Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH

Ingolstadt

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

Inhaltsverzeichnis

I. Grundlagen der Gesellschaft

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Lage und Lage der Branche

2. Geschäfts- und Rahmenbedingungen für die Gesellschaft 3. Leistungsindikatoren der Gesellschaft

3.1. Arbeits- und Prozesssicherheit, Umweltschutz und Produktqualität

3.2. Durchsatz & Auslastung 3.3. Anlagenverfügbarkeit & Ungeplante Anlagenausfälle 3.4. Energieeffizienz 3.5. Verarbeitungskosten (OPEX)

3.6. Investitionskosten (CAPEX)

4. Ertragslage

5. Vermögens- und Finanzlage

III. Personalentwicklung

IV. Risiken und Chancen

V. Prognose und Ausblick für 2023

I. Grundlagen der Gesellschaft

Die Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH (im Folgenden "GRI" oder Gesellschaft) ist mit einem Stammkapital in Höhe von TEUR 25 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das Handelsregister beim Amtsgericht Ingolstadt unter der Nr. HRB 6375 eingetragen.

Die wirtschaftliche Tätigkeit der GRI besteht in der Verarbeitung von Rohölen. Die Versorgung der Raffinerie Ingolstadt mit Rohölen sowie der anschließende Absatz der verarbeiteten Mengen werden ausschließlich über die Gunvor SA, Genf (im Folgenden "GSA"), einem Unternehmen der Gunvor Group Ltd., Zypern bzw. der Gunvor Deutschland GmbH gesteuert. Die GRI hat somit keinen direkten Kontakt zum Markt oder zum Kunden.

Das Kapital der GRI wird zu 100% von der C-Blue B.V., Amsterdam, Niederlande gehalten, die zur Gunvor Group Ltd. gehört.

Die Gesellschafterstruktur blieb in 2022 unverändert.

Die Gunvor-Gruppe ist einer der weltweit größten und umsatzstärksten unabhängigen Rohstoffhändler, die integrierte Handelsprodukte und Logistikdienstleistungen für alle Unternehmen auf den weltweiten Öl- und Energiemärkten bietet. Eine wesentliche Säule der gegenwärtigen Wachstumsstrategie der Gruppe sind Investitionen in die Energieinfrastruktur zur Ergänzung der Handelsaktivitäten. Die Gunvor-Gruppe betreibt schwerpunktmäßig den Handel, die Lagerung und den Transport von Rohöl- und Mineralölprodukten. Sie hat in den letzten Jahren ihre Tätigkeiten weltweit um Emissionshandel, erneuerbare Energien, Erdgas, LNG und andere Rohstoffe erweitert.

Die Gunvor-Gruppe besitzt Raffinerien und investiert in Pipelines und Tankläger.

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft entspricht dem Kalenderjahr.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Lage und Lage der Branche

Die ölverarbeitende Industrie blickt auf ein wirtschaftlich sehr gutes Jahr zurück. So schlecht das Pandemie-Jahr 2021 aufgrund geringer Absätze und niedriger Preise war, so gut verlief das Jahr 2022.

Der Inlandsabsatz von Mineralölprodukten in der Bundesrepublik konnte sich weiter erholen und lag in 2022 2,3% über dem Vorjahresniveau ¹⁾. Damit lag der Absatz allerdings immer noch ca. 9% unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie ²⁾. Das Margenumfeld im Gesamtjahr 2022 war außergewöhnlich und erlaubte einen sehr wirtschaftlichen Betrieb der Raffinerien. Nach Berechnungen des Energieinformationsdienstes belief sich die Durchschnittsmarge der deutschen Raffinerien in 2022 bei ca. 181,5 € je Tonne, was der beste Wert seit Erfassen der EID-Statistik ist ³⁾.

¹⁾ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Amtliche Mineralöldaten Dezember 2022

²⁾ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Amtliche Mineralöldaten Dezember 2019

³⁾ Energieinformationsdienst aktuell: (11.01.2023) "Das Raffinerie-Rekordjahr 2022 verabschiedet sich mit Abwärtstrend"

Nach zwei Corona-bedingt sehr schwierigen Jahren konnte die Verluste in 2022 kompensiert werden ⁴⁾.

⁴⁾ Energieinformationsdienst aktuell: (11.01.2023) "Das Raffinerie-Rekordjahr 2022 verabschiedet sich mit Abwärtstrend"

Nach Erhebungen des Wirtschaftsverbands en2x nahm die tatsächliche Erzeugung der Raffinerien in der Bundesrepublik Deutschland gegenüber der Vorjahresperiode um insgesamt 5,4 % von 94,7 auf 99,8 Millionen Tonnen zu ⁵⁾. Die Kapazitätsauslastung im Durchschnitt aller Raffinerien lag mit 84,5% über dem Niveau des Vorjahres (2021: 79,6%) ⁶⁾.

⁵⁾ en2X-Raffinerieerzeugung- Dezember 2022

⁶⁾ en2X-Raffinerieerzeugung- Dezember 2022

Laut Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fiel der Import von Mineralölprodukten in 2022 um 3,9% von 36,8 auf 35,4 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr, während der Export um 7,0% von 25,6 auf 27,4 Millionen Tonnen gestiegen ist. Im Einzelnen erhöhte sich der Inlandsabsatz von Ottokraftstoff um 3,5%. Dieselkraftsoff lag um minus 0,6% leicht unter Vorjahresniveau, während leichtes Heizöl um 8,2% stark zugenommen hat. Der Absatz von Flugturbinenkraftstoff stieg ebenfalls stark um 46,1 %. Beim Rohbenzin als Grundstoff für die chemische Industrie ist mit minus 7,8% ein Rückgang zu verzeichnen. Der Absatz von Heizöl Schwer reduzierte sich im Gegensatz zum Vorjahr um minus 32,0% ⁷⁾.

⁷⁾ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Amtliche Mineralöldaten Dezember 2022

Die oben beschriebenen Ergebnisse der deutschen Raffinerien in 2022 sind vor allem auf das Abklingen der Corona-Pandemie sowie den Ukrainekrieg und den damit verbundenen Sanktionen und deren Auswirkungen auf die globale Energieversorgung zurückzuführen. Sahen sich die Rohöl verarbeitenden Raffinerien in Europa vor knapp einem Jahr noch mit den Problemen aufgrund bestehender Überkapazitäten konfrontiert, ist es kurzfristig durch die Reduzierung des Imports russischer Mineralölprodukte zu einer Produktenverknappung gekommen, die auch durch die wachsende internationaler Konkurrenz aus dem mittleren Osten und Asien nicht komplett kompensiert werden konnte. Resultierend war das Margenumfeld sehr gut, was nach zwei schlechten Jahren wichtig ist, um inflationsbedingte Kostensteigerungen zu kompensieren, wie stark gestiegene Strom- und Gaspreise, sowie weiterhin hohe CO ₂ -Preise. Zusätzlich kommen noch weitere Herausforderungen hinzu, die im Wesentlichen durch höhere Umweltschutzauflagen und vom Bestreben der EU und der Bundesregierung geprägt sein werden, den "Green Deal" zu schaffen ⁸⁾.

⁸⁾ Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE (2021): "Branchenausblick 2030+: Transformationstrends in Raffinerien"

Sobald die Sondereffekte durch das Russlandembargo, z.B. durch Anpassung globaler Produktströme, abklingen, rechnen wir daher mit einem sich weiter verschärfenden Wettbewerb und einer weiteren Reduzierung europäischer Rohölverarbeitungskapazität in den kommenden Jahren.

2. Geschäfts- und Rahmenbedingungen für die Gesellschaft

Die Raffinerie Ingolstadt ist eine so genannte "landlocked" Produktionsstätte, die in Bayern angesiedelt ist, einem von fünf Raffineriezentren in Deutschland. Durch die Lage ist die GRI besser vor Importen "geschützt" als z. B. "Küsten"- Raffinerien, da die Frachtkosten potentielle Importe verteuern. Im Raffineriezentrum Ingolstadt können in der Regel Inlandspreise erzielt und erwirtschaftet werden (Preis Ingolstadt = Preis Ölbörse Rotterdam (ARA) + Fracht ARA nach Karlsruhe + Aufschlag für Ingolstadt). Die GRI hat einen direkten Mitwettbewerber in der Region. Der Absatzmarkt der Raffinerie-Produkte liegt hauptsächlich in Bayern. Darüber hinaus wird auch der südwestdeutsche Raum sowie das angrenzende Ausland Österreich, Schweiz und Tschechien beliefert.

Die wirtschaftliche Tätigkeit der GRI besteht in der Verarbeitung von Rohölen zu Mineralölprodukten, insbesondere Diesel, leichtem Heizöl und Benzin im Namen und im Auftrag der GSA. Es besteht ein Verarbeitungsvertrag (Processing Agreement) auf einer Cost-Plus-Basis zwischen den Gesellschaften.

Die in der GRI eingesetzten Rohöle sind Eigentum der GSA und werden zu 100% über die Transalpine Ölleitung (TAL), die aus dem Hafen von Triest (Norditalien) nach Ingolstadt führt, in die Raffinerie eingelagert.

Die Produkte wurden zu ca. 45% über die TKW-Beladestation und ca. 55% über die Kesselwagen-Beladestation der Raffinerie Ingolstadt ausgeliefert und von der Schwestergesellschaft Gunvor Deutschland GmbH im Rahmen eines Distribution Agreements mit der GSA vertrieben.

Die in der Raffinerie Ingolstadt hergestellten Produkte wie Diesel, Ottokraftstoffe, leichtes und schweres Heizöl, Flüssiggase Butan und Propan, Butylen und Propylen, Flugkraftstoffe sowie Schwefel werden an Ölgesellschaften, Wiederverkäufer, die Industrie und Tankstellen verkauft.

Zusätzlich werden Tankkapazitäten auf Mietbasis für Dritte vorgehalten und Mineralölbestände gelagert.

Seit 2011 liefert die Raffinerie Fernwärme aus Abwärme in das Netz der Stadtwerke Ingolstadt und trägt damit zur Versorgung umweltfreundlicher Wärme für die Region bei.

Das wirtschaftliche Umfeld der Raffinerie war im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt positiv. Die Corona-Pandemie war weitestgehend unter Kontrolle. Allerdings war das Jahr weiterhin von Lieferkettenproblemen, steigender Inflation und Energiepreise geprägt, was auch die Raffinerie zu spüren bekam. Der Ukrainekrieg und die folgenden Sanktionen gegen Russland ⁹⁾ sowie Streiks in der französischen Raffinerieindustrie ¹⁰⁾ führten zu einer Knappheit an Raffinerieprodukten, insbesondere Diesel. Dadurch war das Margenumfeld für Raffinerien lukrativ. Verstärkend kam für den süddeutschen Markt hinzu, dass eine große Raffinerie in Österreich für einige Monate Produktionsausfälle verzeichnete ¹¹⁾ und die Versorgung des süddeutschen Raums aufgrund niedrigem Rheinwasserstand während der Sommermonate herausfordernd war.

