Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Bilanz zum 31.12.2023

AKTIVA

	31.12.2023			Vorjahr
			EUR	EUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand		133.435,00		316.035,00
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken		8.105.706,64		10.572.683,80
darunter: bei der Deutschen Bundesbank	8.105.706,64
(Vorjahr EUR 10.57.683,80)			8.239.141,64
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig		6.649.899,96		2.388.092,35
b) andere Forderungen		8.579.785,04	15.229.685,00	10.281.455,09
3. Forderungen an Kunden
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert (Vorjahr 8.392.232,29 EUR )	7.741.832,39
Kommunalkredite (Vorjahr 0,00 EUR)	-		172.670.110,03	201.293.473,85
4. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			2,43	16.216,08
5. Sachanlagen			1.205.704,74	1.320.857,96
6. Sonstige Vermögensgegenstände			859.514,65	2.284.444,27
7. Rechnungsabgrenzungsposten			146.996,90	90.843,99
Summe der Aktiva			198.351.155,39	228.564.102,39

PASSIVA

	31.12.2023			Vorjahr
	EUR			EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig			773.239,75	445.280,83
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten	225.185,47			471.762,64
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten	102,68	225.288,15		102,52
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig	21.885.148,80			27.259.126,33
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	121.183,88	22.006.332,68	22.231.620,83	3.921.751,67
3. Sonstige Verbindlichkeiten			92.038,08	126.092,48
4. Rechnungsabgrenzungsposten			-	3.408,18
5. Rückstellungen
a) andere Rückstellungen			485.696,96	792.034,67
6. Eigenkapital
a) Betriebskapital		32.584.610,94		32.584.610,94
b) zur Verstärkung der eigenen Mittel belassene Betriebsüberschüsse		1.278.073,37		682.384,15
c) Bilanzverlust			33.862.684,31	0,00
7. Verrechnungssaldo mit HO			140.905.875,46	162.277.547,98
Summe der Passiva			198.351.155,39	228.564.102,39
1. Eventualverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungen			3.721.113,12	609.413,09

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

AUFWENDUNGEN

				Vorjahr
	EUR			EUR
1. Zinsaufwendungen			7.017.316,85	2.084.181,13
2. Negative Zinsen aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften				-37.062,53
3. Provisionsaufwendungen			33.329,11	34.484,97
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa. Löhne und Gehälter	3.025.377,29			3.205.199,66
ab. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	477.988,06	3.503.365,35		493.327,73
darunter: für Altersversorgung 31.465,06 (Vorjahr: 28,200,25 EUR)
b) andere Verwaltungsaufwendungen		3.600.682,73	7.104.048,08	5.541.616,37
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen			115.148,70	143.359,68
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen			74.857,42	206.693,25
darunter: aus der Währungsumrechnung (Vorjahr: 150.425,34 EUR)
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			1.078.944,63	825.553,87
8. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen			9.583,64	10.975,64
9. Jahresüberschuss			1.157.916,07	595.689,22
Summe der Aufwendungen			16.591.144,50	13.104.018,99

ERTRÄGE

		Vorjahr
	EUR	EUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften	14.560.093,43	7.571.049,69
2. Negative Zinsen aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften		-39.806,87
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
3. Provisionserträge	1.324.297,19	2.604.217,17
4. Sonstige betriebliche Erträge	706.753,88	2.968.559,00
darunter: aus der Währungsumrechnung 15.593,66 (Vorjahr: 0,00 EUR)
Summe der Erträge	16.591.144,50	13.104.018,99

HRB 91788 - Amtsgericht Frankfurt am Main

Anhang 2023

1. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss der Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade, Filiale Deutschland, in Frankfurt am Main zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kredit-, Finanzdienstleistungs- und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die VietinBank Filiale Deutschland betreibt Bankgeschäfte gem. § 1 Abs. 1 KWG und gilt daher gem. § 53 KWG als Kreditinstitut.

Der Jahresabschluss besteht aus der Vermögensübersicht, Aufwands- und Ertragsrechnung sowie dem Anhang.

Die Wertangaben in den tabellarischen Darstellungen werden grundsätzlich in Tausend-Euro-Beträgen (TEUR) dargestellt. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Additionen der dargestellten Einzelwerte können deshalb Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

2. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Bilanzierung und Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung nach den Vorschriften der §§ 252 ff. HGB, soweit nicht Sonderregelungen nach den §§ 340 ff. HGB bestanden. Die Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) wurde beachtet.

Die Barreserve sowie die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden wurden zu Nominalwerten bilanziert und gegebenenfalls um erforderliche Wertberichtigungen gekürzt. Zur bilanziellen Abbildung des Adressenausfallrisikos sieht die Bank Einzelwertberichtigungen (EWB) und Pauschalwertberichtigungen (PWB) vor.

Eine EWB wird dem Grunde nachgebildet, sofern eine Zahlung des Schuldners mehr als 90 Tage überfällig ist oder die Bank davon ausgeht, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen wird. Bei der Ermittlung der Höhe der EWB wurden sämtliche möglichen Rückzahlungsquellen geprüft (z.B. Verkauf von Vermögenswerten durch den Kreditnehmer selbst, Zahlungen durch einen Sponsor).

Bei Nichtvorlage solcher Rückzahlungsquellen wurde die Bildung einer EWB erforderlich. Die Höhe der EWB ermittelte sich aus der Inanspruchnahme abzüglich des Sicherheitenwerts (Liquidationswert).

Dem Grunde nach werden alle Forderungen gegenüber Kreditinstituten und Kunden, freien Kreditzusagen sowie Eventualverbindlichkeiten, welche nicht mit EWB bevorsorgt sind, in die Ermittlung der PWB einbezogen. Die Ermittlung der PWB der Höhe nach erfolgt nach dem Bewertungsvereinfachungsverfahren des IDW RS BFA 7 und orientiert sich bei grundsätzlich risikoadjustierter Verzinsung, die den erwarteten Verlust abdecken soll, am Ein-Jahres-Expected Loss, außer bei den Kreditnehmern, bei denen eine deutliche Kreditverschlechterung festgestellt wurde. Hier wird auf den Expected Loss über die gesamte Laufzeit abgestellt. Dafür werden die jeweiligen Ausfallwahrscheinlichkeiten aus den Ratings, die etwaige Transferrisiken beinhalten würden, die Liquidationswerte der Sicherheiten sowie Blanko-Verlustquoten herangezogen.I In diesem Zusammenhang und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Ratings der Kreditnehmer mit Sitz im Ausland auch das Transferrisiko berücksichtigten, wurde auf die separate Bildung einer Länderwertberichtigung (LWB) verzichtet.

Die Währungsumrechnung von Posten in Fremdwährungen erfolgte nach §§ 256a und 340h HGB zu den EZB-Referenzkursen vom Bilanzstichtag. Die Regeungen zur sog. besonderen Deckung nach IDW RS BFA 4 waren nicht einschlägig, da keine offenen Währungspositionen mit Laufzeit größer einem Jahr vorhanden waren.

Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. In dem Posten immaterielle Anlagewerte wurde aktivierte Standardsoftware, vermindert um die Wertansätze nach § 253 Abs. 3 Satz 1 HGB, ausgewiesen. Abnutzbare Gegenstände wurden planmäßig abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen berücksichtigten den technischen und wirtschaftlichen Werteverzehr. Sie basierten auf betriebsindividuell geschätzten Nutzungsdauern. Ihnen lag die lineare Methode zugrunde. Die Abschreibungssätze wurden nach der geschätzten Nutzungsdauer gewählt.

Die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer je nach Anlagenklasse veranschaulicht die nachstehende Tabelle. Die Anlageklassen wurden analog zum Anlagespiegel ausgewiesen:

Anlagenklasse	Nutzungsdauer
Gebäude	52 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung (inklusive Computer Hardware)	3 - 23 Jahre
Immaterielle Vermögenswerte	3 - 5 Jahre

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Kunden und sonstige Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigten alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Sofern Rückstellungen eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen, wurden sie mit dem Barwert angesetzt.

Infolge von temporären Wertunterschieden zwischen den Bilanzsätzen im handelsrechtlichen Jahresabschluss und in der Steuerbilanz auf den 31.12.2023 ergab sich unter Zugrundelegung des Steuersatzes von 31,93% ein Überhang aktiver latenter Steuern i.H.v. TEUR 31. Das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde nicht ausgeübt.

Im Dezember 2023 hat der Bundesrat das Gesetz zur Umsetzung der globalen Mindeststeuer beschlossen. Dieses kommt erstmalig im Wirtschaftsjahr 2024 zur Anwendung. Am 29. November 2023 verabschiedete die vietnamesische Nationalversammlung den Beschluss Nr. 107/2023/QH15 zur Anwendung der Aufstockungssteuer in Übereinstimmung mit den Globalen Anti-Base-Erosion (GloBE)- Regeln im Rahmen von Säule 2 des OECD-Projekts zur Bekämpfung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung (BEPS). Mit diesem Beschluss soll das vietnamesische Steuersystem an die internationalen Bemühungen angepasst werden, um sicherzustellen, dass multinationale Unternehmen (MNU) ein Mindestmaß an Steuern auf die Einkünfte aus internationalen Aktivitäten zahlen und so die Aushöhlung der Steuerbasis verhindern. Die Zusatzsteuer wird von Vietnam durch die Einführung der Qualified Domestic Minimum Top-up Tax (QDMTT) und der Income Inclusion Rule (IIR) erhoben. Die Regeln werden ab dem Steuerjahr 2024 gelten - und damit bereits für das laufende Jahr, wobei es in der Anfangsphase auch in Vietnam Übergangsregelungen gibt. ¹ Gegenwärtig gibt es noch keine offizielle spezifische Anleitung zur Umsetzung der Mindestbesteuerung bei der Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade, Hanoi.

