Signia GmbH

Erlangen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2020 bis zum 30.09.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021

Vorbemerkung

Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung, Fertigung und der Vertrieb von Hörgeräten, Hörsprechanlagen, Audiometern und sonstigen Erzeugnissen, insbesondere von Komponenten, Bau- und Ersatzteilen auf dem Gebiet der Schwerhörigkeit und Akustik.

Markt

Nachdem die konjunkturelle Lage in Deutschland im Kalenderjahr 2020 im Wesentlichen bedingt durch die Auswirkungen der Corona Pandemie durch einen Rückgang des Bruttoinlandproduktes in Höhe von 4,6 % gekennzeichnet war, ist gemäß der Gemeinschaftsdiagnose des DIW mit anderen Wirtschaftsforschungsinstituten aus dem Oktober 2021 für das Kalenderjahr 2021 von einer Erholung der Konjunktur und einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % auszugehen.

Der wichtigste Absatzmarkt ist das Inland. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden gem. monatlicher BVHI Marktmeldungen insgesamt 1.421.002 Hörgeräte in Deutschland verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 10 %. Für das Geschäftsjahr 2020/2021 zeigte der Markt mit einem starken Q1 und einem weniger schwach ausgefallenen Q2 ein Wachstum der abgesetzten Gesamtmenge auf dem deutschen Hörgerätemarkt von +7%. Dies war hauptsächlich der höheren Stabilität mit weniger Unsicherheit auf der Verbraucherseite geschuldet und einem stabilen Geschäftsverlauf über das Frühjahr und Sommer hin.

Die Exportmärkte spiegeln die gesamte Bandbreite von stabilen bis politisch als auch wirtschaftlich instabilen Marktgegebenheiten wider. Gerade die sehr unterschiedlichen gesundheitspolitischen Vorgehensweisen in den Ländern haben große Auswirkungen auf die geschäftliche Entwicklung und führen zu einer hohen Volatilität.

Der Trend zur eigenanteilsfreien Versorgung hält weiter an, auch angefeuert durch entsprechende Werbekampagnen verschiedener Großfilialisten und durch Maßnahmen der Krankenkassen. Dem Trend wirkt leicht der technologische Wandel im Komfortbereich entgegen, durch Leistungsmerkmale wie Akkutechnologie, Konnektivität und Designprodukte für neue Nutzungsansätze.

Preisdruck und Wettbewerb werden das Wettbewerbsumfeld aus unserer Sicht daher weiter prägen. Umso wichtiger ist eine hohe Dynamik bei der Produktweiterentwicklung und Einführung von Innovationen, da sie das probateste Mittel darstellen, um gegen den Preisdruck zu arbeiten und den Kundennutzen zu steigern.

Der Markt ist auf der Herstellerseite weiterhin geprägt von kontinuierlichen Produktentwicklungen, Produktverbesserungen und der Verbreitung von neuen Technologien wie Wireless Communication, hier speziell auch mit RF Technologie (direct streaming), und damit Konnektivität mit modernen Kommunikationsmitteln und -einrichtungen. Daraus ergeben sich neuartige Service-Möglichkeiten über Tele-Dienstleistungen, bei denen weitere Anpassungen der Hörgeräte über Remotezugriff durch den Fachbetrieb erfolgen können. Durch die Corona-Auswirkungen hat diese komplementäre Form der Dienstleistung durch den Hörgeräteakustiker an Bedeutung gewonnen. Die weitere Miniaturisierung von Receiver-in-Canal-Geräten (RIC) sowie Designvarianten und modische Gerätefarben mit ansprechenden Chargern für Akkugeräte prägen die großen Märkte. Auch die Lithium-Ionen-Akkutechnik hat sich als ein wesentlicher Baustein bei den Produktinnovationen etabliert. Derzeit verfügen alle wesentlichen Hersteller über umfangreiche Produktsegmente (Hinter-Ohr, Im-Ohr, Offene Versorgung, RIC) sowie das dazu gehörige Zubehör zur Anbindung von TV und Smartphones. Gerade der IDO-Markt hat durch die Pandemie und das Tragen von Masken eine Renaissance erfahren. Als neues Themengebiet wird KI - Künstliche Intelligenz - adressiert, welches die Hörgeräte weiter in der Klassifikation von Hörsituationen verbessern soll. Hierzu verfolgen die Hersteller unterschiedliche Strategien. Ebenso sind erste Einflüsse von sogenannten "Hearables" erkennbar wie etwa die Integration von rudimentären e-Health Solutions wie Notruffunktion bei Sturz oder Schrittzählerfunktionalität.

