GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Binzen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 der

GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Binzen

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

Glatt ist ein Full-Service Provider und bietet integrierte Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Das Leistungsportfolio des international tätigen Familienunternehmens besteht aus einem einzigartigen Kompetenz- und Produktspektrum für die pharmazeutische und verwandte pulververarbeitende Industrie.

Unter der Marke Glatt verbinden sich die vier Kompetenzbereiche Pharmaceutical Services, Process Technology Pharma, Process Technology Food, Feed & Fine Chemicals und Process & Plant Engineering zu einem integrierten Leistungsportfolio. Dieses beginnt mit der Produktentwicklung für feste Darreichungsformen. Sie reicht weiter über die erforderlichen Prozesstechnologien bis hin zur Planung und dem Aufbau der dazu benötigten Fabrik. Alles aus einer Hand!

Glatt Pharmaceutical Services ist der starke Partner der Pharmaindustrie. Der Kompetenzbereich entwickelt pharmazeutische Produkte, wie Pellets, Granulate, Tabletten und Kapseln mit Fokus auf schwierig herzustellende Produkte. Das Serviceportfolio reicht von Machbarkeitsstudien und Formulierungsentwicklungen, über die Herstellung von Klinikmustern bis zur Bulk-Herstellung von Arzneimitteln. Die Lagerung, Kommissionierung und Distributionsorganisation von Marktware sowie klinischen Mustern runden das Profil ab. In diesem Bereich bietet Pharmaceutical Services auch weitere Dienstleistungen für Import und Exportfragen sowie Cold Chain Themen ab.

Der Kompetenzbereich Glatt Process Technology Pharma entwickelt und produziert individuelle Anlagen zur Herstellung fester pharmazeutischer Produkte, wie Tabletten und Kapseln. Das Portfolio umfasst die integrierte Prozesslösung vom Engineering bis zur Manufaktur. Ob maßgeschneiderte Einzelanlage oder ganze Herstelllinien im Batch-, kontinuierlichen oder hybriden Einsatzbereich: Glatt Process Technology Pharma bietet integrierte Prozesslösungen vom Labor- bis zum Produktionsmaßstab an. Neben der Produktentwicklung übernimmt der Kompetenzbereich auch die Prozessentwicklung sowie die Pre- und After-Sales-Services.

Glatt Process Technology Food, Feed & Fine Chemicals ist der starke Partner der Lebensmittel-, Futtermittel- und feinchemischen Industrie. Die Spezialität des Kompetenzbereichs ist die Entwicklung und Produktion kontinuierlicher Anlagen zur Herstellung und Veredelung von Granulaten und Pellets. Das Produktspektrum reicht von Laboranlagen bis zu komplexen Produktionslinien. Neben der Produktentwicklung übernimmt der Kompetenzbereich auch die Prozessentwicklung sowie die Pre- und After-Sales-Services.

Der Kompetenzbereich Glatt Process & Plant Engineering plant, projektiert und realisiert weltweit Projekte im Anlagenbau für die pharmazeutische, die biotechnologische, die feinchemische sowie die kosmetische Industrie. Das Leistungsportfolio reicht von der Erweiterung oder Modernisierung bestehender Installationen bis hin zum teilweisen oder kompletten Neubau von Produktionsstätten.

Mit nachhaltiger Prozess- und Fabrikplanung angepasst an individuelle Technologieanforderungen begleitet der Kompetenzbereich seine Kunden von der Idee bis zur schlüsselfertigen Produktion.

Das TTC Technology Training Center bietet interessierten Teilnehmern spezialisierte Workshops zu Themen wie Granulation, Trocknung, Wartung und weiteren interessanten Themen an. Erfahrene Anwender aus der Industrie teilen ihr Expertenwissen mit den Teilnehmern. Die anspruchsvollen Vorträge beschäftigen sich mit den Technologien, den neuesten Trends sowie mit Case Studies zum jeweiligen Workshop Thema. Ergänzt und intensiviert wird der Wissenstransfer durch praktische "Hands-On"-Vorführungen im Labor- oder großtechnischen Maßstab im Glatt Innovation Center. Das Technology Training Center ist die ideale Plattform, um fachliches Wissen und Erfahrungen in der pharmazeutischen Industrie auszutauschen.

1.2 Forschung und Entwicklung

In den modernen Technologiezentren in Binzen und in Weimar betreibt Glatt mit ihren Kunden kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Alle wesentlichen Komponenten werden im eigenen Haus entwickelt und gefertigt. Gegenstand der Entwicklungstätigkeit ist die systematische und stetige Verbesserung der bestehenden Produkte.

Ferner werden in dem Bereich "New Technologies" gezielt neue Prozess- und Verfahrenstechniken sowie neue Anlagentypen entwickelt und getestet.

Eine der wichtigsten Neuentwicklungen im Bereich Anlagenbau in 2019 war die Entwicklung von neuen Erweiterungen und Funktionen für die bereits erfolgreich verkauften MultiLab®-Anlagen durch die Glatt GmbH. Zu nennen sind hier insbesondere die Integration des TwinPro®, des CPS und CM.Lab in das MultiLab®-System. So kann der Kunde die Vorteile des TwinPro®, die Fusion zweier Prozesse, nun auch im Labormaßstab nutzen. Mit dem CPS-Einsatz lassen sich perfekte Pellets jetzt auch im Labor herstellen, während der Container- Mischer das Produkthandling auf Kundenseite erleichtert. Durch diese Innovationen ist die beliebte MultiLab®-Anlage noch vielseitiger einsetzbar und kann eine noch größere Vielfalt an Prozessen im kleinen Maßstab abbilden.

Ein weiterer Erfolg ist der Abschluss neuer Entwicklungen für verbesserte Dosierungslösungen im Bereich Druglayering und der Bearbeitung von Pellets bei der Glatt GmbH. Zudem wurden neue Features zur Steigerung der Prozessperformance im Bereich der Wirbelschichttrocknung entwickelt.

Auch die Glatt Maschinen- und Apparatebau AG brachte im Berichtszeitraum eine neue Innovation auf den Markt. Der Trommel Coater GCSmart ermöglicht eine effiziente, schnelle sowie flexible Beschichtung von Tabletten. Die Qualität und Ausrichtung der Mischwerkzeuge ermöglicht einen ultraschnellen Mischeffekt auch bei einer minimalen Beladung von nur 10%. Die Integration zusätzlicher Sprühdüsen gewährleistet eine noch einheitlichere Beschichtung der Tabletten und minimiert die Prozesszeiten.

Die Glatt Ingenieurtechnik GmbH hat sich im Jahr 2019 besonders dem Partikeldesign von Zukunftsmaterialien gewidmet. So wurden beispielsweise Fortschritte in der Entwicklung von Hochleistungskeramiken, Batteriewerkstoffe und Düngegranulate mit definierter Freisetzung erzielt. Der Fokus bei freisetzungsverzögerten Düngergranulaten liegt auf der Verwendung von neuartigen biologisch abbaubaren Coating Substanzen (Polymeren). Derartige Coating Materialien erfordern spezielle Ausrüstung und verfahrenstechnische Konfigurationen, da hier entweder auf Basis von organischen Lösungsmitteln oder alternativ von Polymerschmelzen gearbeitet werden muss. Die Glatt Ingenieurtechnik GmbH hat die dafür notwendigen Voraussetzungen im Technologiezentrum geschaffen.