¹ https://www.gvw.com/aktuelles/blog/detail/vietnam-beschliesst-globale-mindeststeuerregelung

Auf die Angaben nach § 285 Satz 1 Nr. 9a HGB wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Zur verlustfreien Bewertung zinsbezogener Geschäfte des Bankbuches wurde die periodische (GuV-orientierte) Betrachtungsweise genutzt. Die Diskontierung der Periodenergebnisse wurde auf der auf aktuellen Zinssätzen basierenden Zinsstrukturkurve dargestellt. Die barwertigen Periodenergebnisse des Bankbuches weisen unter Berücksichtigung der Leistungsverpflichtungen zum Stichtag der Vermögensaufstellung einen positiven Saldo auf, so dass im Sinne des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB keine Rückstellungen zu bilden waren.

3. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN POSTEN DER VERMÖGENSÜBERSICHT UND AUFWANDS- UND ERTRAGSRECHNUNG

Die Barreserve gliederte sich in

		31.12.2023	Vorjahr
a) Kassenbestand	TEUR	133	316
b) Guthaben Deutsche Bundesbank	TEUR	8.106	10.573

Der Kassenbestand beinhaltete zum 31. Dezember 2023 den Bestand der Geldautomaten. Es gab darüber hinaus keine Barbestände in den Filialen und es bestanden keine Barreserven in Fremdwährungen.

Die Forderungen an Kreditinstitute waren in Höhe von TEUR 6.650 (Vorjahr: TEUR 2.388) täglich fällig. In Höhe von TEUR 8.580 (Vorjahr: TEUR 10.281) bestanden kurzfristige Terminanlagen (bis 3 Monate). Auf Fremdwährung (USD) lauteten insgesamt TEUR 2.355 (Vorjahr: TEUR 3.807). Im Bilanzausweis waren Pauschalwertberichtigungen i.H.v. TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 20) berücksichtigt.

Die Forderungen an Kunden bestanden aus Forderungen mit Restlaufzeiten von

		31.12.2023	Vorjahr
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr	TEUR	67.360	18.049
darunter Fremdwährung (in USD)	TEUR	52.217	0
mehr als 1 Jahre bis 5 Jahre	TEUR	97.632	175.399
darunter Fremdwährung (in USD)	TEUR	59.321	119.070
mehr als 5 Jahre	TEUR	9.451	8.842
darunter Fremdwährung (in USD)	TEUR	0	0
zzgl. Zinsabgrenzung	TEUR	1.221	911
darunter Fremdwährung (in USD)	TEUR	664	532
Wertberichtigung	TEUR	-2.994	-1.908
darunter Fremdwährung (in USD)	TEUR	0	0
Gesamt	TEUR	172.670	201.293

Darunter betrugen die durch Grundpfandrechte gesicherten Forderungen TEUR 7.742 (Vorjahr: TEUR 8.392).

Der Posten "Forderungen an Kunden" setzte sich zusammen aus Kontokorrentkonten und Forderungen aus Darlehen. Bei allen Forderungen handelte es sich um unverbriefte Forderungen.

Der Betrag der Wertberichtigung enthielt die Pauschalwertberichtigungen i. H. v. TEUR 451 (Vorjahr: TEUR 535) und Einzelwertberichtigungen i.H.v. TEUR 2.542 (Vorjahr: TEUR 1.373).

Die Darstellung der Entwicklung einzelner Posten der Immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen erfolgte in Form des nachstehenden Anlagespiegels (siehe Anlage 1 zu diesem Anhang).

Die Sachanlagen i.H.v. TEUR 1.206 (Vorjahr: TEUR 1.321) umfassten neben der Betriebs- und Geschäftsausstattung eine Immobilie.

Die sonstigen Vermögensgegenstände i.H.v. TEUR 860 (Vorjahr: TEUR 2.284) bestanden aus TEUR 423 erwarteten Vorsteuerrückerstattungen (Vorjahr: TEUR 379), Kautionen i.H.v. TEUR 145 (Vorjahr: TEUR 145) sowie sonstigen Forderungen in Höhe von TEUR 291 (Vorjahr: TEUR 1.724). Letztere beinhalteten im Vorjahr Forderungen an das Head Office aus Erstattungszahlungen für Personalaufwand und Projektkosten i.H.v. TEUR 1.370.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassten ausschließlich zeitanteilig abgegrenzte Vorauszahlungen für zukünftige Zeiträume.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i.H.v. TEUR 773 (Vorjahr: TEUR 445) waren täglich fällige Guthaben fünf vietnamesischer Banken auf für diese zu Zwecken des Zahlungsverkehrs geführten Vostro-Konten. Alle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lauteten auf EUR.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden verteilten sich nach Restlaufzeiten:

		31.12.2023	Vorjahr
täglich fällig	TEUR	21.885	27.259
darunter Fremdwährungen (in USD)	TEUR	278	1.222
bis 3 Monate	TEUR	225	484
darunter Fremdwährungen (in USD)	TEUR	0	0
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr	TEUR	0	3.789
darunter Fremdwährungen (in USD)	TEUR	0	0
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre	TEUR	121	121
darunter Fremdwährungen(in USD)	TEUR	0	0
mehr als 5 Jahre	TEUR	0	0
zzgl. Zinsabgrenzung	TEUR	0	0
Gesamt	TEUR	22.232	31.653

Die sonstigen Verbindlichkeiten i.H.v. TEUR 92 (Vorjahr: TEUR 126) beinhalteten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Kontenklärungen i.H.v. TEUR 71 (Vorjahr: TEUR 67) sowie Mietkautionen i.H.v. TEUR 21 (Vorjahr: TEUR 21).

Ein passiver Rechnungsabgrenzungsposten bestand im Berichtsjahr nicht. (Vorjahr TEUR 3).

Die anderen Rückstellungen beinhalteten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalkosten (13. Gehalt und Urlaubsansprüche) i.H.v. TEUR 228 (Vorjahr: TEUR 261) und die Prüfungskosten des Jahresabschlusses 2023 i.H.v. TEUR 67 (Vorjahr TEUR 388). Für ausstehende Rechnungen bestanden Rückstellungen i.H.v. TEUR 191 (Vorjahr: TEUR 92). Steuerrückstellungen waren aufgrund vorhandener Verlustvorträge nicht zu bilden.

Der passivische Verrechnungssaldo beinhaltete Verrechnungskonten mit dem Head Office in Hanoi. Er betrug insgesamt TEUR 140.906 (Vorjahr: TEUR 162.278). In diesem saldierten Betrag waren Fremdwährungen i.H.v. TEUR 114.827 (Vorjahr: TEUR 121.455) enthalten. Dabei wurde ein aktiver Saldo i.H.v. TEUR 153 (Vorjahr: TEUR 108)

durch Umgliederung passivisch. Der Jahresüberschuss betrug TEUR 1.158 (Vorjahr: TEUR 596). Der Verrechnungssaldo diente als Refinanzierungsmittel der Filiale.

Die Entwicklung des Verrechnungssaldos stellte sich wie folgt dar:

		31.12.2023	Vorjahr
Aktivische Verrechnungskonten	TEUR	153	108
Passivische Verrechnungskonten	TEUR	139.901	161.791
Jahresüberschuss	TEUR	1.157	596
Gesamt	TEUR	140.906	162.495

Das Betriebskapital betrug, unverändert zum Vorjahr, zum Stichtag der Vermögensaufstellung TEUR 32.585. Der Posten "zur Verstärkung der eigenen Mittel belassene Betriebsüberschüsse" hatte sich mittels Gewinnvorträge wie folgt entwickelt:

Gewinnvortrag 2017	EUR 106.738,55
Gewinnvortrag 2018	EUR 388.892,35
Gewinnvortrag 2019	EUR 388.777,40
Verlustvortrag 2020	EUR -652.985,56
Gewinnvortrag 2021	EUR 450.961,41
Gewinnvortrag 2022	EUR 595.689,22
Gesamt	EUR 1.278.073,37

Im Geschäftsjahr 2023 bestanden Eventualverbindlichkeiten in Form von Avalen i.H.v. TEUR 3.721 (Vorjahr: TEUR 609). Die Bank schätzt das Risiko einer Inanspruchnahme als gering ein. Analog zum Vorjahr bestanden keine unwiderruflichen Kreditzusagen.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein positives Zinsergebnis i.H.v. TEUR 7.543 (Vorjahr: TEUR 5.487) erzielt. Dabei standen den Zinserträgen i.H.v. TEUR 14.560 (Vorjahr: TEUR 7.571) Zinsaufwendungen i.H.v. TEUR 7.017 (Vorjahr: TEUR 2.084) entgegen, hauptsächlich verursacht durch Zinszahlungen für die Bereitstellung von Refinanzierungsmitteln an die Zentrale i.H.v. TEUR 6.958 (Vorjahr: TEUR 2.080). Die Abrechnung erfolgte auf Basis der Referenzzinssätze SOFR und EURIBOR. Das Ergebnis wurde überwiegend im Inland und in Vietnam erzielt. Die signifikante Steigerung der Zinserträge und Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist den gestiegenen Marktzinsen geschuldet.

Das Provisionsergebnis belief sich auf TEUR 1.291 (Vorjahr: TEUR 2.570). Die Provisionserträge resultierten hierbei überwiegend aus erhaltenen Vermittlungs- und Bearbeitungsgebühren i.H.v TEUR 819 (Vorjahr: TEUR 2.181) vietnamesischer Kunden. Die Erträge aus Kontoführungsgebühren erhöhten sich geringfügig auf TEUR 305 (Vorjahr: TEUR 298).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr bei TEUR 707 (Vorjahr. TEUR 2.969). Die signifikante Reduzierung war hauptsächlich auf die gezahlten Erstattungen der Zentrale Vietnam für angefallene Kosten zurückzuführen. Diese betrugen im Berichtsjahr TEUR 318 (Vorjahr: TEUR 2.692). Der hohe Betrag des Vorjahres resultierte hauptsächlich aus den Erstattungen für Kosten der Einführung des neuen Kernbanksystems. Weiterhin waren im Berichtsjahr Erträge aus Vorsteuerrückerstattungen i.H.v. TEUR 185 (Vorjahr: TEUR 292), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen i.H.v. TEUR 59 (Vorjahr: TEUR 162) und Mieteinnahmen i.H.v. TEUR 89 (Vorjahr: TEUR 101) enthalten. Sonstige Erträge fielen i.H.v. TEUR 56 (Vorjahr: TEUR 14) an.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen beinhalten zu einem großen Teil Kosten für IT-Miete / Lizenzen und Wartung i.H.v. TEUR 976 (Vorjahr: TEUR 1.153) und Beratungsaufwendungen i.H.v. TEUR 646 (Vorjahr: TEUR 2.543). Der deutliche Rückgang war hierbei auf im Vorjahr angefallene Kosten für die Einführung des neuen Kernbanksystems zurückzuführen. Weiterhin fielen im Berichtsjahr Aufwendungen für Prüfungs- und Rechtskosten i.H.v. TEUR 747 (Vorjahr: TEUR 645), Gebäudekosten i.H.v. TEUR 540 (Vorjahr: TEUR 533), Kosten für Kommunikation (Telefon und Postdienstleistungen) i.H.v. TEUR 156 (Vorjahr: TEUR 121) sowie gezahlte Versicherungen i.H.v. TEUR 101 (Vorjahr: TEUR 137) an.

