PD Roding GmbH

Roding

Jahresabschluss zum 30. November 2012

Bilanz zum 30. November 2012

der PD Roding GmbH, Roding

AKTIVA

		30.11.2012	31.12.2011
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
EDV-Software		69.017,16	232.459,04
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	422.912,99		314.222,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.741.068,61		6.290.115,16
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	921.148,75		1.204.805,55
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	807.046,05		1.185.121,00
		9.892.176,40	8.994.263,71
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00		1.000.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00		399.955,15
3. Sonstige Ausleihungen	11.866,37		15.792,00
		11.867,37	1.415.747,15
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	877.375,56		1.471.905,13
2. Unfertige Erzeugnisse	2.882.579,76		3.462.228,81
3. Fertige Erzeugnisse	1.633.430,92		1.938.886,55
4. Geleistete Anzahlungen	40.673,10		0,00
5. Erhaltene Anzahlungen	-786.046,60		-566.181,60
		4.648.012,74	6.306.838,89
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.323.720,88		4.348.969,11
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	24.410,00		106.043,08
3. Sonstige Vermögensgegenstände	894.457,25		1.187.889,95
		4.242.588,13	5.642.902,14
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		3.151.606,36	815.543,85
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.252.634,95	334.980,26
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		7.353.371,63	0,00
		30.621.274,74	23.742.735,04
PASSIVA
		30.11.2012	31.12.2011
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		1.000.000,00	1.000.000,00
II. Kapitalrücklage		2.906.176,37	2.906.176,37
III. Gewinnrücklagen		21.590,00	21.590,00
IV. Verlust-/Gewinnvortrag		1.793.560,73	1.435.763,10
V. Fehlbetrag (-) / Jahresüberschuss		-13.074.698,73	35779763
Nicht gedeckter Fehlbetrag		7.353.371,63	0,00
Buchmäßiges Eigenkapital		0,00	5.721.327,10
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		0,00	1.071.903,04
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen	1.707.521,00		1.581.325,00
2. Steuerrückstellungen	3.950,00		226.800,00
3. Sonstige Rückstellungen	4.072.635,12		956.429,40
		5.784.106,12	2.764.554,40
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.895.848,57		5.860.105,32
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.959.609,46		3.181.470,39
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	75.000,00		0,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten	9.906.710,59		5.143.374,79
		24.837.168,62	14.184.950,50
		30.621.274,74	23.742.735,04

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. November 2012

der PD Roding GmbH, Roding

		1.1.-30.11.2012	1.1.-31.12.2011
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		33.835.934,29	36.723.495,26
2. Verminderung (-) / Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-885.104,68	218.672,83
3. Aktivierte Eigenleistungen		0,00	1.377.175,16
4. Sonstige betriebliche Erträge		472.697,22	447.265,72
- davon aus Währungsumrechnung EUR 93,58 (EUR 71.883,05)
		33.423.526,83	38.766.608,97
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	14.890.817,38		15.557.590,85
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	3.010.501,63		2.967.065,90
		17.901.319,01	18.524.656,75
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	11.386.517,22		10.289.389,73
b) Soziale Abgaben	1.995.274,56		1.809.640,61
		13.381.791,78	12.099.030,34
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.499.156,47	1.957.176,97
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		9.813.551,87	5.091.459,92
- davon aus Währungsumrechnung EUR 9.926,56 (EUR 31,60)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	12.512,23		8.077,10
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	2.033.451,66		0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	943.012,39		598.866,79
		-2.963.951,82	-590.789,69
- davon Zinsaufwand Rückstellungen EUR 85.971,00 (EUR 100.118,00)
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-13.136.244,12	503.495,30
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-62.939,89		145.492,67
14. Sonstige Steuern	1.394,50		205,00
		61.545,39	-145.697,67
15. Fehlbetrag (-) / Jahresüberschuss		-13.074.698,73	357.797,63

Anhang für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis 30. November 2012

der PD Roding GmbH Roding

I. Allgemeine Angaben

Der Abschluss zum 30. November 2012 wurde nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches sowie nach den Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit wurde am 20. September 2012 vor dem Amtsgericht Regensburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unter Eigenverwaltung gestellt (Schutzschirmverfahren). Das Amtsgericht hat diesem Antrag entsprochen. Mit Wirkung zum 1. Dezember 2012 wurde dann später das endgültige Insolvenzverfahren eröffnet und Eigenverwaltung angeordnet. Das Schutzschirmverfahren liefert die rechtliche und finanzielle Voraussetzung für die grundlegende Restrukturierung der PD Roding GmbH.

