JOST-Werke Deutschland GmbH

Neu-Isenburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Allgemeines

Die JOST-Werke Deutschland GmbH, Neu-Isenburg, (im Folgenden auch "JOST-Werke") mit ihrer Zweigniederlassung in Wolframs-Eschenbach ist Hersteller von Fahrzeugverbindungen und Teilen für schwere Lastkraftwagen, Auflieger und Anhänger. Vertrieben werden die Marken JOST, ROCKINGER und TRIDEC und an Hersteller von Lastkraftwagen, Aufliegern und Anhängern und Hydraulikzylindern sowie an den Handel.

Mit Blick auf die weltweiten Beteiligungen der Gesellschaft wird im vorliegenden Lagebericht auch auf globale Entwicklungen eingegangen, sowohl in der Beschreibung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch in der Chancen- und Risikoberichterstattung sowie dem Prognosebericht.

Die Gesellschaft hat seit dem Geschäftsjahr 2018 einen Aufsichtsrat gemäß Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG) gebildet.

Die primäre Steuerung der Gesellschaft erfolgt anhand der finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und des um Sondereffekte (z.B. Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen, periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen) bereinigten EBITDA (Earnings before interests, taxes, depreciation and amortization).

2. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft erholt sich trotz steigender Risiken: Im Laufe des Geschäftsjahrs 2021 hat sich die Weltwirtschaft vom pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020 kontinuierlich erholen können. Zwar führten Belastungen durch Material- und Kapazitätsengpässe, eine steigende Inflation und wiederholte Wellen der Pandemie zu einer Eintrübung der Wirtschaft im 2. Halbjahr 2021, aber insgesamt setzte sich die wirtschaftliche Erholung weiter fort. So konnte die Weltwirtschaft nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2021 um 5,9 % gegenüber 2020 deutlich wachsen (2020: -3,1 %). Getrieben durch die gute konjunkturelle Lage wuchs der Welthandel im Geschäftsjahr 2021 um 9,3 % gegenüber dem Vorjahr (2020: -8,2 %).

In Europa ist das Bruttoinlandsprodukt um 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2020: 6,4%). In den USA wuchs die Wirtschaft nach Angaben des IWF um 5,6 % gegenüber 2020 (2020: -3,4%). Auch in Asien erholte sich die Konjunktur nach dem pandemiebedingten Einbruch im Geschäftsjahr 2020 signifikant. Die Wirtschaftsleistung ist in den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern um 7,2 % gestiegen (2020: -0,9 %). Der Zuwachs wurde insbesondere durch China (8,1 %) und Indien (9,0%) bedingt. In Lateinamerika ist das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 nach Angaben des IWF um 6,8 % gewachsen (2020: -6,9%).

3. Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Starke Nachfrage nach LKW im Jahr 2021: Die hohe Investitionszurückhaltung vieler Flottenbetreiber im Geschäftsjahr 2020 - insbesondere bedingt durch Unsicherheiten aufgrund des Ausbruchs der Coronaviruspandemie - haben den typischen Abschwung im Investitionszyklus der Flotten verkürzt. Entsprechend war die Nachfrage nach LKW im Geschäftsjahr 2021 sehr stark und konnte teilweise nicht vollständig befriedigt werden, denn die Halbleiterknappheit und weitere Lieferkettenstörungen beeinträchtigten die Produktions- und damit Lieferfähigkeit vieler OEMs.

Gemäß LMC Automotive (LMC) ist die weltweite LKW-Produktion (ohne China) im Jahr 2021 um 27,2 % (2020: -31,1 %) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Nur der chinesische LKW-Markt zeigte eine negative Entwicklung im Jahr 2021 und ist gegenüber dem Vorjahr insgesamt um -22,4 % geschrumpft (2020: +38,7 %). Der chinesische LKW-Markt war im Jahr 2020 gegen den weltweiten Markttrend und trotz der Corona-Pandemie stark gestiegen, sodass im Jahr 2021 eine Reduktion der Investitionsbereitschaft der Flotten erwartet wurde. Dieser Effekt wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass mit Wirkung zum 1. Juli 2021 eine neue Emissionsregelung für LKW in China in Kraft trat, die starke Vorzieheffekte verursachte.

In Europa ist die LKW-Produktion im Jahr 2021 trotz eingetretener Lieferengpässe um 17,5 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen (2020: -22,0 %). In Nordamerika ist die LKW-Produktion 2021 um 17,6 % gewachsen (2020: -37,8 %). In beiden Regionen konnte die hohe Nachfrage nach LKW aufgrund von Lieferengpässen nicht vollständig bedient werden, sodass viele Bestellungen ins Jahr 2022 verschoben werden mussten. Dies führte zu einem hohen Auftragsbestand bei OEMs und deren Zulieferern am Ende des Geschäftsjahres 2021.

In Asien-Pazifik-Afrika (APA) ist der LKW-Markt, beeinflusst durch den starken Rückgang des chinesischen LKW-Markts im 2. Halbjahr 2021, um -16,6 % gesunken (2020: 23,1 %). Ohne China sind die anderen Länder in der APA-Region jedoch um 37,9 % gegenüber 2021 gewachsen (2020: -40,2 %) und folgten dem positiven Erholungstrend von Europa und Nordamerika. In Lateinamerika wuchs der LKW-Markt nach Angaben von LMC Automotive im Geschäftsjahr 2021 um 77,2 % (2020: -21,1 %).

Anhängermarkt auf Wachstumskurs: Nach dem starken Rückgang des Anhängermarkts in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 erholte sich die Produktion von Anhängern im Geschäftsjahr 2021 signifikant. Das Prognoseinstitut Clear Consulting (Stand Juli 2021) geht von einem Wachstum des weltweiten Anhängermarkts im Jahr 2021 von 19,5 % aus (2020: -20,2 %).

In Europa erwartet Clear Consulting, dass der Anhängermarkt im Jahr 2021 um 18,6 % gegenüber 2020 gestiegen ist (2020: -22,3 %). In Nordamerika rechnet FTR, ein auf diese Region spezialisiertes Marktforschungsinstitut, mit einem Anstieg der Anhängerproduktion um 25,8 % gegenüber 2020 (2020: -35,7 %). In Asien-Pazifik-Afrika erwartet Clear Consulting einen Zuwachs des Anhängermarkts um 11,1 % (2020: -6,7 %).

4. Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

a) Ertragslage

Im Berichtsjahr 2021 wurde ein Umsatz in Höhe von TEUR 390.965 (2020: TEUR 309.485) erzielt. Dies entspricht einer Erholung im Vergleich zum Vorjahr um 26 %, nach dem pandemiebedingten Rückgang im Geschäftsjahr 2020.

Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Umsätze für Sattelzugmaschinen und Sattelauflieger sowie die Trailerachsen zurückzuführen. Das im Vorjahr für 2021 prognostizierte Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wurde dadurch übertroffen. Der Umsatz verteilt sich im Wesentlichen wie folgt auf die einzelnen Produktgruppen: Sattelkupplungen, Stützwinden und Königszapfen 58 % (2020: 55 %), Komponenten für Anhänger 6 % (2020: 7 %), Achsen 17 % (2020: 16 %), ROCKINGER-Kupplungen 10 % (2020: 11 %) sowie Containertechnik und sonstige Produkte 9 % (2020: 11 %).

Die Erhöhung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 mit TEUR 1.434 (TEUR 299) deutlich positiver auf die Gesamtleistung aus. Die anderen aktivierten Eigenleistungen sind hingegen um TEUR 141 gesunken und stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Fertigungsprozesse. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 11.364 (2020: TEUR 6.227) beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Währungsumrechnung von TEUR 6.002 (2020: TEUR 3.744), Erträge aus Schadensersatzleistungen in Höhe von TEUR 230 (2020: TEUR 0), Erträge aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR 3 (2020: TEUR 1.650) und Erträge aus Rückstellungsauflösungen in Höhe von TEUR 4.870 (2020: TEUR 532).

Die Gesamtleistung ist im Vergleich zum Vorjahr um 28 % auf TEUR 403.936 gestiegen.

Der Materialaufwand betrug TEUR 288.357 im Berichtsjahr gegenüber TEUR 213.255 im Vorjahr und stieg damit überproportional im Verhältnis zu den Umsatzerlösen. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen der Anstieg der Rohmaterialpreise. Die Aufwendungen für Leiharbeitnehmer sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des gestiegenen Produktionsvolumens wieder deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Materialaufwandsquote (bezogen auf die Umsatzerlöse) von 68,9 % auf 73,8 % erhöht.

Der Personalaufwand ist auf TEUR 50.427 (2020: TEUR 40.828) angestiegen. Der Anstieg gegenüber 2020 ist im Wesentlichen bedingt durch gestiegene Löhne und Gehälter, höhere Aufwendungen für Altersversorgung und die in 2020 genutzten staatlichen Zulagen für Kurzarbeit. Die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitenden ist nach dem Rückgang in 2020 wieder angestiegen in 2021 (632 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt; 2020: 617 Mitarbeiter).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 6.798 auf TEUR 54.229 (2020: TEUR 47.432) gestiegen. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (TEUR +4.355), gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 3.942, für Frachtkosten (TEUR +1.425), für weiterbelastete Aufwendungen für leitende Angestellte (TEUR +621), für Werbung und Messen (TEUR +590) und für Instandhaltung (TEUR +517). Gegenläufig reduzierten sich die Aufwendungen aus Gewährleistung um TEUR 1.776 und die Entwicklungsaufwendungen um TEUR 724. Der Anstieg für die weiterbelasteten Aufwendungen für leitende Angestellte ist im Wesentlichen durch den Gehaltsverzicht der leitenden Angestellten sowie geringere Boni im Vorjahr zu erklären. Im Zuge des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich höhere Aufwendungen für Ausgangsfrachten sowie für Werbung und Messen.

Das operative Ergebnis "EBITDA" (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) fiel in 2021 um TEUR 3.887 auf TEUR 10.923. Für das um Sondereffekte (z.B. Erträge aus Zuschreibungen, periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen) bereinigte EBITDA ist im Vorjahr noch ein deutlicher Anstieg prognostiziert worden. Unter Berücksichtigung der Bereinigungen ergab sich für das bereinigte EBITDA ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2021: TEUR 6.050; 2020: TEUR 12.627). Im Wesentlichen ist dies durch den Anstieg der Materialaufwendungen aufgrund von Preiserhöhungen bei den Rohmaterialien und weiterhin sehr hohen Logistikkosten bedingt.

Das EBIT (Betriebsergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung) verschlechterte sich um TEUR 5.077 auf TEUR 5.435, was im Wesentlichen auf die oben beschriebenen Effekte zurückzuführen ist. Hinzu kommen um TEUR 1.189 gestiegene Abschreibungen.

Das Ergebnis nach Steuern ist von TEUR 27.686 auf TEUR 24.249 gesunken. Die oben genannten Faktoren, die für den Rückgang des EBIT verantwortlich waren, wurden durch die folgenden Effekte allerdings teilweise kompensiert, sodass der relative Rückgang geringer ist. Der Anstieg der Erträge aus Beteiligungen um TEUR 6.941, der Rückgang der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen um TEUR 1.023 sowie der Abschreibungen auf Finanzanlagen um TEUR 500 wirkten sich positiv auf das Ergebnis nach Steuern aus. Gegenläufig kam es zu einem Rückgang der Erträge aus Gewinnabführungsverträgen um TEUR 7.291. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge haben sich nur unwesentlich erhöht.

Der Rückgang der Erträge aus Gewinnabführung hängt mit dem gesunkenen Jahresergebnis der Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH, Neu-Isenburg, das im Wesentlichen durch Beteiligungserträge geprägt ist, zusammen. Der Rückgang der sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ergibt sich überwiegend aus Zinsen gegenüber verbundenen Unternehmen. Der Anstieg der Erträge aus Beteiligungen resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Erträgen von JOST Polska Sp. Z o.o., Nowa Sol/Polen (TEUR +8.397) sowie JOST Australia Pty. Ltd., Seven Hills/Australien (TEUR +389), während die Erträge von JOST (China) Auto Component Co. Ltd., Wuhan, Hubei Province/PR China (TEUR -1.805) und JOST Hungaria Kft., Veszprém/Ungarn (TEUR -40) gesunken sind.

Das nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verbleibende Jahresergebnis wird aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages vollständig an die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 24.178 abgeführt (2020: TEUR 27.613).

b) Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Bilanzsumme TEUR 653.680 (2020: TEUR 506.996). Das Anlagevermögen sank auf TEUR 220.828 (2020: TEUR 222.868). Im Wesentlichen ist dies durch den Rückgang der immateriellen Vermögenswerte um TEUR 1.540 bedingt. Die Anlagenintensität - unter Berücksichtigung der Finanzanlagen - beträgt zum Bilanzstichtag 33,8 % (2020: 44,0 %) und ist damit im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken.

Investitionen wurden in das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 3.122 (2020: TEUR 9.779) sowie in die immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 326 (2020: TEUR 907) vorgenommen. Die laufenden Abschreibungen betrugen TEUR 5.488 (2020: TEUR 4.298). Die Investitionen (ohne Akquisitionen) haben mit 0,9 % des Umsatzes das geplante Niveau von 2,5 % des Umsatzes nicht erreicht.

Im Berichtsjahr als auch im Vorjahr mussten keine Zuschreibungen auf die Buchwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen vorgenommen werden. Es wurden ebenso keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Buchwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen vorgenommen (2020: außerplanmäßige Abschreibungen auf die Buchwerte der Anteile an der Jost Otomotiv Sanayi Ticaret A.S., Izmir, Türkei in Höhe von TEUR 500).

Das Umlaufvermögen lag am Bilanzstichtag mit TEUR 432.117 deutlich über dem Vorjahr (TEUR 283.488). Der Anstieg ist insbesondere auf eine geänderte konzerninterne Finanzierung zurückzuführen, welche sowohl die Forderungen aus Verrechnungskonten (vor Saldierung TEUR +144.586) als auch die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wesentlich erhöht hat. Dabei wurde eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber der JOST-Werke AG von einem verbundenen Unternehmen übernommen (TEUR 92.812), was in dieser Höhe zu einer Forderung gegen das verbundene Unternehmen auf dem Verrechnungskonto geführt hat. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich, bedingt durch das gestiegene Geschäftsvolumen, um TEUR 8.999 erhöht. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, die sonstigen Vermögensgegenstände und die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind etwa auf dem Vorjahresniveau geblieben.

Die Vorräte sind um TEUR 8.087 gestiegen. Das liegt unter anderem an gestiegenen Bezugspreisen und zeigt sich im Anstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit TEUR 4.116 sowie der fertigen Erzeugnisse und Waren mit TEUR 3.308.

c) Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über Schuldscheindarlehen auf Ebene der Konzernobergesellschaft JOST Werke AG, die die Finanzierung der JOST-Werke Deutschland GmbH sicherstellt.

