MRF Michael Rosenthal GmbH

Unterschleißheim

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Grundlagen des Konzerns

Unternehmensgruppe

Die Geschäftstätigkeit der Baerlocher-Gruppe ist mehrheitlich auf die Herstellung von Additiven, Stabilisatoren und Gleitmitteln für die Kunststoffindustrie gerichtet. Additive bilden einen wichtigen Baustein für die Verarbeitungseigenschaften wie auch für die Produktqualität von Kunststoffen.

Schwerpunkt des Geschäftes sind Stabilisatoren für die Verarbeitung von PVC. Für Nicht-PVC-Anwendungen bzw. Spezialadditive (z. B. Bautenschutz, Lackverarbeitung, sonstige Polymerindustrie) wird eine Vielzahl von Metallseifen und Gleitmitteln produziert.

Die Baerlocher-Gruppe hat sich den weiteren Ausbau der Aktivitäten auch außerhalb der Kunststoffindustrie zum Ziel gesetzt.

Produktionsstätten

Der Konzern unterhält Produktionsstätten in Deutschland, Italien, Großbritannien, USA, Indien, China, Malaysia und der Türkei sowie über Beteiligungsunternehmen auch in Brasilien, Argentinien, Peru, San Marino und Südkorea.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen direkt aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ableitbare Kennzahlen, im Wesentlichen der Umsatz und das Betriebsergebnis.

Der Unternehmenswert der Baerlocher-Gruppe wird neben den finanziellen Leistungsindikatoren maßgeblich durch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bestimmt, für die jedoch keine quantitative Überwachung erfolgt. Diese betreffen die Beziehungen des Unternehmens zu Kunden und Mitarbeitern sowie die Technologieposition und Umweltbelange. Gesamt gesehen lassen die Angaben Rückschlüsse darauf zu, inwieweit es der Baerlocher-Gruppe gelingt,

―	als attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber dauerhaft kompetente und engagierte Mitarbeiter an sich zu binden,
―	Produkte zu entwickeln, die auch künftig Kunden- und Umweltanforderungen gerecht werden,
―	den Kundennutzen durch das Produkt- und Serviceangebot nachhaltig zu steigern sowie
―	Produktionsprozesse so zu gestalten, dass Ressourcen geschont und Emissionen so weit wie möglich vermieden werden.

Diese Aspekte sind nach Überzeugung der Baerlocher-Gruppe wesentliche Bausteine einer zukunftsweisenden Positionierung im Wettbewerb.

Forschung und Entwicklung

Die Baerlocher-Gruppe möchte im Bereich der Herstellung und Entwicklung von Kunststoffadditiven ihre Marktposition weiter stärken und ausbauen.

Baerlocher unterhält weltweit Laborbetriebe für Forschung und Entwicklung. In diesem Bereich beschäftigte der Konzern zum 31. Dezember 2022 65 Mitarbeiter. Baerlocher ist ein Lösungsanbieter für die Industrie, der es unseren Kunden ermöglicht, ihre Wertversprechen an den Markt zu erfüllen. Die Lösungen und Funktionalitäten unserer Additive erhöhen die Effizienz unserer Kunden, verbessern die Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben und bestimmen die Eigenschaften des Endprodukts. Wir helfen unseren Kunden, profitabel zu wachsen, in bestehenden und aufstrebenden Märkten innovativ zu sein und eine aktive Rolle in der Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Geschäftsmodellen zu spielen. Wir begleiten unsere Kunden in allen Phasen ihres Geschäftsmodells von ersten Produktideen über Skalierung und Wachstum bis hin zur Einstellung von Auslaufprodukten, um Platz für neue Innovationen zu schaffen. Mit unserer globalen Reichweite und umfangreichen Erfahrung in der Kunststoffindustrie entwickelt Baerlocher individuell maßgeschneiderte Lösungen, unterstützt von hochmodernen Laboren. In Kombination mit unserem lokalen Kunden- und technischen Serviceteam unterstützen wir die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner. Baerlocher schafft Mehrwert, indem es ständig kundenorientierte Angebote und Dienstleistungen auf den Markt bringt, neue Technologien und Digitalisierung nutzt, neue Anwendungen ermöglicht und Effizienz und Nachhaltigkeit steigert. Innovative Lösungen stehen im Mittelpunkt dessen, wofür Baerlocher steht und deshalb verpflichten wir uns in unserem strategischen Statement zu Qualität, kontinuierlicher Weiterentwicklung und Wertschöpfung.

Zur Weiterentwicklung unserer Produkte und zur Sicherung unserer Marktposition werden wir, wie im Berichtsjahr, auch in Zukunft erhebliche Mittel in unsere Forschung und Entwicklung investieren. Mit seinem technischen Service stellt Baerlocher sicher, dass die Produktentwicklungen mit den Anforderungen der Kunden Schritt halten. In unseren gut ausgestatteten technischen Laboren entwickeln wir weltweit für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen. Erfahrung und Know-how sind die wichtigsten Faktoren für unseren Service.

Eines unserer Hauptziele wird es weiterhin sein, unsere kundenspezifischen Rezepturen technisch weiter zu verbessern und kostenseitig zu optimieren. Des Weiteren wird der Schwerpunkt hier zum einen die Unterstützung unserer Kunden bei der Weiterentwicklung der Ca/Zn-basierten Produkttechnologien sein. Zum anderen werden wir unsere Innovationen im Produktbereich der Bauindustrie sowie der Polyolefinindustrie weiter vorantreiben.

Für die weitere Stärkung des EU- und Mittlerer-Osten- & Afrika-Geschäfts hat Baerlocher wesentliche Mittel in die Erweiterung seiner Laboreinrichtungen in Lingen, Deutschland, und Akhisar, Türkei, investiert. Das im April 2021 begonnene Projekt umfasst die Errichtung neuer Laboreinrichtungen mit modernster Ausstattung an beiden Standorten zur kontinuierlichen Betreuung wichtiger regionaler Kunden und zur Unterstützung des globalen Geschäftswachstums der Geschäftsbereiche Spezialadditive und PVC-Additive. Das Projekt wurde überwiegend im Laufe des Geschäftsjahres 2022 abgeschlossen.

Umweltschutz

Als langfristig orientiertes Familienunternehmen, das in Generationen denkt, definieren wir Nachhaltigkeit als die Befriedigung der Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der ressourceneffizienten Produktion und dem Finden des optimalen Produkts für jede Anwendung. Nachhaltigkeitsaspekte spielen bei der Auswahl unserer Rohstoffe eine zentrale Rolle. Die kontinuierliche Reduzierung der Emissionen unserer Produkte und Produktion hat für uns höchste Priorität. Wir schaffen Transparenz über unseren Produktions-CO ₂ -Fußabdruck als Grundlage für weitere, messbare und wissenschaftlich fundierte Verbesserungen. Sicherheit und der Schutz von Menschen und Umwelt ist für uns von grundlegender Bedeutung. Langfristige Partnerschaften mit allen Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette ermöglichen es uns, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihr Nachhaltigkeitsversprechen zu erfüllen. Durch die Integration innovativer und nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen in Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette arbeiten wir bei Baerlocher daran, die Transformation unserer Branche in Richtung Nachhaltigkeit zu beschleunigen und eine echte Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.

Als Teil der globalen Kunststoffindustrie nehmen wir unsere Verantwortung für Veränderungen wahr. Nach der Einführung unseres Umweltmanagementsystems ist seitdem die kontinuierliche Prozessverbesserung integraler Bestandteil unserer Aktivitäten. Aufgrund unserer langen Unternehmenstradition sehen wir uns in der Verantwortung, den technologischen Wandel in unserer Branche nicht nur zu ermöglichen, sondern diesen mit neuen, umweltfreundlichen Lösungen aktiv mitzugestalten. Aus mehr als drei Jahrzehnten intensiver Arbeit mit Branchenverbänden zum Thema Nachhaltigkeit haben wir gelernt, dass Glaubwürdigkeit und Vertrauen durch klar definierte wissenschaftsbasierte Ziele und vor allem konsequente Zielumsetzung und Kommunikation entstehen. Unser oberstes Ziel ist es daher, interne und externe Transparenz zu schaffen und durch ambitionierte, aber erreichbare Ziele eine langfristige Verbesserung zu erreichen. Baerlocher will der bevorzugte Partner für eine nachhaltige Entwicklung bei Kunststoffen sein. Diese Grundsätze sind die Grundlage für unsere strategischen Unternehmensziele und leiten uns bei unseren täglichen unternehmerischen Entscheidungen.

Eine Nachhaltigkeitsbewertung wird seit 2020 jährlich vom namhaften Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen EcoVadis durchgeführt. Im Jahr 2020 und im Jahr 2021 konnte die Baerlocher GmbH die Auszeichnung Silber erhalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wurde in der Rezertifizierung wiederum die Auszeichnung Silber erreicht und wir konnten uns wiederum im Vergleich zu den Vorjahren in allen Kategorien verbessern. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde erstmalig ein Nachhaltigkeitsbericht auf freiwilliger Basis veröffentlicht.

Baerlocher hat sich den Grundsätzen eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt verschrieben und engagiert sich federführend für die freiwillige Selbstverpflichtung der Initiative VinylPlus.

Die Baerlocher GmbH verfügt über ein Integriertes Managementsystem (IMS Baerlocher) und hält sich unter anderem an folgende Normen:

―	DIN EN ISO 9001 Qualitätsmanagement,
―	DIN EN ISO 14001 Umweltmanagement,
―	DIN EN ISO 50001 Energiemanagement,
―	HACCP-Management (EG-Verordnung 852/2004 zur Lebensmittelhygiene),
―	RAL Kerzen: Akkreditierung Gütesicherung RAL-GZ 041.

Darüber hinaus wird am Produktionsstandort Lingen ein Sicherheitsmanagementsystem gemäß den Anforderungen der 12. BImSchV betrieben. Der Mensch ist Teil einer Umwelt, die auch für kommende Generationen die Sicherheit intakter Ökosysteme sowie intelligente Technologien und Produkte bieten muss. Eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam lösen können: Bewusstsein und Verantwortung für nachhaltiges Handeln spielen deshalb bei allen Entscheidungen eine wichtige Rolle (www.responsible-care.de).

Die Baerlocher GmbH ist für ein HACCP-Management (Hazard Analysis and Critical Control Points) gemäß Verordnung (EG) Nr. 852/2004 für die Herstellung und den Vertrieb von Baeropol One-Packs sowie nach den Vorgaben des RSPO ("Roundtable on Sustainable Palm Oil") Lieferkettenstandards von Palmölprodukten für die Produktion und den Verkauf von Fettsäuren und Metallseifen zertifiziert.

Alle vollkonsolidierten Produktionsgesellschaften im Ausland sind nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Des Weiteren sind die türkische, chinesische, indische, italienische und malaysische Produktionsgesellschaft nach DIN ISO 14001:2015 zertifiziert. Die türkische Gesellschaft ist zudem nach DIN ISO 27001:2013 zertifiziert.

Sicherheit sowie Schutz von Menschen und Umwelt werden von der Unternehmensführung als Anliegen von fundamentaler Bedeutung betrachtet. An diesen Leitlinien orientieren sich unsere strategischen Unternehmensziele und unser tägliches Handeln.

Die Reduzierung des Verbrauches von Rohstoffen, Energie, Strom und Wasser ist erklärtes Ziel unserer Umweltpolitik. Potenzielle Gefahren und Risiken für die Umwelt grenzen wir durch geeignete Maßnahmen ein und reduzieren die Umweltbelastung durch Verbesserungen in Produktion und Verfahren.

Dazu gehören in erster Linie die Einhaltung der Umweltgesetze und Vorschriften, die Erfüllung von Auflagen aus Genehmigungen und die Informationspflicht gegenüber der Öffentlichkeit.

Seit Dezember 2006 ist die Chemikalienverordnung der Europäischen Union "REACH-Verordnung" rechtskräftig. Die Gesellschaft hat alle notwendigen organisatorischen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen. Zudem wurde die zukünftige Entwicklungsstrategie auf die Verordnung und ihre fortlaufenden Änderungen abgestimmt. Alle selbst hergestellten und importierten Stoffe sind ordnungs- und fristgerecht bei der Europäischen Chemikalienagentur registriert, sofern dies erforderlich ist. Die Gesellschaft hat für viele registrierte Stoffe eine führende oder aktive Rolle übernommen und beobachtet aktiv regulatorische Entwicklungen und Änderungen. Die Registrierungen, deren Aktualisierungen und Folgemaßnahmen sind in aktiver Bearbeitung zur Umsetzung in die betriebliche Praxis. Darüber hinaus hat Baerlocher auch die Auswirkungen auf die Geschäfte im Umfeld neuer chemikalienrechtlicher Gesetzgebungen analysiert und entsprechende Schritte zur Umsetzung der zugehörigen Gesetze - wie UK REACH in Großbritannien oder KKDIK in der Türkei - eingeleitet bzw. bereits umgesetzt.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die globale wirtschaftliche Entwicklung war im Jahr 2022 regional stark unterschiedlich, insgesamt aber deutlich schwächer als prognostiziert. Insbesondere der russische Krieg gegen die Ukraine und die anhaltende Null-Covid-Politik in China haben die Entwicklung signifikant belastet.

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2022 um +3,4 % gestiegen. Das ist ein signifikanter Rückgang im Vergleich zum von der Erholung von der COVID-19-Pandemie bestimmten Wachstum des Jahres 2021 (+6,3 %).

Die entwickelten Märkte verzeichneten einen Anstieg von +2,7 %, in den Wachstumsmärkten stieg das Bruttoinlandsprodukt etwas deutlicher, um etwa +4,0 % gegenüber dem Vorjahr. Die Wirtschaft in den USA wuchs dabei im Gesamtjahr um +2,1 % und damit etwas weniger als in der Eurozone (+3,5 %).

