Vitanas AcquiCo GmbH

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Vitanas AcquiCo GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Vitanas AcquiCo GmbH, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Vitanas AcquiCo GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die in Abschnitt VI des Konzernlageberichts enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 14. Juni 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Seidel, Wirtschaftsprüfer

Polenzky, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

			31.12.2020
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.368.916,72		7.590.967,15
2. Geschäfts- oder Firmenwert	48.793.457,15		57.462.455,19
3. Geleistete Anzahlungen	0,00		32.549,60
		55.162.373,87	65.085.971,94
II. Sachanlagevermögen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.718.079,00		2.013.371,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	655.590,06		553.942,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.190.756,86		5.372.134,93
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.876,00		94.035,40
		7.580.301,92	8.033.483,83
III. Finanzanlagevermögen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00		13.440.965,05
		0,00	13.440.965,05
		62.742.675,79	86.560.420,82
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	697.025,94		1.097.490,22
2. Unfertige Leistungen	250.884,63		161.967,21
		947.910,57	1.259.457,43
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.957.780,89		4.405.559,83
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	35.666,64		1.252.433,49
3. Sonstige Vermögensgegenstände	8.657.529,68		7.464.024,01
		14.650.977,21	13.122.017,33
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		14.144.982,34	10.969.112,83
		29.743.870,12	25.350.587,59
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		322.467,87	259.971,61
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		33.286.516,83	29.138.680,66
		126.095.530,61	141.309.660,68

Passiva

			31.12.2020
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		25.000,00	25.000,00
II. Konzernbilanzverlust		-33.311.516,83	-29.163.680.66
		-33.286.516,83	-29.138.680,66
davon nicht durch Eigenkapital gedeckt		33.286.516,83	29.138.680,66
		0,00	0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	32.498.124,00		26.987.337,00
2. Steuerrückstellungen	2.024.357,26		491.478,49
3. Sonstige Rückstellungen	21.318.803,31		19.108.562,02
		55.841.284,57	46.587.377,51
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.717.116,97		2.043.203,72
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.298.737,58		7.023.296,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	43.134.454,74		55.320.379,66
4. Sonstige Verbindlichkeiten	19.397.814,11		28.464.393,53
		68.548.123,40	92.851.272,91
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		120.720,36	607,98
E. PASSIVE LATENTE STEUERN		1.585.402,28	1.870.402,28
		126.095.530,61	141.309.660,68

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		263.210.710,43		243.680.044,14
2. Erhöhung / Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen		88.917,42		-5.767,19
3. Sonstige betriebliche Erträge		12.260.475,50		8.646.225,88
		275.560.103,35		252.320.502,83
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren	15.170.825,92		14.384.112,81
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	6.360.681,78		5.873.801,04
		21.531.507,70		20.257.913,85
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	129.372.628,17		119.291.854,32
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	30.665.593,67		24.210.507,70
davon für Altersversorgung 3.961.628,48 EUR (Vj. 111.075,51 EUR)
		160.038.221,84		143.502.362,02
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		12.471.338,37		12.319.968,27
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		77.905.322,94		86.790.547,63
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		386.212,77		397.032,46
davon von verbundenen Unternehmen 386.212,77 EUR (Vj. 397.032,46 EUR)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.577,35		3.379,91
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		6.996.538,94		6.152.473,90
davon an verbundene Unternehmen 2.881.662,61 EUR (Vj. 2.403.964,63 EUR)
davon Aufwendungen aus der Aufzinsung 2.527.377,00 EUR (Vj. 2.171.416,00 EUR)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		1.154.808,17		-126.584,25
12. Ergebnis nach Steuern		-4.148.844,49		-16.175.766,22
13. Sonstige Steuern		-1.008,32		-81.701,16
14. Konzernjahresfehlbetrag		-4.147.836,17		-16.094.065,06
15. Verlustvortrag		-29.163.680,66		-13.069.615,60
16. Konzernbilanzverlust		-33.311.516,83		-29.163.680,66

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2021

	2021	2020
	TEUR	TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	-4.148	-16.094
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	12.471	12.320
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	5.287	-2.550
Gewinn (-)Verlust (+) aus Anlageabgängen	24	34
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-1.280	-6.120
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	-5.624	2.499
Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (-)	6.994	6.149
Ertragsteuerertrag (-)/Ertragsteueraufwand (+)	1.155	-127
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	14.879	-3.889
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-1.921	-1.826
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-197	-922
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens und sonstigen Geschäftseinheiten	0	550
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.118	-2.198
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen (-) für Zinsen	-1.585	-1.574
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Krediten	0	9.827
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	0	-250
Auszahlungen (-) an (ehemaligen) Gesellschafter	-8.000	0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-9.585	8.003
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	3.176	1.916
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	10.969	9.053
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	14.145	10.969
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	14.145	10.969
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	14.145	10.969

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2021

	Mutterunternehmen			Konzern-
	Gezeichnetes Kapital	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz	eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
31.12.2019	25.000,00	-13.069.615,60	-13.044.615,60	-13.044.615,60
Konzern-Jahresfehlbetrag 2020	0,00	-16.094.065,06	-16.094.065,06	-16.094.065,06
31.12.2020	25.000,00	-29.163.680,66	-29.138.680,66	-29.138.680,66
Konzern-Jahresfehlbetrag 2021	0,00	-4.147.836,17	-4.147.836,17	-4.147.836,17
31.12.2021	25.000,00	-33.311.516,83	-33.286.516,83	-33.286.516,83

Konzernanhang für 2021

1. Allgemeine Angaben

Die Muttergesellschaft hat ihren Sitz in Berlin und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter der Registernummer HRB 190358 B mit der Firmenbezeichnung Vitanas AcquiCo GmbH eingetragen.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Der Konzernabschluss besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel sowie dem Konzernanhang.

Die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzernabschlusses ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten, die Fristigkeiten und weitere davon-Vermerke in diesem Anhang gemacht.

Der Konzern ist zum 31. Dezember 2021 bilanziell überschuldet. Die bilanzielle Überschuldung allein stellt keinen Insolvenztatbestand dar. Die bilanzielle Überschuldung beruht auf der planmäßigen Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes, die nach Handelsrecht vorzunehmen ist. Insgesamt beläuft sich die kumulierte Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31. Dezember 2021 auf TEUR 37.965. Aufgrund der von der Muttergesellschaft aufgestellten positiven Fortbestandsprognose, die auf einer positiven Cash-Flow Prognose beruht und aufgrund des positiven Eigenkapitals der Muttergesellschaft wurde von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ausgegangen.

2. Konsolidierungskreis und -grundsätze

In den Konsolidierungskreis sind aufgrund der Mehrheit der Stimmenrechte neben dem Mutterunternehmen, der Vitanas AcquiCo GmbH, Berlin, im Wege der Vollkonsolidierung die Konzerngesellschaften einbezogen, die im Beteiligungsspiegel genannt werden.

Die Konsolidierung im Zug der Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021 erfolgte entsprechend den Grundsätzen des § 300 ff. HGB.

Sämtliche einbezogene Konzernunternehmen haben zum 31. Dezember 2021 einen Jahresabschluss aufgestellt. Konzernabschlussstichtag ist mithin ebenfalls der 31. Dezember 2021.

Sämtliche einbezogene Jahresabschlüsse werden in Euro aufgestellt.

Bei der Kapitalkonsolidierung wurde die Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 HGB) angewandt. Dabei erfolgt die Verrechnung der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens. Das Eigenkapital wird dabei mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zum Zeitpunkt der jeweiligen erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss entspricht.

Bei der erstmaligen Einbeziehung der genannten Gesellschaften wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet resp. angesetzt, wobei insbesondere die Markenrechte der Handelsnamen sowie Kundenbeziehungen in der Konzernbilanz als Vermögensgegenstände angesetzt wurden.

Die Wertermittlung der Kundenbeziehungen erfolgte mit Hilfe der Residualmethode (Multi-period Excess Earnings Method) auf Basis zukünftiger Erträge und Aufwendungen, die den Kundenbeziehungen zugeordnet werden können. Die Prognose basiert auf einer Planungsrechnung für die entsprechenden Jahre. Die Bewertung der Markenrechte erfolgt nach der Lizenzpreisanalogie.

Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden aktiven Unterschiedsbeträge wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung gemäß § 301 Abs. 3 HGB als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Die Abschreibung erfolgt linear über eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Abschreibung wurde anhand des zeitlichen Nutzungspotenzials bestimmt.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Zwischenergebnisse im Umlaufvermögen, die aus konzerninternen Lieferungen resultieren, werden eliminiert.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen. Die Zinsen und ähnlichen Erträge sind ebenso mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer von zwei bis zehn Jahren um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Geschäfts- und Firmenwerte werden über zehn Jahre abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer wurde anhand des zeitlichen Nutzungspotenzials u. a. für Marken, Kundenbeziehungen und personelle Ressourcen bestimmt.

