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Aufgrund eines technischen Versehens ist die Veröffentlichung vom 03.02.2022 fehlerhaft.

AWIN AG

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AWIN AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AWIN AG, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AWIN AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 31. März 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

von Michaelis, Wirtschaftsprüfer

Nasirifar, Wirtschaftsprüfer

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

DER AWIN AG

BERLIN

AKTIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	Euro	Euro
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene Rechte und Lizenzen	82.588,72	6.049,32
2. Entgeltlich erworbene Rechte und Lizenzen	783.050,91	1.373.721,22
	865.639,63	1.379.770,54
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	857.342,99	1.580.606,79
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	139.993.109,81	150.112.490,97
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.874.356,04	2.010.839,99
3. Genossenschaftsanteile	1.500,00	1.500,00
4. Beteiligungen	228.201,11	930.832,39
	142.097.166,96	153.055.663,35
	143.820.149,58	156.016.040,68
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	101.048.622,28	82.890.021,22
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	5.913.624,97	8.079.520,38
3. Sonstige Vermögensgegenstände	621.351,68	627.481,13
	107.583.598,93	91.597.022,73
II. Guthaben bei Kreditinstituten	7.898.984,75	7.413.319,60
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	629.202,15	1.011.558,90
	259.931.935,41	256.037.941,91

PASSIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	Euro	Euro
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	261.667,00	261.667,00
II. Kapitalrücklage	143.319.844,13	143.147.598,01
III. Bilanzverlust	-60.698.188,31	-59.882.459,88
	82.883.322,82	83.526.805,13
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	30.700,41	313.275,40
2. Sonstige Rückstellungen	14.652.774,48	8.569.383,16
	14.683.474,89	8.882.658,56
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.983.377,34	1.490.904,28
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	52.334.451,47	49.301.572,46
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	92.099.944,27	98.715.769,01
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.018.332,13	7.600.453,77
5. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern TEUR 4.051 (Vj. TEUR 3.575)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 194 (Vj. TEUR 173)	6.357.894,85	5.696.738,98
	161.794.000,06	162.805.438,50
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	571.137,64	823.039,72
	259.931.935,41	256.037.941,91

Entwicklung des Anlagevermögens 31.12.2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene Rechte und Lizenzen	6.148.477,00	84.577,81	0,00	0,00	6.233.054,81
2. Entgeltlich erworbene Rechte und Lizenzen	8.436.883,97	142.515,01	985.330,96	0,00	7.594.068,02
	14.585.360,97	227.092,82	985.330,96	0,00	13.827.122,83
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.233.265,60	273.970,00	495.450,30	0,00	7.011.785,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	161.206.256,83	3.499.004,93	23.709.303,67	702.631,28	141.698.589,37
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.010.839,99	-23.936,72	112.547,23	0,00	1.874.356,04
3. Genossenschaftsanteile	1.500,00	0,00	0,00	0,00	1.500,00
4. Beteiligungen	930.832,39	0,00	0,00	-702.631,28	228.201,11
	164.149.429,21	3.475.068,21	23.821.850,90	0,00	143.802.646,52
	185.968.055,78	3.976.131,03	25.302.632,16	0,00	164.641.554,65

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene Rechte und Lizenzen	6.142.427,68	8.038,41	0,00	6.150.466,09
2. Entgeltlich erworbene Rechte und Lizenzen	7.063.162,75	641.753,51	893.899,15	6.811.017,11
	13.205.590,43	649.791,92	893.899,15	12.961.483,20
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.652.658,81	988.315,11	486.531,61	6.154.442,31
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	11.093.765,86	974.000,00	10.362.286,30	1.705.479,56
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	11.093.765,86	974.000,00	10.362.286,30	1.705.479,56
	29.952.015,10	2.612.107,03	11.742.717,06	20.821.405,07

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene Rechte und Lizenzen	91.628,08	6.049,32
2. Entgeltlich erworbene Rechte und Lizenzen	774.011,55	1.373.721,22
	865.639,63	1.379.770,54
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	857.342,99	1.580.606,79
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	139.993.109,81	150.112.490,97
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.874.356,04	2.010.839,99
3. Genossenschaftsanteile	1.500,00	1.500,00
4. Beteiligungen	228.201,11	930.832,39
	142.097.166,96	153.055.663,35
	143.820.149,58	156.016.040,68

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	Euro	Euro	Euro	Euro
1. Umsatzerlöse	381.787.331,49		342.317.956,54
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	84.577,81		0,00
3. Sonstige betriebliche Erträge
- davon aus Währungsumrechnungen TEUR 742 (Vorjahr TEUR 805)	3.525.694,91	385.397.604,21	3.998.933,66	346.316.890,20
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	313.692.255,21		280.516.566,51
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	23.250.648,18		20.555.884,66
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	3.352.885,17		3.101.291,27
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen auf immaterielle Vermögensgenstände und Sachanlagen	1.638.107,03		2.335.239,08
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
- davon aus Währungsumrechnungen TEUR 693 (Vorjahr TEUR 943)	42.501.980,42	384.435.876,01	40.815.389,61	347.324.371,13
		961.728,20		-1.007.480,93
8. Beteiligungserträge
- davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 1.254 (Vorjahr TEUR 2.653)	1.253.592,73		2.653.181,80
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 85 (Vj. TEUR 104)	89.242,55		104.664,07
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon an verbundene Unternehmen TEUR 910 (Vj. TEUR 1.235)	1.155.997,20		1.580.560,61
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen	974.000,00	-787.161,92	10.111.765,86	-8.934.480,60
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-303.249,67		-3.901.597,05
13. Ergebnis nach Steuern		-128.683,39		-13.843.558,58
14. Sonstige Steuern
-davon latente Steuern TEUR 0 (Vorjahr TEUR -3.186)		-687.045,04		-45.046,64
15. Jahresfehlbetrag		-815.728,43		-13.888.605,22
16. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-59.882.459,88		-45.993.854,66
17. Bilanzverlust		-60.698.188,31		-59.882.459,88

Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020

Sehr geehrte Aktionäre der AWIN AG,

Im Geschäftsjahr 2020 (nachfolgend auch "Berichtsjahr" genannt) trat der Aufsichtsrat zu drei Sitzungen zusammen. Darüber hinaus fanden zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und dem Vorstand weitere informelle Treffen sowie Telefonkonferenzen statt, auf denen in regelmäßigen Abständen neue wesentliche geschäftspolitische Entwicklungen der Aktiengesellschaft diskutiert wurden.

Neben den in den Sitzungen gefassten Schlüssen wurden weitere Beschlüsse unter Beteiligung aller Aufsichtsratsmitglieder schriftlich oder fernschriftlich im Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.

Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2020:

•	Dr. Andreas Wiele (Vorsitzender bis 30. Juni 2020)
•	Dr. Julian Deutz (Vorsitzender ab 1. Juli 2020)
•	Jan Oetjen
•	Maximilian v. Richthofen
•	Carsten Schwecke
•	Sascha Vollmer

Mit Schreiben vom 28. Mai 2020 hat Dr. Andreas Wiele sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats sowie als dessen Vorsitzender mit Wirkung zum Ablauf des 30. Juni 2020 niedergelegt. Ein Nachfolger für sein Amt wurde zunächst nicht gewählt.

Mit Schreiben vom 14. Dezember 2020 hat Herr Sascha Vollmer sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2020 niedergelegt.

Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2020:

•	Mark Walters (Vorsitzender)
•	Adam Ross
•	Peter Loveday
•	Virpy Richter

Die Geschäftsverteilung war im Geschäftsjahr 2020:

•	Mark Walters, CEO bzw. Vorstandsvorsitzender, verantwortlich für Marketing, Produkte, Finanzen, und New Sales
•	Adam Ross, COO, verantwortlich für den Verkauf/Sales mit Bestandskunden, Kundendienst/Service, Prozesse
•	Peter Loveday, CTO, verantwortlich für Technologie, Produkt, Research & Development
•	Virpy Richter, CFO, verantwortlich für Finanzen und Controlling

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2020 vom Vorstand regelmäßig über die Lage des Unternehmens und die Geschäftsentwicklung sowie über wesentliche Geschäftsvorfälle und -vorhaben mündlich und schriftlich unterrichten lassen.

Darüber hinaus erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat monatlich durch detaillierte Berichte die Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Diese Berichte enthalten neben den aktuellen Zahlen auch Vergleichszahlen. Der Vorstand beantwortete die Fragen des Aufsichtsrats und begründete eventuelle Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planzahlen. Wichtige Fragen und Grundsätze wurden eingehend beraten. Insbesondere hat der Aufsichtsrat überprüft, ob der Vorstand im Rahmen der unternehmerischen Entscheidungen jeweils angemessene Informationen zur Entscheidungsfindung herangezogen und eingeholt hat und ob die daraus resultierenden Handlungen zum Wohle der Gesellschaft bestimmt waren.

Den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie den Lagebericht der Gesellschaft hat der Abschlussprüfer der Gesellschaft, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Wir haben diese Unterlagen auch selbst geprüft. Der Jahresabschluss einschließlich Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor und wurden in unserer Bilanzsitzung, die im Plenum unter Teilnahme des Abschlussprüfers am 26. April 2020 stattfand, ausführlich erörtert und diskutiert. Der Abschlussprüfer berichtete dabei über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. In dieser Sitzung hat der Abschlussprüfer auch detailliert über Umfang, Schwerpunkte und Kosten der Abschlussprüfung berichtet.

Der Aufsichtsrat erklärt, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht, die Abschlussprüfung oder den Bericht des Abschlussprüfers hat. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss einschließlich des Lageberichts wird vom Aufsichtsrat uneingeschränkt gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Dem vom Vorstand aufgestellten und vom Abschlussprüfer der Gesellschaft geprüften Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) wurde vom Abschlussprüfer der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt, wonach die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder eventuelle Nachteile ausgeglichen worden sind und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht auch selbst geprüft. Der Abhängigkeitsbericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor und wurden in unserer Bilanzsitzung, die im Plenum unter Teilnahme des Abschlussprüfers am 26. April 2020 stattfand, ausführlich erörtert und diskutiert. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen die Schlusserklärung des Vorstands und stimmt dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit sowie für ihren Einsatz zur Weiterentwicklung der AWIN AG.

Berlin, den

Dr. Julian Deutz, Vorsitzender

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Firma: AWIN AG

Sitz: Berlin

Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg

Handelsregister: HRB 75459 B

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der AWIN AG, Berlin ("AWIN AG" oder "Gesellschaft") zum 31. Dezember 2020, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Die Gesellschaft erfüllt die Merkmale einer großen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

Der Jahresabschluss wurde in Euro (EUR) aufgestellt; soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der AWIN AG werden im Bundesanzeiger bekanntgemacht.

Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Jahresabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren lassen und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Zahlen widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden ohne Rücksicht auf eine zeitlich begrenzte Nutzung bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde:

immaterielle Vermögensgegenstände
Software	3 - 6 Jahre
Rechte und Lizenzen	2 - 6 Jahre
Sachanlagen
Mietereinbauten	3 - 5 Jahre
sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 5 Jahre

Seit dem 1. Januar 2018 werden geringwertige, selbständig nutzbare Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu einem Wert von EUR 800 im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben bzw. bei Anschaffungskosten bis zu einem Wert von EUR 250 als Aufwand erfasst.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Forderungen aus Transaktionen, die von Programmbetreibern (Advertisern) noch nicht bestätigt wurden, werden entsprechend der individuell ermittelten historischen Bestätigungsquote bewertet. Die korrespondierenden Verbindlichkeiten gegenüber den Publishern werden anhand der durchschnittlichen Materialeinsatzquote bilanziert.

Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben, die Aufwendungen im Folgejahr sind, gebildet und laufzeitadäquat linear aufgelöst.

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d.h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Bundesbank veröffentlichten laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen, die Erträge des Folgejahres betreffen, gebildet und laufzeitadäquat linear verbraucht.

Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet ausgewiesen.

Währungsumrechnung

Fremdwährungsposten werden mit dem Euro - Referenzkurs (Devisenkassamittelkurs) der Europäischen Zentralbank zum 31. Dezember 2020 bewertet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Erläuterungen zur Bilanz ¹

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

¹ Hinweis: Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, prozentuelle Angaben usw.) auftreten.

2. Finanzanlagevermögen

Das Finanzanlagevermögen hat sich um TEUR 10.958 verringert. Dies ist insbesondere durch den Verkauf der eprofessional GmbH (BW TEUR 14.097), durch die Teilabschreibung der AWIN Global Affiliate Network (TEUR 972) und die Liquidierung der Affilinet ltd. Gesellschaft begründet. Entgegengesetzt wirkte sich die Zuschreibung der restlichen Affilinet Gesellschaften (TEUR 750), sowie der Erwerb weitere Anteile an der Commission Factory Pty Ltd. zu Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 3.499 aus.