Sonstige Verpflichtungen bestanden in Form von Mieten für angemietete Büroräume bis zum Jahr 2032. Diese summierten sich auf insgesamt TEUR 3.547 (Vorjahr: TEUR 3.789). Aus den in 2020 geschlossenen Leasingverträgen ergaben sich ausstehende Zahlungen i.H.v. TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 15).

Bei dem Clearingdienstleister war unverändert zum Vorjahr eine Barsicherheit i.H.v. TEUR 500 hinterlegt.

4. NACHTRAGSBERICHT

Die seit Februar 2022 bestehende Ukraine Krise sowie der in 2023 begonnene Konflikt in Gaza sind in ihrer Gesamtauswirkung noch nicht absehbar. Zwar hat die VietinBank kein direktes Exposure zu russischen oder israelischen Unternehmen oder Finanzinstituten, eine negative Wirkung aus diesen Konflikten auf die wirtschaftliche Gesamtsituation und somit auf die VietinBank kann aber nicht per se ausgeschlossen werden. Eine mittelbare Beeinflussung kann durch die makroökonomische Entwicklung und Auswirkung auf die Kreditwürdigkeit einzelner Kunden entstehen.

Konkrete Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres, aus denen sich negative Auswirkungen für die Zukunft des Unternehmens ergeben können, haben jedoch nicht stattgefunden.

5. SONSTIGE PFLICHTANGABEN

Geschäftsleitung:

Herr Nguyen Hong Duc, Geschäftsleiter Markt

Herr Michael Wolber, Geschäftsleiter Marktfolge

Board of Management der Zentrale

Herr Do Than Son, Vize Generaldirektor, Vorsitzender, seit 11. Oktober 2023

Herr Nguyen Hoang Dung, Vize Generaldirektor, Vorsitzender, bis 31. August 2023

Frau Le Nhu Hoa, Vize Generaldirektor

Herr Masahiko Oki, Vize Generaldirektor

Herr Tran Cong Quynh Lan, Vize Generaldirektor

Herr Nguyen Dinh Vinh, Vize Generaldirektor

Herr Nguyen Hai Hung, Hauptbuchhalter

Herr Nguyen Duc Thanh, Vize Generaldirektor, bis 04. Mai 2023

Herr Le Duy Hai, Vize Generaldirektor, seit 09. Mai 2023

Herr Nguyen Tran Manh Trung, Vize Generaldirektor, seit 12. Mai 2023

Herr Hoang Ngoc Phuong, Vize Generaldirektor, seit 12. Mai 2023

Board of Directors der Zentrale

Herr Tran Minh Binh, Vorsitzender

Herr Tran Van Tan, Mitglied

Frau Tran Thu Huyen, Mitglied

Herr Nguyen The Huan, Mitglied

Frau Pham Thi Thanh Hoai, Mitglied

Herr Masahiko Oki, Mitglied, bis 02. Juni 2023

Herr Koji Iriguchi, Mitglied, seit 02. Juni 2023

Frau Nguyen Thi Bac, unabhängiges Mitglied

Herr Le Thanh Tung, Mitglied

Herr Masashige Nakazono, Mitglied

Herr Shiro Honjo, Mitglied, bis 16. April 2023

Die Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade, Filiale Deutschland, gehört zum gleichnamigen Konzern in Hanoi/Vietnam und wird im Konzernabschluss 2023 voll konsolidiert. Der Konzernabschluss wird in den Filialen Frankfurt am Main und Berlin hinterlegt. Die Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade in Hanoi/Vietnam ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis aufstellt.

Die Honoraraufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen TEUR 387 für Abschlussprüfungsleistungen (Vorjahr: TEUR 405). Diese bezogen sich ausschließlich auf Prüfungsleistungen des Berichtsjahres. Weitere Leistungen wurden vom Abschlussprüfer nicht erbracht.

Der Jahresüberschuss i.H.v. 1.158 TEUR wird bilanziell unter der Position 13.) "Verrechnungssaldo mit HO" ausgewiesen.

Anzahl der im Berichtsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer (ohne Geschäftsleitung):

Arbeitnehmergruppen:

	männlich	weiblich	gesamt
Vollzeitbeschäftigte	15,3	18,8	34,1
Teilzeitbeschäftige	2,0	3,0	5,0
Gesamtzahl	17,3	21,8	39,1

Frankfurt am Main, 29. Mai 2024

Vietnam Joint Stock Commercial Bank
for Industry and Trade
Filiale Deutschland

Geschäftsleitung

Nguyen Hong Duc

Michael Wolber

Anlagespiegel 2023

Inventar-Nummer	Inventar Bezeichnung	Anschaff. Datum	AfA Art	ND	Anschaff.-/ Herstellungskosten (hist.)	Zugänge Geschäftsjahr
					Euro	(+)Euro
Buildings 9159020000					1.360.000,00	0,00
Furnitures and Fixtures 9159040000					69.759,55	0,00
Computer Hardware - Serve 9159050000					27.687,93	0,00
Computer Hardware - Pcs 9159060000					328.832,22	0,00
Computer Software 9159070000					462.953,07	0,00
Other Equiptment 9159090000					165.644,25	2.278,00
Inferior Assets 9159095000					132.117,33	0,00
Gesamtsumme					2.546.994,35	2.278,00

Inventar-Nummer	Abgänge Geschäftsjahr	Umbuchungen Geschäftsjahr	Zuschreibungen Geschäftsjahr	Abschreibungen (kumuliert)
	(-)Euro	(+/-)Euro	(+)Euro	(-)Euro
Buildings 9159020000	0,00	0,00	0,00	265.637,61
Furnitures and Fixtures 9159040000	0,00	0,00	0,00	50.764,68
Computer Hardware - Serve 9159050000	0,00	0,00	0,00	27.686,84
Computer Hardware - Pcs 9159060000	0,00	0,00	0,00	254.264,08
Computer Software 9159070000	0,00	0,00	0,00	462.950,64
Other Equiptment 9159090000	29.950,28	0,00	0,00	120.193,72
Inferior Assets 9159095000	0,00	0,00	0,00	132.117,33
Gesamtsumme	29.950,28	0,00	0,00	1.313.614,90

Inventar-Nummer	Buchwert 31.12.2023	Buchwert Vorjahr	Abschreibungen Geschäftsjahr
	Euro	Euro	Euro
Buildings 9159020000	1.094.362,39	1.118.150,86	23.788,47
Furnitures and Fixtures 9159040000	18.994,87	23.460,84	4.465,97
Computer Hardware - Serve 9159050000	1,09	64,84	63,75
Computer Hardware - Pcs 9159060000	74.568,14	126.847,00	52.278,86
Computer Software 9159070000	2,43	16.215,90	16.213,47
Other Equiptment 9159090000	17.778,25	52.434,28	18.338,18
Inferior Assets 9159095000	0,00	0,00	0,00
Gesamtsumme	1.205.707,17	1.337.173,72	115.148,70

HRB 91788 - Amtsgericht Frankfurt am Main

1. Grundlagen des Konzerns und der deutschen Niederlassung

Die Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank) ist eine 1988 gegründete vietnamesische Universalbank in der Rechtsform einer Joint Stock Company mit Sitz in Hanoi. Die Aktien der VietinBank werden an der Börse von Ho Chi Minh City (HOSE) gehandelt.

Mit einer derzeitigen Bilanzsumme von umgerechnet über EUR 75 Milliarden verfügt die Bank über ein Netzwerk von 155 Niederlassungen und 958 Transaktionsbüros in Vietnam. International werden neben der Aktivität in Deutschland eine Tochtergesellschaft in Laos sowie eine Repräsentanz in Myanmar betrieben. Darüber hinaus unterhält die VietinBank Korrespondenzbankverbindungen zu über 1000 Finanzinstituten in mehr als 90 Ländern. Die Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland ist eine 2011 gegründete Zweigniederlassung der VietinBank mit Standorten in Frankfurt am Main (Hauptfiliale) und Berlin (Nebenfiliale) und gilt gemäß § 53 Abs. 1 KWG als Kreditinstitut i.S.d. KWG.

Die Geschäftsaktivität der VietinBank Deutschland konzentriert sich auf die Bereiche Corporate Banking (Firmenkundengeschäft mit deutschen, europäischen und vietnamesischen Kunden), Retail Banking (Privatkundengeschäft mit Fokus auf vietnamesische und andere internationale Studenten in Deutschland) sowie Transaktion Banking (Auslandgeschäft und internationaler Zahlungsverkehr mit Finanzinstituten in Vietnam).

Der Personalbestand hat mit durchschnittlich 43,5 Mitarbeitende (Vorjahr: 42,3) leicht zugenommen.

2. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Deutsche Wirtschaft ¹

Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich im gesamten Jahresverlauf 2023 schwach. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Halbjahr stagnierte, ging das BIP im 2. Halbjahr leicht um 0,5 % zurück. Die Ursache für die schwache Konjunktur in Deutschland war hauptsächlich die Nachwirkung der massiven Kaufkraftverluste im Zusammenhang mit der Energiepreiskrise, die den privaten Konsum geschwächt hat. Hinzu kamen die hohe Inflation, Produktionseinschränkungen, schwache Nachfrage in der Industrie sowie ein deutlicher Rückgang in der Bauwirtschaft. Die Zinsen haben sich infolge der Geldpolitik auf ein deutlich höheres Niveau bewegt. Demzufolge blieb die Kreditnachfrage der Unternehmen in Deutschland schwach.

