abc Holding GmbH

Neuss

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1. Geschäftsmodell

Die abc Holding GmbH, Neuss, ist Muttergesellschaft der abcbank GmbH, Köln, (kurz: abcbank) und hundertprozentige Tochtergesellschaft des Familienkonzerns Wilh. Werhahn KG, Neuss. Die abcbank ist mit ihrem Schwesterinstitut abcfinance GmbH, Köln, und deren Tochtergesellschaften als wesentliche Teile des Teilkonzerns abcfinance Holding GmbH; kurz: TK abcfinance Holding, in personeller und organisatorischer Hinsicht eng verknüpft (zusammen Geschäftsbereich abcfinance). Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Tochtergesellschaft abcbank und der abcfinance GmbH sind in einem Kooperations- und einem Dienstleistungsvertrag geregelt. Darüber hinaus bestehen Auslagerungsverträge mit der abcfinance GmbH sowie mit deren Tochtergesellschaften. Seit Januar 2019 übernimmt die abcbank das Cash-Pooling zwischen der abcfinance GmbH und einigen ihrer Tochtergesellschaften. Der Konzern abc Holding (nachfolgend "abc Holding" oder "Konzern") konsolidiert die Gesellschaften abc Holding GmbH, Neuss, abcbank GmbH, Köln, und die abc SME Lease Germany SA, Luxembourg.

Der Konzern wird vorrangig durch die Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaft abcbank geprägt. Das Geschäftsmodell besteht im Wesentlichen aus dem Ankauf von Leasing- und Factoringforderungen der Schwestergesellschaften: abcfinance GmbH, Köln, Hako Finance GmbH, Köln, ETL Leasing & Co. KG, Dortmund, der milon financial services GmbH, Köln, sowie der Schneidereit Finance GmbH, Köln. Die Refinanzierung erfolgt über das Einlagengeschäft mit dem Ziel einer langfristigen ertrags- und risikoorientierten Entwicklung des Kreditgeschäfts. Der Ausbau der abcbank zur Refinanzierung des TK abcfinance Holding wird durch den vermehrten Forderungsankauf weiter vorangetrieben. Darüber hinaus werden über die luxemburgische Tochtergesellschaft Wertpapiere (Asset Backed Securities) emittiert.

Wesentliche Veränderungen im Geschäftsverlauf 2020 ergaben sich durch das erstmals in revolvierender Form gebildeten siebten Compartment mit der abc SME Lease Germany SA im Oktober 2020. Darüber hinaus erfolgte im Juni 2020 der Clean-Up des dritten Compartments.

1.2. Ziele und Strategien

Die abc Holding verfolgt in ihrer Geschäftsstrategie das übergeordnete Ziel der Übernahme und Sicherstellung wesentlicher Anteile der Refinanzierung innerhalb des Geschäftsbereichs abcfinance. Zur Erreichung dieses Ziels strebt die abc Holding die Sicherstellung einer nachhaltigen, unabhängigen und weitgehend fristenkongruenten Refinanzierung mit Hilfe von eingeworbenen Mitteln über Makler, Privat- und Firmenkunden sowie durch sowie die Emission von Asset Backed Securities an.

2. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1. Allgemein

Bedingt durch die Coronakrise sowie den damit verbundenen staatlichen Eingriffen in das soziale und ökonomische Leben war die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 bislang unbekannten konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt. ¹ Der erste Lockdown im Frühjahr 2020 führte zu einem beispiellosen Einbruch der ökonomischen Aktivität in der deutschen Nachkriegszeit. ² Im Sommer und Herbst des Jahres erstarkte die deutsche Wirtschaft, bedingt durch Aufhol- und Nachholeffekte sowie flankiert durch finanz- und geldpolitische Stützungsmaßnahmen, sowohl binnen- als auch außenwirtschaftlich deutlich. Die privaten Haushalte erhöhten in diesem Zuge ihre Ausgaben spürbar und die Wiedererstarkung des globalen Handels hat einen erheblichen positiven Einfluss insbesondere auf das Verarbeitende Gewerbe gehabt. ³ Eine starke Ausweitung der industriellen Produktion sowie ein Anstieg in- und ausländischer Auftragseingänge trugen bis zum November 2020 maßgeblich dazu bei, dass sich insbesondere die Fertigung in der deutschen Automobilindustrie auf bis zu 3 % dem des Vorkrisenniveaus genähert hat. ⁴ Positiv in diesem Zusammenhang wirkten auch staatliche Maßnahmen wie die temporäre Mehrwertsteuersenkung sowie zusätzliche Förderprogramme. Auch die Exportwirtschaft erholte sich in diesem Zeitraum moderat, gleichwohl sanken die Exporte im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich deutlich um 9,3 %. ^5,6 Die unmittelbar von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffenen Unternehmen im Dienstleistungsgewerbe konnten sich trotz staatlicher Stützungsmaßnahmen vergleichsweise weniger stark erholen. In der ersten Jahreshälfte 2020 gingen die Unternehmensinvestitionen um 10 % im Vorjahresvergleich zurück, konnten sich jedoch bis zum Jahresende, bedingt durch die robuste globale Industriekonjunktur, trotz des erneuten Lockdowns etwas erholen. Für das Gesamtjahr beträgt der Rückgang 7%. ⁷ Auch die Ausrüstungsinvestitionen verzeichnen nach einem deutlichen Einbruch im zweiten Quartal im Jahr 2020 einen Rückgang von 12,5%. ⁸

¹ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
² vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
³ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
⁴ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)
⁵ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)

Der erneute Lockdown im November 2020 dämpft aktuell die sich bis dahin abzeichnende gesamtwirtschaftliche konjunkturelle Erholung, ⁹ sodass mit Blick auf das Gesamtjahr 2020 in nahezu allen Sektoren erhebliche Einbußen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen sind. ¹⁰ Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge schrumpft das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5,0% (Vorjahr: 0,6 %). ¹¹

2.1.2. Leasing

Im Jahr 2020 wurde auch die Leasingbranche im Zuge der Pandemie und den damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen vor große Herausforderungen gestellt. ¹² Die Leasingwirtschaft konnte auf die geänderten Rahmenbedingungen flexibel reagieren und unter anderem pragmatische Stundungsmodelle für ihre mittelständischen Kunden anbieten. Darüber hinaus haben die erstmalige Option zur Nutzung der KfW-Sonderprogramme für das Leasing sowie staatliche Konjunkturprogramme und ein deutlich besseres viertes Quartal 2020 unter anderem dazu beigetragen, dass die Leasingbranche nach Einschätzung des Branchenverbandes BDL verhältnismäßig stabil durch die Krise gekommen ist. ¹³ Der ifo-Geschäftsklimaindex Mobilien-Leasing, der die Stimmung und Erwartungen in der deutschen Leasingwirtschaft widerspiegelt, konnte sich nach einem Tief von -37,90 Punkten im April 2020 bis zum Jahresende auf +5,30 Punkte deutlich verbessern. ¹⁴ Das Neugeschäft im Mobilien Leasing zu Anschaffungswerten war im Jahr 2020 um insgesamt 10,3 % rückläufig. Davon entfielen 6,7 % auf das Mietkaufgeschäft sowie 11,2 % auf das Leasinggeschäft. ¹⁵ Die Anzahl der kontrahierten Leasingverträge war dabei um 3,1 % im Vorjahresvergleich rückläufig. Im Mietkaufgeschäft belief sich der Rückgang auf 14,5 %. Dies ging mit einem sehr zurückhaltenden Investitionsverhalten deutscher Unternehmen einher, welches sich wiederum in der negativen Entwicklung der für die Leasinggesellschaften relevanten Ausrüstungsinvestitionen (-12,5 % für 2020) zeigte. ¹⁶ Bezogen auf die jeweiligen Objektgruppen fielen die Rückgänge gemessen an den Anschaffungswerten unterschiedlich hoch aus. Die Objektgruppe Luft-, Schienen und Wasserfahrzeuge (- 26,3 %) profitierte vor allem in der ersten Jahreshälfte von Großaufträgen. ¹⁷ Die Objektgruppe Produktionsmaschinen (-18,3 %) wies über das gesamte Jahr ein rückläufiges Neugeschäft aus. Auch die Objektgruppe Immaterielle Wirtschaftsgüter musste nach dem Rekordjahr 2019 Rückgänge verzeichnen (-21,7 %). ¹⁸ Bis Ende September 2020 schwächte sich die rückläufige Dynamik im Leasing von Fahrzeugen ab. ¹⁹ Im Schlussquartal konnte das Fahrzeugleasing von Nachholeffekten profitieren. Insbesondere das Neugeschäft mit Pkw und Kombi zeigte im vierten Quartal 2020 ein Plus von 16,1 % (Gesamtjahr: -3,2 %). Ebenfalls erfreulich, wenngleich mit + 7,5 % etwas schwächer, verlief das Neugeschäft für die Objektgruppe Busse, Lkw und Hänger (Gesamtjahr: -12,4 %). ²⁰ Im Schlussquartal 2020 sorgten positive Tendenzen aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Bauindustrie für ein erfreuliches Bild. Viele mittelständische Unternehmen aus diesen Branchen suchten eine eigenkapitalschonende Investition mittels Leasing. Im Dienstleistungssektor waren die Gastro- und Hotelbranche sowie der Einzelhandel weiterhin schwer durch den zweiten Lockdown belastet. ²¹

⁶ vgl. www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/02
⁷ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
⁸ vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01
⁹ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
¹⁰ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)
¹¹ vgl. www.destatis.de /DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Tabellen
¹² vgl. FLF 01/2021: Perspektiven in einer besonderen Zeit
¹³ vgl. FLF 01/2021: Auch in Zukunft brauchen Unternehmen starke Partner für ihre Investitionen
¹⁴ vgl. BDL: https://bdl.leasingverband.de/zahlen-fakten/konjunkturdaten
¹⁵ vgl. BDL: Rundschreiben (12.02.2021)
¹⁶ vgl. www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01
¹⁷ vgl. FLF 01/2021: Aus der Branche/BDL
¹⁸ vgl. BDL: Rundschreiben (12.02.2021)
¹⁹ vgl. BDL: Pressemitteilung (10.12.2020)
²⁰ vgl. BDL: Rundschreiben (12.02.2021)
²¹ vgl. BDL: Prognose zum Leasingmarkt 2020 (26.01.2021)

2.1.3. Factoring

In der Coronapandemie des Jahres 2020 konnte das Factoring seine Stärke als alternative Finanzierungsform beweisen und zeigte sich als robuster Partner in der Krise. ²² . Vordergründig fanden die Kunden im Factoring eine stabile Finanzierungsbasis, die insbesondere im Jahr 2020 zur Sicherung der Liquidität der Unternehmen beitragen konnte. Ausschlaggebend hierfür waren auch die seitens der deutschen Bundesregierung für Warenkreditversicherer im April 2020 ergriffenen Maßnahmen. Zur Sicherung von Lieferantenkrediten und zur Aufrechterhaltung der Lieferketten wurde ein Schutzschirm in Höhe von 30 Mrd. € eingerichtet, der im Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2021 verlängert wurde. ²³ Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung des Factoringumsatzes im Jahr 2020 wider. Im ersten Halbjahr 2020 betrug der Factoringumsatz nach Aussage des Deutschen Factoring-Verbands e.V. 134,9 Mrd. € und konnte demzufolge um knapp 2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. ²⁴ Davon entfielen 97 Mrd. € auf das nationale Factoringgeschäft; dies entspricht einer Steigerung um + 3 %. Im internationalen Factoringgeschäft zeigte sich ein zweitgeteiltes Bild. Die durch die Pandemie erheblich gestörten globalen Lieferketten führten im Importgeschäft zu einem deutlichen Minus von 16,9 % auf 2 Mrd. €. Das Exportfactoring hingegen konnte um 0,3% leicht auf 33,7 Mrd. € zulegen. Die Anzahl der Kunden sank von 91.449 auf 80.800; dieser Rückgang war insbesondere auf die Umstellungen von Portfolien zurückzuführen. ²⁵ Der deutsche Factoring-Markt ist gemessen am Gesamtumsatz der zweitgrößte in Europa. ²⁶ Europaweit ist nach Erhebungen der EUF (EU Federation for Factoring and Commercial Finance) der Umsatz europäischer Factoring-Unternehmen im Zeitraum Mitte 2019 bis Mitte 2020 um 6,4 % (Vorjahr: +11,2 %) auf 835 Mrd. € gesunken. Die Factoringquote -die den prozentualen Anteil des Factoringumsatzes gemessen am Bruttoinlandsprodukt darstellt -betrug in Deutschland nach Ermittlungen der EUF für das 1. Halbjahr 2020 8,3 %. Dies entspricht einer leichten Steigerung von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019. Damit liegt Deutschland nach wie vor deutlich unter dem von der EUF ermittelten EU-Durchschnitt (11,1 % im 1. Halbjahr 2020). ²⁷

²² vgl. FLF 01/2021: Insgesamt sind Krisenjahre bekanntlich gute Jahre für das Factoring
²³ vgl. www.factoring.de; Pressmitteilung Dezember 2020
²⁴ vgl. www.factoring.de;Pressemitteilung zum 1. Halbjahr 2020, August 2020
²⁵ vgl. www.factoring.de;Pressemitteilung zum 1. Halbjahr 2020, August 2020
²⁶ vgl. euf.eu.com/facts-and-figures/facts-and-figures/ half-year-figures.html
²⁷ vgl. euf.eu.com/facts-and-figures/facts-and-figures /half-year-figures.html

2.1.4. Bankenumfeld

Die Bedingungen deutscher Unternehmen zur Refinanzierung haben sich durch die Coronapandemie nur bedingt verändert. Mit der im Vergleich zu den Vorjahren eingetrübten Gewinnsituation deutscher Unternehmen waren auch seitens der Kreditinstitute die Standards zur Kreditvergabe angepasst und somit die Hürden erhöht worden. Die Zinsen für Unternehmens- und Konsumentenkredite wurden unterjährig leicht angehoben. ²⁸ Positiv wirken diverse finanzpolitische Maßnahmen zur Sicherstellung der Kreditvergabe sowie Unterstützungshilfen für besonders von der Pandemie betroffene Bereiche, die unter anderem über die Förder- und Bürgschaftsbanken durchgeführt wurden. Die in 2020 ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen der EZB dienten primär der Aufrechterhaltung des Finanzsystems sowie der Sicherstellung der Liquiditätsversorgung im Euroraum. ²⁹ Hierzu zählten insbesondere Instrumente wie die längerfristigen Notfalltendergeschäfte, die sog. PELTROs (Pandemic Emergency Longer-Term Refinancing Operations), das seit März 2020 zeitlich limitierte und auf 120 Mrd. € ausgeweitete APP (Asset Purchase Program) sowie die Einrichtung eines Pandemie Notfallprogramm (PEPP), welches im Dezember 2020 erneut um 550 Mrd. € auf 1.850 Mrd. € Ankaufsvolumen bestimmter Wertpapiere aufgestockt wurde. ³⁰ Der Hauptrefinanzierungssatz blieb im gesamten Jahr 2020 weiterhin unverändert (0 %). Auf dem Geldmarkt bewegte sich der EONIA-Satz 2020 durchschnittlich zwischen -0,44 % und -0,47 %, der 3-Monats-EURIBOR lag unterjährig im Monatsdurchschnitt zwischen -0,27 % und -0,54 %. ³¹

Das Jahr 2020 stellte auch die deutschen Banken vor große Herausforderungen. Neben der Belastung des Zinsüberschusses durch niedrige bzw. negative Zinsen wirkten auch die zusätzliche Risikovorsorge im Zusammenhang mit der Coronapandemie auf die Ertragslage deutscher Kreditinstitute. Auch wenn sich die NPL-Quote in 2020 nicht erhöhte, ist laut der europäischen Bankenaufsicht der Anteil gestundeter Engagements gestiegen. ³² Entlastend wirkte hingegen das bereits in 2019 beschlossene Tiering-System der EZB, welches die positive Verzinsung eines bestimmten Teils der Überschussliquidiät vorsieht. ³³ Dessen ungeachtet erschwerte die Umsetzung und Beachtung der Vielzahl an allgemeinen sowie speziell aufgrund der Coronapandemie getroffenen regulatorischen Anforderungen die bankinternen Prozesse und erhöhte den administrativen Mehraufwand. Neben der in 2020 erfolgten Überarbeitung von Meldungen im Zusammenhang mit FINREP und COREP (CRR I) seien exemplarisch die Umsetzung der Maßnahmen aus zwei europäischen Richtlinien (CRD V und BRRD II) mit dem im Dezember 2020 verabschiedeten Risikoreduzierungsgesetz, welches zahlreiche Anpassungen am KWG und am Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von Instituten und Finanzgruppen (SAG) vorsieht (u.a. Änderungen der SolvV oder IVV) sowie die Umsetzung der für das erste Quartal 2021 erwarteten sechsten MaRisk Novelle (diverse EBA-Leitlinien sowie BAIT-Änderungen) angeführt. ³⁴

²⁸ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
²⁹ vgl. Deutsche Bundesbank: Finanzstabilitätsbericht 2020 (30.09.2020)
³⁰ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
³¹ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)
³² vgl. www.eba.europa.eu/eba; Pressemitteilung (11.12.2020)
³³ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)

Die Vermögensbildung privater Haushalte erhöhte bei weiterhin niedrigem Zinsniveaus aufgrund fehlender Konsummöglichkeiten. Die Sparquote stieg in 2020 deutlich auf 17,1% (Vorjahr: 10,1%). ³⁵ Das Geldvermögen deutscher Privathaushalte war bis zum 3. Quartal 2020 um rund 233 Mrd. € auf 6.738 Mrd. € im Vergleich zum Jahresende 2019 gestiegen. Der Großteil entfiel dabei auf das Einlagengeschäft (2.427 Mrd. €) sowie auf Anteilsrechte und Anteile an Investmentfonds (1.418 Mrd. €). ³⁶