Die AWIN AG war zum Ende des Berichtsjahres an folgenden Gesellschaften beteiligt:

Gesellschaft	Sitz	Land	Währung

Affilinet Austria GmbH	Wien	Österreich	EUR
Affilinet France SAS	Saint Denis	Frankreich	EUR
Affilinet Benelux B.V. ³⁾	Amsterdam	Niederlande	EUR
Affilinet España SL	Madrid	Spanien	EUR
Affilinet Schweiz GmbH	Zürich	Schweiz	CHF
AWIN Inc. ^1),2)	Baltimore	USA	USD
AWIN Ltd.	London	Großbritannien	GBP
Shareasale.com Inc. ^1),2)	Chicago	USA	USD
AWIN B.V.	Amsterdam	Niederlande	EUR
AWIN Global Affiliate Network SL	Madrid	Spanien	EUR
AWIN SAS	Paris	Frankreich	EUR
AWIN Sp. z o.o.	Warschau	Polen	PLN
AWIN SRL	Mailand	Italien	EUR
AWIN VEICULAÇÃO DE PUBLICIDADE NA INTERNET LTDA.	São Paulo	Brasilien	BRL
AWIN AB	Stockholm	Schweden	SEK
Commission Factory Pty ltd.	Sydney	Australien	AUD
Commission Factory Sdn. Bhd. ⁴⁾	Kuala Lumpur	Malaysien	MYR
Commission Factory Pte Ltd. ⁴⁾	Singapore	Singapore	SGD

Gesellschaft	Anteil	Eigenkapital	Eigenkapital	Ergebnis ^*	Ergebnis ^*
	in %	in Währung ['000]	in TEUR	in Währung ['000]	in TEUR
Affilinet Austria GmbH	100	152	152	38	38
Affilinet France SAS	100	317	317	303	303
Affilinet Benelux B.V. ³⁾	100	382	382	49	49
Affilinet España SL	100	213	213	17	17
Affilinet Schweiz GmbH	100	265	245	116	108
AWIN Inc. ^1),2)	100	63.590	51.825	-719	-591
AWIN Ltd.	100	80.942	90.036	8.809	9.723
Shareasale.com Inc. ^1),2)	100	14.236	17.467	21.677	17.812
AWIN B.V.	100	107	107	377	377
AWIN Global Affiliate Network SL	100	-1.555	-1.555	10	10
AWIN SAS	100	138	138	666	666
AWIN Sp. z o.o.	100	-825	-181	-155	-35
AWIN SRL	100	237	237	206	206
AWIN VEICULAÇÃO DE PUBLICIDADE NA INTERNET LTDA.	100	10.833	1.700	2.920	466
AWIN AB	100	2.842	283	1.229	760
Commission Factory Pty ltd.	100	2.352	1.483	1.352	836
Commission Factory Sdn. Bhd. ⁴⁾	100	-27	-6	-13	-3
Commission Factory Pte Ltd. ⁴⁾	100	31	19	0	0

^* Ergebnis nach den jeweiligen gesetzlichen Vorschriften der einzelnen Länder. Die Umrechnung der Fremdwährungsgesellschaften erfolgt für das Eigenkapital zum Stichtagskurs und für das Ergebnis zum Durchschnittskurs. Soweit nicht anders angegeben basieren alle Angaben auf dem festgestellten Jahresabschluss 2019.
¹⁾ Eine mittelbare Beteiligung über die AWIN Ltd., die 100% der Anteile an der AWIN Inc. hält.
²⁾ Basierend auf den Meldedaten zum 31.12.2020, da nach US-Recht keine Pflicht zur Aufstellung eines Jahresabschlusses besteht.
³⁾ Basierend auf den Meldedaten zum 31.12.2020
⁴⁾ Eine mittelbare Beteiligung über die Commission Factory Pty ltd., die 100% der Anteile an der Commission Factory Sdn. Bhd. und Commission Factory Pte Ltd. hält.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Ansprüche aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus dem konzernweitem Liquiditätsmanagement.

Bis auf eine Mietkaution in Höhe von TEUR 9 (Laufzeit bis 5 Jahre, Vorjahr: TEUR 16) haben, wie im Vorjahr, sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

4. Aktive Rechnungsabgrenzung

Hierin enthalten sind im Wesentlichen abgegrenzte Aufwendungen für Wartungsverträge.

5. Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern ergeben sich aus den folgenden Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz und steuerlichen Verlustvorträgen:

Bilanzposten	Handelsbilanz	Steuerbilanz
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	83	0
entgeltlich erworbene Kundenstämme	294	2.301
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	101.049	101.622
Forderungen und Verbindlichkeiten	86.186	87.427
Rückstellungen	14.653	14.632
Passiver RAP	571	483
	202.836	206.465

Bilanzposten	Differenz	Inhalt	Steuersatz	latente Steuer passiv (-) / aktiv (+)
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	-83	Aktivierung nach §248 Abs. 2 HGB	30,75%	-25
entgeltlich erworbene Kundenstämme	2.007	Aktivierung nach §246 Abs. 1 S. 1 HGB	30,75%	617
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	573	Anpassung aufgrund Betriebsprüfung	30,75%	176
Forderungen und Verbindlichkeiten	-1.241	Bewertung nach § 256a Satz 2 HGB	30,75%	-382
Rückstellungen	21	Bewertung nach §249 Abs. 1 HGB	30,75%	6
Passiver RAP	88	Bewertung nach §250 Abs. 2 HGB	30,75%	27
	1.365		30,75%	419

Aktive und passive latente Steuern werden in Summe verrechnet. Sofern sich ein Überhang aktiver latenter Steuern ergibt, wird dieser nicht angesetzt.

Die latenten Steuern haben sich wie folgt entwickelt:

	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Saldo
	in TEUR	in TEUR	in TEUR
31.12.2019	235	-235	0
31.12.2020	826	-407	419
Veränderung	591	-172	419

6. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt TEUR 262 und ist voll eingezahlt. Es besteht aus 261.667 nennwertlosen Namensaktien. Aufgrund von gesellschaftsrechtlichen Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Verschmelzung mit der affilinet GmbH im Jahre 2018 wurde im laufenden Geschäftsjahr von der 1&1 Mail & Media Applications SE eine Einzahlung in die Kapitalrücklage geleistet. Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:

Angaben in TEUR	Gezeichnetes Kapital	Kapital-Rücklage	Verlustvortrag	Eigenkapital gesamt
Stand 01.01.2020	262	143.147	-59.882	83.527
Einzahlungen in die Kapitalrücklage gem. § 272 (2) Nr. 4 HGB		173		173
Jahresfehlbetrag			-816	-816
Stand 31.12.2020	262	143.320	-60.698	82.884

7. Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in TEUR	31.12.2020	31.12.2019
Tantiemen und sonstige Verpflichtungen ggü. Mitarbeitern	5.698	2.802
Ausstehende Eingangsrechnungen	5.037	4.563
Rückstellung für drohende Rückzahlungsansprüche	2.546	0
Sonstige	1.141	1.117
Jahresabschluss- und Prüfungskosten	185	58
Rückbauverpflichtung	46	29
Gesamt	14.653	8.569

8. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in TEUR	31.12.2020	davon Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon größer 5 Jahre
D. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.983	3.983
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	52.334	52.334
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	92.100	65.882	5.000	21.218
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.018	1.714	0	5.304
5. Sonstige Verbindlichkeiten	6.358	6.358	0
	161.794	130.272	5.000	26.522

Angaben in TEUR	31.12.2019	davon Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon größer 5 Jahre
D. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.491	1.491
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	49.302	49.302
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	98.716	57.816	18.500	22.400
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.600	0	2.000	5.600
5. Sonstige Verbindlichkeiten	5.697	5.626	70
	162.805	114.235	20.570	28.000

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 63.102 (Vorjahr: 53.902), Verbindlichkeiten aus konzernweitem Liquiditätsmanagement TEUR 2.255 (Vorjahr: TEUR 3.761) sowie Verbindlichkeiten aus Darlehensvereinbarungen TEUR 26.218 (Vorjahr: 40.900).

