Argo Aviation Group GmbH

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Die Konzerngesellschaften der Argo Aviation Group GmbH sind im Bereich der Luftfahrtdienstleistungen tätig. Zu den Geschäftsfeldern gehörten in 2020:

- Personaldienstleistungen wie Arbeitnehmerüberlassung und Personalvermittlung

- Mobile Repair Services

Dabei steuert die Argo Aviation Group GmbH den Konzern und übernimmt für ihn die zentralen organisatorischen Aufgaben.

Die Argo Aviation Group GmbH wurde Anfang des Jahres 2020 gegründet. Nach Ihrer Gründung übernahm die Gesellschaft unmittelbar den Geschäftsbereich Aviation von der Argo Group GmbH. Zeitgleich wurde der Geschäftsbereich Mobile Repair Services aufgebaut.

Der Konsolidierungskreis umfasst die folgenden Gesellschaften:

Name, Sitz

Argo Aviation GmbH, Düsseldorf

Argo Aviation & Defense AG, Freienbach, Schweiz

Argo Aviation International Ltd., Chester, Vereinigtes Königreich

Argo Mobile Repair Team Ltd., Ely, Vereinigtes Königreich

Argo Aviation and Defence Ltd., Shannon, Irland

FAO Services Ltd., Stockport, Vereinigtes Königreich

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das Jahr 2020 war gekennzeichnet durch die wirtschaftlichen Folgen der sog. Corona-Krise. Dabei ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 4,9 % gegenüber 2019 zurück. Im 2. Quartal 2020 hatte die Wirtschaftsleistung einen historischen Einbruch erlitten. Das Minus von 9,7 % (preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem 1. Quartal 2020 war der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. Auf den Einbruch der Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2020 folgte eine rasche Erholung im 3. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt +8,5 %). Die zweite Corona-Welle und der zweite harte Lockdown zum Jahresende stoppten diese annähernd V-förmige Entwicklung. Zwar stieg das BIP im 4. Quartal 2020 gegenüber dem 3. Quartal 2020 (preis-, saison- und kalenderbereinigt) leicht um 0,3 %. Das preis- und kalenderbereinigte BIP war im Schlussquartal des Jahres 2020 aber noch 3,7 % niedriger als im letzten Vorkrisen-Quartal, dem 4. Quartal 2019. Das Wachstum in 2019 gegenüber 2018 hatte noch 2,5 % betragen.

b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Auf den für unsere Unternehmensgruppe relevanten Luftfahrtmarkt hatte die Corona-Krise noch weit stärkere Auswirkungen. Weltweit kam der Luftverkehr im zweiten Quartal 2020 nahezu zum Erliegen. Mit nur noch 1,8 Mrd. Passagieren weltweit ging der Markt im Gesamtjahr um 60,2 % zurück, der internationale Verkehr sogar um 75 %. In Europa lag der Rückgang mit 69 % besonders hoch. In der Spitze, im zweiten Quartal 2020, waren 66 % der Passagierflugzeuge "gegroundet", d.h. am Boden abgestellt. Viele Teilnehmer am Luftfahrtmarkt, vor allem auch die Airlines, gerieten in eine Existenzkrise.

Die in Deutschland mögliche Kurzarbeiterregelung ermöglichte einen weitgehenden Erhalt der 255.000 deutschen Arbeitsplätze in der Luftfahrt. In der Spitze waren bis zu 80% der in der Luftfahrt beschäftigten in Kurzarbeit. Dennoch gelten auch 2021 noch 60.000 dieser Arbeitsplätze als gefährdet.

Der Einbruch des Flugverkehrs hatte auch auf die Wartungsindustrie, die unsere Hauptkundenbranche darstellt, existentielle Auswirkungen. Zur Sicherung ihrer Liquidität verzichteten Airlines darauf, Flugzeuge nach dem Grounding zunächst durchzuwarten, um die Maschinen bei Bedarf sofort wieder in Einsatz zu bekommen. Stattdessen waren ganze Flughäfen mit abgestellten Maschinen zugeparkt. Nach Daten der Unternehmensberatung Oliver Wyman ging das Marktvolumen 2020 weltweit von 83 Mrd. USD auf 50 Mrd. USD (minus 40%) zurück.