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 6.270 gestiegen, während die sonstigen Rückstellungen insgesamt um TEUR 355 gesunken sind.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind stichtagsbedingt um TEUR 3.240 angestiegen, während die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aufgrund der laufenden Tilgungszahlungen in 2021 gesunken sind (TEUR -2.554).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind nochmals deutlich auf TEUR 517.127 (2020: TEUR 378.305) gestiegen, was mit den oben erwähnten Änderungen in der konzerninternen Finanzierung im Zusammenhang steht. Dies ist im Wesentlichen auf die Verbindlichkeit aus Darlehen gegenüber der JOST Werke AG mit TEUR 92.812 (2020: TEUR 0) zurückzuführen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Verrechnungskonten (TEUR +28.284) ergibt sich im Wesentlichen aus der Ergebnisabführung an die Gesellschafterin Jasione GmbH in Höhe von TEUR 24.178 (2020: TEUR 27.613). Die Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr mit verbundenen Unternehmen erhöhten sich um TEUR 9.292 auf TEUR 25.862. Das bestehende Darlehen gegenüber der Jasione GmbH hat sich um TEUR 8.433 auf TEUR 281.492 erhöht. Es ist variabel auf EURIBOR-Basis zuzüglich 1,6 % verzinst. Die Laufzeit des Darlehens ist kurzfristig ausgestaltet, jedoch orientiert sich die Tilgung an der externen Finanzierung der JOST Werke AG über die Schuldscheindarlehen. Die oben genannten Verrechnungskonten mit Konzerngesellschaften stehen ebenfalls als Finanzierunginstrument zur Verfügung.

Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2021 beträgt 6,5 % (2020: 8,4%).

Das Anlagevermögen wird zu 216 % (2020: 167 %) von langfristigen Schulden und Eigenkapital gedeckt.

In Bezug auf Veränderungen der außerbilanziellen Verpflichtungen sei auf die Ausführungen unter Abschnitt 5. im Anhang verwiesen.

Der Finanzmittelbestand beträgt TEUR 9.260 (2020: TEUR 9.683) und ist damit um TEUR 423 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.

d) d) Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage der Gesellschaft

Das im Vorjahr prognostizierte Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ist durch das gestiegene Geschäftsvolumen in 2021, mit einem Anstieg um 26,3 % auf EUR 391 Mio. im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 übertroffen worden. Für das um Sondereffekte (z.B. Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen, periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen) bereinigte EBITDA wurde im Vorjahr ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Niveau von 2020 prognostiziert. Bedingt durch den deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses (EBIT) aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise und weiterhin hohen Logistikkosten sank das bereinigte EBITDA erneut deutlich um TEUR -6.577 (-52,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Für die Liquidität (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) ist im Vorjahr für 2021 eine Steigerung gegenüber 2020 prognostiziert worden. Tatsächlich ergab sich jedoch ein leichter Rückgang der Liquidität um TEUR 423 gegenüber dem Vorjahr.

Die Liquidität der JOST-Werke Deutschland GmbH ist durch eine langfristige Finanzierung mittels eines Intercompany-Darlehens durch die Muttergesellschaft Jasione GmbH und ein weiteres Intercompany-Darlehen durch die oberste Muttergesellschaft JOST Werke AG sichergestellt. Die Gruppe finanziert sich über Schuldscheindarlehen, die von der Konzernmutter JOST Werke AG mit einem Gesamtvolumen von 150,0 Mio. EUR platziert wurden sowie einer revolvierenden Kreditfazilität und einem weiteren Darlehen, die zum Bilanzstichtag mit 102 Mio. EUR bzw. 25 Mio. EUR in Anspruch genommen wurden.

Die Auftragslage der Gesellschaft ist im Vergleich zum Vorjahr grundsätzlich als sehr positiv zu beurteilen.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung, vor dem Hintergrund der sich insbesondere seit dem dritten Quartal kontinuierlich verteuernden Rohstoffpreise im abgelaufenen Geschäftsjahr, trotzdem als positiv einzustufen. Die Gesellschaft war in der Lage die sich bereits zu Jahresbeginn abzeichnenden Preiserhöhungen im Einkauf rechtzeitig an den größten Teil der Kunden weiterzugeben. Dadurch war insbesondere das erste Halbjahr außerordentlich erfolgreich. Die Lage der Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag als stabil einzuordnen.

Die konjunkturellen Erwartungen bleiben ungewiss: Während davon auszugehen ist, dass die Ausbreitung des Coronavirus keine signifikant negativen Einflüsse haben wird, können weiter steigende Rohstoffpreise (insbesondere Stahl) und auf sehr hohem Niveau stagnierende Logistikkosten das positive Marktwachstum zum Teil bremsen. Auch die Auswirkungen aus Materialengpässen bei wichtigen Kunden von JOST und aus dem Russland-Ukraine Konflikt gilt es im kommenden Geschäftsjahr sehr genau zu beobachten und ggf. kurzfristig zu reagieren.

Überleitung des bereinigten EBITDA:

in TEUR	2021	2020
Ergebnis nach Steuern	24.249	27.686
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-585	-925
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.557	-6.580
Abschreibungen auf Finanzanlagen	0	-500
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	3.037	2.911
Erträge aus Gewinnabführungsvertrag	6.388	13.679
Erträge aus Beteiligungen	15.531	8.590
Betriebsergebnis (EBIT)	5.435	10.511
Periodenfremde Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen	4.870	532
Periodenfremde Erträge aus Versicherungsentschädigungen	3	1.650
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.488	-4.298
Bereinigtes EBITDA	6.050	12.627

5. Forschung und Entwicklung, Produkte

Produktinnovationen sind eine wichtige Säule unserer Unternehmensstrategie. Wir wollen mit unseren Produkten und Systemen den Technologiewandel hin zu komplexeren, nachhaltigeren und intelligenten Nutzfahrzeugen begleiten, sowohl im Transport als auch in der Agrarwirtschaft. Gleichzeitig wollen wir unsere Produkte und deren Herstellung nachhaltiger gestalten, um den Ressourcen- und Energieeinsatz bei der Produktion zu minimieren und damit die Ressourceneffizienz zu steigern.

Mit unserem Know-how in der Transport- und der Landwirtschaft wollen wir unseren Kunden innovative Lösungen und Produkte anbieten, die die Bedienung der Nutzfahrzeuge sicherer und einfacher machen, ihnen Effizienzsteigerungen ermöglichen und die Flexibilität sowie die Einsatzfähigkeit der Ausrüstung erweitern.

Die Produktentwicklungskapazitäten für die Voraus- und Anwendungsentwicklung unserer Business Line Transport werden im Wesentlichen am Standort Neu-Isenburg in Deutschland gebündelt. Für den Bereich Agrar liegt die Produktentwicklung überwiegend in Umeå in Schweden. Auch unser internationaler Lieferantenstamm wird größtenteils von Neu-Isenburg und Umeå aus technisch unterstützt und in den Entwicklungsprozess eingebunden.

Die Gesellschaft beschäftigte 2021 in diesem Bereich durchschnittlich 60 Mitarbeiter (2020: 59 Mitarbeiter). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung reduzierten sich in 2021 um 0,2 Mio. EUR auf 7,9 Mio. EUR (2020: 8,1 Mio. EUR).

Uns ist es wichtig, die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios kontinuierlich voranzutreiben, um so die Zukunftsfähigkeit von JOST zu stärken. Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen, die Transformation unserer Industrie hin zu modernen, intelligenteren Mobilitäts- und Logistikkonzepten mitzugestalten. Deshalb erforschen und entwickeln wir neue Technologien und Produkte, um unsere aktuellen Verbindungslösungen so zu optimieren, dass sie in digitale oder elektrische Nutzfahrzeuge integriert werden können.

Unsere Forschung und Entwicklung fokussierte sich 2021 insbesondere darauf, die Entwicklung eines voll autonomen Kupplungssystems zusammen mit OEM-Kunden voranzutreiben. Das System ist eine Weiterentwicklung unseres voll automatisierten Kupplungssystems (KKS) und soll den Sattelschlepper dazu befähigen, nicht nur automatisch, sondern auch vollständig autonom (d.h. ohne Fahrer) den Kupplungsprozess durchführen zu können.

Besonderes Augenmerk hatten für uns die Bereiche Sicherheits- und Komfortausstattung sowie die CO ₂ - und Gewichtsreduzierung. Wir arbeiten daran, neue Komponenten und Lösungen zu entwickeln, die den Flotten und den Landwirten dabei helfen, effizienter zu arbeiten sowie Treibstoff und Emissionen zu reduzieren und dadurch ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

6. Chancen- und Risikoberichterstattung

Risikomanagementsystem

Aufgrund seiner geschäftlichen Aktivitäten als weltweit agierendes Unternehmen ist die Gesellschaft einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind und sich trotz aller Sorgfalt nicht vollständig ausschließen lassen.

Die Gesellschaft ist in das Risikomanagementsystem des JOST Werke AG Konzerns eingebunden und somit gibt der Vorstand der JOST Werke AG, der personell der Geschäftsführung der JOST-Werke Deutschland GmbH entspricht, die Risikopolitik vor, die die Basis für das Handeln aller Beteiligten am Risikomanagementprozess bildet. Oberster Grundsatz ist es die Unternehmensziele, die Existenz, die Wettbewerbsfähigkeit und den Geschäftserfolg zu sichern und dabei die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken bewusst einzugehen und darauf zu achten, dass dadurch ein Mehrwert für das Unternehmen geschaffen wird und die Unternehmensziele nicht gefährdet werden.

Das Risikomanagementsystem wurde 2017 eingeführt. Es orientiert sich an der Norm "ISO 31000 Risk Management - Principles and Guidelines" und ist ein integraler Bestandteil der Führungsprozesse. Dabei orientiert sich das System an den Risiken des JOST Werke AG Konzerns und den Kernelementen: Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikosteuerung und Risikoüberwachung. Chancen und Risiken sind bei JOST definiert als potenzielle positive bzw. negative Abweichungen von Zielen und Planzahlen auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) bzw. die Liquidität. Damit soll sichergestellt werden, dass sich das Chancen- und Risikomanagement an künftigen Werten und möglichen Ereignissen orientiert und so einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens leistet.

Die Risiken wurden im Rahmen eines intern definierten Prozesses mittels Checklisten, Kontrollverfahren, Workshops und Interviews erfasst. Neu identifizierte Risiken können jederzeit im Risikomanagementsystem aufgenommen werden. Nach strukturierter Risikoidentifikation pro Risikofeld (Risikoinventar) erfolgt die Einschätzung anhand einer von der Geschäftsführung vorgegebenen Relevanzskala. Die Risikofelder orientieren sich dabei an der JOST Prozesslandschaft bzw. den internen Abläufen der Gesellschaft und dienen der Strukturierung der Risikoidentifikation. Die direkte Verantwortung, unternehmerische Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern, liegt bei den Risikoverantwortlichen aus den jeweiligen Abteilungen. Aufgabe der Risikoverantwortlichen ist es, neben der Identifikation und Bewertung von Risiken auch geeignete Maßnahmen zu entwickeln, einzuleiten und zu überwachen. Diese Maßnahmen verfolgen den Zweck, Risiken zu vermeiden, zu mindern oder zu übertragen.

Die Relevanzskala für die Risikobeurteilung ist ein Ausdruck für die Gesamtbedeutung des jeweiligen Risikos bei JOST und soll Kommunizierbarkeit und Risikoquantifizierung verbinden, sowie zur Schwerpunktsetzung der Risikobewältigung dienen. Die Einschätzung aller Risiken orientiert sich dabei wie in der folgenden Grafik aufgezeigt, an einer bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeit (gemäß den Stufen: sehr unwahrscheinlich, unwahrscheinlich, möglich, wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich) und an der finanziellen Auswirkung des Risikos (Schadensausmaß gemäß den Stufen: sehr gering, gering, mittel, hoch, sehr hoch). Die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadensausmaßes erfolgt sowohl vor als auch nach umgesetzten Maßnahmen (Brutto- und Netto-Betrachtung). Die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadensausmaßes künftiger Ereignisse und Entwicklungen unterliegt naturgemäß Unsicherheiten. Nicht immer können wir diese präzise vorhersehen und ihnen entgegenwirken.

Relevanzskala für die potenzielle Abweichung vom geplanten EBT bzw. von geplanter Liquidität

Die Aufgabe der Risikoüberwachung liegt dezentral in der Verantwortung des jeweiligen Risikoverantwortlichen. Die Informationen der Risikoverantwortlichen zu Ihren Risiken werden durch das zentrale Risikomanagement konsolidiert und der Geschäftsführung zweimal im Jahr in Form eines internen Risikoberichts vorgelegt. Dieser Bericht gibt einen detaillierten Überblick über die aktuelle Risikolage. Akute Chancen und Risiken werden der Geschäftsführung unverzüglich und direkt berichtet (Ad-hoc Berichte).

JOST setzt für das Risikomanagement eine integrierte Software-Lösung ein. Dadurch können die Risikoverantwortlichen selbständig im System ihre Risiken beobachten, steuern und bewerten. Für den Halbjahres- und Jahresbericht wurde dies von den einzelnen Verantwortlichen erfolgreich durchgeführt. Einmal im Jahr werden weiterhin Interviews und Workshops mit den Verantwortlichen veranstaltet, um das Bewusstsein und den Umgang mit Risiken und Chancen weiter zu verbessern. Zudem ermöglicht das System den aktuellen Risikozustand regelmäßig abzufragen. Grundsätzlich müssen die Risikoverantwortlichen ihre Risiken in regelmäßigen Abständen aktualisieren, bewerten, geeignete Maßnahmen einleiten, bestätigen und freigeben.

Im Jahr 2021 wurden erstmals mehrere Zeiträume der Zukunft betrachtet, um dadurch einen besseren Überblick über die möglichen Entwicklungen zu erhalten und dem Anspruch an ein Frühwarnsystem gerecht zu werden. In Anlehnung an den Prüfungsstandard IDW PS 340 n.F. wurden drei Zeiträume berücksichtigt und bewertet. Neben den gewohnten zwölf Monaten haben die Verantwortlichen auch das zweite und das dritte Folgejahr bewertet. Zusätzlich wurden die Risiken erstmals brutto und netto betrachtet, um so die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos aufzuzeigen.

Darüber hinaus flankieren u. a. das Umwelt- und Qualitätsmanagementsystem sowie diverse Sicherungsinstrumente, Versicherungen und Standards das interne Kontrollsystem, in dem sämtliche operationellen Prozesse erfasst sind. Ferner sind Instrumente zur Steuerung von Compliance-Belangen, wie ein Hinweisgebersystem und ein Verhaltenskodex, konzernweit eingeführt und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Die Regelüberwachung - etwa von Gesetzen und Richtlinien - erfolgt durch den Compliance-Beauftragten, der in seiner Funktion bei Bedarf durch externe Juristen beraten wird.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess (IKS) hat zum Ziel, die Vollständigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung der JOST Werke Deutschland GmbH sicherzustellen. Mit dem IKS soll die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung, der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie der konzerninternen Richtlinien gewährleistet werden. Auf Basis des etablierten IKS sollen Fehler in der Rechnungslegung grundsätzlich vermieden bzw. zeitnah aufgedeckt werden, damit die Adressaten des Einzelabschlusses valide und verlässliche Informationen erhalten.

