SRH Poliklinik Gera GmbH

Gera

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

I. Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell

SRH | Gemeinsam für Bildung und Gesundheit

Als Stiftung mit führenden Angeboten in den Bereichen Bildung und Gesundheit begleiten wir Menschen auf ihren individuellen Lebenswegen. Unserer Leidenschaft fürs Leben folgend, helfen wir ihnen aktiv bei der Gestaltung ihrer Zukunft, hin zu einem selbstbestimmten Leben.

Mit über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 1,25 Mio. Kunden erwirtschaften wir einen Umsatz von fast 1,3 Mrd. Euro (2022). Unsere Gewinne reinvestieren wir in die Zukunftsmärkte Bildung und Gesundheit, um unsere Angebote immer weiter zu verbessern, Innovationen zu fördern und für noch mehr Menschen neue Lebenschancen zu eröffnen.

Die 1966 gegründete SRH ist heute eines der größten Bildungs- und Gesundheitsunternehmen Deutschlands mit bundesweit rund 80 Standorten. Hauptsitz der SRH ist Heidelberg.

SRH Poliklinik Gera GmbH

Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Dienstleistungen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, insbesondere der ambulanten Krankenversorgung. Das Unternehmen verwirklicht damit auch die Ziele der SRH Holding, der SRH Gesundheit GmbH und der SRH Wald-Klinikum Gera GmbH. Die SRH Poliklinik Gera GmbH betreibt zur Erreichung ihrer Zwecke zum Bilanzstichtag

12 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in Thüringen und Sachsen:

- MVZ SRH Poliklinik Altenburg

- MVZ SRH Poliklinik Gera I

- MVZ SRH Poliklinik Gera II

- MVZ SRH Poliklinik Gera III

- MVZ SRH Poliklinik Gera IV

- MVZ SRH Poliklinik Gera V

- MVZ SRH Poliklinik Gera VI

- MVZ SRH Poliklinik Jena

- MVZ SRH Poliklinik Meuselwitz

- MVZ SRH Poliklinik Pausa-Mühltroff

- MVZ SRH Poliklinik Schmölln

- MVZ SRH Poliklinik Zeulenroda

An diesen Versorgungszentren versorgen mehr als 100 Ärztinnen und Ärzte ambulant Patienten und nehmen entsprechend die Versorgungsaufgaben in diesen Regionen wahr.

Darüber hinaus ist die SRH Poliklinik Gera GmbH in der ambulanten Altenpflege sowie in der spezialisierten ambulanten Palliativpflege in Ostthüringen tätig und hat mit dem SRH Hospiz Sachsen-Thüringen ein stationäres Angebot für Gäste mit unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankungen in der Region Ostthüringen und Westsachsen geschaffen.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft wird neben dem Fachkräftemangel und Inflationskrise zunehmend durch hohe Energie- und Rohstoffpreise geschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 % gesunken.

Der aktuelle Fachkräftemangel führt zu deutlichen Personalengpässen in den Krankenhäusern und Arztpraxen und infolgedessen zur Absage von Behandlungen und Operationen. Rund 80 % der Kliniken in Deutschland werden ein negatives Jahresergebnis verzeichnen, welches für 2024 nicht besser prognostiziert ist. Entscheidend dabei werden die hohen Personalkostensteigerungen sein, die nur teilweise refinanzierbar sind. Während der Versorgungsengpass heute bereits bei etwa 7 % liegt, beträgt er im Jahr 2035 ca. 35 % - bei knapp 1,8 Millionen offenen Stellen. Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen sich auf große Herausforderungen in ihrem Personalmanagement einstellen. Im Fokus steht daher nicht nur die Rekrutierung neuer Kräfte, sondern auch die Mitarbeiterbindung, da eine hohe Wechselbereitschaft aufgrund der Gegebenheiten herrscht.

Ein weiteres relevantes Thema sind die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und stellen neben dem Fachkräftemangel einen Risikofaktor für die Gesundheitswirtschaft dar. Damit setzt sich der gesamtwirtschaftliche Trend auch in diesem Sektor fort, der üblicherweise weniger stark von konjunkturellen Schwankungen betroffen ist. Seitens der Bundesregierung wurde aufgrund der schweren Folgen des russischen Angriffskrieges eine Energiepreisbremse für Strom, Gas und Wärme festgesetzt. Die Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme gelten seit dem 1. März 2023 für rund 1.900 Krankenhäuser sowie für Pflege-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.