⁹⁾ n-tv.de: (10.03.2022) - Importe hochgradig gefährdet. Die gefährliche Abhängigkeit von russischem Diesel.

¹⁰⁾ Manager Magazin: (11.10.2022) - Frankreich. Streik bei Exxon und Total. Regierung will Raffinerie-Arbeiter zwangsverpflichten

¹¹⁾ Der Standard: (07.10.2022) - OMV-Raffinerie in Schwechat läuft nach Unfall wieder im Vollbetrieb

Mit der hohen Nachfrage wurde auch die Produktion der GRI auf 4,0 Mio. Tonnen gesteigert, was ca. 14% über dem Niveau des Vorjahres (3,5 Mio. Tonnen) liegt, was im Anbetracht der Tatsache, dass die tatsächliche Erzeugung der Raffinerien in der Bundesrepublik Deutschland gegenüber der Vorjahresperiode um insgesamt 5,4% zugenommen hat, ein sehr gutes Ergebnis darstellt ¹²⁾.

¹²⁾ en2X-Raffinerieerzeugung- Dezember 2022

Die Auslastung der Raffinerie orientierte sich an der wirtschaftlich optimalen Nutzung der wirtschaftlichen Kapazitäten. Die Raffinerie hat ihre Ziele bei Anlagen- und Lieferzuverlässigkeit in vollem Umfang erreicht. Produktions- und Verladeanlagen waren hochverfügbar. Die Verladung hatte wiederholt eine Verfügbarkeit von nahezu 100% bei einem ausgezeichneten Sicherheitsergebnis (41 Jahre ohne meldepflichtigen Unfall in der Tankwagenverladung) vorzuweisen.

3. Leistungsindikatoren der Gesellschaft

Die Gesellschaft verfügt über finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren, die es dem Management ermöglichen, den Betrieb zielgerichtet zu steuern. Diese Faktoren sind Bestandteil des monatlichen Berichtswesens an die Gunvor-Gruppe in Genf.

Die wesentlichen nicht finanziellen Leistungsindikatoren gliedern sich wie folgt:

3.1. Arbeits- und Prozesssicherheit, Umweltschutz und Produktqualität

Das Ergebnis der Arbeitssicherheit hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Es gab einen meldepflichtigen Unfall (Vj. 2) mit Arbeitszeitausfall, bei dem sich eine Mitarbeiterin einer unserer Partnerfirmen verletzt hatte. Die Zielvorgabe von 0 meldepflichtigen Unfällen konnte somit nicht erfüllt werden.

In Teilbetrieben der Raffinerie wurden bei der Arbeitssicherheit erfreulicherweise erneut neue Höchstleistungen erbracht, so ist das Lager Passau 31 Jahre und die TKW-Verladung sogar 41 Jahre ohne meldepflichtigen Unfall.

Bei der Prozesssicherheit hat sich in 2022 das Ergebnis im Vergleich zum Vj. leicht verschlechtert. Es gab zwei Process Safety Events Tier 2 (Vj. 0) (gemäß API 754 "Process Safety Performance Indicators for the Refining and Petrochemical Industries) zu verzeichnen. Beim ersten Vorfall gelangte eine kleine Menge einer Benzinkomponente über die Durchführung einer Tankdachstütze auf das Dach eines Lagertanks. Beim zweiten Vorfall kam es zu einer Undichtigkeit an einem Luftkühler in der katalytischen Crackanlage. In beiden Fällen wurden entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet, um eine Wiederholung künftig zu vermeiden. Die Zielvorgabe keine Unfälle konnte somit nicht vollständig erreicht werden.

Arbeits- und Prozesssicherheit hatte auch in 2022 wieder höchste Priorität.

Die Sicherheitsfachkräfte, Sicherheitsbeauftragten und die Vorgesetzten stellten sicher, dass die Arbeitssicherheit in der Raffinerie weiterhin Priorität hat. Informationen über tagesaktuelle, sicherheitsrelevante Vorkommnisse auf allen Ebenen und in den verschiedenen Foren trugen dazu bei unser implementiertes Sicherheitskonzept zu verstärken und weiter voranzutreiben. Die Einbindung der Sicherheitsbeauftragten aller Funktionen durch die Sicherheitsfachkräfte erhöht den Multiplikationsfaktor für Aufmerksamkeit und sicheres Verhalten bei Routinearbeiten. Die Maßnahmen wurden durch den Einsatz von multimedialen Tools in der Raffinerie unterstützt. Erwähnenswert ist die Einführung eines vereinfachten Meldesystems in der zweiten Jahreshälfte, um positive wie negative Beobachtungen im Bereich der Arbeitssicherheit zu melden.

Im Rahmen der Roadmap "Prozesssicherheit", die in 2019 begonnen wurde, wurden in 2022 durch eine interne Arbeitsgruppe die "Goldenen Regeln der Prozesssicherheit" für die Raffinerie erarbeitet, die künftig gelten und von allen Mitarbeitern zu beachten sind.

Zudem ist die GRI seit 2002 in ununterbrochener Reihenfolge OHRIS zertifiziert. Dabei wird durch den Freistaat Bayern die erfolgreiche Umsetzung und das Arbeiten mittels Arbeitsschutz-Management-Systemen attestiert und gewürdigt.

Die Themen Umweltschutz und Produktqualität spielen für die Raffinerie ebenfalls eine zentrale Rolle.

Die Raffinerie ist nach den international anerkannten Normen für Qualitätsmanagement (ISO 9001), Umweltmanagement (ISO 14001) sowie des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert. In 2022 wurde für die Managementsysteme ISO 9001 und 14001/ EMAS ein Re-Zertifizierungsaudit durchgeführt, welches die aus unserer Sicht konstant hohe Qualitäts- und Umweltorientierung der Raffinerie bestätigte.

Die REACH-Verordnung (zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) wird wie bisher umgesetzt.

Im Berichtszeitraum ereigneten sich keinerlei nennenswerte Umweltvorfälle, allerdings gab es bei den Emissionen drei (Vj. 3) geringfügige, kurzzeitige Grenzwertüberschreitungen. Die Zielvorgabe null Vorfälle konnte entsprechend nicht vollumfänglich erreicht werden.

Bei der Produktqualität gab es eine (Vj. 3) Kundenreklamation. Ein Kunde reklamierte einen zu hohen Ethangehalt in einer Lieferung Propen. Das Ziel von 0 Vorfällen wurde entsprechend knapp verfehlt.

3.2. Durchsatz & Auslastung

Im Geschäftsjahr wurden in der Raffinerie 4,0 Mio. Tonnen (Vj. 3,5 Mio. Tonnen) Rohöl verarbeitet. Die Hauptprodukte hieraus waren 1,7 Mio. Tonnen (Vj. 1,5 Mio. Tonnen) Dieselkraftstoff, 1,1 Mio. Tonnen (Vj. 1,0 Mio. Tonnen) Benzinkraftstoffe und 0,4 Mio. Tonnen (Vj. 0,3 Mio. Tonnen) leichtes Heizöl. Die verbleibende Menge gliedert sich in Nebenprodukte und Eigenverbrauch auf. Aufgrund der deutlich verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lag der Durchsatz deutlich über Vorjahresniveau, die Erwartungen von 4,2 Mio. (Vj. 3,8 Mio.) Tonnen konnten aber nicht ganz erreicht werden.

Bezogen auf die genannten Produktionszahlen lag die Kapazitätsauslastung ¹³⁾ der Raffinerie bei 69,9% (Vj. 62,7%), jeweils bezogen auf die maximale technische Auslastung und damit ebenfalls leicht unter der Vorgabe von 73,6%. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Auslastung analog des Durchsatzes aber ebenfalls deutlich gesteigert werden.

¹³⁾ Die Berechnung der Kennzahl erfolgt auf Basis einer CWT (= Complexity Weighted Tonne) Gewichtung gemäß Concawe. Betroffen hiervon sind die Kapazitätsauslastung, die Anlagenverfügbarkeit, die ungeplanten Anlagenausfälle sowie die Berechnung der Energieeffizienz. Grundlage der CWT Gewichtung ist der "Concawe Report Nr 9/12".

Der gegenüber Plan leicht geringere Durchsatz und der damit verbundenen etwas geringeren Auslastung der Raffinerie ist im Wesentlichen auf zwei ungeplante Stillstände in 2022 zurückzuführen.

3.3. Anlagenverfügbarkeit & Ungeplante Anlagenausfälle

Der Total Capacity Loss (TCL) ¹⁴⁾ für 2022 lag bei 6,1% (Vj. 6,8%) und hat somit die Zielvorgabe von 2,4% überschritten.

¹⁴⁾ Der Indikator TCL zeigt an, wie lange Anlagenteile der Raffinerie innerhalb eines Jahres nicht für die Produktion zur Verfügung stehen. Er wird auf Stundenbasis berechnet und in % zur jeweiligen Gesamtstundenzahl eines Jahres ausgewiesen. Die Anlagenteile werden dabei auf Basis von CWT gemäß Concawe gewichtet. Dabei fliessen sowohl ungeplante wie auch geplante Ausfallzeiten mit ein.

Die Zielvorgaben 2022 konnten bedingt durch zwei ungeplante Auslagenausfälle nicht erreicht werden. Eine erforderliche Reparatur der Claus-Anlage Anfang März führte zu einem zweiwöchigen Anlagenstillstand, darüber hinaus verursachte eine Leckage einer Kühlwasserleitung im Oktober einen mehrtätigen Stillstand einiger Produktionsanlagen.

Die ungeplanten Anlagenausfälle (unplanned Capacity Loss (UCL)) lagen bei 0,02% und damit klar unterhalb der Zielvorgabe von < 0,5%. Das Ergebnis lag damit auch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres mit 0,21%. Die beiden oben erwähnten Anlagenausfälle sind hier nicht berücksichtigt, da definitionsbedingt nur Ausfälle, die von den wesentlichen Hauptanlagen verursacht werden, eingerechnet werden.

3.4. Energieeffizienz

Als Folge des guten Margenumfeldes war die Anlagenauslastung hoch und lag über den Durchsätzen der beiden Vorjahre. Die energiebezogene Leistung, gemessen als Gunvor Energy Index (GEI), der auf dem CO ₂ /CWT Index (= CO ₂ Emissions per Complexity Weighted Tonne gemäß Concawe Definition ¹⁵⁾ basiert, konnte im Jahresverlauf 2022 weiter verbessert, auf Monatsbasis bereits mehrfach die Zielkurve für 2024 unterschritten werden. Dieses Ergebnis bestätigt die nachhaltige Wirksamkeit der in der Vergangenheit durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

¹⁵⁾ Siehe "Concawe Report Nr 9/12".

