Woori Bank Europe GmbH

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

I. Rechtliche, organisatorische und geschäftspolitische Grundlagen

Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrags unverändert das Betreiben von Bankgeschäften nach § 1 Abs. 1 KWG sowie die Erbringung von Finanzdienstleistungen nach § 1 Abs. 1a KWG. Die Erlaubnis dafür wurde von der EZB und BaFin am 9. Oktober 2018 erteilt.

Die Bank ist eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der Woori Bank Co., Ltd. in Seoul, Südkorea.

Die Verstärkung der globalen Verbindungen sowie der Zugang zum deutschen und zum europäischen Markt durch Nutzung des EU-Passes bilden den geschäftspolitischen Hintergrund. Dabei verfolgt die Bank das Ziel, Erträge durch Konzentration auf kurzfristige Finanzierungen des Außenhandels mit Südkorea und Ausleihungen an europäische Tochtergesellschaften koreanischer Unternehmen und Banken zu erzielen. Ergänzend nimmt die Bank an Syndizierungen in Form von Schuldscheindarlehen für namhafte Unternehmen teil.

Grundlagen für die Organisation der Bank bilden die einschlägigen Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, aufsichtsrechtliche und steuerliche Anforderungen und Meldepflichten, deren Einhaltung durch die Compliance-Funktion überwacht wird. Grundlegend bei der Bank ist die Konzentration auf Kernprozesse sowie auf die Standardisierung, bei weitgehender Auslagerung technischer Prozesse.

Darüber hinaus wird die Aufbau- und Ablauforganisation durch die Strategie der Bank bestimmt. Daraus ergeben sich Geschäftsfeldaktivitäten, die einer innerbetrieblichen Organisation bedürfen. Die Bank ist grundsätzlich unterteilt in Abteilungen (Sales, Treasury, Operations, Accounting & Reporting, Credit, Human Resources) und Stabfunktionen (AML, Data Protection, Compliance, IT, Risk Management, Internal Audit). Durch die Auslagerung von Prozessen und Nutzung des Datenzentrums sowie des Kernbankensystems, der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten Schwestergesellschaft Woori FIS in Seoul, wurden effiziente Arbeitsabläufe geschaffen. IT-Anwendungssysteme werden durch lokale Lösungen für Meldewesen und Geldwäschevermeidung ergänzt, die über Schnittstellen mit dem Kernbankensystem verbunden sind. Für das Risikomanagement wurde eine lokale Softwarelösung erworben. Die Funktionen Interne Revision und Datenschutz wurden ebenfalls an spezialisierte Unternehmen ausgelagert.

Seit 2021 besteht eine Repräsentanz in Budapest (Ungarn), in der derzeit nur eine Person beschäftigt wird. Diese Einheit nimmt ausschließlich repräsentative und werbende Aufgaben wahr.

II. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

1. Die wirtschaftliche Lage in Südkorea in 2023

Im Jahr 2023 waren in der südkoreanischen Wirtschaft Zeichen der allmählichen Erholung erkennbar. Im Gesamtjahr betrug die Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts real 1,4 %. Aufgrund der gestiegenen Schuldendienstverpflichtungen der Haushalte und der wegen der hohen Inflation gesunkenen Realeinkommen war der Anstieg des privaten Verbrauchs gering (+1,9 %) ¹ Die Ausrüstungsinvestitionen konnten das Wachstum nicht unterstützen und sind wegen der gedämpften Nachfrage in der globalen Verarbeitungsindustrie um 0,4 % leicht zurückgegangen. Die Exporte setzten dagegen aufgrund der Wiederbelebung der Nachfrage im Halbleitersektor und der Ausweitung der Ausrüstungs- und Infrastrukturinvestitionen in wichtigen Ländern die Erholung fort mit der Folge, dass der Leistungsbilanzüberschuss weiter anstieg. Eine wichtige Stütze des Wachstums waren die gestiegenen Bauinvestitionen, die um 2,7% zunahmen. ²

Südkorea ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt die dreizehntgrößte Volkswirtschaft in der Welt. Wegen der schwächeren Landeswährung in den letzten zwei Jahren konnte Südkorea seinen Rang unter den zehn großen Volkswirtschaften nicht verteidigen. ³

2. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2023

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in 2023 gegenüber dem Vorjahreswert um 0,3 % zurück. ⁴ Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren vor allem die hohen Preise, die trotz gestiegener Realeinkommen den privaten Konsum gedämpft haben und die ungünstigen Finanzierungsbedingungen aufgrund hoher Zinsen, die insbesondere Investitionen im Wohnungsbau geschwächt haben ⁵.

Die Produktion sank sowohl im Bausektor als auch in der Industrie trotz noch vorhandener Auftragsbestände. So ging die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe ohne Bau um 2 % merklich zurück. Die schwache Auslandsnachfrage und die hohen Energiekosten haben zum Rückgang der Produktion ebenfalls beigetragen.

Aus der fiskalischen Seite kamen keine positiven Impulse, da die Staatsausgaben nach Auslaufen der Pandemie bedingten Ausgaben nicht mehr gesteigert wurden. Das Finanzierungdefizit des Staates wurde in 2023 sogar auf 2 % (Vorjahr 2,5 %) verringert. ⁶

3. Die Lage am Finanzmarkt in 2023

¹ Bank of Korea, Monetary Policy Report December 2023
² Bank of Korea, Monetary Policy Report December 2023
³ Forbes, Top 10 Largest Economies in the World, 7.2.2024
⁴ Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Pressemitteilung vom 15.1.2024
⁵ Bundesbank Monatsbericht Januar, S.5
⁶ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 19 vom 15.1.2024

Die Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation hat im Euroraum weiterhin zur Erhöhung der kurzfristigen Zinsen geführt. Der Euribor für drei Monate, der zu Beginn von 2023 etwa 2,5 % betrug, stieg gegen Ende des gleichen Jahres auf 3,9 %. Dagegen gab es bei den Renditen von zehnjährigen öffentlichen Anleihen geringe Bewegungen, so dass sich die Umlaufrendite von öffentlichen Anleihen in einem Korridor von 2,0 bis 2,9 % bewegte und zum Jahresende etwa das Niveau von 2 % erreichte. ⁷

Bei den Zinssätzen für US-Dollar Anlagen war die inverse Zinsstruktur nicht so deutlich wie bei den Euro Anlagen. Gegen Ende 2023 betrug der Zinssatz für US drei Monatssatz 5,29 % und die Rendite der US- Staatsanleihen (Treasuries) für zehn Jahre 4,02 %. Aufgrund der restriktiven Geldpolitik der US Notenbank stiegen die Renditen der zehnjährigen US-Treasuries zeitweise bis auf 5 %. ⁸ Die Unsicherheit über die zukünftige Gestaltung der Geldpolitik führte zu Erhöhung der Marktvolatilität.

III. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Aufgrund der überschaubaren Größe und der geringen Komplexität wird die interne Steuerung durch eine geringe Anzahl von finanziellen Leistungsindikatoren vorgenommen, die die Entwicklung der Bilanzsumme, das Kreditvolumen (Ausleihungen an Firmenkunden sowie Beteiligungen an internationalen Syndizierungen und Schuldscheindarlehen) und die Ertragslage (Nettozinsergebnis, Provisionsergebnis, Jahresüberschuss) betreffen.

1. Vermögenslage

Bilanz

Die Bilanzsumme der Woori Bank Europe GmbH belief sich am 31. Dezember 2023 auf TEUR 833.171 (Vorjahr TEUR 652.302). Der prognostizierte Wert von TEUR 735.000 wurde hauptsächlich wegen Übernachtguthaben im Rahmen der Einlagefazilizät der Deutschen Bundesbank um TEUR 98.171 übertroffen.

Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich auf TEUR 458.487 (Vorjahr TEUR 262.561).

Durch die Vergabe von Krediten an Unternehmen ergaben sich Forderungen in Höhe von TEUR 297.916 (Vorjahr TEUR 298.461). Das geplante Volumen bei den Konsortialkrediten einschließlich der Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 295.000 wurde nicht erreicht. Aufgrund von Verkäufen von Konsortialkrediten innerhalb der Gruppe zur Niederlassung London der Woori Bank Co. Ltd., Seoul, verringerten sich die Konsortialkredite einschließlich der Schuldscheindarlehen von TEUR 263.593 auf TEUR 237.529.