In der Eurozone wuchs Deutschland von den großen Volkswirtschaften mit 1,8 % (2021: 2,6 %) unterdurchschnittlich (Eurozone 3,5%), hatte aber im Jahr 2020 auch einen geringeren Rückgang des BIP zu verkraften. Insbesondere Spanien (+5,5 %), die Niederlande (4,5 %) und Italien (3,7 %) konnten ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen.

In Großbritannien konnte die Wirtschaft 2022 mit 4,0 % (2021 7,6 %) stärker als die Eurozone wachsen.

Die Regionen China (2021: +8,4 %, 2022: +3,0 %), Indien (2021: +9,1%, 2022: +6,8 %) und Südostasien (2021: +3,4 %, 2022: +5,5 %) haben sich auch 2022 wesentlich bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unterschiedlich entwickelt.

Die Dynamik in der Region Türkei, Mittlerer Osten & Afrika war unterschiedlich. Die türkische Wirtschaft wuchs nach einem starken Vorjahr (11,4 %) im Jahre 2022 mit 2,2 % in deutlich geringerem Ausmaß. Die Wirtschaftsleistung im Mittleren Osten und Nordafrika wuchs mit + 5,3 % (2021: 4,3 %) wesentlich stärker.

Die Region Südamerika ist 2022 mit 3,9 % gewachsen (2021: 7,2 %). Brasilien erholte sich mit +2,9 % (2021: +5,0 %) weniger dynamisch.

Das Umfeld für den Einkauf der für die Baerlocher-Gruppe relevanten Rohstoffe war, wie auch schon in den vorherigen Jahren, anspruchsvoll. Unsere wesentlichen Beschaffungsmärkte sind vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Insgesamt war die Entwicklung der Rohstoffpreise im Jahr 2022 durch einen starken Anstieg bis zur Jahresmitte gekennzeichnet. In der zweiten Hälfte des Jahres kam es aufgrund einer geringeren Nachfrage und besserer Verfügbarkeit von Rohstoffen zu Preisrückgängen. Der russische Krieg gegen die Ukraine hatte im Jahr 2022 erhebliche Steigerungen der Preise an den Energiemärkten bei hoher Preisvolatilität zur Folge. So hatte sich der Preis pro Megawattstunde Gas in Deutschland im Vergleich zum Niveau vor der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 in etwa vervierfacht. Im Jahr 2022 hat sich der Gaspreis im Peak im August noch einmal in etwa versechsfacht, im Jahresdurchschnitt mehr als verdoppelt.

Die Inflation lag im Jahr 2022 erneut deutlich über dem Niveau des Vorjahres. In der Eurozone lag die Inflationsrate bei +8,4 % (2021 +2,4 %) und in Deutschland bei +6,9 % (2021 +3,0 %). Ursachen waren insbesondere gestiegene Energiepreise und Engpässe auf den Arbeits- und Gütermärkten.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war von bedeutsamen Währungsschwankungen gekennzeichnet. Der Euro hat gegenüber den Währungen in unseren Wachstumsmärkten im Jahresdurchschnitt an Wert verloren, so gegenüber dem US-Dollar -11,2 %, gegenüber der Indischen Rupie -5,6 %, dem Malaysischen Ringgit -5,8 % und dem Chinesischen Yuan -7,1 %. Unter den für Baerlocher wichtigen Währungen hat sich allein die Türkische Lira noch schwächer als der Euro entwickelt. Die Türkische Lira verlor im Jahresdurchschnitt 2022 -65,9 % an Wert gegenüber dem Euro.

Branche

Das globale Wachstum in der Chemieindustrie (Produktionsvolumen ohne Pharma) blieb mit +1,6 % im Jahr 2022 hinter dem Wachstum der Weltwirtschaft zurück und war deutlich schwächer als im Vorjahr (+6,7 %).

Die Chemieindustrie hat sich im Jahr 2022 regional sehr unterschiedlich entwickelt. Hohe Energie- und Rohstoffkosten führten in der EU zu einem Schrumpfen der Produktion. Die chemische Industrie der Europäischen Union wurde insbesondere von der Energiekrise hart getroffen, da die Energiepreise in Europa deutlich höher waren als in anderen Regionen wie den USA.

In der EU ging die Produktion um -6,2 % zurück. Bedingt durch die relativ noch signifikantere Auswirkung der Energiekostenentwicklung in Deutschland ging hier die Produktion mit -19,7 % noch deutlicher zurück, nach einem in 2021 noch starken Wachstum in Höhe von +5,7 %.

Das Wachstum der chinesischen Chemieproduktion (ohne Pharmaindustrie) konnte nach einem bereits positiven Wachstum im Gesamtjahr 2021 (+8,4 %) im Jahr 2022 trotz fortgesetzter Null-Covid Politik erneut deutlich zulegen (+6,4 %). Auch in Indien war das Wachstum im Jahr 2022 mit 4,2 % (2021: +8,0 %) wieder stärker als das in den entwickelten Märkten Europa und USA.

Das starke Wachstum der europäischen Kunststoffindustrie im Jahr 2021 (+10,6 %) drehte sich im Jahr 2022 in einen starken Rückgang (-9,2 %) um. Im Jahresverlauf hat sich der Rückgang verstärkt. So lag das Produktionsvolumen im vierten Quartal 2022 23,7 % unter dem vierten Quartal 2021. In Deutschland war der Rückgang im Jahr 2022 mit 9,5 % gegenüber dem Vorjahr noch stärker ausgeprägt.

Die kunststoffverarbeitende Industrie in der Türkei, dem zweitgrößten Markt in der erweiterten Region Europa, entwickelte sich 2022 weiter positiv, wenn auch weniger dynamisch als im Vorjahr. Der monatliche Produktionsindex für die Herstellung von Kunststofferzeugnissen stieg durchschnittlich um 7,0 % (2021: 19,6 %).

In den USA ist die Kunststoffindustrie im Jahr 2022 geschrumpft, die Produktion von Kunststofferzeugnissen sank durchschnittlich um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Einbruch erfolgte vor allem im vierten Quartal, insbesondere in den letzten beiden Monaten.

In Indien hat die Dynamik der Kunststoffindustrie gemessen am Produktionsindex im Geschäftsjahr 2022/2023 stark nachgelassen (+0,7 % auf Basis der ersten 11 Monate), nachdem sie 2021/2022 um 7,9 % gewachsen ist.

Die kunststoffverarbeitende Industrie in China hat sich im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft negativ entwickelt. Das Produktionsvolumen sank im Jahre 2022 um 1,8 %, nach 6,3 % Wachstum im Vorjahr.

In Malaysia sank der durchschnittliche Produktionsindex um 10 %. Hier erfolgte der Einbruch vor allem im vierten Quartal.

Die Entwicklung des Bausektors in Europa als wichtigsten Absatzmarkt der Baerlocher GmbH verlief im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 erneut nicht einheitlich. Nachdem sich der Bausektor in den Jahren 2019 und 2020 in Deutschland bei positivem Wachstum trotz COVID-19-Pandemie deutlich stärker entwickelt hatte als in Europa (EU27), waren die Folgejahre 2021 und 2022 mit einem Leistungsrückgang um -1,6 % bzw. -1,4 % deutlich schwächer als in Europa (EU27) (2021 +5,4 %, 2022 +2,8 %). In Deutschland war der Rückgang im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal mit -3,9 % am deutlichsten. (EU27 +0,9 %).

Global hat die Dynamik im Bausektor nachgelassen. Nachdem der Gesamtindex der Bautätigkeit des RICS im ersten Quartal mit +20 (Q4 2021: +23) insgesamt noch eine solide Aktivität zeigte, ging der Index im zweiten Quartal weltweit zurück (+12) und sank auch im dritten Quartal weiter auf einen nahezu flachen Gesamttrend (+3). Im vierten Quartal setzte dann eine leichte Erholung ein (+8), nur getrieben durch den Bereich Infrastruktur.

Bei der Bewertung der Entwicklung im Baugewerbe ist zu berücksichtigen, dass das Wachstum unseres unmittelbaren Absatzmarktes, dem der PVC-Verarbeitung, nicht vollständig mit dem der Bauindustrie korreliert. So führt der zunehmende Einsatz von Recycling-Materialien von PVC zu nachfragedämpfenden Resultaten.

Die Polymerindustrie (ohne PVC) als ein weiterer wesentlicher Absatzbereich hat sich im Hauptmarkt Europa aufgrund der Energiekrise stark negativ entwickelt. Die Produktion von Kunststoffen in Primärform ist deutlich gesunken. Das Produktionsniveau war im vierten Quartal sogar niedriger als in der Coronakrise 2020. Einige Kunststoffproduzenten hatten Betriebsferien, hauptsächlich um Energie zu sparen. Der Rückgang bei der Kunststoffproduktion fiel stärker aus als in den energieintensiven Endanwendungsindustrien wie in der Chemieindustrie. Von den Endanwendungsindustrien hat sich dagegen die Automobilindustrie, die Elektronikindustrie und die Bauindustrie in Europa positiv entwickelt.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

Das Eigenkapital des Konzerns zum 31. Dezember 2022 belief sich auf Mio. EUR 220,5 (Vorjahr: Mio. EUR 196,6). Die Eigenkapitalquote betrug 57 % (Vorjahr: 58 %).

Die Bilanzsumme des Konzerns betrug Mio. EUR 384,4 (Vorjahr: Mio. EUR 340,2).

Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um Mio. EUR 0,3 auf Mio. EUR 1,6. Dies betrifft im Wesentlichen Anzahlungen für eine neue Laborsoftware bei der Baerlocher GmbH.

Das Sachanlagevermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 19,5 auf Mio. EUR 125,4 vor allem bedingt durch den Anstieg der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau bei der indischen Tochtergesellschaft infolge der Investitionen in den zweiten Produktionsstandort in Dewas.

Die Finanzanlagen stiegen im Wesentlichen aufgrund der Erhöhung der Anteile an assoziierten Unternehmen insgesamt um Mio. EUR 6,9 auf Mio. EUR 35,4.

Das Vorratsvermögen erhöhte sich im Wirtschaftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um insgesamt Mio. EUR 4,0 auf Mio. EUR 101,2. Diese Erhöhung ist einerseits auf den umsatzbedingten Aufbau an Beständen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und bereits getätigte strategische Vorkäufe von wichtigen Rohstoffen zur Sicherung der Verfügbarkeit und Lieferbereitschaft unserer Produkte an unsere Kunden und andererseits insbesondere auf ein stark gestiegenes Preisniveau der Vorratsbestände insgesamt zurückzuführen. Daneben wurden durch die Hochinflationsanpassung die Vorräte der türkischen Tochtergesellschaft um Mio. EUR 1,8 aufgewertet.

Der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhte sich leicht gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 1,1 auf Mio. EUR 69,1. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf einen umsatzbedingten Anstieg der Forderungen zurückzuführen.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, stiegen um Mio. EUR 1,1 auf Mio. EUR 1,8 (Vorjahr: Mio. EUR 0,7), vor allem aufgrund von Dividendenforderungen gegenüber assoziierten Unternehmen aus Südamerika.

Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um Mio. EUR 1,9 auf Mio. EUR 7,0 (Vorjahr: Mio. EUR 5,1), was vor allem auf die langfristigen ausstehenden Investitionszuschüsse der Baerlocher India Additives Pvt. Ltd., Mumbai/Indien zurückzuführen ist.

Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2022 Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von Mio. EUR 2,4 (Vorjahr: Mio. EUR 1,1) bilanziert. Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens handelt es sich um kurzfristig fällige Schuldverschreibungen bzw. Anleihen bei der Tochtergesellschaft Baerlocher India Additives Pvt. Ltd.

Die Guthaben bei Kreditinstituten erhöhten sich um Mio. EUR 6,6 auf Mio. EUR 32,6 (Vorjahr: Mio. EUR 26,0).

Die aktiven latenten Steuern im Konzern erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 1,3 auf Mio. EUR 4,4 (Vorjahr: Mio. EUR 3,0). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Hochinflationsanpassung in der Türkei und aus der Baerlocher GmbH.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich insgesamt um Mio. EUR 0,3 auf Mio. EUR 16,5 (Vorjahr: Mio. EUR 16,2), davon Mio. EUR 15,0 bei der Baerlocher GmbH.

Die Steuerrückstellungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 0,8 auf Mio. EUR 3,8. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf Steueraufwendungen des abgelaufenen Jahres sowie Steuernachzahlungen für Vorjahre aufgrund der im Jahr 2022 beendeten steuerlichen Außenprüfung für die Jahre 2012 bis 2016 der Baerlocher GmbH zurückzuführen.

Die sonstigen Rückstellungen verminderten sich um Mio. EUR 1,9 auf Mio. EUR 13,9. Die Verminderung betrifft überwiegend die Rückstellungen für Personalkosten der Baerlocher GmbH sowie übrige Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, Rechtstreite, Drohverluste und Gewährleistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich merklich um Mio. EUR 24,4 auf Mio. EUR 65,9. Die Erhöhung resultiert primär aus Neuaufnahmen von allgemeinen Unternehmens- und Investitionskrediten und Nutzung bestehender Kreditlinien in Höhe von insgesamt Mio. EUR 36,4. Gegenläufig wirkten planmäßige Tilgungen von allgemeinen Unternehmens- und Investitionskrediten in Höhe von Mio. EUR 9,5 sowie Währungsumrechnungseffekte. Der Zinsaufwand inklusive der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen betrug Mio. EUR 2,6 (Vorjahr: Mio. EUR 2,0). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu einem Großteil fest verzinsliche Eurodarlehen und daher nur bedingt von kurzfristigen Zins- und Wechselkursschwankungen betroffen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verminderten sich um Mio. EUR 6,5 auf Mio. EUR 47,3. Die erwarteten Lieferengpässe und der Aufbau von Sicherheitsbeständen, die das Jahr 2021 beeinflusst haben, sind für 2022 nicht mehr in der Form und Höhe entstanden.

Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 0,7 auf Mio. EUR 7,7. Der Anstieg verteilt sich auf zahlreiche Positionen und Sachverhalte, beispielsweise in den Bereichen Steuern, soziale Sicherheit oder Entgeltabrechnung.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben Mio. EUR 11,4 (Vorjahr: Mio. EUR 18,8) eine Restlaufzeit zwischen einem Jahr und fünf Jahren sowie Mio. EUR 0 (Vorjahr: Mio. EUR 4,5) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten betragen maximal ein Jahr. Von den sonstigen Verbindlichkeiten haben Mio. EUR 0,6 (Vorjahr: Mio. EUR 0,6) eine Laufzeit von über einem Jahr.

Die passiven latenten Steuern erhöhten sich um Mio. EUR 0,9 auf Mio. EUR 6,5.

Ertragslage

Die Ertragslage des Konzerns entwickelte sich aus Sicht der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2022 zufriedenstellend. Sie war geprägt durch einen deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse bei einem etwas stärker als erwartet rückläufigem Betriebsergebnis.

Die Umsatzerlöse des Konzerns als integraler finanzieller Leistungsindikator der Baerlocher-Gruppe sind im Berichtsjahr deutlich um Mio. EUR 100,2 auf insgesamt Mio. EUR 569,4 und die Betriebsleistung auf Mio. EUR 579,6 (Vorjahr: Mio. EUR 476,4) gestiegen. Ausschlaggebend für den Umsatzanstieg waren ein deutlich höheres Preisniveau bei etwas rückläufigen Absatzmengen. Alle Unternehmen bis auf Baerlocher UK konnten einen Umsatzanstieg verzeichnen. Absatzrückgänge betrafen neben der Baerlocher GmbH alle Tochtergesellschaften mit Ausnahme der indischen und der türkischen. Damit wurde beim Umsatz die Prognose aus dem Vorjahr von einem Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erfüllt. Somit konnte sowohl das Vorjahr als auch die gesetzten Ziele für das Jahr 2022 übertroffen werden. Beim Absatz wurden hingegen die prognostizierten Steigerungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Konzern nicht erreicht.

Der Geschäftsbereich PVC-Additive lag 2022 bei den Umsatzerlösen deutlich über dem Vorjahr getrieben durch den deutlichen Preisanstieg bei nahezu stabilen Absätzen. Die Auswirkungen erheblich gestiegener Rohstoffpreise, die nur verzögert und nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnten, belasteten die Profitabilität des Geschäftsbereichs.

Im Geschäftsbereich Spezialadditive stiegen die Umsatzerlöse deutlich im Vergleich zum Vorjahr bei rückläufigen Absatzmengen. Absatzrückgänge betrafen zum einen das Stearinsäuregeschäft der Baerlocher GmbH sowie die amerikanische Tochtergesellschaft. Das starke Vorjahresergebnis konnte erneut deutlich übertroffen werden. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Auswirkungen erheblich gestiegener Preise für Rohstoffe durch höhere Verkaufspreise mehr als kompensiert werden konnten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben auf dem Niveau des Vorjahres mit Mio. EUR 11,0. Darin enthaltene Erträge aus Währungsumrechnung sind im Geschäftsjahr 2022 um Mio. EUR 0,6 auf Mio. EUR 8,6 gesunken. Hierbei entfällt ein Großteil auf die türkische Tochtergesellschaft.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen deutlich um Mio. EUR 4,5 auf Mio. EUR 69,5. Hierin sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von Mio. EUR 10,4 (Vorjahr: Mio. EUR 14,6) enthalten. Diese beinhalten nicht-operative, überwiegend aperiodische Aufwendungen aus der Tilgung konzerninterner Darlehen in Höhe von Mio. EUR 1,7 (Vorjahr: Mio. EUR 5,2). Der Anstieg der Aufwendungen aus der Währungsumrechnung betrifft im Wesentlichen die türkische Tochtergesellschaft.

Die Preise der für die Baerlocher-Gruppe relevanten Rohstoffe im gewichteten Rohstoffkorb sind im Laufe des Jahres 2022 stark angestiegen. Daneben belasteten deutliche Energiepreissteigerungen. Insgesamt stieg die Materialeinsatzquote auf 72,0 % nach 67,5 % im Vorjahr.

Der Personalaufwand inkl. Aufwendungen für die Altersvorsorge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 5,5 auf Mio. EUR 63,5. Der signifikante Anstieg ist neben Lohn- und Gehaltsanpassungen und der Erhöhung der Mitarbeiterzahl auch auf signifikante Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen. Insbesondere wertete der US-Dollar im Vergleich der Jahresdurchschnittskurse um 11 % auf; daneben kam es auch beim chinesischen Renminbi, dem malaysischen Ringgit und der indischen Rupie zu spürbaren Aufwertungen.

Das Betriebsergebnis als weiterer finanzieller Leistungsindikator ist um Mio. EUR 3,2 auf Mio. EUR 29,2 Mio. gesunken. Das Betriebsergebnis im Konzern verringerte sich damit im hohen einstelligen Prozentbereich und damit unter der Prognose (im niedrigen einstelligen Prozentbereich). Das geringere als prognostizierte Betriebsergebnis ist auf niedrigere Absatzmengen und auf die höher als erwartete Materialeinsatzquote aufgrund der Belastungen durch Rohstoff- und Energiepreissteigerungen zurückzuführen. Niedriger als prognostizierte Absatzmengen wurden primär in der Baerlocher GmbH, in den malaysischen und den amerikanischen Tochtergesellschaften erzielt. Nachdem im ersten Halbjahr die Absatzmengen der Baerlocher GmbH insgesamt im Rahmen der Prognose lagen, gingen die Absätze im dritten und vierten Quartal in beiden Geschäftsbereichen rapide zurück. Dies ist auf das geschilderte Branchenumfeld, insbesondere die rückläufige Bau- und Polymerindustrie zurückzuführen. Aufgrund hoher Energie- und Rohstoffpreise reduzierten unsere Kunden ihre Bestände, nutzen teilweise Betriebsferien oder Kurzarbeit und haben damit ihre Bedarfe stark zurückgefahren, was auch die Baerlocher GmbH deutlich traf. Auch der Einbruch des Russlandgeschäfts hat das Ergebnis belastet. In Malaysia wurden die Absatzmengen gegenüber Erwartung und Vorjahr aufgrund der langsameren wirtschaftlichen Erholung in der Region Südostasien nach den Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie nicht erreicht. In den USA kam es zu einem unerwarteten, starken Absatzeinbruch im vierten Quartal 2022. Die Kunden stornierten und verschoben in großen Umfang Bestellungen. Auch hier war der Einbruch auf das geschilderte Branchenumfeld zurückzuführen. Strategisch wichtige Projekte im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung sowie im Bereich der IT-Sicherheit wurden trotz der Beeinträchtigungen durch die immer noch anhaltende pandemische Lage im ersten Halbjahr 2022 und der starken Auswirkungen und Unsicherheiten insbesondere im Bereich der Energiesicherheit sowie der drastischen Verteuerung der Energiepreise aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weiter gezielt vorangetrieben.

Das Finanzergebnis im Konzern sank gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 2,2 auf Mio. EUR 4,5. Dies ist maßgeblich auf den Rückgang des Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen um Mio. EUR 1,4 auf Mio. EUR 6,0 zurückzuführen, das unter anderem Erträge aus der Inflationsanpassung in Argentinien in Höhe von Mio. EUR 0,3 (Vorjahr: Mio. EUR 0,4) enthält. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge verringerten sich um Mio. EUR 0,1 auf Mio. EUR 0,8. Die Erträge aus Beteiligungen lagen mit Mio. EUR 0,3 auf dem Vorjahresniveau. Der Zinsaufwand inklusive der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen betrug Mio. EUR 2,6 (Vorjahr: Mio. EUR 2,0). Der Aufwand aus der Aufzinsung der Pensions- und sonstigen langfristigen Rückstellungen blieb knapp auf dem Vorjahresniveau bei Mio. EUR 0,3, der aus Zinsänderung sank um Mio. EUR 0,8 auf Mio. EUR 0,1.

Das Ergebnis nach Steuern beträgt Mio. EUR 27,2 (Vorjahr: Mio. EUR 30,8) und enthält nichtoperative, überwiegend aperiodische Währungsumrechnungsaufwendungen aus der Tilgung konzerninterner Darlehen in Höhe von Mio. EUR 1,7 (Vorjahr: Mio. EUR 5,2). Der Ertragssteueraufwand floss mit Mio. EUR 6,5 (Vorjahr: Mio. EUR 8,3) in das Ergebnis nach Steuern ein.

Der Konzernjahresüberschuss sank um Mio. EUR 4,3 auf Mio. EUR 26,4 (Vorjahr: Mio. EUR 29,9).

Investitionen

In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Berichtsjahr Mio. EUR 32,4 (Vorjahr: Mio. EUR 18,6) investiert, denen Abschreibungen von Mio. EUR 11,1 (Vorjahr: Mio. EUR 11,0) gegenüberstehen. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen die Erweiterungsinvestitionen in Indien die Erweiterung der Laboreinrichtungen inklusive neuer Laborsoftware in Deutschland und der Türkei sowie Erweiterungsinvestitionen in den USA und UK.

Finanzlage

Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von Mio. EUR 35,0 (Vorjahr: Mio. EUR 27,2), davon betrugen die Wertpapiere des Umlaufvermögens Mio. EUR 2,4 (Vorjahr: Mio. EUR 1,1). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich insgesamt um Mio. EUR 24,4 auf Mio. EUR 65,9.

Dem Konzern stehen nicht in Anspruch genommene zugesagte Kreditlinien in Höhe von Mio. EUR 50,8 (Vorjahr: Mio. EUR 43,9) zur Verfügung.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug Mio. EUR 20,2 (Vorjahr: Mio. EUR 1,0). Die Verbesserung des Cashflows ist durch einen geringeren Anstieg bei den Vorräten im Vergleich zum Vorjahr und gegenläufig einen fehlenden Aufbau an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu erklären.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug Mio. EUR -31,2 (Vorjahr: Mio. EUR -15,0). Dies ist auf die Investitionen im Sachanlagevermögen (insb. Anzahlungen) zurückzuführen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug Mio. EUR 19,9 (Vorjahr: Mio. EUR 7,2). Der Anstieg ist auf die Neuaufnahme von langfristigen Darlehen aber auch auf eine stärkere Kreditliniennutzung zur Finanzierung der Working-Capital-Bedarfe zurückzuführen.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Die Geschäftsführung beurteilt die Lage des Konzerns als gut. Das operative Geschäft war geprägt durch preisbedingt stark steigende Umsatzerlöse bei leicht rückläufigen Absatzmengen. Der Konzernjahresüberschuss lag in einem Jahr mit hohen Belastungen durch Rohstoff- und Energiepreissteigerungen sowohl in der Baerlocher-Gruppe als auch auf Kundenseite mit Mio. EUR 26,4 zwar um Mio. EUR 3,6 unter dem hohen Niveau des Vorjahres aber deutlich über dem Niveau vor der Pandemie (2019: Mio. EUR 14,6).

Die Baerlocher-Gruppe war im Geschäftsjahr 2022 jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Mitarbeiter

Der Konzern beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich Mitarbeiter 1.078 (Vorjahr: 1.033).

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden, wie auch in den vorangegangenen Geschäftsjahren, interne Schulungen zum Thema "Kartellrecht" in der Baerlocher-Gruppe durchgeführt. Die Teilnahme von Mitarbeitern aus den relevanten Bereichen Management, Vertrieb, Einkauf und Außendienst wird dokumentiert. Die Mitarbeiter haben Verpflichtungserklärungen zur Einhaltung der betreffenden Rechtsvorschriften unterschrieben. Derartige Schulungen werden alljährlich wiederholt.

Weiterhin besteht für die Baerlocher GmbH und alle unter deren Beherrschung stehenden Tochtergesellschaften ein wertebasiertes Compliance-Management-System. Das Compliance-Management-System verbindet die bestehenden Compliance-Maßnahmen und unterstellt diese einem Wertekanon. Die zu Grunde gelegten Unternehmenswerte umfassen Wertschätzung, Anstand und Wille zur Spitzenleistung.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Compliance-Management-System umfangreich weiterentwickelt. Der neue Verhaltenskodex wurde durch untergeordnete Richtlinien zu wesentlichen Grundsätzen wie der Bekämpfung von Korruption, der Verhinderung von Wettbewerbs- und Kartellrechtsverstößen sowie dem Umgang mit Geschäftspartnern ergänzt und findet Anwendung auf die Baerlocher GmbH sowie alle unter deren Beherrschung stehende Tochtergesellschaften.

Bereits im Jahr 2017 wurde in der Baerlocher GmbH ein "Hinweisgeber-System" (Whistleblowing) etabliert. Baerlocher fühlt sich den Grundwerten der Nachhaltigkeit und der Integrität verpflichtet. Baerlocher legt großen Wert auf Transparenz und eine offene Unternehmenskultur. Um auf mögliche Compliance-Verstöße hinzuweisen, steht seit 2022 allen Mitarbeitern weltweit und auch externen Personen ein neues digitales Hinweisgebersystem zur Verfügung. Zugang zum System besteht über die Links "Tell Baerlocher!" auf unserer Homepage sowie über das Intranet. Auf diesem Weg können Hinweise auf tatsächliche oder vermutete Compliance-Verstöße vertraulich und auf Wunsch anonym abgegeben werden.

