"Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB)" Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2008

Lagebericht 2008

I. Geschäft und Rahmenbedingungen

Die KBB GmbH ist gemeinnützig und zuwendungsfinanziert. Die Zuwendungen werden von der Gesellschafterin und weiteren Zuwendungsgebern für die Durchführung der satzungsgemäßen Aufgaben zur Verfügung gestellt. Der Wirtschaftsplan der KBB GmbH ist Teil des Bundeshaushalts in Kap. 04 05. Soweit durch Haushaltsrecht und Zuwendungsrecht möglich, verbleiben Überschüsse aus Programmarbeit dem jeweiligen Geschäftsbereich, während Verluste aus Mitteln des Geschäftsbereichs (möglichst) im Folgejahr ausgeglichen werden müssen. Durch dieses Verfahren ist gewährleistet, dass kein Geschäftsbereich zu Lasten eines anderen agiert. Soweit es ansonsten zu allgemeinen, d. h. bereichsübergreifenden finanziellen Veränderungen (z. B. Kürzung der institutionellen Förderung) kommt, müssen die vier Geschäftsführer die Konsequenzen beraten und eine einvernehmliche Lösung für eine (Neu-)Verteilung finden (Abschnitt III und VI Geschäftsanweisung für die Geschäftsführung der KBB GmbH).

1. Geschäftsbereich Berliner Festspiele mit Martin-Gropius-Bau

Das Jahr 2008 brachte für die Festivalfamilie unter dem Dach der Berliner Festspiele eine insgesamt erfreuliche Entwicklung. Viele Festivals waren ausverkauft, andere - mit sehr anspruchsvollen Inhalten - zeigten eine erfreulich hohe Auslastung. Die mediale Wahrnehmung nahm weiterhin zu, mit ganz überwiegend positivem Zuspruch: Der Martin-Gropius-Bau festigte seinen Ruf als "Powerhouse" der Fotografie und konnte mit knapp 400.000 Besuchern seine Stellung als eines der wichtigsten Ausstellungshäuser in Deutschland behaupten.

1.1. MaerzMusik - Festival für aktuelle Musik (7. - 16. März 2008)

Das dicht gesetzte Festivalprogramm umfasste mehr als 35 Veranstaltungen mit 25 verschiedenen Produktionen, darunter 12 Uraufführungen. Der regionale Schwerpunkt lag auf Musik aus Spanien, Portugal und Mexiko. Der Publikumszuspruch war wiederum gut. Knapp 11.000 Zuhörer kamen, so dass die Besucherquote der Vorjahre leicht überschritten werden konnte. Der Anteil des überregionalen Publikums und des Fachpublikums hat leicht zugenommen.

Die Medienreaktionen waren sehr differenziert. Während die Berichterstattung im Radio und in Nicht-Berliner Zeitungen ganz überwiegend positiv ausfiel und zahlreiche Konzerte, überwiegend Deutschland-Premieren, mitgeschnitten wurden, war die Haltung in manchen Berliner Zeitungen durchwachsen. Das negative Ressentiment gegen die offene Konzeption des Festivals mit seinem Akzent auf experimentelle und interdisziplinäre Vielfalt lässt sich an einzelnen Kritikerpersönlichkeiten festmachen. Im Gegensatz dazu stand z. B. die sehr günstige Gesamtbesprechung in der FAZ.

Allgemein lässt sich sagen, dass die MaerzMusik mit ihrem innovativen und sehr anspruchsvollen Programm ihr Alleinstellungsmerkmal weiter verdeutlicht und ausgebaut hat und heute - neben Donaueschingen und den Wittener Kammermusiktagen - eines der wichtigen deutschen Festivals für das zeitgenössische Musikschaffen geworden ist.

1.2. Theatertreffen (2. - 18. Mai 2008)

Auch in diesem Jahr war das vom Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert eröffnete Theatertreffen mit einem dicht gedrängten und gut miteinander verwobenen Programm ein großer Erfolg. Neben dem Herzstück, den 10 von einer Kritikerjury nominierten und von uns eingeladenen Inszenierungen gab es den Stückemarkt, den wir europäisiert haben, das internationale Forum mit 45 jungen Theatermachern aus aller Welt und die Festivalzeitung. Hinzu kamen hervorragend besuchte Publikumsgespräche - oft 300 bis 400 Zuhörer auch noch weit nach Mitternacht! -, die Nachtmusiken und die theaterpolitischen, teils vom ZDF aufgezeichneten Diskussionen. An den Schlusstagen wurden noch zahlreiche Preise vergeben, u. a. der 3sat-Preis an den Regisseur Stephan Kimmig für seine Hamburger "Maria Stuart", der Alfred-Kerr-Preis an den jungen Schauspieler Niklas Korten (in "Die Ratten" vom Deutschen Theater) und der Theaterpreis Berlin, gestiftet von der Preußischen Seehandlung und überreicht von Klaus Wowereit, an den großen Künstler Josef Bierbichler.

Wenn es die Hauptaufgabe des Theatertreffen ist, eine Vision vom Zustand der aktuellen Theaterschaffens zu geben, in seinen bemerkenswertesten, auch radikalen Ausprägungen, so ist es in diesem Jahr ganz besonders gelungen.

1.3. Musikfest Berlin (24. September - 05. Oktober 2008)

Auch 2008 wurde dieses Festival als Treffen der großformatigen Ensembles und Orchester des internationalen Musiklebens präsentiert und erfüllte damit den Festivalauftrag, wie er in der Präambel der Kooperationsvereinbarung zwischen den Berliner Festspielen und der Stiftung Berliner Philharmoniker formuliert ist. Weiterentwickelt und intensiviert wurde der erstmals 2007 präsentierte Dreiklang des Festivalkonzepts, der erstens aus einer deutlichen thematisch-ästhetischen Dramaturgie besteht, zweitens um die exemplarische Aufführung innovativer und außergewöhnlicher Werke bemüht ist, drittens die thematische Dramaturgie visuell in eine öffentlich weit reichende Wahrnehmbarkeit der Printmedien (Festivalzeitung, Programmhefte, Plakate) übersetzt und dem Festivalcharakter des musikfest berlin Rechnung trägt.

Wie schon das vorangegangene Festival hat sich die Ausgabe 2008 als ausgesprochen erfolgreich erwiesen und wurde sowohl von der Kritik, den beteiligten Künstlern, Ensembles und den Festivalbesuchern als auch im internationalen Musikleben vielfach gelobt und mit großer Anerkennung bewertet. Besonders erfreulich ist auch die stetig wachsende Zustimmung der internationalen Presse. Ein Beispiel: Das Magazin New Yorker (mit einer Auflage von 1,4 Millionen Exemplaren) wertete das Konzert im Hangar 2 des Flughafens Tempelhof - "Gruppen" von Karlheinz Stockhausen - als eines der 10 besten Konzerte weltweit im letzten Jahr. Bundespräsident Hort Köhler gab am 14. September 2008 eine sehr gelungene Matinee im Schloss Bellevue für rund 200 geladene Gäste. Der Komponist Wolfgang Rihm hielt eine geistreiche, viel beachtet Ansprache.

Drei Komponisten standen im Zentrum des Programms: Anton Bruckner, Olivier Messiaen und Karlheinz Stockhausen. Damit war auch der thematische Schwerpunkt umrissen: Spiritualität, Religiosität in der neueren Musik.

Eingeladen waren insgesamt 16 Spitzenorchester. Rund 35.000 Konzertgänger besuchten die Veranstaltungen. Das Presseecho war insgesamt überwältigend positiv, gerade auch in den überregionalen und in den internationalen Printmedien.

1.4. spielzeit'europa (Oktober 2008 - Januar 2009)

Wie das musikfest berlin ist spielzeit'europa aus den alten Festwochen hervorgegangen. Die Grundidee ist, in den Wintermonaten in unserem eigenen Haus herausragende europäische Produktionen zu produzieren bzw. zu koproduzieren, in Berlin zu zeigen und einen Reflektionsraum für europäische Themen zu öffnen. Dieses Konzept hat sich auch bei dieser vierten Ausgabe von spielzeit'europa unter der künstlerischen Leitung von Brigitte Fürle bewährt.

Den Auftakt bildete das Balkan-Stück "Das Pulverfaß", des makedonischen Autors Dajan Dukorski in der Regie von Dmiter Gotscheff. Das Medienecho war enorm und reichte von enthusiastischem Lob der Schauspieler (Süddeutsche Zeitung) bis zu Mäkeleien an dem als länglich empfundenen Regiestil (FAZ). Es folgte eine Deutschlandpremiere, eine Art theatralische Installation "Der Aufstand der Mannequins" in allen Schaufenstern des KaDeWe auf dem Tauentzien, eine Produktion der berühmten französischen Straßentheatergruppe "Royal de Luxe", gesehen und verfolgt von wohl mehr als 100.000 Straßenpassanten.

Die Höhepunkte dieser Theater- und Tanzsaison waren aber Heiner Goebbels neue Kreation "I went to the House but did not enter", das Tanzstück "Sutra" von Sidi Larbi Charkaoumi, "Verbrechen und Strafe" in der Regie von Andrea Breth - eine Übernahme von den Salzburger Festspielen - und "König Lear" in der Regie von Luc Bondy mit den fabelhaften Gert Voss in der Hauptrolle. Diese Gastspiele waren restlos ausverkauft.

1.5. JazzFest Berlin (5. - 9. November 2008)

Der neue Künstlerische Leiter, der schwedische Musiker Nils Landgren, wurde sowohl von den Medien wie vom Publikum als Erneuerer begrüßt und verstand es, mit einer geschickten Mischung von anerkannten Stars der Jazz-Szene wie Herbie Hancock oder Roger Galliano mit nicht so bekannten, eher ausgefallenen aber gleichwohl hervorragenden Gruppierungen alle Erwartungen zu erfüllen.

Das JazzFest war restlos ausverkauft. Die Abschlussberichte in den überregionalen und in den Berliner Zeitungen lobten Nils Landgren dafür, ein nicht so sperriges Programm wie sein Vorgänger Peter Schulze, aber auch nicht ein gefälliges Programm gemacht zu haben. Die Konzentration auf das Festspielhaus, mit vier kleineren Locations quasi als Trabanten, hat sich als richtig erwiesen. Nils Landgren wird - über 2009 hinaus - auch noch das JazzFest 2010 kuratieren. Es ist davon auszugehen, dass der positive Trend anhalten wird.