Zu den wesentlichen Grundsätzen des implementierten IKS gehören insbesondere die strukturierten Prozessabläufe, klare Rollen und Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung der Funktionstrennung und des Vier-Augen-Prinzips, systematische Abstimm- und Genehmigungsprozesse, die Einhaltung von internen Richtlinien sowie weitere definierte präventive und überwachende Kontrollmechanismen.

Technische und organisatorische Maßnahmen im IT-Bereich, wie z.B. ein Berechtigungskonzept oder die eingerichteten automatischen Datensicherungen sorgen für eine konsistente Datenverarbeitung. Diverse EDV-Sicherheitseinrichtungen schützen die eingesetzten Finanzsysteme bestmöglich gegen unbefugte Zugriffe.

Die Interne Revision ist für die regelmäßige Prüfung des eingerichteten internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems zuständig und unterstützt bei der kontinuierlichen Verbesserung des IKS.

Das Konzerncontrolling überwacht die operativen und finanziellen Prozesse durch monatliche Kontrollen von Plan-Ist- und Ist-Ist-Abweichungen. Dadurch werden wesentliche oder nicht-plausible Veränderungen frühzeitig entdeckt.

Chancen und Risiken

Im Folgenden stellen wir die Chancen und Risiken dar, die aus heutiger Sicht einen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäfts haben können. Über die dargestellten Chancen und Risiken hinaus könnte es weitere Einflussfaktoren geben, die wir aus heutiger Sicht als nicht wesentlich beurteilen oder die uns noch nicht bekannt sind und die sich positiv bzw. negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken könnten.

Sofern nicht anders spezifiziert, betreffen die dargestellten Chancen und Risiken alle Geschäftssegmente der Gesellschaft. Sollten Chancen und Risiken sich auf die verschiedenen Geschäftssegmente unterschiedlich auswirken, werden diese unterschiedlichen Beurteilungen explizit dargestellt.

Die als wesentlich identifizierten Chancen und Risiken werden nachfolgend grundsätzlich geschäftsfeldbezogen erläutert. Eine Ausnahme bilden die Risiken, die von der weltweiten Verbreitung des neuartigen Virus SARS-CoV-2 ("Corona-Virus") seit Anfang des Jahres 2020 ausgehen. Sie werden in einem separaten Absatz am Ende dieses Kapitels näher erläutert.

Risiken

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf unser Geschäft. Aufgrund der Konjunkturabhängigkeit der Branche, in der wir tätig sind, können zyklische Konjunkturrückgänge, insbesondere in der Nutzfahrzeugindustrie oder der Landwirtschaft, unser Geschäft beeinträchtigen.

Politische, soziale oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen und negative Veränderungen in Ländern, in denen wir und unsere Kunden agieren, könnten sich nachteilig auf unser Geschäft sowie unsere Ertrags-, Finanz-, und Vermögenslage auswirken. Auch Verschiebungen der Marktanteile zwischen Fahrzeugsegmenten oder Verringerungen der Marktanteile von Fahrzeugen, für die wir wesentliche Komponenten liefern, könnten unser Geschäft beeinträchtigen. Ebenfalls könnte ein unerwartet starker Aufschwung der Nutzfahrzeugnachfrage dazu führen, dass unsere Produktionskapazitäten nicht ausreichen, um die tatsächliche Nachfrage nach unseren Produkten zu decken, und wir dadurch Marktanteile verlieren.

Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind die erwarteten Unsicherheiten im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 durch den Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts gestiegen. Aktuell können wir konkret nicht einschätzen, wie sich die geopolitische Auseinandersetzung und etwaige wirtschaftliche Sanktionen auf die allgemeine europäische und globale Konjunktur auswirken können.

Darüber hinaus bestehen die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie und ihr negativer Einfluss auf die globale Wirtschaft nach wie vor. Auch die Inflationsängste aufgrund der steigenden Rohmaterialpreise sowie Energie- und Logistikkosten, weiter verschärft durch den Russland-Ukraine-Konflikt, könnten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bremsen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts deuteten die Frühindikatoren auf eine weitere Erholung der weltweiten Konjunktur und des globalen Handels hin. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnete für 2022 in allen für JOST relevanten Volkswirtschaften mit einem erneuten Wachstum der Wirtschaftsleistung (World Economic Outlook, Januar 2022), weist allerdings in einer Pressemitteilung vom März 2022 auf eine wahrscheinliche Verlangsamung der Erholung der weltweiten Konjunktur durch den Russland-Ukraine Konflikt hin.

Insofern können sich die politischen Konflikte oder eine unerwartete Verschlechterung der Weltwirtschaft negativ auf die Investitionsbereitschaft in der Nutzfahrzeugindustrie und der Landwirtschaft auswirken und somit unser Geschäft beeinträchtigen.

Die geringe Anlagenintensität unserer Produktion erlaubt uns, schnell und flexibel auf Nachfrageschwankungen zu reagieren. Ebenfalls können wir durch die internationale Ausrichtung unseres Geschäftsmodells die Abhängigkeit von einzelnen Ländern und Regionen reduzieren, sodass wir eine bessere Risikostreuung erreichen. Aktuell rechnet das Prognoseinstitut LMC (Global Commercial Vehicle Forecast, Quarter 4, 2021) damit, dass im Geschäftsjahr 2022 die weltweite LKW-Produktion ohne China um 11,2 % gegenüber dem Vorjahr steigen wird. Lediglich für China wird weiterhin ein Rückgang der LKW-Produktion in 2022 um 18,9 % gegenüber 2021 erwartet. Auch im Anhängermarkt rechnen die Prognoseinstitute mit einem Wachstum 2022 um 7,0 % gegenüber 2021.

In der Landwirtschaft erwarten wir, dass die Nachfrage nach Traktoren gegenüber dem Vorjahr leicht steigen wird. Neben der Entwicklung der allgemeinen Konjunktur können sich zusätzlich das Wetter, Tierkrankheiten und Preisrückgänge bei Agrarprodukten negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung unseres Geschäfts mit Komponenten für die Landwirtschaft auswirken. Auch der Klimawandel und die damit verbundene Zunahme von Extremwetter-Ereignissen wie Hitzewellen, Überflutungen oder Dürren, haben einen direkten negativen Einfluss auf die Landwirtschaft und können unseren Umsatz mit Komponenten für die Landwirtschaft beeinflussen.

Wir bewerten die aktuellen gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Risiken als mittel. Die Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten wir als möglich. Die Einschätzung dieser Risiken hat sich insbesondere aufgrund der bestehenden Unsicherheiten im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Wettbewerbsrisiken

Die Branche, in der wir tätig sind, ist durch einen intensiven Wettbewerb geprägt. Wir konkurrieren in erster Linie auf Basis von Qualität, Sicherheit, Preis, Service, Lieferpräzision und geschwindigkeit sowie der Fähigkeit, Ersatzteile für unsere Produkte international schnell und zuverlässig anbieten zu können. Eine Konsolidierung unserer Wettbewerber oder ein Überangebot im Markt könnte sich nachteilig auf unser Geschäft sowie unsere Finanz- und Ertragslage auswirken.

Um diesem Risiko zu begegnen, versuchen wir als Teil unserer Strategie, unser Produktportfolio zu erweitern, neue Marktregionen mit bestehenden und neuen Produkten zu erschließen und die Marktpenetration unserer Produkte weltweit weiter zu steigern. Gleichzeitig streben wir an, durch unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten die technologische Führerschaft unserer Kern- und Nischenprodukte stetig auszubauen. Darüber hinaus versuchen wir, die internationale Positionierung unserer Marken in der Nutzfahrzeugindustrie weiter zu stärken, um uns besser vom Wettbewerb abheben zu können.

Wir pflegen eine enge und langjährige Beziehung zu unseren Kunden und streben an, deren Bedürfnisse zu antizipieren und ihnen mit unseren Produkten passende Lösungen anbieten zu können. Durch den Zukauf von Ålö haben wir unsere Präsenz im landwirtschaftlichen Markt der Nutzfahrzeugindustrie ausgebaut und uns Zugang zu weiteren Kunden verschafft. Die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und die Kombination der Vertriebskanäle von JOST und Ålö sollen unsere Wettbewerbsvorteile weiter steigern.

Wir schätzen die Bedeutung der Wettbewerbsrisiken für unser Geschäft als mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als möglich ein. Das Risiko ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Risiken aus der Geschäftstätigkeit

Etwa ein Drittel unseres Umsatzes 2021 generierten wir mit OEM-Truck-Kunden. Es handelt sich hierbei um einen stark konzentrierten Markt mit nur einer begrenzten Anzahl von globalen Herstellern. Im Gegensatz dazu ist der Anhängermarkt, in dem wir mehr als ein Drittel unseres Umsatzes generieren, deutlich fragmentierter und wird von mehreren hundert Herstellern, die überwiegend regional tätig sind, bedient. Der restliche Anteil des Umsatzes kommt aus unseren Aftermarket-Aktivitäten, in denen die Anzahl der Kunden ebenfalls hoch ist. Dank dieser verhältnismäßig ausgewogenen Umsatzverteilung ist keiner unserer Kunden für mehr als 10 % unseres Umsatzes verantwortlich, trotz der hohen Konzentration innerhalb des OEM-Markts. Darüber hinaus versuchen wir, durch die Erschließung neuer Regionen und die Erweiterung des Produktportfolios ständig neue Kunden zu gewinnen, und achten darauf, dass unsere Kundenstruktur weiterhin ausgewogen bleibt. Dennoch kann sich die Verhandlungsmacht großer Kunden nach wie vor negativ auf unsere Umsatz- und Ertragslage auswirken.

Aufgrund der Sicherheitsrelevanz unserer Produkte könnten sich Mängel oder Produktionsfehler negativ auf unsere Umsatz- und Ertragslage auswirken. Dies könnte der Reputation unseres Unternehmens schaden und den Wert unserer Marken mindern. Zur Adressierung der Risiken aus Produktionsfehlern haben wir globale Haftpflicht- und Rückrufversicherungen abgeschlossen. Unser Hauptaugenmerk liegt aber selbstverständlich auf der permanenten Überprüfung unserer internen Organisation und der permanenten Schulung unserer Belegschaft, um die erwähnten Risiken so gering wie möglich zu halten. Dazu zählen unter anderem umfangreiche Tests und Versuche, bevor ein neues oder modifiziertes Produkt zur Produktion freigegeben wird. Ebenfalls wird die Qualität der Produktion permanent überwacht und durch ein geeignetes Prozessmanagement gesichert.

Wir schätzen die Bedeutung der Risiken (Schadensausmaß) aus der Geschäftstätigkeit für unser Geschäft als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als unwahrscheinlich ein. Das Risiko ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Produktionsrisiken

Unsere Produktionsprozesse sind professionell gesteuert. Sie werden im Rahmen verschiedener Zertifizierungen nach DIN ISO 9001 und IATF 16949 (Qualität) sowie nach DIN ISO 14001 (Umwelt) kontinuierlich überprüft und verbessert. Dennoch können wir nicht gänzlich ausschließen, dass es zu ungeplanten Betriebsunterbrechungen kommt, z. B. durch Naturkatastrophen oder Großereignisse. Auch der Ausfall wichtiger Schlüsselanlagen kann trotz aller Vorsicht und präventiver Maßnahmen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Diese Risiken sind durch unseren Versicherungsschutz soweit möglich abgedeckt und werden im Rahmen der Notfallplanung bewertet und reduziert. Darüber hinaus arbeiten wir an der kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz und Effektivität unserer Produktionsprozesse und Managementsysteme. Ferner kann der Ausbruch von Epidemien, ebenfalls zu Produktionsunterbrechungen führen, die nicht von JOST beeinflusst werden können.

Trotz hoher Konzentration auf Qualität, können Qualitätsrisiken, die zu Rückholaktionen führen, nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Aktuell stufen wir die potenziellen Auswirkungen dieser Risiken (Schadensausmaß) als gering ein. Die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Produktionsunterbrechungen stufen wir weiterhin als möglich ein. Die Einschätzung liegt damit auf dem Vorjahresniveau.

Unternehmensstrategische Risiken

Das Ziel der Unternehmensstrategie ist die fortlaufende Steigerung des Unternehmenswerts. Strategische Entscheidungen hinsichtlich Investitionen, Technologie- und Produktentwicklung, Standortentscheidungen, Akquisitionen und Joint Ventures sowie struktureller Veränderungen innerhalb der Organisation sind mit komplexen Risiken behaftet, die nicht vollkommen ausgeschlossen werden können. Es könnte sein, dass wir nicht in der Lage sind, technologische Veränderungen vorauszusehen, um uns darauf frühzeitig einzustellen oder diese zu nutzen. Es könnte sein, dass wir nicht in der Lage sind, bisherige oder zukünftige Akquisitionen und Joint Ventures sowie neu eröffnete, übernommene oder verlagerte Produktionsstätten erfolgreich zu integrieren oder die erwarteten Vorteile zu erzielen. Diese Risiken könnten die Akzeptanz unserer Produkte reduzieren, das Image unserer Marken verletzen, unsere Marktanteile verringern und die Ertrags- und Finanzlage des Unternehmens beeinträchtigen.

Solche strategischen Entscheidungen werden daher in mehreren Stufen sorgfältig geprüft. Es findet ein Best-Practice-Austausch zwischen den Standorten statt. Wir beobachten kontinuierlich die Entwicklung der Rahmenbedingungen in den verschiedenen Regionen, um Trends am Markt oder regulatorische Änderungen frühzeitig zu erkennen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, in allen Unternehmensbereichen effiziente Strukturen zu schaffen und Prozesse zu optimieren, um unsere Flexibilität zu erhöhen.

Aktuell bewerten wir das Schadensausmaß der strategischen Risiken als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als unwahrscheinlich. Das Risiko ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Beschaffungsrisiken

Die Gesellschaft ist von Preisschwankungen der eingesetzten Materialien betroffen. Ungünstige Marktentwicklungen wie die Verteuerung von Energie- und Rohstoffpreisen stellen ein wesentliches Beschaffungsrisiko für den JOST Konzern dar. Ferner sind wir bei bestimmten Produkten und Teilkomponenten von einer begrenzten Anzahl von Zulieferern abhängig. Lieferunterbrechungen, Preiserhöhungen sowie Liefer- und Kapazitätsengpässe durch den Ausfall von Zulieferern können eine höhere Auswirkung auf unsere Produktion und unseren Absatz haben. Ebenfalls kann der Ausbruch von Epidemien, Kriegen oder Naturkatastrophen in den Regionen, in denen unsere Lieferanten oder ihre Vorlieferanten produzieren, zu Lieferunterbrechungen sowie Liefer- und Kapazitätsengpässen führen.