Die IT-Sicherheit sowie der sichere Umgang und die Speicherung von Daten nimmt bei Baerlocher einen hohen Stellenwert ein. Die im Jahr 2020 gestartete Sicherheitsschulungsinitiative "Security Awareness" wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgesetzt. Das Programm in Form von modularen Trainingssessions stellt Inhalte bereit, mit denen alle Mitarbeiter Ihr eigenes IT-Sicherheits-Level bewerten und verbessern können. Diese Initiative wird weiterhin allen Mitarbeitern im Baerlocher-Konzern angeboten und verfolgt somit systematisch die Sicherheitsziele von Baerlocher hin zu einer nachhaltigen Sicherheitskultur.

Die aufgrund der COVID-19-Pandemie bereits im Jahr 2020 ergriffenen und im Jahr 2021 ausgebauten, umfangreichen und effizienten Präventionsmaßnahmen zum Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch der Öffentlichkeit mit dem Ziel des Mitarbeiterschutzes und zur Sicherstellung der Betriebsfähigkeit wurden im Geschäftsjahr 2022 dem jeweiligen Infektionsgeschehen angepasst.

Chancen- und Risikobericht

Die Bewertung der Chancen und Risiken für unser Geschäft erfolgt unter signifikanten Unsicherheiten.

Risikomanagement und Risikobericht

Neben dem bestehenden internen Kontrollsystem berichten das Controlling der Baerlocher-Gruppe und der Bereich Konzern-Reporting während des Jahres zeitnah über den Verlauf der Geschäfte sowie über die Entwicklung der einzelnen Landesgesellschaften. Die Baerlocher GmbH hat im Jahr 2022 im Rahmen seines Risikofrüherkennungssystem ein halbjährliches Berichtswesen zu bestandsgefährdenden Risiken für alle voll- und "at equity"-konsolidierten Gesellschaften eingeführt.

Das Risikomanagement der Baerlocher-Gruppe berücksichtigt neben relevanten Absatz- und Finanzierungsrisiken ebenfalls Beschaffungs-, Produktions-, Qualitäts- und Prozessrisiken.

In diesem Zusammenhang hat die Baerlocher-Gruppe folgende Risiken identifiziert:

Absatzmarktrisiken

Zu den größten Chancen und Risiken gehört die Entwicklung unserer Absatzmärkte. Es bestehen mögliche Absatzmarktrisiken durch Überkapazitäten sowie einen intensiven Wettbewerb in bestimmten Märkten, auf denen Baerlocher aktiv ist. Dies könnte, insbesondere in Kombination mit volatilen Rohstoff- und Energiepreisen zu einem steigenden Preis- und Mengendruck auf unsere Produkte führen, die in der Folge zu Absatzrückgängen und geringeren Margen führen. Wir begegnen diesem Risiko, indem wir unsere Produktionskapazitäten und die Anlagenauslastung durch Mengensteuerung überwachen und bei Bedarf anpassen sowie aktiv mit vertriebsseitigen Maßnahmen. Zudem versuchen wir den Absatz zu sichern und weiter auszubauen, indem wir Wachstumsmärkte gezielt bearbeiten. Wir erwarten, dass aufgrund der Wettbewerbssituation in bestimmten Märkten, der Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung und der negativen Entwicklung der Bauwirtschaft sowie externer Faktoren (vgl. die Ausführungen zu externen Risiken) der Preis- und Mengendruck zunehmen wird. Unsere Annahmen bezüglich Wachstumsraten der für Baerlocher wichtigen Märkte sowie der Baubranche als der wichtigsten Abnehmerindustrie legen wir im Prognosebericht dar.

Beschaffungsmarktrisiken

Beschaffungsmarktrisiken können sich durch den Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen, Lieferausfällen und in der Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe ergeben. Bei Engpässen in der Verfügbarkeit erhöhen sich die Lieferzeiten zum Kunden und es können sich Absatzverluste ergeben. Um unser primäres Ziel, die kontinuierliche Belieferung unserer Kunden, zu gewährleisten, werden, basierend auf einer Einschätzung des Beschaffungsrisikos, verschiedene Maßnahmen auf der Einkaufsseite ergriffen. Das betrifft zum Beispiel die aktive Bevorratung mit Rohstoffen bei drohender Knappheit und die Absicherung von vorteilhaften Bezugspreisen. Neben diesen eher operativen Elementen werden auch strategische Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen beispielsweise die Vermeidung von Single Sourcing, die Erweiterung unserer Lieferantenbasis bei weltweitem Sourcing sowie die Zusammenarbeit mit der internen Entwicklungsabteilung zur Überprüfung bestehender Spezifikationen und die Kooperation mit beiden Geschäftsbereichen PVC-Additive und Spezialadditive, um mögliche Zukunftsrisiken in der Beschaffung zu eliminieren oder zu mindern. Die strategische und langfristige Zusammenarbeit mit den Lieferanten hat die durchgehende Versorgung unserer Produktionsstandorte im Geschäftsjahr 2022 gewährleistet. Diese Vorgehensweise bleibt auch weiterhin zentraler Bestandteil unserer Einkaufsaktivitäten, um den kommenden Herausforderungen zu begegnen, insbesondere durch mögliche Auswirkungen externer Faktoren (vgl. die Ausführungen zu externen Risiken). Im Rahmen der Implementierung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetztes überarbeitet die Baerlocher GmbH derzeit die internen Strukturen und Prozesse, um den Anforderungen an ein verantwortungsvolles Management von Lieferketten vollumfänglich nachzukommen, wenngleich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz erst ab dem 1. Januar 2024 für Baerlocher anwendbar ist.

Kredit- und Marktpreisrisiken

Baerlocher ist finanzwirtschaftlichen Risiken aus seiner laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Finanzierung ausgesetzt. Dazu gehören Kredit- und Marktpreisrisiken. Die Risiken werden schlagend, wenn Abnehmer und Geschäftspartner möglicherweise Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen und es dadurch zu Forderungsausfällen kommt, die das Ergebnis von Baerlocher belasten. Baerlocher setzt unterschiedliche Instrumente ein, um das Risiko des Forderungsausfalls zu verringern. Dazu gehören das Einholen von Kreditauskünften, Analysen des bisherigen Zahlungsverhaltens oder auch die Belieferung nur gegen Stellung von Sicherheiten (je nach Art und Höhe der Leistung) bis hin zu Lieferungen gegen Vorkasse. Zudem setzen wir in ausgewählten Ländern Kreditausfallversicherungen sowie gegebenenfalls Bankbürgschaften ein. Dem Kontrahenten-Risiko bei Banken und weiteren Vertragspartnern im Finanzbereich begegnen wir durch eine sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kreditrisiken aus dem operativen Geschäft mit Kunden eintreten, schätzen wir derzeit insgesamt als gering bis moderat ein. Durch die Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds und das deutlich gestiegene Zinsniveau ist insbesondere in Europa und den USA mit Kreditrisiken zu rechnen. Jedoch geht die Geschäftsführung aufgrund der Einsetzung der Instrumente zur Minimierung des Risikos von einem beherrschbaren Umfang möglicher Ausfälle aus.

Produktions-, Qualitäts- und Prozessrisiken

Es können sich im Rahmen der Produktion, Lagerung und dem Transport sowie in der Handhabung von Rohstoffen, fertigen Erzeugnissen und Abfällen Risiken ergeben. So kann es durch Qualitätsmängel an den Produkten sowie durch Unfälle mit Personen-, Sach- und Umweltschäden zu Schadenersatzzahlungen oder notwendigen Schadensbeseitigungsmaßnahmen kommen. Des Weiteren sind Betriebsunterbrechungen oder Produktionsausfälle nicht auszuschließen. Baerlocher steuert seine Prozesse durch eine integrierte Produktionsplanung. Durch geplante Instandhaltungskontrollen und Erneuerungsinvestitionen versuchen wir an den Produktionsstandorten höchste Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Das Konzept wird erweitert durch laufende Schulungen zur Anlagensicherheit, zum Explosions- und Arbeitsschutz. Für den Schadenfall stehen Gefahrenabwehrpläne bereit. Baerlocher kann die Produktions- und Qualitätsrisiken erfahrungsgemäß nicht gänzlich auszuschließen. Ferner besteht entsprechender Versicherungsschutz. Wir erachten die Eintrittswahrscheinlichkeit jedoch als gering und der Höhe nach beherrschbar.

IT-Risiken

Die Nichtverfügbarkeit und die Manipulation von Daten, Industriespionage sowie Datenmissbrauch bei kritischen IT-Systemen können eine direkte Auswirkung auf die operativen Geschäftsabläufe haben, haftungsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und unsere Wettbewerbsposition gefährden. Die Bedrohungslage hat insbesondere aufgrund der mobileren Arbeitswelt und verstärkter Cyberattacken im Rahmen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine zugenommen. Wir minimieren dieses Risiko durch vielfältige, proaktive IT-Security-Maßnahmen. Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig im Bereich IT-Sicherheit geschult. Im Falle eines erfolgreichen Cyber-Angriffs wird Baerlocher von einem externen Partner professionell unterstützt. Des Weiteren hat sich Baerlocher durch eine Cyber-Risk-Versicherung präventiv abgesichert.

Personalchancen und -risiken

Baerlocher konkurriert im Personalbereich mit anderen Unternehmen um hochqualifizierte Führungskräfte sowie leistungsstarke und motivierte Mitarbeiter. Um den zukünftigen Erfolg sicherzustellen, benötigt die Gruppe qualifizierte Fachkräfte. Hohe Fluktuation, die Abwanderung leistungsstarken Fachpersonals und die fehlgeschlagene Bindung von Nachwuchskräften an das Unternehmen können sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Diesen Risiken begegnet die Gruppe, indem sie ihre Rekrutierungsaktivitäten weiter ausbaut. Eine Führung durch Vertrauen, der Einsatz der Mitarbeiter entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten sowie die Definition und Beachtung ethischer Leitlinien sind auf die Schaffung eines positiven Arbeitsklimas ausgerichtet. Gleichzeitig fördert Baerlocher die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter.

Liquiditätsrisiko

Ein Liquiditätsrisiko zeichnet sich durch eine Knappheit an Zahlungsmitteln und Zahlungsäquivalenten sowie Behinderungen im Zugang zu Kreditfazilitäten aus, die für Baerlocher schlimmstenfalls zu Zahlungsengpässen oder zur Verschiebung etwa von geplanten Ausgaben führen könnten. Der Finanzbedarf von Baerlocher wird im Rahmen einer Liquiditätsplanung geplant und überwacht. Darüberhinausgehend beugt Baerlocher dem Liquiditätsrisiko durch mit Banken vereinbarte Kreditlinien sowie vorgehaltene Sicherheitsbestände an liquiden Mitteln als Liquiditätspuffer vor. Liquide Mittel werden nur bei Emittenten oder Banken angelegt, die eine Bonität im soliden Investment-Grade-Bereich haben.

Die Liquidität der Baerlocher-Gruppe belief sich zum Bilanzstichtag auf Mio. EUR 35,0 inklusive Wertpapiere des Umlaufvermögens. Zudem bestehen zum Bilanzstichtag weitere nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von Mio. EUR 50,8. Im Jahr 2022 konnten eingeräumte Kreditlinien bei zwei Hausbanken der Baerlocher GmbH über insgesamt Mio. EUR 15,0 zusammen mit unseren Geschäftspartnern als sogenannte "ESG-linked-Kreditlinien" ausgestaltet werden. Diese Kreditlinien stehen im Zusammenhang mit unseren Nachhaltigkeitszielen und orientieren sich konditionell in Form eines Bonus- und Malus-Systems an den Fortschritten dieser Nachhaltigkeitsbemühungen.

Im Kontext hoher Inflationsraten, nicht zuletzt getrieben durch die deutlich gestiegenen Energiepreise infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine, stellt die Entwicklung der Zinssätze, die sich bis auf wenige Ausnahmen weltweit seit Mitte 2022 extrem erhöht haben, für die Refinanzierung von Krediten ein Risiko dar. Da die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der Baerlocher-Gruppe zu einem Großteil fest verzinsliche Eurodarlehen sind, sind wir nur bedingt von der deutlichen Zinsniveauerhöhung betroffen.

Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken als gering ein. Mögliche Verstöße gegen Financial Covenants der Baerlocher GmbH und des Baerlocher GmbH Konzerns sehen wir aktuell nicht.

Wechselkursrisiken

Wechselkursschwankungen, insbesondere von Euro zu US-Dollar, zu britischem Pfund, türkischer Lira und indischer Rupie sowie US-Dollar zu indischer Rupie und malaysischem Ringgit als auch brasilianischem Real können Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage haben. Über den Einsatz verschiedener derivativer Finanzinstrumente haben einzelne Landesgesellschaften Wechselkursänderungsrisiken im für erforderlich gehaltenen Umfang kurzfristig abgesichert. Zum Stichtag betrug das Volumen der Währungsabsicherungen Mio. EUR 34,8 (Vorjahr: Mio. EUR 12,3).

Externe Risiken

Es können regional oder weltweit Pandemien, Naturkatastrophen oder kriegerische Auseinandersetzungen auftreten, die als Konsequenz eine Beeinträchtigung der unternehmerischen Handlungsfähigkeit (z. B. Versorgungsengpässe, Produktionsausfälle, Störungen in der Lieferkette, Absatzrückgänge) zur Folge haben können.