Nach den Vorschriften der Insolvenzordnung ist für die Zeit vom 1. Januar bis 30. November 2012 ein Rumpfgeschäftsjahr entstanden, für das nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches ein Abschluss aufzustellen und zu prüfen ist. Die Vergleichbarkeit der Vorjahresbeträge mit den Zahlen des Rumpfberichtsjahres ist daher sehr eingeschränkt.

Nach den am 3. Dezember 2012 unterzeichneten Fortführungsvereinbarungen mit allen wesentlichen Kunden scheint die Liquiditätslage der Gesellschaft zumindest bis zum 30. Juni 2013 gesichert. Eine vertragliche Verlängerung der Fortführungsvereinbarungen bis zum 31. Oktober 2013 ist in Aussicht gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die Restrukturierungs- bzw. die Verkaufsbemühungen zu einem Erfolg geführt haben.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden orientieren sich grundsätzlich an den handelsrechtlichen Bestimmungen. Trotz der sehr unsicheren Aussicht ob die Unter-nehmenstätigkeit innerhalb eines überschaubaren Zeitraums fortgesetzt werden kann oder ob der Zerschlagungsfall eintritt, hat sich die Geschäftsführung entschlossen, nach Going-Concern-Grundsätzen (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) Rechnung zu legen.

Im Einzelnen kamen folgende Grundsätze und Methoden zur Anwendung:

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden, soweit gegen Entgelt erworben, zu Anschaffungskosten aktiviert und entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauern (in der Regel drei Jahre) linear abgeschrieben.

Die abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden mit Ausnahme der Werkzeuge planmäßig über die voraussichtlichen Nutzungsdauern linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betrugen zwischen drei und 15 Jahren. Anschaffungskosten von Bauten auf fremden Grundstücken wurden über zehn Jahre verteilt. Werkzeuge, die sich Eigentum der PD Roding GmbH befinden wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend der Auftragsprognose angeschrieben.

Der Ansatz der Finanzanlagen erfolgt mit den Anschaffungskosten. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Dabei kommt die Durchschnittsbewertung zu Anwendung.

Unfertige und fertige Gussteile wurden retrograd mit den vorsichtig geschätzten Veräußerungspreisen abzüglich Vertriebs- und Verwaltungskosten, Zinsaufwendungen sowie unter Berücksichtigung von Erlösschmälerungen bewertet. Für fertige Gussteile wurde zusätzlich ein anteiliger Materialteuerungszuschlag aktiviert. Der unterschiedliche Fertigungsgrad der unfertigen Gussteile wurde bei der Bewertung angemessen berücksichtigt. Die Herstellungskosten enthalten Material- und Fertigungsgemeinkosten. Das Niederstwertprinzip wird beachtet. Zinsen für Fremdkapital werden nicht aktiviert.

Unfertige Druckgussformen sind progressiv zu Herstellungskosten bewertet, die Einzelkosten für Material und Lohn sowie angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten umfassen.

Erhaltene Abschlagszahlungen auf unfertige Erzeugnisse werden offen abgesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nennwert unter Berücksichtigung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen aktiviert. Die Pauschalwertberichtigung wurde mit 1 % (Vorjahr: 1 %) der inländischen Forderungen nach Abzug der Umsatzsteuer berechnet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Ermittlung der Pensionsrückstellungen zum 30. November 2012 erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Für die Ermittlung wurde ein von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebener Diskontierungssatz für eine Restlaufzeit von fünfzehn Jahren verwendet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt worden. Rückstellungen für Dienstjubiläen und Altersteilzeit wurden mit einem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag.

III. Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Bei Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr wurde das Anschaffungs- bzw. Realisationsprinzip außer Acht gelassen. Aufwendungen und Erträge in Fremdwährung wurden mit dem Devisenkassamittelkurs des Tages ihrer Entstehung in Euro umgerechnet.

IV. Angaben zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der Posten des Anlagevermögens und die Darstellung der Abschreibungen des Geschäftsjahres ergeben sich im Einzelnen aus dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagespiegel.

2. Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Firma	Sitz	Eigenkapital am 30.11.2012	Anteil	Jahresergebnis 1.1.-30.11.2012
		EUR	%	EUR
PD Roding Precise Diecasting (Suzhou) Co., Ltd.	Suzhou, China	777.542,00	100	-354.168,00

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Diese Forderungen stellen ihrer Art nach sonstige Vermögensgegenstände (T-EUR 22,6) dar und in Höhe von T-EUR 1,8 solche aus Lieferungen und Leistungen dar. Von den Forderungen bestehen T-EUR 22,6 gegen einen Gesellschafter.