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft und zur Sicherung der Lieferkette sind wir kontinuierlich auf der Suche nach neuen, qualitativ und preislich wettbewerbsfähigen Lieferquellen. Darüber hinaus haben wir längerfristige Verträge mit den wesentlichen Lieferanten weltweit verhandelt. In einigen Fällen konnten wir für bestimmte Waren neue Lieferanten auswählen, die wir zur Einhaltung unserer hohen Qualitätsanforderungen im Vorfeld qualifiziert haben. Dies stellt einen laufenden und zeitintensiven Prozess dar, mit besonderen Anforderungen an Qualität, Compliance, Nachhaltigkeit und Logistik. Ziel ist es, die Vormaterialpreise auf der Lieferantenseite weiter zu stabilisieren und gegenüber den Marktindikatoren zu reduzieren.

Wir schätzen die Risiken aus der Beschaffung als hoch ein und die Eintrittswahrscheinlichkeit als möglich. Im Vergleich zum Vorjahr sind sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch das Schadensausmaß aufgrund der angespannten Lage in den Beschaffungsmärkten gestiegen. Insbesondere gestiegene Stahlpreise sowie eine Verknappung von Logistikkapazitäten auf den Weltmärkten stellen auch für das kommende Jahr ein erhöhtes Risiko dar. Der Russland-Ukraine-Konflikt kann ebenfalls die Verknappung der Liefer- und Logistikkapazitäten weiter verschärfen und zu weiteren Preissteigerungen insbesondere in Europa führen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind bereits deutliche Preissteigerungen, bspw. Im Bereich Energie, zu verzeichnen.

Personalrisiken

Wir sind auf qualifizierte und motivierte Mitarbeiter angewiesen, um uns weiterhin langfristig am Markt erfolgreich zu behaupten. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel sowie die unterschiedlichen Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards in den verschiedenen Ländern, in denen wir aktiv sind, können dazu führen, dass Stellen nicht oder nicht rechtzeitig besetzt werden. Die geringe Arbeitslosigkeit verstärkt den Fachkräftemangel und birgt das Risiko steigender Personalkosten. Personalengpässe können die Weiterentwicklung, die Produktion und den Vertrieb unserer Produkte und Dienstleistungen einschränken, was sich wiederum negativ auf das Ergebnis der Gesellschaft auswirken kann. Ferner kann sich der Verlust von Know-how-Trägern und Führungskräften in Schlüsselpositionen negativ auf das Geschäft auswirken. Arbeitsniederlegungen oder andere arbeitsrechtliche Angelegenheiten sowohl in unseren Betrieben als auch in den Betrieben unserer Kunden und Lieferanten könnten unser Geschäft beeinträchtigen.

Durch Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen wie Weiterbildungen oder Talentmanagementprogramme wollen wir zudem unsere Mitarbeiter an das Unternehmen binden und sie gleichzeitig befähigen, ihre Aufgaben besser erfüllen zu können. Dem Verlust von Know-how-Trägern und Führungskräften in Schlüsselpositionen begegnen wir mit frühzeitigem Wissenstransfer.

Aktuell beurteilen wir das Schadensausmaß für die Personalrisiken als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich bis möglich. Das Gesamtrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken.

IT-Risiken

Für JOST ist die Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Informationstechnologie von großer Bedeutung. Störungen beim Betrieb der Informationssysteme und Netzwerke können die Verfügbarkeit der IT-Services an unseren Standorten gefährden und sich negativ auf die Produktivität auswirken. Aufgrund verschiedener Quasi-Monopolstellungen im IT-Markt und des fehlenden Wettbewerbs besteht eine Abhängigkeit von einzelnen Software-Lieferanten und Dienstleistern. Darüber hinaus steigt die Cyber-Wirtschaftskriminalität, die eine verstärkte Gefahr für die IT-Sicherheit betroffener Unternehmen darstellt. Unbefugte Datenzugriffe, Datenverlust bzw. Betriebsstörungen oder -unterbrechungen, die durch Cyberangriffe auf IT- und Geschäftsprozesse verursacht werden, stellen eine Bedrohung dar. Die weiter steigende organisatorische und technische Vernetzung zwischen unseren weltweiten Standorten erhöht die Komplexität und die Anforderungen an die Verfügbarkeit und Sicherheit unserer IT-Systeme.

Wir begegnen diesem Risiko mit einer zentralen IT-Strategie, mit der wir stets darauf achten, dass der Konzern über ein solides IT-Kompetenzprofil und Implementierungsverantwortliche pro Standort verfügt. Wir arbeiten mit etablierten Standards und verfügen über diverse Kontrollverfahren in Bezug auf Systemverfügbarkeit, -integrität und -vertraulichkeit sowie Datensicherheit, Datenschutz und IT-Management. Für JOST ist der aktuelle, vollständige und korrekte Austausch von Informationen von großer Bedeutung, hierfür werden dem Schutzbedarf der Informationen entsprechend gesicherte IT-Systeme und Infrastrukturen betrieben. Ferner haben wir sowohl technische und organisatorische Maßnahmen als auch ergänzende präventive Maßnahmen (z. B. Schutz der redundant ausgelegten Rechenzentren) und reaktive Maßnahmen (z. B. Notfallplanung), die die IT-Risiken weiter begrenzen sollen, im Einsatz bzw. festgelegt. Mittels unserer IT-Sicherheitsrichtlinie, der stetigen Weiterentwicklung der Organisation für IT-Sicherheit und durch die Vorgabe von Sicherheitsstandards und regelmäßigen Simulationen von Hackerangriffen und Penetrationstests wird diesem Risiko aktiv begegnet. Darüber hinaus aktualisieren wir unsere IT-Security-Systeme kontinuierlich und achten auf das Lifecycle-Management unserer IT-Landschaft. Unsere Mitarbeiter werden zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit konsequent sensibilisiert und geschult.

Aktuell stufen wir die Auswirkungen (Schadensausmaß) der IT-Risiken auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als möglich ein. Der Gesamterwartungswert der Risiken liegt leicht über dem Vorjahresniveau.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der internationalen Tätigkeit als weltweit agierendes Unternehmen sind wir zwangsläufig finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt, die sich überwiegend aus den Schwankungen von Währungskursen, Zinssätzen und Preisen ergeben. Auch Kreditausfälle stellen ein spezielles finanzwirtschaftliches Risiko dar.

Wesentliche Wechselkursschwankungen des Euro gegenüber anderen Währungen, insbesondere der schwedischen Krone, dem US-Dollar, dem chinesischen Renminbi und des britischen Pfunds könnten sich auf unsere Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die klassischen JOST Transport-Produkte werden in ihren wichtigsten Absatzmärkten produziert, was für eine ausreichende "natürliche Absicherung" gegen währungsbedingte Transaktionsrisiken sorgt. Sofern wirtschaftlich sinnvoll, optimieren wir unsere Warenströme, sodass wir die Währungsräume nicht verlassen müssen. Im Unterschied dazu wird ein großer Teil der Agrar-Produkte zentral produziert und anschließend in die verschiedenen Absatzmärkte weltweit verkauft. Dem dadurch entstehenden Risiko von Auswirkungen durch Wechselkursschwankungen wird teilweise durch Fremdwährungsabsicherung entgegengewirkt. Währungsschwankungen können die Zahlungsströme aus erhaltenen Dividenden unserer Tochtergesellschaften ebenfalls beeinflussen und sich auf die Rentabilität auswirken. Währungsänderungsrisiken werden zum Teil abgesichert.

Das Liquiditätsmanagement bei Jost sichert uns gegen Liquiditätsengpässe ab. Die verfügbaren Liquiditätsreserven werden kontinuierlich überwacht und Soll-Ist-Abweichungen der Entwicklung regelmäßig durchgeführt.

Insgesamt stufen wir das Schadensausmaß für die finanziellen Risiken als überwiegend gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich ein. Der Erwartungswert ist im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend gleichgeblieben.

Rechtliche Risiken

Wir sind bestrebt, rechtliche Risiken zu vermeiden bzw. zu kontrollieren. Dennoch ist JOST im Rahmen seiner internationalen Geschäftstätigkeit vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs-, patent, kartell-, arbeits-, marken- und umweltrechtlichen Regelungen ausgesetzt, deren Verletzung Kosten und Imageverluste verursachen könnten. Wir unterliegen Exportkontrollen, die uns einem Haftungsrisiko aussetzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit an internationalen Märkten beeinträchtigen könnten. Behördliche Vorschriften oder Steuern könnten unsere Kosten erhöhen und sich nachteilig auf unser Geschäft und unsere Ertragslage auswirken. Wir könnten Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen unterliegen. Wir sind Risiken aus Gerichts-, Verwaltungs- und Schiedsverfahren ausgesetzt. Außerdem besteht das Risiko, dass Schäden aus Gewährleistungsverpflichtungen, Streitigkeiten im Zusammenhang mit Schadensersatzansprüchen und Abgabenforderungen entstehen. Für solche Fälle werden jedoch angemessene Rückstellungen gebildet.

Durch vielfältige interne Kontrollmechanismen wie u. a. einem Verhaltenskodex, einem Hinweisgebersystem sowie diversen internen Richtlinien streben wir die Prävention und möglichst schnelle Aufdeckung von potenziellen Verstößen an, um so diese Risiken zu minimieren. Zudem gibt es regelmäßige Workshops zur Exportkontrolle und eine permanente Prüfung unserer Geschäftspartner gegen Sanktionslisten. Außerdem schulen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig zu Compliance-Themen.

Damit stufen wir die potenziellen Auswirkungen der rechtlichen Risiken auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering und unwahrscheinlich ein. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Risiken durch das Coronavirus

Auch im Jahr 2021 wurden wir stark von der Coronapandemie beeinflusst. Die globale Verbreitung des Virus und seiner Mutationen betrifft noch immer in unterschiedlicher Art und Weise alle Märkte und Aktivitäten der Gesellschaft. Als weltweit tätiges Unternehmen können die Auswirkungen der Pandemie in verschiedenen Bereichen und Regionen unterschiedlich gespürt werden. Die Maßnahmen, die zum Bevölkerungsschutz angeordnet werden, beeinflussen teilweise auch die wirtschaftlichen Tätigkeiten des Unternehmens. So besteht nach wie vor das Risiko von Markteinbrüchen, der erneuten Reduktion oder Unterbrechung der Produktion, Unterbrechungen von Lieferketten, Forderungsausfälle infolge von Insolvenzen sowie das Risiko von Infektionen unserer Mitarbeiter.

Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Virus-Verbreitung und der neuen Mutationen bestehen die Unsicherheiten fort und die zukünftigen wirtschaftlichen Auswirkungen sind nur schwer abschätzbar. Jedoch wurden in den vergangenen Geschäftsjahren in allen Werken Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter eingeführt, sowie Maßnahmen für die Aufrechterhaltung der Produktion getroffen, sodass das Risiko der Pandemie auf unser Geschäft aktuell als mittel eingeschätzt wird. Auch in den Folgejahren gehen wir davon aus, dass uns die Pandemie noch begleiten wird. Wir gehen allerdings auch davon aus, dass aufgrund der Maßnahmen, wie z.B. Impfungen, die Beeinträchtigungen geringer werden.

Chancen

Gesamtwirtschaftliche Chancen

Die globale Geschäftstätigkeit von JOST und seine Positionierung als innovativer und serviceorientierter Anbieter von Markenprodukten für LKW und Anhänger eröffnen kontinuierlich neue Chancen für die Gesellschaft.

Mit zunehmender Globalisierung der Wirtschaft steigen der Bedarf für den internationalen Güterverkehr und das Wachstum der weltweiten Verkehrsinfrastruktur, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Megatrends wie Urbanisierung, E-Commerce und Digitalisierung bieten grundlegende Chancen für den Gütertransport, da LKW eines der Haupttransportmittel für die Versorgung von Metropolen und Städten darstellen. Insbesondere bieten die Wachstumsländer in Asien, Südamerika, Afrika und Osteuropa, aufgrund der vielen Investitionen in die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur, große Chancen für JOST.

Im Jahr 2021 erzielten wir 12 % des Umsatzes in Schwellen- und Entwicklungsländern. Durch unsere starke globale Präsenz sind wir gut positioniert, um vom dynamischen Wachstum in Schwellen- und Entwicklungsländern profitieren zu können.

Wir erwarten kurz- bis mittelfristig eine positive Auswirkung dieser Chancen auf die Umsatz- und Ertragslage. Insbesondere unsere Tochtergesellschaften im APA-Segment (Asien, Pazifik und Afrika), aber auch einige Länder in Europa, vor allem in Osteuropa, könnten dadurch schneller wachsen. Für den Prognosezeitraum 2022 beurteilen wir die Chancen dieser Entwicklung als mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit als möglich.

Nachhaltigkeitschancen

Das steigende Bewusstsein für eine nachhaltigere Wirtschaft eröffnet auch neue Perspektiven für JOST. Eine nachhaltige Wertschöpfungskette gewinnt zunehmend an Bedeutung. Als nachhaltig denkendes und agierendes Unternehmen können wir nicht nur mit unseren Produkten und Entwicklungen unsere direkten Kunden und die Endanwender unserer Produkte dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden, wir können auch Einfluss auf unsere eigene Geschäftstätigkeit ausüben und dort Möglichkeiten finden, effizienter und ressourcenschonender zu wirtschaften. Wir wollen den Energieeinsatz und die CO ₂ -Emissionen bei der Herstellung unserer Produkte erheblich reduzieren. Unsere Produkte werden bereits bei der Entwicklung auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen untersucht und dahingehend entwickelt. JOST will bis zum Jahr 2030 die CO ₂ - Emissionen aus Scope 1 und Scope 2 pro Produktionsstunde gegenüber dem Basisjahr 2020 um 50 % reduzieren.

Wir sehen zudem Chancen, bei der Entwicklung von neuen Systemen und Produkten, die den Endnutzern eine höhere Arbeitssicherheit, einen besseren Gesundheitsschutz und höheren Komfort bieten. Durch mehr Automatisierung, Sensorik und Mechatronik können unsere neu entwickelten Systeme menschliche Fehler minimieren, Arbeitsunfälle vermeiden und Ermüdung bei langen Bedienzeiten reduzieren. Dies ist entscheidend für den professionellen Einsatz und bringt einen Mehrwert für Flotten.

Für die Prognosezeiträume der nächsten Jahre beurteilen wir die Chancen dieser Entwicklung als mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit als möglich.

Branchenspezifische Chancen

Autonomes Fahren als wichtiger Branchentrend eröffnet große Wachstumschancen für die Gesellschaft. Wir verstehen uns als Marktführer bei der Fertigung von Produkten und Systemen, die LKW und Anhänger miteinander verbinden. Aus diesem Grund investieren wir bewusst in Forschung und Entwicklung, mit dem Ziel, ein autonomes Kupplungssystem zwischen LKW und Anhängern zu entwickeln, das es ermöglichen soll, den heute noch zum Teil durch den Fahrer manuell durchgeführten Kupplungsvorgang zukünftig zu automatisieren. Dies sehen wir als wichtigen Schritt auf dem Weg zum vollautonomen Fahren von Nutzfahrzeugen.