1.6. Jugendprojekte

Mit den drei im Auftrag und mit Mitteln des BMBF durchgeführten Jugendprojekten nehmen die Berliner Festspiele ihren Bildungsauftrag wahr (neben den umfangreichen Förderprogrammen für den Nachwuchs beim Theatertreffen, dem Kinder- und Jugendbuchsparte beim ilb und Schulprogrammen bei MaerzMusik). Das Theatertreffen der Jugend, das Treffen Junge Musik-Szene und das Treffen Junger Autoren waren auch 2008 ein großer Erfolg. Die Qualität und die Professionalität der teils noch sehr jungen, in einem nationalen Wettbewerb ausgewählten Teilnehmer überzeugten.

1.7. Berliner Lektionen

Erneut bewiesen die gemeinsam mit der Zeit-Stiftung durchgeführten Berliner Lektionen, dass sie eine vitale Plattform der Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart sein können. Mit einer Ausnahme (der britische Historiker Christopher Clark über Preußen) waren auch diese Lektionen völlig ausverkauft und wurden von den Printmedien mit Artikeln oft auf der ersten Seite des Feuilletons gewürdigt. Die stärkste Aufmerksamkeit zogen der Shoa-Regisseur Claude Lanzmann und der niederländische Stararchitekt Rem Kohlhaas auf sich, aber auch die Reden von Kardinal Lehmann und Volker Schlöndorff zogen die Zuhörer in ihren Bann.

Die Zeit-Stiftung hat beschlossen, die Berliner Lektionen noch bis 2012 zu fördern, dann aber die Förderung einzustellen. Bis dahin muss ein neuer Hauptsponsor gefunden werden.

1.8. Martin-Gropius-Bau

Für den Martin-Gropius-Bau (MGB) war 2008 ein durchmischtes Jahr. Der Intendant der Festspiele setzte gemeinsam mit dem Direktor des MGB wiederum auf die drei großen programmatischen Bereiche, nämlich die Archäologie, die zeitgenössische Kunst und die Fotografie.

Insgesamt präsentierten wir, nach der Zäsur durch den European Film Market im Februar 2008, 13 Ausstellungen.

Im Bereich der Fotografie zeigte der MGB Retrospektiven von Eugéne Atget, Alexander Rodtschenko, Man Ray (knapp 50.000 Besucher), Jewegenij Chaldej, Richard Avedon (81.000 Besucher) und Robert Lebeck, der über 60.000 Besucher anzog. Parallel zum Filmmarkt lief im 2. OG "Karl Valentin. Filmpionier und Medienhandwerker".

Im Bereich der zeitgenössischen Kunst gab es monografische Ausstellungen des israelischen Künstlers Dani Karavan (eine Kooperation von Berliner Festspielen, Tel Aviv Museum of Art und den Freunden der Neuen Nationalgalerie) und der amerikanischen Künstlerin Barbara Bloom. Die Ausstellung "Zeitblick" bot einen Überblick über die Kunstsammlung des BKM und zog bei freiem Eintritt 36.000 Besucher an. Das Ethnologische Museum und das Goethe-Institut präsentierten eine groß konzipierte Ausstellung "Tropen", die im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung des künftigen Humboldt-Forum konzipiert wurde und zeitgenössische Kunst mit Stammeskunst und rituellen Gegenständen aus Ländern des Tropengürtels in teils überraschende, teils inspirierende Zusammenhänge brachte (38.000 Besucher), eine weitere thematische Ausstellung - Träger war die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten - befasste sich mit "Macht und Freundschaft. Berlin - Sankt Petersburg" und zählte 34.500 Besucher.

Die einzige Ausstellung aus dem Bereich der Archäologie "Die Gräber von Paestum", eine Übernahme des Bucerius-Forums, Hamburg, fand leider nicht den erhofften Zuspruch und blieb mit 22.000 Besuchern hinter den Erwartungen zurück. Die hohen Einnahmen im Bereich der Fotografie-Ausstellung machten aber die Defizite bei "Die Gräber von Paestum" und bei Dani Karavan wieder wett.

2. Geschäftsbereich Internationale Filmfestspiele

Die 58. Internationalen Filmfestspiele haben nahezu alle wirtschaftlichen Planziele erreicht bzw. übertroffen. Erstmals konnten mehr als 450.000 Kinobesuche gezählt werden, darunter 240.000 zahlende Zuschauer. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 7% bei den Kaufkarten. Auch die Zahl der akkreditierten Fachbesucher ist erneut leicht um knapp 6% angewachsen (15.930); die Anzahl der Pressevertreter blieb mit 4.152 nahezu konstant, da ein weiterer Zuwachs logistisch nicht vertretbar gewesen wäre. Um dieser ungebrochen wachsenden Nachfrage gerecht werden zu können, wurde im Hinblick auf das Festival 2010 der Friedrichstadtpalast mit knapp 1.900 Sitzplätzen als neue Spielstätte angemietet. Dem zunächst auf vier Jahre befristeten Vertrag waren mehrjährige Verhandlungen vorausgegangen. Die Kosten der notwendigen Investitionen in Kinotechnik übernimmt der Friedrichstadtpalast, während die benötigte Miettechnik durch die Berlinale eingebracht wird.

Wesentlicher Anziehungspunkt für das Fachpublikum war auch in diesem Jahr der Europäische Filmmarkt EFM, dessen Ausstellungs- und Vorführkapazitäten vollständig ausgelastet waren. Den 6.443 Marktteilnehmern wurden von 430 Ausstellern 732 Filme in 1.105 Filmvorführungen angeboten. Da die zweite Ausstellungsfläche des EFM in einem Bürogebäude am Potsdamer Platz keine Planungssicherheit und eine mäßige Logistik bietet, die den Ausstellern nicht länger zuzumuten ist (Ausfälle von Fahrstühlen, Strom- und Internetleitungen), werden für das Festival 2009 alternative Flächen im Marriott-Hotel am Potsdamer Platz erschlossen.

Die Sponsoringerlöse erreichen nach wie vor ein außerordentlich hohes Niveau, sind aber nur noch begrenzt steigerungsfähig. Der Vertrag mit dem langjährigen Hauptsponsor L'Oreal konnte um zwei weitere Jahre (bis 2011) und zu verbesserten Konditionen verlängert werden. Da der Werbewert der Marke "Berlinale" in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist, wurde entschieden, die Sponsoringpakete ab dem kommenden Jahr generell höher zu bewerten. Auf Basis dieser neuen Konditionen konnte das chinesische Unternehmen Tesiro als Co-Sponsor gewonnen werden. Für die Präsentation und Dokumentation der Sponsoringaktivitäten und -potentiale wurde erstmal eine eigene B2B-Website entwickelt.

Auch die Erlöse aus Publikationsverkäufen und Werbung sind kaum noch zu steigern, wobei letztere tendenziell eher rückläufig sind und aufgrund der schwachen Konjunktur für 2009 sogar einen deutlichen Rückgang erwarten lassen. So konnten die Konditionen des Vertrages mit der Firma Wall betreffend die Außenwerbung am Potsdamer Platz zwar deutlich verbessert werden, doch ist aufgrund der zurückhaltenden Buchungen im nächsten Jahr maximal mit einem stabilen Ergebnis zu rechnen. Auch andere Erlösquellen wie die Einnahmen aus Gebühren haben ein stabiles Niveau erreicht, das nur noch geringen Schwankungen unterliegt. Deutliche Zuwächse waren in diesem Jahr im Bereich Merchandising und beim EFM zu verzeichnen, doch auch hier dürften mittlerweile Maximalwerte erreicht worden sein.

Um den Umsatz des Merchandising zu steigern und zugleich ein imageförderndes Produkt auf den Markt zu bringen, das die inhaltlichen Ziele der Berlinale unterstützt, wird mit der Süddeutschen Zeitung über die gemeinsame Herausgabe einer DVD-Edition verhandelt. Zum Ende des Jahres waren die Verhandlungen weit voran geschritten, so dass mit einer Veröffentlichung rechtzeitig zur 60. Berlinale gerechnet werden kann.

In den letzten Wochen des Jahres 2008 bekam der Filmmarkt die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Filmbranche deutlich zu spüren. Nachdem die Ausstellungsflächen im Martin-Gropius-Bau bereits seit Monaten vollständig ausgebucht waren, kam es zu überraschenden Stornierungen einiger größerer Aussteller. Teilweise konnten diese durch die Gewährung von Sonderrabatten verhindert bzw. durch die kurzfristige Neuvermietung an kleinere Unternehmen ausgeglichen werden, doch ist insgesamt mit einer nicht vorhersehbaren Umsatzeinbuße im niedrigen sechsstelligen Bereich zu rechnen. Auch was die Anzahl der Messebesucher angeht, muss mit einem leichten Rückgang gerechnet werden, während die Nachfrage nach Messevorführungen stabil zu sein scheint.

Ebenfalls zum Jahresende absehbar ist ein eklatanter Einbruch bei der Vermarktung von VIP-Reisen bzw.- Tickets, die für die Berlinale 2008 erstmals durch eine Agentur vermarktet wurden und einen Erlös von rund € 37.000 erbrachten. Die anvisierte Steigerung in diesem Segment (€ 50.000) wurde deutlich verfehlt, da bis Jahresende durch die Agentur keine einzige Reise verkauft werden konnte. Kompensiert wurde dies zumindest anteilig durch Eigenvermarktung in Höhe von rund € 23.000,--.

Die Auswirkungen der schlechten gesamtwirtschaftlichen Lage, zugleich steigende Kosten und zugunsten der zentralen Verwaltung zurückgehende Programmmittel, machen es zum Ende des Jahres absehbar, dass sich das Jahr 2009 wirtschaftlich schwieriger gestalten wird als die vorhergehenden Jahre, die jeweils von deutlich wachsenden Einnahmen geprägt waren. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch der Haushalt 2009 ausgeglichen gestaltet werden kann. Voraussetzung ist, dass die in 2008 verbleibenden Restmittel erneut uneingeschränkt in das Folgejahr übertragen und für die Vorbereitung und Durchführung der Berlinale 2009 eingesetzt werden können. Im Hinblick auf 2010 und die Erwartungen an das 60. Jubiläumsfestival können sich jedoch deutliche Engpässe ergeben, insbesondere wenn die Auswirkungen der gegenwärtigen Krise die Berlinale 2009 unerwartet stark treffen sollten.

Neben der unsicheren Einnahmeerwartung sorgen diverse Kostenbelastungen dafür, dass sich die Gesamtsituation instabiler als gewohnt darstellt. An erster Stelle ist die Miete zu nennen, die für die unumgängliche dauerhafte Anmietung der im Oktober 2008 bezogenen zweiten Bürofläche anfällt. Auch einige Dienstleistungen und Honorare sowie Mieten werden voraussichtlich deutlichen Preissteigerungen unterworfen sein, so dass im ungünstigen Fall zum Ende des Jahres 2009 alle wirtschaftlichen Spielräume aufgezehrt sein werden. Zudem wurden in 2008 erstmals die Programmhaushalte herangezogen, um die steigenden Kosten des Stammhaushaltes der KBB auszugleichen. Für 2009 haben sich die Geschäftsführer auf einen Umlageschlüssel verständigt, der den Geschäftsbereich IFB unter Einbeziehung des Solidaritätsprinzips mit 27 % Prozent belastet, da die Geschäftsbereiche BFS und HKW über noch weniger finanziellen Spielraum verfügen. Schließlich wird die Tariferhöhung durch die zusätzliche Zuwendung des BKM nur teilweise ausgeglichen.

