Studio Babelsberg AG

Potsdam

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht des Konzern zum 31.12.2022

A. Grundlagen der Gesellschaft und des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Studio Babelsberg gehört mit dem Gründungsjahr 1912 zu den ältesten Großatelier-Filmstudios der Welt. Von Der blaue Engel über Spur der Steine bis Grand Budapest Hotel - unzählige Filmklassiker wurden im Studio Babelsberg gedreht und zahlreiche namhafte Filmschaffende haben in Babelsberg Station gemacht.

Das Unternehmen positioniert sich in der Filmindustrie mit seinen Tochtergesellschaften und Angeboten als Produktionspartner und -dienstleister für die Herstellung von Kinofilmen und Fernsehformaten sowie Werbeproduktionen. Zielgruppe sind deutsche und internationale Produzenten und Produktionsfirmen.

Insgesamt stehen 21 Ateliers und Studios mit einer Gesamtstudiofläche von über 25.000 m ², eine 15.000 m ² große Außenkulisse mit dem Namen 'Metropolitan Backlot/Neue Berliner Straße', verschiedene Bürogebäudekomplexe sowie weitere Außenflächen für temporäre Kulissenbauten für Film-, TV- und Werbeproduktionen zur Verfügung. Zu den Studios gehören u.a. die historische Marlene-Dietrich-Halle (gebaut 1926), das Tonkreuz (gebaut 1929), das Fernsehzentrum sowie das fx.center.

Durch die Vielfalt der in Studio Babelsberg hergestellten Filme beherbergt der Requisitenfundus von Studio Babelsberg eine Vielzahl von Requisiten. Die Requisiten stehen für den Verleih an Film- und Theaterschaffende, aber auch Event-Veranstalter oder Privatpersonen zur Verfügung. Die Bereiche statten deutschlandweit Kino-, TV- und Werbeproduktionen aus. Aber auch die Szenen- und Kostümbildner internationaler Filme arbeiten mit dem Ausstattungsbereich zusammen.

Die Geschäftstätigkeit der Studio Babelsberg AG ist insbesondere das Halten von Beteiligungen, die Übernahme von Holdingfunktionen und die Vermietung ihrer Immobilien (Studios und Büroräume) einschließlich der Außenflächen.

Die Geschäftsaktivitäten der bedeutsamsten Tochtergesellschaften stellen sich wie folgt dar:

Die hundertprozentige Tochterfirma Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH (SBMP) realisiert als Full-Service-Dienstleister und ausführende Produktionsfirma den gesamten Herstellungsprozess einer Filmproduktion. Neben Einzelleistungen bietet der Bereich insbesondere Paketleistungen aus einer Hand. Das Spektrum reicht von der Drehortsuche (Location-Scouting) über Projektkalkulation, Finanzierungsmodelle, Buchhaltung und Controlling, Förderadministration bis hin zum Produktions- und Location-Management und der Durchführung der Dreharbeiten. SBMP ist spezialisiert auf internationale Filmprojekte, die für die Produktion teilweise oder komplett nach Deutschland kommen.

Die Art Department Studio Babelsberg GmbH (ADSB), ebenfalls eine hundertprozentige Tochterfirma, ist das kreative und handwerkliche Herz des Studios, das von der ersten Idee über die Planung und Konzeption bis zur Umsetzung die Innen- und Außenkulissen sowie die gesamte Set-Gestaltung der Film-, TV- und Werbeprojekte begleitet und realisiert. Der Geschäftsbereich arbeitet mit seinen Handwerksbereichen Tischlerei, Bildhauerei, Kunststofftechnik (3D Labor), Metallbau und Kunstmalerei in Werkstätten und Vorbauhallen unmittelbar angrenzend an die Ateliers und Studios auf dem Studiogelände. ADSB realisiert auch Dekorationsbau-Aufträge für Ausstellungen, Museen und Messen und ist für Event-, Werbe- und Kunstprojekte aktiv.

Die hundertprozentige Tochterfirma Babelsberg Film GmbH mit den dazugehörigen Projektgesellschaften setzt Filmproduktionen als Produktionspartner für meist internationale Filmproduktionen unter Nutzung von nationalen und regionalen Filmfördermitteln um. Für jede Film- bzw. Serienproduktion wird in der Regel eine eigene Projektgesellschaft zur Durchführung der Filmproduktion gegründet, an deren Ende die Übertragung sämtlicher Rechte steht, die bei der Filmproduktion entstanden sind.

Die Central Scope Production GmbH übernimmt bei Filmproduktionen die Anstellung und Abrechnung der sogenannten Crewmitglieder, d.h. die projektbezogenen Mitarbeiter der einzelnen Produktionen.

2. Ziele und Strategien

Im Zentrum der Aktivitäten steht die Akquise großer internationaler Kinofilmproduktionen, da diese in der Regel über hohe Budgets verfügen und umfangreiche Studiodreharbeiten mit entsprechenden Dekorations- und Kulissenbauten umsetzen. Eine zunehmende Einnahmequelle sind Dienstleistungen für Filmproduktionen des TV-Streaming. Es gibt eine Vielzahl von Produktionen in diesem Bereich der Filmindustrie, um die sich Studio Babelsberg aktiv bemüht. Allerdings stellt aus unserer Sicht das Fehlen geeigneter wettbewerbsfähiger steuerlicher Anreize für die Fernsehproduktion ein andauerndes Hindernis für Produktionen am Standort Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in Europa dar. Der lokale deutsche Film- und Fernsehmarkt, der insbesondere durch die Nachfrage der US-Streamer nach internationalen Inhalten stark expandiert, stellt nach unseren Beobachtungen eine wachsende Umsatzquelle dar. Ziel des Unternehmens und des Konzerns ist es, eine kontinuierliche und höchstmögliche Auslastung der Studios und der einzelnen Servicebereiche in den Tochtergesellschaften zu erreichen.

Daraus abgeleitet ergibt sich aktuell als bedeutsamster nicht finanzieller Leistungsindikator von Studio Babelsberg und dem Konzern die Auslastung der Studios und weiterer Flächen, gemessen an der Belegung und Mieterlösen. Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind daher unverändert zum Vorjahr die Umsatzerlöse (insbesondere die Umsatzerlöse aus der Ateliervermietung) und das Jahresergebnis der Gesellschaft bzw. des Konzerns.

B. Wirtschaftsbericht

1. Branchebezogene Rahmenbedingungen

Die Filmindustrie ist ein projektabhängiges Geschäft. Die Umsatz- und Ertragsentwicklung von Studio Babelsberg ist daher stark von der Realisierung einzelner Filmprojekte und der Anzahl der produzierten Serien abhängig. Große internationale Filme können heutzutage an vielen Orten der Welt gedreht und hergestellt werden. Diesbezüglich befindet sich Studio Babelsberg in einem Wettbewerb mit Ländern auf der ganzen Welt, die über entsprechende Studiokapazitäten und Angebote verfügen. In Europa sind dies vornehmlich Großbritannien, Italien, Tschechien und Ungarn, weltweit vor allem USA, Kanada, Australien und Neuseeland.

Studio Babelsberg bietet im internationalen Wettbewerb erprobte Produktionsstrukturen und -prozesse, internationales Know-how der Mitarbeiter sowie Qualität bei den Dekorations- und Kulissenbauten. Hinzu kommen aus unserer Sicht allgemeine Standortvorteile der Region Berlin-Brandenburg, insbesondere die große Motivauswahl und die Attraktivität und Anziehungskraft der Stadt Berlin. Zudem kann Studio Babelsberg durch das große Flächenangebot parallel mehrere Produktionen betreuen und ist logistisch in der Lage, bei ausstattungsintensiven Filmprojekten die Leistungen effizient und im vorgegebenen Zeitrahmen zu liefern.

Neben diesen Faktoren entscheiden sich internationale, aber auch deutsche Film- und Fernsehproduzenten heutzutage vor allem für diejenigen Produktionsstandorte, wo sie die attraktivsten Anreizsysteme vorfinden. Studio Babelsberg ist diesbezüglich zunehmend einem internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt.

Deutschland verfügt durch den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) auf Bundesebene und die regionalen Förderungen auf Landesebene über ein im Filmgeschäft bekanntes und anerkanntes Fördersystem. Die Mittel des DFFF, mit seinen beiden Säulen DFFF I (für Produktionen mit einem Budget unter EUR 20 Mio.) und DFFF II (für große Filmproduktionen mit über EUR 20 Mio. Budget), sowie des German Motion Picture Funds (GMPF, für die Produktion hochbudgetierter Serien, die international nicht nur im Kino ausgewertet werden) betrugen 2022 insgesamt EUR 175 Mio[1].

Der Wettbewerb der Produktionsstandorte hat sich in den vergangenen Jahren nach unseren Beobachtungen weiter verschärft. Weltweit und insbesondere in Europa haben zahlreiche Länder erkannt, dass Anreizsysteme für Film- und Serienproduktionen Investitionen in eine Zukunftsindustrie sind und neue Produktionsanreizsysteme eingeführt oder bestehende optimiert, zuletzt Österreich, das ein international kompetitives, ungedeckeltes, automatisches Anreizmodell zum 01. Januar 2023 eingeführt hat.

Die positiven kulturellen und wirtschaftlichen Effekte der großen internationalen Filmproduktionen liegen auf der Hand: Schaffung von Arbeitsplätzen, überproportionale Steuereinnahmen, Folgeinvestitionen, Know-how-Aufbau und -Transfer, insbesondere im filmtechnischen Bereich und in den digitalen Zukunftsfeldern, Talentförderung sowie Image- und Tourismuseffekte für die Städte und Regionen. Es ist nach unserer Auffassung wichtig, dass die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft, die Deutschland auf Augenhöhe mit anderen europäischen Ländern bringen. Der Vorstand begrüßt daher die Ankündigung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, eine grundlegende Reform der Filmförderung noch im Jahr 2023 anzustoßen und geht davon aus, dass ein neues, steuerbasiertes Anreizmodell, das auch Streaming- und Fernsehproduktionen berücksichtigt, bis 2025-2026 eingeführt wird.

In Deutschland konkurriert Studio Babelsberg vornehmlich mit den Studio-Standorten Köln, München, Hamburg und Berlin-Adlershof. Bei diesen Standorten liegt der Produktionsschwerpunkt auf deutschen und europäischen Filmproduktionen sowie langlaufenden Fernsehformaten.

2. Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2022

Die Auslastung der Studioflächen war innerhalb des Geschäftsjahres 2022 weitestgehend konstant und lag insgesamt leicht über den Erwartungen des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022, auch wenn die Studiobelegung im Geschäftsjahr 2022 nicht an die Werte im Vorjahr anknüpfen konnte (54%, Vj. 72%). In der Prognose für 2022 war der Vorstand bereits von einer geringeren Auslastung in 2022 im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen, denn das Jahr 2021 profitierte noch von einer hohen Ausweitung der Produktionsaktivitäten nach den covidbedingten Schließungen. Die Umsätze bei der Studio Babelsberg AG in 2022 sanken gegenüber dem Vorjahr um insgesamt EUR 3,2 Mio. auf EUR 12,3 Mio., davon Vermietung der Studios um EUR 3,2 Mio. auf EUR 7,6 Mio.. Nach einem verhaltenen Jahresbeginn, der auf den plötzlichen Wegfall eines geplanten größeren Filmprojekts zurückzuführen ist, starteten im März 2022 in Berlin die Dreharbeiten zur Serie Bumper in Berlin für den US-amerikanischen Streamingdienst Peacock TV.