Die finanziellen Auswirkungen von Schäden an unseren Produktionsanlagen durch Naturkatastrophen sind, wo immer möglich und wirtschaftlich sinnvoll, durch Versicherungen abgedeckt. Da Baerlocher über diverse Länder und Kontinente verteilt Produktionsstätten verfügt, ist unsere Produktions- und Lieferfähigkeit bis zu einem gewissen Grad auch dann gewährleistet, wenn einzelne Anlagen ausfallen sollten. Risiken aus Pandemien, Naturkatastrophen, Kriegs- oder Bürgerkriegshandlungen lassen sich nicht gänzlich verhindern.

Angesichts der anhaltenden Risiken halten wir es für möglich, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2023 noch hinter den derzeitigen Erwartungen zurückbleibt. Sollte sich die Weltwirtschaft wesentlich schwächer entwickeln als derzeit angenommen, so hätte das möglicherweise große Auswirkungen auf die Ertragslage der Baerlocher-Gruppe.

Eine hohe Inflation, steigende Zinsen und hohe Energiepreise in Europa haben die Konjunktur bereits im Jahr 2022 erheblich gebremst. Eine Entspannung der internationalen Lieferketten seit dem letzten Quartal 2022 im Zuge der Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik dürfte sich zwar durch das schwache konjunkturelle Umfeld fortsetzen, dennoch bleiben wir auch bei der Bewertung des Risikos von Auswirkungen weltweit bestehender Engpässe bei einzelnen Produkten sowie in der Logistik vorsichtig. Diese Entwicklungen haben wir in unseren Planungen für das Jahr 2023 entsprechend berücksichtigt.

Direkt hat der Einmarsch der russischen Streitkräfte keine signifikanten Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit. Die Baerlocher Gruppe betreibt weder in der Ukraine noch in Russland oder Belarus eine eigene Vertriebs- oder Produktionsgesellschaft. Der Beitrag von Russland, Belarus und der Ukraine als Absatzmarkt zum Gesamtumsatz der Baerlocher-Gruppe war vor dem Angriff im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hatte einen erheblichen Einfluss auf die Rohstoffpreisentwicklung und -verfügbarkeit. Engpässe in der Verfügbarkeit bei einzelnen Rohstoffen konnten durch geeignete Maßnahmen vermieden werden.

Die Sanktionen gegenüber Russland im Finanz- und Energiesektor sowie die Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen haben schon zu einem starken Anstieg der Gas- und Ölpreise beigetragen und erhöhen entsprechend das Kostenrisiko für Baerlocher. Im Verlauf der Jahre 2020 und 2021 waren die Energiekosten bereits stark gestiegen. So lag der Durchschnittspreis pro Megawattstunde Gas im deutschen Gasmarktgebiet im Jahr 2019 vor der COVID-19-Pandemie bei 14 Euro, zum Ende 2021 war er bereits auf mehr als 70 Euro gestiegen. Aufgrund der politischen Anstrengungen bei Reduzierung russischer Gaslieferungen die Gasspeicher in Europa zu füllen, erreichte der Gaspreis im August 2022 Spitzenwerte um 300-320 Euro. Im Jahresdurchschnitt 2022 lag der Gaspreis bei rund 125 Euro (2021: 47 Euro). Im ersten Quartal 2023 betrug der Durchschnittspreis 56 EUR und lag damit weiter deutlich über dem Vorkrisenniveau. Die höheren Energiekosten beziehen wir in unsere Preiskalkulationen ein. Die Wirkung von staatlichen Energiepreisbremsen beziehen aufgrund ihres aktuell absehbaren Endes in die Risikobewertung nicht ein.

Das Risiko einer Einschränkung der Gasverfügbarkeit in Deutschland sehen wir als moderat an. Zum einen hat sich die Bundesregierung durch den Ausbau der LNG-Terminals weniger abhängig von russischen Gaslieferungen gemacht. Zum anderen ist die Baerlocher GmbH darauf vorbereitet, indem wir den Einsatz von Heizöl technisch weitestgehend ermöglicht haben.

Wir beobachten die Entwicklungen bezüglich externer Risiken laufend, bereiten uns proaktiv auf negative Auswirkungen vor und leiten bei Bedarf schnellstmöglich entsprechende Anpassungsmaßnahmen ein, zu denen auch kostenseitige Korrekturmaßnahmen wie z. B. Kurzarbeit gehören können. Zur Auswirkung auf die Ertragslage verweisen wir auf den Prognosebericht.

Chancenbericht

Chancen ergeben sich aus einer stärkeren Nachfrage durch den Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine bei einer schnellen Beendigung des Krieges. Dies wird unseres Erachtens jedoch nicht so schnell erfolgen.

Bei einer Verbesserung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds ergeben sich Chancen hinsichtlich steigender Absatzmengen insbesondere im Geschäftsbereich Spezialadditive.

Des Weiteren könnten sich Chancen für die Bauindustrie durch umfangreiche Investitions- und Hilfsprogramme in Infrastrukturprojekte ergeben. Kurzfristig ist jedoch nicht damit zu rechnen.

Daneben können sich aus politischer Regulierung wie dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland und auch aus den steigenden Energiekosten Chancen für die Bauindustrie ergeben, indem beispielsweise mehr in Wärmedämmung in Europa investiert wird.

Ein beschleunigter Rückgang der Inflation und ein in der Folge sinkendes Zinsniveau durch eine Wende in der Geldpolitik der Zentralbanken hätte ebenso das Potential die Wachstumsimpulse aus der Bauindustrie zu stärken.

Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine besteht für unsere Gesellschaft die Chance auf Marktanteilsgewinne, da sich in der Krise eine Orientierung hin zu zuverlässigen und finanziell soliden Herstellern von Additiven ergeben kann.

Für unsere Absatzmärkte rechnen wir mit einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Produkten mit Nachhaltigkeitsvorteilen - zum Beispiel nach Produkten mit einem niedrigem CO ₂ -Fußabdruck - oder nach Produkten, die aus recycelten oder zirkulären Rohstoffen hergestellt werden. Daher adressieren wir diese Themen in der Bewertung von Produktentwicklungsplänen und Investitionsvorhaben.

Baerlocher bietet zudem mit seiner Baeropol-T-Blend-Reihe ein breites Spektrum von Additiven für die verschiedensten Anwendungen recycelter Kunststoffe. Diese Additive helfen, die Verarbeitungseigenschaften von Rezyklaten zu verbessern und die Qualität der Endprodukte zu optimieren. Der Wert von Rezyklaten kann damit erhöht und auf diese Weise ihre Kreislauffähigkeit gesichert werden. Dazu kooperieren wir mit Technologieunternehmen, Herstellern von Maschinen und Polyolefinen, Verarbeitern und Industrieverbänden mit dem Ziel, die Verwendung recycelter Polyolefine durch die Verbesserung von Qualität und Konsistenz zu fördern.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und geopolitische Rahmenbedingungen unterliegt die Prognose auch im Geschäftsjahr 2023 einer hohen Unsicherheit. Eine anhaltend hohe Inflation, eine restriktive Geldpolitik, das global deutlich angestiegene Zinsniveau und die hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine behindern das Wachstum im Jahr 2023.

Basierend auf der IWF-Prognose vom April 2023 gehen wir für das Jahr 2023 davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt nach der Erholung im Jahr 2022 (+3,4 %) in den Jahren 2023 und 2024 moderater wächst (+2,9 % und +3,1 %). Die Prognose liegt damit deutlich unter der im April 2022 erwarteten Rate für 2023 mit einer globalen Wachstumsrate von +3,6 %.

Die Prognose für Europa ist weiter durch die Situation auf den Energiemärkten beeinflusst. Die Großhandelspreise für Energie liegen gemäß den Terminpreisen dauerhaft über dem Niveau der Jahre vor der Krise. Die Energiepreisbremsen in Europa dämpfen hier zwar die negative Wirkung auf die Industrie, dies gilt absehbar allerdings nur für Ihren Anwendungszeitraum bis Anfang 2024. Die Energieversorgungslage hat sich vorerst entspannt, die Krise ist hier aber noch nicht überwunden. Im Winter 2022/23 konnte eine Gasmangellage abgewendet werden. Für den Winter 2023/24 besteht insbesondere in Deutschland nach wie vor das Risiko einer solchen.

Wir nehmen eine leichte Entspannung der internationalen Lieferketten in Verbindung mit der Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik war. Ein Rückgang bei den Frachtkosten und kürzere Lieferzeiten unterstützen dieses Bild. Die Entspannung dürfte sich im Verlauf des Jahres 2023 fortsetzen, wenn auch die Rahmenbedingungen der Zeit vor der Krise auch mittelfristig noch nicht erreicht werden dürften.

Das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts dürfte in den Jahren 2023 und 2024 mit +0,1 % und +1,4 % nur moderat ausfallen, das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum nur rund +0,7 % und +1,6 % betragen.

Für das Jahr 2023 erwarten wir ein Schrumpfen der Wirtschaft in Großbritannien von -0,4 % (2021: +0,4 %).

Für die USA erwarten wir auf Basis der Prognose des IWF ein Wachstum von 1,6 % (2021: 2,1 %).

Die in den letzten beiden Jahren wesentlich bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unterschiedliche Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Indien (2022: +6,8 %) und China (2022: +3,0 %) geht in ihrer Ausprägung in der Prognose für das Jahr 2023 zurück. Sowohl die indische (+6,1 %) als auch die chinesische Wirtschaft (+5,2 %) wird im Jahr 2023 gemäß der IWF-Prognose überdurchschnittlich stark wachsen. Wir schätzen jedoch die Prognose für China als ambitioniert ein.

Für die Türkei gehen wir für das Jahr 2023 von einem schwächeren Wachstum aus. Einer spürbaren Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 (+5,6 %) stehen eine weiter anhaltend hohe Inflation (2022: +72,3 %) und eine starke Abwertung der Türkischen Lira gegenüber dem Euro entgegen (2022: -65,9 % auf Basis der Jahresdurchschnittskurse). Bei der Prognose der Entwicklung des türkischen Bruttoinlandsprodukts schließen wir uns daher der Erwartung des IWF eines niedrigeren Wachstums von noch +2,7 % für das Jahr 2023 an.

Für Südamerika erwartet der IWF lediglich ein Wachstum von 1,0 % (2022: 3,9 %). Die Prognose für das Wirtschaftswachstum in unserem Absatzmarkt und Produktionsstandort Brasilien bleibt weiter hinter dem Durchschnitt der Schwellenländer zurück. Nach einem Wachstum in Höhe von +2,9 % im Jahr 2022 wird für das Jahr 2023 ein schwaches Wachstum in Höhe von +0,9 % erwartet (2024: +1,5 %).

Branche

Die gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen wie die anhaltend hohe Inflation, das global deutlich angestiegene Zinsniveau und die hohen Energiepreise beeinflussen das Branchenumfeld stärker als das gesamtwirtschaftliche Umfeld.

Nach einer Verlangsamung im Jahr 2022 wird sich das Wachstum der Chemieindustrie 2023 weiter abschwächen. Der Branchenverband VCI rechnet sowohl global (2022: +1,6 %) als auch für die EU (2022: -6,3 %) bei der Chemieproduktion (ohne Pharma) für das Jahr 2023 weiter mit Wachstumsraten deutlich unter der prognostizierten industriellen Gesamtentwicklung. Für Deutschland wird ein Produktionsrückgang von 8 % (ohne Pharma) prognostiziert.

Im Bausektor führen deutlich gestiegene Zinsniveaus und eine schwächere Konjunktur dazu, dass zurückhaltend investiert wird. Der Indikator der Europäischen Kommission für das Vertrauen im Baugewerbe (EUROSTAT) liegt im Mai 2023 für die Region EU27 deutlich unter dem Vorjahresniveau und ist seit Anfang 2023 negativ. In Deutschland hat sich das Geschäftsklima gemäß dem IFO Geschäftsklima Index für das Bauhauptgewerbe vom Juni 2023 auf sehr niedrigem Niveau etwas verbessert. Die Unternehmen bewerteten die Lage besser, wohingegen die Erwartungen pessimistisch blieben. Der Gesamtindex der Bautätigkeit des RICS verzeichnete im ersten Quartal 2023 den stärksten Wert seit Anfang 2022. Dabei trägt die Region Asien Pazifik den größten Anteil der Verbesserung, getrieben durch China. Nichtsdestotrotz bleibt die Dynamik insgesamt relativ bescheiden. Das Wachstum im Infrastrukturbereich übertrifft in allen Regionen weiterhin die Aktivitäten im Bereich Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die Baerlocher-Gruppe gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 einen Absatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich bei einem Rückgang des Umsatzes im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der Umsatzrückgang ist neben fallenden Rohstoffpreisen auch durch negative Wechselkurseffekte und den Umsatzmix im Konzern bedingt, der durch unterschiedliche Preisniveaus und unterschiedliches Absatzwachstum in den Regionen beeinflusst wird. Hier rechnen wir mit Absatzwachstum in China und Indien und Absatzrückgängen in Deutschland und den USA. Für das Betriebsergebnis wird von einem Rückgang im niedrigen und für das Jahresergebnis im mittleren zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Der Rückgang des Betriebsergebnisses liegt primär am Umsatzmix sowie an Wechselkurseffekten. Der erwartete stärkere Rückgang des Jahresergebnisses ist durch den steigenden Zinsaufwand bedingt.

Baerlocher weitet sein Angebot durch Investitionen in Produktionskapazitäten, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter aus und strebt für die kommenden Jahre ein über dem Markttrend liegende Absatzentwicklung an.