¹ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/2023/20231213-diewirtschaftliche-lage-in-deutschland-im-dezember-2023.html

Die Inflation sank im Verlauf des Jahres weiter. Die Inflationsrate belief sich auf 3,2 % im November 2023. Im Jahresdurchschnitt 2023 lag die Inflationsrate bei 5,5 %. Trotz zwei aufeinanderfolgenden Krisen, hoher Inflation und schwacher Konjunktur zeigten sich die Unternehmen insgesamt robust, aber zurückhaltend. Zugleich belasteten die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, hohe Energiekosten, der akute Fachkraftmängel und eben die Inflation die Unternehmen. Im Ergebnis hielten sie sich in diesem schwierigen Umfeld mit Investitionen weiterhin zurück. Die Investitionen in die grüne, digitale und resiliente Transformation verschoben sich nach hinten.

Im 1. Halbjahr 2023 verschärften die Kreditinstitute in Deutschland (und im gesamten Euroraum) ihre Kreditstandards erneut. Ausschlaggebend waren die veränderte Konjunktur und die damit erhöhte Risikolage der Kreditnehmer. Trotzdem standen Banken ihrerseits bereit, kreditwürdige Unternehmen und Investitionen zu finanzieren und wollten ihre Kunden bei der Transformation weiter begleiten.

Die schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt hielt auch im November an. Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich saisonbereinigt um 22.000 Personen. Die Erwerbstätigkeit legte im Oktober saisonbereinigt etwas zu (+15.000 Personen). Frühindikatoren deuten aktuell noch nicht auf eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt hin.

Insgesamt standen Deutschland und Europa immer noch vor großen Herausforderungen in den Bereichen der Rohstoffsicherung, Energieversorgung und Diversifizierung von Beschaffungsmärkten und Lieferketten.

Vietnamesische Wirtschaft ²

Im Jahr 2023 wuchs die vietnamesische Wirtschaft sehr langsam. Aufgrund des schwachen Wachstums in den USA und der EU gingen Vietnams Warenexporte in diesem Jahr um 4,4 % zurück. Auch die Importe gingen um 8,9 % zurück. Darüber hinaus wurden die öffentlichen Investitionen durch das verschärfte Vorgehen der Regierung gegen Korruption stark beeinträchtigt. Daher lag das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) Vietnam in 2023 unter dem Zielwert der Regierung von 6,5%.

Geschäftliche Entwicklung der VietinBank Filiale Deutschland 2023

² https://www.reuters.com/world/asia-pacific/vietnam-2023-economic-growth-slows-505-2023-12-29/

Die VietinBank Deutschland stuft nach Aktualisierung der Geschäfts- und Risikostrategie 2023 folgende finanzielle Leistungsindikatoren weiterhin als bedeutsam ein und überwacht die laufende Entwicklung monatlich:

•	Kreditvolumen Kunden
•	Jahresergebnis
•	Cost/Income-Ratio ³
•	Liquiditätsbezogene Kennzahlen (LCR, NSFR)
•	Kapitalquoten sowohl in normativer als auch in ökonomischer Sicht

Die Geschäftsplanung des Jahres 2023 beruhte im "Base- Case Szenario" u.a. auf der Annahme einer moderaten Steigerung des Netto-Kreditvolumens und einer stabilen Entwicklung der Kapitalquoten. Die weiterhin angespannte geopolitische Lage auf den Märkten führte in 2023 jedoch zu einer Zurückhaltung in der Vergabe von Neugeschäften. Dies führte zu fehlenden Zins- und Provisionseinnahmen, die jedoch zum Teil durch den steigenden Leitzins kompensiert werden konnten. Die nachfolgend genannten Planzahlen beziehen sich auf das genannte Szenario.

Die Forderungen an Kunden sind im Berichtszeitraum um 14,2% auf TEUR 172.670 (Vorjahr TEUR 201.293) gesunken und lagen damit deutlich unter dem Planungswert 2023 i.H.v. TEUR 223.811. Das Jahresergebnis lag mit einem Überschuss i.H.v. TEUR 1.158 deutlich über dem Jahresergebnis des Vorjahres i.H.v. TEUR 596 und übertraf damit den Planwert 2023 i.H.v. TEUR 799.

Die Cost/Income-Ratio belief sich mit 86% (Vorjahr 89%) auf Planniveau und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.

Die weitere geschäftliche Entwicklung stellte sich wie folgt dar:

Die Aktiva sind mit TEUR 198.351 gegenüber dem Vorjahr (TEUR 228.564) insbesondere aufgrund reduzierter Kundenforderungen um 13,2% gesunken.

Im Einzelnen zeigten die Aktivposten folgende Entwicklungen:

Das Guthaben bei der Deutschen Bundesbank in Höhe von TEUR 8.106 hat sich im Berichtsjahr reduziert (Vorjahr: TEUR 10.573), die Forderungen an Kreditinstitute sind auf TEUR 15.230 (Vorjahr: TEUR 12.670) gestiegen. Im Gegensatz dazu sind die Forderungen an Kunden, die zum Stichtag TEUR 172.670 betrugen (Vorjahr: TEUR 201.293), deutlich zurückgegangen. Dem Abbau des Corporate Banking Portfolios durch ordentliche Fälligkeiten/Tilgungen i.H.v. 27,7 Mio. EUR stand in 2023 kein Neugeschäft gegenüber. Die Sachanlagen sind im Vergleich zum Vorjahr mit TEUR 1.206 geringfügig zurückgegangen (Vorjahr: TEUR 1.321).Gründe hierfür sind der Rückbau der Geldautomaten am Standort Frankfurt.

³ Verhältnis "total income" zu "total expenses"

Auf der Passivseite reduzierten sich die Kundeneinlagen auf TEUR 22.232 (Vorjahr: TEUR 31.653). Bei annähernd stabilen Privateinlagen resultierte dieses aus deutlich gesunkenen, erfahrungsgemäß volatileren Firmenkundeneinlagen. Der für 2023 geplante Wert i.H.v. TEUR 27.000 wurde nicht erreicht.

Das Dotationskapital hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Es setzte sich weiterhin aus Bareinlagen der Zentrale i.H.v. 31,4 Mio. EUR und einer Immobilie mit einem Wert in Höhe von 1,2 Mio. EUR zusammen. Die zur Verstärkung der eigenen Mittel belassenen Betriebsüberschüsse i.H.v. TEUR 1.278 (Vorjahr: TEUR 682) beinhalten die Jahresüberschüsse der Jahre 2017 bis 2019 sowie 2021 und 2022 abzüglich des Jahresfehlbetrags aus 2020. Die Kapitalquote ((harte) Kernkapitalquote, Gesamtkapitalquote) hat sich im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Zum Stichtag lag sie mit 44,26% über dem Vorjahreswert von 37,49%. Dies resultierte aus den deutlich gesunkenen Forderungen an Kunden sowie einer im Vergleich höheren risikomindernden Besicherung der verbliebenen Forderungen.

Die Liquidität der Bank war im Berichtsjahr zu jeder Zeit sichergestellt, die Anforderungen der LCR und der NSFR wurden erfüllt. Für die LCR galt das interne Limit in Höhe von 115% und ein Frühwarnindikator in Höhe von 125%, für die NSFR ein internes Limit in Höhe von 105% und ein Frühwarnindikator in Höhe von 110%. Die Mindestliquiditätsquote (LCR) und strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) wurden als regulatorische Risikokennzahlen im Risk Appetite Statement der Bank aufgenommen, die Entwicklung dieser Kennzahlen wird im Teil "Risikobericht" dargestellt. Beide Kennzahlen bewegten sich über das Geschäftsjahr in den geplanten Bandbreiten.

Die Refinanzierung der Bank wurde maßgeblich vom Head Office zur Verfügung gestellt, somit wurden keine weiteren Kreditlinien bei anderen Instituten in Anspruch genommen.

Der Zinsertrag ist im Berichtjahr trotz Rückgang des Kreditvolumens sehr deutlich gestiegen. Dies war der schrittweisen Erhöhung der Leitzinsen und der damit einhergehenden Erhöhung der an den Marktzins gekoppelten Kreditzinsen geschuldet. Analog stieg der Zinsaufwand aus den vorgenannten Gründen.

Der Provisionsertrag und demzufolge das Provisionsergebnis reduzierten sich aufgrund gesunkener "Up-front Fees" (im Zusammenhang mit Neukreditgeschäft) deutlich. Entsprechend lag der Jahresendwert unter dem Planwert.

Der signifikante Rückgang der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen war maßgeblich begründet durch die im Vorjahr angefallenen IT-Projektkosten im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Kernbankensystems.

Entsprechend gesunken sind die sonstigen betrieblichen Erträge, die im Vorjahr durch die Erstattung eines großen Teils der vorgenannten IT-Projektkosten geprägt waren.

Die Risikokosten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich und resultierten im Berichtsjahr im Wesentlichen aus der Erhöhung bestehender und der Bildung neuer Einzelwertberichtigungen. Im Gegenzug erfolgten geringfügige Auflösungen von Pauschalwertberichtigungen.

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2023 verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 596 auf TEUR 1.158.Die Geschäftsentwicklung wird insgesamt als zufriedenstellend beurteilt.

3. Risikobericht

Risikomanagementziele und -methoden

Für die Sicherung des Vermögens der VietinBank Deutschland und die langfristige Ertragssicherung ist unseres Erachtens das bewusste Eingehen von Risiken unverzichtbar. Zu diesem Zweck hat die Bank ein Risikomanagementsystem eingerichtet, welches in den Strategieprozess der VietinBank Deutschland eingebunden ist. Dieser Prozess bezieht unter anderem die Bemessung der Risikotragfähigkeit als Steuerungselement der VietinBank Deutschland mit ein. Das Risikomanagementsystem wird laufend überwacht und bei sich ändernden Bedingungen entsprechend angepasst.

Die Geschäftsleitung hat in der Risikostrategie und im Risk Appetite Statement den Handlungsrahmen für die eingehbaren Risiken festgelegt. Bankindividuelle Risikoindikatoren und der Risikoappetit wurden durch die Geschäftsleitung definiert und in die reguläre Berichterstattung eingebunden. Die Geschäftsleitung ist verantwortlich für die Risikostrategie, in der die strategischen Vorgaben und Ziele der Geschäftsstrategie berücksichtigt werden.