Sachanlagevermögen

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und werden, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen werden über folgende Nutzungsdauern vorgenommen:

Bauten und Außenanlagen:	10-33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen:	8-12 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung:	3-13 Jahre

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen, sobald dies wegen dauerhafter Wertminderungen erforderlich ist.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis einschließlich EUR 250 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Für Anlagenzugänge wird ein Sammelposten gebildet, wenn die Anschaffungs- und Herstellungskosten für das einzelne Anlagegut mehr als EUR 250 bzw. bis EUR 150 für die Jahre bis 2017, aber nicht mehr als EUR 1.000 betragen. Der jeweilige Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils mit einem Fünftel ergebniswirksam aufgelöst.

Erhaltene Zuschüsse zum Erwerb von Anlagevermögen werden als Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelöst.

Finanzanlagen

Bei den Finanzanlagen werden die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert unter Beachtung des niedrigeren beizulegenden Wertes angesetzt.

Vorräte

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips.

Bei den unfertigen Leistungen handelt es sich insbesondere um Leistungen an sogenannten Überliegerpatienten im Krankenhausbereich, die vor dem Bilanzstichtag aufgenommen, aber erst im neuen Geschäftsjahr entlassen und damit abgerechnet wurden. Die Bewertung erfolgte bei den noch nicht entlassenen Patienten entsprechend dem Fallpauschalenkatalog 2021 des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus. Bei den am Bewertungstag bereits entlassenen Patienten wurde die Rechnungssumme ohne durchlaufende Zuschläge auf die Behandlungstage der jeweiligen Periode zugeordnet. Aufgrund der in der Klinik einzig vorhandenen Fachdisziplin Geriatrie wurde sachgemäß keine Aufteilung nach Sach- und Personalkosten für Eingriffe vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Abschreibungen auf den beizulegenden Wert wurden in Form von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen durchgeführt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die liquiden Mittel wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten ist in Höhe der geleisteten Zahlungen angesetzt, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Rückstellungen

Als biometrische Rechnungsgrundlage zur Berechnung der Pensionsrückstellungen dienten die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der RückAbzinsV wurde der Nominalbetrag pauschal mit dem 10-jährigen durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Entsprechend wurde der von der Deutschen Bundesbank ermittelte Marktzins zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 1,87 % p. a. zugrunde gelegt. Des Weiteren wurde grundsätzlich ein Rententrend in Höhe von 1,00 % p. a. sowie grundsätzlich ein Entgelttrend in Höhe von 7,60 % p. a. im Jahr 2022, 3,00 % p. a. im Jahr 2023 und 2,00 % p. a. ab 2024 in den Einrichtungen und in Höhe von 3,80 % p. a. im Jahr 2022, 3,00 % p. a. im Jahr 2023 und 2,00 % p. a. ab 2024 in der Verwaltung zu Grunde gelegt. Im Vorjahr haben sich die Werte wie folgt dargestellt: Es wurde der von der Deutschen Bundesbank ermittelte Marktzins zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 2,30 % p. a. zugrunde gelegt. Des Weiteren wurde grundsätzlich ein Rententrend in Höhe von 0,20 % p. a. sowie ein grundsätzlich Entgelttrend in Höhe von 0,50 % p. a. in der Verwaltung und in Höhe von 2,5 % p. a. ab dem 1. April 2021 und 1,50 % p. a. ab 2022 angenommen. Eine Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde berücksichtigt. Als Bewertungsverfahren wurde die "Projected Unit Credit" (PUC) Methode angewandt. Die Veränderung der Pensionsrückstellung wird im operativen Ergebnis ausgewiesen. Der Aufzinsungseffekt sowie die Veränderungen aufgrund des Diskontierungssatzes werden im Finanzergebnis dargestellt.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zum 31. Dezember 2021 beträgt TEUR 2.607 (Vorjahr: TEUR 2.781). Dieser Bewertungsgewinn unterliegt grundsätzlich einer Ausschüttungssperre. Bei Abschluss eines Gewinnabführungsvertrags ist der Bewertungsgewinn jedoch nicht abführungsgesperrt.

Die sonstigen Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet und in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der allgemeinen Inflationsrate angesetzt

Die Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen und für Überbrückungsgeldverpflichtungen (Lohn- bzw. Gehaltsfortzahlungen im Todesfall) werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der RückAbzinsV pauschal mit dem 7-jährigen durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Entsprechend wurde der von der Deutschen Bundesbank ermittelte Marktzins zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 1,35 % p. a. zugrunde gelegt. Es wurde grundsätzlich ein Gehaltstrend in Höhe von 3,80 % p. a. im Jahr 2022, 3,00 % p. a. im Jahr 2023 und 2,00 % p. a. ab 2024 in der Verwaltung und in Höhe von 7,60 % p. a. im Jahr 2022, 3,00 % p. a. im Jahr 2023 und 2,00 % p. a. ab 2024 in den Einrichtungen und grundsätzlich eine Fluktuationsrate von 18,50 % p. a. zu Grunde gelegt. Im Vorjahr haben sich die Werte wie folgt dargestellt: Es wurde der von der Deutschen Bundesbank ermittelte Marktzins zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 1,60 % p. a. angesetzt. Es wurde ein Gehaltstrend in Höhe von 0,50 % p. a. in der Verwaltung und in Höhe von 2,5 % p. a. ab dem 1. April 2021 und 1,50 % p. a. ab 2022 in den Einrichtungen und eine Fluktuationsrate von 2,26 % p. a. angenommen. Als Bewertungsverfahren wurde ein modifiziertes Teilwertverfahren angewandt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen dienten die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Veränderung der Verpflichtungen wird im operativen Ergebnis ausgewiesen. Der Aufzinsungseffekt sowie die Veränderungen aufgrund des Diskontierungssatzes werden im Finanzergebnis dargestellt.

Rückstellungen aus privat- und öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen für Brandschutzmaßnahmen und ähnliche Maßnahmen werden gebildet und unter Instandhaltungsrückstellungen ausgewiesen, soweit die Umsetzungsverpflichtung bis zum Bilanzstichtag eingetreten ist.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet und in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der allgemeinen Inflationsrate angesetzt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Gewährte Einrichtungszuschüsse von Vermietern werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Es erfolgt eine erfolgswirksame Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer des bezuschussten Anlagevermögens.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten ist in Höhe von erhaltenen Einnahmen angesetzt, soweit diese Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenz bewertet und die Beträge der ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet ausgewiesen.

4. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die gesondert dargestellte Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist integraler Bestandteil dieses Konzernanhangs.

Geschäfts- oder Firmenwerte einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung von Anteilen werden über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Die Kapitalkonsolidierung der in 2017 erworbenen Anteile an der Vitanas Holding GmbH und ihren Tochtergesellschaften sowie der in 2018 nachträglich erworbenen Minderheitengeschäftsanteile führten zu einem als Geschäfts- oder Firmenwert aktivierten Unterschiedsbetrag, welcher im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 8.669 abgeschrieben wurde.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Von den sonstigen Vermögensgegenständen betreffen TEUR 1.710 (Vorjahr: TEUR 1.561) geleistete Mietkautionen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Sämtliche weiteren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen ein nicht im Konsolidierungskreis verbundenes Unternehmen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind alle noch nicht aufwandswirksamen Zahlungen angesetzt. Diese beinhalten vorausbezahlte Versicherungsbeiträge, Mietvorauszahlungen und andere Aufwendungen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft beträgt unverändert TEUR 25.

Das Konzerneigenkapital ist negativ und beträgt TEUR -33.287 (Vorjahr: TEUR -29.139).

