Deutsche Glasfaser Holding GmbH

Gronau

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	Anhang	31.12.2020	31.12.2019 ^*
		TEUR	TEUR
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	6	48.658	31.703
Sachanlagevermögen	7	1.336.157	795.561
Anlagen im Bau	8	304.737	290.331
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	9	23.649	13.576
Derivative Finanzinstrumente	11	0	1.062
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	10	262.482	252.535
Summe langfristige Vermögenswerte		1.975.684	1.384.768
Kurzfristige Vermögenswerte
Unfertige Leistungen	13	21.789	4.844
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	14	4.345	5.951
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	9	3.114	2.844
Ertragsteueransprüche	15	1.285	76
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	10	207.283	123.855
Zahlungsmittel	16	57.888	9.891
Summe kurzfristige Vermögenswerte		295.703	147.460
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		73.155	0
Summe Vermögenswerte		2.344.542	1.532.228

^* Anpassung der Vorjahreswerte aufgrund der veränderten Darstellung der Brutto- und Nettomethode der Fördermittel, siehe auch Note 19.

Passiva

	Anhang	31.12.2020	31.12.2019 ^*
		TEUR	TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	17	25	25
Kapitalrücklage	17	293.448	284.753
Gewinnrücklage	17	407	407
Verlustvortrag	17	-250.453	-183.293
Konzernjahresergebnis		-116.582	-67.160
Anteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens		-73.155	34.732
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		73.155	0
Summe Konzerneigenkapital		0	34.732
Langfristige Schulden
Darlehensverbindlichkeiten	18	1.668.196	957.332
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	18	11.041	12.989
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten	19	284.478	248.775
Derivative Finanzinstrumente	11	11.191	13.103
Latente Steuerverbindlichkeiten	12	6.304	0
Summe langfristige Schulden		1.981.211	1.232.199
Kurzfristige Schulden
Darlehensverbindlichkeiten	18	211	31.393
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	18	9.317	12.250
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	20	149.605	99.899
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten	19	203.427	120.780
Ertragsteuerverbindlichkeiten	22	770	975
Summe kurzfristige Schulden		363.331	265.297
Summe Eigenkapital und Schulden		2.344.542	1.532.228

^* Anpassung der Vorjahreswerte aufgrund der veränderten Darstellung der Brutto- und Nettomethode der Fördermittel, siehe auch Note 19.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	23	143.827	101.140
Bestandsveränderungen unfertige Leistungen	13	2	3.449
Aufwendungen für bezogene Leistungen	24	-22.656	-19.478
Bruttogewinn		121.173	85.111
Sonstige Erträge	25	429	4.101
Personalaufwand	26	-35.036	-26.372
Abschreibungen	6, 7	-76.907	-50.595
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten	14	-275	-482
Sonstige Aufwendungen	27	-57.280	-37.537
Summe Aufwendungen		-169.498	-114.986
Betriebsergebnis		-47.896	-25.774
Finanzierungsaufwendungen	29	-63.270	-40.881
Finanzierungserträge	29	884	720
Finanzergebnis		-62.385	-40.161
Ergebnis vor Steuern		-110.282	-65.936
Steueraufwand	30	-6.300	-1.224
Konzernjahresergebnis		-116.582	-67.160
Vom Konzernjahresergebnis entfällt auf:
Anteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens		-116.582	-67.160
Nicht beherrschende Anteile		0	0
		-116.582	-67.160

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Konzernjahresergebnis	-116.582	-67.160
Sonstiges Ergebnis	0	0
Gesamtergebnis	-116.582	-67.160
Davon entfallen auf:
Anteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens	-116.582	-67.160
Nicht beherrschende Anteile	0	0

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklage
	TEUR	TEUR	TEUR
1. Januar 2019	25	174.503	407
Kapitalzuführungen		110.250
Ergebnisverwendung
Konzernjahresergebnis
31. Dezember 2019	25	284.753	407
1. Januar 2020	25	284.753	407
Kapitalzuführungen		8.695
Ergebnisverwendung
Konzernjahresergebnis
31. Dezember 2020	25	293.448	407

	Vortrag Ergebnis	Jahresergebnis	Eigenkapital des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Januar 2019	-123.014	-60.279	-8.358	0	-8.358
Kapitalzuführungen			110.250		110.250
Ergebnisverwendung	-60.279	60.279	0		0
Konzernjahresergebnis		-67.160	-67.160		-67.160
31. Dezember 2019	-183.293	-67.160	34.732	0	34.732
1. Januar 2020	-183.293	-67.160	34.732	0	34.732
Kapitalzuführungen			8.695		8.695
Ergebnisverwendung	-67.160	67.160	0		0
Konzernjahresergebnis		-116.582	-116.582		-116.582
31. Dezember 2020	-250.453	-116.582	-73.155	0	-73.155

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Konzernjahresergebnis	-116.582	-67.160
Finanzierungserträge	-884	-720
Finanzierungsaufwendungen	63.270	40.881
Ertragsteuern	6.300	1.224
Ergebnis vor Zinsergebnis und Ertragsteuern	-47.896	-25.775
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und auf Sachanlagen	76.907	50.595
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	0	14
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Aktiva	-119.414	-279.037
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Passiva	107.190	288.880
Gezahlte (-)/erhaltene (+) Ertragsteuern	-7.714	-1.244
Erhaltene Zinsen	884	401
Mittelzufluss (+)/-abfluss (-) aus der laufenden Geschäftstätigkeit	9.958	33.834
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Sachanlagevermögen	73	-35
Erhaltene Fördermittel	31.785	3.662
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-602.941	-403.297
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte	-38.391	-23.274
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	-609.475	-422.945
Einzahlungen vom Gesellschafter	8.695	110.250
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-31.181	-4.080
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten	710.777	294.671
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten	-10.074	-11.403
Transaktionskosten und Bereitstellungsgebühren	-9.698	-1.656
Gezahlte Zinsen	-21.005	-10.083
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit	647.514	377.699
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	47.997	-11.412
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	9.891	21.303
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	57.888	9.891

Anhang zum Konzernabschluss 2020

1. Allgemeine Angaben

Die Deutsche Glasfaser Holding GmbH (im Folgenden DGH oder die Gesellschaft) ist die Muttergesellschaft des Deutsche Glasfaser Konzerns mit eingetragenem Sitz in Gronau und Geschäftsadresse in 46325 Borken, Am Kuhm 31, Deutschland. Die Gesellschaft wird beim Amtsgericht Coesfeld unter HRB 14044 geführt. Die Gesellschaft stellt einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf, dieser wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Nachdem EQT Partners AB, Stockholm, Schweden (EQT) und OMERS Infrastructure Management Inc., Toronto/ Kanada (OMERS) zunächst per 28. November 2019 die Unternehmensgruppe inexio erworben haben, erfolgte die Übernahme der Unternehmensgruppe Deutschen Glasfaser (DG) per 19. Mai 2020. Per 16. September 2020 wurde die Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe in die Fiber TopCo GmbH, Monheim am Rhein eingelegt und ist seitdem Bestandteil des Fiber Konzern.

Die DGH und ihre Tochtergesellschaften (im Folgenden der Konzern, Deutsche Glasfaser oder DG Konzern) realisieren und betreiben bundesweit Glasfasernetze für Privathaushalte und Unternehmen, die das Leben, Arbeiten und Kommunizieren für die Nutzer komfortabler und stabiler machen. Deutsche Glasfaser hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen und in den relevanten Ausbaugebieten jeden Haushalt mit einem FTTH-Anschluss ("Fiber-To-The-Home") zu versorgen und Unternehmen eine zukunftsfähige Glasfaseranbindung zu ermöglichen. Als offenes Netz angelegt, ist es zugänglich für sämtliche Dienstanbieter und ermöglicht den Nutzern vielfältige Angebote.

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 3 i.V.m. § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro (EUR), der funktionalen Währung der Gesellschaft und jeder ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften, aufgestellt. Alle Beträge sind, sofern nicht abweichend angegeben, in volle Tausend Euro (TEUR) dargestellt. Rundungsbedingt kann es zu Abweichungen zwischen einzelnen Darstellungen kommen. Das Geschäftsjahr des Deutsche Glasfaser Konzerns umfasst zwölf Monate und endet jeweils am 31. Dezember.

2. Going Concern

Der Konzernabschluss ist unter der Annahme der Unternehmensfortführung (Going Concern) aufgestellt. Die aktuelle Verlustsituation ist durch das stark wachstumsorientierte Geschäftsmodell geprägt. Hohen Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Ausbau und der Finanzierung der Netze stehen zunächst relativ geringe Erlöse gegenüber. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass sich dieser Effekt mittel- bis langfristig umkehren wird. Das Eigenkapital ist im Unterschied zum Vorjahr im Berichtsjahr negativ. Der Konzern ist jedoch Bestandteil des Fiber Konzerns, der über ausreichend Eigenkapital verfügt, um das negative Kapital des Konzerns zu tragen. Zusätzlich ist de Fiber Konzern im Besitz von finanzstarken Investoren. Des Weiteren erfolgt eine laufende Überwachung des Risikos eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer rollierenden Liquiditätsplanung sowie einem Cash-Management durch den Fiber Konzern. Durch eine ständige Überwachung der prognostizierten und der tatsächlichen Zahlungsströme, Abstimmung der Fälligkeitsprofile der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Bereithaltung ausreichender finanzieller Rücklagen und Kreditlinien bei Banken wird die Gefahr, dass der Konzern nicht zu jeder Zeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, reduziert.

3. Änderungen von Rechnungslegungsmethoden

Zum 1. Januar 2020 ist eine Reihe Änderungen bestehender Standards in Kraft getreten; diese haben jedoch keinen wesentlichen Effekt auf den Konzernabschluss. Alle Standards wurden so angewendet wie im Konzernabschluss des Vorjahres.

4. Neue Rechnungslegungsvorschriften

Sämtliche vom IASB herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses geltenden und von dem Konzern angewendeten IFRS wurden von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen. Der aufgestellte Konzernabschluss des Konzerns entspricht damit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind.

Die ausführliche Darstellung beschränkt sich auf solche Standards und Interpretationen, die im Grundsatz bei dem Konzern anwendbar sind:

Im Geschäftsjahr kamen die vom IASB verabschiedeten Bilanzierungsstandards und Interpretationen, die von der EU angenommen wurden, in der für das Berichtsjahr gültigen Fassung zur Anwendung. Folgende Standards bzw. Änderungen kamen im Geschäftsjahr 2020 erstmals zur Anwendung:

Titel	Anwendungspflicht gemäß EU	Auswirkungen auf den Konzern
Änderungen am Rahmenkonzept zur Rechnungslegung	1. Januar 2020	keine
Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler": Definition von Wesentlichkeit	1. Januar 2020	keine
Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse": Definition eines Geschäftsbetriebs	1. Januar 2020	keine
Änderungen an IFRS 9 "Finanzinstrumente", IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben": Reform der Referenzzinssätze	1. Januar 2020	keine
Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse": COVID-19 bezogene Mietkonzessionen	1. Juni 2020	keine

Folgende Standards und Interpretationen sind erst nach dem 31. Dezember 2020 verpflichtend anzuwenden bzw. setzen die noch ausstehende Anerkennung durch die Kommission der Europäischen Union (Endorsement-Verfahren) voraus.

Titel	Anwendungspflicht gemäß IASB	Übernahme durch EU am	Anwendungspflicht gemäß EU	Voraussichtliche wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss
Änderungen an IAS 1: Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- bzw. langfristig	1. Januar 2023	(noch festzulegen)	(noch unbekannt)	keine
Änderungen an IAS 16: Erträge vor der geplanten Nutzung	1. Januar 2022	(erwartet in H2 2021)	(noch unbekannt)	keine
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung	1. Januar 2022	(erwartet in H2 2021)	(noch unbekannt)	keine
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept	1. Januar 2022	(erwartet in H2 2021)	(noch unbekannt)	keine
Jährliche Verbesserungen an den IFRS (Zyklus 2018-2020)	1. Januar 2022	(erwartet in H2 2021)	(noch unbekannt)	keine
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze - Phase 2	1. Januar 2021	13. Januar 2021	1. Januar 2021	keine
IFRS 17 "Versicherungsverträge"	1. Januar 2023	(noch festzulegen)	(noch unbekannt)	keine

5. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

5.1. Allgemeine Erwägungen

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

5.2. Klassifizierung in kurzfristig und langfristig

Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden. Ein Vermögenswert ist als kurzfristig einzustufen, wenn

•	die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird,
•	der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird,
•	die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird, oder
•	es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt.

Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.

Eine Schuld ist als kurzfristig einzustufen, wenn

•	die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird,
•	die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird,
•	die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
•	das Unternehmen kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat.

Ist die Schuld mit Bedingungen verbunden, nach denen diese aufgrund einer Option der Gegenpartei durch die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden kann, so beeinflusst dies ihre Einstufung nicht.

Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.

Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden eingestuft.

5.3. Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen (seine Tochterunternehmen). Die Gesellschaft erlangt die Beherrschung, wenn sie:

•	Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
•	schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und
•	die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.

Die Gesellschaft nimmt eine Neubeurteilung vor, ob sie ein Beteiligungsunternehmen beherrscht oder nicht, wenn Tatsachen und Umstände darauf hinweisen, dass sich eines oder mehrere der oben genannten drei Kriterien der Beherrschung verändert haben.

Wenn die Gesellschaft keine Stimmrechtsmehrheit besitzt, so beherrscht sie das Beteiligungsunternehmen dennoch, wenn sie durch ihre Stimmrechte über die praktische Möglichkeit verfügt, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens einseitig zu bestimmen. Bei der Beurteilung, ob ihre Stimmrechte für die Bestimmungsmacht ausreichen, berücksichtigt die Gesellschaft alle Tatsachen und Umstände, darunter:

•	den Umfang der im Besitz der Gesellschaft befindlichen Stimmrechte im Verhältnis zum Umfang und zur Verteilung der Stimmrechte anderer Stimmrechtsinhaber,
•	potenzielle Stimmrechte der Gesellschaft, anderer Stimmrechtsinhaber und anderer Parteien,
•	Rechte aus anderen vertraglichen Vereinbarungen und
•	weitere Tatsachen und Umstände, die darauf hinweisen, dass die Gesellschaft die gegenwärtige Möglichkeit besitzt oder nicht besitzt, die maßgeblichen Tätigkeiten zu den Zeitpunkten, zu denen Entscheidungen getroffen werden müssen, unter Berücksichtigung des Abstimmungsverhaltens bei früheren Haupt- bzw. Gesellschafterversammlungen zu bestimmen.

Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch die Gesellschaft endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzern-Ergebnis erfasst.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzuordnen. Dies gilt selbst dann, wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Gesellschafter einen Negativsaldo aufweisen.

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen, Zwischenergebnisse und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

a) Änderungen der Beteiligungsquote des Konzerns an bestehenden Tochterunternehmen

Änderungen der Beteiligungsquoten des Konzerns an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung über dieses Tochterunternehmen führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Die Buchwerte der vom Konzern gehaltenen Anteile und der nicht beherrschenden Anteile werden so angepasst, dass sie die Änderungen der an den Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst und den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zugeordnet.

Wenn die Gesellschaft die Beherrschung über ein Tochterunternehmen verliert, wird der Entkonsolidierungsgewinn oder -verlust erfolgswirksam erfasst. Dieser wird ermittelt aus der Differenz zwischen

(i)	dem Gesamtbetrag des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistung und dem beizulegenden Zeitwert der zurückbehaltenen Anteile und
(ii)	dem Buchwert der Vermögenswerte (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts), der Schulden des Tochterunternehmens und aller nicht beherrschenden Anteile.

Alle im Zusammenhang mit diesem Tochterunternehmen im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge werden so bilanziert, wie dies bei einem Verkauf der Vermögenswerte oder einem Abgang der Schulden erfolgen würde, d.h. Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung oder direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen.

Sofern die Gesellschaft Anteile an dem bisherigen Tochterunternehmen zurückbehält, werden diese mit dem zum Zeitpunkt des Verlusts der Beherrschung festgestellten beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dieser Wert stellt die Anschaffungskosten der Anteile dar, die abhängig vom Grad der Beherrschung in der Folge gemäß IFRS 9 Finanzinstrumente oder nach den Vorschriften für assoziierte oder Gemeinschaftsunternehmen bewertet werden.

b) Erwerb von Tochterunternehmen

Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch gegen die Beherrschung des erworbenen Unternehmens. Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Transaktionskosten werden bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Hierzu gelten folgende Ausnahmen:

•	Latente Steueransprüche oder latente Steuerschulden und Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in Verbindung mit Vereinbarungen für Leistungen an Arbeitnehmer werden gemäß IAS 12 Ertragsteuern bzw. IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer erfasst und bewertet;
•	Schulden oder Eigenkapitalinstrumente, welche sich auf anteilsbasierte Vergütungen oder auf den Ersatz anteilsbasierter Vergütungen durch den Konzern beziehen, werden zum Erwerbszeitpunkt gemäß IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung bewertet und
•	Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die gemäß IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche als zur Veräußerung gehalten eingestuft sind, werden gemäß diesem IFRS bewertet.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich als Überschuss der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen (sofern gegeben) über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt ermittelten beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden. Für den Fall, dass sich - auch nach nochmaliger Beurteilung - ein negativer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam erfasst.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln und dem Inhaber im Falle der Liquidation das Recht gewähren, einen proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens zu erhalten, werden bei Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet. Dieses Wahlrecht kann bei jedem Unternehmenszusammenschluss neu ausgeübt werden. Andere Komponenten von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder den Wertmaßstäben bewertet, die sich aus anderen Standards ergeben.

Enthält die übertragene Gegenleistung eine bedingte Gegenleistung, wird diese mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung innerhalb des Bewertungszeitraums werden rückwirkend korrigiert und entsprechend gegen den Geschäfts- oder Firmenwert gebucht. Berichtigungen während des Bewertungszeitraumes sind Anpassungen, um zusätzliche Informationen über Fakten und Umstände widerzuspiegeln, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden. Der Bewertungszeitraum darf ein Jahr vom Erwerbszeitpunkt an nicht überschritten werden.

Die Bilanzierung von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung, die keine Berichtigungen während des Bewertungszeitraumes darstellen, erfolgt in Abhängigkeit davon, wie die bedingte Gegenleistung einzustufen ist. Handelt es sich bei der bedingten Gegenleistung um Eigenkapital, erfolgt keine Folgebewertung an nachfolgenden Abschlussstichtagen; ihre Erfüllung wird innerhalb des Eigenkapitals bilanziert. Eine bedingte Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, wird an nachfolgenden Abschlussstichtagen gem. IFRS 9 Finanzinstrumente oder IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, sofern anzuwenden, bewertet und ein resultierender Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Im Falle eines sukzessiven Unternehmenszusammenschlusses wird der zuvor von der Gesellschaft an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird erfolgswirksam erfasst.

Vor dem Erwerbszeitpunkt im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen an den zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteilen werden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, wenn die Gesellschaft die Beherrschung über das erworbene Unternehmen erlangt.

Ist die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses am Ende eines Geschäftsjahres noch nicht abgeschlossen, gibt die Gesellschaft für die Posten mit derartiger Bilanzierung vorläufige Beträge an.

Sofern innerhalb des Bewertungszeitraums neue Informationen bekannt werden, die die Verhältnisse zum Erwerbszeitpunkt erhellen, werden die vorläufig angesetzten Beträge korrigiert bzw. es werden zusätzliche Vermögenswerte oder Schulden angesetzt, falls erforderlich.