Die Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet. In Bezug auf China ergeben sich Unsicherheiten durch die weiter unklare Positionierung Chinas zum Krieg in der Ukraine und mögliche Konfliktherde in Asien. Die Maßnahmen der Geldpolitik stellen weiterhin ein Risiko dar. Die zuletzt zwar rückläufige aber noch immer hohe Inflation stellt die Europäische Zentralbank und die US-amerikanische Notenbank anhaltend vor die Herausforderung zwischen einer gedämpften Konjunktur und gleichzeitig hohen Inflationserwartungen abzuwägen. Auch können Handelshemmnisse wie Zölle oder Importrestriktionen Märkte erheblich beeinflussen und zu starken Verschiebungen in der Angebots- und Nachfragesituation zwischen den Regionen führen. Dies war zuletzt im Markt für PVC-Bodenbelege zu beobachten.

Die Situation wird bis auf Weiteres sorgfältig beobachtet und es werden proaktiv Anpassungen des Geschäftsbetriebes kurzfristig umgesetzt. Wesentliche bestandsgefährdende Risiken für die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens sehen wir derzeit nicht.

Unterschleißheim, den 14.07.2023

MRF Michael Rosenthal GmbH

Die Geschäftsführung

Dr. Michael Rosenthal

Dr. Tobias Rosenthal

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktivseite

	31.12.2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		1.561.117	1.291.730
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	45.789.159		45.928.384
2. Technische Anlagen und Maschinen	35.152.621		36.589.116
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.182.752		9.773.970
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	34.236.155		13.563.616
		125.360.687	105.855.086
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	13.068.966		9.068.966
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	20.560.072		17.478.228
3. Beteiligungen	1.233.641		1.364.768
4. Sonstige Ausleihungen	555.384		542.030
		35.418.063	28.453.992
		162.339.867	135.600.808
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	55.819.081		59.057.790
2. Unfertige Erzeugnisse	4.913.677		1.658.181
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	39.729.055		34.903.630
4. Geleistete Anzahlungen	767.553		1.558.086
		101.229.366	97.177.687
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	69.129.641		68.003.781
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.783.856		736.944
3. Sonstige Vermögensgegenstände	7.015.094		5.104.930
		77.928.591	73.845.655
III. Wertpapiere		2.402.676	1.135.885
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		32.550.842	26.018.062
		214.111.475	198.177.289
C. Rechnungsabgrenzungsposten		2.934.647	2.823.168
D. Aktive latente Steuern		4.444.175	3.052.432
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		573.457	573.457
		384.403.621	340.227.154
Passivseite
	31.12.2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital (DM 12.000.000)		6.135.503	6.135.503
II. Gewinnrücklagen		175.303.060	154.942.505
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung		-37.090.970	-39.607.945
- davon aus assoziierten Unternehmen EUR -10.688.898 (Vorjahr: EUR -12.261.624)
IV. Gewinnvortrag		49.771.998	45.219.443
V. Konzernjahresüberschuss		26.374.049	29.913.110
		220.493.640	196.602.616
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	16.520.322		16.157.600
2. Steuerrückstellungen	3.813.655		3.033.204
3. Sonstige Rückstellungen	13.921.627		15.804.339
		34.255.604	34.995.143
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	65.922.701		41.523.073
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	47.253.012		53.759.031
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	105.580		674.708
4. Sonstige Verbindlichkeiten	7.668.334		7.003.758
		120.949.627	102.960.570
D. Rechnungsabgrenzungsposten		2.233.661	72.266
E. Passive latente Steuern		6.471.089	5.596.559
		384.403.621	340.227.154

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 EUR	Vorjahr EUR
1. Umsatzerlöse	569.444.810	469.235.581
2. Bestandsveränderung der Erzeugnisse	10.162.572	7.196.895
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	311.006	515.938
4. Sonstige betriebliche Erträge	10.976.318	10.993.754
- davon aus Währungsumrechnung EUR 8.605.518 (Vorjahr: EUR 9.171.383)
5. Materialaufwand:
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-413.969.576	-319.386.418
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.559.351	-2.204.142
	-417.528.927	-321.590.560
6. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter	-52.991.557	-48.633.387
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-10.464.539	-9.346.835
- davon für Altersversorgung EUR -1.895.197 (Vorjahr: EUR -1.226.353)
	-63.456.096	-57.980.222
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-11.171.027	-11.002.616
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-69.525.231	-64.993.748
- davon aus Währungsumrechnung EUR -10.431.048 (Vorjahr: EUR -14.632.422)
Betriebsergebnis	29.213.425	32.375.022
9. Erträge aus Beteiligungen	311.410	331.679
10. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen	5.980.031	7.436.142
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	793.757	867.221
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen	0	0
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-2.611.543	-1.955.055
- davon aus der Aufzinsung bzw. Zinsänderung von Pensions- oder sonstigen Rückstellungen EUR- 438.292 (Vorjahr: EUR -1.285.578)
Finanzergebnis	4.473.655	6.679.987
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-6.465.337	-8.302.356
- davon aus latenten Steuern EUR 550.836 (Vorjahr: EUR -1.590.629)
15. Ergebnis nach Steuern	27.221.743	30.752.653
16. Sonstige Steuern	-847.694	-839.543
17. Konzernjahresüberschuss	26.374.049	29.913.110

Konzerneigenkapitalspiegel nach DRS 22

in EUR	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital	Rücklagen	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
	Gezeichnetes Kapital	andere Gewinnrücklagen
Stand am 31.12.2019	6.135.503	128.553.402	-29.953.408
Zuführung zum Gewinnvortrag
Einstellung in Rücklagen		4.538.397
Ausschüttung
Währungsumrechnung			-16.256.915
Abgang aus Währungsumrechnung			773.685
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag
Stand am 31.12.2020	6.135.503	133.091.799	-45.436.638
Zuführung zum Gewinnvortrag
Einstellung in Rücklagen		21.850.705
Ausschüttung
Währungsumrechnung			666.413
Abgang aus Währungsumrechnung			5.162.280
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag
Stand am 31.12.2021	6.135.503	154.942.505	-39.607.945
Zuführung zum Gewinnvortrag
Einstellung in Rücklagen		20.360.555
Ausschüttung
Währungsumrechnung			796.215
Abgang aus Währungsumrechnung			1.720.760
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag
Stand am 31.12.2022	6.135.503	175.303.060	-37.090.970

in EUR	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gewinnvortrag/ Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe

Stand am 31.12.2019	42.934.622	14.559.197	162.229.316
Zuführung zum Gewinnvortrag	14.559.197	-14.559.197	0
Einstellung in Rücklagen	-4.538.397		0
Ausschüttung	-3.500.000		-3.500.000
Währungsumrechnung			-16.256.915
Abgang aus Währungsumrechnung			773.685
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		22.114.727	22.114.727
Stand am 31.12.2020	49.455.422	22.114.727	165.360.813
Zuführung zum Gewinnvortrag	22.114.727	-22.114.727	0
Einstellung in Rücklagen	-21.850.705		0
Ausschüttung	-4.500.000		-4.500.000
Währungsumrechnung			666.413
Abgang aus Währungsumrechnung			5.162.280
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		29.913.110	29.913.110
Stand am 31.12.2021	45.219.443	29.913.110	196.602.616
Zuführung zum Gewinnvortrag	29.913.110	-29.913.110	0
Einstellung in Rücklagen	-20.360.555		0
Ausschüttung	-5.000.000		-5.000.000
Währungsumrechnung			796.215
Abgang aus Währungsumrechnung			1.720.760
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		26.374.049	26.374.049
Stand am 31.12.2022	49.771.998	26.374.049	220.493.640

in EUR	Konzerneigenkapital Summe
Stand am 31.12.2019	162.229.316
Zuführung zum Gewinnvortrag	0
Einstellung in Rücklagen	0
Ausschüttung	-3.500.000
Währungsumrechnung	-16.256.915
Abgang aus Währungsumrechnung	773.685
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	22.114.727
Stand am 31.12.2020	165.360.813
Zuführung zum Gewinnvortrag	0
Einstellung in Rücklagen	0
Ausschüttung	-4.500.000
Währungsumrechnung	666.413
Abgang aus Währungsumrechnung	5.162.280
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	29.913.110
Stand am 31.12.2021	196.602.616
Zuführung zum Gewinnvortrag	0
Einstellung in Rücklagen	0
Ausschüttung	-5.000.000
Währungsumrechnung	796.215
Abgang aus Währungsumrechnung	1.720.760
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	26.374.049
Stand am 31.12.2022	220.493.640

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Konzernjahresergebnis	26.374	29.913
Abschreibungen/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögen	11.171	11.003
Zunahme/Abnahme (-) der Rückstellungen	-1.730	-47
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (-)	2.659	6.145
Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-11.989	-63.503
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-1.936	20.748
Gewinn (-)/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-396	199
Zinsaufwendungen/Zinserträge (-)	1.818	1.088
Beteiligungserträge und Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (-)	-6.291	-7.768
Ertragsteueraufwand/-ertrag (-)	6.465	8.302
Ertragsteuerzahlungen (-)	-5.991	-5.035
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	20.154	1.045
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Anlagen	0	306
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-802	-775
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	521	108
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-31.600	-17.797
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögens	-4.097	-2.836
Erhaltene Dividenden	4.782	5.979
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-31.196	-15.015
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	36.366	21.004
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Krediten	-9.496	-8.438
Gezahlte Zinsen (-)	-1.937	-882
Gezahlte Dividenden (-) an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-5.000	-4.500
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	19.933	7.184
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	8.892	-6.786
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-1.092	337
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	0	0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (Liquide Mittel)	27.154	33.603
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Liquide Mittel)	34.954	27.154

Amtsgericht München, HRB 92674

Konzernanhang 2022

Die MRF Michael Rosenthal GmbH stellt als Mutterunternehmen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht nach den Vorschriften der §§ 290 bis 315 HGB auf.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben dem Mutterunternehmen 15 Tochterunternehmen (Vorjahr: 15) einbezogen, davon 14 Unternehmen (Vorjahr: 14) mit Sitz im Ausland, und vier assoziierte Unternehmen (Vorjahr: vier), die ihren Sitz ebenfalls im Ausland haben.

Folgende Gesellschaften ergeben den Konsolidierungskreis:

	Beteiligung %
Inland
MRF Michael Rosenthal GmbH, Unterschleißheim
Baerlocher GmbH, Unterschleißheim	100
Ausland
Baerlocher Additives France SASU, Marseille/Frankreich	100
Baerlocher (M) SDN. BHD., Kuala Lumpur/Malaysia	100
Baerlocher (M) Trading and Services SDN. BHD., Kuala Lumpur/Malaysia ¹	100
Baerlocher UK Ltd., Bury/Großbritannien	100
Baerlocher Chemicals of North America Inc., Wilmington/Delaware/USA	100
Baerlocher Production USA LLC., Cincinnati/Ohio/USA ²	100
Baerlocher USA LLC., Dover/Ohio/USA ²	100
Baerlocher Asia Private Limited, Hongkong/China ¹	100
Baerlocher Advanced Materials Technology Co., Ltd., Jiangsu/China ³	100
Baerlocher Nordic AB, Billdal/Schweden	100
Baerlocher Kimya Sanayi Ticaret Limited Sirketi Ltd., Istanbul/Türkei	100
Baerlocher Italia S.p.A., Lodi/Italien	100
Baerlocher India Additives Pvt. Ltd., Mumbai/Indien ⁴	100
Baerlocher Gulf FZE, Dubai/Vereinigte Arabische Emirate	100
Baerlocher do Brasil S.A., Americana/Brasilien ⁴	50
Compania Quimica S.A., Lima/Peru ⁴	50
Lestar Quimica S.A., Buenos Aires/Argentinien ⁴	50
SO.G.I.S. Industria Chimica S.p.A., Sospiro/Italien	48

Zu den Produktionsunternehmen gehören die Baerlocher GmbH im Inland sowie die Auslandsgesellschaften in Italien, Großbritannien, der Türkei, Malaysia, Indien, Argentinien, Brasilien, Peru sowie die beiden US-amerikanischen Tochterfirmen mit Sitz in Ohio und die chinesische Tochterfirma mit Sitz in Jiangsu. Bei den übrigen Tochterunternehmen handelt es sich im Wesentlichen um Vertriebsgesellschaften ohne nennenswertes Sachanlagevermögen.

Bei allen vollkonsolidierten Unternehmen haben die Baerlocher GmbH oder ein anderes einbezogenes Tochterunternehmen mindestens 50 % der Stimmrechte. Bei den at equity einbezogenen Unternehmen werden mindestens 20 % der Stimmrechte gehalten und es besteht ein maßgeblicher Einfluss auf die jeweilige Geschäfts- und Firmenpolitik.

¹ Indirekt über Baerlocher (M) SDN. BHD., Kuala Lumpur/Malaysia
² Indirekt über Baerlocher Chemicals of North America Inc., Wilmington/Delaware/USA
³ Indirekt über Baerlocher Asia Private Ltd., Hongkong/China
⁴ Indirekt über Baerlocher Italia S.p.A., Lodi/Italien

Auf die Konsolidierung at equity von zwei (Vorjahr: zwei) assoziierten Unternehmen wurde unter Anwendung von § 311 Abs. 2 HGB und auf die Konsolidierung von zwei (Vorjahr: drei) Tochterunternehmen wurde gemäß § 296 Abs. 2 HGB verzichtet, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind.

Bezüglich der Aufstellung des Anteilsbesitzes der Muttergesellschaft MRF Michael Rosenthal GmbH wird auf die Anlage zum Anhang verwiesen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen wenden die IFRS bzw. lokale Rechnungslegungsstandards als Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an. Wesentliche Abweichungen zum deutschen HGB werden an die konzerneinheitliche Bilanzierung im Rahmen der Konzernabschlusserstellung angepasst.