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist aus dem Konzerneigenkapitalspiegel ersichtlich.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen (per 31. Dezember 2021 TEUR 2.024) wurden für anfallende Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer für die Geschäftsjahre 2018 bis 2021 gebildet. Seit September 2017 bilden die Gesellschaften Vitanas AcquiCo GmbH, Berlin, (Mutterunternehmen), Vitanas Holding GmbH, Berlin, Vitanas GmbH & Co. KGaA, Berlin, sowie Vitanas Facility Services GmbH, Berlin, einen ertragsteuerlichen Organkreis.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Personalrückstellungen, u. a. für Urlaub, Überstunden, Jubiläen und Prämien sowie Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen. Darüber hinaus enthalten die sonstigen Rückstellungen eine Rückstellung für eine drohende nachträgliche Kaufpreisanpassung aus dem Verkauf der Anteile an der HSI Hamburger Senioren Immobilien GmbH & Co. KG, Hamburg, in Höhe von 9 Mio. EUR. In 2018 wurden aus dem Verkauf dieser Anteile außergewöhnliche Erträge in Höhe von 17,4 Mio. EUR realisiert.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten ergeben sich im Einzelnen wie folgt:

	davon mit einer Restlaufzeit von
	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	mehr als 5 Jahre	Gesamt
Art der Verbindlichkeit	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Erhaltene Anzahlungen	1.717	0	0	1.717
Vorjahr	(2.043)	(0)	(0)	(2.043)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.299	0	0	4.299
Vorjahr	(7.023)	(0)	(0)	(7.023)
3. Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen	0	0	43.134	43.134
Vorjahr	(10.987)	(0)	(44.333)	(55.320)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	19.398	0	0	19.398
Vorjahr	(8.747)	(19.718)	(0)	(28.465)
Gesamt	25.414	0	43.134	68.548
	(28.800)	(19.718)	(44.333)	(92.851)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 43.134 (Vorjahr TEUR 44.333) aus einem Darlehen. Sämtliche Verbindlichkeiten sind ungesichert.

In den sonstigen Verbindlichkeiten ist insbesondere ein Darlehen über TEUR 10.422 (Vorjahr TEUR 18.422) enthalten. Dieses hat eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.601 (Vorjahr: TEUR 1.576) betreffen Verwahrgelder, welche in den flüssigen Mitteln enthalten sind.

Passive Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	1.585	1.870
Passiver latenter Steuerüberhang	1.585	1.870

Für die Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 30,18 % zu Grunde gelegt.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die Hauptgeschäftsfelder wie folgt:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Senioren Centren - stationäre Pflege	227.860	209.201
Klinische Centren - Krankenhausbereich	11.644	11.844
Integrations Centren - Behindertenbereich	12.367	12.536
Übrige	11.340	10.099
	263.211	243.680

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind in Höhe von TEUR 1.873 (Vorjahr TEUR 1.715) periodenfremde Erträge enthalten. Diese ergeben sich vor allem aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von TEUR 1.747 (Vorjahr: TEUR 10.095) periodenfremde Aufwendungen. Im Vorjahr resultierten diese in Höhe von 9 Mio. EUR aus der Zuführung zur Rückstellung für nachträgliche Kaufpreisanpassung sowie periodenfremde Abrechnungen für Nebenkosten, Ausbildungsumlagen und sonstige Rechnungen.

In den Steuern von Einkommen und vom Ertrag sind Erträge aus der Auflösung von passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 285 (Vorjahr: TEUR 285) enthalten.

6. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Zum 31. Dezember 2021 haftet die Gesellschaft wie im Vorjahr nicht für fremde Verbindlichkeiten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

a) Die Gesellschaft Vitanas GmbH & Co. KGaA hat alle Einrichtungen gemietet bzw. gepachtet. Die Dauer der Verträge bewegt sich zwischen 5 und 25 Jahren. Die Miet- und Pachtzinsen einschließlich Nebenkosten betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt TEUR 35.767 (Vorjahr: TEUR 35.511). Für das Jahr 2022 belaufen sich die voraussichtlichen Miet- und Pachtzinsen (ohne Nebenkosten) auf TEUR 33.510. Aufgrund der aktuellen Verträge ergeben sich für die Jahre 2023 bis 2027 insgesamt TEUR 146.158 und für die Jahre ab 2028 insgesamt TEUR 220.788 an Verpflichtungen.

b) Weitere Dauerschuldverhältnisse bestehen hinsichtlich:

		2021	Vorjahr
		TEUR	TEUR
b1) Leasingverträge über Kraftfahrzeuge	jährlicher Aufwand rd.	820	818
b2) Miet- und Leasingverträge über Kopierer, Büromöbel, Telefon, sonstiges	jährlicher Aufwand rd.	804	665
b3) Mietvertrag für Büroräume	jährlicher Aufwand rd.	460	429
b4) Sonstige Mietverträge	jährlicher Aufwand rd.	396	289

Zahl der Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2021 betrug die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer 4.922 (Vorjahr: 4.711). Diese setzt sich wie folgt zusammen:

	2021 Anzahl	Vorjahr Anzahl	Anzahl	Veränderung %
Senioren-Centren	3.475	3.313	162	4,9
Integrations-Centren	219	219	0	0
Klinische-Centren	145	139	6	4,3
Ambulante Dienste	124	109	15	13,8
Übrige	959	931	28	3,0
	4.922	4.711	211	4,5

Konzernabschluss

Der Kreis der verbundenen Unternehmen der Vitanas AcquiCo GmbH umfasst das oberste Mutterunternehmen, die OCM Luxembourg EPF IV Vitanas TopCo S.à r.l., Luxembourg, und sämtliche Tochterunternehmen dieses Mutterunternehmens. Die OCM Luxembourg EPF IV Vitanas TopCo S.à r.l., Luxembourg, ist von der Aufstellung eines Konzernabschlusses befreit.

Honorar des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	196
Steuerberatungsleistungen	140
	336

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

―	Dr. Thomas Schmidt (Vorsitz), Mediziner und MBA-Abschluss
―	Silke Erdle, Diplom-Kauffrau

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2021 wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 24. Februar 2022 startete Russland den Krieg in der Ukraine. Aufgrund der ausschließlich auf Deutschland beschränkten Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, hat der Konflikt keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Basierend hierauf hat die Gesellschaft keine Unsicherheiten identifiziert, die einen Zweifel an der Unternehmensfortführung begründen würden.

Über die im Konzernlagebericht beschriebene Entwicklung im Hinblick auf die Ausbreitung der Coronapandemie hinaus, haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind.

Nach Ablauf des Geschäftsjahres erfolgte im März 2022 eine Tilgung in Höhe von 5 Mio. EUR auf das externe Darlehen.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag der Muttergesellschaft auf neue Rechnung vorzutragen.

Berlin, 14. Juni 2022

gez. Dr. Thomas Schmidt, Geschäftsführer

gez. Silke Erdle, Geschäftsführerin

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	17.533.997,54	247.861,46	131.762,10	32.549,60	17.682.646,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	86.758.351,30	0,00	0,00	0,00	86.758.351,30
3. Geleistete Anzahlungen	32.549,60	0,00	0,00	-32.549,60	0,00
	104.324.898,44	247.861,46	131.762,10	0,00	104.440.997,80
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.260.962,64	0,00	0,00		4.260.962,64
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.670.688,24	289.200,62	126.854,88	0,00	1.833.033,98
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	27.963.847,55	1.587.609,61	1.805.313,27	94.035,40	27.840.179,29
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	94.035,40	15.876,00	0,00	-94.035,40	15.876,00
	33.989.533,83	1.892.686,23	1.932.168,15	0,00	33.950.051,91
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	13.440.965,05	0,00	13.440.965,05	0,00	0,00
	13.440.965,05	0,00	13.440.965,05	0,00	0,00
	151.755.397,32	2.140.547,69	15.504.895,30	0,00	138.391.049,71

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2021	Zugänge	Abgänge	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.943.030,39	1.502.327,34	131.627,95	11.313.729,78
2. Geschäfts- oder Firmenwert	29.295.896,11	8.668.998,04	0,00	37.964.894,15
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	39.238.926,50	10.171.325,38	-131.627,95	49.278.623,93
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.247.591,64	295.292,00	0,00	2.542.883,64
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.116.745,74	184.402,78	123.704,60	1.177.443,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.591.712,62	1.820.318,21	1.762.608,40	22.649.422,43
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00			0,00
	25.956.050,00	2.300.012,99	1.886.313,00	26.369.749,99
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	65.194.976,50	12.471.338,37	2.017.940,95	75.648.373,92

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.368.916,72	7.590.967,15
2. Geschäfts- oder Firmenwert	48.793.457,15	57.462.455,19
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	32.549,60
	55.162.373,87	65.085.971,94
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.718.079,00	2.013.371,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	655.590,06	553.942,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.190.756,86	5.372.134,93
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.876,00	94.035,40
	7.580.301,92	8.033.483,83
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	13.440.965,05
	0,00	13.440.965,05
	62.742.675,79	86.560.420,82

Anteilsbesitz Firma, Sitz	Stammkapital/ Kommanditkapital	Anteil am Kapital in %
Vollkonsolidierte Unternehmen
Vitanas Holding GmbH, Berlin ²	25.000,00	100
Vitanas Akademie gGmbH, Berlin ^1,2	25.000,00	100
Vitanas Ambulant GmbH, Berlin ^1,2	50.000,00	100
Vitanas Clean GmbH, Berlin ^1,2	25.000,00	100
Vitanas Facility Services GmbH, Berlin ^1,2	25.000,00	100
Vitanas Geschäftsführungs GmbH, Berlin ^1,2	25.000,00	100
Vitanas GmbH & Co. KGaA, Berlin ^1,2	1.000.000,00	100
Vitanas GmbH & Co. Verwaltungs KG, Berlin ^1,2	350.000,00	100
VT Residenz Service und Vermietungsgesellschaft mbH, Berlin ²	25.000,00	100

¹ Mittelbare Beteiligungen über die Vitanas Holding GmbH
² Diese Gesellschaften machen von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Allgemeine Angaben

Die Vitanas AcquiCo GmbH wurde in 2016 als Holding Gesellschaft gegründet und bildet die Obergesellschaft für den am 11. August 2017 entstandenen Konzernkreis. Sämtliche Konzerngesellschaften werden zu 100 % gehalten.