5.4. Anteile an assoziierten Unternehmen

Bei den assoziierten Unternehmen handelt es sich um solche Unternehmen, über die der Konzern einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausüben kann, diese jedoch nicht beherrschen kann. Von einem maßgeblichen Einfluss wird grundsätzlich ausgegangen, wenn der Konzernmehr als 20% und bis zu 50% der Stimmrechte einer Gesellschaft hält. Die 50%ige-Beteiligung an der Bocholter Glasfaser GmbH ist für den Konzern von untergeordneter Bedeutung.

5.5. Fremdwährung

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum Kassakurs am Tag der Transaktion in die entsprechende funktionale Währung der Konzernunternehmen umgerechnet.

Monetäre Vermögenswerte und Schulden, die am Abschlussstichtag auf eine Fremdwährung lauten, werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des Zeitwertes gültig ist. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst und innerhalb der Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen.

5.6. Umsatzerlöse

Der Deutsche Glasfaser Konzern wendet zur Umsatzrealisierung IFRS 15 an. IFRS 15 beinhaltet ein Modell mit fünf Analyseschritten, dass auf alle Umsätze aus Verträgen mit Kunden anzuwenden ist. Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Das Kernprinzip des Standards besteht darin, dass ein Unternehmen Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf Kunden in Höhe der Gegenleistung zu erfassen hat, mit der das Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung dieser Güter oder Dienstleistungen rechnen kann.

Die Anwendung des IFRS 15 Standards erfordert zur Umsatzrealisierung Schätzungen und Ermessensentscheidungen, da die Höhe der zu erfassenden Umsatzerlöse durch die Höhe der Gegenleistung, mit der das Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung der Güter oder der Dienstleistung rechnen kann, bestimmt wird.

Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung für die jeweilige Leistungsverpflichtung, abzüglich Preisnachlässe wie Rabatten, Boni und Skonti erfasst.

Die Deutsche Glasfaser unterscheidet grundsätzlich zwischen Privatkunden- und Geschäftskundengeschäft. Die vertraglichen Leistungsverpflichtungen umfassen im Wesentlichen die Bereitstellung von Internet- und Telefonie sowie Televisionsdienstleistungen und die Bereitstellung der für den Zugang erforderlichen Hardware (Set-Up Boxen und Router).

Erträge werden auf Basis der wirtschaftlichen Substanz der relevanten Vereinbarung erfasst. Dies setzt voraus, dass es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden kann. Nutzungsentgelte auf zeitlicher Basis werden linear über den Zeitraum der Vereinbarung erfasst. Dabei werden im Voraus vereinnahmte Entgelte über die Laufzeit der vertraglichen Leistungsverpflichtung als Umsatz realisiert. Bei Verträgen mit Privatkunden erfolgt in der Regel eine anfänglich niedrigere Zahlung, welche durch höhere Zahlungen gegen Ende der vertraglichen Laufzeit kompensiert wird. Hier erfolgt ebenfalls eine linearisierte Vereinnahmung der Entgelte für die vertraglichen Leistungsverpflichtungen. Vereinbarungen über Nutzungsentgelte, die auf Produktion, Verkäufen oder anderen Maßen beruhen, werden nach Maßgabe der zugrunde liegenden Vereinbarung erfasst. Die Erfassung der Umsatzerlöse für die zeitlich befristete Bereitstellung der Hardware erfolgt linearisiert über den Vertragszeitraum.

Kundengewinnungskosten umfassen vor allem Aufwendungen für externe Vermittler. Diese werden als immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn sie direkt zurechenbar und inkrementell sind und die Deutsche Glasfaser erwartet, dass die Aufwendungen aus wirtschaftlichen Zuflüssen innerhalb der Vertragslaufzeit wiedergewonnen werden können. Die Abschreibung erfolgt über die geschätzte tatsächliche Laufzeit von Privatkundenverträgen von 24 Monaten.

5.7. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Nach IAS 20.8 sind Zuwendungen der öffentlichen Hand dann zu bilanzieren, wenn angemessene Sicherheit besteht, dass das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und dass die Zuwendungen gewährt werden.

Im Berichtsjahr wurde eine Anpassung in der Bilanzierungsdarstellung vorgenommen. In den Vorjahren erfolgte die Darstellung gemäß der Nettomethode. Demnach reduzierten die Zuwendungen in der Bilanz die Herstellungskosten des Vermögenswertes. Die Zuwendung wurde mittels eines reduzierten Abschreibungsbetrags über die Nutzungsdauer erfolgswirksam erfasst.

Ab dem Geschäftsjahr 2020 erfolgt die Darstellung gemäß der Bruttomethode. Dieser zufolge werden die Zuwendungen als passivischer Abgrenzungsposten berücksichtigt und während der Nutzungsdauer des Vermögenswertes planmäßig erfolgswirksam aufgelöst.

5.8. Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen des Konzerns umfassen:

―	Zinserträge
―	Zinsaufwendungen
―	Nettogewinne oder -verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu FVTPL bewertet werden

Zinserträge und -aufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode im Gewinn oder Verlust erfasst.

Der Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der exakt die geschätzten künftigen Zahlungsaus- oder -eingänge während der voraussichtlichen Vertragsdauer des Finanzinstruments

―	auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts oder
―	auf den Restbuchwert der finanziellen Verbindlichkeit

abzinst.

5.9. Ertragsteuern

Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden erfolgswirksam erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind.

a. Laufende Steuern

Die tatsächlichen Steueransprüche und Steuerschulden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist und zu versteuerndes Einkommen erzielt, gelten oder in Kürze gelten werden.

Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital verbucht werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst. Die Geschäftsführung beurteilt regelmäßig einzelne Steuersachverhalte dahin gehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher Regelungen ein Interpretationsspielraum vorhanden ist. Bei Bedarf werden Steuerrückstellungen angesetzt.

b. Latente Steuern

Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können.

Solche latenten Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus der erstmaligen Erfassung (außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und Schulden ergeben, welche aus Vorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren.

Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente Steuerschulden gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.

Latente Steueransprüche, die sich aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen ergeben, werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerbares Einkommen zur Verfügung steht, mit dem die Ansprüche aus den temporären Differenzen genutzt werden können. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes voraussichtlich Geltung haben werden. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Konzern zum Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögenswert zu realisieren.

Steuerliche Risiken können sich beispielsweise ergeben, wenn vorhandene Verlustvorträge nicht wie angenommen anerkannt werden bzw. in Zukunft genutzt werden können. Da in der Vergangenheit die Anteile an der Deutschen Glasfaser Holding GmbH veräußert wurden, gehen vom Grundsatz her, die Verlustvorträge in den Tochtergesellschaften an denen die Deutsche Glasfaser Holding GmbH zu mehr als 50% beteiligt ist, vollständig verloren, es sei denn, dass ausreichend stille Reserven verfügbar sind, welche die steuerlichen Verlustvorträge übersteigen. Die Geschäftsführung geht durch den entsprechenden Nachweis stiller Reserven für den überwiegenden Teil von Verlustvorträgen davon aus, dass die zukünftige Nutzung dieser Verlustvorträge aus heutiger Sicht gewährleistet ist.

Ein Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgt in dem Umfang, wie steuerpflichtige temporäre Differenzen vorliegen. Ein darüber hinaus gehender Ansatz erfolgt aufgrund der mangelnden Prognosefähigkeit und den Unsicherheiten über die Existenz von für die Realisierung der Verlustvorträge erforderlichem steuerbarem Einkommen in der Zukunft nicht. Dieser Ansatz aktiver latenter Steuern wird erfolgen, sobald eine hinreichende Sicherheit hinsichtlich des zeitlichen Eintritts steuerlicher Gewinne besteht.

5.10. Immaterielle Vermögenswerte

a. Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden gemäß IFRS 3 ermittelt und angesetzt. Demnach wird der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem, zum Fair Value bewerteten, erworbenen Nettovermögen als Goodwill angesetzt und in Verbindung mit IAS 36 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit jährlich zum Bilanzstichtag und ggf., sofern Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen, überprüft (Impairmenttest). Dazu werden Geschäfts- oder Firmenwerte auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten/cash generating units (CGU) aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf diejenigen CGU bzw. Gruppen von CGU gemäß den identifizierten Geschäftssegmenten, von denen erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss, bei dem der Geschäfts- oder Firmenwert entstanden ist, einen Nutzen ziehen. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert so zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts wird im Rahmen des Impairment-Tests mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag ist dabei der höhere der beiden Beträge beizulegender Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung oder Nutzungswert. Eine Wertminderung wird sofort aufwandswirksam erfasst und in den nachfolgenden Perioden nicht mehr aufgeholt.

b. Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, falls vorhanden, angesetzt.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode oder der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen" ausgewiesen.

Für die Berechnung der Abschreibungen werden die folgenden Nutzungsdauern zugrunde gelegt.

	Zeitraum
Kundengewinnungskosten	2 Jahre
IP-Adressen	20 Jahre
Software/Lizenzen	3-18 Jahre
Bereitstellungsgebühren	3 Jahre

c. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte

Ein selbst geschaffener immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit eines internen Projektes ergibt, wird dann bilanziert, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

•	Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes ist technisch realisierbar, so dass er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.
•	Es besteht die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen.
•	Die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, ist vorhanden.
•	Der immaterielle Vermögenswert wird voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen.
•	Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.
•	Die Fähigkeit zur verlässlichen Bestimmung der im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswertes zurechenbaren Aufwendungen ist vorhanden.

Der Betrag, mit dem ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert erstmals aktiviert wird, umfasst Materialkosten, Lohnkosten und Gemeinkosten, die der Erstellung des Vermögenswerts für den beabsichtigten Zweck direkt zugerechnet werden können. Sind die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben, werden die Entwicklungskosten sofort erfolgswirksam erfasst.

Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte werden abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen erfasst. Die Abschreibungen werden linear über die erwartete Nutzungsdauer aufwandswirksam verteilt. Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und sämtliche Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbegrenzten zu einer begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen.

d. Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte

Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang (d. h. zu dem Zeitpunkt, zu dem der Empfänger die Verfügungsgewalt erlangt) oder, wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung erwartet wird, auszubuchen. Der Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes, bewertet mit der Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes, wird im Zeitpunkt der Ausbuchung des Vermögenswertes erfolgswirksam erfasst. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen Aufwendungen.

5.11. Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten einschließlich direkt zurechenbarer Personal- und Materialkosten sowie sämtlicher direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und außerplanmäßiger Abschreibungen. Außerplanmäßiger Abschreibungen werden in den Abschreibungen erfasst. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer.

Dabei werden auf den Zeitraum der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten (vor allem passive Netzinfrastruktur) entfallende zurechenbare Fremdkapitalkosten in die Herstellungskosten der Vermögenswerte einbezogen. Die Bemessung erfolgt auf Basis der tatsächlichen Finanzierungskosten.

Das Glasfasernetz teilt sich auf in eine passive und eine aktive Netzwerkinfrastruktur. Die passive Netzwerkinfrastruktur umfasst Leerrohre, Glasfaserkabel und sog. Point of Presence für die technische Ausrüstung (PoP = Verteilstationen). Die aktive Netzwerkinfrastruktur umfasst die für den Betrieb des passiven Netzes erforderlichen Verwaltungs-, Kontroll- und Wartungssysteme, wie Schalter, Router und Verteiler.

Es gelten die folgenden Nutzungsdauern:

	Zeitraum
Gebäude	30-50 Jahre
Passive Netzwerkinfrastruktur	30 Jahre
Aktive Netzwerkinfrastruktur	5-10 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-5 Jahre

Wirtschaftliche Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens einmal jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sachanlagen werden zu jedem Bilanzstichtag auf Wertminderung geprüft. Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Für die Überprüfung einer Wertminderung werden die Sachanlagen in die kleinste Einheit von Vermögenswerten gruppiert, die selbständig Mittelzuflüsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder einer anderen Gruppe von Vermögenswert in sind (zahlungsmittelgenerierende Einheiten). Für die Zwecke des Werthaltigkeitstests haben wir festgelegt, dass unsere Sachanlagen eine einzige zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellen. Erfasste Wertminderungsaufwendungen werden aufgehoben, sobald die Gründe, die zur Wertminderung geführt haben, entfallen sind oder die betreffende Wertminderung sich reduziert hat.

Sachanlagen werden entweder bei Abgang (d. h. zu dem Zeitpunkt, zu dem der Empfänger die Verfügungsgewalt erlangt) ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.

5.12. Leasingverhältnisse

Ein Vertrag begründet oder beinhaltet ein Leasingverhältnis, wenn er dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

5.12.1. Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern erfasst und bewertet alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach einem einzigen Modell. Er erfasst Verbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte für das Recht auf Nutzung des zugrundeliegenden Vermögenswerts.

Die Deutsche Glasfaser hat entschieden, IFRS 16 nicht auf immaterielle Vermögenswerte anzuwenden.

Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrundeliegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben:

• Netzwerkinfrastruktur (POPs bzw. Backbones)	1 - 30 Jahre
• Fahrzeuge	3 Jahre
• Gebäude	1 - 7,5 Jahre
• Büroausstattung	5 Jahre
• Aktivtechnik	5 Jahre

Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.

Eine separate Überprüfung der Nutzungsrechte auf Wertminderung findet nicht statt, da der Konzern die Überprüfung auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchführt. Einzelheiten zu den Rechnungslegungsmethoden sind in Anhangangabe 5.10 enthalten.

Die Nutzungsrechte des Konzerns werden unter dem Sachanlagevermögen ausgewiesen (siehe Anhangangabe 7).

Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, dass bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst (es sei denn, sie werden durch die Herstellung von Vorräten verursacht).

Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrundeliegenden Vermögenswert neu bewertet.

Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten (siehe Anhangangabe 18).

Bestimmung der Laufzeit der Leasingverhältnisse

Die Laufzeit der Leasingverhältnisse wird von dem Konzern unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit dieses Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der beiden folgenden Zeiträume bestimmt:

•	die Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird; und
•	die Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.

Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt

Der Konzern wendet auf seine kurzfristigen Leasingverträge die Ausnahmeregelung für kurzfristige Leasingverhältnisse (d. h. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit ab dem Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten) an. Er wendet außerdem auf Leasingverträge, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, an. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

Nichtleasingkomponenten

Der Konzern bilanziert mit Ausnahme der Anlagenklasse Pkws Nichtleasingkomponenten eines Leasingvertrages separat. Für geleaste Pkw werden sämtliche Zahlungen als Leasingzahlungen behandelt.

5.12.2. Konzern als Leasinggeber

Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an einem Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen überträgt, werden als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft. Entstehende Mieteinnahmen werden linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse erfasst und aufgrund ihres betrieblichen Charakters unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Anfängliche direkte Kosten, die bei den Verhandlungen und dem Abschluss eines Operating-Leasingverhältnisses entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstandes hinzugerechnet und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses auf gleiche Weise wie die Leasingerträge als Aufwand erfasst. Bedingte Mietzahlungen werden in der Periode als Ertrag erfasst, in der sie erwirtschaftet werden.

Als Finance Leasing-Geber wird eine Forderung in Höhe des Nettobarwertes der Erträge aus dem Leasingverhältnisses erfasst. Die Leasingzahlungen werden ebenso in Zinserträge und Tilgungsleistungen der Leasingforderung aufgeteilt.

5.13. Fremdkapitalkosten

In unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehende Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereitstehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Qualifizierte Vermögenswerte sind Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital entstehen.

5.14. Finanzinstrumente

5.14.1. Ansatz und erstmalige Bewertung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldverschreibungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu FVTPL bewertet wird, kommen hierzu die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb oder seiner Ausgabe zurechenbar sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.

5.14.2. Klassifizierung und Folgebewertung

Finanzielle Vermögenswerte

Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet:

―	zu fortgeführten Anschaffungskosten,
―	FVOCI-Schuldinstrumente (Investments in Schuldinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden),
―	FVOCI-Eigenkapitalinvestments (Eigenkapitalinvestments, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden),
―	FVTPL (zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust).

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:

―	Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und
―	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Ein Schuldinstrument wird zu FVOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als FVTPL designiert wurde:

―	Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte; und
―	seine Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte (siehe Anhangangabe 36). Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting mismatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.

Die Deutsche Glasfaser hat nur Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVTPL. Die oben benannten Regelungen wie accounting mismatches, FVOCI Bewertung oder Eigenkapitalinvestments liegen im Berichtsjahr nicht vor.

Finanzielle Vermögenswerte - Einschätzung des Geschäftsmodells

Der Konzern trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodels, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf einer Portfolio-Ebene, da dies am besten die Art, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden, widerspiegelt. Die zu berücksichtigenden Informationen schließen ein:

―	die angegebenen Richtlinien und Ziele für das Portfolio und die Durchführung dieser Richtlinien in der Praxis; dies umfasst, ob die Strategie des Managements darauf ausgerichtet ist, die vertraglichen Zinserträge zu vereinnahmen, ein bestimmtes Zinssatzprofil beizubehalten, die Laufzeit eines finanziellen Vermögenswertes mit der Laufzeit einer damit verbundenen Verbindlichkeit oder den erwarteten Mittelabflüssen abzustimmen oder Zahlungsströme durch den Verkauf der Vermögenswerte zu realisieren
―	wie die Ergebnisse des Portfolios ausgewertet und an das Konzernmanagement berichtet werden
―	die Risiken, die sich auf die Ergebnisse des Geschäftsmodells (und der nach diesem Geschäftsmodell gehaltenen finanziellen Vermögenswerte) auswirken und wie diese Risiken gesteuert werden
―	Häufigkeit, Umfang und Zeitpunkt von Verkäufen finanzieller Vermögenswerte in vorherigen Perioden und die Erwartungen über zukünftige Verkaufsaktivitäten.

Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten oder verwaltet werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, werden zu FVTPL bewertet.

Finanzielle Vermögenswerte - Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen sind

Für Zwecke dieser Einschätzung ist der "Kapitalbetrag" definiert als beizulegender Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz. "Zins" ist definiert als Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, Kosten (zum Beispiel Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) und einer Gewinnmarge.

Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt der Konzern die vertraglichen Vereinbarungen des Instruments. Dies umfasst eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern könnte, sodass diese nicht mehr diese Bedingungen erfüllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt der Konzern:

―	bestimmte Ereignisse, die den Betrag oder den Zeitpunkt der Zahlungsströme ändern würden
―	Bedingungen, die den Zinssatz, inklusive variabler Zinssätze, anpassen würden
―	vorzeitige Rückzahlungs- und Verlängerungsmöglichkeiten und
―	Bedingungen, die den Anspruch des Konzerns auf Zahlungsströme eines speziellen Vermögenswertes einschränken (zum Beispiel keine Rückgriffsberechtigung).

Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Einklang mit dem Kriterium, der ausschließlichen Zins- und Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag umfasst, wobei angemessenes zusätzliches Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages enthalten sein kann.

Zusätzlich wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögenswert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter) Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhalten können) darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium behandelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist.

Finanzielle Vermögenswerte - Folgebewertung und Gewinn und Verluste

Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Für Derivate die als Sicherungsinstrumente designiert worden sind, siehe Anhangangabe 36.

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten

Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird im Gewinn oder Verlust erfasst.

Schuldinstrumente zu FVOCI

(liegt im Berichtsjahr im Konzern nicht vor)

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Zinserträge, die mit der Effektivzinsmethode berechnet werden, Wechselkursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei der Ausbuchung wird das kumulierte sonstige Ergebnis in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Eigenkapitalinvestments zu FVOCI

(liegt im Berichtsjahr im Konzern nicht vor)

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag im Gewinn oder Verlust erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten des Investments dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst und nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Klassifizierung, Folgebewertung und Gewinne und Verluste

Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird zu FVTPL eingestuft, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches designiert wird.