Das Risikomanagement ist eine wesentliche Komponente der Gesamtbanksteuerung. Die einzelnen Elemente des Risikomanagements bilden in ihrer Gesamtheit ein System, das die Identifizierung, Analyse, Bewertung, Steuerung, laufende Überwachung und das Reporting von Risiken gewährleisten soll.

Die Überprüfung der Existenz und der Wesentlichkeit von Risiken wird jährlich sowie anlassbezogen im Rahmen der Risikoinventur durchgeführt. Somit verschafft sich die Geschäftsleitung einen Überblick über das Gesamtrisikoprofil der VietinBank Deutschland. Für das Geschäftsjahr 2023 wurden das Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts-, Geschäfts- und Operationelle Risiko als wesentlich identifiziert.

Das Risikocontrolling soll die Quantifizierung und Früherkennung von Risiken, die transparente Darstellung der eingegangenen Risiken, die Festlegung und Überwachung der Limite, die Risikomessmethoden und -prozesse sowie die Berichterstattung an die Geschäftsleitung gewährleisten. Die Methoden und Verfahren zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden jährlich auf ihre Angemessenheit geprüft.

Die Abteilung Risk Management überwacht und berichtet über alle als wesentlich identifizierten Risiken. Die Überwachung und die Berichterstattung erfolgen in Kooperation mit der Abteilung Accounting und Controlling, die Steuerung obliegt der Geschäftsleitung. Die Überwachung und Steuerung des Auslagerungsmanagements liegt in der Zuständigkeit der Abteilung Operation.

Die Abteilung Credit Department (Marktfolge) ist für die Überwachung und Steuerung der Kreditrisiken auf Einzelebene zuständig. Die Abteilung Treasury ist für die operative Liquiditätssteuerung verantwortlich. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt in allen Organisationseinheiten der VietinBank Deutschland, wobei die Abteilung Risk Management für die Koordination und Überwachung verantwortlich ist.

Für die Risiken aus Geldwäsche sowie aus strafbaren Handlungen wurden Maßnahmen und Regelungen durch den Geldwäschebeauftragten erlassen, deren Überprüfung und Einhaltung in regelmäßigen Abständen erfolgt.

Die Compliance-Funktion ist für die Identifizierung der wesentlichen rechtlichen Vorgaben und Regelungen sowie der Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung zu einer Gefährdung des Vermögens der VietinBank Deutschland ergeben können, unter Berücksichtigung von Risikogesichtspunkten zuständig.

Als prozessunabhängige Überwachungsstelle dient die Interne Revision, die unter anderem die Wirksamkeit und Angemessenheit des Risikomanagements prüft. Sie leistet zusätzlich einen Beitrag zur Risikoidentifizierung und ist somit ein wesentlicher Bestandteil des internen Kontrollsystems der VietinBank Deutschland.

Das Risikohandbuch enthält die Beschreibung des Risikomanagements und der Steuerung der Risiken, Darstellungen zu Verantwortlichkeiten, Methoden, Prozessen und Berichten. Der Prozess der Risikoidentifizierung folgt einem "Bruttoansatz", d.h. spezifische Techniken zur Minderung der zugrunde liegenden Risiken werden nicht berücksichtigt.

Risikotragfähigkeitskonzept

Durch die bestehenden Risikosteuerungs- und Controlling Prozesse soll sichergestellt werden, dass die wesentlichen Risiken jederzeit durch die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit des Geschäftsmodelles und deren Umsetzung jederzeit gegeben ist.

Zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit unterscheidet die VietinBank Deutschland zwischen der normativen und der ökonomischen Perspektive. In der normativen Perspektive wird untersucht, ob die VietinBank Deutschland über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren über ausreichend regulatorisches Kapital verfügt. Somit dient die normative Perspektive dem Ziel der Fortführung der Bank. In der ökonomischen Perspektive wird sichergestellt, dass alle wesentlichen Risiken auch im Extremfall durch die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse abgedeckt sind. Somit dient die ökonomische Perspektive nicht nur dem Schutz des Vermögens der Bank, sondern auch dem Schutz der Gläubiger vor wirtschaftlichen Verlusten.

Risikotragfähigkeit - Normative Perspektive

Die normative Perspektive beinhaltet die mittelfristige Kapitalplanung über einen Zeithorizont von drei Jahren. Aufbauend auf dem Basisszenario wird ein Gesamtbankstressszenario in der Kapitalplanung betrachtet. Als Risikodeckungspotenzial dienen die derzeitigen regulatorischen Eigenmittel unter der Berücksichtigung der Pufferanforderungen (z.B. Kapitalerhaltungspuffer, antizyklischer Puffer). Dabei werden sowohl die Eigenmittelzielkennziffer als auch ein Managementpuffer eingehalten. Eine Limitierung wird auf der Ebene der CET1-Quote und deren Erfüllung der regulatorischen Kapitalanforderungen vorgenommen. Darüber hinaus werden zusätzlich die Verschuldungsquote und die Großkreditgrenze überwacht.

Die Quantifizierung der wesentlichen Risiken ergibt sich für Adressenausfallrisiken und operationelle Risiken aus den aufsichtsrechtlichen Anforderungen der CRR, mit denen risikogewichtete Positionsbeträge zu ermitteln sind. Um die jeweiligen jährlichen Auswirkungen der relevanten Risiken, vor allem des Adressenausfallrisikos, des Marktpreisrisikos (IRRBB) und des Geschäftsrisikos auf das Kapital abzuleiten, werden zunächst Planungsannahmen für das Basisszenario (Planszenario) getroffen, für das Gesamtbankstressszenario werden diese sowie weitere Parameter gestresst, welche aus einem definierten Gesamtbankstress (weltweite Rezession) abgeleitet wurden. Die Auswirkungen dieser Stressparameter und deren Wechselwirkung auf den ursprünglichen Basisplan wird in der normativen Perspektive berechnet. Die gleichen Parameter werden auch in der ökonomischen Perspektive angewendet, hiermit soll das Zusammenspiel zwischen der ökonomischen und der normativen Perspektive gewährleistet werden.

2023 war die Risikotragfähigkeit der VietinBank Deutschland unter der normativen Perspektive gegeben. Die harte Kernkapitalquote, die Kernkapitalquote und die Gesamtkapitalquote lagen zu den Quartalsstichtagen des Geschäftsjahres 2023 nicht unter 37,46% und betrugen zum Stichtag 31. Dezember 2023 44,26% (Vorjahr 37,49%). Der Anstieg der Gesamtkapitalquote resultiert aus geminderten RWA (Risk-Weighted Assets). Der erreichte Wert liegt über dem für 2023 geplanten Wert von 36,93% im "Base Case- Szenario".

Normative Perspektive	31. Dezember 2022		31. Dezember 2023
	Limit	Limitauslastung	Limit	Limitauslastung
Own funds [in TEUR]		33.207		33.846
CET 1 - Ratio [in %]	25%	37,49%	20%	44,26%
Verschuldungsquote	3%	14,57%	3%	16,84%
Großkreditgrenze [in TEUR]		8.302		8.462

Das interne Limit der harten Kernkapitalquote (CET1-Ratio) betrug zum Jahresende 20%. In der Kapitalplanung über einen Zeitraum von 2024 bis 2026 werden die harte Kernkapitalquote, die Kernkapitalquote und die Gesamtkapitalquote im Rahmen des "Base Case-Szenarios" nicht unter 42% und im Rahmen des "Gesamtbankstress-Szenarios" nicht unter 40% fallen. Die Höchstverschuldungsquote (Leverage Ratio) wird in dem "Base Case- Szenario" und dem "Gesamtbankstress-Szenarios" über dem regulatorischen Schwellenwert von 3 % liegen. Im "Base Case-Szenario" ist der niedrigste ermittelte Schwellenwert für die Großkreditgrenze ca. 8.462 TEUR und steigt auf ca. 9.500 TEUR über den Planungshorizont. Im "Gesamtbankstress-Szenario" reduziert sich die Großkreditgrenze von 8.462 TEUR im Jahr 2023 auf TEUR 7.392 im Jahr 2026. In beiden Szenarien werden sowohl durch das aktuelle Bestandsgeschäft als auch das geplante Neugeschäft die Großkreditgrenzen eingehalten.

Risikotragfähigkeit - Ökonomische Perspektive

In der ökonomischen Perspektive wurde und wird sichergestellt, dass wesentliche Risiken jederzeit durch die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse abgedeckt sind. Die Ermittlung des Risikodeckungspotenzials basiert auf den Ist-Werten der Vermögensaufstellung des jeweiligen Stichtags. Grundsätzlich können nur solche Bestandteile berücksichtigt werden, die der VietinBank Deutschland im Falle einer geordneten Abwicklung zur Verfügung stehen und liquidierbar sind, um so die Ansprüche der Fremdkapitalgeber zu befriedigen. Dabei erfolgt eine Korrektur des Eigenkapitals um die aufgelaufenen Gewinne/Verluste und des Betrages der immateriellen Vermögensgegenstände. Zudem werden aus dem Risikodeckungspotential folgende Positionen abgezogen: Planverluste, stille Lasten aus dem Bankbuch sowie der Wertberichtigungsfehlbetrag, welche als Differenz zwischen dem errechneten erwarteten Verlust und dem bilanziellen Wertberichtigungsbetrag zu berechnen ist, wenn diese Differenz größer als Null ist. Zudem wird auch der Puffer für Geschäftsrisiken und für Projektrisiken ⁴ aus dem Risikodeckungspotential abgezogen.

Als Gesamtlimit für den Risikokapitalbedarf ist eine Verlustobergrenze implementiert, die, ausgehend von den geplanten Geschäftsaktivitäten und der Risikoneigung, von der Geschäftsleitung festgelegt wird. Das Gesamtlimit wird nachfolgend auf die einzelnen Risikoarten verteilt. Eine Allokation von Limiten auf Geschäftsbereiche ist nicht erforderlich, da durch klare Verantwortungstrennung Überschneidungen von konkurrierenden Kapitalbedarfen vermieden werden. Zudem hat die Bank zur Steuerung von Risiken weitere interne Limite auf verschiedene Kennzahlen sowie Strukturlimite festgelegt.