Im Sommer folgten zwei internationale Kinofilmproduktionen: In den Studios sowie an unterschiedlichen Motiven in Berlin und Umgebung wurden die Aufnahmen zum Thriller Role Play (Regie: Thomas Vincent) mit Kaley Cuoco in der Hauptrolle durchgeführt. Mit der Koproduktion setzt Studio Babelsberg AG die Zusammenarbeit mit Studiocanal und der Produktionsfirma The Picture Company fort - nach Gunpowder Milkshake (produziert im Jahr 2019), Retribution (2021) und Baghead (2021).

Für die Lionsgate-Koproduktion Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes (Regie: Francis Lawrence) entstanden im Spätsommer im Studio und an prominenten Locations, u.a. in Berlin, Nauen und Breslau, umfangreiche Kulissenbauten. Studio Babelsberg Motion Pictures und Babelsberg Film lieferten zudem Produktionsdienstleistungen für mehrwöchige Dreharbeiten in Polen.

Die Unternehmen des Studio Babelsberg Konzerns waren im Jahr 2022 abermals Produktionspartner für Streamingprojekte und High-End-Serien: Neben Bumper in Berlin wurden im Studio die hochbudgetierte Sci-Fi-Serie Constellation (für Apple TV+) sowie die Pilotfolge von The Bends (20th Television) produziert. Weitere wesentliche Mieteinnahmen für die Studios erzeugten u.a. Sam - ein Sachse (Big Window Productions/Disney+), Jerks - Staffel 5 (Pyjama Pictures/ProSieben/Joyn) und Para - Wir sind King - Staffel 2 (W&B Television/Warner TV).

SBMP war für die im Studio Babelsberg durchgeführten Produktionsdienstleistungen bei Filmkoproduktionen tätig, lieferte aber auch Produktionsdienstleistungen in Berlin für die Serie FBI: International (Universal Television/CBS).

Der Studiobetrieb konnte darüber hinaus neue und bewährte Kunden für Dreharbeiten in den Studios und Kulissen gewinnen, darunter Projekte für die Produktionsfirmen UFA, Wiedemann & Berg, LUPA Film, Syrreal Entertainment und NEUESUPER sowie Werbeproduktionen u.a. für IKEA, Deutsche Telekom, Mercedes, Volkswagen Group und die Staatsoper Unter den Linden.

Die Art Department Studio Babelsberg GmbH konnte ihre Kompetenzen neben Filmdekorations- und Kulissenbau bei zahlreichen Events und für Sonderbauten einbringen, z.B. für Ruinart, Hennes & Mauritz, Stiftung Oper in Berlin, Cartier in Düsseldorf, Hugo Boss auf der Messe in Stuttgart sowie Premierenveranstaltungen für Netflix und Paramount+ in Berlin. Zu den nicht-filmischen Aufträgen gehörten außerdem Bauten für diverse Ausstellungen, u.a. für die Seehundstation in Friedrichskoog, für das Europäische Hansemuseum in Lübeck sowie immersive Ausstellungen rund um Claude Monet, Gustav Klimt und Frida Kahlo in Berlin, Hamburg, Mühlheim, Stuttgart und München.

In 2022 wurden für zukünftige Produktionen, bei denen Produktionsdienstleistungen in Form von Koproduktionen durchgeführt werden, drei Babelsberg Film GmbHs gegründet (die 53. bis 55. Babelsberg Film GmbH).

Das Geschäftsjahr 2022 schloss für die Studio Babelsberg AG aufgrund des zuvor beschriebenen Geschäftsverlaufs mit einem Jahresüberschuss von TEUR 2.786 (Vj. TEUR 8.306).

Der Konzernabschluss schloss mit einem Konzernjahresüberschuss von TEUR 2.758 (Vj. TEUR 9.548).

Zum Jahreswechsel 2021/2022 wurde die Übernahme der Mehrheitsgesellschafterin der Studio Babelsberg AG, der Filmbetriebe Berlin-Brandenburg GmbH, durch die Kino BidCo GmbH, Frankfurt am Main, eine Gesellschaft der TPG Real Estate Gruppe der TPG Inc., Fort Worth, Delaware, USA, abgeschlossen. Zum 1. September 2022 wurde der Vorstand der Studio Babelsberg AG um drei Mitglieder erweitert: Herman Weltman (als Co-Vorstandsvorsitzender), Ashley Rice und Andreas Bleeker ergänzten den Vorstand neben Dr. Carl Woebcken und Christoph Fisser. Die Amtszeit von Marius Schwarz als Finanzvorstand endete vertraglich am 30. Juni 2022.

C. Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1. Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2022 weist die Konzernbilanz eine Bilanzsumme von EUR 81,5 Mio. (Vj. EUR 59,7 Mio.) aus. Die Erhöhung der Konzernbilanzsumme um EUR 21,8 Mio. ist auf der Aktivseite insbesondere durch den Anstieg der liquiden Mittel (EUR 20,9 Mio.) und auf der Passivseite durch die mit den liquiden Mitteln im Zusammenhang stehenden erhaltenen Anzahlungen (Anstieg um EUR 7,2 Mio.) und sonstigen Verbindlichkeiten (Anstieg um EUR 10,3 Mio.) verursacht.

Die Bilanzsumme der Babelsberg AG stieg ebenfalls um EUR 3,4 Mio. auf EUR 53,3 Mio. an. Wesentliche Ursache des Anstiegs ist auf der Aktivseite der Anstieg beim Posten Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten um EUR 6,2 Mio., während der Posten Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände um EUR 1,3 Mio. und das Anlagevermögen um EUR 1,6 Mio. sanken.

Im Einzelnen zeigen sich folgende Entwicklungen:

Das Sachanlagevermögen der Studio Babelsberg AG sowie des Konzerns entfällt hauptsächlich mit 87 % (Vj. 86 %) auf Grundstücke und Bauten (EUR 29,0 Mio.; Vj. EUR 29,5 Mio.).

Der Rückgang des Sachanlagevermögens der Studio Babelsberg AG um TEUR 958 bzw. des Konzerns um TEUR 1.016 ist im Wesentlichen auf die planmäßigen Abschreibungen zurückzuführen.

Insgesamt wurden im Konzern Investitionen in Sachanlagen in Höhe von TEUR 194 getätigt. Darin enthalten ist vor allem die Neuerrichtung des Pförtnerhäuschens in Höhe von TEUR 97.

Die in den Vorräten der Konzernbilanz ausgewiesene Unfertigen Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.755 gestiegen. Das ist hauptsächlich auf den Aufbau des noch nicht abgerechneten Projektes FBI International (TEUR 2.124) bei der Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH zurückzuführen.

Bei der Studio Babelsberg AG verminderten sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um TEUR 1.666, insbesondere wegen der um TEUR 2.523 geringeren Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen und um TEUR 208 geringerer Darlehensforderungen, während die Liefer- und Leistungsforderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen, ebenso wie die übrigen sonstigen Forderungen im Verbundbereich.

Die sonstigen Vermögensgegenstände im Konzern stiegen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 264, bei der Studio Babelsberg AG um TEUR 701. Ursächlich dafür ist u.a. eine Rückforderung von Vorauszahlungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das Jahr 2022 (TEUR 360), welche vom Finanzamt auf Basis des Ergebnisses des Vorjahres angefordert wurden.

Zum Jahresende 2022 verfügte der Konzern über liquide Mittel von EUR 40,1 Mio. (Vj. EUR 19,2 Mio.), darin enthalten sind liquide Mittel für Rückzahlungsverpflichtungen aus bereits abgeschlossenen Filmproduktionen von EUR 15,4 Mio., die in den sonstigen Verbindlichkeiten der Babelsberg Film-Töchter erfasst sind. Zudem sind EUR 7,2 Mio. höhere erhaltene Anzahlungen für noch nicht abgeschlossene Filmprojekte vereinnahmt worden.

Die liquiden Mittel der Studio Babelsberg AG sind gegenüber dem Vorjahr um EUR 6,2 Mio. angestiegen, da zum Jahresende Erstattungen vom Finanzamt aufgrund der Umsatzsteuervoranmeldungen (TEUR 3.335) eingingen und Zahlungen der Organtöchter im Zusammenhang mit dem EAV (TEUR 3.506) vorgenommen wurden.

Die Eigenkapitalquote der Studio Babelsberg AG hat sich auf 83,3 % (Vj. 84,6 %) und im[KKS1] Konzern auf 60,4% (Vj. 78,9%) verringert. Ursache für den Rückgang der Eigenkapitalquote sind insbesondere das Anwachsen des Fremdkapitals, bei der Studio Babelsberg AG insbesondere der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus der umsatzsteuerlichen Organschaft (TEUR 1.747) und im Konzern insbesondere der sonstigen Verbindlichkeiten, die Rückzahlungsverpflichtungen für abgeschlossene Produktionen enthalten, sowie der erhaltenen Anzahlungen.

Die Steuerrückstellungen betreffen im Jahresabschluss der Studio Babelsberg AG Körperschaft- und Gewerbesteuerzahlungen der Studio Babelsberg AG (TEUR 198) für das Jahresergebnis 2021 und darüber hinaus in der Konzernbilanz weitere Steuerrückstellungen der Konzern-Töchter (TEUR 119) für das Jahresergebnis 2021. Die Steuererklärungen 2021 wurden im Oktober und November 2022 an das Finanzamt übermittelt und im Geschäftsjahr 2023 beschieden. Für das Ergebnis 2022 wurden bei den Konzerntöchtern weitere TEUR 95 zurückgestellt. Die Studio Babelsberg AG leistete während des Geschäftsjahres 2022 Vorauszahlungen auf das zu erwartende Ergebnis, weshalb keine Steuerrückstellungen für 2022 zu bilden waren.

Die erhaltenen Anzahlungen sind in der Konzernbilanz gegenüber dem Vorjahr um TEUR 7.153 angewachsen, weil für vier Projekte, insbesondere Butterfly (TEUR 2.652) und The Bends (TEUR 1.303), im ersten Quartal 2023 ein großer Finanzbedarf besteht und hierfür bereits Anzahlungen geleistet wurden. Die erhaltenen Anzahlungen für das Projekt FBI (TEUR 1.800) werden im 1. Quartal 2023 bei Schlussrechnung des Projekts gegen die entstandenen Kosten gebucht.

Die in den sonstigen Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz bilanzierten Rückzahlungsverpflichtungen, welche nach Abzug aller Auslagen zur Rückführung an den Koproduktionspartner zu leisten sind, betrugen am Jahresende EUR 14,9 Mio. (Vj. EUR 5,5 Mio.). Der Anstieg der Verbindlichkeiten ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, das Filmkoproduktionspartner zunächst die Finanzierung für bereits fertig gestellte Produktionsdienstleitungen übernommen haben, für die zur Finanzierung gleichzeitig Filmfördermittel gewährt wurden. Da diese Filmfördermittel zu einem Teil aber erst deutlich nach dem Ende der Filmproduktionsarbeiten eingehen, werden diese nach Auszahlung an die Koproduktionspartner ausgekehrt.

Bei der Studio Babelsberg AG stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 2.297 an, insbesondere wegen um TEUR 1.747 höherer Verbindlichkeiten aus der umsatzsteuerlichen Organschaft.

Die im passiven Rechnungsabgrenzungsposten der Studio Babelsberg AG und im Konzern abgegrenzten Vorauszahlungen auf zukünftige Studio-Mieten wurden in Höhe von TEUR 907 vereinnahmt und darüber hinaus als Rückzahlungsverpflichtungen in die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert.

Hinsichtlich der Angaben zu den eigenen Anteilen verweisen wir auf den Konzern-Anhang im Abschnitt II "Erläuterungen zur Konzernbilanz".