Finanzielle Verbindlichkeiten zu FVTPL werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder -verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Siehe Anhangangabe 36 für finanzielle Verbindlichkeiten, die als Sicherungsinstrumente designiert worden sind.

5.14.3. Ausbuchung

Finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion überträgt, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.

Eine Ausbuchung findet ebenfalls statt, wenn der Konzern alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder überträgt noch behält und er die Verfügungsgewalt über den übertragenen Vermögenswert nicht behält.

Der Konzern führt Transaktionen durch, in denen er bilanzierte Vermögenswerte überträgt, aber entweder alle oder alle wesentlichen Risiken und Chancen aus dem übertragenen Vermögenswert behält. In diesen Fällen werden die übertragenen Vermögenswerte nicht ausgebucht.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Der Konzern bucht des Weiteren eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn dessen Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungsströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlichkeit basierend auf den angepassten Bedingungen zum beizulegenden Zeitwert erfasst.

Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernommener Verbindlichkeiten) im Gewinn oder Verlust erfasst.

5.14.4. Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Der Konzern hält derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken. Eingebettete Derivate werden unter bestimmten Voraussetzungen vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert.

Derivate werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sich daraus ergebende Änderungen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust erfasst.

Der Konzern designiert derzeit keine Derivate als Sicherungsinstrumente.

5.15. Zahlungsmittel

Barmittel und Bankguthaben werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie umfassen Barbestände, auf Abruf zur Verfügung stehende Bankguthaben, die im Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen.

Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen.

5.16. Vorräte

Vorräte umfassen ausschließlich unfertige Leistungen (passive Netzwerkinfrastruktur), die zur Veräußerung im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen vorgesehen ist. Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Bilanzierung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten einschließlich direkt zurechenbarer Personal- und Materialkosten sowie sämtlicher direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Bezüglich der Einbeziehung von Fremdkapitalkosten in die Herstellungskosten verweisen wir auf 5.13. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten Vertriebskosten.

5.17. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklagen sind zum Nennwert bilanziert.

Die Kapitalrücklagen beinhalten zusätzliche Kapitaleinzahlungen des Gesellschafters, Fastbreak BidCo GmbH.

5.18. Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden in der Konzernbilanz gebildet, wenn der Konzern

(a)	eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert,
(b)	es wahrscheinlich (more likely than not) ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einem Ressourcenabfluss führen wird, und
(c)	die Höhe der Rückstellung verlässlich geschätzt werden kann.

Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.

Langfristige sonstige Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten Ausgaben bewertet, wobei ein Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, zugrunde gelegt wird. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung im Zinsergebnis erfasst.

5.19. Wesentliche Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der dargestellten Konzernbilanzierungs- und -bewertungsmethoden muss die Geschäftsführung in Bezug auf die Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden, die nicht ohne Weiteres aus anderen Quellen ermittelt werden können, Sachverhalte beurteilen, Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen. Die Schätzungen und die ihnen zu Grunde liegenden Annahmen resultieren aus Vergangenheitserfahrungen sowie weiteren als relevant erachteten Faktoren. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die den Schätzungen zugrundeliegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Schätzungsänderungen werden, sofern die Änderung nur eine Periode betrifft, nur in dieser berücksichtigt. Falls die Änderungen die aktuelle sowie die folgenden Berichtsperioden betreffen, werden diese entsprechend in dieser und den folgenden Perioden berücksichtigt.

Nachfolgend sind die bedeutenden Ermessensausübungen aufgezeigt, welche die Geschäftsführung im Rahmen der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Unternehmens vorgenommen hat. Von der Darstellung ausgenommen sind solche Ermessenausübungen, die Schätzungen beinhalten.

Mit Ausnahme der nicht in einer Sicherungsbeziehung designierten derivativen Finanzinstrumente gilt im Konzern grundsätzlich das Anschaffungskostenprinzip.

Derivative Finanzinstrumente

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Derivate sind Zins-Caps und Zinsswaps, welche jeweils nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind. Die bilanzielle Behandlung erfolgt folglich ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus einer Bewertung zum Stichtag 31. Dezember 2020.

Wir verweisen auf Anhangangabe 11 bezüglich Detailinformationen zu den derivativen Finanzinstrumenten.

Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen - der Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.

Der Konzern hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Er trifft bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, Ermessensentscheidungen. Das heißt, erzieht alle relevanten Faktoren in Betracht, die für ihn einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, die Verlängerungs- oder die Kündigungsoption auszuüben. Nach dem Bereitstellungsdatum bestimmt der Konzern die Laufzeit des Leasingverhältnisses erneut, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine Änderung von Umständen eintritt, das bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt und sich darauf auswirkt, ob er die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausüben wird oder nicht (z. B. wesentliche Anpassung des zugrunde liegenden Vermögenswerts).

Bei der Ausübung der Verlängerungsoptionen wird bei den Backbone-Leasingverträgen, wo diese vorhanden sind, davon ausgegangen, dass diese Optionen ausgeübt werden, da das geleaste Backbone ein Teil des Kerngeschäftes der Deutschen Glasfaser ist. Bei den Gebäudemieten kann nicht mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Verlängerungsoptionen wahrgenommen werden.

Für Einzelheiten zu den möglichen künftigen Leasingzahlungen für Zeiträume nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in der Leasinglaufzeit berücksichtigt sind, wird auf Anhangangabe 21 verwiesen.

Finanzierungs-Leasing - der Konzern als Leasinggeber

Der Konzern vermietet selbst erstellte passive Glasfasernetze und hat bei diesen Leasingverträgen die wesentlichen Chancen und Risiken übertragen. Aufgrund dessen hat der Konzern diese Leasingverhältnisse als Finanzierungsleasing klassifiziert und bilanziert.

Sachanlagen - Festlegung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit für Zwecke des Wertminderungstests

Eine Wertminderung von Sachanlagen liegt vor, wenn der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Für die Überprüfung einer Wertminderung werden die Sachanlagen in die kleinste Einheit von Vermögenswerten gruppiert, die selbständig Mittelzuflüsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder einer anderen Gruppe von Vermögenswerten sind (zahlungsmittelgenerierende Einheiten). Für die Zwecke des Werthaltigkeitstests haben wir festgelegt, dass unsere Sachanlagen eine einzige zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellen.

5.20. Schätzungsunsicherheiten

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert von Seiten des Managements eine Reihe von Schätzungen und Annahmen. Die Schätzungen haben Einfluss auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden sowie auf die Erfassung der Erträge und Aufwendungen des Berichtszeitraums. Insofern kann es zu Abweichungen zwischen den im Konzernabschluss ausgewiesenen Beträgen und den tatsächlich späteren Werten kommen. Die Schätzungen und die zugrundeliegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Falls die Änderungen die aktuelle Periode sowie die folgenden Berichtsperioden betreffen, werden diese entsprechend in dieser und den folgenden Perioden berücksichtigt.

Im Folgenden werden die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie die wesentlichen Quellen von Schätzungsunsicherheiten zum Ende der Berichtsperiode angegeben, durch die eine beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird.

a. Umsatzrealisierung, Vertragsvermögenswerte, Vertragsvermögenswerte und Vertragskosten

Bei Mehrkomponentenvereinbarungen ist die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise von einzelnen Produkten bzw. Dienstleistungen komplex. Darüber hinaus liegen in vielen Fällen keine beobachtbaren Einzelveräußerungspreise für eigene Produkte vor. Die Schätzung ist mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Änderungen der Schätzungen der Einzelveräußerungspreise können die Aufteilung des Transaktionspreises für das gesamte Mehrkomponentengeschäft auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen erheblich beeinflussen und sich daher sowohl auf die Vermögenslage, d. h. auf die Höhe des Ansatzes von Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten, als auch auf die gegenwärtige und auf die künftige Ertragslage auswirken. Vertragskosten werden abgegrenzt und grundsätzlich über die erwartete Dauer der Kundenbeziehung verteilt. Eine Änderung der Schätzung durch das Management kann Unterschiede in Betrag und Zeitpunkt der Aufwendungen für nachfolgende Perioden ergeben.

b. Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts

Für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts ist es erforderlich, den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts oder Firmenwert zugeordnet worden ist, zu ermitteln. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Die Berechnung des Nutzungswerts bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung. Wenn die tatsächlich erwarteten Cashflows geringer als geschätzt ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung ergeben.

Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte betrugen zum 31. Dezember 2020 TEUR 6.484 (Vorjahr: TEUR 6.477). Es wurden keine Wertminderungen erfasst.

Wir verweisen auf Anhangangabe 6 bezüglich Detailinformationen zum Geschäfts- oder Firmenwert.

c. Nutzungsdauer des Sachanlagevermögens inklusive Nutzungsrechte

Der Konzern überprüft an jedem Abschlussstichtag die geschätzten Nutzungsdauern der Sachanlagen inklusive der Nutzungsrechte.

Wir verweisen auf Anhangangabe 7 bezüglich Detailinformationen zu den Sachanlagen.

d. Wertminderungen für uneinbringliche Forderungen

Wir verweisen auf Anhangangabe 36 bezüglich Detailinformationen zu den Wertminderungen für uneinbringliche Forderungen.

e. Aktivierte Eigenleistungen in Verbindung mit dem Netzaufbau und Installationsaktivitäten

Wir verweisen auf die allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Sachanlagevermögen zu den aktivierten Eigenleistungen.

f. Steuern

Soweit temporäre Differenzen vorliegen, führen diese Differenzen grundsätzlich zum Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern im Konzernabschluss. Das Management muss bei der Berechnung latenter Steuern Beurteilungen treffen. Dabei werden aktive latente Steuern in dem Maß angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass diese genutzt werden können. Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Einschätzung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich.

Ein Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgte auch in den Vorjahren nur in dem Umfang, wie steuerpflichtige temporäre Differenzen vorlagen. Ein darüber hinaus gehender Ansatz erfolgte aufgrund der mangelnden Prognosefähigkeit und den Unsicherheiten über die Existenz von für die Realisierung der Verlustvorträge erforderlichem steuerbarem Einkommen in der Zukunft nicht.

Wir verweisen auf Anhangangabe 22 und 30 bezüglich Detailinformationen zu den Ertragsteuern.

g. Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Die Deutsche Glasfaser führt eine regelmäßige Überprüfung der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren sowie der Bewertungsanpassungen durch. Wenn Informationen von Dritten, beispielsweise Banken, zur Bestimmung der beizulegenden Zeit werte verwendet werden, prüft Deutsche Glasfaser die von den Dritten erlangten Nachweise für die Schlussfolgerung, dass derartige Bewertungen die Anforderungen der IFRS erfüllen, einschließlich der Stufe in der Fair Value-Hierarchie, der diese Bewertungen zuzuordnen sind.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

•	Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden
•	Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen
•	Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

h. Leasingverhältnisse - Schätzung des Grenzfremdkapitalzinssatzes - Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern kann den dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen. Daher verwendet er zur Bewertung von Leasingverbindlichkeiten seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den der Konzern zahlen müsste, wenn er für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit die Mittel aufnehmen würde, die er in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld für einen Vermögenswert mit einem dem Nutzungsrecht vergleichbaren Wert benötigen würde. Der Grenzfremdkapitalzinssatz spiegelt somit die Zinsen wider, die der Konzern "zu zahlen hätte". Wenn keine beobachtbaren Zinssätze verfügbar sind (z. B. bei Tochterunternehmen, die keine Finanzierungsgeschäfte abschließen) oder wenn der Zinssatz angepasst werden muss, um die Bedingungen des Leasingverhältnisses abzubilden, muss der Grenzfremdkapitalzinssatz geschätzt werden. Der Konzern schätzt den Grenzfremdkapitalzinssatz anhand beobachtbarer Inputfaktoren, sofern diese verfügbar sind, und muss bestimmte unternehmensspezifische Schätzungen vornehmen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

6. Immaterielle Vermögenswerte

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Anlagenspiegel
Immaterielle Vermögenswerte	54.790	38.398	0	0	93.187
Software, Patente und Lizenzen	48.312	38.391	0	0	86.703
Geschäfts- oder Firmenwerte	6.477	7	0	0	6.484

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	31.515	23.274	0	0	54.790
Software, Patente und Lizenzen	25.038	23.274	0	0	48.312
Geschäfts- oder Firmenwerte	6.477	0	0	0	6.477

	Wertberichtigung				Buchwert
	01.01.2020	Zugang	Abgang	31.12.2020	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	-23.086	-21.442	0	-44.529	48.658	31.703
Software, Patente und Lizenzen	-23.086	-21.442	0	-44.529	42.174	25.226
Geschäfts- oder Firmenwerte	0	0	0	0	6.484	6.477

	Wertberichtigung				Buchwert
	01.01.2019	Zugang	Abgang	31.12.2019	31.12.2019	31.12.2018
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	-9.871	-13.215	0	-23.086	31.703	21.644
Software, Patente und Lizenzen	-9.871	-13.215	0	-23.086	25.226	15.167
Geschäfts- oder Firmenwerte	0	0	0	0	6.477	6.477

Der Buchwert der Kundengewinnungskosten beläuft sich zum Ende des Geschäftsjahres auf TEUR 23.648 (Vorjahr: TEUR 13.335). Die entsprechenden Abschreibungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 17.156 (Vorjahr: TEUR 10.623).

7. Sachanlagevermögen

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sachanlagen	883.815	22.660	-103	572.296	1.478.668
Grundstücke und Gebäude	4.762	1.269	-34	0	5.997
Technische Anlagen und Maschinen	867.740	12.658	0	572.296	1.452.694
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.313	8.733	-69	0	19.977

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sachanlagen	586.141	49.873	-4.038	251.839	883.815
Grundstücke und Gebäude	1.272	3.490	0	0	4.762
Technische Anlagen und Maschinen	580.359	39.555	-4.013	251.839	867.740
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.510	6.828	-24	0	11.313

	Wertberichtigung				Buchwert
	01.01.2020	Zugang	Abgang	31.12.2020	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sachanlagen	-88.254	-54.287	30	-142.511	1.336.157	795.561
Grundstücke und Gebäude	-883	-961	0	-1.845	4.152	3.878
Technische Anlagen und Maschinen	-82.270	-48.909	0	-131.179	1.321.515	785.470
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-5.101	-4.417	30	-9.488	10.489	6.212

	Wertberichtigung				Buchwert
	01.01.2019	Zugang	Abgang	31.12.2019	31.12.2019	31.12.2018
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Sachanlagen	-50.875	-37.379	0	-88.254	795.561	535.266
Grundstücke und Gebäude	-76	-807	0	-883	3.878	1.196
Technische Anlagen und Maschinen	-48.376	-33.894	0	-82.270	785.470	531.984
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-2.424	-2.678	0	-5.101	6.212	2.086

Grundstücke und Gebäude sowie die passive Netzwerkinfrastruktur sind ganz überwiegend als Sicherheit für Bankdarlehen begeben.

Im Geschäftsjahr wurden bei der Überprüfung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf Werthaltigkeit keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung festgestellt.

8. Anlagen im Bau

Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2020	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2020
TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
290.331	587.880	0	-572.296	305.915

Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2019
TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
161.320	380.850	0	-251.839	290.331

Wertberichtigung				Buchwert
01.01.2020	Zugang	Abgang	31.12.2020	31.12.2020	31.12.2019
TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
0	-1.178	0	-1.178	304.737	290.331

Wertberichtigung				Buchwert
01.01.2019	Zugang	Abgang	31.12.2019	31.12.2019	31.12.2018
TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
0	0	0	0	290.331	161.320

9. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

	2020	2019
langfristig	TEUR	TEUR
Forderungen Finanzierungsleasing	23.062	12.977
Beteiligung an nahestehendem Unternehmen	373	373
Bausparverträge	215	215
Kautionen	0	12
	23.649	13.576

kurzfristig	2020	2019
	TEUR	TEUR
Kautionen	1.557	1.360
Forderungen Finanzierungsleasing	1.530	1.383
Sonstige Forderungen	27	101
	3.114	2.844

Die Forderungen aus Bausparverträgen stehen im Zusammenhang mit im Konzern vorhandenen endfälligen Fremdfinanzierungen. Am Ende der Ansparperiode und Laufzeit sollen die vorhandenen Mittel zur Tilgung der endfälligen Fremdfinanzierungen eingesetzt werden.

Kautionen wurden im Wesentlichen für bestehende Mietverträge für Büroräume und Kraftfahrzeuge hinterlegt.

Die Beteiligung an nahestehendem Unternehmen betrifft unverändert zum Vorjahr ausschließlich einer Beteiligung an der Bocholter Glasfaser GmbH. Aus Wesentlichkeitsgründen wird auf eine Einbeziehung mittels der At Equity Methode verzichtet.

10. Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

	2020	2019
Langfristig	TEUR	TEUR
Fördermittel	241.060	241.743
Vertragsvermögenswerte IFRS 15	17.857	9.020
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	3.501	0
Vorausgezahlte Miete & Pacht	64	596
Vorausgezahlte Entgelte	0	900
Vorausgezahlte Wartungskosten	0	215
Vorausgezahlte Lizenzkosten	0	2
Sonstige Forderungen	0	60
	262.482	252.535

	2020	2019
Kurzfristig	TEUR	TEUR
Fördermittel	182.157	119.554
Forderungen nahestehende Unternehmen aus umsatzsteuerlicher Organschaft	20.300	0
Vertragsvermögenswerte IFRS 15	4.513	2.789
Sonstige Forderungen und Abgrenzungen	216	107
Einfuhrumsatzsteuer	96	0
Vorausgezahlte Wartungskosten	0	1.010
Vorausgezahlte Lizenzkosten	0	311
Vorausgezahlte Miete & Pacht	0	85
	207.283	123.855

Der Deutsche Glasfaser Konzern hat im Wesentlichen an Förderausschreibungen von Gebietskörperschaften erfolgreich teilgenommen, die auf dem economic gap Prinzip basieren. Danach wird grundsätzlich der negative Cash-Flow der ersten 7 Jahre gefördert, sofern er nicht auf förderschädlichen Ausgaben beruht und nicht geplant ist, diesen durch Eigenkapital zu decken.

11. Derivate Finanzinstrumente

Verbindlichkeiten

Kurzfristiger Anteil	2020	2019
	TEUR	TEUR
Zinsswaps zum 31.12.	-2	0
	-2	0

Langfristiger Anteil	2020	2019
	TEUR	TEUR
Zinsswaps zum 31.12.	11.193	13.103
Zins-Caps zum 31.12.	0	-1.062
	11.193	12.041
	11.191	12.041

Zum einen handelt es sich um abgeschlossene Zinscaps zur bestehenden Finanzierung. Die Bewertung erfolgt zum Marktwert. Im Berichtsjahr sind alle Zinscaps mit einem Marktwert von 0 Euro zu bilanzieren (Vorjahr: TEUR 1.062).

Zum anderen handelt es sich um Zinsswaps. Die Bewertung erfolgt ebenfalls zum Marktwert von TEUR 11.191 (Vorjahr: TEUR 13.103)

Die negativen Marktwertänderungen in Höhe von TEUR 2.013 (Vorjahr: TEUR 67) und die positiven Marktwertveränderungen in Höhe von TEUR 498 (Vorjahr: TEUR 388) wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis erfasst.

Wir verweisen zu den derivativen Finanzinstrumenten insgesamt auf unsere Ausführungen in Anhangangabe 36.