⁴ Trotz der nicht wesentlichen Einstufung im Rahmen der Risikoinventur 2023 wurden die Projektrisiken weiterhin aufgrund der hohen beobachteten Anzahl der aufgetretenen operationellen Ereignisse nach der Umstellung des Kernbanksystems im Risikodeckungspotential berücksichtigt.

Folgende Risikoarten werden im ökonomischen Steuerungskreis der Risikotragfähigkeitsrechnung berücksichtigt und quantifiziert:

―	Adressenausfallrisiko
―	Marktpreisrisiko
―	Liquiditätsrisiko
―	Operationelles Risiko
―	Geschäftsrisiko
―	Projektrisiko ⁵

Alle Risiken werden so gesteuert, dass die Risikotragfähigkeit unter der ökonomischen Perspektive bei einem Konfidenzniveau von 99,9% jederzeit gewährleistet ist.

	Konfidenzniveau 99,9%		Konfidenzniveau 99,9%
Ökonomische Perspektive	31. Dezember 2022		31. Dezember 2023
in TEUR	Limit	Limitauslastung	Limit	Limitauslastung
Adressenausfallrisiken	21.200	12.140	21.200	9.295
Marktpreisrisiken	2.400	791	2.400	790
Liquiditätsrisiken	600	0	600	0
Operationelle Risiken	1.800	954	1.800	1.083
Gesamtrisiko	26.000	13.884	26.000	11.169

Die Einzellimite für die wesentlichen in der Risikotragfähigkeit berücksichtigten Risiken und somit auch das Gesamtlimit wurden im Berichtszeitraum stets eingehalten.

Um die Anfälligkeit in Bezug auf Verluste zu prüfen, werden monatlich Stresstestberechnungen durchgeführt und an die Geschäftsleitung berichtet. So wird überprüft, ob auch bei extremen negativen Ereignissen und verschärften Risikosituationen ausreichend Risikodeckungspotenzial zur Verlustabdeckung im Schadensfall vorhanden ist. Die Bank unterscheidet drei Typen von Stresstests. Das sind zum einen die risikoartenspezifischen Sensitivitätsanalysen, zum anderen die risikoarten-übergreifenden bankweiten Stresstests. Zusätzlich werden monatlich inverse Stresstests durchgeführt.

Risikoartenspezifische Sensitivitätsanalysen und Szenarien auf Einzelrisikoebene dienen der Ableitung von Sensitivitätsaussagen. Sie liefern zusätzliche Informationen zur operativen Steuerung der Risiken.

⁵ Im Rahmen der Risikoinventur 2023 wurde das Projektrisiko aufgrund der erfolgreichen Implementierung des neuen Kernbanksystems im Oktober 2022 als nicht wesentlich eingestuft. Aufgrund der hohen beobachteten Anzahl der aufgetretenen operationellen Ereignisse nach der Umstellung des Kernbanksystems wurde der Puffer für das Projektrisiko weiterhin in der Risikotragfähigkeitsrechnung berücksichtigt.

Bei den risikoartenübergreifenden Stresstests werden gemäß spezifischer Szenario Definitionen Bewertungs- und Risikoparameter im Stressfall abgeleitet und deren Effekt auf die Risikotragfähigkeit simuliert. Dabei werden mehrere Risikoarten gleichzeitig berücksichtigt.

Die Kennzahl für die Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch wurde gemäß dem Rundschreiben 06/2019 (BA) der BaFin vom 12. August 2019 berechnet und lag nicht über 1,87% (internes Limit 15%). Der Wert zum Bilanzstichtag war 1,61% ⁶ (Vorjahr 1,88%).

Messung und Überwachung der wesentlichen Risikoarten

Adressenausfallrisiken

Die bedeutendste Risikoart für die Bank ist das Adressenausfallrisiko.

Das Adressenausfallrisiko umfasst neben den klassischen Kredit- und Bonitätsrisiken, das Ländertransferrisiko, das währungsinduzierte Kreditrisiko, das Verwertungsrisiko sowie das Konzentrationsrisiko in Bezug auf die mangelnde Granularität im Kreditportfolio, die sogenannte Losgrößenkonzentration.

Das Adressenausfallsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Kreditnehmer nicht bzw. nur eingeschränkt in der Lage ist, seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Bank nachzukommen. Das Bonitätsänderungs- bzw. Migrationsrisiko beschreibt die Gefahr von wirtschaftlichen Verlusten auf Grund von bonitätsbedingten Minderungen von Forderungswerten aus dem Kreditgeschäft.

Das Ländertransferrisiko beschreibt die Gefahr eines unerwarteten Ausfall- oder Abwicklungsrisikos eines Kontrahenten in einem anderen Land auf Basis einer Reihe von länderspezifischen, makroökonomischen oder sozialen Geschehnissen. Dazu gehören eine Verschlechterung der makroökonomischen Rahmenbedingungen, politische und soziale Unruhen, die Verstaatlichung und Enteignung von Vermögenswerten, die staatliche Nichtanerkennung von Auslandsschulden oder die extreme Ab- oder Entwertung der Landeswährung. Die VietinBank Deutschland hat insbesondere infolge ihres strategisch bedingten Fokus auf Vietnam ein Länderrisiko zu verzeichnen.

Das währungsinduzierte Kreditrisiko beschreibt die Gefahr, dass für Kredite in Fremdwährung die Ausfälle zum Zeitpunkt von ungünstigen Währungskursen stattfinden. Das Verwertungsrisiko beschreibt die Gefahr, zusätzliche Verluste für ausgefallene Kreditnehmer zu realisieren, wenn der geschätzte erwartete LGD im Zuge der Verwertung überschritten wird.

Die VietinBank Deutschland hat keine Beteiligungsrisiken und keine Wiedereindeckungsrisiken.

Kreditentscheidungen erfolgen im Rahmen der aktuell gültigen Entscheidungsordnung der VietinBank Deutschland.

⁶ Der Wert ergibt sich aus dem Schock von - 200 bps.

Großteile der Kredite werden besichert oder teilbesichert (z.B. durch Barhinterlegungen, Garantien, Forderungsabtretungen und Grundschulden) an Firmen- und Privatkunden vergeben. Das Kreditgeschäft ist auf den europäischen und vietnamesischen Markt ausgerichtet. Abweichungen in der Bruttobetrachtung hiervon erfolgen nur nach dem Follow Your Customer Prinzip, sofern durch geeignete Sicherheiten oder Garantien dieses Engagement in der Nettobetrachtung als europäisch oder vietnamesisch gesehen werden kann.

Das Adressenausfallrisiko wird unter Berücksichtigung von Sicherheiten, des währungsinduzierten Kreditrisikos, des Verwertungsrisikos und des Ländertransferrisikos anhand eines simulationsbasierten Asset-Value-Modells, welches auf den Annahmen der regulatorischen IRB-Formel basiert, ermittelt. Das Asset-Value-Modell bildet bei der Berechnung des Risikobetrages auch die Losgrößenkonzentration ab. Die ökonomischen Verluste aus einer Bonitätsverschlechterung im Kreditbestand werden in der IRB-Methodik durch das sogenannte Maturity Adjustment angenähert.

Für Firmenkunden mit Jahresumsatz größer EUR 3 Mio. verwendet die Bank das Ratingsystem "S&P Capital IQ" des Anbieters S&P Global. "S&P Capital IQ" liefert ein auf quantitativen Daten (i.W. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Kapitalflussrechnung) basierendes Rating und entsprechende Ausfallwahrscheinlichkeit. Für Banken und Finanzdienstleister nutzt die Bank die web-basierte Plattform des gleichen externen Anbieters.

Erkennbaren Risiken werden durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Kreditengagements werden regelmäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht. Eine außerordentliche Überprüfung erfolgt, wenn der VietinBank Deutschland Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen.

Für latente Risiken im Forderungsbestand werden Pauschalwertberichtigungen gebildet. Durch die Umsetzung von IDW RS BFA7 werden auch bei sich abzeichnenden Kreditverschlechterungen höhere Pauschalwertberichtigungen gebildet.

Für die Risikosteuerung verwendet die Bank unter anderem die Kennzahlen erwarteter und unerwarteter Verlust sowie Strukturlimite in Bezug auf Kreditvolumen in US-Dollar und in Bezug auf das Risikoland außerhalb EU (inklusive Vietnam), die ein Rating schlechter als AA- (S&P Ratingskala) haben.

Marktoreisrisiko

Die VietinBank Deutschland fasst das Zinsänderungs- und das Fremdwährungsrisiko unter dem Marktpreisrisiko zusammen.

Das Zinsänderungsrisiko macht den größten Anteil am Marktpreisrisiko aus und ist wesentlich für die VietinBank Deutschland, auch wenn der Großteil des Kreditgeschäftes fristenkongruent refinanziert wird verbleibt eine Fristentransformation sowohl für Euro als auch in US-Dollar auf Gesamtbankebene. auch wenn der Großteil des Kreditgeschäftes fristenkongruent refinanziert wird. In der ökonomischen Perspektive erfolgt die Quantifizierung von barwertigen Zinsänderungsrisiken im Bankbuch in Anlehnung an die regulatorische Meldung zum "Baseler Zinsschock". Dabei wird die Wirkung einer ad-hoc Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve untersucht. Der Zinsschock wird aus historischen Daten, die historische Zins-Shift beim Konfidenzniveau von 99,90%, ermittelt. Die barwertigen Effekte für Euro und US-Dollar werden separat ausgewertet, Diversifikationseffekte aus Korrelationsannahmen werden bewusst ausgeschlossen.

Das Fremdwährungsrisiko besitzt einen marginalen Anteil am Marktpreisrisiko, da die Bank FX Netto Positionen bewusst zu vermeiden versucht. Die Berechnung der barwertigen Wechselkurseffekte für das Fremdwährungsrisiko basiert auf einer Verlustverteilung, die aus FX-Volatilität hergeleitet wird.