Allerdings zeigen sich in 2021 wieder Erholungstendenzen. Die Studie von Oliver Wyman ging von einer Erholung des Wartungsmarktes auf 68 Mrd. USD aus. Allerdings wurden die Wachstumsprognosen im Laufe des Jahres 2021 wieder reduziert, da die für die Branche wichtigen Transatlantikrouten erst im November 2020 wieder hochgefahren wurden. Für die Jahre 2022 ff. rechnet Oliver Wyman wieder mit einer Rückkehr auf den alten Prognosepfad vor der Krise. So prognostiziert das Institut in 2022 ein Marktvolumen von 91 Mrd. USD und in 2023 102 Mrd. USD.

c. Personalbereich

Die Unternehmensgruppe beschäftigte 316 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt, davon "interne" Mitarbeiter" (43) und "externe Mitarbeiter" (273).

d. Ertragslage

Mit Vertrag vom 15.01.2020 und schuldrechtlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 erwarb die Argo Aviation Group GmbH sämtliche Anteile an den Gesellschaften des Aviation-Segmentes der Argo Group GmbH. Der Kaufpreis wurde durch ein bei einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer in Auftrag gegebenen Wertgutachten gestützt. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgte zum einen durch Barmittel, zum anderen durch Übernahme des ursprünglich an die Argo Group GmbH ausgereichten Mezzanine-Darlehens.

Aufgrund der massiven Branchenkrise konnten die Personaldienstleistungsaktivitäten in der Argo Aviation GmbH und der Argo Aviation International Ltd., UK bei weitem nicht an die erfolgreichen Vorjahre anknüpfen. Großkunden wie die Deutsche Lufthansa und Airbus meldeten die Mitarbeiter des Unternehmens mit kurzer First nahezu vollständig ab. Viele dieser Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit null über das Jahr gehalten in der Erwartung, dass die Krise nicht allzu lange anhalten würde. Entsprechend gingen auch interne Mitarbeiter weitgehend in Kurzarbeit.

Trotz des Versuches, Sachkosten so schnell wie möglich zu kappen, waren branchenüblich hohe Fixkosten wie Mieten, Leasing, Kfz-Kosten etc. nicht kurzfristig abzubauen. Entsprechend machten die Unternehmen ab April 2020 zum Teil deutliche Verluste, die sich erst mit dem Frühherbst 2020 langsam verringern ließen.

Ergänzend wurde in 2020 der Geschäftsbereich Mobile Repair aufgebaut. Trotz der ungünstigen Marktlage in der Startphase gelang es dem Unternehmen, relevante Umsätze zu erzielen und auch ab dem dritten Quartal 2020 die Schwelle zur Profitabilität zu überschreiten.

	2020
	Mio €	%
Umsatzerlöse	16,0	100,0
Materialaufwand	-12,5	(78,1)
Rohergebnis	3,5	21,9
Personalaufwand	-2,1	(13,1)
sbA/sbE/sonstige Steuern	-2,2	(13,8)
EBITDA	-0,8	(5,0)
Abschreibungen	-1,2	(7,5)
Zinsergebnis	-1,0	(6,3)
Ergebnis vor Ertragsteuern	-3,0	(18,8)
Ertragsteuern	0,2	1,3
Konzernergebnis	-2,8	(17,5)

In dem beschriebenen Marktumfeld belief sich der Konzernumsatz auf EUR 16,0 Mio. Bei der im Luftfahrtbereich beheimateten Argo Aviation GmbH sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 55% auf EUR 10,6 Mio.

Das EBITDA beläuft sich auf EUR -0,8 Mio.

e. Vermögenslage

	2020
	Mio €	%
AKTIVA
Mittel- und langfristig gebundenes Vermögen	6,6	53,7
Forderungen aus Lieferung und Leistungen	1,2	9,8
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3,4	27,6
übrige Aktiva	1,0	8,1
flüssige Mittel	0,1	0,8
kurzfristig gebundenes Vermögen	5,7	46,3
Vermögen gesamt	12,3	100,0
PASSIVA
Eigenkapital	-2,7	(22,0)
Rückstellungen	0,3	2,4
Verbindl. ggü. Kreditinstituten	2,7	22,0
Verbindl. aus Lieferung und Leistungen	0,4	3,3
übrige Verbindlichkeiten und latente Steuern	11,6	94,3
Fremdkapital	15,0	122,0
Kapital gesamt	12,3	100,0

Das langfristige Vermögen besteht im Wesentlichen aus im Rahmen der Erstkonsolidierung bilanzierte immaterielle Vermögensgegenstände.

Die Forderungen gegen verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Forderungen gegen die Argo Group GmbH.