Ein besonders spannender und zukunftsorientierter Schwerpunkt der Glatt Ingenieurtechnik GmbH war die Entwicklung des innovativen Verfahrens "PHOS4green", welches eine Lücke im Phosphorkreislauf schließt. Im Oktober 2017 ist eine neue Klärschlammverordnung in Kraft getreten. Sie verpflichtet alle größeren Kläranlagen den Phosphor, der im kommunalen Abwasser bzw. im Klärschlamm enthalten ist, zu recyceln. Genau das ist mit PHOS4green möglich. Mit PHOS4green kann Phosphor aus Asche recycelt & direkt einsatzfähiger Qualitätsdünger erzeugt werden. Das abfallfreie Verfahren ist besonders wirtschaftlich und erfüllt aktuelle Marktanforderungen an die Herstellung von gebrauchsfertigen Standard- und Mehrkomponentendüngern auf Basis von recyceltem Phosphat. Im Jahr 2019 erreichte das innovative Verfahren den 2. Platz bei der Wahl zum Top Produkt des Jahres durch prozesstechnik-online.de.

Des Weiteren hat die Glatt Ingenieurtechnik GmbH im Rahmen des BMBF-Förderprojektes EMBATT2.0 an neuartigen Pulvertypen für leistungsfähige Batteriesysteme gearbeitet. So wurden beispielsweise aktive Materialien auf oxydischer Basis für neuartige Elektroden erzeugt, welche für die Entwicklung von stapelbaren Bipolar Batterien mit Lithium-lonen-Technologie genutzt werden können.

Im Bereich der Forschung hat die Glatt GmbH im Jahr 2019 weiter ihre Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen erfolgreich intensiviert. Beispielhaft sei hier die Unterstützung einer Dissertation zum Thema Sprühgranulation zu erwähnen.

Auch beim Thema Digitalisierung konnte sich die Glatt Gruppe entscheidend weiterentwickeln. Die Glatt Gruppe hat sich im Jahr 2019 intensiv mit dem Thema Digitalisierung von Abläufen (Workflows) beschäftigt. Dadurch hat der Konzern in eine höhere Effizienz von Abläufen und in moderne und zukunftsfähige Unternehmensprozesse investiert.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingen

Im Kontext der Zeitspanne seit der Finanzkrise in 2008/2009 hat das Wirtschaftswachstum in 2019 ein Tief erreicht. Dem zu Grunde liegen große wirtschaftliche und politische Ungewissheiten, wie beispielweise die vertraglichen Rahmenbedingungen des Brexit sowie das außen- und handelspolitische Verhalten der USA, sowie zunehmende Begrenzungen des internationalen Handels. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet die Weltwirtschaft ein Wachstum in Höhe von 2,9 %.

Die wirtschaftliche Dynamik in der Eurozone hat im Jahr 2019 erneut nachgelassen und verzeichnet gegenüber dem Vorjahr ein schwaches Wachstum von 1,3 %. Die Ursache für den Rückgang waren Handelskonflikte und der Strukturwandel in der Automobilbranche, welche der Industrie zu schaffen gemacht haben.

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland war nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2019 um 0,6 % höher als im Vorjahr. Verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre von 1,3 % ist dies ein relativ schwaches Wachstum.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau im Speziellen hat ein konjunkturell trübes Jahr hinter sich. Die reale Umsatzveränderung zum Vorjahr beträgt geschätzte -1,7 %. Im Jahr 2019 ging die Auftragslage kontinuierlich zurück, ein Trend, welcher sich aus dem Vorjahr fortsetzte. Die Gründe für diese Zahlen waren politische - globale Handelskonflikte, Unsicherheiten bezüglich des Ausstiegs des Vereinigten Königreiches aus der EU und der Strukturwandel in der Automobilbranche.

Die globale Pharmabranche konnte im Jahr 2019 ein Gesamt-Zuwachs des Umsatzes von 12,3 % feiern. In absoluten Zahlen lag der globale Umsatz bei 500 Milliarden Euro. Der Umsatz der Pharmaunternehmen in Deutschland lag bei 46,4 Milliarden Euro. Weltweit wurde in der Branche vermehrt in Innovationen investiert. Laut einer Studie der EY, steigerten die 21 untersuchten Konzerne ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 14,2 % - nachdem im Vorjahr ein Minus von 1,9 % attestiert wurde.

2.2 Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2019 war für die Glatt Gruppe unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen ein zufriedenstellendes Jahr. Der leichte Umsatzrückgang gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr entspricht den Erwartungen. Demgegenüber liegt das Ergebnis vor Steuern, bedingt durch einen starken Anstieg des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie aufgrund von Währungsgewinnen und Einmaleffekten, über dem prognostizierten Ergebnis.

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage

Die Glatt Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 244 Mio. € (Vj. 254 Mio. €). Davon beträgt der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz rund 71 % (Vj. 79 %).

Der Auftragsbestand liegt zum Ende des Geschäftsjahres bei 245 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 30 % geht hierbei insbesondere aus einem hohen Auftragseingang im Bereich "Process Technology Pharma" hervor. Dieser belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf rund 198 Mio. €. Der Auftragseingang im Bereich "Pharmaceutical Services" betrug rund 37 Mio. € während sich die Auftragseingänge in den Bereichen "Process & Plant Engineering" und "Process Technology Food, Feed & Fine Chemicals" auf rund 25 Mio. € bzw. 19 Mio. € beliefen.

Bedingt durch die Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen stieg die Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 % auf 267 Mio. € (Vj. 253 Mio. €).

Ebenso verzeichnet die Gesamtleistung im Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter einen Anstieg um 5 % auf T€ 140 (Vj. T€ 133).

Die sonstigen betrieblichen Erträge verzeichnen im Wesentlichen aufgrund von realisierten Währungsgewinnen, Schadensersatzzahlungen und der Auflösung von Rückstellungen einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 5 Mio. € auf 17 Mio. €.

Die Materialaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 19 Mio. € auf 101 Mio. € (Vj. 82 Mio. €) und begründet sich im Wesentlichen in einem Anstieg der bezogenen Leistungen.

Der Personalaufwand verzeichnet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 3 % auf 114 Mio. € (Vj. 111 Mio. €). Dies begründet sich im Wesentlichen aufgrund von Lohn- und Gehaltssteigerungen. Die Personalkosten pro Mitarbeiter liegen mit 60 T€ leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen belaufen sich auf 9 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr begründet sich im Wesentlichen in außerplanmäßigen Abschreibungen im Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichnen einen Rückgang um 7 % auf 40 Mio. € (Vj. 43 Mio. €).

Das Finanzergebnis verbessert sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund geringerer Zinsen und ähnlichen Aufwendungen auf - 0,1 Mio. € (Vj. - 1 Mio. €).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berücksichtigen im Wesentlichen Ertragsteuern für das laufende Jahr.

Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2019 ein Konzernjahresüberschuss von 14 Mio. € erwirtschaftet werden (Vj. 10 Mio. €).