Wertpapiere

Die Wertpapiere des Anlagevermögens verringerten sich durch die Rückzahlung von endfälligen Schuldverschreibungen auf TEUR 70.596 (Vorjahr TEUR 84.569). Außerplanmäßige Abschreibungen waren nicht notwendig. Die stillen Lasten betrugen TEUR 3.782 (Vorjahr EUR 5.445) und die stillen Reserven betrugen TEUR 0 (Vorjahr EUR 20).

Einlagen

⁷ Deka, Märkte im Fokus vom 8 und 15.1.2024 sowie vom 9.1.2023
⁸ Deka, Märkte im Fokus vom 8 und 15.1.2024 sowie vom 9.1.2023

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich auf TEUR 589.279 (Vorjahr TEUR 461.681). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf den Anstieg der Einlagen aus der Gruppe zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden betrugen TEUR 160.225 (Vorjahr TEUR 105.342). Der Anstieg beruht auf der Gewinnung von neuen Firmenkunden.

Eigenkapital

Die Gesellschaft verfügte zum 31. Dezember 2023 über TEUR 82.831 bilanzielles Eigenkapital (Vorjahr: TEUR 84.466), davon qualifizierten sich TEUR 81.866 als anrechenbare Eigenmittel. Die Gesamtkapitalquote (TC Ratio) betrug 22,58 % (Vorjahr: 24,70 %).

Eine solide und ausreichende Eigenkapitalausstattung ist sichergestellt.

Außerbilanzielle Positionen

Die Bank hat zum 31.12.2023 Verpflichtungen in Form von nicht in Anspruch genommenen unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von TEUR 11.096 (Vorjahr TEUR 17.812) und Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Garantien in Höhe von TEUR 20.685 (Vorjahr TEUR 7.687).

2. Finanzlage

Für die Geschäftsexpansion erfolgt die Refinanzierung durch das Eigenkapital, Einlagen aus der Gruppe sowie von Firmenkunden. Die Bank hat Refinanzierungsmöglichkeiten durch Geldaufnahmen bei der Muttergesellschaft, Woori Bank Co. Ltd., Seoul, sowie durch Geldaufnahmen bei den Niederlassungen in London und Hongkong. Des Weiteren können bei der Bundesbank vorhandene Fazilitäten in Anspruch genommen werden. Ferner bestehen Refinanzierungsmöglichkeiten über den Interbankenmarkt und durch Einlagen von Nichtbanken, die im Berichtsjahr auch in Anspruch genommen wurden.

3. Ertragslage

Haupterfolgskomponenten entwickelten sich im Einzelnen wie folgt:

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Zinserträge aus dem Kredit- und Geldmarktgeschäft	26.583	7.289
Zinserträge aus dem Wertpapiergeschäft	794	750
Zinsaufwendungen	-24.141	-5.234
Zinsergebnis	3.236	2.805
Provisionserträge aus dem Überweisungsgeschäft	1.323	1.424
Provisionsaufwendungen aus dem Überweisungsgeschäft	-315	-342
Provisionserträge aus dem Außenhandelsgeschäft	269	199
Provisionserträge aus dem Kreditgeschäft	281	707
Provisionsergebnis	1.558	1.988
Sonstige betriebliche Erträge	274	261
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-20	-74
Bewertungsaufwendungen für Sachanlagen, immaterielle Anlagewerte und sonstige Steuern	-381	-659
Personalaufwand	-3.233	-2.914
Andere Verwaltungsaufwendungen	-2.980	-1.964
Bewertungsergebnis aus dem Kredit- und Wertpapiergeschäft	-89	1.305
Jahresüberschuss (+) / Jahresfehlbetrag (-)	-1.635	748

Die Bank konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr das Nettozinsergebnis um 15,4 % auf TEUR 3.236 steigern. Trotz des Anstiegs konnte das für das Gesamtjahr vorgesehene Ziel von rund TEUR 6.100 nicht erreicht werden. Die Margen im Firmenkundengeschäft waren aufgrund der am Markt reichlich vorhandenen Liquidität äußerst niedrig und lagen unter den geplanten Werten. Deshalb und wegen der gestiegenen Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 24.141 (Vorjahr TEUR 5.234) wurde das Nettozinsergebnis nicht erreicht. Das Ziel für das Provisionsergebnis in Höhe von TEUR 1.920 konnte bei einer Verringerung des Provisionsergebnisses um 22 % auf TEUR 1.558 nicht erreicht werden.

Der gestiegene Personalaufwand ist auf Neueinstellungen zurückzuführen. Die anderen Verwaltungsaufwendungen bestehen insbesondere aus Beratungs- und Prüfungsleistungen sowie IT und Miete.

Die Bank hat im Rahmen der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft weitere Zuführungen zu den Pauschalwertberichtigungen vorgenommen, wobei der Gesamtbetrag für die Risikovorsorge gegenüber dem Vorjahresbetrag rückläufig war.

Die kumulierten Verluste einschließlich des Jahres 2023 betrugen TEUR 17.169.

Das geplante Jahresergebnis in Höhe von TEUR 1.840 wurde nicht erreicht und ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.635 realisiert. Hauptsächlich die Nicht-Erreichung des geplanten Nettozinsergebnisses und wesentliche zusätzliche Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 810 für das Geschäftsjahr 2023 waren die Gründe für den realisierten Jahresfehlbetrag. Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Kapitalrendite - 0,2 % (Vorjahr +0,1 %). Die gemäß § 26a KWG Abs. 1 Satz 4 offenzulegende Kapitalrendite berechnet sich als Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme.

Die Geschäftsentwicklung in 2023 war insgesamt nicht zufriedenstellend.

Liquiditätslage

Die Zahlungsfähigkeit der Bank war jederzeit gegeben.

Für die laufende Überwachung der Liquidität stehen automatisch erstellte Berichte zur Verfügung, mit denen Vorausschauberechnungen vorgenommen werden. Die Ermittlung und Unterrichtung der Geschäftsführung über den Liquiditätsstatus erfolgten durch den entsprechenden Fachbereich auf täglicher Basis. Die Steuerung der Liquidität wird durch kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquiditätsablaufbilanzen ergänzt.

Die LCR-Kennzahl lag zum Bilanzstichtag bei 170,9 % (Vorjahr 412,3 %). Die NSFR-Kennzahl betrug zum Bilanzstichtag 127,5 % (Vorjahr 109,4 %). Zum Bilanzstichtag bestand zudem bei der Bundesbank eine nicht ausgenutzte Überziehungsmöglichkeit in Höhe von TEUR 14.475 (Vorjahr TEUR 15.331). Ansonsten waren zum selben Stichtag keine ungenutzten unwiderruflichen Kreditlinien vorhanden.

IV. Risikobericht

1. Risikorelevante Rahmenbedingungen

Das Ziel der nachhaltigen Geschäftsstrategie der Bank ist es, durch bewusstes und kontrolliertes Eingehen von Risiken Erträge zu erzielen und gleichzeitig potentielle Verluste zu begrenzen und zu vermeiden.

Die bankspezifischen Geschäftsrisiken werden von der Bank identifiziert, begrenzt und gesteuert. Auf Basis der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen hat die Geschäftsführung Prozesse in Anlehnung an die Risikostrategie implementiert, um Risiken zu begrenzen. Die Risikostrategie dient zum einen dazu, die aufsichtsrechtlichen Regelungen einzuhalten und gleichzeitig die möglichen Risiken aus der Geschäftsstrategie zu begrenzen und zu steuern.

Die Gesamtgeschäftsführung trägt die Verantwortung für die Festlegung der Risikostrategie und die ordnungsgemäße Organisation und Überwachung der mit Risiken behafteten Geschäfte.

Dazu hat die Geschäftsführung für die verschiedenen Risikokategorien (Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken, Operationelle Risiken) Limite festgelegt, die das gesamte Risiko betragsmäßig begrenzen. Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit und die Einhaltung dieser Limite wird laufend überwacht. Ergänzend werden Szenarien festgelegt, um die Wirkung von Stresssituationen auf das Risikodeckungspotenzial zu messen.

Die Risiken werden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung quantifiziert. Der Gesamtrisikobetrag beträgt TEUR 45.073 und die entsprechende Auslastung 60 %. Vor Einführung neuer Produkte wird ein Neue-Produkte Prozess durchgeführt, in dem die Überprüfung des Produktes von den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen bis hin zur Überwachung seiner Risiken erfolgt. Ferner werden vorab die buchhalterischen Voraussetzungen sowie organisatorische Maßnahmen festgelegt.

