OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH

Gummersbach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

BILANZ zum 31. Dezember 2021

AKTIVA

	2021	2020
	in Euro	in Euro
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90.818,00	82.805,00
2. geleistete Anzahlungen	0,00	34.597,85
	90.818,00	117.402,85
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließliche der Bauten auf fremden Grundstücken	1.843.961,26	1.888.603,60
2. Fahrzeuge für Personenverkehr	3.186.079,00	4.028.819,80
3. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören	111.150,50	120.912,50
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.334.675,50	1.159.752,50
5. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.530.413,92	56.369,61
	8.006.280,18	7.254.458,01
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	425.612,06	425.612,06
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.312.445,00	1.562.465,00
3. Beteiligungen	6.646,79	6.646,79
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00
	1.744.703,85	1.994.723,85
	9.841.802,03	9.366.584,71
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	98.795,50	112.846,74
2. fertige Erzeugnisse und Waren	401,08	867,20
	99.196,58	113.713,94
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	377.437,22	800.765,48
2. Forderungen gegen Gesellschafter	3.759.123,65	1.809.403,00
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.250.565,69	899.547,52
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.768.982,14	1.265.931,21
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 0,00 (VJ € 0,00)	7.156.108,70	4.775.647,21
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
1. Kassenbestand	1.577,38	3.531,86
2. Guthaben bei Kreditinstituten	1.314.728,81	3.040.542,07
	1.316.306,19	3.044.073,93
	8.571.611,47	7.933.435,08
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	4.075,17	13.633,65
SUMME AKTIVA	18.417.488,67	17.313.653,44

PASSIVA

	2021	2020
	in Euro	in Euro
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	4.704.000,00	4.704.000,00
II. Kapitalrücklage	233.330,85	233.330,85
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklagen	0,00	0,00
2. andere Gewinnrücklagen	2.047.186,24	2.047.186,24
	2.047.186,24	2.047.186,24
IV. Jahresüberschuss	0,00	0,00
	6.984.517,09	6.984.517,09
B. SONDERPOSTEN für Investitionszuschüsse	146.622,16	173.185,21
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	782.776,00	360.693,93
2. sonstige Rückstellungen	4.418.164,88	7.486.690,36
	5.200.940,88	7.847.384,29
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.299.470,28	319.006,13
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu einem Jahr € 80.737,37 (VJ € 19.535,85)
von mehr als einem Jahr € 1.218.732,91 (VJ € 299.470,28)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	103.501,77	0,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 103.501,77 (VJ € 0,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.845.719,92	1.151.450,05
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu einem Jahr € 3.829.675,23 (VJ € 1.151.450,05)
von mehr als einem Jahr € 16.044,69 (VJ € 0,00)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	630.697,39	284.542,68
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu einem Jahr € 614.782,21 (VJ € 284.542,68)
von mehr als einem Jahr € 15.915,18 (VJ € 0,00)
5. sonstige Verbindlichkeiten	157.874,46	511.011,63
davon aus Steuern € 35.431,01 (VJ € 40.509,55)	6.037.263,82	2.266.010,49
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 0,00 (VJ € 0,00)
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu einem Jahr € 139.108,49 (VJ € 511.011,63)
von mehr als einem Jahr € 18.765,97 (VJ € 0,00)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	48.144,72	42.556,36
SUMME PASSIVA	18.417.488,67	17.313.653,44

Gewinn und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021	2020
	in Euro	in Euro
1. Umsatzerlöse	27.448.993,89	26.219.876,88
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens	93.617,23	65.000,00
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	599.632,17	363.719,73
c) sonstige Erträge	306.687,82	167.035,69
	999.937,22	595.755,42
Gesamtleistung	28.448.931,11	26.815.632,30
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	934.503,61	764.460,80
b) Aufwendungen Abgabe Diesel	1.203.192,76	987.508,47
c) Aufwendungen für bezogene Leistungen	21.648.691,44	21.117.958,76
	23.786.387,81	22.869.928,03
Rohergebnis	4.662.543,30	3.945.704,27
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	3.708.190,40	3.489.968,19
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung davon für Altersversorgung € 649.107,95 (VJ € 449.008,98)	1.461.241,16	1.192.008,90
	5.169.431,56	4.681.977,09
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.215.299,84	1.171.754,36
b) abzüglich Erträgen aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse	-56.563,05	-59.913,05
	1.158.736,79	1.111.841,31
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Verluste aus Wertminderungen oder dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens	2.000,00	790,50
b) Verluste aus Wertminderungen oder dem Abgang von Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens	0,00	5.324,11
c) übrige Aufwendungen	3.813.195,11	4.047.720,89
	3.815.195,11	4.053.835,50
Betriebsergebnis	-5.480.820,16	-5.901.949,63
7. auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne	303.648,74	628.525,02
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.401,56	0,00
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	15.492,23	24.614,67
davon aus verbundenen Unternehmen € 15.492,23 (VJ € 18.167,05)
davon Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen € 0,00 (VJ € 6.447,62)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	28.405,82	72.764,44
davon Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 16.990,01 (VJ € 64.159,95)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-51,68	0,00
12. Ergebnis nach Steuern	-5.188.631,77	-5.321.574,38
13. sonstige Steuern	28.014,55	28.089,52
14. Erträge aus Verlustübernahme	5.216.646,32	5.349.663,90
15. Jahresüberschuß/-fehlbetrag	0,00	0,00

Anhang zum Jahresabschluss 2021

der OVAG Oberbergischen Verkehrsgesellschaft mbH

Gummersbach

HRB 81647 Amtsgericht Köln

1. Allgemeine Angaben

1.1 Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gliederung der Bilanz erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des GmbH-Gesetzes (GmbHG) und des Gesellschaftsvertrages sowie unter Berücksichtigung der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27.02.1968, geändert durch Artikel 8 Absatz 11 des Gesetzes vom 17. Juli 2015 (BGBl. I S. 1245).

Das Gliederungsschema wurde um folgenden Bilanzposten erweitert:

―	Fahrzeuge für Personenverkehr
―	Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist nach dem Gliederungsschema Gesamtkostenverfahren des § 275 Abs. 2 HGB aufgebaut.

Vermögensgegenstände und Schulden werden zum Abschlussstichtag grundsätzlich einzeln bewertet.

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss anzuwendenden Ansatz- und Bewertungsmethoden werden stetig und unverändert angewendet.

Bei der Bewertung wird von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

1.2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen bewertet. Als Nutzungsdauer werden in der Regel 3 bis 5 Jahre zugrunde gelegt.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, soweit abnutzbar, vermindert um die planmäßigen nutzungsbedingten Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden bei Gebäuden linear auf eine Nutzungsdauer von 10, 40 bzw. 50 Jahren gerechnet. Die Nutzungsdauer der Fahrzeuge beträgt 10 Jahre, die Abschreibung erfolgt linear. Zuschüsse zur Fahrzeugförderung sowie sonstige Zuschüsse werden nach § 265 HGB passivisch als Sonderposten in der Bilanz ausgewiesen und analog dem zugehörigen Anlagevermögen aufgelöst.