In dem risikoartenübergreifenden und VietinBank Deutschland spezifischen Stresstest wird das Marktpreisrisiko berücksichtigt. Dabei werden die Auswirkungen verschiedener Entwicklungen der Zinsstrukturkurve auf das Risikodeckungspotenzial untersucht.

Die VietinBank Deutschland ist ein Nichthandelsbuchinstitut, hat keine Wertpapierbestände im Handels- und Anlagebestand und betreibt keinen Eigenhandel.

Liquiditätsrisiko

Die VietinBank Deutschland muss jederzeit sicherstellen, dass sie ihre Zahlungsverpflichtungen stets erfüllen kann.

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, fällige Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht zu erfüllen oder - im Falle einer Liquiditätskrise - Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktsätzen beschaffen oder Aktiva nur mit Abschlägen zu den Marktpreisen veräußern zu können. Folgende Risiken werden als wesentliche Risiken unter dem Liquiditätsrisiko zusammengefasst: das strukturelle Liquiditätsrisiko, das Termin- und Abrufrisiko sowie das Konzentrationsrisiko.. Die VietinBank Deutschland ist keinem Marktliquiditätsrisiko ausgesetzt. Das strukturelle Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass erforderliche Anschlussrefinanzierungen nicht oder nur zu ungünstigeren Konditionen durchgeführt werden können.

Das Termin- und Abrufrisiko beschreibt die Gefahr sowohl aus einer unplanmäßigen Verlängerung der Kapitalbindungsdauer bei Aktivgeschäften (Terminrisiko) als auch aus Kreditzusagen, die unerwartet in Anspruch genommen bzw. Einlagen, die abgehoben werden (Abrufrisiko). Dies könnte dazu führen, dass das Institut nur eingeschränkt seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.

Das Konzentrationsrisiko beschreibt die Gefahr von systemischen Risiken innerhalb des Liquiditätsrisikos, die allein aus der übermäßigen Konzentration bzw. Vorhandensein gleichartiger Positionen entsteht. Dies gilt speziell für die Refinanzierungsquellen der VietinBank Deutschland.

Die Refinanzierung der VietinBank Deutschland bzw. die Ausstattung mit liquiden Mitteln erfolgt hauptsächlich durch die Zentrale. Der restliche Teil der Refinanzierung erfolgt einerseits über Kunden- bzw. Termineinlagen von Retailkunden und andererseits über Einlagen von Firmenkunden.

In der ökonomischen Perspektive wird der barwertige.Refinanzierungsschaden berechnet, der bei einem unerwarteten Anstieg des Funding Spreads von 100 bps im Stressfall entsteht. Der Schaden wird auf Basis fiktiver Glattstellungsgeschäfte zur Schließung vorhandener Liquiditätsgaps in der Liquiditätsablaufbilanz berechnet.

In einem Liquiditätsnotfallplan ist geregelt, wie die Bank möglichen Liquiditätsengpässen zu begegnen hat.

Die Liquiditätslage der Bank war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit stabil. Zum 31. Dezember 2023 betrug die Mindestliquiditätsquote, Liquidity Coverage Ratio (LCR), 385% (Vorjahr 360%) und lag damit über dem internen Limit von 115%. Im Laufe des Geschäftsjahres lag die LCR zwischen 138% und 385%. Zum 31. Dezember 2023 betrug die strukturelle Liquiditätsquote, Net Stable Funding Ratio (NSFR) 149,59% und lag damit über dem internen Limit von 105%.

Für die Überwachung der Liquiditätsrisiken nutzt die VietinBank Deutschland auch die Kennzahl der Survival Period. Die Survival Period beschreibt den Zeitraum, für den ein Institut unter Heranziehung des Liquiditätsdeckungspotenzials die negativen kumulierten Nettozahlungsflüsse eines Stressszenarios ausgleichen kann. Die Steuerung der Survival Period erfolgt über definierte Limite, so dass die Möglichkeit besteht, durch geschäftspolitische Maßnahmen die Liquiditätssituation nachhaltig zu verbessern. In dem Geschäftsjahr 2023 lag die ermittelte Survival Period nicht unter dem regulatorischen Limit von 30 Tagen.

Operationelle Risiken

Die VietinBank Deutschland definiert das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die durch Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden.

Die VietinBank Deutschland hat organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen, um operationelle Risiken systematisch zu erfassen. Eingetretene Schadensfälle werden in einer Schadensfalldatenbank erfasst, nachgehalten, entsprechend ausgewertet und berichtet.

Um alle wesentlichen operationellen Risiken zu identifizieren und zu bewerten, beurteilt jede Abteilung das operationelle Risiko mittels einer Selbsteinschätzung (Operational Risk and Control-Self-Assessment). Die einzelnen Ergebnisse des "Operational Risk- and Control-Self-Assessment" aller Abteilungen wurden in der Risikoinventur zusammengefasst. Die Worst-Case-Annahmen sind in dem operationellen Stressfall in der Risikotragfähigkeit berücksichtigt.

Für die Risikoinventur führt die VietinBank Deutschland eine Risiko- bzw. Selbsteinschätzung, über alle Abteilungen hinweg, durch. Mit dieser Art von Risikoinventur werden Risikopotenziale erkannt. Im Rahmen der Selbsteinschätzung werden risikominimierende Maßnahmen der einzelnen Abteilungen eingefordert.

Für die Beurteilung der operationellen Risiken in der Risikotragfähigkeit verwendet die Bank den Basis-Indikator-Ansatz. Für die Betrachtung von operationellen Risiken im Stressfall sind bankspezifische Szenarien definiert, die jährlich auf ihre Aktualität hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Definierte Risikoindikatoren, die im Sinne von Frühwarnindikatoren Aufschluss über die Risikosituation geben können, werden laufend überwacht und weiterentwickelt.

Den operationellen Risiken begegnet die Bank durch eine umfassende Dokumentation der Aufbau- und Ablauforganisation sowie der Erstellung von Richtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen. Zudem gibt es klar definierte Kompetenzen und Vertretungsregelungen.

Geschäftsrisiko

Im Rahmen des Geschäftsrisikos ist sowohl das Geschäftsrisiko im Sinne von Einkommen als auch das Geschäftsrisiko im Sinne vom makroökonomischen Umfeld wesentlich für die VietinBank Deutschland. Während das Geschäftsrisiko im Sinne von Einkommen die Gefahr beschreibt, dass ein potenzieller wirtschaftlicher Verlust aufgrund von ungünstigen Geschäftsentscheidungen, möglichen Veränderungen im Kundenverhalten oder im Wettbewerbsumfeld sowie aufgrund von Veränderungen des geschäftlichen Umfelds entstehen kann, beschreibt das Geschäftsrisiko im Sinne vom makroökonomischen Umfeld hingegen die Gefahr, dass ein potenzieller wirtschaftlicher Verlust aufgrund von Veränderungen des makroökonomischen Umfelds entstehen kann.

Das Geschäftsrisiko wird in der ökonomischen Perspektive der Risikotragfähigkeit über den Abzug eines Puffers vom Risikodeckungspotenzial berücksichtigt. Dieser Puffer betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 5.088.

Projektrisiko

Aufgrund des Kernbanksystemprojekts 2022 wurde das Projektrisiko erstmals in die Risikoinventur aufgenommen und als wesentlich eingestuft. Nach Abschluss des Migrationsprojektes wird dieses Risiko nicht mehr als wesentlich aber noch als bestehend. Das Projektrisiko beschreibt die Gefahr der Ereignisse oder der Umstände, die negative Auswirkung auf die Erreichung der Projektziele haben können, insbesondere auf den Dimensionen Aufwand, Zeit und Qualität des Projekts, z.B. erhöhter Projektaufwand, Verzögerung im Projekt, usw.

Das Projektrisiko wird in der ökonomischen Perspektive der Risikotragfähigkeit über den Abzug eines Puffers vom Risikodeckungspotenzial berücksichtigt. Dieser Puffer betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 175, auch wenn das Projekt selbst schon abgeschlossen war. Damit soll auch Folgeschäden in der Post-Projekt-Phase begegnet werden.

Risikoberichterstattung

Der Gesamtrisikobericht wird quartalsweise erstellt und der Geschäftsleitung vorgelegt. Dieser Bericht enthält neben den wesentlichen Informationen zu den einzelnen als wesentlich eingestuften Risikoarten, den Stresstestergebnissen, Informationen zu den Risikokonzentrationen und der Entwicklung des Kreditportfolios inklusive der neuen Kreditengagements auch Angaben zur Angemessenheit der Kapitalausstattung, zum aufsichtsrechtlichen und ökonomischen Kapital, zu den aktuellen Kapital- und Liquiditätskennzahlen sowie zu Refinanzierungspositionen. Zudem enthält der Gesamtrisikobericht Prognosen zur Entwicklung der Kapital- und Liquiditätskennzahlen und der Refinanzierungspositionen.

Der Risikotragfähigkeitsbericht inklusive der Stresstestergebnisse wird monatlich erstellt und der Geschäftsleitung vorgelegt. Dieser Bericht enthält die Darstellung des Risikodeckungspotenzials, die einzelnen Limite je Risikoart und das Gesamtlimit sowie die Limitauslastung im Normalszenario und in Stressszenarien.

Zusätzlich werden auf monatlicher Basis Berichte für das Kredit-, Marktpreis-, Liquiditäts- und Operationelle Risiko erstellt, welche ebenfalls der Geschäftsleitung vorgelegt werden.

Wirtschaftliches Umfeld

Das Jahr 2023 war nicht nur durch die schwache wirtschaftliche Konjunktur, die infolge der Energiepreiskrise entstand, geprägt, sondern auch durch eine hohe Inflation, Produktionseinschränkungen, eine schwache Nachfrage in der Industrie und einen deutlichen Rückgang in der Bauwirtschaft. Durch die Geldpolitik sind die Zinsen auf ein deutlich höheres Niveau gestiegen. Daher blieb die Nachfrage nach Krediten von Unternehmen in Deutschland schwach. In diesem Umfeld verschärften die Kreditinstitute in Deutschland und auch die VietinBank Deutschland ihre Kreditstandards ⁷ erneut. Ausschlaggebend waren die veränderte Konjunktur und die damit erhöhte Risikolage der Kreditnehmer. Die hohen Kostenbelastungen und die Rezession haben die wirtschaftliche Situation der Kreditnehmer, insbesondere die Firmen, stark beeinträchtigt. Viele Unternehmen brachen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen. In 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich um 23,5% ⁸.

