Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

KONZERN LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

INHALTSVERZEICHNIS

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Konzern

1.2 Klinikum Frankfurt Höchst GmbH

1.3 Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und Branchenspezifische Rahmenbedingungen

2.1.1 Wirtschaft und Krankenhausbranche

2.1.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

2.2.2 Gesamtaussage

2.2.3 Ertragslage

2.2.4 Vermögens- und Finanzlage

2.3 Belegung

2.4 Personal

2.5 Qualitätsmanagement

2.6 Risikomanagementsystem

3. Prognose-, Chancen- und Risikoberichterstattung

3.1 Prognosebericht

3.2 Chancen und Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

3.2.1 Kriegshandlungen in der Ukraine

3.2.2 Innovative Technologien - Roboterchirurgie

3.2.3 Schaffung von Synergien

3.2.4 Coronavirus-Pandemie

3.2.5 Krankenhausmarkt und gesetzliche Rahmenbedingungen

3.2.6 Investitionen

3.2.7 Personal

3.2.8 Haftungs- und Rechtsrisiken

3.2.9 Liquiditäts- und Kapitalisierungsrisiken

3.2.10 Digitalisierung

3.2.11 Neubau

4. Forschung und Entwicklung

5. Zweigniederlassungen

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Konzern

Mit dem Zusammenschluss der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main, und der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH, Hofheim im Taunus, unter der Dachgesellschaft Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH (im Folgenden "KFMT Konzern"), Frankfurt am Main, zum 1. März 2016 ist das größte kommunale Krankenhausunternehmen im Rhein-Main-Gebiet entstanden. Erklärtes Ziel seiner beiden Gesellschafter, der Stadt Frankfurt am Main und dem Main-Taunus-Kreis, ist die Schaffung eines leistungsfähigen, zukunftsorientierten Krankenhausunternehmens in kommunaler Hand. Gemeinsam verfügen die drei Krankenhausstandorte des Unternehmens in Frankfurt-Höchst, Bad Soden und Hofheim über ca. 1.400 stationäre und 75 teilstationäre Betten. Sie behandeln ganzjährig fast 60.000 stationäre und über 130.000 ambulante Patienten im Jahr. In den Klinikunternehmen sind insgesamt über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In vielen medizinischen Fachgebieten ist das Unternehmen Marktführer im regionalen Einzugsgebiet. Die Dachgesellschaft stellt als Holding den strategischen Rahmen für das Unternehmen. Das operative Geschäft wird in den Klinik-Tochtergesellschaften verantwortet. In der Dachgesellschaft KFMT werden neben der Verwaltungstätigkeit seit 2019 auch Ausbildungstätigkeiten vorgenommen. Seit 23. November 2021 trägt die KFMT die Dachmarke "varisano".

1.2 Klinikum Frankfurt Höchst GmbH

Das Klinikum Frankfurt Höchst (im Folgenden "KFH") ist ein Maximalversorgungshaus im Stadtteil Frankfurt Höchst, welches insbesondere in Frankfurt und angrenzenden Regionen in 15 somatischen Kliniken, einer psychiatrischen Klinik und 2 Tageskliniken stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau versorgt.

Für die stationäre Krankenversorgung sind rund 830 Betten sowie 46 tagesklinische Betten aufgestellt. Sie verteilen sich auf die folgenden medizinischen Fachabteilungen: Augenheilkunde, Chirurgie (inkl. Viszeral- und Gefäßchirurgie), Kinderchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Frauenheilkunde/Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kardiologie, Onkologie, Gastroenterologie und Diabetologie, Klinische Geriatrie, Kinderheilkunde (inkl. Perinatalzentrum), Neurochirurgie, Neurologie (inkl. Stroke Unit), Urologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie. Zudem werden vorgehalten: Institut für Laboratoriumsmedizin, Institut für Pathologie, Klinik für Anästhesie und Notfallmedizin, Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin und bis Ende November eine Apotheke.

Über die interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme wurden im Geschäftsjahr 2021 37.500 Patienten versorgt. Hierbei handelt es sich sowohl um Notfallpatienten mit anschließendem stationärem Aufenthalt als auch um ambulante Notfälle. Bei Notfallpatienten der Fachbereiche Augenheilkunde, Kinderheilkunde, Psychiatrie und Geburtshilfe erfolgt die Versorgung in der Regel direkt über die entsprechende Fachabteilung.

Für die elektive ambulante Patientenversorgung existiert ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) für die spezialisierte ambulante Krankenversorgung von Kindern und Jugendlichen, eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA), Versorgungsmöglichkeiten für hochspezialisierte Leistungen nach § 116b SGB V in den Bereichen Onkologie und Neurologie sowie das erste Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) Hessens.

Darüber hinaus werden Ausbildungsstätten mit rund 430 Ausbildungsplätzen für folgende Berufsfelder vorgehalten: Ergotherapie, Physiotherapie, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Medizinisch-technische Laborassistenz, Medizinisch-technische Radiologie Assistenz, Operationstechnische Assistenz (praktische Ausbildung (Theorie KFMT), Anästhesietechnische Assistenz (praktische Ausbildung (Theorie KFMT), Hebammen (praktische Ausbildung).

Das KFH ist Alleingesellschafterin des Medizinischen Versorgungszentrums am Klinikum Frankfurt Höchst GmbH (im Folgenden "MVZ") und der Zentralen Errichtungsgesellschaft mbH (im Folgenden "ZEG").

Die ZEG realisiert Neubau-, Umbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen am Standort Höchst. Dies umfasst die Planung, Vergabe, Finanzierung, Durchführung und das Projektcontrolling der Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen. Derzeit betreut sie den Neubau des Klinikums in Frankfurt Höchst und die Planungen für die folgenden Bauabschnitte.

Das MVZ betreibt Kassenarztsitze für Kardiologie, Labormedizin, Psychiatrie und Gynäkologie in räumlicher Nähe zum Klinikum Frankfurt Höchst sowie eine Nebenbetriebsstätte mit Kassenarztsitzen für Innere Medizin und hausärztliche Versorgung in Kelheim.

1.3 Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH

Die Kliniken des Main-Taunus-Kreises (in Folgenden "KdMTK") sind ein regionales Gesundheitsunternehmen mit einem umfassenden und vielfältigen Versorgungsangebot an Gesundheitsdienstleistungen für die Bevölkerung im Main-Taunus-Kreis. Sie bestehen aus der Obergesellschaft des Teilkonzerns (im Folgenden "KdMTK-Konzern"), der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH mit den Akutkrankenhäusern an den Standorten Bad Soden und Hofheim sowie deren insgesamt sechs Tochtergesellschaften: Main-Taunus Privatklinik GmbH, Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main-Taunus mbH, Medizinisches Versorgungszentrum Krankenhaus Hofheim gGmbH, Fachklinik und Seniorenresidenz Main-Taunus gGmbH , MTK Hofheim Leasing GmbH & Co KG (94%-Anteil), MTK Hofheim Verwaltungs GmbH und einer 50%igen Beteiligung an der MVZ GmbH im Main-Taunus-Kreis.

Für die KdMTK werden für die stationäre Krankenversorgung rund 550 Betten sowie 31 tagesklinische Betten ausgewiesen. Diese verteilen sich auf die folgenden medizinischen Fachabteilungen an den Standorten Bad Soden und Hofheim: Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Allgemein- und Visceralchirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Kardiologie, Gastroenterologie und Diabetologie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Plastische- und Handchirurgie, Urologie, Pneumologie und Allgemeine Innere Medizin, Geriatrie und Psychiatrie.

Die Tochtergesellschaften haben die folgenden Aufgabenstellungen:

Die Main-Taunus-Privatklinik GmbH (im Folgenden "PRIV") verfügt über eine Konzession gemäß § 30 Gewerbeordnung für den Standort Bad Soden. Sie bietet mit 23 Betten in Bad Soden das komplette medizinische Leistungsspektrum der Kliniken für Privatpatienten und Patienten aus dem Ausland an. Mit Aktualisierung der Konzession nach § 30 GeWo im Dezember 2020 konnte das Angebot um die Behandlung vollprivat Versicherter wieder erweitert werden.

Die Fachklinik und Seniorenresidenz Main-Taunus gGmbH (im Folgenden "FSMT") erbringt als Dienstleister für die KdMTK Leistungen in der Akutpsychiatrie sowie in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie. Insgesamt werden hier 72 Planbetten und 31 teilstationäre Plätze betreut. Darüber hinaus betreibt sie in Eppstein eine Einrichtung zur Kurzzeit- und Verhinderungspflege, sowie zur vollstationären Dauerpflege mit 85 Plätzen.

Die Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main- Taunus mbH (im Folgenden "GDMT") ist als Dienstleister für Tertiärleistungen aller Einrichtungen des Unternehmens und für Dritte tätig. Sie erbringt ein umfassendes Leistungsspektrum in der Speisenversorgung, den Reinigungsdiensten und im kaufmännischen Bereich. Darüber hinaus ist sie als Dienstleister zuständig für die Ausbildung der Krankenpflegeschüler im KdMTK-Konzern. Ihre Mitarbeiter sind in den medizinischen Berufen für die angeschlossenen Gesellschaften des Unternehmens tätig.

Die Medizinisches Versorgungszentrum Krankenhaus Hofheim gGmbH betreibt einen chirurgischen und einen neurologischen Kassenarztsitz am Krankenhaus Hofheim.

Die MVZ GmbH im Main-Taunus-Kreis, eine 50%ige Beteiligung der Kliniken, betreibt am Standort Bad Soden Kassenarztsitze für Radiologie und Chirurgie sowie die klinische Radiologie an den Standorten Bad Soden und Hofheim.

Die MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG (im Folgenden "MTHL") ist eine 94%ige Tochtergesellschaft der Service Gesellschaft der Kliniken des Main-Taunus-Kreises mbH (Kommanditistin). Komplementärin ist die MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH. Sie stellt den Kliniken des MTK GmbH den Neubau des Krankenhauses Hofheim im Rahmen eines Leasingvertrages zur Verfügung.

Die MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH ist eine 100%igeTochtergesellschaft der GDMT. Sie ist Komplementärin und Geschäftsführerin der MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und Branchenspezifische Rahmenbedingungen

2.1.1 Wirtschaft und Krankenhausbranche

Wie auch im Jahr 2020 beeinflusst die anhaltende Coronavirus-Pandemie maßgeblich die Weltwirtschaft. Die wirtschaftliche Lage befindet sich aber weltweit auf Erholungskurs.

Nach einem pandemiebedingten starken Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (-4,6%) in 2020, ist die deutsche Wirtschaft in 2021 wieder um 2,7 % gewachsen. Dennoch konnte in 2021 die Produktion aufgrund von Lieferengpässen nicht auf das alte Niveau hochgefahren werden.

Einerseits mussten zum Ende des Jahres erneute Einschränkungen in bestimmten Dienstleistungsbereichen hingenommen werden, anderseits stiegen die Umsätze im Einzelhandel auf einen neuen Rekordumsatz. Zuletzt übertrafen die Umsätze das Niveau von vor der Pandemie. Auch auf dem Arbeitsmarkt und der Zahl der Unternehmensinsolvenzen setzt sich die Erholung weiter fort. Besorgniserregend entwickelt sich hingegen die hohe Inflationsrate. Sie betrug in 2021 im Durchschnitt 3,1% und erreichte damit das Rekordjahr von 1993. ¹

Der Ausblick für 2022 ist aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine mehr als ungewiss. Die verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgrund der Kriegsführung gegen die Ukraine zeigen sich auch in Deutschland deutlich. Öl und Gas wurden im Februar 2022 bereits im Vergleich zum Vormonat um 30% ² teurer. Die Auswirkungen des Kriegs werden darüber hinaus erneut zu Lieferengpässen und deutlichen Preissteigerungen führen ³ .

Zudem belasten der weitere Pandemieverlauf und die hohe Inflationsrate das Geschäftsjahr 2022. Im März 2022 meldet die Deutsche Krankenhausgesellschaft, dass die Belegung mit Infektionspatienten auf Rekordniveau ist sowie Corona-bedingte Personalausfälle die Krankenhausversorgung einschränken. ⁴

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser wurde in 2020 mit der Verabschiedung des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes und der COVID-19-Ausgleichszahlungs-Anpassungsverordnung maßgeblich gestärkt. Zum Jahresende 2020 schränkten die Krankenhäuser im Rahmen der zweiten Corona-Welle die Leistungen erneut stark ein, um Versorgungskapazitäten für COVID-19-Patientinnen und -Patienten vorhalten zu können. Zwar wurden auch in 2021 resultierende Erlöseinbußen in der Somatik im Wesentlichen mit der Freihaltepauschale 2.0 für vom Land bestimmte Krankenhäuser kompensiert. Jedoch wurde der Anspruch auf die Freihaltepauschale von Mitte Juni bis Mitte November 2021 bei konstant schwachen Patientenaufkommen ausgesetzt, sodass sich die Lage für die Krankenhäuser wieder deutlich verschlechterte.

Auch abseits von der Corona-Pandemie bleibt die wirtschaftliche Situation weiterhin angespannt. Von der Gesetzgebung wurden in 2019 eine Reihe von neuen Gesetzen verabschiedet (wie z.B. MDK-Reformgesetz und Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, vgl. 3.2.5), die weiter Druck auf den Krankenhausmarkt ausüben. Da im Rahmen der Maßnahmenbündel zur Stärkung der Krankenhäuser im Zuge der Corona-Pandemie die neuen Regulierungen ausgesetzt wurden, haben sich die Auswirkungen erst in Jahr 2021 gezeigt, bzw. werden sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Der für die Ermittlung des Erlösbudgets relevante Landesbasisfallwert 2021 mit Ausgleichen beträgt 3.740,21 €.

Für das Jahr 2022 wurde bereits ein Landesbasisfallwert mit Auslgeichen von 3.826,61 € mit Inkrafttreten zum 1. Januar 2022 festgelegt.