Für den TÜV-Stillstand 2023 sind Projekte zur Effizienzsteigerung mit einem hohen Gesamteinsparpotential geplant. Deren Umsetzung vorausgesetzt, kann das bisherige Langfristziel der GRI von 15% Energieeinsparungen bis 2024 (versus Basisjahr 2013) erreicht werden.

Die GRI ist nach der international anerkannten Norm für Energiemanagement (ISO 50001: 2018) zertifiziert. Diese Zertifizierung wurde nach einem erfolgreich abgeschlossenen Re-Zertifizierungsaudit in 2022 wieder bestätigt.

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren gliedern sich wie folgt:

3.5. Verarbeitungskosten (OPEX)

Die Verarbeitungskosten der Raffinerie setzen sich zusammen aus Materialaufwand, Personalaufwand sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Sie betrugen in 2022 EUR 150,2 Mio. (Vj. EUR 138,3 Mio.) und lagen damit leicht unter dem Plan von EUR 150,6 Mio.

Die Abweichungen gegenüber Plan gehen im Wesentlichen auf folgenden Faktoren zurück:

Die Materialkosten lagen deutlich unter dem geplanten Budget.

Auf der einen Seite führten zwar höhere Preise für Energie und Rohstoffe zu höheren Kosten für Strom, Chemikalien und Additive. Auch die Kosten für CO ₂ Zertifikate lagen insgesamt über dem Plan. Diese Kostensteigerungen wurden aber über die Reduzierung der Erdgasimporte auf das maximal mögliche Minimum mehr als kompensiert.

Die Fixkosten lagen insgesamt über den geplanten Kosten.

Im Wesentlichen verantwortlich hierfür waren die Personalkosten.

Die Gründe für die Überschreitung liegen im Wesentlichen an einem nicht geplanten Bonus für die Mitarbeiter, einer Unterdeckung der Langzeitarbeitskonten sowie an einer Änderung der Parameter für die Berechnung der Jubiläumsrückstellung (Basis für die Berechnung war bisher die Annahme, dass ein Mitarbeiter mit 63 Jahren ausscheidet. Diese Annahme wurde jetzt auf 67 Jahre gemäß der steuerlichen Vorgabe geändert).

Die Instandhaltungskosten lagen ebenfalls über Plan, was im Wesentlichen auf Kosten für die Vorbereitung des großen Anlagenstillstands Anfang 2023 zurückzuführen ist, die höher als ursprünglich geplant ausfielen.

Die Verarbeitungskosten sind gegenüber dem Vorjahr deutlich höher ausgefallen. Dies ist hauptsächlich auf die Vorbereitung des großen Anlagenstillstands in 2023 zurückzuführen.

Die variablen Kosten fielen leicht geringer aus als im Vorjahr. Dies ist aber ausschließlich auf die Reduzierung des Erdgasbezugs zurückzuführen. Ansonsten sind die variablen Kosten durchsatz- und preisbedingt in allen anderen Bereichen höher ausgefallen. Zu nennen sind hier insbesondere die Kosten für CO ₂ Zertifikate, Strom, Chemikalien und Additive.

Die Fixkosten lagen deutlich über dem Vorjahr. Insbesondere die Instandhaltungskosten aufgrund des kommenden Stillstands Anfang 2023 lagen deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Die Verarbeitungskosten inklusive Gewinnaufschlag werden der GRI über das Processing Agreement zurückerstattet.

3.6. Investitionskosten (CAPEX)

In 2022 betrugen die Investitionen EUR 49,3 Mio. (Vj. EUR 20,2 Mio). Die Investitionsschwerpunkte lagen dabei weiterhin in den Bereichen Werteerhalt und Modernisierung der Raffinerie. Wesentliche Beiträge waren dabei das Projekt MINERVA (SO2-Scrubber zur Entschwefelung der Abgase aus unserer katalytischen Konversionsanlage), der Start der Erweiterung der Stromimportkapazität, mehrere mit dem Großstillstand 2023 verbundene Modernisierungs- und Energieprojekte sowie Investitionen in die Infrastruktur und IT.

Die Investitionskosten lagen deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies ist überwiegend auf das Projekt MINERVA zurückzuführen.

Der Plan für 2022 in Höhe von EUR 63,4 Mio. wurde deutlich unterschritten. Dies ist im Wesentlichen auf Verzögerungen in der Planungsphase beim Projekt MINERVA zurückzuführen, dessen Ausführung nun teilweise erst in 2023 erfolgt. Beschaffungsseitig machten sich die weltweiten Störungen der Lieferketten in Form von teilweise erheblich längeren Lieferzeiten bemerkbar.

4. Ertragslage

Für das Geschäftsjahr 2022 weist die Gesellschaft Umsatzerlöse in Höhe von EUR 167,1 Mio. (Vj. EUR 156,6 Mio.) aus. Der größte Teil mit EUR 159,6 Mio. (Vj. EUR 150,7 Mio.) wurden aus dem Lohnverarbeitungsvertrag (Processing Agreement) erzielt.

Darüber hinaus sind weitere Umsatzerlöse von EUR 7,4 Mio. (Vj. EUR 5,9 Mio.) erzielt worden, die im Wesentlichen aus Tankraumvermietung, Fernwärmeeinspeisung und Weiterbelastung von Investitionskosten für die Erweiterung der Fernwärmelieferungen an die Stadtwerke resultieren.

Die Umsatzerlöse liegen bedingt durch die höheren Verarbeitungskosten deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies ist insbesondere auf die bereits angefallenen Kosten für den geplanten Anlagenstillstand Anfang 2023 zurückzuführen.

Da die Lohnverarbeitung auf einem Cost-Plus Ansatz basiert, waren die Umsätze während des Jahres weitestgehend konstant. Lediglich in den Quartalsabschlüssen kam es aufgrund der nur vierteljährlich durchgeführten Anpassung der Processing Fee an die tatsächlichen Kosten zu größeren Schwankungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei EUR 2,5 Mio. (Vj. EUR 2,1 Mio.).

Sie enthalten im Wesentlichen Erträge aus Erdgassteuerrückerstattungen sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Die leichte Steigerung gegenüber Vorjahr erklärt sich durch eine deutlich höhere Strompreiskompensation, die teilweise kompensiert wird durch geringere Erdgassteuerrückerstattungen aufgrund des niedrigeren Erdgasbezugs.

Der Materialaufwand lag mit EUR 38,7 Mio. leicht unter dem Vorjahr mit EUR 41,1 Mio. Der Rückgang erklärt sich hauptsächlich durch den geringeren Erdgasimport, teilweise kompensiert durch gestiegene Preise für Strom, Chemikalien, Additive und CO ₂ Zertifikate.

Der Personalaufwand betrug in 2022 insgesamt EUR 50,8 Mio. (Vj. EUR 52,1 Mio.), davon waren EUR 42,1 Mio. (Vj. EUR 37,6 Mio.) Löhne und Gehälter. Die Steigerung der Löhne und Gehälter ist neben leichter Gehaltssteigerungen und Einmalzahlungen in 2022 insbesondere auf einen höheren Aufwand für einen Mitarbeiter Bonus sowie den beiden Sondereffekten Unterdeckung Langzeitarbeitskonten sowie die Änderung der Parameter für die Berechnung der Jubiläumsgelder an die steuerlichen Vorgaben zurückzuführen. Diese Effekte wurde durch einen leichten Rückgang der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl etwas abgeschwächt.

Insgesamt ist der Personalaufwand aber leicht gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf den höheren Aufwand für die Altersversorgung in 2021 zurückzuführen, bedingt durch die Anpassungen der Parameter für die Berechnung der Pensionsrückstellung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf EUR 60,7 Mio. (Vj. EUR 45,2 Mio.). Sie enthalten im Wesentlichen Kosten für Instandhaltung und Betrieb der Anlagen sowie sonstige Dienstleistungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr erheblich erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Instandhaltungskosten, bedingt durch den geplanten Anlagenstillstand in 2023 zurückzuführen.

Die sonstigen Steuern lagen mit EUR 0,9 Mio. leicht unter dem Vorjahres-Niveau von EUR 1,2 Mio.

Die GRI schloss das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 248 (Vj. Jahresfehlbetrag von TEUR 1.057) ab. Die Veränderung ist auf die niedrigeren Steuern vom Einkommen und Ertrag zurückzuführen, die ursächlich auf die unterschiedliche Bewertung von Rückstellungen für Altersversorgung nach Handelsrecht und Steuerrecht zurückzuführen ist.

Währungsschwankungen haben keinen Einfluss auf das handelsrechtliche Ergebnis der GRI, da diese über das Processing Agreement mit der GSA abgedeckt sind.

5. Vermögens- und Finanzlage

Das Vermögen der Gesellschaft besteht zu 84,6% (Vj. 84,2%) aus Anlagevermögen und zu 14,4% (Vj. 14,7%) aus Umlaufvermögen.

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen beliefen sich auf EUR 49,3 Mio. (Vj. EUR 20,2 Mio.) im Geschäftsjahr. Bedingt durch höhere Investitionen als Abschreibungen in 2022 konnte der Wert des Sachanlagevermögens leicht gesteigert werden.

Das an die Schwestergesellschaft Gunvor SA, Genf, Schweiz vergebene Darlehen liegt nach erfolgter planmäßiger Tilgung in 2022 jetzt bei EUR 99,8 Mio. und damit deutlich unter dem Vorjahr. Dieses Darlehen hat die gleiche Laufzeit wie das von der GRI in Anspruch genommene Bankendarlehen (5 Jahre und 1 Monat mit Option der Verlängerung um ein weiteres Jahr) und wird zeitgleich mit diesem Darlehen planmäßig von der GSA zurückgezahlt werden.

Die Anlagenintensität ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, da die hohen Investitionen die Abschreibungen und den Rückgang der Finanzanlagen überkompensieren konnten, während sich das Umlaufvermögen auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Auf der einen Seite wurde das Vorratsvermögen im Wesentlichen für den Stillstand in 2023 aufgebaut, während auf der anderen Seite die offenen Forderungen aus der Lohnverarbeitungen abgebaut wurden. Die offenen Forderungen aus der Lohnverarbeitung werden nach Fälligkeit verzinst.