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Umatzsteuer in Höhe von TEUR 4.051 (Vorjahr: TEUR 3.575) und kreditorischen Debitoren TEUR 1.306 (Vorjahr: TEUR 744).

9. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen die Abgrenzung des Baukostenzuschusses für Mietereinbauten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

10. Umsatzerlöse

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geographischen Märkten:

	2020		2019
Region	TEUR	%	TEUR	%	+/- in %
Deutschland	125.565	32,9%	130.641	38,2%	-3,9%
Übriges Europa	212.287	55,6%	195.676	57,2%	8,5%
Außerhalb Europa	43.936	11,5%	16.001	4,7%	> 100%
Gesamt	381.787	100,0%	342.318	100,0%	11,5%

11. Sonstige betriebliche Erträge

Hierin sind u.a. enthalten:

	2020	2019
Periodenfremde Erträge in TEUR	2.009	2.248
Währungskursgewinne in TEUR	742	805

In den periodenfremden Erträgen sind im Wesentlichen Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie aus der Auflösung von Rückstellungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen enthalten.

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Hierin sind enthalten:

	2020	2019
Periodenfremde Aufwendungen in TEUR	-906	-515
Währungskursverluste in TEUR	-693	-943

Bei den periodenfremden Aufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um die Nacherfassung der Digital Service Tax für das Jahr 2019 sowie um Aufwendungen, die wirtschaftlich dem Vorjahr zuzuordnen sind.

13. Ausschüttungsgesperrte Beträge

Ausschüttungsgesperrt nach § 285 Nr. 28 HGB ist ein Betrag in Höhe von:

	TEUR
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	83
abzgl. der hierfür gebildeten passiven latenten Steuern	25
zzgl. aktiven latenten Steuern, soweit sie die passiven latenten Steuern übersteigen	0
ausschüttungsgesperrter Betrag	58

Sonstige Angaben

14. Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag besteht eine Bankbürgschaft in Höhe von TEUR 28. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird als gering eingeschätzt.

15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von TEUR 2.415.

Angaben in TEUR		davon Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
Verpflichtung aus Mietvertrag	2.415	1.859	551	5

16. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2020 wurden bei der AWIN AG durchschnittlich 294 (Vorjahr: 293) Arbeitnehmer beschäftigt:

Vollzeitbeschäftigte	248
Teilzeitbeschäftigte	46
Gesamtbeschäftigte	294

17. Abschlussprüferhonorar

Der Ausweis des Abschlussprüferhonorars entfällt nach § 285 (17) HGB, da diese Angaben im Rahmen des Konzernabschlusses der Axel Springer SE, Berlin, enthalten sind.

18. Nachtragsbericht

Im Februar 2021 wurden 100% der Anteile an der Firma R. O. Eye Limited, Manchester, Großbritannien erworben.

Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag mit wesentlichem Einfluss auf die VFE Lage der Gesellschaft waren nicht zu verzeichnen.

19. Vorstand

Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr:

•	Mark Walters, CEO (Vorstandsvorsitzender), Brighton, Großbritannien
•	Adam Ross, COO, London, Großbritannien
•	Peter Loveday, CTO, Berlin
•	Virpy Richter, CFO, Berlin

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für das Jahr 2020 beinhalteten feste und variable Bestandteile und beliefen sich auf insgesamt TEUR 1.593 (Vorjahr: TEUR 2.025).

20. Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr 2020:

•	Dr. Andreas Wiele, Jurist (Vorsitzender), Vorstand Classifieds and Marketing Media, Axel Springer SE, Berlin (bis 30.06.2020)
•	Dr. Julian Deutz, Vorstand Finanzen und Personal, Axel Springer SE, Berlin (Vorsitzender seit 01.07.2020)
•	Herr Maximilian v. Richthofen, Geschäftsführer, Axel Springer Digital GmbH, Berlin
•	Jan Oetjen, Vorstandsmitglied 1&1 Mail & Media Applications SE, Karlsruhe
•	Torsten Hauschildt, Geschäftsführer United Internet Corporate Services GmbH, Lahnstein (bis 12.12.2019)
•	Sascha Vollmer, Vorstand 1&1 Mail & Media Applications SE, Bühl (17.01.2020 - 31.12.2020)
•	Carsten Schwecke, Geschäftsführer, Media Impact GmbH & Co.KG, Oldenburg

21. Konzernverhältnisse

AWIN AG ist nach § 291 HGB davon befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht zu erstellen. Der Jahresabschluss der AWIN AG wird in den Konzernabschluss der Axel Springer SE, Berlin, welche den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis verbundener Unternehmen aufstellt, einbezogen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

22. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 816 auf neue Rechnung vorzutragen.

Berlin, 31. März 2021

gez. Adam Ross, CEO

gez. Virpy Richter, CFO

Peter Loveday, CTO

LAGEBERICHT AWIN AG 2020

INHALTSVERZEICHNIS

1 Die AWIN AG

1.1 Geschäftsmodell

1.2 Gesellschafter und Struktur der AWIN Gruppe

1.3 Forschung & Entwicklung

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.2 Vermögens-, OFinanz- und Ertragslage

2.2.1 Geschäftsverlauf und regionale Segmentberichterstattung

2.2.2 Ertragslage

2.2.3 Finanzlage

2.2.4 Vermögenslage

3 Prognosebericht

3.1 Erwartetes wirtschaftliches Umfeld

3.2 Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung

3.3 Planungsgrundlagen

3.4 Risikobericht

3.4.1 Operative Risiken

3.4.2 Liquiditätsrisiko

3.4.3 Ausfallrisiko

3.4.4 IT-Risiken

3.4.5 Fremdwährungsrisiken

3.5 Chancenbericht

4 Abhängigkeitsbericht

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Umsatzerlöse der AWIN AG

Abbildung 2: Ertragslage der AWIN AG

Abbildung 3: Cashflow der AWIN AG

Abbildung 4: Bilanz der AWIN AG

1 Die AWIN AG

1.1 Geschäftsmodell

Awin ist ein global agierendes Affiliate-Marketing-Netzwerk, das zu Axel Springer und United Internet gehört. Die Awin Gruppe ist an 17 Standorten weltweit vertreten und beschäftigt 1.000 Mitarbeiter. Awin arbeitet mit über 211.000 aktiven Publishern sowie 15.200 Advertisern zusammen und verbindet weltweit Endkunden erfolgreich mit namhaften Brands.