Auf der Kundenseite setzt sich vor allem der Konzentrationsprozess weiter fort. Große internationale Einzelhandelsketten wachsen organisch sowie durch Akquisitionen. Neue Handelsketten steigen in die Versorgung Hörgeschädigter ein. Ebenso ist zu erkennen, dass auch kleine bis mittelgroße Einzelhandelsketten aktiv an dieser Konsolidierung teilnehmen und einzelne oder mehrere existierende Geschäfte aufkaufen.

Namhafte Hörgerätehersteller verfolgen weiterhin die Strategie der sogenannten Vorwärtsintegration und gehen zunehmend deutlicher und sichtbarer in Verbundaktivitäten in Richtung des Marktes vor. Dabei werden Vorteile der langen Wertschöpfungskette dominant ausgespielt. Ein weiterer Player der großen Herstellergruppen ist nun auch in Deutschland aktiv geworden und hat offen einen ersten mittelgroßen Filialisten übernommen.

Damit setzt sich in jedem Fall der bereits in den vergangenen Jahren spürbare Trend zur Konsolidierung im Einzelhandel weiter fort. Als Folge verringert sich der frei zugängliche Markt, da in den eigenen Betrieben überwiegend das eigene Portfolio zur Anpassung kommt, wodurch sich als Folge der Druck auf die herstellerseitigen Verkaufspreise weiter erhöht.

Die Marktentwicklung ist dieses Jahr sehr durch das Infektionsgeschehen und die Hygienemaßnahmen der Länder geprägt. Während Deutschland im zweiten Jahr einen stabileren Verlauf hatte und einen mehr U-förmigen Verlauf im Markt zeigt, sind die negativen Auswirkungen in anderen Ländern deutlicher. Die Lage ist sehr volatil und obwohl sich der Hörgerätemarkt als Gesundheitsbranche recht robust zeigt, bleiben ungewohnte Schwankungen und Unsicherheit nicht aus. Die Märkte in den sich entwickelnden Volkswirtschaften in Osteuropa sind recht stabil und nah an der Entwicklung von Westeuropa mit einem guten Aufholeffekt über den Sommer, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Lateinamerika sind die Auswirkungen jedoch massiver und langanhaltender. Hier ist mit längeren Recoveryzyklen zu rechnen, um zurück zum CAGR der Vor-Covid-Zeit zu gelangen.

Wesentliche Leistungsindikatoren

Die Gesellschaft war während des Geschäftsjahres nicht operativ im Markt tätig. Wesentliche Leistungsindikatoren wurden daher nicht entwickelt.

Absatz und Umsatz

Die Leistungserbringung im Geschäftsjahr beschränkte sich auf Dienstleistungen innerhalb der Sivantos-Gruppe. Aus diesen Dienstleistungen resultierten Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 53 (Vj. TEUR 50).

Wesentliche Währungseinflüsse sind nicht zu verzeichnen, da die Geschäfte der Gesellschaft fast ausschließlich in der Hauswährung (Euro) abgewickelt werden.

Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durchgeführt.

Kosten- und Ergebnisentwicklung

Die Herstellungskosten beinhalten Konzernumlagen (TEUR 10, Vj. TEUR 11) und weitere Kosten (TEUR 39, Vj. TEUR 36), die im Zusammenhang mit der Leistungserbringung angefallen sind.

Insgesamt erzielte die Gesellschaft im Geschäftsjahr ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR 4 (Vj. TEUR 3), welches auf Basis des Ergebnisabführungsvertrages an die alleinige Gesellschafterin abgeführt wurde.

Vermögenslage

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag lediglich Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus, welche im Wesentlichen aus Weiterverrechnungen resultieren.

Die Gesellschaft finanziert sich durch konzerninterne Verrechnungskonten (konzernweites zentrales Cash Management).

Finanzlage

Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft zum Bilanzstichtag beträgt 43 % (Vj. 46 %, vor Ausweisänderung 59 %). Ursache für den Rückgang ist im Wesentlichen der stichtagsbedingte Anstieg der Bilanzsumme.

Im Geschäftsjahr wurde ein negativer Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR -7 (Vj. TEUR -18) erzielt. Zum Bilanzstichtag werden Verbindlichkeiten aus dem konzernweiten Cash Management in Höhe von TEUR 19 (Vj. TEUR 12) ausgewiesen. Zahlungsmittelbestände auf externen Bankkonten bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Die Signia GmbH war jederzeit und ist derzeit sowie zukünftig solide finanziert und in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Geschäfte im Bereich derivativer Finanzinstrumente wurden nicht getätigt.