Die dauerhafte Etablierung der erfolgreichen Programmsektion Forum Expanded macht ab 2009 eine Erhöhung der Zuwendung an die Freunde der Deutschen Kinemathek in Höhe von € 50.000 notwendig. Erstmals wird in 2009 aus dem Programmmitteletat ein Betrag von € 150.000 zur Finanzierung des Berlinale Talent Campus genutzt. Der Campus hat sich seit seiner Gründung zu einem imageprägenden und unverzichtbaren Bestandteil der Berlinale entwickelt und wurde bislang ausschließlich über Drittmittel finanziert. Die aus dieser Situation resultierende Planungsunsicherheit hat eine erhebliche Belastung der Mitarbeiter zur Folge, der durch eine Sockelfinanzierung aus institutionellen Mitteln entgegengewirkt werden soll. Vor ähnlichen Problemen stehen die ebenfalls außerordentlich erfolgreichen Projekte Coproduction Market und ganz besonders der World Cinema Fund, dessen Fortbestand mit dem Auslaufen der Zuwendung der KSB in 2009 akut gefährdet ist.

Positiv ist zu vermerken, dass die Anzahl der für die Auswahl 2009 eingereichten Filme erneut leicht angestiegen ist und mit rund 5.000 einen neuen Rekordstand erreicht hat, der einen Einnahmezuwachs von rund € 20.000 erwarten lässt. Um den erwarteten finanziellen Herausforderungen besser begegnen zu können, wurde beschlossen, das Akkreditierungsentgelt für Fachbesucher ab dem kommenden Jahr deutlich zu erhöhen. Dadurch sollen Mehreinnahmen in Höhe von rund € 300.000 erzielt werden.

Auf Basis des ausführlichen Berichtes eines externen Gutachters wird das Entwicklungskonzept des Datenbankprojektes CUBA derzeit neu aufgesetzt und mit Unterstützung eines neu gewonnen technischen Mitarbeiters fortgeführt. Da sich in den vergangenen Jahren aufgrund der raschen und zugleich massiven Veränderungen der Organisationsstruktur des Festivals vielfach Prozessveränderungen ergeben haben bzw. noch notwendig sind, wird nun zunächst eine detaillierte Anforderungsanalyse durchgeführt, auf deren Basis die Datenbank fertig gestellt werden soll. Diese Leistung wird voraussichtlich neu ausgeschrieben werden müssen, so dass mit einer einsatzfähigen Fertigstellung realistisch nicht vor 2011/12 zu rechnen ist. Die seit längerem anstehende Einführung einer Online-Akkreditierung hängt vom Kostenangebot des Dienstleisters ab und kann frühestens im Hinblick auf die Berlinale 2010 realisiert werden. Um den entsprechenden Zeitplan halten zu können, ist eine Entscheidung Anfang 2009 notwendig.

Im Zuge des Festivals 2008 wurde die Evaluation der Programmsektionen Talent Campus und Generation abgeschlossen. Darüber hinaus führte das Meinungsforschungsinstitut Forsa erstmals eine umfassende Besucherbefragung durch. Die Bewertung von Laien- wie Fachbesuchern fiel überwiegend positiv aus. Als größter Mangel wird die Zugänglichkeit von Eintrittskarten genannt. Hier wird nach Optimierungen gesucht, doch wird sich der grundsätzliche Nachfrageüberhang nicht beseitigen lassen. Die neue Spielstätte Friedrichstadtpalast bietet jedoch die Möglichkeit, das Kartenangebot für alle Besuchergruppen zu vergrößern, zumal aufgrund des höheren Akkreditierungsentgelts mit einem leichten Rückgang der Fachbesucher gerechnet wird.

Sowohl im offiziellen Programm als auch im Rahmen der Messe erlebte die Anzahl der Vorführungen von digitalen Bildträgern während der Berlinale 2008 einen deutlichen Zuwachs. Dieser Entwicklung im Rahmen des Festivals hinkt der gewöhnliche Kinobetrieb hinterher, so dass nahezu die komplette Vorführtechnik separat angemietet werden musste. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Datenträgerformate soll im Hinblick auf das Festival 2009 eine E-Cinema-Infrastruktur etabliert werden, mit deren Hilfe alle eingehenden Videoformate in ein einheitliches Festplattenformat encodiert und pannenfrei abgespielt werden können. Der entsprechende Auftrag mit einem Volumen von rund € 400.000 wurde europaweit ausgeschrieben und an das mittelständige Unternehmen "Bewegte Bilder AG" aus Tübingen vergeben. Mit der Installation der Technik und der Schulung der Mitarbeiter wurde im Dezember begonnen.

Bei den Leitungspositionen herrschte in diesem Jahr erneut eine geringe Fluktuation. Neu besetzt wurde die Position der stellvertretenden Leiterin des Europäischen Filmmarktes sowie die Stelle des Programm-Managers beim Berlinale Talent Campus.

Alle etablierten Programmreihen und Initiativen werden im Zuge des Festivals 2009 fortgesetzt. Lediglich die "Berlinale Keynotes" wurden im Einvernehmen mit dem Veranstaltungspartner Medienboard Berlin-Brandenburg ausgesetzt.

3. Geschäftsbereich Haus der Kulturen der Welt

Die Publikumsentwicklung sowie die Präsenz in den Medien stellten sich in 2008 folgendermaßen dar:

Jahr	Veranstaltungen	Besucher	Medienberichte	www.hkw.de
2001	293	110.364	nicht ermittelt	nicht ermittelt
2002	475	117.888	nicht ermittelt	nicht ermittelt
2003	419	123.289	1108	nicht ermittelt
2004	436	99.598	1415	nicht ermittelt
2005	479	120.261	1345	nicht ermittelt
2006	331	102.520	1507	5.667.338 ^**
2007	231	76.920	1363*	6.265.414 ^**
2008	431	103.471	1643	11.867.241 ^***

Jahr	www.culturebase.net
2001	nicht ermittelt
2002	nicht ermittelt
2003	nicht ermittelt
2004	nicht ermittelt
2005	nicht ermittelt
2006	2.627.361 ^**
2007	4.572.415 ^**
2008	12.056.693 ^***

^{* Die Zahl der Medienberichte 2007 musste im Laufe des
Jahres korrigiert werden, da es Nachträge
gab.}

^{** Zahlen ermittelt aufgrund des bisherigen
Statistik-Tools "webalizer".}

^{*** Zahlen ermittelt aufgrund des neuen
Statistik-Tools "awstats".}

2008 war das erste Jahr in der Amtszeit des Intendanten, das durchgängig bespielt werden konnte. Außerdem waren ab Mai des Jahres sämtliche geplanten Neubesetzungen erfolgt, so dass die Programmplanung für das laufende und die kommenden Jahre intensiviert werden konnte. Die Leitungsebene der Programmbereiche des Hauses der Kulturen der Welt wurde mit Susanne Stemmler als neue Leiterin für den Bereich Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft, mit Valerie Smith, neue Leiterin des Bereichs Bildende Kunst, Film und Neue Medien sowie mit Silvia Fehrmann, Leiterin des Bereichs Kommunikation und nach dem schon früher erfolgten Beginn des neuen Leiters des Bereichs Musik, Tanz, Theater, Detlef Diederichsen, komplett ausgewechselt.

Nachdem sich das Haus nach der Wiedereröffnung im Herbst 2007 zunächst mit New York, dem Zentrum unserer westlichen modernen Welt und anschließend im Rahmen von Di/Visions mit den sozialen, kulturellen und politischen Veränderungen im Nahen Osten nach dem 11. September befasst hatte, widmete es sich im Frühjahr des Jahres 2008 im Projekt Re:Asia und insbesondere in der Ausstellung Re-Imagining Asia u.a. mit den Bildproduktionen in den neuen Zentren Asiens. Im Herbst gab es einen großen Schwerpunkt zu Afrika, der den Wechselbeziehungen zwischen Afrika und Europa nachspürte und der z.B. mit dem Projekt "In der Wüste der Moderne" das komplexe Zusammenspiel zwischen Nordafrika und Europa im Entstehungsprozess der europäischen Moderne am Beispiel von Stadtplanung und Architektur thematisierte. Mit dem Filmfest African Screens knüpfte das Haus an eine alte Tradition an, Plattform für afrikanischen Film zu sein und gestaltete sie mit dem Kuratoren Manthia Diawara neu. Auch hier eröffneten sich neue Perspektiven, indem z.B. Produktionsbedingungen von Filmen in Afrika vor dem Hintergrund postkolonialer Strukturen kritisch hinterfragt wurden. Die erste Ausstellung der neuen Bereichsleiterin für Bildende Kunst, Film und Neue Medien, Valerie Smith, mit dem Titel Rational/Irrational wurde im Dezember eröffnet und lief bis Anfang Januar 2009.

Mit diesen Programmen versuchte das Haus der Kulturen der Welt das Verständnis dafür zu fördern, dass es bei der Auseinandersetzung mit anderen Gesellschaften in der globalisierten Welt nicht nur um die anderen Kulturen geht, sondern auch um die eigene Gesellschaft und das eigene Selbstverständnis. Nationale Geschichte und Kulturentwicklung ist in diesem Sinne nicht mehr zu denken und begreifbar ohne die internationalen Bezüge. Damit greift das Haus außerdem immer wieder auch postkoloniale Diskurse auf und versucht sie weiterzuführen.

Insgesamt kann das Haus der Kulturen der Welt auf eine gelungene Veranstaltungsdramaturgie zurückblicken. Sowohl mit Eigen- als auch mit prominenten Partnerveranstaltungen (Transmediale, Teddy-Award, Typo) war das Haus das gesamte Jahr bundesweit in der Öffentlichkeit wie auch im Berliner Stadtleben präsent. Neue Kooperationen, darunter mit dem Festival Rencontres Internationales Paris/Berlin/Madrid, der Berliner Tanzgruppe Lis:sanga, dem europäischen Projekt Signs of the City ermöglichten die wiederholte Ansprache von Zielgruppen, die im Fokus des Kerngeschäfts des Hauses stehen.