2. Finanzlage

Im Geschäftsjahr wurde aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein positiver operativer Cashflow in Höhe von EUR 10,0 Mio, Vj. EUR 3,2 Mio., im Konzern (bei der Studio Babelsberg AG EUR 3,7 Mio.) erzielt. Aufgrund der Zugänge im Anlagevermögen ergibt sich im Konzern ein negativer Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR 0,4 Mio.; Vj. EUR -2,0 Mio. Bei der Studio Babelsberg AG ergibt sich ein positiver Cashflow aus der Investitionstätigkeit von EUR 3,4 Mio., davon EUR -0,2 Mio. Mittelabflüsse für Anlagenzugänge und EUR 3,5 Mio. Einzahlung bzw. Auszahlungen aus Ergebnisabführungsverträgen verbundener Unternehmen sowie erhaltene Zinsen von EUR 0,1 Mio.. Der im Konzern stark angestiegene positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von rund EUR 11,3 Mio (Vj. EUR -5,8 Mio.) resultiert im Wesentlichen aus einer im Dezember erhaltenen Projektfinanzierung (Einzahlung von weiterzuleitenden Filmfördermittel), welche nach Abzug aller Kosten an den vorfinanzierenden Koproduzenten zurückzuführen ist. Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in der Studio Babelsberg AG im Wesentlichen in Höhe von EUR 0,9 Mio. ist auf die planmäßige Kredittilgung EUR 0,2 Mio und eine Dividendenzahlung (EUR 0,6 Mio.) zurückzuführen. Insgesamt beläuft sich der Finanzmittelfonds im Konzern zum 31. Dezember 2022 auf EUR 40,1 Mio. (Vj. EUR 19,2 Mio.) und bei Studio Babelsberg AG EUR 13,5 Mio. (Vj. EUR 7,3 Mio.), resultierend aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Kapitalstruktur des Konzerns und der Studio Babelsberg AG ist von fast ausschließlich kurzfristigen, unverzinslichen Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen geprägt. Investitionen des Geschäftsjahres wurden aus eigenen liquiden Mitteln finanziert.

Der Liquiditätsgrad I (Zahlungsmittel / Kurzfristige Schulden) stieg bei der Studio Babelsberg AG auf 166% (Vj. 109%) und im Konzern auf 130% (Vj. 166%). Der Liquiditätsgrad III (kurzfristige Vermögenswerte / Kurzfristige Schulden) beträgt 243% (Vj. 221%) und im Konzern 154 % (Vj. 207%).

Studio Babelsberg AG und der Konzern konnten aufgrund der verfügbaren liquiden Mittel in 2022 ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen.

3. Ertragslage

Der Studio Babelsberg Konzern schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 2,8 Mio (Vj. EUR 9,5 Mio.) ab (Jahresabschluss der Studio Babelsberg AG: Jahresüberschuss EUR 2,8 Mio.; Vj. EUR 8,3 Mio.).

Der Gesamtumsatz des Studio Babelsberg Konzerns reduzierte sich gegenüber 2022 von EUR 120,0 Mio. auf EUR 108,7 Mio. und stellt sich wie folgt dar:

	2022 TEUR	2021 TEUR	+/- TEUR
Produktionsdienstleistungen	95.182	103.174	-7992
Ausstattung/Requisiten	6.744	6.959	-215
Studiobetrieb (Studiomieten	3.768	7.022	-3.254
Übrige Umsatzerlöse	2.911	2.849	142
Konzernabschluss	108.685	120.004	-11.319

Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus der gegenüber dem Vorjahr geringeren Auslastung der Studios.

Der Umsatz der Studio Babelsberg AG von insgesamt TEUR 12.320 (Vj. TEUR 15.526) betrifft im Wesentlichen die Vermietung der Studios und der Büroflächen in Höhe von EUR 11,6 Mio. (Vj. EUR 14,7 Mio.), davon Ateliervermietung EUR 7,6 Mio., Vj. EUR 10,7 Mio.).

Die Umsätze aus Produktionsdienstleistungen im Konzern wurden hauptsächlich mit den internationalen Großprojekten The Ballad of Songbirds and Snakes und Role Play realisiert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge des Studio Babelsberg Konzerns betrugen im Geschäftsjahr EUR 1,5 Mio. (Vj. EUR 2,3 Mio.). Der Rückgang steht im Zusammenhang mit der im Vorjahr durchgeführten Forderungszuschreibung einer in der Vergangenheit außerplanmäßig abgeschriebenen Darlehensforderung der Studio Babelsberg AG.

Infolge des Rückgangs der Umsatzerlöse sank die Gesamtleistung des Konzerns von EUR 117,6 Mio. auf EUR 110,5 Mio. Der Umsatzrückgang, insbesondere im Bereich der Studiovermietung, ist auch die wesentliche Ursache für den Rückgang des Jahresergebnisses der Studio Babelsberg AG aber auch des Konzerns.

Korrespondierend zum Umsatz sind die in den bezogenen Leistungen des Konzerns ausgewiesenen Filmproduktionskosten um EUR 8,9 Mio. auf EUR 61,0 Mio. gesunken. Zudem führte die leicht veränderte Struktur der Umsatzerlöse zu einer geringeren Materialaufwandsquote (-4,5%-Punkte). Bei der Studio Babelsberg AG sank der Materialaufwand leicht von TEUR 1.488 auf TEUR 1.156 aufgrund geringerer Energiekosten (TEUR 199).

Insbesondere im Zusammenhang mit dem gestiegenen Personalaufwand der Central Scope Production GmbH (Anstieg um EUR 5,1 Mio.) für die Filmcrew-Gagen der in 2022 produzierten Filme ist der Personalaufwand des Studio Babelsberg Konzerns um EUR 6,6 Mio. auf EUR 37,3 Mio. angewachsen. Die durchschnittliche Anzahl der filmprojektbezogen befristeten Mitarbeiter stieg in 2022 hierdurch deutlich von 391 auf 466, während die Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmer und Angestellten nur leicht anstieg.

Bei der Studio Babelsberg AG stieg der Personalaufwand von TEUR 2.653 auf TEUR 3.717 (TEUR 1.064) an, insbesondere wegen des Anstiegs der bei der Gesellschaft angestellten Vorstandsmitglieder. Im Vorjahr war der Vorstand noch beim Gesellschafter angestellt und es erfolgte eine Umlage der Aufwendungen an die Studio Babelsberg AG, die im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen auszuweisen war. Der gleiche Effekt ist auch im Konzern zu verzeichnen.

Dies ist auch der wesentliche Grund für den Anstieg der Personalaufwandsquote im Konzern und bei der Studio Babelsberg AG. Entsprechend sanken die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei der Studio Babelsberg AG.

Zudem erfolgte eine Aufstockung des Vorstands zum 1. September 2022.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigten die Studio Babelsberg AG und ihre Tochtergesellschaften folgende Mitarbeiter:

	31.12.2022	zzgl. Filmprojekt- bezogene befristete Mitarbeiter	zzgl. Auszubildende
Studio Babelsberg AG	50
- davon Studiobetrieb	7
- davon Requisitenfundus	13
- davon Verwaltung	30
Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH	4
Art Department Studio Babelsberg GmbH	49	34	17
Central Scope Production GmbH	1	432
Babelsberg Film GmbH	4
Studio Babelsberg Konzern 2022	108	466	17

Die Abschreibungen des Konzerns auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.218 erfolgten planmäßig und bewegen sich nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Studio Babelsberg AG TEUR 1.129). Im Berichtsjahr wurden im Konzern Abschreibungen auf Finanzanlagen von insgesamt TEUR 1.842 bzw. in Höhe von TEUR 591 bei der Studio Babelsberg AG vorgenommen. Sie betreffen die von der Babelsberg Motion Pictures International GmbH an einen Darlehensnehmer berechneten Zinsen (im Konzern TEUR 694) für ein Darlehen, das bereits in Vorjahren abgeschrieben wurde, für das aber weiterhin Zinsansprüche bestehen.

Weitere Abschreibungen in den Finanzanlagen betreffen im die sonstigen Beteiligungen der Babelsberg Film GmbH an Filmprojekten (im Konzern TEUR 541), eine sonstige Beteiligung (TEUR 15) und ein Darlehen an ein Beteiligungsunternehmen der Studio Babelsberg AG (TEUR 496). Zudem hat die Studio Babelsberg AG eine Abschreibung auf eine Beteiligung in Höhe von TEUR 95 vorgenommen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Konzerns sind um EUR 0,5 Mio. gesunken (bei der Studio Babelsberg AG um TEUR 580). Ursächlich für diese Entwicklung sind insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Aufwendungen für Instandhaltung (EUR 0,8 Mio.) und der Rückgang aufgrund des Wegfalls der weiterbelasteten Aufwendungen für die Vorstandsvergütungen (ab 2022 Personalaufwand).

Bei der Studio Babelsberg AG war in 2022 auch ein deutlicher Rückgang des Beteiligungsergebnisses von TEUR 1.699 auf TEUR -44 zu verzeichnen, da aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr geringen Volumens an Filmproduktionen in den Studios auch die Umsatzerlöse aus Produktionsdienstleistungen bei den Tochtergesellschaften sanken. Infolgedessen sanken die Erträge aus Gewinnabführungsverträge um TEUR 536 bzw. es war ein Aufwand aus Verlustübernahme von TEUR 546 zu verzeichnen. Hinzu kommen Abschreibungen auf Finanzanlagen von TEUR 591, da einige Beteiligungen aufgrund fehlender Ertragskraft voraussichtlich dauerhaft wertgemindert sind.

Aufgrund der zuvor genannten Entwicklungen hat sich die Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert.

D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die Auswirkungen der zwei großen Gewerkschaftsstreiks in den USA (Drehbuchautoren WGA und Schauspieler SAG-AFTRA), die im Mai bzw. Juli 2023 angekündigt wurden, können aktuell nur bedingt abgeschätzt werden. Für eine Produktion wurden bereits Vorauszahlungen geleistet und Dienstleistungen erbracht, die Studio Babelsberg bis zum Sommer 2023 einige Umsätze sichern. Zudem gibt es einige Umsatzerlöse aus langfristigen Mietverträgen. Die Dauer der Streikverhandlungen und daher auch der Zeitraum, bis neue Produktionen grünes Licht erhalten, können jedoch nicht realistisch eingeschätzt werden. Aufgrund der Ungewissheit des Streikausgangs, d.h. eines Ereignisses, welches außerhalb des Einflussbereichs der Studio Babelsberg AG bzw. des Konzerns liegt, geht der Vorstand von einer deutlich geringeren, im Ergebnis sehr schlechten Gesamtauslastung der Studios im Vergleich zu den Vorjahren aus. Das Jahresergebnis der Studio Babelsberg AG und des Konzerns werden nach heutiger Einschätzung deutlich negativ ausfallen, da auch bei einer aufgrund der Streiksituation nicht zu erwartenden Verbesserung der Auslastung in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 das negative Ergebnis der ersten sieben Monate nicht mehr ausgeglichen werden kann. Somit liegt die Ergebniserwartung wesentlich unter den Schätzungen, die vor den Streiks getätigt wurden. Auch der operative Cashflow der Studio Babelsberg AG und des Konzerns wird dadurch in 2023 deutlich negativ ausfallen. Der Vorstand geht davon aus, dass die Umsatzerlöse der Studio Babelsberg AG, d.h. insbesondere die Mieterlöse im Studio- und Außenflächenbereich, deutlich geringer ausfallen werden als im Jahr 2022, was zu einem entsprechend deutlich geringeren Jahresergebnis der Studio Babelsberg AG führen würde, da dem Rückgang der Erlöse keine entsprechenden Aufwandsreduzierungen gegenüberstehen.