Das restliche Anlagevermögen wird fast ausschließlich linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt bei Maschinen und maschinellen Anlagen 5 bis 10 Jahre sowie bei Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3 bis 13 Jahre.

Bis 31.12.2007 wurden geringwertige Anlagegüter analog § 6 Abs. 2 des Einkommenssteuergesetzes (EStG) im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Seit 01.01.2008 wird analog § 6 Abs. 2a EStG ein Sammelposten gebildet und jährlich linear in Höhe von 20% abgeschrieben.

Im Jahr des Zugangs erfolgt die Abschreibung pro rata temporis.

Die Beteiligungen werden zu zu Anschaffungskosten angesetzt und bei vorraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag bewertet.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag bewertet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich angemessener Einzel- und Pauschalwertberichtigungen angesetzt. Übrige Vermögensgegenstände, und Rechnungsabgrenzungs-Posten sind mit dem Nennwert ausgewiesen.

Die Rückstellungen werden entsprechend § 249 HGB gebildet. Sie werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet und decken alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen in angemessener Höhe ab. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafel Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtung berücksichtigt. Dabei wird von einer jährlichen Anpassung von 2 % ausgegangen. Der im versicherungsmathematischen Gutachten zugrunde gelegte Rechnungszins entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zins (lt. Rückstellungsabzinsungsverordnung) für 10-jährige Durchschnittsbildung. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren wurde ermittelt.

Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen passiviert.

Sofern sich zu diesen Grundsätzen Abweichungen ergeben, werden sie bei den Erläuterungen der Einzelpositionen genannt.

1.3 Konzern

Auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses wurde gemäß bestehendem Wahlrecht, der größenabhängigen Befreiung nach § 293 HGB, verzichtet.

2. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Entwicklung der Abschreibungen im Geschäftsjahr gehen aus dem beiliegenden Anlagennachweis hervor.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Bei den ausgewiesenen immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich überwiegend um entgeltlich erworbene Software für die Datenverarbeitung und Betriebssteuerung.

Sachanlagen

Die ausgewiesenen Anschaffungswerte der Sachanlagen werden nach dem Bruttoprinzip dargestellt. Entsprechende Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite unter der Position "Sonderposten für Investitionszuschüsse" separat aufgeführt.

Von der Position 1 der Sachanlagen betragen die Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten € 810.202,62 (Vorjahr € 854.845,34).

Finanzanlagen

Die Position Finanzanlagen umfasst Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen an:

Unternehmen	Stammkapital	Anteil	Buchwert
	in Euro	in Prozent	in Euro
"Der Radevormwalder" Omnibus GmbH	127.000,00 €	100,00%	225.612,06
Verkehrsgesellschaft Bergisches Land mbH	200.000,00 €	100,00%	200.000,00
BEKA mbH ^*	378.270,00 €	1,03%	6.646,79

^* Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft f. Verkehrsunternehmen mbH

Mit der VBL wurde im Jahr 2019 eine Darlehensvereinbarung in Höhe von € 2.000.000,00 zum Erwerb von 10 Kraftomnibussen abgeschlossen, die Ford. per 31.12.2021 beträgt € 1.312.445,00.

Umlaufvermögen

Vorräte

Die Vorräte bestehen hauptsächlich aus Beständen an Hilfs- und Betriebsstoffen, hier: Dieselkraftstoff und Heizöl.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Ausgewiesen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 377.437,22 (VJ € 800.765,48). Diese haben überwiegend eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Forderungen gegen Gesellschafter

Die Forderungen gegen Gesellschafter beruhen im Wesentlichen auf dem festgesetzten Anspruch auf Ausgleichszahlungen nach § 11a ÖPNVG NRW (€ 580.586,14), aus Lieferungen und Leistungen (€ 674.791,17), dem Restausgleich Corona-Rettungsschirm (1.144.502,45 €) und der Übernahme von gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen im Linienverkehr (1.327.000,00 €).

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen gegen die Verkehrsgesellschaft Bergisches Land (VBL) in Höhe von € 924.266,86 und die "Der Radevormwalder" Omnibus GmbH (Der Radevormwalder) in Höhe von € 326.298,83. Enthalten sind Forderungen aus den Gewinnabführungsverträgen und Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen insgesamt € 532.552,90. Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen gegen die Finanzbehörde und Forderungen aus der, beim Versicherungsverband Deutscher Eisenbahnen, hinterlegten Sicherheitsleistung. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

Diese Position beinhaltet Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Diese Position enthält Vorauszahlungen von Versicherungsbeiträgen und Kfz-Steuern.

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Stammkapital beträgt seit dem 22.08.2000 € 4.704.000,00 und ist voll eingezahlt.

Rücklagen

Die Rücklagen setzen sich zusammen aus der Kapitalrücklage und anderen Gewinnrücklagen.

Sonderposten für Investitionszuschüsse

Die erhaltenen Investitionszuschüsse werden als Sonderposten auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen.

Rückstellungen

Pensionsrückstellungen

Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt nach den genannten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Für die Pensionsverpflichtungen der ehemaligen Vorstände/Geschäftsführer wurde zum 31.12.2011 ein Pensionsfondsvertrag mit einer Pensionsverwaltungsgesellschaft abgeschlossen. Die Verpflichtung und Übernahme der Altersversorgung, der bis zum 31.12.2011 bestehenden Anwartschaften, ging zu diesem Termin durch Einmalzahlung auf den Pensionsfonds über. Insgesamt beträgt die zum 31.12.2021 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelte Verpflichtung € 1.576.448,92. Diese Verpflichtung ist durch vorhandenes Versorgungsvermögen und eine Rückstellung (€ 249.294,00) gedeckt.

Seit dem Geschäftsjahr 2012 wurden für zukünftige Ansprüche des ehemaligen Geschäftsführers Rückstellungen gebildet, diese wurden in den vergangenen Jahren mit Rückdeckungsversicherungen nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert. Mit Ablauf der Versicherungen im Jahr 2021, erfolgte deren Auszahlung. Somit entfällt die Saldierung zum Jahresende.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren unterliegt einer Ausschüttungssperre und beträgt € 59.820,00.

Sonstige Rückstellungen

Diese Position enthält im Wesentlichen Rückstellungen für Versicherungsumlageverpflichtungen (T€ 400,2), für Personalaufwendungen (T€ 206,2), für mögliche Zahlungs- und Rückzahlungsverpflichtungen (T€ 1.182,4), RZVK Sanierungsaufwand (T€ 1.487,0) sowie für Verbundabrechnungen (T€ 825).