2.1.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen

a) COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz

Am 25. März 2020 wurde durch den Bundestag und Bundesrat das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz verabschiedet. Dadurch sollten die finanziellen Belastungen der Krankenhäuser ausgeglichen werden. Im Juli 2020 ist zudem die COVID-19-Ausgleichszahlungs-Anpassungs-Verordnung (AusglZAV) in Kraft getreten. Folgende Maßnahmen waren auch im Geschäftsjahr 2021 relevant:

•

Medizinischer Dienst (MD) : Die MD-Prüfquote wurde in 2020 auf 5% reduziert und in 2021 auf 12% angehoben. Die bisher vorgesehenen Strafzahlungen von maximal 10% auf den Differenzbetrag beziehungsweise mindestens 300 € sind für die Jahre 2020 und 2021 aufgehoben. Strukturprüfungen wurden ab dem 1. Januar 2021 wieder eingeführt. Die Ausnahmen von der OPS-Strukturprüfung für Krankenhäuser, die COVID-Patienten behandeln, nach § 25 Abs. 1 KHG wurden bis zum 30. Juni 2022 verlängert.

•

Materialbonus: Abgeltung von Mehrkosten insbesondere für persönliche Schutzausrüstungen bis zum 30. Juni 2021 in Höhe von 50 € pro Fall. Ab dem 1. Juli 2021 bis zum 31. Dezember 2021 belaufen sich in der Somatik die Zuschlagsbeträge auf 40€ pro COVID-Fall bzw. 20€ für nicht positiv getestete Patienten. In der Psychiatrie wird jeder Fall pauschal mit 20€ vergütet.

b) Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser

Am 8. April 2021 wurde die "Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt damit am 9. April 2021 in Kraft. Mit der Verordnung wurden folgende Maßnahmen beschlossen:

•	Freihaltepauschale: Ausgleich für verschobene planbare Eingriffe in Höhe von 90% von 560 € pro Tag für jedes dadurch unbelegte Bett in der Somatik (Referenzwert ist die durchschnittliche Belegung in 2019). Die Frist der Ausgleichszahlungen wurde auf den 31. Mai 2021 verlängert. Mit der am 1. Juni 2021 in Kraft getretenen Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser nach § 21 Absatz 1a des Krankenhausfinanzierungsgesetzes wurde die Frist der Ausgleichszahlungen auf den 15. Juni 2021 verlängert. Die Ausgleichszahlungsvereinbarung für vom Land bestimmte Krankenhäuser wird entsprechend im Rahmen einer 4. Änderungsvereinbarung angepasst. Zum Ende des Jahres wurde durch die Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser (KHWISichV) §4 insoweit erweitert, dass ab 15. November 2021 bis einschließlich 18. April 2022 Ausgleichszahlungen gemäß §21 Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser aufgrund von Sonderbelastungen durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 Abs. 1b für den somatischen Bereich wieder eingeführt und ausgezahlt werden. Für Bereich Psychiatrie bestand in 2021 kein Anspruch mehr.
•	Verlängerung der verkürzten Zahlungsfrist: Verkürzung der Zahlungsfrist für Krankenkassen für alle erbrachten und abgerechneten Leistungen auf 5 Tage bis zum 31. Dezember 2021. Mit der am 29. März 2022 im Bundesanzeiger veröffentlichten Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Änderung der Hygienepauschaleverordnung wurde die Frist bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.
•	Ausgleich von Erlösrückgängen: Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Ausgleich von Erlösrückgängen aufgrund des Coronavirus-SARS-CoV2 im Jahr 2021 gegenüber dem Jahr 2019. Ergänzend erfolgt ein Ausgleich von Erlösanstiegen im Jahr 2021 gegenüber 2019, soweit diese auf den Erhalt von Ausgleichszahlungen zurückzuführen sind. Ausgleichszahlungen werden mit 85% (Freihaltepauschale) bzw. mit 50% (Versorgungsaufschlag) im Rahmen des Erlösausgleichs abgerechnet. Von der Möglichkeit einen Liquiditätszuschlag (Vorabauszahlung des Mindererlösausgleichs) bei Minderbelegung gegenüber 2019 zu erhalten, haben wir im Bereich der Psychiatrie Gebrauch gemacht.

c) Corona-Mehrkosten-Vereinbarung (§9 Absatz 1a Nr. 9 KHEntgG)

Mit der Corona-Mehrkosten-Vereinbarung werden krankenhausindividuelle Verhandlungen über die Höhe der nicht anderweitig finanzierten, Corona bedingten Mehrkosten für den gesetzlich vorgegebenen Anspruchszeitraum vom 1. Oktober 2020 bis zum 31. Dezember 2021 gemäß §5 Abs. 3i KHEntgG ermöglicht.

d) Versorgungsaufschlag

In der Vereinbarung nach § 21a Absatz 5 Krankenhausfinanzierungsgesetz über den Versorgungsaufschlag an Krankenhäuser aufgrund von Sonderbelastungen durch das Coronavirus SARS-CoV-2 wird ein Versorgungsaufschlag für Covid-Patientinnen und Patienten geregelt, die zwischen dem 1. November 2021 und dem 18. März 2022 aufgenommen wurden und mindestens zwei Nächte im Krankenhaus stationär waren. Gezahlt wird 90% von der krankenhausindividuellen Freihaltepauschale multipliziert mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 13,9 Tagen. Anspruch haben somatische Krankenhäuser, besondere Einrichtungen und psychiatrische Krankenhäuser. Der Aufschlag wird im Rahmen des Ganzjahreserlösausgleiches 2021 zu 50% angerechnet. Am 21. März 2022 hat das Bundesministerium für Gesundheit eine Verlängerung der Unterstützungsleistungen bekannt gegeben und den Anspruch auf den Versorgungszuschlag bis zum 30. Juni 2022 verlängert.

e) Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) ⁵

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) vom 23. Dezember 2016 erhielt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) den Auftrag, verbindliche Mindestvorgaben für die Ausstattung mit dem für die Behandlung erforderlichen therapeutischen Personal festzulegen. Zudem soll er Indikatoren für die einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung in der Psychiatrie und Psychosomatik benennen. Am 15. Oktober 2020 hat der G-BA mit Wirkung zum 1. Januar 2021 die Richtlinie weiter konkretisiert und überarbeitet. ⁶ Diese betrafen im Wesentlichen den Inhalt der Servicedokumente zur Berichterstattung ans IQTIC, Fristen zur Weiterentwicklung, Sanktionen bei Nichterfüllung der Mitwirkungspflichten sowie den Beschluss zum Aussetzen von Sanktionszahlungen im Jahr 2022.

f) Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) ⁷

Die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) ist am 9. November 2020 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden und löst die Verordnung vom 28. Oktober 2019 ab. Die Vorgaben zu Pflegepersonaluntergrenzen wurden ab dem 1. Februar 2021 u.a. auf die Bereiche Allgemeine Chirurgie, innere Medizin, pädiatrische Intensivmedizin und Pädiatrie ausgeweitet. Gemäß § 21 Abs. 2a sowie 2b KHG gelten während des Zeitraums des Erhalts von Ausgleichszahlungen die Pflegepersonaluntergrenzen als nachgewiesen.

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

a) "varisano": Vielfalt und Gesundheit unter einem Dach

Die KFMT trägt seit dem 23. November 2021 die Dachmarke "varisano". Unter dem Motto "Zusammenwachsen und zusammen weiter wachsen" wird eine starke Marke angestrebt, die alle Unternehmensbereiche in einem gemeinsamen Neuanfang vereint und Platz für weitere Partner, die das Netzwerk der vielfältigen Dienstleistungs- und Serviceangebote in Zukunft verstärken und ergänzen können, bietet.

b) Personalveränderungen

Geschäftsführung aus einer Hand

Stefan Schad übernahm zum 1. Januar 2021 zusätzlich zur Geschäftsführung sämtlicher Gesellschaften des Teilkonzerns KdMTK und der Dachgesellschaft die Geschäftsführung des KFH. Folglich liegt die Geschäftsführung der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus und sämtlicher Tochtergesellschaften gemeinsam in den Händen von Martin Menger (Vors.) und Stefan Schad. Damit soll perspektivisch an die Stelle des bisherigen Standortbezugs ein Funktionsbezug treten und stärkere standortübergreifende Verantwortlichkeiten einhergehen.

Erster standortübergreifender Chefarzt bei den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus im Dienst

Mit Dr. med. Amr Ahmed hat zum 1. Juni 2021 der erste standortübergreifende Chefarzt die Arbeit an den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus angetreten. Die Robotik Chirurgie gehört ab sofort auch zu den Schwerpunkten im Fachbereich Urologie der KFMT-Häuser Höchst und Bad Soden. Bereits Mitte Mai wurde daher ein Da-Vinci-Operationsroboter der neuesten Generation eingerichtet. Die roboterassistierte Operation ermöglicht ein noch gewebeschonenderes und präziseres Vorgehen.

Chefarztwechsel

Prof. Dr. med. Claus Eckardt, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde, hat Ende Januar 2021 nach 28 Jahren chefärztlicher Tätigkeit am Klinikum Frankfurt Höchst seinen Krankenhaus-Ruhestand angetreten. Die Nachfolge übernimmt Prof. Dr. med. Urs Voßmerbäumer, der von der Universitäts-Augenklinik Mainz kommt.

Erfolgreiche Wiederwahl en

Der Aufsichtsratvorsitzende der varisano-Kliniken Harald Schmidt ist für weitere fünf Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates wiedergewählt worden.

Auch PD Dr. med. Carsten Dalchow, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, wurde als Ärztlicher Direktor des KFH von den Chefärzten des Klinikums als Leiter der Ärzte wiedergewählt.

c) KFH: Zusagung von Fördermitteln in Höhe von 10 Mio. €

Mit Bescheid vom 23. Dezember 2021 wurde seitens der Stadt Frankfurt am Main ein zweckgebundener Investitionskostenzuschuss von 10 Mio. € für die mobile Medizintechnik im Rahmen des Ersatzneubaus am KFH gewährt.

d) Budgetvereinbarung

Im Geschäftsjahr 2021 konnte eine Einigung mit den Krankenkassen auf ein Eckpunkte - Papier für das Jahr 2019 am Standort Klinikum Frankfurt Höchst und für das Jahr 2018 und 2019 am Standort Kliniken des Main-Taunus-Kreises erfolgen. Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass die Einigungen für 2020 und 2021 zügig folgen werden. Die Krankenkassen wurden bereits zu Verhandlung aufgefordert.

e) KFH: Ausgliederung Apotheke am Klinikum Frankfurt Höchst

Unter Abwägung der wirtschaftlichen und organisatorischen Auswirkungen zum Betrieb einer Klinikapotheke am Standort Höchst wurden im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung die Apothekenleistungen (u.a. Versorgung aller stationären Bereiche mit Arzneimitteln, apothekenpflichtigen Medizinprodukten) an einen externen Apothekendienstleister übertragen. Das Ausschreibungsverfahren wurde in 2021 abgeschlossen und der Versorgungsauftrag mit der Apotheke, die als Bieter die Ausschreibung gewonnen hat, geschlossen. Mit dieser Fremdvergabe werden weiterhin eine hohe Qualität der Apotheken-Dienstleistung und zugleich ein wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt.

f) ZEG: Neubau - Erster Bauabschnitt und Interimsmaßnahme n

Die ZEG und ARGE KFH haben im Nachtrag 2 vom 23. Januar 2018 zum Generalunternehmer-Vertrag als Gesamtfertigstellungstermin den 15. Oktober 2019 vereinbart. Seitdem wurde der Fertigstellungtermin jährlich verschoben. Im Moderatorenverfahren hat die ARGE KFH erklärt, dass der bisher benannte Gesamtfertigstellungstermin 28. Februar 2022 nicht zu halten sei.

Nach aktuellen Erkenntnissen verschiebt sich die für Juni 2022 angedachte bauordnungsrechtliche Abnahme, sodass die rechtsgeschäftliche Abnahme und Übergabe des Gebäudes nach aktuellen Stand für den Herbst 2022 vorgesehen ist.

Von der Fertigstellung des Neubaus (erster Bauabschnitt) ist der Beginn der Interimsmaßnahmen und der Maßnahmen des zweiten Bauabschnitts abhängig. Interimsmaßnahmen sind notwendig, da nach Fertigstellung des Neubaus nicht alle Abteilungen aus dem jetzigen Altbau in den Neubau mit umziehen werden. Dies betreffen die Speiseversorgung, das Labor und die Sterilisation. Die Apotheke wurde aus den Interimsplanungen herausgenommen. Die Planungen wurden von der ZEG im Jahr 2021 planmäßig fortgeführt. Entsprechende Maßnahmen-, Zeit- und Kostenpläne wurden in 2021 aufgestellt und fortgeführt. Diese Interimsmaßnahmen haben sich aufgrund der Verschiebung der Gesamtfertigstellung des ersten Bauabschnitts entsprechend verschoben.

Zum 1. November 2021 kam es zur Übernahme der BAM Deutschland AG durch die Firma ZECH Hochbau AG. Die bisherige Zusammenarbeit wird in allen Belangen mit den ARGE-Partnern ZECH Hochbau AG und Max Bögl Stiftung & Co. KG wie gewohnt weitergeführt.

Aufgrund des bis Ende November 2021 gültigen Fertigstellungstermin 28. Februar 2022 des Neubaus, wurde mit der Umsetzung der Interimsmaßnahmen Labor, AEMP (Sterilisation) und Speiseversorgung, seitens der ZEG, begonnen. Bis zum neuerlichen Umzugstermin im Herbst 2022 sind alle erforderlichen und notwendigen Funktionen einsatzbereit.

g) ZEG: Neubau -Zweiter Bauabschnitt Neubau Funktionsgebäude

Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hat in seiner Sitzung am 26. Februar 2021 grünes Licht für die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts auf dem Gelände des Gesundheitscampus Frankfurt Höchst gegeben. Es geht um den Bau eines Funktionsgebäudes, das sich direkt an den Ersatzneubau anschließen wird. Die Kosten für diesen zweiten Bauabschnitt betragen rund 58,8 Mio. €. 48,2 Mio. € übernimmt die Stadt Frankfurt am Main. 10,6 Mio. € finanziert das Klinikum mit pauschalen Fördermitteln. Damit werden die Neubauten für die Augenklinik, das Sozialpädiatrische Zentrum, das Labor, die verbundübergreifende Zentral-Sterilisation, die gesamte Speisenversorgung sowie die Räume für die Verwaltung inkl. moderner Konferenzbereiche konkret.