4. Sonstige Vermögensgegenstände

In diesem Posten sind Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von T-EUR 15,6 (Vorjahr T-EUR 15,1) enthalten.

5. Gewinnrücklagen

Es handelt sich um freie Gewinnrücklagen.

6. Rückstellungen für Pensionen

Bei der Berechnung der Pensionsrückstellung wurde ein Zinssatz von 5,06%, eine Gehaltssteigerung von 2,0%, eine jährliche Rentenanpassung von 2,0% sowie eine Fluktuationsquote von 3,4% zugrunde gelegt. Der Zinssatz entspricht dem Zins nach § 253 Abs. 2 S. 2 HGB (vereinfachter Zinssatz für eine pauschale Laufzeit von 15 Jahren).

7. Sonstige Rückstellungen

Unter den sonstigen Rückstellungen sind folgende von nicht unerheblichem Umfang enthalten:

Art der Rückstellung	Art der Bewertung	Höhe in TEUR
Personalverpflichtungen	Einzelbewertung und Gutachten	614
Rückforderungen	Einzelnachweis	758
drohende Auftragsverluste	Einzelbewertung	1455
Rechts- und Beratungskosten	Einzelnachweis	509
Werkzeugamortisation	Einzelnachweis	456

Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen haben bei der Bemessung desjeweiligen Erfüllungsbetrags keine wesentliche Rolle gespielt.

8. Verbindlichkeiten

			bis zu 1 Jahr		2 - 5 Jahre		mehr als 5 Jahre
	30.11.2012	31.12.2011	2012	2011	2012	2011	2012	2011
	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	9.896	5.861	9.896	2.476	0	1.351	0	135
aus Lieferungen und Leistungen	4.960	3.182	4.960	3.182	0	0	0	0
gegenüber verbundenen Unternehmen	75	0	75	0	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	9.906	5.143	9.865	5.143	0	0	0	0
	24.837	14.186	24.796	10.801	0	1.351	0	135

Aufgrund der Beantragung der Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverantwortung und dem daraufhin ergangenen Beschluss des Amtsgerichts Regensburg wurden die bestehenden Verträge von den Darlehensgebern und Lieferanten gekündigt. Dadurch wurden alle Verbindlichkeiten sofort fällig.

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen Sicherheiten in Form von branchenüblichen Eigentumsvorbehalten.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind T-EUR 1.623 und von den sonstigen Verbindlichkeiten sind T-EUR 4.789 durch Sicherungsübereignung von Maschinen gesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden zum 30. November 2012 gegenüber einem Gesellschafter.

Die sonstige Verbindlichkeiten enthalten solche aus Steuern in Höhe von T-EUR 481 (Vorjahr T-EUR 334) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit mit T-EUR 504 (Vorjahr T-EUR 1).

9. Latente Steuern

Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die sich in späteren Jahren voraussichtlich abbauen, bestehen im Wesentlichen bei folgenden Positionen:

―	Anteile an verbundenen Unternehmen
―	Rückstellungen für Pensionen
―	Rückstellungen für drohende Verluste

Die Differenzen führen im Wesentlichen nur zu aktiven Steuern. Die Bewertung der Differenzen erfolgte mit einem Steuersatz von 27,3 %. Vom Ansatzwahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde kein Gebrauch gemacht. Ebenso wurden keine latente Steuern auf Verlustvorträge aktiviert.

V. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsätze setzen sich wie folgt zusammen:

Tätigkeitsbereiche	1.11.2012
	T-EUR
Teile-Umsatz Aluminium	29.445
Druckgussformen	3.947
Sonstige	452
gewährte Skonti	-8
	33.836
Regionen
Inland	15.681
EU-Ausland	18.080
übriges Ausland	83
gewährte Skonti	-8
	33.836

2. Abschreibungen

Der Posten enthält außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von T-EUR 500.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Das Gesamthonorar für unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beträgt für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis 30. November 2012 T-EUR 132. Davon sind T-EUR 64 für Abschlussprüfungsleistungen und T-EUR 4 für andere Bestätigungsleistungen vorgesehen. Daneben enthält das Gesamthonorar auch T-EUR 12 für Steuerberatungsleistungen sowie T-EUR 52 für sonstige Beratungsleistungen.

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge enthalten in Höhe von T-EUR 1 (Vorjahr: T-EUR 0) solche aus verbundenen Unternehmen.

5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsaufwendungen bestehen in Höhe von T-EUR 16,8 (Vorjahr: T-EUR 11,5) an verbundene Unternehmen.