Die Ganzjahresbespielung, v.a. in der zweiten Jahreshälfte, die trotz der zeitlichen Verkürzung von Projekten aufgrund knapper Finanzen angestrebt wurde, sowie die Einführung des Zweimonatsflyers erlaubten eine kontinuierliche Publikumsansprache. Besonders die bemerkenswerte Steigerung der Internetzugriffe gegenüber 2007 spiegelt diese vermehrte Aufmerksamkeit für die Aktivitäten des Hauses wider. Die Steigerung der Zugriffe auf die Künstlerdatenbank culturebase.net belegt die internationale Strahlkraft des Hauses als Kompetenzzentrum für zeitgenössische Künste aus nichteuropäischen Ländern.

Die Presseresonanz war nicht nur statistisch hervorragend. Auch die Themensetzung lässt sich als gelungen bezeichnen. Der Frühjahrsschwerpunkt Re:Asia wurde als "intelligent-ästhetische Auseinandersetzung" (Tagesspiegel) gelobt, die "deutlich macht, wie unangemessen es wäre, heute noch in Kolonialherrenart loszumarschieren, um einen neuen Kunstkontinent zu entdecken" (Hannoversche Allgemeine Zeitung). Die Zeitung "Asia Pacific Times" urteilte: "Cultures don't fight one another - they flow into each other". Im Jahresrückblick zeichnete die Berliner Programmzeitschrift ZITTY die Ausstellung Re-Imagining Asia als eine der besten des Jahres aus.

Das Open-Air-Festival Wassermusik wurde von den Medien als Highlight des Berliner Sommers gewürdigt: "die erste Ausgabe ist in jedem Fall schon jetzt eine Überraschung" schrieb der "Tagesspiegel", das Programm sorge für "kulturellen Tiefgang und die Sensibilisierung des ökologischen Problembewusstseins angesichts der knapper werdenden Ressource Wasser". Mit Rational/Irrational wurde die neue Ausrichtung des Bereichs Ausstellungen lobend anerkannt: "ein feinsinniger Start an einem Haus, das Schaufensterfunktion für die Bundeskultur besitzt". Das Festival Worldtronics wurde in seiner zweiten Ausgabe als Beitrag zur inhaltlichen Neupositionierung des Hauses gewertet.

Auch international wurden die Programme des Hauses der Kulturen der Welt stark wahrgenommen. Der Erfolg des Kabuki -Theaters in Berlin wurde in Japan von Presse und Fernsehen ausgiebig kommentiert. Das Festival In Transit ließ Programmmacher aus europäischen Festivals anreisen. Von der französischen und argentinischen Presse wurde das Festival lobend wahrgenommen. Die Ausstellung In der Wüste der Moderne erzielte eine große überregionale und internationale Aufmerksamkeit, die sich in konstanten Besucherzahlen über die gesamte Laufzeit des Projektes niederschlug. Der Erfolg des Filmfestival African Screens wurde international wahrgenommen: die Neue Zürcher Zeitung berichtete ausgiebig; das neu gegründete Kulturzentrum "africa.cont" in Lissabon erwägt die Übernahme des Programms.

2008 wurden neue Kommunikationskanäle und -angebote für das Haus der Kulturen der Welt erschlossen. So wurde das Internetangebot auf der Seite www.hkw.de durch Kurzfilme und Radiobeiträge erweitert, die gute Zugriffszahlen verzeichneten. Für die Festivals In Transit und Wassermusik wurden Angebote auf der Internetplattform "myspace" eingerichtet. Die dadurch entwickelten Communities lassen sich für die weiteren Ausgaben des Festivals erneut aktivieren. Mit dem Multimedia-Wettbewerb Nice to meet you wurden die Möglichkeiten erschlossen, Inhalte durch Nutzer entwickeln zu lassen. Diese erfolgreiche Erfahrung mit dem so genannten "usergeneratedcontent" war auch für den Medienpartner RBB wegweisend. Ebenfalls im Rahmen des Projekts In der Wüste der Moderne wurde eine eigene Internetseite mit dem Titel "This was Tomorrow" eingerichtet, die anhand der dort eingestellten privaten Videos und Filmclips einen ganz eigenen Blick auf Wohnbauprojekte aus den 1950er bis 80er Jahren erlaubte.

Die lokale Vernetzung in die Stadt hinein, aber auch national und international wurde weiter verfolgt. Dies schlug sich in den zahlreichen Kooperationen innerhalb von Projekten nieder. Die Kooperationspartner reichten von akademischen Institutionen (Freie Universität/Festival In Transit, Akademie der bildenden Künste Wien und Architekturfakultät der Delft University of Technology/In der Wüste der Moderne) über Vereine und Bürgerinitiativen (Deutsch-Japanische Gesellschaft, Japan Foundation, Afrikamera, AfrikAvenir, Center for Post-Colonial Knowledge and Culture Berlin) bis hin zur UNESCO. Diese Partnerschaften bringen nicht nur Expertenwissen ein, sie erweitern und vertiefen auch die Ausstrahlung des Hauses.

Der Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, Dr. Bernd M. Scherer, wurde nicht nur erneut in den Rat für die Künste zu Berlin gewählt, er wurde auch als einer der Sprecher benannt. Weiterhin liegt die Koordination dieses lokalen Netzwerkes beim Haus der Kulturen der Welt. Außerdem begleitet das Haus der Kulturen der Welt die Entwicklung eines Konzepts für ein Kölner "Haus der Kulturen der Welt", das dort aufgrund eines Ratsbeschlusses eingerichtet werden soll.

Am 21./22. November 2008 traf sich der neu konstituierte Internationale Programmbeirat zu seiner ersten Sitzung. Alle aktuell neun Mitglieder waren nach Berlin gekommen. Neben Dr. Vishakha N. Desai (Asia Society, New York), Prof. Dr. Ulrich Beck (Institut für Soziologie der Ludwig- Maximilians-Universität, München) und Dr. Tomás Ybarra-Frausto (ehemals Rockefeller Foundation, New York), die bereits vorher im Beirat waren, sind die neuen Mitglieder Johnson Chang (Kurator, HanArt Gallery, Hongkong), Prof. Manthia Diawara (New York University, New York), Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer (ehemals ORB, Berlin), Osvaldo Sanchez (Museo de Arte Moderno de México, Mexiko Stadt), Samah Selim (Literaturwissenschaftlerin, Marseille) und Dr. Shashi Tharoor (Afras Ventures, New York / Delhi). Ein ausführliches, thematisch strukturiertes Protokoll in zwei Sprachen liegt vor. Die Mitglieder des Programmbeirats erklärten sich bereit, dem Haus laufend für Beratung und Austausch zur Verfügung zu stehen.

Dank der programmatischen Vielfalt und der entsprechenden Kommunikationsmaßnahmen wurde im Berichtsjahr ein breites Spektrum an Zielgruppen angesprochen. Meinungsmacher aus Politik, Medien, Kultur und Wirtschaft wurden gezielt zu großen Eröffnungen, Previews und Expertenrunden eingeladen. Das Programmangebot sprach die unterschiedlichsten Publiken an: von Bildungsbürgern bis zu urbanen Subkulturen, von Gruppen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund bis hin zu internationalen Fachkreisen. Die Belebung des Foyers mit zentralen Installationen zu den jeweiligen Projekten war sehr erfolgreich und wirkt positiv auf die Atmosphäre des Hauses. Es zeigte sich, dass diese eher niedrigschwelligen Angebote Personen zur erstmaligen Kontaktaufnahme mit der Institution bewegten.

Die Archiventwicklung konnte in diesem Jahr entscheidend vorangetrieben werden. Die Entwicklung eines Archivs ist für das HKW deshalb von so großer Bedeutung, um das über die Jahre angesammelte Wissen des Hauses zugänglich und weiter verwertbar zu machen. Da die Projekte jeweils völlig neu entwickelt und wissenschaftlich bzw. kulturhistorisch unterfüttert werden, ist das Haus der Kulturen der Welt kein Veranstaltungsort im konventionellen Sinne. Die Erschließung der zahlreichen inhaltlichen Aspekte ist notwendig, um Funktionen und Möglichkeiten der jetzigen Arbeit zu erweitern. Künstlerische Archivprojekte, bei denen die Aufarbeitung bestimmter historischer Situationen im Mittelpunkt steht, nehmen im internationalen Kunstgeschehen einen hohen Stellenwert ein. Sie besitzen auch für das Haus der Kulturen der Welt eine hohe Relevanz, konnten aber bisher nicht realisiert werden. Noch im Dezember wurde jedoch die Stelle für eine/n Dokumentar/in oder Archivar/in ausgeschrieben, die/der ab Frühjahr 2009 die Anpassung der Datenbank und die Planung der Erfassung von Beständen zentral steuern soll. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Kooperation mit der Fachhochschule Potsdam sowie dem Bundesarchiv verabredet.

Die schwierige Finanzsituation des Hauses hat sich leider im Laufe des Jahres nicht entspannt. Obwohl unser Haus die Akquise-Aktivitäten verstärkt hat und es gelungen ist, durch die Ansprache der Firma Krombacher, der Thyssen-Stiftung und einer Reihe von Botschaften wie auch durch Sondermittel des Auswärtigen Amtes und die Fortführung der Zusammenarbeit mit der Firma Bayer AG zusätzliche Mittel einzuwerben, waren Konsequenzen unvermeidbar.

Qualitative Programmkürzungen wurden nicht vorgenommen, da der Qualitätsanspruch nicht zur Disposition gestellt werden sollte. Streichungen ganzer Programme und Festivals wurde möglichst vermieden, um das Haus nicht über längere Perioden unbespielt zu lassen. Jedoch mussten die Budgets bis an die Grenzen auskalkuliert werden, was die Gefahr eines Defizits extrem erhöhte, der dann wiederum das Budget im Folgejahr belasten würde. Auf dringend notwendige technische Anschaffungen wurde verzichtet und das nötige Gerät angemietet, was jahresübergreifend unwirtschaftlich ist.

Alle Projekte wurden teilweise zeitlich erheblich verkürzt. Zum Frühjahr- und Herbstschwerpunkt konnte jeweils nur an rund 60 statt 80 Tagen Programm veranstaltet werden. Das Festival In Transit musste von 14 auf 11 Tage verkürzt werden. Wassermusik, das Sommerfestival, das in diesem Jahr neu eingeführt wurde, konnte nur an 12 statt 24 Tagen stattfinden. Und schließlich wurde Worldtronics, dessen Durchführung wegen der knappen Finanzen überhaupt gefährdet schien, wenigstens über 5 Tage veranstaltet, was eine zeitliche Verkürzung um mehr als 50% bedeutet. Dennoch schien es klüger, mit der Durchführung bei diesem noch jungen Festival Kontinuität zu zeigen und das gerade erst gewonnene Publikum nicht wieder zu verlieren.