Die Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen personalbezogene Sachverhalte (Urlaub, Arbeitszeitkonten, Berufsgenossenschaft). Darüber hinaus sind Abschluss- und Prüfungskosten sowie ausstehende Rechnungen erfasst.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten Lohn- und Umsatzsteuer in Höhe von EUR 1,8 Mio., Löhne und Gehälter in Höhe von TEUR 320, Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 938 sowie mit EUR TEUR 75 Verbindlichkeiten für Abgaben nach § 77 SGB. Weiterhin bestehen in Höhe von TEUR 944 passive latente Steuern, die im Rahmen der Erstkonsolidierung bilanziert wurden.

f. Finanzlage

Im Konzern kommt der Holdinggesellschaft die Refinanzierungsfunktion ihrer Tochtergesellschaften zu. Entsprechend wurde auch im Berichtsjahr die Finanzierung der Unternehmensgruppe durch die Muttergesellschaft sichergestellt. Die Gesellschaft stellt den Tochtergesellschaften außerdem die notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Während der Corona-Krise war die Liquidität des Konzerns zeitweise beansprucht.

Durch verschiedene Maßnahmen gelang es, die Liquidität des Unternehmens zu sichern. So nahm das Unternehmen im Spätsommer ein KfW-Darlehen auf. Zinsen und Tilgungen des Mezzanine-Darlehens wurden (zum Teil langfristig) gestundet. Darüberhinaus wurden die gesetzlichen Stundungsmöglichkeiten teilweise in Anspruch genommen.

Die branchenbedingt spezifische Situation, dass der überwiegende Teil der Zahlungen wie Löhne, Steuern und Sozialversicherungen stichtagsbezogen fällig ist, während die Einnahmen nicht präzise zu prognostizieren sind, führt dazu, dass die Liquidität ein wichtiges Kriterium des Unternehmenserfolges ist Eventuellen Liquiditätsrisiken bei einer Verschlechterung der Ertragslage wird durch eine permanente Liquiditätsplanung und -kontrolle begegnet. So können mögliche Engpässe frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Unverändert zum Vorjahr wurde auch in 2020 Factoring bei Konzerngesellschaften durchgeführt.

g. Soll-Ist-Vergleich

Die in 2020 eingetretene Corona-Pandemie hat die Luftfahrtbranche und damit auch das Berichtsunternehmen hart getroffen. Durch den Umsatzeinbruch bei unseren Kunden war auch unsere

Planungen Makulatur. Entsprechend waren in 2020 in erster Linie die Anpassung der Kosten an die niedrigeren Umsätze sowie die Liquiditätssicherung wichtig.

h. Zusammenfassung der Einschätzung der Geschäftsführung

Die Argo Aviation Group hat die extremen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie und ihre Folgen an das Unternehmen gestellt hat, vergleichsweise gut gemeistert.

Ausgehend von der Prämisse, dass sich die Luftfahrtbranche in 2021 und 2022 erholt, kam es darauf an, die Strukturen des Unternehmens nach Möglichkeit zu erhalten und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit und die Liquidität zu sichern. Wenngleich wir von einer früheren Erholung ausgingen und zwischenzeitlich nochmals nachsteuern mussten, steht der Konzern zum heutigen Zeitpunkt, wo die Bedarfe der Kunden signifikant steigen und trotz aller Belastungen, die in der Zukunft abzubauen sein werden, verhältnismäßig gut da.

Zu den Erfolgen zählt, dass wir mit dem Aufbau der Argo Mobile Repair Team Ltd. einen großen Schritt heraus aus der reinen Personaldienstleistung treten konnten. Argo Aviation ist heute auch ein Anbieter von technischen Dienstleistungen in der Luftfahrt mit höheren Margen und höheren Wachstumspotentialen.

III. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

a. Risikobericht

Die im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Argo-Konzerns bestehenden Risiken werden durch verschiedene Instrumente, die ein schnelles Gegensteuern bei Fehlentwicklungen und die direkte Einleitung von Gegenmaßnahmen ermöglichen, reduziert. Zu diesen Instrumenten zählt ein kontinuierliches internes Reporting, in dem die wirtschaftlichen Entwicklungen der einzelnen Geschäftseinheiten abgefragt, beurteilt und kommuniziert werden. Dies sichert u. a. den unterjährigen und monatlichen Soll-Ist-Abgleich der Umsatz- und Ertragslage. Des Weiteren unterliegen die wichtigsten Faktoren, wie verkauftes Stundenvolumen und Krankenquote, einer wöchentlichen Beobachtung mit Vergleich von Ist- und Plan-Daten.

Die Personalwirtschaftsbranche und damit auch der Konzern der Argo Aviation Group GmbH unterliegen in starkem Maße der generellen konjunkturellen Entwicklung. Dies gilt umso mehr für ein branchenbezogen tätiges Unternehmen, das zusätzlich von der (positiven wie negativen) Branchenkonjunktur abhängig ist. Ein besonderes Risiko dabei liegt in der Fristeninkongruenz von Kundenaufträgen und den eigenen Kosten. Während die mit dem Kunden geschlossenen Arbeitnehmerüberlassungsverträge kurzfristig kündbar sind, liegen die arbeitsvertraglichen Fristen in der Beschäftigung der zur Überlassung vorgesehenen Mitarbeiter länger; das gilt umso mehr für die anderen Kosten des Unternehmens wie Mietverträgen und Vertragslaufzeiten intern Beschäftigter.