Die Vorräte bestehen vorwiegend aus Ersatzteilen für die Produktionsanlagen. Darüber hinaus werden noch nicht eingesetzte Katalysatoren (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) sowie erworbene Emissionsrechte ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wert der Vorräte deutlicher höher ausgefallen. Dies ist auf zugekaufte CO ₂ Zertifikate sowie erhöhte Lagerbestände von Katalysatoren und Ersatzteilen zurückzuführen, die für den anstehenden Stillstand in 2023 aufgebaut wurden.

Die Gesellschaft verfügt über ein gezeichnetes Kapital von TEUR 25. Die Kapitalrücklage beläuft sich auf EUR 35,5 Mio. Beide Posten blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Die Eigenkapitalquote der GRI liegt zum Bilanzstichtag bei 16,8% (Vj. 17,4%), die Fremdkapitalquote bei 83,2% (Vj. 82,6%).

Das Eigenkapital ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, die Eigenkapitalquote ist dennoch leicht gesunken.

Die Fremdkapitalquote ist zum Vorjahr leicht gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die höheren sonstigen Rückstellungen zurückzuführen, die maßgeblich durch die stark gestiegenen Preise für CO ₂ Zertifikate beeinflusst wurden, die in der Konsequenz zu deutlich höheren Rückstellungen für fehlende CO ₂ Zertifikate für die emittierten CO ₂ Mengen im Geschäftsjahr 2022 führten. Darüber führte der anstehende Stillstand Anfang 2023 zu höheren Rückstellungen sowie zu höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Der noch offene Betrag des von der GRI Ende 2020 in Anspruch genommenen Darlehen von einem Bankenkonsortium unter Führung der DZ Bank AG, Frankfurt und der ING Bank N.V., Amsterdam, liegt zum 31.12.2022 bei EUR 150,2 Mio. In 2022 wurden EUR 34,8 Mio planmäßig getilgt. Das Darlehen hat eine Laufzeit von 5 Jahren und einen Monat. Es besteht darüber hinaus eine Option zur Verlängerung um ein weiteres Jahr. Das Darlehen wird voraussichtlich bis Anfang 2026 planmäßig getilgt werden.

Mit dem abgeschlossenen Finanzierungsrahmen (Loan Agreement) im Konzernverbund mit der Gunvor Group Ltd., Nikosia, Zypern in Höhe von EUR 150,0 Mio. ist die kurzfristige Liquidität der Raffinerie auf Sicht der nächsten Jahre jederzeit gewährleistet.

Dieser Finanzierungsrahmen wurde in 2022 erstmalig in Höhe von EUR 10 Mio. in Anspruch genommen.

Auch im nächsten Jahr ist aufgrund der weiteren Tilgung des Bankendarlehens sowie der hohen Investitionen insbesondere zur Umsetzung der europäischen Regelungen zur Reinhaltung von Luft und Wasser davon auszugehen, dass das konzerninterne Loan Agreement in Anspruch genommen werden muss.

Insgesamt ist die Gesellschaft hinsichtlich ihrer Vermögens- und Finanzlage gut aufgestellt und die Liquidität auf Sicht der nächsten Jahre sichergestellt.

III. Personalentwicklung

Auch im Jahre 2022 stand die Nachhaltigkeit des Wissenstransfers in der Raffinerie im Vordergrund. Die Erweiterung des elektronischen Trainings-Managements, die intensive Führung von Mitarbeitergesprächen im Rahmen der Übergangsregelung von Altersteilzeit zum Langzeitkonto, das Recruiting von Fachkräften sowie die Vorbereitungstätigkeiten für den Turnaround 2023 waren einige erwähnenswerte Meilensteine. Gleichzeitig spielte auch weiterhin das "On-the-Job-Training" und das LP ³ -Leadershiptraining der Gunvor Gruppe eine Hauptrolle. Die Trainings zum LP ³ -Leadershipprogramm wurden im 4. Quartal abgeschlossen.

Die in der SPI-Studie 2021 gewonnenen Erkenntnisse wurden im Rahmen der strategischen Personalplanung weiterhin berücksichtigt.

Es wurden insgesamt 9 neue Mitarbeiter (Übernahme Auszubildende: 3, Extern: 6) eingestellt, die ihre Arbeit im Laufe des Jahres aufnahmen. Die Fluktuationsrate lag bei moderaten 2,4 %. Dies führen wir nicht zuletzt auch auf die Arbeitszufriedenheit zurück, die als eine der wichtigsten Voraussetzungen für den zukünftigen Unternehmenserfolg angesehen wird.

Im Rahmen der Covid-19 Pandemie wurden die Mitarbeiter in allen Belangen zur Erlangung von Impfungen, Terminen bei Behörden/Impfzentren sowie dem mobilen Arbeiten unterstützt.

Die Vereinbarkeit Familie und Beruf sind heute zentrale Kriterien bei der Arbeitsplatzsuche. Auch dem demografischen Wandel wurde Rechnung getragen, indem es älteren Beschäftigten ermöglicht wurde, einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zu nutzen.

Die Raffinerie bildet auch weiterhin Auszubildende für den Eigenbedarf aus.

Personalstatistik	2022	2021
(Durchschnittsbestand)
Betrieb	179	180
Instandhaltung	74	76
Technik	74	77
Sonstige	43	45
Gesamt:	370	378
Auszubildende	15	14

IV. Risiken und Chancen

Risiken

Zur Erfassung und zum Umgang mit unternehmerischen Risiken nutzt die GRI wirksame Kontrollsysteme.

Risiken werden mit Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen quantifiziert. Eintrittswahrscheinlichkeiten werden in 5 Stufen kategorisiert von "Sehr unwahrscheinlich" (entspricht Stufe 1) bis "Sehr wahrscheinlich" (entspricht Stufe 5). Die Auswirkungen werden in 5 Stufen eingeteilt von "Unbedeutend" (entspricht Stufe 1) bis "Sehr hoch" (entspricht Stufe 5) gemessen an der Auswirkung auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBIT) ¹⁶⁾.

¹⁶⁾ EBIT = Earnings before Interest and Taxes

Abhängig von der Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkung, wird eine Einschätzung getroffen wie hoch das Risiko bewertet wird:

―	Sehr hoch
―	Hoch
―	Moderat
―	Niedrig
―	Sehr niedrig

Im Folgenden werden die finanziellen, operativen und sonstigen Risiken und deren Einschätzung beschrieben.

Risiko:	Auswirkung:	Grad der Auswirkung:	Eintrittswahrscheinlichkeit	Gesamtbewertung
Geschäftsmodell: Abhängigkeit vom Konzern	Auswirkung auf die Ertragslage und die Liquidität	sehr hoch	unwahrscheinlich	hoch
Finanzielle Risiken	Auswirkung auf die Liquidität	niedrig	unwahrscheinlich	niedrig
Operative Risiken	Auswirkung auf die Ertragslage	niedrig	unwahrscheinlich	niedrig
Sonstige Risiken	Auswirkung auf die Ertragslage durch Fehlfunktion IT-Systeme	niedrig	unwahrscheinlich	niedrig

Dem Geschäftsmodell Gunvor Trading & Refining kommt für die Raffinerie eine besondere Bedeutung zu. Die Gesellschaft fungiert als reiner Lohnverarbeiter für den Konzern und agiert als verlängerter Arm der GSA. Die GRI ist ausschließlich für den Konzern tätig, was eine vollständige Abhängigkeit bedeutet. Dies gilt auch für bestehende Marktrisiken, die grundsätzlich über das Geschäftsmodell abgedeckt werden. Potentielle Folgen, die sich aus dem weiteren Verlauf der Corona Pandemie oder der aktuellen geopolitischen Situation in der Ukraine ergeben, können zwar einen Einfluss auf die Produktionsauslastung der Raffinerie haben, dies würde sich aber nicht auf die finanziellen Ergebnisse der Raffinerie auswirken. Potentielle Auswirkungen der Ukraine-Krise auf Lieferketten könnten sich gegebenenfalls in zeitlicher Hinsicht auswirken, so dass es unter Umständen zu Verschiebungen bei Projekten kommen kann. Dies ist zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt aber eher unwahrscheinlich. Negative Preisentwicklungen sind über das Processing Agreement abgedeckt, dies gilt insbesondere auch für die Energiepreise. Die Raffinerie ist von russischem Rohöl unabhängig, da sie mit Rohölen aus unterschiedlichsten Regionen, z. B. Nordamerika oder Afrika, versorgt werden kann. Es ist zum derzeitigen Zeitpunkt nicht davon auszugehen, dass der Konflikt in der Ukraine einen nachhaltigen negativen Einfluss auf die Raffinerie haben wird.

Dies gilt in gleichem Maße auch für die mittel- und langfristige Herausforderungen, die sich aus den Zielen der EU und der Bundesregierung ergeben, die europäische Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen ¹⁷⁾.

¹⁷⁾ Die Bundesregierung: EU soll bis 2050 klimaneutral sein

Zusammenfassend bedeutet dies, dass die Gesellschaft selbst von strategischen Entscheidungen der Gunvor-Gruppe in großem Maße beeinflusst ist und in diesem Zusammenhang Risiken der Gesamtgruppe für die Gesellschaft gleichermaßen zutreffen, zumindest in die Ausmaße, wie sich diese für den Betrieb der deutschen Business-Unit darstellen.

Finanzielle Risiken hinsichtlich Finanzierung, Liquidität und Kapitalausstattung sind über Verträge mit Gesellschaften der Gunvor Group Ltd. abgedeckt. Es besteht ein Processing Agreement mit der GSA, welches die laufenden Produktionskosten und ähnliche Kosten, aber auch anfallende Finanzierungskosten oder Währungsschwankungen abdeckt. Darüber hinaus besteht ein Loan Agreement mit der Gunvor Group Ltd. in Nikosia, Zypern, welches den kurz- und mittelfristigen Kapitalbedarf der Raffinerie inklusive der Rückzahlung des Darlehens (siehe den Abschnitt 'Vermögens- und Finanzlage') abdeckt.

Finanzielle und bestandsgefährdende Risiken sind unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Absicherungen derzeit für die Raffinerie weder erkennbar noch wahrscheinlich.

Die operativen Risiken der Raffinerie sind in den Bereichen Arbeits- und Prozesssicherheit, Umweltschutz und Produktqualität sowie Anlagenverfügbarkeit und ungeplante Stillstände aufgegliedert.

Zur Absicherung der Risiken im Arbeits- und Prozesssicherheitsbereich, benutzt die Raffinerie ein sogenanntes integriertes Management-System (IMS) zur umfassenden und systematischen Ermittlung von Risiken, um Störfälle/ Schäden aller Art zu vermeiden.

Ein neues System zur Verfolgung und Abarbeitung von Learnings aus Vorfällen wurde in 2019 implementiert.