Die schwierige Finanzsituation wird sich im kommenden Jahr fortsetzen. Wie ebenfalls im 3. Quartalsbericht erläutert, wurden verschiedene Alternativen für Kürzungen geprüft und die Konsequenzen benannt. Schließlich hat sich das Haus entschieden, die notwendige Reduktion erneut v.a. in Form von zeitlichen Verkürzungen der Projekte vorzunehmen. Dies bedeutet jedoch, dass von 280 Tagen Spielzeit im HKW in 2009 lediglich 224 Tage realisiert werden können, was einer unbespielten Zeit von rund acht Wochen oder einer über das Jahr verteilten Spielzeit-Verkürzung von rund 20% entspricht. Die Außenwirkung des Hauses wird dadurch empfindlich beeinträchtigt.

Anträge können - sofern sie überhaupt bewilligt werden - nur teilweise zu einer Entspannung beitragen. Erfreulicherweise war der Antrag an den Hauptsstadtkulturfonds auf Teilförderung des Jubiläumsprogramms des Hauses "1989 - 2009. Das Haus der Kulturen und die Welt" wenigstens zu zwei Dritteln erfolgreich. Derzeit wird ein Antrag an die Kulturstiftung des Bundes für ein Projekt in 2010 vorbereitet, das sich unter dem Titel "Das Potosi-Prinzip" mit den Implikationen des Bicentenario in Lateinamerika auseinandersetzt. Und schließlich wurde die Stiftung Deutsche Klassenlotterie gebeten, sich an der dringend notwendigen Restaurierung der Henry-Moore-Skulptur im Spiegelteich vor dem Haus zu beteiligen.

II. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1. Allgemeine Lage zum 31.12.2008

Der Wirtschaftsplan arbeitete mit Sicherheitsreserven, insbesondere im zentral bewirtschafteten Stammhaushalt. Diese haben sich ebenso bewährt, wie die Einführung von Teilbudgets im institutionellen Bereich (z.B. Technik und EDV) im Jahr 2004, die die betreffenden Abteilungen weitgehend eigenverantwortlich bewirtschaften.

Die KBB konnte das Jahr 2008 finanziell und programmatisch erfolgreich abschließen. Die Selbstbewirtschaftungsmittel (Restmittel) liegen zum Jahresende bei rd. 2,36 Mio. €. Die IFB haben daran den größten Anteil mit rd. 1.663 T €; die Jahresabgrenzung lässt sich kurz vor der Berlinale nie verlässlich vorhersagen. Die Restmittel der BFS lagen bei rd. 665 T €, was im Wesentlichen dem Erfolg und guten Wirtschaften von Musikfest und spielzeit'europa geschuldet ist. Beim Stammhaushalt und Haus der Kulturen der Welt sind die Restmittel im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geschrumpft und liegen im Stammhaushalt bei rd. 31 T € bzw. im HKW unter 1 T €. Beim Stammhaushalt und Haus der Kulturen der Welt belegt dieser Rückgang die seit längerem festgestellte strukturelle Unterfinanzierung. Insbesondere der Stammhaushalt konnte überhaupt nur deshalb zum Jahresende ein leichtes Plus ausweisen, weil er in 2008 durch die Geschäftsbereiche in Höhe von 300 T € querfinanziert wurde. Dies darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass gerade der Stammhaushalt an einer strukturellen Unterfinanzierung leidet und die KBB ihn aus Programmmitteln ausgleichen muss. Entsprechend einer Verabredung mit dem BKM liegen Restmittel als Selbstbewirtschaftungsmittel bei der Bundeskasse. Auf entsprechende Anträge während des Jahres gibt uns der BKM die Selbstbewirtschaftungsmittel für verschiedene Programme und Projekte der KBB im laufenden Jahr frei. Für die IFB-Restmittel besteht seit 2008 eine allgemeine Freigabe.

2. Finanz- und Ertragslage

2.1. Allgemein

Das Geschäftsvolumen hat sich bei zuwendungsrechtlichkameralistischer Betrachtungsweise und ohne Berücksichtigung der HKW-Teilinstandsetzung noch einmal leicht von rd. 48,7 Mio. € in 2007 auf rd. 50,1 Mio. € erhöht. Bezieht man die Teilinstandsetzung des HKW ein, sank das Volumen von 54,9 Mio. € auf 50,4 Mio. €. Die institutionelle Zuwendung blieb - bis auf eine einmalige zusätzliche Zuwendung von rd. 100 T € für ein Projekt zum 10jährigen Bestehen des BKM - unverändert. Der BKM hat seine institutionelle Förderung zur Abdeckung der laufenden Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Abstand von ein oder zwei Monaten bereitgestellt.

Gegenüber 2007 sind in 2008 die Erträge im Zusammenhang mit Veranstaltungen und Projekten wiederum allerdings nur leicht um rd. 90 T € gestiegen. Dabei konnte ein kräftiges Plus der Veranstaltungserlöse um über 1,4 Mio. € den Rückgang bei den Projektzuwendungen ausgleichen. Dieser Rückgang ist nicht ungewöhnlich, sondern beruht auf der Tatsache, dass die von der Klassenlotterie geförderten Asien-Pazifik-Wochen nur alle zwei Jahre stattfinden. Spenden und Sponsoring blieben im Wesentlichen auf dem Vorjahresniveau.

Wie in den Vorjahren muss man auf eine Entwicklung hinweisen, die der KBB Sorgen bereitet. Über die Jahre ist der Bereich der Projektmittel, Sponsoring und Veranstaltungserlöse kontinuierlich gewachsen. Damit verschiebt sich langfristig das Verhältnis zwischen gleich bleibender institutioneller Zuwendung und steigenden Projektmitteln und Erlösen. Insgesamt belastet diese Entwicklung den Apparat in besonderer Weise. Einerseits programmatisch, denn mehr Projektmittel und mehr Veranstaltungserlöse bedeuten mehr Einzelprojekte, die die Programmbereiche/Festivals durchführen und steuern müssen. Andererseits muss der gesamte kaufmännische Bereich organisatorisch die wachsende Zahl an Projekten und Veranstaltungen betreuen. Das Tagesgeschäft wächst kontinuierlich und lässt kaum noch Raum für Optimierungen im Nachgang der Fusion. Die ursprünglich von der Fusion erwarteten Synergieeffekte sind durch dieses Wachstum inzwischen mehr als aufgebraucht.

Aufgrund der überwiegend öffentlichen Finanzierung sind Ausfallrisiken innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher begrenzt; die Gesellschaft begegnet ihnen im Übrigen mit einem aktiven Debitorenmanagement.

2.2. Insbesondere: Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen im Stammhaushalt des Wirtschaftsplanes sind nominell um 568 T € auf 7.536 T € gestiegen. Der Anteil dieser Personalaufwendungen am Haushaltsvolumen beträgt rd. 15,69 %. Die Mehrkosten von 480 T € entstanden hauptsächlich aufgrund der in 2008 realisierten 1. Stufe der Tarifanhebung (423 T €).

Das Verhältnis von festen zu temporären Kräften erweist sich weiterhin als problematisch, die Tendenz zur Steigerung der Mitarbeiterzahlen im temporären Sektor hält unvermindert an (vor allem wg. Expansion der Berlinale / EFM). Obgleich die Umstellung zahlreicher Vertragsverhältnisse von der Freien Mitarbeit auf abhängige Beschäftigungsverhältnisse im größerem Umfang nun abgeschlossen ist, erzeugt die Vorgabe, abhängige Arbeitsverträge zu schließen zusammen mit der verpflichtenden Anwendung des TVöD und der hieraus folgenden VBL-Zusatzversicherung weiterhin erheblichen Mehraufwand.

Weitere Faktoren, die bei den Personalkosten zu Buche schlagen, waren zudem die Verpflichtung, eine Rückstellung des nicht pauschal ausgeschütteten Leistungsetats (eine Betriebsvereinbarung zum Leistungsentgelt gilt erst ab 1.4.09) zu bilden, die on top zu den laufenden Löhnen und Gehältern aufzubringen ist, sowie der Abschluss mehrerer Arbeitsvertragsänderungen wegen zukünftiger Altersteilzeit im Teilzeitmodell.

2.3. Insbesondere: Sachaufwendungen

Die sächlichen Verwaltungsausgaben des Wirtschaftsplans sind 2008 im Bereich der institutionellen Förderung von 25.860 T € auf 26.362 T € gestiegen (Zuwachs: 502 T €). Bezieht man den Bereich der Projektförderung mit ein, sind die sächlichen Verwaltungsausgaben von 45.064 T € auf 40.197 T € gesunken. Dieser Rückgang von 4.867 T € erklärt sich im Wesentlichen mit dem Auslaufen bzw. Ende der Teilinstandsetzung am HKW.

2.4. Insbesondere: Rückstellungen

Insgesamt konnten die Rückstellungen zum Jahresende 2008 um rd. 98 T € zurückgeführt werden, ein Ergebnis, hinter dem sich unterschiedliche, teilweise gegenläufige Entwicklungen verbergen. Der Rückgang gelang vor allem durch die Auflösung der Rückstellung für Nachzahlungen an die Sozialversicherung für die Jahre 2002 bis 2004 bzw. durch Auflösung von Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Gleichzeitig mussten andere Rückstellungen z.B. für Alterteilszeit und sonstige Personalkosten aber auch angehoben werden.

3. Vermögenslage

Wie für ein öffentlich finanziertes, gemeinnütziges Unternehmen üblich, setzt sich das Vermögen der Gesellschaft im Wesentlichen aus dem Anlagevermögen und aus dem Umlaufvermögen (insbesondere Forderungen und Kassenbestand) zusammen. Das Anlagevermögen ging in 2008 um rd. 219 T €, das Umlaufvermögen um rd. 812 T € zurück. Der Rückgang beim Anlagevermögen beruht vor allem auf Abschreibungen bei den Mietereinbauten (IFB, HKW); beim Umlaufvermögen verdanken wir ihn vor allem einem deutlich niedrigeren Kassenbestand.

3.1. Insbesondere: Investitionen

Aufgrund der Eigenart der Gesellschaft liegt der Ausgabeschwerpunkt vor allem bei Personal- und Sachaufwendungen. Zu Investitionen kommt es nur in einem verhältnismäßig geringen Umfang bei der Anschaffung von Geräten, Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenständen (Titel 812 01: rd.136 T €) und beim Erwerb von Datenverarbeitungsanlagen, -geräten und Software (Titel 812 55: rd. 163 T €).