Die Rückstellung für das Sanierungsgeld RZVK beträgt € 1.487.000,00. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren unterliegt einer Ausschüttungssperre und beträgt € 49.695,41.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zur Finanzierung des Kaufpreises für den Betriebshof in Waldbröl wurde im Jahr 2014 ein Darlehen aufgenommen. 2021 wurde eine Darlehensaufnahme in Höhe von 2 Mio. € für die Refinanzierung der Anschaffungskosten von 9 Kraftomnibussen notwendig, € 1.000.000,00 wurden zum 31.12.2021 beansprucht. Verbindlichkeiten in Höhe von € 80.717,37 haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vorjahr € 19.535,85). € 1.218.752,91 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Vorjahr € 299.470,28).

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Hierbei handelt es sich um kurzfristige Schulden aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr. Verbindlichkeiten in Höhe von € 3.829.675,23 haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vorjahr € 1.151.450,05), € 16.044,69 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Vorjahr € 0,00).

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Es werden Verbindlichkeiten gegenüber VBL und "Der Radevormwalder" ausgewiesen. Enthalten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 479.848,91. € 614.782,21 haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr, € 15.915,18 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die Position "Sonstige Verbindlichkeiten" umfasst überwiegend Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, davon aus Steuern € 35.431,01 (Vorjahr € 40.509,55).

Verbindlichkeitenspiegel	Betrag	davon mit einer Restlaufzeit von
	31.12.2021	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre
Verb. gegenüber Kreditinstituten	1.299.470,28 €	80.737,37 €	1.218.732,91 €	835.889,48 €
Vorjahr	319.006,13 €	19.535,85 €	299.470,28 €	237.731,08 €
Verb. gg. Gesellschafter	103.501,77 €	103.501,77 €	0,00 €	0,00 €
Vorjahr	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Verb. aus Lieferungen u. Leistungen	3.845.719,92 €	3.829.675,23 €	16.044,69 €	0,00 €
Vorjahr	1.151.450,05 €	1.151.450,05 €	0,00 €	0,00 €
Verb. gg. verbundenen Unternehmen	630.697,39 €	614.782,21 €	15.915,18 €	0,00 €
Vorjahr	284.542,68 €	284.542,68 €	0,00 €	0,00 €
Sonstige Verbindlichkeiten	157.874,46 €	139.108,49 €	18.765,97 €	0,00 €
Vorjahr	511.011,63 €	511.011,63 €	0,00 €	0,00 €
- davon aus Steuern	35.431,01 €	35.431,01 €	0,00 €	0,00 €
Vorjahr	40.509,55 €	40.509,55 €	0,00 €	0,00 €
- davon im Rahmen der soz. Sicherheit	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Vorjahr	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Summe	6.037.263,82 €	4.767.805,07 €	1.269.458,75 €	835.889.48 €
Vorjahr	2.266.010,49 €	1.966.540,21 €	299.470,28 €	237.731,08 €

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Hier handelt es sich im Wesentlichen um vorweg vereinnahmte Fahrgelderlöse für 2022.

3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich zusammen aus:

Umsatzerlöse	2021	2020
	in T€	in T€
Einnahmen aus Linienverkehr	19.120,7	18.701,5
davon Abgeltungszahlungen auf
gesetzlicher Basis	6.252,3	5.947,3
vertraglicher Basis	100,0	110,0
Einnahmen aus sonstigen Verkehren	4.658,2	4.433,1
Sonstige Umsatzerlöse	3.024,0	2.608,7
Periodenfremde Umsatzerlöse	646,1	476,5
Summe(n)	27.449,0	26.219,8

Neben den reinen Linienverkehrseinnahmen beinhaltet diese Position im Wesentlichen Zuwendungen für die Erhaltung von Qualitätsmerkmalen in Höhe von T€ 996,4 (VJ T€ 981,9), Ausgleichszahlungen ÖPNVG NRW T€ 2.064,8 (VJ T€ 2.059,5), aus der Weiterberechnung von Diesel T€ 1.221,3 (VJ T€ 1.001,3), Mieteinnahmen T€ 1.223,8 (VJ T€ 1.135,5), aus diversen sonstigen Weiterberechnungen T€ 387,4 (VJ T€ 369,3).

Die Erträge aus der Abgabe von Diesel stehen in direktem Zusammenhang mit dem Aufwand für Dieselabgabe, der unter der Position Materialaufwand erfasst ist.

Sonstige betriebliche Erträge

Diese Position beinhaltet T€ 599,6 (VJ T€ 363,7) aus der Auflösung von Rückstellungen, T€ 94 aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens und T€ 194 aus der Weiterberechnung der Aufwendungen für den On-Demand-Verkehr "Monti". Erträge aus der Erstattung von Unfallaufwendungen stehen in Zusammenhang mit dem Aufwand für Unfallaufwendungen, der unter der Position sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst ist.

Materialaufwand

In dieser Position sind die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Leistungen enthalten, hierzu zählt insbesondere die Anmietung von Fahrleistungen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich zusammen aus Lohn und Gehalt, sozialen Abgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung. € 649.108,45 wurden für die Altersversorgung aufgewendet (VJ 449.008,98).

Abschreibungen

Bei den Abschreibungen handelt es sich um planmäßige Absetzungen in Höhe von € 1.158.736,79 (Vorjahr € 1.111.841,31). Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens wurden von den Abschreibungen abgesetzt.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Diese Position besteht hauptsächlich aus Aufwendungen für Fahrzeugunterhaltung, Wartung, Reinigung und Reparaturen KOM (T€ 1.182,4), aus Versicherungs- und Haftpflichtbeiträgen (T€ 186,6) sowie aus Zuführungen zu Rückstellungen (T€ 632,5). Es sind periodenfremde Aufwendungen (T€ 83) für diverse Abrechnungen aus Vorjahren enthalten. Die Position enthält erstmalig den Aufwand für den On-Demand-Verkehr "Monti".

Finanzwirtschaftliche Positionen

Der Ergebnisabführungsvertrag mit der VBL führte zu Erträgen aus Gewinnübernahme von € 31.710,65, der Ergebnisabführungsvertrag mit dem "Der Radevormwalder" zu Erträgen aus Gewinnabführungen in Höhe von € 271.938,09. Es wurden keine Erträge aus Beteiligungen erzielt. Der Zinsaufwand aus Rückstellung (T€ 17) und Darlehen (T€ 11) wurden erfasst. Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge enthalten Zinserträge aus verbundenen Unternehmen (T€ 15, VJ T€ 18).

Steuern

Diese Position beinhaltet hauptsächlich Grundsteuern.