Auch die Umsätze im Konzern werden voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als im Jahr 2022. Da 2023 absehbar eine verringerte Anzahl von Projekten mit im Vergleich zu 2022 jeweils niedrigeren Produktionskosten durchgeführt werden, erwartet der Vorstand auch bei den Konzerngesellschaften außer der Studio Babelsberg AG einen negativen Ergebnisbeitrag im Vergleich zu 2022, was das Konzernjahresergebnis deutlich negativ beeinflussen wird.

Aufgrund der streikbedingt eingebrochenen Auftragslage und der schlechten Auslastung in den Geschäftsbereichen Studiobetrieb, Verwaltung, Requisitenfundus und Produktionsdienstleistungen hat der Vorstand als Maßnahme zur Wahrung der Liquidität beschlossen, ab dem 1. September 2023 Kurzarbeit in den genannten Bereichen einzuführen.

Die Finanzierung der Studio Babelsberg AG und des Konzerns bleibt nach unseren derzeitigen Planungen aber aufgrund der bestehenden Liquidität und der eingeleiteten kostensenkenden Maßnahmen auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen in 2023 und bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 gewährleistet.

Zudem hat die außerordentliche Hauptversammlung der Studio Babelsberg AG am 31. März 2023 dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zwischen der Studio Babelsberg AG und ihrer Mehrheitsaktionärin, der Kino BidCo GmbH, zugestimmt. Der Vertrag wird mit Eintragung in das Handelsregister des Amtsgerichts Potsdam wirksam. Am 15. August 2023 hat das Oberlandesgericht Brandenburg im Freigabeverfahren dem Antrag der Studio Babelsberg AG auf Eintragung stattgegeben. Die Verpflichtung zur Gewinnabführung bzw. Verlustausgleich besteht somit erstmals für das Geschäftsjahr 2023, das Jahr, im dem der Vertrag wirksam wird. Die Verpflichtung ist jeweils mit Feststellung des Jahresabschlusses für das betreffende Geschäftsjahr der Studio Babelsberg AG fällig.

2. Risikobericht

Die nachfolgend aufgeführten Risiken sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Studio Babelsberg AG bzw. den Konzern aufgeführt. Die Risiken haben einzeln, aber auch insgesamt Auswirkungen auf die Auslastung der Studios und damit die Umsatzerlöse aus der Vermietung der Studios und Büroflächen und die anderen Umsatzerlöse sowie das Jahresergebnis der Gesellschaft und des Konzerns. In der Prognose 2023 sind diese Risiken weitestgehend berücksichtigt worden, so dass verbleibende Risiken bezogen auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 gering sind. Wie im Prognosebericht ausgeführt, können die Dauer der Streiks und ihre Auswirkungen aktuell noch nicht realistisch eingeschätzt werden. Sie können die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen.

Seit Mai 2023 streikt in den USA die Gewerkschaft der Drehbuchautoren und Mitte Juli 2023 gab die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA ihre Entscheidung bekannt, ebenfalls die Arbeit niederzulegen. Dies ist das erste Mal seit 1960, dass beide Gewerkschaften gleichzeitig streiken. Die Auswirkungen dieser Gewerkschaftsstreiks dürfen nicht unterschätzt werden. Die Film- und Fernsehindustrie ist weltweit zum Stillstand gekommen, nicht anders als vor drei Jahren, als die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen in der ganzen Welt zu Lockdowns und Schließungen führten. Die Streiks machen Dreharbeiten mit Autoren, die der WGA angehören, und Schauspielern, die der SAG angehören, weltweit unmöglich. Die meisten dieser Autoren und Schauspieler stammen aus den USA, aber auch viele internationale Filmschaffende aus anderen Ländern sind Mitglieder der US-Gewerkschaften. Die Auswirkungen waren unmittelbar in der ganzen Welt zu spüren: Innerhalb weniger Tage nach der Ankündigung des SAG-Streiks im Juli wurden Projekte der US-Studios, Streaminganbieter und Fernsehsender verschoben oder abgesagt.

Wie alle Studios weltweit, die internationale Produktionen bedienen, sind auch die Studio Babelsberg AG und der Konzern insgesamt von den Auswirkungen des Doppelstreiks in 2023 betroffen. Ein großes internationales Projekt, das für den Spätsommer 2023 geplant war, entschied sich innerhalb von 24 Stunden nach der SAG-AFTRA-Ankündigung für eine Unterbrechung. Das Projekt ist aktuell auf unbestimmte Zeit pausiert. Diese Ereignisse haben zur Folge, dass es deutliche Auswirkungen auf die Auslastung der Studios und damit auf den Umsatz, auch auf den Umsatz aus der Vermietung, sowie das Jahresergebnis 2023 der Gesellschaft und des Konzerns geben wird. Der Fokus von Studio Babelsberg wird nun darauf liegen, verstärkt lokale, deutsche Produktionen für Dreharbeiten in den Studios und auf dem Studiogelände zu gewinnen. Deutsche und europäische Projekte sind von den Streiks in den USA weniger betroffen, da die meisten nicht mit den US-Gewerkschaften verbunden sind und über den Sommer 2023 drehen können. Aufgrund der vergleichsweise geringen Budgets und der ortsabhängigen Drehpläne war es in der Vergangenheit selten, dass solche Produktionsfirmen Studios für ihre Projekte anmieten. Als Reaktion auf die außergewöhnliche Streiksituation beabsichtigt Studio Babelsberg eine offensive Vermarktung an die deutschen und europäischen Film- und Fernsehproduzenten, u.a. mit zeitlich befristeten, streikbedingten Ermäßigungen der Studio- und Servicepreise. Ziel ist, das Studiogelände für alle Produktionen zu öffnen, unabhängig vom Budget, und so den potenziellen Kundenkreis zu erweitern. Aufgrund der Ende Juli 2023 bereits weit fortgeschrittenen Planungen für diese Produktionen wird sich daraus jedoch nur eine geringe Ergebnisverbesserung ergeben.

Unabhängig von den Ereignissen der letzten Monate, hat die Studio Babelsberg AG mit ihren Tochtergesellschaften nach unserer Auffassung eine exponierte Position in Deutschland und Europa. Mit ihren Studio- und Außenflächen und umfangreichen Serviceangeboten für mittlere bis große Kinofilm- und TV-Produktionen sieht sich Studio Babelsberg als renommiertes Studio in Europa in einer Reihe mit Pinewood in London und Cinecitta in Rom. Studio Babelsberg verfügt darüber hinaus über eine im internationalen Filmgeschäft sehr wichtige Referenzliste (sogenannter 'Track Record') mit kommerziell erfolgreichen und preisgekrönten Filmen und Serien, die in den letzten Jahren in Babelsberg entstanden sind. Da der Akquisefokus nach wie vor auf den Gewinn von hochbudgetierten Produktionen liegt, hängt die Auslastung und damit die Umsatz- und Ergebnisentwicklung weiterhin entscheidend von den Produktionstätigkeiten und den jeweiligen Produktionsstandortentscheidungen der US-amerikanischen Major-Studios (wie Disney, Warner Bros., Universal, Sony, Paramount) und der größten Streamingproduzenten (Netflix, Apple, Amazon) ab, die streikbedingt in 2023 weitestgehend zum Stillstand gekommen sind.

Neben geeigneten Motiven (Originalmotive, Studios) spielen im Wesentlichen die Standortproduktionskosten eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu Osteuropa haben sowohl der Standort Babelsberg als auch die Studios in anderen westeuropäischen Ländern vor allem im Lohnkostenbereich weiterhin Kostennachteile. Diese konnten in der Vergangenheit oft durch die deutschen Filmförderungen auf Bundes- und Landesebene ausgeglichen werden.

Der in Deutschland zur Verfügung stehende Deutsche Filmförderfonds (DFFF) steht zunehmend in Konkurrenz zu Anreizsystemen in anderen europäischen Ländern. Teilweise verfügen diese auch über spezifische Förderungen für Fernseh- und Streamingformate. Mit der Schaffung des sogenannten DFFF II und Einführung einer neuen DFFF-Richtlinie in 2018 sollte der Standort Deutschland wieder attraktiver für internationale Produktionen werden. Großproduktionen mit einem Budget von mindestens EUR 20 Mio. können von einer Förderung in Höhe von 25% der Herstellungskosten (Kappungsgrenze bei EUR 25 Mio. pro Projekt) profitieren. Das Gesamtvolumen der Förderprogramme für Filmproduktionen auf Bundesebene (DFFF II, DFFF I und GMPF) betrug zuletzt insgesamt EUR 175 Mio. im Jahr 2022 und wurde im Rahmen des Bundeshaushalts 2023 auf insgesamt EUR 166 Mio. reduziert. Im seitens der Bundesregierung im Juli 2023 verabschiedeten Entwurf ist eine weitere Kürzung in 2024 auf EUR 150 Mio. vorgesehen, bei allerdings sich erheblich verteuernden Produktionskosten. Dadurch hinkt Deutschland den meisten anderen europäischen Regionen hinterher, wenn es um wettbewerbsfähige Steueranreize und lokale Subventionen geht. Der Produktionsanreiz wird durch ein unzeitgemäßes System behindert, das nicht nur unverhältnismäßig gedeckelt ist, sondern auch die TV-/Streaming-Produktionen nicht berücksichtigt. Die jüngste Ankündigung der BKM hat die Branche jedoch zu der Annahme veranlasst, dass 2025-26 eine neue Förderung eingeführt wird, die eine Wiederbelebung der Branche verspricht und ein neues Kapitel in der deutschen Film- und Fernsehproduktion aufschlagen soll.

Aus Sicht von Studio Babelsberg ist dies ein positives Signal und ein wichtiger Schritt zu mehr Planungssicherheit, der die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte wie München, Köln und Potsdam-Babelsberg nachhaltig absichern wird.

Der DFFF II wird seit der Einführung von immer mehr Produktionsfirmen und Produktionsdienstleistern in Anspruch genommen. In 2022 profitierten zwei Studio Babelsberg Projekte von dem Instrument: Role Play und Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes.

Der vom Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2015 initiierte "German Motion Picture Fund" (GMPF) zur Unterstützung der Herstellung von Filmen und Serien mit hohem Herstellungsbudget und hohen Ausgaben in Deutschland ist im Juli 2018 in den Zuständigkeitsbereich der Staatsministerin für Kultur und Medien übergegangen. Der GMPF ist das einzige Förderprogramm auf Bundesebene, das Projekte ohne Kinoauswertung, High-End-Serien, innovative digitale Filmformate und Video-on-Demand-Produktionen unterstützt. Allerdings ist das Fördervolumen im Verhältnis zur steigenden Projektnachfrage aus Sicht von Studio Babelsberg zu gering. Die Anzahl der GMPF-geförderten Projekte hat sich 2022 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, sodass aufgrund der immensen Nachfrage das Budget des GMPF von regulären EUR 50 Mio. aus umgewidmeten Mitteln des DFFF auf EUR 84 Mio. aufgestockt werden musste. Zwei Studio Babelsberg Projekte haben 2022 den GMPF in Anspruch genommen: The Bends und Bumper in Berlin. Die Mittel, die pro Projekt maximal zur Verfügung stehen, erweisen sich immer wieder als unzureichend.

Im internationalen Vergleich der Anreizsysteme verliert Deutschland durch die jährliche Begrenzung der insgesamt zur Verfügung stehenden Fördermittel, die Kappungsgrenzen pro Projekt und die Beschränkung auf bestimmte Inhalte, Formate und traditionelle Auswertungsmodelle. Insbesondere durch die beim Deutschen Filmförderfonds festgeschriebene Kinoauswertung ist es für viele Produktionen nicht wirtschaftlich, in Deutschland zu produzieren, da bei vielerorts sinkenden Kinobesucherzahlen eine sofortige Auswertung der Filme und Serien über Streamingportale ein niedrigeres Auswertungsrisiko bedeutet. Als langfristiges Ziel gilt es, die Planbarkeit des Systems in Deutschland zu verbessern: Aus Sicht des Vorstands ist eine gesetzliche Verankerung wichtig, um den internationalen Filmproduzenten die nötige Sicherheit bei der Planung, Budgetierung und Finanzierung ihrer Großproduktionen zu garantieren.