II. Unternehmensgruppe

Die wesentliche Beteiligung Vitanas GmbH & Co. KGaA, Berlin (im Folgenden: Vitanas), ist seit über 50 Jahren Betreiber von Einrichtungen der stationären Pflege und Betreuung, vollstationärer Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe zur Förderung und Betreuung von geistig und psychisch Erkrankten, einer Klinik der Geriatrie sowie alternativer Wohnformen wie dem betreuten Wohnen.

Zum Jahresende 2021 betreibt Vitanas an 43 Standorten (Vorjahr: 43) insgesamt 5.895 Betten bzw. Plätze (Vorjahr: 5.945) und beschäftigt zum Stichtag 4.013 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.974).

III. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Bundesrepublik Deutschland liegt für Frauen derzeit bei 83,4 Jahren und für Männer bei 78,6 Jahren. Die Anzahl älterer Personen über 80 Jahre wird gemäß Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2060 auf 8,8 Millionen Menschen ansteigen und einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 12,3 Prozent ausmachen. Das Risiko einer Pflegebedürftigkeit liegt bei Menschen über 80 Jahren bei einer Wahrscheinlichkeit von rund 40 Prozent. Laut Berechnungen des Bundesministeriums für Gesundheit wird die Anzahl der Pflegebedürftigen von im Jahre 2020 noch 4,3 Millionen auf im Jahre 2050 6,5 Millionen Menschen ansteigen. ¹

Um das Gesundheitswesen im Rahmen der Corona-Krise finanziell zu entlasten und die Aufrechterhaltung der Versorgung sicherzustellen, hat der Gesetzgeber mit dem COVID- 19-Krankenhausentlastungsgesetz am 25./ 27. März 2020 eine entsprechende Rechtsgrundlage geschaffen. Infolge des Coronavirus anfallenden, außer-ordentlichen Aufwendungen sowie Mindereinnahmen im Abgleich zum Referenzmonat Januar 2020 werden auf Grundlage von § 150 Absatz 3 SGB XI den Pflegeeinrichtungen seit März 2020 durch die Pflegekassen nahezu vollständig erstattet.2 Der Bundesrat hat am 11. März 2022 die Verlängerung der bestehenden Erstattungsansprüche für Pflegeeinrichtungen in unveränderter Form bis zum 30. Juni 2022 beschlossen. ³

Am 01. Mai 2021 ist die COVID-19-Abschlagszahlungsvereinbarung in Kraft getreten. Krankenhäuser erhalten hiernach die die Möglichkeit, eine Abschlagszahlung zu verlangen, um die Finanzierung der durch Pflegesätze nach § 17 KHG zu deckenden Kosten im Jahr 2021 zu gewährleisten. Voraussetzung ist, dass ein Rückgang der Zahl pro Tag voll- oder teilstationär behandelter Patientinnen und Patienten im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Referenzwert im Sinne des § 21 Absatz 2 Satz 1 KHG für das Jahr 2019 zu verzeichnen ist. ⁴

¹ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Statistiken/Pflegeversicher ung/Zahlen_und_Fakten/Zahlen_und_Fakten_der_SPV_Juni_2021_bf.pdf
² https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2020/1-quartal/corona-gesetzespaket-im-bundesrat.html
³ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/gesetze-und-verordnungen/guv-20-lp/ifsg-aend.html sowie https://www.pflegeinform.de/corona-infektion

Die Coronavirus-Testverordnung (Fassung: 21.September 2021 in Verbindung mit den Festlegungen des GKV-Spitzenverbandes nach § 7 Absatz 2 TestV i. V. m. § 150 Absatz 2 bis 5a SGB XI (Kostenerstattungs-Festlegungen TestV)) regelt den gesetzlichen Anspruch, die Häufigkeit auf Testungen sowie die Durchführung und Abrechnung von Leistungen in den Pflegeeinrichtungen. ⁵ Die anfallenden außerordentlichen Aufwendungen können bei der für die Kostenerstattung zuständigen Pflegekasse beantragt werden. Bis 30. Juni 2021 wurden Beschaffungskosten für PoC-Antigen-Tests bis zu 9 Euro bzw. bis zu 6 Euro erstattet. Ab dem 1. Juli 2021 wird eine Pauschale von 3,50 Euro (in 12/21: 4,50 Euro) je Test erstattet. Für geltend gemachte PoC-Antigen-Tests werden zusätzlich Durchführungsaufwendungen in Höhe von 8 Euro (bis 30. Juni 2021 9 Euro) je Test durch die Pflegekassen vergütet. ⁶

Mit Veröffentlichung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 30. Juli 2021 gewährt der Freistaat Bayern den Tagespflegen und vollstationären Pflegeeinrichtungen einen Ausgleich für die Corona-bedingten Mindereinnahmen, die bei der Umlage der gesondert berechenbaren Investitionsaufwendungen ab 4. April 2020 nachgewiesen werden können. Diese Beihilfen für die bayerischen Einrichtungen im Gesundheitswesen sind auf maximal 500 TEUR je Unternehmen begrenzt. ⁷

Nach dem durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) neu eingefügten § 114 b SGB XI sind die stationären Pflegeeinrichtungen verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2021 einmal und ab dem 1. Januar 2022 halbjährlich zu einem bestimmten Stichtag indikatoren-bezogene Daten zu erheben und an die Datenauswertungsstelle weiterzuleiten, wobei die bis zum 31. Dezember 2021 erhobenen und übermittelten Daten nicht veröffentlicht wurden. Für die Vitanas-Einrichtungen sind zum Stichtag insgesamt 39 Datenerhebungen erfolgt.

⁴ https://www.dkgev.de/themen/finanzierung-leistungskataloge/covid-19/covid-19- abschlagszahlungsvereinbarung-2021/
⁵ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/nationale-teststrategie/faq-covid-19-tests.html
⁶ 2022_01_12_Pflege_Corona_Kostenerstattungs-Festlegungen_TestV.pdf (gkv-spitzenverband.de)
⁷ Richtlinie zur Gewährung eines Ausgleiches für die coronabedingten Mindereinnahmen bei der Umlage der gesondert berechenbaren Investitionsaufwendungen in der Tagespflege und in vollstationären Einrichtungen der Pflege (Richtlinie Corona-Pflege-Investitionsumlage - CoPlfegelnvestR); BayMBI. 2021 Nr. 555 vom 31.07.2021

Qualitätsprüfungen durch den MDK haben im Geschäftsjahr 2021 risikoadaptiert an die lokalen Inzidenzen stattgefunden. Bei den Vitanas Einrichtungen wurden insgesamt 35 Prüfungen (davon 24 Regelprüfungen) durchgeführt.

2. Geschäftsverlauf

Wichtige finanzielle Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen unter Eliminierung außergewöhnlicher Effekte wie der Veräußerung oder Schließung von Einrichtungen oder Beteiligungen (bereinigtes EBITDA).

Im Berichtsjahr 2021 haben sich die Umsatzerlöse um 19,5 Mio. € bzw. 8,0 Prozent auf 263,2 Mio. € erhöht. Dieser Anstieg resultiert aus dem Anstieg der Umsatzerlöse in der Stationären Pflege. Die Umsatzerlöse der Klinik, der Integrations Centren sowie der übrigen Bereiche liegen stabil auf Vorjahresniveau. Insbesondere gestiegene Pflegesätze haben zu einem Anstieg der Umsatzerlöse geführt.

Wie auch im Vorjahr hat die Unternehmensgruppe ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erzielt. Das EBITDA beläuft sich auf 16,1 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €). Aufgrund einer nachträglichen Kaufpreisanpassung auf einen Anteilsverkauf in 2018 wurde das Vorjahresergebnis mit einem periodenfremden Sondereffekt in Höhe von 9,0 Mio. € belastet. Das bereinigte EBITDA beträgt 16,1 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €).