Der Gesundheitssektor ist für einen erheblichen Anteil der CO ₂ -Emissionen in Deutschland verantwortlich, etwa durch den hohen Energieverbrauch in der Diagnostik, die Supply Chain in der Herstellung von Medikamenten sowie den Bau und Betrieb von Gebäuden. Zwischen Klima und Gesundheit gibt es eine enge Verbindung - diese Botschaft ist in der Gesundheitspolitik angekommen. Laut einer Studie schätzen lediglich 32 % richtig ein, dass die deutsche Gesundheitsbranche rund 5 % an CO ₂ -Emissionen produziert. Der Bereich Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren deutlich ausgearbeitet werden, auch bei der Debatte um die Reform der Krankenhausfinanzierung wird das Thema eine Rolle spielen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die digitale Transformation und das Krankenhauszukunftsgesetz. Für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung ist das Vorantreiben der Digitalisierung die zentrale Voraussetzung. Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) sieht vor, dass Arztpraxen den Anschluss an die Telematikinfrastruktur sicherstellen müssen. Damit wird die zentrale Voraussetzung geschaffen, verschiedene IT-Anwendungen einzuführen, wie beispielsweise die elektronische Patientenakte und elektronische Rezepte. Die Telematikinfrastruktur (TI) der Gematik gewährleistet den sicheren Austausch von Informationen über Sektoren und Systeme hinweg. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat zum 01.07.2023 nach §378 SGB V die Fristen zur Abrechnung der Pauschalen der Telematik Infrastruktur (TI-Pauschalen), Voraussetzungen, die Höhe der TI-Pauschalen und ggf. deren Reduzierung festgelegt.

Durch die Ambulantisierung im Gesundheitswesen konnten 2023 weniger stationäre Krankenhausaufenthalte erzielt werden. Jedoch hinkt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weiterhin in der Ambulantisierung hinterher. Als eine wesentliche Ursache hierfür gilt, dass ähnliche Behandlungsfälle in der stationären Versorgung teilweise deutlich höher vergütet werden als im ambulanten Bereich. Mit dem MDK-Reformgesetz wurde daher beschlossen, den AOP-Katalog substanziell zu erweitern. Dadurch soll eine möglichst umfassende Ambulantisierung erreicht werden, gleichzeitig soll es weniger Anlässe für Abrechnungsprüfungen geben. Allerdings sind derzeit die strukturellen Voraussetzungen geeigneter Betreuungs- und Nachsorgeangebote für eine umfassende Ambulantisierung noch nicht gegeben. Dies spricht für eine schrittweise Erweiterung des AOP-Katalogs im Sinne eines "lernenden Systems".

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt davor, dass die flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in Deutschland auf dem Spiel steht. Insbesondere externe Vorgaben (Bürokratie, Digitalisierung, Regressverfahren) belasten die niedergelassenen Ärzte stark und schränken die Versorgung von Patienten ein. Infolgedessen denken mehr als 60 Prozent der an einer Online-Befragung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung teilnehmenden Vertragsärzte und -psychotherapeuten darüber nach, vorzeitig aus der Patientenversorgung auszusteigen. Sie sorgen sich zudem, ob es gelingt, einen Praxisnachfolger zu finden.

Die Kooperationsform Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) wurde mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz im Jahr 2004 in die Versorgungslandschaft eingeführt. Seitdem ist die Anzahl der MVZ stetig auf mehr als 4.500 im Jahr 2022 gestiegen. Der besonders starke Zuwachs seit 2016 ist nach Auffassung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auf eine veränderte Gesetzeslage zurückzuführen (Einführung fachgleicher MVZ). Im Jahr 2022 lag die Zahl der MVZ in Trägerschaft von Krankenhäusern nur leicht unter dem Niveau mit den MVZ in Trägerschaft von Vertragsärzten (jeweils 46,3 % bzw. 46,9%). Mit dem Anstieg der MVZ in Krankenhausträgerschaft von 1.974 im Jahr 2021 auf 2.146 im Jahr 2022 ist eine weitere Dynamisierung zu verzeichnen.

1. Geschäftsverlauf

Umsatzentwicklung

Im Geschäftsjahr wurden 320.230 Patienten ambulant behandelt. Dies stellt eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum dar. Die Umsatzerlöse sanken gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % von TEUR 37.862 auf TEUR 36.529. Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert dabei insbesondere aus dem vorgenannten Fallzahlrückgang. Die Umsatzentwicklung ist damit weiterhin von den im Geschäftsjahr durchgeführten Sanierungsmaßnahmen gekennzeichnet. Insgesamt konnten die im Vorjahr in Höhe von TEUR 38.327 prognostizierten Umsatzerlöse nicht erreicht werden. Der Rückgang der Umsatzerlöse entspricht gleichzeitig dem Rückgang der Aufwendungen, sodass die SRH Poliklinik Gera GmbH im Geschäftsjahr unverändert eine Umsatzrendite von 2,1 % (VJ: 2,1%) verzeichnen konnte.

Investitionen

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt Investitionen über TEUR 790 (VJ: TEUR 333) getätigt. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert dabei insbesondere aus der Erneuerung von Röntgenanlagen und CT-Technik. Aufgrund der laufenden Sanierung der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2023 der Erwerb von Praxen und Praxisgemeinschaften weiterhin zurückgestellt. Schwerpunkte der Investitionen waren die EDV- und medizintechnische Neuausstattung der bestehenden Praxen. Im Rahmen der Modernisierung der medizintechnischen Geräte wurden TEUR 608 investiert, für die Erneuerung von EDV-Technik TEUR 57.

Finanzierungsmaßnahmen bzw. -vorhaben

Die SRH Poliklinik Gera GmbH war in den vergangenen Jahren von starkem Wachstum geprägt, welches die Innenfinanzierungskraft der Gesellschaft übersteigt. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen ist erneutes Wachstum vorgesehen. Zur Umsetzung der Wachstumsstrategie stehen der SRH Poliklinik Gera GmbH daher Darlehen von der SRH Wald-Klinikum Gera GmbH zur Verfügung, die der Finanzierung der laufenden Akquisitionen, der apparativen Ausstattung der Praxen und der laufenden Liquiditätssteuerung dienen. Die Darlehen valutieren zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 4.253 (VJ: TEUR 4.712) und werden regulär getilgt.