Der Markt für Verbriefungen war im Jahr 2020 durch regulatorische Ereignisse, aufgrund der Ausweitung des Wertpapier-Ankaufsprogramms sowie durch die coronabedingte Auflage eines Notfallankaufsprogrammes (PEPP) durch die EZB geprägt. Unterjährig wurden diverse Anpassungen an der in 2019 in Kraft getretenen Verbriefungsverordnung (STS) vorgenommen worden. So wurden beispielsweise im September 2020 einige ausstehende Regulatory Technical Standards (RTS) und die entsprechenden Umsetzungsstandards (IST) im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Diese betrafen unter anderem die vom Originator zu stellenden Informationen sowie operative Standards im Zusammenhang mit der Anforderung und dem Umgang von Daten einer Verbriefungstransaktion. ³⁷

Die Bedeutung der Verbriefungen von Handels- und Leasingforderungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So haben ABCP-Programme von Leasingforderungen, bei überwiegend positiver Performance, im Zeitraum 2010 bis 2019 um 231% zugelegt. ³⁸ Insbesondere die Einführung der Verbriefungsverordnung wirkte sich positiv auf die Marktakzeptanz aus. Aufgrund der Coronapandemie erlitten insbesondere im ersten Quartal 2020 die Auto-ABS-Neuemissionen einen deutlichen Rückgang. Jedoch zeigte sich der Verbriefungsmarkt verglichen mit der Finanzkrise in 2008 recht robust. ³⁹

³⁴ vgl. Deloitte: Themennachmittag Banken; webcast (24.11.2020)
³⁵ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
³⁶ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)
³⁷ vgl. www.tsi-kompakt.de /2020/09/wichtige-ausstehend-technische-regulierungsstandards-rts-der-eu-verbriefungsverordnung-veroeffentlicht

2.2. Geschäftsverlauf

Die Coronapandemie hat im Geschäftsjahr 2020 auch das Geschäft des Geschäftsbereiches abcfinance und somit der abcbank beeinflusst. Das Neugeschäft im Leasing und Factoring, und infolgedessen das Forfaitierungsgeschäft der abcbank, sind in hohem Maße von der Investitionsneigung der mittelständischen Kunden abhängig. Die Investitionsneigung ist wiederum stark von den Zukunftsaussichten der Unternehmen bestimmt. Der Geschäftsbereich abcfinance hat auf die temporären finanziellen Schwierigkeiten ihrer mittelständischen Kunden unter anderem durch das Angebot von Zahlungserleichterungen reagiert. Dabei blieb die Inanspruchnahme unter den Erwartungen der Geschäftsführung. Mit der unterjährigen Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten verbesserte sich auch die Situation großer Teile der Kunden, was dazu führte, dass das Angebot der eingeräumten Zahlungsfaszilitäten von diesen nicht in Anspruch genommen wurde. Gleichwohl befand sich ein Teil der mittelständischen Kunden, auch in Abhängigkeit von der Branche, am Jahresende 2020 weiterhin in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Der Konzern hat dieser Risikosituation durch eine angemessene Risikovorsorge Rechnung getragen.

³⁸ vgl. TSI kompakt: Studie-Verbriefungsfinanzierungen der deutschen Realwirtschaft boomen (April 2020)
³⁹ vgl. Crediteform Rating: Recent Developments in the European Car Market (Oktober 2020)

2.2.1. Aktivgeschäft

Der um rund 2 % auf 1.771,1 Mio. € erneut leicht gestiegene Bestand des Forderungsankaufs Leasing ist auf den auch in der Coronakrise stabilen Geschäftsverlauf im Neugeschäft des TK abcfinance Holding zurückzuführen, von dem auch die abcbank profitierte. Der Forderungsankauf Factoring verzeichnete zum Stichtag mit 104,1 Mio. € einen signifikanten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+ 22 %).

		31.12.2020	31.12.2019	31.12.2018
Forderungsankauf Leasing & Mietkauf	Mio. €	1.771,1	1.737,9	1.707,8
Forderungsankauf Factoring	Mio. €	104,1	85,2	78,6

An der stabilen Entwicklung im Leasingneugeschäft des TK abcfinance Holding konnte auch die abcbank durch ein reges Forfaitierungsgeschäft im Geschäftsjahr 2020 partizipieren. Von der Möglichkeit zum Forderungsankauf im Factoring wurde bei einer leicht rückläufigen Entwicklung des Geschäftes im TK abcfinance Holding weiterhin in großem Umfang Gebrauch gemacht. Das durchschnittliche Ankaufsvolumen konnte jedoch die Planvorgabe 2020 erst in den letzten beiden Monaten des Jahres 2020 erreichen. Vom TK abcfinance Holding wurden Forderungen aus dem Leasing- und Mietkaufgeschäft mit einem Volumen von 785,7 Mio. € (Vorjahr: 754,6 Mio. €) durch die abcbank angekauft; das geplante Volumen wurde mit rund 1% leicht unterschritten.

2.2.2. Passivgeschäft

Die geplante Entwicklung im Passivgeschäft des Konzerns wurde signifikant übertroffen. Die erfolgreiche Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaft abcbank im Einlagengeschäft der Vorjahre setzte sich auch im Jahr 2020 fort. Das Einlagengeschäft der abcbank lag zum Stichtag wiederum deutlich über der Schwelle von 1,0 Mrd. €. und sorgte, auch begünstigt durch eine anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB, für niedrige Anlagezinssätze und folglich für eine kostengünstige Refinanzierung. Vor dem Hintergrund einer weiterhin hohen Nachfrage institutioneller Anleger erhöhten sich die Einlagen der Firmenkunden und Kreditinstitute signifikant um rund 21 % auf 744,4 Mio. €. Das Einlagengeschäft mit Privatkunden hingegen verzeichnete bedingt durch die unterjährige Anpassung der Konditionen einen signifikanten Rückgang von 808,8 Mio. € auf 627,4 Mio. €.

Einlagengeschäft		31.12.2020	31.12.2019
Tagesgelder	Mio. €	247,8	233,1
Vorsorge	Mio. €	2,2	2,5
Sparbriefe	Mio. €	392,3	443,9
Termingelder	Mio. €	689,9	700,7
Schuldscheine	Mio. €	39,6	44,6

Neben den Anlageprodukten refinanziert sich der Konzern über die Teilnahme an Zinstendern im Rahmen des Offenmarktgeschäftes der EZB. Zum Bilanzstichtag waren 250 Mio. € in 13 Tendern an die abcbank ausgegeben.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2020 die siebte Verbriefungsstruktur aufgesetzt. Diese erstmalig in revolvierender Form. Von der Ausweitung des EZB-Ankaufsprogramms partizipierte die Tochtergesellschaft abcbank und sorgte dafür, dass die abcfinance GmbH und deren Tochtergesellschaften kostengünstig und ohne negative Auswirkungen auf die weiteren Refinanzierungswege refinanziert werden konnten. Die Forderungen wurden an eine eigens dafür im Jahr 2013 gegründete Zweckgesellschaft veräußert. Die Verbindlichkeiten aus den veräußerten Forderungen werden bei der abcbank bilanziell berücksichtigt. Aus der siebten Verbriefung wurden am 16. Oktober 2020 Wertpapiere mit einem Gesamtvolumen von 462,97 Mio. € emittiert, wovon 404,8 Mio. € auf die Class A Note (Senior Note) mit AAA-Rating entfielen. Neben der Senior Note werden auch die Mezzaninetranche (Class B) mit 20,1 Mio. € sowie die verlusttragende Class C Note mit einem Volumen von 38,0 Mio. € vollumfänglich von der Tochtergesellschaft abcbank erworben. Die in 2016 aufgesetzte dritte Verbriefungsstruktur wurde im Einklang mit den vertraglichen Bestimmungen im Juni 2020 per sog. Clean-Up regulär beendet.

Im Berichtsjahr wurden unverändert keine Effekten- und Wertpapierdepots für Dritte geführt.

Die Rahmenbedingungen der Bankenlandschaft, insbesondere in Bezug auf die Zinsgestaltung von Einlagenprodukten, haben sich auch 2020 nicht wesentlich verändert. Die Zinsen bewegten sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Das Wachstum des Konzerns abc Holding konnte mit Hilfe der Passivprodukte refinanziert werden.

2.3. Lage der abc Holding

2.3.1. Ertragslage

	2020	2019	Veränderung
	Mio. €	Mio. €	Mio. €	in %
Zinsüberschuss	40,5	36,7	3,8	10,4
Provisionsüberschuss	-1,0	0,0	-1,0	-100
Sonstige betriebliche Erträge	7,4	7,0	0,4	5,7
Verwaltungsaufwendungen	-18,3	-18,4	0,1	-0,5
Risikovorsorge	-20,6	-16,1	-4,5	28,0
Sonstige Aufwendungen	-0,2	-0,4	0,2	-50,0
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	7,8	8,8	-1,0	-11,4

2020 ist im Konzern ein im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegener Zinsüberschuss in Höhe von 40,5 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €) erzielt worden. Weiterhin günstige Zinskonditionen sorgen für ein stabiles Refinanzierungsumfeld. Der moderate Anstieg der Zinserträge (+6 %) ist auf den leichten Anstieg im Forfaitierungsgeschäft der abcbank in Höhe von 44,1 Mio. € (Vorjahr: 43,0 Mio. €) sowie um 1,4 Mio. € signifikant höhere Erträge aus Vorfälligkeitszinsen und gestundeten Verträgen zurückzuführen. Die Zinseinnahmen aus gestundeten Verträgen stehen in direktem Zusammenhang mit den Zahlungserleichterungen, die Kunden aufgrund der temporären Belastung durch die Coronapandemie eingeräumt wurden. Diesen stehen, vor dem Hintergrund eines leicht rückläufigen Einlagengeschäftes der abcbank, signifikant geringere Zinsaufwendungen in Höhe 6,4 Mio. € (-12 %) sowie rückläufige Aufwendungen für Wertpapierzinsen der Zweckgesellschaft mit 1,1 Mio. € (-0,2 Mio. €) gegenüber. Die erstmalige positive Verzinsung bestimmter Teile der bei der Deutschen Bundesbank angelegten Überschussliquidität in Höhe von 0,1 Mio. € kompensiert die auf Vorjahresniveau liegende Belastung aus negativen Zinsen (0,1 Mio. €).

Die moderat um 0,4 Mio. € auf 7,4 Mio. € gestiegenen sonstige betrieblichen Erträge stehen im Zusammenhang mit der im Vergleich zum Vorjahr höheren Vergütung aus der Kostenumlage der Tochtergesellschaft abcbank.

Die Verwaltungsaufwendungen bewegen sich mit 18,3 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (-0,1 Mio. €), betreffen im Wesentlichen die abcbank und sind insbesondere auf auf leicht gestiegene Personalaufwendungen (+0,8 %) zurückzuführen, denen um 2,0 % auf 8,0 Mio. € geringere Aufwendungen für die allgemeine Verwaltung gegenüberstehen.

Der Bedarf an Risikovorsorge ist im Geschäftsjahr 2020 um 4,5 Mio. € auf 20,6 Mio. € gestiegen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie spiegelt sich in den Bonitäten der angekauften Adressen wider und hat im Hinblick auf die zum Bilanzstichtag unbestimmte weitere Entwicklung der Risikosituation zu weiteren pauschalen Wertberichtigungen geführt. Dabei geht die Geschäftsführung davon aus, dass es sich in Teilen um eine temporäre Maßnahme handelt. In der Folge hat sich der Bestand an Einzelwertberichtigungen forfaitierter Forderungen gegenüber dem Vorjahr um rund 20 % signifikant erhöht; dieser Anstieg fällt jedoch geringer als im Jahr 2019 (+74 %) aus.

Trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie bewegte sich das Forfaitierungsgeschäft vor dem Hintergrund eines weiterhin günstigen Refinanzierungsumfeldes auf hohem Niveau. Auch die Kosten für Personal und Aufwendungen für Verwaltung lagen unverändert auf Vorjahresniveau. Dies konnte jedoch die deutlichen Belastungen durch die Notwendigkeit zur Vornahme von Risikovorsorge sowie aus erstmaligen Provisionszahlungen für Haftungsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Einlagengeschäft (1,1 Mio. €) nicht kompensieren, sodass sich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit deutlich um 1,0 Mio. € auf 7,8 Mio. € verringerte.

Damit hat sich die im Vorjahr getroffene Erwartung der Geschäftsleitung hinsichtlich eines Rückganges des Geschäftsergebnisses aufgrund erhöhter Risikovorsorge im Konzern für das Jahr 2020 erfüllt.

2.3.2. Vermögens-, Finanzlage & Kapitalstruktur

	2020	2019	Veränderung
	in Mio. €	in Mio. €	in Mio. €	in %
Barreserve	71,9	68,8	3,1	4,5
Forderungen an Kreditinstitute	69,1	90,2	-21,1	-23,4
Forderungen an Kunden	1.957,5	1.944,9	12,6	0,6
Sonstige Aktiva	7,0	1,0	6,0	> 100
Bilanzsumme Aktiva	2.105,5	2.104,9	0,6	0,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	270,1	28,1	242,0	>100
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden	1.355,0	1.406,3	-51,3	-3,6
Verbriefte Verbindlichkeiten	241,2	432,9	-191,7	-44,3
Sonstige Passiva	5,0	8,2	-3,2	-39,0
Eigenkapital	234,2	229,4	4,8	2,1
Bilanzsumme Passiva	2.105,5	2.104,9	0,6	0,0

Die Bilanzsumme des Konzerns bewegte sich im Berichtsjahr 2.105,5 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (+0,6 Mio. €). Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf die geschäftliche Entwicklung der abcbank sowie die im Zusammenhang mit dem Clean-Up aus der dritten Verbriefungsstruktur zurückgenommenen extern platzierten Wertpapiere der Zweckgesellschaft. Auf der Aktivseite spiegelt sich die erfreuliche Entwicklung im Leasinggeschäft der abcbank in der Zunahme des Forderungsbestandes um 12,6 Mio. € auf 1.957,5 Mio. € wider. Dieser stand eine Belastung (-23 %) der Bankguthaben der abcbank durch die unterjährige Mittelverwendung für das Forfaitierungsgeschäft gegenüber. Auf der Passivseite sind es vor allem die signifikante Ausweitung des Offenmarktgeschäftes (+245,0 Mio. €) sowie der Rückkauf der zuvor an Dritte platzierten Wertpapiere aus der dritten Verbriefungsstruktur (-32,1 Mio. €) und erbrachte Tilgungen für Wertpapiere (-159,6 Mio. €) der abc SME Lease Germany S.A, die zur nahezu unveränderten Bilanzsumme beitragen.

Inflations- oder Wechselkurseinflüsse hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Vermögenslage.

Der Konzern hat 2020 seine Aktivitäten im Forfaitierungsgeschäft auf weiterhin hohem Niveau durchgeführt und Forderungen in Höhe von 785,7 Mio. € (Vorjahr: 754,6 Mio. €) vom TK abcfinance regresslos angekauft; im Vorjahresvergleich sind die Aktivitäten im Forfaitierungsgeschäft moderat gestiegen (+4,1 %). Diese positive Entwicklung ist vor allem im Hinblick auf die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie einzuordnen. Der Bestand aus dem forfaitiertem Leasing- und Mietkaufgeschäft ist infolgedessen zum Bilanzstichtag leicht um 33,2 Mio. € auf 1.771,1 Mio. € gestiegen.

Dem stehen am Bilanzstichtag Einlagen von Kunden und Kreditinstituten bei der abcbank in Höhe von 1.371,7 Mio. € gegenüber. Die angekauften Leasing- und Mietkaufforderungen werden im Wesentlichen sowohl durch ABS als auch die Hereinnahme von Kundengeldern refinanziert. Zu den Einlagenkunden der Bank zählen neben kommunalen und inländischen institutionellen Anlegern in erster Linie Privatanleger und Geschäftskunden. Durch das attraktive Anlageangebot zur Teilnahme an Offenmarktgeschäften wurde diese im Vergleich zum Vorjahr stark ausgeweitet (+245 Mio. €) und die Refinanzierung über das Einlagengeschäft im Vergleich zum Vorjahr am Stichtag weniger stark genutzt (-53 Mio. €).

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich das Konzerneigenkapital aufgrund des erwirtschafteten Jahresüberschusses in Höhe von 4,8 Mio. € auf 234,2 Mio. € (+2,1 %) erhöht.

Das Jahr 2020 ist geprägt vom niedrigen Zinsniveau und den umfangreichen Maßnahmen der EZB zur Sicherstellung der Liquidität im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Coronapandemie. Diese trugen unverändert günstigen Refinanzierungsbedingungen bei. Aufgrund der breiten Refinanzierungsbasis der abc Holding über diverse Einlagenprodukte mit Privat- und Firmenkunden, der Teilnahme an Offenmarktgeschäften sowie der Platzierung von ABS-Papieren gibt es keine nennenswerten Liquiditätsrisiken. Die Refinanzierung erfolgt ausschließlich in Euro, Währungsrisiken wurden nicht eingegangen.

2.3.3. Kapital und Eigenmittel

Die abcbank steht als hundertprozentige Tochtergesellschaft der abc Holding GmbH unverändert zu 100 % im Anteilsbesitz des Familienkonzerns Wilh. Werhahn KG. Da insbesondere die Kapital- und Eigenmittelausstattung der abcbank im aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis von Relevanz ist, wird diese im Folgenden beschrieben.

Die abc Holding GmbH hat im Geschäftsjahr 2020 zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der abcbank eine weitere Erhöhung der Gewinnrücklagen um 3,0 Mio. € durch Einstellung des gesamten Jahresüberschusses 2019 vorgenommen. Diese Kapitalmaßnahme und die Umsetzung der Erleichterungen durch die KMU-Faktoren gemäß Artikel 501 CRR trugen dazu bei, dass sich die Kernkapitalquote von 14,6 % Ende 2019 auf 15,0 % zum 31. Dezember 2020 verbesserte.