Mindestens vierteljährlich findet das Risikomanagement/ALM/Compliance Komitee statt, in dem die relevanten Risikoberichte, die aktuelle und zukünftige Risikosituation der Bank sowie das Bilanzstrukturmanagement besprochen werden. Weiterhin werden diverse relevante Geldwäsche- und Compliance Themen besprochen. Das Komitee wird bei Bedarf auch ad-hoc einberufen. Zu den Teilnehmern zählen die Geschäftsführung und alle risikorelevanten Bereiche der Bank.

Zur Überwachung der Risiken nutzt die Bank externe standardisierte und etablierte Lösungen sowie interne Methoden und Verfahren.

Die Eigenmittelanforderungen werden nach dem Kreditrisikostandardansatz (KSA) gemäß CRR ermittelt.

2. Risikomanagementsystem

Die Bank hat eine Risikoinventur durchgeführt, in der jedes Risiko erfasst wurde. Die Risikoinventur wird jährlich auf Aktualität überprüft und bei Bedarf angepasst.

Die Bank hat ein Risikocontrolling- und Managementsystem implementiert, mit dem eine Risikoerfassung, Risikomessung, Risikoanalyse, Risikobewertung und eine laufende Risikoüberwachung möglich ist. Dieses wird fortlaufend weiterentwickelt. Die eingesetzten Methoden und Verfahren innerhalb der Bank sind so ausgelegt, dass die aufsichtsrechtlichen Regelungen, insbesondere die der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk), erfüllt werden. Die Verantwortlichkeiten sind in den Stellenbeschreibungen dokumentiert.

Die Geschäftsführung wird über risikorelevante Ereignisse laufend informiert. Die Muttergesellschaft wird über regelmäßige Berichte fortlaufend benachrichtigt.

Die Überprüfung der relevanten Geschäftsbereiche durch die Interne Revision ist in einem mehrjährigen Prüfungsplan festgelegt. Der Revisionsplan schließt alle Bereiche der Bank ein. Die Überprüfung umfasst neben den bankbetrieblichen Prozessen insbesondere die Angemessenheit der Risikoerfassung, der Risikomessung, der Risikoanalyse, die Risikobewertung und die Risikoüberwachung. Die Häufigkeit der Prüfung eines Bereichs resultiert aus deren Risikogehalt. Die Festlegung des Prüfungsplans erfolgt jährlich und wird von der Geschäftsführung genehmigt. Die Interne Revision der Bank wurde ausgelagert.

3. Risikostrategie

Die Risikostrategie der Bank leitet sich unmittelbar aus der Geschäftsstrategie ab und ist an die Bedürfnisse der Woori Bank Europe GmbH ausgerichtet. Das Risikomanagementsystem hat das Ziel, alle aktuellen und zukünftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen, insbesondere die der MaRisk sowie die Eigenmittelanforderungen nach CRR einzuhalten. Die Risikostrategie berücksichtigt die Ziele und Planungen der Hauptgeschäftstätigkeiten aus der Geschäftsstrategie, die Risiken wesentlicher Auslagerungen und die Begrenzung von Risikokonzentrationen. Die Ausgestaltungtiefe der Teilstrategien hängt vom Umfang, der Komplexität und dem Risikogehalt der geplanten Geschäftstätigkeiten ab. Dabei folgt die Gliederung den in der Risikoinventur bestimmten Risikoarten.

Die Bank hat alle Geschäftsprozesse und Bereiche einer Risikoinventur unterzogen, um die wesentlichen Risiken der Bank zu identifizieren. Dabei wurden folgende Risikoarten als wesentlich eingestuft:

•	Adressenausfallrisiken inkl. Länderrisiken (insb. Südkorea)
•	Liquiditätsrisiken
•	Operationelle Risiken
•	Marktpreisrisiken
•	Geschäfts- und strategische Risiken

Für die wesentlichen Risiken mit Ausnahme des Liquiditätsrisikos und den Geschäfts- und strategischen Risiken, wurden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung Limite zur Risikobegrenzung vergeben. Das Geschäfts- und strategische Risiko wird im Puffer berücksichtigt. Ebenfalls werden im Puffer weitere unwesentliche Risiken berücksichtigt. Das Länderrisiko Südkorea ist Teil des Adressenausfallrisikos.

Die Geschäftsführung überprüft mindestens jährlich die Risikostrategie auf Aktualität und passt sie bei Bedarf an. Die relevanten Geschäftsbereiche werden informiert.

4. Organisation des Risikomanagements

Die Geschäftsführung trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement und wird dabei vom Risikomanager unterstützt.

Kernelement der Berichterstattung bildet der vierteljährliche Risikobericht nach MaRisk. Dieser beinhaltet die Darstellung der quantifizierten Risiken und eine Kommentierung des Status der einzelnen Risikoarten. Die Ergebnisse werden im vierteljährlichen Risikomanagement/ALM/Compliance Komitee besprochen. Die Empfänger der Risikoberichte sind die Geschäftsführung und die weiteren Mitglieder des Komitees. Weiterhin wird die Geschäftsführung über diverse regelmäßige Listen und Auswertungen über die jeweils aktuelle Situation informiert. Zudem wird der Geschäftsführung über außerplanmäßige, ungewöhnliche Entwicklungen von den jeweiligen Abteilungsleitern ad-hoc Bericht erstattet.

5. Risikotragfähigkeitsberechnung

Die Risikotragfähigkeit der Bank wird nach dem ökonomischen Ansatz und als weiteres Steuerungskonzept, nach dem normativen Ansatz überprüft. Der normative Ansatz basiert auf der Geschäfts- und Kapitalplanung. Zusätzlich zum Normalszenario wurden Stressszenarien definiert und deren Wirkung auf die Limite des Normalszenarios analysiert.

Das Risikodeckungspotenzial (RDP) im ökonomischen Ansatz wird auf Basis von HGB Kapitalgrößen unter Berücksichtigung von stillen Reserven/Lasten abgeleitet. Somit erfolgt gemäß Leitfaden der Deutschen Bundesbank eine barwertnahe Ermittlung des Risikodeckungspotenzials. Nach Berücksichtigung diverser Abzugspositionen für Risikopuffer und Administrationskosten, verbleibt zum 31.12.2023 insgesamt ein Risikodeckungspotenzial von TEUR 74.769 (Vorjahr TEUR 74.043, ökonomischer Ansatz).

Bei der Risikotragfähigkeitsrechnung werden die errechneten Risiken den Risikolimiten gegenübergestellt.

Plangewinne werden nicht als Risikodeckungsmasse angesetzt. Eingetretene Verluste der Vorperioden sowie laufende Verluste werden bereits von den Eigenmitteln abgezogen. Planverluste werden ebenfalls vom RDP abgezogen.

Die Adressenausfallrisiken werden auf Basis von CreditMetrics im Kreditportfoliomodell THINC berechnet. Das Länderrisiko Südkorea wird als wesentlich eingestuft und ist Teil des Adressenausfallrisikos. Zu wesentlichen Marktpreisrisiken (MPR) zählen Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch. Das Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch wird nach der modernen historischen Simulation berechnet. Für das operationelle Risiko wird als Risikobetrag das Ergebnis des "selfassessments" zuzüglich eines Zuschlags für außergewöhnliche, aber mögliche Verluste angesetzt. Der Zuschlag für außergewöhnliche aber mögliche Verluste, wird auf Basis einer Expertenschätzung ermittelt. Das Geschäfts- und strategische Risiko wird jährlich auf Basis einer Expertenschätzung ermittelt.

Folgende Annahmen liegen der Risikoquantifizierung zu Grunde:

Risikoart	Risikomessverfahren
Adressenausfallrisiko	CreditMetrics ^® , 99,90 % Konfidenzniveau, Haltedauer 1 Jahr
Marktpreisrisiko	Zinsrisiko: moderne historische Simulation (VaR Ansatz, Historie 60 Monate), 99,90 % Konfidenzniveau, Haltedauer 1 Jahr
Operationelles Risiko	self-assessment + Zuschlag für aussergewöhnliche aber mögliche Verluste
Geschäfts- und strategisches Risiko	Expertenschätzung

Für das Adressenausfallrisiko, Marktpreisrisiko, und operationelle Risiko als wesentlich eingestufte Risiken wurden Limite festgelegt. Das Liquiditätsrisiko (Zahlungsunfähigkeitsrisiko) ist nicht sinnvoll durch Eigenmittel zu unterlegen. Dieses wird durch die Einhaltung der LCR überwacht. Für das als wesentlich eingestufte Geschäfts- und strategische Risiko wurde ein Puffer in Höhe von 362 TEUR geschätzt. Folgende unwesentliche Risiken werden im Puffer berücksichtigt: Reputationsrisiken, Modellrisiken, Risikokonzentrationen (z.B. Inter-Risikokonzentrationen), ESG Risiken.