12. Latente Steuern

Latente Steuern infolge temporärer Differenzen und ungenutzter steuerlicher Verlustvorträge werden wie folgt zusammengefasst:

2020

Temporäre Differenzen aus:	Anfangsbestand	Erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung	Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis	Bilanzierter Endbestand
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	-228	-4.899		-5.127
Gewährleistungsrückstellungen	-195	131	0	-64
Finanzschulden	-5.011	-6.108	0	-11.119
Verlustvorträge	5.435	4.572	0	10.007
	0	-6.304	0	-6.304

2019

Temporäre Differenzen aus:	Anfangsbestand	Erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung	Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis	Bilanzierter Endbestand
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	0	-228	0	-228
Gewährleistungsrückstellungen	-350	155	0	-195
Finanzschulden	-5.415	404	0	-5.011
Verlustvorträge	5.765	-330	0	5.435
	0	0	0	0

Der Konzern verfügt über körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt TEUR 115.3450 (davon vororganschaftlich TEUR 2.122) (Vorjahr: TEUR 84.433, davon vororganschaftlich TEUR 4.193) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 102.639 (davon vororganschaftlich 2.078) (Vorjahr: TEUR 86.117; davon vororganschaftlich TEUR 4.087) sowie Zinsvorträge in Höhe von TEUR 35.068 (Vorjahr: TEUR 44.905). Die Verlustvorträge verfallen nicht und können nicht mit zu versteuernden Einkommen anderer Konzerngesellschaften verrechnet werden. Die steuerlichen Verlust- und Zinsvorträge verfallen grundsätzlich in zeitlicher Hinsicht nicht.

Insgesamt wurden auf körperschaftliche Verlustvorträge von TEUR 109.956 (Vorjahr TEUR 62.429) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von TEUR 97.333 (Vorjahr TEUR 64.429) sowie auf Zinsvorträge im Rahmen der Zinsschranke von TEUR 35.068 (Vorjahr TEUR 44.905) aktive latente Steuern aufgrund von Unsicherheiten über die Realisierbarkeit im Planungszeitraum nicht bilanziert. Zudem werden auf körperschaftsteuerliche (TEUR 2.122; Vorjahr TEUR 4.193) und gewerbesteuerliche (TEUR 2.078; Vorjahr TEUR 4.087) Verlustvorträge aus vor organschaftlicher Zeit grundsätzlich keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Die steuerlichen Verlustvorträge verfallen grundsätzlich in zeitlicher Hinsicht nicht. Der Ansatz aktiver latenter Steuern wird erfolgen, sobald eine hinreichende Sicherheit hinsichtlich des zeitlichen Eintritts steuerlicher Gewinne besteht.

Es bestehen zum Stichtag daneben nachfolgende temporäre Differenzen auf die keine latenten Steuern bilanziert wurden, da insgesamt ein Überhang der aktiven latenten Steuern über die latenten Steuerschulden resultiert:

Temporäre Differenzen aus:	Temporäre Differenzen	nicht bilanzierte latente Steuern	Temporäre Differenzen	nicht bilanzierte latente Steuern
	2020	2020	2019	2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	0	0	0	0
Sachanlagen	177.965	54.208	96.942	29.490
Derivative Finanzinstrumente	0	0	13.103	3.986
	177.965	54.208	110.045	33.476

13. Vorräte

Die Vorräte betreffen noch nicht fertiggestellte passive Netzinfrastruktur, die zur Weiterveräußerung im Rahmen von Finanzierungsleasingtransaktion vorgesehen ist.

14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen gegen Dritte	4.303	5.951
Forderungen aus Lieferungen gegen nahestehende Unternehmen	42	0
Stand zum 31.12.	4.345	5.951

Zu Konditionen von Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen wird auf Anhangangabe 31 verwiesen.

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Bruttoforderungen	5.283	6.877
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste	-939	-926
Stand zum 31.12.	4.345	5.951

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit zu Nennwerten bilanziert.

Die Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste auf Forderungen entwickelten sich wie folgt:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Stand zum 1.1.	926	832
Zuführung	683	482
Inanspruchnahme	-670	-388
Stand zum 31.12.	939	926

	2020	2019
	TEUR	TEUR
nicht fällig	1.829	877
bis 60 Tage überfällig	2.291	3.555
bis 60-90 Tage überfällig	23	1.505
über 90 Tage überfällig	1.139	941
	5.283	6.877

	2020	2019
	TEUR	TEUR
nicht überfällig und nicht wertberichtigt	1.829	877
überfällig aber nicht wertberichtigt	2.515	4.898
überfällig und wertberichtigt	939	1.102
	5.283	6.877

Weitere Informationen zu Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste finden sich in Anhangangabe 36.

15. Ertragsteueransprüche

Ertragsteueransprüche beinhalten überzahlte Ertragsteuern für das Geschäftsjahr 2020 sowie Vorjahre.

16. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände	57.888	9.891
	57.888	9.891

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen wie im Vorjahr Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

17. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Das gezeichnete Kapital der Deutsche Glasfaser Holding GmbH in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 25) entfällt auf einen Geschäftsanteil mit einem Nennwert von TEUR 25, der in voller Höhe eingezahlt ist. Es haben sich keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben.

Die Kapitalrücklage umfasst die Einzahlungen des Gesellschafters in das Eigenkapital. Im Berichtsjahr wurden TEUR 8.695 (Vorjahr: TEUR 110.250) der Kapitalrücklage zugeführt.

Die Gewinnrücklage ist unverändert. Die Verlustrücklage entspricht dem Vorjahreswert zuzüglich dem Vorjahreskonzernergebnis.

18. Finanzielle Verbindlichkeiten

	2020	2019
Darlehen	TEUR	TEUR
Langfristiger Anteil
Darlehen von nahestehenden Unternehmen	341.879	323.297
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.326.317	634.035
	1.668.196	957.332
kurzfristiger Anteil
Darlehen von nahestehenden Unternehmen	96	30.292
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	116	1.101
	211	31.393
	1.668.408	988.725

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Langfristiger Anteil
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	11.041	12.989
kurzfristiger Anteil
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	4.091	9.039
Personalverbindlichkeiten	5.226	3.211
	20.358	25.239

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch passive Infrastruktur, Grundstücke und Gebäude sowie Sicherungsübereignung weiterer Aktiva besichert.

Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten. Für weitere Ausführungen siehe Anhangangabe 21.

19. Nicht finanzielle Verbindlichkeiten

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Langfristige
Fördermittel	283.263	246.903
Vertragsverbindlichkeiten (IFRS 15)	1.216	1.467
Sonstige Verbindlichkeiten	0	404
	284.478	248.775
Kurzfristige
Fördermittel	182.157	119.554
Vertragsverbindlichkeiten (IFRS 15)	295	627
Personalverpflichtungen insbesondere Lohnsteuer	235	53
	20.740	34
	203.427	120.780
	487.906	369.555

20. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gegenüber Dritten	149.694	99.419
Gegenüber nahestehenden Unternehmen	-89	480
	149.605	99.899

Abgrenzungen für ausstehenden Eingangsrechnungen werden, sofern sie Lieferungen und Leistungen betreffen, unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit zum Nennwert bilanziert.

21. Leasingverhältnisse

Konzern als Leasingnehmer

Die Deutsche Glasfaser hat ihre Leasingverhältnisse in folgende Klassen unterteilt:

•	Netzwerkinfrastruktur POPs (Point of Presence) / Backbone / Netze
•	Fahrzeuge
•	Gebäude
•	Büroausstattung
•	Aktivtechnik

Die Laufzeiten der Leasingverträge liegen in der Regel bei:

• Netzwerkinfrastruktur (POPs bzw. Backbones)	1 - 30 Jahre
• Fahrzeuge	3 Jahre
• Gebäude	1 - 7,5 Jahre
• Büroausstattung	5 Jahre
• Aktivtechnik	5 Jahre

Die Gesellschaft hat außerdem Leasingverträge für Fahrzeuge abgeschlossen, die eine Laufzeit von zwölf Monaten oder weniger aufweisen, sowie für Büroausstattungsgegenstände mit geringem Wert. Auf diese Leasingverträge wendet die Gesellschaft die praktischen Behelfe an, die für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, gelten.

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte und die Veränderungen während der Berichtsperiode dargestellt:

In TEUR	Netzwerkinfrastruktur	Aktivtechnik	Fahrzeuge	Gebäude	Büroausstattung	Summe
Stand 1. Januar 2020	8.918	19.156	2.303	2.478	25	32.878
Zugänge	4.496	0,00	2.494	1.113	0	8.103
Abschreibungsaufwand	-2.765	0	-1.563	-951	-11	-5.290
Abgänge	0	-19.156	0	-31	0	-19.187
Stand 31. Dezember 2020	10.649	0	3.234	2.608	14	16.505

In TEUR	Netzwerkinfrastruktur	Aktivtechnik	Fahrzeuge	Gebäude	Büroausstattung	Summe
Stand 1. Januar 2019	13.472	24.218	1.613	2.704	37	42.044
Zugänge	1.967	0,00	1.903	568	0,00	4.438
Abschreibungsaufwand	-2.508	-5.062	-1.214	-794	-12	-9.591
Abgänge	-4.013	0,00	0,00	0,00	0,00	-4.013
Stand 31. Dezember 2019	8.918	19.156	2.303	2.478	25	32.878

Die Nutzungsrechte der Gebäude werden unter den Grundstücken und Gebäuden, die Nutzungsrechte in Bezug auf Backbone/ Netze bzw. POPs unter der passiven Infrastruktur und die Fahrzeuge und Büroausstattung unter der Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten (die in den verzinslichen Darlehen enthalten sind) und die Veränderungen während der Berichtsperiode:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Stand 1. Januar	22.028	33.066
Zugänge	6.853	4.438
Zinszuwachs	1.121	1.143
Zahlungen	-5.099	-12.546
Abgänge	-9.770	-4.073
Stand 31. Dezember	15.132	22.028
Davon langfristig	4.091	12.989
Davon kurzfristig	11.041	9.039

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten ist in Anhangangabe 36 dargestellt.

In der Berichtsperiode wurden folgende Beträge erfolgswirksam erfasst:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte	5.290	9.591
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	1.121	1.143
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	2.666	1.248
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	120	68
Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag	9.197	12.050

Die Zahlungsmittelabflüsse des Konzerns für Leasingverhältnisse betrugen 2020 TEUR 5.099 (2019: TEUR 12.546). Zusätzlich wies der Konzern 2020 nicht zahlungswirksame Zugänge zu den Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 8.103 aus (2019: TEUR 4.438).

Der Konzern hat verschiedene Leasingverträge abgeschlossen, die zum 31. Dezember 2020 noch nicht begonnen haben. Die künftigen Leasingzahlungen für diese unkündbaren Leasingverträge belaufen sich auf TEUR 8.942.

Der Konzern hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Diese Optionen werden vom Management ausgehandelt, um das Portfolio an Leasinggegenständen flexibel und in Einklang mit den jeweiligen Geschäftsanforderungen des Konzerns verwalten zu können. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, erfordert wesentliche Ermessensentscheidungen vonseiten des Managements (siehe Anhangangabe 3). Der Konzern schätzt, dass die potenziell zukünftigen Leasingzahlungen, sofern die Verlängerungsoptionen ausgeübt werden, zu einer Leasingverbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.224 führen würden.

Konzern als Leasinggeber

Finanzierungs-Leasing

Die Finanzierungsleasingverträge basieren auf der Vermietung von eigenen Glasfasernetzen an externe Dritte.

Im Geschäftsjahr hat der Konzern keinen Ertrag aus dem Abgang eines Nutzungsrechtes realisiert.

In 2019 hat der Konzern Zinserträge auf Leasingforderungen in Höhe von TEUR 784 (2019: TEUR 284) erfasst.

Die folgende Tabelle stellt eine Fälligkeitsanalyse der Leasingforderungen dar und zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu erhaltenden nicht diskontierten Leasingzahlungen.

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Maximal 1 Jahr	2.738	1.383
Über 1 Jahr und maximal 5 Jahre	11.563	6.915
Über 5 Jahre	24.110	10.553
Gesamtbetrag der nicht diskontierten Leasingforderungen	38.412	18.851
Nicht realisierter Finanzertrag	-8.368	-4.491
Nettoinvestition in das Leasingverhältnis	30.044	14.360

Zu weiteren Angaben siehe Anhangangabe 9 und 24.

22. Ertragsteuerschulden

Es handelt sich um die den Steuerbehörden zum Bilanzstichtag tatsächlich geschuldeten Ertragsteuern, die von den verschiedenen Konzerngesellschaften ausgewiesen werden.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

23. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach Umsatzkategorien stellen sich wie folgt dar:

Gesamt	2020	2019
	TEUR	TEUR
Internet und Telefonie	114.170	81.161
Netzüberlassung Finanzierungsleasing	14.089	10.390
Bereitstellungsentgelte	6.590	4.831
TV	3.557	2.532
Hardware	3.385	1.791
Sonstiges	2.036	436
	143.827	101.140

Privatkunden	2020	2019
	TEUR	TEUR
Internet und Telefonie	98.467	68.707
Netzüberlassung Finanzierungsleasing	5.416	0
Bereitstellungsentgelte	4.597	3.255
TV	3.557	2.466
Hardware	3.385	1.791
Sonstiges	827	369
	116.249	76.588

Geschäftskunden	2020	2019
	TEUR	TEUR
Internet & Telefonie	15.703	12.453
Netzüberlassung Finanzierungsleasing	8.673	10.390
Sonstiges	1.993	67
Bereitstellungsentgelte	1.209	1.576
	27.578	24.486

Die Umsatzerlöse werden abzüglich Erlösschmälerungen (Grundgebührbefreiungen u.a.) gezeigt. Sämtliche Umsatzerlöse wurden in Deutschland realisiert.

Kundengewinnungskosten für externe Vermittler (Vertragsanbahnungskosten) werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Wir verweisen hierzu auf Anhangangabe 6. Im Berichtsjahr wurden keine Wertminderungen auf die aktivierten Beträge erfasst.

Zum Stichtag bestehen folgende Vertragssalden:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.345	5.951
Vertragsvermögenswerte	22.371	11.809
Vertragsverbindlichkeiten	-1.511	-2.095
	25.204	15.665

Die zum 31. Dezember 2020 passivierte Vertragsverbindlichkeit wird sich entsprechend der zugrundeliegenden individuellen Vertragslaufzeiten auflösen, wobei der Großteil der passiv abgegrenzten Erlöse aus dem Geschäftskundenbereich sich auf Verträge mit einer Laufzeit von 36 oder 60 Monaten bezieht.

Von den zu Beginn der Periode ausgewiesenen Vertragsverbindlichkeiten, die noch nicht erfüllt waren, wurden TEUR 1.047 (Vorjahr: TEUR 616) im Berichtsjahr als Umsatz realisiert.

Die zum 31. Dezember 2020 aktivierten Vertragsvermögenswerte werden sich entsprechend der zugrundeliegenden individuellen Vertragslaufzeiten auflösen, wobei die überwiegende Mehrheit der aktiv abgegrenzten Privatkundenverträge eine Laufzeit von 24 Monaten hat.

Insgesamt werden für die folgenden Jahre folgende Umsatzerlöse aus den zum 31. Dezember 2020 bestehenden Leistungsverpflichtungen erwartet:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Kurzfristig	126.670	78.470
Langfristig	82.127	58.293
	208.796	136,763

24. Aufwendungen für bezogene Leistungen

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Einkauf Dienste	16.582	5.663
Herstellungskosten für Finanzierungsleasing-Verträge	4.222	12.865
Entgelte aktive und passive Netzkomponenten	1.852	951
	22.656	19.478

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten die Aufwendungen, die zur Erzielung der Umsatzerlöse notwendig sind. Dazu gehören die Anmietung von Backbone Strecken und die Einkäufe von Telefon-, Internet- und Fernsehdiensten. Daneben werden hier Herstellungskosten der im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen veräußerten passiven Infrastruktur ausgewiesen, soweit sie nicht als Bestandsveränderung ausgewiesen werden.

25. Sonstige Erträge

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Sonstige Erträge	429	4.101
	429	4.101

26. Personalaufwand

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gehälter	29.847	22.684
Soziale Aufwendungen	5.189	3.688
	35.036	26.372

Aufwendungen für Fremdpersonal werden unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen.

27. Sonstige Aufwendungen

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Fremdpersonal	16.667	7.555
Marketing	14.014	10.091
Beratungskosten	10.972	8.911
Betriebskosten Netze	7.166	5.542
Allgemeine Kosten	2.369	867
Bürokosten	1.965	1.096
Fahrzeugkosten	1.941	1.538
Sonstige Personalkosten	1.496	1.388
Raumkosten	741	549
Baukosten	-52	0
	57.280	37.537

Die Fremdleistungen Personal entfallen im Wesentlichen auf Aufwendungen für Call Center sowie externe Projektleiter.

28. EBITDA

Das EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization), d. h. der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf TEUR 29.011 (Vorjahr: TEUR 24.820).

29. Finanzierungsaufwendungen und -Erträge

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Zinsen für Darlehen von Kreditinstituten	26.406	13.168
Zinsen für Darlehen verbundener Unternehmen	27.373	22.208
Zinsaufwand aus Leasingsverhältnissen	1.121	1.137
Aufwand aus Derivaten	1.515	5.426
Sonstige Zinsen	71	97
Sonstige Finanzierungskosten und Bereitstellungsprovisionen	9.698	3.068
Finanzierungsaufwendungen	66.184	45.104
Abzüglich: in den Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten enthaltene Beträge	-2.914	-4.223
	63.270	40.881
Sonstige Zinserträge	884	720
Finanzierungserträge	884	720

Der Finanzierungskostensatz, der der Ermittlung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten zugrunde gelegt wurde, beträgt 8,25 % (Vorjahr: 8,25 %).

30. Steueraufwand

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Laufende Ertragsteuern	-3	1.224
Latente Steuern	6.303	0,00
	6.300	1.224

In Deutschland wird auf zu versteuernde Gewinne die gesetzliche Körperschaftsteuer in Höhe von 15 % zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 % der Körperschaftsteuer) erhoben. Daneben fällt Gewerbesteuer an, deren Hebesatz jeweils von den Kommunen festgelegt wird. Im Konzern wird eine Steuerquote von 30 % (Vorjahr: 30 %) erwartet.

Der tatsächliche Steueraufwand im Konzern in Höhe von TEUR 6.300 (Vorjahr: TEUR 1.224) lag um TEUR 39.892 (Vorjahr: EUR 21.281.787,55) über dem erwarteten Steueraufwand (Steuerertrag), der sich bei Anwendung der Konzernsteuerquote von 30 % auf das negative Ergebnis vor Steuern ergibt.

Die Überleitung des erwarteten Steueraufwands auf den tatsächlich in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführten Steueraufwand ist nachfolgend dargestellt:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Ergebnis vor Steuern	-110.282	-65.936
Ertragsteuerertrag (-) bei einem Steuersatz von 30% (Vorjahr: 30%)	-33.592	-20.058
Kein Ansatz latenter Steuern auf Vortrag aus Zinsschranke	0	1.006
Nicht abziehbare Betriebsausgaben	233	849
Hinzurechnung zur Gewerbesteuer	2.816	1.741
Steuersatzunterschiede	1.061	0
Untergang laufende Verluste §8c KStG	820	0
Auswirkung von ungenutzten und nicht als latente Steueransprüche erfasste stuerlicher Verluste und temporären Differenzen	37.204	15.501
Sonstige	-2.241	2.184
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Ertragsteueraufwand	6.300	1.224

31. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die konsolidierten Unternehmen des Deutsche Glasfaser Holding Konzerns stehen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen Unternehmen sowie assoziierten Unternehmen des Fiber TopCo Konzerns in Beziehung. Die Fiber TopCo GmbH ist das beherrschende Unternehmen des Deutsche Glasfaser Konzerns. Das Mutterunternehmen des größten Kreises von verbundenen Unternehmen war bis zum 19. Mai 2020 die Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR), New York, USA. Die konsolidierten Unternehmen standen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen Unternehmen des KKR-Konzerns sowie assoziierten Unternehmen in Beziehung.