Personal- und Sozialbereich

Zum 31.12.2023 waren in der SRH Poliklinik Gera GmbH 459 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt (VJ: 523). Die Zahl der Vollkräfte sank dabei gegenüber dem Vorjahr um 9,5 % von 356 auf 323. Bei den Personalkosten ist im Geschäftsjahr 2023 ein Rückgang um 4,2 % auf TEUR 22.766 (VJ: TEUR 23.766) zu verzeichnen. Die SRH Poliklinik Gera GmbH verzeichnet damit eine Personalaufwandsquote von 62,3 % (VJ: 62,8%).

Aus- und Fortbildung

Die SRH Poliklinik Gera GmbH fördert die fachärztliche Ausbildung durch die Beschäftigung von Ärzten in Weiterbildung. Damit verfolgt die Gesellschaft das Ziel, die fachärztliche Versorgung in den eigenen Praxen trotz bestehender demographischer Herausforderungen sicherstellen zu können. Auch die Ausbildung nichtärztlichen Personals hat einen hohen Stellenwert für die Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2023 wurden jahresdurchschnittlich 10 Auszubildende beschäftigt. Darüber hinaus stellt die SRH Poliklinik Gera GmbH die Fort- und Weiterbildung ihrer Ärzte und ihres nichtärztlichen medizinischen Personals sicher. Für die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten wurden dabei TEUR 95 (VJ: TEUR 82) aufgewendet.

Sonstige wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

Die zentrale Herausforderung des Jahres stellte die Fortführung eines Sanierungsprogrammes zur nachhaltigen wirtschaftlichen Sicherung der Gesellschaft dar. Die SRH Poliklinik Gera GmbH hat ihre Expansionsstrategie entsprechend auch im Geschäftsjahr 2023 unterbrochen und eine Konsolidierung ihrer Geschäftsfelder vorgenommen. Defizitäre Betriebsstätten wurden identifiziert und individuelle Sanierungsstrategien zur wirtschaftlichen Sicherung mit den jeweiligen Ärzten erarbeitet. Sofern in diesem Kontext auch mittelfristig keine positive Prognose ermittelt werden konnte, wurden und werden in der weiteren Sanierungsphase bis Ende 2024 Veräußerungen und Standortschließungen durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2023 verminderte sich die Anzahl der betriebenen Medizinischen Versorgungszentren dadurch um 2 auf 12. Im Anschluss an die Sanierungsphase ist erneut eine selektive Expansion der Gesellschaft vorgesehen.

2. Darstellung der Lage

Ertragslage

Aus den Gesamterträgen von TEUR 38.400 (VJ: TEUR 39.394) und Gesamtaufwendungen von TEUR 37.648 (VJ: TEUR 38.587) resultiert ein Jahresüberschuss von TEUR 752 (VJ: TEUR 807). Das Betriebsergebnis von TEUR 750 (VJ: TEUR 898) ergibt sich aus betrieblichen Erträgen von TEUR 38.317 (VJ: TEUR 39.388) und betrieblichen Aufwendungen von TEUR 37.566 (VJ: TEUR 38.490), davon sind TEUR 22.766 (VJ: TEUR 23.766) Personalaufwand und TEUR 3.115 (VJ: TEUR 3.073) Materialaufwand. Das Finanzergebnis beträgt TEUR 1 (VJ: TEUR -87).

Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert aus der Fortführung eines Sanierungsprogrammes zur nachhaltigen wirtschaftlichen Sicherung der Gesellschaft und der damit verbundenen Veräußerung oder auch Schließung von Arztpraxen. Ein relevantes Umsatzwachstum aus dem Zugang neuer Praxen wurde im Geschäftsjahr nicht realisiert. Die Gesellschaft war unverändert bestrebt, neben der Steigerung der Fallzahlen in den verbleibenden Praxen auch Synergien im Rahmen der Steuerung von Abläufen und der Verbesserung der Abrechnungen zu erschließen und erfolgreiche Praxismodelle auf Praxen mit Optimierungspotential zu übertragen.

Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die sonstigen betrieblichen Erträge nochmals gestiegen. Die Ursache des Anstiegs liegt in höheren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie höheren Erträgen aus dem Abgang von Anlagevermögen bei gleichzeitig geringerer Erstattung von Personalkosten durch die Sozialversicherungsträger.