Zu den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zählen die Auslastungsquote ⁸ , der Pflegegradmix ⁹ sowie die Personalschlüssel ¹⁰ bzw. Fachkraftquoten ¹¹. Die Auslastungsquote hat sich um 4,9 Prozentpunkte auf 85,7 % (Vorjahr: 90,6 %) reduziert. Der Pflegegradmix liegt mit 3,26 stabil zum Vorjahr (3,25). Die mit den Kostenträgern vereinbarten Personalschlüssel sowie die Fachkraftquoten wurden eingehalten.

⁸ Anzahl Bewohner bzw. belegte Betten im Verhältnis zur Kapazität Versorgungsvertrag
⁹ durchschnittliche Pflegegrad-Verteilung (gewichtet)
¹⁰ Vorgabe der Kostenträger zum Einsatz (Soll-) von Pflege- und Betreuungskräften. Anzahl Vollzeitkräfte im Verhältnis Anzahl Bewohner je Pflegegrad. Grundlage: Leistungs- und Qualitätsvereinbarung der jeweiligen Pflegeeinrichtung.
¹¹ Vorgabe der Kostenträger zum Anteil (Soll-) der examinierten Pflege- und Betreuungskräfte im Verhältnis zu allen eingesetzten Pflege- und Betreuungskräften einer Pflegeeinrichtung. Grundlage: Leistungs- und Qualitätsvereinbarung der jeweiligen Pflegeeinrichtung.

Umsatz- und Ertragslage

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die Hauptgeschäftsfelder wie folgt:

	2021	Vorjahr	Veränderung
	Mio. €	Mio. €	Mio. €	%
Senioren Centren - stationäre Pflege	227,9	209,2	18,7	8,9
Klinische Centren - Krankenhausbereich	11,6	11,8	-0,2	-1,7
Integrations Centren - Behindertenbereich	12,4	12,5	-0,1	-0,8
Übrige	11,3	10,2	1,1	10,8
	263,2	243,7	19,5	8,0

Die prognostizierten Umsatzerlöse für das Berichtsjahr wurden erreicht. Wie geplant konnte das Ergebnis sowie das EBITDA im Geschäftsjahr 2021 deutlich verbessert werden.

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2021 beinhalten SARS-CoV-2 bedingte Erstattungen und Ausgleiche im Gesundheitswesen von insgesamt 28,1 Mio. €.

	2021	Vorjahr	Veränderung
	Mio. €	Mio. €	Mio. €	%
Erstattung der Pflegekassen gemäß § 150 Abs. 3 SGB XI für
SARS-CoV-2 bedingte Mindereinnahmen	14,7	4,1	10,6	>100,0
SARS-CoV-2bedingte Mehraufwendungen	3,2	2,2	1,0	45,5
Erstattung Freistaat Bayern gem. CoPlfegelnvestR für Investkosten	0,5	0,0	0,5	>100,0
Erstattung Pflegekassen gemäß § 7 Abs. 2 TestV sowie Kassenärztliche Vereinigungen gemäß § 11 TestV für
Beschaffungskosten PoC-Antigen-Tests	3,3	1,0	2,3	>100,0
Durchführungskosten PoC-Antigen-Tests	5,5	0,2	5,3	>100,0
COVID-19-Abschlagszahlungsvereinbarung gem.§ 5 (1) der Verordnung Krankenhäuser	0,9	3,5	-2,6	-74,3
	28,1	11,0	17,1	>100,0

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Berichtsjahr um 3,7 Mio. € auf 12,3 Mio. € (Vorjahr 8,6 Mio. €) erhöht.

Mit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung zum 01.01.2020 sind die Erlöse aus dem Ausbildungsfonds zur Refinanzierung der Ausbildungsaufwendungen in den Betrieben im Berichtsjahr auf 3,3 Mio. €. (Vorjahr 0,9 Mio. €) deutlich angestiegen. Daneben haben Versicherungsentschädigungen in Höhe von 0,5 Mio. € für einen Wasserschaden in der Einrichtung Im Casino sowie die Ausbuchung einer Verbindlichkeit in Höhe von 0,9 Mio. € aufgrund rückwirkenden Verzichtes des Eigentümers auf eine strittige Mieterhöhung für die Einrichtung Am Schleinufer zu einem entsprechenden Ertrag geführt. Die Mieterhöhung wurde ursächlich seit Mitte 2017 durch den Eigentümer geltend gemacht.

Daneben beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge im Berichtsjahr Erstattungen bzw. Zuschüsse für Personal durch Krankenkassen und Arbeitsämter von insgesamt 3,7 Mio. € (Vorjahr 3,5 Mio. €), Auflösungen von Rückstellungen sowie von Einrichtungskostenzuschüssen 0,9 Mio. €, Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel für Investitionen bzw. Miete Krankenhaus 0,7 Mio. € sowie andere periodenfremde Erträge 0,7 Mio. € (u. a. Pflegeerlöse aus nachträglich genehmigten Höherstufungen der Bewohner).

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Materialaufwand um 1,3 Mio. € auf 21,6 Mio. € (Vorjahr: 20,3 Mio. €) angestiegen. Corona-bedingt haben sich die Aufwendungen für ärztliches Verbrauchmaterial (u. a. Schutzbekleidung, FFP2-Masken, Fieberthermometer) um 2,0 Mio. € auf 4,9 Mio. € im Berichtsjahr erhöht. Diese Mehraufwendungen konnten fast vollständig bei den Pflegekassen als Erstattungen geltend gemacht werden.

Die Materialaufwandsquote (Verhältnis zu den Umsatzerlösen) ist im Berichtsjahr mit 8,2 % im Vergleich zum Vorjahr (8,3 %) nahezu unverändert.

Der Personalaufwand ist um 16,5 Mio. € auf 160,0 Mio. € (Vorjahr 143,5 Mio. €) angestiegen. Die Personalaufwandsquote (Verhältnis zu den Umsatzerlösen) hat sich von 58,9 % auf 60,8 % erhöht.

Sowohl die unterjährigen Pflegesatzsteigerungen mit entsprechenden Gehaltserhöhungen als auch der kontinuierliche Aufbau von zusätzlichem Stammpersonal in der Stationären Pflege (+53 Fachkräfte Pflege & Betreuung) haben zu einem Anstieg des Personalaufwandes geführt. Der Einsatz von Personalleasing sowie die entsprechenden Kosten konnten dagegen im Jahresverlauf 2021 sehr deutlich reduziert werden.

Zum Jahresbeginn waren in der Vitanas GmbH & Co. KGaA, Berlin noch 83 Leasingkräfte (Vollzeitäquivalent) zur Einhaltung der Personalvorgaben notwendig, bis zum Dezember 2021 konnte der Personaleinsatz kontinuierlich auf 48 Leasingkräfte reduziert werden. Im Berichtsjahr belaufen sich die Personalleasingkosten auf 6,6 Mio. € nach 13,8 Mio. € im Vorjahr, was einer Verminderung um 52,2 % entspricht. Im Berichtsjahr entfallen 2,3 Mio. € auf Corona-bedingte Einsätze - im Vorjahr waren dies lediglich 0,3 Mio. €.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde ein Abbau der Personalleasingkosten im Vergleich zum Vorjahr geplant. Bereinigt um den o. g. Corona bedingten Leasingeinsatz wurde dieses Ziel erreicht.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 erfolgte eine Neubewertung der Pensionsverpflichtungen sowie der Verpflichtungen zu Jubiläumsleistungen. Der Personalaufwand im Berichtsjahr wurde aufgrund der notwendigen Anpassungen in den Rückstellungen einmalig um 2,8 Mio. € (vor Zinsen) belastet.

Die Personalkosten inklusive Personalleasing betragen 166,6 Mio. € nach im Vorjahr 157,3 Mio. €. Die Personalaufwandsquote (Verhältnis zu den Umsatzerlösen) liegt unter Berücksichtigung von Personalleasing mit 63,3 % unter dem Vorjahreswert von 64,5 %.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen 77,9 Mio. € (Vorjahr 86,8 Mio. €). Die Veränderung zum Vorjahr um 8,9 Mio. € ist vor allem auf einen periodenfremden Sondereffekt im Vorjahr in Höhe von 9,0 Mio. € zurückzuführen.

Im Berichtsjahr haben sich die Aufwendungen zur Finanzierung der generalistischen Pflegeausbildung um 2,2 Mio. € auf 3,5 Mio. € erhöht. Demgegenüber stehen aber auch entsprechende Umsatzerlöse zur Finanzierung dieser Umlage.

Für ausstehende Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen in den Vitanas-Einrichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von 2,4 Mio. € (im Wesentlichen Märkisches Viertel) gebildet. Die Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie die regelmäßigen Wartungsaufwendungen sind im Berichtsjahr um 1,0 Mio. € auf 7,1 Mio. € angestiegen.

Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen betragen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 29,6 % (Vorjahr 35,6 % - ohne Sondereffekt 31,9 %).