Die anrechenbaren Eigenmittel zur Berechnung der Großkreditgrenze betragen zum Bilanzstichtag 219,9 Mio. € (Vorjahr: 216,7 Mio. €).

Die nach § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG ermittelte Kennziffer der Kapitalrendite beträgt am Bilanzstichtag 0,10 % (Vorjahr: 0,11 %).

2.3.4. Liquidität

Das Finanzmanagement der abc Holding verfolgt die Ziele, dem Geschäftsbereich abcfinance jederzeit ausreichende, laufzeitkongruente Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen sowie darüber hinaus die Zinsaufwendungen zu optimieren.

Die Liquidität des Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr unter anderem dank der siebten Verbriefungsstruktur weiterhin auf einem guten Niveau bewegt.

Im Geschäftsjahr war eine ausreichende Liquidität sichergestellt. Zum Stichtag betrug die Mindestliquiditätsquote LCR (Liquidity Coverage Ratio) zur Bewertung des kurzfristigen Liquiditätsrisikos 229 % (Vorjahr: 273 %) und lag damit deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen von 100 %.

2.3.5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zur internen Steuerung des Geschäftsbereichs abcfinance werden folgende Leistungsindikatoren, sogenannte Key Performance Indicators, herangezogen. Finanzielle Leistungsindikatoren sind RoE (Return on Equity = Eigenkapitalrendite), RoA (Return on Assets = Gesamtkapitalrendite) und CIR (Cost-Income-Ratio = Aufwand-Ertrag-Relation).

Das Wachstum des Aktivgeschäfts des Konzerns beruht auf dem verstärkten Forderungsankauf von der Schwestergesellschaft abcfinance GmbH und ihren Tochtergesellschaften. Dies führt dazu, dass sich bei isolierter Betrachtung der abcbank die Interpretationen der Kennzahlen RoA, RoE und CIR stark verschieben. Eine Beurteilung des Erfolgs muss daher unter Einbeziehung des TK abcfinance Holding stattfinden.

Die Eigenkapitalrendite stellt eine Kennziffer zur Beurteilung der Ertragslage dar, die das Ergebnis des Jahres im Verhältnis zum erweiterten Eigenkapital (bilanzielles Eigenkapital zuzüglich Substanzwert nach Steuern) anzeigt. Das Ergebnis wird durch das für Leasinggesellschaften relevante bereinigte wirtschaftliche Ergebnis (EBITA) repräsentiert, das sich aus dem operativen HGB-Ergebnis (vor Steuern), einer Zinsgutschrift für den Substanzwert sowie der Substanzwertveränderung zusammensetzt.

Der RoE zeigt im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr (11,3 %) mit 6,1 % insbesondere aufgrund des deutlich niedrigeren wirtschaftlichen Ergebnisses eine negative Entwicklung. Die negative Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses ist getrieben durch das pandemiebedingte geringere Neugeschäftsvolumen und ein erhöhtes Risikoniveau.

Die Gesamtkapitalrendite stellt eine Kennzahl zur Ermittlung der Rentabilität des eingesetzten Gesamtkapitals dar. Das Ergebnis wird durch das wirtschaftliche Ergebnis (EBITA) dargestellt.

Aufgrund des niedrigeren wirtschaftlichen Ergebnisses liegt der RoA mit 0,7 % im Geschäftsjahr 2020 deutlich unter dem Vorjahresniveau (1,2 %) und unter der für 2020 geplanten Kennziffer (1,2 %).

Die Cost Income Ratio stellt die operative Aufwands- und Ertragsrelation dar. Bei der Berechnung werden alle Aufwendungen (Personal- und Sachkosten, Abschreibungen sowie Provisionen) ins Verhältnis zu den Erträgen aus dem Neugeschäft, den Nacherlösen und den Nebenerträgen aus dem Bestand sowie dem Finanzbeitrag und den sonstigen betrieblichen Erträgen gesetzt. Die CIR erlaubt eine quantitative Aussage über die Effizienz der Leistungserstellung. Je geringer der Wert, desto effizienter wirtschaftet das Unternehmen.

Die CIR stellt sich im Geschäftsjahr 2020 mit 75,3 % schlechter als geplant (74,3 %) sowie unter dem Vorjahr (74,1 %) dar. Ursächlich hierfür ist das pandemiebedingt niedrigere Neugeschäftsvolumen mit direkter Auswirkung auf die Erträge. Die Reduzierung der Personalaufwendungen und Sachkosten durch Effizienzprojekte, Maßnahmen im Rahmen der Pandemie und Einsparungen bei geschäftsabhängigen Kostenpositionen durch weniger Neugeschäft konnten die fehlenden Erträge nicht kompensieren.

Als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren beobachtet die abc Holding zur internen Steuerung die Mitarbeiter-Fluktuationsquote (Personalbestand der abcbank). Im Vergleich zum Vorjahr ist diese aufgrund diverser Projekte zur Effizienzsteigerung auf 15,0 % (Vorjahr: 8,6 %) gestiegen. Die abc Holding betreibt ein eigenes Inhouse-Schulungsprogramm. 2020 lag die durchschnittliche Teilnehmerzahl bei 27 Mitarbeitern. Dies entspricht einer Quote von 21 % der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter. Diese sind ausschließlich bei der Tochtergesellschaft abcbank angestellt.

3. Prognose-, Risiken- und Chancenbericht

3.1. Prognosebericht

Die Geschäftsführung der Gesellschaft weist ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Ausführungen im Prognosebericht der Gesellschaft aufgrund der Coronapandemie unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens, dem Fortschreiten der Impfaktivitäten und der Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten nach dem zweiten Lockdown im Winterhalbjahr 2020/2021 stehen.

Aus diesem Sachverhalt resultiert eine erhöhte Planungsunsicherheit über die erwartbare Entwicklung der Gesellschaft.

Die hier dargestellten Erwartungen unterstellen ein Szenario, dass im Frühjahr 2021 die Ende 2020 eingeleiteten Impfungen erste Wirksamkeit zeigen und aufgrund dessen eine Lockerung der restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens in Deutschland möglich und eine Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten realistisch wird.

Die Aussichten der deutschen Wirtschaft für die kommenden Jahre sind weiterhin durch die Coronaviruspandemie geprägt. ⁴⁰ Die Deutsche Bundesbank kann bei einem andauernd hohen Infektionsgeschehen und der Fortdauer eingeschränkter Wirtschaftstätigkeit einen spürbaren Rückschlag für die deutsche Wirtschaft nicht ausschließen. ⁴¹ Sollte dieses Szenario nicht schlagend werden erwarten Deutsche Bundesbank wie auch das ifo-Institut, für das Jahr 2021 eine deutliche Erholung der deutschen Konjunktur. Diese wird, bedingt durch den zweiten Lockdown im Winterhalbjahr 2020/2021, voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2021 verstärkt Geschwindigkeit aufnehmen. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung werden der private Konsum sowie die bereits seit Ende 2020 wiedererstarkte Investitionstätigkeit der Unternehmen und privaten Haushalte sein. Nach zurückhaltender Investitionstätigkeit im Winterhalbjahr 2020/2021 werden die deutschen Unternehmen aufgrund deutlich verbesserter Absatzperspektiven im Verlaufe des Jahres ihre Investitionen ausweiten. ⁴² Insbesondere in der Fahrzeugindustrie als auch in der IT-Branche könnten vor allem zu Jahresanfang 2021 die bereits seit dem Ende 2020 bestehenden Schwierigkeiten in den Lieferketten von Halbleitern zu Produktionshemmnissen führen. ⁴³ Voraussichtlich wird das Vorkrisenniveau, auch aufgrund noch unterausgelasteter Produktionskapazitäten sowie anfänglich noch verbreiteter Unsicherheiten, voraussichtlich erst zeitverzögert erreicht werden. Dennoch wird für die Unternehmensinvestitionen ein deutlicher Anstieg von 6,8 % prognostiziert. Bei den Ausrüstungsinvestitionen fällt der voraussichtliche Zuwachs mit 12,5 % im Jahr 2021 höher aus. ⁴⁴ Auch die deutschen Exporte werden im Jahresmittel 2021 voraussichtlich um 10 % steigen und Ende des Jahres wieder das Niveau vor der Coronakrise erreichen. ⁴⁵ Die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt wird für das Jahr 2021 bei 70,1 % und für 2022 bei 69,0 % gesehen. ⁴⁶ Der prognostizierte Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) für 2021 fällt aufgrund der hohen Unsicherheiten im Vergleich zu den Vorjahren uneinheitlich aus. Zu Jahresbeginn 2021 wird das BIP aufgrund der weiterhin robusten Industrie- und Baukonjunktur voraussichtlich nur stagnieren. ⁴⁷ Für das Gesamtjahr geht die Deutsche Bundesbank von einem Anstieg von 3,0 %, der Sachverständigenrat von 3,7 % und das ifo-Institut von 4,2 % aus.

⁴⁰ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
⁴¹ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Januar 2021 (15.01.2021)
⁴² vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)

Reales Bruttoinlandsprodukt in Deutschland

Saison- und kalenderbereinigter Verlauf

^a Veränderung gegenüber dem Vorquartal in %.
^b Zahlenangaben:Veränderung der Ursprungswerte gegenüber dem Vorjahr.

Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des ifo Instituts; ab 4. Quartal 2020: Prognose des ifo Instituts.

© ifo Konjunkturprognose Winter 2020

⁴³ vgl. www.wiwo.de /unternehmen/auto/anhaltender-engpass-bei-halbleitern-tausende-autos-koennen-nicht-gebaut-werden (11.01.2021)
⁴⁴ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
⁴⁵ vgl. Deutsche Bank Resarch: Prognosen zur Corona Konjunktur in 2021
⁴⁶ vgl. ec.europa.eu /info/business-economy-euro/economic-performance-and-forecasts/economic-performance-country/germany/economic-forecast-germany_de
⁴⁷ vgl. ifo-Institut: ifo-Schnelldienst; Konjunkturelle Auswirkungen der zweiten Coronawelle (10.02.2021)

Die zukünftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst das Wachstum der Leasingbranche. Daher erwartet der Bundesverband Deutscher Leasingunternehmen (BDL) vor dem Hintergrund einer Wiedererstarkung der deutschen Konjunktur im Verlaufe des Jahres 2021 einen Anstieg der Investitionsaktivitäten der Unternehmen, welche mittels Leasing finanziert werden sollen. ⁴⁸ Bei den Ausrüstungsinvestitionen wird für das Jahr 2021 ein voraussichtlicher Anstieg von 12,5 % und für die realen Unternehmensinvestitionen eine deutliche Erholung von rund 7 % prognostiziert. ⁴⁹ Dabei wird erwartet, dass Unternehmen ihre Investitionen in Maschinen, Fuhrpark und IT-Ausstattung verstärkt über Leasing realisieren werden. ⁵⁰ Jedoch wird es voraussichtlich bis in das Jahr 2023 dauern, bis das Investitionsniveau wieder dem einer konjunkturellen Normallage entspricht. ⁵¹ Die Ertragssituation der Branchenmitglieder in 2021 wird insbesondere durch die Verschärfung der Risikosituation aufgrund der erwarteten Insolvenzen geprägt sein. Darüber hinaus sieht der Branchenverband weitere Unwägbarkeiten durch den Strukturwandel in der deutschen Automobilbranche sowie die weiterhin vorhandenen globalen Handelsbarrieren und Protektionismus. ⁵² In der Pressemitteilung des BDL aus Ende Februar 2021 zeigt die Leasingbranche, nach deutlich positiven Erwartungen zum Jahreswechsel einen Rückgang des Geschäftsklimas im Mobilien-Leasing, der sich jedoch weiterhin im positiven Bereich bewegt. Die Leasinggesellschaften erwarten zum derzeitigen Stand weiterhin eine positive Entwicklung, die sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen erst zeitlich nachgelagert im Geschäftsjahr 2021 zeigen wird. ⁵³ Zusammenfassend kann gesagt werden, dass viel vom Tempo des Voranschreitens einer flächendeckenden Impfung sowie den derzeit schwer einzuschätzenden Auswirkungen der Virusmutationen abhängen wird, die laut Einschätzung des BDL weitere wesentliche Unsicherheiten für eine positive Entwicklung darstellen. ⁵⁴ Darüber hinaus wird auch der Ausgang der im September 2021 anstehenden Bundestagswahl die Eckpfeiler künftiger Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen Handelns determinieren. ⁵⁵

Die Prognosen für die Entwicklung des Factoringmarktes im Jahr 2021 fallen optimistisch aus. Der Branchenverband sieht keine langfristigen Folgen der Coronapandemie für das Factoringgeschäft. ⁵⁶ Die Verlängerung des Schutzschirms für Warenkreditversicherer bis Mitte 2021 gibt weitere Sicherheit für die Stabilität der Lieferketten und die Lieferantenkredite. Vor dem Hintergrund des erwarteten Anstiegs der Insolvenzen wird das echte Factoring, welches eine Übernahme des Ausfallrisikos beinhaltet, an Bedeutung gewinnen. Mit dem positiven Effekt, dass sich das bankenunabhängige Factoring weiter im Mittelstand verankert. ⁵⁷ Die Mehrheit der Factoringunternehmen schätzt das Geschäftsklima für die Zukunft als gut bis befriedigend ein. ⁵⁸ Durch die seit Jahren steigende Attraktivität dieser Finanzierungsform, welche insbesondere in Krisenzeiten zum Tragen kommt, bleibt Factoring voraussichtlich auch 2021 eine verlässliche und attraktive Alternative, insbesondere im Mittelstand, aber auch darüber hinaus. ⁵⁹

⁴⁸ vgl. FLF 01/2021: Auch in Zukunft brauchen Unternehmen starke Partner für ihre Investitionen
⁴⁹ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
⁵⁰ vgl. FLF 01/2021: Auch in Zukunft brauchen Unternehmen starke Partner für ihre Investitionen
⁵¹ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
⁵² vgl. FLF 01/2021: Auch in Zukunft brauchen Unternehmen starke Partner für ihre Investitionen
⁵³ vgl. bdl.leasingverband.de/newsroom /aktuelles/investitionsklima-weiter-getruebt-2021-02-23
⁵⁴ vgl. bdl.leasingverband.de /newsroom/aktuelles/leasing-branche-gegen-den-trend-2021-01-26
⁵⁵ vgl. FLF 01/2021: Nachhaltig, mobil und innovativ in das Jahr 2021

Das günstige Finanzierungsumfeld der letzten Jahre wird voraussichtlich auch im Jahr 2021 Bestand haben. Der bisherige Kurs einer expansiven Geldpolitik wird sich fortsetzen. Das in 2020 durch die EZB aufgelegte Pandemie-Notfallprogramm sorgt dafür, dass mindestens bis März 2022 Wertpapierzukäufe durchgeführt werden. Daraus zurückfließende Gelder werden zumindest bis Ende 2023 reinvestiert. ⁶⁰ Die Bankkreditzinsen werden aufgrund der auskömmlichen Liquiditätsausstattung des Finanzsystems im Jahr 2021 voraussichtlich nur leicht steigen. Die Prognose für den 3- Monats-Euribor liegt für die Jahre 2021 bis 2023 bei -0,5 %. Bedingt durch die Lockerungsmaßnahmen und den damit verbundenen Nachholeffekten privater Haushalte wird sich die Sparquote im Jahresverlauf 2021 voraussichtlich um 2,3 % auf 14,8 % verringern. ⁶¹

Die Risikosituation deutscher Banken könnte sich im Jahr 2021 weiter verschärfen. Jedoch sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des zweiten Lockdowns voraussichtlich weniger stark als im Frühjahr 2020. Es wird erwartet, dass vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche betroffen sein werden. ⁶² Auch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 sowie die Entscheidungen im Hinblick auf die Verbesserung bzw. Anhebung staatlicher Überbrückungshilfen und deren Prolongation bis Ende Juni 2021 könnten die erwarteten Effekten aus einer höheren Zahl an Insolvenzen abfedern und somit das potentielle Risiko in den Büchern der Banken reduzieren. ⁶³

⁵⁶ vgl. FLF 01/2021: Wir sehen keine langfristigen Folgen für die Factoring-Branche
⁵⁷ vgl. FLF 01/2021: Wir sehen keine langfristigen Folgen für die Factoring-Branche
⁵⁸ vgl. www.factoring.de;Pressemitteilung zum 1. Halbjahr 2020
⁵⁹ vgl. FLF 01/2021: Insgesamt sind Krisenjahre bekanntlich gute Jahre für das Factoring
⁶⁰ vgl. ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2020 (16.12.2020)
⁶¹ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
⁶² vgl. ifo-Institut: ifo-Schnelldienst; Konjunkturelle Auswirkungen der zweiten Coronawelle (10.02.2021)

Die Rahmenbedingungen in der Bankenlandschaft sind unverändert geprägt von aufsichtsrechtlichen Vorgaben sowie hohen Prüfungsanforderungen. Das im Dezember 2020 verabschiedete Risikoreduzierungsgesetz reicht weit und sieht zahlreiche Umsetzungen für das Jahr 2021 sowie für die Folgejahre vor. Für barwertige Zinsänderungrisiken sind die Vorgaben der EBA bezüglich Frühwarnindikatoren bereits in nationale Meldevorschriften implementiert worden. Weitere ertragsorientierte Indikatoren werden nicht vor dem Jahr 2023 erwartet. ⁶⁴ Die Änderungen an der GroMiKV hingegen treten bereits ab Juni 2021 verbindlich in Kraft. Weitere Anforderungen entstehen durch die Umsetzung der sechsten MaRisk Novelle im Laufe des Jahres 2021 sowie durch die aufgrund der Coronapandemie auf den 1. Januar 2023 verschobene Umsetzung von Basel III. ⁶⁵ Auch die aktuell noch im Entwurf vorliegende Ma-Bewertung zur Bewertung der Abwicklungsfähigkeit der Institute sowie die Neufassung der MaBail-in werden die Institute zukünftig vor weitere Herausforderungen stellen. ⁶⁶