Operative Risiken werden durch konsequente Umsetzung von Maßnahmen aus diesem System auf ein Minimum reduziert.

Der Erfolg des implementierten Risikomanagement-Systems lässt sich auch anhand der Ergebnis- und Prozesskennzahlen belegen, die auf monatlicher Basis dokumentiert werden.

Potentielle Betriebsstörungen und Umweltrisiken sind darüber hinaus über Versicherungen abgedeckt. Es bestehen sowohl eine Haftpflichtversicherung, die Schäden Dritter abdeckt, als auch sogenannte Elementarversicherungen, die Umwelt- und eigene Sachschäden abdecken. Darüber hinaus ist auch ein Gewinnausfall abgesichert.

Zudem werden alle 5 Jahre Anlagenstillstände und TÜV Sicherheitsüberprüfungen aller Raffinerieanlagen durchgeführt, die ein Höchstmaß an Sicherheit garantieren.

Aus der Erfahrung der letzten Jahre ist der Eintritt von wesentlichen operativen Risiken deshalb als eher unwahrscheinlich einzustufen.

Im Bereich IT bestehen Risiken im Hinblick auf den unbefugten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten, Eingriffe in die Prozesssteuerung sowie die mangelnde Verfügbarkeit der Systeme als Folge von Störungen und Katastrophen.

Es wurden, wie in den letzten Jahren, zusätzliche Einzelmaßnahmen zur Sicherung der Hard- und Software durchgeführt. Die Gesellschaft hatte in 2022 keine betriebsrelevanten Systemausfälle.

Darüber hinaus wurde in 2022 weiter in mobiles Arbeiten investiert, um dort wo möglich, eine entsprechende Arbeitsmöglichkeit anbieten zu können.

Die Gesellschaft unterliegt gemäß dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSIG) höheren Anforderungen als kritische Infrastruktur, die sich unter anderem in Form von verschärften Meldepflichten und zusätzlichen Schutzvorkehrungen auswirken. Das BSIG und die KRITIS-Verordnung wurden in 2022 aktualisiert. Die GRI hat diese geprüft und arbeitet an der Umsetzung aller daraus resultierenden Maßnahmen. Eine Auditierung nach §8a Abs. 3 BSIG wurde zuletzt in 2022 erfolgreich durchgeführt.

Bezüglich der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) hat die Gesellschaft alle erforderlichen Maßnahmen durchgeführt, um die erheblich gestiegenen Anforderungen in diesem Bereich zu erfüllen. Ein externer Datenschutzbeauftragter wurde am 1. Januar 2019 mit der Betreuung der Raffinerie beauftragt.

Insbesondere der höheren Gefährdungslage durch Cyberkriminalität wurde und wird weiterhin entsprechend Rechnung getragen, um die Gesellschaft vor Angriffen auf die kritische Infrastruktur zu schützen.

Chancen

Das bei den Risiken bereits besprochene Geschäftsmodell Gunvor Trading & Refining spielt auch bei den Chancen für die Raffinerie eine besondere Rolle. Gunvor als traditionelles Handelshaus für Mineralölprodukte, aber auch für Biokomponenten/-zertifikate, CO ₂ -Zertifikate, LPG und Gas, ergänzt sich geradezu ideal mit den Bedürfnissen der Raffinerie. Gepaart mit der Flexibilität im Bereich Herstellung und Verteilung sollten sich dadurch neue Optimierungsmöglichkeiten in einem dynamischen Umfeld ergeben.

Die GRI profitiert von den Möglichkeiten und Synergie-Effekten der Gruppe, insbesondere im Hinblick auf die Optimierung/ Flexibilisierung der Raffinerie und der damit verbundenen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Im Endeffekt partizipiert die Gesellschaft demnach an den Chancen der gesamten Gruppe. Entsprechend liegt bei Betrachtung der Risiken der Vorteil für die Gesellschaft darin, dass diese sämtlichen Risiken über ein entsprechendes Processing Agreement an die GSA überträgt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass unter diesen Bedingungen für die GRI derzeit keine Risiken erkennbar sind, die sich bestandsgefährdend auswirken bzw. die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens erheblich beeinträchtigen könnten. Durch die Positionierung innerhalb der Gunvor-Gruppe ergeben sich sogar potentielle Synergiemöglichkeiten, die die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stabilisieren und ggfs. sogar weiter steigern.

Die Situation des Unternehmens hinsichtlich Chancen und Risiken hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

V. Prognose und Ausblick für 2023

Die deutsche Wirtschaft ist dem Statistischen Bundesamt zufolge im vergangenen Jahr wegen Corona-Nachholeffekten 1,8% gewachsen. Allerdings hat sich die Konjunktur zum Jahresende abgekühlt und steht kurz vor einer Rezession. ¹⁸⁾

¹⁸⁾ DER SPIEGEL: Deutsche Wirtschaft zum Jahresende geschrumpft (30.01.2023)

Die Bundesbank rechnet im kommenden Jahr mit einem Wirtschaftseinbruch in Deutschland und über 2023 hinaus mit hohen Teuerungsraten. So soll die Wirtschaftsleistung zunächst schrumpfen, ab der zweiten Jahreshälfte 2023 erwartet man eine allmähliche Erholung. Im laufenden Jahr rechnen die Fachleute der Bundesbank 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland um 0,5 Prozent. Hohe Energiekosten infolge des russischen Angriffskrieges belasten Unternehmen und Verbraucher. Wegen insgesamt deutlich gestiegener Preise halten sich Privathaushalte beim Konsum zurück. ¹⁹⁾ Ab 05. Februar 2023 greifen die Sanktionen auch auf russische Mineralölprodukte, wodurch die Preise für diese Produkte unter Umständen steigen.

¹⁹⁾ Handelsblatt: Bundesbank-Prognose - Schrumpfende Wirtschaft und hohe Inflation 2023 (16.12.2022)

Daher sollte das wirtschaftliche Umfeld für die deutschen Raffinerien trotz einem zu erwartenden Wirtschaftseinbruch auch in 2023 gut bleiben.

Die Raffinerie wird von dieser gesamtwirtschaftlichen Lage profitieren.

Im Geschäftsplan der GRI für 2023 wird von einem Durchsatz von 3,8 Mio. Tonnen ausgegangen, der aufgrund eines geplanten mehrwöchigen TÜV-Stillstandes der Anlagen unter dem Niveau des Vorjahres (Vj. 4,0 Mio. Tonnen) liegt.

Die geplante Kapazitätsauslastung für das Jahr 2023 mit 67,5% (Vj. 69,9%) sowie die Anlagenverfügbarkeit mit 86,2% (Vj. 93,9%) liegen entsprechend unter dem Vorjahr. Die ungeplanten Anlagenausfälle sollen dabei unter 0,5% liegen.

Für 2023 liegen die geplanten Verarbeitungskosten in Höhe von EUR 213,8 Mio. deutlich über Vorjahresniveau (Vj. 150,2 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf den Anfang 2023 anstehenden großen Anlagenstillstand aufgrund einer TÜV-Inspektion zurückzuführen. Dazu wird die Raffinerie in der 2. Hälfte Februar komplett "abgefahren", Anlagenteile werden gereinigt, inspiziert und gewartet bzw. dort wo notwendig ersetzt.

Grundsätzlich ist aber davon auszugehen, dass sich Umsatz und Kosten/Aufwendungen auf Sicht der nächsten Jahre bei gleichbleibender Kosten- und Personalstruktur aufgrund des Cost-Plus Ansatzes nicht signifikant verändern werden.

Der Schwerpunkt der Investitionen im Jahr 2023 liegt weiterhin auf der Modernisierung der Anlage, der Verbesserung der Energieeffizienz sowie der Umsetzung der europäischen Regelungen zur Reinhaltung von Luft und Wasser, insbesondere die Arbeiten für ein Großprojekt zur Entschwefelung der Abgase aus unserer katalytischen Konversionsanlage, einem sogenannter SO2 Scrubber.

Darüber hinaus laufen Aktivitäten zur Modernisierung der Anlage und Verbesserung der Energieeffizienz.

Insgesamt plant die GRI mit Investitionen in Höhe von EUR 47,7 Mio., die damit auf dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres liegen und die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft weiter sicherstellen sollen.

Am langfristigen Ziel der Reduzierung des Energieverbrauchs bis 2024 von 15% (Vergleichsjahr 2013) wird weiterhin festgehalten. Damit wird auch die zentrale Bedeutung der Energieeffizienz für die Raffinerie unterstrichen.

Auch die Fernwärmelieferungen an die Stadtwerke Ingolstadt spielen in puncto Raffinerie-Energieeffizienz weiterhin eine strategisch wichtige Rolle, die wir zusammen mit den Stadtwerken Ingolstadt kontinuierlich voranbringen. So wird auch in 2023 in das bestehende System investiert. ²⁰⁾

²⁰⁾ IN-direkt - DIE Zeitung für Ingolstadt: Weitere Investition in nachhaltige Fernwärme (24.05.2022)

Die kontinuierliche Verbesserung der Arbeits- und Prozesssicherheit behält weiterhin höchste Priorität, ebenso wie alle Belange des Umweltschutzes und der Produktqualität. Null Unfälle/ Vorfälle lautet das oberste Ziel in diesen Bereichen.

Der Fokus der Raffinerie Ingolstadt für 2023 liegt deshalb in den oben beschriebenen Maßnahmen zur Sicherung und weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei gleichzeitiger Absicherung der operativen und finanziellen Risiken.

Darüber hinaus werden auch die kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes, die sich nicht zuletzt aus dem Klimaschutzprogramm 2030 und dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung ergeben, sowie der weitere Ausbau der digitalen Infrastruktur zentrale Themen für die Raffinerie bleiben.

Verschiedene Projektkonzepte für eine stufenweise Defossilisierung der Raffinerie und Transformation der regionalen Mobilität werden abhängig von den weiterhin ausstehenden regulatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt. Unter anderem beteiligt sich die Gunvor Raffinerie Ingolstadt als Konsortialpartner am Cluster Ingolstadt des Projekts «HyPipe Bavaria» für ein regionales Startnetz für eine Wasserstoff-Infrastruktur im Großraum Ingolstadt.

Auch im Bereich Personal/Organisation werden im kommenden Jahr neue Themen vorangetrieben bzw. abgeschlossen, wie z. B. Nachfolgeplanung im Rahmen der Langzeitkonten-Vorruhestandsregelungen, Erneuerung der Entlohnungsgrundsätze für außertariflich angestellte Mitarbeiter, LP ³ - 360-Befragung und die ordnungsgemäße Durchführung der TA23 relevanten Tätigkeiten.