Daneben bestanden Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen der Reggeborgh Invest B.V., Rijssen, Niederlande, welche als indirekter nicht beherrschender Gesellschafter bis zum 19. Mai 2020 dem Konzern ebenfalls nahestand.

Ab dem 19. Mai 2020 ist die EQT Partners AB (EQT), Stockholm, Schweden das Mutterunternehmen des größten Kreises von verbundenen Unternehmen. Die konsolidierten Unternehmen standen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen Unternehmen des EQT-Konzerns sowie assoziierten Unternehmen in Beziehung. Darüber hinaus bestehen Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen der OMERS Private Equity, Toronto, Kanada, welche als nicht beherrschender Gesellschafter ab dem 19. Mai 2020 dem Konzern ebenfalls nahesteht

Transaktionen mit Tochtergesellschaften

Salden und Geschäftsvorfälle zwischen der Deutsche Glasfaser Holding und ihren Tochterunternehmen, die nahestehende Unternehmen und Personen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert.

Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen

Als nahestehende Unternehmen werden bis zum 19. Mai 2020 Unternehmen angesehen, die zum Verbund Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR), New York, USA, der Reggeborgh Invest B.V., Rijssen, Niederlande, sowie dem Verbund der Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, Deutschland, gehören und deren assoziierte Unternehmen. Ab dem 19. Mai 2020 werden solche Unternehmen als nahestehende Unternehmen angesehen, die zum Verbund EQT Partners AB, Stockholm, Schweden, OMERS Private Equity, Toronto, Kanada sowie dem Verbund der Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, Deutschland, gehören und deren assoziierte Unternehmen.

Im Laufe des Jahres führte der Konzern die folgenden Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen durch, die nicht dem Konzernkreis angehören:

a. Lieferungen und Leistungen

	Erlöse aus Dienstleistungen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	214	0
	214	0

	Einkauf Dienstleistungen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
KKR und Tochtergesellschaften der KKR	205	544
Reggeborgh Invest B.V. (Unternehmen, unter dessen maßgeblichem Einfluss der Konzern steht)	94	31
Schwestergesellschaften der Reggeborgh Invest B.V.	0	330
	299	906

Der Einkauf von Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der neuen Finanzierungsvereinbarung, sonstigen Unterstützungsleistungen sowie Dienstleistungen für den Bau von Glasfasernetzen erfolgte von nahestehenden Unternehmen.

Am Ende der Berichtsperiode bestanden die folgenden Salden:

	Forderungen gegen nahestehende Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	182	0
	182	0

	Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
KKR und Tochtergesellschaften der KKR	0	395
Schwestergesellschaften der Reggeborgh Invest B.V.	0	85
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	279	0
	279	480

Die Außenstände sind unbesichert und werden in bar beglichen. Es wurden weder Garantien gegeben noch wurden solche erhalten. Es wurden keine Wertminderungen für uneinbringliche oder zweifelhafte Forderungen gegen nahestehende Unternehmen im aktuellen oder vorherigen Geschäftsjahr vorgenommen.

	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	-14	511
	-14	511

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten resultieren aus der umsatzsteuerlichen Organschaft.

b. Darlehen von nahestehenden Unternehmen

	Zinsaufwand
	2020	2019
	TEUR	TEUR
KKR und Tochtergesellschaften der KKR	10.186	21.916
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	17.187	0
	27.373	21.916

	Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen aus Darlehen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
KKR und Tochtergesellschaften der KKR	0	353.588
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	341.879	0
	341.879	353.588

Dem Konzern wurden Darlehen zu risikoadäquaten Zinssätzen gewährt. Die Darlehen sind unbesichert.

	Zinsertrag
	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	0	34
	0	34

Der Konzern hat nahestehenden Unternehmen kurzfristige Darlehen im Rahmen der Finanzdisposition überlassen, die Verzinsung ist risikoadäquat.

c. Kapitaleinzahlungen von nahestehenden Unternehmen

	Kapitaleinzahlungen von nahestehenden Unternehmen
	2020	2019
	TEUR	TEUR
Gesellschaften des Fiber TopCo GmbH - Konzerns	8.695	110.250
	8.695	110.250

Die Einzahlungen erfolgten in die Kapitalrücklage der Deutsche Glasfaser Holding GmbH.

d. Bezüge der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen

Als nahestehende natürliche Personen werden innerhalb des Konzerns die Mitglieder der Geschäftsführung der Deutsche Glasfaser Holding GmbH angesehen. Die Geschäftsführung, deren Mitglieder im Folgenden aufgeführt sind, erhielt ihre Bezüge nicht von Konzerngesellschaften. Der von dem Mutterunternehmen an den Deutsche Glasfaser Konzern weiterbelastete Betrag belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 2.797 (Vorjahr: TEUR 1.983).

•	Thorsten Dirks (ab 25. Januar 2021)
•	Uwe Nickl (bis 31. Januar 2021)
•	Jens Müller
•	Dr. Stephan Zimmermann
•	David Alexander Zimmer (ab 27. Oktober 2020)
•	Christoph Staudt (ab 27. Oktober 2020)
•	Roman Schachtsiek (ab 27. Oktober 2020)
•	Raimund Winkler (ab 27. Oktober 2020)
•	Ruben Queimano (ab 1. Januar 2021)
•	Joan F. Nieuwenhuis (bis 31. Januar 2021)
•	Guido Eidmann (ab 1. Februar 2021)

32. Aufstellung des Anteilsbesitzes

	Sitz	Stimmrechts- und Kapitalanteil 2020	Stimmrechts- und Kapitalanteil 2019
		%	%
In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen
Deutsche Glasfaser Asset I GmbH	Gronau	100	100
Deutsche Glasfaser Asset II GmbH	Gronau	100	100
Deutsche Glasfaser Asset III GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset IV GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset III GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset IV GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset V GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset VI GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset VII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset VIII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset IX GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset X GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XI GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XIII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XIV GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XV GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XVI GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XVII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XVIII GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XIX GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset XX GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 21 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 22 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 23 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 24 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 25 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 26 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 27 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 28 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 29 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 30 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 31 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 32 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 33 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 34 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 35 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 36 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 37 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 38 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 39 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Asset 40 GmbH & Co. KG	Monheim am Rhein ^1.)	100	100
Deutsche Glasfaser Netz Operating GmbH	Monheim am Rhein ^2.)	100	100
Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH	Gronau ^2.)	100	100
Deutsche Glasfaser NGA GmbH	Gronau	100	100
Deutsche Glasfaser Business GmbH	Gronau	100	100
Deutsche Glasfaser Business Asset GmbH	Gronau	100	100
BrightBlue GmbH	Gronau	100	100
BrightBlue B.V.	Hilversum (NL)	100	100
Bright Blue VerwaltungsGmbH	München	100	-
Assoziierte Unternehmen
Bocholter Glasfaser GmbH	Bocholt	50	50

^1.) Inanspruchnahme der Befreiung nach § 264b HGB
^2.) Inanspruchnahme der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB

33. Mitarbeiter/Beitragsorientierte Pläne

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten betrug 789 (Vorjahr: 569). Es handelte sich ausschließlich um Angestellte. Davon sind 240 weiblich (Vorjahr: 182) und 549 männlich (Vorjahr: 387).

Für die Mitarbeiter von Konzerngesellschaften in Deutschland besteht ein beitragsorientierter Plan im Rahmen der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung.

Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen von insgesamt TEUR 3.702 (Vorjahr: TEUR 2.555) stellen die fälligen Arbeitgeberbeiträge des Konzerns zu diesen Versorgungsplänen gemäß den dort geregelten Beitragssätzen dar.

34. Honorar des Konzernabschlussprüfers

Für die im Konzern erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, verweisen wir auf den übergeordneten Konzernabschluss der Fiber TopCo GmbH.

35. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Zahlungsmittel im Konzern. Die Zahlungsmittel umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Kapitalflussrechnung gliedert die Veränderungen der Zahlungsmittel und -äquivalente nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Finanzierungs- und Investitionstätigkeit. Die Darstellung des Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.

Die nachfolgende Überleitung stellt die Entwicklung der finanziellen Schulden bezugnehmend auf den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit dar:

	Anhang	Darlehensverbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
		TEUR	TEUR
Stand 1. Januar 2020		988.725	25.239
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten	18	683.499
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	18	-31.364
Bereitstellungsgebühren in Bezug auf finanzielle Verbindlichkeiten	29	-3.899
Einzahlung aus der Aufnahme von Leasingverhältnissen	22		5.878
Auszahlungen für Tilgung von Leasingverhältnissen	22		-12.774
Gezahlte Zinsen	29	-30.704	-1.121
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		617.532	-8.016
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
Sonstige Änderungen
Zugänge von Leasingverhältnissen	22
Abgänge von Leasingverhältnissen	22
Zinsaufwendungen	29	62.149	1.121
Veränderung Personalverbindlichkeiten	18		2.015
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden		62.149	3.135
Stand 31. Dezember 2020		1.668.407	20.358

	Anhang	Darlehensverbindlichkeiten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
		TEUR	TEUR
Stand 1. Januar 2019		674.403	17.224
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen	18	294.671
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzdarlehen	18	-4.080
Bereitstellungsgebühren in Bezug auf finanzielle Verbindlichkeiten	29	-1.656
Auszahlungen für Tilgung von Leasingverhältnissen	22		-11.403
Gezahlte Zinsen	29	-8.940	-1.143
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		279.995	-12.546
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
Sonstige Änderungen
Anpassung Eröffnungsbilanz
Erstanwendung IFRS 16	22		17.826
Zugänge von Leasingverhältnissen	22		4.438
Abgänge von Leasingverhältnissen	22		-4.073
Zinsaufwendungen	29	34.326	1.143
Veränderung Personalverbindlichkeiten	18		1.227
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden		34.326	20.562
Stand 31. Dezember 2019		988.725	25.239

36. Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement und Finanzinstrumenten

Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgte bislang zentral durch die Deutsche Glasfaser Holding GmbH, die die benötigten Finanzmittel intern oder extern generiert. Die Kreditaufnahme erfolgt dabei auf allen Ebenen des Deutschen Glasfaser Konzerns.

Die Sicherung der Liquidität und der Kreditwürdigkeit des Konzerns einschließlich der Gewährleistung des jederzeitigen Zugangs zum Finanzierungsmarkt sowie die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts stehen im Vordergrund. Der Konzern steuert das Kapital mit dem Ziel, den Eigenkapitaleinsatz auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Der Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung werden dabei aufeinander abgestimmt. Dazu wurden u.a. im Berichtsjahr vom Gesellschafter TEUR 8.695 (Vorjahr: TEUR 110.250) der Kapitalrücklage zugeführt.

Die Bilanz des Konzerns enthält sowohl originäre als auch derivative Finanzinstrumente. Die originären Finanzinstrumente umfassen bei den Vermögenswerten im Wesentlichen Darlehen und Forderungen, liquide Mittel sowie übrige finanzielle Vermögenswerte. Auf der Passivseite umfassen sie finanzielle Verbindlichkeiten.

Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Zinsswap- sowie Zinscap-Geschäfte.

Originäre Finanzinstrumente

Die Bilanzierung und Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich nach deren Zugehörigkeit zu den Bewertungskategorien des IFRS 9.

Originäre Finanzinstrumente werden zu dem Zeitpunkt bilanziert, an dem der Konzern Vertragspartei bei einem Finanzinstrument wird. Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten auslaufen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Die Folgebewertung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Derivate in der Kategorie FVTPL werden fortlaufend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Der Konzern hält lediglich Zinsswaps und Zinscaps als FVTPL Instrumente.

FVOCI Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, sofern dieser verlässlich bestimmbar ist. Daraus resultierende Gewinne und oder Verluste werden erfolgsneutral unter Berücksichtigung latenter Steuern im Eigenkapital ausgewiesen. Der Konzern hält keine Finanzinstrumente, die als FVOCI klassifiziert wurden.

Die Folgebewertung der finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Weitere Erläuterungen zur Klassifizierung und Folgebewertung der Finanzinstrumente finden sich in Anhangangabe 5.14.

Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps bzw. Zinscaps ausschließlich zur Absicherung von Zinsrisiken aus langfristigen Finanzierungen ein.

Bei den Zinsswaps tauscht der Konzern fixe und variable Zinszahlungen, die auf Basis von vereinbarten Nominalbeträgen berechnet wurden. Solche Vereinbarungen ermöglichen es dem Konzern, Zahlungsstromrisiken der variabel verzinslichen Schuldinstrumente zu vermindern.

Die Bewertung der Derivate erfolgt innerhalb der zweiten Bewertungshierarchiestufe wie folgt:

Art	Bewertungstechnik	Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren	Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Zinsswaps	Swapmodelle: Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows. Schätzungen der künftigen Cashflows aus variablen Zinszahlungen basieren auf notierten Swapsätzen, künftigen Preisen und Interbankenzinssätzen. Die geschätzten Cashflows werden diskontiert unter Verwendung einer Zinsstrukturkurve, die aus ähnlichen Quellen konstruiert worden ist und die den relevanten Vergleichs-Interbankenzinssatz widerspiegelt, der von Marktteilnehmern bei der Preisbildung für Zinsswaps verwendet wird. Die Schätzung des beizulegenden Zeitwertes wird um das Kreditrisiko angepasst, das das Kreditrisiko des Konzerns und der Vertragspartei widerspiegelt; dieses wird berechnet auf Basis von Credit Spreads, die aus Credit Default Swap- oder Anleihepreisen abgeleitet werden.	Keine	Keine

Die Bewertungsmethoden wurden im Berichtsjahr nicht geändert.

Die Zeitwerte der zur Zinsabsicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente (Zinsswaps) sowie die gesicherten Nominalvolumina sind in der folgenden Übersicht dargestellt:

	2020	2020	2019	2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Restlaufzeiten	Beizulegender Zeitwert	Nominalwert	Beizulegender Zeitwert	Nominalwert
bis 1 Jahr	-2	736.921	0	0
bis 5 Jahre	11.193	486.707	13.103	354.933
über 5 Jahre	0	0	0	0
	11.191	1.223.628	13.103	354.933

Die Buchwerte der Zinsswaps entwickelten sich wie folgt:

Entwicklung Zinsswaps	2020	2019
	TEUR	TEUR
Ausweis 1.1.	13.103	7.677
Zugang	605	0
erfolgswirksam erfasste Wertänderung	-1.455	5.426
im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderung	0	0
sonstige Veränderungen	-1.062
Ausweis 31.12.	11.191	13.103

Daneben setzt der Konzern Zinscaps zur Absicherung des Risikos steigender Zinsen ein. Dabei wird, sobald der Referenzzinssatz (EURIBOR) an den vereinbarten Stichtagen die vorgegebene Zinsobergrenze (Strike) übersteigt, die auf den Nominalbetrag und die jeweilige Zinsperiode bezogene Zinsdifferenz zwischen dem im Cap vereinbarten Zins und dem höheren Referenzzins an den Käufer ausgeschüttet. Die abgeschlossenen Zinscaps werden als Derivate in der Kategorie FVTPL klassifiziert.

Die Bewertung der Derivate erfolgt innerhalb der zweiten Bewertungshierarchiestufe wie folgt:

Art	Bewertungstechnik	Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren	Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Zinscaps	Zinscapmodelle: Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows.	Keine	Keine
	Schätzungen der künftigen Cashflows aus variablen Zinszahlungen basieren auf notierten Swapsätzen, künftigen Preisen und Interbankenzinssätzen. Die geschätzten Cashflows werden diskontiert unter Verwendung einer Zinsstrukturkurve, die aus ähnlichen Quelle konstruiert worden ist und die den relevanten Vergleichs-Interbankenzinssatz widerspiegelt, der von Marktteilnehmern bei der Preisbildung für Zinsswaps verwendet wird. Die Schätzung des beizulegenden Zeitwertes wird um das Kreditrisiko angepasst, das das Kreditrisiko des Konzerns und der Vertragspartei widerspiegelt; dieses wird berechnet auf Basis von Credit Spreads, die aus Credit Default Swap- oder Anleihepreisen abgeleitet werden.