Der Verbriefungsmarkt im Jahr 2021 wird, wie im vergangenen Jahr 2020 auch, maßgeblich durch die Pandemie und deren Auswirkungen beeinflusst werden. Derzeit ist davon auszugehen, dass sich das Emissionsvolumen 2021 im Vergleich zu 2020 gleichbleibend beziehungsweise leicht rückläufig entwickeln wird. Somit ist mit einem Emissionsvolumen auf dem Verbriefungsmarkt 2021 von circa 180 Mrd. € bis 200 Mrd. € zu rechnen. Die Platzierungsquote dürfte im Vergleich zum Emissionsvolumen niedrig ausfallen. Grund hierfür ist die verstärkte Nutzung von ABS als Sicherheit im Rahmen des Eurosystems. Ende Oktober lag die Platzierungsquote 2020 bei 41 %. ⁶⁷

Die Coronapandemie hat in 2020 zu einer außergewöhnlichen wirtschaftlichen Krise geführt. Längerfristige Lock-Down Phasen - als notwendiges Instrument zur Pandemiebekämpfung - haben temporär ganze Branchen zum Erliegen gebracht. Mit staatlichen Maßnahmen zur wirtschaftlichen Pandemiebekämpfung wie beispielsweise der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und "Corona-Hilfen" für Unternehmen wird versucht, die Auswirkungen abzumildern. Diese Unterstützungsmaßnahmen führen in der Folge dazu, dass aktuell die zugrundeliegenden "Bewegungsinformationen" in den diversen verbrieften Portfolien nur sehr eingeschränkt aussagekräftig sind. Mit Auslauf der staatlichen Unterstützungen in der zweiten Jahreshälfte kann es daher aufgrund von steigenden Verlust- und Überfälligkeitsquoten zu einer Verschlechterung der Poolperformance kommen. ⁶⁸

⁶³ vgl. bdl.leasingverband.de /newsroom/aktuelles/insolvenzantragspflicht- bis-ende-april-ausgesetzt-2021-01-20
^d64 vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
⁶⁵ vgl. Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2020 (14.12.2020)
⁶⁶ vgl. Deloitte: Themennachmittag Banken; Düsseldorf (24.11.2020)
⁶⁷ vgl. ABS & Structured Credits - Ausblick 2021 -der europäische Verbriefungsmarkt

Die Geschäftsleitung des Konzerns geht zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses davon aus, dass die zur Eindämmung der Coronapandemie ergriffenen staatlichen und medizinischen Interventionen ab dem Frühjahr 2021 wirken werden. Dies wird einen wesentlichen Einfluss auf die binnenwirtschaftliche Konjunktur, und somit entsprechend positive Auswirkungen auf das Geschäft der abcfinance haben. Aufgrund dessen erwartet die Geschäftsführung, sowohl im Leasing als auch im Factoring einen moderaten Anstieg des Neugeschäftes für die abcfinance, was sich auch auf das Forfaitierungsvolumen der abcbank GmbH auswirken wird.

Die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns folgt der Neugeschäftsentwicklung des Teilkonzerns abcfinance Holding GmbH, da dieser den wesentlichen Zuträgerkanal im Aktivgeschäft darstellt. So übertragen sich auch die Chancen und Risiken des Teilkonzerns abcfinance Holding GmbH auf die abcbank. Der Teilkonzern abcfinance Holding plant insbesondere über die abcfinance den Ausbau der Geschäftsfelder das Neugeschäftswachstum fortzuführen. Im kommenden Geschäftsjahr soll die Strategie, durch organisches Wachstum zu wachsen, fortgesetzt werden. Opportunistisches, anorganisches Wachstum wird dabei nicht ausgeschlossen.

Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns wird durch die geplante Thesaurierung des Ergebnisses 2020 der abcbank weiter gestärkt. Der erwartete Anstieg im Neugeschäft führt zu höheren Risikoaktiva. Aufgrund des prognostizierten Anstiegs der ausgefallenen Risikopositionen im kommenden Jahr wird der Anteil der ausgefallenen Risikopositionen, die einer Risikogewichtung von 150 % unterliegen, voraussichtlich steigen. Die Thesaurierung und die entlastenden Effekte aus den aufgrund der Coronapandemie in 2020 unter anderem durch EZB und BaFin beschlossenen Eigenkapitalanforderungen sorgen für eine stabile Eigenkapitalausstattung. Die Geschäftsführung des Konzerns erwartet, dass die erforderliche Mindesteigenkapitalausstattung nicht gefährdet sein wird.

⁶⁸ vgl. ABS & Structured Credits - Ausblick 2021 -der europäische Verbriefungsmarkt

Die Geschäftsleitung des Konzerns geht für den genannten Zeitraum davon aus, dass sich die durchschnittlichen Kosten der Refinanzierung auf Vorjahresniveau bewegen werden. Positiv werden sich die bereits in 2020 eingeleiteten EZB-Maßnahmen auswirken, die bis in das Jahr 2021 und darüber hinaus reichen. Das für das kommende Jahr erneut in revolvierender Form geplante achte Compartment bildet, neben der Ausweitung des Einlagengeschäfts, eine weitere Säule zur kostengünstigen Refinanzierung. Das Ausmaß des Anstiegs der Risikovorsorge wird im Wesentlichen abhängig von der Entwicklung der Insolvenzen im Jahr 2021 sein.

Für das kommende Jahr erwartet die Geschäftsleitung des Konzerns aus dem Anstieg des Neugeschäftes im Teilkonzerns abcfinance Holding vor dem Hintergrund eines weiterhin günstigen Refinanzierungsumfeldes positive Ergebnisbeiträge aus dem Forfaitierungsgeschäft der Tochtergesellschaft abcbank. Diesen steht voraussichtlich aufgrund der zu erwartenden Insolvenzen ein deutlich höherer Bedarf an Risikovorsorge gegenüber, sodass in 2021 ein deutlicher Rückgang des Geschäftsergebnisses erwartet wird.

Aufgrund der Annahmen zur Neugeschäfts- und Ergebnisentwicklung -insbesondere unter Berücksichtigung der weiteren prognostizierten Auswirkungen der Coronapandemie -geht der Geschäftsbereich abcfinance davon aus, dass sich die Kennzahlen RoE, RoA und CIR im Jahr 2021 verschlechtern werden.

3.2. Risikomanagementprozesse

Die von der Geschäftsleitung jährlich festgelegte Geschäfts- und Risikostrategie bildet die Basis für das Risikomanagementsystem der abcbank GmbH. Die Risikostrategie gibt die strategische Grundhaltung der Geschäftsführung zum Risikomanagement wider und beinhaltet die aus der Risikotragfähigkeit abgeleiteten Limitierungen sowie risikobegrenzende Maßnahmen.

Zu den Hauptaufgaben des Risikomanagements zählen dabei die laufende Identifikation, Beurteilung, Steuerung und Überwachung -einschließlich der Berichterstattung -von unternehmensinternen sowie externen Risiken, deren Eintritt die Erreichung strategischer Unternehmensziele gefährden würde.

3.2.1. Risikoidentifikation / -inventur

Die Risikoidentifikation dient der strukturierten Erfassung der Risiken. Diesem Schritt messen wir große Bedeutung bei, da nur die hier erfassten Risiken in den nachfolgenden Prozessschritten berücksichtigt werden. Sind die Risiken erfasst, ist festzulegen, welche Risiken eine wesentliche Bedeutung für die Bank darstellen. Zudem werden in der Vergangenheit als unwesentlich eingestufte Risiken überprüft, da diese z.B. aufgrund der Aufnahme neuer Geschäftsfelder an Bedeutung gewonnen haben können.

Neben der Einstufung der Wesentlichkeit der Risiken berücksichtigen wir gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) die mit wesentlichen Risiken verbundenen Risikokonzentrationen. Hierbei werden neben Risikopositionen gegenüber Einzeladressen, die allein aufgrund ihres Volumens der Geschäftsbeziehung eine Risikokonzentration darstellen, auch solche Risikokonzentrationen berücksichtigt, die durch den Gleichlauf von Risikopositionen innerhalb einer Risikoart (Intra-Risikokonzentrationen) sowie über verschiedene Risikoarten hinweg (Inter-Risikokonzentrationen) entstehen. Ferner wird bei der Risikoinventur geprüft, welche Risiken die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage wesentlich beeinträchtigen können.

Die Risikoidentifikation wird in folgenden Gremien/Prozessen vorgenommen:

Gremium / Prozess	Inhalt	Turnus
Risikotag	- Besprechung möglicher neuer Risiken	mindestens jährlich
	- Festlegung der Wesentlichkeit / Unwesentlichkeit neuer / bestehender Risiken
	- Identifizierung von Intra und Inter-Risikokonzentrationen
	- Besprechung der Beeinträchtigung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage
	- Überprüfung des Risikotragfähigkeitskonzepts
Gesamtstrategieausschuss	Überprüfung der Risikoeinschätzung anhand des Zahlenmaterials aus dem Bereich Institutssteuerung	quartalsweise, anlassbezogen
Strategieausschüsse Adressenausfallrisiken	- Überprüfung der Risikoeinschätzung anhand des Zahlenmaterials aus dem Bereich Institutssteuerung	quartalsweise, anlassbezogen
sowie Marktpreis- und Liquiditätsrisiko	- Erarbeitung von Vorschlägen zum Risikoprofil
Strategieausschuss OpRisk	- Identifizierung operationeller Risiken unter Beteiligung von Bereichsleitern und deren Mitarbeitern	jährlich, anlassbezogen
	- Identifizierung operationeller Schäden im Tagesgeschäft unter Beteiligung von Bereichsleitern und deren Mitarbeitern
Prozesse im Risikocontrolling	- Überprüfung des Risikogehalts im Rahmen der anstehenden Aufgaben - Abgabe von Empfehlungen hinsichtlich der Entwicklung einzelner Risiken	laufend
NPP	- Bewertung neuer/bestehender Risiken aufgrund neuer Produkte/neuer Märkte	im Rahmen des NPP

3.2.2. Beurteilung, Steuerung und Überwachung der wesentlichen Risikoarten

3.2.2.1. Adressenausfallrisiko

Unter Adressenausfallrisiko verstehen wir die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund des Ausfalls oder der Bonitätsveränderung von Geschäftspartnern das erwartete Maß übersteigen.

3.2.2.1.1. Beurteilung

Die Risikobeurteilung erfolgt zunächst einzelfallbezogen im Antragsprozess (Leasing- oder Darlehensnehmer, Anschlusskunde, Debitor) mit Hilfe von Scoring- und Ratingsystemen bzw. unter Einbindung externer Informationen von Auskunfteien oder des Warenkreditversicherers.

Darüber hinaus existiert ein Verfahren zur Früherkennung von Insolvenzen, das uns in die Lage versetzt, frühzeitig auf potenzielle Schieflagen zu reagieren.

Das Adressenausfallrisiko des Leasinggeschäfts beurteilen wir mit Hilfe des erwarteten und des unerwarteten Verlustes. Hierfür werden Modelle für kundenbezogene Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verluste bei Ausfall verwendet.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 beträgt der Gesamtverlust im Adressenausfallrisiko auf dem 97%-Quantil 24.518 T€, wodurch das Limit von 75.000 T€ zu 33 % ausgelastet wird.

3.2.2.1.2. Steuerung

Die Steuerung des Adressenausfallrisikos setzt ebenfalls zunächst auf Ebene des Einzelgeschäfts an. Die sorgfältige Analyse im Antragsprozess bzw. die Nutzung objektivierter, automatisierter Entscheidungsverfahren ist die erste Stufe des Steuerungsprozesses. Die eingesetzten Risikoklassifizierungsverfahren werden regelmäßig validiert und auf ihre Angemessenheit hin überprüft.

Basierend auf den Informationen des Frühwarnsystems und insbesondere zum aktuellen Zahlungsverhalten des Schuldners greifen auf Ebene der Bestandsbearbeitung ggf. einzelfallbezogene Steuerungsmaßnahmen über die Intensivbetreuung oder die Betreuung von Risikoengagements. Dabei liegt der Fokus zunächst auf einer gemeinsamen Lösungssuche mit dem Kunden, bevor gegebenenfalls ergänzende Maßnahmen ergriffen werden bzw. es zu einer Vertragskündigung kommt.

Im Rahmen des Strategieprozesses werden auf Portfolioebene strategische Vorgaben der Geschäftsleitung zu unerwarteten Verlusten, Branchenkonzentrationen und Volumenkonzentrationen definiert. Aus den sich hieraus ergebenden Anforderungen werden Steuerungsmaßnahmen abgeleitet, die durch den Strategieausschuss Adressenausfallrisiken vorbereitet und durch den Gesamtstrategieausschuss oder die Geschäftsführung verabschiedet werden.

Im Zeitverlauf der Coronapandemie wurden im Berichtsjahr 2020 besondere Maßnahmen im Rahmen des Risikomanagement-Prozesses durchgeführt.

―	Auf Basis einer expertenbasierten Einschätzung wurden bestimmte als besonders Corona-exponierte Branchen von der automatisierten Kreditentscheidungslogik ausgeschlossen
―	Notwendige Stundungsvereinbarungen mit Kunden wurden einer spezifischen und kompetenzgerechten Entscheidungslogik unterworfen
―	Das Monitoring des Mahnstatus der Kunden wurde strukturell erweitert.
―	In der Neugeschäftsprüfung wurden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geschäftsmodelle der Kunden bewertet
―	Die 10 größten Bestandskunden wurden einem Einzelassessment unterworfen, um möglichen Risikovorsorgebedarf auf Einzelengagementebene zu identifizieren

3.2.2.1.3. Überwachung

Die Überwachung des Adressenausfallrisikos erfolgt zunächst einzelgeschäftsbezogen mit Hilfe von Mahnlisten und Vorschlagslisten zur Bildung von Risikovorsorge. Darüber hinaus greifen die in den Arbeitsanweisungen zur Früherkennung von Insolvenzen beschriebenen Prozesse.

Auf Ebene des Portfolios zeigt uns zunächst die monatliche Mahnstatistik unmittelbar ein Bild von der Entwicklung der zugrundeliegenden Geschäfte. Im Quartalsrisikobericht werden Statistiken zu Branchen-, Objekt- und Schuldnerverteilungen dargestellt, die in Kombination mit der Darstellung des Adressenausfallrisikos in der Risikotragfähigkeit ein Bild der Risikolage zeigen. Für das Leasingportfolio wird zusätzlich die aktuelle Verteilung der Forderungshöhen und der Risikopotenziale auf die Risikoklassen dargestellt. Ergänzend dient die Darstellung der gebildeten Risikovorsorge der Rückschau auf das schlagend gewordene Adressenausfallrisiko.

3.2.2.2. Zinsänderungsrisiko

Unter dem Zinsänderungsrisiko verstehen wir potenzielle Verluste, die aufgrund unerwarteter Änderungen der Referenzzinssätze im Geld- und Kapitalmarkt entstehen können. Voraussetzung für das Entstehen eines solchen Verlustpotenzials sind im Wesentlichen Inkongruenzen in der Zinsbindung durch unterschiedliche Abläufe von Aktiv- und Passivpositionen.

Die abcbank GmbH ist ein Nicht-Handelsbuchinstitut im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG).

3.2.2.2.1. Beurteilung

Für die abcbank GmbH liefert der aufsichtsrechtliche Zinsshift um +/- 200 Basispunkte erste Informationen zur Höhe der bestehenden Risiken. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 betragen die gemessenen Risiken 12,8 % der Eigenmittel.

In der internen Ermittlung der Zinsänderungsrisiken wird ein Value-at-Risk-Verfahren auf der Basis der historischen Zinsentwicklungen der letzten fünf Jahre eingesetzt. Die aktuelle Zinsstrukturkurve wird um tägliche Änderungen ihrer Stützstellen angepasst und mit diesen die Barwertänderung der aktuellen Zahlungsströme ermittelt. Zum Stichtag beträgt das 97%-Quantil der auf ein Jahr hochskalierten Änderungen 5,9 Mio. € und lastet das festgelegte Limit von 15,0 Mio. € zu 40 % aus. Zusätzlich wird für die abcbank das periodische Zinsänderungsrisiko einschließlich der geplanten Neugeschäfte betrachtet. Auf dem 97%-Quantil der simulierten Zinsergebnisänderungen ergibt sich ein unerwarteter Verlust von 353 T€, der weit unter der Limitierung von 2.000 T€ liegt.

3.2.2.2.2. Steuerung

Neben der Limitierung in der Risikotragfähigkeit wird das Zinsänderungsrisiko durch den Bereich Refinanzierung beeinflusst. Die Beeinflussung stellt im Wesentlichen auf Änderungen in der Refinanzierungsstruktur über gezielte Refinanzierungsgeschäfte bzw. die Konditionsgestaltung im Einlagengeschäft ab.

Zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken werden keine derivativen Finanzinstrumente oder anderen Sicherungsgeschäfte eingesetzt.

3.2.2.2.3. Überwachung

In den täglichen Datenbankprozessen wird das Cashflow-Profil des aktuellen Portfolios ermittelt. Durch automatisierte Prozesse wird das Zinsänderungsrisiko ebenfalls täglich überwacht. Im Quartalsrisikobericht werden die Höhe des Zinsänderungsrisikos und die Einhaltung der in der Risikostrategie festgelegten Limitierungen kommuniziert.

3.2.2.3. Liquiditätsrisiko

Unter dem strukturellen Liquiditätsrisiko (auch Refinanzierungskostenrisiko) verstehen wir das Risiko von Vermögenswertverlusten, die aufgrund von Veränderungen des Refinanzierungsspreads entstehen können. Voraussetzung für das Entstehen eines solchen Verlustpotenzials sind Refinanzierungslücken und damit einhergehende Inkongruenzen in der Liquiditätsablaufbilanz durch unterschiedliche Liquiditätsbindungen von Aktiv- und Passivpositionen.