VI. Sonstige Pflichtangaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen enthalten insbesondere Leasingaufwendungen. Hieraus ergeben sich Gesamtverpflichtungen bis 2018 von insgesamt T-EUR 2.733.

Die Mietaufwendungen für Gebäude und bewegliches Anlagevermögen betragen T-EUR 497 jährlich.

2. Mitarbeiter

Im Rumpfgeschäftsjahr 2012 wurden im Durchschnitt beschäftigt:

	Personen Anzahl
Arbeiter	238
Angestellte	48
Aushilfen und geringfügig Beschäftigte	32
	318

3. Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr erfolgte die Geschäftsführung durch die Herren Josef Hausner, Diplom-Kaufmann, March-Buchheim und Rudolf Meidinger, Diplom-Ingenieur, Roding.

4. Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung

Die Gesellschaft macht von der Schutzklausel gemäß § 286 IV HGB Gebrauch.

Roding, den 24. Mai 2013

PD Roding GmbH

- Geschäftsführung -

Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar bis 30. November 2012

PD Roding GmbH, Roding

	Anschaffungs bzw. Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2012	Zugänge	Abgänge	Stand am 30.11.2012
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
EDV-Software	885.032,25	8.496,95	0,00	893.529,20
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	357.164,35	239.494,19	0,00	596.658,54
2. Technische Anlagen und Maschinen	26.436.963,90	3.076.206,07	0,00	29.513.169,97
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.657.532,81	365.733,95	175.813,09	6.847.453,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.185.121,00	123.501,05	501.576,00	807.046,05
	34.636.782,06	3.804.935,26	677.389,09	37.764.328,23
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.000.000,00	1.033.452,66	0,00	2.033.452,66
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	399.955,15	0,00	399.955,15	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	15.792,00	0,00	3.925,63	11.866,37
	1.415.747,15	1.033.452,66	403.880,78	2.045.319,03
Anlagevermögen insgesamt	36.937.561,46	4.846.884,87	1.081.269,87	40.703.176,46

	Abschreibungen
	Stand am 01.01.2012	Abschreibungen 2012	Abgänge	Stand am 30.11.2012
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
EDV-Software	652.573,21	171.938,83	0,00	824.512,04
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	42.942,35	130.803,20	0,00	173.745,55
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.146.848,74	1.625.252,62	0,00	21.772.101,36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.452.727,26	571.161,82	97.584,16	5.926.304,92
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	25.642.518,35	2.327.217,64	97.584,16	27.872.151,83
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	2.033.451,66	0,00	2.033.451,66
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	2.033.451,66	0,00	2.033.451,66
Anlagevermögen insgesamt	26.295.091,56	4.532.608,13	97.584,16	30.730.115,53

	Buchwerte
	Stand am 30.11.2012	Stand am 31.12.2011
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
EDV-Software	69.017,16	232.459,04
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	422.912,99	314.222,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.741.068,61	6.290.115,16
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	921.148,75	1.204.805,55
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	807.046,05	1.185.121,00
	9.892.176,40	8.994.263,71
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1.000.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	399.955,15
3. Sonstige Ausleihungen	11.866,37	15.792,00
	11.867,37	1.415.747,15
Anlagevermögen insgesamt	9.973.060,93	10.642.469,90

Lagebericht FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2012

PD Roding GmbH

1. Historie und Geschäftstätigkeit

Unsere Gesellschaft ist eine inhabergeführte Aluminium-Druckgießerei mit Sitz in Roding im Bayerischen Wald. Das Unternehmen entstand zum 1.1.2006 aus der Verschmelzung der Rodinger Vaillant-Gießerei mit der Vaillant Werkzeugbau GmbH. Zum 1.7.2007 wurde dieses Unternehmen von der Vorbesitzerin, der Vaillant GmbH, Remscheid, erworben.

Unser Unternehmen ist auf die Produktion hochwertiger Aluminium-Druckgussteile, deren Bearbeitung und Montage sowie auf die Fertigung von Druckgusswerkzeugen spezialisiert. Derzeit beschäftigen wir 283 Vollzeitkräfte. Auftragsspitzen decken wir derzeit noch über Leiharbeiter ab. Unsere Umsätze erzielen wir zu rd. 70°% mit Kunden der Automobilindustrie und zu rd. 30°% mit Kunden der Heiz- und Klimaindustrie sowie der Elektro- und Medizintechnik. Unsere Kernkompetenz ist die Herstellung gas- und öldichter sowie komplex strukturierter Bauteile. Unsere Spezialität ist, dass die Bereiche Bauteilentwicklung, Konstruktion, Werkzeugbau, Produktion und Bearbeitung unter einem Dach integriert sind.