Die Zeitwerte der zur Zinsabsicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente (Zinscaps) sowie die gesicherten Nominalvolumina sind in der folgenden Übersicht dargestellt:

	2020	2020	2019	2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Restlaufzeiten	Beizulegender Zeitwert	Nominalwert	Beizulegender Zeitwert	Nominalwert
bis 1 Jahr	0	444.960	0	0
bis 5 Jahre	0	114.000	1.062	314.111
über 5 Jahre	0		0	0
	0	558.960	1.062	314.111

Die Buchwerte der Derivate entwickelten sich wie folgt:

Entwicklung Zinscaps	2020	20219
	TEUR	TEUR
Ausweis 1.1.	1.062	743
Zugang	117	0
erfolgswirksam erfasste Wertänderung	-117	319
im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderung	0	0
sonstige Veränderungen	-1.062
Ausweis 31.12.	0	1.062

Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach Bewertungskategorien sowie die nach IFRS 9 geforderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte und deren Bewertungsquellen nach Klassen gemäß IFRS 7 sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Bewertung nach IFRS 9

2020	Kategorie gemäß IFRS 9	Buchwerte lt. Bilanz 2020	Fortgeführte Anschaffungskosten 2020
		TEUR	TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	AC	26.764	26.764
Derivative Finanzinstrumente	FVTPL	0	0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC	57.888	57.888
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	4.345	4.345
Summe finanzielle Vermögenswerte		88.996	88.996

2020	FVTPL 2020	Zeitwerte 2020	Kategorie Bemessungshierarchie 2020
	TEUR	TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	26.764	II
Derivative Finanzinstrumente	0	0	II
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	0	57.888
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	4.345
Summe finanzielle Vermögenswerte	0	88.996

Bewertung nach IFRS 9

2019		Buchwerte lt. Bilanz 2019	Fortgeführte Anschaffungskosten 2019
		TEUR	TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	AC	16.420	16.420
Derivative Finanzinstrumente	FVTPL	1.062
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC	9.891	9.891
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	5.951	5.951
Summe finanzielle Vermögenswerte		33.324	32.262

2019	FVTPL 2019	Zeitwerte 2019	Kategorie Bemessungshierarchie 2019
	TEUR	TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	16.420	II
Derivative Finanzinstrumente	1.062	1.062	II
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	0	9.891
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	5.951
Summe finanzielle Vermögenswerte	1.062	33.324

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige Forderungen und Vermögenswerte verfügen überwiegend über kurze Restlaufzeiten. Deshalb entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

2020		Buchwerte lt. Bilanz 2020	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2020
		EUR	EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeiten	AC	1.668.408	1.668.408
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	20.358	20.358
Derivative Finanzinstrumente	FVTPL	11.191	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	149.605	149.605
Summe finanzielle Verbindlichkeiten		1.849.562	1.838.371

2020	FVTPL 2020	Zeitwerte 2020	Kategorie Bemessungshierarchie 2020
	EUR	EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeiten	0	1.707.418
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	0	20.358
Derivative Finanzinstrumente	11.191	11.191	II
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	149.605
Summe finanzielle Verbindlichkeiten	11.191	1.888.573

2019		Buchwerte lt. Bilanz 2019	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2019
		EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeite n	AC	988.725	988.725
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	25.239	25.239
Derivative Finanzinstrumente	FVTPL	13.103	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	99.899	99.899
Summe finanzielle Verbindlichkeiten		1.126.965	1.113.862

2019	FVTPL 2019	Zeitwerte 2019	Kategorie Bemessungshierarchie 2019
	EUR	EUR	EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeite n	0	1.005.199
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	0	25.239
Derivative Finanzinstrumente	13.103	13.103	II
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	99.899
Summe finanzielle Verbindlichkeiten	13.103	1.143.439

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Laufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Die Zeitwerte der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind mithilfe der Diskontierung der aus diesen Verbindlichkeiten zukünftig zu erwartenden Zins- und Tilgungszahlungen auf Basis aktueller Marktzinssätze ermittelt worden.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Nettogewinne bzw. Nettoverluste sowie Nettozinserträge und -zinsaufwendungen resultieren aus Finanzinstrumenten der folgenden Bewertungskategorien:

2020		Zu fortgeführten AK 2020	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2020	FVTPL 2020	Summe 2020
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Nettogewinne (-)/-verluste (+) aus:
Zinsen	AC	-137	51.309	0	51.172
Sonstige Finanzierungskosten	AC	0	9.698	0	9.698
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert	FVTPL	0	0	1.515	1.515
Wertberichtigungen / Forderungsverluste	AC	683	0	0	683
Summe		546	61.007	1.515	63.068

2019		Zu fortgeführten AK 2019	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2019	FVTPL 2019	Summe 2019
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Nettogewinne (-)/- verluste (+) aus:
Zinsen	AC	-140	32.126	0	31.986
Sonstige Finanzierungskosten	AC	0	3.068	0	3.068
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert	FVTPL	0	0	5.108	5.108
Wertberichtigungen / Forderungsverluste		482	0	0	482
Summe		342	35.194	5.108	40.644

Dabei werden Zinsaufwendungen bzw. -erträge sowie Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Wertberichtigungen werden separat in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Management finanzieller Risiken

Der Deutsche Glasfaser Konzern ist im Rahmen seiner operativen Tätigkeit diversen finanziellen Risiken ausgesetzt. Bei diesen Risiken handelt es sich um Zins-, Kredit- sowie Liquiditätsrisiken. Das konzernweite Monitoring und die Begrenzung dieser Risiken erfolgt im Rahmen des allgemeinen Risikomanagements.

a) Zinsrisiken

Der Konzern ist Zinsrisiken ausgesetzt, da die Konzernunternehmen Finanzmittel zu variablen Zinssätzen aufnehmen. Das Risiko wird durch den Konzern unter Verwendung von Zinsswaps bzw. Zinscaps gesteuert.

Sensitivitätsanalysen geben näherungsweise und im Rahmen der getroffenen Annahmen an, welches Risiko besteht, wenn bestimmte Einflussfaktoren Änderungen erfahren. Im Hinblick auf ein Zinsänderungsrisiko wird eine Erhöhung der Marktzinssätze um einen Prozentpunkt unterstellt.

Bei der Ermittlung des Zinsänderungsrisikos zum Bilanzstichtag wurden originäre variabel verzinsliche Finanzinstrumente mit einem Nennwert von TEUR 1.364.179 (Vorjahr: TEUR 649.536) berücksichtigt.

Ein um einen Prozentpunkt höheres Marktzinsniveau (EURIBOR) auf die am Bilanzstichtag ausgewiesenen variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten hätte die Finanzierungskosten um TEUR 6.230 (Vorjahr: TEUR 3.414) erhöht und damit das Eigenkapital zum Jahresende entsprechend reduziert. Dabei wurde unterstellt, dass dieser höhere Zinssatz ein ganzes Jahr zur Anwendung gekommen wäre.

Eine Verminderung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt hätte hingegen keine Auswirkung auf das Gesamtergebnis des Konzerns und das Konzerneigenkapital, da die variable Verzinsung nach unten begrenzt ist.

b) Kreditrisiken

Kreditrisiken stellen das Risiko dar, dass Vertragspartner ihren Verpflichtungen aus finanziellen Forderungen nicht nachkommen. Da der Deutsche Glasfaser Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nur bei Banken mit erstklassiger Bonität anlegt, wird das Kreditrisiko für diese Posten als gering angesehen.

Die aus der operativen Tätigkeit resultierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen sind potenziell mit einem Ausfallrisiko behaftet.

Die Kreditrisiken werden im Rahmen des allgemeinen Risikomanagements durch Bonitätsprüfungen und laufende Überwachung von Überfälligkeiten gemindert. Konkret erwartete Ausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Bruttobestand der kurzfristigen Forderungen (d. h. vor Abzug von Wertberichtigungen) gliedert sich hinsichtlich der operativen Kreditrisiken wie folgt:

Gesamt	2020	2019
	TEUR	TEUR
Nicht überfällig und nicht wertberichtigt	1.829	877
Überfällig aber nicht wertberichtigt	2.515	4.898
Überfällig und wertberichtigt	939	1.102
	5.283	6.877

FttH	2020	2019
	TEUR	TEUR
Nicht überfällig und nicht wertberichtigt	1.497	779
Überfällig aber nicht wertberichtigt	1.879	4.496
Überfällig und wertberichtigt	880	999
	4.256	6.275

FttB	2020	2019
	TEUR	TEUR
Nicht überfällig und nicht wertberichtigt	332	97
Überfällig aber nicht wertberichtigt	636	402
Überfällig und wertberichtigt	59	103
	1.027	602

Eine Analyse der Bruttoforderungen zeigt die nachfolgende Übersicht.

	2020	2019
	TEUR	TEUR
nicht fällig	1.829	877
bis 60 Tage überfällig	2.291	3.555
bis 60-90 Tage überfällig	23	1.505
über 90 Tage überfällig	1.139	941
	5.283	6.877

Der erwartete Verlust aus Geschäften mit nahestehenden Unternehmen wird als unwesentlich eingeschätzt.

Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2020 über Zahlungsmittel bei Banken die im Wesentlichen ein Rating von Baa2 aufweisen (Ratingagentur Moody's). Der Konzern hat zum 31. Dezember 2020 Derivate bei Banken abgeschlossen, die ein Rating von A1 bis Baa2 haben (Ratingagentur Moody's). Die erwarteten Verluste für diese beiden Posten erachtet der Konzern als unwesentlich.

Das maximale Ausfallrisiko aller finanziellen Vermögenswerte besteht in Höhe der jeweiligen Buchwerte.

Überfälligkeiten oder Wertberichtigungen bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten bestehen wie im Vorjahr nicht.

c) Risiken aus Zahlungsverpflichtungen

Der Deutsche Glasfaser Konzern überwacht das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer rollierenden Liquiditätsplanung sowie einem Cash-Management. Durch eine ständige Überwachung der prognostizierten und der tatsächlichen Zahlungsströme, Abstimmung der Fälligkeitsprofile der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Bereithaltung ausreichender finanzieller Rücklagen und Kreditlinien bei Banken wird die Gefahr, dass der Konzern nicht zu jeder Zeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, reduziert.

Zum Ende des Jahres standen dem Konzern Zahlungsmittel in Höhe von EUR 57.878 (Vorjahr: TEUR 9.891) sowie noch nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von TEUR 235.821 (Vorjahr: TEUR 70.464) zur Abdeckung zukünftiger Liquiditätsbedarfe zur Verfügung.

Mit Vertrag vom 22. Januar 2018 wurde die "EUR 230.000.000 Term Facility Agreement" (Vertrag vom 16. Juli 2015) vorzeitig abgelöst und durch eine neue "EUR 650.000.000 Term Facility Agreement" ersetzt. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 26. Januar 2024. Während der Laufzeit des Vertrages sind bestimmte Financial Covenants, welche sich auf das Verhältnis bestimmter betrieblicher Kennzahlen zur Verschuldung beziehen, einzuhalten.

Die Deutsche Glasfaser Gruppe hat zu verbesserten Konditionen im Geschäftsjahr 2020 ein starkes Fundament für weiteres Wachstum geschaffen. Der Konzern hat seine Fremdkapitalbasis von EUR 650 Mio. auf bis zu EUR 1.800 Mio. ausgebaut. Der feste Finanzierungsrahmen beträgt EUR 1.375 Mio., der um zusätzliche EUR 425 Mio. erweitert werden kann. Zusammen mit der Finanzierung auf Ebene der Deutsche Glasfaser Business Asset GmbH ergibt sich damit ein Gesamtfinanzierungsrahmen von bis zu EUR 1.870 Mio.

Die Anfang 2018 vereinbarte Finanzierung über EUR 650 Mio. hatte die Deutsche Glasfaser aufgrund ihres beschleunigten Wachstums fast vollständig ausgeschöpft. Den nahezu verdreifachten finanziellen Spielraum wird Deutsche Glasfaser nutzen, um die Digitalisierung in Deutschland weiter voranzutreiben.

Für die weiteren Darlehen müssen ebenfalls verschiedene Kreditbedingungen ("Covenants") eingehalten werden.

Bei Nicht-Einhaltung und Nicht-Heilung besteht das Risiko, dass die Darlehen von den Banken umgehend fällig gestellt werden. Diesem Risiko wird begegnet mit einem strengen Monitoring der derzeitigen wie zukünftigen Einhaltung der Covenants.

Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten:

2020	< 1 Jahr	über 1-5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Darlehensverbindlichkeiten	211	1.667.851	345	1.668.408
Leasingverbindlichkeiten	4.091	7.016	4.025	15.132
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.226	0,00	0,00	5.226
Derivative Finanzinstrumente	-2	11.193	0	11.191
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	149.605	0,00	0,00	149.695
	159.132	1.686.060	4.371	1.849.562

2019	< 1 Jahr	1-5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Darlehensverbindlichkeiten	74.719	1.180.455	469	1.255.643
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ^*	12.250	14.623	8.719	35.592
Derivative Finanzinstrumente	0,00	13.103	0,00	13.103
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	99.899	0,00	0,00	99.899
	186.868	1.208.181	9.188	1.404.237

^* inklusive Verbindlichkeiten aus Finance Lease Verhältnissen

37. Ereignisse nach der Berichtsperiode

Mit Wirkung 30.04.2021 wird der Chief Construction Officer Dr. Stephan Zimmermann die Deutsche Glasfaser verlassen. Angie Hagemann wird diese Position am 01. Mai 2021 übernehmen.

Darüber hinaus sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.

38. Genehmigung des Abschlusses

Der Abschluss wurde am 1. April 2021 von der Geschäftsführung genehmigt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Abschluss muss durch die Gesellschafter noch gebilligt werden.

Gronau, 1. April 2021

Deutsche Glasfaser Holding GmbH

Geschäftsführung

Thorsten Dirks

Jens Müller

Ruben Queimano

Dr. Stephan Zimmermann

David Zimmer

Christoph Staudt

Roman Schachtsiek

Raimund Winkler

Guido Eidmann

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Geschäft und Rahmenbedingungen

Strategie und Unternehmensmodell

Die Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Gronau (im Folgenden DGH oder die Gesellschaft) und ihre Tochtergesellschaften (im Folgenden der Konzern, Deutsche Glasfaser oder DG Konzern) realisieren und betreiben bundesweit Glasfasernetze für Privathaushalte und Unternehmen. Deutsche Glasfaser hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen und in den relevanten Ausbaugebieten jeden Haushalt mit einem FTTH-Anschluss ("Fiber-To-The-Home") zu versorgen und Unternehmen eine zukunftsfähige Glasfaseranbindung zu ermöglichen. Als offenes Netz angelegt, ist es zugänglich für sämtliche Dienstanbieter und ermöglicht den Nutzern vielfältige Angebote. Grundsätzlich können alle aktiven Betreiber sowie Provider dieses Glasfasernetz nutzen. Der Vorteil eines offenen Netzwerks ist, dass die Unternehmen größere Freiheit bei der Auswahl eines Providers haben und das Potenzial der hohen Investitionen besser ausgeschöpft wird. ¹

Mit Wirkung zum 19. Mai 2020 haben EQT Partners AB, Stockholm, Schweden (EQT) und OMERS Infrastructure Management Inc., Toronto/ Kanada (OMERS) über verbundene Unternehmen die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser erworben. EQT und OMERS gehören zu den führenden Glasfaserinvestoren weltweit und hatten bereits Ende 2019 die Unternehmensgruppe inexio erworben. Der Geschäftszweck der inexio liegt ebenfalls in der Erbringung von Telekommunikations- und IT Diensten mittels einer Glasfaseranbindung. Die beiden Investoren verfolgen einen langfristigen Investitionsansatz, was dem weiteren Aufbau einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur in Deutschland zu Gute kommen soll. Per 16. September 2020 wurden die Unternehmensgruppen Deutsche Glasfaser und inexio in die Fiber TopCo GmbH eingelegt und bilden damit einen gemeinsamen Konzern.

In der Vergangenheit hat die Deutsche Glasfaser im Wesentlichen auf den privatwirtschaftlichen Netzausbau gesetzt. Im Jahr 2020 wurde auch verstärkt auf den Ausbau geförderter Netze gesetzt. Die Deutsche Glasfaser konnte im Jahr 2020 so über EUR 90 Millionen an Fördervolumen gewinnen, die in der Bilanz als Sonderposten ausgewiesen und nach Inbetriebnahme der Netze über deren Laufzeit ertragswirksam vereinnahmt werden.

Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser plant, baut und betreibt anbieteroffene Glasfaser-Direktanschlüsse für Privathaushalte und Unternehmen. Sie engagiert sich bundesweit privatwirtschaftlich für die Breitbandversorgung ländlicher Regionen. Mit innovativen Planungs- und Bauverfahren realisieren qualifizierte Generalunternehmer gemeinsam mit Deutsche Glasfaser in enger Kooperation mit den Kommunen FTTH-Netzanschlüsse schnell und kosteneffizient - auch im Rahmen bestehender Förderprogramme für den flächendeckenden Breitbandausbau. Ausgangspunkt für den Netzausbau ist stets der PoP (Point of Presence - der Glasfaserhauptverteiler). Von dort aus wird das Glasfasernetz in der jeweiligen Kommune ausgerollt und bis in die einzelnen Haushalte verlegt. In der Regel ist Deutsche Glasfaser aktiver Betreiber und aktiviert die passive Glasfaser, indem in den PoPs entsprechende Gerätschaften zur Beleuchtung der Fasern installiert werden. Darüber werden die Dienstleistungen für den Endnutzer (Verbraucher) oder dritte Provider (Open Access) erbracht. Weiterhin eröffnet Deutsche Glasfaser für Provider die Möglichkeit, selbst aktive Geräte in den PoPs zu installieren, entsprechende Fasern zu beleuchten und ihre Endkunden zu versorgen. Zusätzlich können Provider komplette Netze / Teilnetze langfristig anmieten und selbst betreiben - in diesen Fällen ist Deutsche Glasfaser kein aktiver Betreiber.

Die Glasfasernetze befinden sich im Wesentlichen in separaten Asset Gesellschaften, die zu 100 % im direkten oder indirekten Besitz der Deutsche Glasfaser Holding GmbH stehen und im Konzern vollkonsolidiert werden. Die Tochtergesellschaft Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH, Gronau, betreibt die FTTH-Netzwerke der Deutsche Glasfaser und baut die Glasfasernetze. Mit der Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH kann auch der Verbraucher seinen Vertrag abschließen (Providertätigkeit) und bezahlt in der Regel monatlich für die in Anspruch genommenen Dienste. Geschäftskunden haben als Vertragspartner die Deutsche Glasfaser Business GmbH. Des Weiteren ist ein Teil der Netze für Geschäftskunden in der Deutsche Glasfaser Business Asset GmbH enthalten.

¹ Pressemitteilung BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vom 19.10.2011

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Seit dem Frühjahr 2020 steht die Weltwirtschaft unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben die Weltwirtschaft in die schwerste Rezession der Nachkriegszeit geführt. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die weltweite Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um geschätzte 3,5 Prozent eingebrochen. Dennoch fiel der Rückgang nicht so stark aus wie noch im Oktober 2020 befürchtet, als von einem Rückgang um 4,4 Prozent ausgegangen worden war. Des Weiteren hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für die Aussichten der Weltwirtschaft für das Jahr 2021 um 0,3 Prozentpunkte auf ein Wachstum um 5,5 Prozent angehoben. Da das erwartete Niveau der Wirtschaftstätigkeit deutlich unter dem Niveau bleiben wird, das vor der Corona-Krise prognostiziert wurde, wird sich die Weltwirtschaft bis Ende des Jahres 2021 voraussichtlich nur partiell erholen. Für das Jahr 2022 prognostiziert der IWF ein globales Wirtschaftswachstum von 4,2 Prozent.

Auch die deutsche Wirtschaft geriet infolge der Coronavirus-Pandemie in eine der schwersten Rezessionen seit Jahrzehnten. Im Jahr 2020 ging das Bruttoinlandsprodukt um 5,0 Prozent zurück. Nach dem Ende des harten Lockdowns im April 2020 war der konjunkturelle Abschwung bereits im Mai durchschritten, sodass sich die deutsche Wirtschaft nach dieser ersten schnellen Erholung allmählich weiter aus der Krise kämpft. Umfassende Corona Wirtschaftshilfen, das erweiterte Kurzarbeitergeld sowie die Niedrigzinspolitik der Zentralbank haben dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Die Wirtschaftsleistung vor der Krise dürfte jedoch erst zur Mitte des Jahres 2022 wieder erreicht werden. Für das laufende Jahr wird mit einem Wachstum von 3,0 Prozent gerechnet.

Alle Prognosen sind angesichts der Pandemie und der Zunahme der Infektionen in vielen Industriestaaten Ende vergangenen Jahres weiter mit einer großen Unsicherheit verbunden. Die Quantifizierung der Auswirkungen der Corona-Krise sind nur mit hoher Unsicherheit möglich, da bislang kaum historische Erfahrungen mit vergleichbaren Situationen vorliegen und sie maßgeblich von den zukünftigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie abhängen.

Neben den Unwägbarkeiten bezüglich des weiteren Pandemieverlaufs besteht das Risiko, dass Unternehmen trotz der in vielen Ländern ergriffenen Stützungsmaßnahmen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Weitere Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU sowie aus den weiterhin schwelenden Handelskonflikten zwischen den USA und China.