Im Falle eines schnellen konjunkturellen Abschwungs sinken ggf. die Einnahmen deutlich schneller als sich die Kosten senken lassen. Ertragsseitige und liquiditätsseitige Verluste können die Folge sein. Dieses Risiko herrscht vor allem in Deutschland vor. Im Ausland, in dem das Unternehmen auch stark tätig ist, sind die Kongruenzen von Überlassung und Beschäftigung deutlich höher. Wir sehen daher die deutliche Erhöhung des Auslandsanteils am Geschäft, die wir u.a. mit dem Einstieg in das Mobile Repair-Geschäft angestoßen haben, als risikostreuend. Als kurzfristige Maßnahmen stehen dem Unternehmen zudem die Anpassung von Kosten durch Kündigungen zur Verfügung, ggf. auch weitere Instrumente wie sofort wirksame Kurzarbeit.

In vergangenen Rezessionen gelang es, rezessionsbedingte Auftragsrückgänge glimpflich und besser als die Branche abzufedern. Auch nach dem Ende des Berichtsjahres 2019 ist mit der Corona-Krise 2020 eine solche Situation eingetreten, die zu starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Restriktionen führte. Die Folgen der Pandemie hatten und haben unmittelbar und mittelbar auch Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit unserer Gesellschaft. Auch wenn es Belebungen im Markt gibt, ist es möglich, dass eine Wiederverschärfung der Pandemie die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft beeinträchtigt. Bei der Einschätzung über die Fähigkeit unserer Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit haben wir unterstellt, dass die staatlichen Maßnahmenpakete zur Eindämmung der Pandemie sowie zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen wie in der Vergangenheit hinreichend schnell und umfassend die beabsichtigten Erfolge zeigen werden. In 2021 wurden Verluste durch die verschiedenen Corona-Hilfen der Bundesrepublik Deutschland deutlich abgefedert. Die internationalen Gesellschaften zeigten in 2021 keine Verluste mehr.

In 2021 war die Liquidität ganzjährig jederzeit gewährleistet.

Die Liquiditätsplanung der Argo Aviation Gruppe (Argo Aviation Group GmbH, Argo Aviation GmbH, Argo Aviation International Ltd. und Argo Mobile Repair Ltd.) für 2022 weist keine Liquiditätslücken auf.

Das Adressenausfallrisiko wird bedingt von der Auslastung der Kundenunternehmen, die wiederum ihrerseits branchenspezifische, von der allgemeinen Entwicklung losgekoppelte Einbrüche erleben können. Dem wird mit Einzelkundenplanungen begegnet, welche mit einem monatlichen Soll/Ist Abgleich in Form einer Kundenergebnisrechnung nachgehalten werden. Dies ermöglicht ein schnelleres Gegensteuern von Fehlentwicklungen bei unseren wesentlichen Kunden. Ferner ist eine Mitarbeiterergebnisrechnung implementiert, die eine verbesserte Disposition der externen Mitarbeiter ermöglicht. Darüber hinaus werden wir in unserem Kundenportfolio auch weiterhin Wert auf einen ausgewogenen Branchenmix legen. Ergänzend suchen wir als klassischer Frühzykliker immer eine überproportionale Branchenbindung zu Spätzyklikern (z.B. Luftfahrtbranche) und zu Branchen, die weitestgehend unberührt von konjunkturellen Schwankungen agieren (z.B. Nahrungs- und Genussmittelindustrie).

b. Chancenbericht

Die Argo Aviation Group hat ihr Kostenniveau dem branchenbedingt niedrigeren bestehenden Umsatzniveau angepasst. Umsatzwachstum, das wir aufgrund der sich derzeit verstärkenden Nachfrage erwarten, wird zu einem überproportionalen Profitabilitätsschub führen.

Gemäß der Frühzyklik der Überlassungsbranche ist die Rezession und erst recht das Erreichen der Talsohle in der Gesamtwirtschaft für die Zeitarbeit bereits wieder eine Aufschwungsphase. Benötigte Mitarbeiter und Auftragsspitzen werden eher über Zeitarbeit als durch Festanstellungen abgedeckt. Das gilt insbesondere in der Luftfahrt, in der viele Fachkräfte die Branche verlassen haben, weil andere, verwandte Branchen früher aus der Rezession zurückgekehrt sind und zudem oftmals auch höhere Gehälter zahlen. Auch bei deutlich niedrigerer Beschäftigung sind daher Rekrutierungsexperten wie die Argo Aviation gefragt. Aufgrund des ausgetrockneten deutschen Arbeitsmarktes sehen wir uns mit unserem internationalen Rekrutierungsnetzwerk gut positioniert. In 2021 haben wir die Zeit genutzt, die internationalen und nationalen Gesellschaften hier zu verzahnen.