Wichtig ist uns dabei, durch Effizienzsteigerungen einen Mehrwert für die Nutzer unserer Produkte, die Betreiber von Flotten, zu schaffen. Zudem erwarten wir durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs neue Marktimpulse, von denen wir profitieren können.

Wir schätzen die mittel- bis langfristigen Chancen aus der erfolgreichen Entwicklung und Vermarktung solcher Systeme für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als hoch ein. Insbesondere die Regionen Europa und Nordamerika sollten von diesen Chancen profitieren, da die Endkunden in den Industrienationen am stärksten daran interessiert sind, den Automatisierungsgrad ihrer Nutzfahrzeuge zu verbessern. Für den Prognosezeitraum 2022 beurteilen wir die Chancen dieser Entwicklung jedoch als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich.

Chancen aus Veränderungen von Regulierungen

Neue regulatorische Anforderungen für Nutzfahrzeuge stellen wichtige Chancen für unser Unternehmen dar, denn oft sind sie entweder mit vorgezogenen Bestellungen von Nutzfahrzeugen, die nach den bisherigen Standards noch zugelassen werden können, oder mit nachgelagerten Bestellungen, die die neuen Anforderungen erfüllen, verbunden.

Im Transport- oder Agrarmarkt werden neue Standards mittelfristig Flotten und Landwirte dazu zwingen oder zumindest Anreize schaffen, effizienter und nachhaltiger zu werden. Dadurch wird das Interesse an technologisch anspruchsvolleren und nachhaltigeren Produkten steigen. Wir sehen darin gute Chancen, unser Produktportfolio insbesondere in Asien zu erweitern. Ferner können wir den Trend erkennen, dass immer mehr aufstrebende Volkswirtschaften die Sicherheitsvorgaben für Nutzfahrzeuge und die Anforderung zur Einhaltung von Umweltstandards kontinuierlich verschärfen. China hat z. B. im Jahr 2021 strengere Standards eingeführt, um die Abgasemissionen von LKW zu senken. Solche Entwicklungen steigern den Bedarf an neuen Produkten und Ersatzteilen in der Region. Entsprechend werden wir unsere Standorte in Asien weiterentwickeln, um darüber hinaus vom wachsenden Ersatzteilmarkt in dieser Region profitieren zu können.

Insgesamt stufen wir die Bedeutung dieser Chancen für die Region APA als mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit als möglich ein. Für die Regionen Nordamerika und Europa schätzen wir die Bedeutung dieser Chancen für den Prognosezeitraum 2022 als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich ein.

Beschaffungschancen

Wir sehen gute Chancen zur Förderung der globalen Geschäftstätigkeit von JOST im Bereich der Beschaffung, indem wir neue Zulieferer für unsere hohen Produktansprüche qualifizieren und so unsere internationale Lieferantenlandschaft erweitern. Dadurch können wir Abhängigkeiten vermeiden, unsere Flexibilität und Verhandlungskraft steigern und unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, indem wir Kosten- und Währungsunterschiede zwischen Ländern und Regionen besser ausgleichen können. Wir achten außerdem bei der Qualifizierung von neuen Lieferanten auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards und durch unseren Lieferantenkodex sorgen wir dafür, dass unsere Lieferkette kontinuierlich nachhaltiger wird.

Im Rahmen des Integrationsprozesses der im Geschäftsjahr 2020 übernommenen Ålö Gruppe haben wir Synergien im Bereich Beschaffung weltweit identifiziert, die wir bei der Vergabe von neuen Aufträgen nutzen. So können wir unsere internationalen Warenströme weiter optimieren und den Anstieg der Beschaffungskosten für JOST weltweit limitieren.

Wir bewerten den positiven Einfluss dieser Chancen auf die Ertragslage aller unserer Geschäftssegmente als gering bis mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering.

Unternehmensstrategische Chancen

Wachstum durch Akquisitionen oder Beteiligungen ist ein weiterer Teil unserer Unternehmensstrategie, um unser Produkt- und Prozessportfolio sowohl zu verbreitern als auch weiter zu vertiefen. Wir verfügen über eine bewährte Expertise bei der Umsetzung und Integration von Akquisitionen. Die erfolgreiche Übernahme und die Integration der Ålö-Gruppe im Geschäftsjahr 2020, trotz des negativen Einflusses der Corona-Pandemie auf das Geschäft und die Reisetätigkeit, ist ein Beleg dieser Expertise.

Die Integration verschafft uns Chancen bei der Produktentwicklung, im Einkauf sowie bei dem gemeinsamen Vertrieb von Produkten für die Agrarindustrie der JOST Marke ROCKINGER und der Ålö Marke Quicke. Die Bündelung des gemeinsamen Know-hows sollte die erfolgreiche Erschließung von neuen zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern und Regionen, insbesondere in APA, ermöglichen.

Auch zukünftig werden Akquisitionen einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenswachstum von JOST leisten. Die gute Liquiditätslage des Konzerns sowie die durch den Börsengang gewonnene Möglichkeit, uns bei Bedarf am Kapitalmarkt zusätzlich finanzieren zu können, verleihen damit die notwendige finanzielle Stärke, um kurz- bis mittelfristig weitere Akquisitionen durchführen zu können. Wir beobachten kontinuierlich den Markt und suchen aktiv nach potenziellen Übernahmekandidaten, die die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie zusätzlich beschleunigen können.

Wir schätzen die kurz- bis mittelfristigen unternehmensstrategischen Chancen als mittel und die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering ein.

Gesamtaussage der Geschäftsführung zur Risiko- und Chancenlage

Das Chancen- und Risikomanagementsystem der JOST-Werke Deutschland GmbH dient dazu, bestandsgefährdende und andere wesentliche Risiken rechtzeitig zu identifizieren, zu bewerten und diesen ggf. entgegenzuwirken. Die oben dargestellten Risiken entsprechen der konsolidierten Betrachtung aller Risiken, die aus dem konzernweiten Früherkennungssystem abgeleitet wurden und die beim Eintreten zu einer negativen Abweichung vom prognostizierten Unternehmensergebnis führen könnten. Insgesamt haben die identifizierten Risiken, aufgrund der zur Begrenzung getroffenen Maßnahmen, keinen bestandsgefährdenden Einfluss auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und werden als beherrschbar beurteilt. Aufgrund veränderter Einschätzungen einzelner Risiken hat sich die Gesamtrisikobewertung vor allem aufgrund der Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht. Dies stellt in Summe einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar. Aus heutiger Sicht erkennt die Geschäftsleitung jedoch keine Risiken, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten.

Die Geschäftsführung hat Maßnahmen eingeleitet, die es dem Unternehmen erlauben sollen, die sich bietenden Chancen zu ergreifen, ohne dabei unvertretbar hohe Risiken eingehen zu müssen. Die Ertragskraft der Gesellschaft bietet eine solide Grundlage für eine nachhaltige, positive Entwicklung des Unternehmens und die Realisierung der Geschäftsplanung. Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass das Unternehmen in der Lage ist, die vielfältigen Chancen für sich zu nutzen. Aus heutiger Sicht erwartet die Geschäftsführung in der Gesamtbetrachtung keine grundlegende Veränderung der dargestellten Risiko- und Chancenlage.

Der Chancen- und Risikobericht enthält zukunftsbezogene Aussagen über erwartete Entwicklungen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlich eintretenden Ergebnisse können von den hier formulierten Einschätzungen abweichen.

7. Prognosebericht

Die nachfolgend gemachten Angaben basieren auf dem World Economic Outlook des IWF vom Januar 2022. Eine aktualisierte Einschätzung des IWF liegt zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts noch nicht vor. Aufgrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikts haben neben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) diverse Wirtschaftsinstitute auf eine wahrscheinliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums der Weltwirtschaft hingewiesen bzw. ihre Prognosen nach unten korrigiert.

Erwartete gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft soll 2022 weiter wachsen: Trotz Unsicherheiten aufgrund weiterer Mutationen des Coronavirus sowie der anhaltenden Lieferengpässe und Inflationssorgen soll die Weltwirtschaft im Jahr 2022 weiter wachsen und sich von der durch die Coronapandemie ausgelösten Rezession im Jahr 2020 kontinuierlich weiter erholen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 um 4,4 % gegenüber 2021 steigen wird (2021: 5,9 %). Auch der Welthandel soll 2022 um 6,0 % gegenüber 2021 wachsen (2021: 9,3 %).

Für Europa rechnet der IWF mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung 2022 um 3,9 % gegenüber 2021 (2021: 5,2 %). Auch in den USA erwartet der IWF eine Fortsetzung der starken konjunkturellen Erholung und prognostiziert für 2022 ein wirtschaftliches Wachstum um 4,0 % gegenüber dem Vorjahr (2021: 5,6 %). Die Wirtschaft in den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern soll gemäß IWF im Jahr 2022 um 5,9 % wachsen (2021: 7,2 %). Dabei soll die chinesische Wirtschaft um 4,8 % gegenüber dem Vorjahr steigen (2021: 8,1 %). Die indische Wirtschaft soll das starke Erholungstempo aus dem Jahr 2021 fortsetzen und 2022 um 9,0 % wachsen (2021: 9,0 %). In Lateinamerika soll sich die Wirtschaft ebenfalls weiter erholen und 2022 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr steigen (2021: 6,8 %).

Erwartete branchenspezifische Rahmenbedingungen

Wachstum im LKW-Markt setzt sich in Europa und Nordamerika 2022 fort: Mit dem starken Wirtschaftsaufschwung bleibt der Bedarf nach schweren LKW hoch. Durch die Lieferengpässe insbesondere für Halbleiter im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Nachfrage nach LKW 2021 nicht vollständig bedient werden, sodass viele Aufträge in das Jahr 2022 verlagert wurden. LMC Automotive erwartet (Global Commercial Vehicle Forecast, Quarter 4, 2021), dass die weltweite Produktion von schweren LKW (ohne China) im Jahr 2022 um 11,2 % erneut steigen wird (2021: 27,2 %). Im April sind die Prognosen von LMC Automotive für den LKW-Markt nochmal nach unten korrigiert worden für die Regionen Europa und Nordamerika, während die Prognose für die Region Asien-Pazifik-Afrika konstant blieb. Die Daten im nachfolgenden Abschnitt basieren jedoch noch auf den Daten aus dem Dezember 2021.

Gemäß Erwartungen von LMC Automotive soll die Produktion von schweren LKW in Europa im Jahr 2022 um 7,4 % im Vergleich zu 2021 wachsen (2021: 17,5 %). In Nordamerika soll die LKW-Produktion im Jahr 2022 um 18,9 % gegenüber dem Vorjahr steigen (2021: 17,6 %). In Asien-Pazifik-Afrika (APA) dagegen rechnet LMC Automotive mit einem Rückgang der LKW-Produktion im Jahr 2022 um -13,9 % (2021: -16,6 %). Dieser Rückgang ist auf China zurückzuführen, da der chinesische LKW-Markt gemäß LMC im Jahr 2022 um -18,9 % schrumpfen soll. Der Hauptgrund dafür sind starke Vorzieheffekte im 1. Halbjahr 2021, denn mit der Einführung eines neuen Abgasstandards zum 1. Juli 2021 haben chinesische Flottenbetreiber den Kauf von schweren LKW vorgezogen, um von den wirtschaftlichen Vorteilen des alten Standards zu profitieren. Ohne China soll die LKW-Produktion in der APA-Region im Jahr 2022 um 12,5 % wachsen. Auch der LKW-Markt in Südamerika soll sich im Geschäftsjahr 2022 positiv entwickeln und gemäß LMC um 5,9 % gegenüber 2021 wachsen (2021: 77,2 %).

Der Markt für Anhänger bleibt robust: Gemäß Angaben von Clear Consulting und FTR (Stand Dezember 2021) soll der Anhängermarkt im Jahr 2022 weiterhin robust bleiben und sich um 7 % gegenüber 2021 erhöhen (2021: 19 %). In Europa erwartet Clear Consulting, dass die Anhänger-Produktion um 4 % gegenüber dem bereits sehr starken Vorjahr steigen wird (2021: 19 %). In Nordamerika soll der Anhängermarkt gemäß FTR, einem auf Nordamerika spezialisierten Forschungsinstitut, um 18,7 % gegenüber 2021 wachsen (2021: 25,8 %). In Asien-Pazifik-Afrika wird mit einem Anstieg des Markts um 9,3 % gerechnet (2021: 11,1 %). In Lateinamerika erwartet Clear Consulting, dass der Markt für Anhänger im Jahr 2022 um -2,2 % leicht schrumpfen wird. Hinsichtlich der Prognosen von Clear Consulting und FTR gab es zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses keine aktualisierte Einschätzung.

Ausblick

Die Gesellschaft blickt grundsätzlich positiv in das Jahr 2022. Zwar bestehen immer noch konjunkturelle Unsicherheiten aufgrund der anhaltenden Pandemie sowie branchenspezifische Risiken aufgrund von Lieferengpässen bei wichtigen Kunden, dennoch deuten viele Frühindikatoren darauf hin, dass sich der Nachfragezyklus weiterhin auf Wachstumskurs befindet. Allerdings ist anzumerken, dass auch das Geschäft der JOST-Werke Deutschland GmbH durch den andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine negativ beeinflusst werden könnte.

In Anbetracht der vorgenannten positiven Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 geht JOST davon aus, dass ein weiterhin leicht wachsender europäischer Markt einen positiven Einfluss auf die JOST-Werke Deutschland GmbH ausüben wird. Insbesondere führen eine höhere Auslastung zu höheren Fixkostendeckungen und somit zu einer höheren Marge. Allerdings wird dieses grundsätzlich positive Bild durch verschiedene Aspekte eingetrübt: Es besteht weiterhin eine hohe Unsicherheit über die Auswirkungen der Pandemie durch das Coronavirus. Weitere Pandemie-Wellen können wie in den Vorjahren zu Werksschließungen bei JOST, Kunden von JOST oder wichtigen Lieferanten führen. Dies hätte entsprechende negative Auswirkungen. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Kosten für Rohmaterialien (insbesondere Stahl) sowie Frachtkosten auf dem hohen Niveau des Vorjahres verweilen und damit einen negativen Einfluss auf die Ertragsstärke der Gesellschaft haben werden. Angesichts unserer breiten internationalen Präsenz und unseres vielfältigen Produktportfolios mit einer ausgewogenen Aufteilung zwischen LKW und Anhängern erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022, dass der Umsatz der Gesellschaft im niedrigen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr steigen wird (2021: TEUR 390.965).