In der Gießerei produzieren wir auf 15 vollautomatisierten Druckguss-Maschinen mit Formschließkräften von 400 bis 1.400 to. Der Gussprozess erfolgt durchgehend in vakuumunterstützter Technologie. Die gegossenen Aluminiumteile werden größtenteils im eigenen Hause mechanisch bearbeitet und teils zu Baugruppen montiert. Die mechanische Bearbeitung erfolgt mit Bearbeitungszentren, CNC Drehautomaten sowie mit hochkomplexen Spezialmaschinen. Wir sind ein erfahrener Hersteller serienreifer und prozesssicherer Aluminiumdruckguss- und Entgratwerkzeuge und produzieren sämtliche Werkzeuge sowie die Vorrichtungen für die Bearbeitung und Montage im eigenen Haus. Diese Leistungen bieten wir auch externen Kunden an. Der Werkzeugbau verantwortet auch die Instandhaltung der Druckgusswerkzeuge und sichert so die gleichbleibende Qualität der produzierten Teile.

2. Wichtige Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr

Nach Überwindung der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise entwickelte sich die Auftragslage in den letzten Jahren sehr positiv. Es konnten neue große Projekte, insbesondere in der Automobilindustrie akquiriert werden. Dies führte dazu, dass der bestehende Maschinenpark nahezu permanent im Vierschichtbetrieb im Einsatz war. Gleichzeitig mussten für die Neuprojekte umfangreiche Investitionen im Maschinenpark umgesetzt werden.

In Verbindung mit einem Investitionsstau, resultierend noch aus der Zeit der Vorbesitzerin, führte die massive Beanspruchung des vorhandenen Maschinenparks bereits in 2011 und insbesondere im Verlauf des Jahres 2012 vermehrt zu Maschinenschäden und Produktions-Ausfällen. Die Instandhaltungskosten haben sich im Jahr 2012 (Jan-Nov) gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre nahezu verdoppelt (+900 TEUR gegenüber Vergleichszeitraum 2011; +1,8 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010).

Das bereits im Geschäftsjahr 2010 verabschiedete Investitionspaket zum Abbau des Investitionsstaus und zur Bewältigung der Neuprojekte mit einem Volumen von mehr als 8 Mio. EUR wurde in Jahren 2011 und 2012 umgesetzt. Allerdings konnte bei wichtigen Schlüsselprojekten mit großvolumigen Teilen aufgrund erheblicher Lieferverzögerungen sowie schwerwiegender technischer Probleme seitens der Maschinenbaufirmen nicht wie geplant mit der Serienfertigung begonnen werden. Um die Lieferverpflichtungen dennoch einhalten zu können, musste auf andere, nicht für diese Produkte konzipierte Maschinen ausgewichen werden. Es mussten sogar neue Ersatzmaschinen beschafft werden, um den Produktionsausfall zu kompensieren.

Dies führte zu unvorhergesehenen Investitionen in Höhe von rund 800 TEUR sowie zu aufwändigen Produktionsprozessen mit massiven Verlusten (negative Deckungsbeiträge) bei diesen Teilen. Gleichzeitig wurde dadurch aber auch der Ablauf bei der Produktion des bisherigen Produktportfolios massiv gestört. Es kam zu immer häufigeren Produktwechseln bei der Maschinenbelegung mit sehr geringen Losgrößen in der Fertigung. Dadurch musste auch hier bei vielen Teilen Verluste bzw. negative Deckungsbeiträge hingenommen werden.

Durch diese unwirtschaftlichen Prozesse sank der OEE auf zeitweise deutlich unter 50% (viele Rüstvorgänge, kleine Losgrößen, innerbetriebliche Transporte etc.) und es ergab sich auch ein zunehmend erhöhter Personaleinsatz. Zur Sicherstellung der Produktion mussten immer mehr Mitarbeiter, insbesondere Leiharbeiter eingesetzt werden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Jan-Nov 2011 haben sich die Personalkosten (incl. Leiharbeiter) um über 1,4 Mio. EUR erhöht (+11%).

Die Produktionsmengen konnten mit der eigenen Fertigung (insbes. in der mechanischen Teilebearbeitung) nicht mehr bewältigt werden, wodurch sich ein deutlicher Zuwachs bei den Fremdleistungen ergab (Kostensteigerung bei den Fremdleistungen +500 TEUR und +1,18 Mio. EUR bei den Gussteilen gegenüber Vorjahr im Vergleichszeitraum Jan-Nov.).