Unter dem dispositiven Liquiditätsrisiko (auch Zahlungsunfähigkeitsrisiko) verstehen wir das Risiko, dass -trotz eines positiven Vermögenswertes des Unternehmens -eine Zahlungsunfähigkeit entstehen kann.

3.2.2.3.1. Beurteilung

Die Beurteilung des strukturellen Liquiditätsrisikos fußt einerseits auf den vorhandenen Inkongruenzen in der Refinanzierung, andererseits auf einer Expertenschätzung des Refinanzierungsspreads im unerwarteten Risikofall. Der für den unerwarteten Verlust festgelegte Aufschlag auf die geplanten Refinanzierungsspreads beträgt 25 bp. Es ergibt sich zum Stichtag ein Risikowert von 729 T€, der das Limit von 2.000 T€ zu 36 % auslastet.

Die Beurteilung des dispositiven Liquiditätsrisikos mündet in der Festlegung einer Mindestvorgabe für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) und eines maximalen Tagesgeldvolumens. Zum Stichtag betrug die LCR 229 % und lag somit deutlich über den von der Aufsicht geforderten 100 %.

3.2.2.3.2. Steuerung

Das Refinanzierungsrisiko wird durch den Bereich Refinanzierung beeinflusst. Die Steuerungsmaßnahmen entsprechen denen des Zinsänderungsrisikos.

Für Notfälle in der Liquiditätsversorgung existiert eine Notfallplanung. Ein Liquiditätsengpass wird dabei definiert als eine Situation, in der der Liquiditätsbestand im Prognosezeitraum von 10 Tagen 10,0 Mio. € unterschreitet und vom Bereich Refinanzierung noch keine Maßnahmen zur Liquiditätsbeschaffung eingeleitet worden sind. Die Durchführbarkeit und Wirksamkeit der im Notfallplan definierten Maßnahmen wird jährlich überprüft.

3.2.2.3.3. Überwachung

Überwacht wird das barwertig ermittelte Liquiditätskostenrisiko durch täglich ablaufende, automatisierte Datenbankprozesse im Risikocontrolling auf der Basis von aktuellen Cashflow-Prognosen und unterschiedlichen Refinanzierungsaufschlägen. Im Quartalsrisikobericht werden zudem ausgewählte Informationen zum barwertigen bzw. periodischen Liquiditätsrisiko aufgeführt. Zudem ermittelt der Bereich Risikocontrolling durch automatisierte Datenbankprozesse täglich die LCR-Kennzahl.

Im Rahmen der operativen Liquiditätsdisposition überwacht der Bereich Refinanzierung die Liquiditätslage stetig auf Grundlage verschiedener operativer Arbeitsunterlagen. Außerdem finden Liquiditätsablaufbilanzen Eingang in den Gesamtrisikobericht.

3.2.2.4. Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko definieren wir als die Gefahr des Eintretens von Verlusten, die aufgrund von (1) Unangemessenheit oder Versagen von internen Systemen, Prozessen und Menschen, (2) eintretenden externen Ereignissen (z.B. Betrug) oder (3) Rechtsrisiken entstehen können. Zur Identifikation operationeller Risiken wird regelmäßig ein Self-Assessment durchgeführt. Die Befragung von ausgewählten Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche führt zu einer strukturierten Selbsteinschätzung und Offenlegung potenzieller operationeller Risiken. Somit wird die Risikotransparenz gesteigert und der Risikosteuerung eine belastbare Datengrundlage bereitgestellt.

3.2.2.4.1. Beurteilung

Die Beurteilung des operationellen Risikos erfolgt über zukunftsgerichtete Risikomeldungen, vergangenheitsbezogene Meldungen eingetretener Schadenfälle und über das jährlich durchgeführte Self-Assessment.

In der Risikotragfähigkeit zum Stichtag wird das operationelle Risiko mit einem Abzugsposten in Höhe von 3,2 Mio. €.

3.2.2.4.2. Zukunftsgerichtete Risikomeldungen

Operationelle Risiken beschreiben die Verlustmöglichkeiten bei unsicheren Unternehmungen. Sie sind mindestens in einer Dimension (z. B. Eintrittszeitpunkt oder jährlicher Risikobetrag) unsicher.

Als wesentliche operationelle Risiken betrachten wir solche Risiken, die einen Schadenerwartungswert größer als 250.000 EUR aufweisen.

Alle Mitarbeiter sind angehalten, die im Tagesgeschäft erkannten operationellen Risiken zu melden. Mit der Meldung des Risikos verbunden ist die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des möglichen Risikobetrags pro Jahr. Ebenfalls sind Angaben zu angedachten Gegenmaßnahmen zu machen, welche vom Risikocontrolling in regelmäßigen Strategieausschüssen auf ihre Umsetzung kontrolliert werden.

3.2.2.4.2.1. Meldung von Schadensfällen

Die Erfassung und Analyse von Schadensfällen erfolgt durch den Strategieausschuss Operationelle Risiken in einer Schadensfalldatenbank. Die Bereichsleiter der abcbank GmbH sind verpflichtet, Schadensfälle zeitnah dem Strategieausschuss Operationelle Risiken zu melden. Dazu werden die Fälle einer der Baseler Ereigniskategorien zugeordnet:

―	Abwicklung, Vertrieb und Prozessmanagement
―	Externe betrügerische Handlungen
―	Interne betrügerische Handlungen
―	Beschäftigung und Arbeitsplatzsicherheit
―	Geschäftsunterbrechungen und Systemausfälle
―	Sachschäden
―	Kunden, Produkte und Geschäftsgepflogenheiten

Eine weitere Kategorisierung erfolgt durch die Einordnung des Schadenfalls in ein Geschäftsfeld.

Gemäß den MaRisk sind bedeutende Schadensfälle unverzüglich hinsichtlich ihrer Ursachen zu analysieren. Ziel ist es, effektive Gegensteuerungsmaßnahmen zu ergreifen, welche eine Wiederholung des Schadensereignisses ausschließen, unwahrscheinlicher machen oder die Schadenshöhe begrenzen.

Bedeutende Schadensfälle sind alle Schadensfälle mit einem Schaden über 250 T€. Die Verantwortung für die Analyse der Schadensfälle trägt der jeweilige Bereichsleiter, welcher den Schaden gemeldet hat.

Nach erfolgter Analyse sind von dem Bereich, der die Verantwortung für das Risiko trägt, welches für den Schaden ursächlich ist, Maßnahmen zur Gegensteuerung zu entwickeln bzw. bereits bestehende Maßnahmen zu überprüfen und dem Strategieausschuss Operationelle Risiken mitzuteilen.

3.2.2.4.2.2. Self-Assessment

In der jährlich durchgeführten Selbsteinschätzung werden mögliche Schadensarten durch ausgewählte Experten skizziert und strukturiert in eine Risikolandkarte übertragen. Mit geschätzten Eintrittshäufigkeiten und potenziellen Schadenshöhen wird für jede Risikoart das Verlustpotenzial ermittelt. Somit können unterschiedliche Schadensszenarien betrachtet und als Grundlage für die Steuerung genutzt werden.

3.2.2.4.3. Steuerung

Gesteuert werden die operationellen Risiken über eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die im Wesentlichen in der schriftlich fixierten Ordnung niedergelegt sind.

3.2.2.4.4. Überwachung

Die Überwachung und Kontrolle von Maßnahmen zur Risikominderung wesentlicher operationeller Risiken sowie von Gegensteuerungsmaßnahmen zur Vermeidung einer Schadenswiederholung erfolgt durch den für die Nachschau Verantwortlichen. Diese Position wird grundsätzlich von einem Mitglied des Strategieausschusses Operationelle Risiken übernommen.

Der Umsetzungsstand der Maßnahmen wird durch den Strategieausschuss Operationelle Risiken im Rahmen einer vierteljährlichen Überwachung nachgehalten. Darüber hinaus ist die Geschäftsleitung per Ad-hoc-Meldung zu informieren, wenn die Schadenshöhe von 250 T€ im Einzelfall überschritten wird.

Die Hauptverantwortung für die Überwachung trägt der Strategieausschuss Operationelle Risiken.

3.2.3. Risikotragfähigkeitsrechnung

Zur Abbildung der Risikotragfähigkeit nutzt die abcbank GmbH weiterhin einen bilanzorientierten Fortführungsansatz, bei dem quartalsweise die Risikodeckungsmasse ermittelt und der gemessenen Risikohöhe gegenübergestellt wird. Dabei wird die Risikotragfähigkeit als gegeben angesehen, wenn die Fortführung der Geschäftstätigkeit auch dann gewährleistet ist, wenn alle einbezogenen Risiken schlagend werden sollten (Going-Concern-Ansatz).

Die Risikodeckungsmasse wird ausgehend von allen potenziell zur Deckung von schlagend werdenden Risiken zur Verfügung stehenden Positionen (Risikodeckungspotenzial) ermittelt. Das Risikodeckungspotenzial setzt sich aus dem aktuellen Eigenkapital, dem um das Planrisiko erhöhten Plangewinn nach Abschlägen der nächsten 12 Monate, dem erwirtschafteten Ergebnis nach Steuern und einer gegebenenfalls geplanten Kapitalinjektion zusammen. Unter Abzug der regulatorischen Mindestkapitalanforderung (Going-Concern-Kapital), dem zusätzlichen Going-Concern-Kapital aus Wachstumsannahmen der nächsten 12 Monate, der nicht anrechenbaren immateriellen Vermögensgegenstände und sonstiger Abzugsposten zur Abbildung von Modell- und operationeller Risiken ergibt sich die Risikodeckungsmasse. Diese Risikodeckungsmasse wird dann im Rahmen einer geschäftspolitischen Entscheidung der Geschäftsführung in Form von Limiten auf die verbleibenden Risikoarten allokiert.

Zum 31. Dezember 2020 beträgt das Risikodeckungspotenzial 255,2 Mio. €. Davon werden 130,4 Mio. € für regulatorische Anforderungen (einschließlich Anforderungen aus geplantem Wachstum) sowie 3,9 Mio. € für sonstige Risiken abgezogen, sodass eine Risikodeckungsmasse von 120,9 Mio. € zur Verfügung steht. Davon sind in der Risikostrategie insgesamt 79,0 Mio. € für Adressenausfall-, Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken allokiert.

Zur Überprüfung der Risikotragfähigkeit werden die gemessenen Risiken der abcbank GmbH quartalsweise zu einem Gesamtrisiko auf einen Zeitraum von rollierenden 12 Monaten verdichtet.

Die folgende Tabelle zeigt die Übersicht der Risikotragfähigkeitsrechnung der abcbank zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr:

Mio. €	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
Risikodeckungspotential	255,2	243,5	+11,7
-Going Concern-Kapital	130,4	135,4	-5,0
-Sonstige Abzugsposten	3,9	3,9	0,0
Risikodeckungsmasse gesamt	120,9	104,2	+16,7
davon: allokiert	79,0	70,0	+9,0
Gemessene Risiken
Adressenausfallrisiko	24,5	49,1	-24,6
Zinsänderungsrisiko	0,4	0,3	+0,1
Liquiditätsrisiko	0,7	0,4	+0,3
Gesamtrisiko	25,6	49,8	-24,2
Auslastung in %	21,2%	42,5%

Die Risikotragfähigkeit war zu den Bilanzstichtagen wie auch zu den quartalsweise erfolgten Ermittlungen jeweils gegeben, da die wesentlichen Risiken durch das Risikodeckungspotenzial, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Risikokonzentrationen, laufend abgedeckt waren. Zum Stichtag beträgt die Auslastung der Limite über alle Risikoarten 32 %. Der deutliche Rückgang der Adressausfallrisiken resultiert aus der Einführung einer verfeinerten Methodik der Messung von Adressausfallrisiken. Im Ergebnis schätzen wir das Risikomanagement der abcbank GmbH als dem Risikoprofil angemessen ein.

3.2.4. Stresstests

Nach MaRisk AT 4.3.3 sind regelmäßig sowie anlassbezogen angemessene Stresstests für die als wesentlich eingestuften Risiken durchzuführen.

Die regelmäßigen Stresstests werden zumindest halbjährlich durchgeführt. Anlassbezogene Stresstests werden durch die Geschäftsführung, die Strategieausschüsse oder das Risikocontrolling initiiert.

Die regelmäßigen Stresstests beinhalten ein historisches und ein hypothetisches Szenario. Zusätzlich werden die Auswirkungen eines schweren konjunkturellen Abschwungs auf Gesamtinstitutsebene analysiert.

Die Festlegung der Szenarien erfolgt durch die für die Risikoarten zuständigen Strategieausschüsse. Die Berechnungen werden durch das Risikocontrolling in Abstimmung mit den Leitern der Strategieausschüsse durchgeführt und im Gesamtstrategieausschuss kritisch reflektiert.

Der inverse Stresstest erfolgt jährlich.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 wurden die Stresstests auf der Grundlage des gültigen Konzepts durchgeführt. Hierbei wurden die Auswirkungen der Stressannahmen auf die Risikodeckungsmasse ermittelt. Die Risikotragfähigkeit ergibt sich durch die Gegenüberstellung der Risikodeckungsmasse zu den gemessenen Risikobeträgen unter den spezifischen Annahmen der Szenarien. In allen Stresstestszenarien zum Stichtag 31. Dezember 2020 war die Risikotragfähigkeit gegeben.

3.2.5. Kapitalplanungsprozess

Die abcbank GmbH verfügt über einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs. Auf der Grundlage eines Planszenarios und eines adversen Szenarios werden die Auswirkungen von Veränderungen der eigenen Geschäftstätigkeit oder der strategischen Ziele sowie Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds auf den Kapitalbedarf über den Betrachtungshorizont des Risikotragfähigkeitskonzepts hinaus untersucht. Als Basis dienen die Planzahlen aus der mittelfristigen Geschäftsplanung und strategisch festgelegten Eigenmittelzielquoten sowie aus möglichen adversen Szenarioannahmen.

3.2.6. Risikokommunikation / -berichtswesen

Folgende Berichte sind zentrale Bestandteile der laufenden Risikoberichterstattung im engeren Sinne.

Nr.	Bezeichnung	Turnus	Verantwortlich	Empfänger
1.	Quartalsrisikobericht	Quartal	• Risikocontrolling	• Geschäftsführung
			• Strategieausschüsse	• Revision
2.	Risikotragfähigkeit	Quartal	• Risikocontrolling	• Geschäftsführung
				• Aufsichtsrat
3.	Mahnstatistik	Monat	• Risikocontrolling	• Geschäftsführung
				• Aufsichtsrat
4.	Zinscockpit inkl. Liquiditätsvorschau	Woche	• Refinanzierung	• Geschäftsführung
				• Risikocontrolling
5.	Compliance-Bericht	Quartal	• Compliance	• Geschäftsführung
				• Leiter Compliance Wilh. Werhahn KG
				• Revision

Daneben gibt es einen Ad-hoc-Meldeprozess, der bei plötzlich und unerwartet eintretenden Adressenausfall- und operationellen Risiken die direkte Berichterstattung an die Geschäftsführung gewährleistet.

Ergänzend existiert eine Vielzahl von Berichten und Auswertungen, die der Risikoberichterstattung im weiteren Sinne zugerechnet werden können. Auf eine Aufzählung wird an dieser Stelle bewusst verzichtet.

3.2.7. Zusammenfassende Risikoeinschätzung

Das Risikomanagementsystem wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Weiterentwickelte Scorekarten mit verbesserten Trennschärfen optimieren die Steuerung und Bewertung der Adressenausfallrisiken. Die Risikomodellierung für Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken auf Cashflow-Basis geben ein genaueres Bild der tatsächlichen Risiken wieder. Wesentliche Risiken aus Branchen- oder Größenkonzentrationen sind nicht erkennbar.

Die Risikodeckungsmasse ist unter anderem auch durch die Optimierung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen aufgrund der erstmaligen Nutzung der KMU-Faktoren angewachsen. Die Risikotragfähigkeit war zu den Zeitpunkten der Ermittlung zum jeweiligen Quartalsstichtag gegeben. In der künftigen Entwicklung der Bank sehen wir aufgrund einer risikoadjustierten Geschäftspolitik trotz spürbarer Belastung der Ertragslage durch die Niedrigzinsphase keine strukturellen Risiken.

3.3. Aufbauorganisation des Risikomanagements

Die Aufbauorganisation orientiert sich zum einen an den Vorgaben der Mindestanforderungen an das Risikomanagement. Zum anderen richtet sich die Ausgestaltung des Risikomanagements an dem Umfang und der Komplexität der Geschäftsaktivitäten aus. Die mit den Prozessen verbundenen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten wurden klar definiert und aufeinander abgestimmt.

3.3.1. Ausschüsse

3.3.1.1. Gesamtstrategieausschuss

Der Gesamtstrategieausschuss (GSA) steuert das Risikomanagement der abcbank GmbH.

Stimmberechtigte Mitglieder sind:

―	Geschäftsleitung
―	Leiter Strategieausschuss Adressenausfallrisiken
―	Leiter Strategieausschuss Marktpreis- und Liquiditätsrisiko
―	Leiter Strategieausschuss Operationelle Risiken
―	Leiter Institutssteuerung
―	Compliancebeauftragter

Die Leiter der Internen Revision hat im GSA nur ein Frage- und Informationsrecht; er ist nicht stimmberechtigt.

Wesentliche Aufgabe des GSA ist die Beurteilung der Gesamtrisikolage. Besondere Bedeutung kommt dem jährlich stattfindenden Risikotag zu, an dem die Risikoidentifikation vorgenommen und das Gesamtrisikoprofil verabschiedet werden. Hierunter fällt auch die Identifikation von Klumpenrisiken sowie von Inter- und Intrarisikokonzentrationen. Des Weiteren erfolgt die Beurteilung der Gesamtrisikolage anhand des vierteljährlichen Risikoberichts. Im Fokus steht neben der Prüfung der einzelnen Risikopositionen die Risikotragfähigkeit.