Der gesamte Risikopuffer beträgt EUR 1,5 Millionen zum Stichtag 31.12.2023 (Vorjahr EUR 1,6 Millionen).

Die Auslastungen in der ökonomischen Perspektive stellten sich um 31.12.2023 wie folgt dar:

Risikoart	Risikobetrag in	Limit in	Risikobetrag	Limit in TEUR
	TEUR 2023	TEUR 2023	in TEUR 2022	2022
Adressenausfallrisiko	36.582	57.572	25.412	55.485
MPR: Zinsänderungsrisiko	8.121	15.702	10.083	14.796
Operationelles Risiko	370	1.495	259	3.699
Gesamtrisiko	45.073	74.769	35.753	73.980
Auslastung gesamt:	60 %		48 %
Geschäfts- und strategische Risiko (bereits im Risikopuffer berücksichtigt)	362

Die zunehmende Geschäftsausweitung führt tendenziell zu höheren Kreditrisiken. Trotz des naturgemäßen Anstiegs des Risikos ist das verfügbare RDP zur Deckung der Risiken weiterhin als hoch einzustufen.

Für das Adressenausfallrisiko wird im Stressszenario von einer Erhöhung der Ausfallwahrscheinlichkeiten ausgegangen. Für das Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch findet eine Parallelverschiebung der Zinskurve auf Basis der Marktveränderungen der vergangenen Jahre Anwendung. Für das operationelle Risiko wird der Risikobetrag aus dem "selfassessments" (Expertenschätzungen) im historischen Szenario um 10 % und der Zuschlag für außergewöhnliche aber mögliche Verluste auf 100 TEUR erhöht.

Die Bank hat im betrachteten Berichtszeitraum einen inversen Stresstest sowie einen Stresstest unter der Annahme eines schweren konjunkturellen Abschwungs erstellt. Im Stresstest konjunktureller Abschwung war die Risikotragfähigkeit gegeben.

Die Ergebnisse der Risikotragfähigkeitsberechnung wurden im Risikomanagement/ALM/Compliance Komitee unter Teilnahme der Geschäftsleitung und den relevanten Personen besprochen.

Die Auslastung in der normativen Perspektive stellte sich um 31.12.2023 wie folgt dar:

Kreditrisiken	Risikogewichteter Positionswert 2023	Eigenmittelanforderungen 2023	Risikogewichteter Positionswert 2022	Eigenmittelanforderungen 2022
Zentralstaaten und Zentralbanken	1.665	133	1.687	135
Institute	53.846	4.308	31.573	2.526
Unternehmen	292.695	23.416	289.231	23.138
Mengengeschäft	35	3	22	2
Immobilienbesicherte Kredite	0	0	0	0
Ausgefallene Positionen	0	0	0	0
Sonstige Positionen	695	56	698	56
KSA Gesamt	348.936	27.916	323.211	25.857
Operationelle Risiken
Basisindikatoransatz	13.638	1.091	11.194	896
Risikogewichtete Aktive Gesamt	362.574	29.007	334.405	26.752
Eigenmittel	81.866		82.623
Gesamtkapitalquote	22,58%	Min.: 17,83 %	24,71%	Min.: 14,71%

6. Adressenausfallrisiken

Unter dem Adressenausfallrisiko (auch Kreditrisiko) versteht die Bank die potenzielle Nichterfüllung von vertraglich vereinbarten Zahlungen von Geschäftspartnern und Emittenten, zum Beispiel durch deren Ausfall. Zu den Adressenausfallrisiken zählen unter anderem Länderrisiken.

Das Kreditrisiko resultiert zum überwiegenden Teil aus Krediten, Forderungen, außerbilanziellen Positionen (Garantien und Kreditlinien) und Anleihen. Außerbilanzielle Geschäfte Positionen werden voll angerechnet und dadurch implizit Kreditkonversationsfaktoren von 100% angesetzt. Kontrahenten- und Emittentenausfallrisiken haben keine Bedeutung für die Bank.

Die Bank begrenzt jedes Kreditausfallrisiko auf Kundenebene durch Kundenlimite. Diese werden im Kreditvergabeprozess durch den Markt- und Marktfolgebereich festgelegt. Limite werden von der Geschäftsführung genehmigt. Bei bedeutenden Engagements erfolgt eine Abstimmung mit der Muttergesellschaft in Seoul, Südkorea. Die Kreditabteilung überwacht die Einhaltung der Kreditlimite.

Kreditausfallrisiken bestehen ebenfalls in den im Bestand befindlichen Wertpapieranleihen. Diese dienen grundsätzlich zur Einhaltung der Liquiditätsdeckungsquote (LCR). Durch ihre Anrechnung als hochliquide Aktiva (HQLA) haben sie in der Regel eine gute Bonität und somit niedrige Ausfallwahrscheinlichkeiten. Sämtliche Investitionen in Wertpapiere werden von der Geschäftsführung genehmigt.

Zur Reduzierung des Kreditrisikos analysiert und überwacht die Bank die Bonität der Kunden laufend. Zusätzlich werden Sicherheiten zur Begrenzung des Risikos hereingeholt. Die Bank ermittelt Ausfallwahrscheinlichkeiten der Kunden einem internen Risikoklassifizierungsverfahren, welches von der Muttergesellschaft bereitgestellt wird. Für Kreditforderungen gegenüber Banken und in Form Anleihen werden ECAI Ratings verwendet.

Für latente Kreditrisiken werden Pauschalwertberichtungen gebildet die unter anderem die Ausfallwahrscheinlichkeit berücksichtigen.

Durch die Einhaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement ist eine laufende Überwachung der Kreditrisiken sichergestellt.

Risikokonzentrationen werden durch Strukturlimite (Länder, Branchen) gesteuert. Die Bank ordnet die Kunden nach den Sektoren der Systematik der Deutschen Bundesbank ein. Das volumenmäßige Limit je Sektor wurde in gleicher Höhe der Eigenmittel festgelegt, somit darf das Gesamtvolumen eines Sektor nicht die Höhe der Eigenmittel überschreiten. Jede Forderung wird einem Risikoland zugeordnet und es werden individuelle Länderlimite erstellt. Schuldscheindarlehen, Konsortialkredite und bilaterale Kreditvereinbarungen werden in der Regel mit dem internen Risikoklassifizierungsverfahren beurteilt. Für Wertpapiere, Nostrokonten, Bankausleihungen nutzt die Bank externe Ratings von S&P, Moody oder Fitch, gleichwohl führt die Bank zusätzlich eigene Risikoanalysen durch.

Für die Adressenausfallrisiken auf Portfoliosicht im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung verwendet die Bank externe (ECAI) und interne Ratings. Auf Einzelkreditnehmerbetrachtung verwendet die Bank die Ratingskala der Muttergesellschaft.

Die Bank hat ihre Forderungen von ungefähr EUR 674,6 Millionen (Dezember 2022) auf ca. EUR 860,9 Millionen (Dezember 2023) erhöht. Dies führt zu einem Anstieg der Kreditausfallrisiken. Die Höhe des Kreditrisikos wird dabei im Wesentlichen durch die Ausfallwahrscheinlichkeiten der Kunden beeinflusst. Es wurden keine Einzelwertberichtigungen vorgenommen.

Forderungsklasse	Volumen in TEUR
Wertpapiere	70.365
Kundenkredite	58.729
Schuldscheindarlehen	97.000
Konsortialkredite	140.528
EUBB (Handelsgeschäfte)	46.857
Forderungen gegenüber Banken (ink. Zentralbankguthaben)	415.626
Total	829.375

Weiterhin bestehen außerbilanzielle Geschäfte in Höhe von 31.781 TEUR.

Die zunehmende Inflation und die gestiegenen Zinsen wirken auf den Konsum, was in diversen Sektoren zu Schwierigkeiten führt, dies ist insbesondere im Immobiliensektor zu beobachten. Sollte dieser Trend anhalten, können sich die Bonitäten dieser Unternehmen verschlechtern. Für bestimmte kleine Unternehmenskunden bestehen Garantien großer Muttergesellschaften. Um diesen Gefahren dennoch zu begegnen, wird nach Möglichkeit zusätzlich versucht, Sicherheiten einzuholen. Die Bank hat ihre Geschäft- und Kapitalplanung vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine Krieges, den zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sowie Energiekrise in Deutschland aktualisiert.