Der Rückgang der betrieblichen Erträge wird durch gesunkene betriebliche Aufwendungen fast vollständig kompensiert. Die Abnahme der Aufwendungen ist dabei mit TEUR 1.000 maßgeblich auf den Personalaufwand zurückzuführen. Ursächlich ist die im Rahmen der Umsetzung des Sanierungsprogrammes um 9,5 % auf 322,6 VK gesunkene Zahl der vollbeschäftigten Mitarbeiter. Aufwandserhöhend wird eine weitere Steigerung der Durchschnittsvergütung verzeichnet. Neben den allgemeinen Lohnsteigerungen erhöht sich aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Situation auch die Erfolgsbeteiligung der Ärzte. Im Bereich der Materialaufwendungen sind Steigerungen in Höhe von TEUR 42 entstanden. Deren Ursache liegt in einem Anstieg der Aufwendungen für den Bezug von Energie um TEUR 128 sowie in Fremdpersonalkosten des Ärztlichen Dienstes in Höhe von TEUR 156. Kompensierend sank der Pathologiebedarf um TEUR 224. Ebenfalls rückläufig um TEUR 231 entwickelten sich die Abschreibungen auf das Anlagevermögen infolge des während der Sanierung beschränkten Investitionsprogramms. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist dagegen ein Anstieg um TEUR 236 festzustellen. Dieser beruht maßgeblich auf einem Anstieg der Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen um TEUR 193. Ursächlich sind hierbei insbesondere Instandhaltungsaufwendungen für die Erneuerung einer radiologischen Praxis. Für die Nutzung medizintechnischer Anlagen sind zudem um TEUR 181 höhere Entgelte angefallen. Weitere Kostenanstiege resultieren mit TEUR 66 im Verwaltungsbedarf und mit TEUR 86 bei den Abschreibungen auf Forderungen. Kompensierend vermindern sich die Aufwendungen für die Miete von Praxisräumlichkeiten wesentlich um TEUR 337.

Die Vorjahresprognose bezüglich der Erlöse wurde um 4,7 % deutlich unterschritten. Die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen wurden in höherem Maße umgesetzt, sodass der erwartete Umsatzrückgang deutlicher ausgefallen ist. Bei den Personalaufwendungen ist eine leichte Unterschreitung um 0,6 % zu verzeichnen. Gleichzeitig ist bei den Sachaufwendungen eine Unterschreitung um 4,0% gegenüber den Planwerten eingetreten. Im Ergebnis wird der Planansatz sowohl bei Betriebsergebnis als auch beim Jahresüberschuss überschritten.

Finanz und Liquiditätslage

Der Bestand an Liquidität belief sich zum Stichtag auf TEUR 939 (VJ: TEUR 695) und stieg somit gegenüber dem Vorjahr um TEUR 244 an. Der Finanzmittelfonds beträgt somit unter Hinzurechnung der Cashpool-Forderungen in Höhe von TEUR 2.648 zum Stichtag TEUR 3.588 (VJ: TEUR 3.803). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 2023 TEUR 764 (VJ: TEUR 3.651). Aufgrund der Investitionsaktivitäten der Gesellschaft beträgt der Cashflow aus Investitionstätigkeit TEUR -521 (VJ: TEUR -306). Zur Deckung des notwendigen Finanzierungbedarfs hat die Gesellschafterin zudem weiterhin ein Investitionsmitteldarlehen zur Verfügung gestellt, sodass die Gesellschaft jederzeit über eine ausreichende Liquidität verfügt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt aufgrund von Darlehenstilgungen im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR -458 (VJ: TEUR -510).

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der SRH Poliklinik Gera GmbH hat sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 14.465 auf TEUR 13.183 (-8,9 %) vermindert. Der Rückgang der Bilanzsumme resultiert dabei im Wesentlichen mit TEUR 860 aus der Abnahme des Anlagevermögens in Folge der regulä-ren Abschreibungen und Abgänge des Geschäftsjahres. Auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich infolge des durchgeführten Restrukturierungsprogramms zum Stichtag um TEUR 185 rückläufig. Bei den Forderungen im Verbund ist ebenfalls ein Rückgang um TEUR 456 zu verzeichnen, der aus der dargestellten Abnahme der Cashpool-Forderungen der Gesellschaft resultiert.

Passivisch ist neben der Zunahme des Eigenkapitals infolge des Jahresüberschusses 2023 ein Rückgang der Rückstellungen um TEUR 857 auf TEUR 3.728, insbesondere aufgrund gesunkener Verpflichtungen, die mit der Sanierung der Gesellschaft in Verbindung stehen zu verzeichnen. Gleichzeitig sinken die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 1.091 insbesondere infolge der Tilgung von Betriebsmitteldarlehen gegenüber der Gesellschafterin.

Die Eigenkapitalrendite beträgt 27,8 % (VJ: 41,4 %) und die Gesamtkapitalrendite 5,7 % (VJ: 5,6 %). Die Eigenkapitalquote stieg auf 20,5 % (VJ: 13,5 %).

Zusammenfassung

Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft ist geordnet. Die Lage der Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2023 durch die Sanierung der Gesellschaft gekennzeichnet, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage führt.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognose 2024

Die Geschäftsführung der SRH Poliklinik Gera GmbH rechnet für das kommende Geschäftsjahr mit einem Jahresergebnis von TEUR 278.

Diese Prognose beruht auf der Annahme, dass im Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 35.847 erzielt werden. Diese resultiert aus unterschiedlichen Effekten. Einerseits geht die Geschäftsführung auch in 2024 von einer Verbesserung der Leistungsentwicklung in den Jungpraxen und durch Neubesetzungen mit Ärzten in bereits aktiven Praxen aus. Weiterhin werden jedoch Umsätze in Praxen entfallen, die infolge der Sanierungsmaßnahmen veräußert oder geschlossen wurden oder werden. Insofern rechnet die Geschäftsführung der Gesellschaft mit einem weiteren Umsatzrückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2023.