(Ko-)Produktionen von Kino- und Fernsehformaten sind weiterhin kostenintensiv und für die Produzenten mit einem entsprechenden finanziellen Risiko verbunden. Die Produktionskosten bei einem durchschnittlichen deutschen Film liegen zwischen EUR 2,5 Mio. und EUR 5 Mio.; bei internationalen Produktionen betragen die Herstellungskosten ein Vielfaches davon. Das branchenbezogene Risiko von Budgetüberschreitungen und nicht termingerechter Fertigstellung wird insbesondere im internationalen Bereich durch entsprechende Fertigstellungsgarantien abgedeckt. Studio Babelsberg hat bisher größere internationale Projekte als ausführendes Produktionsunternehmen nur realisiert, wenn eine vollständige Zwischenfinanzierung sowie entsprechende Fertigstellungsgarantien vorliegen, um die Risiken für die einzelnen Tochterunternehmen auf ein Minimum zu beschränken. Ein Risiko für den Konzern aufgrund von Budget- und Produktionszeitüberschreitungen besteht nicht.

Auch unter Berücksichtigung der doppelten Auswirkungen des WGA- und des SAG-Streiks, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig abgeschätzt werden können, sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar.

3. Chancenbericht

Die nachfolgend aufgeführten Chancen sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Studio Babelsberg AG bzw. den Konzern aufgeführt. Die Chancen haben wie die zuvor aufgeführten Risiken einzeln aber auch insgesamt Auswirkungen auf die Auslastung der Studios und damit die Umsatzerlöse sowie das Jahresergebnis der Gesellschaft und des Konzerns:

Zum Jahreswechsel 2021/2022 wurde die Übernahme der Studio Babelsberg AG durch Kino BidCo GmbH, eine Gesellschaft der TPG Real Estate Gruppe der TPG Inc., Fort Worth, Delaware, USA, abgeschlossen. Im Jahr 2023 haben die Aktionäre in einer Hauptversammlung der Studio Babelsberg AG den Prozess des Abschlusses eines Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages eingeleitet, um die Aktivitäten der Studio Babelsberg AG und der Muttergesellschaft der Kino BidCo, die Cinespace Studios, dem zweitgrößten Studiobetreiber in Nordamerika, in einer globalen Produktionsplattform zu integrieren. Die damit verbundenen Synergien zwischen den beiden Unternehmen bieten Studio Babelsberg ein breiteres internationales Netzwerk, um ihre Dienstleistungen zu vermarkten und die Akquisitionsmöglichkeiten auf dem globalen Markt zu erweitern. Diese Chance könnte mittelfristig deutlich positiven Einfluss auf die Auslastung der Studios, den Umsatz und das Ergebnis haben, auch wenn für 2023 die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Synergieeffekte aufgrund der Streiks in den USA noch als sehr gering einzuschätzen ist. Dies gilt auch für die nachfolgend aufgeführten Chancen, die mittelfristig positive Effekte auf die Ertragslage des Konzerns haben könnten.

Die Nachfrage nach Streamingformaten, insbesondere hochwertigen Serien, ist in der COVID-19-Pandemie enorm gestiegen. Der PwC Global Entertainment and Media Outlook prognostiziert bis 2025 ein Wachstum von 10,6 Prozent in Subscription-Video-on-Demand (SVOD), was der Branche ein Wachstum auf 81,3 Milliarden US-Dollar bescheren soll. Aus Sicht des Vorstands ist der Trend zu mehr Streaming irreversibel und wird zukünftig die Studionachfrage prägen.

Für die Zukunft gilt Streamingdienste verstärkt als Produktionspartner für Studio Babelsberg zu gewinnen, um eine regelmäßige Auslastung zu sichern. Immer mehr deutsche und international tätige VoD-Anbieter treten als Produzenten eigener Filme und Serien auf. Zu den bekanntesten Anbietern gehören neben Netflix, Amazon und Sky, Apple TV, Disney, Paramount und HBOmax. Neben internationalen Formaten werden auch immer mehr deutschsprachige Stoffe und deutsche Themen für den globalen Markt verfilmt. Insbesondere hochbudgetierte, ausstattungsintensive High-End-Serien sind in den letzten Jahren neben den Kinofilmproduktionen für Studio Babelsberg unternehmensstrategisch immer wichtiger geworden. Angefangen mit Homeland (Fox 21 Television Studios/Showtime) in 2015, zwei Staffeln von Berlin Station (Paramount Television/Epix, 2016-2017) und zwei Staffeln Counterpart (Starz Entertainment, 2017-2018) wurden in den letzten Jahren bei Studio Babelsberg zwei Staffeln der Serie Dark (Netflix, 2018-2019) in Produktion gegeben, gefolgt u.a. von The Empress (Netflix, 2021), 1899 (Netflix, 2021), Der Greif (Amazon, 2021) sowie im Jahr 2022 von Bumper in Berlin (Peacock TV), Constellation (für Apple TV+), The Bends (20th Television) und einigen deutschsprachigen Projekten mit einem geringeren Drehumfang.

Die Investitionsentscheidung für den Bau der Außenkulisse 'Metropolitan Backlot/Neue Berliner Straße', die im Jahr 2014 realisiert wurde, sollte die Marktposition von Studio Babelsberg nachhaltig verbessern. Das Interesse an der Außenkulisse ist ununterbrochen vorhanden - auch 2022 wurden mehrere Projekte aus den Bereichen Film, Serie und Werbung hier durchgeführt. Diese Art permanenter Sets hat sich weltweit bewährt und nahezu jedes große Filmstudio verfügt über ein entsprechendes Angebot für Filmschaffende.

E. Schlusserklärung nach § 312 Abs. 3 AktG

Unsere Gesellschaft Studio Babelsberg AG erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme des Rechtsgeschäfts bekannt waren.

Potsdam, 21. August 2023

Studio Babelsberg AG

Dr. Carl L. Woebcken

Herman Andy Weltman

Christoph Fisser

André Bleeker

Ashley Rice

[1] Quelle: https://www.ffa.de/german-motion-picture-fund-gmpf.html?file=files/ffa/av-gmpf/weitere-informationen/spotlight_on_film-funding_in_germany_2023.pdf

[KKS1]Neu = 60,4%

Bilanz des Konzern zum 31.12.2022

Aktiva

	TEUR	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		37	45
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	29.024		29.554
2. Technische Anlagen und Maschinen	691		869
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.647		4.052
4. Anlagen im Bau	97		0
		33.459	34.475
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	182		269
2. Sonstige Beteiligungen	169		510
3. Ausleihungen an Unternehmen, mt denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0		497
		351	1.276
		33.847	35.796
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	244		203
2. Unfertige Leistungen	2.153		398
		2.397	601
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.456		1.405
2. Forderungen gegen Aktionäre	558		0
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	197		26
4. Sonstige Vermögensgegenstände	2.880		2.616
		5.091	4.047
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		40.092	19.150
		47.580	23.798
C. Rechnungsabgrenzungsposten		31	42
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		13	16
		81.471	59.652
Passiva
	TEUR	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	16.500		16.500
./. Nennbetrag Eigener Anteile	-819		-819
Ausgegebenes Kapital		15.681	15.681
II. Kapitalrücklage		5.189	5.189
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		2.683	2.683
IV. Konzernbilanzgewinn		25.671	23.540
		49.224	47.093
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	412		317
2. Sonstige Rückstellungen	3.042		1.865
		3.454	2.182
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.018		1.227
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	7.364		211
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.229		1.500
4. Sonstige Verbindlichkeiten	16.640		6.312
davon aus Steuern TEUR 435 (Vj. TEUR 317)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 115 (Vj. TEUR 100)
		28.251	9.250
D. Rechnungsabgrenzungsposten		0	1.127
E. Passive latente Steuern		542	0
		81.471	59.652

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzern zum 31.12.2022

	TEUR	2022 TEUR	2021 TEUR
1. Umsatzerlöse		108.685	120.004
2. Erhöhung (Vj. Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen		1.755	-2.585
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		59	131
4. Sonstige betriebliche Erträge		1.464	2.350
		111.963	119.900
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.231		2.581
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	61.015		69.935
		63.246	72.516
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	31.900		26.343
b) Soziale Abgaben	5.418		4.409
		37.318	30.752
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.218	1.239
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		4.911	5.449
		106.693	109.956
9. Ergebnisse aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	12		81
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	694		573
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	9		109
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen	1.842		573
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	49		80
		-1.176	110
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		1.125	314
davon Aufwendungen aus latenten Steuern TEUR 542 (Vj. TEUR 0)
15. Ergebnis nach Steuern		2.969	9.740
16. Sonstige Steuern		211	192
17. Konzernjahresüberschuss		2.758	9.548
18. Konzerngewinnvortrag		22.913	13.992
19. Konzernbilanzgewinn		25.671	23.540

Anhang des Konzern zum 31.12.2022

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Das Mutterunternehmen ist unter der Firma Studio Babelsberg AG mit Sitz in Potsdam im Handelsregister des Amtsgerichts Potsdam unter der Nummer HRB 18441 P eingetragen.

I. Allgemeine Angaben zu Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze

Vollkonsolidierung

In den Konzernabschluss sind neben der Studio Babelsberg AG die folgenden Gesellschaften einbezogen, bei denen der Studio Babelsberg AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:

Gesellschaft, Sitz	Anteil	über
1. Art Department Studio Babelsberg GmbH, Potsdam	100 %
2. Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH, Potsdam	100 %
3. Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %
4. Film Service Babelsberg GmbH, Potsdam	100 %	3.
5. Siebenundzwanzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
6. Siebenunddreißigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
7. Achtunddreißigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
8. Neununddreißigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
9. Vierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
10. Zweiundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
11. Dreiundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
12. Vierundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
13. Fünfundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
14. Sechsundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
15. Siebenundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
16. Achtundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
17. Neunundvierzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
18. Fünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
19. Einundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
20. Zweiundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
21. Dreiundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
22. Vierundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
23. Fünfundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam	100 %	3.
24. Central Scope Production GmbH, Potsdam	100 %
25. Babelsberg Motion Pictures International GmbH, Potsdam	100 %
26. Racer Film GmbH, Potsdam	100 %	3. 51 %
27. Traumfabrik Babelsberg GmbH, Potsdam	100 %

1) Erstkonsolidierung im Geschäftsjahr 2022

Die Dreiundfünfzigste bis Fünfundfünfzigste Babelsberg Film GmbH, Potsdam, sind im Jahr 2022 bar gegründet und erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen worden. Die Erstkonsolidierung erfolgte zum Gründungszeitpunkt. Die Neubewertungsbilanz zum Erstkonsolidierungszeitpunkt entsprach dabei jeweils der Eröffnungsbilanz der Gesellschaften. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für erstmals konsolidierte Unternehmen nach der Neubewertungsmethode (§ 301 HGB), für Gesellschaften, die vor dem 1. Januar 2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde unter Anwendung der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a. F.) in der Weise vorgenommen, dass bei den Zugängen der Anschaffungswert der Beteiligungen mit dem auf sie entfallenden Eigenkapital zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung verrechnet wurde. Das Eigenkapital wurde dabei mit dem Buchwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten angesetzt. Ein sich ergebender aktivischer Unterschiedsbetrag wird den Vermögensgegenständen insoweit zugerechnet, als deren beizulegender Wert über dem Buchwert lag. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert ausgewiesen und entsprechend § 309 Abs. 1 HGB abgeschrieben. Bei der Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode (ab 1. Januar 2010) wird der Wertansatz, der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an den in den Konzernabschluss einzubeziehenden Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag berücksichtigt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht, der diesen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beizulegen ist. Rückstellungen sind dabei nach § 253 Abs. 1 Satz 2 und 3 sowie Abs. 2 HGB und latente Steuern nach § 274 Abs. 2 HGB bewertet. Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert.