3.2. Insbesondere: Bau

Die Teilinstandsetzung des HKW war zwar im Jahr 2007 baulichtechnisch abgeschlossen; die Abrechnung zog sich aber bis in den Herbst/Winter 2008. Im Ergebnis war das Budget um rd. 173 T € überschritten; dies entspricht 1,96 % der Zuwendungssumme. Der BKM hat anlässlich der Aufsichtsratssitzung im Dezember 2008 seine Entscheidung verkündet, der KBB zwei Drittel dieser Mehrkosten zu erstatten; das restliche Drittel soll die KBB selber tragen. Technisch wurde dies so abgewickelt: Die Projektzuwendung der KBB für die Teilinstandsetzung wurde um 173 T € in 2008 aufgestockt. Im Gegenzug wurde die institutionelle Zuwendung für 2009 um 57 T € gekürzt.

3.3. Insbesondere: IT-Aufwand

Nachdem in den ersten Jahren nach der Fusion im IT-Bereich die Modernisierung der Infrastruktur und die KBBweite Vernetzung im Vordergrund standen, steigt inzwischen der Aufwand für den laufenden Betrieb (Support, Wartung, Ersatzbeschaffungen) kontinuierlich an. Das IT-Rahmenkonzept, das die KBB im Sommer 2006 vorgelegt hat, hat diese Tendenz bestätigt, aber auch die Berechtigung der Ausgabenentwicklung untermauert. Das Rahmenkonzept wurde Ende 2008 fortgeschrieben und vom BKM geprüft und bestätigt. Es soll in den folgenden Jahren kontinuierlich aktualisiert werden.

III. Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich vor allem durch das "Konjunkturprogramm II" besondere Änderungen ergeben. Die KBB hat im Rahmen dieses Programms drei Anträge für (Teil-)Sanierungen/Modernisierungen gestellt, für Maßnahmen am Haus der Festspiele beläuft sich der Antrag momentan auf 17,1 Mio. €, für den Martin-Gropius-Bau auf rd. 11 Mio. € und für das Haus der Kulturen der Welt auf rd. 1,1 Mio. €. Im Fall einer positiven Bescheidung kommen beim Martin-Gropius-Bau und dem Haus der Kulturen der Welt voraussichtlich weitere Mittel aus dem 120 Mio. Energieeinsparungsprogramm für Bundesliegenschaften hinzu.

IV. Risikobericht

Der Bericht zum Geschäftsverlauf belegt, wie stark die künstlerischen Programme und Projekte der drei Geschäftsbereiche kontinuierlich wachsen. Überall ist das Arbeitsvolumen auch in 2008 gestiegen.

Folgende Bereiche sieht die Kaufmännische Geschäftsführung derzeit als besondere Risiken für das kommende bzw. die folgenden Jahre an:

• Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung zeigt sich für die nächsten Jahre, dass angesichts steigender Personal- und Sachausgaben im Stammhaushalt bei gleichbleibender institutioneller Zuwendung immer weniger Programmmittel bleiben. Da auch die Einwerbung von Drittmitteln und Sponsoring kontinuierlich schwieriger wird, haben alle drei Geschäftsbereiche Mehrbedarf für ihre Programme angemeldet, der z.B. den Rückgang von Drittmitteln ausgleichen soll (HKW) oder besonders zukunftswichtige bisher voll fremdfinanzierte Projekte verstetigen soll (IFB - Talent Campus, Co-Production-Market, World Cinema Fund).

• Die seit 2008 langsam wachsende Deckungslücke im Stammhaushalt bringt die Programmhaushalte zusätzlich in Bedrängnis. Nachdem der BKM im Hinblick auf die sich abzeichnende Deckungslücke bereits im Wirtschaftsplan 2008 seine Zuschüsse zu den Programmmitteln der Geschäftsbereiche um jeweils 100 T € abgesenkt hatte und auch nicht bereit war, die Programmmittel für 2009 wieder aufzustocken, haben die Geschäftsführer sich im Sommer 2008 auf einen internen Finanzausgleich geeinigt, mit dem 2009 zunächst für ein Jahr die Deckungslücke geschlossen wird. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stammhaushalt ohne diese Querfinanzierung zwischen Programmmitteln und Stammhaushalt strukturell unterfinanziert ist.

Da wir es für langfristig weder erstrebenswert, noch tragbar oder sinnvoll halten, dass diese strukturelle Unterfinanzierung durch Programmmittel ausgeglichen wird, haben wir alle Budgetverantwortlichen des Stammhaushaltes dringend dazu angehalten, wo immer es wirtschaftlich möglich ist, Einsparungen zu erzielen. Trotz aller dieser Bemühungen müssen wir realistischerweise davon ausgehen, dass durch Inflation und steigende Bewirtschaftungskosten die strukturelle Deckungslücke in den kommenden Jahren weiter wächst.

• Beim baulichen Zustand von Haus der Berliner Festspiele und Martin Gropius-Bau sollte bei Bewilligung des Konjunkturprogramms II eine deutliche Verbesserung kommen. Beim Haus der Festspiele bleibt allerdings die Sanierung der Außenhaut noch auf unserer Wunschliste - diese liegt allerdings eindeutig in der Verantwortung des Vermieters. Beim Haus der Kulturen der Welt warten selbst nach der Teilinstandsetzung von 2006/7 und den (noch nicht beschiedenen) Maßnahmen des Konjunkturprogramms II wichtige Bereiche wie Auditorium, Theatersaal oder Konferenzräume auf ihre Modernisierung.

• Es ist aber nicht nur der Modernisierungsbedarf, auch für den laufenden Bauunterhalt fehlen die erforderlichen Mittel für die drei Häuser. Im Wirtschaftsplan 2008 hatte der BKM den Bauunterhalt auf 750 T € abgesenkt. Gemeinsam mit dem BKM haben wir die Aufstockung des Bauunterhalts auf 900 T € in den Wirtschaftsplänen 2009 und 2010 beantragt, leider bisher ohne Erfolg.

• Auch die schlechte Ausstattung der Geschäftsbereiche mit mobiler Veranstaltungstechnik macht der KBB seit längerer Zeit Sorgen:

Im Haus der Berliner Festspiele wurde ein Bestand an Technik übernommen, der im Wesentlichen überaltert, reparaturbedürftig oder schrottreif und außerdem quantitativ und qualitativ für die Bedürfnisse eines internationalen Festspielbetriebs völlig unzureichend ist. Änderungen oder Modernisierungen waren nur marginal möglich.

Im Haus der Kulturen der Welt ist die in den Anfangsjahren angeschaffte Grundausstattung inzwischen 10 - 20 Jahre alt. Ein Austausch irreparabler Geräte oder eine Anpassung an die technische Entwicklung fand so gut wie nicht oder jedenfalls nicht in dem notwendigen Umfang statt.

Derzeit kann die KBB allenfalls allgemeine Sicherheitsstandards erfüllen, hinkt ansonsten aber weit dem in Deutschland sonst vorhandenen Stand der Technik hinterher. Dem stehen die Erwartungen von gastspielenden Bühnen und Ensembles an Häuser unseres Ranges entgegen. Gerade mit der Entwicklung digitaler und elektronischer Techniken sind die Anforderungen exponential gestiegen. Künstler (egal welcher Herkunft oder welches Genres) benötigen heute modernste Technik für die Umsetzung ihrer Arbeiten. In den letzten Jahren konnte die Technikabteilung diese Anforderungen meist nur durch die temporäre Anmietung entsprechender Geräte befriedigen, was langfristig keine wirtschaftliche Lösung darstellt.

Schon zu Beginn der Fusion war die Bildung eines Technikpools als sinnvoll und notwendig angeregt worden. Dabei geht es nicht um eine Ausstattung im Highend-Bereich, sondern um eine solide, breite Grundausstattung, die heutigen Standards genügt. Anfangs stehen vor allem Neu- und Ersatzinvestitionen, später dann regelmäßige Aktualisierung und Modernisierung im Vordergrund. Der Investitionsbedarf für einen zentralen Technikpool ist angesichts der skizzierten Ausgangssituation sehr groß.

Die Zentrale Technik hat schon vor einiger Zeit begonnen, eine Ausstattungsliste für den Technikpool zusammenzustellen, und überarbeitet bzw. aktualisiert diese Liste laufend. Der Umfang liegt momentan bei rd. 2,5 Mio. €. Aus den bisher im Wirtschaftsplan veranschlagten Investitionsmitteln ist dies ebenso wenig zu leisten, wie aus Projekt- oder Programmmitteln. Insofern hat die KBB beim BKM mehrfach Gesprächsbedarf zum Thema Mittelfristiges Investitionssonderprogramm angemeldet, das sich mit Sicherheit nur über mehrere Jahren abarbeiten lässt.

V. Prognosebericht

1. Haushaltsvolumen 2009 ff.

Entsprechend unserer Prognose aus dem letzten Jahr ist 2008 das Haushaltsvolumen der KBB gerade im Hinblick auf den Abschluss der Teilinstandsetzung deutlich zurückgegangen. Allerdings war der Rückgang nicht ganz so groß wie befürchtet. Daneben steigt in 2009 die Institutionelle Zuwendung des BKM durch die Bewilligung zusätzlicher Mittel für die Tarifsteigerungen. Darüberhinaus haben HKW und BFS mehrere größere Projekte für 2009 vorgesehen (Asien-Pazifik-Wochen, Royal de Luxe, Schlingensief beim Theatertreffen) und dafür zusätzliche Mittel eingeworben. Auch die IFB haben bei der 59. Berlinale 2009 noch einmal ihren Umsatz gesteigert. Insofern geht die KBB mit einer gewissen Zuversicht in das kommende Jahr und hofft, 2009 ihr Geschäftsvolumen wieder steigern zu können.

2. Entwicklung 2010 ff.

Bei ihrer mittelfristigen Finanzplanung berücksichtigt die KBB einerseits die Entwicklungswünsche der verschiedenen Bereiche der Gesellschaft, andererseits muss sie der allgemeinen Lage der öffentlichen Haushalte Rechnung tragen.

In den operativen Programmbereichen - Titelgruppen 01, 03 und 04 - haben die Geschäftsbereiche in den letzten Jahren erhebliche Kostensteigerungen (Mehrwertsteuererhöhung, Umstellung von freien auf abhängige Mitarbeiterverträge, Tarif- und Sozialabgabensteigerungen, allgemeine Teuerung) aufgefangen. Insofern bedeutet der oben erwähnte interne Finanzausgleich in 2008 und 2009 weitere schmerzhafte Einschnitte in die Programmbudgets. Der BKM sah sich trotz aller Bemühungen nicht in der Lage, diese Entwicklung mit zusätzlichen Programmmitteln aufzufangen.

Im Stammhaushalt geht die mittelfristige Finanzplanung von folgenden Entwicklungen aus:

• Im Personalhaushalt gibt es seit 2009 zusätzliche Mittel zum Ausgleich der Tariferhöhungen.