Die Vision ist, die Raffinerie langfristig wettbewerbsfähig zu erhalten, Synergien zwischen fossilen und erneuerbaren Energien zu schaffen und bis 2030 einen weiteren Margensprung zu erreichen.

Die Auswirkungen des Ukrainekriegs sind nach wie vor nur schwer absehbar. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird in 2023 voraussichtlich leicht schrumpfen. Nach wie vor können aber sowohl die Dauer des Konflikts als auch potentielle Preissteigerungen bei Öl und Erdgas die Situation weiter verschlimmern, so dass die Konjunkturrisiken auch in 2023 hoch bleiben. ²¹⁾

²¹⁾ DER SPIEGEL: Deutsche Wirtschaft zum Jahresende geschrumpft (30.01.2023)

Auch die Raffinerie wird sich der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage nicht entziehen können. Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Raffinerie aufgrund ihrer nationalen Wichtigkeit für die Energieversorgung mit einer hohen Auslastung betrieben wird.

Aufgrund des "Processing Agreements" wird sich das verbessernde wirtschaftliche Umfeld sowie der geplante höhere Durchsatz allerdings nicht gewinnbringend für die Gesellschaft auswirken und führt entsprechend auch nicht zu einer Erhöhung des Eigenkapitals bzw. zu einer Verbesserung der Liquiditätslage der Gesellschaft.

Das Jahresergebnis vor Steuern, das den garantierten Gewinn auf Basis des Processing Agreements darstellt, wird daher im Vergleich zum Vorjahr unverändert bleiben.

Ingolstadt, 30. Juni 2023

Die Geschäftsführer

Ralf Seid

Marcel Mazenauer

Bilanz zum 31.12.2022

AKTIVA

	Stand am 31.12.2022		Stand am 31.12.2021
	EURO	EURO	EURO
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		1.000.889,45	1.593.800,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.749.749,26		11.362.632,41
2. Technische Anlagen und Maschinen	79.443.659,12		84.749.289,75
3. Andere Anlagen, Betriebs-u.Geschäftsausstattung	14.662.150,34		15.380.323,83
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	65.059.615,07		23.904.734,04
		170.915.173,79	135.396.980,03
III. Finanzanlagen:
Ausleihungen an verbundene Unternehmen		99.847.058,84	123.000.000,00
		271.763.122,08	259.990.780,08
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.116.396,89		1.469.628,19
2. Ersatzteile	13.146.661,73		11.966.022,29
3. Emissionsrechte	7.914.429,99		164.537,91
		26.177.488,61	13.600.188,39
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.310.249,40		937.326,72
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	12.646.681,80		21.316.581,73
3. Sonstige Vermögensgegenstände	5.596.551,74		8.951.089,17
		19.553.482,94	31.204.997,62
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		527.386,88	595.542,02
		46.258.358,43	45.400.728,03
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		2.981.465,37	3.466.362,61
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG		285.555,14	161.989,01
		321.288.501,02	309.019.859,73
PASSIVA
	Stand am 31.12.2022		Stand am 31.12.2021
	EURO	EURO	EURO
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Kapitalrücklage	35.476.800,00		35.476.800,00
III. Gewinnvortrag	18.326.407,59		19.383.407,59
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	247.666,20		-1.057.000,00
		54.075.873,79	53.828.207,59
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen	36.511.227,00		33.596.163,00
2. Steuerrückstellungen	2.159.667,93		1.091.064,40
3. Sonstige Rückstellungen	52.229.445,07		25.946.671,69
		90.900.340,00	60.633.899,09
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	151.503.705,01		186.083.791,65
2. erhaltene Anzahlungen auf Lieferungen	317.772,00		0,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.688.338,91		7.769.728,89
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.272.569,94		189.178,18
5. Sonstige Verbindlichkeiten	529.901,37		515.054,33
davon aus Steuern: EUR 524,436.28 (Vj. 511,377.36)
		176.312.287,23	194.557.753,05
		321.288.501,02	309.019.859,73

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	01.01.2022- 31.12.2022 EUR	EUR	01.01.2021- 31.12.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	167.078.996,40		156.581.712,92
2. Sonstige betriebliche Erträge	2.527.350,37		2.140.805,39
		169.606.346,77	158.722.518,31
3. Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	38.712.277,89		41.073.524,12
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	42.119.340,51		37.638.025,86
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	8.669.053,76		14.434.545,37
davon für Altersversorgung: EUR 2,439,153.72 (Vj. 8,137,595.86)
5. Abschreibungen:
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	14.253.402,19		14.984.743,24
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	60.728.067,54		45.150.894,90
		164.482.141,89	153.281.733,49
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	4.065.328,31		4.240.083,34
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 4,065,328.31 (Vj. 4,240,083.34)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.280.393,43		6.444.815,24
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 32,266.67 (Vj. 0.00)
davon aus Aufzinsungen: 690,942.51 (Vj. 656,861.00)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.752.333,80		3.057.000,00
		3.967.398,92	5.261.731,90
10. Ergebnis nach Steuern		1.156.805,96	179.052,92
11. Sonstige Steuern	909.139,76		1.236.052,92
		909.139,76	1.236.052,92
12. Jahresüberschuss/ -fehlbetrag		247.666,20	-1.057.000,00

Anhang für das Geschäftsjahr 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH

Sitz:	Ingolstadt
Geschäftsanschrift:	Esso-Straße 1, 85092 Kösching
HRB:	6375
Registergericht:	Amtsgericht Ingolstadt

1. Allgemeine Hinweise zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH (im Folgenden "GRI") ist mit einem Stammkapital in Höhe von TEUR 25 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das Handelsregister beim Amtsgericht Ingolstadt unter der Nr. HRB 6375 eingetragen. Der Sitz der Gesellschaft ist Ingolstadt.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Die Bilanz wird nach den Vorschriften des § 266 HGB aufgestellt und gegliedert.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Die Gliederung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung blieb im Geschäftsjahr 2022 weitgehend unverändert. Aufgrund eines geänderten Ausweises der sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in die Position Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens wurden die Vorjahreswerte ebenso in die entsprechende Position umgegliedert.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Vermögensgegenstände wurden nach den nachfolgend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bilanziert:

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer planmäßigen Nutzungsdauer um planmäßige lineare und außerplanmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände liegen im Wesentlichen Nutzungsdauern zwischen 3-10 Jahren zugrunde.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen vermindert. Diese Vermögensgegenstände werden nach Maßgabe der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Fremdkapitalzinsen, die auf den Zeitraum der Anschaffung oder Herstellung von Vermögensgegenständen entfallen, wurden nicht in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten einbezogen.

Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken:	10-33 Jahre
Technische Anlagen:	5-30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung:	3-15 Jahre

Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen werden zu Nominalwerten angesetzt.

Handelsrechtlich und steuerrechtlich werden geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von EUR 800 im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben, ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Ab einer Wertgrenze von EUR 800 wurden sie im Anlagevermögen erfasst und entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden zu Nominalbetrag bilanziert und werden, sofern notwendig, bei dauerhafter Wertminderung um eine außerplanmäßige Abschreibung vermindert. Vom Wahlrecht der Abschreibung vorübergehender Wertminderungen wurde im Geschäftsjahr nicht Gebrauch gemacht.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungskosten bilanziert. Für die Verbrauchsfolge wird das gewogene Durchschnittsverfahren angewendet.

Die Bewertung der Ersatzteile erfolgt unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu gleitenden Durchschnittspreisen.

Emissionsrechte wurden zu Anschaffungskosten bilanziert und zum Jahresende unter Beachtung des Niederstwertprinzips in Höhe der Anschaffungskosten ausgewiesen. Unentgeltlich erworbene Emissionszertifikate wurden mit einem Wert von EUR 0 bilanziert.

Bilanzrisiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert angesetzt. Bei Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Stichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert angesetzt und entspricht dem Stammkapital laut Gesellschaftsvertrag sowie der Handelsregistereintragung und ist voll eingezahlt. Der Ausweis und die Darstellung des Eigenkapitals erfolgen gem. § 272 HGB.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method") ermittelt. Dieses reflektiert die bis zum Bewertungsstichtag wirtschaftlich verursachte Verpflichtung als Barwert, der bis dato gemäß den Bestimmungen des Leistungsplans erdienten Anwartschaft, wobei der Berechnung die Richttafeln 2018 G Heubeck Richttafeln GmbH sowie erwarteten Renten- und Gehaltssteigerung von 1,75% bzw. 2,00% p.a. zugrunde gelegt werden. Für die Beendigung der Dienstverhältnisse ohne Versorgungsfall wird eine unternehmensspezifische Fluktuationswahrscheinlichkeit von 0% für den Kreis der Anspruchsberechtigten angesetzt. Die Abzinsung auf den Barwert erfolgt pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Dieser Zinssatz beträgt 1,78%.

Die Steuerrückstellungen und Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgt nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum notwendigen Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung von künftigen Preis- und Kostensteigerungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre abgezinst und gemäß § 277 Abs. 5 HGB ausgewiesen.

Jubiläumsgeldzusagen an die Mitarbeiter und Rückstellungen für Altersteilzeiten werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung eines Rechnungszinsfußes von 1,44% bewertet. Für beide Rückstellungen werden die Heubeck Richttafeln 2018 G und ein Gehaltstrend von 2,00% herangezogen. Der Trend zur Beitragsbemessungsgrenze der Sozialversicherung wird mit 2,00% angenommen, die unternehmensspezifische Fluktuation wird mit 0% für den Kreis der Anspruchsberechtigten angesetzt.

Die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i. S. d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Pensionsverpflichtungen sowie mit den Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet.

Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden für zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene und zukünftige potenzielle Altersteilzeitvereinbarungen gebildet. Sie enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen der Gesellschaft.

Rückstellungen für Langzeitarbeitskonten wurden zum Bilanzstichtag für die von den Mitarbeitern eingebrachten Entgeltbestandteile gebildet. Sie stellen die Verpflichtung der Gesellschaft dar, zu einem zukünftigen Zeitpunkt, den Gegenwert durch Freistellung vom Arbeitsverhältnis zu leisten.

Die ausschließlich der Erfüllung der Langzeitarbeitskontenverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i. S. d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Langzeitarbeitskontenverpflichtungen verrechnet. Wertsteigerungen werden grundsätzlich den Ansprüchen der Mitarbeiter zugerechnet. Wertverluste unter den nominal eingebrachten Betrag gehen zu Lasten der Gesellschaft.

Verbindlichkeiten werden zu Ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden entweder zum Einstandskurs oder mit dem Devisenkassamittelkurs gemäß § 256 a HGB zum Bilanzstichtag umgerechnet. Auf fremde Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von kleiner als einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit von über einem Jahr erfolgt die Fremdwährungsbewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten- bzw. Imparitätsprinzips.

Latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen ermittelt. Bei einem Aktivüberhang der latenten Steuern wird vom Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 HGB nicht Gebrauch gemacht und auf einen Bilanzansatz verzichtet.

Umsatzerlöse werden - unabhängig vom Zeitpunkt der Bezahlung - berücksichtigt, wenn sie realisiert sind d.h. die vertraglich vereinbarte Leistung erbracht ist.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt.

Unter den Finanzanlagen besteht zudem eine Beteiligung an der GSB Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH, Baar-Ebenhausen, die mit übernommen und im Rahmen der Kaufpreisallokation mit einem Wert von TEUR 0 angesetzt wurde.

Des Weiteren wird in den Finanzanlagen eine Ausleihung an verbundene Unternehmen ausgewiesen, welche im Wirtschaftsjahr 2020 an die Gunvor SA in Höhe von TEUR 123.000 ausgereicht wurde. Die Laufzeit endet im Januar 2026, es besteht eine Option auf Verlängerung um ein weiteres Jahr.

Umlaufvermögen

Unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind TEUR 5.116 (Vj. TEUR 1.470) ausgewiesen, die aus Katalysator-Einlagerung resultieren. Hierbei handelt es sich um Katalysatoren, die zu einem späteren Zeitpunkt in den Produktionsanlagen eingesetzt werden.

Die Ersatzteile belaufen sich auf TEUR 13.147 (Vj. TEUR 11.966). Die Steigerung ergibt sich im Wesentlichen durch die Neuaufnahme von Ersatzteilen sowie Erhöhung des Bestands in Vorbereitung auf den bevorstehenden Stillstand 2023.

In 2022 sind entgeltlich erworbene CO ₂ Zertifikate in Höhe von TEUR 7.914 (Vj. TEUR 159) bilanziert. Der Anstieg resultiert aus dem Erwerb von Zertifikaten im Berichtszeitraum.

Der Zeitwert der entgeltlich erworbenen Emissionszertifikate beläuft sich zum 31.12.2022 auf TEUR 9.191.

Darüber hinaus wurden nationale Emissionszertifikate (CO ₂ -Preis) zugekauft, die aufgrund der neuen Bestimmungen des Klimaschutzgesetzes aus dem Jahr 2019 durch die CO ₂ -Emissionen für den Eigenverbrauch von Kraftstoffen im Jahr 2022 angefallen sind. Die Zertifikate sind in Höhe der Anschaffungskosten von TEUR 8 (Vj. TEUR 5) in den Vorräten ausgewiesen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen TEUR 1.310 (Vj. TEUR 937) und haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen per 31.12.2022 gegen verbundene Unternehmen betragen TEUR 12.647 (Vj. TEUR 21.317), davon entfallen TEUR 11.653 (Vj. TEUR 20.457) auf die Lohnverarbeitung sowie TEUR 994 (Vj. 860) auf Zinsforderungen gegen die Gunvor SA. Die Laufzeit der gesamten Forderung beträgt wie im Vorjahr weniger als ein Jahr. Der Rückgang der Forderungen aus der Lohnverarbeitung erklärt sich durch die im Processing Agreement geregelten Zahlungsbedingungen. Die offenen Forderungen werden nach Fälligkeit verzinst. Darüber hinaus resultieren TEUR 15 (Vj. TEUR 15) aus konzerninternen Leistungsverrechnungen an die Gunvor Deutschland GmbH, Ingolstadt (GDG).

Die sonstigen Vermögensgegenstände belaufen sich auf TEUR 5.597 (Vj. TEUR 8.951).

Der Betrag setzt sich im Wesentlichen aus Vorsteuer-, Steuer-, Erdgas- und Stromsteuerrückerstattungen (TEUR 3.804, Vj. TEUR 8.449) zusammen. Der Rückgang erklärt sich im Wesentlichen durch die im Berichtszeitraum ausbezahlten Erdgassteuererstattungen für das Jahr 2021.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 0) enthalten.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Gesellschaft hat insgesamt TEUR 2.981 (Vj. TEUR 3.466) aktiv abgegrenzt. Der Betrag setzt sich im Wesentlichen aus Abgrenzungen für geleistete Versicherungszahlungen und Lizenzen sowie einem Disagio in Höhe von TEUR 568 (Vj. TEUR 925) für das Darlehen (siehe Abschnitt Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) zusammen. Dieses wird über die Laufzeit des zu Grunde liegenden Darlehens gemäß Zinsstaffelmethode gegen den Zinsaufwand aufgelöst.

Latente Steuern

Insgesamt weist die Raffinerie einen Überhang bei den aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 7.517 (Vj. TEUR 6.506) auf Basis eines durchschnittlichen Steuersatzes von 30% aus, die aufgrund des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 HGB nicht bilanziert werden.

Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus den unterschiedlichen Bewertungen der Pensionen bzw. der personalbezogenen sonstigen Rückstellungen. Die passiven latenten Steuern sind im Wesentlichen auf Bewertungsunterschiede im Anlagevermögen zurückzuführen.

Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Saldierung der Verpflichtung aus dem Erfüllungsrückstand der Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von TEUR 430 mit dem Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 716 zusammen, weshalb ein Ausweis in Höhe von TEUR 286 (Vj. TEUR 162) erfolgt.

Der Zeitwert des Deckungsvermögens entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten.

Passiva

Eigenkapital

Das vollständig erbrachte Stammkapital der GRI beträgt TEUR 25.

Die Beteiligung am Stammkapital zum 31.12.2022 hält zu 100% die C-Blue B.V. mit Sitz in Amsterdam, Niederlande (vormals C-Blue Ltd. Nikosia, Zypern).

Die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 35.477.

Der Verlust des Vorjahres in Höhe von TEUR 1.057 wurde per Gesellschafterbeschluss auf neue Rechnung vorgetragen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Jahresüberschuss von TEUR 248 erzielt.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen. Damit ergibt sich ein Gewinnvortrag von insgesamt TEUR 18.326.

Rückstellungen

Pensionen

Zum Ende des Geschäftsjahres wird die Pensionsverpflichtung gemäß § 253 Abs. 1 S. 2 HGB zum Erfüllungsbetrag in Höhe von TEUR 36.511 (Vj. TEUR 33.596) ausgewiesen.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Absatz 6 HGB zum Stichtag 31.12.2022 beträgt TEUR 3.384. Dieser ermittelt sich aus der Differenz zwischen dem Erfüllungsbetrag auf Basis des 7-Jahresdurchschnittszinssatzes und dem neu anzuwendenden 10-Jahresdurchschnittszinssatz.

Gewinne dürfen nur ausgeschüttet werden, wenn die nach der Ausschüttung verbleibenden frei verfügbaren Rücklagen zzgl. eines Gewinnvortrags und abzgl. eines Verlustvortrags mindestens diesem Unterschiedsbetrag entsprechen.

Steuerrückstellungen

Es wurden TEUR 2.160 (Vj. TEUR 1.091) für zu erwartende Gewerbe- und Körperschaftsteuer 2021 und 2022 eingestellt. Die Rückstellungen wurden mit den im Veranlagungszeitraum geleisteten Gewerbe- und Körperschaftsteuervorauszahlungen saldiert.

Sonstigen Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 52.229 (Vj. TEUR 25.947) wurden im Wesentlichen für den Personalbereich mit TEUR 10.241, für ausstehende Rechnungen mit TEUR 12.459 (insbesondere für laufende Instandhaltungsmaßnahmen und Projektarbeiten) sowie für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO ₂ -Emissionszertifikaten mit TEUR 29.529 gebildet.

Die Altersteilzeit ist mit einem Betrag von TEUR 568 (Vj. TEUR 111) in den Personalrückstellungen berücksichtigt.

Die Saldierung der Verpflichtung aus dem Erfüllungsrückstand (TEUR 430) mit dem Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherungen (TEUR 716) führt zu einer Überdeckung, weshalb ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen wurde.

Der Zeitwert des Deckungsvermögens entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten.

Die Langzeitarbeitskonten sind mit einem Betrag von TEUR 1.121 (Vj. TEUR 0) in den Personalrückstellungen ausgewiesen. Die Verpflichtungen belaufen sich auf TEUR 14.562 (Vj. TEUR 11.071), dem ein zu saldierendes Deckungsvermögen mit einem Zeitwert in Höhe von TEUR 13.441 (Anschaffungskosten TEUR 14.521) gegenübersteht.

Verbindlichkeiten

Übersicht Restlaufzeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

		Restlaufzeiten
	Gesamt T€	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 Jahr T€	davon mehr als 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	151.504	36.151	115.353	0
(Vorjahr)	(186.084)	(35.907)	(150.176)	(0)
Erhaltene Anzahlungen (Vorjahr)	317	317	0	0
	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.688	13.688	0	0
(Vorjahr)	(7.770)	(7.770)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.273	10.273	0	0
(Vorjahr)	(189)	(189)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	530	530	0	0
(Vorjahr)	(515)	(515)	(0)	(0)
	176.312	60.959	115.353	0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Es bestehen Verbindlichkeiten aus einem Darlehen gegenüber der DZ Bank /ING in Höhe von TEUR 150.177 (Vj. TEUR 185.000). Das Darlehen hat eine Laufzeit bis Januar 2026 mit Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr bis Januar 2027.

Davon haben TEUR 34.823 eine Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr und TEUR 115.353 haben eine Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren. Gegenüber Kreditinstituten sind noch nicht fällige Zinsen in Höhe von TEUR 1.327 (Vj. TEUR 1.084) passiviert.

Als Sicherheit wurde eine neue Grundschuld in Höhe von TEUR 185.000 zugunsten der DZ Bank AG eingetragen.

Erhaltene Anzahlungen

Die erhaltenen Anzahlungen betragen TEUR 317 (Vj. EUR 0).

Die Restlaufzeit beträgt weniger als ein Jahr.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen TEUR 13.688 (Vj. TEUR 7.770).

Die Restlaufzeit beträgt weniger als ein Jahr.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen per 31.12.2022 betragen TEUR 10.273 (Vj. TEUR 189) und resultieren zum einen aus Lieferungen und Leistungen und Weiterbelastungen und zum anderen aus dem Intercompany Loan Agreement in Höhe von TEUR 10.000.