Darüber hinaus verstehen wir uns als solider und flexibler Geschäftspartner. So werden wir auch in Zukunft weiter unsere Abläufe optimieren, um schnell und kompetent auf die sich ändernden Kundenwünsche reagieren zu können. Darüber hinaus verbessern wir unseren Rekrutierungsprozess, um uns Vorteile an dem hartumkämpften Bewerbermarkt verschaffen zu können.

Weiterhin wird stetig an der Optimierung der Prozesse gearbeitet, wodurch sich deutliche Einsparpotentiale durch Verschlankung der Strukturen eröffnen.

c. Gesamtbeurteilung der Chancen und Risiken

Die Risiken sind seit langem bekannt und werden permanent überwacht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Konzern den Risiken adäquat begegnen kann. Dies und die permanente Optimierung der internen Strukturen und Prozesse führen dazu, dass nach Auffassung derart Geschäftsführung die Chancen überwiegen.

IV. NACHTRAGS- UND PROGNOSEBERICHT

Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen bedingt durch zwei Faktoren:

•	Der Corona-Pandemie, die auch in 2021 durch Lockdowns und Einreiseeinschränkungen zwischen verschiedenen Ländern zu zum Teil erheblichen Betriebsbeeinträchtigungen bei Kunden geführt hat.

•

Der Ausbau unseres Mobile Repair-Geschäftes. So haben wir u.a. die vorhandene EASA 145-Zertifizierung auf Reparatur von Composite-Materialien ausgeweitet. Darüber hinaus haben wir unseren regionalen Aktivitäten ausgebaut. So wurde im Dezember 2021 mit der DRAKKAR Aeronatique Ltd., Canada, ein Joint Venture zur Bearbeitung des nordamerikanischen Marktes gegründet.

In 2022 sehen wir das deutliche Wiederansteigen der Kundenbedarfe, insbesondere im Bereich der Personaldienstleistungen. Bereits jetzt zeichnet sich ein Bedarfsüberhang nach Fachkräften ab. Argo Aviation profitiert hiervon als einer der wenigen verbliebenen Wettbewerber in Deutschland sowie über sein europaweites Rekrutierungsnetz. Zugleich wird sich der weitere weltweite Ausbau der Argo Mobile Repair, in 2021/2022 in Nordamerika und 2022/2023 in Asien bezahlt machen.

Insgesamt planen wir für 2022 mit einer Rückkehr zu der Profitabilität, die das Unternehmen vor der Coronakrise stabil hatte.

Hamburg, 7. Februar 2022

gez. Marcus Schulz

gez. Reiner Dilba

Konzernbilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR
A. Anlagevermögen	6.758.041,06
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.686.319,27
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.207,75
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.923.111,52
II. Sachanlagen	71.721,79
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	71.721,79
B. Umlaufvermögen	5.629.536,48
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	5.545.200,14
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.220.001,21
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.411.280,43
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00
4. sonstige Vermögensgegenstände	913.918,50
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	84.336,34
C. Rechnungsabgrenzungsposten	29.378,00
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	2.734.017,45
Bilanzsumme, Summe Aktiva	15.150.972,99
Passiva
	31.12.2020 EUR
A. Eigenkapital	0,00
I. gezeichnetes Kapital	25.000,00
II. Gewinnrücklagen	0,00
1. gesetzliche Rücklage	0,00
III. Gewinnvortrag	26.789,18
IV. Jahresfehlbetrag	2.785.806,63
V. Bilanzgewinn / Bilanzverlust	0,00
VI. nicht gedeckter Fehlbetrag	2.734.017,45
B. Rückstellungen	330.619,23
1. Steuerrückstellungen	0,00
2. sonstige Rückstellungen	330.619,23
C. Verbindlichkeiten	13.822.269,39
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.710.555,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	389.663,39
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	113.573,15
4. sonstige Verbindlichkeiten	10.608.477,85
D. Rechnungsabgrenzungsposten	54.084,37
E. Passive latente Steuern	944.000,00
Bilanzsumme, Summe Passiva	15.150.972,99