Der EBITDA des Geschäftsjahres 2021 beträgt 16,1 Mio. € und konnte im Vergleich zum Vorjahr (1,8 Mio. €, bereinigt um den periodenfremden Sondereffekt 10,8 Mio. €) deutlich verbessert werden.

Das Beteiligungs- und Finanzergebnis in Höhe von -6,6 Mio. € (Vorjahr: -5,8 Mio. €) resultiert insbesondere aus Zinserträgen in Höhe von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) aus der Darlehensvergabe sowie Zinsaufwendungen in Höhe von 4,5 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €) aus der Darlehensaufnahme sowie der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von 2,5 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €).

Vermögens- und Finanzlage

Die Vitanas betreibt sämtliche Einrichtungen in gepachteten Immobilien. Bei 10 Pachtverträgen für Vitanas Centren handelt es sich um sogenannte Triple-Net Verträge, bei denen auch die Instandhaltungsmaßnahmen an Dach & Fach vom Mieter zu tragen sind. Im Geschäftsjahr 2026 werden diese in Double-Net Verträge überführt. Alle anderen Pachtverträge sehen Instandhaltungsmaßnahmen und Schönheitsreparaturen ohne Dach & Fach vor. Ferner tätigt Vitanas regelmäßige Investitionen im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie zur erheblichen Verbesserung der IT-Infrastruktur im Unternehmen.

Das Investitionsvolumen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Betriebsvorrichtungen betrug im Geschäftsjahr 2,1 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €).

Zusätzlich zu den getätigten Investitionen wurden im Berichtsjahr insgesamt 7,1 Mio. € (Vorjahr 6,1 Mio. €) an Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen bzw. Wartungsmaßnahmen durchgeführt. Für ausstehende Sanierungsmaßnahmen wurden zusätzlich Rückstellungen in Höhe von 2,4 Mio. € gebildet.

Die Finanzierung erfolgt aus dem laufenden Cashflow.

Die Finanzanlagen reduzierten sich um 13,4 Mio. €. Der Rückgang resultiert aus der Aufrechnung mit einer Verbindlichkeit.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betragen 0,04 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €).

Das Eigenkapital ist negativ und beträgt -33,3 Mio. € (Vorjahr: -29,1 Mio. €). Das negative Eigenkapital resultiert bei einem positiven EBITDA aus Abschreibungen in Höhe von 12,5 Mio. € sowie einem negativen Beteiligungs- und Finanzergebnis von -6,6 Mio. €. Die Abschreibungen entfallen mit 8,7 Mio. € auf den Geschäfts- oder Firmenwert. Ein großer Teil des negativen Eigenkapitals resultiert aus den Vorjahren. Unter Berücksichtigung der mit einem Rangrücktritt versehenen Gesellschafterdarlehen von insgesamt 43,1 Mio. € (Vorjahr: 44,3 Mio. €) beträgt die bereinigte Eigenkapitalquote 10,6 % (Vorjahr: 13,6 %).

Die Rückstellungen betragen in Summe 55,8 Mio. € (Vorjahr: 46,6 Mio. €), davon entfallen 32,5 Mio. € (Vorjahr: 27,0 Mio. €) auf die Pensionsrückstellungen.

Die liquiden Mittel betragen 14,2 Mio. € (Vorjahr: 11,0 Mio. €) und entfallen in Höhe von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) auf Verwahrgelder der Bewohner. Im Geschäftsjahr wurde ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 14,9 Mio. € (Vorjahr: negativ -3,9 Mio. €) erzielt.

Gesamtaussage zu der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Trotz Belegungsrückgang in der stationären Pflege und von (Teil-) Schließungen im Krankenhaus hat Vitanas den geplanten Umsatz von 263 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 erreicht.

Die umsatzbezogenen Auswirkungen der Corona-Pandemie konnten durch die Erstattung von Mindereinahmen im Bereich der stationären Pflege sowie einer Abschlagszahlungsvereinbarung im Krankenhaus von insgesamt 15,6 Mio. € (Vorjahr 7,5 Mio. €) kompensiert werden.

Im Rahmen der geplanten Ziele erfolgte ein weiterer Aufbau eigener Mitarbeiter sowie eine hiermit verbundene Reduktion des Einsatzes von Personalleasing im Geschäftsjahr 2021.

Das operative Ergebnis (EBITDA) liegt mit 16,1 Mio. € deutlich über dem für 2021 geplanten Wert.

Die Gesellschaft konnte jederzeit im Geschäftsjahr ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen und rechnet damit, auch künftig ihre finanziellen Verpflichtungen jederzeit merfüllen zu können. Insgesamt entspricht die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage den gesetzten Erwartungen.

IV. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde das Ziel der Belegungssteigerung mit der Verbesserung der Auslastungsquote auf durchschnittlich 92,7 % um 7,0 Prozentpunkte nicht erreicht. Die Auslastungsquote hat sich im Wesentlichen aufgrund des Corona-bedingten anhaltenden Infektionsgeschehen im Jahresdurchschnitt auf 85,7 % reduziert.

Neue Bewohner können nur unter Beachtung von einrichtungsindividuellen Schutzkonzepten (u. a. Testung, Isolation) aufgenommen werden. Im Fall eines erhöhten Ausbruchgeschehens müssen in den betroffenen Vitanas Einrichtungen zusätzlich behördliche Nachbelegungsverbote beachtet werden.

Das Ziel der Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Ergebnisabführung wurde erreicht. Neben den Corona-bedingten Erstattungen und Ausgleichen im Gesundheitswesen hat der Gewinnung eigener Mitarbeiter und eine konsequente Personalsteuerung verbunden mit einer Reduktion der Kosten für Personalleasing hierzu beigetragen.

In Abhängigkeit des Infektionsgeschehens einzelner Einrichtungen steht für das Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Verbesserung der Belegung im Vordergrund. Die mittelfristige Zielsetzung ist, die Auslastung wieder auf 92 % zu erhöhen. Der Aufbau der Belegung soll bei gleichzeitiger Beibehaltung der Qualitätsstandards sowie einem stabilen Pflegegrad-Mix von 3,3 erfolgen. Weitere Pflegesatzerhöhungen werden ebenfalls zu einer Steigerung der Umsatzerlöse beitragen. Zusätzlich sollen über die Gewinnung von Fachkräften und eine konsequente Personalsteuerung die Kosten im Bereich Personalleasing nochmal gesenkt werden.

Darüber hinaus werden seit Oktober 2019 Pflegekräfte über einen internen Pflegekräftepool ("Flex-Pool") eingestellt und im Rahmen einer flexiblen Einsatzplanung in den Seniorencentren von Vitanas eingesetzt. Im Jahr 2021 waren bis Ende Dezember 64 Pflegekräfte (Vorjahr: 54) im Flex-Pool beschäftigt und im Rahmen einer flexiblen Einsatzplanung überwiegend in den Berliner Seniorencentren von Vitanas eingesetzt. Für 2022 ist ein weiterer Ausbau des Anteils an Fachkräften geplant.

Im Rahmen eines Pilotprojektes zur Ausbildung ausländischer Fachkräfte sind im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 10 Pflegefachkräfte aus Indien sowie 2 Auszubildende aus der Türkei und Marokko eingereist. Aktuell sind weitere 41 Pflegefachkräfte im Anwerbungs- und Rekrutierungsverfahren durch unsere Kooperationspartner.

Die Planung basiert auf den oben genannten Planungsprämissen für 2022 und geht im Vergleich zum Berichtsjahr von einer stabilen Entwicklung des Umsatzes in Höhe von 256 Mio. € aus.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen im dritten Jahr der Corona-Pandemie können für die Vitanas nur begrenzt eingeschätzt und müssen im Einzelfall geprüft werden. Aufgrund der vierten Corona-Welle im Winterzeitraum 2021/22 hat die Auslastungen in einigen Einrichtungen noch nicht wieder das ursprüngliche Niveau 2019 erreichen können.

Mindererlöse sowie Mehrausgaben werden jedoch zumindest zu einem überwiegenden Teil durch das Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen (COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz) bis zum 30. Juni 2022 ausgeglichen. Der Bundesrat hat am 11. März 2022 der Dritten Rechtsverordnung zur Verlängerung Corona-bedingten Sonderregelungen im Bereich des Pflegeversicherungsrechts zugestimmt. ¹²

Abweichungen zur operativen Umsatzplanung können daher im ersten Halbjahr 2022 über entsprechende Erstattungen von Corona-Mindererlöse finanziell ausgeglichen werden.

Mit gezielten Marketing- und Vertriebsaktionen steht die Wiederbelegung von freien Kapazitäten im Fokus der Vitanas Einrichtungen. Für das zweite Halbjahr 2022 gehen wir davon aus, dass die ursprünglich geplante Auslastung sowie das Umsatzziel durch die Vitanas Einrichtungen erreicht werden.