Die im Jahre 2010 gegründete Tochtergesellschaft in China (Suzhou) nahm ihre Produktion im Juni 2011 auf und entwickelte sich sehr positiv. Inzwischen werden verschiedene Teile aus dem Portfolio von PD Roding komplett von der chinesischen Tochtergesellschaft bezogen. Im Laufe des Jahres 2012 gab es bei einigen Lieferungen zunächst noch Anlaufschwierigkeiten mit der Produktqualität, was dazu geführt hat, dass in Roding z.T. aufwändige und kostenintensive Nacharbeiten durchgeführt werden mussten. Im Zeitraum Jan-Nov 2012 wurde Ware im Wert von 813 TEUR von PD Suzhou bezogen.

Instandhaltungsstau, gravierende Probleme bei Neuanläufen und sinkender OEE haben in 2012 zu massiven Kostensteigerungen bei konstanten Umsätzen geführt. Zusätzlich mussten in verschiedenen Bereichen Kostensteigerungen (z.B. Energiekosten + 250 TEUR im Zeitraum Jan.-Nov. 2013) hingenommen werden. Daraus ergab sich im Zeitraum Jan - Sept. 2012 ein dramatischer Verlust in Höhe von rund -3,5 Mio. EUR. Gleichzeitig musste der Aufbau der chinesischen Tochtergesellschaft ausschließlich über Eigenmittel aus dem laufenden Cashflow finanziert werden. Bis Mitte 2012 sind dadurch rund 2,0 Mio. EUR an Finanzmitteln aus dem laufenden Kontokorrent abgeflossen. Zusätzlich erhöhte sich der Mittelbedarf durch die getätigten Neuinvestitionen (Mietkauf und Leasing) deutlich.

Durch die Verlustfinanzierung und die Beteiligungsfinanzierung wurden die vorhandenen liquiden Mittel im Laufe das Jahres 2012 komplett aufgezehrt, bzw. wurden die verfügbaren Kontokorrentlinien voll ausgeschöpft. Bereits im Mai/Juni 2012 eingeleitete Stützungsmaßnahmen (Zuführung von Eigenmitteln durch einen Gesellschafter und Erhöhung der Kontokorrentlinien) reichten nicht aus um den zu erwartenden Liquiditätsbedarf zu decken. Deshalb sah sich die Geschäftsleitung gezwungen, am 20. September 2012 einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit zu stellen. Mit Beschluss vom 21. September 2012 des Amtsgericht Regensburg wurde das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (sog. "Schutzschirmverfahren") eröffnet. Am 1.12.2012 wurde das endgültige Insolvenzverfahren, weiterhin in Eigenverwaltung eröffnet. Sachwalter ist Herr RA. Joachim Exner, Nürnberg.

Im vorläufigen Verfahren wurde über die Agentur für Arbeit in Cham für den Zeitraum September bis November 2012 Insolvenzausfallgeld in Höhe von rund 2,4 Mio. EUR an die Mitarbeiter gezahlt.

Der vom Land Bayern (LfA) im September 2011 erhaltene Investitionszuschuss in Höhe von 1,2 Mio. EUR wird aufgrund der Förderrichtlinien mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Rückzahlung fällig und wurde dementsprechend als Verbindlichkeit bilanziert.

Das Insolvenzverfahren verursacht trotz Eigenverwaltung erhebliche Sonderkosten, insbesondere bei den Rechts- und Beratungskosten (+876 TEUR gegenüber Vorjahr Jan.-Nov.).

Bereits im vorläufigen Verfahren zeigte sich, dass die Kunden im Hinblick auf eine ausreichende und sichere Teileversorgung ein sehr starkes Interesse an einer Betriebsfortführung haben. Deshalb konnte mit den Kunden eine Fortführungsvereinbarung mit der Zusage einer Verlustübernahme abgeschlossen werden. Mit dieser Vereinbarung wird sichergestellt, dass der Geschäftsbetrieb weiter fortgesetzt werden kann und die dabei auflaufenden Verluste von den Kunden übernommen werden. Dadurch wird die Geschäftsleitung in die Lage versetzt, notwendige Restrukturierungsmaßnahmen durchzuführen und nach potenziellen Investoren zu suchen. Die Fortführungsvereinbarung ist befristet bis zum 30.6.2013, eine Verlängerung bis zum 31.10.2013 liegt den Kunden derzeit zur Unterschrift vor und wird nach derzeitigem Kenntnisstand auch ratifiziert werden.