Gleichzeitig werden sich auch die Aufwendungen in 2024 weiter rückläufig entwickeln. Im Rahmen der Planung wird von einer geringfügigen Absenkung auf TEUR 35.665 ausgegangen. Den erwarteten und durch Inflation und Personalkosten getriebenen Kostensteigerungen soll dabei durch gezielte Optimierung und Verbesserung der Kostenstrukturen entgegengewirkt werden. Darüber hinaus werden infolge der Sanierung der Gesellschaft Aufwendungen nachhaltig entfallen. Die Gesellschaft geht insgesamt davon aus, dass sich die Personalaufwandsquote und die Materialaufwandsquote im kommenden Jahr nur unwesentlich verändern.

Eine wesentliche Veränderung der Fristigkeitsstrukturen der Gesellschaft wird gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 nicht erwartet.

Die Geschäftsführung erwartet daher im Geschäftsjahr 2024 u.a. folgende Kennzahlen:

- Umsatzerlöse in	TEUR	35.847
- Jahresergebnis in	TEUR	278
- Umsatzrendite	1 %

Gesamtaussage

Insgesamt erwartet die Gesellschaft für das nächste Jahr ein positives Ergebnis. Weiterhin geht die Gesellschaft von einer geordneten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Jahr 2024 aus.

2. Risikomanagement

Im SRH Konzern sind Ziele und Struktur, Elemente sowie Vorgehensweise des Risikomanagementsystems in einer Konzernrichtlinie geregelt. Verantwortlich für das Risikomanagement ist das Konzerncontrolling. Das Risikomanagementsystem der SRH setzt sich aus den folgenden Teilsystemen zusammen:

Erfolgsplanung: Die jährlich zu erstellende Erfolgsplanung umfasst den Zeitraum des folgenden Jahres. In 2023 wurde monat¬lich revolvierend die Vorschau auf das Jahresende aktualisiert, was eine kontinuierliche An¬passung des Unternehmens an der Entwicklung des Marktes und der sich daraus ergebenden Chancen und Risiken ermöglicht.

Monatsbericht: Monatlicher Plan-Ist-Vergleich pro Gesellschaft auf Basis von Leistungs-, Finanz- und Liquiditätskennzahlen.

Risikobericht: Das jährlich zweimal erfolgende Risiko-Reporting an den Gesellschafter beinhaltet die Elemente Risikoidentifikation, Risikobewertung und Risikosteuerung.

Risikoprofile: Werden anhand von operativen und strategischen Risikomanagement-Abfragen erhoben.

Einzelanalysen: Werden nach Notwendigkeit Ad-hoc für verschiedene Themen erstellt.

Konzernrichtlinien: Handlungsvorschriften und Verhaltensrichtlinien zu einzelnen Managementbereichen. Die Konzernrichtlinien werden bei komplexen Themen durch Handbücher ergänzt, die Hintergrundinformationen und erläuternde Hinweise darüber geben, wie die Richtlinien wirksam umgesetzt werden können.

Interne Prüfungen: Erfolgen in allen Betriebs- und Geschäftsbereichen durch die Konzernrevision.

Externe Prüfungen: Erfolgen durch Wirtschaftsprüfer, Prüfer der Sozialversicherungsträger, Prü-fer der Finanzämter und spezielle Gutachter.

Zinsrisiken: Für die von der Gesellschaft aufgenommen Darlehen wurden mit einem fixen Zinssatz vereinbart. Zinsrisiken bestehen entsprechend nicht.

Durch den Abschluss von Versicherungen für mögliche Haftungsrisiken und Schadensfälle stellt die SRH Poliklinik Gera GmbH sicher, dass die im operativen Geschäft entstehenden Risiken in Grenzen gehalten werden und bei Schadensfällen keine existenzgefährdenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auftreten.

Liquidität: Die Liquidität wird auf Monatsbasis geplant. Beim Auftreten gravierender Abweichungen im Rahmen des monatlichen Plan-Ist-Vergleichs wird der Liquiditätsplan für den Rest des Geschäftsjahres an die aktuelle Entwicklung angepasst. Grundsätzlich wird angestrebt, die Auszahlungen eines Monats in Form von Bankguthaben bzw. Guthaben im Cash Pool des SRH Konzerns vorzuhalten. Die Liquiditätsreichweite wird quartalsweise errechnet und Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Das Beteiligungscontrolling des SRH Konzerns überwacht darüber hinaus täglich anhand der Cash Pool-Guthaben und der zentralen Finanzanlagen die kurzfristig verfügbaren Finanzmittel der Tochtergesellschaften. Im Falle absehbarer Liquiditätsengpässe wird eine aktuelle kurzfristige Liquiditätsplanung (Zeithorizont 4-6 Wochen) erstellt sowie Gegenmaßnahmen zeitnah eingeleitet.

Die Liquidität zur Erfüllung unserer Unternehmenszwecke ist ausreichend. Liquiditätsrisiken sind insbesondere durch die bestehenden Rahmendarlehen nicht vorhanden.