Equity-Bilanzierung

Die Equity-Bilanzierung der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode vor. Es handelte sich um die folgenden Gesellschaften:

Gesellschaft, Sitz	Anteil %	Buchwert der Anteile 31.12.2022 TEUR	Anteiliges Eigenkapital der Gesellschaft 31.12.2022 TEUR	Unterschiedsbetrag TEUR
Nefzer Babelsberg GmbH, Potsdam	50	169	169 1)	0
Volucap GmbH, Potsdam	23,75	1	81	80
Anagram Babelsberg Film GmbH, Potsdam	49,00	12	9	-3
		182

1) letzter verfügbarer Abschluss zum 31.12.2021

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der assoziierten Unternehmen enthält keinen Geschäfts- oder Firmenwert oder passiven Unterschiedsbetrag.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen der Muttergesellschaft erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände bewerteten wir, soweit gesetzlich nicht anders vorgeschrieben (z.B. § 256a HGB), höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die immateriellen Vermögensgegenstände, die bis auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus der Erstkonsolidierung entgeltlich erworben wurden, sowie Sach- und Finanzanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung von Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle nach § 255 HGB aktivierungspflichtigen Bestandteile. Planmäßige Abschreibungen nehmen wir linear vor. Die Nutzungsdauern für immaterielle Anlagegegenstände, für Technische Anlagen und Maschinen und für Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung weichen nicht wesentlich von den steuerlich zulässigen Nutzungsdauern ab..Geringwertige Anlagegüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250 und EUR 1.000 betragen, werden zu einem Sammelposten zusammengefasst und über fünf Jahre mit jeweils 20 % abgeschrieben. Die Abschreibung des Firmenwertes erfolgte bis zur Vollabschreibung in 2009 über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Zugänge bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthalten neben erworbenen Anteilen anteilige Jahresüberschüsse. Unter den Abgängen sind anteilige Jahresfehlbeträge sowie Dividendenausschüttungen und veräußerte Anteile erfasst. Sonstige Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens und Ausleihungen werden zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Das Wahlrecht nach § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB (Abschreibung bei nur vorübergehender Wertminderung) wird dabei nicht angewendet. Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bewerteten wir zu durchschnittlichen Anschaffungskosten, unfertige Leistungen zu Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips. Die Herstellungskosten enthalten Einzelkosten zuzüglich angemessener Teile der Gemeinkosten (handelsrechtliche Untergrenze). Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten bzw. abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und für das allgemeine Kreditrisiko zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Kassenbestände und Bankguthaben sind zum Nominalwert angesetzt. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die für Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen. Die Anschaffungskosten eigener Aktien werden seit dem 1. Januar 2010 in Höhe des rechnerischen Anteils am Grundkapital vom gezeichneten Kapital abgesetzt, im Übrigen wurden die Anschaffungskosten mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet. Bei der Bemessung der Rückstellungen wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) gebildet worden. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, sofern vorhanden, werden grundsätzlich mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Die angewandten Zinssätze basieren auf den Abzinsungssätzen der Deutschen Bundesbank gemäß § 253 Abs. 2 HGB. Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden, sofern vorhanden, grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung. Soweit im Rahmen des Erwerbs von Tochterunternehmen steuerliche Verlustvorträge mit erworben werden, für die innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verrechenbarkeit zu erwarten ist, wird die Möglichkeit, hierfür im Zuge der Kaufpreisaufteilung bis zum Ablauf der Anpassungsperiode i. S. d. § 301 Abs. 2 Satz 2 HGB aktive latente Steuern erfolgsneutral zu berücksichtigen, in Anspruch genommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet ausgewiesen. Die Aktivierung latenter Steuern, die aus Differenzen in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Unternehmen resultieren, unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts. In den Konzern sind Filmgesellschaften einbezogen, die im Rahmen eines Co-Produzentenvertrages Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Produktion von Filmen in Deutschland erbringen und mit Fertigstellung des Films sämtliche Rechte an diesen übertragen. Die Finanzierung der anfallenden Kosten erfolgt in diesen Fällen durch die Koproduktionspartner und durch Filmfördermittel, die zur Finanzierung eines Teils der inländischen Dienstleistungen gewährt werden. Die Umsatzerfassung erfolgt in diesen Fällen grundsätzlich nach Erbringung der einzelnen durch den Koproduktionspartner genehmigten und finanzierten bzw. vorfinanzierten Leistungen für den Film. Der auf den Kooperationspartner entfallende Teil des zu entrichtenden Entgelts für die erbrachten Dienstleitungen für die Filmproduktionen erfolgt unter Anrechnung vereinnahmter Fördermittel.

II. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Die aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über vier Jahre abgeschrieben. Zum Stichtag war der Geschäfts- oder Firmenwert vollständig abgeschrieben.

Angaben zum Anteilsbesitz (assoziierten Unternehmen ; § 313 Abs. 2 Nr. 4)

Gesellschaft, Sitz	Anteil	Eigen-Kapital TEUR	Jahres-Ergebnis TEUR
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
1. Nefzer Babelsberg GmbH, Potsdam	50,00 %	339 1)	251 1)
2. Volucap GmbH, Potsdam	23,75 %	342 2)	163 2)
3. Anagram Babelsberg Film GmbH, Potsdam	49,00 %	19 2)	-5 2)

Gesellschaft, Sitz	Anteil	Eigen-Kapital TEUR	Jahres-Ergebnis TEUR
Sonstige Beteiligungen
1. Warnuts Entertainment GmbH & Co.KG	18,73	800 3)	3)

1) Ungeprüfter Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021

2) Ungeprüfter Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

3) Die Gründung der Gesellschaft wurde am 4. Februar 2022 mit einem Kommanditkapital von TEUR 800 in das Handelsregister eingetragen. Für das zum 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr liegt noch kein Jahresabschluss vor

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen Aktionäre enthalten sonstige Forderungen (Kostenerstattungsansprüche) in Höhe von TEUR 558. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen an das Finanzamt aus Umsatzsteuer (TEUR 683) und Ertragssteuern (TEUR 704) sowie Verauslagungen für Koproduktionspartner in Höhe von TEUR 1.223, hier insbesondere der 54. Babelsberg Film GmbH für das Projekt Bends (TEUR 383) und der Film Service Babelsberg GmbH für das Projekt The Ballad of songbirds an snakes (TEUR 301).

Latente Steuern

Es bestehen aktive latente Steuern gemäß § 274 HGB auf temporäre Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bei den Grundstücken und Anteilen an verbundenen Unternehmen und auf körperschaft- und gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Darüber hinaus bestehen passive latente Steuern gemäß § 306 HGB aus quasi-permanenten Differenzen aus Konsolidierungsmaßnahmen. Der für die Berechnung zugrunde gelegte Steuersatz beträgt 31,8 %. Die aktiven latenten Steuern gemäß § 274 HGB werden mit den passiven latenten Steuern gemäß § 306 HGB zusammengefasst und saldiert. Die Aktivierung des bestehenden Aktivüberhangs der latenten Steuern unterblieb in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts im Vorjahr. In 2022 besteht ein Passivüberhang.

Eigenkapital

Das Grundkapital der Studio Babelsberg AG ist eingeteilt in EUR 16.499.990,00 auf den Namen lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem rechnerischen anteiligen Betrag des Grundkapitals von je EUR 1,00. Die zum 31. Dezember 2009 innerhalb des Postens Wertpapiere ausgewiesenen eigenen Anteile (Anzahl eigene Anteile: 819.020, Anteil am Grundkapital 5%) in Höhe von EUR 1,6 Mio. wurden zum 1. Januar 2010 im Zuge der Anwendung der Neuregelungen des BilMoG in Höhe des Nennbetrags der Aktien offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt (EUR 0,8 Mio.) und der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennbetrag und den Anschaffungskosten der eigenen Anteile (EUR 0,8 Mio.) mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet. Der rechnerische Anteil eigener Aktien am Grundkapital beträgt wie im Vorjahr insgesamt TEUR 819. Der Erwerb der eigenen Aktien erfolgte für geplante Akquisitionen mit Aktientausch.

Der Konzernbilanzgewinn hat sich wie folgt entwickelt:

	TEUR
Konzernbilanzgewinn am 31.12.2021	23.540
Ausschüttung für 2021	-627
Gewinnvortrag	22.913
Konzernjahresüberschuss	2.758
Konzernbilanzgewinn am 31.12.2022	25.671

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen betreffen Körperschaft- und Gewerbesteuerzahlungen der Studio Babelsberg AG (TEUR 198) und der Konzern-Töchter (TEUR 119) für das Jahresergebnis 2021. Die Bescheide zu den im Geschäftsjahr 2022 eingereichten Steuererklärungen für 2021 ergingen in 2023. Für das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 der Studio Babelsberg AG wurde unter Anrechnung der bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Forderung gegen das Finanzamt für Körperschaft- und Gewerbesteuer von insgesamt TEUR 360 eingestellt. Für weitere Konzerntöchter wurde eine Rückstellung in Höhe von TEUR 95 gebildet.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden für ausstehende Rechnungen (TEUR 398), Jahresabschlusskosten und Steuerberatung (TEUR 165), Bonus- und Gehaltsnachzahlungen (TEUR 713) sowie für Überstunden, nicht genommenen Urlaub und Berufsgenossenschaft (TEUR 1.765) gebildet. Bei der Konzerntochter Art Department Studio Babelsberg GmbH wurden Rückstellungen aus Zeitwertkonten (TEUR 50; Vj. TEUR 41) mit dem Deckungsvermögen aus der Versicherung aus der Zeitkontenrückdeckung (TEUR 63; Vj. TEUR 57) saldiert. Es ergab sich ein aktivischer Überhang von TEUR 13 (Vj. TEUR 16). Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens entsprechen dem beizulegenden Zeitwert (TEUR 63; Vj. TEUR 57), der mit fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips ermittelt wurde (§ 255 Abs. 4 Satz 3 HGB i. V. m. § 253 Abs. 4 HGB). Die in diesem Zusammenhang in der Gewinn- und Verlustrechnung verrechneten Aufwendungen und Erträge sind nicht wesentlich.

Verbindlichkeiten

Die Zusammensetzung sowie die Laufzeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:

In TEUR	Gesamt	Davon mit einer Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit		Bis 1 Jahr	Über 1 Jahr	Davon 5 Jahre
Gegenüber Kreditinstituten	1.018	214	804	197
- Vorjahr	1.227	209	1.018	360
Erhaltende Anzahlungen	7.364	7.364	0	0
- Vorjahr	211	211	0	0
Aus Lieferungen und Leistungen	3.229	3.229	0	0
- Vorjahr	1.500	1.500	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	16.424	16.424	0	0
- Vorjahr	6.312	6.312	0	0
Summe	28.035	27.231	804	197
- Vorjahr	9.250	8.232	1.108	360

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen drei Darlehen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam (MBS). Für das Grundstück Neue Berliner Straße bestand für zwei Darlehen (ursprünglich je TEUR 700, 31.12.2022 TEUR 496) eine Grundschuld in Höhe von TEUR 1.400 zugunsten der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam (MBS). Die Löschung wurde im Geschäftsjahr 2023 von der MBS bewilligt, die Eintragung im Grundbuch wird erwartet. Darüber hinaus besteht ein weiterer Kredit zur Finanzierung des Kaufs eines Grundstücks in der Ahornstraße (ursprünglich TEUR 800, 31.12.2022 TEUR 522) der durch eine Grundschuld auf das erworbene Grundstück in gleicher Höhe besichert wurde.