Ergebnis

Der Oberbergische Kreis gleicht die gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen im Linienverkehr auf vertraglicher Basis aus. Dies führt zu einem ausgeglichenen Jahresergebnis.

4. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen

Durch die Beteiligungen ergeben sich Verpflichtungen, die dem geltenden GmbH-Recht entsprechen.

Die Gesellschaft ist Mitglied in verschiedenen Verbänden und Vereinen. Mit diesen Mitgliedschaften sind gewisse Haftungsverhältnisse gegeben, die sich in einem üblichen Rahmen bewegen. Die Umlageverpflichtung gegenüber dem Versicherungsverband Deutscher Eisenbahnen VVaG, Köln, wurde als Rückstellung bilanziert.

Die Gesellschaft ist Mitglied der Rheinischen Zusatzversorgungskasse Köln. Alle dauerhaft beschäftigten Personale sind dort versichert und erhalten später eine Zusatzrente. Der Umlagesatz beträgt z.Zt. 4,25 %, zuzüglich eines Sanierungsaufschlages von 3,5 %. Das umlagepflichtige Entgelt beträgt: € 3.386.829,93. Zukünftige Preis/Kostensteigerungen nach BilMoG wurden mit 2 % berücksichtigt.

Für einige Fahrzeuge wurden Leasing- und Wartungsverträge abgeschlossen.

Im Geschäftsjahr sind T€ 80 für Miet- und Leasingaufwendungen angefallen.

Aufwendungen für Aufsichtsrat, Geschäftsführer und frühere Mitglieder der Organe

An Sitzungsgeldern für den Aufsichtsrat wurden im Geschäftsjahr € 2.850,00 verauslagt. Die Geschäftsführerin erhielt 2021 eine Vergütung von T€ 125.

Vorschüsse oder Kredite an die Gesellschaftsorgane

Weder den Aufsichtsratsmitgliedern noch dem Geschäftsführer wurden Vorschüsse oder Kredite gewährt.

Zusammensetzung des Aufsichtsrates und Geschäftsführer

Geschäftsführer

Frau Corinna Güllner, Dipl. Kauffrau, Köln

Aufsichtsrat

Vorsitzender

Herr Volker Kranenberg, Stadtverordneter, Gummersbach (Bundeswehroffizier)

Stellvertreter des Vorsitzenden

	Herr Frank Herhaus, Dezernent, Wiehl
	Frau Susanne Arhelger, Arbeitnehmervertreterin, Bergneustadt (Angestellte) bis 21.10.2021

Mitglieder

	Herr Dominic Föhlisch, Arbeitnehmervertreter, Hückeswagen (Fachkraft im Fahrbetrieb)
	Herr Bürgermeister Frank Helmenstein, Gummersbach
	Herr Thorsten Konzelmann, Kreistagsabgeordneter, Gummersbach (Verwaltungswirt)
	Herr Sven Lichtmann, Stadtverordneter, Gummersbach (Doktorand)
	Herr Jürgen Marquardt, Kreistagsabgeordneter, Gummersbach (Kaufmann)
	Herr Frank Mederlet, Ratsmitglied, Wipperfürth (Geschäftsführer)
	Herr Moritz Müller, Kreistagsabgeordneter, Wiehl (Doktorand)
	Herr Helmut Schäfer, Engelskirchen (Lehrer i.R.)
	Herr Andreas Schöler, Arbeitnehmervertreter, Gummersbach (Angestellter)
	Herr Wilfried Steinbach, Arbeitnehmervertreter, Wipperfürth (Angestellter)
	Frau Pia Uhl, Arbeitnehmervertreterin, Nümbrecht (Angestellte) ab 22.10.2021
	Frau Ricarda Vogel, Arbeitnehmervertreterin, Gummersbach (Angestellte)
	Herr Martin Wagner, Stadtverordneter, Waldbröl (Dipl.-Bauingenieur)

Beteiligung der Gesellschafter

Das Grundkapital von € 4.704.000,00 ist in 5.880 Anteile zerlegt. Die Anteile werden wie folgt von den Gesellschaftern gehalten:

Gesellschafter	Anteil	Anteil am Kapital	Anteil
	in Stk.	in €	in Prozent
Oberbergischer Kreis	2.940	2.352.000,00 €	50,000
Stadt Gummersbach	1.568	1.254.400,00 €	26,667
Stadt Bergneustadt	245	196.000,00 €	4,167
Stadt Wiehl	204	163.200,00 €	3,469
Stadt Waldbröl	196	156.800,00 €	3,333
Gemeinde Reichshof	147	117.600,00 €	2,500
Stadt Wipperfürth	108	86.400,00 €	1,837
Gemeinde Engelskirchen	98	78.400,00 €	1,667
Gemeinde Marienheide	98	78.400,00 €	1,667
Gemeinde Morsbach	98	78.400,00 €	1,667
Gemeinde Nümbrecht	90	72.000,00 €	1,531
Stadt Hückeswagen	88	70.400,00 €	1,497

Belegschaft

Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Jahresende 96 Personen (Vorjahr 98), davon 37 Angestellte einschließlich Geschäftsführung, 8 Auszubildende und 51 Arbeiter (Personal im Fahrbetrieb). Die Angestellten verteilen sich auf 28 Mitarbeiter in der Verwaltung einschließlich Geschäftsführung und 9 Mitarbeiter in betriebsnahen operativen Funktionen (Leitstelle, Disposition, Werkstatt). Von den 88 Beschäftigten (ohne Azubi) waren 75 in Vollzeit, 11 in Teilzeit und 2 als geringfügig Beschäftigte tätig. Der Frauenanteil (inkl. Azubi) betrug 20 %. Die Berechnung nach § 267 Abs. 5 HGB ergibt im Jahresdurchschnitt eine Beschäftigung von 32 Angestellten und 55 Arbeitern.

Die Lohn- und Gehaltsaufwendungen für die Verwaltung einschließlich Geschäftsführer betrugen € 1.168.855,75, für die Angestellten in betriebsnahen operativen Funktionen € 298.389,05 für den Fahrbetrieb € 2.145.172,91 und Auszubildende € 95.772,69.

Honorar des Abschlussprüfers

Die Abschlussprüfungsgesellschaft erbrachte im Jahr 2021 Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von T€ 16.

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen bestehen zu den verbundenen und beteiligten Unternehmen. Die Geschäfte erfolgen zu den marktüblichen Bedingungen.

Verbundene Unternehmen

Die OVAG besitzt 100% der Stammanteile an der Verkehrsgesellschaft Bergisches Land mbH, Gummersbach. Das Eigenkapital der VBL beträgt € 650.000,00, der Jahresabschluss zum 31.12.2021 weist einen Jahresüberschuss von € 0,00 aus.