2.3.2 Finanzlage

2.3.2.1 Kapitalstruktur

Zum Bilanzstichtag beträgt das Eigenkapital 176 Mio. € (Vj. 164 Mio. €). Die Eigenkapitalquote beläuft sich damit auf 76 % (Vj. 73 %).

Der Rückgang der Rückstellungen von 36 Mio. € auf 30 Mio. € resultiert im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen im Berichtszeitraum.

Die Verbindlichkeiten liegen mit rund 22 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres.

2.3.2.2 Investitionen

Die im Berichtszeitraum getätigten Investitionen in Höhe von 9 Mio. € gehen im Wesentlichen aus Investitionen in das Sachanlagevermögen hervor, die rund 97 % der Gesamtinvestitionen darstellen.

2.3.2.3 Liquidität

Glatt finanziert sich überwiegend durch Eigenkapital und erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen. Darüber hinaus ist die Glatt Gruppe mit Ausnahme von Avalkreditlinien nicht auf Bankkredite angewiesen und verfügt über Liquiditätsreserven, auch aufgrund nicht in Anspruch genommener Kreditlinien.

Der positive Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von rund 30 Mio. € ist insbesondere durch den Konzernjahresüberschuss und die nicht zahlungswirksamen Abschreibungen und außergewöhnlich hohe Auflösung von Rückstellungen beeinflusst, denen im Wesentlichen Abflüsse aus Ertragsteuerzahlungen gegenüberstehen. Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit von rund - 8 Mio. € begründet sich im Wesentlichen aus Investitionen in das Sachanlagevermögen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von rund -3 Mio. € berücksichtigt insbesondere gezahlte Dividenden an die Gesellschafter des Mutterunternehmens. Die Veränderung des Finanzmittelfonds beläuft sich, resultierend aus den vorgenannten Cashflows, auf 19 Mio. € und weist zum Ende des Geschäftsjahres 2019 einen Bestand von rund 75 Mio. € aus (Vj. 57 Mio. €).

Vor diesem Hintergrund war es für Glatt jederzeit problemlos möglich alle Zahlungsverpflichtungen zu begleichen.

2.3.3 Vermögenslage

Zum 31.12.2019 weist Glatt ein Vermögen von rund 231 Mio. € aus (Vj. 225 Mio. €); hierbei ist zu beachten, dass die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen, wie bereits im Vorjahr, in Höhe von 93 Mio. € (Vj. 56 Mio. €) passivisch von den Beständen der Vorräte abgesetzt wurden.

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2 Mio. € bzw. 3 % auf 89 Mio. €. Dies begründet sich im Wesentlichen in dem Anstieg des Sachanlagevermögens von 72 Mio. € auf 75 Mio. €.

Der Bestand an unfertigen Erzeugnissen und Leistungen liegt um 21 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (74 Mio. €; Vj. 53 Mio. €). Ebenso verzeichnen die erhaltenen Anzahlungen einen Anstieg von 56 Mio. € im Vorjahr auf 93 Mio. € im Geschäftsjahr. Dies führt insgesamt zu einem Rückgang des Vorratsvermögens um 73 % auf 5 Mio. €.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich stichtagsbedingt um 2 Mio. € bzw. 5 % auf 40 Mio. €.

Die liquiden Mittel erhöhten sich insbesondere geprägt durch die hohen Zuflüsse aus den erhaltenen Anzahlungen um 18 Mio. € bzw. 32 % auf 75 Mio. €.

2.4 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Basis für die interne Unternehmenssteuerung im Konzern ist ein monatliches Reporting. Dieses umfasst eine Darstellung der Auftragseingänge und - bestände, eine fortlaufende Plan-/ Ist Abweichung des Umsatzes sowie der Kostenstrukturen. Die Finanzplanung basiert auf einer rollierenden Einnahmen-/ Ausgabenrechnung. Operativ wird regelmäßig auf Projektebene beobachtet, welche Produktionsfaktoren und welche Beträge benötigt werden, um den Kundenauftrag zu erfüllen. Eine Vielzahl von weiteren qualitativen Faktoren, die kontinuierlich beobachtet und überwacht werden, wie z.B. Auslastung, Lieferantenbewertungen und Bewertungen zur Kundenzufriedenheit, rundet den Informationsbedarf ab. Regelmäßige Managementmeetings werden dazu genutzt, kritische Entwicklungen zu diskutieren sowie Maßnahmen und Entscheidungen zu treffen.

Maßgeblich für den zukünftigen Erfolg ist der Auftragseingang bzw. -bestand in den unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Als Innovationstreiber haben auch Qualitätskennzahlen für Glatt einen hohen Stellenwert. Dazu gehören die Überwachungen und systematischen Beobachtungen der Reklamationen sowie der Garantie- und Kulanzleistungen.

Die Personalkosten werden sowohl am Verhältnis zur Gesamtleistung als auch an den absoluten Kosten pro Mitarbeiter gemessen.

Die Personalentwicklung und die Mitarbeiterzufriedenheit haben für Glatt einen sehr hohen Stellenwert. Entsprechend werden regelmäßig interne Schulungen durchgeführt. Außerdem gewährt Glatt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich extern weiterzubilden. Trotz der schwierigen Arbeitsmarktbedingungen, gelingt es Glatt, Stellen gemäß den Personalanforderungen in angemessener Zeit planmäßig zu besetzen. Die Belegschaftsstärke der Glatt Gruppe (ohne Auszubildende) betrug im Jahr 2019 durchschnittlich 1.901 Mitarbeitende (Vj. 1.902 Mitarbeitende).

3. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Die Glatt Gruppe ist weltweit führend für integrierte Prozesslösungen zur Entwicklung, Veredelung und Herstellung von Pulvern für die pharmazeutische, Lebensmittel-, Futtermittelindustrie sowie die feinchemische Industrie. Durch die nahtlose Vernetzung aller vier Kompetenzbereiche kann sich Glatt als leistungsstarker und zuverlässiger Partner präsentieren und seinen Kunden integrierte Lösungen aus einer Hand anbieten. Grundsätzlich teilt sich Glatt die Chancen und Risiken dieser Branchen, auf die im Folgenden eingegangen wird.

3.1 Chancenbericht

Die finanziell starke, unabhängige und vorausschauend planende Glatt Gruppe verfügt über eine attraktive und breite Produkt- und Dienstleistungspalette, insbesondere für die Pharmaindustrie im Bereich Feststoffe. Die Produktpalette wird stetig durch Innovationen erweitert. Dadurch bleiben das Kundeninteresse und die Befriedigung der Kundenwünsche sowie der Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern in dieser Marktnische erhalten.

Mit dem Portfolio im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände können bei einer erfolgreichen Vermarktung Gewinne unter anderem dazu genutzt werden, weiter in die Forschung und Entwicklung zu investieren.

Die Lieferungen und Leistungen werden weltweit angeboten. Sie liefert passgenaue Kundenlösungen und steht für hohe Qualität und Termintreue.

Große Chancen sieht Glatt insbesondere aufgrund der lokalen Präsenz in den wachstumsstarken Märkten Indien, Bangladesch und Pakistan.