Durch konsequentes Kostenmanagement werden wir weiterhin versuchen, die Ergebnisauswirkungen, die durch die verschiedenen steigenden Kostenbestandteile auftreten können, zu kompensieren. Bei der, neben dem Umsatz und dem EBITDA, weiteren wichtigen Kennziffer, der Liquidität (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente), erwarten wir für 2022 einen Rückgang gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Wir erwarten, dass das um Sondereffekte (z.B. Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen, periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen) bereinigte EBITDA in 2022 leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

Die Investitionen werden 2022 an den Zusagen, die wir im Rahmen des Projektes TONI zur Steigerung der Zukunftsfähigkeit des Standortes Neu-Isenburg gemacht haben, orientiert sein. Grundsätzlich gilt, dass die Investitionen in beiden Werken weiterhin darauf fokussiert sind, den Automatisierungsgrad in der Produktion zu steigern. Wir wollen zudem die Energieeffizienz in unseren Werken kontinuierlich steigern, um unsere CO ₂ -Emissionen weiter zu reduzieren. Insgesamt sollen die Investitionen (ohne Übernahme) im Verhältnis zum Umsatz wie bisher 2,5 % des Umsatzes nicht überschreiten (2021: 0,9 %).

Diese Prognose wurde unter der Annahme aufgestellt, dass der Russland-Ukraine-Konflikt lokal und zeitlich begrenzt bleibt und sich nicht überregional ausweitet. Unter dieser Prämisse erwarten wir keinen wesentlichen Einfluss des Konflikts auf die Geschäfte von JOST, da der Anteil des Umsatzes mit russischen und ukrainischen Kunden am Gesamtumsatz sehr gering ist. Die Prognose setzt ebenfalls voraus, dass sich die weltweite konjunkturelle Lage nicht unerwartet und rapide verschlechtert, und dass keine Werksschließungen bei JOST oder bei wichtigen JOST-Kunden oder -Lieferanten stattfinden. Die unter den Risiken genannten Auswirkungen des Kriegs, die sich im Frühjahr 2022 in Bezug auf Preisentwicklung der Rohstoffe, die steigende Inflation sowie Lieferkettenprobleme einstellten, sind in der vorliegenden Prognose nicht mehr berücksichtigt worden.

Wir glauben, dass wir unsere Position als Marktführer in vielen Produktsegmenten langfristig erhalten und stärken können, ungeachtet von kurzfristigen Risiken und der Zyklizität des Geschäfts. Wir sind ein wesentlicher Partner der weltweiten Truck- und Trailer OEM´s (OEM = Original Equipment Manufacturer).

Wir betreiben eine aus unserer Sicht erfolgreiche, langfristig ausgerichtete Portfoliooptimierung, entwickeln Produkt- und Verfahrensinnovationen und positionieren uns auf den strategischen Wachstumsmärkten der Welt. Ferner erweitern wir unsere Produktpalette durch Zukäufe und gründen weltweit neue Standorte, um regionale Lücken zu schließen.

8. Anzahl der Mitarbeiter

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurden 654 (31. Dezember 2020: 612) Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 383 (31. Dezember 2020: 348) gewerbliche Arbeitnehmer und 271 (31. Dezember 2020: 264) Angestellte beschäftigt.

9. Diversity

Seit Mai 2015 ist das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst in Kraft. Das Gesetz sieht die Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in der Geschäftsführung und den beiden oberen Führungsebenen inklusive der Festsetzung von Fristen vor. Die JOST-Werke fühlt sich dem Grundsatz der Vielfalt (Diversity) verpflichtet und hat Zielgrößen entsprechend den gesetzlichen Fristen festgelegt.

In der Geschäftsführung besteht zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr eine Frauenquote von 0 %, welche auch als Zielgröße zum 30. Juni 2021 festgelegt worden ist und damit erreicht wurde. Als Zielgröße zum 30. Juni 2022 wurde weiterhin eine Frauenquote von 0 % festgelegt. In der JOST-Werke umfasst die erste Führungsebene alle Personen, die direkt an die Geschäftsführung berichten und ihrerseits Führungsaufgaben gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrnehmen. Die Mitarbeiter, auf die diese Definition zutrifft, sind bei einem verbundenen Unternehmen angestellt; damit entfällt diese Angabe. Die zweite Führungsebene bei der JOST-Werke umfasst alle Personen, die direkt an die erste Führungsebene berichten und ihrerseits Führungsaufgaben gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrnehmen. Für die zweite Führungsebene besteht zum Bilanzstichtag eine Frauenquote von 17 % (2020: 14 %). Die als Zielgröße zum 30. Juni 2021 festgelegten 14 % wurde damit übertroffen. Als Zielgröße zum 30. Juni 2022 wurde weiterhin eine Frauenquote für die zweite Führungsebene in Höhe von 17 % festgelegt.

Neu-Isenburg, den 8. April 2022

Die Geschäftsführung

Bilanz 2021

Aktiva

	31.12.2021 EUR	31.12.2020 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegegenstände	9.137.978	10.678.454
II. Sachanlagen	32.824.024	33.323.335
III. Finanzanlagen	178.866.155	178.866.155
	220.828.157	222.867.944
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	10.054.333	5.938.793
2. Unfertige Erzeugnisse	3.746.566	3.083.301
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	13.505.655	10.197.541
	27.306.554	19.219.635
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	38.208.779	29.209.499
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	353.012.953	220.750.386
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	187.244	121.254
4. Sonstige Vermögensgegenstände	4.141.431	4.503.926
	395.550.407	254.585.065
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	9.259.969	9.683.223
	432.116.930	283.487.923
C. Rechnungsabgrenzungsposten	707.404	598.224
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	27.416	41.785
	653.679.907	506.995.876
Passiva
	31.12.2021 EUR	31.12.2020 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000	25.000
II. Kapitalrücklage	29.810.201	29.810.201
III. Gewinnvortrag	12.776.312	12.776.312
	42.611.513	42.611.513
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen	57.325.992	51.056.341
2. Sonstige Rückstellungen	15.678.849	16.034.287
	73.004.841	67.090.628
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.556.094	6.110.090
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	52.026	5.546
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.345.536	11.105.166
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	517.127.299	378.305.488
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	2.725
6. Sonstige Verbindlichkeiten	2.282.598	1.764.720
davon aus Steuern: EUR 517.483 (Vorjahr: EUR 461.183)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 223.997 (Vorjahr: EUR 133.364)
	537.363.553	397.293.735
D. Rechnungsabgrenzungsposten	700.000	0
	653.679.907	506.995.876

Gewinn- und Verlustrechnung 2021

	2021 EUR	2020 EUR
1. Umsatzerlöse	390.965.346	309.485.183
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen	1.433.782	298.632
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	173.227	313.960
4. Sonstige betriebliche Erträge	11.363.874	6.227.201
davon aus Währungsumrechnung EUR 6.002.413 (Vorjahr: EUR 3.743.702)
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0 (Vorjahr: EUR 3.157)
Gesamtleistung	403.936.229	316.324.976
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-283.766.028	-210.588.182
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-4.591.062	-2.666.819
	-288.357.090	-213.255.001
Rohergebnis	115.579.139	103.069.975
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-38.708.388	-32.805.001
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-11.718.259	-8.023.133
davon für Altersversorgung EUR -4.554.263 (Vorjahr: EUR -1.704.871)
	-50.426.647	-40.828.134
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.487.834	-4.298.354
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-54.229.462	-47.431.542
davon aus Währungsumrechnung EUR -7.681.411 (Vorjahr: EUR -3.326.711)
Betriebsergebnis	5.435.196	10.511.945
9. Erträge aus Beteiligungen	15.530.866	8.589.824
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 15.530.866 (Vorjahr: EUR 8.589.824)
10. Erträge aus Gewinnabführungsvertrag	6.387.939	13.679.081
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	3.036.563	2.910.806
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.036.563 (Vorjahr: EUR 2.909.625)
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen	0	-500.000
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.556.815	-6.579.990
davon an verbundene Unternehmen EUR -4.459.610 (Vorjahr: EUR -5.285.907)
davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von
Rückstellungen EUR -1.092.765 (Vorjahr: EUR -1.309.451)
	19.398.553	18.099.721
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-584.757	-925.347
15. Ergebnis nach Steuern	24.248.992	27.686.319
16. Sonstige Steuern	-71.223	-73.815
17. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn	-24.177.769	-27.612.504
18. Jahresüberschuss	0	0

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

1. Allgemeine Angaben

Der Sitz der Gesellschaft ist in der Siemensstraße 2 in 63263 Neu-Isenburg. Die Gesellschaft ist registriert im Handelsregister des Amtsgerichtes Offenbach am Main unter Sektion B mit der Registernummer 42105.

Der Abschluss für das Geschäftsjahr der JOST-Werke Deutschland GmbH ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der aktuellen Fassung unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) für große Kapitalgesellschaften aufgestellt.

Der Jahresabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die JOST-Werke Deutschland GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgt eine Zusammenfassung der Posten des Anlagevermögens in der Bilanz gem. § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und linear über die geschätzte betriebliche Nutzungsdauer (zwischen drei und 20 Jahren) abgeschrieben. Falls notwendig, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Der aus der Akquisition des Mercedes-Benz TrailerAxleSystems-Geschäfts resultierende Geschäfts- oder Firmenwert gilt als zeitlich begrenzt nutzbarer Vermögensgegenstand und ist bereits über die betriebliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben worden.

Gegenstände des Sachanlagevermögens werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (Gebäude: zwischen 25 und 50 Jahren/ Technische Anlagen und Maschinen: zwischen drei und 15 Jahren/ Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: zwischen drei und 15 Jahren) linear abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Zinsen für Fremdkapital gem. § 255 Abs. 3 S. 2 HGB werden nicht aktiviert.

In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich analog die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut EUR 800 nicht übersteigen. Insgesamt sind die geringwertigen Wirtschaftsgüter von untergeordneter Bedeutung.

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau sind zu ihrem Nennbetrag angesetzt. Zum Beginn der Nutzungsfähigkeit des Vermögensgegenstands im Anlagevermögen erfolgt eine Umbuchung innerhalb des Anlagevermögens in den entsprechenden Posten.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Abschreibungen werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert. Wertminderungen wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Innerhalb der Vorräte sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt anhand des Durchschnittswertverfahrens. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Die verlustfreie Bewertung wird beachtet. Die Herstellungskosten umfassen Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne sowie angemessene Anteile an Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie anteilige Abschreibung auf Maschinen. Die Waren sind ebenfalls zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Auf die Vorräte werden angemessene Gängigkeitsabschläge vorgenommen.

Die Forderungen, die sonstigen Vermögensgegenstände und die flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten angesetzt. Die Rückdeckungsversicherung, die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen ist, wird zu Anschaffungskosten angesetzt.

Für Forderungen werden angemessene Einzelwertberichtigungen vorgenommen, sofern Umstände bekannt sind, die Zweifel an der Einbringlichkeit der Forderungen aufkommen lassen. Dem allgemeinen Kreditausfallrisiko wird durch eine pauschale 1 %ige Wertberichtigung der Nettoforderungen Rechnung getragen.

Für sonstige Vermögensgegenstände werden bei Zweifel an der Werthaltigkeit ebenfalls angemessene Wertberichtigungen vorgenommen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Bilanzstichtag für Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Für die derivativen Finanzgeschäfte werden keine Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet. Diese Geschäfte sind als schwebende Geschäfte bilanzunwirksam. Werden aus diesen Geschäften allerdings Verluste erwartet, wird eine Rückstellung auf Basis der negativen Marktpreise gebildet. Die hieraus resultierenden unrealisierten Verluste werden ergebniswirksam berücksichtigt.

Die Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank für November 2021 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der sich gemäß § 253 Abs. 6 HGB ergebende Unterschiedsbetrag unterliegt einer Ausschüttungssperre. Der 10-Jahres-Durchschnittszinssatz beträgt 1,90 % (Vorjahr: 2,34 %). Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden jährliche Rentensteigerungen von jährlich 1,80 % sowie eine Gehaltssteigerung von 1,80 % zugrunde gelegt. Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden nicht berücksichtigt.

Die Verpflichtungen aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungs- und ähnlichen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Ein sich ergebender aktivischer Überhang aus der Verrechnung wird in der Bilanz als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen. Die bestehenden Rückdeckungsversicherungsansprüche werden auf Basis der Mitteilungen der Versicherer mit den Anschaffungskosten (Deckungskapital zuzüglich Überschussbeteiligung) zum Bilanzstichtag bewertet. Erfolgswirkungen aus Änderungen des Abzinsungssatzes werden genauso wie die laufenden Erträge sowie Erfolgswirkungen aus Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens verrechnet und im Finanzergebnis erfasst.

Die Rückstellungen für G arantie verpflichtungen werden mit dem Barwert angesetzt. Der verwendete Zinssatz beläuft sich auf 0,30 % (Vorjahr 0,44 %).

Die Jubiläumsrückstellungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank für November 2021 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der Zinssatz beträgt 1,36 % (Vorjahr: 1,64 %). Bei der Ermittlung der Jubiläumsrückstellungen wurden keine jährlichen Lohn- und Gehaltssteigerungen und auch keine Fluktuationswahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt.

Die Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Langfristige Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip). Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip).

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen und - verbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem (historischen) Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Aus Vereinfachungsgründen erfolgt die unterjährige Verbuchung mit dem Devisenkassamittelkurs vom letzten Tag des Vormonats.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Bilanzstichtag für Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten.

3. Bilanz

a) Anlagevermögen/Finanzanlagen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter der Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt und ergibt sich zum Bilanzstichtag wie folgt.

Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Anschaffungskosten/ Herstellungskosten
	Stand 01.01.2021 TEUR	Zugänge TEUR	Umbuchungen TEUR	Abgänge TEUR	Stand 31.12.2021 TEUR
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	68.124	326	0	0	68.450
Auftragslisten und Kundenstamm	20.037	0	0	0	20.037
Geschäfts- oder Firmenwert	13.368	0	0	0	13.368
Immaterielle Vermögensgegenstände	101.529	326	0	0	101.855
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	25.148	70	242	0	25.460
Technische Anlagen und Maschinen	17.434	1.364	1.225	0	20.023
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.591	444	12	2	5.045
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.056	1.244	-1.479	0	2.821
Sachanlagen	50.229	3.122	0	2	53.349
Anteile an verbundenen Unternehmen	198.059	0	0	0	198.059
Finanzanlagen	198.059	0	0	0	198.059
Summe	349.817	3.448	0	2	353.263

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2021 TEUR	Zugänge TEUR	Zugänge außerplanmäßige Abschreibungen TEUR	Abgänge TEUR	Stand 31.12.2021 TEUR
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	57.446	1.866	0	0	59.312
Auftragslisten und Kundenstamm	20.037	0	0	0	20.037
Geschäfts- oder Firmenwert	13.368	0	0	0	13.368
Immaterielle Vermögensgegenstände	90.851	1.866	0	0	92.717
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.817	810	0	0	10.627
Technische Anlagen und Maschinen	3.942	2.239	0	0	6.181
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.146	573	0	2	3.717
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
Sachanlagen	16.905	3.622	0	2	20.525
Anteile an verbundenen Unternehmen	19.193	0	0	0	19.193
Finanzanlagen	19.193	0	0	0	19.193
Summe	126.949	5.488	0	2	132.435

	Buchwerte
	Stand 31.12.2021 TEUR	Stand 31.12.2020 TEUR
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.138	10.678
Auftragslisten und Kundenstamm	0	0
Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
Immaterielle Vermögensgegenstände	9.138	10.678
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.833	15.331
Technische Anlagen und Maschinen	13.842	13.492
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.328	1.445
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.821	3.056
Sachanlagen	32.824	33.324
Anteile an verbundenen Unternehmen	178.866	178.866
Finanzanlagen	178.866	178.866
Summe	220.828	222.868

Im Berichtsjahr als auch im Vorjahr wurden keine Zuschreibungen auf die Buchwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen vorgenommen, für die die ursprünglichen Gründe für die Abschreibungen nicht mehr bestehen zum Bilanzstichtag. Ebenso ergaben sich im Berichtsjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Buchwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen. Im Vorjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf den Buchwert der Anteile an der Jost Otomotiv Sanayi Ticaret A.S., Izmir, Türkei in Höhe von TEUR 500 erfasst.