7. Marktpreisrisiken

Unter den Marktpreisrisiken versteht die Bank grundsätzlich die Gefahr von Verlusten durch Änderungen verschiedener Marktparameter wie Zinsen, Wechselkursen, Kursänderungen etc. Die Bank ist als Nichthandelsbuchinstitut einzustufen.

Im Rahmen der Risikoinventur wurde das Zinsänderungsrisiko als Unterkategorie der Marktpreisrisiken als wesentlich identifiziert.

Die Bank refinanziert ihre Forderungen grundsätzlich kurzfristig bis zu einer Laufzeit von 12 Monaten. Für Zinsvereinbarungen wendet die Bank EURIBOR, LIBOR, SOFR und SONIA Zinssätze an.

Wertpapiere bestehen grundsätzlich in der Form von hochliquiden Anleihen und sind ein wichtiger Bestandteil des Liquiditätspuffers.

Die Anleihen sind dem Anlagebestand zugeordnet und werden bis zum Ende der Laufzeit gehalten.

Derivate zur Absicherung von Zinsänderungen finden keine Anwendung.

Die IT Systeme der Bank erlauben eine laufende Überwachung der Zinsänderungsrisiken. Die Treasury- Abteilung unterrichtet die Geschäftsführung und die weiteren relevanten Stellen täglich über die Bewegung von Zinssätzen auf dem Markt.

Die Bank berechnet mindestens vierteljährlich den aufsichtsrechtlichen Zinsschock. Der relevante Koeffizient überstieg zu keiner Zeit die aufsichtsrechtliche Meldegröße von 20,0 %. Das Zinsänderungsrisiko betrug zum Bilanzstichtag TEUR 8.121.

8. Liquiditätsrisiken

Unter Liquiditätsrisiken versteht die Bank die Gefahr, gegenwärtige und zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht zeitnah oder vollständig erfüllen zu können.

Im Rahmen der Risikoinventur hat die Bank das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne (Zahlungsausfall) als wesentlich identifiziert.

Da das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne nicht sinnvoll durch Eigenmittel zu unterlegen ist, wird diesem kein Limit im Rahmen der Risikotragfähigkeit zugewiesen.

Die Bank hat sich dazu entschlossen, die Gefahr des Zahlungsausfalls insbesondere über die Einhaltung und Steuerung der Liquiditätsdeckungsquote (LCR) zu steuern.

Dazu prognostiziert die Abteilung Treasury regelmäßig die zukünftige Höhe der Kennzahl und stellt so die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesthöhe von 100,0 % sicher.

Im Rahmen der Sanierungs- und Abwicklungsplanung hat die Bank für die LCR einen Frühwarnschwellenwert bei 150% sowie einen Schwellenwert des Sanierungsindikators bei 130% festgelegt. Sofern der Indikator von 130% unterschritten wird, werden vordefinierte Maßnahmen angewendet. Der Indikator bei 130% wurde zu keiner Zeit unterschritten. Die LCR betrug zum Bilanzstichtag 170,9 %.

Weiterhin werden regelmäßig Liquiditätspläne seitens Treasury erstellt, die im Zwölfmonatshorizont die zu erwarteten Zahlungsmittelein- und Abflüsse darstellen.

Als Refinanzierungsquellen dienen Geldmarktgeschäfte mit großen Industrieunternehmen, Kreditinstituten, hier insbesondere Landesbanken, sowie der Refinanzierung innerhalb der Gruppe.

9. Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken versteht die Bank die Gefahr von Verlusten, die insbesondere entstehen durch Fehler in internen Prozessen, durch Menschen oder externen Einflüssen. Rechtsrisiken sind Teil des operationellen Risikos.

Im Rahmen der Risikoinventur wurden neben der grundsätzlichen Einstufung in den MaRisk operationelle Risiken als wesentlich klassifiziert.

Die operationellen Risiken werden halbjährlich im Rahmen eines self-assessments und einer Expertenschätzung für außergewöhnliche, aber mögliche Ereignisse quantifiziert. Hierzu schätzen die jeweiligen Abteilungsleiter die Risiken für die jeweiligen Unterkategorien des operationellen Risikos. Wesentliche Parameter bilden die Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Schadenshöhe.

Jeder Unterkategorie der operationellen Risiken wurden Verantwortliche bestimmt. Diese sind zuständig für eine laufende Überwachung des Risikos, hierzu zählen die Aktualisierung von Richtlinien, Dokumentation und Kommunikation von Schadensfällen und Festlegung von Frühwarnindikatoren.

Die Bank hat ebenfalls eine Schadensfalldatenbank eingerichtet. Schadensfälle ab einer festgelegten Höhe oder einer Häufung von gleichartigen niedrigen Verlusten werden dem Risikomanager der Bank mitgeteilt. Dieser pflegt die Datenbank und adressiert wesentliche Vorkommnisse und Ihre Hintergründe der Geschäftsleitung.

Aufgrund der jungen Historie der Bank, sind bisher wenige Einträge in der Schadensfalldatenbank zu verzeichnen. Das operationelle Risiko betrug zum Bilanzstichtag TEUR 370.

Die Bank hat eine Versicherung zur Deckung von Verlusten aus operationellen Risiken geschlossen.

V. Prognose- und Chancenbericht

1. Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2024

Die häufigen Zinserhöhungen haben dafür gesorgt, dass die Inflationsrate in Deutschland bis zuletzt auf 2,2 % gezähmt werden konnte ⁹ , so dass die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinnerhöhungen sehr gering ist. Auf der anderen Seite sind Zinssenkungen dann zu erwarten, wenn die Inflationsrate sich der Zielgröße der Bundesbank und EZB von 2 % genähert hat. Da nach den letzten Meldungen diese Entwicklung realistischer geworden ist, sind Zinssenkungen nach unserer Einschätzung ab Juni 2024 zu erwarten. ¹⁰

Die koreanische Zentralbank geht von einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung aus und schätzt, dass das reale BIP in 2024 um 1,4 % wachsen wird, wobei die andauernde restriktive Geldpolitik in Korea, in USA und in Europa sowie die langsame Erholung der privaten Nachfrage das Wachstum zügeln würden. ¹¹ Ähnliche Effekte sind in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung auch in Deutschland zu erwarten. Erschwerend werden sich zusätzlich der Krieg in der Ukraine sowie der neu hinzugekommene militärische Konflikt im Nahost auswirken, der auch das Potential zur geographischen Ausweitung hat. Deshalb gehen die meisten Forschungs- und supranationalen Institute für Deutschland von niedrigeren Wachstumsraten des BIP zwischen 0,5 und 0,9 % aus. ¹²

2. Prognose der geschäftlichen Entwicklung

Wie im Vorjahr gehen wir davon aus, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auf diese Länder beschränkt bleibt oder gar in absehbarer Zeit eine friedliche Lösung gefunden wird. Außerdem erwarten wir mit Ausnahme von zahlungstechnischen Verzögerungen keine negativen Wirkungen der Sanktionen auf unser Geschäft.

Durch die Erhöhung des Kreditvolumens und der Margen erwarten wir einen Anstieg des Nettozinsergebnis auf etwa EUR 3,93 Millionen (Vorjahr EUR 3,231 Millionen). Bei dem Provisionsergebnis gehen wir von einem deutlichen Anstieg auf EUR 2,1 Millionen (Vorjahr EUR 1,56 Millionen) aus, wobei der Anstieg vornehmlich aus der Erhöhung der Anzahl der abgewickelten Remboursezahlungen resultieren wird. Die Bilanzsumme wollen wir durch Reduzierung der Guthaben bei der Zentralbank auf EUR 716 Millionen (Vorjahr EUR 833 Millionen) senken. Bei den Firmenkundenkrediten einschließlich der Schuldscheindarlehen und Außenhandelsfinanzierungen planen wir einen Anstieg um 5,23 % auf EUR 361 Millionen (Vorjahr EUR 343 Millionen).

Als Chance betrachten wir die Einführung von Internet Banking für Firmenkunden sowie die Eröffnung einer Niederlassung in Polen, wodurch wir die Dienstleistungen an Firmenkunden sowie die Gebühreneinahmen aus diesen Angeboten steigern können.

Für das Jahr 2024 erwarten wir ein negatives Jahresergebnis in Höhe von TEUR 533 (Vorjahr TEUR 1.635). Dieser Planung liegen die folgenden weiteren Annahmen zugrunde: keine Kreditausfälle aufgrund der schwachen konjunkturellen Lage und der hohen Zinsen, Verbesserung der gegenwärtigen Refinanzierungsbedingungen sowie keine Belastungen aus der Entwicklung des Wertpapierbestands aufgrund des hohen Zinsniveaus oder der Verschlechterung der Ratings der Anleiheemittenten.