Das Gesamtrisikoprofil und die geschäftspolitische Ausrichtung bilden die Grundlage für den GSA zur Formulierung der Risikostrategie. Die sich aus der Risikostrategie ergebenen Anforderungen an das Risikomanagement sind durch den GSA umzusetzen und deren Realisierung zu überprüfen. Ferner steht die Weiterentwicklung und Optimierung der Instrumente, Verfahren und Prozesse des Risikomanagements im ständigen Fokus.

3.3.1.2. Strategieausschuss Adressenausfallrisiken

Der Strategieausschuss Adressenausfallrisiken tagt mindestens vierteljährlich im Vorfeld der Sitzung des Gesamtstrategieausschusses. Die Leitung des Strategieausschusses obliegt der Bereichsleitung Kreditmanagement.

Stimmberechtigte Mitglieder sind:

―	Leiter Kreditmanagement
―	Leiter Marktfolge Factoring
―	Leiter Portfoliomanagement/Risikoengagements
―	Leiter Portfoliomanagement/Nachgeschäft
―	Referent Kreditsysteme und Prozesse
―	Leiter Institutssteuerung
―	Compliancebeauftragter

Folgende Aufgaben werden durch den Strategieausschuss wahrgenommen:

―	Analyse der Risikolage hinsichtlich des Adressenausfallrisiko
―	Analyse des Quartalsrisikoberichts und Ergänzung bzw. Anpassung der durch Risikocontrolling vorbereiteten Interpretationen
―	Erarbeitung von Steuerungsmaßnahmen für das Adressenausfallrisiko
―	Unterstützung des Gesamtstrategieausschusses bei der Durchführung der Risikotage (Risikoinventur, Analyse von Risikokonzentrationen sowie wesentlicher Beeinträchtigungen der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage)
―	Erarbeitung von Vorschlägen für die Formulierung von risikostrategischen Zielen
―	Unterstützung der Geschäftsleitung bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse

Sofern aus den Analysen die unmittelbare Notwendigkeit von Maßnahmen resultiert, dürfen risikobegrenzende Maßnahmen zu Einzelfällen vom Strategieausschuss beschlossen und umgesetzt werden. Bei Einzelfällen, die in der Kompetenz der Gesamtgeschäftsführung liegen, ist diese unmittelbar zu informieren.

3.3.1.3. Strategieausschuss Marktpreis- und Liquiditätsrisiko

Der Strategieausschuss Marktpreis- und Liquiditätsrisiko tagt mindestens vierteljährlich im Vorfeld der Sitzung des Gesamtstrategieausschusses. Die Leitung des Strategieausschusses obliegt dem Bereichsleiter Refinanzierung.

Stimmberechtigte Mitglieder sind:

―	Leiter Refinanzierung
―	Leiter Institutssteuerung
―	Compliancebeauftragter

Folgende Aufgaben werden durch den Strategieausschuss wahrgenommen:

―	Analyse der Risikolage hinsichtlich des Marktpreis- und Liquiditätsrisikos
―	Analyse des Quartalsrisikoberichts und Ergänzung bzw. Anpassung der durch das Risikocontrolling vorbereiteten Interpretationen
―	Erarbeitung von Steuerungsmaßnahmen für das Marktpreis- und Liquiditätsrisiko
―	Unterstützung des Gesamtstrategieausschusses bei der Durchführung der Risikotage (Risikoinventur, Analyse von Risikokonzentrationen sowie wesentlicher Beeinträchtigungen der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage)
―	Erarbeitung von Vorschlägen für die Formulierung von risikostrategischen Zielen
―	Unterstützung der Geschäftsleitung bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse

Sofern aus den Analysen die unmittelbare Notwendigkeit von Maßnahmen resultiert, dürfen risikobegrenzende Maßnahmen zu Einzelfällen vom Strategieausschuss beschlossen und umgesetzt werden. Bei Einzelfällen, die in der Kompetenz der Gesamtgeschäftsführung liegen, ist diese unmittelbar zu informieren.

3.3.1.4. Strategieausschuss Operationelle Risiken

Der Strategieausschuss Operationelle Risiken tagt mindestens vierteljährlich im Vorfeld der Sitzung des Gesamtstrategieausschusses. Die Rolle des Leiters des Strategieausschusses Operationelle Risiken obliegt dem Bereichsleiter Institutssteuerung.

Stimmberechtigte Mitglieder sind:

―	Leiter Institutssteuerung,
―	Leiter Rechnungswesen,
―	Leiter Portfoliomanagement,
―	Leiter Compliance & Recht,
―	Leiter Factoring Marktfolge,
―	Leiter Produktmanagement,
―	Leiter Risikocontrolling,
―	Verantwortlicher für Business Continuity Management,
―	Informationssicherheitsbeauftragter,
―	Leiter IT Management & Organisation

Folgende Aufgaben werden durch den Strategieausschuss wahrgenommen:

―	Analyse der Risikolage hinsichtlich des operationellen Risikos
―	Analyse des Quartalsrisikoberichts und Ergänzung bzw. Anpassung der durch das Risikocontrolling vorbereiteten Interpretationen
―	Erarbeitung von Steuerungsmaßnahmen für das operationelle Risiko
―	Unterstützung des Gesamtstrategieausschusses bei der Durchführung der Risikotage (Risikoinventur, Analyse von Risikokonzentrationen sowie wesentlicher Beeinträchtigungen der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage)
―	Erarbeitung von Vorschlägen für die Formulierung von risikostrategischen Zielen
―	Unterstützung der Geschäftsleitung bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse

Sofern aus den Analysen die unmittelbare Notwendigkeit von Maßnahmen resultiert, dürfen risikobegrenzende Maßnahmen zu Einzelfällen vom Strategieausschuss beschlossen und umgesetzt werden. Bei Einzelfällen, die in der Kompetenz der Gesamtgeschäftsführung liegen, ist diese unmittelbar zu informieren.

3.3.2. Linienfunktionen

3.3.2.1. Geschäftsleitung

Die Verantwortung für das Risikomanagement obliegt der Gesamtgeschäftsleitung (vgl. § 25a Abs. 1 KWG). Hierzu gehören alle wesentlichen Elemente des Risikomanagements wie die Festlegung der geschäfts- und risikopolitischen Ausrichtung unter Berücksichtigung des gesetzlich geforderten Strategieprozesses, die Definition des Risikoprofils sowie die Einrichtung eines Internen Kontrollsystems. Letzteres erfordert die Regelung der Aufbau- und Ablauforganisation und die Implementierung von Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozessen einschließlich der Erstellung dazugehörender Dokumentationen. Zudem sind die regelmäßige Überprüfung der Systeme, Verfahren und Prozesse und die Sicherstellung der Qualifikation der Mitarbeiter dem Verantwortungsbereich der Geschäftsführung zuzuordnen.

Die Geschäftsleitung entscheidet nachvollziehbar dokumentiert über alle wesentlichen Elemente und Annahmen der Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse (Einführung, Änderung und Abschaffung).

3.3.2.2. Referent Kreditsysteme und Prozesse

Zu den Aufgaben des Referenten Kreditsysteme und -prozesse gehören die Betreuung und Weiterentwicklung des Kreditmanagementsystems. Des Weiteren werden von der Funktion Kreditprozesse analysiert, bewertet und optimiert, so dass Kreditrisiken begrenzt, Forderungsausfälle reduziert und die Risikosituation gezielt gesteuert werden können. Zudem liegen die Sicherstellung einer vollständigen und konsistenten Historisierung der bonitätsrelevanten Informationen und die zeitnahe Anpassung der die Risikoklassifizierung betreffenden Organisationsrichtlinien und Dokumentationen in der Verantwortung des Stelleninhabers.

3.3.2.3. Risikocontrolling

Die Risikocontrolling-Funktion nach MaRisk AT 4.4.1. wird durch das Risikocontrolling des Bereiches Institutssteuerung wahrgenommen. Der Bereichsleiter berichtet unmittelbar an die Geschäftsleitung und wird in alle wichtigen risikopolitischen Entscheidungen einbezogen.

Zu den Aufgaben gehören unter anderem:

―	Unterstützung der Geschäftsleitung in allen risikopolitischen Fragen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung der Risikostrategie sowie bei der Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken
―	Durchführung der Kapitalplanung
―	Durchführung der Risikoinventur und Erstellung des Gesamtrisikoprofils
―	Durchführung der Stresstests
―	Unterstützung der Geschäftsleitung bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse
―	Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen und eines Risikofrüherkennungsverfahrens
―	Laufende Überwachung der Risikosituation und der Risikotragfähigkeit
―	Planung und Durchführung der Sitzungen des Gesamtstrategieausschusses sowie der Risikotage
―	Teilnahme an den weiteren Ausschüssen
―	Überwachung der Einhaltung zentraler Risikolimits aus der Risikostrategie
―	Regelmäßige Erstellung der Risikoberichte für die Geschäftsleitung
―	Verantwortung für die Prozesse zur unverzüglichen Weitergabe von unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen an die Geschäftsleitung, die jeweiligen Verantwortlichen und gegebenenfalls die Interne Revision.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben wird den Mitarbeitern der Risikocontrolling-Funktion Zugang zu allen relevanten Informationen eingeräumt.

Die Risikocontrolling-Funktion ist aufbauorganisatorisch bis einschließlich der Ebene der Geschäftsleitung von den Bereichen getrennt, die für die Initiierung bzw. den Abschluss von Geschäften zuständig sind.

Die Verantwortung für die Einrichtung und die Funktionsfähigkeit der Risikocontrolling-Funktion obliegt der gesamten Geschäftsführung.

3.3.2.4. Compliance

Die Compliance-Funktion hat auf die Implementierung wirksamer Verfahren zur Einhaltung der wesentlichen rechtlichen Regelungen und Vorgaben und entsprechender Kontrollen hinzuwirken und die Geschäftsführung hinsichtlich der Einhaltung dieser rechtlichen Regelungen und Vorgaben zu unterstützen und zu beraten.

3.3.2.5. Interne Revision

Die Interne Revision prüft und beurteilt die Aktivitäten der abcbank GmbH. Die Prüfungstätigkeit der Internen Revision erstreckt sich grundsätzlich auf alle Betriebs- und Geschäftsabläufe, wobei Umfang und Risikogehalt der jeweiligen Betriebs- beziehungsweise Geschäftstätigkeit berücksichtigt werden. Die Beurteilung der Risikolage, die Ordnungsmäßigkeit der Bearbeitung sowie die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems sind besondere Prüfungskriterien. Der Umfang und das Ergebnis der Prüfung sind in Prüfungsdokumentationen festgehalten. Die zuständigen Geschäftsleiter sowie die Verantwortlichen für die geprüften Bereiche erhalten eine ausführliche Berichtsausfertigung.

Bei wesentlichen Projekten ist die Interne Revision projektbegleitend tätig. Zudem nimmt sie an den Sitzungen des Gesamtstrategieausschusses teil. Aufgrund des ausschließlichen Frage- und Informationsrechtes bleibt ihre Unabhängigkeit gewahrt und jegliche Interessenkonflikte werden vermieden.

3.3.2.6. Zentrale Stelle

Die Zentrale Stelle verantwortet den Bereich Geldwäsche- und Betrugsprävention.

3.4. Risiken- und Chancenbericht

3.4.1. Risiken

Die Ausbreitung der Coronapandemie im Jahr 2020 hat zu bislang unbekannten Einschränkungen im wirtschaftlichen und öffentlichen Leben geführt, die auch das Geschäftsfeld der Gesellschaft betrafen. Die zweite Welle der Pandemie machte in Deutschland einen weiteren Lockdown notwendig, der seit November 2020 bis in das erste Quartal 2021 wirkt. Zusätzliche Risiken für die gesamte Wirtschaft bergen die mit hoher Unsicherheit behafteten Auswirkungen der rasant fortschreitenden Ausbreitung der Virusmutationen vor dem Hintergrund geringer Impfstoffverfügbarkeit in den ersten Monaten des Jahres 2021. Darüber hinaus erfolgt die Auszahlung staatlicher Überbrückungshilfen mit zeitlicher Verzögerung. Eine steigende Zahl von Insolvenzen sowie die vermehrte Aufgabe von Gewerbetrieben könnten damit einhergehen. Auch die unerwartet hohe Nachfrage der Automobilbranche nach Halbleitern hat erhebliche Schwierigkeiten in der Lieferkette ausgelöst. Der asiatische Markt kann dieser nicht zeitnah nachkommen mit der Folge, dass die globale Automobilproduktion Anfang des Jahres 2021 gestört ist. Dies belastet den Absatzmarkt deutlich. Vor diesem Hintergrund könnten sich Auswirkungen insbesondere auf das Neugeschäft der Tochtergesellschaft abcbank und daraus resultierenden rückläufigen Ertragspotenzialen ergeben, sowie auf das Adressenausfallrisiko verbunden mit einem Anstieg der erforderlichen Risikovorsorge.

Die von der Geschäftsführung in 2020 eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung eines möglichen wirtschaftlichen Schadens (temporäre Stundungsmöglichkeiten fälliger Raten, flexible innerbetriebliche Abläufe mittels Digitalisierung) wirken auch in 2021. Vor dem Hintergrund der bestehenden Liquiditätssituation und der vorhandenen Refinanzierungspuffer geht die Geschäftsführung des Konzerns trotz möglicher Belastungen nicht von einer Bestandsgefährdung der Gesellschaft aus. Der Konzern berücksichtigt diese außergewöhnlich dynamische Entwicklung fortlaufend im Rahmen seiner Risikostrategie.

Vor dem Hintergrund des weiteren Verlaufs der Pandemie ist eine Prognose der erwarteten Risikoquote im Leasing und Factoring mit hoher Unsicherheit behaftet. Der Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in 2020 um 13,4 % muss auch vor dem Hintergrund der staatlichen Eingriffe (Überbrückungshilfen, Aussetzung der Insolvenzantragspflicht etc.) sowie der eingeschränkten Tätigkeit öffentlicher Behörden betrachtet werden. ⁶⁹ Sollte sich im Jahr 2021 das tatsächliche Ausmaß des Lockdowns massiv auf die Unternehmensstabilität auswirken, könnte auch die Zahl der Insolvenzen stark zunehmen. Folglich würde sich das Adressenausfallrisiko erhöhen und es würden somit Teile des wirtschaftlichen Ergebnisses durch unerwartet deutlich steigende Risikoaufwendungen aufgezehrt werden. Der Konzern hat diesen Sachverhalt in seiner Risikostrategie sowie in ihrer Mehrjahresplanung antizipiert und aufgrund dessen bereits in 2020 die bilanzielle Risikovorsorge erhöht.

Die Gesamtwirtschaft in der Eurozone ist weiterhin durch das insgesamt niedrige Zinsniveau geprägt, was das Ertragspotential der Banken verringert. Sollte die Europäische Zentralbank beispielsweise aufgrund einer unerwartet stark zunehmenden Inflation ihren Zinskurs schneller als bislang geplant ändern, erhöhen sich infolgedessen auch die Kosten für die Refinanzierung. In der Regel können die steigenden Einstände nur zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden. Darüber hinaus könnte ein abrupter Zinsanstieg zu Barwertverlusten führen, die den ökonomischen Wert des Eigenkapitals sinken lassen und somit die Risikotragfähigkeit der Banken beeinträchtigen würden. Die Risikostrategie des Konzerns begegnet solchen Risiken durch deren Monitoring über die Betrachtung möglicher Schockszenarien im Zinsbereich, um in solchen Fällen geeignete Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können.

Liquiditäts- und Marktpreisrisiko: Durch die unabhängige Refinanzierung über die Einlagen gewerblicher und privater Anleger, ABS-Bonds sowie die Teilnahme an EZB-Zinstendern ist die Abhängigkeit von einzelnen Passivmitteln deutlich reduziert. Sollten die Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank unerwartet erhöht werden, würden die Refinanzierungskosten infolgedessen steigen. Das mögliche Risiko hat der Konzern bereits in seiner jährlichen Planung adaptiert.

⁶⁹ vgl. www.creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege (13.01.2021)

3.4.2. Chancen

Der erfolgreiche Weg der letzten Jahre kann auf der beschriebenen Basis abhängig von der Geschwindigkeit der Bewältigung der Pandemie auch 2021 weiter ausgebaut werden. Die enge Verzahnung zwischen dem TK abcfinance Holding und der abcbank ermöglicht eine optimale Ausnutzung der Ressourcen. Die Tochtergesellschaft abcbank bildet das Rückgrat dieser Entwicklung.

Sollte sich die deutsche Wirtschaft, wie nach dem ersten Lockdown 2020, schneller als prognostiziert erholen, könnten mittelständische Unternehmen ihre zum Teil seit Jahren und insbesondere aufgrund der Coronapandemie, aufgeschobenen Investitionsvorhaben forcieren und eine deutlich verstärkte Nachfrage mittels Leasing finanzierter Geschäfte auslösen. Dies würde sich auf das Neugeschäft im TK abcfinance Holding und somit des Konzerns positiv auswirken.

Die Coronapandemie hat in vielen Bereichen die Schwächen der Globalisierung offengelegt. Insbesondere die Vulnerabilität und Abhängigkeit von Lieferketten haben in Europa zu einer Diskussion geführt, die Produktion in bestimmten Bereichen wieder vor Ort durchzuführen beziehungsweise den Ausbau der innereuropäischen Produktion fiskalpolitisch zu forcieren. Beispielhaft sind die Pharmaindustrie oder Investitionen der EU in die heimische Halbleiterproduktion zu nennen. Der TK abcfinance Holding und somit der Konzern könnten von dieser Strategieumkehr durch Gewinnung neuer Kunden oder durch die verstärkte Nachfrage ihrer Bestandskunden profitieren.

Mit Hilfe von organischem Wachstum und neuer Partnerschaften kann die abcfinance auch unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung wachsen. Innerhalb der getätigten Akquisitionen können auch in Zukunft potentielle Partner identifiziert und kundenorientiert ausgebaut werden. Von dieser Entwicklung würde auch der Konzern profitieren.