Telekommunikationsmarkt und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die flächendeckende Versorgung Deutschlands mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen und der Aufbau von Hochleistungsnetzen werden als essentielle Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum, mehr Beschäftigung und steigenden Wohlstand gesehen. Neue Breitbandstrukturen sind von erheblichem öffentlichem Interesse. Die Attraktivität von Standorten hängt in zunehmendem Maße von der Breitbandversorgung ab. ²

Die Corona-Krise trifft einzelne Wirtschaftszweige in unterschiedlichem Maße. Im Telekommunikationssektor hat sich das Geschäftsklima zuletzt verbessert: Der Bitkom-ifo-Digitalindex, welcher auf der monatlichen ifo Konjunkturumfrage basiert und sich aus dem geometrischen Mittel der Beurteilung der Geschäftslage sowie -erwartungen berechnet, stieg im Dezember 2020 auf 19,7 Punkte - nach zuletzt 12,7 Punkten im November 2020. Die Beschäftigungserwartungen stiegen ebenfalls leicht um 2,1 Zähler auf 19,4 Punkte. Ähnliches gilt für den Index der Preiserwartungen, der bei 5,3 (+1,5) notiert. ³ Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bewegt sich die ITK-Branche (Informationstechnik und Telekommunikation) weiterhin auf deutlich höherem Niveau. Das ifo Geschäftsklima Deutschland lag im Dezember 2020 bei 1,4 Punkten. ⁴

Die Nachfrage nach schnellem Breitband - festnetzgebunden und mobil - ist ungebrochen. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom sank der Umsatz mit Informationstechnologie und Telekommunikation in Deutschland im Berichtsjahr trotz der Coronavirus-Pandemie lediglich um 0,5 Prozent auf 161,3 Mrd. €. Dabei war der Rückgang insbesondere auf die Informationstechnologie mit einem Minus von 0,7 Prozent zurückzuführen. Der Telekommunikationsumsatz (Telekommunikationsdienste, -geräte und -infrastruktur) sank nur marginal um 0,1 Prozent auf 66,7 Mrd. €. Der Umsatz der TK-Endgeräte erhöhte sich im Jahr 2020 um 0,3 Prozent auf 11,3 Mrd. €, wohingegen sich der Umsatz TK-Infrastruktur im Jahr 2020 um 2,4 Prozent auf 6,9 Mrd. € reduzierte. Der Umsatz der Telekommunikationsdienste erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 48,6 Mrd. €. ⁵

Laut einer im Oktober 2020 veröffentlichten Studie der "TK Marktanalyse Deutschland 2020" des Branchenverbandes VATM und der Dialog Consult wurde für das Jahr 2020 ein Anstieg der vermarkteten Breitbandanschlüsse in Deutschland um 2,8 Prozent prognostiziert. Danach liegt die Anzahl der vermarkteten Breitbandanschlüsse zum Jahresende 2020 bundesweit bei schätzungsweise 36,2 Millionen. Dabei entfällt der Hauptanteil zum Jahresende 2020 weiterhin auf den Netzzugang per DSL bzw. VDSL (70,8 Prozent), gefolgt von Kabelanschlüssen (24,0 Prozent) und Glasfaseranschlüssen per FTTH/B (5,2 Prozent).

² https://bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/breitbandausbau-in-deutschland.html
³ Vgl. Bitkom Digitalindex, https://www.bitkom.org/Digitalindex (28.01.2021).
⁴ Vgl. ifo Institut, Geschäfsklimaindex 2021, https://www.ifo.de/node/61249 (28.01.2021).
⁵ Vgl. Bitkom ITK-Konjunktur, https://www.bitkom.org/Marktdaten/ITK-Konjunktur/ITK-Markt- Deutschland.html (28.01.2021).

Bezüglich der von den Kunden gebuchten Download-Bandbreiten liefert die VATM-Studie ebenfalls geschätzte Zahlen zu den 36,2 Millionen vermarkteten Breitbandanschlüssen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der gebuchten Breitbandanschlüsse mit Download-Bandbreiten von mehr als 250 Mbit/s bis Ende 2020 mehr als verdoppelt.

Der Telekommunikationsmarkt in Deutschland unterliegt einem starken Wettbewerb. Die Verbraucher profitieren von einer breiten Angebotsauswahl. Die hauptsächlich auf ländliche Regionen fokussierte Fiber TopCo GmbH steht insbesondere in direktem Wettbewerb mit Breitbandanbietern von Technologien wie Kabel/DOCSIS und VDSL Vectoring. Dabei bietet keine der konkurrierenden Technologien eine vergleichbare Übertragungsgeschwindigkeit der Glasfasertechnologie. Mit bis zu 10.000 Mbit/s, sowohl im Down- als auch im Upload, wird die technische Überlegenheit der Glasfasertechnologie gegenüber Kabel/DOCSIS (Down-/Upload bis zu 1.000/50 Mbit/s) und VDSL Vectoring (Down-/Upload bis zu 250/100 Mbit/s) deutlich. Diese Art der Infrastruktur ist die zukunftssicherste Technologie, da nur mittels Glasfasertechnologie langfristig Bandbreiten im Terabit-Bereich möglich werden. Einmal verbaut haben die Nutzer - ob Privathaushalte oder Unternehmen - über Jahrzehnte ohne Nachrüstung ihres Anschlusses ausgesorgt. Zudem bietet die FTTH-Glasfaser neben dem technologischem Vorsprung auch Vorteile im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. Kupferbasierte Netze verbrauchen drei bis siebzehnfach mehr Strom als reine Glasfasernetze.

Darüber hinaus sind Kunden in den zunehmend konvergierenden Telekommunikationsmärkten verstärkt darauf bedacht, Multimedia- und Kommunikationsdienstleistungen von einem Anbieter zu attraktiven Preisen zu erhalten. Das TV-Angebot des Tocherunternehmens BrightBlue ergänzt die Privatkundentarife für Internet und Telefon sinnvoll, indem es diese Nachfrage zusätzlich bedient. Dank der hohen Kapazität und Stabilität der Infrastruktur wird auch Streaming in 8k möglich sein. Die IPTV-Plattform der Bright Blue wird seit nunmehr 10 Jahren entlang der Kundenbedürfnisse stetig weiterentwickelt.

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen, für die Steuerung des Konzerns maßgeblichen finanziellen Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse sowie das EBITDA. Das EBITDA als Nicht-IFRS-Größe ermittelt sich aus dem Betriebsergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zuzüglich der Abschreibungen. Die wesentlichen für die Steuerung des Konzerns maßgeblichen nicht-finanziellen Leistungsindikatoren sind Homes Passed (HP) und Homes Activated (HA) sowie die Penetrationsrate als deren Quotient (HA/HP).

Homes Passed beinhaltet alle Wohneinheiten, die an das Netz von Deutsche Glasfaser unter Berücksichtigung vorgegebener technischer Rahmenbedingungen an einem funktionstüchtigen Hauptkabel anschließbar sind. Als anschließbare Haushalte (= "Homes Passed") werden alle Wohneinheiten auf einem Grundstück gewertet, an dem ein betriebsbereites Hauptkabel vorbeiführt oder bereits ein betriebsbereiter Hausübergabepunkt (HÜP) existiert (inklusive Mitversorgung).

Das Potential "Homes Passed" berücksichtigt somit bereits angeschlossene und noch nicht betriebsbereite Übergabepunkte. Die kleineste Basis für die Ermittlung einzelner Potentiale ist die Wohneinheit.

Homes Activated bedeutet: Die Einführung des Glasfaserkabels ins Haus wurde vorgenommen. Der Anschluss ist damit fertiggestellt und der Kunde kann die gebuchten Dienste nutzen.

Ein weiterer bedeutsamer nicht-finanzieller Leistungsindikator für den Bereich Geschäftskunden (FttB "Fiber-to-the-Building") ist Customers Activated (CA). CA bedeutet: Glasfaserverbindung wurde eingerichtet und die gekaufte Dienstleistung steht technisch für den Kunden zu Verfügung.

Ertragslage

Das Bruttoergebnis - Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderung und abzüglich Materialaufwand (Umsatzaufwendungen) - des Deutsche Glasfaser Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2020 TEUR 121.173 (Vorjahr: TEUR 85.110). Dabei lag die Bruttomarge wie im Vorjahr bei 84,2%.

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatz	143.827	100,0	101.140	100,0
Bruttoergebnis	121.173	84,2	85.110	84,2
Betriebsergebnis	-47.896	-33,3	-25.774	-25,5
EBITDA	29.010	20,2	24.820	24,5
EBT	-110.282	-76,7	-65.936	-65,2
Konzernjahresergebnis	-116.582	-81,1	-67.160	-66,4

Im Berichtsjahr sind die Umsatzerlöse um TEUR 42.687 deutlich angestiegen. Als Begründung hierfür ist der Anstieg der aktiven Kunden heranzuführen. Im Bereich B2C Retail hat sich die Basis der aktiven Kunden um +42 % erhöht. Gepaart mit einer Steigerung des durchschnittlichen Kundenumsatzes (Average Revenue Per Unit "ARPU"), aufgrund höherwertiger Produkte, führte dieses zu einer Umsatzsteigerung von TEUR 31.655. Im Bereich B2B hat sich die Basis der aktiven Kunden um +35 % erhöht, welches mit einem Umsatzanstieg von TEUR 7.428 verbunden war. Demgegenüber steht der aufgrund des weiteren Wachstums des Konzerns notwendige Anstieg der Aufwendungen für Personal, Abschreibungen und sonstigen Aufwendungen. Die erhöhten Aufwendungen führten einem Rückgang des Betriebsergebnisses um TEUR 22.122 auf TEUR -47.896. Dabei ist der Anstieg der Personalaufwendungen von TEUR 26.372 auf TEUR 35.036 vor allem auf die höhere Mitarbeiterzahl zurückzuführen. Der Anstieg der Abschreibungen von TEUR 50.595 auf TEUR 76.907 steht im Zusammenhang mit der höheren Anzahl fertiggestellter Glasfasernetze.

Der Anstieg der sonstigen Aufwendungen um TEUR 19.742 auf TEUR 57.280 ist vor allem auf höhere Aufwendungen für Fremdpersonal und höheren Kosten für Marketing- und Gebietsentwicklung sowie Beratungsaufwendungen zurückzuführen.

Das EBITDA hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 4.191 positiv entwickelt und ist damit wie auch im Vorjahr deutlich positiv.

Die Ertragslage ist durch das stark wachstumsorientierte Geschäftsmodell geprägt. Hohen Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Ausbau und der Finanzierung der Netze stehen zunächst relativ geringe Erlöse gegenüber. Dieser Effekt kehrt sich voraussichtlich mittel- bis langfristig um.

Aufgrund der im Berichtsjahr weiteren Bautätigkeit haben sich die Finanzschulden weiter erhöht, was zu einem Anstieg des negativen Finanzergebnisses um TEUR 22.224 auf TEUR 62.385 geführt hat.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Deutsche Glasfaser Konzerns betrug am 31. Dezember 2020 TEUR 2.344.542 (Vorjahr: TEUR 1.532.228) und hat sich somit als Folge des fortschreitenden Netzausbaus gegenüber dem Vorjahresstichtag um TEUR 812.314 erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die in Betrieb genommene Netzinfrastruktur um TEUR 536.045 erhöht. Teil der Effekte des fortschreitenden Netzausbaus sind Forderungen aus gewonnen Fördermitteln in Höhe von TEUR 406.581 (Vorjahr: TEUR 361.297), die über die Laufzeit der Netze ertragswirksam werden und denen Netzausbauverpflichtungen in ähnlicher Höhe gegenüberstehen.

Das Eigenkapital ist zum Bilanzstichtag aufgrund des starken Wachstums im Jahr 2020 mit TEUR -73.155 (Vorjahr: TEUR 34.732) negativ. Der Fiber TopCo-Konzern verfügt über ein ausreichendes Eigenkapital, um diese bilanzielle Überschuldung auszugleichen.

	2020		2019 ^*
	TEUR	%	TEUR	%
Langfristige Vermögenswerte	1.975.684	84,3	1.384.767	90,4
Kurzfristige Vermögenswerte	295.703	12,6	147.460	9,6
Eigenkapitalfehlbetrag	73.155	3,1	0	0,0
Aktiva	2.344.542	100,0	1.532.228	100,0
Eigenkapital	0	0,0	34.732	2,3
Langfristige Verbindlichkeiten	1.981.211	84,5	1.232.199	80,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten	363.331	15,5	265.297	17,3
Passiva	2.344.542	100,0	1.532.228	100,0

^* Im Zuge der veränderten Darstellung bei den Fördermitteln von der Netto- auf die Bruttomethode hat sich die Bilanzsumme für 2019 um TEUR 5.161 erhöht.

Die im Berichtsjahr vorgenommenen Investitionen in passive Glasfasernetze und die damit einhergehenden Investitionen in Aktivtechnik haben zu einem weiteren deutlichen Anstieg der langfristigen Vermögenswerte geführt. Unterstützt wurde dieser Anstieg durch die Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte um TEUR 16.948, welche durch die Aktivierung von Kundengewinnungskosten nach IFRS 15 sowie den Erwerb von Software verursacht wurde.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, welches im Wesentlichen durch einen gestiegenen Bestand an Forderungen aus Fördermitteln auf TEUR 182.158 (Vorjahr: TEUR 119.553) verursacht wurde. Des Weiteren sind die Zahlungsmittel um TEUR 47.997 auf TEUR 57.888 angestiegen

Die für den weiteren Netzausbau notwendigen finanziellen Mittel konnten durch die weitere Ausnutzung bzw. Ausweitung der Kreditlinien und Eigenkapitalerhöhungen realisiert werden, was zu einer weiteren Erhöhung der langfristigen Finanzschulden geführt hat. Das Eigenkapital ist aufgrund des wachstumsbedingten Jahresfehlbetrages negativ.

Finanzlage

Als Konzernobergesellschaft des Deutsche Glasfaser Konzerns übernimmt die Fiber TopCo GmbH das Finanzmanagement. Dabei übernimmt sie die zentrale Steuerung der Zahlungsströme, die Sicherung der Finanzierung sämtlicher Konzerngesellschaften sowie die Absicherung und Steuerung finanzieller Risiken. Dazu gehören neben Liquiditätsrisiken auch Risiken aus Zinsschwankungen. Zur Absicherung dieser Zinsrisiken werden in diversen Konzerngesellschaften derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und Zinscaps eingesetzt.

Die Finanzierung des Deutschen Glasfaser Konzerns steht auf drei Säulen, Eigenkapitalerhöhungen, Gesellschafterdarlehen im weiteren Sinne und klassische Kreditfinanzierung.

Die Deutsche Glasfaser Gruppe hat im Januar 2020 ein starkes Fundament für weiteres Wachstum geschaffen. Der Konzern hat seine Fremdkapitalbasis von EUR 650 Mio. auf bis zu EUR 1.800 Mio. ausgebaut - zu verbesserten Konditionen. EUR 1.375 Mio. beträgt der feste Finanzierungsrahmen, der um zusätzliche EUR 425 Mio. erweitert werden kann. Den im Jahr 2020 nahezu verdreifachten finanziellen Spielraum wird die Deutsche Glasfaser nutzen, um die Digitalisierung in Deutschland weiter voranzutreiben. Insgesamt 16 Institutionen stehen hinter der neuen Finanzierung. Während der Laufzeit des Vertrages sind bestimmte Financial Covenants, welche sich auf das Verhältnis bestimmter betrieblicher Kennzahlen zur Verschuldung beziehen, einzuhalten.

Daneben hat der Konzern im Bereich der Geschäftskunden im Dezember 2020 die Kreditfinanzierung aus dem Jahr 2017 verlängert und erweitert. Es handelt sich um das "EUR 225.000.000 Term and Revolving Facilities Agreement". Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Dezember 2025. Während der Laufzeit des Vertrages sind ebenfalls bestimmte Financial Covenants, welche sich auf das Verhältnis bestimmter betrieblicher Kennzahlen zur Verschuldung beziehen, einzuhalten.

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit	9.958	33.834
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-609.475	-422.945
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	647.514	377.699
Netto-Mittelzufluss	47.997	-11.412

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit um TEUR 23.876 reduziert und ist mit TEUR 9.958 weiterhin positiv. Ursächlich hierfür ist das negative Betriebsergebnis, welches durch die zahlungsunwirksamen Veränderungen zum Großteil kompensiert werden konnte.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist vor allem durch die im Berichtsjahr vorgenommenen weiteren Investitionen in passive Glasfasernetze und Aktivtechnik gekennzeichnet. Die nötigen finanziellen Mittel wurden durch den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausreichend gedeckt.

Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage

Der Deutsche Glasfaser Konzern befindet sich weiterhin in der Expansions- und Investitionsphase. Dazu wurden im Geschäftsjahr Investitionen in den Ausbau von Glasfasernetzen in Höhe von TEUR 602.941 (Vorjahr: TEUR 403.297) getätigt. Diese wurden im Wesentlichen durch Fremdmittel aus dem FTTH- und FTTB-Kreditvertrag finanziert.

Da sich die Geschäftstätigkeit weiterhin im Auf- bzw. Ausbau befindet, hat der Deutsche Glasfaser Konzern in den vergangenen Jahren Anlaufverluste generiert. Zwar konnten im Geschäftsjahr 2020 die Umsatzerlöse von TEUR 101.140 im Vorjahr auf EUR 143.827 im Berichtsjahr wie in den Vorjahren um nahezu 50 % gesteigert werden, allerdings wurde im Wesentlichen bedingt durch gestiegene Verwaltungskosten, Abschreibungen und Finanzaufwendungen ein Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 110.278 (Vorjahr: TEUR 67.160) erzielt.

Die Erwartungen für 2020 über eine Erhöhung der Anzahl der HAs und HPs im hohen zweistelligen Prozentbereich wurden erreicht, ebenso der damit verbundene starke Umsatzanstieg. Die im Vorjahr prognostizierte deutliche Verbesserung des EBITDA wurde ebenfalls erreicht, bei gleichzeitigem Erreichen eines positiven EBITDA. Damit gestaltete sich die Entwicklung in 2020 insgesamt als günstig.

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Entwicklung der Glasfaseranschlüsse

(in Anzahl - kumulativ)	2020	2019	Δ
FttH
Homes Passed (HP)	894.056	627.373	266.683
Homes Activated (HA)	317.647	207.612	110.035
HA/HP	35,53%	33,1%
FttB
Customers Activated (CA)	8.082	5.370	2.712

Im Bereich FttH hat Deutsche Glasfaser zum Ende des Geschäftsjahrs 2020 894.056 private Haushalte (Vorjahr: 627.373 Haushalte) mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet (HP). Die Gesamtzahl der Glasfaseranschlüsse konnte somit weiter gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (+266.683). Die Anzahl der Haushalte, bei denen tatsächlich Dienstleistungen für Endbenutzer erbracht werden (HA), hat sich gegenüber dem Vorjahr von 207.612 auf 317.647 erhöht. Aufgrund des starken Wachstums ist die Penetrationsrate (HA/HP) zum Bilanzstichtag von 33,1 % Prozent auf 35,5% Prozent gestiegen.

Im Bereich FttB wurden Gebiete mit der Möglichkeit des Anschlusses weiterer Geschäftskunden ausgebaut. Hierbei können Geschäftskunden zum einen auf eigens für Gewerbekunden errichtete Polygone zurückgreifen, zunehmend werden aber auch die für Privatkunden errichteten Netze mitgenutzt. Die Anzahl der Geschäftskunden, bei denen tatsächlich Dienstleistungen erbracht werden (CA), hat sich gegenüber dem Vorjahr von 5.370 auf 8.082 erhöht.

Mitarbeiter

Personalstrategie

Der Erfolg des Deutsche Glasfaser Konzerns beruht auf den Fähigkeiten sowie der Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Personalstrategie des Konzerns ist darauf ausgerichtet, die strategische Weiterentwicklung und das schnelle Wachstum bestmöglich zu unterstützen.

Der Deutsche Glasfaser Konzern will auf allen betrieblichen Ebenen eine jederzeit hinreichende Zahl qualifizierter und engagierter Mitarbeiter beschäftigen und ihnen attraktive Arbeitsbedingungen und Perspektiven in einem schnell wachsenden Konzern bieten. Damit begegnet das Unternehmen zugleich den Herausforderungen des demografischen Wandels.

Entwicklung der Belegschaft

Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Abschlussstichtag 913 Mitarbeiter (Vorjahr: 655). Dies sind 258 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr, was einem Zuwachs in Höhe von 39,4 Prozent entspricht.