Abschlussstichtag

Der Konzernabschluss ist zum 31. Dezember 2022 aufgestellt, dem Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Tochtergesellschaften sind grundsätzlich auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Die Baerlocher India Additives Pvt. Ltd., Mumbai/Indien, erstellt für Zwecke der Einbeziehung in den Konzernabschluss einen dem Kalenderjahr entsprechenden Jahresabschluss auf den 31. Dezember 2022.

Sämtliche einbezogene Gewinn- und Verlustrechnungen umfassen den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2022.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen und die Wertansätze der assoziierten Unternehmen erfolgen nach der Buchwertmethode, soweit aus den Regelungen des § 301 Abs. 1 HGB in der Fassung nach BilMoG nicht zwingend die Neubewertungsmethode anzuwenden ist.

Die Verrechnung der Anteile an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital und die Wertansätze bei den assoziierten Unternehmen werden auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss durchgeführt.

Gegenseitige Forderungen und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischengewinne sowie die konzerninternen Erträge und Aufwendungen werden eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres gemäß den §§ 252 und 253 HGB wurden beibehalten.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen. Als Nutzungsdauer werden ein bis fünf Jahre zu Grunde gelegt. Der Geschäfts- oder Firmenwert der Baerlocher Chemicals of North America Inc. wurde im Geschäftsjahr 2009 vollständig abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer betrug zehn Jahre.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen sowie etwaige außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Gemeinkosten einbezogen. Gebäude werden über längstens 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen über längstens über 20 Jahre, andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung über ein bis 18 Jahre abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen auf Basis vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und sonstigen Ausleihungen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt, wenn eine dauerhafte Wertminderung vorliegt. Sofern keine dauerhafte Wertminderung vorliegt, werden die Gründe für ein Unterlassen der Abschreibung im Konzernanhang erläutert.

Der Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen wird jährlich unter Anwendung der "equity" Methode nach § 312 Abs. 4 HGB fortgeschrieben.

Die Vorräte werden zu durchschnittlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Tageswerten angesetzt. In die Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Zudem werden im Vorratsvermögen Alters- und Gängigkeitsabschläge auf Basis definierter Parameter vorgenommen.

Die geleisteten Anzahlungen sind ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden regelmäßig mit ihrem Nominalwert angesetzt und unter Berücksichtigung der Realisierbarkeit vorsichtig bewertet. Erkennbare Risiken werden durch Einzelwertberichtigungen, das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten und am Bilanzstichtag zum niedrigeren beizulegenden Marktwert (Börsenkurs) angesetzt. Bei Wertpapieren des Umlaufvermögens handelt es sich um kurzfristig fällig Schudverschreibungen bzw. Anleihen bei der Tochtergesellschaft Baerlocher India Additives Pvt. Ltd.

Die Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihrem Nennbetrag angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Bilanzstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Vermögensgegenstände nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen, werden mit diesen Schulden verrechnet. Der Wert, um den die Vermögensgegenstände die Verpflichtungen übersteigen, wird als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Die Rückstellungen für Pensionen sowie Deferred Compensation werden aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten gebildet. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks sowie nach der Project Unit Credit Methode (PUC). Für die Bewertung der Deferred Compensation wird als Bewertungsverfahren die Project Unit Credit Methode (PUC) verwendet. Wie auch im Vorjahr wurden in diesem Geschäftsjahr gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB die Rückstellungen mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre abgezinst. Bei der Neuberechnung der Pensionsrückstellungen wurde als Rechnungszins 1,63 Prozent (Vorjahr: 1,69 Prozent) sowie eine Rentenanpassung von 6 % nach jedem dritten Jahr zugrunde gelegt. Analog zum Vorjahr wurden zum Bilanzstichtag 31.12.2022 die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Künftige Gehaltssteigerungen und Fluktuationsraten wurden nicht berücksichtigt, da der Pensionsplan grundsätzlich geschlossen ist und Anpassungen aufgrund von Gehaltssteigerungen nicht vorgesehen sind. Bei einer Bewertung der Rückstellung für Pensionen und Deferred Compensation mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren wäre ein Rechnungszins von 1,31 Prozent (Vorjahr: 1,19 Prozent) zur Anwendung gekommen. Dieser daraus resultierende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 487 (Vorjahr: TEUR 799) unterliegt einer Ausschüttungssperre.

Die Bewertung der auf die Baerlocher Italia S.p.A. entfallenden Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen erfolgte nach den Vorschriften des HGB. Die Rückstellung wird wie in Vorjahren in der Bilanz als Pensionsrückstellung ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag erfasst.

Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag angesetzt, soweit sie einen Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Bei der konzerneinheitlichen Bilanzierung und Bewertung werden aktive und passive latente Steuern gemäß § 274 Abs. 2 HGB und § 306 HGB angesetzt. Die aktiven latenten Steuern werden sowohl auf unterschiedliche Wertansätze zwischen der Steuer- und Handelsbilanz als auch auf steuerliche Verlustvorträge ermittelt.

Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden aus Vereinfachungsgründen mit einem konzerneinheitlichen Steuersatz von 30 % (Vorjahr: 30 %) (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer) ermittelt; die latenten Steuern aus den Einzelabschlüssen der einbezogenen Unternehmen wurden mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen berechnet.

Aktive und passive latente Steuern werden im Konzernabschluss nicht verrechnet.

Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der MRF Michael Rosenthal GmbH ist der Euro.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden im Jahresabschluss mit dem Tagesmittelkurs zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung bewertet. Am Abschlussstichtag werden auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr zum Stichtagskurs umgerechnet. Langfristige Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs angesetzt, soweit die Entstehungskurse nicht niedriger waren (bei Aktivposten) oder höher lagen (bei Passivposten). Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in lokale Währung werden erfolgswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Für die Einbeziehung der ausländischen Konzernunternehmen in den Konzernabschluss werden die Aktiv- und Passivposten der Bilanzen, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs umgerechnet wird, mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag und die Gewinn- und Verlustrechnungen mit Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Die sich daraus ergebende erfolgsneutrale Umrechnungsdifferenz ist innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Währungsbedingte Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung werden grundsätzlich erfolgsneutral in den Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt. Diese eingestellten Beträge werden erfolgswirksam aufgelöst, sobald die konzerninternen Kreditbeträge zurückgeführt werden. Im aktuellen Geschäftsjahr verringet sich der Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" von TEUR -39.608 auf TEUR -37.091 (Vorjahr: Verringerung um TEUR 5.829).

Für Abschlüsse von assoziierten Unternehmen in Hochinflationsländern erfolgt die Inflationsbereinigung nach der Methode der Indexierung. Dabei werden die zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bewerteten nichtmonetären Posten und die damit korrespondierenden Erträge und Aufwendungen mit dem Preisentwicklungsindex, der die Preisentwicklung im Hochinflationsland zwischen der erstmaligen Erfassung dieser Posten und der korrespondierenden Erträge und Aufwendungen und dem Abschlussstichtag widerspiegelt, an die Preisverhältnisse zum Abschlussstichtag angepasst. Monetäre Posten sowie dazu korrespondierende Erträge und Aufwendungen werden nicht angepasst, soweit für diese vertraglich nicht eine Indexierung vereinbart ist.

Für Abschlüsse von vollkonsolidierten Unternehmen aus Hochinflationsländern erfolgt die Inflationsbereinigung nach der Zeitbezugsmethode. Dabei werden nichtmonetäre Vermögensgegenstände mit historischen Kursen umgerechnet und nach allgemeinen Grundsätzen (§ 253 Absatz 3 bis 5 HGB) fortgeführt. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden, mit Ausnahme der Abschreibungen und des Materialaufwands, die mit historischen Kursen umgerechnet werden, mit Transaktionskursen umgerechnet.

Nach den genannten Anpassungen werden alle Posten mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet.

Nach den genannten Anpassungen werden alle Posten mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet.

Bilanzerläuterungen

Die Konzernbilanz wird gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB aufgestellt.

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ergibt sich aus nachstehendem Konzern-Anlagenspiegel.

Die Nettozugänge der immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 802 betreffen im Wesentlichen Anzahlungen für eine neue Laborsoftware bei der Baerlocher GmbH.

Konzern-Anlagengitter

	Anschaffungs-/Herstellungskoste
	01.01.2022 EUR	Unterschiede aus Währungsumrechnung EUR	berichtigter Vortrag EUR	Zugänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.293.897	8.758	8.302.655	801.639
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.430.402	884.454	9.314.856	0
	16.724.299	893.212	17.617.511	801.639
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	101.025.277	207.781	101.233.058	1.482.525
2. Technische Anlagen und Maschinen	178.593.785	197.186	178.790.971	2.844.169
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	56.326.170	651.401	56.977.573	2.312.717
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.563.616	-1.531.662	12.031.952	24.960.455
	349.508.848	-475.294	349.033.554	31.599.866
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9.668.966	0	9.668.966	4.000.000
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	19.368.228	1.572.725	20.940.953	5.980.030
3. Beteiligungen	1.802.138	0	1.903.375	0
4. Sonstige Ausleihungen	714.145	0	714.145	302.565
	31.553.477	1.572.725	33.227.439	10.282.595
	397.786.624	1.990.643	399.878.504	42.684.100

	Anschaffungs-/Herstellungskoste
	Abgänge EUR	Umbuchung EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	74.140	0	9.030.154
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	9.314.856
	74.140	0	18.345.010
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	198.153	65.412	102.582.842
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.348.098	2.352.456	175.639.498
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.697.598	338.384	56.931.076
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	-2.756.252	34.236.155
	11.243.849	0	369.389.571
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	13.668.966
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	4.470.911	0	22.450.072
3. Beteiligungen	669.734	0	1.233.641
4. Sonstige Ausleihungen	289.210	0	727.500
	5.429.855	0	38.080.179
	16.747.844	0	425.814.760

	Abschreibungen
	01.01.2022 EUR	Unterschiede aus Währungsumrechnung EUR	berichtigter Vortrag EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.002.167	7.004	7.009.171
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.430.402	884.454	9.314.856
	15.432.569	891.458	16.324.027
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	55.096.893	68.775	55.165.668
2. Technische Anlagen und Maschinen	142.004.669	368.429	142.373.098
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	46.552.200	419.623	46.971.823
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	243.653.762	856.827	244.510.589
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	600.000	0	600.000
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	1.890.000	0	1.890.000
3. Beteiligungen	437.370	0	538.607
4. Sonstige Ausleihungen	172.115	0	172.115
	3.099.485	0	3.200.722
	262.185.816	1.748.285	264.035.338

	Abschreibungen
	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	534.006	74.140	7.469.037
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	9.314.856
	534.006	74.140	16.783.893
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.809.630	181.615	56.793.683
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.386.259	8.272.480	140.486.877
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.441.132	2.664.631	46.748.324
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	10.637.021	11.118.726	244.028.884
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	600.000
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0	0	1.890.000
3. Beteiligungen	0	538.607	0
4. Sonstige Ausleihungen	0	-1	172.116
	0	538.606	2.662.116
	11.171.027	11.731.472	263.474.893

	Buchwerte
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.561.117	1.291.730
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	1.561.117	1.291.730
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	45.789.159	45.928.384
2. Technische Anlagen und Maschinen	35.152.621	36.589.116
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.182.752	9.773.970
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	34.236.155	13.563.616
	125.360.687	105.855.086
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	13.068.966	9.068.966
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	20.560.072	17.478.228
3. Beteiligungen	1.233.641	1.364.768
4. Sonstige Ausleihungen	555.384	542.030
	35.418.063	28.453.992
	162.339.867	135.600.808

Umlaufvermögen

Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 0). Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben insgesamt TEUR 1.755 (Vorjahr: TEUR 120) eine Laufzeit von über einem Jahr. Dies betrifft vor allem die langfristigen ausstehenden Investitionszuschüsse der Baerlocher India Additives Pvt. Ltd., Mumbai/Indien.

Die sonstigen Vermögensgegenstände im Gesamtwert von TEUR 7.015 (Vorjahr: TEUR 5.105) betreffen in Höhe von TEUR 3.164 (Vorjahr: TEUR 3.389) Steuererstattungsansprüche.

Von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, entfallen TEUR 1.784 (Vorjahr: TEUR 737) auf Forderungen at equity einbezogener Unternehmen.

Latente Steuern

Zur Ermittlung der latenten Steuern wurde auf Ebene der zu konsolidierenden Unternehmen mit unternehmensindividuellen Steuersätzen mit einer Bandbreite zwischen 15 % bis 29 %, auf Ebene des Konzerns mit einem durchschnittlichen Unternehmenssteuersatz von 30 % gerechnet.

Die Salden der aktiven latenten Steuern betragen zum Jahresende TEUR 4.444 und im Vorjahr TEUR 3.052. Die Salden beinhalten zum Bilanzstichtag keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge der amerikanischen Tochterunternehmen (Vorjahr: TEUR 0), da die steuerlichen Verlustvorträge im laufenden Geschäftsjahr vollständig genutzt wurden. Wesentliche aktive latente Steuern aus Bewertungsdifferenzen resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen der Pensionsrückstellungen sowie sonstiger Rückstellungen bei der Baerlocher GmbH.

Die Salden der passiven latenten Steuern betragen gemäß § 274 HGB und § 306 HGB TEUR am Ende des Geschäftsjahres TEUR 6.471 und TEUR 5.597 im Vorjahr. Die passiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Baerlocher GmbH und beruhen vor allem auf unterschiedlichen Wertansätzen im Anlagevermögen. Wesentliche weitere passive latente Steuern resultieren aus Bewertungsunterschieden des Sachanlagevermögens bei der Baerlocher UK sowie aus der Inflationsanpassung der Baerlocher Türkei.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital entspricht dem Stammkapital der Muttergesellschaft.