Baubeginn für das Funktionsgebäude ist nach Inbetriebnahme des Ersatzneubaus, sobald das aktuelle Gebäude B abgerissen worden ist. Im Dezember 2020 wurde die Planung der Funktionsgebäude, welches bis dato als Vergabe an einen GU vorgesehen war, auf eine Einzelgewerkvergabe umgestellt. Veranlassung hierzu gab die Erfahrung mit dem GU des Neubaus und den dadurch fehlenden Zugriffsmöglichkeiten der ZEG auf die Bauumsetzung. Zudem ist das Projektvolumen wesentlich kleiner.

In 2021 wurden vorbereitende Maßnahmen zur Schaffung eines bebauungsfähigen Grundstückes auf der Fläche der Kinderklinik vorgenommen. Der Abrissantrag 'Gebäude Kinderklinik' wurde eingereicht. Die Genehmigungsplanung wird vom Generalplaner überarbeitet. Die Baugenehmigung wird nach der erforderlichen Anpassung an die Anforderungen der Bauaufsicht der Stadt Frankfurt erteilt.

Im Dezember 2021 bekam das Ingenieurbüro Hitzler den Zuschlag für die Projektsteuerung des 2. Bauabschnitts. Die Projektsteuerung koordiniert auf Seiten des Bauherrn Termine, Kosten und Qualitäten während der Vorbereitung und der Durchführung des Bauprojektes.

h) KdMTK: Impfzentrum

Mit "Erlass bezüglich der Übernahme der Koordinierung und Sicherstellung der Impfangebote vor Ort durch den öffentlichen Gesundheitsdienst" vom 24. August 2021 sowie mit "Erlass bezüglich Impfungen durch die Gesundheitsämter und Kostentragung" vom 24. September 2021 des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration wurde der Impfprozess gegen COVID-19 zum 1. Oktober 2021 in die Regelversorgung überführt.

Vor diesem Hintergrund haben die KdMTK ein Impfzentrum in Hattersheim zum 1. Oktober 2021 zur Erbringung von Impfleistungen übernommen sowie weitere Impfangebote in Bad Soden und Hofheim zur stationären und mobilen Impfung errichtet.

i) KdMTK: KHZG - Bescheid Fördertatbestand 3

Mit Bescheid vom 20. April 2022 wurde der KdMTK Bundesmittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds und Landesmittel des Landes Hessen für die Einrichtung einer digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation und eines Systems zur automatisierten und sprachbasierten Dokumentation innerhalb des Fördertatbestands 3 gem. § 19 Abs. 1 Nr. 3 KHSFV von 2.066 T€ als Anteilfinanzierung bewilligt. Der Bewilligungszeitraum beginnt am 15. Januar 2021 und endet voraussichtlich am 31. Dezember 2024.

j) PRIV: Neukonzessionierung

Mit Schreiben vom 16. Dezember 2020 wurde die Konzession nach § 60 GeWo der Main-Taunus- Privatklinik GmbH aktualisiert und die Bettenzahl auf 23 reduziert. Damit konnte das Angebot um die medizinische Behandlung vollprivat Versicherter erweitert und wieder gemäß ursprünglicher Konzeption voll privat versicherten Patienten sowie Selbstzahlern und ausländischen Patienten eine hochwertige, medizinische Versorgung mit Hotelkomfort geboten werden. Die Leistungserbringung stationärer Patienten erfolgt auf Basis eines Kooperationsvertrags zwischen der Main- Taunus- Privatklinik GmbH und der KdMTK, die Abrechnung erfolgt nach dem KHEntgG ohne MwSt.

2.2.2 Gesamtaussage

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung des KFMT Konzerns im Geschäftsjahr 2021 aufgrund von deutlichen Kostensteigerungen bei schwacher Belegung als nicht zufriedestellend. Der Konzern schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -9.703 T€ (Vorjahr: -82 T€) ab und liegt damit deutlich unter dem Vorjahr.

Der Wirtschaftsplan 2021 ist von einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -17.305 T€ ausgegangen. Dieser wurde unter der Prämisse aufgestellt, dass die Coronavirus-Pandemie weiterhin das deutsche Krankenhauswesen beschäftigen wird und zum Planungszeitpunkt keine Finanzhilfen seitens des Bundes bzw. der Länder vorgesehen waren. Sowohl die tatsächlich geleisteten Unterstütungszahlungen, als auch die Inbetriebnahme des Impfzentrums durch die KdMTK konnten den Jahresfehlbetrag reduzieren.

2.2.3 Ertragslage

Die Ertragslage dargestellt nach betriebswirtschaftlichen Kriterien stellt sich wie folgt dar ⁸ :

	2021		2020		Veränderung
	T€	in % von Umsatz	T€	in % von Umsatz	abs.	in %
Umsatzerlöse inkl. Bestandsv.	354.164	100,0%	351.527	100,0%	2.637	0,8%
Sonstige betriebliche Erträge ^*)	15.216	4,3%	10.941	3,1%	4.275	39,1%
Personalaufwand	242.391	68,4%	230.781	65,7%	11.610	5,0%
Materialaufwand	87.172	24,6%	86.518	24,6%	654	0,8%
Sonstige betriebl. Aufwendungen	48.080	13,6%	43.865	12,5%	4.215	9,6%
EBITDA	-8.264	-2,3%	1.304	0,4%	-9.568	-733,9%
Fördermittelergebnis ^**)	491	0,1%	195	0,1%	296	151,6%
EBIT	-8.755	-2,5%	1.109	0,3%	-9.863	-889,6%
Finanzergebnis ^***)	267	0,1%	311	0,1%	-44	-14,0%
Steuern	681	0,2%	880	0,3%	-199	-22,7%
Jahresergebnis	-9.703	-2,7%	-82	0,0%	-9.620	11678,1%

^*) ohne Zinszuschüsse

^**) Differenz aus Erträge und Aufwendungen aus dem Fördermittelbereich abzüglich Abschreibungen

^***) inkl. Zinszuschüsse

a) Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse einschließlich Bestandsveränderung sind im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2.637 T€ auf 354.164 T€ gestiegen. Wesentliche Einflussfaktoren waren Erlöse aus ambulanten Leistungen und dem Impfzentrum, DRG-Erlöse aufgrund der Erhöhung des Landesbasisfallwertes von 3.664,56 € auf 3.740,21 € sowie periodenfremde Sachverhalte. Demgegenüber stehen geringere Unterstützungsleistungen seitens der Bundesregierung.

Von den Umsatzerlösen entfallen 63 % auf den Teilkonzern KFH und 37% auf den Teilkonzern KdMTK. Der Umsatz setzt sich im Wesentlichen aus Erlösen aus allgemeinen Krankenhausleistungen von 273.833 T€ (77 %) und aus Erlösen aus ambulanten Leistungen von 45.508 T€ (13 %) zusammen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um 4.275 T€ auf 15.216 T€ gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf Zuschüsse für coronabedingte Prämienzahlungen, für laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der neuen generalisierten Ausbildung unserer Pflegekräfte nach § 34 Pflegeberufegesetz und im Zusammenhang mit Interims- und Instandhaltungsmaßnahmen aufgrund der Bauzeitverzögerung des Neubaus zurückzuführen.

b) Kostenentwicklung

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 11.610 T€ auf 242.391 T€ gestiegen. Dies resultiert hauptsächlich aus Tarifsteigerungen, der tarifbedingten Umstellung von Arbeitszeitmodellen im ärztlichen Dienst (Marburger Bund) und coronabedingten Prämienzahlungen. Darüber hinaus führten Personaleinstellungen in der KFMT sowie in der GDMT im Zusammenhang mit der Speisenlieferung und Reinigungsleistung zu höheren Personalkosten. Die Personalaufwandsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt im Berichtsjahr 68,4%.

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 654 T€ auf 87.172 T€ gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen für den medizinischen Sachbedarf und Laborbedarf (Covid-Tests und Antigenschnelltests) im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Im Gegenzug verringerten sich die Aufwendungen für den Bezug von Fremdpersonal. Die Materialaufwandsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt für den KFMT Konzern im Berichtsjahr 24,6%.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 4.215 T€ auf 48.080 T€ gestiegen. Dies ist hauptsächlich auf die Erhöhung der Haftpflichtversicherung in der KdMTK, umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen und höhere periodenfremde Aufwendungen zurückzuführen.

c) Ergebnisentwicklung

Das Jahresergebnis 2021 beträgt -9.703 T€ und hat sich damit um 9.620 T€ deutlich gegenüber dem Vorjahr verringert.

2.2.4 Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögens- und Finanzlage stellt sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt dar ⁹ :

	2021		2020		Veränderung
AKTIVA	T€	in % von	T€	in % von Aktiva	abs.	in %
Langfristige Vermögenswerte	472.544	78%	461.905	79%	10.639	2%
Kurzfristige Vermögenswerte	136.814	22%	123.586	21%	13.228	11%
Σ AKTIVA	609.357	100%	585.491	100%	23.866	4%
PASSIVA	T€	in % von Passiva	T€	in % von Passiva	abs.	in %
Eigenkapital	17.095	3%	27.918	5%	-10.822	-39%
SoPo Zuweis. öffentl. Hand	76.298	13%	81.177	14%	-4.879	-6%
SoPo FöMi	336.568	55%	317.619	54%	18.948	6%
Langfr. Fremdkapital und Rückst.	59.862	10%	63.460	11%	-3.598	-6%
Kurzfr. Fremdkapital und Rückst.	119.534	20%	95.316	16%	24.218	25%
Σ PASSIVA	609.357	100%	585.491	100%	23.866	4%

Folgende bilanzielle Veränderungen haben sich gegenüber dem Vorjahr ergeben:

Die langfristigen Vermögenswerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 10.639 T€ auf 472.544 T€ erhöht. Hierbei handelt es sich mit 416.872 T€ um das Anlagevermögen. Investitionen in Höhe von 27.938 T€ standen Abschreibungen in Höhe von 13.131 T€ gegenüber. Zum anderen sind hier insbesondere die langfristigen Forderungen gegen den Gesellschafter aus der Verpflichtung des Main-Taunus-Kreises, die Finanzverbindlichkeiten der KdMTK und deren Tochtergesellschaften gemäß Konsortialvertrag durch Auszahlungen in Höhe der entsprechenden Tilgungsleistungen zu bedienen, ausgewiesen. Korrespondierend zu den Forderungen gegen Gesellschafter ist ein Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand erfasst. Der Main-Taunus-Kreis hat sich im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH geschlossenen Konsortialvertrag verpflichtet, die bestehenden Finanzverbindlichkeiten der KdMTK gegenüber Kreditinstituten wirtschaftlich zu übernehmen. Somit wird der Main-Taunus-Kreis zum jeweiligen Fälligkeitstermin der Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft finanzielle Mittel in Höhe der fälligen Zins- und Tilgungsforderungen der Kreditinstitute zur Verfügung stellen. Dementsprechend hat der Sonderposten aus der Vollentschuldung wirtschaftlich den Charakter von Eigenkapital.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 13.228 T€ auf 136.814 T€ erhöht. Die Forderungsreichweite (DSO) bezogen auf Erlöse aus Krankenhausleistungen beträgt für den Teilkonzern KFH 39 Tage (Vorjahr: 37 Tage) und für den Teilkonzern KdMTK 34 Tage (Vorjahr: 36 Tage).

Unter Berücksichtigung des Sonderpostens aus Vollentschuldung ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 12,6% (Vorjahr: 15,6%).

Die Position langfristiges Fremdkapital und Rückstellungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3.598 T€ auf 59.862 T€ verringert, was im Wesentlichen auf Tilgungsleistungen zurückzuführen ist.

Das kurzfristige Fremdkapital und Rückstellungen haben sich im Wesentlichen aufgrund von nicht verwendeten Fördermittel um 23.979 T€ erhöht.

Der KFMT Konzern erwirtschaftete einen Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 31.897 T€ (Vorjahr: 84.304 T€). Der negative Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von -21.411 T€ (Vorjahr: 7.186 T€) sowie der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von - 27.811 T€ (Vorjahr: -82.369 T€) konnte dadurch im Geschäftsjahr 2022 nicht gedeckt werden. Der Finanzmittelfond ist gegenüber dem Vorjahr um 17.326 T€ (Vorjahr: 9.121 T€ gestiegen) gesunken. Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns war jederzeit durch ausreichend liquide Mittel sichergestellt.

2.3 Belegung

Die Leistungen entwickelten sich wie folgt ¹⁰ :

	2021			2020
	KFH	MTK	Summe	KFH	MTK	Summe
Leistungen Somatik
Patientenzahlen	31.374	18.301	49.004	30.703	19.056	49.759
Casemix-Punkte	26.724	14.893	42.383	27.490	15.875	43.364
Leistungen Psychiatrie
Patientenzahlen	1.278	987	2.240	1.253	890	2.143
Bewertungsrelationen	31.706	24.981	55.673	30.692	24.812	55.504

2.4 Personal

Im KFMT Konzern waren im Jahresdurchschnitt 4.222 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Darüber hinaus wurden von der Firma Gieß im Jahresdurchschnitt 316 externe Mitarbeiter/innen überlassen.

Es finden unterschiedliche Tarife in den einzelnen Gesellschaften Anwendung mit folgender Entwicklung:

In 2021 stiegen die Tarifgehälter nach TVöD für das nicht-ärztliche Personal ab dem 1. April 2021 durchschnittlich um 1,04%. Für das ärztliche Personal ergaben sich nach TV-Ärzte ab 1. Januar 2021 Tarifsteigerungen von 2,00%. Im Mai 2022 kam es zu einer Tarifsteigerung zwischen dem Marburger Bund und dem kommunalen Arbeiterverband. Ab 01. Oktober 2021 bis zum 31. Dezember 2022 greift rückwirkend eine Entgeltsteigerung von 3,35%.

Aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels und der diesbezüglich zunehmend schwieriger werdenden Personalbesetzung im pflegerischen Bereich - welche durch die PpUGV weiter verschärft wurde - wurde weiterhin auch auf die Anwerbung ausländischer Fachkräfte gesetzt und die Ausbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten fortgeführt.

Die "Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gestalten" ist Bestandteil und Herausforderung der nachhaltigen Personalpolitik des Klinikums. Besonders in einem Schichtbetrieb ist es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Voraussetzung, Kinder, Partnerschaft und Arbeitsverpflichtung zu vereinen. In Kliniknähe stehen deshalb, vertraglich vereinbart, in einer Krabbelstube 16 Krippenplätze und in einem Kinderzentrum 60 Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze für den Nachwuchs des Klinikpersonals generell zur Verfügung. Am Standort Bad Soden wird auf dem Klinikgelände in Kooperation die KITA Kinder(t)räume betrieben. Die Einrichtung betreut Krippen- und Kindergartenkinder bis zur Einschulung in gemischten Gruppen. Generell stehen 50 Plätze zur Verfügung. Klinikmitarbeiter haben bei der Vergabe von Plätzen grundsätzlich Vorrang.

Das KFH ist Mitglied im Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" und aktives Mitglied im "Frankfurter Bündnis für Familien".

Die KdMTK ist Mitglied im Netzwerk "Wir für Gesundheit". Es ist das größte deutsche Qualitätsnetzwerk. Damit ermöglicht die KdMTK als Arbeitgeber ihren Mitarbeitern unabhängig von Alter, Einkommen und ohne Gesundheitsprüfung medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Alle Mitarbeiter sind während der Dauer ihrer Beschäftigung für stationäre Behandlung im Krankenhaus für sie kostenlos privatversichert. Mit dem Beitritt zu einem weiteren Netzwerk "Qualitrain" ermöglichen die KdMTK ihren Mitarbeitern zu vergünstigten Konditionen in vielen Fitness-Studios in Deutschland nach eigener Wahl zu trainieren und damit dem Erhalt der Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit zu bewirken.

2.5 Qualitätsmanagement

Die KdMTK sind nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Eine Rezertifizierung fand im April 2021 statt.

In diesem Zusammenhang haben die KdMTK ein konzernweites System zur regelmäßigen Auditierung der Leistungsprozesse implementiert. Risikoaspekte (organisatorische, personelle, patientenbezogene, technische Risiken etc.) werden bei der Auditierung ebenfalls berücksichtigt.

Über die o.g. konzernweite ISO-Zertifizierung hinaus, sind die Kliniken in einigen Bereichen nach den Anforderungen der medizinischen Fachgesellschaften zertifiziert und erfüllen somit deren qualitätsbezogene Leistungsindikatoren. Zu den zertifizierten Zentren zählen:

•	Darm- und Pankreaskarzinomzentrum (DKG)
•	Hernienzentrum (DGAV)
•	Alterstraumatologisches Zentrum (DGU)
•	Regionales Traumazentrum (DGU)
•	Kontinenz- und Beckenbodenzentrum (Deutsche Kontinenzgesellschaft)
•	Babyfreundliches Krankenhaus (WHO/UNICEF-Initiative)
•	Kooperierendes Brustzentrum mit dem Klinikum Frankfurt Höchst
•	Hand-Trauma-Zentrum (FEESH)
•	Diabeteszentrum (DDG)
•	Chest-Pain-Unit, Brustschmerzeinheit (DGK)
•	Weaning Zentrum am Standort Hofheim

In allen stationären Bereichen werden kontinuierlich Patientenbefragungen durchgeführt. Darüber hinaus finden spezielle Befragungen in den zertifizierten Organzentren (Patienten- und Zuweiserbefragungen) statt.

Derzeit sind die folgenden Bereiche im KFH zertifiziert (zertifizierende Organisation oder Norm in Klammern genannt):

•	Das Onkologische Zentrum am KFH wurde für seine exzellenten Behandlungsergebnisse für onkologische Patienten über die gesamte Versorgungskette hinweg von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb des Onkologischen Zentrums sind die Entitäten Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Darmzentrum, Pankreaskarzinomzentrum und Sarkomzentrum zertifiziert.
•	Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Leber (DGAV)
•	Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen des Peritoneums (DGAV)
•	Überregionale Stroke Unit (Deutsche Schlaganfallgesellschaft)
•	Chest Pain Unit (DGK)
•	Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz (DGK)
•	Überregionales Traumazentrum (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie)
•	Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung (EndoZert, Clarcert)
•	AltersTraumaZentrum (ATZ) (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie)
•	Sozialpädiatrisches Zentrum (DIN EN ISO 9001:2015)
•	Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin (DIN EN ISO 9001:2008), DEGUM III (DEGUM)
•	Institut für Laboratoriumsmedizin (DIN EN ISO 15189:2014 und ISO 22870:2006)
•	Nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifizierte Klinik für Psychische Gesundheit (2021)

2.6 Risikomanagementsystem

Im Varisano-Konzern ist ein klinisches und kaufmännisches Risikomanagement als Bestandteil des zentralen Qualitätsmanagement implementiert. Es sind ausgebildete Risikomanager:innen in den Prozess involviert. Ziel des Risikomanagements ist es, potenzielle Risiken und Fehlerquellen zu identifizieren und konkrete Maßnahmen einzuleiten, die bestehenden Qualitätsstandards zu evaluieren und im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses stetig weiterzuentwickeln.

In diesem Zusammenhang wird eine fortlaufende Übersicht aller identifizierten Risiken in Verbindung mit deren potentiellen Ursachen und eingeleitete Präventivmaßnahmen zur Risikobewältigung bzw. Risikobeherrschung geführt. Darüber hinaus beinhaltet die Risikoübersicht bzw. das Risikoportfolio die Einstufung der Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und den potentiellen Auswirkungen (Worst-Case-Szenario), die verantwortlichen Prozesseigner zur Risikosteuerung sowie die Terminierung zur Umsetzung von Präventivmaßnahmen. Das Risikoportfolio unterliegt einem fortlaufenden Monitoring durch das zentrale Qualitäts- und Risikomanagement und wird im Rahmen einer jährlichen Revision überprüft.

Folgende Verfahren sind eingeführt:

•	Der Varisano-Konzern hat ein Critical Incident Reporting System (CIRS) implementiert. Unter CIRS versteht man das systembezogene, anonyme Erfassen von kritischen Ereignissen (critical incidents) und Beinaheschäden (near miss) mit dem Ziel der systematischen Aufarbeitung und prospektiven Vermeidung von möglichen Fehlern und Fehlerquellen.
•	Teilnahme an einem einrichtungsübergreifenden Fehlermeldesystem Krankenhaus-CIRS-Netz 2.0.
•	Patientenidentifikationsbändern (PIB) im gesamten Krankenhaus. Diese dienen der Erhöhung der Patientensicherheit und insbesondere dazu Verwechslungen zu vermeiden.
•	Über alle operativ bzw. invasiv tätigen Bereiche bestehen Checklisten inklusive eines Verfahrens zum Team-Time-Out.
•	Verfahren zum sicheren Medikamentenmanagement zum Schutze vor Verwechslungen und zur Überprüfung der Haltbarkeit von Medikamenten (KdMTK).
•	Die sichere Arzneimittelverordnung wird durch AidKlinik, einem umfangreichen DV-Informationssystem gestützt (KFH).
•	Verfahren zur Vermeidung von Patientenstürzen sowie der Einsatz strukturierter Pflegeassessments nach den Statuten des Deutschen Netzwerkes für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP-Standards).
•	M&M-Konferenzen, in der mit den betroffenen Chefärzten medizinisch auffällige Vorkommnisse diskutiert werden umfassendes Beschwerdemanagement für interne und externe Beschwerden.
•	Es gibt ein abgestimmtes Verfahren zum Vorgehen bei Patientenbeschwerden, dem Umgang mit unerwünschten Ereignissen und bei Verdacht auf körperliche Misshandlung oder sexuelle Gewalt (KFH).
•	Schemata zum strukturierten Vorgehen bei internen und externen Gefahrenlagen (Krankenhauseinsatzplanung).
•	Interne Auditierung von QM- und RM-relevanten Prozessen inkl. der Risikobewertung der Auditfeststellungen. Das Verfahren ist schriftlich geregelt und Auditnachweise werden geführt.
•	Quartalsweise QM/RM-Jour fixe mit der Geschäftsführung.

3. Prognose-, Chancen- und Risikoberichterstattung

3.1 Prognosebericht

Die strategische Zukunftsperspektive des Varisano-Konzerns wird für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin als äußerst angespannt betrachtet. Zum Planungszeitpunkt wurde davon ausgegangen, dass mit Durchimpfung der Gesellschaft die Coronavirus-Pandemie zum Ende 2021 soweit eingedämmt werden kann, dass der Krankenhausbetrieb im Plan Jahr 2022 wieder unter vorpandemischen Bedingungen stattfinden wird. Für das Geschäftsjahr 2022 wird dennoch vor dem Hintergrund der zu erwartenden Kosten- und Leistungsentwicklung ein negatives Konzernjahresergebnis von -8.192 T€ prognostiziert. Über das Geschäftsjahr 2022 hinaus wird die Fortsetzung der Sanierungsarbeit mit dem Ziel einer Konsolidierung der wirtschaftlichen Ergebnisse erfolgen.

3.2 Chancen und Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

3.2.1 Kriegshandlungen in der Ukraine

Der Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und die andauernden Kriegshandlungen haben massive Auswirkungen auf Europa und die Welt. Zum einen zeichnet sich eine humanitäre Katastrophe ab, zum anderen sind umfangreiche wirtschaftliche Konsequenzen zu erwarten.

Nachdem der Öl- und Gaspreis bereits im Februar 2022 im Vergleich zum Vormonat um 30% ¹¹ gestiegen ist, ist mit weiteren deutlichen Gaspreiserhöhungen zu rechnen. Wir gehen allerdings davon aus, dass aufgrund eines abgeschlossenen Gasvertrags bis zum 31. Dezember 2022 die Preise gesichert sind. Falls es im Geschäftsjahr 2023 zu einem russischen Gaslieferstopp kommen sollte, kann der Ausfall nicht vorübergehend über alternative Versorgungswege ausgeglichen werden. Da der Strom mittels Blockheizkraftwerk mithilfe von Gas erzeugt wird, ist ein Überstrapazieren des Stromnetzes bei einem Gasengpass ebenfalls möglich. Da die Strom- und Gasversorgung eine essentielle Grundlage für den Betrieb des Krankenhauses darstellt, diese jedoch zu den kritischen Infrastrukturen zählen, gehen wir bei Gasknappheit von einer Priorisierung aus.

Auch der Bereich der Lebensmittelversorgung ist von einer deutlichen Kostensteigerung betroffen. So muss von einem massiven Kostenanstieg z.B. für Weizen, Mais und Gerste ausgegangen werden. Zudem sind die stark ansteigenden Transportkosten aufgrund der hohen Benzinpreise zu nennen, die sich neben dem Lebensmittel-Transport auf den kompletten Bezug von Sachgütern auswirken. Die dargestellten Kosten haben damit unmittelbare, merkliche Auswirkungen auf Krankenhäuser und deren Patientenbeköstigung und Versorgung.

Zudem sind seit Kriegsausbruch Ausfälle auf Web-Seiten von Behörden und Medienunternehmen aufgetreten und es sind verschiedenste Hacker-Gruppierungen in sozialen Medien aufgefallen, die ihre Sicht auf den Krieg verbreiten. So ist mit Hacker-Angriffen und weiteren kriminalistischen Handlungen zu rechnen. Da wir jedoch zur kritischen Infrastruktur gehören, sind wir dagegen gut aufgestellt.

Neben den dargestellten Risiken ist auch mit der Übernahme von nicht abschätzbaren Behandlungen von Kriegsverletzten zu rechnen. Wir sind als regionales Traumazentrum auf die optionale Einbindung für mögliche Übernahmen von Kriegsverletzten jedoch gut vorbereitet.

Unsere Patienten und Mitarbeitenden zeigen großes Mitgefühl und Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft. So könnte es hier zu Ausfällen für die Aufnahme von Flüchtlingen und / oder ehrenamtlichem Engagement aber auch zu belastungsbedingten Ausfällen kommen.

Die varisano-Kliniken nehmen im großen Maße Anteil an den Vorkommnissen. So kooperieren sie mit Krankenhäusern im westukrainischen Lwiw (Lemberg). Durch persönliche Arzt-Kontakte und großzügige Spenden verschiedener Partner konnten mehrere Transporte mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung nach Lwiw gebracht werden. Immer mehr Kriegsverletzte werden aus den umkämpften Städten und Gebieten in intakte Krankenhäuser in der Westukraine gebracht. Ärzte dort signalisieren weiteren Bedarf an Narkose- und Schmerzmitteln sowie an Verbands- und Nahtmaterial (etc). Mit Sachspenden aus der Pharma-Industrie und Geldspenden aus der Belegschaft, von Privatleuten und Partner-Institutionen kann varisano weitere Hilfstransporte organisieren und so Krankenhäuser in Lwiw und der Umgebung dieser Stadt bei der schwierigen Versorgung von Kriegsverletzten bedarfsorientiert unterstützen.

Wir sehen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als hoch an. Erwarten aber als der kritischen Infrastruktur angehörig Unterstützungsleistungen seitens der Bundesregierung und schätzen folglich das Ausmaß bei Eintritt als mittel ein. Die Risikoposition hat sich dabei aufgrund der Ukraine-Krise insgesamt leicht erhöht.

3.2.2 Innovative Technologien - Roboterchirurgie

Mit der neuen standortübergreifenden Leitung der Urologie durch Dr. med. Amr Ahmed wurde ein Da-Vinci-Operationsroboter in dem Klinikverbund etabliert. Dieser ermöglicht noch schonendere Operationen bei Prostata- und anderen urologischen Erkrankungen sowie in anderen medizinischen Bereichen.