An Restrukturierungsmaßnahmen wurde zunächst ein Maßnahmenpaket zur Beseitigung der maschinellen Probleme aufgelegt (rund 1,3 Mio. EUR) sowie ein Personalabbau von insgesamt 31 Mitarbeitern (davon 20 Wechsel in eine Transfergesellschaft) vorgenommen. Der Personalabbau wird planmäßig bis Juni 2013 abgeschlossen sein. Entsprechende Rückstellungen wurden gebildet.

Die Investorensuche bzw. der M&A-Prozess verlief bisher zügig und effektiv, es haben sich mehrere Interessenten zum Einstieg in das Unternehmen gemeldet. Derzeit wird ein Kaufvertragsentwurf für einen Interessenten ausgearbeitet. Mit einer Unterzeichnung wird bis Ende Juli 2013 gerechnet.

3. Vermögens- Finanz- und Ertragslage, Bilanz

Bei einer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Jan-Nov. konstanten Gesamtleistung in Höhe von 34,1 Mio. EUR musste aufgrund der unter Punkt 2 geschilderten Entwicklung ein negatives Betriebsergebnis von rund -9,7 Mio. EUR (Jan-Nov. 2012) hingenommen werden.

Das Eigenkapital wurde aufgrund des dramatischen Verlustes komplett aufgezehrt und es entstand ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 7,3 Mio. EUR.

Die Erhöhung der Bilanzsumme resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Verbindlichkeiten (gegenüber Kreditinstituten, aus Lieferungen und Leistungen, aus Lohn und Gehalt und aus der Rückzahlungsverpflichtung des Investitionszuschusses) sowie aus einer Erhöhung der Rückstellungen, insbesondere verursacht durch Drohverlustrückstellungen.

Der Jahresfehlbetrag in Höhe von -13,1 Mio. EUR beinhaltet neben den bereits oben beschriebenen Verlusten aus dem operativen Geschäft insolvenzspezifische Sonderfaktoren. Diese sind im Wesentlichen die Bildung einer Drohverlustrückstellung in Höhe von 1,5 Mio. EUR, die Son-derabschreibungen bei Maschinen in Höhe von 0,5 Mio. EUR sowie die Abschreibung der Beteiligung an der chinesischen Tochtergesellschaft PD Suzhou in Höhe von 2,0 Mio. EUR.

Die Finanzierung der Neuinvestitionen erfolgte über Leasing oder Mietkauf. Die notwendigen liquiden Mittel für den laufenden Geschäftsbetrieb wurden über die Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien dargestellt. Im vorläufigen Insolvenzverfahren wurden die Lohnzahlungen durch das Insolvenzausfallgeld in Höhe von rund 2,4 Mio. EUR abgedeckt.

4. Forschung und Entwicklung, Umweltschutz und Energie

Der Schwerpunkt unserer Entwicklungstätigkeit liegt seit Jahren darin, in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden immer komplexere Geometrien in hochfester Güte bei reduzierten Wandstärken zu realisieren. Bei der Bauteilentwicklung kommt uns der eigene Werkzeugbau, in dem die Formenkonstruktion angesiedelt ist, sehr zugute.

Die von unseren Kunden geforderte Funktions- und Vorwärtsintegration erfordert den erheblichen Ausbau der mechanischen Bearbeitung für die produzierten Druckgussteile. Dies bedingt hohe Investitionen in moderne Bearbeitungszentren, Hochdruckentgratung und Bauteilreinigung. Begleitend dazu investieren wir in Qualifizierungsmaßnahmen unserer Mitarbeiter, um unsere Knowhow-Basis ständig zu erweitern.

Wie andere erfolgreiche Unternehmen der Zuliefererindustrie streben wir an, uns vom Teile-zum Komponentenlieferanten, der mehr als nur Lohnfertigung bietet, weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt unserer Entwicklungsfähigkeit liegt daher in der konsequenten Fortentwicklung unseres Bearbeitungs- und Montage-Knowhows.

Unsere verantwortlichen Produktionsmitarbeiter nehmen an Schulungen zum Energiemanagement in Gießereien und Bearbeitungsbetrieben teil. Ferner ziehen wir in diesem Bereich seit dem Geschäftsjahr 2012 verstärkt externe Experten hinzu. Durch ständige Optimierungsmaßnahmen im Schmelz- und Warmhaltebetrieb und im Druckguss sowie in der mechanischen Bearbeitung kann der Energieverbrauch künftig weiter reduziert werden.