Die OVAG besitzt 100% der Stammanteile an der "Der Radevormwalder" Omnibus GmbH, Radevormwald. Das Eigenkapital beträgt € 273.136,04 und der Jahresabschluss zum 31.12.2021 weist einen Jahresüberschuss von € 0,00 aus.

Ereignisse nach dem Bilanzsstichtag

Risiken, Chancen und die Prognose für Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind ausführlich im Lagebericht beschrieben.

Die Auswirkungen des seit Februar 2022 bestehenden Krieges in der Ukraine sind derzeit für die Gesellschaft nicht einschätzbar.

Gummersbach, 06. Mai 2022

Corinna Güllner, Geschäftsführerin

Anlagenspiegel

	Anschaffungswerte
	01.01.2021	Zugang	Umbuch.	Abgang	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	349.626,47 €	29.585,93 €	34.597,85 €	0,00 €	413.810,25 €
2. geleistete Anzahlungen	34.597,85 €	0,00 €	-34.597,85 €	0,00 €	0,00 €
Summe	384.224,32 €	29.585,93 €	0,00 €	0,00 €	413.810,25 €
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	3.710.697,49 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	3.710.697,49 €
2. Fahrzeuge für Personenverkehr	12.646.910,45 €	0,00 €	0,00 €	1.545.371,18 €	11.101.539,27 €
3. Maschinen und maschinelle Anlagen	362.078,37 €	4.670,68 €	0,00 €	0,00 €	366.749,05 €
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.957.899,14 €	425.070,11 €	9.216,13 €	50,00 €	3.392.135,38 €
5. geleistete Anzahlungen	56.369,61 €	1.483.260,44 €	-9.216,13 €	0,00 €	1.530.413,92 €
Summe	19.733.955,06 €	1.913.001,23 €	0,00 €	1.545.421,18 €	20.101.535,11 €
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Untern.	425.612,06 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	425.612,06 €
2. Ausleihungen an verb. Untern.	1.562.465,00 €	0,00 €	0,00 €	250.020,00 €	1.312.445,00 €
3. Beteiligungen	6.646,79 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	6.646,79 €
Summe	1.994.723,85 €	0,00 €	0,00 €	250.020,00 €	1.744.703,85 €
Summe Anlagevermögen	22.112.903,23 €	1.942.587,16 €	0,00 €	1.795.441,18 €	22.260.049,21 €

	Abschreibungen
	01.01.2021	Zugang	Zuschr.	Abgang	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	266.821,47 €	56.170,78 €	0,00 €	0,00 €	322.992,25 €
2. geleistete Anzahlungen	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Summe	266.821,47 €	56.170,78 €	0,00 €	0,00 €	322.992,25 €
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	1.822.093,89 €	44.642,34 €	0,00 €	0,00 €	1.866.736,23 €
2. Fahrzeuge für Personenverkehr	8.618.090,65 €	840.740,80 €	0,00 €	1.543.371,18 €	7.915.460,27 €
3. Maschinen und maschinelle Anlagen	241.165,87 €	14.432,68 €	0,00 €	0,00 €	255.598,55 €
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.798.146,64 €	259.313,24 €	0,00 €	0,00 €	2.057.459,88 €
5. geleistete Anzahlungen	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Summe	12.479.497,05 €	1.159.129,06 €	0,00 €	1.543.371,18 €	12.095.254,93 €
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Untern.	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
2. Ausleihungen an verb. Untern.	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
3. Beteiligungen	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Summe	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €	0,00 €
Summe Anlagevermögen	12.746.318,52 €	1.215.299,84 €	0,00 €	1.543.371,18 €	12.418.247,18 €

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90.818,00 €	82.805,00 €
2. geleistete Anzahlungen	0,00 €	34.597,85 €
Summe	90.818,00 €	117.402,85 €
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	1.843.961,26 €	1.888.603,60 €
2. Fahrzeuge für Personenverkehr	3.186.079,00 €	4.028.819,80 €
3. Maschinen und maschinelle Anlagen	111.150,50 €	120.912,50 €
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.334.675,50 €	1.159.752,50 €
5. geleistete Anzahlungen	1.530.413,92 €	56.369,61 €
Summe	8.006.280,18 €	7.254.458,01 €
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Untern.	425.612,06 €	425.612,06 €
2. Ausleihungen an verb. Untern.	1.312.445,00 €	1.562.465,00 €
3. Beteiligungen	6.646,79 €	6.646,79 €
Summe	1.744.703,85 €	1.994.723,85 €
Summe Anlagevermögen	9.841.802,03 €	9.366.584,71 €

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Unternehmen

Die OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH führt Beförderungsdienstleistungen im Personennahverkehr mit Kraftfahrzeugen durch. Linienverkehre werden im Auftrag des ÖPNV- Aufgabenträgers Oberbergischer Kreis erbracht, freigestellte Schülerverkehre im Auftrag von Kommunen. Das Hauptbedienungsgebiet ist der Oberbergische Kreis. Die OVAG ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

2. Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen im Jahr 2021 waren weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Nachdem im Vorjahr nach einer langjährigen Wachstumsphase das Bruttoinlandsprodukt um 4,9 % schrumpfte, erholte es sich 2021 gegenüber dem Vorjahr wieder leicht mit einem Plus von 2,9 %. Die Verbraucherpreise stiegen mit 3,1 % stärker als in den Vorjahren.

Die Arbeitslosenquote sank zum Jahresende um 0,8 Prozentpunkte auf 5,1 %. Der Anteil von Menschen in Kurzarbeit war geringer als 2020 aber höher als in den Jahren zuvor. Auch Arbeiten im Home Office wurde pandemiebedingt vermehrt fortgesetzt. Freizeitaktivitäten waren auch 2021 phasenweise stark eingeschränkt. Aufgrund fehlender Fahrtanlässe sank die Anzahl von zurückgelegten Wegen insbesondere in den pandemiebedingten Lockdown-Monaten. Im ÖPNV war dabei ein überproportionaler Rückgang zu verzeichnen, während andere Verkehrsträger weniger stark betroffen waren.

Laut VDV-Angaben lagen die Fahrgastzahlen im ÖPNV 2021 bundesweit zwischen 22 und 40 Prozent unter denen des Jahres 2019, also dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie.

Das Fahrplanangebot wurde weitestgehend aufrechterhalten. Allerdings wurden in den ersten Monaten des Jahres 2021 Verstärkerfahrten im Schülerverkehr und Spätfahrten reduziert. Durch die stark gesunkene Nachfrage war bundesweit ein erheblicher Rückgang von Fahrgeldeinnahmen zu verzeichnen. Diese wurden 2021 erneut nahezu vollständig durch Bund und Länder über einen "ÖPNV-Rettungsschirm" (ca. 3,5 Mrd. Euro für 2021) ausgeglichen.

3. Geschäftsverlauf

Entwicklung eigene Verkäufe und Nachfrage

Die pandemiebedingte bundesweit geschwächte Nachfrage betrifft auch die OVAG.