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR
1. Umsatzerlöse	15.971.547,81
2. sonstige betriebliche Erträge	373.264,22
3. Materialaufwand	12.477.873,89
a) Aufwendungen für bezogene Leistungen	12.477.873,89
4. Personalaufwand	2.150.063,15
a) Löhne und Gehälter	1.822.677,04
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	327.386,11
5. Abschreibungen	1.172.617,68
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.172.617,68
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.642.299,93
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	60.007,73
davon aus verbundenen Unternehmen	0,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.025.931,74
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	-279.182,00
10. sonstige Steuern	1.022,00
11. Jahresfehlbetrag	2.785.806,63

Konzernkapitalflussrechnung

	Berichtsjahr TEUR
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnis anderer Gesellschafter)	-2.786
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.173
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	331
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-5.352
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	11.430
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	-966
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	279
+/- Ertragsteuerzahlungen	-3
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	4.106
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-6
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-56
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-.1750
+ Erhaltene Zinsen	60
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-.752
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	2.600
- Gezahlte Zinsen	-109
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	2.491
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	4.845
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-4.870
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-25
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:	31.12.2020
Guthaben bei Kreditinstituten	85
Kontokorrentverbindlichkeiten	-110
	-25

Konzerneigenkapitalspiegel

	Mutterunternehmen			Konzerneigenkapital
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung TEUR	Erwirtschaftetes Konzereigenkapital TEUR	TEUR
Stand 01.01.2020	25	0	0	25
Währungsumrechnung	0	27	0	27
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	-2.786	-2.786
Stand 31.12.2020	25	27	-2.786	-2.734

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben

Obergesellschaft der Unternehmensgruppe Argo Aviation, auf die eine Konsolidierung der Einzelgesellschaften erfolgt, ist die Argo Aviation Group GmbH, Hamburg, (im Folgenden auch "Gesellschaft" genannt).

Die Gesellschaft mit Sitz in Hamburg wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Hamburg, HRB 160698, geführt und wurde am 6. Januar 2020 gegründet und hat amselben Tag die Unternehmensgruppe Argo Aviation erworben.

Der Konzernabschluss wird erstmalig zum 1. Januar 2020 aufgestellt, daher werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung keine Vorjahreswerte angegeben.

Die Argo Aviation Group GmbH ist nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichtes gemäß § 290 HGB verpflichtet, da die Größenkriterien gemäß § 293 HGB nicht überschritten sind. Die Gesellschaft stellt daher freiwillig einen Konzernjahresabschluss auf.

Die Gesellschaft hat den vorliegenden Konzernabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert worden.

Zur branchenspezifischen Erhöhung der Aussagefähigkeit der Gewinn- und Verlustrechnung werden Kosten für eigenes Personal und Personalnebenkosten, die in direktem Zusammenhang mit der Leistungserbringung in Kundenunternehmen stehen, unter der gesonderten Position Materialaufwand und Unterposition Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen. Darin enthalten sind Löhne und Gehälter in Höhe von Euro 10,4 Mio., soziale Abgaben in Höhe von Euro 2,4 Mio. und sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 462.

Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt gemäß § 299 Abs. 1 HGB; die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (going concern).

Die Konzern weist zum Bilanzstichtag einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von EUR 2,7 aus. Der Konzernjahresfehlbetrag beläuft sich auf EUR 2,8 Mio. Es besteht ein Nachrangdarlehen in Höhe von TEUR 857. Zu dem bestehen Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt in Höhe von insgesamt TEUR 667, welche im Rahmen einer Crowdinvesting-Kampagne über eine Investmentplattform abgeschlossen wurden. Die Planung des Konzerns für die Jahre 2021 und 2022 zeigt, dass in der Gruppe durch die Inanspruchnahme von staatlichen Stundungs- und Stützungsmöglichkeiten wie bspw. der Coronahilfe die Zahlungsfähigkeit gesichert ist. Es wird erwartertet, dass sich die Ertragslage wie auf einem Niveau vor der Corona-Pandemie erholen wird.

II. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Argo Aviation Group GmbH und als vollkonsolidierte Tochterunternehmen folgende Gesellschaften einbezogen:

	Anteil
Name, Sitz	in %
Argo Aviation GmbH, Düsseldorf ^*)	100,0
Argo Aviation & Defense AG, Freienbach, Schweiz	100,0
Argo Aviation International Ltd., Chester, Vereinigtes Königreich	100,0
Argo Mobile Repair Team Ltd., Ely, Vereinigtes Königreich	100,0
Argo Aviation and Defence Ltd., Shannon, Irland	100,0
FAO Services Ltd., Stockport, Vereinigtes Königreich	100,0

^*) Diese Tochtergesellschaften nehmen die Offenlegungserleichterungen der §§ 264 Abs. 3 HGB in Anspruch

Die Argo Aviation International Ltd., Chester, (eingetragen im Gesellschaftsregister in England und Wales unter der Nummer 06127991) ist von der Verpflichtung, den Jahresabschluss prüfen zu lassen, befreit (section 479A des Companies Act 2006 von Großbritannien).