3. Chancen und Risiken

Die SRH Poliklinik Gera GmbH muss sich weiterhin den aktuellen und kommenden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen stellen. Gesetzgeberische Initiativen sehen dabei regelmäßig Benachteiligungen von Medizinischen Versorgungszentren gegenüber Niedergelassenen vor.

Die demografische Entwicklung deutet dagegen an, dass in Ostthüringen in den kommenden Jahren ein weiterer Zuwachs an älteren Mitbürgern und somit älteren Patienten entsteht, was eine Chance für die SRH Poliklinik Gera GmbH darstellt. Durch die steigende Anzahl älterer Menschen bei gleichzeitigem Rückgang der Anzahl der Leistungserbringer wird sich allgemein ein Leistungswachstum ergeben. Dabei ist ein Großteil dieser Leistungen budgetiert. Das Budget steigt dabei nicht analog den erbrachten Leistungen, sondern bleibt hinter diesem zurück. Die SRH Poliklinik Gera GmbH trägt insofern das Risiko, dass die Vergütung der Leistungen nicht der Leistungsentwicklung folgt und somit die Personal- und Sachkostenentwicklungen keine adäquate oder nur eine unterproportionale Finanzierung durch die Kostenträger erfahren.

Das Risiko unterdurchschnittlicher Vergütungssteigerungen wird derzeit durch die Inflationsrate deutlich erhöht. Insbesondere bei den Personalkosten ist durch die Inflation und die gesetzgeberischen Eingriffe beim Mindestlohn eine Steigerung zu erwarten, die nicht adäquat durch die Kostenträger refinanziert werden kann.

Die ganzheitliche und umfassende Patientenversorgung unter dem Primat der Wirtschaftlichkeit steht im Mittelpunkt der Leistungserbringung. Insofern muss es Ziel sein, unter anderem durch vertikale Diversifikation zunehmend auch Leistungen durch die SRH Poliklinik Gera GmbH anzubieten, die außerhalb der budgetierten Leistungen erbracht werden können. Dazu zählen Vorsorgeleistungen, ambulante Operationen und individuelle Gesundheitsleistungen ebenso wie sektorenübergreifende Versorgungsverträge. Eine entsprechende Entwicklung stellt ebenso eine Chance für die SRH Poliklinik Gera GmbH dar, wie die potenzielle Bereitschaft der Patienten zur eigenfinanzierten Gesundheitsversorgung. Auch der gesetzgeberische Wille zur stärkeren Ambulantisierung von medizinischen Leistungen eröffnet der SRH Poliklinik Gera GmbH weitere Möglichkeiten zur Leistungsausweitung.

Im Rahmen der Übernahme von Praxen besteht oftmals kurz- oder mittelfristig die Notwendigkeit der Nachbesetzung mit ärztlichem Personal. Hierbei besteht das Risiko, dass die Besetzung entsprechend der notwendigen Facharztqualifikation nicht zeitnah erfolgen kann. Gleichzeitig besteht die Chance, dass durch die in der SRH Poliklinik Gera GmbH durchgeführte Facharztausbildung und die Vernetzung mit der SRH Wald-Klinikum Gera GmbH, die Nachbesetzung schneller und planbarer erfolgen kann, als dies bei privaten Nachfolgeregelungen möglich ist. Dies stellt zudem eine Chance für die weitere Akquisition von Praxen dar.

Der Fachkräftemangel stellt auch bei der Verfügbarkeit von medizinischen Fachangestellten ein Risiko für die Gesellschaft dar. Hierbei nimmt nicht nur der Wettbewerb unter den ambulanten Leistungserbringern zu. Auch Krankenhäuser werben verstärkt um qualifiziertes nichtärztliches Personal. Um die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal zu gewährleisten, bildet die Gesellschaft medizinische Fachangestellte an ihren Standorten aus.

Durch eine engere Verzahnung mit der SRH Wald-Klinikum Gera GmbH sieht die Geschäftsführung der SRH Poliklinik Gera GmbH und deren Controlling die Chance, bestehende Reserven in der Wirtschaftlichkeit und der Wertschöpfungskette aufzuspüren und die Effizienz der Behandlung der Patienten weiter zu verbessern. Weiterhin sieht die Gesellschaft wesentliche Chancen in der Entwicklung der Gesellschaft durch die Akquise neuer Arztpraxen und damit verbundene Erweiterung des Versorgungspektrums, als auch in Betreibungsvorteilen durch Standortbündelung.

Weder die aktuelle Vermögenslage noch laufende Projekte bieten Hinweise auf bestandsgefährdende Risiken. Hinweise auf drohende Umweltschäden oder andere Haftungstatbestände sind nicht ersichtlich.