Darüber hinaus hält das KFH seit diesem Geschäftsjahr ein zweites ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) -Gerät - eine Art künstliche Lunge - zur Versorgung schwer herz- und lungenkranker Patienten bereit.

Diese innovativen Technologien liefern einen weiteren wichtigen Beitrag zum zukunftsfähigen Klinikverbund.

3.2.3 Schaffung von Synergien

Unter der neuen Dachmarke "varisano"(vgl. 2.2.1 a)) soll das Zusammenwachsen und weiter wachsen des Verbundes weiter gefördert werden. Der Verbund tritt als starke Marke am Markt auf, stärkt den Gemeinschaftssinn und erleichtert die Synchronisierung von Entscheidungen und Prozessen. Bereits in den letzten Jahren wurde auf Bereichsleiterebene ein schlagkräftiges und hochqualifiziertes Team aufgebaut, das standortübergreifend agiert. Zusammen mit den engagierten Abteilungsleitern der Standorte konnte daher hinsichtlich qualitativer und wirtschaftlicher Potenziale für die Krankenhäuser und den Verbund einiges bewegt werden. Die bereits umgesetzte Zusammenarbeit im tertiären und administrativen Bereich wird weiter vertieft. Zentrale Richtlinienkompetenz für den administrativen Bereich sowie Verbundlösungen im Versorgungsbereich werden neben einer verbesserten Qualität zu Kostenreduzierungen und verbesserten Ergebnissen im Verbund führen. Desweiteren wird das medizinische Angebot gestärkt und moderne Behandlungsmethoden werden synergistisch etabliert (vgl. Innovative Technologien). In 2021 konnte mit dem Insourcing der Medizintechnik die medizintechnische Expertise wieder in den Verbund geholt werden. Die Schnittstellen zwischen den Abteilungen konnten reduziert werden und Kostentransparenz sowie Wirtschaftlichkeit bei höchster Qualität gesteigert werden. Durch den Aufbau einer standortübergreifenden Medizintechnik mit einem schlanken, effizienten Team wird der Unternehmenserfolg durch gesteigertes Einsparpotenzial langfristig gefördert).

3.2.4 Coronavirus-Pandemie

Laut WHO könnte es im Jahr 2022 zu einem Ende der Pandemie kommen. Durch eine hohe Impfrate, dem kommenden Frühling und der milderen Variante Omikron sei es durch aus realistisch, dass sich das Virus zu einer endemischen Variante wie der Grippeinfektion entwickelt. Ob sich das stationäre Leistungsgeschehen wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie einpendeln wird oder durch eine beschleunigte Ambulantisierung eine dauerhafte Absenkung des Leistungsniveau stattfindet, bleibt abzuwarten.

Aufgrund weiterhin hoher Zahlen, wurde dennoch am 29. März 2022 die Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Änderung der Hygienepauschaleverordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht. Mit dieser Verordnung wurden wichtige Bestandteile des "Krankenhaus-Rettungsschirms" verlängert:

•	Die Ausgleichszahlungen nach § 21 Absatz 1b KHG werden bis zum 18. April 2022 verlängert.
•	Der Versorgungsaufschlag nach § 21a KHG wird bis zum 30. Juni 2022 verlängert.
•	Das verkürzte Zahlungsziel von fünf Tagen bis zum 31. Dezember 2022.
•	Die Ausnahmen von der OPS-Strukturprüfung für Krankenhäuser, die COVID-Patienten behandeln, nach § 25 Abs. 1 KHG werden bis zum 30. Juni 2022 verlängert.

Durch Verlängerung von Bestandteilen des Rettungsschirms erhalten die Krankenhäuser prospektiv eine gewisse wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit. Ob es im Jahr 2022 tatsächlich zu einem Ende der Pandemie kommen wird oder ob tatsächlich ausreichende Ausgleichszahlungen durch die Bundesregierung geleistet werden, um Einnahmeverluste und kriegsbedingte Kostensteigerungen zu kompensieren, bleibt abzuwarten. Zumal die Forderungen bezüglich einer Anpassung der Ganzjahreserlösausgleiche für die Jahre 2021 und 2022, die Wiedereinführung des Corona-Mehrkostenzuschlages sowie ein Ausgleich für unvorhersehbare Kostensteigerung bislang nicht berücksichtigt wurden. Die deutsche Krankenhausgesellschaft wird sich weiter für eine Berücksichtigung dieser Forderungen einsetzen.

3.2.5 Krankenhausmarkt und gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Kliniken sind in ihrem Versorgungsgebiet gut aufgestellt. Mit dem vorhandenen und geplanten Leistungsangebot ist eine zukunftsfähige Basis für eine hochwertige und bürgernahe Krankenhausversorgung geschaffen, die es erlaubt, auch auf die künftigen Risiken und Veränderungen im Gesundheitswesen adäquat zu reagieren.

Nach Einschätzungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird insbesondere aufgrund des demografischen Wandels die Anzahl der Krankenhausfälle in Hessen zunehmen. Im Zeitraum 2008 bis 2030 werde hier ein Anstieg in Höhe von 9,7% erwartet - damit gehört Hessen im Bundesvergleich zu den Spitzenreitern. ¹² Zudem ist das Ballungszentrum Frankfurt eine "wachsende Stadt". Beide Entwicklungen stellen Chancen für ein mögliches Leistungswachstum im Konzern dar. Aus der Vielzahl an Kliniken im Rhein-Main-Gebiet können sich auch Wettbewerbsrisiken mit negativer Auswirkung auf die Belegung ergeben.

Generell ist die Finanzierung der Betriebskosten von Krankenhäusern durch begrenzte Beitragseinnahmen (gedeckelte Mengen und vorgegebene Preise) beeinflusst, dem gegenüber eine steigende Gesundheitsnachfrage steht.

Durch das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) wurde die "Pflege am Bett" aus der Finanzierung über DRGs herausgenommen. Die Fallpauschale ohne den Anteil "Pflege am Bett" wird als aG-DRG bezeichnet. Die Erstattung der Pflegepersonalkosten erfolgt seit letztem Jahr über ein separates Pflegebudget nach dem Selbstkostendeckungsprinzip, welches im Rahmen der Budgetverhandlungen verhandelt wird. Der Pflegezuschlag, das Pflegestellen-Förderprogramm sowie pflegerelevante Bestandteile der Zusatzentgelte sind weggefallen. Der Verbund sieht insofern eine gewisse Herausforderung, da es sowohl bei den aDRGs als auch beim Pflegebudget um erstmalig zu verhandelnde Sachverhalte geht. Das Budgetverhandlungsergebnis hat unmittelbaren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie konnte bisher weder für 2020 noch für 2021 ein Pflegebudget vereinbart werden.

Die im Rahmen des PpSG beschlossenen Maßnahmen zur Ausbildungsfinanzierung - Erweiterung der Berufsgruppen, welche über ein Ausbildungsbudget finanziert werden - werden grundsätzlich positiv eingeschätzt.

Die Notfallstufenvergütungsvereinbarung wird von den Krankenhäusern, die an der Notfallversorgung teilnimmt, begrüßt. Der Zuschlag hat unmittelbaren Einfluss auf die Erlössituation der Krankenhäuser und leistet einen wichtigen Beitrag zur Refinanzierung der entsprechenden Notfallinfrastruktur.

Das MDK-Reformgesetz stellt die Krankenhäuser und somit auch unsere Einrichtungen vor große Herausforderungen. Es sieht vor, dass Krankenhäuser bei einer fehlerhaften Abrechnung zusätzlich mit 10% der Differenz zwischen dem ursprünglichen und dem geminderten Abrechnungsbetrag, mindestens jedoch mit 300 € pro Fall, sanktioniert werden. Daraus können immense Kosten für die Krankenhäuser entstehen. Die bisher vorgesehenen Strafzahlungen von maximal 10% auf den Differenzbetrag bzw. mindestens 300 € sind für die Jahre 2020 und 2021 aufgehoben.

Durch die PpUGV und die PPP-RL wurden Verordnungen bzw. Richtlinien auf den Weg gebracht, die einen positiven Beitrag zu einer leitliniengerechten Versorgungsqualität leisten sollen und Mindestvorgaben für die Personalausstattung festlegen. Dies geht jedoch einher mit einem erhöhten Dokumentations- und Organisationsaufwand, welcher wiederum Ressourcen bindet, die am Patientenbett benötigt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels - insbesondere in der Pflege, aber auch in anderen Bereichen - stellt sich bei aktuell 17.000 unbesetzten Pflegestellen ¹³ die Frage, woher man die zusätzlichen Fachkräfte nehmen soll, die benötigt werden, um die Mindestvorgaben umzusetzen. Werden Personaluntergrenzen bzw. Mindestvorgaben zur Personalausstattung nicht erreicht, müssen Kapazitäten heruntergefahren werden. Schließlich wird es in einigen Regionen und Bereichen zu Versorgungsengpässen kommen und der Patient der Leittragende sein.

Der KFMT-Konzern sieht durch das Pflegeberufegesetz die Chance, eine Pflege-Ausbildungsoffensive zu starten und dadurch auch dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken. Der Klinikverbund geht Kooperationen mit Altenpflegeheimen und ambulanten Diensten ein. In den kommenden Jahren soll die Gesamtzahl der Schüler verdreifacht werden. Perspektivisch ist zudem geplant, dass aus den aktuell noch getrennten Schulen eine Pflegeschule mit zwei Standorten, in Höchst und im Main-Taunus-Kreis geschaffen wird. Dies entspricht nicht nur dem Verbundgedanken, sondern auch der Intention der Bundesregierung, einzelne Schulen zu großen Bildungszentren zusammen zu führen.

Nachdem durch die zahlreichen Gesetze Änderungen sowohl in finanzieller, als auch in struktureller Hinsicht umgesetzt wurden, ist auch in Zukunft mit erneuten Regulierungen zu rechnen, die sich auf die Lage des Unternehmens auswirken können. Mit dem varisano-Verbund hat man sich rechtzeitig in einem Krankenhausmarkt positioniert, in welchem durch die aktuellen Gesetze eine Strukturbereinigung stattfindet und das "Survival-of-the-fittest"-Prinzip gilt. Durch den Unternehmenszusammenschluss varisano werden auch weiterhin Synergiepotentiale gehoben.

3.2.6 Investitionen

Die durch das Bundesland Hessen bereitgestellten Fördermittel werden seit 2016 über die bundeseinheitlichen Investitionsbewertungsrelationen verteilt. Die jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel für Baumaßnahmen werden dadurch nicht mehr nach einem langwierigen Verfahren durch Bewilligungen an einzelne Krankenhäuser vergeben, sondern durch eine jährlich zu zahlende Pauschale. Die Kliniken können dadurch selbstständig über größere Investitionen entscheiden. Sie können dann investieren, wenn es notwendig ist und müssen nicht mehr warten, bis sie im Wege der Einzelförderung an der Reihe sind. Mit Einführung der Investitionsbewertungsrelationen hat das Land Hessen für Kliniken Impulse gesetzt, sich in Verbünde zusammenzuschließen und von erhöhten Pauschalen zu profitieren.

3.2.7 Personal

Die Besetzung von freien Pflegepersonalstellen bzw. von Stellen in Bereichen bei denen hochspezialisierte Fachkräfte benötigt werden, ist weiterhin problematisch. Dies wird die varisano-Kliniken auch in 2022 vor große Herausforderungen stellen. Hier gilt es, über die Frage der Vergütung hinaus, die Attraktivität der Arbeitsplätze zu erhalten und durch ein entsprechendes Personalmarketing und Personalmanagement die richtigen Kandidatinnen und Kandidaten am Markt für die Kliniken zu interessieren. Erschwerend besteht hinsichtlich des genannten Personals ein hoher Wettbewerb im Ballungsraum des Rhein-Main-Gebietes.

Die Beschäftigten des KFH erhalten zudem ein Jobticket Premium, welches ohne Eigenbeteiligung im gesamten RMV-Gebiet genutzt werden kann. Dies ist ein Beitrag, um die Attraktivität des Arbeitsplatzes im KFH zu erhöhen.

Grundsätzlich liegen Kostenrisiken in der Tarifentwicklung des TVöD wie TVöD-P sowie der TV-Ärzte/VKA und der in der Regel nicht ausreichenden Refinanzierung über den Landesbasisfallwert bzw. der anteiligen Erhöhungsrate (Tarifrate).

3.2.8 Haftungs- und Rechtsrisiken

Risiken für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können sich auch aus Rechtsstreitigkeiten ergeben, die im Rahmen des Risikofrüherkennungssystems fortlaufend identifiziert, kommuniziert und bewertet werden. Es bestehen rechtliche Risiken in Bezug auf nicht abgeschlossene Baumaßnahmen, Dienstleistungsverträge und Leistungsabrechnungen. Insbesondere ist hier das Risiko von Regressansprüchen durch die Kostenträger neben Klagen von Patienten und sonstigen Streitigkeiten zu nennen. Sofern aus diesen Rechtsstreitigkeiten finanzielle Belastungen erkennbar sind, werden für diese Risiken angemessene Rückstellungen zur Risikovorsorge gebildet. Es ist aufgrund der Ungewissheit aber nicht ausgeschlossen, dass sich bestimmte Verfahren künftig trotz Prüfung durch die betreffenden Abteilungen als anpassungsbedürftig erweisen. Mögliche Ansprüche von Patienten sind durch Haftpflichtversicherungen abgedeckt. Des Weiteren besteht ein mögliches Haftungsrisiko bei nicht zweckentsprechender Verwendung von Fördermitteln oder aus nicht ordnungsgemäßen Vergabeverfahren. Diesem wird durch die Inanspruchnahme von externen Dienstleistern begegnet.

3.2.9 Liquiditäts- und Kapitalisierungsrisiken

Die durch am 29. März 2022 im Bundesanzeiger veröffentlichte Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Änderung der Hygienepauschaleverordnung eingeleiteten Maßnahmen werden als ausreichend eingeschätzt, zusätzliche Coronabedingte Ausfälle zu kompensieren.