¹² https://www.bpa.de/Aktuelles-Positionen.329.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_ news%5D=9076&cHash=93c9d46b3896 bfc645adf4d2cb436be4 sowie https://www.pflegeinform.de/corona-infektion

Die angestrebte Reduktion der Personalleasingkosten durch den Aufbau eigener Mitarbeiter sollte dazu beitragen, dass sich das Ergebnis sowie das EBITDA im Geschäftsjahr 2022 weiter leicht verbessern werden.

Wir gehen davon aus, dass die im Risikobereich genannten Sachverhalte keinen wesentlichen weiteren negativen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung bzw. auf die Vermögens- und Finanzlage von Vitanas haben werden.

V. Chancen- und Risikobericht

Risikomanagementsystem

Unser IT-gestütztes Controlling- und Risikofrüherkennungssystem stellt den Entscheidungsträgern im Unternehmen, rechtzeitig und vollständig, die relevanten Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Verfügung. Es wird ständig weiterentwickelt und speziell im operativen Bereich den Erfordernissen angepasst.

Eine regelmäßige Berichterstattung sowie monatliche Ergebnisbesprechungen sorgen dafür, dass die Führungskräfte und Mitarbeiter auf allen relevanten Hierarchie- und Entscheidungsstufen über die Soll-/Ist-Entwicklung informiert sind. Das interne Kontrollsystem zeigt kontinuierlich den Grad der Zielerreichung an und garantiert, dass die Entscheidungsträger sachgerecht und zeitnah informiert sind.

Zusätzlich zur ständigen Belegungs-, Erlös-, Kosten- und Ergebnisüberwachung werden folgende Einzelrisiken analysiert und beurteilt:

1.	Personalrisiken - Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern
2.	Eintreten von Planabweichungen - insbesondere bei Auslastung, Personalaufwand und Wareneinkauf
3.	Risiken aufgrund gesetzlicher Neuregelungen
4.	Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die Heimaufsichtsbehörden, Krankenkassen und Pflegekassenverbände sowie den MDK (Qualitätsmanagement-System)

Dadurch ist gewährleistet, dass bei Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden oder nachhaltig negativ beeinflussen können, frühzeitig gegengesteuert werden kann.

Die regelmäßige monatliche Berichterstattung an die Aufsichtsgremien ist ebenso Teil des Risikomanagementsystems.

Marktumfeld- und Branchenrisiko

Die konjunkturelle Entwicklung war auch im Jahr 2021 stark von der Corona-Pandemie geprägt. Das preisbereinigte BIP war im Jahr 2021 um 2,9 % höher als im Jahr 2020. Damit konnte sich die deutsche Wirtschaft nach dem Einbruch im Jahr 2020 zwar etwas erholen; die Wirtschaftsleistung hat das Vorkrisenniveau aber noch nicht wieder erreicht.

Am 10. März 2022 teilte der IWF mit, dass die Krise in der Ukraine zu einer heiklen Zeit kommt, in der sich die Weltwirtschaft von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erholt. Es droht, dass die Krise einen Teil dieser Fortschritte zunichtemacht. ¹³

Die Corona-Pandemie hat zeitweise, insbesondere im Frühjahr 2020 sowie in den Wintermonaten 2020 und 2021, zu einem deutlichen Rückgang der Belegung in den Vitanas Einrichtungen geführt. Die Gründe hierfür resultieren aus folgenden Sachverhalten in den Einrichtungen:

•	erhöhtes Infektionsgeschehen
•	zeitliche und organisatorische Voraussetzungen zur Aufnahme von Bewohnern (insb. Quarantäne-Vorgaben)

Vitanas hat auf die Ausbreitung der Corona-Pandemie durch die Einsetzung eines Krisenstabes, der mit internen Fachleuten aus den Bereichen Hygiene- und Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement, Personal und Recht besetzt ist, sehr schnell reagiert. Bereits Anfang 2020 wurden die Hygienekonzepte im Qualitätsmanagement einer Überprüfung unterzogen und zur Infektionsprävention für die Bewohner und Mitarbeiter entsprechende Empfehlungen zu Hygieneschutzmaßnahmen sowie erforderliche Handlungsanleitungen zur Verfügung gestellt.

In der Corona-Pandemie sind zusätzliche Mehrausgaben insbesondere für Schutzausrüstungen, PoC-Antigentests und Desinfektionsmittel sowie zusätzliche Personalausgaben und allgemeine Ausgaben zur Krisenbewältigung in nicht unerheblichen Umfang entstanden.

¹³ (https://www.onvista.de/news/iwf-senkt-globale-wachstumsprognose-wegen-ukraine-krieg-525490295)

Nach § 150 Absatz 2 SGB XI werden zugelassenen ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen die ihnen infolge des Coronavirus SARS-CoV-2 anfallenden, außerordentlichen Aufwendungen sowie Mindereinnahmen im Rahmen ihrer Leistungserbringung aus Mitteln des Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung bis zum 30. Juni 2022 erstattet.

Gemäß § 20a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Infektionsschutzgesetz gilt ab dem 16. März 2022 eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für die Mitarbeiter von Einrichtungen und Unternehmen aus dem Bereich der Gesundheitsversorgung. Neben Krankenhäuser und Arztpraxen fallen hierunter auch voll- und teilstationäre Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung pflegebedürftiger Menschen.

Ist ein entsprechender Nachweis durch den Mitarbeiter nicht bis zum Ablauf des 15. März 2022 vorgelegt worden, muss die Einrichtung unverzüglich das zuständige Gesundheitsamt benachrichtigen und die erforderlichen personenbezogenen Daten weiterleiten. Das Gesundheitsamt wird den Fall untersuchen und die Person zur Vorlage des entsprechenden Nachweises auffordern. Wenn kein entsprechender Nachweis vorgelegt wird, kann das Gesundheitsamt der betroffenen Person gegenüber ein Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot im Hinblick auf die im § 20a Absatz 1 Satz 1 IfSG genannten Einrichtungen aussprechen bzw. ein Bußgeldverfahren einleiten.

Personen, die nach dem 15. März 2022 eine Tätigkeit in einer betroffenen Einrichtung aufnehmen wollen und keinen Nachweis vorgelegt haben, dürfen in den betroffenen Einrichtungen nicht beschäftigt oder tätig werden. Die neuen gesetzlichen Regelungen gelten zunächst bis zum 31. Dezember 2022 und treten am 1. Januar 2023 außer Kraft. ¹⁴ In den Vitanas-Einrichtungen sind mit Stand 31. März 2022 insgesamt 92 Prozent aller Mitarbeiter vollständig geimpft bzw. genesen und können demzufolge auch nach dem 15. März 2022 ohne Einschränkungen eingesetzt werden. In rund der Hälfte der Einrichtungen liegt die Einsetzbarkeit bei über 95 Prozent. Eine Kontrolle und Durchsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht durch die Gesundheitsämter ist aufgrund fehlender Personalressourcen vermutlich erst ab Mai 2022 zu erwarten.

¹⁴ https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/fragen-und-antworten/impfpflicht-
rechtliche-fragen-impfquoten-und-impfstoffverteilung/impfpflicht-in-bestimmten
einrichtungen/#tab-5242-23

Daneben werden ab dem 1. September 2022 nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihre Pflege- und Betreuungskräfte nach einem einschlägigen Pflege-Flächentarifvertrag oder einem Pflege-Haustarifvertrag einer (anderen) Einrichtung in der Region vergüten. ¹⁵ Das sogenannte Tariftreuegesetz wird zu höheren Löhnen in der Pflege und damit flächendeckend zu steigenden Preisen für Pflegeleistungen führen. Negative Auswirkungen auf die künftige Nachfrage nach Pflegeplätzen erwarten wir aufgrund der demographischen Entwicklung und einer alternden Gesellschaft nicht. Die Bezahlung nach Tarif in der Pflege wird vollständig durch die Kostenträger refinanziert, so dass hieraus kein wirtschaftliches Risiko für uns als Betreiber erwächst. Zur Finanzierung der Pflegeversicherung wird ab dem Jahr 2022 ein Bundeszuschuss in Höhe von 1 Mrd. Euro pro Jahr eingeführt. Zudem steigt der Beitragszuschlag für Kinderlose um 0,1 Prozentpunkte. ¹⁶

Die Erhöhung des Mindestlohnes ab 1. Oktober 2022 auf 12 Euro je Arbeitsstunde wird in vielen Branchen Auswirkungen auf die Produktionskosten und damit die Verbraucherpreise haben. Für die Pflegebranche hat die Tarifkommission den Pflegemindestlohn bereits zum 01. September 2021 auf 12 Euro je Arbeitsstunde erhöht.