Gera, am 10. April 2024

Peggy Hanisch, Geschäftsführerin

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVSEITE

	31.12.2023 €	31.12.2022 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	2.096.332,00	2.870.989,00
davon Geschäfts- oder Firmenwert € 2.082.131,00		(2.792.392,00)
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.314,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.503.397,00	2.588.909,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.499,99	0,00
	2.504.896,99	2.590.223,00
	4.601.228,99	5.461.212,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	7.558.385,49	8.157.743,84
davon gegen verbundene Unternehmen € 2.694.620,32		(3.150.587,71)
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	939.264,49	694.787,40
	8.497.649,98	8.852.531,24
C. Rechnungsabgrenzungsposten	83.690,22	151.463,58
	13.182.569,19	14.465.206,82
PASSIVSEITE
	31.12.2023 €	31.12.2022 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	1.000.000,00	1.000.000,00
III. Gewinnrücklagen	927.000,00	120.000,00
IV. Gewinnvortrag/Verlustvortrag (-)	449,90	20,43
V. Jahresüberschuss	751.615,89	807.429,47
	2.704.065,79	1.952.449,90
B. Rückstellungen	3.728.000,00	4.584.823,69
C. Verbindlichkeiten	6.750.503,40	7.927.933,23
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 6.750.503,40		(3.686.971,84)
davon gegenüber verbundenen Unternehmen € 5.920.546,39		(7.011.876,58)
davon aus Steuern € 290.465,82		(285.465,51)
	13.182.569,19	14.465.206,82

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023		2022
	€	€	€
1. Rohergebnis		35.201.505,56	36.314.948,96
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	19.715.151,79		20.626.773,97
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.050.768,90		3.138.743,54
davon für Altersversorgung € 35.670,50			(44.077,02)
		22.765.920,69	23.765.517,51
Zwischenergebnis		12.435.584,87	12.549.431,45
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.440.043,26	1.671.466,11
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		10.203.769,60	9.967.369,41
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		83.521,34	6.777,07
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		82.837,72	93.588,95
davon an verbundene Unternehmen € 83.558,72			(92.703,32)
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		- 510,75	3.958,39
8. Ergebnis nach Steuern		792.966,38	819.825,66
9. Sonstige Steuern		41.350,49	12.396,19
10. Jahresüberschuss		751.615,89	807.429,47

Anhang

A. Allgemeine Erläuterungen zum Jahresabschluss

Die Gesellschaft unterliegt dem deutschen Handelsrecht. Sie ist wie folgt im Handelsregister eingetragen:

Firmenname:	SRH Poliklinik Gera GmbH
Firmensitz:	Gera
Registergericht:	Jena
Handelsregister-Nummer:	HRB 501543

Der Jahresabschluss der SRH Poliklinik Gera GmbH ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des GmbH Gesetzes in den aktuell gültigen Fassungen aufgestellt. Dies schließt die Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein.

Die Gliederungen der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den gesetzlichen Vorschriften.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB. Größenabhängige Erleichterungen des § 288 Abs. 2 wurden teilweise in Anspruch genommen.

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

B. Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen angesetzt.

Praxiswerte werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer von zehn Jahren planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer von zehn Jahren wurde auf Basis der erwarteten Bindungsdauer des Patientenstamms der übernommenen Arztsitze ermittelt. Die Gesellschaft geht davon aus, dass insbesondere aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der ärztlichen Infrastruktur im ländlichen Raum eine deutlich höhere Bindungsdauer besteht als bei vergleichbaren Praxen in Ballungszentren.

Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen erfolgen linear unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern. Folgende Nutzungsdauern werden dabei zu Grunde gelegt:

Anlage	Nutzungsdauer in Jahren
Technische Anlagen	10 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 15

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800,00 (netto) wurden im Berichtsjahr voll abgeschrieben.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

Das Eigenkapital wurde gemäß § 272 HGB mit dem Nennbetrag angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Jubiläumsrückstellung erfasst die anteiligen Ansprüche der Mitarbeiter auf die Zahlung von Jubiläumszuwendungen im Rahmen von Dienstjubiläen. Der Erfüllungsrückstand aus dieser Verpflichtung wird zum Bilanzstichtag mit einem Zinssatz von 1,74 % (§ 253 Abs. 2 S. 2 HGB) diskontiert.

Die Verbindlichkeiten sind mit Ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung (AO). Sie ist gemäß der §§ 51 ff. AO von der Finanzverwaltung als gemeinnützig anerkannt und grundsätzlich von der Körperschaft- und Gewerbesteuer (§ 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG, § 3 Nr. 6 GewStG) befreit. Soweit wirtschaftliche Geschäftsbetriebe betrieben werden, erfolgt eine partielle Besteuerung.

Auf Grund der nur unwesentlichen Unterschiede zwischen handelsrechtlichem und steuerrechtlichem Wertansatz von Vermögensgegenständen und Schulden wurde auf den Ansatz von aktiven latenten Steuern gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB verzichtet.

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des laufenden Geschäftsjahres sind dem Anlagengitter zu entnehmen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit TEUR 46 (VJ: TEUR 43) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 2.648 (VJ: TEUR 3.108) Forderungen aus Cash-Pooling gegen die SRH Holding, Heidelberg.

Es bestehen Forderungen gegen den Gesellschafter aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 49 (VJ: TEUR 50).

Alle Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Restlaufzeiten sowie die Art und Höhe der Besicherung der Verbindlichkeiten ist folgender Tabelle zu entnehmen.

	Gesamt TEUR	bis 1 Jahr TEUR	über 1 Jahr TEUR	davon über 5 Jahre TEUR
Gesamt	6.751	6.751	0	0
(Vorjahr)	(7.928)	(3.687)	(4.241)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Investitionsmitteldarlehen des Gesellschafters in Höhe von TEUR 4.253 (Vj: TEUR 4.712) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.668 (Vj: TEUR 2.300), davon TEUR 1.648 gegenüber dem Gesellschafter.