Die Einnahmen aus eigenen Verkäufen des VRS-Tarifs blieben 2021 auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres, welches bereits rund 12 % unter den Verkäufen des Jahres 2019 (vor der Pandemie) lag.

Die eigenen Verkäufe aus VRS-Tarif 2021 liegen insgesamt 15 % unter denen des Jahres 2019.

Dabei zeigten sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Segmenten. So liegen die Verkäufe aus dem Bartarif (Gelegenheitsnutzer) 42 % unter dem Niveau des Jahres 2019. Die Verkäufe aus Zeitkarten für Erwachsene liegen 21 % unter dem Niveau von 2019. Im Ausbildungsverkehr (Schülerticket, Azubiticket) lagen die Verkäufe im Jahr 2021 leicht unter dem Niveau von 2019 und 2020.

Aufgrund fehlender Fahrtanlässe in den Lockdown-Phasen wird bei den Zeitkarten eine niedrigere durchschnittliche Nutzung angenommen. Diese liegt unterhalb des Niveaus vor der Corona-Pandemie, hat sich aber gegenüber 2020 leicht erhöht.

Auf Basis der eigenen Verkäufe und der seitens des VDV geschätzten Nutzungshäufigkeiten der verschiedenen Zeitkartensegmente wird die Anzahl der beförderten Fahrgäste bei der OVAG für 2021 auf rund 11,5 Mio. geschätzt. Dies entspricht einem Anstieg von 13 % gegenüber 2020, liegt aber 27 % unter dem Niveau von 2019.

Fahrgelderlöse und ÖPNV-Rettungsschirm

Neben den eigenen Verkäufen spielen bei den Fahrgelderlösen auch die Verkäufe der anderen Verbundverkehrsunternehmen, die Einnahmeaufteilungssystematik und die Preismaßnahmen der Verbünde eine Rolle. Bei den Umsatzerlösen aus Linienverkehren ergibt sich so ein leichter Anstieg um 1 % gegenüber 2020. Die Differenz zu den fortgeschriebenen Erlösen aus dem Jahr 2019 und den realisierten Fahrgelderlösen wurde über den ÖPNV-Rettungsschirm ausgeglichen, so dass sich im Ergebnis keine Verschlechterung der Erlössituation aus Linienverkehren ergibt.

Zur Beantragung der Mittel aus dem Rettungsschirm erfolgte Mitte des Jahres eine Schätzung. Es wird von einer Überzahlung ausgegangen, so dass über einen Betrag von 300 tsd. Euro eine Rückstellung gebildet wurde.

Fahrplanangebot

So wie auch bundesweit wurde das Fahrplanangebot in den Lockdown-Phasen nur geringfügig reduziert. In den ersten Monaten des Jahres wurden Fahrten im Bereich der Verstärkerbusse zu Schulen, das Fahrradbus-Angebot und Spätfahrten nach 23 Uhr reduziert. Gleichzeitig wurden in der Zeit mit vollem Schulbetrieb im Schülerverkehr "Corona-Verstärker" eingesetzt. Alle über Angebotsreduzierungen erzielten Kosteneinsparungen waren bei den Ausgleichszahlungen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm gegenzurechnen, während die "Corona-Verstärker" zusätzlich vergütet wurden. Die pandemiebedingten Änderungen haben daher keinen Einfluss auf das Ergebnis der OVAG.

Die im Linienverkehr erbrachten Leistungen betrugen im Jahr 2021 7.793 TKM (2020: 7.681 TKM). Dies ist eine Zunahme von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. Leistungsmehrungen fanden am Wochenende mit Ausrichtung auf den Freizeitverkehr statt. Hier wurde die saisonal verkehrende Linie 380 zur Aggertalsperre neu eingeführt sowie die Bestandslinie 318 saisonal verstärkt. Weitere Leistungsveränderungen sind vor allem auf die pandemiebedingten Kürzungen im Vorjahr zurückzuführen, die 2021 in geringerem Umfang als 2020 vorgenommen wurden.

Die Unternehmensgruppe OVAG erbrachte 70,4 % (Vorjahr 69,8 %) der Leistungen im Linienverkehr mit eigenen Fahrzeugen und Personal. Mit der Erbringung der weiteren Verkehre sind private Verkehrsunternehmen als Auftragsunternehmer beauftragt.

Im freigestellten Schülerverkehr wurden 1.367 TKM (Vorjahr 1.305 TKM) erbracht. Der Anstieg um 4,7 % erklärt sich aus der stärkeren Einschränkung des Schülerverkehrs im Jahr 2020.

Vom Taxibus-Angebot (Fahrplan: 661 TKM) wurden 2021 148 TKM (Vorjahr: 157 TKM) abgerufen.

Die Gesamtfahrleistung aller Verkehre einschließlich der Leerfahrten und TaxiBus betrug 2021 9.861 TKM (Vorjahr: 9.637 TKM) und stieg damit um 2,3 % gegenüber Vorjahr. Der Anteil der OVAG-Gruppe an der Gesamtfahrleistung umfasste 65,3 % (Vorjahr 65,2 %).

Investitionen

Die Investitionen umfassen Ersatzbeschaffungen von Bussen sowie den kreisweiten Austausch von Haltestellenmasten und -schildern. Die Modernisierungsmaßnahme der Haltestellen wird zu 90 % vom Land NRW gefördert.

Anzahl Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Jahresende 96 Personen (Vorjahr 98), davon 37 Angestellte einschließlich Geschäftsführung, 8 Auszubildende und 51 Arbeiter (Personal im Fahrbetrieb). Die Angestellten verteilen sich auf 28 Mitarbeiter in der Verwaltung einschließlich Geschäftsführung und neun Mitarbeiter in betriebsnahen operativen Funktionen (Leitstelle, Disposition, Werkstatt). Durch entsprechende Korrektur der Personalstatistik und Anpassungen von Verträgen an die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit ergibt sich gegenüber den Vorjahresberichten eine andere Verteilung zwischen Angestellten und Arbeitern. Ein Angestellter war im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung extern tätig. Diese Personalkosten werden der OVAG erstattet. Darüber hinaus gab es einen Werkstudenten und einen Versorgungsempfänger.

Von den 88 Beschäftigten (ohne Azubi) waren 75 in Vollzeit, 11 in Teilzeit und 2 als geringfügig Beschäftigte tätig. Der Frauenanteil (inkl. Azubi) betrug 20 %.

Die Berechnung nach HGB ergibt im Jahresdurchschnitt eine Beschäftigtenanzahl von 32 Angestellten und 55 Arbeitern.

4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Bilanzsumme zum 31.12.2021 beträgt 18.417.488,67 Euro und ist um 6,4 % höher als im Vorjahr.