⁹ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 133 vom 2.2.2024
¹⁰ EZB, Erklärung zur Geldpolitik 11.4.2024
¹¹ Bank of Korea, Monetary Policy Report, 2023.12, Page vii
¹² Tagesschau, Konjunkturprognosen für Deutschland Stand 15.12.2023

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2023

Woori Bank Europe GmbH

Friedrich-Ebert-Anlage 49

60308 Frankfurt am Main

Aktivseite

Konto	Euro(2023-12-31)		Euro(2022-12-31)
1. Barreserve		4.554.650,00		4.904.154,01
a) Guthaben bei Zentralnotenbanken	4.554.650,00		4.904.154,01
2. Forderungen an Kreditinstitute		458.486.720,06		262.561.095,00
a) täglich fällig	50.471.945,21		6.634.480,83
b) andere Forderungen	408.014.774,85		255.926.614,17
3. Forderungen an Kunden		297.916.436,65		298.460.868,49
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere		70.595.756,81		84.569.166,18
a) Anleihen und Schuldverschreibungen	70.595.756,81		84.569.166,18
aa) von öffentlichen Emittenten	43.150.529,51		54.872.739,01
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 39.367.325,88 Euro (Vorjahr: 41.530.160,22 Euro)
ab) von anderen Emittenten	27.445.227,30		29.696.427,17
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 27.355.169,01 Euro (Vorjahr: 29.577.601,84 Euro)
5. Immaterielle Anlagewerte		701.322,77		929.184,45
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	701.322,77		929.184,45
6. Sachanlagen		397.816,15		459.866,48
7. Sonstige Vermögensgegenstände		495.786,55		394.484,34
8. Rechnungsabgrenzungsposten		22.219,49		23.320,79
Summer der Aktiva		833.170.708,48		652.302.139,74

Passivseite

Konto	Euro(2023-12-31)		Euro(2022-12-31)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		589.278.602,90		461.681.047,03
a) täglich fällig	3.611.310,05		3.113.704,09
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	585.667.292,85		458.567.342,94
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden		160.225.308,81		105.342.240,93
a) andere Verbindlichkeiten	160.225.308,81		105.342.240,93
aa) täglich fällig	11.476.270,18		36.783.824,77
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	148.749.038,63		68.558.416,16
3. Sonstige Verbindlichkeiten		130.138,17		137.419,38
4. Rechnungsabgrenzungsposten		99.068,53		54.419,55
5. Rückstellungen		606.440,33		620.757,16
a) andere Rückstellungen	606.440,33		620.757,16
6. Eigenkapital		82.831.149,74		84.466.255,69
a) gezeichnetes Kapital	100.000.000,00		100.000.000,00
b) Bilanzverlust	-17.168.850,26		-15.533.744,31
Summer der Passiva		833.170.708,48		652.302.139,74
1. Eventualverbindlichkeiten		20.685.285,21		7.687.133,87
a) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen	20.685.285,21		7.687.133,87
2. Andere Verpflichtungen		11.095.962,77		17.812.107,69
a) Unwiderrufliche Kreditzusage	11.095.962,77		17.812.107,69

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2023 bis 31.12.2023

Konto	EUR(2023-12-31)		EUR(2022-12-31)
1. Zinserträge aus		27.377.136,41		8.038.605,05
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften	26.583.226,74		7.386.708,64
abzüglich negativer Zinsen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften			-97.970,55
				7.288.738,09
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen	793.909,67		749.866,96
2. Zinsaufwendungen	24.143.189,96		5.347.796,13
abzüglich positiver Zinsen aus Bankgeschäften	-1.812,50	24.141.377,46	-114.208,66	5.233.587,47
3. Provisionserträge		1.872.760,65		2.330.751,69
4. Provisionsaufwendungen		314.627,43		342.271,44
5. Sonstige betriebliche Erträge		273.679,16		261.457,20
6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen		6.213.539,42		4.878.543,16
a) Personalaufwand	3.233.433,09		2.914.444,16
aa) Löhne und Gehälter	2.705.563,06		2.459.761,46
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alterversorgung und für Unterstützung	527.870,03		454.682,70
darunter: für Altersversorgung 218.954,04 Euro
b) andere Verwaltungsaufwendungen	2.980.106,33		1.964.099,00
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen		371.343,24		342.532,21
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		20.249,50		74.223,55
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft		346.879,72		478.402,33
10. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft		258.502,46		1.783.618,52
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere		0,00		0,00
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren		0,00		0,00
13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Position 8 ausgewiesen		9.167,86		316.578,73
14. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss		-1.635.105,95		748.293,57
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-15.533.744,31		-16.282.037,88
Bilanzverlust		-17.168.850,26		-15.533.744,31

Anhang zum Jahresabschluss 2023

A. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss ist wie im Vorjahr nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) in Verbindung mit der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie unter Beachtung der Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt. Die Bilanz ist nach Formblatt 1 der RechKredV, die Gewinn- und Verlustrechnung nach Formblatt 3 (Staffelform) der RechKredV gegliedert.

Die Woori Bank Europe GmbH, Frankfurt am Main, ist im Handelsregister mit der Registrierungsnummer HRB 108107 am Amtsgericht Frankfurt am Main eingetragen.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Barreserve wurde mit dem Nennwert angesetzt. Forderungen an Kreditinstitute und gegenüber Kunden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Kreditrisiken sind durch Abzug angemessener Einzel- und Pauschalwertberichtigungen unter Beachtung gesetzlicher Vorschriften berücksichtigt. Einzelwertberichtigungen werden gebildet, wenn vertragliche Rückzahlungen nicht erfolgen oder damit gerechnet wird, dass die Kreditrückführung ganz oder teilweise gefährdet ist. Einzelwertberichtigungen waren im Geschäftsjahr nicht erforderlich. Pauschalwertberichtigungen bilden die Risikovorsorge für vorhersehbare, noch nicht individuell konkretisierbare Adressenausfallrisiken ab und werden unter Berücksichtigung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten nach IDW RS BFA 7 gebildet.

Schuldverschreibungen und andere fest verzinsliche Wertpapiere des Anlagevermögens wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Der bei Erwerb über dem Nennwert eines Wertpapiers liegende Anteil (Agio) wird über die Restlaufzeit linear abgeschrieben. Der bei Erwerb unter dem Nennwert eines Wertpapiers liegende Anteil (Disagio) wird über die Restlaufzeit linear maximal bis zu den Anschaffungskosten zugeschrieben. Nach § 253 Abs. 3 S. 5 HGB werden Schuldverschreibungen im Anlagevermögen bei dauerhafter Wertminderung außerplanmäßig abgeschrieben. Eine dauerhafte Wertminderung wird angenommen, wenn die Kursverluste über einen bestimmten längeren Zeitraum 20% unterschreiten und das Rating des Emittenten auf B fällt.

Die immateriellen Anlagewerte wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie werden entsprechend der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten, vermindert um die Abschreibung über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden nach § 256a HGB mit dem EZB-Kurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Steuerforderungen sowie gestellte Mietkautionen, die mit dem Nennwert angesetzt werden.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Auszahlungen gebildet, die einen Aufwand für einen Zeitpunkt nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Steuerverbindlichkeiten. Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einzahlungen gebildet, die einen Ertrag für einen Zeitpunkt nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet.

Die Bilanzierung des gezeichneten Kapitals erfolgt zum Nennbetrag.

Im Geschäftszeitraum ergab sich keine Notwendigkeit, eine Drohverlustrückstellung für einen Verpflichtungsüberschuss aus den Geschäften mit zinsbezogenen Finanzinstrumenten des Bankbuchs zu bilden.