Die Glatt Gruppe hat viele gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeitende, die gut ausgerüstet in einer sich kontinuierlich verbesserten Organisation fast jeden Kundenwunsch erfüllen können.

Gruppenintern hat Glatt viele Möglichkeiten der Geschäftsfelderweiterung. Zudem gibt es bei der Zusammenarbeit der operativen Firmen noch viele potentielle Synergien, welche es zu heben gilt.

3.2 Risikobericht

Die Risiken der Glatt Gruppe liegen vor allem im Wesen des typischen Sonderanlagengeschäftes. Das bedeutet: bei jedem dieser Aufträge ist trotz vorheriger Machbarkeitsprüfung und ausgereiftem Projektmanagement erst am Projektende ersichtlich, ob Glatt im technischen und terminlichen Rahmen unter Berücksichtigung der Kalkulation die vertraglich vereinbarten kundenspezifischen Wünsche zu dem ausgehandelten Preis erbringen konnte. Ein Herstellungsrisiko bei der Durchführung von Aufträgen besteht darin, dass innerhalb des Herstellungsprozesses eine fehlerhafte Umsetzung und Bearbeitung des Auftrags erfolgt. Die Risiken im Sonderanlagenbau liegen hierbei in der korrekten Aufnahme des Layouts der Anlagen, d.h. in der richtigen Umsetzung der Konstruktionen entsprechend der räumlichen Gegebenheiten beim Kunden. Des Weiteren bestehen Risiken hinsichtlich der angewandten Verfahrenstechniken, deren fehlerfreien Funktionsweise sowie in der sachgerechten Abstimmung zwischen der Mechanik und Elektronik der Anlagen. Glatt mindert die Risiken im Herstellungsprozess durch das sehr gute Qualitäts- und Projektmanagement sowie durch deren Herstellungs- Know-how.

Das Lagerrisiko realisiert sich in den Verlusten, die durch die Lagerung von Waren entstehen. Verluste aufgrund von Lagerhaltung können durch zu hohe Lagermengen, zu geringen Lagerumschlag oder aber durch technische Überholung der gelagerten Produkte, Schwund oder Umstände, die Preisreduzierungen unter den Einstandspreis erfordern, entstehen. Dieses Risiko wird in der Glatt Gruppe aufgrund der überwiegend auftragsbezogenen Beschaffung weitestgehend ausgeschlossen.

Aufgrund des weltweiten Exportgeschäfts bestehen bei der Gesellschaft Transportrisiken. Zur Abdeckung und Minderung dieser Risiken sind Transportversicherungen abgeschlossen.

Das Delkredererisiko ist bei Glatt aufgrund hoher Anzahlungen und solventer Kunden als äußerst gering einzustufen.

Ebenso werden Liquiditätsrisiken insbesondere aufgrund freier Zahlungsmittel und vorhandenen Kreditlinien als gering angesehen.

Die Glatt Gruppe ist aufgrund von länderspezifischen Vorgaben, wie z.B. der Gesundheitspolitik, einem hohen Marktrisiko ausgesetzt. Da Glatt in einer großen Anzahl von Märkten mit einer Vielzahl von Kunden agiert, wird das Risiko durch Diversifizierung stark minimiert.

Risiken, die durch Gesetze und Regelungen in den Bereichen wie z.B. Patentrecht, Umweltrecht, Brandschutz, Arbeitssicherheit oder Luftfrachtsicherheit entstehen könnten, werden durch interne Experten sowie externe Berater im Zuge des Entscheidungsprozesses auf ihre Relevanz geprüft, um gegebenenfalls geeignete Sicherungsmaßnahmen einleiten zu können.

Glatt hat eine Vielzahl von Softwareanwendungen im Einsatz. Damit die Abhängigkeit im IT-Bereich nicht zu einem Risiko wird, werden nur gängige Softwareprodukte von großen IT-Systemhäusern verwendet. Darüber hinaus bestehen Wartungs- und Serviceverträge mit den entsprechenden IT-Systemhäusern. Die interne IT-Abteilung sorgt darüber hinaus für die regelmäßige Datensicherung, die Einhaltung des Datenschutzgesetzes und ist zuständig für die Berechtigungsverwaltung und die Datensicherheit.

Trotz des schwierigen Wettbewerbsumfeldes und den typischen Risiken des Sonderanlagenbaus sieht sich Glatt vor dem Hintergrund ihrer finanziellen Stabilität, ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und ihrer stabilen Kundenbeziehungen für die Zukunft gut gerüstet. Darüber hinaus ist Glatt mit den unterschiedlichen Geschäftsfeldern in den vier Kompetenzbereichen breit aufgestellt. Dadurch ergibt sich eine Risikostreuung und keine existentielle Abhängigkeit von wenigen Kunden. Das Gesamtbild der Risikolage der Glatt Gruppe führt zu der Einschätzung, dass weder einzelne Risiken noch die Risiken in ihrer Gesamtheit bestandsgefährdenden Charakter haben. Glatt ist überzeugt, die Herausforderungen, die sich aus den oben genannten Risiken ergeben, auch zukünftig erfolgreich zu meistern.

3.3 Prognosebericht

Der nachfolgenden Prognose für das folgende Geschäftsjahr liegen die Annahmen zugrunde, dass keine wesentlichen Sondereffekte in dem Geschäftsjahr eintreten sowie die Projekte wie geplant schlussgerechnet werden können. Darüber hinaus ist aus heutiger Sicht mit einem wirtschaftlichen Wachstum der Pharmabranche im Zusammenhang mit der Corona-Krise und damit im Sonderanlagenbau zu rechnen. Allerdings enthält dieser Lagebericht in die Zukunft gerichtete Aussagen, die nicht auf historischen Tatsachen, sondern auf Planungen, Annahmen und Schätzungen beruhen und sind damit immer nur für den Zeitpunkt gültig, an dem sie gemacht wurden.

Die Glatt Gruppe erwartet gegenüber dem Vorjahr für das Geschäftsjahr 2020 einen leicht ansteigenden Umsatz. Das Ergebnis vor Steuern wird ohne Einmaleffekte voraussichtlich auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2019 liegen.

Binzen, 20. November 2020

GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Reinhard Nowak, Geschäftsführer

Jesko Jay Nowak, Geschäftsführer

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

DER GLATT GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, BINZEN

AKTIVA

				Vorjahr
		EUR		TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	5.407.455,19			6.319
2. Geleistete Anzahlungen	123.790,21			98
		5.531.245,40		6.417
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	46.750.039,54			45.848
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.060.443,52			11.403
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.307.203,20			11.308
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.757.725,09			3.098
		74.875.411,35		71.657
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	227.959,20			11
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	5.000,00			5
3. Sonstige Ausleihungen	8.368.169,28			8.725
		8.601.128,48		8.741
			89.007.785,23	86.815
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	17.358.451,26			16.816
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	73.784.293,32			53.000
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	5.246.304,64			4.248
4. Geleistete Anzahlungen	1.493.806,37			662
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-92.955.712,28			-56.491
		4.927.143,31		18.235
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	40.336.452,85			42.305
2. Forderungen gegen Gesellschafter	2.633,10			119
3. Sonstige Vermögensgegenstände	12.970.033,58			12.976
		53.309.119,53		55.400
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		74.525.635,19		56.507
			132.761.898,03	130.142
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN			8.356.838,38	7.084
D. AKTIVE LATENTE STEUERN			1.157.856,69	795
			231.284.378,33	224.836