Das Sachanlagevermögen nahm aufgrund der höheren Investitionen (insbesondere zurückzuführen auf den kreisweiten Austausch der Haltestellenmasten und -schilder) zu. Die Finanzanlagen (u.a. Kredit an die VBL) waren um 12,5 % geringer als im Vorjahr. Das Umlaufvermögen stieg um 8,0 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Kapitalverhältnisse blieben im Jahre 2021 unverändert.

Die Verbindlichkeiten stiegen u.a. durch die Aufnahme eines Finanzierungskredits zum Kauf neuer Busse und durch die geförderte Baumaßnahme zum kreisweiten Austausch der Haltestellenmasten und -Schilder, welche erst 2022 nach Abschluss des Projekts vollständig mit dem Fördergeber abgerechnet werden wird, gegenüber dem Vorjahr deutlich an.

Die Finanzlage gewährleistet, dass die OVAG jederzeit zahlungsfähig ist.

Rückstellungen

Der Rückstellungsbedarf für Risikovorsorge ist mit insgesamt 5,201 Mio Euro immer noch relativ hoch, sank aber gegenüber dem Vorjahr deutlich (-34 %).

Vor allem die im Vorjahr sehr hohen Rückstellungen für die ausstehende Abrechnung aus der Einnahmeaufteilung im Verkehrsverbund Rhein-Sieg konnte deutlich reduziert werden (von 3,6 Mio. Euro auf 825 tsd. Euro). Ebenso reduzierten sich die Rückstellungen für die mit der Einnahmeaufteilung zusammenhängenden Fahrgeldsurrogate (Beförderung von Schülern und Schwerbehinderten) gegenüber dem Vorjahr um 180 tsd. Euro.

Von den im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms zum Ausgleich pandemiebedingter Belastungen erhaltenen Ausgleichsleistungen wurden auf Basis der Erfahrungen mit der Abrechnung des Rettungsschirms im Jahr 2020 für 2021 300 tsd. Euro als Rückstellung gebildet.

Die für den Sanierungsfonds der RZVK (Altersvorsorge) seit 2006 gebildeten Rückstellungen wurden um 267 tsd. Euro erhöht, während die Rückstellungen für die Nachschusspflicht zum Pensionsfonds um 218 tsd. Euro reduziert wurden.

Umsatzerlöse aus Verkehrsleistungen

Die Umsatzerlöse aus Verkehrsleistungen einschließlich erhaltenen Ausgleichsleistungen sind gegenüber dem pandemiebedingten umsatzschwachen Jahr 2020 um 2,8 % auf 23,779 Mio. Euro wieder leicht gestiegen.

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

Die Umsätze aus Linienverkehr liegen mit 12,768 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau (+ 1 %). Damit stabilisiert sich das pandemiebedingt deutlich niedrigere Niveau. Hinzuzurechnen sind die Ausgleichsleistungen aus dem "ÖPNV-Rettungsschirm" für pandemiebedingte Fahrgeldausfälle, die mit 2,609 Mio. Euro 11 % über den Ausgleichszahlungen des Vorjahres liegen.

Die Umsätze aus freigestellten Verkehren und Gelegenheitsverkehren sind gegenüber 2020 um 225 tsd. Euro (+5 %) gestiegen.

Sonstige Erlöse und Erträge

Sonstige Umsatzerlöse sind um 415 tsd. Euro (+ 16 %) gestiegen, periodenfremde Umsatzerlöse sind um 170 tsd. Euro (+36 %) gestiegen und sonstige betriebliche Erträge sind um 404 tsd. Euro (+ 68 %) gestiegen.

In der Position "sonstige Umsatzerlöse" sind überwiegend interne Weiterberechnungen enthalten (Vermietung Gebäude, Anlagen und Busse an VBL und Der Radevormwalder, Weiterberechnung Diesel und andere Betriebsmittel an VBL, Verrechnung erbrachte Leistungen für VBL). Die Erlössteigerung ist daher auch auf die höheren Dieselkosten zurückzuführen. Gegenüber 2020 erfolgte auch eine zusätzliche Finanzierung von Projekten im Auftrag des Kreises.

Die Position "Sonstige betriebliche Erträge" enthält unter anderem "Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen", die um 235 tsd. Euro höher als im Vorjahr ausgefallen sind, und Erträge aus der Kostenerstattung durch den Kreis für die Vorlaufkosten und Umsetzungskosten für das Projekt On-Demand-Verkehr "monti".

Materialaufwand

Der Materialaufwand fällt gegenüber 2020 um 916 tsd. Euro (+ 4 %) höher aus. Dabei stiegen die Aufwendungen für Betriebsstoffe um 170 tsd. Euro (+22 %), für abgegebenen Diesel um 216 tsd. Euro (+22 %) und die für angemietete Leistungen bei Auftragsunternehmen inkl. der Tochterunternehmen VBL und der Radevormwalder um 531 tsd. Euro (+ 2,5 %).

Diese Position "abgegebener Diesel" korrespondiert mit den gestiegenen Erträgen durch die Abgabe von Diesel.

Personalaufwand

Der Personalaufwand (inkl. Pensionsverpflichtungen) ist gegenüber 2020 um 10 % auf 5.169 Mio. Euro gestiegen.

Abschreibungen

Abschreibungen sind um 47 tsd. Euro (+4 %) gestiegen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Unter die Position "sonstige betriebliche Aufwendungen" fallen eine Vielzahl von Einzelpositionen, die in Summe gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben sind.

Neu sind die Kosten für Betriebsvorbereitung, Vorlaufbetrieb und laufenden Betrieb des neuen Angebots "monti" in Höhe von 115 tsd. Euro. Im Gegenzug fallen für das Projekt monti auch zusätzliche Erträge an.

Deutlich zurückgegangen sind die Zuführungen zu Rückstellungen. Diese Position liegt um 550 tsd. Euro (-47 %) unter dem Vorjahr.

Neu sind Kosten für Leasing von Bussen, die für 2021 bei 53 tsd. Euro liegen.

Die Kosten für den Unterhalt von Gebäuden und Anlagen sind in Summe um 65 tsd. Euro (+31 %) gestiegen. Dazu tragen besonders die Kosten für die Sanierungsarbeiten der Halle 2, die sowohl 2020 als auch 2021 erforderlich waren, bei. Gegenüber dem Vorjahr fallen auch die Kosten für den VRS (47 tsd. Euro mehr / + 112 %), Versicherung von Bussen (70 tsd. Euro mehr / + 100 %) und Selbstbehalt bei Unfällen (61 tsd. Euro mehr / + 93 %) höher aus.