Darüber hinaus eröffnen Änderungen im Branchenumfeld, beispielweise aufgrund von Restrukturierungen, Chancen für den Geschäftsbereich abcfinance zu anorganischem Wachstum. Innerhalb der getätigten Akquisitionen werden auch in Zukunft potentielle Partner identifiziert, mit denen das Neugeschäft strukturiert und kundenorientiert ausgebaut werden kann. Mit der Gewinnung von Marktanteilen würde die Bedeutung des Konzerns im Wettbewerbsumfeld gefestigt und erweitert werden.

Großes Wachstumspotential für den Geschäftsbereich abcfinance bietet auch die fortschreitende Digitalisierung, welche sowohl innerhalb des Unternehmens als auch im Kundengeschäft zu einer Optimierung beziehungsweise zur Schaffung neuer Prozesse führen wird. Gerade vor dem Hintergrund der Coronapandemie ist dieses Thema noch stärker in den Fokus einer Vielzahl von Unternehmen gerückt. Neue Kundengruppen, welche neben einer zeitlich limitierten Nutzung eines oder mehrerer Objekte oder einer Software eine individualisierte und flexible Finanzierung benötigen, könnten Wachstumschancen für die abcfinance und somit auch für die abcbank bieten. Dies beinhaltet auch die Vermittlung von Serviceangeboten (Full-Service-Verträgen) welche den kompletten Lebenszyklus des finanzierten Vermögensgegenstandes umfassen.

Der Geschäftsbereich abcfinance hat sich diesen Herausforderungen bereits frühzeitig gestellt und seit 2017 einige bedeutende Projekte abgeschlossen. Auch vor dem Hintergrund der Coronapandemie wurden in 2020 Projekte zum Ausbau der Digitalisierung im Geschäftsbereich deutlich forciert. Neue Projekte sind bereits für die Zukunft in Planung. In 2019 hat die abcfinance erfolgreich neue Absatzwege mit den Kunden beschreiten können. In Kooperation mit der zur Werhahn-Gruppe gehörenden abcfinlab GmbH, deren Aufgabe in der Entwicklung einer volldigitalisierten Abwicklung von Finanzdienstleistungsgeschäften besteht, konnte die abcfinance ihre neuen Kundenportale "Lease Seven" für das Leasing sowie "Cash Fox" für das Factoringgeschäft mit hoher Kundenakzeptanz in 2020 erfolgreich im Markt installieren. Weitere tiefgreifenden Digitalisierungsprojekte sind für die Folgejahre geplant. Somit eröffnet die Digitalisierung die Möglichkeit, verstärkt als attraktiver Geschäftspartner im Markt wahrgenommen zu werden und neue Kunden zu binden. Sowohl ein daraus resultierendes Neugeschäft im Leasing- und Factoringgeschäft als auch das Potenzial zur Einsparung interner Kosten könnte die Entwicklung der abcfinance-Gruppe zukünftig positiv begünstigen.

Das Thema Nachhaltigkeit und die zunehmende gesellschaftliche Sensibilisierung und Auseinandersetzung damit bedingen ein geändertes Nachfrageverhalten. Auch für mittelständische Unternehmen ist ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen immer wichtiger. Die abcfinance hat seit 2019 mit der green energy-solution ein Kompetenzteam geschaffen, welches diesem Trend Rechnung trägt. Das Team erstellt flexible Finanzierungskonzepte für Photovoltaikanlagen zur Eigenstromproduktion. Zukünftig werden neben der Photovoltaik auch Solarthermie, Blockheizkraftwerke und Elektromobilität das Angebotsspektrum zur Finanzierung umweltfreundlicher Energietechnologien ergänzen. Von dem Eintritt in den Markt verspricht sich die abcfinance ein neues Geschäftssegment mit guten Ertragspotenzialen und einer langjährigen Kundenbindung. Dies ist eine Entwicklung, die auch das Geschäft des Konzerns positiv beeinflussen würde.

Neuss, den 16. März 2021

abc Holding GmbH

Alexander Boldyreff

Paolo Dell'Antonio

Stephan Kühne

Stephan Ninow

Michael Mohr

Peter-Alexander Wankum

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	€	€	€
1. Barreserve
Guthaben bei Zentralnotenbanken		71.923.573,36	68.805.268,36
darunter: bei der Deutschen Bundesbank 71.923.573,36 € (Vorjahr: 68.805.268,36 €)
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig	68.408.816,31		89.527.497,57
b) andere Forderungen	645.167,64	69.053.983,95	674.841,03
3. Forderungen an Kunden		1.957.471.764,30	1.944.868.311,03
4. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	132.745,51		108.348,85
b) Geleistete Anzahlungen	27.319,00	160.064,51	0,00
5. Sonstige Vermögensgegenstände		6.767.835,91	876.744,18
6. Rechnungsabgrenzungsposten		132.603,99	56.242,32
Summe der Aktiva		2.105.509.826,02	2.104.917.253,34
Passiva
	31.12.2020		31.12.2019
	€	€	€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig	0,00		0,00
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	270.062.638,89	270.062.638,89	28.066.628,89
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
andere Verbindlichkeiten
a) täglich fällig	251.776.767,77		240.775.153,00
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	1.103.232.147,45	1.355.008.915,22	1.165.564.386,89
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
Begebene Schuldverschreibungen		241.211.253,32	432.903.992,95
4. Sonstige Verbindlichkeiten		790.149,48	1.033.044,66
5. Rechnungsabgrenzungsposten		74.576,20	106.682,28
6. Passive latente Steuern		2.611.022,75	1.755.906,53
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	469.866,00		457.980,00
b) Steuerrückstellungen	0,00		3.661.755,00
c) andere Rückstellungen	1.043.095,36	1.512.961,36	1.164.552,54
8. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital	1.045.000,00		1.045.000,00
b) Kapitalrücklage	140.665.736,21		140.665.736,21
c) andere Gewinnrücklagen	79.140.156,31		76.101.351,51
d) Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter	31.000,00		31.000,00
e) Konzernbilanzgewinn	13.356.416,28	234.238.308,80	11.584.082,88
Summe der Passiva		2.105.509.826,02	2.104.917.253,34

Konzerngewinn- und verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020			2019
	€	€	€	€
1. Zinserträge aus
Kredit- und Geldmarktgeschäften		47.975.877,85		45.414.216,18
darunter: negative abgesetzte Zinsen aus Geldmarktgeschäften (Geldanlagen): 104.110,78 € (Vorjahr: 139.145,75 €)
2. Zinsaufwendungen		-7.484.069,65	40.491.808,20	-8.684.560,22
darunter: abgesetzte positive Zinsen aus Geldmarktgeschäften (Geldanlagen): 125.867,99 € (Vorjahr: 0,00 €)
3. Provisionserträge		402.400,00		305.965,40
4. Provisionsaufwendungen		-1.349.676,30	-947.276,30	-315.245,30
5. Sonstige betriebliche Erträge			7.357.210,24	6.952.303,95
6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter	-8.784.713,19			-8.731.309,29
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-1.470.048,97	-10.254.762,16		-1.443.149,89
b) Andere Verwaltungsaufwendungen		-8.022.169,39	-18.276.931,55	-8.183.729,13
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen			-89.595,77	-246.657,49
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen			-115.145,05	-160.706,28
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			-20.622.542,64	-16.067.377,43
10. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit			7.797.527,13	8.839.750,50
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			-2.986.388,93	-2.254.645,72
davon Aufwand aus latenten Steuern: 855.116,22 € (Vorjahr: 729.218,87 €)
12. Konzernjahresüberschuss			4.811.138,20	6.585.104,78
13. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr			11.584.082,88	17.030.462,18
14. Einstellung in andere Gewinnrücklagen			-3.038.804,80	-12.031.484,08
15. Konzernbilanzgewinn			13.356.416,28	11.584.082,88

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 2020

A. VORBEMERKUNG

Die Konzernmutter, abc Holding GmbH, mit Sitz in Neuss ist im Handelsregister beim Amtsgericht Neuss unter HRB 16709 eingetragen. Das Stammkapital beträgt 1.045.000 € und ist voll eingezahlt. Alleingesellschafterin ist die Wilh. Werhahn KG, Neuss.

Die abc Holding GmbH (im Folgenden auch "Gesellschaft" genannt) erstellt gemäß § 290 Abs. 1 Satz 1 HGB einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht. Der Konzernabschluss umfasst gemäß § 297 Abs.1 HGB die Konzernbilanz, die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, den Konzernanhang, die Konzern-Kapitalflussrechnung und den Konzerneigenkapitalspiegel.

In den Konzernabschluss werden folgende Tochterunternehmen einbezogen:

	Kapital %	Gezeichnetes Kapital T€	Ergebnis 2020 T€
abcbank GmbH, Köln	100	40.000	549
abc SME Lease Germany S.A., Luxembourg	0	31	0

Die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden auch "abc Holding" genannt) sind wiederum in den Konzernabschluss der Wilh. Werhahn KG, Neuss, einbezogen.

Als Mutternunternehmen gem. § 340i Abs. 3 HGB wendet die abc Holding für die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020 die für Kreditinstitute geltenden Vorschriften der §§ 340 ff. HGB, der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie die institutsspezifischen Formblätter an. Ergänzend sind die Vorschriften des GmbHG zu beachten.

B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Kapitalkonsolidierung der Tochtergesellschaft erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Die Anschaffungskosten der Beteiligung werden mit dem zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung neu bewerteten Eigenkapital der Gesellschaft verrechnet.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen und Zwischenergebnisse zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert.

Die angekauften Forderungen sind zum Barwert angesetzt. Die bei den Forderungen an Kunden erkennbaren Bonitätsrisiken sind durch die Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtungen abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine pauschalierte Einzelwertberichtigung für die Forderungen, gestaffelt nach Mahnstufen, gebildet. Die übrigen Forderungen sind zum Nominalwert, ggf. einschließlich aufgelaufener Zinsen bis zum Bilanzstichtag, aktiviert.

Der Konzern hat im Geschäftsjahr seine Sätze für die pauschalierte Einzelwertberichtigung und die Pauschalwertberichtigung überprüft und teilweise angepasst. Darüber hinaus wurde den besonderen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie bei der Bewertung durch zusätzliche Risikovorsorge Rechnung getragen.

Die Bewertung der entgeltlich erworbenen immateriellen Anlagewerte erfolgte zu den Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die der geschätzten Nutzungsdauer von 36 bis 72 Monaten entsprechenden linearen Abschreibungssätze zugrunde.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Aufwendungen der Töchter abgegrenzt, welche betraglich in das nächste Geschäftsjahr gehören.

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert.

Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen, gegebenenfalls einschließlich aufgelaufener Zinsen bis zum Bilanzstichtag, passiviert.

Verbriefte Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind die Unterschiedsbeträge aus dem Über-pari-Verkauf der Wertpapiere für die sechste ABS-Verbriefung enthalten. Die erfolgswirksame Auflösung wird auf Basis des im Investor Report zugrunde gelegten Amortisationsprofils vorgenommen.

Erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten wird in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme mit der Bildung von Rückstellungen Rechnung getragen. Die Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag ausgewiesen. Die sonstigen Rückstellungen haben überwiegend eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr und bedürfen daher keiner Abzinsung nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB. Rückstellungen der abcbank mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden über den Zeitraum vom Bilanzstichtag bis zur voraussichtlichen Inanspruchnahme mit dem Zinssatz gemäß § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB abgezinst.

Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Berechnungen (Teilwertverfahren) auf Basis der "Richttafeln 2018 G" (Prof. Dr. Klaus Heubeck) zugrunde, die auf einem Rechnungszinsfuß gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) von 2,31 % (Vorjahr: 2,71 %) beruhen. Die Vereinfachungsregeln des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Abzinsung werden in Anspruch genommen. Hierbei wird eine Gehaltssteigerung von 0,00 % p.a. und eine Rentensteigerung von 2,00 % p.a. sowie eine Fluktuation von 0,00 % p.a. angesetzt. Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB ermittelt sich für das Jahr 2020 auf 27 T€.

Aufgrund der voneinander abweichenden steuerlichen und handelsrechtlichen Wertansätze ergeben sich im Geschäftsjahr aktive und passive latente Steuern aus der unterschiedlichen Bewertung, die sämtlich aus dem Konzernabschluss resultieren. Aktive und passive latente Steuern ergeben sich durch die unterschiedlichen Wertansätze zwischen der abc SME Lease Germany (Berechnung Zinserträge, Ausfall Verbindlichkeiten) und der abcbank. Durch Ausübung des Wahlrechts gem. § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB wurden die aktiven latenten Steuern mit den passiven latenten Steuern saldiert. Der aus der Saldierung resultierende Betrag in Höhe von 2.611 T€ T€ (Vorjahr: 1.756 T€) wird als passive latente Steuer ausgewiesen.

Der zugrundeliegende Steuersatz für die Bewertung beträgt 32,46 % (Vorjahr: 32,45 %) bei der abcbank sowie 17 % bei der abc SME Lease Germany.

Aufwendungen und Erträge werden periodengerecht abgegrenzt.

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind der Euro-Zone ansässig, so dass Währungsumrechnungen nicht anfallen.

Eine Aufteilung der Erträge nach geographischen Märkten unterbleibt, da diese nahezu im Inland erzielt werden und sich die Märkte aus Sicht der Konzernleitung nicht wesentlich voneinander unterscheiden.

Negative Zinsen aus dem Bankgeschäft der abcbank werden in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns offen von den Zinserträgen abgesetzt, positive Zinsen korrespondierend von den Zinsaufwendungen.

Die nach den Vorgaben des DRS 21 "Kapitalflussrechnung" erstellte Kapitalflussrechnung des Konzerns wurde unter Beachtung der besonderen Vorschriften für Finanzdienstleister- und Kreditinstitute aufgesetzt.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Aktiva

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute von 69.054 T€ (Vorjahr: 90.202 T€) sind im Wesentlichen als Kontokorrentguthaben täglich fällig und betreffen mit 53.740 T€ (Vorjahr: T€ 13.718) die Guthaben der abc sme lease bei der Bank of New York Mellon, Frankfurt. Darüber hinaus Forderungen der abcbank an die Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart, in Höhe von 12.332 T€ (Vorjahr: 49.003 T€) sowie das Bankguthaben der abcbank (569 T€) und der abc Holding (8 T€) bei der Deutsche Bank AG, Köln, und mit 1.392 T€ (Vorjahr: 1.263 T€) Forderungen an das verbundene Unternehmen Bankhaus Werhahn GmbH, Neuss.

In den übrigen Forderungen an Kreditinstitute sind mit 1.013 T€ (Vorjahr: 849 T€) Forderungen aus dem Leasing- und Factoringgeschäft enthalten.

Die anderen Forderungen an Kreditinstitute weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
bis 3 Monate	366	283
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr	82	115
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre	197	277
mehr als 5 Jahre	0	0
Summe	645	675

Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden betragen 1.957.472 T€ (Vorjahr: 1.944.868 T€). Diese entfallen hauptsächlich auf Forderungen aus angekauften Nettoleasingforderungen (1.677.343 T€; Vorjahr: 1.694.259 T€).

	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
bis 3 Monate	409.864	416.623
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr	436.360	448.959
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre	1.063.620	1.044.807
mehr als 5 Jahre	47.628	34.479
Summe	1.957.472	1.944.868

Forderungen an Kunden mit unbestimmter Laufzeit bestehen nicht.

Die Wertberichtigungen wurden entsprechend den Restlaufzeiten von den Forderungen in Abzug gebracht.

Die pauschale Wertberichtigung inklusive pauschalierter Einzelwertberichtungen beträgt 2020 16.037 T€ (Vorjahr: 12.390 T€). Im Betrag des Geschäftsjahres ist eine zusätzliche Risikovorsorge aufgrund der aktuellen besonderen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und möglicher wirtschaftlicher Auswirkungen auf das Portfolio enthalten.

Die Zinsabgrenzung ist dem ersten Restlaufzeitenband zugeordnet.

Entwicklung des Anlagevermögens

Zur Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns verweisen wir auf den Anlagespiegel als Anlage zu diesem Anhang.

Sonstige Vermögensgegenstände

Der Posten sonstige Vermögensgegenstände beträgt 6.768 T€ (Vorjahr: 877 T€) und betrifft hauptsächlich Erstattungsansprüche aus Steuern (6.720 T€; Vorjahr: 842 T€) sowie unverändert zum Vorjahr durch die abcbank geleistete Zahlungen für Mietkaution in Höhe von 22 T€.

PASSIVA

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 270.063 T€ (Vorjahr: 28.067 T€) werden 13 Offenmarktkredite der abcbank bei der Deutschen Bundesbank mit insgesamt 250.000 T€ ausgewiesen. Drei Offenmarktkredite mit insgesamt 100.000 T€ weisen eine Fälligkeit von bis zu drei Monaten auf. Des Weiteren unterhält die Bank bei der Deutschen Bundesbank sechs Offenmarktkredite in Höhe von insgesamt 80.000 T€ und einer Fälligkeit von mehr als drei Monaten bis ein Jahr sowie vier Offenmarktkredite mit einem Gesamtbetrag von 70.000 T€ und einer Fälligkeit von mehr als ein Jahr bis fünf Jahre. Im Vorjahr unterhielt die Bank einen Offenmarktkredit in Höhe von 5.000 T€ und einer Fälligkeit zwischen einem und fünf Jahren. Zudem beinhaltet der Posten zwei (Vorjahr: zwei) Termingeldeinlagen in Höhe von insgesamt 20.000 T€ (Vorjahr: 23.000 T€), darunter ein Anlagebetrag in Höhe von 10.000 T€ (Vorjahr: 3.000 T€) im Laufzeitenband von mehr als drei Monaten bis ein Jahr und ein Anlagebetrag mit 10.000 T€ (Vorjahr: 20.000 T€) mit einer Fälligkeit zwischen einem und fünf Jahren, jeweils ohne Berücksichtigung der Zinsabgrenzung in Höhe von insgesamt 63 T€ Vorjahr: 67 T€).