Ausschüttungssperren bestehen auf Ebene der Muttergesellschaft nicht.

Rückstellungen

Die Rückstellungen gliedern sich in Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie die Rückstellungen für Altersteilzeit auf Ebene der Baerlocher GmbH wurden zum Bilanzstichtag mit dem korrespondierenden vorhandenen Deckungsvermögen in Höhe von gesamt TEUR 5.717 (Vorjahr: TEUR 5.945) saldiert. Die Erträge aus dem Deckungsvermögen betragen insgesamt TEUR 64 (Vorjahr: TEUR 41) und wurden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.

Angaben zur Verrechnung mit dem Deckungsvermögen nach § 246 Abs. 2 HGB:

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	19.932	19.923
Deckungsvermögen (beizulegender Zeitwert)	-4.913	-5.034
Rückstellung Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	15.019	14.889
Zinsaufwand aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	-437	-1.275
(-) Aufwand / (+) Ertrag aus Deckungsvermögen	66	46
(-) Zinsaufwand / (+) Ertrag	-371	-1.229

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Altersteilzeitverpflichtung	971	1.249
Deckungsvermögen (beizulegender Zeitwert)	-804	-911
Rückstellung Altersteilzeit	167	338
Zinsaufwand aus Altersteilzeitverpflichtung	-2	-8
(-) Aufwand / (+) Ertrag aus Deckungsvermögen	-2	-5
(-) Zinsaufwand / (+) Ertrag	-4	-13

Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens orientieren sich wertmäßig der Höhe nach grundsätzlich an dem beizulegenden Wert des Deckungsvermögens.

Die Steuerrückstellungen betreffen Steueraufwendungen des laufenden Jahres sowie Steueraufwendungen aus laufenden Prüfungen der Finanzverwaltung.

Die sonstigen Rückstellungen dienen zur Deckung von technischen und wirtschaftlichen Risiken sowie von Verlusten aus schwebenden Verträgen. Als größere Posten unter den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Personalverpflichtungen in Höhe von TEUR 5.739 (Vorjahr TEUR 7.678) enthalten.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten bestanden gegenüber:

		mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahren TEUR	mehr als 5 Jahren TEUR
Kreditinstituten	65.923	54.549	11.374	0
Lieferanten	47.253	45.204	2.045	4
Beteiligungsunternehmen	106	106	0	0
Sonstigen	7.668	7.074	0	594
	120.950	106.932	13.419	599

Vorjahr:		mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahren TEUR	mehr als 5 Jahren TEUR
Kreditinstituten	41.523	18.248	18.798	4.477
Lieferanten	53.759	53.759	0	0
Beteiligungsunternehmen	675	675	0	0
Sonstigen	7.004	6.379	0	625
	102.961	79.061	18.798	5.102

Von den Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit insgesamt TEUR 4.628 (Vorjahr: TEUR 8.192) durch Grundpfandrechte, Pfand- oder ähnliche Rechte an Gebäuden, Landnutzungsrechten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besichert.

Zum Bilanzstichtag bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Vorjahr: TEUR 0).

Sonstige Verbindlichkeiten:

davon aus Steuern TEUR 1.570 (Vorjahr: TEUR 1.680),

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 1.134 (Vorjahr: TEUR 810).

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Die Umsatzerlöse gliedern sich im Einzelnen wie folgt auf:

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Umsatzerlöse (netto)
Inland	89.413	81.599
Andere EU-Länder	137.191	121.109
Sonstiges Ausland	341.733	266.062
	568.337	468.771
Sonstige Umsatzerlöse	1.108	465
	569.445	469.236

Der Umsatzanstieg im Konzern ist im Wesentlichen durch gestiegene Rohstoffpreise bedingt, welche nur in Teilen an die Kunden weitergegeben werden konnten.

Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach § 285 Nr. 4 HGB wird mit Verweis auf § 286 Abs. 2 HGB unterlassen, da diese Angabe einen erheblichen Nachteil aufgrund der erhöhten Markttransparenz in einem engen Markt für die Baerlocher-Gruppe darstellen könnte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.222 (Vorjahr: TEUR 1.486), da die Gründe für die Beibehaltung der Rückstellungen im Geschäftsjahr entfallen sind.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Geschäftsjahr im Wesentlichen Vertriebskosten und Aufwendungen für Instandhaltungen. Darüber hinaus enthalten die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen als Davon-Position ausgewiesenen Aufwendungen aus Währungsumrechnung überwiegend nicht-operative Effekte aus der Tilgung konzerninterner Darlehen in Höhe von TEUR 1.721 (Vorjahr: TEUR 5.162).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten im Saldo latente Steuererträge in Höhe von TEUR 551 (Vorjahr: latente Steueraufwendungen i. H. v. TEUR 1.591).

Sonstige Angaben

Abschlussprüferhonorar

Für das Geschäftsjahr wurden vom Konzernabschlussprüfer Honorare für folgende Leistungen berechnet::

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Abschlussprüferleistungen	120	105
Steuerberatungsleistungen	56	84
Sonstige Leistungen	49	108
	225	297

Die Abschlussprüferleistungen waren im Vorjahr aufgrund der Beratungsleistungen im Zuge der regulären steuerlichen Außenprüfung bei den deutschen Gesellschaften gestiegen, die in der ersten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen wurde. Des Weiteren wurde im Vorjahr in verschiedene Projekte zur weiteren Verbesserung der Steuer-Compliance-Prozesse im abgelaufenen Geschäftsjahr investiert. u. a. in ein internes Kontrollsystem für Steuern (Steuer-IKS) bei der Baerlocher GmbH sowie in eine globale Steuerrichtlinie, die im ersten Quartal 2022 ausgerollt wurden.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Sämtliche Geschäfte und Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgten im Geschäftsjahr 2022 zu marktüblichen Bedingungen.

Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus kurzfristigen Kassenbeständen, Kontokorrentguthaben sowie Wertpapieren des Umlaufvermögens.

Leasing-Verpflichtungen

Für die Erfüllung des Gesellschaftszwecks hat die Baerlocher GmbH Leasingverträge über Fahrräder, Kraft- und Hebefahrzeuge sowie über diverse IT-Ausstattung abgeschlossen. Bei den Leasingverträgen handelt es sich ausschließlich um Operating-Leasingverträge. Der Vorteil von Leasingverträgen gegenüber im Eigentum befindlicher, angeschaffter Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt im konstanten Cash-Outflow anstelle einer hohen Anfangsinvestition. Das wesentliche Risiko langfristiger Leasingverträge liegt in einem potenziellen Rückgang der Leasingraten aufgrund eines möglichen niedrigeren Preisniveaus für vergleichbare Objekte. Die Restlaufzeiten der Leasingverträge betragen maximal 56 Monate. Des Weiteren hat die Gesellschaft Mietverträge für Räumlichkeiten zur externen Lagerhaltung abgeschlossen.

Aus den zum Bilanzstichtag bestehenden, oben genannten Leasing- und Mietverhältnissen resultieren bei der Baerlocher GmbH wesentliche finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.657 (Vorjahr: TEUR 1.294).

Bei anderen Konzerngesellschaften bestehen Verpflichtungen aus diversen Miet- und Leasingverträgen für Fahrzeug- und Gerätefuhrpark sowie für Büro- und Lagerräume mit unterschiedlichen Laufzeiten in Höhe von TEUR 1.030 (Vorjahr: TEUR 624).

Im Konzern ergibt sich damit ein Gesamtbetrag an sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen in Höhe von TEUR 2.687 (Vorjahr: TEUR 1.918).

Derivate

Zum Bilanzstichtag wurden folgende Finanzinstrumente eingesetzt:

Finanzinstrument	Währung	Nominalwert	Marktwert
Devisenterminverkauf	TUSD	20.100	TEUR	15
Devisenterminverkauf	TGBP	1.185	TEUR	33
Devisenterminverkauf	TINR	51.979	TEUR	31
Devisenterminkauf	TEUR	14.000	TEUR	30

Bei den Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag handelt es sich um Absicherungsgeschäfte für erwartete zukünftige Zahlungsmittelzu-/ -abflüsse in fremder Währung aus Warenlieferungen und sonstigen Leistungen.

Der Marktwert der Devisentermingeschäfte wurde als Differenz zwischen dem vertraglich vereinbarten Sicherungskurs und dem Stichtagskurs bezogen auf den Nominalwert des entsprechenden Geschäfts ermittelt und sofern negativ als Drohverlustrückstellung passiviert.

Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen im Konzern Bürgschaften und Gewährleistungsverträge für fremde Verbindlichkeiten zugunsten Dritter in Höhe von TEUR 2.169 (Vorjahr: TEUR 1.870).

Die gegenüber Dritten eingegangenen Verpflichtungen aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen waren zum Bilanzstichtag nicht zu passivieren, da nach derzeitiger Einschätzung die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch die Schuldner der Verbindlichkeiten voraussichtlich erfüllt werden können und daher mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen ist.

Zudem besteht eine Patronatserklärung zugunsten einer nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaft.

Haftungsverhältnisse im Konzern werden eliminiert.

Arbeitnehmerzahl

Im Konzern waren durchschnittlich beschäftigt (gem. § 267 Abs. 5 HGB):

	2022	Vorjahr
Arbeiter	383	353
Angestellte	695	680
	1.078	1.033

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 beschäftigte die Baerlocher GmbH keine Altersteilzeitmitarbeiter in der Aktivphase (Vorjahr: vier). Darin enthalten waren keine Angestellten (Vorjahr: vier).

Geschäftsführer

Dr. Michael Rosenthal, Diplom-Chemiker, München

Dr. Tobias Rosenthal, Master of Science Chemie, München

Die Angaben zu den Bezügen der Organmitglieder unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.

An ehemalige Geschäftsführer und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2022 Altersbezüge von TEUR 537 gezahlt; die Rückstellung für diese Verpflichtung beträgt TEUR 6.720.

Angaben zu außergewöhnlichen oder aperiodischen Aufwendungen und Erträgen

Im Geschäftsjahr 2022 wurden nicht-operative, überwiegend aperiodische Währungsumrechnungsaufwendungen in Höhe von TEUR 1.721 aus der Tilgung konzerninterner Darlehen erfasst.

Der Ertrag aus der Inflationsanpassung in Argentinien betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR 303.

Der Aufwand aus der Inflationsanpassung in der Türkei nach DRS25 beträgt im Geschäftsjahr 2022 TEUR 319.

Im aktuellen Geschäftsjahr 2022 gab es über die bereits genannten Vorgänge hinaus keine weiteren, wesentlichen außergewöhnlichen Aufwendungen oder Erträge. Auch waren keine weiteren aperiodischen Aufwendungen oder Erträge zu erfassen.

Nachtragsbericht

Es sind keine wesentlichen Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Abschlussstichtag eingetreten sind, bekannt.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss der MRF Michael Rosenthal GmbH beträgt TEUR 11.940.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Unterschleißheim, den 14. Juli 2023

Die Geschäftsführung

Dr. Michael Rosenthal

Dr. Tobias Rosenthal

Anteilsbesitz zum 31. Dezember 2022

Beteiligungsgesellschaften	Beteiligung inkl. Anteile gemäß § 16 AktG
	direkt %	mittelbar %
Inland
Baerlocher GmbH, Unterschleißheim	100	-
Eisbär Vermögensverwaltung GmbH, Unterschleißheim	100	-
Ausland
Baerlocher Additives France SASU, Marseille/Frankreich	-	100
Baerlocher Asia Private Limited, Hongkong/China	-	100
Baerlocher Chemicals of North America Inc., Wilmington/Delaware/USA	-	100
Baerlocher (M) SDN. BHD., Kuala Lumpur/Malaysia	-	100
Baerlocher (M) Trading and Services SDN. BHD., Kuala Lumpur/Malaysia	-	100
Baerlocher Nordic AB, Billdal/Schweden	-	100
Baerlocher Advanced Materials Technology Co., Ltd., Jiangsu/China	-	100
Baerlocher Production USA LLC, Cincinnati/Ohio/USA	-	100
Baerlocher UK Limited, Bury/Großbritannien	-	100
Baerlocher USA LLC, Dover/Ohio/USA	-	100
Baerlocher Kimya Sanayi Ticaret Limited Sirketi, Istanbul/Türkei	-	100
Baerlocher India Additives Private Limited, Mumbai/Indien	-	100
Baerlocher Italia S.p.A., Lodi/Italien	-	100
Fine Dragon International Enterprise Ltd. Hong Kong/China	-	100
Baerlocher Gulf FZE, Dubai/Vereinigte Arabische Emirate	-	100
Baerlocher Do Brasil S.A., Americana/Brasilien	-	50
Compania Quimica S.A., Lima/Peru	-	50
Lestar Quimica S.A., Buenos Aires/Argentinien	-	50
Titanstuc S.p.A., San Marino/San Marino	-	50
SO.G.I.S. Industria Chimica S.p.A., Sospiro/Italien	-	48
Doobon Fine Chemicals Co., Ltd., Cheongju/Südkorea	-	37

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MRF Michael Rosenthal GmbH, Unterschleißheim:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MRF Michael Rosenthal GmbH, Unterschleißheim, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MRF Michael Rosenthal GmbH, Unterschleißheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 1. August 2023

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Hager, Wirtschaftsprüfer

Haendel, Wirtschaftsprüfer

Mit Gesellschafterbeschluss vom 01.08.2023 wurde der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 festgestellt und gebilligt.