Forschung und Entwicklung

Der Deutsche Glasfaser Konzern hat im Berichtsjahr weitere Optimierungen der internen Prozesse und Weiterentwicklungen seiner Produkte vorgenommen. Zur Prozessoptimierung wurde vor allem die IT-Systemlandschaft weiterentwickelt.

Chancen- und Risikobericht

Die nachfolgenden Darstellungen veranschaulichen die am Bilanzstichtag des Konzernabschlusses relevanten und für die Entwicklung des Deutsche Glasfaser Konzerns bedeutsamen Risiken und Chancen. Die Beurteilung von Risiken und Chancen erfolgt dabei nach dem folgenden Schema:

Risiken und Chancen aus dem Markt und Umfeld

Kunden

Zu den wesentlichen Marktrisiken zählen die ständig sinkenden Preisniveaus bei Sprach- und Datendiensten, denen der Deutsche Glasfaser Konzern ausgesetzt ist. Als Ursachen können hierfür in erster Linie der harte Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche, etwaige Kannibalisierungseffekte durch neue Produkte und Dienstleistungen, der technologische Fortschritt sowie Auswirkungen aus der Regulierung des Telekommunikationsmarktes gesehen werden. Dies kann unter anderem dazu führen, dass die Glasfasernetze nicht die derzeit erwarteten Erträge generieren. Das Risiko ist vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen als moderat einzustufen.

Die als hoch einzuschätzende Chance, zukünftig potenziell Neukunden zu gewinnen und vorhandene Kunden an den Konzern zu binden, lässt sich vor allem mit der Leistungsfähigkeit des Glasfasernetzes begründen (zu den Chancen der Glasfaser Technik verweisen wir weiterhin auf unsere Ausführungen im Abschnitt Technologie).

Operative Risiken und Chancen

Kunden

Sollten Kunden in größerem Ausmaß kündigen und es dem Deutsche Glasfaser Konzern nicht gelingen, den damit verbundenen Kundenrückgang zu stoppen, könnte sich dies nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und die Finanzergebnisse auswirken. Daneben könnten sich negative Auswirkungen auf zukünftige Umsätze, Margen und Cashflows ergeben, wenn der Konzern nicht in der Lage ist, bereits etablierte Produkte weiterzuführen oder neue, verbesserte Produkte und Dienstleistungen erfolgreich einzuführen. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat jedoch gezeigt, dass der Deutsche Glasfaser Konzern auch weiterhin attraktive Angebote im Markt anbieten kann und es im Jahresverlauf geschafft, die Kundenzufriedenheit stetig zu steigern, welches sich in einem deutlich verbesserten Net Promoter Score (NPS) widerspiegelt. Das Risiko wird als moderat beurteilt.

Ein weiteres Risiko liegt in der COVID-19-Pandemie. Die Wirtschaftsleistung ist in Deutschland in 2020 stark eingebrochen. Nach Meldungen des Statistischen Bundesamtes schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 %. Folglich leitet sich hieraus das Risiko ab, dass eine erhöhte Anzahl an Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Im Hinblick auf die geringen Zahlungsausfälle im Konzern im Berichtsjahr lässt sich dieses Risiko als moderat einstufen. Auf der anderen Seite kann auch in COVID-19 eine Chance für den Deutsche Glasfaser Konzern gesehen werden, denn unter Berücksichtigung von Faktoren wie Homeschooling und Home-Office lässt sich festhalten, dass die Pandemie gezeigt hat, wie wichtig eine schnelle und funktionierende Telekommunikationsinfrastruktur ist. Die Chance kann als hoch eingestuft werden.

Technologie

Die Geschäftstätigkeit des Deutsche Glasfaser Konzerns unterliegt einem technologischen Wandel, auf den rechtzeitig reagiert werden muss, um negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit zu verhindern. Daneben muss der Konzern in der Lage sein, das vorhandene Glasfasernetz zu erhalten beziehungsweise weiterzuentwickeln, da dies ansonsten negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und Finanzlage haben könnte.

Die Leistungsfähigkeit des Glasfasernetzes lässt sich durch Erneuerung der aktiven Komponenten, wann immer erforderlich, erhöhen und anpassen. Das Glasfasernetz ist kein geteiltes Medium, wie zum Beispiel die DSL Technik oder eine Funklösung (LTE/5G). Das bedeutet, dass jedem angeschlossenen Kunden immer und zu jeder Zeit die volle Leistungsfähigkeit des Glasfasernetzes zur Verfügung steht. Ferner werden schon aktuell symmetrische Übertragungsraten von 1.000 Mbit und mehr in Glasfasernetzen realisiert und angeboten, was vor dem Hintergrund der durchgehend bis in jede Wohn- und Gewerbeeinheit gebauten Glasfaseranschlüsse als Garantie für die umfassende Nutzung des gesamten, zukünftigen Telekommunikationsangebots angesehen werden kann. Das Risiko wird daher zurzeit als sehr gering eingestuft.

Personal

Die wirtschaftliche Lage des Deutsche Glasfaser Konzerns kann durch eine nicht adäquate Ausstattung mit Führungs- und Fachkräften negativ beeinflusst werden. Ferner besteht die Möglichkeit, dass sich Personalrisiken aus einer hohen Fluktuationsrate von Leistungsträgern und einem unzureichenden Ausbildungsstand der Mitarbeiter ergeben könnten.

Der Konzern begegnet diesen Risiken, indem er sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert, um im Wettbewerb um hoch qualifizierte Mitarbeiter bestehen zu können. Durch Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen und attraktive Vergütungsstrukturen sollen die Chancen erhöht werden, qualifizierte Mitarbeiter langfristig an den Konzern zu binden. Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass der Konzern in der Lage war, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und an sich zu binden. Die Fluktuation war auch im vergangenen Jahr sehr niedrig. Das Risiko wird daher als gering beurteilt.

Projektrisiken

Projektrisiken erwachsen im Wesentlichen aus dem Bau der Glasfasernetze, der vorrangig durch Generalunternehmer realisiert wird. Dabei können sich Kalkulationsrisiken, Risiken aus Schlechtleistung oder Insolvenzrisiken der Generalunternehmer negativ auf die Geschäftstätigkeit des Deutsche Glasfaser Konzerns auswirken.

Diesen Risiken wirkt der Konzern mit strukturierten Prozessen entgegen. Die Projekte durchlaufen einen Genehmigungsprozess, werden sorgfältig geplant und laufend überwacht. Zur kontinuierlichen Unterstützung gibt es elektronische Abgleichungsprozesse. Die eingesetzten Generalunternehmer arbeiten bereits seit längerer Zeit mit den Gesellschaften des Deutsche Glasfaser Konzerns zusammen. Soweit möglich, werden Festpreise mit den Generalunternehmern vereinbart, um Kalkulationsrisiken zu minimieren. Das Risiko wird als gering beurteilt.

Informationstechnologie

Eine komplexe und leistungsfähige Informationstechnologie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Steuerung operativer und strategischer Geschäftsprozesse. Daneben stellen sensible Kundendaten einen wichtigen Teil des Tagesgeschäfts des Konzerns dar. Das unberechtigte Weitergeben solcher Daten könnte gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen, wodurch Strafen, Reputations- und Kundenverluste eintreten könnten, was wiederum negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit hätte.

Der Deutsche Glasfaser Konzern hat technische und organisatorische Vorkehrungen getroffen, um Risiken im Zusammenhang mit der Verlässlichkeit, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit der in den Informationssystemen gespeicherten Daten zu minimieren. Gleichzeitig wird durch diese Informationssysteme eine effiziente Informationsverarbeitung gewährleistet. Daneben sind sämtliche Steuerungssysteme und Datenspeicherungen nach aktuellsten Standards gesichert. Das Risiko wird daher als gering beurteilt.

Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen

Der Konzern überwacht und steuert seine finanziellen Risiken und Konzernfinanzierung. Dabei ist das vorrangige Ziel die Bestandssicherung des Unternehmens durch die Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungs- und Finanzierungsfähigkeit.

Dabei setzt der Konzern derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung konkreter Risiken aus bestehenden und absehbaren Grundgeschäften ein. Dazu werden ausschließlich marktgängige Finanzinstrumente eingesetzt.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können entstehen, wenn der Konzern die notwendigen Finanzmittel nicht beschaffen könnte, um seine fälligen Verpflichtungen fristgerecht und uneingeschränkt zu begleichen. Ein konzerninterner Finanzausgleich zum einen durch Intercompany-Darlehen und zum anderen durch den Ausgleich konzerninterner Verrechnungen ermöglicht die Steuerung des Finanzierungsbedarfs. Das stabile und weitgehend konjunkturunabhängige Geschäftsmodell des Deutsche Glasfaser Konzerns sichert planbare Umsätze und Cashflows und eröffnet so finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen Geschäftsfeldern und neuen Märkten zu nutzen.

Zum 31. Dezember 2020 verfügte der Deutsche Glasfaser Konzern über Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 57.888 (Vorjahr: TEUR 9.891) und die Möglichkeit zur weiteren Ausnutzung der beiden bestehenden Kreditrahmenvereinbarungen von bis zu EUR 1.800 Mio. und EUR 225 Mio. Wir gehen davon aus, dass die jederzeitige Zahlungsfähigkeit auch in Zukunft gesichert ist.

Der Konzern hat im Januar 2020 im Teilkonzern Deutsche Glasfaser im Bereich FTTH zu verbesserten Konditionen ein starkes Fundament für weiteres Wachstum geschaffen. Der Konzern hat seine Fremdkapitalbasis von EUR 650 Mio. auf bis zu EUR 1.800 Mio. ausgebaut. Der feste Finanzierungsrahmen beträgt EUR 1.375 Mio., der um zusätzliche EUR 425 Mio. erweitert werden kann. Die Anfang 2018 vereinbarte Finanzierung über EUR 650 Mio. hatte die Deutsche Glasfaser aufgrund ihres beschleunigten Wachstums fast vollständig ausgeschöpft. Des Weiteren hat der Konzern im Dezember 2020 im Bereich FTTB seine Kreditrahmenvereinbarung von EUR 70 Mio. auf EUR 225 erweitert. Den nahezu verdreifachten finanziellen Spielraum verwendet der Konzern, um die Digitalisierung in Deutschland weiter voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund beurteilen wir das Risiko als moderat.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen

Der Deutsche Glasfaser Konzern hat zum Teil variabel verzinsliches Fremdkapital aufgenommen und ist somit Zinsrisiken ausgesetzt. Der Konzern sichert sich gegen die Änderung zukünftiger Zinsniveaus, die bei variabel verzinslichen Schuldpositionen zu Schwankungen der Zahlungsströme führen könnten, durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps bzw. Zinscaps mittels natürlicher Hedges ab, soweit dies sinnvoll, angemessen oder aufgrund vertraglicher Vereinbarungen erforderlich ist. Das Zinsänderungsrisiko wird daher als gering beurteilt.

Ausfallrisiken/steuerliche Risiken

Ausfallrisiken können sich ergeben, wenn ein Kunde seinen Verpflichtungen nicht oder nicht fristgerecht nachkommen kann. Diesen Risiken begegnet der Deutsche Glasfaser Konzern, indem er Außenstände fortlaufend durch das Debitorenmanagement überwacht und beitreibt. Dennoch können in Ausnahmefällen trotz getroffener Vorsorgemaßnahmen finanzielle Belastungen aus Forderungsfällen nicht ausgeschlossen werden. Zurzeit beurteilen wir das Risiko, losgelöst von der Corona-Pandemie, als gering.

Steuerliche Risiken können sich aus Änderungen der lokalen Steuergesetze bzw. der Rechtsprechung und unterschiedlicher Auslegung von existierenden Vorschriften ergeben. Sie können sich sowohl auf unsere Steueraufwendungen und -erträge als auch auf unsere Steuerforderungen und - verbindlichkeiten auswirken. Des Weiteren besteht das Risiko des Untergangs von steuerlichen Verlustvorträgen. Zurzeit schätzen wir die steuerlichen Risiken als gering ein.

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten

Der Deutsche Glasfaser Konzern ist rechtlichen Risiken in Form von Schadensersatzforderungen und Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt und Partei einiger weniger gerichtlicher und außergerichtlicher Verfahren mit Kunden, Generalunternehmern sowie anderen Beteiligten. Erkennbare Risiken werden durch Versicherer gedeckt beziehungsweise - sofern entsprechende Voraussetzungen vorliegen - in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zurzeit beurteilen wir das Risiko daher als gering.

Bewertungsrisiken

Aufgrund der wachstumsbedingten hohen Investitionstätigkeit zeichnet sich der Konzern durch einen hohen Stand an langfristig gebundenem Anlagevermögen in Form der Netze und der dazugehörigen Aktivtechnik aus. Hier bestehen Risiken hinsichtlich eventuell notwendiger Abwertungen bzw. außerplanmäßiger Abschreibungen, falls diese aufgrund fehlender zukünftiger Erträge nicht mehr oder nicht voll werthaltig sind. Zurzeit beurteilen wir das Risiko als moderat.

Zusammenfassende Darstellung der Risiko- und Chancenlage

Der Deutsche Glasfaser Konzern kontrolliert und steuert fortlaufend die Einflüsse der beschriebenen Risiken und Chancen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage. Aus derzeitiger Sicht ergibt sich aus den bekannten Risiken keine Bestandsgefährdung des Deutsche Glasfaser Konzerns oder einzelner Konzerngesellschaften.

Prognosebericht

Nach Berechnungen des Branchenverbandes Bitkom wird sich der ITK-Gesamtmarkt im kommenden Jahr deutlich erholen, nachdem das Marktvolumen durch die Coronavirus-Pandemie im vergangenen Jahr leicht rückläufig war (siehe Abschnitt Telekommunikationsmarkt und wirtschaftliche Rahmenbedingungen). Für das Jahr 2021 rechnet der Branchenverband Bitkom im Bereich der Informationstechnik und der Telekommunikation mit einem Umsatzplus von insgesamt 2,9 Prozent auf 166,0 Mrd. €. Die Telekommunikation stabilisiert sich im Jahr 2021 voraussichtlich wieder langsam mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 67,4 Milliarden Euro. Für die Teilmärkte der TK-Endgeräte und TK-Infrastruktur wird ein ähnliches Wachstum von 2,8 bzw. 3,2 Prozent auf 11,6 bzw. 7,1 Milliarden Euro prognostiziert. Die Umsätze im Bereich Telekommunikationsdienste steigen in 2021 moderat um 0,3 Prozent auf 48,7 Milliarden Euro. ⁶

Für einen schnelleren und flächendeckenden Ausbau von Gigabitnetzen bis 2025 hat das Bundeskabinett am 16.12.2020 den von den Bundesministern für Wirtschaft und Energie sowie für Verkehr und digitale Infrastruktur vorgelegten Entwurf eines Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes verabschiedet. Dieser verfolgt das Ziel, einen modernen und zukunftsorientierten Rechtsrahmen für den deutschen Telekommunikationsmarkt zu etablieren. Die Realisierung von Baumaßnahmen für den Ausbau von Gigabitnetzen soll unter anderem durch Vereinfachungen bei Genehmigungsverfahren, die Stärkung alternativer Verlegemethoden (z. B. Trenching) sowie Erleichterungen bei der Nutzung von Wegen und Grundstücken beschleunigt werden. Die Fiber TopCo verwendet bereits seit Jahren innovative Bauverfahren, welche die Tiefbaukosten pro Anschluss signifikant verringern, dafür aber die Ausbaugeschwindigkeit massiv erhöhen. Durch eine weitere Industrialisierung des Glasfaserausbaus ist davon auszugehen, dass die Fiber TopCo ihre derzeitige Bauleistung von bis zu 30.000 Glasfaseranschlüssen pro Monat weiter steigern wird. Weitere Änderungen des Gesetzes betreffen Verbraucherschutzregelungen, die Marktregulierung, die Frequenzregulierung und Regelungen zum Universaldienst. Nach dem Kabinettbeschluss werden sich Bundestag und Bundesrat mit der TKG-Novelle befassen. Mit einem Inkrafttreten des Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes (TKMoG) wird spätestens im Sommer 2021 gerechnet. ⁷

Des Weiteren wurde das 2015 gestartete und 2018 aktualisierte Breitbandförderprogramm des Bundes erneut überarbeitet. Während das bisherige Förderprogramm auf unversorgte Gebiete (Übertragungsrate unter 30 Mbit/s) beschränkt war, sind nun auch Gebiete mit einer Versorgung unter 100 Mbit/s förderfähig. Die Aufgreifschwelle soll Ende des Jahres 2022 dann gänzlich entfallen. Die geplanten Anpassungen der Breitbandförderung werden zur Folge haben, dass sich die Anzahl der förderungsfähigen Gebiete vervielfachen wird; spätestens mit dem Wegfall der Aufgreifschwelle im Jahr 2020. Allerdings wird der Breitbandausbau in Deutschland von den privatwirtschaftlichen Ausbauplänen der Breitbandbetreiber getragen. Die Ressourcen der Netzbetreiber sind durch den privatwirtschaftlichen Netzausbau weitestgehend ausgelastet. Das gilt sowohl für die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel als auch für die personellen Ressourcen zur Ausbauplanung und den Baukapazitäten. Die Netzbetreiber stehen daher im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Kapazitäten vor großen Herausforderungen. Ob die zusätzlichen öffentlichen Fördermittel der Bundesregierung dazu beitragen, die Versorgungslücken schließen zu können, oder ob der privatwirtschaftliche Ausbau dadurch eher an Dynamik verliert, bleibt abzuwarten.

⁶ Vgl. Bitkom, https://www.bitkom.org/Marktdaten/ITK-Konjunktur/ITK-Markt-Deutschland.html, (29.01.2021).
⁷ Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/12/20201216-tkg-novelle-verabschiedet.html (29.01.2021).

Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten beiden Jahren weiter zu wachsen und den Ausbau hochleistungsfähiger Glasfasernetze in Deutschland voranzutreiben. Dazu sollen weitere Glasfasernetze gebaut und Gewerbebetriebe an das Deutsche Glasfaser Netz angeschlossen werden.

Dazu ist geplant, die Anzahl der gebauten Glasfaseranschlüsse (HP), die Anzahl der Haushalte mit Dienstleistungen (HA) und Anzahl der aktivierten Kunden (CA) bis Ende 2022 annähernd zu verdoppeln.

Für 2021 wird zunächst mit einem weiteren Anstieg der HAs, HPs und CAs im mittleren zweistelligen Prozentbereich gerechnet, bei einem Umsatz- und EBITDA-wachstum in vergleichbarer Höhe. Für das Geschäftsjahr 2022 wird im Vergleich zu 2021 mit einer leicht überproportionalen Umsatzerlössteigerung sowie einer weiteren Verbesserung des EBITDA gerechnet.

Gronau, 1. April 2021

Deutsche Glasfaser Holding GmbH

Geschäftsführung

Thorsten Dirks

Jens Müller

Ruben Queimano

Dr.Stephan Zimmermann

David Zimmer

Christoph Staudt

Roman Schachtsiek

Raimund Winkler

Guido Eidmann

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Gronau

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Gronau, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Deutsche Glasfaser Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 1. April 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Signiert von Carsten Nölgen, Wirtschaftsprüfer

Signiert von Jörg Fuhrländer, Wirtschaftsprüfer

Angaben zur Feststellung des Jahresabschlusses gem. § 328 Abs. 1a HGB Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Gronau

Der Konzernabschluss der Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Gronau, zum 31.12.2020 ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 30.08.2021 gebilligt worden.