• Bei den Sachkosten fallen vor allem die "Bewirtschaftung von Gebäuden" ins Gewicht. Hier sind in der Vergangenheit die meisten Einsparungsanstrengungen (Modernisierung der Anlagen, Ausschreibung und Neuverhandlungen von Verträgen) durch allgemeine Kostensteigerungen insbesondere im Energiebereich zunichte gemacht worden. Dies müssen wir - nach unseren ersten Erfahrungen nach Abschluss der Teilinstandsetzung - selbst für das HKW konstatieren. Wir gehen momentan von einem Mehrbedarf im Stammhaushalt von rd. 100 T € aus. Daneben sind verschiedene Sachmitteltitel des Stammhaushaltes unterdotiert (z.B. Personalentwicklung, Fortbildung, Gerichts- und Sachverständigenkosten).

• Bei den Investitionskosten hängt die Entwicklung vom jeweils bisher erreichten technischen und baulichen Standard ab. Im Bereich von Haus- und Veranstaltungstechnik fehlt es zum großen Teil an der wichtigsten Grundausstattung bzw. Anpassung an die heutigen Anforderungen eines Veranstaltungsbetriebes. Hier hatten wir für den Wirtschaftsplan 2010 Mehrbedarf i. H. v. 400 T € angemeldet, die leider nicht bewilligt wurden.

• Im Baubereich ist der Bedarf sowohl bei Unterhalt als auch Modernisierungen in allen drei Liegenschaften (Haus der Berliner Festspiele, Haus der Kulturen der Welt, Martin-Gropius-Bau) deutlich höher als die verfügbaren Mittel. Die Bewilligung des Konjunkturprogramms II würde hier einen riesigen Qualitätssprung bewirken. Trotzdem bleibt das Problem des nach wie vor unterdotierten laufenden Bauunterhalts bestehen. Für den Wirtschaftsplan 2010 haben wir deshalb 150 T € mehr für Bauunterhalt beantragt.

• Die Aufwände im IT- und TK-Bereich haben sich seit der Fusion mehr als verdoppelt. Dies ist zum einen der gestiegenen Anzahl von betriebenen Computern im Netzwerk der KBB zuzuschreiben (Februar 2008: 1315 Systeme) als auch der immer höheren Verzahnung der IT-Anwendungen mit den Geschäftsprozessen der KBB. Dennoch konnten die Sachkosten in diesem Bereich seit 2005 bislang bei um 500 T€ stabil gehalten werden. Momentan rechnen wir mit leicht steigenden Kosten für den laufenden Gesamtsupport und etwa gleich bleibendem Investitionsvolumen. (In diese Betrachtung nicht einbezogen ist das langjährige Großprojekt zur Entwicklung einer neuen Organisationsdatenbank bei den IFB, da die IFB dieses Projekt eigenständig und unabhängig von der Planung der KBB IT betreibt.)

Der BKM ist unseren Anmeldungen für 2010 in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht gefolgt und hat uns gebeten, in dem Wirtschaftsplan diesen Mehrbedarf nicht zu veranschlagen. Sorgen bereitet hier vor allem der Stammhaushalt mit seiner strukturellen Unterfinanzierung. Diese wird zwar momentan durch den internen Finanzausgleich, d.h. durch Programmmittel ausgeglichen. Dies reißt aber in den Programmen deutliche Lücken (insbesondere bei dem ohnehin unterfinanzierten Haus der Kulturen der Welt). Angesichts der Wirtschaftskrise steht auch nicht zu erwarten, dass die fehlenden Programmmittel durch Drittmittel oder Sponsoring ausgeglichen werden können.

3. Speziell: Entwicklung in den Geschäftsbereichen

3.1. Berliner Festspiele mit Martin-Gropius-Bau

Bei den Berliner Festspielen hat sich die Programmstruktur in den letzten Jahren konsolidiert. Insofern kann die Programmplanung inzwischen mehrere Jahre im Voraus erfolgen; eine Bedingung, die insbesondere im internationalen Konzertwesen, aber auch bei internationalen Theaterproduktionen unabdingbar ist. Allerdings wird eine vorausschauende Planung durch die oben beschriebenen finanziellen Risiken gefährdet.

Beim Martin-Gropius-Bau legt der Bund mit der Aufstockung der Geschäftsbesorgungsmittel in zwei Etappen 2008 und 2009 die Grundlage dafür, dass das Haus sich zu der wichtigsten Ausstellungshalle in Berlin bzw. Ostdeutschland entwickeln kann.

3.2. Haus der Kulturen der Welt

Die neue Programmstruktur des Haus der Kulturen der Welt sieht eine deutlich kontinuierliche Bespielung über das ganze Jahr vor, als es noch vor der Teilinstandsetzung der Fall war. Allerdings sah sich das Haus aufgrund fehlender Mittel bereits im Jahr 2008 gezwungen, zwei Festivals (In Transit und Wassermusik) um gut die Hälfte zu reduzieren und die aktuelle Reihe komplett zu streichen. Diese Situation setzt sich 2009 fort. Momentan ist das erst 2007 gestartete Festival worldtronics akut gefährdet.

Insofern hat das Haus seine Bemühungen um Drittmittel und Sponsoring deutlich verstärkt. Hier gibt es Rückschläge (Ablehnungen von Hauptstadtkulturfonds und Bundeskulturstiftung) ebenso zu verzeichnen wie Erfolge (kontinuierliches projektbezogenes Sponsorenengagement von Bayer). Tatsächlich leidet das Haus an einer deutlichen strukturellen Unterfinanzierung. Eine zusätzliche kontinuierliche Unterstützung durch den BKM wäre sehr wünschenswert.

3.3. Internationale Filmfestspiele

Die 59. Internationalen Filmfestspiele 2009 haben erneut nahezu alle wirtschaftlichen Planziele erreicht bzw. übertroffen. Allerdings hat auch die im Sommer 2008 einsetzende Finanz- und Wirtschaftskrise schon erste Spuren hinterlassen. Betroffen sind vor allem der European Film Market (Rückgang der Aussteller/Mieter) und das Sponsoring (Absage des Hauptsponsors Volkswagen für die Berlinale 2010). Neben der Finanzierung der 60. Jubiläumsausgabe der Berlinale sind vor allem die mittel- oder langfristige finanzielle Absicherung des Talent Campus und des World Cinema Fund wichtige Projekte.

Berlin, den 15. Mai 2009

Dr. Thomas Köstlin, Kaufmännischer Geschäftsführer KBB

Prof. Dieter Kosslick, Intendant Internationale Filmfestspiele Berlin

Prof. Dr. Joachim Sartorius, Intendant Berliner Festspiele

Dr. Bernd M. Scherer, Intendant Haus der Kulturen der Welt

Bilanz zum 31. Dezember 2008

AKTIVSEITE

	31.12.2008		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Datenverarbeitungsprogramme		75.526,73	88
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	871.623,00		1.208
2. technische Anlagen	723.915,16		708
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	767.701,00		666
		2.363.239,16	2.582
		2.438.765,89	2.670
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
Waren		55.707,80	36
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	366.072,69		349
2. Forderungen gegen Zuwendungsgeber	1.503.030,30		1.381
3. sonstige Vermögensgegenstände	681.390,90		468
		2.550.493,89	2.198
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		4.284.635,23	5.238
		6.890.836,92	7.472
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		29.720,21	12
		9.359.323,02	10.154
PASSIVSEITE
	31.12.2008		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital		25.000,00	25
B. SONDERPOSTEN FÜR ZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		1.974.630,89	1.982
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	58.800,00		50
2. sonstige Rückstellungen	1.332.417,28		1.440
		1.391.217,28	1.490
D. VERBINDLICHKEITEN
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2.451.839,95		1.539
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.979.788,28		2.316
3. Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern	274.854,39		1.322
4. sonstige Verbindlichkeiten	1.260.117,23		1.480
		5.966.599,85	6.657
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.875,00	0
		9.359.323,02	10.154

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

	2008			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Institutionelle Zuwendungen		22.121.876,53		27.064
2. Erträge im Zusammenhang mit Veranstaltungen und Projekten
a) Projektzuwendungen	8.917.906,26			10.266
b) Spenden, Sponsoring	2.775.020,70			2.771
c) Veranstaltungserlöse	12.541.884,18			11.199
		24.234.811,14		24.236
3. Zuführung zum Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen		(556.455,27)		(884)
4. sonstige betriebliche Erträge		912.246,50		395
5. Für die Aufwandsdeckung zur Verfügung stehende Zuwendungen, Erlöse und andere Erträge			46.712.478,90	50.811
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(10.717.888,74)			(9.671)
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	(2.386.849,83)			(2.499)
- davon für Altersversorgung: EUR 611.727,25 (Vj.: TEUR 564)
		(13.104.738,57)		(12.170)
7. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		(761.806,48)		(864)
8. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse zum Anlagevermögen		564.500,72		648
9. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Zweckaufwendungen für Veranstaltungen	(28.421.375,28)			(27.630)
b) übrige Aufwendungen	(4.999.353,72)			(10.728)
		(33.420.729,00)		(38.358)
			(46.722.773,33)	(50.744)
			(10.294,43)	67
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		109.615,26		151
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		(74.804,50)		(89)
			34.810,76	62
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit			24.516,33	129
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			(24.516,33)	(129)
14. Jahresergebnis			0,00	0

Anhang für das Geschäftsjahr 2008

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrags aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, ist gemäß § 265 Abs. 1 HGB vom gesetzlichen Gliederungsschema abgewichen worden. Das Gliederungsschema der Gewinn- und Verlustrechnung ist gesellschaftsspezifischen Besonderheiten bezüglich der Finanzierung angepasst worden.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (lineare Methode) vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer auf der Grundlage steuerlich anerkannter Höchstsätze linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von EUR 150,00 werden im Jahr des Zugangs als Betriebsausgaben abgesetzt. Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten mehr als 150 EUR betragen, aber nicht 1.000 EUR übersteigen, werden jährlich in einen Sammelposten eingestellt, der im Jahr der Anschaffung oder Herstellung sowie in den vier folgenden Wirtschaftsjahren mit jeweils 1/5 gewinnmindernd aufgelöst wird.

Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig.

Zum Bilanzansatz des zuschussfinanzierten Anlagevermögens ist in gleicher Höhe ein passivisch ausgewiesener Sonderposten gebildet worden.