PASSIVA

			Vorjahr
	EUR		TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	5.000.000,00		5.000
II. Gewinnrücklage
Andere Gewinnrücklagen	2.000.000,00		2.000
III. Konzernbilanzgewinn	148.256.739,76		138.043
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	-306.400,45		1.329
V. Nicht beherrschende Anteile	21.192.188,68		17.863
		176.142.527,99	164.235
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		1.912.628,75	1.729
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.634.706,33		4.474
2. Steuerrückstellungen	4.381.233,48		3.566
3. Sonstige Rückstellungen	21.477.839,57		27.936
		30.493.779,38	35.976
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	16.043.792,17		15.631
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	82.534,80		0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.168.809,36		1.936
4. Sonstige Verbindlichkeiten	4.766.107,03		4.214
- davon im Rahmen der Sozialen Sicherheit: EUR 343.786,56 (Vorjahr: TEUR 516)
- davon aus Steuern: EUR 1.509.929,00 (Vorjahr: TEUR 1.403)
		22.061.243,36	21.781
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		113.558,15	338
F. PASSIVE LATENTE STEUERN		560.640,70	777
		231.284.378,33	224.836

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR 2019 BIS 31 . DEZEMBER 2019

DER GLATT GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, BI NZEN

			Vorjahr
	EUR		TEUR
1. Umsatzerlöse	243.983.055,02		254.453
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	21.370.617,94		-2.992
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	1.404.637,70		1.740
4. Sonstige betriebliche Erträge	16.800.383,17		12.226
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	73.006.262,36		60.353
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	27.779.700,22		21.156
		182.772.731,25	183.918
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	96.385.724,29		93.589
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	17.966.604,03		17.141
- davon für Altersversorgung: EUR 1.979.569,48 (Vorjahr: TEUR 1.905)
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	9.088.695,54		10.968
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	445.000,00		0
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	40.013.954,62		42.995
		163.899.978,48	164.693
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	94.663,41		68
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	290.217,14		312
davon aus Abzinsung Rückstellungen: EUR 764,84 (Vorjahr: TEUR 2)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	494.139,00		1.434
davon aus Aufzinsung Rückstellungen: EUR 182.008,73 (Vorjahr: TEUR 878)
		-109.258,45	-1.054
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		4.616.750,86	7.731
13. Steuerertrag aufgrund Veränderung latenter Steuern (Vj: Steueraufwand)		579.557,33	156
14. Ergebnis nach Steuern		14.726.300,79	10.284
15. Sonstige Steuern		239.943,11	220
16. Konzern-Jahresüberschuss		14.486.357,68	10.064
17. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn	-4.272.894,40		-3.210
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	138.043.276,48		131.189
		133.770.382,08	127.979
19. Konzernbilanzgewinn		148.256.739,76	138.043

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

Die Darstellung der Kapitalflussrechnung entspricht den Empfehlungen des Deutschen Standardisierungsrats nach DRS 21/Kapitalflussrechnung.

	2019	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss	14.486	10.064
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	9.089	10.968
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	272	2.373
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-7.403	-3.887
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-2	-6
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	15.502	-1.135
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	2.875	-6.268
Zinsaufwendungen/Zinserträge	109	1.054
Aufwendungen (+) /Erträge (-) von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-3.653	0
Ertragsteueraufwand/-ertrag	4.617	7.731
Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	556	0
Ertragsteuerzahlungen	-6.658	-6.230
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (1)	29.790	14.664

	2019	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-324	-595
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	107	326
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-8.617	-7.887
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	567	676
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-1	-29
Erhaltene Zinsen	296	378
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (2)	-7.972	-7.131

	2019	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-) Krediten	0	-2.609
Auszahlung (-)/ Einzahlung (+)aus der Rückzahlung von erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	273	-65
Gezahlte Zinsen	-305	-557
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter	-2.812	-1.715
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (3)	-2.844	-4.946
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (1) + (2) + (3)	18.974	2.587
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-884	-516
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen (+/-) des Finanzmittelfonds	-71	0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	56.507	54.436
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	74.526	56.507
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	74.526	56.507
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	0	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	74.526	56.507

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

	Eigenkapital des Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Andere Gewinnrücklagen	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung
	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2017	5.000.000,00	2.000.000,00	1.692.294,31
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnvortrag	0,00	0,00	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-363.190,70
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2018	5.000.000,00	2.000.000,00	1.329.103,61
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnvortrag	0,00	0,00	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	11.905,12
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-1.647.409,18
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2019	5.000.000,00	2.000.000,00	-306.400,45

	Eigenkapital des Mutterunternehmen
	Gewinnvortrag	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzuordnen ist	Summe
	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2017	121.989.914,86	9.199.062,05	139.881.271,22
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnvortrag	9.199.062,05	-9.199.062,05	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	-363.190,70
Konzernjahresüberschuss	0,00	6.854.299,57	6.854.299,57
Stand 31.12.2018	131.188.976,91	6.854.299,57	146.372.380,09
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnvortrag	6.854.299,57	-6.854.299,57	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	-145.138,28	-133.233,16
Währungsumrechnung	0,00	1.625.883,12	-21.526,06
Konzernjahresüberschuss	0,00	8.732.718,44	8.732.718,44
Stand 31.12.2019	138.043.276,48	10.213.463,28	154.950.339,31

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor der Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2017	6.108.884,14	998.142,61	6.116.497,41	13.223.524,16
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	-1.784.785,05	0,00	0,00	-1.784.785,05
Einstellung in Gewinnvortrag	6.116.497,41	0,00	-6.116.497,41	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	3.215.004,02	0,00	3.215.004,02
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	3.209.615,60	3.209.615,60
Stand 31.12.2018	10.440.596,50	4.213.146,63	3.209.615,60	17.863.358,73
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	-2.048.720,55	0,00	0,00	-2.048.720,55
Einstellung in Gewinnvortrag	3.209.615,60	0,00	-3.209.615,60	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	5.827.313,93	-4.722.657,83	0,00	1.104.656,10
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	4.272.894,40	4.272.894,40
Stand 31.12.2019	17.428.805,48	-509.511,20	4.272.894,40	21.192.188,68

	Konzerneigenkapital
	Summe
	EUR
Stand 31.12.2017	153.104.795,38
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	-1.784.785,05
Einstellung in Gewinnvortrag	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	0,00
Währungsumrechnung	2.851.813,32
Konzernjahresüberschuss	10.063.915,17
Stand 31.12.2018	164.235.738,82
Gutschrift auf Privatkonto im Fremdkapital	-2.048.720,55
Einstellung in Gewinnvortrag	0,00
Änderung Konsolidierungskreis	-133.233,16
Währungsumrechnung	1.083.130,04
Konzernjahresüberschuss	13.005.612,84
Stand 31.12.2019	176.142.527,99

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2019 der

GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Binzen

1. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat ihren Sitz in Binzen und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Freiburg i. Br. unter der Nummer HRB 410707 eingetragen.