Die Liquidität im Teilkonzern KdMTK wird durch die bestehende Kreditlinie bei der finanzierenden Sparkasse in Höhe von T€ 7.000 zu jederzeit sichergestellt war. Zur dauerhaften Aufrechterhaltung der Liquidität der KdMTK hat der Gesellschafter Main- Taunus Kreis mit Schreiben vom 25. Mai 2022 zudem bestätigt, dass für den Verlustausgleich im Haushalt eingeplante und genehmigte Mittel in Höhe von 4,5 Mio. € zur Auszahlung für die KdMTK zur Verfügung stehen. Des Weiteren stehen dem Main Taunus-Kreis aus Vorjahren weitere Mittel in Höhe von 3,0 Mio. € zur Verfügung, die zur Auszahlung an die KdMTK vorgesehen sind. Die Überweisung an die KdMTK erfolgt nach schriftlichem Mittalabruf.

Vor diesem Hintergrund wird die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaften im Konzern im Prognosezeitraum bis Ende 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit gegeben sein. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte daher unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

3.2.10 Digitalisierung

In 2021 stand für das Klinikum Frankfurt Höchst die Re-Zertifizierung als kritische Infrastruktur ("KRITIS") an. Hierfür wurde ein Pre-Assessment mit PwC durchgeführt, welches auf den Vorgaben des Kriterienkataloges des BSI ("B3S") erfolgte und technisch und prozessual deutlich tiefer in die jeweiligen Bereiche vordringt. Im Juni 2021 wurde dann das KRITIS- Audit durchgeführt. Die festgestellten Mängel und Empfehlungen wurden analysiert und zu ihrer Abarbeitung einer Maßnahmenliste zugeführt. Diese Maßnahmen wurden und werden kontinuierlich abgearbeitet und einige technische Maßnahmen werden erst mit Bezug des Neubaus realisiert. Das Vorgehen im Klinikum Höchst dienst als Blaupause für die varisano-Klinien, die ab 2022 nach dem "Patientendatenschutzgesetz (§75c SGB V"), formal den Anforderungen einen KRITIS-Hauses unterliegen.

Die Digitalisierung erhält durch das "Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)" weiter an Aufschwung und Bedeutung. Für die varisano-Kliniken wurden fristgerecht die Anträge gestellt. Die offiziellen Genehmigungen und Zuwendungsbescheide lagen bis Ende 2021 noch nicht vor, generell wurde aber seitens der Landesbehörde die Förderfähigkeit aller Vorhaben bestätigt.

Durch die zunehmende Digitalisierung und auch durch das KRITIS-Audit gewinnt die "IT-Sicherheit" und "Cyber-Security" an Bedeutung. Als Anforderung aus dem KRITIS-Audit wurde ein "Security-Operation-Center (SOC)" am Standort Höchst eingeführt. Dieses bietet eine Überwachung und Frühwarnsystem zur Eindringungserkennung und -warnung. Auch wurden erstmalig "Penetration Tests" und "Security Health Checks" durchgeführt, die ab 2022 regelmäßig für alle Standorte eingeführt werden. Zur verbesserten Absicherungen der Endgeräte ("End Point Protection") wurden verschiedene Anbieter kontaktiert und evaluiert, so dass in 2022 eine Entscheidung für ein Produkt getroffen und eingeführt werden kann.

Im Geschäftsjahr 2021 zeigen sich für die varisano-Kliniken die ersten Auswirkungen des angespannten Arbeitsmarktes für IT-Fachkräfte. Anbieter von Softwarelösungen im Rahmen des KHZG haben ebenfalls Probleme ihre IT-Stellen zu besetzen und treten auch somit in vermehrte Konkurrenz zu den Krankenhäusern. Insgesamt wird die Personaldecke aufgrund von Kündigungen, Altersteilzeit und Berentungen dünner. Adäquate Fachkräfte sind nur schwer und kaum zeitnah zu finden.

Um diesem Problem zu begegnen, wird für den Verbund auf stringente Harmonisierung von IT-Infrastrukturen und IT-Anwendungen gesetzt. Somit wurde auch eine standortübergreifende IT-Abteilungsstruktur entworfen, die noch mit den entsprechenden Gremien verabschiedet werden muss. Über das etablierte IT-Board werden die Vorgehensweisen über die Standorte hinweg homogenisiert. So wurde festgelegt, dass konzernweit einheitlich auf Thin-Client-Technologie für die Arbeitsplätze gesetzt und die IP-basierte Telefonie mit einem einheitlichen Produkt betrieben wird. Im Bereich der betriebswirtschaftlichen Systeme wurde der Einsatz von SAP HANA vorbereitet und die Inbetriebnahme für das Geschäftsjahr 2022 in beiden Standorten terminiert.

Grundsätzlich stand das Jahr 2021 im Zeichen einer strategischen Ausrichtung unter den Aspekten Konsolidierung, Vereinheitlichung und Optimierung der IT-Ressourcen. Neben der schon genannten standortübergreifenden IT-Abteilungsstruktur werden die Lizenzen im Microsoftumfeld konsolidiert, Anwendungen immer einer Prüfung auf standortübergreifenden Einsatz unterzogen, um so wirtschaftliche und technische Vorteile zu erzielen.

Bis zur Umsetzung einer konzernweiten, einheitlichen IT-Abteilungsstruktur wurde für das Klinikum Frankfurt Höchst ein Standort IT-Leiter befristet eingestellt.

3.2.11 Neubau

Der Neubau stellt eine große Chance zur Positionierung des KFH Teilkonzerns im Stadtgebiet und angrenzenden Regionen dar. Künftig werden unter dem Dach des Neubaus zirka 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus nahezu allen Bereichen untergebracht sein. Der aus vier Querriegeln bestehende Klinikneubau in Passivhausbauweise hat eine Bruttogeschossfläche von rd. 79.000 Quadratmetern und eine Nutzfläche von rd. 34.450 Quadratmetern. Er bietet Platz für 670 Betten und 36 tagesklinische Plätze. Der OP-Trakt umfasst zehn Säle sowie einen Hybrid-OP. Die neue Wagenhalle vor der Notaufnahme hat Platz für sechs Rettungswagen und ausreichend Rangiermöglichkeiten. Die hochmoderne medizinische Infrastruktur bieten viele Vorteile für unsere Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten.

Allerdings stellen allgegenwärtige, krisenbedingte Lieferengpässe und Kostensteigerungen eine latente Gefahr für die Inbetriebnahme des Krankenhauses dar. ARGE, KFH und ZEG streben gemeinsam an, den Neubau KFH schnellstmöglich in Betrieb zunehmen. Dem entgegenstehen die Qualitätsprobleme und das aktuell nicht funktionierende Mängelmanagementsystem des Generalunternehmers.

Die Tochtergesellschaft ZEG hat ein Risikomanagement eingerichtet, wodurch die frühzeitige Identifizierung vorhandener Risiken und das Initiieren von geeigneten Gegenmaßnahmen sichergestellt sowie die Nutzung von Geschäftschancen vorbereitet wird.

Folgende Risiken, mit erheblichen finanziellen Auswirkungen auf die Tochtergesellschaft ZEG, die erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft und in der Folge auch auf das KFH haben können, wurden erkannt:

•	Die bereitgestellten Planungen des Generalunternehmers (GU) entsprechen teilweise nicht den baulichen Ausführungen vor Ort. Beispielhaft weisen die Grundrisse, das Raumbuch und die Wandansichten nicht unerhebliche Mängel auf. Im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Inbetriebnahme ergeben sich daraus möglicherweise monetäre und personelle Mehraufwendungen
•	Überschreiten des vertraglich festgelegten Fertigstellungstermins des Neubaus und der Nichteinhaltung des Termins der angekündigten Fertigstellung bis Ende 2021.
•	Das von dem GU geplante und programmierte Alarmierungskonzept ist nach Auffassung des Bauherrn mangelhaft und für den Krankenhausbetrieb nicht geeignet.
•	Durch Personalwechsel beim GU wurde eine deutliche Intransparenz in der Bearbeitung von Restleistungen und der Bearbeitung von mangelhaften Leistungen festgestellt

Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch eine mit der Projektsteuerung abgestimmte Risikobeurteilung und eine Übernahme dieser Risiken in den jeweils aktuellen Projektstatusbericht der Projektsteuerung/Bauoberleitung BOS HDR. Die einzelnen Risiken sind ausführlich in diesem Bericht aufgeführt und bewertet. Gegebenenfalls notwendige Maßnahmen werden hieraus abgeleitet und festgelegt

4. Forschung und Entwicklung

Der KFMT Konzern ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die mit dem Fachbereich Humanmedizin bestehenden Verträge regeln in den Kliniken die Ausbildung von derzeit 138 Medizinstudenten im Praktischen Jahr.

Unterschiedliche Fachbereiche (z.B. die Gynäkologie, Kardiologie, Onkologie, Neurologie, Chirurgie, Urologie) nehmen regelmäßig an klinischen Studien teil. Hierbei müssen gesetzliche Vorgaben (Arzneimittel- und Medizinproduktegesetz) sowie die Anforderungen der Ethikkommission und die Leitlinien der guten klinischen Praxis (Good Clinical Practice, GCP) beachtet werden. Das Kardiologische Studienzentrum beteiligt sich z.B. an internationalen Studien zur Behandlung von Patienten mit akutem Herzinfarkt oder einer chronischen Erkrankung der Herzkranzgefäße.

5. Zweigniederlassungen

Die Gesellschaft unterhält keine Zweigniederlassungen.

Frankfurt am Main, 3. Juni 2022

Martin Menger, Geschäftsführer (Vors.)

Stefan Schad, Geschäftsführer

¹ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2022/20220114-die-wirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-januar-2022.html
² https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1048/umfrage/preissteigerung-fuer-ausgewaehlte-waren-und-dienstleistungen/
³ https://www.deutschlandfunk.de/russland-ukraine-krieg-sanktionen-auswirkungen-wirtschaft-100.html
⁴ https://www.dkgev.de/dkg/presse/
⁵ https://www.g-ba.de/themen/qualitaetssicherung/vorgaben-zur-qualitaetssicherung/vorgaben-personalausstattung-psychiatrie-psychosomatik/
⁶ https://www.g-ba.de/beschluesse/zum-thema/178/
⁷ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/personaluntergrenzen.html
⁸ Aus rechnerischen Gründen können in der Tabelle Rundungsdifferenzen auftreten.
⁹ Aus rechnerischen Gründen können in der Tabelle Rundungsdifferenzen auftreten.
¹⁰ Aus rechnerischen Gründen können in der Tabelle Rundungsdifferenzen auftreten.
¹¹ [1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1048/umfrage/preissteigerung-fuer-ausgewaehlte-waren-und-dienstleistungen/
¹² https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Publikationen/Downloads/krankenhausbehandlung-pflegebeduerftige-5871102109004.pdf?__blob=publicationFile (Seite 18)
¹³ https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/zahl-der-unbesetzten-pflegestellen-steigt-dramatisch-wirtschaftliche-situation-in-kliniken-verschlechtert-sich-es-drohen-weitere-insolvenzen/

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021 €	31.12.2020 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.019.775,00	1.445.198,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	985.404,50	1.182.984,50
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	72.410,45
	3.005.179,50	2.700.593,45
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	111.791.479,30	116.676.848,80
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.482.172,00	9.280.981,00
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.699.402,39	19.863.482,23
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	270.888.423,95	253.574.123,97
	413.861.477,64	399.395.436,00
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	5.000,00
	5.000,00	5.000,00
	416.871.657,14	402.101.029,45
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.770.730,07	4.256.366,11
2. Unfertige Leistungen	2.595.717,19	2.781.719,58
	4.366.447,26	7.038.085,69
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	46.166.051,24	36.899.453,15
2. Forderungen gegen Gesellschafter	96.078.715,16	87.233.875,71
3. Sonstige Vermögensgegenstände	38.270.241,86	25.887.233,95
	180.515.008,26	150.020.562,81
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	6.571.550,19	25.738.179,74
	191.453.005,71	182.796.828,24
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.032.530,33	593.633,51
	609.357.193,18	585.491.491,20
Passiva
	31.12.2021 €	31.12.2020 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	200.000,00	200.000,00
II. Kapitalrücklage	37.447.411,01	37.447.411,01
III. Konzernbilanzverlust	-21.515.823,67	-11.284.245,97
IV. Nicht beherrschende Anteile	963.873,64	1.554.555,97
	17.095.460,98	27.917.721,01
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	412.865.702,13	398.796.377,99
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.946.463,16	3.655.822,00
1. Steuerrückstellungen	805.387,25	607.387,19
1. Sonstige Rückstellungen	41.407.812,27	39.468.183,21
	46.159.662,68	43.731.392,40
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	62.168.369,09	63.599.388,03
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 6.253.503,08; Vorjahr: € 3.794.936,91)
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	328.398,81	346.679,91
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 328.398,81; Vorjahr: € 346.679,91)
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15.495.047,59;	15.495.047,59	16.048.626,04
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € Vorjahr: € 16.048.626,04)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	1.987.496,15	877.347,94
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.987.496,15; Vorjahr: € 877.347,94)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	52.408.195,44	33.137.860,13
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 52.408.195,44; Vorjahr: € 33.137.860,13)
(davon aus Steuern € 3.277.611,75; Vorjahr: € 3.376.213,28)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 8.184,00; Vorjahr: € 29.350,57)
	132.387.507,08	114.009.902,05
E. Rechnungsabgrenzungsposten	848.860,31	1.036.097,75
	609.357.193,18	585.491.491,20

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021 €	2020 €
1. Umsatzerlöse	354.349.521,49	352.563.001,05
2. Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-186.002,39	-1.036.389,64
3. Sonstige betriebliche Erträge	77.080.495,88	38.664.840,24
	431.244.014,98	390.191.451,65
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	71.166.780,52	68.085.091,82
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	16.004.764,08	18.432.797,12
	87.171.544,60	86.517.888,94
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	197.373.474,44	188.727.152,95
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	45.018.014,23	42.053.851,96
(davon für Altersversorgung € 11.939.505,85; Vorjahr € 11.930.337,96)
	242.391.488,67	230.781.004,91
Zwischenergebnis	101.680.981,71	72.892.557,80
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	13.131.471,34	12.009.295,91
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	95.877.920,34	58.347.009,44
Zwischenergebnis	-7.328.409,97	2.536.252,45
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	36.483,47	103.552,23
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.730.168,66	1.842.042,91
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 299.988,00; Vorjahr € 544.774,86)
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	410.216,43	676.277,15
11. Ergebnis nach Steuern	-9.432.311,59	121.484,62
12. Sonstige Steuern	270.437,13	203.820,24
13. Konzernjahresfehlbetrag	-9.702.748,72	-82.335,62
14. Nicht beherrschenden Anteilen zustehender Gewinn/Verlust	-528.828,31	-715,78
Zwischenergebnis	-10.231.577,03	-83.051,40
15. Konzernverlustvortrag	-11.284.245,97	-11.201.194,57
16. Konzernbilanzverlust	-21.515.823,00	-11.284.245,97

KONZERN ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2 0 2 1

INHALTSVERZEICHNIS

1. Vorbemerkungen

2. Konsolidierungskreis

3. Konsolidierungsgrundsätze

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

5. Erläuterungen zur Bilanz

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

7. Sonstige Angaben

1. Vorbemerkungen

Die Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, Frankfurt am Main, ist Mutterunternehmen des Konzerns Kliniken Frankfurt-Main-Taunus (im Folgenden "KFMT-Konzern") und wird im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 104543 geführt.

Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde gemäß §§ 290 ff HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften und des GmbH-Gesetzes unter Berücksichtigung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurde zur Verbesserung der Einsicht in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unter Hinweis auf § 265 Abs. 5 HGB ergänzt. Die Bilanz wurde um den folgenden Posten ergänzt: Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens.

Die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Kapitalflussrechnung wurde gemäß DRS 21 aufgestellt.

2. Konsolidierungskreis

In den von der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus-GmbH gemäß § 290 HGB für das Geschäftsjahr 2021 erstellten Konzernabschluss sind folgende Unternehmen einbezogen worden, bei denen der Gesellschaft gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB direkt oder gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. § 290 Abs. 3 indirekt die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Hierbei handelt es sich um folgende Unternehmen:

Kliniken des Main-Taunus-Kreis GmbH (im Folgenden "KdMTK"), Hofheim am Taunus. Die Gesellschaft hält 94 % der Anteile. 6 % der Anteile hält der Main-Taunus-Kreis. Sowie die folgenden Tochterunternehmen der KdMTK:

•	Fachklinik und Seniorenresidenz Main- Taunus gGmbH, Hofheim am Taunus
•	Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main-Taunus mbH, Hofheim am Taunus
•	Main-Taunus Privatklinik GmbH, Hofheim am Taunus
•	Medizinisches Versorgungszentrum Krankenhaus Hofheim gGmbH, Hofheim am Taunus

Die KdMTK hält jeweils unmittelbar 100 % der Anteile.

•	MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH, Hofheim am Taunus (Komplementärin der MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG, Hofheim am Taunus)
•	MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG, Hofheim am Taunus (Projektgesellschaft für
•	den Neubau des Klinikums Hofheim),

Die KdMTK hält über die Service-Gesellschaft der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH mittelbar 100 % (MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH) und 96% (MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG) der Anteile.

Mit Kaufvertrag vom 26. November 2021 und Wirkung zum 29. November 2021 wurde der Verkauf und die Übertragung von Anteilen am Festkapital der MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG von 50 € an die MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH vereinbart. Aufgrund des Geschäftsmodells der MTK Hofheim Leasing GmbH & Co. KG und der MTK Hofheim Verwaltungsgesellschaft mbH liegt keine voraussichtlich andauernde Wertminderung vor.

Klinikum Frankfurt Höchst GmbH (im Folgenden "KFH"), Frankfurt am Main. Die Gesellschaft hält 94 % der Anteile. 6 % der Anteile hält die Stadt Frankfurt am Main. Sowie die folgenden Tochterunternehmen des KFH:

•	MVZ am Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (im Folgenden "MVZ")
•	Zentrale Errichtungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (im Folgenden "ZEG")

Ebenfalls einbezogen wurde nach § 310 Abs. 1 HGB folgendes Gemeinschaftsunternehmen:

•	MVZ GmbH im Main-Taunus-Kreis, Bad Soden am Taunus

Die KdMTK hält 50 % der Anteile an dieser Gesellschaft.

3. Konsolidierungsgrundsätze

Der Stichtag für die Konsolidierung ist der 31. Dezember 2021. Dies entspricht dem Bilanzstichtag der Muttergesellschaft und der einbezogenen Tochtergesellschaften.

3.1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wurde unter Anwendung der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 S. 2 HGB) in der Weise vorgenommen, dass beim Zugang der Anschaffungskosten der Anteile an den einbezogenen Tochterunternehmen mit dem jeweiligen Reinvermögen basierend auf den beizulegenden Zeitwerten der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet werden. Hierbei ergab sich insgesamt ein passivischer Unterschiedsbetrag, der in 2016 und 2017 ertragswirksam aufgelöst wurde.

3.2. Anteile anderer Gesellschafter

Für nicht der Muttergesellschaft gehörende Anteile von in den Konzernabschluss nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung einbezogenen Gesellschaften wurde ein Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter gebildet.

3.3. Zwischenergebniseliminierung

Am Abschlussstichtag bestanden keine Vermögensgegenstände im Anlage- und Vorratsvermögen, die aus Lieferungen oder Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen untereinander stammten. Daher war eine Zwischenergebniseliminierung nicht erforderlich.

3.4. Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen und -verfahren

Die Schuldenkonsolidierung wurde gemäß § 303 Abs. 1 HGB vorgenommen. Alle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten wurden verrechnet. Eventualverbindlichkeiten wurden in gleicher Weise konsolidiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind die Aufwendungen und Erträge nach Verrechnung von konsolidierten internen Vorgängen gemäß § 305 HGB ausgewiesen.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Berichtsjahr waren im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Sie wurden -und soweit abnutzbar, abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach der linearen Methode bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen nur bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung des Anlagevermögens.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen die vom MVZ erworbenen Praxiswerte. Die Nutzungsdauer dieser Praxiswerte orientiert sich, abweichend von den üblichen Nutzungsdauern an mit dem Praxiskauf übernommenen Praxisklientel, denn die übernommenen Praxen werden unter Übernahme des jeweiligen Patientenklientel ortsnah weitergeführt.

Anlagegüter, deren Anschaffungskosten bis zu 250,00 € (ohne Umsatzsteuer) betragen, wurden im Wirtschaftsjahr sofort als Aufwand erfasst.

Bewegliche Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen 250,00 € und 1.000,00 € (geringwertige Anlagegüter) wurden im Anlagevermögen aktiviert und auf 5 Jahre abgeschrieben.

Folgende Nutzungsdauern werden zugrunde gelegt:

Immaterielle Vermögensgegenstände u.a.:	1 bis 15 Jahre
Gebäude:	33 bis 50 Jahre
Technische Anlagen:	5 bis 20 Jahre
Einrichtungen und Ausstattungen:	3 bis 12 Jahre

Darüber hinaus sind im Anlagevermögen KFH noch Mietereinbauten aus dem Jahr 1996 und technische Anlagen aus den Jahren 1965 bis 1981 mit Nutzungsdauern von 25, 30 und 50 Jahren enthalten. Die Restnutzungsdauern betragen drei bis vier Jahre.

Der Wertansatz der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bei dauernder Wertminderung.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Durchschnittspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips; Bestandsrisiken sind angemessen berücksichtigt.

Bei den Unfertigen Leistungen handelt es sich um Leistungen für am Bilanzstichtag noch nicht entlassene Patienten (Überlieger). Sie werden ausgehend von den zeitanteilig abgegrenzten Erlösen nach an Kosten orientierten Werten ermittelt wobei die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten berücksichtigt wird. Dem Grundsatz der verlustfreien Bewertung wird Rechnung getragen (Niederstwertprinzip).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Auf das Ausfallrisiko sind Wertberichtigungen in ausreichender Höhe gebildet.

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen sowie das allgemeine Risiko durch pauschale Wertberichtigung berücksichtigt.

Liquide Mittel sind mit dem Nennwert angesetzt.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das Stammkapital wird mit dem Nennbetrag ausgewiesen.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens sind entsprechend den Vorschriften des §5 Abs. 2 und 3 KHBV gebildet. Sie entsprechen den Restbuchwerten der hiermit angeschafften Anlagegegenstände. Des Weiteren sind Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand enthalten.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt und enthalten alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden bei der Bewertung berücksichtigt. Ferner werden Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit einem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfe, und Jubiläen erfolgt einheitlich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit Methode).

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018G, eines Gehalttrends von 2,50%, eines Rententrends von 1,75% und mit einem Zinssatz von 1,87% (Vorjahr: 2,30%) mit ihrem Barwert bilanziert.

Die Rückstellungen für Beihilfe wurden auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018G, Zinssatz von 1,35% (Vorjahr: 1,60%) und einem Gehaltstrend von 2,50% berechnet.

Jubiläumsleistungen bestehen ab dem 25. Dienstjahr. Sie werden auf Basis der Richttafeln von Heubeck 2018G, eines Zinssatzes von 1,35% (Vorjahr: 1,60%) und eines Gehaltstrends von 2,50% und einer Fluktuationsquote wie im Vorjahr von 8,00% bewertet.

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellung betrug gemäß versicherungsmathematischem Gutachten unter Berücksichtigung der Regeln der IDW Stellungnahme IDW RS HFA 3 zum 31. Dezember 2021 93 T€. Die Berechnung erfolgte unter Berücksichtigung der entsprechenden durchschnittlichen Restlaufzeit, eines Abzinsungssatzes von 0,30% (Vorjahr: 0,44%) und eines Gehaltstrends von 2,00%. Insgesamt sind derzeit fünf Altersteilzeitverträge (Vorjahr: 2) abgeschlossen.

Die Archivierungsrückstellung wurde mit 1,20% (Vorjahr: 1,61%) abgezinst.

Das KFH hatte in den Vorjahren Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen i. S. d. § 249 Abs. 1 Satz 3 HGB a. F. gebildet. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen für Brandschutzmaßnahmen. Es wurde vom Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 3 EGHGB teilweise Gebrauch gemacht und die Rückstellung beibehalten. Zum 31. Dezember 2021 beträgt sie 644 T€.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die einen Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

5. Erläuterungen zur Bilanz

5.1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im als Anlage beigefügten Anlagennachweis dargestellt.

5.2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben grundsätzlich eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen Gesellschafter betreffen mit 59.557 T€ (Vorjahr: 63.547 T€) im Wesentlichen Forderungen aus der Schuldenübernahme durch den Main-Taunus-Kreis gemäß Konsortialvertrag. Davon haben 55.672 T€ (Vorjahr: 59.551 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Seitens der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH handelt es sich bei den Forderungen gegen Gesellschafter u.a. um ausgezahlte, aber noch nicht verwendete Fördermittel (17.911 T€), um Einlagen in das Stadtkassenkonto bei der Stadt Frankfurt am Main (4.090 T€) sowie um Restforderungen aus Garantieversprechen der Stadt Frankfurt (12.309 T€).

5.3. Eigenkapital

Das Eigenkapital beläuft sich auf 17.095 T€ (Vorjahr: 27.918 T€). Die Entwicklung ist unter Angabe der Veränderungen im als Anlage beigefügten Eigenkapitalspiegel dargestellt

5.4. Sonderposten

Der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens beinhaltet Fördermittel gemäß § 9 Abs. 1 und 3 KHG sowie Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand.

Des Weiteren wurde die Verpflichtung des Main-Taunus-Kreises, die Finanzverbindlichkeiten der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH wirtschaftlich zu übernehmen, korrespondierend zu den Forderungen gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 59.557 T€ (Vorjahr: 63.352 T€) im Sonderposten erfasst. Der Sonderposten vermindert sich entsprechend der zum jeweiligen Fälligkeitstermin der Finanzverbindlichkeiten bereitgestellten finanziellen Mittel. Dementsprechend hat der Sonderposten aus der Vollentschuldung wirtschaftlich den Charakter von Eigenkapital.

Hierin sind ebenfalls die Zuwendungen und Zuschüsse an die ZEG GmbH in Höhe von 264.337 T€ enthalten. Im Berichtsjahr wurden 15.250 T€ (Vorjahr: 69.502 T€) an Zuschüssen seitens der Stadt Frankfurt am Main und wie im Vorjahr keine Zuschüsse vom Land Hessen über die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen geleistet.

5.5. Rückstellungen

Aus dem Unterschiedsbetrag, der sich im Zusammenhang mit der Neubewertung von Pensionsrückstellungen aus der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für sieben bzw. 10 Geschäftsjahre errechnet, ergibt sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 242 T€ der nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB n.F. ausschüttungsgesperrt ist.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich zusammen aus Personalrückstellungen (18.127 T€) und übrige Rückstellungen (23.280 T€).

5.6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind folgender Tabelle zu entnehmen:

		-davon Restlaufzeit
	Gesamt	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	> 5 Jahre
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	62.168	6.253	55.915	43.405
Vorjahr	63.599	3.795	59.804	41.379
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	328	328	0	0
Vorjahr	347	347	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	15.495	15.495	0	0
Vorjahr	16.049	16.049	0	0
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern	1.987	1.987	0	0
Vorjahr	877	877	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	52.408	52.408	0	0
Vorjahr	33.138	33.138	0	0
Σ VERBINDLICHKEITEN	132.386	76.471	55.915	43.405
Vorjahr	114.010	54.206	59.804	41.376

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch Sicherungsscheine bzw. Bürgschaften des Main-Taunus-Kreises besichert.