Das Verfahren zur verlustfreien Bewertung des Bankbuchs stellt sich wie folgt dar:

Das Bewertungsobjekt ist das Bankbuch, das alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente außerhalb des Handelsbestands (einschließlich der Wertpapiere) umfasst. Die Abgrenzung der zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs erfolgt auf Basis des Zinsbuchs der Bank. Zur Bestimmung, ob eine Drohverlustrückstellung nach § 340a i. V. m. § 249 Abs. 1 Satz 1 Alt.2 HGB gebildet werden muss, verwenden wir einen barwertigen Ansatz. Hierbei haben wir zu den in IDW BFA 3 niederlegten Einzelfragen folgende Entscheidungen getroffen: Einbeziehung von Risikokosten: Als Risikokosten zieht die Bank den erwarteten Verlust der relevanten Geschäfte der zukünftigen Perioden heran. Die Basis für die Verwaltungskosten bilden die eingetretenen Kosten des vergangenen Jahres. Diese werden für zukünftige Perioden prognostiziert, und auf den Stichtag diskontiert. Dabei werden für jedes zukünftige Jahr prozentuale Annahmen über die Entwicklung der Kosten getroffen, in welcher implizit eine Inflationsannahme steckt. Es werden insbesondere Personalkosten, Kosten für den Weiterbetrieb der IT, Auslagerungskosten sowie Mietkosten in die Berechnung mit einbezogen. Die Zahlungsströme wurden mit den währungs- und laufzeitabhängigen risikofreien Zinsstrukturkurven (€STR, SOFR, SONIA) diskontiert. Die Bank zieht für jedes Geschäft die exakte Laufzeit heran, weshalb keine Ablauffiktionen getroffen werden.

Aufwendungen und Erträge werden periodengerecht abgegrenzt. Negative Zinsen auf Forderungen werden im Zinsertrag, negative Zinsen auf Verbindlichkeiten im Zinsaufwand, jeweils unter offener Absetzung in einer zusätzlichen Vorspalte erfasst.

C. Entwicklung des Anlagevermögens 2023

	Immaterielle Anlagewerte	Sachanlagen (Betriebs- und Geschäftsausstattung)	Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
	TEUR	TEUR	TEUR
Kumulierte Anschaffungskosten zum 01.01.2023	1.392	1.359	84.569
Zugänge	36	34	0
Abgänge	0	13	13.973
Umbuchungen	0	0	0
Kumulierte Anschaffungskosten zum 31.12.2023	1.427	1.379	70.596
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2023	462	899	0
Abschreibungen des Jahres	263	82	0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023	725	981	0
Restbuchwert zum 31.12.2023	702	398	70.596
Restbuchwert zum 31.12.2022	929	460	84.569

Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

I. Aktiva

Die Barreserve besteht aus Einlagen bei der Bundesbank in Höhe von TEUR 4.555 (Vorjahr TEUR 4.904).

Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:

	Täglich fällig	Bis drei Monate	mehr als drei Monate bis ein Jahr	mehr als ein Jahr bis fünf Jahre	mehr als fünf Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Forderungen an Kreditinstitute	50.472	389.992	18.023	0	0
Davon:
Forderungen an verbundene Unternehmen	0	36.557	18.023	0	0
Forderungen an Kunden	0	24.486	74.244	187.925	11.262

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Forderungen an Kreditinstitute	458.487	262.561
Davon:
Forderungen an verbundene Unternehmen	54.580	35.444
Forderungen an Kunden	297.916	298.461

Die Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 54.580 bestehen gegenüber der Muttergesellschaft Woori Bank Co. Ltd in Höhe von TEUR 47.362 und der Schwestergesellschaft Woori Global Markets Asia Ltd. in Höhe von TEUR 7.218.

Die Bank hat bei der Bundesbank Kreditforderungen in Höhe von TEUR 17.000 als Sicherheit hinterlegt um Kreditlinien zu erhalten.

In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind folgende Posten enthalten:

		Davon
	Börsenfähig	Börsennotiert	nicht börsennotiert	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Schuldverschreib ungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	70.596	70.596	0	70.596	84.569

Die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere wurden dem Anlagevermögen zugeordnet. Insgesamt werden Zinsen in Höhe von TEUR 230 (Vorjahr: TEUR 303) in 2024 fällig. Der Posten Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere enthält stille Lasten in Höhe von TEUR 3.782 (Vorjahr: stille Lasten TEUR 5.445) und stille Reserven in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: stille Reserven TEUR 20). Die Wertpapiere im Anlagevermögen werden zum Teil über dem beizulegenden Zeitwert bilanziert, da eine außerplanmäßige Abschreibung wegen vorübergehender Wertminderung nicht erforderlich war (Buchwert: TEUR 70.596; Zeitwert: TEUR 66.813).

Der Buchwert, der im Rahmen von Pensionsgeschäften als Sicherheit hinterlegten Wertpapiere, beträgt TEUR 34.886 (Vorjahr: TEUR 55.290).

Die immateriellen Anlagewerte in Höhe von TEUR 702 (Vorjahr: TEUR 929) bestehen aus aktivierten Entwicklungskosten für Software und Lizenzen.

Der Gesamtbetrag der Vermögensgegenstände, die auf Fremdwährung lauten, beträgt TEUR 115.102 (Vorjahr: TEUR 127.436).

Die sonstigen Vermögensgegenstände bestehen im Wesentlichen aus Mietkautionen in Höhe von TEUR 199 (Vorjahr: TEUR 177) und Steuerforderungen in Höhe von TEUR 275 (Vorjahr: TEUR 194).

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 22 (Vorjahr: TEUR 23) besteht aus vorausgezahlten Rechnungen.

II. Passiva

Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

	Täglich fällig	Bis drei Monate	mehr als drei Monate bis ein Jahr	mehr als ein Jahr bis fünf Jahre	mehr als fünf Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstitute	3.611	319.378	169.289	97.000	0
Davon: Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen	3.611	310.243	45.385	47.000	0
Verbindlichkeiten ggü. Kunden	11.476	136.079	12.670	0	0

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstitute	589.279	461.681
Davon: Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen	406.239	396.542
Verbindlichkeiten ggü. Kunden	160.225	105.342

Die Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der Muttergesellschaft Woori Bank Co. Ltd in Höhe von TEUR 406.196 (Vorjahr: TEUR 395.430) und Woori Bank Russland in Höhe von TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 66). Der Gesamtbetrag der Schulden, die auf Fremdwährung lauten, beträgt TEUR 112.888 (Vorjahr: TEUR 127.257).

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 130 (Vorjahr: TEUR 137) resultieren aus Umsatz-, Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von TEUR 113 (Vorjahr: TEUR 129) und aus Verbindlichkeiten aus offenen Rechnungen in Höhe von TEUR 17 (Vorjahr: TEUR 8).

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 99 (Vorjahr: TEUR 54) besteht aus Kreditprovisionen, die über die Laufzeit der Geschäfte vereinnahmt werden.

Die anderen Rückstellungen verteilen sich wie folgt:

Andere Rückstellungen

	01.01.2023	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	31.12.2023
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Prüfungskosten	220	220	0	170	170
Rückstellung für mietfreie Zeit	78	16	0	0	62
Sonstige	322	797	19	868	374
Gesamt	620	1.033	19	1.038	606

Das Stammkapital der Bank beträgt TEUR 100.000 (Vorjahr TEUR 100.000) und ist voll eingezahlt.

Aufgrund des Verlustvortrages aus 2022 in Höhe von TEUR 15.534 und des Jahresfehlbetrages für 2023 in Höhe von TEUR 1.635 ergibt sich ein Bilanzverlust von TEUR 17.169.

Andere Verpflichtungen aus noch nicht in Anspruch genommenen unwiderruflichen Kreditzusagen bestehen in Höhe von TEUR 11.096 (Vorjahr: TEUR 17.812).

Auf Basis unserer vergangenen Erfahrungen erachten wir die Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme der unwiderruflichen Kreditzusagen als sehr hoch.

Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen bestehen in Höhe von TEUR 20.685 (Vorjahr: TEUR 7.687). Es handelt sich dabei insbesondere um Garantien.

Auf Basis unserer vergangenen Erfahrungen erachten wir die Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen als sehr gering.

III. Gewinn- und Verlustrechnung

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Erträge sind in den folgenden geographischen Märkten erzielt worden:

	Zinserträge		Provisionserträge
	TEUR		TEUR
	2023	2022	2023	2022
EU	22.211	4.782	854	590
Davon: Deutschland	10.951	1.457	304	101
Nicht-EU	5.166	3.257	1.019	1.741
Davon: Republik Korea	2.240	1.267	860	1.512
Gesamt	27.377	8.039	1.873	2.331

	Sonstige betriebliche Erträge
	TEUR
	2023	2022
EU	271	253
Davon: Deutschland	271	253
Nicht-EU	3	8
Davon: Republik Korea	0	0
Gesamt	274	261

Die Zinserträge in Höhe von TEUR 27.377 (Vorjahr: TEUR 8.039) ergaben sich aus Kredit- und Geldmarktgeschäften in Höhe von TEUR 26.583 (Vorjahr: TEUR 7.289) und Wertpapieren in Höhe von TEUR 794 (Vorjahr: TEUR 750). Die Zinsaufwendungen betrugen TEUR 24.141 (Vorjahr: TEUR 5.234). Die höheren Zinserträge und Zinsaufwendungen sind insbesondere durch höhere Marktzinssätze entstanden.