Der Konzernabschluss der GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung auf den 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften des §§ 290 ff HGB erstellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt.

2. Darstellung der Konzernverhältnisse

2.1 Allgemeine Angaben zum Konsolidierungskreis, Anteilsbesitz

Die Abgrenzung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen der §§ 294 - 296 HGB. In den Konzernabschluss wurden gemäß § 294 Abs. 1 HGB neben der GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Binzen, als Mutterunternehmen, mit Ausnahme der nachstehend erwähnten Gesellschaften, grundsätzlich alle Tochterunternehmen aufgrund Beherrschung - vermittelt durch die Mehrheit der Stimmrechte bzw. vermittelt durch die Komplementärstellung - nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung einbezogen.

Nr.	Name und Sitz der Gesellschaft	Beteiligung (in Prozent)	indirekte Beteiligung über Nr.	Konsolidierung
1.	Glatt Pharmaceutical Services Verwaltungs GmbH, Binzen (Deutschland)	100,00
2.	Glatt Pharmaceutical Services GmbH & Co.KG, Binzen (Deutschland) ⁴⁾ ⁸⁾	100,00
3.	Northstar Capital Investment GmbH, Binzen (Deutschland)	100,00
4.	Glatt Systems Private Ltd., Pune (Indien)	99,97	3
5.	Glatt Systemtechnik Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Dresden (Deutschland) ¹⁾	100,00
6.	Glatt-Pharma, spol. s.r.o., Hradec Králové (Tschechien)	100,00	5
7.	Glatt Ingenieurtechnik Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Weimar (Deutschland) ¹⁾	100,00
8.	Glatt Süreç ve Planlama Mühendislik A.S., Ankara (Türkei)	100,00	7	^N
9.	Glatt (India) Engineering Private Ltd., Neu-Delhi (Indien) ²⁾	100,00	7	^N
10.	MCS-RATIO Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Königsfeld im Schwarzwald (Deutschland)	100,00
11.	IPC Process-Center Verwaltungsgesellschaft mbH, Binzen (Deutschland)	100,00
12.	IPC Process-Center GmbH & Co. KG, Dresden (Deutschland) ³⁾ ⁴⁾ ⁵⁾	0,00
13.	hollomet Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Dresden (Deutschland) ¹⁹	100,00
14.	Shanghai Glatt & Tianxiang Pharmaceutical Machinery Co., Ltd., Shanghai (China)	60,00		^N
15.	Glatt llac Uretim Makineleri Satis ve Servis A.S., Istanbul (Türkei)	100,00
16.	Pharmatronic GmbH, Binzen (Deutschland)	100,00
17.	Excellence United Marketing GmbH, Allmersbach im Tal (Deutschland) ⁶⁾	20,00		^N
18.	Glatt GmbH & Co. Beteiligungsgesellschaft KG, Binzen (Deutschland) ³⁾ ⁴⁾ ⁷⁾	0,00
19.	Glatt Air Techniques, Inc., Ramsey (USA)	100,00	18
20.	Glatt Investment Holding Inc., Ramsey (USA)	100,00	19
21.	Glatt do Brasil Commercial LTDA, Rio de Janeiro (Brasilien)	100,00	18	^N
22.	Glatt Maschinen- und Apparatebau AG, Pratteln (Schweiz)	100,00	18
23.	Glatt Protech Ltd., Leicester (Großbritannien)	100,00	22
24.	Pharmatronic AG, Pratteln (Schweiz)	100,00	22

¹⁾ Die Gesellschaften haben von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.
²⁾ 0,01% der Anteile werden von der Glatt Systemtechnik Gesellschaft mit beschränkter Haftung gehalten.
³⁾ Einbezug in den Konzernabschluss aufgrund einheitlicher Leitung.
⁴⁾ Die Gesellschaft hat von der Befreiungsvorschrift des § 264b Nr. 3 HGB Gebrauch gemacht.
⁵⁾ Die Komplementärin der IPC Process-Center GmbH & Co. KG ist die IPC Process-Center Verwaltungsgesellschaft mbH.
⁶⁾ Gemäß § 311 Abs. 2 HGB zu Anschaffungskosten bilanziert.
⁷⁾ Die Komplementärin der Glatt GmbH & Co. Beteiligungsgesellschaft KG ist die GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
⁸⁾ Die Komplementärin der Glatt Pharmaceutical Services GmbH & Co. KG ist die Glatt Pharmaceutical Services Verwaltungs GmbH.
^N) Die mit N gekennzeichneten Gesellschaften sind in den Konzernabschluss gemäß § 296 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht mit einbezogen.

2.2 Änderungen im Konsolidierungskreis

Im Vergleich zum Vorjahr erweiterte sich der Konsolidierungskreis durch die erstmalige Einbeziehung der Pharmatronic GmbH, Binzen. Demgegenüber wurde die indische Gesellschaft Glatt (India) Engineering Private Ltd., Neu-Delhi (Indien), zum 1. April 2019 aufgrund deren untergeordneten Bedeutung entkonsolidiert.

3. Angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Bewertung der in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden sind die im Jahresabschluss des Mutterunternehmens angewandten Bewertungsmethoden maßgeblich. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten.

Sofern Bilanzansätze in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen wesentlich von den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Mutterunternehmens abweichen, führt das Mutterunternehmen grundsätzlich eine Bilanzierungs- und Bewertungskorrektur mit Hilfe einer Überleitung in eine Handelsbilanz II durch.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit ihren Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer bewertet.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen ggf. gemindert um außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 S.5 HGB bewertet. Das Wertaufholungsgebot findet Anwendung. Die Abschreibungen erfolgen grundsätzlich unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern. Die zu Herstellungskosten aktivierten Eigenleistungen enthalten Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung gemäß § 253 Abs. 3 S.6 HGB nicht vorgenommen.

Die Vorräte sind ausgehend von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen liegen der Ermittlung der Anschaffungskosten der gleitende Durchschnittspreis bzw. die letzten Einstandspreise zugrunde. Im Berichtsjahr 2019 wurde für eine zur Veräußerung bestimmte Anlage im Vorratsvermögen eine Abschreibung in Höhe von T€ 445 auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten. Bestandsrisiken wegen langer Lagerdauer wurde durch pauschale Abschläge Rechnung getragen. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen werden von dem Posten Vorräte offen abgesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nominalwert angesetzt. Erkennbare Ausfallrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Für das allgemeine Ausfallrisiko wurde zusätzlich eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Differenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise - im Wesentlichen aus den Bereichen Anlagevermögen, Forderungen, Vorräte, Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Im Falle aktiver latenter Steuerüberschüsse auf Einzelabschlussebene wurde das Ansatzwahlrecht des § 274 Abs. 1 S. 2 i.V.m. § 308 Abs. 1 S. 2 HGB nicht ausgeübt und die aktiven latenten Steuern nicht angesetzt bzw. im Zuge der HB Il-Anpassung mit den zuzurechnenden passiven latenten Steuern saldiert. Insgesamt ergeben sich auf dieser Stufe passive latente Steuern von T€ 554 Die Ermittlung dieser latenten Steuern erfolgte unter Zugrundelegung von unternehmensindividuellen Steuersätzen zwischen 19 % und 35 % im Zeitpunkt des erwarteten Abbaus der Differenzen.