Zum 31. Dezember 2023 bestehen Haftungsverhältnisse aus Avalen für ausgereichte Mietbürgschaften in Höhe von TEUR 21. Mit einer Inanspruchnahme wird nicht gerechnet.

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mieten gemäß § 285 Nr. 3a HGB in Höhe von TEUR 8.022 für die Jahre 2024 bis 2034 (Vorjahr: TEUR 8.746). Aus Wartungs- und Dienstleistungsverträgen bestehen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 420 (VJ: TEUR 537). Daraus ergeben sich insgesamt sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 8.442 (Vorjahr: TEUR 9.284). Auf das Jahr 2024 entfallen davon sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 2.063 (Vorjahr: TEUR 2.240). Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für 2024 in Höhe von TEUR 802 (Vorjahr: TEUR 537).

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 1.788 (VJ: TEUR 1.526) handelt es sich um Personalkostenerstattungen (TEUR 110) um Spenden (TEUR 113) und Erträge aus der Auflö-sung von Rückstellungen (TEUR 995).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten insbesondere Aufwendungen für Verwaltungsbedarf, Aufwendungen für Instandhaltungen, Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing sowie Aufwendungen für Versicherungen.

E. Sonstige Angaben

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 455 Arbeitnehmer, davon 445 Angestellte und 10 Auszubildende beschäftigt.

Der Geschäftsführung gehörten im Geschäftsjahr an:

• Frau Peggy Hanisch, Zwickau, Betriebswirtin.

Von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der SRH Holding (SdbR), Heidelberg, einbezogen. Der Konzernabschluss der SRH Holding (SdbR) wird beim elektronischen Unternehmensregister eingereicht und ist unter "www.unternehmensregister.de" abrufbar.

Die Angabe des Abschlussprüferhonorars erfolgt im Konzernabschluss der SRH Holding (SdbR).

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.

F. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

G. Gewinnverwendung

Die Geschäftsführung der SRH Poliklinik Gera GmbH schlägt vor, den im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 751.615,89 und den Gewinnvortrag in Höhe von EUR 449,90 EUR mit einem Betrag in Höhe von EUR 752.000,00 den Gewinnrücklagen zuzuführen sowie in Höhe von EUR 65,79 auf neue Rechnung vorzutragen.

Gera, den 10.04.2024

gez. Peggy Hanisch, Geschäftsführerin

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2023

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Stand am 01.01.2023 €	Zugänge €	Abgänge €	Stand am 31.12.2023 €
1	2	3	4	5
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	771.092,49	0,00	57.788,55	713.303,94
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10.368.768,41	0,00	1.172.477,64	9.196.290,77
	11.139.860,90	0,00	1.230.266,19	9.909.594,71
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	3.285,00	0,00	3.285,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.000.366,89	788.942,26	2.085.476,70	7.703.832,45
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.499,99	0,00	1.499,99
	9.003.651,89	790.442,25	2.088.761,70	7.705.332,44
	20.143.512,79	790.442,25	3.319.027,89	17.614.927,15

	Entwicklung der Abschreibungen				Restbuchwerte
Bilanzposten	Gesamte Abschreibungen Stand am 01.01.2023 €	Abschreibungen des Geschäftsjahres €	Entnahme für Abgänge €	Gesamte Abschreibungen Stand am 31.12.2023 €	(Stand 31.12.2023) €	(Stand 31.12.2022) €
1	6	7	8	9	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	692.495,49	64.184,00	57.576,55	699.102,94	14.201,00	78.597,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	7.576.376,41	651.240,00	1.113.456,64	7.114.159,77	2.082.131,00	2.792.392,00
	8.268.871,90	715.424,00	1.171.033,19	7.813.262,71	2.096.332,00	2.870.989,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.971,00	0,00	1.971,00	0,00	0,00	1.314,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.411.457,89	724.619,26	1.935.641,70	5.200.435,45	2.503.397,00	2.588.909,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	1.499,99	0,00
	6.413.428,89	724.619,26	1.937.612,70	5.200.435,45	2.504.896,99	2.590.223,00
	14.682.300,79	1.440.043,26	3.108.645,89	13.013.698,16	4.601.228,99	5.461.212,00

Bestätigungsvermerk

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SRH Poliklinik Gera GmbH, Gera

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der SRH Poliklinik Gera GmbH, Gera, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SRH Poliklinik Gera GmbH, Gera, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fä-higkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, am 10. April 2024

CURACON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Leipzig

Wendt, Wirtschaftsprüfer

Fasel, Wirtschaftsprüfer

Feststellungsbeschluss

Der Jahresabschluss wurde in der Gesellschafterversammlung vom 13. Mai 2024 festgestellt.

Der Jahresüberschuss 2023 in Höhe von 751.615,89 € und der Gewinnvortrag 2022 in Höhe von 449,90 € zusammen 752.065,79 € wird in Höhe von 752.000,00 den Gewinnrücklagen zugeführt. Der verbleibende Betrag in Höhe von 65,79 € wird auf neue Rechnung vorgetragen.