Performance Advertising bedeutet, dass der Werbetreibende nur dann für die Werbeleistung bezahlt, wenn der Werbeerfolg eingetreten ist. Es basiert auf dem klar messbaren Vermarktungserfolg aller eingesetzten Kanäle im Online Marketing. Ob Preisvergleichsseiten oder Shoppingportale, Coupons oder Cashback-Modelle, Display Advertising und/oder Retargeting, E-Mail Marketing, Suchmaschinen-, Mobile oder Social Media Marketing - der Advertiser bezahlt nur im Erfolgsfall. Das garantiert Effizienz und Transparenz für Advertiser, Publisher und Agenturen.

AWIN bringt werbetreibende Unternehmen (Advertiser) und Agenturen mit Webseitenbetreibern (Publishern) auf einer Web-Plattform (AWIN Marketplace) zusammen. Werbetreibende zahlen bei AWIN für Leads oder Sales. AWIN übernimmt das Tracking und verantwortet nach Bestätigung der jeweiligen Leads und Sales durch den Advertiser die Auszahlung der Vergütungen an die Publisher und garantiert seinen Kunden und Partnern dabei Transparenz und Kostenkontrolle durch umfangreiche Statistiken und Auswertungsmöglichkeiten.

Seinen Publishern hilft AWIN, den Inhalt ihrer Internet-Angebote mit interessanten und zielgruppengerechten Aktionen zu ergänzen. Auf dem AWIN Marketplace findet der Publisher die dafür passenden Partnerprogramme.

1.2 Gesellschafter und Struktur der AWIN Gruppe

Die AWIN Gruppe besteht aus der Muttergesellschaft AWIN AG, die Anteile an verschiedenen Tochterunternehmen hält, z. B. AWIN Ltd., London, Großbritannien; AWIN SAS, Paris, Frankreich; und AWIN B.V., Amsterdam, Niederlande. Die AWIN Gruppe mit Hauptstandort Berlin verfügt über Büros in Deutschland, der Schweiz, Brasilien, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, Schweden, Spanien, Frankreich, USA, Australien und Malaysia.

Die Tätigkeit der AWIN AG beinhaltet sowohl die operativen Geschäfte der Regionen Deutschland und Österreich als auch Zentralfunktionen wie Softwareentwicklung, Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Marketing und Personalwesen.

Alle Gesellschaften der AWIN Gruppe sind hundertprozentige Tochtergesellschaften.

In 2020 wurde die Commission Factory Pty Ltd mit Sitz in Sydney, Australien erworben und ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der AWIN AG.

Die Anteile an der AWIN AG werden zu 80 % von der Axel Springer Digital GmbH, Berlin und zu 20 % von der 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur, gehalten.

1.3 Forschung & Entwicklung

AWIN investiert kontinuierlich in Innovationen und die Weiterentwicklung seiner Produkte und Dienstleistungen. Im Geschäftsjahr 2020 investierte die AWIN AG EUR. 2,97 Mio. (Vorjahr: EUR 2,96 Mio.) in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten.

Der Entwicklungsschwerpunkt im Geschäftsjahr 2020 war der kontinuierliche Ausbau der neuen, gemeinsam nutzbaren Plattform für die AWIN Gruppe. Die Aktivierung der Entwicklungskosten erfolgt im Jahresabschluss der AWIN LTD.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Entgegen der Prognosen fiel das preisbereinigte BIP ¹ im Jahr 2020 5 % niedriger als im Vorjahr aus. Der Trend der Vorjahre setzte sich im Corona-Krisen-Jahr nicht fort, sondern zeigt einen konjunkturellen Einbruch.

Die deutsche Wirtschaft ist demnach in eine tiefe Rezension geraten. Besonders betroffen waren die Bereiche Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Damit einher ging ein massiver Rückgang der Nachfrage. Mit Blick auf den Vertriebskanal nahm der Onlinehandel hingegen erheblich zu während der stationäre Handel in vielen Bereichen stark im Minus lag. Nach Angaben einer Prognose von Statista aus November 2020 sollte bspw. das Volumen des e-commerce-Marktes in Deutschland in 2020 inklusive des angepassten Corona-Effekts um 18,6 % wachsen. Die privaten Konsumausgaben fielen um 6,0 % wo hingegen die Konsumausgaben des Staates mit einem Anstieg von 3,4 % positiv entgegenwirkten. ²

Die Werbeausgaben des deutschen Onlinemarktes blieben trotz der rückläufigen Nachfrage nahezu stabil. Diese stiegen leicht im deutschen Online-Werbemarkt im Jahr 2020 um 0,8 % auf USD 8,27 Mrd. an, blieben jedoch hinter den erwarteten Prognosen ³.

¹ BIP = Bruttoinlandsprodukt
² Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 20 vom 14. Januar 2021
³ eMarketer global digital ad spending 2020

2.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ⁴

Die AWIN AG bemisst und beurteilt die finanzielle Leistung eines Wirtschaftsjahres an den Kennzahlen Rohertrag, EBITDA und EBITDA-Rendite, wobei sich der Rohertrag als Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwendungen definiert und das EBITDA als Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Die EBITDA-Rendite drückt das Verhältnis des EBITDA zu den Umsatzerlösen aus.

Nach einem erfolgreichen Jahr liegt der Rohertrag mit EUR 68,1 Mio. entsprechend der Prognose um 10 % über dem Vorjahreswert. Das EBITDA liegt mit EUR 2,6 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 1,3 Mio. Auch das geplante EBITDA aus der Vorjahresprognose konnte leicht übertroffen werden. Die EBITDA-Rendite erhöhte sich entsprechend von 0,4 % auf 0,7 % und befindet sich wieder auf dem gewohnten Niveau und leicht über dem prognostizierten Wert aus 2019. Darüber hinaus wurde das EBITDA durch geringe Währungskursverluste beeinflusst.

⁴ Hinweis: Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, prozentuelle Angaben usw.) auftreten.