Die Vorräte betreffen ausschließlich Handelswaren, die zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert sind. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Stichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Rückstellungen für die Versorgungsverpflichtungen/vertragliche Ruhegeldanwartschaft des ehemaligen Geschäftsführers, Herrn Prof. Dr. Eckhardt, wurden nicht gebildet. Der nach der Teilwertmethode auf der Basis eines Kapitalisierungszinsfußes von 6 % p. a. gutachterlich ermittelte Fehlbetrag beläuft sich auf TEUR 430. Gegenüber dem ehemaligen Geschäftsführer besteht gemäß Dienstvertrag (Geltungsdauer bis 31. Dezember 2000) die Verpflichtung zur Gewährung von Ruhegeld auf der Grundlage der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge eines Beamten der Besoldungsgruppe B8 nach dem Landesbeamtenrecht Berlin und unter sinngemäßer Anwendung des § 14 Abs. 1 des Beamtenversorgungsgesetzes (BeamtVG) bzw. der an die Stelle dieser Vorschrift tretenden Bestimmungen. Von der Bilanzierung der bestehenden Versorgungsverpflichtung der KBB GmbH (ehem. Berliner Festspiele GmbH) ist unverändert nach Art. 28 Abs. 1 des Einführungsgesetzes zum HGB (EGHGB) Abstand genommen worden, da es sich um eine vor dem 01. Januar 1987 begründete Versorgungsanwartschaft handelt.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitansprüchen werden in steuerlich zulässiger Höhe ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten mit TEUR 294 Umsatzsteuer-Guthaben.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen wurden für Einkommensteuernachforderungen gem. § 50a EStG der Jahre 2005 bis 2006 (TEUR 18), Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuer 2008 (TEUR 21) und für Lohnsteuer 2000-2004 (TEUR 19) gebildet.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Urlaubsansprüche und Überstundenvergütungen (TEUR 521), Altersteilzeitansprüche (TEUR 517), Leistungstarifentgelt-Ausschüttung 2008 (TEUR 42), Sonstige Personalansprüche (TEUR 69), VBL-Sanierungspauschale (TEUR 5), Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten (TEUR 50) sowie ausstehende Reise- und Lizenzkosten sowie sonstige ausstehende Rechnungen (TEUR 126) gebildet.

Verbindlichkeiten

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von TEUR 2.451 betreffen ausschließlich vereinnahmte Zahlungen des Bereichs Internationale Filmfestspiele - Europäische Filmmesse (Standmieten).

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel.

Mittelfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergeben sich aus dem Sicherheitseinbehalt gegenüber Baudienstleistern.

Mittel- und langfristige sonstige Verbindlichkeiten resultieren aus den Mietkaufverträgen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern resultieren aus nicht verbrauchten und zum Teil übertragbaren Zuwendungen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Institutionelle Zuwendung

Die institutionellen Zuwendungen beinhalten neben der Regelförderung auch die Erlöse/Zuschüsse für den Bauunterhalt und die Grundsanierung des Hauses der Kulturen der Welt (endgültiger Abschluss im Jahr 2009).

Sonstige betriebliche Erträge

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus Gastveranstaltungen (TEUR 281), Erträge aus Vermietungen (TEUR 179), Erlöse aus Warenverkäufen im Museumsshop des Hauses der Kulturen der Welt (TEUR 78), Erträge aus Steuererstattungen Vorjahre (TEUR 113).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten im Wesentlichen Körperschaftsteuer in Höhe von TEUR 60, sowie die Gewerbesteuer in Höhe von TEUR 63 für das Jahr 2008. Weiterhin sind darunter die mit Bescheiden vom 05.08.2008 festgesetzten Steuererstattungen für das Geschäftsjahr 2007 in einer Gesamthöhe von TEUR 99 verbucht.

Sonstige Angaben

Aufsichtsrat der KBB im Berichtsjahr

Staatsminister Bernd Neumann (Vorsitzender)

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Bundeskanzleramt Berlin

Sybille Blomeyer

Senatskanzlei Berlin

Max Hollein

Direktor Kunsthalle Schirn, Frankfurt / Main

Steffen Kuchenreuther

Vorsitzender des Vorstandes der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V., München

Staatssekretär André Schmitz

Senatskanzlei Berlin

Ministerialrat Holger Tantz

Bundesministerium für Wissenschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), Bonn

Ständiger Gast ohne Stimmrecht

Ministerialdirektor Martin Kobler

Auswärtiges Amt

Ministerialrat Martin Kelleners

Bundesfinanzministerium

Staatssekretärin Prof. Barbara Kisseler

Senatskanzlei Berlin

Volker Heller

Senatskanzlei Berlin

Prof. Hansjürgen Rosenbauer

Ehem. Kunsthochschule für Medien, Köln

Prof. Ulrich Khuon

Intendant Thalia Theater, Hamburg

Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Bundeskanzleramt Berlin

Geschäftsführung

Dr. Bernd M. Scherer (Intendant)

Prof. Dieter Kosslick (Intendant)

Prof. Dr. Joachim Sartorius (Intendant)

Dr. Thomas Köstlin (Kaufmännischer Geschäftsführer).

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Die Bezüge der Geschäftsführung betrugen im Berichtsjahr TEUR 506.

Auf die Angabe der Bezüge früherer Geschäftsführer wird unter Bezugnahme des § 286, Satz 4 HGB verzichtet.

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats (Beirats)

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für ihre Tätigkeit keine Bezüge.

Sonstige (nicht veranstaltungsbezogene) finanzielle Verpflichtungen bestehen für das Geschäftsjahr 2008:

	Laufzeit bis	per anno
		TEUR
Miete Haus der Berliner Festspiele (Schaperstraße)	Okt 2020	854
Miete von Flächen in Gebäuden A2 und A3 DaimlerChrysler	Dez 2018	555
Miete Zentralverwaltung (Schöneberger Strasse 15) ab 2006	Juli 2011	78

Vorschüsse und Kredite am 31.12.2008 an Mitglieder der Geschäftsführung

Den Mitgliedern der Geschäftsführung wurden gewährt:

Es bestanden Forderungen aus einem Gehaltsvorschuss (TEUR 7), der im Jahr 2009 abgerechnet wurde.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter ohne Auszubildende: 343, davon planmäßig Stellen 110, befristete Stellen 119 sowie Aushilfskräfte und Praktikanten 114.

Berlin, 15. Mai 2009

Dr. Bernd M. Scherer

Prof. Dieter Kosslick

Prof. Dr. Joachim Sartorius

Dr. Thomas Köstlin

Geschäftsführung

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2008	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2008
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Datenverarbeitungsprogramme	644.101,89	43.829,81	97.800,43	590.131,27
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	3.480.174,19	0,00	0,00	3.480.174,19
2. technische Anlagen	1.950.796,51	195.585,18	65.117,04	2.081.264,65
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.728.016,55	317.040,28	153.571,42	2.891.485,41
	8.158.987,25	512.625,46	218.688,46	8.452.924,25
	8.803.089,14	556.455,27	316.488,89	9.043.055,52
	Abschreibungen
	Stand am 01.01.2008	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2008
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Datenverarbeitungsprogramme	556.005,39	44.859,58	86.260,43	514.604,54
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	2.272.374,19	336.177,00	0,00	2.608.551,19
2. technische Anlagen	1.242.751,31	167.459,64	52.861,46	1.357.349,49
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.061.685,91	213.310,26	151.211,76	2.123.784,41
	5.576.811,41	716.946,90	204.073,22	6.089.685,09
	6.132.816,80	761.806,48	290.333,65	6.604.289,63
			Buchwerte
			Stand am 31.12.2008	Stand am 31.12.2007
			EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Datenverarbeitungsprogramme			75.526,73	88.096,50
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten			871.623,00	1.207.800,00
2. technische Anlagen			723.915,16	708.045,20
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung			767.701,00	666.330,64
			2.363.239,16	2.582.175,84
			2.438.765,89	2.670.272,34

Verbindlichkeitenspiegel

	31.12.2008
	Restlaufzeit bis zu einem Jahr	Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren	Restlaufzeit über fünf Jahren	Gesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2.451.839,95	0,00	0,00	2.451.839,95
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.922.779,43	57.008,85	0,00	1.979.788,28
3. Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern	274.854,39	0,00	0,00	274.854,39
4. sonstige Verbindlichkeiten	453.389,48	622.874,51	183.853,24	1.260.117,23
	5.102.863,25	679.883,36	183.853,24	5.966.599,85
	Vorjahr
	Restlaufzeit bis zu einem Jahr	Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren	Restlaufzeit über fünf Jahren	Gesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.539.306,09	0,00	0,00	1.539.306,09
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.145.639,10	170.670,41	0,00	2.316.309,51
3. Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern	1.321.852,81	0,00	0,00	1.321.852,81
4. sonstige Verbindlichkeiten	542.450,71	582.125,69	355.713,12	1.480.289,52
	5.549.248,71	752.796,10	355.713,12	6.657.757,93

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der "Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB)" Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Berlin, den 15. Mai 2009

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Kraus, Wirtschaftsprüfer

Fischl, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres 2008 in zwei Sitzungen (am 13. Juni 2008 und am 10. Dezember 2008) und durch regelmäßige Berichte der Geschäftsführer von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Wichtige Geschäftsvorgänge wurden mit den Geschäftsführern eingehend beraten. Mit Wirkung vom 08. Oktober 2008 wurde Frau Dr. Stephanie Schulz-Hombach zur Vertreterin des Bundes in der Gesellschafterversammlung der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH (KBB) berufen. Als Stellvertreterin wurde Frau Anja Hebers in die Gesellschafterversammlung berufen. Die Gesellschafterin hat entsprechend dem Ergebnis der Aufsichtsratsitzung der KBB GmbH vom 24. Juni 2009 die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr erteilt. Im Geschäftsjahr 2008 gab es folgende Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates:

Die Gesellschafterin hat mit Beschluss vom 25. Juli 2008 Frau Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel als Mitglied in den Aufsichtsrat der KBB GmbH entsendet. Sie folgt in dieser Aufgabe Herrn Prof. Dr. Hermann Schäfer, der zum Ende des Jahres 2007 aus dem Amt ausgeschieden ist. Herr Tantz ist zum 30. November 2008 in den Ruhestand gegangen und hat somit seine Funktion als ständiger Gast ohne Stimmrecht im Aufsichtsrat der KBB GmbH aufgegeben. Ein Nachfolger wurde nicht benannt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 und der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der vom Gesellschafter als Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Rödl & Partner" mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend

Kenntnis genommen (Prüfungsbericht der KBB GmbH zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 vom 15. Mai 2009). Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat selbst vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes sind Einwendungen nicht zu erheben. Daher hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 24. Juni 2009 der Gesellschafterversammlung vorgeschlagen:

1. den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 auf Grundlage des Prüfberichtes der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner festzustellen,

2. den Geschäftsführern, Dr. Joachim Sartorius, Dr. Bernd M. Scherer, Dieter Kosslick, Dr. Thomas Köstlin, sowie dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2008 Entlastung zu erteilen.

Berlin, Oktober 2009

Bernd Neumann, Vorsitzender des Aufsichtsrates