Ab 1. Juli 2023 sollen die einrichtungsindividuellen Personalschlüssel durch ein neues Personalbemessungsverfahren mit Personalanhaltswerten abgelöst werden. In Pflegeheimen wird dann künftig ein bundeseinheitlicher Personalschlüssel gelten. ¹⁷

Leistungswirtschaftliche Risiken

Risiken im Rahmen der Pflege-, Behandlungs- und Betreuungsqualität werden durch kontinuierliche Schulung und Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter begegnet.

Unser Qualitätsmanagementsystem, das kontinuierlich an die aktuellen gesetzlichen Erfordernisse angepasst wird, erlaubt uns eine umfassende Beurteilung der erbrachten und wahrgenommenen Qualität. Bis Ende 2021 wurden bereits 37 Seniorencentren auf eine digitale Pflegedokumentation umgestellt.

¹⁵ https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/tarifliche
-entlohnung-in-der-pflege-ab-1-september-2022-gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz-gvwg/
¹⁶ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/gvwg.html
¹⁷ https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/bundestag-beschliesst-
pflegereform-im-rahmen-des-gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz-gvwg/

Dem Kostenrisiko erforderlicher Gehaltssteigerungen wird durch gezielte Verhandlungen mit den Kostenträgern entgegengewirkt.

Der Preis für Erdgas in Europa hat angesichts des fortgesetzten russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen Moskau neue Höchststände erreicht. Zuvor war wegen zunehmender Befürchtungen vor den negativen Folgen des Ukraine-Krieges auf die Energieversorgung bereits der Ölpreis in die Höhe geschnellt. ¹⁸

Der deutliche Preisanstieg am Energiemarkt wird auch Auswirkungen auf die Energieversorgung bzw. die künftigen Kostenstrukturen in den Vitanas Einrichtungen haben. Allerdings wurden die Preise und Liefermengen für Strom bzw. Gas im Berichtsjahr bereits vertraglich bis Ende 2024 gesichert. Diese haben einen Anteil an den gesamten Energiekosten von rund 55 Prozent. Derzeit werden rund zwei Drittel aller Vitanas Einrichtungen mit Heizöl und Fernwärme versorgt. Der Anteil der Wärmekosten an den gesamten Energiekosten liegt bei rund 1,9 Mio. € bzw. 25 Prozent.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Durch unsere Liquiditätsüberwachung stellen wir sicher, dass der finanzielle Spielraum für unsere Geschäftsaktivitäten jederzeit gegeben ist.

Liquiditäts- und Zinsrisiken unterliegen bei uns einer aktiven und zentralen Überwachung.

Rechtliche Risiken

Rechtliche Risiken werden durch unsere eigene Rechtsabteilung überwacht. Diese greift bei Bedarf auch auf externe rechtliche und steuerliche Expertisen zurück.

Einschätzung der Gesamtrisikosituation

Von den rund 1 Million Pflege- und Betreuungskräften, die im Jahr 2019 in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig waren, arbeiteten laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ein Anteil von 65 % in Teilzeit. Die Altersgruppe der 50- bis unter 60-Jährigen stellten mit 28 % den größten Anteil des Pflegepersonals in Heimen und ambulanten Diensten. Mehr als jede zehnte Altenpflegekraft (11 %) war zudem 60 Jahre und älter, nur 2 % des Personals war zuletzt jünger als 20 Jahre.

¹⁸ https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/neuer-hoechststand-preis-fuer-erdgas-in-europa- steigt-um-60-prozent/28137924. html

Der zunehmende Bedarf an Pflege und Betreuung in einer alternden Gesellschaft schlägt sich in einem Personalzuwachs in der Altenpflege nieder. Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig wären, waren es 2019 rund 954.000 - ein Anstieg von 40 %. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu.

Um den Beruf in der Pflege für Nachwuchskräfte attraktiver zu machen, wurde die Ausbildung zum 1. Januar 2020 reformiert: Im neuen Ausbildungsgang der Pflege wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen aus Kranken- und Altenpflege zusammengeführt. Zum Jahresende 2020 begannen insgesamt 53.610 Frauen und Männer eine solche Ausbildung. Der Pflegeberuf wird nicht nur von jungen Menschen gewählt: Mehr als eine von zehn neuen Auszubildenden (11 %) war zwischen 30 und 39 Jahre alt, 6 % waren bei Ausbildungsbeginn 40 Jahre oder älter.

Um den gestiegenen Bedarf an Pflegekräften zu decken, wird neben der Ausbildung auch auf ausländisches Personal gesetzt. Im Jahr 2020 wurden 17.500 im Ausland erworbene Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege anerkannt. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einreisebeschränkungen erschwerten die Zuwanderung von Fachkräften jedoch zuletzt: Zwar lagen die Anerkennungen in der Alten- und Krankenpflege 7% über denen des Vorjahres, 2019 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr jedoch noch bei 48 % gelegen. ¹⁹

Wir begegnen dem Fachkräftemangel, indem wir unsere eigenen Mitarbeiter ausbilden und schulen. Hierbei werden wir auch durch das Tochterunternehmen Vitanas Akademie gGmbH unterstützt. Seit 2020 wurden daneben mehrere Kooperationsvereinbarungen zur Gewinnung und Vermittlung ausländischer Fachkräfte geschlossen. Diese Vereinbarungen umfassen neben der Rekrutierung von Pflegefachkräften und Auszubildenden auch die Sprachausbildung sowie die Qualifizierung bis zur Anerkennung in der Bundesrepublik Deutschland. Der Schwerpunkt zur Rekrutierung ausländischer Fachkräfte liegt in den Drittstaaten Indien und Mexiko. Neben einer Ausbildungsoffensive zur Gewinnung von Auszubildenden wurde im Herbst 2019 ein interner Pflegekräfte-Pool für Vitanas Seniorencentren gegründet. Zielsetzung all dieser Maßnahmen ist, die Abhängigkeit vom Personalleasing in monetärer als auch qualitativer Hinsicht deutlich zu verringern.

¹⁹ Altenpflegekräfte arbeiten sehr häufig in Teilzeit - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Im Rahmen der Einschätzung der Gesamtrisikosituation sind uns keine bestandsgefährdenden Risiken bekannt. Insgesamt sind für die zukünftige Entwicklung keine Risiken erkennbar, die zu einer dauerhaften und wesentlichen negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnten.

Chancen

Chancen sehen wir in dem weiteren Ausbau von besonderen Pflegeformen, wie zum Beispiel dem Service-Wohnen sowie den betreuten Wohngruppen. Auch in der Ausweitung der Produktpalette im Bereich der Stationären Pflege - etwa die Betreuung und Pflege von bestimmten Krankheitsbildern im Alter - sieht die Vitanas ihre Marktchance.

Hinzu kommt die aktive Überprüfung der bestehenden Pflegesätze bzw. der Beantragung höherer Sätze und Verhandlung höherer Entgelte sowie die Verbesserung der Belegung.

Durch den Bundestag wurde am 11. Juni 2021 eine Pflegereform beschlossen. Mit dem neuen Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG), das zum 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, hat der Gesetzgeber eine wesentliche Grundlage geschaffen, die Versicherten künftig bei den Pflegeleistungen finanziell zu entlasten. Neben dem nach Pflegegrad differenzierten Leistungsbetrag übernehmen die Pflegekassen künftig einen Zuschlag zum pflegebedingten Eigenanteil in der vollstationären Pflege. Dieser Zuschlag steigt mit der Verweildauer in der stationären Pflege: bis 12 Monate: 5 % - über 12 Monate: 25 % - über 24 Monate: 45 % und über 36 Monate: 70 %. ²⁰

²⁰ https://www.pflege.de/pflegekasse-pflegefinanzierung/pflegeleistungen/pflege-2022/?nab=0&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

VI. Erklärung zur Unternehmensführung - ungeprüft

Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vom Mai 2015 verpflichtet bestimmte Gesellschaften in Deutschland dazu, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand bzw. in der Geschäftsführung sowie in den nachfolgenden zwei Führungsebenen festzulegen und zu bestimmen, bis wann der jeweilige Frauenanteil erreicht werden soll.

Bei der Vitanas AcquiCo GmbH als nicht börsennotierter Gesellschaft wurden bislang keine Zielgrößen für den Frauenanteil in der Geschäftsführung festgelegt. Die Geschäftsführung besteht aus zwei Personen, der Frauenanteil liegt bei 50 %.

Berlin, den 14. Juni 2022

Dr. Thomas Schmidt, Geschäftsführer (Vorsitz)

Silke Erdle, Geschäftsführerin

Vitanas Geschäftsführungs GmbH