2.2.1 Geschäftsverlauf und regionale Segmentberichterstattung

Die folgende Abbildung zeigt die Umsatzverteilung der AWIN AG nach Regionen:

	2020		2019
Region	TEUR	%	TEUR	%	+/- in %
Deutschland	125.565	32,9%	130.641	38,2%	-3,9%
Übriges Europa	212.287	55,6%	195.676	57,2%	8,5%
Außerhalb Europa	43.936	11,5%	16.001	4,7%	>100
Gesamt	381.787	100,0%	342.318	100,0%

Abbildung 1: Umsatzerlöse der AWIN AG ⁵

Die Umsatzerlöse der AWIN AG konnten in Summe von EUR 342 Mio. auf EUR 382 Mio. gesteigert werden, begründet durch eine deutlich stärkere Entwicklung des Segments "Übriges Europa" (Steigerung von EUR 195 Mio. auf EUR 212 Mio.). Dies ist auf eine stabile Entwicklung im Bestandskundenbereich sowie eine erfolgreiche Neukundengewinnung zurückzuführen. Gerade in den kleinen Märkten konnten hier zweistellige Wachstumsraten erzielt werden. Außerhalb Europas erfahren die Umsätze einen starken Anstieg insbesondere in der Region Australasiens. Die Umsatzentwicklung im Kernmarkt "Deutschland" blieb weitestgehend stabil.

⁵ Hinweis zu Abweichungen aus Vorjahr: Aufgrund von neuen Erkenntnissen wurde der Erhebungsansatz in 2020 ausschließlich auf Grundlage des steuerlichen Sitzes des Kunden beschränkt und nicht wie im Vorjahr auf Basis der regionalen Aktivität.

2.2.2 Ertragslage

	2020	2019	Δ	Δ
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Umsatzerlöse	381.787	342.318	39.469	11,5%
Materialaufwand	313.692	280.517	33.176	11,8%
Rohertrag	68.095	61.801	6.294	10,2%
aktivierte Eigenleistungen	85	0	85	100,0%
Personalaufwendungen	26.604	23.657	2.946	12,5%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	42.502	40.815	1.687	4,1%
Sonstige betriebliche Erträge	3.526	3.999	-473	-11,8%
EBITDA	2.600	1.328	1.272	95,8%
in % des Umsatzes	0,7%	0,4%		0,3%
Abschreibungen	1.638	2.335	-697	-29,9%
EBIT	962	-1.007	1.969	> 100%
in % des Umsatzes	0,3%	-0,3%		0,6%
Beteiligungserträge	1.254	2.653	-1.400	-52,8%
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	89	105	-15	-14,7%
Abschreibungen auf Finanzanlagen	974	10.112	-9.138	-90,4%
Sonstige Zinsen und ähnliche	1.156	1.581	-425	-26,9%
Aufwendungen
EBT	175	-9.942	10.117	> 100%
in % der Gesamtleistung	0,0%	-2,9%		3,0%
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-303	-3.902	3.598	92,2%
Sonstige Steuern	-687	-45	-642	> 100%
Jahresfehlbetrag	-816	-13.889	13.073	94,1%

Abbildung 2: Ertragslage der AWIN AG

Der Umsatz der AWIN AG ist im Geschäftsjahr insbesondere durch die im vorhergehenden Abschnitt genannten Gründe um EUR 39,5 Mio. gestiegen. Der absolute Rohertrag liegt ebenfalls, wie erwartet mit EUR 68,1 Mio. deutlich über dem Vorjahr (+10,2 %), was auf die positive Umsatzentwicklung zurückzuführen ist. Der prozentuale Rohertrag ist annähernd stabil geblieben. Die operative Geschäftsentwicklung ist rückblickend als positiv und konstant einzuschätzen.

Trotz einer stabilen durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von 293 im Vergleich zu 2019, verzeichneten die Personalaufwendungen einen Anstieg von 12,5 %. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf höhere Bonuszahlungen an alle Mitarbeiter der AWIN AG, die teils auf die pandemiebedingte Ausnahmesituation zurückzuführen sind.

Die bereinigten sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert und resultieren im Wesentlichen aus Agenturvergütungen gegenüber verbundenen Unternehmen (EUR. 19,9 Mio.) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen gegenüber Tochterunternehmen (EUR 6,7 Mio.).

Der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Erträgen im Vergleich zum Vorjahr (EUR 0,5 Mio.) ist auf geringere Währungskurseffekte zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten neben Währungseffekten Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie aus der Auflösung von Rückstellungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen.

Der Rückgang der Beteiligungserträge um EUR 1,4 Mio. resultiert aus geringeren Dividenden der Tochtergesellschaften.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen wurden in 2020 lediglich durch die Beteiligungsabwertung der AWIN Global Affiliate Network SL in Höhe von EUR 1,0 Mio. beeinflusst. In 2019 wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf Anteile an der eprofessional GmbH (EUR 8,1 Mio.) im Zusammenhang mit der Veräußerung der Gesellschaft erfasst. Des Weiteren wurden im Vorjahr die Beteiligungen aller Affilinet Tochtergesellschaften vollständig abgeschrieben.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten im Wesentlichen die gezahlten Zinsen aus den erhaltene Gesellschafterdarlehen und konnten im Vergleich zu 2019 durch die Rückführung der Darlehen gesenkt werden (EUR -0,4 Mio.).

Der Rückgang der Steuern von Einkommen und Ertrag steht im Zusammenhang mit einem Sondereffekt aus der Abschreibung der aktiven Latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von EUR 3,2 Mio. aus 2019. In 2020 sind die sonstigen Steuern um EUR 0,6 Mio. gestiegen. Dies ist auf die Digital Service Taxes in Frankreich und Italien zurückzuführen.

2.2.3 Finanzlage

Die Finanzmittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 486.

	2020	2019
	TEUR	TEUR	TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	8.864	7.521	1.343
Cashflow aus Investitionstätigkeit	9.584	-1.903	11.486
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-17.962	-5.581	-12.381
Cash In-/ Outflow des Berichtsjahres	486	37	448
Finanzmittel am Anfang der Periode	7.413	7.376	37
Finanzmittel am Ende der Periode	7.899	7.413	486

Abbildung 3: Cashflow der AWIN AG

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Trotz eines Jahresfehlbetrags konnte ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 8,9 Mio. erzielt werden. Dies resultiert vor allem aus nicht zahlungswirksamen Abschreibungen sowie Working Capital Veränderungen aus der Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Erhöhung der sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrifft insbesondere Einzahlungen aus dem Verkauf der eprofessional GmbH (EUR 15,7 Mio.) und Auszahlungen für den Erwerb der Commission Factory Pty Ltd in das Finanzanlagevermögen (EUR 3,5 Mio.).