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (1.355.009 T€; Vorjahr: 1.406.340 T€) resultieren im Wesentlichen aus dem Einlagengeschäft der abcbank (1.353.267 T€; Vorjahr: 1.403.202 T€).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit und/oder Kündigungsfrist weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
bis 3 Monate	334.219	380.937
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr	379.112	383.347
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre	351.051	355.430
mehr als 5 Jahre	38.850	45.850
Summe	1.103.232	1.165.564

Des Weiteren sind in dem Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 1.074 T€ (Vorjahr: 1.961 T€) enthalten.

Verbriefte Verbindlichkeiten

Die verbrieften Verbindlichkeiten in Höhe von 241.211 T€ (Vorjahr: 432.904 T€ T€) resultieren aus dem Fremdanteil der seitens der abc SME Lease Germany S.A., Luxembourg emittierten Wertpapiere. Diese verteilen sich wie folgt:

	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
Compartment 3	0	32.094
Compartment 4	29.866	65.432
Compartment 5	87.579	131.431
Compartment 6	123.766	203.947
Summe	241.211	432.904

Von den emittierten Wertpapieren sind im Folgejahr 154.039 T€ fällig.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 790 T€ (Vorjahr: 1.033 T€) bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber den Finanzbehörden (736 T€; Vorjahr: 901 T€). Des Weiteren sind hier Verpflichtungen der abcbank aus Zuwendungen in Höhe von 41 T€ (Vorjahr: 0 T€) gegenüber dem verbundenen Unternehmen Wilh. Werhahn KG sowie aus der Kostenumlage mit der Schwestergesellschaft abcfinance GmbH, Köln, mit 1 T€ (Vorjahr: 0 T€) enthalten.

Rückstellungen

Die Rückstellungen betragen insgesamt 1.513 T€ (Vorjahr: 5.273 T€) und entfallen in Höhe von 470 T€ (Vorjahr: 458 T€) auf Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und wurden auf Basis versicherungsmathematischer Berechnungen (Richttafel 2018 G Dr. Heubeck) mit einem Rechnungszinsfuß von 2,31 % (Vorjahr: 2,71 %) gebildet. Für die ausgewiesenen Pensionsverpflichtungen bestehen aus Unternehmenstransaktionen vertraglich vereinbarte Freistellungs- und Eintrittsverpflichtungen mit einem Dritten.

Für etwaige steuerliche Verpflichtungen sind im Berichtsjahr keine Steuerrückstellungen (Vorjahr: 3.662 T€) zu berücksichtigen. Im Vorjahr entfielen auf Gewerbesteuer 1.892 T€ und auf Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag 1.770 T€.

Die anderen Rückstellungen in Höhe von 1.043 T€ (Vorjahr: 1.165 T€) betreffen insbesondere mit 640 T€ (Vorjahr: 821 T€) Personalkosten, Prüfungskosten in Höhe von 187 T€ (Vorjahr: 176 T€) sowie mit 130 T€ (Vorjahr: 98 T€) Beiträge der abcbank an die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken.

Eigenkapital

Die Erhöhung des Eigenkapitals um 4.811 T€ auf 234.238 T€ resultiert aus dem Konzernjahresüberschuss.

Im Geschäftsjahr wurden durch den Gesellschafterbeschluss für die abcbank Einstellungen in andere Gewinnrücklagen in Höhe von 3.039 T€ beschlossen.

Zur Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den Konzerneigenkapitalspiegel.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Zinsergebnis

Den Zinserträgen in Höhe von 47.976 T€ (Vorjahr: 45.414 T€) stehen Zinsaufwendungen in Höhe von 7.484 T€ (Vorjahr: 8.685 T€) gegenüber. Im Zinsergebnis sind Zinserträge gegenüber verbundenen Unternehmen aus Forderungsankauf in Höhe von 44.145 T€ (Vorjahr: 43.008 T€) sowie aus der Vereinnahmung von Entschädigungen aus Vorfälligkeit und Stundung in Höhe von 2.943 T€ (Vorjahr: 1.548 T€) enthalten. Diese entfallen auf die abcbank. Die Zinsaufwendungen betreffen hauptsächlich mit 6.377 T€ (Vorjahr: 7.235 T€) das Einlagengeschäft der abcbank sowie mit 1.102 T€ (Vorjahr: 1.288 T€) Zinsen für emittierte Wertpapiere der Zweckgesellschaft.

Sonstige betriebliche Erträge

Von den sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 7.357 T€ (Vorjahr: 6.952 T€) entfallen 7.226 T€ (Vorjahr: 6.685 T€) auf Erträge der abcbank aus der Umlage an die abcfinance.

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen (18.277 T€; Vorjahr: 18.358 T€) entfallen insbesondere auf den Personalaufwand der Tochtergesellschaft abcbank in Höhe von 10.255 T€ (Vorjahr: 10.174 T€). Die anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 8.022 T€ (Vorjahr: 8.184 T€) entfallen im Wesentlichen auf Umlagen für Personal-, Sachkosten und Dienstleistungen (3.150 T€; Vorjahr: 3.143 T€) der abcbank und der abc Holding.

Darüber hinaus sind in der abcbank regulatorische Kosten und Beiträge mit 1.929 T€ (Vorjahr: 2.062 T€), Kosten der Datenverarbeitung in Höhe von 1.041 T€ (Vorjahr: 952 T€), Aufwendungen im Zusammenhang mit der Veräußerung von Forderungen mit 738 T€ (Vorjahr: 690 T€) sowie unveränderten Ausgaben für Personalmaßnahmen und Recruiting in Höhe von 195 T€ angefallen.

Für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen im Zusammenhang mit Prüfung- und Beratung sind im Konzern insgesamt 327 T€ (Vorjahr: 552 T€) aufgewendet worden.

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen

In der Überkreuzkompensation in Höhe von 20.623 T€ (Vorjahr: 16.067 T€) wurden Aufwendungen für Wertberichtigungen und Abschreibungen von 30.301 T€ (Vorjahr: 23.887 T€) und Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen mit 9.678 T€ (Vorjahr 7.819 T€) berücksichtigt.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 2.986 T€ (Vorjahr: 2.255 T€) entfallen im Wesentlichen auf Aufwendungen im Zusammenhang mit Gewerbesteuer 1.082 T€ (Vorjahr: 781 T€), Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag 1.046 T€ (Vorjahr: 744 T€) sowie Aufwand aus latenter Steuern in Höhe von 855 T€ (Vorjahr: 729 T€). Davon wurden für zurückliegende Steuerperioden im Konzern Erstattungen von Gewerbesteuer in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 115 T€) sowie Aufwendungen für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag mit 13 T€ (Vorjahr: 113 T€) berücksichtigt.

Das Geschäftsjahr 2020 des Konzerns schließt mit einem Jahresüberschuss von 4.811 T€ (Vorjahr: 6.585 T€) ab.

E. SONSTIGE ANGABEN

Nachtragsbericht

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres liegen mit Ausnahme weiterer möglicher Auswirkungen der Coronapandemie auf unsere Geschäftstätigkeit nicht vor. Hierzu verweisen wir auf den Prognosebericht sowie den Risiken- und Chancenbericht im Lagebericht.

Personalbestand

Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren im Konzern -ohne Geschäftsführer und Auszubildende -durchschnittlich 126,25 Mitarbeiter (Vorjahr: 128,00) beschäftigt. Davon waren durchschnittlich 100,00 Mitarbeiter in Vollzeit und 26,25 Mitarbeiter in Teilzeit tätig.

Gesamthonorar Abschlussprüfer

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für den Konzern beläuft sich auf 190 T€. Hiervon entfallen 170 T€ auf Abschlussprüfungsleistungen und 20 T€ auf vereinbarte Untersuchungsleistungen zur Datenintegrität und Portfoliostrukturierung in Vorbereitung der siebten ABS-Transaktionen der Tochtergesellschaft abcbank.

Rechtliche und steuerliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wird beim Finanzamt Neuss unter der Steuernummer 122/5960/1225 geführt.

Seit dem 1. Oktober 2014 wird die Gesellschaft nicht im umsatzsteuerlichen Organkreis der Wilh. Werhahn KG, Neuss, berücksichtigt, da sie nicht unternehmerisch tätig ist.

Zwischen der abc Holding GmbH und dem Tochterunternehmen abcbank GmbH wurde am 28. November 2014 ein Beherrschungsvertrag geschlossen, welcher eine Verlustübernahme nach § 302 AktG vorsieht. Dieser Vertrag wurde aufgrund nicht erfolgter Kündigung bis zum 31. Dezember 2021 verlängert.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 der abc Holding wurde am 22. April 2020 gebilligt.

Dienstleistungen für Dritte

Die abcbank erbringt für ihre Schwestergesellschaft abcfinance GmbH und deren inländische Tochtergesellschaften (Teilkonzern abcfinance) diverse Dienstleistungen im Zusammenhang mit aufsichtsrechtlichen Tätigkeiten (u.a. Geldwäsche, Compliance, Risikomanagement) sowie für das Kreditgeschäft. Vertragliche Grundlage bilden der zwischen der abcfinance GmbH und der abcbank geschlossene Kooperations- und Auslagerungsvertrag sowie die mit den jeweiligen Töchtern der abcfinance kontrahierten Auslagerungsverträge. Die Kosten werden im jährlichen Umlageverfahren ermittelt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Vor dem Hintergrund der Nutzung von Synergieeffekten hat die abcbank seit dem Jahr 2013 die Unterstützung und Durchführung ihrer Backoffice-Tätigkeiten einige zentrale Aufgabenbereiche betreffend ihre Geschäftsorganisation auf die Schwestergesellschaft abcfinance GmbH ausgelagert. Die Kosten werden im jährlichen Umlageverfahren ermittelt. Darüber hinaus bestehen weitere Verpflichtungen aus Verträgen im Zusammenhang mit der Durchführung von IT-Revisionstätigkeiten sowie der Übernahme von IT-Tätigkeiten (u.a. Nutzung und Überlassung von Software inkl. Lizenzen und Wartung).

Weiterhin bestehen seitens der abcbank und der abc Holding mit der abcfinance (u.a. für Service und Nutzung) und der Wilh. Werhahn KG, Neuss (u.a. für Beratungstätigkeiten) Dienstleistungsverträge deren Kosten auf Grundlage des jährlichen Umlageverfahrens in Rechnung gestellt werden. Darüber hinaus hat die Wilh. Werhahn KG im Zusammenhang mit der Einlagensicherung der abcbank eine Haftungserklärung gegenüber dem Bundesverband deutscher Banken abgegeben, für die sie in Abhängigkeit von der Höhe der Einlagen Provisionen in Rechnung stellt.

Insgesamt sind 2020 Kosten in Höhe von insgesamt 3.894 T€ angefallen. In den Folgejahren werden Belastungen in ähnlicher Höhe erwartet.

Die abcbank hat Pflichtbeiträge gegenüber der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken sowie an das Single Resolution Board geleistet, welches die Verantwortung in Deutschland an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) delegiert hat. Für das Jahr 2020 werden Belastungen in Höhe von 1.416 T€ erwartet. Die Beiträge an die Entschädigungseinrichtungen und an die BaFin sind jährlich zum 30. September bzw. 31. Mai zu leisten.

Zweck der Mitgliedschaft in der gesetzlichen und freiwilligen Einlagensicherung ist es, im Entschädigungsfall die Gläubiger der Bank für nicht zurückgezahlte Einlagen zu entschädigen. Risiken können sich zukünftig durch eine steigende Anzahl von Entschädigungsfällen bei anderen angeschlossenen Banken ergeben. Das Risiko wird gemindert durch die verpflichtende Ansammlung der Jahresbeiträge bis zum Jahr 2024.

Geschäftsführung

―	Herr Alexander Boldyreff, Stelle, Vorstand Wilh. Werhahn KG
―	Herr Paolo Dell' Antonio, Braunschweig, Vorstand Wilh. Werhahn KG
―	Herr Stephan Kühne, Hannover, Vorstand Wilh. Werhahn KG (seit dem 11. Mai 2020)
―	Herr Stephan Ninow, Krefeld, Dipl. Kaufmann
―	Herr Michael Mohr, Brühl, Bankbetriebswirt
―	Herr Peter-Alexander Wankum, Pulheim, Dipl. Kaufmann

Der Geschäftsführung wurden im Berichtsjahr keine Bezüge gewährt.

Angaben gem. § 340a Abs. 4 HGB

Die Geschäftsführer nehmen die folgenden Aufsichtsratsmandate wahr:

Herr Boldyreff:	Basalt-Actien-Gesellschaft, Linz/Rhein Zwilling J. A. Henckels Aktiengesellschaft, Solingen
Herr Dell'Antonio:	Basalt-Actien-Gesellschaft, Linz am Rhein CEWE Stiftung & Co. KGaA, Oldenburg Zwilling J. A. Henckels Aktiengesellschaft, Solingen
Herr Kühne:	Basalt-Actien-Gesellschaft, Linz/Rhein Zwilling J. A. Henckels Aktiengesellschaft, Solingen

Beziehungen zum Mutterunternehmen

Der Teilkonzern ist in den Konzernabschluss der Alleingesellschafterin Wilh. Werhahn KG, Neuss, einbezogen. Der dort erhältliche Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Das Tochterunternehmen abcbank GmbH, Köln, nimmt über den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der abc Holding GmbH, Neuss, die Befreiung von der Offenlegung gemäß § 340a Abs. 2 Satz 4 HGB in Verbindung mit § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch. Der erforderliche Beschluss im Sinne des § 264 Abs. 3 Nr. 5 Buchstaben a und b HGB wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Neuss, den 16. März 2021

abc Holding GmbH

Alexander Boldyreff

Paolo Dell'Antonio

Stephan Kühne

Stephan Ninow

Michael Mohr

Peter-Alexander Wankum

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten				Abschreibungen
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €	01.01.2020 €	Zugänge €
1. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	2.412.154,76	113.992,43	0,00	2.526.147,19	2.303.805,91	89.595,77
b) geleistete Anzahlungen	0,00	27.319,00	0,00	27.319,00	0,00	0,00
	2.412.154,76	141.311,43	0,00	2.553.466,19	2.303.805,91	89.595,77
2. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.929,42	0,00	0,00	19.929,42	19.929,42	0,00
	2.432.084,18	141.311,43	0,00	2.573.395,61	2.323.735,33	89.595,77

	Abschreibungen	Restbuchwerte
	31.12.2020 €	31.12.2020 €	31.12.2019 €
1. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	2.393.401,68	132.745,51	108.348,85
b) geleistete Anzahlungen	0,00	27.319,00	0,00
	2.393.401,68	160.064,51	108.348,85
2. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.929,42	0,00	0,00
	2.413.331,10	160.064,51	108.348,85

Konzernkapitalflussrechnung

	2020 T€	2019 T€	Veränderung T€
Periodenergebnis	4.811	6.585	-1.774
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	90	247	-157
+/- Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	-3.771	11	-3.782
-/+ Sonstige Anpassungen	8.685	-2.114	10.799
-/+ Zunahme / Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute	21.148	-39.749	60.897
-/+ Zunahme / Abnahme der Forderungen an Kunden	-13.051	-31.876	18.825
-/+ Zunahme / Abnahme der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten	-77	-5	-72
-/+ Zunahme / Abnahme anderer Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit	-5.891	1.581	-7.472
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	242.000	-194.116	436.116
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden	-51.319	202.667	-253.986
+/- Zunahme / Abnahme der Verbrieften Verbindlichkeiten	-191.693	80.731	-272.424
+/- Zunahme / Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzungsposten	-32	107	-139
+/- Zunahme / Abnahme anderer Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit	612	-1.072	1.684
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	-40.492	-36.730	-3.762
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag	2.986	2.255	731
+ Erhaltene Zinszahlungen und Dividendenzahlungen	48.424	44.877	3.547
- gezahlte Zinsen	-7.499	-8.819	1.320
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-11.672	-141	-11.531
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	3.259	24.439	-21.180
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und in das Sachanlagevermögen (inklusive Anzahlungen)	-141	0	-141
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-141	0	-141
+ Einzahlungen aus Eigenkapital-Zuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens (Verschmelzung)	0	0	0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	0	0	0
-/+ Abnahme / Zunahme der flüssigen Mittel	3.118	24.439	-21.321
+ Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres	68.805	44.366	24.439
= Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres	71.923	68.805	3.118

Konzerneigenkapitalspiegel

	Gezeichnetes Kapital T€	Kapitalrücklagen T€	Andere Gewinnrücklagen T€	Gewinnvortrag / Verlustvortrag T€
Stand am 31.12.2019	1.045	140.666	76.101	4.999
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0	0	3.039	3.546
Sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Änderungen durch Verschmelzung	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	0	0
Stand am 31.12.2020	1.045	140.666	79.140	8.545

	Konzernjahresüberschuss / -fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist T€	Eigenkapital des Mutterunternehmens T€
Stand am 31.12.2019	6.585	229.396
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	-6.585	0
Sonstige Veränderungen	0	0
Änderungen durch Verschmelzung	0	0
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	4.811	4.811
Stand am 31.12.2020	4.811	234.207

	Nicht beherrschende Anteile T€	Konzerneigenkapital T€
Stand am 31.12.2019	31	229.427
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0	0
Sonstige Veränderungen	0	0
Änderungen durch Verschmelzung	0	0
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0	4.811
Stand am 31.12.2020	31	234.238

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die abc Holding GmbH, Neuss

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der abc Holding GmbH, Neuss, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der abc Holding GmbH, Neuss, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 29. März 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Ulrich Braun, Wirtschaftsprüfer

Dr. Wilhelm Olges, Wirtschaftsprüfer

Folgende Angaben wird ergänzend zum Konzernabschluss 2020 der Gesellschaft getätigt:

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 der abc Holding GmbH wurde am 27. Mai 2021 gebilligt.