Die Unternehmen Argo Mobile Repair Team Ltd., Ely, Vereinigtes Königreich, Argo

Aviation & Defense AG, Schweiz, Argo Aviation and Defence Ltd., Irland und FAO

Services Ltd., Vereinigtes Königreich, wurden im Berichtsjahr erworben und somit erstkonsolidiert.

III. Konsolidierungsmethoden

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung neuer Gesellschaften erfolgt nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB n.F. Dabei wurde vor allem ein Kundenstamm und aktive latente Steuern auf ausländische Verlustvorträge als erworbene Vermögenswerte identifiziert.

Unterschiedsbetrag

Der aktivierte Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung entspricht der Differenz zwischen den für die Anteile an verbundenen Unternehmen gezahlten Kaufpreisen und dem Gesamtwert des neu bewerteten Nettovermögens nach Abzug der latenten Steuern auf aufgedeckte stille Reserven. Dieser Betrag wurden als Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen.

Schuldenkonsolidierung

Bei der Konsolidierung werden die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen gemäß § 303 Abs. 1 HGB aufgerechnet.

Behandlung des Zwischenergebnisses

Wesentliche Zwischenergebnisse sind im Konzern nicht enthalten. Auf eine Eliminierung etwaiger Zwischenergebnisse wird gemäß § 304 Abs. 2 HGB in Einzelfällen verzichtet, soweit Lieferungen und Leistungen im Konzern zu üblichen Marktbedingungen vorgenommen wurden und die Ermittlung der Wertansätze einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordern würde.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Bei der Konsolidierung werden die Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen aus gegenseitigen Verrechnungen gemäß § 305 HGB aufgerechnet.

Fremdwährungsumrechnung

Die Umrechnung der Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen erfolgt anhand der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß § 308a HGB. Danach werden alle Vermögensgegenstände und Schulden mit den jeweiligen Mittelkursen am Bilanzstichtag, das Eigenkapital mit den historischen Kursen umgerechnet.

Die auf Fremdwährung lautenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbeträge werden ergebnisneutral in einem gesonderten Posten des Eigenkapitals verrechnet.

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden innerhalb der Gruppe sind einheitlich und entsprechen den in den Einzelabschlüssen angewendeten Methoden.

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über den Zeitraum der Nutzung planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer des ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerts wurde mit 15 Jahre angenommen. Dies entspricht der überdurchschnittlich langfristigen Kundenbindung. Soweit notwendig wird der Geschäfts- oder Firmenwert auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Der aktivierte Kundenstamm wird über die geschätzte Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Der Schätzung liegen Erfahrungswerte der Geschäftsführung für die Vertragslaufzeit von Kundenverträgen zu Grunde.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden nach den betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern ermittelt. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen Euro 250,00 und Euro 1.000,00 werden mit den Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen unter Berücksichtigung einer Nutzungsdauer von fünf Jahren angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Werthaltigkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind nur solche vor dem Bilanzstichtag geleisteten Auszahlungen aktiviert worden, die Aufwand für eine kalendermäßig bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet worden und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in angemessener Höhe.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden aktiviert, wenn eine Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge innerhalb von 5 Jahren wahrscheinlich ist. Weiterhin werden Steuerlatenzen auf Differenzen zwischen handels- und steuerbilanziellen Wertansetzen gebildet. Die Bewertung erfolgt jeweils mit den in den jeweiligen Ländern gültigen Steuersätzen.

V. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die in der Bilanz ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von TEUR 3.073 sind vollständig im Rahmen der Erstkonsolidierung entstanden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sowie gegenüber der Berufsgenossenschaft

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

	Gesamtbetrag EUR	bis 1 Jahr EUR	1 bis 5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.711	111	2.600	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	390	390	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
Verbindlichketien gegeüber assoziierten Unternehmen	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	10.608	5.099	5.509	0
	13.709	11.109	2.600	0

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 1.760 sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherung in Höhe von TEUR 938.

Um die Finanzierung des Konzerns zu stärken, wurde mit der Rantum Capital GmbH & Co. Private Debt Fund I KG eine Vereinbarung über ein langfristiges Nachrangdarlehen ("Mezzanine") geschlossen. Der Betrag in Höhe von EUR 5,6 Mio inklusive kapitalisierter Zinsen für das Geschäftsjahr 2020 wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten bilanziert.

Die passiven latenten Steuern ergeben sich wie folgt:

	TEUR
passive latente Steuern aus der Kapitalkonsolidierung	1.410
aktive latente Steuern aus der Kapitalkonsolidierung	-184
Auflösung der passiven latenten Steuern	-282
Saldo	944

Es wurden Steuersätze zwischen 12,5% und 30% verwendet.