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Die Mittelabflüsse im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind im Wesentlichen auf die Tilgung von Darlehen (EUR 17,0 Mio.) sowie Zinszahlungen (EUR 1,2 Mio.) zurückzuführen.

Die AWIN AG verfolgt keine Investitionen in spekulative Wertanlagen und war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

2.2.4 Vermögenslage

	2020	2019	Δ	Δ
	TEUR	TEUR	TEUR	%
AKTIVA
Anlagevermögen	143.820	156.016	-12.196	-7,8%
Umlaufvermögen	107.584	91.597	15.987	17,5%
Flüssige Mittel	7.899	7.413	486	6,6%
Sonstige Aktiva	629	1.012	-382	-37,8%
Summe AKTIVA	259.932	256.038	3.894	1,5%
PASSIVA
Eigenkapital	82.883	83.527	-643	-0,8%
Langfristige Verbindlichkeiten	31.522	48.570	-17.048	-35,1%
Kurzfristige Verbindlichkeiten	130.272	114.235	16.037	14,0%
Sonstige Passiva	15.255	9.706	5.549	57,2%
Summe PASSIVA	259.932	256.038	3.894	1,5%
Eigenkapitalquote	31,9%	32,6%

Abbildung 4: Bilanz der AWIN AG

Die Summe der Aktivposten ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (+1,5 %). Das Anlagevermögen ist insbesondere durch Veränderungen im Finanzanlagevermögen um 7,8 % gesunken. Das Umlaufvermögen ist insgesamt gestiegen, was auf erhöhte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (EUR +18,2 Mio. gegenüber Vorjahr) zurückzuführen ist. Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind hingegen um EUR 2,2 Mio. gesunken. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen steht im Zusammenhang mit generischem Wachstum und weiterhin mit der kontinuierlichen Umstellung des Abrechnungsmodells von der Anzahlungsrechnung hin zur Schlussrechnung. Die flüssigen Mittel sind im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen konstant geblieben.

Die relativ konstante Entwicklung der Passivposten spiegelt sich zum einen im nahezu unveränderten Eigenkapital EUR 82,8 Mio. (EUR 83,5 Mio.) wider und ist zum anderen durch folgende gegenläufige Effekte zu erklären. Die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 31,5 Mio. (EUR 48,6 Mio.) sind im Vergleich zum Vorjahr durch die Tilgung von Darlehen sowie der Entwicklung zu kurzfristigen Verbindlichkeiten gesunken. Der Anstieg kurzfristiger Verbindlichkeiten auf EUR 130,3 Mio. (EUR +16,0 Mio.) resultiert aus Lieferungen und Leistungen aus dem laufenden Geschäft und dem Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen der AWIN Gruppe.

Die Eigenkapitalquote ist mit 31,9 % aufgrund des geringen Jahresfehlbetrags im Vergleich zum Vorjahr (32,6 %) relativ konstant geblieben.

3 Prognosebericht

3.1 Erwartetes wirtschaftliches Umfeld

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2021 seine Vorhersage im Vergleich zur vorherigen Prognose um 0,3 Prozentpunkte nach oben revidiert und geht von einem weltweiten Wirtschaftswachstum in 2021 von 5,5 % aus ⁶. Die Europäische Kommission hat für die EU-Wirtschaft ein Wirtschaftswachstum von 3,7 % für 2021 prognostiziert ⁷.

Nach der aktuellen Werbemarktprognose von eMarketer ⁸ wird für das Jahr 2021 weltweit ein Plus von 12,6 % für Werbeausgaben erwartet. Auf dem Online-Markt in Westeuropa wird das Nettowerbevolumen nach der Prognose von eMarketer im Jahr 2021 um 15,3 % auf 60,1 Mrd. USD steigen. eMarketer erwartet für den Nettowerbemarkt 2021 in Deutschland einen Anstieg um 5,6 %. In den Prognosedaten spiegelt sich weiterhin die strukturelle Umverteilung der Werbeausgaben zugunsten digitaler Angebote wider. Während die Anteile der Mediengattungen Online und Mobile in Deutschland anhaltend steigen, gehen Werbeausgaben in den Printmedien weiter zurück.

In unseren Prognosen für 2021 sind die Einflüsse aus der derzeitigen Corona-Krise soweit es möglich ist, berücksichtigt. Auch in diesem Jahr waren zum Zeitpunkt der Budgeterstellung die kompletten Auswirkungen dieser Pandemie mit ihren wirtschaftlichen Folgen nicht vollständig vorhersehbar.

⁶ World Economic Outlook Update January 2021
⁷ European Economic Forecast "Autumn 2020" der Europäischen Kommission (ISSN 2443-8014)
⁸ eMarketer global digital ad spending 2020

Eine verlässliche Einschätzung ist nach wie vor nicht möglich. Die Prognosen für digitale Werbeausgaben verheißen eine positive Entwicklung im B2B-Bereich. Gleichzeitig ist die deutliche Beeinträchtigung der weltweiten Wirtschaftslage und deren Folgen in Bezug auf die Konsumausgaben relativ ungewiss. Das ifo Institut hat in seiner Konjunkturprognose vom 16.12.2020 das Wachstum der deutschen Wirtschaft von 5,1 % auf 4,2 % gesenkt. ⁹ Anhand der aktuell rasanten Entwicklungen in der Corona-Krise ist eine Verschlechterung dieser Prognose zu befürchten.

3.2 Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung

Für 2021 erwarten wir eine Festigung unserer Marktposition in unserem Kernmarkt Deutschland sowie eine weitere Steigerung des Rohertrags in Europa. Insgesamt rechnen wir mit einer Steigerung des Rohertrags und des EBITDA im niedrigen einstelligen Prozentbereich, bei einem leichten Anstieg der EBITDA-Rendite im unteren einstelligen Prozentbereich aufgrund geplanter Optimierungen in den Geschäftsprozessen.

3.3 Planungsgrundlagen

Die Entwicklung unserer Ertrags-, Finanz-, und Vermögenslage wird auf Basis von Annahmen geplant, die aus heutiger Sicht plausibel und hinreichend wahrscheinlich sind. Durch die Unsicherheiten im wirtschaftlichen, rechtlichen und technologischen Umfeld kann die tatsächliche Entwicklung von den getroffenen Annahmen und den damit verbundenen Planungszielen abweichen.

3.4 Risikobericht

Im Rahmen der Budgeterstellung fand im IV. Quartal 2020 eine vollständige Analyse der funktionalen, operativen und technischen Risiken für das Jahr 2021 statt. In diese Risikoerhebung wurden die AWIN AG sowie alle Beteiligungen einbezogen. Konkrete Einzelmaßnahmen sind mit dem Vorstand abgestimmt und in einen Maßnahmenkatalog überführt worden. Der Risikostatus wird halbjährlich überprüft, überarbeitet und an den Vorstand kommuniziert.