Weniger Kosten fielen an für Fahrkartenmaterial und Fahrplankosten (-62 tsd. Euro / - 69 %). Deutlich gesunken sind auch die Kosten für "diverse sonstige Aufwendungen" (-208 tsd. Euro / - 50 %). Hierunter fielen unter anderem pandemiebedingte Kosten, die sich 2021 gegenüber 2020 verringerten (u.a. Einbau von Trennscheiben in Bussen im Jahr 2020).

Finanzwirtschaftlicher Bereich

Die beiden Tochtergesellschaften VBL und Der Radevormwalder konnten jeweils mit einem positiven Ergebnis abschließen. So lag die Gewinnabführung bei 304 tsd. Euro. Dabei hat sich der Gewinn der VBL gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert, während der "Der Radevormwalder" sogar über dem Vorjahr lag.

Ergebnis

Das Ergebnis verbessert sich leicht gegenüber dem Vorjahr (Fehlbetrag von 5.349.663,90 Euro) auf 5.216.646,32 Euro. Der Abschlag für den Ausgleich von gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen durch den Oberbergischen Kreis betrug auf Basis der Wirtschaftsplanung für 2021 5.308.000,00 Euro. Damit ergibt sich ein positiver Jahresüberschuss in Höhe von 91.353,68 Euro.

5. Risikobericht und Chancenbericht

Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird dominiert von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs.

Mittel- und langfristige Folgen für die Nachfragesituation und Einnahmeentwicklung im ÖPNV durch die pandemiebedingten Nachfragerückgänge sind noch nicht abzusehen. Für 2022 wurde erneut ein ÖPNV-Rettungsschirm aufgelegt, um pandemiebedingte Fahrgeldverluste auszugleichen. Darüber hinaus gibt es für einen Aktionszeitraum von drei Monaten ein bundesweit im Nahverkehr gültiges 9-Euro-Ticket, für das ebenso die Ausgleichsleistungen für entgangene Fahrgeldeinnahmen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm gezahlt werden. Inwiefern sich diese Aktion positiv auf die künftige Fahrgastentwicklung auswirkt ist noch offen. Für die Folgejahre wird eine vergleichbare Ausgleichszahlung nicht mehr erwartet.

Deutliche Kostensteigerungen in Folge globaler Verwerfungen durch die Pandemie und durch den Ukraine-Krieg betreffen auch die OVAG. Dabei schlägt der mit Beginn des Ukraine-Kriegs massiv gestiegene Dieselpreis direkt durch. In Folge steigen auch die Kosten eingekaufter Leistungen sowie anderer Produkte.

2021 wurden durch Umstrukturierung und Schaffung neuer Stellen akute personelle Engpässe entschärft. Abhängig von der weiteren Ausrichtung der OVAG und möglichem Ausbau des Angebots muss punktuell auch die noch immer knapp bemessene Personaldecke weiter verstärkt werden.

An Gebäuden und Anlagen der Betriebshöfe besteht akuter Sanierungs- und Investitionsbedarf sowie deutlicher Nachholbedarf bei der eingesetzten Hard- und Software. Der bereits eingeschlagene Weg der Erneuerungen einhergehend mit entsprechenden Investitionen wird in den nächsten Jahren fortgeführt werden.

Gleichzeitig machen es die politischen Vorgaben (u.a. Clean-Vehicle-Directive der EU) erforderlich, den Fuhrpark sukzessive bis 2030 auf eine lokal emissionsfreie Antriebstechnologie umzustellen. Daraus resultieren Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge. Es ist davon auszugehen, dass die Einführung der neuen Technologie mit einer Steigerung der Betriebskosten verbunden sein wird.

Der über viele Jahre schwelende Streit über die Einnahmeaufteilung im VRS wurde 2021 überwiegend abgeschlossen, so dass nur noch geringe Restrisiken aus der Erhebung 2009 bestehen. Die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Erhebung 2018 lassen erwarten, dass sich die Ergebnisse der Erhebung 2009 stabilisieren und das aktuelle Niveau der aus dem VRS-Tarif zugeschiedenen Einnahmen in den Folgejahren Bestand haben wird.

Chancen bietet eine erhöhte Sensibilität für Klimaschutz und die Ergänzung des Regelangebots durch neue Mobilitätsformen bzw. eine verbesserte Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger. Auch eine gezieltere Marktanalyse und -bearbeitung kann noch nicht ausgeschöpfte Fahrgastpotenziale heben. Gerade für die Neukundengewinnung bzw. Steigerung der Nutzung durch Bestandskunden ist aber eine Verbesserung der Angebotsqualität zwingend erforderlich.

Die allgemeinen Geschäftsrisiken sind in der Bilanz hinreichend berücksichtigt. Es gibt keine bestandsgefährdenden Risiken. Währungsrisiken bestehen keine. Zinsrisiken und Zahlungsausfallrisiken sind von geringerer Bedeutung.

6. Prognosebericht

Neben den Folgen der Corona-Pandemie, die auch globale Lieferketten beeinträchtigt, dominieren 2022 vor allem die Folgen aus dem Ukraine-Krieg.

Pandemiebedingte Fahrgeldverluste sowie Verluste aus dem Aktionsangebot "9-Euro-Ticket" werden 2022 vollständig ausgeglichen werden.

Die Ergebnisse der Verkehrserhebung 2018 lassen erwarten, dass die zugeschiedenen Anteile dem aktuellen Niveau auf Basis der Erhebung von 2009 entsprechen.

Deutlich zu spüren sein werden dagegen die Kostensteigerungen. Beim Dieselpreis zeichnete sich seit dem 4. Quartal 2021 ein deutlicher Preisanstieg gegenüber 2020 ab. Erhebliche Preissprünge (um mehr als 30 % gegenüber Vormonat) traten mit Beginn des Ukraine-Kriegs ein. In Folge wird der Materialaufwand deutlich steigen. Dies betrifft sowohl die direkten Kosten als auch die nachgelagerten Kosten insbesondere bei den bei Auftragsunternehmen angemieteten Leistungen.

Der Personalaufwand wird aufgrund eines verhältnismäßig hohen Tarifabschlusses (4,5 % ab 01.04.), der von der derzeit hohen Inflationsrate geprägt ist, deutlich ansteigen.

Weiterhin stehen weitere Investitionsmaßnahmen in die Erneuerung von Anlagen und der eingesetzten Systeme an.

Ab Dezember 2022 werden umfangreiche Mehrleistungen im "Korridor West" umgesetzt werden, die entsprechende Kostensteigerungen nach sich ziehen.

Für 2022 ist von einem Jahresfehlbetrag über dem Niveau von 2021 auszugehen.

Gummersbach, 6. Mai 2022

Corinna Güllner, Geschäftsführerin

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH, Gummersbach,

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH, Gummersbach, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 316 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Reichshof, den 27. Mai 2022

WTL Weber Thönes Linden GmbH
Steuerberatungsgesellschaft

Michael Linden, Wirtschaftsprüfer