Arbeitnehmer

Während des Geschäftsjahres waren keine Arbeitnehmer bei der Gesellschaft beschäftigt.

Gesamtbeurteilung

Auf Basis der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft wird die Lage insgesamt als zufriedenstellend beurteilt. Bestandsgefährdenden Risiken sind nicht zu erkennen.

Für das Geschäftsjahr 2021/2022 werden keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet.

Erlangen, 11. November 2021

Signia GmbH

Christian Honsig

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss zum 30. September 2021 wurde am 29. März 2022 festgestellt.

Bilanz

Aktiva
	30.9.2021 EUR	30.9.2020 EUR
A. Umlaufvermögen	57.730,34	54.508,80
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	57.730,34	54.508,80
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	57.730,34	54.508,80
Summe Aktiva	57.730,34	54.508,80

Passiva
	30.9.2021 EUR	30.9.2020 EUR
A. Eigenkapital	25.000,00	25.000,00
I. Gezeichnetes Kapital / Kapitalkonto / Kapitalanteile	25.000,00	25.000,00
1. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
B. Rückstellungen	0,00	0,00
1. sonstige Rückstellungen	0,00	0,00
C. Verbindlichkeiten	32.730,34	29.508,80
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,00	3.869,90
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	13.853,46	13.479,91
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	18.876,88	12.158,99
Summe Passiva	57.730,34	54.508,80

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.10.2020 - 30.9.2021 EUR	1.10.2019 - 30.9.2020 EUR
1. Betriebsergebnis	3.811,75	3.654,19
a) Umsatzerlöse	52.648,90	49.865,21
b) Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen	48.837,15	46.541,41
c) Bruttoergebnis vom Umsatz	3.811,75	3.323,80
d) sonstige betriebliche Erträge	0,00	330,39
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis	-266,12	-482,11
a) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	266,12	482,11
davon an verbundene Unternehmen	266,12	482,11
3. Ergebnis nach Steuern	3.545,63	3.172,08
4. Verlust- bzw. Gewinnabführung (Tochter)	-3.545,63	-3.172,08
a) aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	3.545,63	3.172,08
Gewinnabführung aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags (Organschaft)	3.545,63	3.172,08
Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021

Allgemeine Angaben

Die Signia GmbH (im Folgenden kurz "Gesellschaft") ist eine kleine Kapitalgesellschaft mit Sitz in Erlangen. Sie ist beim Handelsregister B des Amtsgerichts Fürth unter der Nummer HRB 15368 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRuG) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt worden. Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den Vorschriften der §§ 266 und 275 HGB. Bei der Aufstellung und Offenlegung des Jahresabschlusses wird von den größenabhängigen Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften teilweise Gebrauch gemacht.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Umsatzkostenverfahren gewählt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennbetrag unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind zum Erfüllungsbetrag bewertet.

Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Abweichend zum Vorjahr werden in der Bilanz zum 30. September 2021 die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen nicht mehr saldiert ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Mit Ausnahme dieser beiden Anpassungen wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Jahresabschluss im Vergleich zum Vorjahr stetig angewandt.

Erläuterungen zur Bilanz

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Konzernverrechnungen (TEUR 53, Vj. TEUR 50) sowie sonstige Forderungen aus der umsatzsteuerlichen Organschaft mit der Sivantos Holding Germany GmbH (TEUR 5, Vj. TEUR 5).

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten aus dem Cash Management (TEUR 19, Vj. TEUR 12). Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter beinhalten Verbindlichkeiten aus bezogenen Leistungen (TEUR 10, Vj. TEUR 10) und sonstige Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung des Geschäftsjahres (TEUR 4, Vj. TEUR 3).

Sämtliche Verbindlichkeiten haben Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.

Sonstige Angaben

Ergebnisabführungsvertrag

Die Gesellschaft hat am 5. April 2016 mit der Sivantos GmbH, Erlangen, als herrschender Gesellschafter einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen, auf dessen Basis die Gewinnabführung des Geschäftsjahres erfolgte.

Geschäftsführung

Christian Honsig, Vertriebsgeschäftsführer, Herzogenaurach.

Erlangen, 11. November 2021

Signia GmbH

Christian Honsig