Im Rahmen von Konsolidierungsmaßnahmen wurden T€ 1.158 aktive und T€ 6 passive latente Steuern gebildet. Der Steuersatz für latente Steuern aus den Konsolidierungsschritten beträgt konzerneinheitlich 30%.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen beinhaltet von der öffentlichen Hand gewährte Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen. Er wird entsprechend den Abschreibungen der geförderten Vermögensgegenstände aufgelöst.

Die ausgewiesenen Pensionsverpflichtungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Für die Berechnung wurde die Projected-Unit-Credit Methode mit den Heubeck-Richttafeln 2018G verwendet. Für die Abzinsung wurden die individuellen Restlaufzeiten der Berechtigten anhand der Sterbetafeln angesetzt und dafür der von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 2,43 % angesetzt. (Vj. 2,92 %). Es wurde ein Rententrend von 2,0 % p.a. zugrunde gelegt. Für die Pensionsrückstellung bei einem Tochterunternehmen wurde die Vereinfachungsregel gemäß § 253 Abs. 2 HGB in Anspruch genommen und eine pauschale Restlaufzeit (mittlere Duration) der Verpflichtungen von 15 Jahren unterstellt. Für die Pensionsrückstellung des Tochterunternehmens beträgt der auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre 2,71 % (Vj. 3,21 %). Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt insgesamt T€ 400. Der Unterschiedsbetrag ist nach § 253 Abs. 6 S. 2 HGB ausschüttungsgesperrt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet und betreffen alle erkennbaren Risiken, ungewisse Verbindlichkeiten und Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung. Die Bewertung erfolgt zum Erfüllungsbetrag, notwendige Kostensteigerungen wurden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4. Grundlagen für die Währungsumrechnung

Bei den in Fremdwährung aufgestellten Abschlüssen der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen wurden Vermögensgegenstände und Schulden grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge zum gewichteten Mittelkurs im Jahresdurchschnitt umgerechnet. Die sich aus den unterschiedlichen Kursen in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ergebenden Kursgewinne bzw. -verluste werden ergebnisneutral gegen das Eigenkapital gebucht. Die in die Kapitalkonsolidierung einzubeziehenden Bestandteile des Eigenkapitals und der Gewinnvortrag werden mit historischen Kursen umgerechnet. Kursänderungen seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung werden zum Bilanzstichtag erfolgsneutral im Eigenkapital unter der Position "Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

5. Angaben und Erläuterungen zu den Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung des Buchwerts der Anteile mit dem Eigenkapital im Zeitpunkt der Gründung oder des Erwerbs der Tochterunternehmen sowie nach der Neubewertungsmethode für Erstkonsolidierungen nach dem 31. Dezember 2009 gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 2 HGB durch Verrechnung des Buchwerts der Anteile mit dem beizulegenden Wert des Eigenkapitals im Zeitpunkt der Gründung oder des Erwerbs der Tochterunternehmen.

6. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

6.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf der folgenden Seite dargestellt. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Zuschreibung nach § 253 Abs. 5 HGB in Höhe von T€ 1.424.

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten
	1.1.2019	Währungsdifferenzen	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	14.094.531,07	-4.392,22	298.171,30
2. Geleistete Anzahlungen	98.270,44	0,00	25.519,77
	14.192.801,51	-4.392,22	323.691,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	87.650.346,08	519.643,21	464.081,55
2. Technische Anlagen und Maschinen	84.450.613,08	517.011,08	1.827.994,16
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	41.997.059,38	191.443,70	1.932.484,27
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.098.565,38	15.017,75	4.392.747,63
	217.196.583,92	1.243.115,74	8.617.307,61
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.959,20	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	5.000,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	8.724.916,53	258.045,67	1.382,17
	8.740.875,73	258.045,67	1.382,17
	240.130.261,16	1.496.769,19	8.942.380,85

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchungen	Veränderung des Konsolidierungskreises	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	35.500,47	0,00	-27.813,88	14.324.995,80
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	123.790,21
	35.500,47	0,00	-27.813,88	14.448.786,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	22.341,19	2.503.916,20	0,00	91.115.645,85
2. Technische Anlagen und Maschinen	166.086,45	369.192,07	0,00	86.998.723,94
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	831.948,70	1.672.730,37	-162.826,40	44.798.942,62
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	372,21	-3.748.233,46	0,00	3.757.725,09
	1.020.748,55	797.605,18	-162.826,40	226.671.037,50
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	217.000,00	227.959,20
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	5.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	570.007,58	0,00	-46.167,51	8.368.169,28
	570.007,58	0,00	170.832,49	8.601.128,48
	1.626.256,60	797.605,18	-19.807,79	249.720.951,99

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2019	Währungsdifferenzen	Zugänge	Abgänge
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	7.775.135,20	-255,04	1.202.372,08	35.494,35
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	7.775.135,20	-255,04	1.202.372,08	35.494,35
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	41.802.350,57	201.132,84	2.381.498,72	19.375,82
2. Technische Anlagen und Maschinen	73.047.880,31	451.553,56	2.986.566,61	123.633,88
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	30.689.279,46	176.685,68	2.518.258,13	772.591,93
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	145.539.510,34	829.372,08	7.886.323,46	915.601,63
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	153.314.645,54	829.117,04	9.088.695,54	951.095,98

	Kumulierte Abschreibungen
	Zuschreibung	Veränderung des Konsolidierungskreises	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	0,00	-24.217,28	8.917.540,61
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	-24.217,28	8.917.540,61
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	44.365.606,31
2. Technische Anlagen und Maschinen	-1.424.086,18	0,00	74.938.280,42
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	-119.891,92	32.491.739,42
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	-1.424.086,18	-119.891,92	151.795.626,15
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00
	-1.424.086,18	-144.109,20	160.713.166,76

	Buchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen	5.407.455,19	6.319.395,87
2. Geleistete Anzahlungen	123.790,21	98.270,44
	5.531.245,40	6.417.666,31
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	46.750.039,54	45.847.995,51
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.060.443,52	11.402.732,77
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.307.203,20	11.307.779,92
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.757.725,09	3.098.565,38
	74.875.411,35	71.657.073,58
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	227.959,20	10.959,20
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	5.000,00	5.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	8.368.169,28	8.724.916,53
	8.601.128,48	8.740.875,73
	89.007.785,23	86.815.615,62

Im Berichtszeitraum wurden beim Mutterunternehmen Umgliederungen von zwei im Umlaufvermögen ausgewiesenen Maschinen in das Anlagevermögen vorgenommen, woraus der positive Saldo der Spalte Umbuchungen in Höhe von EUR 797.605,18 resultiert.

6.2 Vorräte

Die geleisteten Anzahlungen enthalten Anzahlungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 95 (Vj. T€ 0).