5. Qualitätsmanagement

Wir sind in folgenden Bereichen zertifiziert:

ISO/TS 16949:2009	für die Herstellung von Komponenten und Systemen aus Aluminiumdruckguss (Qualitätsmanagementsystem)
ISO 14001:2004	für die Herstellung und Vertrieb von Komponenten und Systemen aus Aluminiumdruck und den dazu benötigten Werkzeugen und Vorrichtungen (Umweltmanagementsystem)
ISO 9001:2008	für die Herstellung und Vertrieb von Komponenten und Systemen aus Aluminiumdruck und den dazu benötigten Werkzeugen und Vorrichtungen (Qualitätsmanagementsystem)

6. Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres

Zum 1.12.2012 trat eine vertragliche Regelung ("Fortführungsvereinbarung") zur Verlustübernahme mit den Kunden in Kraft. Damit wird die Abdeckung der Verluste durch die Kunden für den Zeitraum vom 1.12.2012 bis 30.6.2013 sichergestellt. Eine Verlängerung der Fortführungsvereinbarung vom 1.7.2013 bis 31.10.2013 wird von den Kunden in Aussicht gestellt.

Ein Restrukturierungsprogramm zur Verbesserung des OEE sowie zur Beseitigung des Reparatur- und Instandhaltungsstaus wurde verabschiedet und befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. Dazu wurden externe Berater eingeschaltet um das Projekt zu begleiten und voran zu treiben. Die Ergebnisse sind bisher sehr zufrieden stellend, der OEE konnte inzwischen wieder auf einen Wert von aktuell rund 65% gesteigert werden.

Ende 2012 wurde ein M&A-Prozess zur Investorensuche gestartet. Zur Unterstützung wurde eine qualifizierte Beratungsgesellschaft eingeschaltet. Der Investorensuchprozess gestaltete sich aufgrund des für die Interessenten erkennbar vorhandenen Potenzials von PD Roding bisher positiv. Es konnten mehrere Interessenten (sowohl Strategische als auch Finanzinvestoren) gefunden werden. Aktuell wurde einem Investor ein Kaufvertragsentwurf vorgelegt. Mit einer Unterzeichnung wird bis Ende Juli 2013 gerechnet.

7. Chancen- und Risiken, Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2013

Trotz eröffnetem Insolvenzverfahren ist eine weitere Betriebsfortführung möglich. Die bisher geführten Investorengespräche zeigen, dass die PD Roding sowohl für Finanz- als auch für Strategische Investoren ein interessantes Potenzial bietet. Dabei stehen das Know-how und die Kundenbeziehungen der PDR im Vordergrund. Zusätzlich wird die Tochtergesellschaft in China als inzwischen voll funktionsfähiger Betrieb im Hinblick auf den internationalen Wettbewerb als wesentlicher Vorteil von den Investoren gesehen. Das bereits aufgelegte Restrukturierungsprogramm am Standort in Roding wird von den Interessenten positiv bewertet. Somit besteht die realistische Chance daß ein Investor das Unternehmen übernimmt und weiter fortführen wird. Umgekehrt dazu wäre der Nicht-Einstieg eines Investors als größtes Risiko anzusehen. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die Kunden einer weiteren Verlängerung der Fort-führungsvereinbarung nicht zustimmen würden.

Roding, den 6. Juni 2013

Geschäftsführung

VERSAGUNGSVERMERK

Wir haben den Abschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der PD Roding GmbH, Roding, für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis 30. November 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Abschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Abschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Abschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Abschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Abschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Abschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu folgender Einwendungen geführt:

Der Abschluss wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt, obwohl wegen der vorliegenden Überschuldung und der unsicheren Liquiditätsausstattung der Gesellschaft ab dem 1. Juli 2013 - spätestens jedoch ab dem 1. November 2013 - hiervon nicht ausgegangen werden kann. Aufgrund der Bedeutung dieser Einwendung versagen wir den Bestätigungsvermerk.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Abschluss aufgrund der nicht ausreichend nachgewiesenen Annahme der Unternehmensfortführung nicht den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt kein unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der PD Roding GmbH, Roding. Aufgrund der nicht ausreichend nachgewiesenen Annahme der Unternehmensfortführung steht der Lagebericht nicht im Einklang mit einem den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Abschluss und vermittelt insgesamt kein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. Die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend dargestellt.

Stuttgart, den 10. Juni 2013

WirtschaftsTreuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

May, Wirtschaftsprüfer

Tabet, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Abschlusses zum 30. November 2012

Am 19. November 2013 hat die Gesellschafterversammlung den Abschluss zum 30. November 2012 festgestellt.