III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Sämtliche Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich im Inland erzielt. Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Produktionsdienstleistungen	95.182	103.174
Ausstattung / Requisiten	6.744	6.959
Studiobetrieb	3.768	7.022
Übrige Umsatzerlöse	2.991	2.849
	108.685	120.004

Der Rückgang der Umsatzerlöse (sie wurden insbesondere von den BF-Töchtern erbracht) um EUR 11,3 Mio. resultiert hauptsächlich aus der gegenüber dem Vorjahr geringeren Auftragssituation und damit verbundenen Auslastung der Ateliers durch internationaler Großprojekte. Die Umsatzerlöse der Studio Babelsberg Gruppe wurden im Wesentlichen durch Produktionsdienstleistungen, die Erbringung von Leistungen in den Bereichen Ausstattung und Requisite sowie die Vermietung von Studioräumen einschließlich der notwendigen technischen Ausstattung realisiert. Die Erbringung von Produktionsdienstleistungen erfolgt über die in den Konzern einbezogenen Filmgesellschaften, die als inländische Dienstleister oder Co-Produzenten, die bei Fertigstellung des Films sämtliche Rechte an den Koproduktionspartner übertragen, tätig werden. Das durch den Auftraggeber oder Koproduktionspartner zu entrichtende Entgelt deckt die beim Dienstleister bzw. Co-Produzenten angefallenen Kosten, wobei die durch den Dienstleister oder den Co-Produzenten vereinnahmten Fördermittel zur Finanzierung des Films angerechnet werden. In den Umsätzen sind deshalb auch die zur Leistungserbringung gewährten Fördermittel enthalten. Sofern Fördermittel erst nachlaufend, d.h. nach der Leistungserbringung ausgezahlt werden, führen die Zahlungen zu einem verringerten Finanzierungsanteil, der durch den Kooperationspartner zu tragen ist und werden daher an diesen ausgekehrt.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 1.218 resultieren aus planmäßigen Abschreibungen. Darüber hinaus wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 1.842 vorgenommen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen beinhalten Abschreibungen auf eine Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen (TEUR 95), Abschreibungen von sonstigen Beteiligungen an Filmproduktionen (TEUR 556) aufgrund von Ertragslosigkeit oder negativen Ertragsprognosen der Beteiligungen an den Filmproduktionen, die Abwertung der Berechnung der Zinsen für ein bereits vollständig abgeschriebenes Darlehen an die Silver Slate LLC. Delaware, USA, (TEUR 694) und eines Darlehens an ein Unternehmen mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht (TEUR 496).

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 161 und periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 291 enthalten, welche hauptsächlich aus der Abrechnung der Betriebskosten für vorangegangene Jahre (TEUR 86) resultieren. Des Weiteren beinhalten die periodenfremden Erträge Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von TEUR 21. Aufwendungen oder Erträge aus der Währungsumrechnung fielen wie im Vorjahr nicht an.

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, Zinserträge und -aufwendungen

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens resultieren in Höhe von TEUR 694 (Vj. TEUR 573) aus einer Ausleihung an die Silver Slate LLC, Delaware, USA. Im Vorjahr war der Betrag unter den Zinserträgen erfasst, daher wurde eine Anpassung des Ausweises des Vorjahres vorgenommen. Bei der Konzerntochter Art Department Studio Babelsberg GmbH wurden zudem Rückstellungen aus Zeitwertkonten gebildet. Aus der Aufzinsung dieser Rückstellung entstanden Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 3 (Vj. Zinsaufwand TEUR 1).Zinsaufwendungen beinhalten Darlehenszinsen für den Erwerb des Geländes Neue Berliner Straße und des Grundstücks in der Ahornstraße (TEUR 29).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fielen fast ausschließlich für das Geschäftsjahr 2022 an und in Höhe von TEUR 542 aus dem Aufwand für die Zuführung zu den passiven latenten Steuern. Vom laufenden Steueraufwand des Geschäftsjahres entfallen TEUR 322 auf die Steuern vom Einkommen und Ertrag der Muttergesellschaft.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	31.12.2022 TEUR
Miet- und Leasingverträge
im Folgejahr	217
im 2. bis 5. Jahr	769
ab 6. Jahr jährlich (bis 2029)	189
Gesamtbetrag	1.175

IV. Weitere Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds umfasst frei verfügbare Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, wie sie in der Bilanz ausgewiesen sind. Einzahlungen aus weiterzuleitenden Filmfördermitteln sind im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen, da diese bereits fertiggestellte Filmprojekte betreffen, bei denen eine Vorfinanzierung durch die auftraggebenden Koproduktionspartner erfolgte.

V. Vorgänge nach Schluss des Geschäftsjahres

Seit Mai bzw. Juli 2023 beeinflussen die zwei großen Gewerkschaftsstreiks in den USA (Drehbuchautoren WGA und Schauspieler SAG-AFTRA) die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften. Aufgrund der Ungewissheit des Streikausgangs, d.h. eines Ereignisse, dass außerhalb des Einflussbereichs der Studios Babelsberg AG und des Konzerns liegt, geht der Vorstand von einer schlechten Gesamtauslastung der Studios im Vergleich zu den Vorjahren aus. Das Jahresergebnis der Studio Babelsberg AG und das Konzernergebnis 2023 werden nach heutiger Einschätzung negativ ausfallen, da auch bei einer aufgrund der Streiksituation nicht zu erwartenden Verbesserung der Auslastung in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 das negative Ergebnis der ersten sieben Monate nicht mehr ausgeglichen werden kann. Die Dauer der Streikverhandlungen und daher auch der Zeitraum bis neue Produktionen grünes Licht erhalten, können noch nicht realistisch eingeschätzt werden. Aufgrund der streikbedingt eingebrochenen Auftragslage und der schlechten Auslastung in den Geschäftsbereichen Studiobetrieb, Verwaltung, Requisitenfundus und Produktionsdienstleistungen hat der Vorstand als Maßnahme zur Wahrung der Liquidität beschlossen, ab dem 1. September 2023 Kurzarbeit in den genannten Bereichen einzuführen. Die Finanzierung der Studio Babelsberg AG und des Konzerns bleibt nach unseren derzeitigen Planungen aber aufgrund der vorhandenen Liquidität der Studio Babelsberg AG und einiger Tochtergesellschaften und der eingeleiteten kostensenkenden Maßnahmen auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen in 2023 und bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 gewährleistet. Zudem hat die außerordentliche Hauptversammlung der Studio Babelsberg AG hat am 31. März 2023 dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zwischen der Studio Babelsberg AG und ihrer Mehrheitsaktionärin, der Kino BidCo GmbH, zugestimmt. Der Vertrag wird mit Eintragung in das Handelsregister des Amtsgerichts Potsdam wirksam. Am 15. August 2023 hat das Oberlandesgericht Brandenburg im Freigabeverfahren dem Antrag der Studio Babelsberg AG auf Eintragung stattgegeben. Die Verpflichtung zur Gewinnabführung bzw. Verlustausgleich besteht somit erstmals für das Geschäftsjahr 2023, das Jahr, im dem der Vertrag wirksam wird. Die Verpflichtung ist jeweils mit Feststellung des Jahresabschlusses für das betreffende Geschäftsjahr der Studio Babelsberg AG fällig.

VI. Sonstige Angaben

Vorstand

• Dr. Carl L. Woebcken, Vorstandsvorsitzender

• Herman Handmaker Weltmann, Vorstandsvorsitzender seit 1. September 2022

• Ashley Rice, Co-Managing Partner & Präsident der CINESPACE Studios, , stellvertretende Vorstandsvorsitzende seit 1. September 2022

• Christoph Fisser, Vorstand

• Marius Schwarz, Finanzvorstand bis 30. Juni 2022

• Andreas Jozef Bleeker, Finanzvorstand seit 1. September 2022

Aufsichtsrat

• Michael Abel (ab 17. Februar 2022),

Investmentmanager, London

(Aufsichtsratsvorsitzender)

• Matthias Platzeck (bis 27.08.2022),

Ministerpräsident des Landes Brandenburg a.D.

(Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)

• Maria Terzini (ab 17. Februar 2022),

Vice President, TPG Real Estate, London

stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende

• Ty Warren (ab 17. Februar 2022),

ehemaliger Vice President of Worldwide Physical Productions bei Netflix, USA

• Dr. Roland Folz (bis 14. Februar 2022),

CEO solarisBank AG, Berlin

(Aufsichtsratsvorsitzender)

• Dr. Bertrand Malmendier (bis 14. Februar 2022),

Rechtsanwalt, Malmendier Legal, Berlin

Gesamtbezüge des Vorstandes

Die Bezüge des Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 953.

Für die Bezüge nach § 314 Nr. 6b wird § 314 Abs. 3 in Anspruch genommen.

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf TEUR 15.

Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB

Folgende Tochterunternehmen nehmen die Erleichterungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch:

- Art Department Studio Babelsberg GmbH, Potsdam,

- Central Scope Production GmbH, Potsdam.

Abschlussprüferhonorar

Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt ausschließlich für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 153.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter (im Durchschnitt von 12 Monaten):

gewerbliche Arbeitnehmer und Angestellte	107
Filmprojektbezogene befristete Mitarbeiter	466
	573
Auszubildende	17
	590

Konzernverhältnisse

Die Muttergesellschaft der Studio Babelsberg AG, Potsdam, ist die Kino BidCo GmbH, Frankfurt am Main. Sie hat bislang noch kein Konzernabschluss und Konzernlagebericht veröffentlicht. Sie stellt den Konzernabschluss jeweils für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Der von der Kino BidCo GmbH, Frankfurt am Main, aufgestellte Konzernabschluss und Konzernlagebericht ist im Unternehmensregister zu veröffentlichten. Den Konzernabschluss für den größten Kreis stellt die Cinema Holdings 2021, LLC, Delaware, USA, auf. Der Konzernabschluss wird nicht offengelegt.

Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss der Studio Babelsberg AG in Höhe von TEUR 2.786 und den Gewinnvortrag (TEUR 18.026) auf neue Rechnung vorzutragen. Weiterhin schlägt der Vorstand vor, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von 0,04 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie an die Aktionäre zu zahlen.