6.3 Forderungen

	Gesamt	davon Restlaufzeiten
		bis 1 Jahr	über 1 Jahr
	EUR	EUR	EUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	40.336.452,85	39.562.209,10	774.243,75
Vorjahr	42.305.440,88	42.305.440,88	0,00
2. Forderungen gegen Gesellschafter	2.633,10	2.633,10	0,00
Vorjahr	119.144,72	119.144,72	0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände	12.970.033,58	5.430.279,22	7.539.754,36
Vorjahr	12.975.862,06	5.835.480,38	7.140.381,68
Gesamt	53.309.119,53	44.995.121,42	8.313.998,11
Vorjahr	55.400.447,66	48.260.065,98	7.140.381,68

Bei den Forderungen gegenüber Gesellschaftern handelt es sich um sonstige Vermögensgegenstände.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen in Höhe von T€ 890, über diese bei Eintritt eines bestimmten Ereignisses verfügt werden darf.

6.4 Pensionsrückstellungen

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen beläuft sich auf T€ 4.635. Der Zinsaufwand in Höhe von T€ 120 ist in dem Gesamtbetrag der "Sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen" enthalten. Aus der Abzinsung der Rückstellung für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 400. Dieser Unterschiedsbetrag ist gem. § 253 Abs. 6 HGB für die Ausschüttung gesperrt.

6.5 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen belaufen sich per 31.12.2019 auf insgesamt T€ 21.478. Diese beinhalten insbesondere Verpflichtungen aus dem Produktions- und Vertriebsbereich (T€ 12.626) sowie aus dem Personalbereich (T€ 7.226). Innerhalb des Produktions- und Vertriebsbereichs sind im Wesentlichen Rückstellungen für Gewähr- und Garantieleistungen, Produktion- und Projektrisiken sowie für ausstehende Rechnungen gebildet worden.

6.6 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2019:

	Gesamt	davon Restlaufzeiten			davon gesichert
		unter 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	16.043.792,17	15.484.175,27	559.616,90	0,00	0
Vorjahr	15.631.109,15	13.926.540,23	1.704.568,92	0,00	0
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	82.534,80	82.534,80	0,00	0,00	0
Vorjahr	0,00	0,00	0,00	0,00	0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.168.809,36	1.168.809,36	0,00	0,00	0
Vorjahr	1.935.931,92	1.935.931,92	0,00	0,00	0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	4.766.107,03	4.766.107,03	0,00	0,00	0
Vorjahr	4.213.013,55	4.199.013,55	14.000,00	0,00	65
Gesamt	22.061.243,36	21.501.626,46	559.616,90	0,00	0
Vorjahr	21.780.054,62	20.061.485,70	1.718.568,92	0,00	65

Darüber hinaus bestehen verpfändete Grundstücke in Höhe von T€ 220 zur Sicherung bestehender Verpflichtungen.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter handelt es sich wie im Vorjahr um sonstige Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten in voller Höhe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

6.7 Latente Steuern

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der latenten Steueransprüche und - schulden:

	Beginn Geschäftsjahr	Veränderung	Ende Geschäftsjahr
	EUR	EUR	EUR
Aktive latente Steuern	794.856,01	363.000,68	1.157.856,69
Passive latente Steuern	777.185,60	-216.544,90	560.640,70

6.8 Haftungsverhältnisse

	31.12.2019	Vorjahr
	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften	10.765	13.252
2. Sonstige	7.757	7.312
	18.522	20.564

Der Konzern haftet für fremde Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer selbstschuldnerischen Höchstbürgschaft von T€ 10.000.

Nach unserer Einschätzung bestehen derzeit keine Anhaltspunkte für das Risiko, dass wir aus oben genannten Haftungsverhältnissen in Anspruch genommen werden.

6.9 Umsatzerlöse

Die Außenumsätze des Konzerns teilen sich geographisch wie folgt auf:

	TEUR
Inland	71.851
Ausland	172.132
	243.983

Auf die Angabe zur Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 3 HGB wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 2 HGB verzichtet.

6.10 Periodenfremde Erträge

Im Geschäftsjahr 2019 sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 7.720 ausgewiesen. Die periodenfremden Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 5.572 und der Zuschreibung auf Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 1.424.

6.11 Außergewöhnliche Erträge

Die Zuschreibung auf Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 1.424 stellen ebenso wie in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltene Erträge aus Schadensersatz in Höhe von T€ 2.229 aufgrund ihrer Größenordnung außergewöhnliche Erträge dar.

6.12 Periodenfremde Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2019 sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 311 enthalten.

6.13 Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen entfallen auf Erträge aus der Währungsumrechnung T€ 4.639. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von T€ 2.098 enthalten.

6.14 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr 2019 sind in den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 494 enthalten.

7. Angaben und Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds wird als Differenz zwischen den liquiden Mitteln und den jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten definiert und enthält wie im Vorjahr ausschließlich liquide Mittel.

8. Angaben und Erläuterungen zum Konzerneigenkapitalspiegel

Zum Bilanzstichtag stehen bei der Muttergesellschaft aus den Gewinnrücklagen T€ 2.000 und aus dem Bilanzgewinn T€ 104.935 zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Bei der Muttergesellschaft unterliegt ein Gesamtbetrag in Höhe von T€ 369 der Ausschüttungssperre.

9. Sonstige Pflichtangaben

9.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Gegliedert nach Art und Fälligkeit ergibt sich folgende Aufteilung:

	2020 - 2024	nach 2024 p.a.
	TEUR	TEUR
Erbbau- und Pachtverträge	649	130
Miet- und Leasingverträge	21.966	3.973
Verpflichtungen aus Bestellobligo	403	0
Versicherungsverträge	2.268	458
	25.286	4.561

9.2 Gesamtbezüge der Unternehmensorgane

Die Angabe zu den Gesamtbezügen der Unternehmensorgane nach § 314 Nr. 6 Buchstabe a HGB wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Für laufende Pensionsverpflichtungen gegenüber Hinterbliebenen von ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung besteht zum Bilanzstichtag eine Rückstellung in Höhe von T€ 1.131 bei Bezügen p.a. von T€ 53.

9.3 Angaben zum Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Die folgende Tabelle enthält das, für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers:

	TEUR
Abschlussprüferleistungen	210
Steuerberatungsleistungen	81
Sonstige Leistungen	13
	304

9.4 Angaben zu den Mitgliedern der Unternehmensorgane

Zur Geschäftsführung des Mutternehmens war bestellt und im Handelsregister eingetragen:

―	Herr Reinhard Nowak, Binzen, Dipl. Ingenieur
―	Herr Jesko Jay Nowak, Lörrach, Dipl.-Wirtschaftsjurist (ab 23. März 2020)

9.5 Durchschnittliche Zahl der Beschäftigten

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 1.901 Mitarbeiter beschäftigt (ohne Auszubildende):

	Anzahl
Mitarbeiter im Inland	1.069
Mitarbeiter im Ausland	832
Gesamt	1.901

Binzen, 20. November 2020

GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Reinhard Nowak, Geschäftsführer

Jesko Jay Nowak, Geschäftsführer

Die Billigung des Konzernabschlusses erfolgte am 18. Dezember 2020

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Binzen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Binzen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der GLATT Gesellschaft mit beschränkter Haftung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns verm ittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Freiburg, den 20. November 2020

BANSBACH GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Schell, Wirtschaftsprüfer

Eichin, Wirtschaftsprüferin