Die Ausleihungen aus Darlehen an verbundene Unternehmen sind im Umlaufvermögen unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen, da diese als kurzfristig klassifiziert gezeigt werden.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (Anteilsbesitz) - d.h. die Unternehmen, von denen die Gesellschaft direkt oder indirekt mindestens 20 % der Anteile besitzt - setzen sich wie untenstehend zusammen.

Gesellschaft	Anteil der JOST-Werke Deutschland GmbH		Eigenkapital 31.12.2021 TEUR	1)	Ergebnis 2021 TEUR	2)
JOST-Werke Logistics GmbH (vormals Asset Management GmbH; nach EAV) Neu-Isenburg / Deutschland	100%	10)	25		0
Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH (nach EAV) Neu-Isenburg / Deutschland	100%	10)	36.326		0
ROCKINGER Agriculture GmbH Waltershausen / Deutschland	100%	10)	-1.172		-173
JOST France S.A.R.L. Paris / Frankreich	100%	3)	4.814		624
		11)
JOST Iberica S.A. Zaragoza / Spanien	100%	3)	4.967		1.374
		11)
JOST Italia S.r.l. Mailand / Italien	100%	11)	3.180		407
JOST GB Ltd. Bolton / Großbritannien	100%	11)	-26.372		-28.836
ooo JOST RUS Moskau / Russland	100%	9)	3.392		869
		11)
JOST TAT LLC Naberezhyne Chelny / Russland	100%	11)	2.313		481
JOST Polska Sp. z o.o. Nowa Sol / Polen	100%	4)	16.770		6.043
		11)
JOST Hungaria Kft. Veszprém / Ungarn	100%	5)	15.923		2.130
		11)
Transport Industry Development Centre B.V. Best / Niederlande	100%	11)	-12.500		3.191
Tridec Ltda. Cantanhede / Portugal	100%	6)	3.923		15
		11)
JOST Achsen Systeme GmbH (nach EAV) Calden / Deutschland	100%	10)	25		0
Jost Otomotiv Sanayi Ticaret A.S. Izmir, Türkei	100%	11)	1.415		965
JOST (S.A.) (Pty.) Ltd. Chloorkop / Südafrika	100%	3)	4.682		4.382
		11)
JOST Transport Equipment (Pty.) Ltd. Chloorkop / Südafrika	100%	7)	8.409		1.135
		11)
JOST Australia Pty. Ltd. Seven Hills / Australien	100%	11)	14.737		2.631
Jost New Zealand Ltd. Hamilton / Neuseeland	100%	11)	579		256
		12)
JOST International Corp. Grand Haven / Michigan / U.S.A.	100%	3)	46.140		12.014
		11)
JOST (China) Auto Component Co. Ltd. Wuhan, Hubei Province / PR China	100%	11)	27.149		6.216
JOST (Shanghai) Trading Co. Ltd. Shanghai / PR China	100%	11)	3.007		460
JOST Far East Pte. Ltd. Singapur	100%	11)	5.667		2.091
JOST India Auto Component Private Ltd. Jamshedpur / Indien	100%	8)	11.478		1.662
		11)
JOST Japan Co. Ltd. Yokohama / Japan	100%	11)	574		144
Jost (Thailand) Co. Ltd. Bangsaotong / Thailand	100%	11)	37		35
		13)
Ålö Holding AB Umeå / Schweden	100%	3)	138.513		5.788
		11)
Ålö AB Umeå / Schweden	100%	3)	78.881		4.507
		11)
Alö Deutschland Vertriebs- GmbH Dieburg / Deutschland	100%	3)	3.332		924
		11)
Alo Danmark A/S Skive / Dänemark	100%	3)	178		74
		11)
Ålö Norge A/S Rakkestad / Norwegen	100%	3)	881		348
		11)
Alo UK Ltd. Droitwich / Großbritannien	100%	3)	534		238
		11)
Agroma S.A.S. Blanzac-Les-Matha / Frankreich	100%	3)	4.230		1.327
		11)
Alo Canada Inc. Vancouver / Kanada	100%	3)	3.032		435
		11)
Alo USA Inc. Elgin, IL / U.S.A.	100%	3)	18.364		1.238
		11)
Alo Agricult. Machinery (Ningbo) Co. Ltd. Ningbo / Volksrepublik China	100%	3)	15.513		2.033
		11)
Alo Trading (Ningbo) Co. Ltd. Ningbo / Volksrepublik China	100%	3)	3.220		158
		11)
Alo Brasil Ltda. Brasilien	100%	3)	-74		-80
		11)
JOST Brasil Sistemas Automotives Ltda. Caxias do Sul / Brasilien	49%	3)	23.709		11.851
		11)

1)	Umgerechnet mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag
2)	Umgerechnet mit den Mittelkursen im Jahresdurchschnitt
3)	Mittelbar über die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH gehalten
4)	99,00% unmittelbar und 1,00% mittelbar über die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH
5)	2,64% unmittelbar und 97,36% mittelbar über die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH
6)	Mittelbar über die Transport Industry Development Centre B.V. gehalten
7)	Mittelbar über JOST (S.A.) (Pty.) Ltd. gehalten
8)	99,99% unmittelbar und 0,01% mittelbar über die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH
9)	25,00% unmittelbar und 75,00% mittelbar über die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH
10)	Daten aus den vorläufigen Einzelabschlüssen der Gesellschaften
11)	Daten aus den Reporting Packages der Gesellschaften für Konsolidierungszwecke
12)	Mittelbar über JOST Australia Pty. Ltd. gehalten
13)	Mittelbar über JOST Far East Pte. Ltd. gehalten

b) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 353.013; 2020: TEUR 220.750) sind Forderungen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr von TEUR 25.666 (2020: TEUR 25.868) sowie Forderungen aus Verrechnungskonten von TEUR 200.097 (2020: TEUR 55.511) enthalten.

Die Gewinnabführungsansprüche gegen die Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH betragen TEUR 6.160 (2020: TEUR 13.473). Die Gewinnabführungsansprüche gegen die JOST Achsen Systeme GmbH betragen TEUR 228 (2020: TEUR 206) und wurden mit den Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschaft verrechnet und auf der Passivseite ausgewiesen.

Ausleihungen aus Darlehen an verbundene Unternehmen werden auf Basis der rechtlichen Vereinbarungen in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen. Zum Stichtag betragen diese TEUR 125.620 (2020: TEUR 138.695).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen im Berichtsjahr TEUR 187 (2020: TEUR 121) und betreffen wie im Vorjahr ausschließlich den Lieferungs- und Leistungsverkehr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind unter anderem Ansprüche aus bestehenden Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 955 (2020: TEUR 867) enthalten. Diese Ansprüche gegenüber den Versorgungsträgern haben mit TEUR 104 (2020: TEUR 98) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Des Weiteren sind Vorsteuerforderungen aus bezogenen Lieferungen mit TEUR 2.975 (2020: TEUR 3.563) und debitorische Kreditoren mit TEUR 281 (2020: TEUR 32) enthalten.

Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

c) Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 707 (2020: TEUR 598) enthält im Wesentlichen Abgrenzungen für IT-Aufwendungen, Versicherungen und Messekosten.

d) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von TEUR 27 (2020: TEUR 42) beinhaltet den Betrag, um den der zum 31. Dezember 2021 ermittelte Zeitwert des Deckungsvermögens (TEUR 287, 2020: TEUR 281) den entsprechenden gutachterlichen Wert der Einzelpensionszusagen (TEUR 260, 2020: TEUR 239) übersteigt. Die dabei verrechneten Aufwendungen (TEUR 20) und Erträge (TEUR 5) werden saldiert in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen.

e) Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital beträgt unverändert TEUR 25 und ist voll eingezahlt. Im Geschäftsjahr 2021 ergaben sich keine Veränderungen des Eigenkapitals. Der sich aus § 253 Abs. 6 HGB ergebende Unterschiedsbetrag wird als nicht abführungsgesperrt behandelt.

f) Rückstellungen

Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 58.066 (2020: TEUR 54.400). Diese wurden mit Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 740 gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet (2020: TEUR 3.344). Als Deckungsvermögen wurden zweckexklusive, verpfändete und insolvenzgeschützte Rückdeckungsversicherungen klassifiziert. Der beizulegende Zeitwert der saldierten Rückdeckungsversicherungsansprüche entspricht den Anschaffungskosten (Deckungskapital zuzüglich Überschussbeteiligung) gemäß versicherungsmathematischer Gutachten bzw. den Mitteilungen der Versicherungen.

Zum 31. Dezember 2021 beträgt der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB TEUR 4.973 (2020: TEUR 6.091).

Aufgrund der bestehenden steuerlichen Organschaft mit der Muttergesellschaft Jasione GmbH werden grundsätzlich keine Steuerrückstellungen gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für personalbezogene Verpflichtungen TEUR 4.851 (2020: TEUR 2.942), Boni/Rabatte TEUR 2.457 (2020: TEUR 2.178), Garantien TEUR 1.566 (2020: TEUR 3.557), für ausstehende Rechnungen TEUR 2.321 (2020: TEUR 2.412), für Frachtkosten TEUR 630 (2020: TEUR 550), für Provisionen TEUR 186 (2020: TEUR 335) sowie für Rechts- und Beratungskosten TEUR 1.040 (2020: TEUR 1.010) gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste aus Derivaten sowie schwebenden Geschäften wurden in Höhe von TEUR 1.706 (2020: TEUR 2.585) gebildet.

Der Anstieg der personalbezogenen Verpflichtungen resultiert im Wesentlichen aus Abfindungen im Zuge des Umzugs des Globalen Logistikzentrums (GLC) nach Erfurt. Der Rückgang der Rückstellungen für Garantien lässt sich im Wesentlichen durch Auflösungen in Höhe von TEUR 1.960 erklären.

g) Verbindlichkeiten

		Davon mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag TEUR	Bis zu 1 Jahr TEUR	> 1 Jahr TEUR	Davon mehr als 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.556	1.880	1.676	0
Erhaltene Anzahlungen	52	52	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.346	14.346	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	517.127	142.823	374.304	0
Sonstige Verbindlichkeiten	2.283	2.283	0	0
Summe	537.364	161.384	375.980	0

Im Vorjahr betrugen die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:

•	Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten TEUR 1.880
•	Erhaltene Anzahlungen TEUR 6
•	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen TEUR 11.105
•	Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 105.246
•	Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht TEUR 3
•	Sonstige Verbindlichkeiten TEUR 1.765
•	Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betrugen im Vorjahr:
•	Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten TEUR 4.230
•	Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 273.059

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestanden im Vorjahr nicht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen gegenüber der Deutsche Leasing Finance GmbH und sind mit Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens besichert.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 517.127 (2020: TEUR 378.305) sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 25.862 (2020: TEUR 16.570), Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Jasione GmbH in Höhe von TEUR 390.524 (2020: TEUR 361.240), Verbindlichkeiten aus Darlehen gegenüber der JOST Werke AG in Höhe von TEUR 92.812 (2020: TEUR 0) sowie sonstige Verrechnungen TEUR 7.929 (2020: TEUR 496) enthalten. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Jasione GmbH enthalten Verbindlichkeiten aus Verrechnungen von TEUR 109.032 (2020: TEUR 88.181) inklusive der Verbindlichkeiten aus der Gewinnabführung in Höhe von TEUR 24.178 (2020: TEUR 27.613) sowie Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 281.492 (2020: TEUR 273.059). Die Verbindlichkeiten gegenüber der JOST Achsen Systeme GmbH wurden mit den Forderungen aus der Ergebnisabführung (TEUR 228) verrechnet.

Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Steuern TEUR 517 (2020: TEUR 461), kreditorischen Debitoren TEUR 653 (2020: TEUR 438), Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt TEUR 739 (2020: TEUR 593) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 224 (2020: TEUR 133).

h) Finanzsicherungsinstrumente

Zur Absicherung des Wechselkursrisikos aus den an die Ålö Gesellschaften gewährten Ausleihungen zwischen der Schwedischen Krone und dem Euro hat die Gesellschaft im November 2020 23 Derivate mit einem Nominalwert von TSEK 535.000 (TEUR 52) und einer Laufzeit bis maximal zum 30. Dezember 2025 abgeschlossen. Für die Derivate ergibt sich ein negativer Marktwert von TEUR 206 zum 31. Dezember 2021 (Mark-to-Market Bewertung; 2020: TEUR 1.647), für welchen eine Drohverlustrückstellung in gleicher Höhe gebildet wurde. Diese ist unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

4. Gewinn- und Verlustrechnung

a) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (in TEUR) teilen sich in folgende Absatzmärkte auf:

Absatzmarkt	2021 TEUR	2020 TEUR
Umsatz Inland	112.631	93.841
Umsatz übrige EU-Länder	190.569	154.570
Umsatz Drittländer	87.765	61.074
Summe	390.965	309.485

Nach Produktgruppen teilt sich der Umsatz wie folgt auf:

Produktgruppe	2021 TEUR	2020 TEUR
Teile für Sattelzugmaschinen	143.021	108.107
Teile für Sattelauflieger	82.770	62.898
Achsen	65.731	48.962
ROCKINGER Produkte	39.471	35.769
Teile für Anhänger	23.977	20.237
Containertechnik	15.628	12.883
Sonstige	20.367	20.629
Summe	390.965	309.485

b) Andere aktivierte Eigenleistungen

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von TEUR 173 (2020: TEUR 314) stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Fertigungsprozesse.

c) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von TEUR 4.870 (2020: TEUR 532) sowie Versicherungsentschädigungen und Schadensersatzleistungen mit TEUR 233 (2020: TEUR 1.650). Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen beinhalten mit TEUR 1.441 die Auflösung zur Rückstellung für drohende Verluste aus Derivaten (2020: TEUR 1.647 Aufwand aus der Zuführung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen) und TEUR 1.960 aus der Auflösung von Rückstellungen für Garantie und Gewährleistungen.