Alle diese potenziellen Erhöhungen sind jedoch in den aktuellen Stresstests der Bank berücksichtigt. Zum anderen wurden die Kunden durch die Abteilungen Credit Department (Marktfolge) und Customer-Relationship-Management (Markt) individuell und risikoorientiert überwacht und analysiert. Somit war die Bank in der Lage, sich rechtzeitig über die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Kunden zu informieren und daraus entsprechend Maßnahmen zu ergreifen. Mögliche Auswirkungen auf die Bank bei einer Verschlechterung der Risikolage, z.B. die wirtschaftliche Rezession, werden im adversen Gesamtbankstressszenario ermittelt.

⁷ beispielsweise eine höhere Priorisierung der Kreditprämie bei der Kreditvergabe
⁸ https://www.creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/newsdetails/show/insolvenzen-in-deutschland-jahr-2023

Zusammenfassung der Risikolage

Im Geschäftsjahr 2023 war die Risikotragfähigkeit sowohl unter der ökonomischen als auch unter der normativen Perspektive gegeben. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 betrugen die regulatorischen Eigenmittel TEUR 33.863 (Vorjahr TEUR 33.267). Der Gesamtrisikobetrag von wesentlichen Risikoarten in der ökonomischen Perspektive der Risikotragfähigkeit lag bei TEUR 11.169 (Vorjahr TEUR 13.884). Die Eigenmittelanforderungen beliefen sich auf TEUR 6.118 (Vorjahr: TEUR 7.090). Die harte Kernkapitalquote, die Kernkapitalquote und die Gesamtkapitalquote bei der VietinBank Deutschland betrugen 44,26% (Vorjahr 37,49%).

Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und Rezession sind die Anforderungen aus beiden Perspektiven der Risikotragfähigkeit eingehalten worden. Definierte Limite in beiden Perspektiven (normative und ökonomische Perspektive) wurden nicht überschritten. Die regulatorischen Anforderungen an die Solvabilität wurden erfüllt.

4. Prognose- und Chancenbericht

Die konjunkturelle Erholung in Deutschland wird nach wie vor durch die Folgen der Energiekrise sowie die inflationsbedingt gesunkenen Realeinkommen gebremst. Zur Bekämpfung der Inflation haben die Zentralbanken weltweit ihre Geldpolitik gestrafft. Die Straffung und die schleppende Entwicklung in China tragen zu einem eingetrübten außenwirtschaftlichen Umfeld bei. Das höhere Zinsniveau dämpft zudem Investitionen und Bautätigkeit im Inland. Dennoch ist im Verlauf des Jahres 2024 aufgrund steigender Realeinkommen mit einer Ausweitung des privaten Konsums zu rechnen. Dies dürfte zu einer verhaltenen konjunkturellen Erholung führen. Der Sachverständigenrat prognostiziert in Deutschland für das Jahr 2024 eine leichte Steigerung des BIP-Wachstums von 0,7%. ⁹

Trotz des deutlichen Rückgangs der Inflation in Deutschland im Jahr 2023 (gemessen am Verbraucherpreisindex) aufgrund geringerer Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln dürfte die Kerninflation auch in 2024 erhöht bleiben. Dies liegt unter anderem an den stark gestiegenen Lohnstückkosten, die zu anhaltenden Preissteigerungen bei Dienstleistungen führen. Für das Jahr 2024 erwartet der Sachverständigenrat in Deutschland eine Inflationsrate von 2,6%. ¹⁰

⁹ https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/jahresgutachten-2023.html
¹⁰ https://www.gtai.de/de/trade/vietnam/wirtschaftsumfeld/wachstum; 5.12.2023

Die weltweite geldpolitische Straffung sowie Schwächen in wichtigen Wachstumsmärkten wie China dämpfen auch weiterhin den globalen Ausblick. Die Weltwirtschaft dürfte auch im Jahr 2024 nur sehr verhalten wachsen und damit deutlich hinter der Dynamik vergangener Jahre zurückbleiben. So wird vom Sachverständigenrat ein Wachstum des globalen BIP von 2,2% prognostiziert.

Die vietnamesische Regierung plant für das Jahr 2024 mit einem BIP-Wachstum von 6 bis 6,5%. Diese Einschätzung wird von internationalen Wirtschaftsexperten geteilt. Dabei bleibt die inländische Produktion der Exportnation in hohem Maße abhängig von der Nachfrage wichtiger Exportmärkte wie USA, Europa und China. Auf der Grundlage einer Inflationserwartung für das Jahr 2024 von 3,8% beruht diese Erwartung auf einem weiterhin robusten Konsum als wichtigstem Wachstumstreiber. Nicht zuletzt aufgrund anhaltend hoher Auslandsinvestitionen, der stark wachsenden Mittelschicht und der Erwartung einer sukzessiven wiederkehrenden globalwirtschaftlichen Dynamik dürfte das Land auch mittelfristig Wachstumsraten von 6 bis 7% erreichen können.

Die Prognose des Geschäftsverlaufs der VietinBank Deutschland steht unter dem Vorzeichen andauernder multipler geopolitischer Krisen (Kriege in der Ukraine und Gaza) zum einen und makroökonomischer Herausforderungen (hohe Inflation und straffe Geldpolitik der Zentralbanken) zum anderen. Dieses Umfeld beeinflusst mittelbar und unmittelbar das Wirtschaftsklima im Allgemeinen sowie die Kreditnachfrage und Schuldendienstfähigkeit der Kunden im Besonderen. Dennoch gehen wir bei unserer Planung für das Geschäftsjahr 2024 im "Base-Case-Szenario" von einer hinreichenden Kreditnachfrage in den für das Corporate Banking Geschäft relevanten Märkten aus. Zudem wird mit Blick auf die Aussichten für den vietnamesischen Markt eine weiterhin gute Perspektive für das Transaktion Banking gesehen. Im Retail Banking wird von einer moderaten Steigerung der Einlagen ausgegangen.

Grundsätzlich bleibt allerdings festzuhalten, dass weitere Risikofaktoren bei ungünstigem Verlauf, diese Einschätzung relativieren können. Dies gilt insbesondere für Risiken, die aus der unsicheren geopolitischen Situation und deren möglichen Auswirkungen auf die konjunkturelle Lage resultieren.

Im "Base Case-Szenario" des Business Plans für das Jahr 2024 plant die Bank ein lediglich marginales Wachstum des Kundenkreditvolumens. Das Neugeschäft dürfte in etwa die Regeltilgungen und Fälligkeiten des Kreditportfolios im Jahr 2024 kompensieren. Möglichen Kreditrisiken in Folge des globalwirtschaftlichen Umfelds soll dabei durch entsprechende Besicherung des Neugeschäfts vorgebeugt werden.

Trotz des geplanten Neugeschäft wird aufgrund des gegenüber dem Vorjahr geringeren durchschnittlichen Kreditvolumens in Verbindung mit einer etwas schwächeren Nettozinsmarge ein sinkender Nettozinsertrag erwartet. Dem stehen jedoch im Vergleich zum Jahr 2023 höhere Provisionserträge aus Transaction Banking und insbesondere "Up- Front Fees" aus dem geplanten Neugeschäft gegenüber. Dennoch rechnet die Bank im Jahr 2024 mit rückläufigen Gesamterträgen.

Neben der operativen Geschäftsentwicklung liegt nach der erfolgreichen Migration auf ein neues Kernbanksystem ein wesentlicher Fokus im Jahr 2024 auf sukzessiver Effizienzoptimierung auf Grundlage des neuen Systems. So wurde bereits in der 2. Hälfte des Jahres 2023 eine Untersuchung relevanter Prozesse und Strukturen der Bank vorgenommen. Für das Jahr 2024 ist nunmehr vorgesehen, daraus entsprechende Entscheidungen und Maßnahmen abzuleiten und diese zeitnah umzusetzen.

Darüber hinaus bildet der Umgang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG) einen weiteren Schwerpunkt. Die Bank räumt verantwortungsvollem Banking einen hohen Stellenwert ein und ist sich der Auswirkung ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft bewusst. In diesem Sinne wurde in der 1. Hälfte des Jahres 2023 ein Projekt initiiert, um das Themenfeld ESG in Geschäfts- und Risikostrategie zu verankern und in der Konsequenz entsprechende Prinzipien in Strukturen und Prozessen der Geschäftssteuerung zu etablieren.

Bezogen auf die Leistungsindikatoren erwartet die VietinBank Deutschland für 2024 im "Base Case-Szenario"

•	eine geringe Steigerung von ca. 2% des Netto-Kreditvolumens Kunden gegenüber Vorjahr (TEUR 172.670)
•	ein positives Jahresergebnis mit einem Rückgang von 43% gegenüber Vorjahr (TEUR 1.158)
•	eine um 16% erhöhte Cost-Income-Ratio gegenüber Vorjahr (77%)
•	stabile liquiditätsbezogene Kennzahlen, über den internen Limits: LCR 172% (Vorjahr 385,0 %), NSFR 134% (Vorjahr 149,6%)
•	eine stabile Kapitalquote bei ca. 44 % (Vorjahr 44,%)

Frankfurt am Main, 29. Mai 2024

Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank)
Filiale Deutschland

Geschäftsleitung

Nguyen Hong Duc

Michael Wolber

3 Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Wir haben dem Jahresabschluss und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland, Frankfurt am Main, in der Fassung der Anlage 1 den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland, Frankfurt am Main, - bestehend aus der Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2023 und der Aufwands- und Ertragsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Vietnam Joint Stock Commercial Bank for Industry and Trade (VietinBank), Filiale Deutschland, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Instituts zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Instituts. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Institut unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Instituts vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Instituts zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Instituts vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Instituts vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme des Instituts abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Instituts zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass das Institut ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Instituts.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 29. Mai 2024

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dr. Marijan Nemet, Wirtschaftsprüfer

gez. Martin zur Nedden, Wirtschaftsprüfer"

Der Jahresabschluss 2023 der VietinBank Filiale Deutschland wird von den Geschäftsleitern am 29.05.2023 gebilligt.