Potsdam, 21. August 2023

Studio Babelsberg AG

Dr. Carl L. Woebcken

Christoph Fisser

Herman Weltman

Ashley Rice

Andreas Bleeker

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 TEUR	Zugänge TEUR	Umgliederung TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2022 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.427	0	0	0	7.427
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.696	0	0	0	1.696
	9.123	0	0	0	9.123
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	72.447	37	0	0	72.484
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.931	20	0	230	10.721
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.019	40	0	306	6.753
4. Anlagen im Bau	0	97	0	0	97
	90.397	194		536	90.055
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	269	13	-4	0	278
2. Sonstige Beteiligungen	1.722	211	4	0	1.937
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	497	0	0	1	496
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	387	0		0	387
5. Sonstige Ausleihungen	9.544	694	0	0	10.238
	12.419	918		1	13.336
	111.939	1.112		537	112.514
Übertrag

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge	31.12.2022 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.382	8	0	7.390
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.696	0	0	1.696
	9.078	8	0	9.086
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	42.893	567	0	43.460
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.062	198	230	10.030
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.967	445	306	3.106
4. Anlagen im Bau	0	0	0	0
	55.922	1.210	536	56.596
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	96	0	96
2. Sonstige Beteiligungen	1.212	556	0	1.768
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	496	0	496
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	387	0	0	387
5. Sonstige Ausleihungen	9.544	694	0	10.238
	11.143	1.842	0	12.985
	76.143	3.060	536	78.667
Übertrag

	Buchwerte
	31.12.2021 TEUR	31.12.2022 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	45	37
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	45	37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	29.554	29.024
2. Technische Anlagen und Maschinen	869	691
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.052	3.647
4. Anlagen im Bau	0	97
	34.475	33.459
III. Finanzanlagen	269	182
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	510	169
2. Sonstige Beteiligungen	497	0
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0
5. Sonstige Ausleihungen	1.276	351
	35.796	30.349

Konzern-Eigenkapitalspiegel für 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Nennbetrag Eigener Anteile bestimmt sind TEUR	Ausgegebenes Kapital TEUR
	0	0	0
Stand am 31.12.2020	16.500	-819	15.681
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung
Sonstiges
Konzernjahrsüberschuss
Stand am 31.12.2021	16.500	-819	15.681
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung
Konzernjahrsüberschuss
Stand am 31.12.2022	16.500	-819	15.681

	Kapitalrücklagenach § 272 Abs. 2 Nr. 1 TEUR	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Gewinn-Rücklagen TEUR
Stand am 31.12.2020	3.000	2.189	5.189	2.683
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung
Konzernjahrsüberschuss
Stand am 31.12.2021	3.000	2.189	5.189	2.683
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung
Konzernjahrsüberschuss
Stand am 31.12.2022	3.000	2.189	5.189	2.683

	Gewinnvortrag vortrag TEUR	Konzernjahresüberschuss TEUR	Konzernbilanzgewinn TEUR	Eigenkapital der Studio Babelsberg AG TEUR
Stand am 31.12.2020	8.702	10.778	19.480	43.033
Umgliederung Vorjahresergebnis	10.778	-10.778
Dividenausschüttung	-5.488		-5.488	-5.488
Sonstiges
Konzernjahrsüberschuss		9.548	9.548	9.548
Stand am 31.12.2021	13.992	9.548	23.540	47.093
Umgliederung Vorjahresergebnis	9.548	-9.548
Dividenausschüttung	-627		-627	-627
Konzernjahrsüberschuss		2.758	2.758	2.758
Stand am 31.12.2022	22.913	2.758	25.671	49.224

	Nicht beherrschende Anteile Summe TEUR	Konzerneigenkapital Summe TEUR
Stand am 31.12.2020	-5	43.028
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung		-5.488
Sonstiges	5	5
Konzernjahrsüberschuss		9.548
Stand am 31.12.2021	0	47.093
Umgliederung Vorjahresergebnis
Dividenausschüttung		-627
Konzernjahrsüberschuss		2.758
Stand am 31.12.2022	0	49.224

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2022

	2022 TEUR	2021 TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	2.758	9.548
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.060	1.812
Zunahme der Rückstellungen	1.177	72
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	0	-1.504
Zunahme (Vj. Abnahme) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.470	2.610
Zunahme (Vj. Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	5.875	-6.866
Zinsaufwendungen/-erträge, Erträge aus Ausleihungen Finanzanlagevermögen	-653	-602
Fortschreibung des Beteiligungsansatzes assoziierte Unternehmen	-12	-81
Ertragsteueraufwand/-ertrag	1.125	314
Ertragsteuerzahlungen	-844	-2.081
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	10.016	3.222
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-194	-1.330
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-211	-653
Erhaltene Zinsen	4	0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-401	-1.983
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Tilgung von Krediten	-209	-203
Gezahlte Dividenden	-627	-5.488
Einzahlungen aus weiterzuleitenden Filmfördermitteln	12.208	0
Gezahlte Zinsen	-45	-78
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	11.327	-5.769
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	20.942	-4.530
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	19.150	23.680
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	40.092	19.150
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	40.092	19.150
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	40.092	19.150

Bestätigungsvermerk

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Studio Babelsberg AG, Potsdam, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "Konzernlagebericht") der Studio Babelsberg AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Potsdam, den 28. August 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Sternberg, Wirtschaftsprüfer

Meier, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

nach dem Einstieg der Kino BidCo GmbH als neuer Ankerinvestor in der ersten Jahreshälfte 2022 war das Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen durch die finanzielle Neuausrichtung der Studio Babelsberg AG und personelle Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat geprägt. Im August 2022 fand die Hauptversammlung der Gesellschaft aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie erneut virtuell statt. Vorstand und Aufsichtsrat haben die Gesellschaft im vergangenen Jahr abermals erfolgreich durch die COVID-19-Pandemie gesteuert und die damit verbundenen Herausforderungen für die Finanz- und Liquiditätssituation sowie für das Geschäftsmodell gemeistert. Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2022 sowohl seine Beratungsaufgaben als auch seine Kontrollaufgaben kontinuierlich wahrgenommen.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats und Interessenkonflikte

Im Jahr 2022 legten die folgenden Aufsichtsratsmitglieder ihr Aufsichtsratsmandat nieder: Dr. Bertrand Malmendier hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats am 13. Januar 2022 mit Wirkung zum 14. Februar 2022 niedergelegt. Dr. Roland Folz hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats am 13. Januar 2022 mit Wirkung zum 14. Februar 2022 niedergelegt. Matthias Platzeck hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats am 27. Juli 2022 mit Wirkung zum 25. August 2022 niedergelegt. Seit August 2022 setzt sich der Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern zusammen: Michael Abel (Vorsitzender), Maria Terzini (stellvertretende Vorsitzende) und Ty Warren. Im Geschäftsjahr 2022 sind dem Aufsichtsrat keine Interessenskonflikte bekannt geworden. Der Aufsichtsrat hat vor jeder Sitzung geprüft, ob es zu einzelnen Tagesordnungspunkten Interessenkonflikte geben könnte. In der Hauptversammlung am 30. August 2022 wurden Herr Michael Abel, Frau Maria Terzini und Herr Ty Warren zu Mitgliedern des Aufsichtsrats gewählt und die Möglichkeit, die Hauptversammlung der Gesellschaft virtuell abzuhalten, in die Satzung der Gesellschaft aufgenommen. Darüber hinaus hat die Hauptversammlung den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss einschließlich des dazugehörigen zusammengefassten Lageberichts sowie den Bericht des Aufsichtsrats zur Kenntnis genommen, die Verwendung des Bilanzgewinns genehmigt, Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer gewählt.

Überblick über die Tätigkeit des Aufsichtsrats

Aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Reise- und Kontaktbeschränkungen tagte der Aufsichtsrat hauptsächlich in Form von Videokonferenzen. Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat schriftlich und mündlich über den Geschäftsverlauf und die Geschäftsentwicklung, die aktuelle Lage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften, die Risikolage, das Risikomanagement, die kurz- und langfristige Planung sowie über Investitionen und organisatorische Maßnahmen. Wir haben die Berichte und Beschlussvorschläge des Vorstands eingehend geprüft. Wir haben die Arbeit des Vorstands kontinuierlich überwacht und ihn bei der Wahrnehmung seiner Geschäftsführungsaufgaben, der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens und in wichtigen Einzelfragen beraten. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen regelmäßig von den Mitgliedern des Vorstands über aktuelle Entwicklungen und relevante Ereignisse im Unternehmen informiert. Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2022 vier ordentliche Sitzungen abgehalten, in denen der Vorstand über die Lage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften sowie über alle aktuellen und strategisch wichtigen Themen berichtet hat. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat in mehreren informellen Sitzungen und Videokonferenzen eingehend mit einzelnen Sonderthemen befasst.

Im zweiten Quartal 2022 wurden dem Aufsichtsrat die Planungen für die Geschäftsjahre 2022 - 2027 vorgelegt, die der Vorstand im ersten Quartal 2022 erstellt hatte. Am 13. Mai 2022 hat der Aufsichtsrat in Anwesenheit des Abschlussprüfers den von der Ernst & Young GmbH geprüften und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 2. Mai 2022 versehenen Jahresabschluss 2021 mit dem zusammengefassten Lagebericht der Gesellschaft festgestellt. Der Konzernabschluss mit dem zusammengefassten Lagebericht in der von der Ernst & Young GmbH geprüften und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 2. Mai 2022 versehenen Fassung wurde gebilligt. Darüber hinaus prüfte der Aufsichtsrat den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. Wir hatten bereits im letzten Jahr über diese Billigung berichtet. Am 1. Juni 2022 wurde der Aufsichtsrat per E-Mail über die überarbeitete Planung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 informiert. Am 28. Juni 2022 hat der Aufsichtsratsvorsitzende auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Beendigung des Dienstvertrages zwischen der Studio Babelsberg AG und Herrn Marius Schwarz verzichtet. In einer Videokonferenzsitzung am 22. August 2022 hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass der Vorstand der Gesellschaft um drei Mitglieder erweitert wird und somit aus fünf Mitgliedern besteht. Herr Herman Weltman, Frau Ashley Rice und Herr André Bleeker wurden mit Wirkung zum 1. September 2022 zu neuen Vorstandsmitgliedern ernannt. Am 22. September 2022 hat der Aufsichtsrat im schriftlichen Verfahren den Aufsichtsratsvorsitzenden ermächtigt, die Vorstandsdienstverträge mit den neu bestellten Vorstandsmitgliedern zu unterzeichnen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Herrn Herman Weltman zum Co-Vorsitzenden des Vorstands ernannt, Frau Ashley Rice zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt, die bestehende Geschäftsordnung des Vorstands und die bestehende Geschäftsordnung des Aufsichtsrats aufgehoben und überarbeitet und Frau Maria Terzini zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

Ausschüsse des Aufsichtsrates

Ausschüsse des Aufsichtsrats wurden nicht gebildet, da der Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern besteht und somit die Einrichtung gesonderter Ausschüsse nicht erforderlich war. Alle anstehenden Themen und Fragen wurden direkt in den Aufsichtsratssitzungen besprochen.

Prüfung der Jahres- und Konzernabschlüsse

Der Jahresabschluss der Studio Babelsberg AG zum 31. Dezember 2022 und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022, beide nach den Vorschriften des HGB aufgestellt, sowie der für die Gesellschaft und den Konzern zusammengefasste Lagebericht wurden von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich eingehend mit den Unterlagen befasst. Die Prüfungsberichte lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrates vor. Darüber hinaus erläuterte der verantwortliche Abschlussprüfer in der Aufsichtsratssitzung am 29. August 2023 die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung, die in seinem Beisein ausführlich diskutiert wurden. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2022, den Konzernabschluss 2022 und den zusammengefassten Lagebericht geprüft, keine Einwendungen erhoben und dem Ergebnis der Abschlussprüfung zugestimmt. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht der Studio Babelsberg AG für das Jahr 2022 gebilligt. Der Einzelabschluss der Studio Babelsberg AG ist damit im Sinne des § 172 Satz 1 AktG festgestellt.

Prüfung des Abhängigkeitsberichts 2022 durch den Aufsichtsrat

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zur Mehrheitsaktionärin Kino BidCo GmbH und zu den mit ihr verbundenen Unternehmen erstellt. Dieser Abhängigkeitsbericht wurde durch den Abschlussprüfer geprüft. In seinem Bestätigungsvermerk hat der Abschlussprüfer bestätigt, dass die tatsächlichen Angaben im Abhängigkeitsbericht richtig sind und dass bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war bzw. dass Nachteile ausgeglichen worden sind. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht und die Bestätigung des Abschlussprüfers in Anwesenheit des Abschlussprüfers am 29. August 2023 geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und die Bestätigung des Abschlussprüfers.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und alles, was im Jahr 2022 erreicht wurde.

Potsdam, 29. August 2023

Michael Abel, Vorsitzender des Aufsichtsrats