Des Weiteren sind im Wesentlichen Erträge aus Währungsdifferenzen und Fremdwährungsbewertung mit TEUR 6.002 (2020: TEUR 3.744) enthalten.

d) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Im Berichtsjahr sind wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen erfasst worden.

e) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen Rechts-, Beratungs- und Jahresabschlusskosten TEUR 2.675 (2020: TEUR 2.992), Frachtkosten TEUR 7.968 (2020: TEUR 6.543), Gewährleistungsaufwand TEUR 183 (2020: TEUR 1.959), Provisionen TEUR 572 (2020: TEUR 484), Mieten TEUR 2.003 (2020: TEUR 1.757), Reisekosten TEUR 219 (2020: TEUR 281), Werbung TEUR 1.393 (2020: TEUR 803), Instandhaltung TEUR 3.026 (2020: TEUR 2.509), EDV-Kosten TEUR 4.320 (2020: TEUR 4.839), Währungskursdifferenzen TEUR 7.681 (2020: TEUR 3.327) sowie weiterbelastete Aufwendungen für leitende Angestellte in Höhe von TEUR 7.044 (2020: TEUR 6.423). Im Vorjahr waren zudem Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste aus Derivaten mit TEUR 1.647 enthalten.

f) Erträge aus Beteiligungen

Der Ertrag im Berichtsjahr resultiert aus der Ausschüttung der JOST Polska Sp. z o.o., Nowa Sol/Polen, mit TEUR 8.397, der JOST (China) Auto Component Co. Ltd., Wuhan/PR China, mit TEUR 3.906, der JOST Australia Pty. Ltd., Seven Hills/Australien, in Höhe von TEUR 2.228, und der JOST Far East Pte. Ltd., Singapur, mit TEUR 1.000, die allesamt verbundene Unternehmen sind.

Im Vorjahr stammten die Erträge aus Beteiligungen auch vollständig aus verbundenen Unternehmen (TEUR 5.711 von JOST (China) Auto Component Co. Ltd., Wuhan/PR China, TEUR 1.839 von JOST Australia Pty. Ltd., Seven Hills/Australien, TEUR 1.000 von JOST Far East Pte. Ltd., Singapur, und TEUR 40 von JOST Hungaria Kft., Veszprém/Ungarn).

g) Erträge aus Gewinnabführungsvertrag

Diese betreffen das abzuführende Ergebnis der Jost-Werke International Beteiligungsverwaltung GmbH, Neu-Isenburg sowie der JOST Achsen Systeme GmbH, Calden.

h) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Dieser Posten betrifft Zinserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.037 (2020: TEUR 2.910). Im Vorjahr waren zudem noch Zinserträge aus kurzfristigen Geldanlagen sind in Höhe von TEUR 1 enthalten.

i) Abschreibungen auf Finanzanlagen

Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen erfolgt.

Im Vorjahr waren außerplanmäßige Abschreibungen auf die Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 500 betreffend den Buchwert der Anteile an der Jost Otomotiv Sanayi Ticaret A.S., Izmir, Türkei, enthalten.

j) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Dieser Posten betrifft im Wesentlichen Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen TEUR 4.460 (2020: TEUR 5.286), Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen TEUR 1.093 (2020: TEUR 1.309) sowie Bankzinsen TEUR 98 (2020: TEUR 40). Ein Ertrag aus der Erhöhung von Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 94 (2020: TEUR 56) wurde verrechnet.

k) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen Quellensteuern für ausländische Dividendenerträge von TEUR 585 (2020: TEUR 827). Im Vorjahr waren zudem Kapitalertragsteuern in Höhe von TEUR 73 enthalten.

Aufgrund der bestehenden steuerlichen Organschaft werden die latenten Steuern der Muttergesellschaft Jasione GmbH (Organträger) zugerechnet.

l) Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern in Höhe von TEUR 71 (2020: TEUR 74) beinhalten TEUR 54 (2020: TEUR 54) aus Grundsteuern und TEUR 17 (2020: TEUR 20) aus Kraftfahrzeugsteuern.

5. Haftungsverhältnisse/ Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt dar:

in TEUR	1 Jahr	2 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Gesamtbetrag	Vorjahr
Miete / Leasing AV ohne Gebäude	3.040	2.707	16	5.763	5.636
Miete Gebäude	658	1.067	0	1.725	1.926
Summe Miete / Leasing	3.698	3.774	16	7.488	7.562
Avale	1.191	0	0	1.191	1.768
Garantien	779	3.894	6.789	11.462	3.141
Summe	5.668	7.668	6.805	20.141	12.471

Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 7.488 umfassen Mieten für Betriebs- und Geschäftsausstattung (vorwiegend Fahrzeuge) sowie Mieten für Gebäude. Zweck und Vorteile dieser Mietvereinbarungen sind die Reduzierung von Kapitalbindung.

Garantien wurden ausschließlich gegenüber verbundenen Unternehmen gewährt. Für die angeführten zu Nominalwerten angesetzten Eventualschulden wurden keine Rückstellungen gebildet, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Begünstigten voraussichtlich erfüllt werden können und daher mit einer Inanspruchnahme oder Belastung der Gesellschaft nicht zu rechnen ist.

Die Avale wurden in Höhe von TEUR 1.191 gegenüber verbundenen Unternehmen gewährt. Zum Stichtag ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht mit einer Inanspruchnahme oder Belastung der Gesellschaft zu rechnen.

Des Weiteren hat die JOST-Werke Deutschland GmbH Patronatserklärungen für die nachstehenden Tochtergesellschaften unterzeichnet:

•	ROCKINGER Agriculture GmbH, Waltershausen / Deutschland
•	JOST Polska Sp. z o.o., Nowa Sól / Polen
•	Transport Industry Development Centre B.V., Best / Niederlande

Zweck dieser Patronatserklärung ist die Unterstützung der Tochtergesellschaft im Hinblick auf deren Fortbestehen, welches den weltweiten Konzern unterstützen soll. Risiken bestehen im Hinblick darauf, dass die JOST-Werke Deutschland GmbH den Zahlungsverpflichtungen der Tochtergesellschaft unter Umständen nachkommen muss. Gegenüber der Tochtergesellschaft ROCKINGER Agriculture GmbH bestehen zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von EUR 6.140.487. Aufgrund deren Eigenkapitalsituation ist die Gesellschaft ggf. auch auf weitere Kreditaufnahmen angewiesen. Gegenüber der Transport Industry Development Centre B.V. bestehen zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 170.870. Die Gesellschaft ist aufgrund ihrer Eigenkapitalsituation ebenfalls ggf. auf Kreditaufnahmen angewiesen. Wir gehen auf Basis der Unternehmensplanung aber davon aus, dass beide Tochtergesellschaften in der Lage sind, diese Kredite zurückzuzahlen. Zu den laufenden Ergebnissen und der Eigenkapitalausstattung der Tochterunternehmen wird auf die Ausführungen unter 3. a) hingewiesen.

6. Anzahl der Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte zum Stichtag 654 Mitarbeiter (2020: 612). Im Jahresdurchschnitt waren es 632 Mitarbeiter (2020: 617). Im Durchschnitt waren 364 (2020: 352) gewerbliche Arbeitnehmer und 268 (2020: 265) Angestellte in der Gesellschaft beschäftigt.

7. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Die Gesellschaft unterhält Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in den Bereichen:

•	Kauf/Verkauf von Vermögensgegenständen
•	Bezug/Erbringung von Dienstleistungen
•	Nutzung/Nutzungsüberlassung von Vermögensgegenständen
•	Finanzierungen (inkl. Cash-Pooling)
•	Gewährung/Erhalt von Bürgschaften oder anderen Sicherheiten
•	Abreden im Ein- oder Verkauf

Da alle Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in hundertprozentigem Anteilsbesitz stehenden, in den Konzernabschluss der JOST Werke AG, Neu-Isenburg, einbezogenen Unternehmen getätigt werden, entfällt gemäß § 285 Nr. 21 HGB eine weitere Angabe.

8. Abschlussprüferhonorar

Die Angabe des Abschlussprüferhonorars nach § 285 Nr. 17 HGB erfolgt im Konzernabschluss der JOST Werke AG, Neu-Isenburg, in den die JOST-Werke Deutschland GmbH einbezogen wird.

9. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

Joachim Dürr, Diplom-Ingenieur, Dachau

Vorsitzender des Vorstands bei der JOST Werke AG, Neu-Isenburg

Chief Executive Officer

Dr. Ralf Eichler, Diplom-Ingenieur, Dreieich

Chief Operating Officer

Dr. Christian Terlinde, Diplom-Kaufmann, Dinslaken

Chief Financial Officer

Für ehemalige Geschäftsführer ist eine Pensionsrückstellung von TEUR 11.694 (vor Saldierung mit Deckungsvermögen; 2020: TEUR 11.172) gebildet worden. Im laufenden Geschäftsjahr wurden zu der Pensionsrückstellung für Geschäftsführer TEUR 741 (2020: TEUR 255) zugeführt. Ehemalige Geschäftsführer erhielten im Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von TEUR 434 (2020: TEUR 435). Seit der Bestellung zum Vorstand der JOST Werke AG ab Juli 2017 erhalten die Geschäftsführer Bezüge für die Vorstandstätigkeit durch die Muttergesellschaft JOST Werke AG. Näheres ist dem Vergütungsbericht im Konzernlagebericht der JOST Werke AG zu entnehmen.

10. Aufsichtsrat

Die Gesellschafterversammlung hat mit Wirkung zum 4. April 2018 die Einberufung eines Aufsichtsrats beschlossen. Der Aufsichtsrat setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

Peter Ormond (Vorsitzender)

Beruf: in Ruhestand

Manfred Glaser (stellvertretender Vorsitzender, Arbeitnehmervertreter)

Beruf: Industrieeinkäufer

Dr. Ralph Onken

Beruf: Berater

Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten eine Festvergütung von TEUR 5 pro Jahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält die 1,5-fache Festvergütung. Darüber hinaus erstattet die JOST-Werke Deutschland GmbH den Aufsichtsratsmitgliedern die bei der Ausübung ihres Mandats entstehenden Auslagen gemäß § 670 BGB.

Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr Vergütungen in Höhe von TEUR 12 (2020: TEUR 17). Im Vorjahr hat der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit während der Coronavirus-Pandemie freiwillig auf 5 % der vertraglich vereinbarten festen Vergütung verzichtet, um das Unternehmen zu entlasten und einen Beitrag zur Kostensenkung zu leisten.

11. Gesellschafter

Alleingesellschafter ist die Jasione GmbH, Neu-Isenburg.

12. Konzernabschluss

Die Gesellschaft ist ein Konzernunternehmen der JOST Werke AG, Neu-Isenburg, in deren Konzernabschluss sie einbezogen wird. Die JOST Werke AG, Neu-Isenburg stellt den Konzernabschluss für den kleinsten sowie den größten Kreis der Unternehmen des JOST Werke Konzerns auf. Dieser wirkt gemäß § 291 HGB befreiend und daher hat die Gesellschaft keinen Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgestellt. Der Konzernabschluss der JOST Werke AG, Neu-Isenburg, wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Der Konzernabschluss der JOST Werke AG, Neu-Isenburg wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.

13. Gewinnverwendung

Das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 wird aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages an die Jasione GmbH, Neu-Isenburg, abgeführt. Eine entsprechende Verbindlichkeit gegen verbundene Unternehmen bzw. die Gesellschafterin ist erfasst.

14. Nachtragsbericht

Es ergaben sich keine Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Bilanzstichtag, die zu einer Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögensgegenstände und Schuldposten zum 31. Dezember 2021 geführt hätten. Im Hinblick auf den seit Februar 2022 andauernden Ukraine-Russland Konflikt und den möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft verweisen wir auf die Angaben im Abschnitt "Chancen- und Risikoberichterstattung" sowie im Abschnitt "Prognosebericht" des Lageberichts.

Neu-Isenburg, den 8. April 2022

Die Geschäftsführung

Joachim Dürr

Dr. Ralf Eichler

Dr. Christian Terlinde

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die JOST-Werke Deutschland GmbH, Neu-Isenburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der JOST-Werke Deutschland GmbH, Neu-Isenburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der JOST-Werke Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 8. April 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Heck, Wirtschaftsprüfer

ppa. Samuel Artzt, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde am 13.05.2022 festgestellt.

Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2021

der JOST-Werke Deutschland GmbH

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hat sich der Aufsichtsrat in zwei ordentlichen Sitzungen am 11. Mai und am 7. Dezember und zwei außerordentlichen Sitzungen am 28. Januar und 4. März 2021 über die Geschäftspolitik der Gesellschaft und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, insbesondere die Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Entwicklung der Rentabilität des Eigenkapitals, den Gang der Geschäfte, insbesondere den Umsatz, und die Lage der Gesellschaft sowie über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität von erheblicher Bedeutung sein konnten, informiert. Ständiger Begleiter aller Gespräche war die andauernde Covid-19-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf das Unternehmen und seine Mitarbeitenden und die von der Geschäftsführung in dieser Hinsicht eingeleiteten Maßnahmen.

Gegenstand der Beratungen in den Sitzungen des Aufsichtsrates waren insbesondere folgende Einzelthemen:

•	Verlagerung des Logistik-Centers von Neu-Isenburg in den Raum Erfurt sowie die Transformation der Organisation am Standort Neu-Isenburg einschließlich der mittelfristigen Investitionsplanung
•	Maßnahmen zur Anpassung der Produktion und Organisation an das hoch volatile Marktumfeld und die schlechte Planbarkeit von Absatz und Einkauf vor dem Hintergrund der fortdauernden weltweiten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
•	Umgang mit den enormen Materialpreis- und Transportkostensteigerungen ab dem 2. Quartal
•	Entwicklung des Standorts Wolframs-Eschenbach
•	Liquiditätsentwicklung und Cash Management

Der handelsrechtliche Einzelabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 wurde von PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen und in der Sitzung des Aufsichtsrats vom 12. Mai 2022 durch den Abschlussprüfer eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich insbesondere davon überzeugt, dass die wesentlichen Geschäftsvorfälle zutreffend abgebildet und dass die Risiken der künftigen Entwicklung im Bericht der Geschäftsführung zutreffend dargestellt wurden. Der Aufsichtsrat hat festgestellt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Einzelabschluss zu erheben sind.

Entsprechend dem Ergebnisabführungsvertrag vom 20. April 2007 entfällt ein Vorschlag für die Ergebnisverwendung, da der gesamte Jahresüberschuss in Höhe von EUR 24,2 Mio. an die Jasione GmbH abgeführt wurde. Eine Zuführung oder Auflösung von Rücklagen, die im Gesetz als Möglichkeit vorgesehen ist, hat der Aufsichtsrat nicht beantragt.

Neu-Isenburg, den 12. Mai 2022

Peter Ormond, Vorsitzender des Aufsichtsrats