Das bestehende Intercompany Loan Agreement mit einem maximalen Umfang von TEUR 150.000 mit der Gunvor Group Ltd. mit Sitz in Nikosia, Zypern, wurde im Jahr 2022 erstmals in Anspruch genommen.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden bei Vorhandensein inhaltlich gleicher Sachverhalte unter Bezugnahme auf § 387 BGB saldiert ausgewiesen.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeit der sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 530 (Vj. TEUR 515) beträgt weniger als ein Jahr und besteht im Wesentlichen aus Lohnsteuerverbindlichkeiten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 92.254 die im Wesentlichen aus Bestellobligo bzw. längerfristigen IT/ Lizenz-Verträgen bestehen und sich wie folgt darstellen:

Jahr	TEUR
2023	87.811
2024	2.805
2025	1.408
2026	20
2027ff	250

Haftungsverhältnisse

Im Jahr 2022 wurde aufgrund weiterer Investitionen in die Fernwärmeanlagen mit den Stadtwerken Ingolstadt ein neuer Fernwärmevertrag abgeschlossen, der den bestehenden aus dem Jahr 2017 abgelöst hat. Die Laufzeit beträgt rund 5 Jahre und endet am 31.12.2028. Bei schuldhafter Nichterfüllung ist eine pauschale Einmalzahlung laut nachfolgender Tabelle zu bezahlen.

Bei vorzeitiger Vertragsbeendigung bis zum	Höhe der Einmalzahlung nach Vertrag 2022	Verbleibende Einmalzahlung aus Ausbaustufe 1 und 2 nach Vertrag 2017
31.12.2023	3.745.202 €	1.200.000 €
31.12.2024	3.651.572 €	900.000 €
31.12.2025	3.277.052 €	600.000 €
31.12.2026	2.902.531 €	300.000 €
31.12.2027	2.528.011 €	-
31.12.2028	2.153.491 €	-

Im Jahr 2020 wurde eine weitere Ausbaustufe des Fernwärmeprojekts mit den Stadtwerken Ingolstadt fertiggestellt. Hierzu wurde ergänzend zum damals bereits bestehenden Vertrag ein weiterer Fernwärmeliefervertrag abgeschlossen. Die Laufzeit endet zum 31.12.2028. Bei vorzeitiger Kündigung ist eine pauschale Einmalzahlung gemäß nachfolgender Tabelle an die Stadtwerke Ingolstadt zu leisten.

Bei Vertragsbeendigung bis zum	Höhe der Einmalzahlung
31.12.2022	2.135.544 €
31.12.2023	1.889.072 €
31.12.2024	1.644.914 €
31.12.2025	1.403.188 €
31.12.2026	1.164.014 €
31.12.2027	927.520 €
31.12.2028	693.840 €

Nach heutigen Erkenntnissen und den bisherigen Erfahrungen ist eine Inanspruchnahme höchst unwahrscheinlich, da beide Verträge planmäßig erfüllt werden.

Zudem tritt die Gesellschaft im Rahmen eines Finanzierungsengagements im Rahmen der kompletten Supply-Chain-Finanzierung neben ihrer Eigenschaft als potenzielle Darlehensnehmerin, als Haftende im Gesamtschuldverhältnis auf. Auch bezüglich dieses Finanzierungsengagements ist aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft und der Gunvor Gruppe mit einer Inanspruchnahme der jeweiligen Sicherheiten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu rechnen.

4. Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 167.079 (Vj. TEUR 156.582) wurden mit TEUR 159.641 (Vj. TEUR 150.704) zum größten Teil mit der Gunvor SA im Rahmen des Processing Agreements erzielt. Der Verarbeitungsvertrag (Processing Agreement) basiert auf einer Cost-Plus-Basis mit einem fixen Gewinnelement in Höhe von TEUR 2.000 vor Steuern.

Die verbleibenden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.438 (Vj. TEUR 5.878) beziehen sich im Wesentlichen auf Erlöse aus Tankraumvermietung (TEUR 2.400, Vj. TEUR 2.393) und dem Verkauf von Fernwärme (TEUR 3.018, Vj. TEUR 2.121). Der gesamte Umsatz wurde im Inland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 2.527 (Vj. TEUR 2.141) enthalten im Wesentlichen Erträge aus Rückerstattungen von Energiesteuern sowie einer erhaltenen CO ₂ Strompreiskompensation.

Die Fremdwährungsgewinne belaufen sich auf insgesamt TEUR 0 (Vj. TEUR 59).

Es sind zudem periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 579 (Vj. TEUR 505) enthalten. Diese resultieren im Wesentlichen aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen.

Materialaufwand

Im Materialaufwand sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 21 (Vj. TEUR 21) enthalten.

Personalaufwand

Im Personalaufwand sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 556 (Vj. TEUR 0) enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 60.728 (Vj. TEUR 45.151) enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Instandhaltung und Betrieb der Anlagen sowie sonstige Dienstleistungen. Der Anstieg ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Berichtsjahr Vorbereitungen für den großen Anlagenstillstand 2023 stattfanden.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungsumrechnungen in Höhe von TEUR 56 (Vj. TEUR 75) enthalten.

Der enthaltene periodenfremde Aufwand beläuft sich auf insgesamt TEUR 0 (Vj. TEUR 80).

Erträge aus Beteiligungen

Im Geschäftsjahr wurden keine Erträge aus Beteiligungen erzielt.

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von TEUR 4.065 (Vj. TEUR 4.240) enthalten im wesentlichen Zinserträge für das an die Gruppe ausgereichte Intercompany Darlehen.

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Im Gesamtbetrag von TEUR 6.280 (Vj. TEUR 6.445) sind Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 5.557 (Vj. TEUR 5.788) für Bankdarlehen enthalten. Darüber hinaus sind TEUR 691 (Vj. TEUR 657) aus Aufzinsungen (Pensionen/ Jubiläum/ Altersteilzeit) angefallen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von TEUR 1.752 (Vj. TEUR 3.057) enthalten Steuererstattungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 68.

Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern in Höhe von TEUR 909 (Vj. TEUR 1.236) enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Stromsteuer und andere Energiesteuern.

Der enthaltene periodenfremde Aufwand beläuft sich auf TEUR 0 (Vj. TEUR 225).

5. Sonstige Angaben

Personal

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter hat sich von 378 im Vorjahr auf 370 im Geschäftsjahr verringert und gliedert sich wie folgt auf:

Bereich	Anzahl Mitarbeiter
Betrieb	179
Instandhaltung	74
Technik	74
Sonstige	43
Gesamt	370
Auszubildende	15

Organe der Gesellschaft

Die Mitglieder der Geschäftsführung sind nachfolgend angegeben.

Geschäftsführer

Ralf Adam Seid, Kempten

Raffinerieleiter Ingolstadt

Marcel Mazenauer, Genf, Schweiz

Technischer Direktor Raffinerien

Herr Mazenauer ist nicht bei der GRI angestellt.

An die Geschäftsführung wurden keine Kredite gewährt.

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Vom Wahlrecht der §§ 285 Nr. 9 i. V. m. 286 Abs. 4 HGB wird Gebrauch gemacht, da ansonsten Rückschlüsse auf die Bezüge einzelner Mitglieder der Gesellschaft gezogen werden könnten.

Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt TEUR 56 für Abschlussprüfungsleistungen.

Konzernverhältnisse

Das Kapital der GRI wird zu 100% von der C-Blue B.V., Amsterdam, Niederlande (vormals C-Blue Ltd.; Nikosia, Zypern) gehalten.

Der Abschluss der Gesellschaft wird auf höchster Ebene Konzernabschluss der Gunvor Group Ltd., Nikosia, Zypern, per 31.12.2022 einbezogen (kleinster und größter Konsolidierungskreis). Der Konzernabschluss der Gunvor Group Ltd. wird nach den International Financial Reporting Standards in USD aufgestellt.

Der Konzernabschluss wird nicht offengelegt.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen

Die Gesellschaft produziert ausschließlich für die eigene Gruppe.

Zwischen der Gesellschaft und der Gunvor SA, Genf, Schweiz, wurde mit Wirkung zum 8.12.2020 ein neues Processing Agreement geschlossen, das der Gesellschaft die Deckung der laufenden Produktions- und ähnlichen Kosten zuzüglich eines Gewinnzuschlags gewährleistet. Das Agreement löst das bestehende Processing Agreement vom 01.10.2016 ab und hat eine Laufzeit bis zum 31.01.2027.

Gewinnverwendung

Es wird der Gesellschafterversammlung vorgeschlagen, das Jahresergebnis auf neue Rechnung vorzutragen.

Ingolstadt, 30. Juni 2023

Die Geschäftsführer

Ralf Seid

Marcel Mazenauer

Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.810.631,36	2.720,00	0,00	-116.870,42	8.696.480,94
	8.810.631,36	2.720,00	0,00	-116.870,42	8.696.480,94
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.663.660,55	130.048,99	471.191,84	0,00	13.264.901,38
2. Technische Anlagen und Maschinen	219.548.195,13	2.688.625,24	3.338.196,70	-65.199,85	225.509.817,22
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	27.290.939,71	365.516,85	1.038.967,53	-1.934.052,20	26.761.371,89
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	23.904.734,04	46.073.365,91	-4.848.356,07	-70.128,81	65.059.615,07
	283.407.529,43	49.257.556,99	0,00	-2.069.380,86	330.595.705,56
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	123.000.000,00	0,00	0,00	-23.152.941,16	99.847.058,84
	123.000.000,00	0,00	0,00	-23.152.941,16	99.847.058,84
	415.218.160,79	49.260.276,99	0,00	-25.339.192,44	439.139.245,34

	kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 EUR	Abschreibung EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.216.831,31	595.630,60	0,00	-116.870,42	7.695.591,49
	7.216.831,31	595.630,60	0,00	-116.870,42	7.695.591,49
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.301.028,14	214.123,98	0,00	0,00	1.515.152,12
2. Technische Anlagen und Maschinen	134.798.905,38	11.332.452,57	0,00	-65.199,85	146.066.158,10
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.910.615,88	2.111.195,04	0,00	-1.922.589,37	12.099.221,55
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau					0,00
	148.010.549,40	13.657.771,59	0,00	-1.987.789,22	159.680.531,77
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	155.227.380,71	14.253.402,19	0,00	-2.104.659,64	167.376.123,26

	Buchwerte
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.000.889,45	1.593.800,05
	1.000.889,45	1.593.800,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.749.749,26	11.362.632,41
2. Technische Anlagen und Maschinen	79.443.659,12	84.749.289,75
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.662.150,34	15.380.323,83
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	65.059.615,07	23.904.734,04
	170.915.173,79	135.396.980,03
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	99.847.058,84	123.000.000,00
	99.847.058,84	123.000.000,00
	271.763.122,08	259.990.780,08

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH, Ingolstadt,

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 30. Juni 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Kirch, Wirtschaftsprüfer

Stümpfl, Wirtschaftsprüferin

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH wurde am 3. Juli 2023 festgestellt.