VI. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden mit EUR 10,6 im Inland erzielt. Mit EUR 5 Mio. entfallen Umsatzerlöse auf Großbritannien, mit TEUR 383 auf Irland.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten mit TEUR 214 Corona-Überbrückungshilfen.

VII. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag bestehen im Konzern folgende Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB i. V. m. § 268 Abs. 7 HGB:

Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen:

Einzelne Gesellschaften des Argo Group GmbH-Konzerns haften gesamtschuldnerisch (teilweise gemeinsam mit anderen Gesellschaften des Konzerns) für Forderungsfactoring bis zu einem Maximalbetrag von EUR 12,5 Mio.

Bei den Haftungsverhältnissen ist aufgrund des bisherigen wirtschaftlichen Erfolgs und der positiven Planung der Hauptschuldner und der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen. Die Nutzung des Forderungsfactorings dient der Diversifikation der Refinanzierung.

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
Vertragsart	TEUR	TEUR	TEUR
1. Mietverträge	107	252	0
2. Leasingverträge	22	5	0
Gesamt	129	257	0

Organe

Geschäftsführer der Argo Aviation Group GmbH im Geschäftsjahr 2020 waren:

Herr Marcus Schulz, Kaufmann, Hamburg

Herr Reiner Dilba, Kaufmann, Hamburg (seit 06.08.2020)

Herr Schulz und Herr Dilba sind jeweils einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Analog § 286 Absatz 4 HGB wird die Angabe nach § 285 Nr. 9 a und b HGB für die Geschäftsführer unterlassen.

Beschäftigte Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte durchschnittlich Arbeitnehmer getrennt nach Gruppen wie folgt:

Interne Mitarbeiter	43
Externe Mitarbeiter	273
Gesamt	316

Honorar Konzernabschlussprüfung

Das von dem Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 16, die vollständig die Konzern- und Jahresabschlussprüfung der Argo Aviation Group GmbH betreffen.

Ergebnisverwendung des Mutterunternehmens

Es ist beabsichtigt, den Jahresfehlbetrag der Argo Aviation Group GmbH für das Geschäftsjahr 2020 vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen bedingt durch zwei Faktoren:

Die Corona-Pandemie, die auch in 2021 durch Lockdowns und Einreiseeinschränkungen zwischen verschiedenen Ländern zu zum Teil erheblichen Betriebsbeeinträchtigungen bei Kunden geführt hat.

Den Ausbau unseres Mobile Repair-Geschäftes. So haben wir u.a. die vorhandene EASA 145-Zertifizierung auf Reparatur von Composite-Materialien ausgeweitet.

Darüber hinaus haben wir unsere regionalen Aktivitäten ausgebaut. So wurde im Dezember 2021 mit der DRAKKAR Aeronatique Ltd., Canada, ein Joint Venture zur Bearbeitung des nordamerikanischen Marktes gegründet.

Hamburg, 7. Februar 2022

gez. Marcus Schulz

gez. Reiner Dilba

Konzernanlagespiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	30.145,11	0,00	0,00	30.145,11
2. Kundenstamm	0,00	4.700.000,00	0,00	0,00	4.700.000,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	3.127.958,40	0,00	0,00	3.127.958,40
	0,00	7.858.103,51	0,00	0,00	7.858.103,51
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	178.892,37	0,00	0,00	178.892,37
	0,00	178.892,37	0,00	0,00	178.892,37
	0,00	8.036.995,88	0,00	0,00	8.036.995,88

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	24.420,51	2.516,85	0,00	0,00	26.937,36
2. Kundenstamm	0,00	940.000,00	0,00	0,00	940.000,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	204.846,88	0,00	0,01	204.846,89
	24.420,51	1.147.363,73	0,00	0,01	1.171.784,25
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	81.916,59	25.253,96	0,00	0,03	107.170,58
	81.916,59	25.253,96	0,00	0,03	107.170,58
	106.337,10	1.172.617,69	0,00	0,04	1.278.954,83

	Buchwerte
	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.207,75
2. Kundenstamm	3.760.000,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	2.926.111,51
	6.686.319,26
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	71.721,79
	71.721,79
	6.758.041,05

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 11.02.2022 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Argo Aviation Group GmbH, Hamburg:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Argo Aviation Group GmbH, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Argo Aviation Group GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•	vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen.

Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie, ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

•

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzern-

abschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

•

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 10. Februar 2022

ESC Wirtschaftprüfung GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Michael Kapitza, Wirtschaftsprüfer

gez. Beatrix Arlitt, Wirtschaftsprüferin