⁹ Pressemitteilung & Konjunkturprognose vom 16.12.2020 ifo Institut

Ein Risiko ist innerhalb der AWIN Gruppe - entsprechend der Konzernrisikorichtlinie der Axel Springer SE, Berlin - als Möglichkeit einer negativen Abweichung vom Ziel definiert. Als Ziel wird die verabschiedete Planung des jeweiligen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Die ermittelte Risikohöhe stellt die mögliche Auswirkung auf das Ergebnis der AWIN Gruppe dar. Das Unternehmen überwacht, analysiert und reagiert angemessen auf vorhandene Risiken, die nachfolgend näher erläutert werden.

3.4.1 Operative Risiken

Operative Risiken können sich durch Anforderungen aus der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und der erwarteten EU Gesetzgebung zum Thema e-privacy ergeben. Die AWIN AG kann auf die Gesetzgebung und daraus resultierende Umsetzungsrisiken nur begrenzt Einfluss nehmen, trifft jedoch alle erforderlichen Maßnahmen zur Minimierung etwaiger Risiken.

Der Markt des performance-basierten Online Marketings ist geprägt von kontinuierlichen technischen Neuentwicklungen. Dies gilt im gleichen Maße für die AWIN AG. Sollten wir dies nicht oder nur unzureichend tun, könnte dies zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang für die AWIN AG führen. Es bestehen Risiken durch die Abhängigkeit von Großkunden, die einen signifikanten Umsatz- und Ergebnisbeitrag zum AWIN Geschäft leisten. Es besteht die Möglichkeit, dass Advertiser und Publisher direkt Verträge miteinander eingehen und die AWIN AG auf diesem Weg Roherträge verliert. Eine besondere Herausforderung stellen kundeneigene Tracking-Methoden dar, die bei Großkunden vermehrt zum Einsatz kommen. Durch eine aktive und intensive Betreuung der Advertiser und großen Publisher, die Umsetzung einer Exklusivitätsinitiative sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der AWIN Tracking Technologie versucht die AWIN AG derartige Risiken zu minimieren. Zudem wird die Qualität des Netzwerks fortlaufend überprüft und, so weit möglich, gegen Missbrauch gesichert.

Die AWIN AG wirkt den operativen Risiken durch eine intensive Beobachtung des Marktes und der Marktteilnehmer sowie eigenen Weiterentwicklungen von Technologien und Produkten entgegen.

3.4.2 Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass die Gesellschaft Schwierigkeiten bei der Erfüllung von Verpflichtungen im Zusammenhang mit finanziellen Verbindlichkeiten hat. Das Management überwacht regelmäßig die Zahlungsmittelbestände und die Bewegungen von Zahlungsmitteln. Ziel des Liquiditätsrisikomanagements ist es, ein Gleichgewicht zwischen Kontinuität der Finanzierung und Flexibilität zu wahren. Das Liquiditätsmanagement des Unternehmens umfasst die Projektion von Cashflows in den wichtigsten Währungen und die Berücksichtigung der Höhe der zur Deckung dieser Liquidität erforderlichen liquiden Mittel, die Überwachung der Liquiditätskennzahlen der Bilanz sowie die Aufrechterhaltung von Eigen- und Fremdfinanzierungsplänen.

3.4.3 Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten Vermögensgegenstände wiedergegeben. Aufgrund unserer Erfahrungswerte wurden individuelle Wertberichtigungen auf die Vermögensgegenstände vorgenommen. Darüber hinaus besteht ein zentrales Credit Control Team, das ein effizientes Forderungsmanagement sicherstellt.

3.4.4 IT-Risiken

Durch den potenziellen Ausfall von IT-Systemen, Datenbanken u. Ä. ergeben sich Risiken, welche unter Umständen zu Datenverlusten und im Extremfall zur Betriebsunterbrechung führen können.

Zur Risikovermeidung bzw. Risikoreduzierung trifft die AWIN AG umfassende Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise den Einsatz von Firewalls und die Durchführung regelmäßiger Backups. Im Rahmen von System-Migrationen werden alle erforderlichen Schritte unternommen, um das Risiko von Datenverlusten und Migrationsfehlern zu minimieren.

3.4.5 Fremdwährungsrisiken

Durch internationale Aufstellung ist die AWIN AG einem Währungsrisiko ausgesetzt. Durch die währungsgleiche Abrechnung der Programme zwischen Advertisern und Publishern ist dieses Wechselkursrisiko größtenteils minimiert. Die Transaktionen werden zum großen Teil in Euro abgewickelt. Aufgrund des insgesamt als gering eingeschätzten Fremdwährungsrisikos werden derzeit keine Kurssicherungsgeschäfte vorgenommen.

3.5 Chancenbericht

In Westeuropa und unserem Hauptmarkt Deutschland besteht nach wie vor Wachstumspotenzial im Online-Werbemarkt. Im Jahr 2021 werden von eMarketer weiterhin steigende Werbeausgaben in den Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden prognostiziert. In 2021 werden diese für Deutschland voraussichtlich um 14,0 % auf ca. USD 9,42 Mrd. und im Jahr 2022 um weitere 11,0 % auf ca. USD 10,46 Mrd. steigen ¹⁰.

Innerhalb der Werbeausgaben setzt sich die Verlagerung in die Online-Formate laut eMarketer auch in den nächsten Jahren fort, so dass die Wachstumsraten innerhalb dieser Kategorien überdurchschnittlich hoch sind. Dadurch eröffnen sich für unsere Publisher und damit für AWIN weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten.

In diesem Zusammenhang ist die im September 2020 erfolgte Übernahme der restlichen Anteile der Commission Factory Gesellschaften in Australien und Malaysia und die damit verbundene Etablierung im Asiatisch-Pazifischen Raum zu erwähnen.

¹⁰ eMarketer global digital ad spending 2020

AWIN plant durch die Weiterentwicklung der Plattform für die gesamte AWIN Gruppe sowie die Beratung seiner Advertiser bei der besseren Aussteuerung der Werbekanäle, von diesen Entwicklungen zu profitieren.

4 Abhängigkeitsbericht

Die Gesellschaft hat gemäß § 312 AktG i. V. m. 17 AktG einen Abhängigkeitsbericht erstellt. Gemäß § 312 AktG trifft der Vorstand folgende Einschätzung:

"Die Gesellschaft hat nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte mit einem verbundenen Unternehmen vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und hat im Berichtsjahr weder auf Veranlassung noch im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens Maßnahmen getroffen oder unterlassen."

Berlin, der 31.03.2021

AWIN AG

Adam Ross, CEO

Virpy Richter, CFO

Peter Loveday, CTO

AWIN AG

Eigentümerstruktur