Die Provisionserträge betrugen TEUR 1.873 (Vorjahr: TEUR 2.331). Die Provisionsaufwendungen betrugen TEUR 315 (Vorjahr: TEUR 342).

Die sonstigen betrieblichen Erträge bestehen im Wesentlichen aus Lohnsteuerrückerstattungen TEUR 128 (Vorjahr: TEUR 107) und Erträgen aus Umsatzsteuerrückforderungen TEUR 131 (Vorjahr: TEUR 144).

Der Personalaufwand in Höhe von TEUR 3.233 (Vorjahr: TEUR 2.914) setzt sich zusammen aus Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von TEUR 2.706 (Vorjahr: TEUR 2.460) und aus Aufwendungen für Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung in Höhe von TEUR 528 (Vorjahr: TEUR 455).

Die anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von TEUR 2.980 (Vorjahr: TEUR 1.964) enthalten insbesondere IT-Kosten in Höhe von TEUR 527 (Vorjahr: TEUR 657), Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von TEUR 1.216 (Vorjahr: TEUR 507), Umsatzsteueraufwendungen in Höhe von TEUR 387 (Vorjahr: TEUR 306) sowie Mietaufwand in Höhe von TEUR 383 (Vorjahr: TEUR 337).

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen betrugen TEUR 371 (Vorjahr: TEUR 343).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 74) und enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Währungsumrechnung, die einer besonderen Deckung unterliegen TEUR 20 (Vorjahr: Ertrag TEUR 73).

Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe von TEUR 347 (Vorjahr: TEUR 478) erfasst. Diese resultieren ausschließlich aus Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen an Kunden.

Die Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft betrugen TEUR 259 (Vorjahr: TEUR 1.784) und entstanden ausschließlich aus der Auflösung von Rückstellungen. Der Vorjahreswert enthält Erträge aus einem Verkauf einer abgeschriebenen Forderung in Höhe von TEUR 1.695.

In der Position Sonstige Steuern TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 317) sind im Wesentlichen Pauschalversteuerungen von Werbegeschenken erfasst. Es fielen keine Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das Geschäftsjahr 2023 an.

Ein Verlust aus dem Vorjahr in Höhe von TEUR 15.534 wurde in das Geschäftsjahr 2023 vorgetragen und bildet zusammen mit dem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.635 den Bilanzverlust in Höhe von TEUR 17.169.

D. Sonstige Angaben

Die Zahl der im Jahr 2023 durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter betrug 24,25 (Vorjahr: 22).

	2023 Durchschnittliche Anzahl	2022 Durchschnittliche Anzahl
Geschäftsführer	2	2
Abteilungsleiter	10	10
Angestellte	14,25	12

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind, belaufen sich auf TEUR 858 (Vorjahr: TEUR 1.075) und bestehen aus folgenden Posten:

• Mietvertrag	:TEUR 836 (Vorjahr: TEUR 1.053)
• Leasingverpflichtung für KFZ	:TEUR 22 (Vorjahr: TEUR 22)

Das Honorar für Prüfungsleistungen setzt sich folgendermaßen zusammen:

	01.01.2023 - 31.12.2023
	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	160
Andere Bestätigungsleistungen	10
Gesamthonorar	170

Das Honorar für die Abschlussprüfungsleistungen bezog sich ausschließlich auf die gesetzliche Jahresabschlussprüfung. Die anderen Bestätigungsleistungen beziehen sich auf das Honorar für die MACC (Mobilisation and Administration of Credit Claims) Prüfung.

Der Jahresabschluss der Bank wird in den Konzernabschluss der Woori Bank Co. Ltd. Seoul als größten Konsolidierungskreis einbezogen. Der Konzernabschluss kann auf der Webseite der Bank www.wooribank.com abgerufen werden. Der größte Konsolidierungskreis ist zugleich der kleinste.

E. Nachtragsbericht

Es ergaben sich keine besonderen Ereignisse nach § 285 Nr. 33 HGB nach dem Abschlussstichtag.

Mitglieder der Geschäftsführung:

	Ausgeübter Beruf	Bemerkung
Hyun Kwan Kim, Frankfurt am Main	Vorsitzender Geschäftsführer (Markt)	bis 31.12.2023
Hyoun Sook Chung, Frankfurt am Main	Vorsitzender Geschäftsführer (Markt)	seit 01.01.2024
Veli Abudak, Bad Vilbel	Geschäftsführer (Marktfolge)

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge wurde nach § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Frankfurt am Main, den 26.03.2024

Woori Bank Europe GmbH

Hyoun Sook Chung, Vorsitzender Geschäftsführer

Veli Abudak, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Woori Bank Europe GmbH, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Woori Bank Europe GmbH, Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Woori Bank Europe GmbH, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU- APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft

Zugehörige Informationen im Abschluss und Lagebericht

Die Angaben der Gesellschaft zur Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft sind im Abschnitt "B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Gewinn- und Verlustrechnung" des Anhangs enthalten.

Sachverhalt und Risiko für die Prüfung

Die Bemessung der Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft wird insbesondere durch die Struktur und Qualität der Kreditportfolien, gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren und die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich zukünftiger Kreditausfälle bestimmt. Pauschalwertberichtigungen werden für vorhersehbare, aber noch nicht bei einzelnen Kreditnehmern konkretisierten Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft gebildet. Dazu wird für nicht einzelwertberichtigte Kredite eine Pauschalwertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlusts für einen Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten gebildet, es sei denn das Kreditausfallrisiko hat sich seit Zugang signifikant erhöht. Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditausfallrisikos seit Zugang wird für nicht einzelwertberichtigte Kredite eine Pauschalwertberichtigung für die über die Restlaufzeit erwarteten Verluste der betreffenden Kredite gebildet. Einzelwertberichtigungen werden gebildet, wenn vertragliche Rückzahlungen nicht erfolgen oder damit gerechnet wird, dass die Kreditrückführung ganz oder teilweise gefährdet ist. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung wird der Wert von bestehenden Sicherheiten berücksichtigt. Dabei erfolgt die Bewertung von unbesicherten Forderungen auf Basis von Verkaufspreisen vom Sekundärmarkt. Die Höhe der Einzelwertberichtigung wird als Differenz zwischen nominaler Inanspruchnahme und der bewerteten Forderung gebildet. Die Wertberichtigungen im Kundenkreditgeschäft sind zum einen betragsmäßig für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft von hoher Bedeutung und zum anderen mit erheblichen Ermessenspielräumen der gesetzlichen Vertreter verbunden. Die angewandten, mit wesentlichen Unsicherheiten behafteten Bewertungsparameter haben einen bedeutsamen Einfluss auf die Bildung bzw. die Höhe gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst die Ausgestaltung des relevanten internen Kontrollsystems der Gesellschaft beurteilt und darauf aufbauend die Funktionsfähigkeit der Kontrollen getestet. Dabei haben wir die Geschäftsorganisation, die IT-Systeme und die relevanten Bewertungsmodelle berücksichtigt. Darüber hinaus haben wir die Bewertung der Kundenforderungen, einschließlich der Angemessenheit geschätzter Werte, auf der Basis von Stichproben von Kreditengagements beurteilt. Dabei haben wir unter anderem die vorliegenden Unterlagen der Gesellschaft bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse sowie der Werthaltigkeit der entsprechenden Sicherheiten gewürdigt. Ferner haben wir zur Beurteilung der vorgenommenen Pauschalwertberichtigung die von der Gesellschaft angewandten Berechnungsmethoden sowie die zugrundeliegenden Annahmen und Parameter gewürdigt. Die rechnerische Ermittlung der Pauschalwertberichtigungen haben wir mittels eigener Berechnungen in Stichproben nachvollzogen. Auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir uns insgesamt von der Vertretbarkeit der bei der Überprüfung der Werthaltigkeit des Kreditportfolios von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen sowie der Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Kontrollen der Gesellschaft überzeugen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als not-wendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Gesellschafterversammlung am 29. Juni 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. Oktober 2023 von der Geschäftsleitung beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2023 als Abschlussprüfer der Woori Bank Europe GmbH tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Steffen Neuweiler.

Frankfurt am Main, 31. Mai 2024

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Neuweiler, Wirtschaftsprüfer

Fernholz, Wirtschaftsprüferin

Der Jahresabschluss zum 31.12.2023 wurde am 27.6.2024 festgestellt.