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

6.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus dem Krankenhausbetrieb und werden ausschließlich im Inland erzielt.

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlöse in Höhe von 6.072T€ (Vorjahr: 3.696 T€). Es handelt sich insbesondere um Rechnungskorrekturen für Vorjahren ambulante Erlöse, Bonuszahlungen durch Lieferanten, Chefarztabgaben für Vorjahre sowie Rezepte für Arzneimittel.

6.2. Sonstige betriebliche Erträge

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens und aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand.

Es sind periodenfremde Erträge von 3.673 T€ (Vorjahr: 1.858 T€) enthalten. Hierbei handelt es sich u.a. um Auflösungen von Rückstellungen, Eingänge abgeschriebener Forderungen, periodenfremde Rückerstattungen sowie sonstige periodenfremde Erträge.

6.3. Personalaufwand

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 4.222 (Vorjahr: 3.950) Mitarbeiter/innen (Köpfe):

Mitarbeiter/innen (Köpfe) nach Dienstarten	IST 2021
Ärztlicher Dienst	664
Pflegedienst	1.592
Medizinisch technischer Dienst	530
Funktionsdienst	487
Klinisches Hauspersonal	14
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	224
Technischer Dienst	61
Verwaltungsdienst	255
Sonderdienst	19
Personal der Ausbildungsstätte	65
Sonstige	312
Σ Köpfe	4.222

Darüber hinaus wurden von der Firma Gieß im Jahresdurchschnitt 316 externe Mitarbeiter/innen Überlassen.

6.4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Instandhaltung, Verwaltungsbedarf, Abgaben und Versicherungen sowie Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten.

Es sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 2.879 T€ (Vorjahr 2.664 T€) enthalten. Diese stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit Abrechnungen für Vorjahre.

7. Sonstige Angaben

7.1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für den KFMT Konzern bestehen neben Verbindlichkeiten und Rückstellungen sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Dienstleistungs-, Wartungs- und Energieverträge i. H. von rd. 60 Mio. €. (Vorjahr: 47 Mio. €).

Für die ZEG bestehen Verpflichtungen gegenüber der Arbeitsgemeinschaft Klinikum Frankfurt Höchst (ARGE KFH) aus einer am 24. September 2021 getroffenen Zahlungsvereinbarung. Diese verpflichtet die ZEG zur Leistung einer Restzahlung in Höhe von € 5,8 Mio. bei Fertigstellung des Gebäudes.

7.2. Honorar des Abschlussprüfers

Das Abschlussprüfer-Honorar für den KFMT Konzern beläuft sich auf 226 T€ (Vorjahr: 229 T€) und entfällt in Höhe von 175 T€ (Vorjahr: 166 T€) auf Abschlussprüferleistungen und in Höhe von 51 T€ (Vorjahr: 63 T€) auf andere Bestätigungsleistungen. Steuerberatungsleistungen wurden in Höhe von 32 T€ (Vorjahr: 131 T€) und sonstige Leistungen in Höhe von 12 T€ (Vorjahr: 194 T€) erbracht.

7.3. Angaben zu Gesellschaftsorganen

a) Geschäftsführer

	Martin Menger, Geschäftsführer (Vors.)
	Stefan Schad, Geschäftsführer

Die für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung betragen 600 T€ .

b) Aufsichtsrat

	Herr Harald Schmidt (Vorsitzender), Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
	Herr Univ. - Prof. Dr. med. Markus A. Weigand (stellvertretender Vorsitzender), Ärztlicher Direktor mit Beschluss vom 23.02.2022
	Frau Monika Thiex-Kreye (zweite stellvertretende Vorsitzende), Lehrbeauftragte
	Herr Johannes Baron, Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises
	Herr Michael Cyriax, Landrat des Main-Taunus-Kreises
	Herr Ralf Greiner, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Kliniken-Frankfurt-Main Taunus GmbH
	Herr Stefan Majer, Stadtrat
	Frau Carmen Meinhold-Bentzien, Betriebsratsvorsitzende der Kliniken-Frankfurt-Main Taunus GmbH
	Frau Almuth Meyer, Pflegehelferin, mit Beschluss vom 17.09.2021
	Frau Madlen Overdick, erste Kreisbeigeordnete des Main-Taunus-Kreises
	Herr Peter Seres, Betriebsratsvorsitzender der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH
	Herr Nico Strott, Unternehmer, mit Beschluss vom 17.09.2021
	Herr Uwe Becker, Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main, bis zum 31.08.2021
	Frau Elke Sautner, ehrenamtliche Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main, bis zum 31.08.2021
	Herr Bernd Weber (erster stellvertretender Vorsitzender), Berater, bis zum 31.08.2021

Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von insgesamt 165 T€.

7.4. Nachtragsbericht

Coronavirus-Pandemie

Die Corona Virus-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine werden im Geschäftsjahr 2022 den gesamten Konzern und das deutsche Krankenhauswesen merklich beeinflussen. Da Einrichtungen des Gesundheitswesens systemrelevant sind und zur kritischen Infrastruktur gehören, ist von Unterstützungsleistungen seitens der Bundesregierung auszugehen.

Am 29. März 2022 wurde die Verordnung zur Änderung der Verordnung der Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Änderung der Hygienepauschaleverordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht. Mit dieser werden die Ausgleichszahlungen nach §21 Abs. 1b KHG vom 19. März 2022 bis zum 18. April 2022 und der Versorgungsaufschlag nach § 21a KHG vom 20. März bis zum 30. Juni 2022 sowie das verkürzte Zahlungsziel von fünf Tagen wurde bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. Durch die vorgesehenen Ausgleichszahlungen erhalten die Krankenhäuser prospektiv eine gewisse wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit. Es ist folglich von keiner Bestandsgefährdung für den Verbund auszugehen. Ob im Jahr 2022 tatsächlich ausreichende Ausgleichszahlungen durch die Bundesregierungen geleistet werden, um Einnahmeverluste und kriegsbedingte Kostensteigerungen (z.B. stark steigende Energiekosten) zu kompensieren, bleibt abzuwarten.

Kauf Praxis für Nuklearmedizin

Mit Kaufvertrag vom 05. Mai 2022 wird die Gesellschaft die Praxis für Nuklearmedizin mit Sitz in der Gotenstraße 6-8, Frankfurt am Main zum 01 Juli 2022 mit einem halben Versorgungsauftrag übernehmen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Praxis und dem Umstand, dass die bisherige Stelleninhaberin weiterhin für das MVZ tätig sein wird, sieht die Geschäftsführung sowohl wirtschaftliche Chancen für das MVZ, als auch Vorteile im Gesamtverbund. Durch den Praxiskauf wird es zukünftig Weiterbildungsmöglichkeiten im Fachgebiet Nuklearmedizin geben. Eine gestärkte Patientenbindung und eine Nutzung der bereits geplanten Nuklearmedizinischen Abteilung sind weiterhin Vorteile, die dem Klinikum Frankfurt Höchst zugute kommen werden.

Anerkennung der Gemeinnützigkeit (Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main-Taunus mbH)

Mit dem Jahressteuergesetz 2021 wurde eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts umgesetzt. Nach dem neu geschaffenen §57 Abs. 3 AO ist eine Körperschaft auch dann "unmittelbar gemeinnützig" tätig, wenn sie aufgrund ihrer Satzung planmäßig mit mindestens einer anderen gemeinnützigen Organisation zusammenwirkt. Reine Servicegesellschaften können künftig insoweit "unmittelbar gemeinnützig" agieren, als sie ihre Leistungen anderen gemeinnützigen Organisationen, etwa in einem Konzern, als Vorleistung für deren gemeinnützige Tätigkeiten erbringen. Vor diesem Hintergrund soll die Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main-Taunus mbH die Serviceleistungen an die Konzerngesellschaften künftig im Zusammenwirken mit diesen unter der Privilegierung des §57 Abs. AO erbringen. Die Anerkennung als gemeinnützige Gesellschaft erfolgt zum 1. Januar 2022.

Frankfurt am Main, 3. Juni 2022

Martin Menger, Geschäftsführer (Vors.)

Stefan Schad, Geschäftsführer

Konzernanlagenspiegel 2021

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2021 €	Zugänge €	Abgänge €	Umbuchungen €	31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.439.136,56	1.255.866,06	18.324,48	124.504,76	11.801.182,90
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.917.433,62	0,00	0,00	0,00	3.917.433,62
3. Geleistete Anzahlungen	72.410,45	40.712,28	0,00	0,00	40.712,28
	14.428.980,63	1.296.578,34	18.324,48	124.504,76	15.759.328,80
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	198.213.836,42	422.172,72	0,00	0,00	198.636.009,14
2. Technische Anlagen und Maschinen	32.890.593,72	254.623,03	0,00	16.464,60	33.161.681,35
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	108.761.185,52	8.206.731,53	105.076,23	404.748,46	109.655.348,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	253.574.123,97	17.757.465,84	385.140,34	-473.307,37	270.473.142,10
	593.439.739,63	26.640.993,12	490.216,57	-52.094,31	611.926.181,05
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	0,00	0,00	0,00	5.000,00
	5.000,00	0,00	0,00	0,00	5.000,00
	607.873.720,26	27.937.571,46	508.541,05	72.410,45	627.690.509,85

	Abschreibungen
	01.01.2021 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.993.938,06	805.794,32	18.324,48	9.781.407,90
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.734.449,12	197.580,00	0,00	2.932.029,12
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	11.728.387,18	1.003.374,32	18.324,48	12.713.437,02
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	81.536.987,62	5.307.542,22	0,00	86.844.529,84
2. Technische Anlagen und Maschinen	23.609.612,72	1.069.896,63	0,00	24.679.509,35
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	88.897.703,29	5.750.658,17	7.692.415,39	86.955.946,07
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	374.569,57	-374.569,57
	194.044.303,63	12.128.097,02	8.066.984,96	198.105.415,69
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	205.772.690,81	13.131.471,34	8.085.309,44	210.818.852,71

	Restbuchwerte
	31.12.2021 €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.019.775,00	1.445.198,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	985.404,50	1.182.984,50
3. Geleistete Anzahlungen	40.712,28	72.410,45
	3.045.891,78	2.700.593,45
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	111.791.479,30	116.676.848,80
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.482.172,00	9.280.981,00
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.699.402,39	19.863.482,23
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	270.847.711,67	253.574.123,97
	413.820.765,36	399.395.436,00
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	5.000,00
	5.000,00	5.000,00
	416.871.657,14	402.101.029,45

Konzern - Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021 TEUR	2020 TEUR
Konzernjahresfehlbetrag	-9.703	-82
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (nicht gefördert)	6.098	5.757
Verlust (+) /Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-101	5
Zunahme der Pensionsrückstellungen	291	123
Abnahme (+) /Zunahme (-) der Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen	1.523	1.473
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge	-3.801	-3.735
Zinszuschüsse des Gesellschafters aus Vollentschuldung für das laufende Jahr	-1.426	-1.503
Abnahme (+) /Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-16.411	4.610
Zunahme (+) /Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	303	-1.168
Zinsaufwendungen/Zinserträge	1.694	1.738
Ertragssteueraufwand/-ertrag	410	781
Ertragssteuerzahlungen	-288	-813
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-21.411	7.186
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	89	58
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.258	-1.965
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-26.679	-80.566
Erhaltene Zinsen	36	104
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-27.811	-82.369
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (Einzel- und Pauschalfördermittel) für KFH	11.903	8.955
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (Pauschalfördermittel) und Investitionszuschüsse für KdMTK	11.297	7.307
Einzahlung aus Investitionszuschuss der Stadt Frankfurt am Main für Neubau Klinikum Höchst	15.250	69.502
Einzahlungen in die Kapitalrücklage aus Konsortialvertrag (KFH)	0	1.180
Übriger Fördermittelsaldo ¹	-8.919	-2.255
Zins- und Tilgungszuschüsse der Gesellschafter aus Vollentschuldung für das laufende Jahr (KdMTK)	5.227	5.238
Einzahlungen aus der Aufnahme Kontokorrentkredit	2.372	0
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten (KdMTK)	-3.803	-3.910
Gezahlte Zinsen	-1.430	-1.714
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	31.897	84.304
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-17.326	9.121
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	48.357	39.236
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	31.031	48.357

¹ Ermittelt aus der Differenz der Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (soweit gefördert) und der Veränderung des Sonderpostens aus Fördermitteln nach dem KHG sowie der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Fördermitteln nach dem KHG ohne Berücksichtigung der erhaltenen Zuschüsse (Investitionszuschüsse)

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

	2021 T€	2020 T€
Forderungen an Stadt Frankfurt aus Cash-Pooling (laufender Zahlungsverkehr)	6.548	7.148
Forderungen an Stadt Frankfurt aus Cash-Pooling (Fördermittel)	17.911	15.471
Flüssige Mittel	6.572	25.738
Finanzmittelfonds zum 31.12.	31.031	48.357

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2021

	Eigenkapital des Mutterunternehmens				nicht beherrschende Anteile	Konzern-Eigenkapital
	Gezeichnetes Kapital T€	Kapitalrücklagen gemäß § 272 (2) Nr. 4 HGB T€	Konzernverlust T€	Summe T€	Minderheitsanteile fremde Gesellschafter T€	Summe T€
Stand 1. Januar 2019	200	35.815	-9.682	26.334	1.567	27.901
Einstellung in Rücklagen	0	1.632	0	1.632	104	1.736
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	-1.520	-1.520	-117	-1.637
Stand 31. Dezember 2019	200	37.447	-11.202	26.446	1.554	28.000
Einstellung in Rücklagen	0	0	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	-83	-83	1	-82
Stand 31. Dezember 2020	200	37.447	-11.285	26.363	1.555	27.918
Einstellung in Rücklagen	0	0	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	-10.232	-10.232	-591	-10.822
Stand 31. Dezember 2021	200	37.447	-21.517	16.131	964	17.095

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 9. Juni 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Michael Burkhart, Wirtschaftsprüfer

Corinna Friedl, Wirtschaftsprüferin

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde am 26. August 2022 gebilligt.