ABG Management GmbH & Co. KG

Köln

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

1. Grundlagen des Unternehmens

Die ABG Management Stiftung & Co. KG ist eine Holdinggesellschaft, die über Tochtergesellschaften Rehabilitationseinrichtungen zur Erbringung stationärer und ambulanter Rehabilitationsmaßnahmen, Therapiezentren und stationäre Pflegeinrichtungen für den deutschsprachigen Markt betreibt. Hierzu ist der Konzern mit sechs Rehabilitationskliniken und vier stationären Pflegeheimen und einer ambulanten Tagespflege in vier Bundesländern vertreten. Alle Klinikgebäude und drei der vier stationären Pflegeheime stehen im Eigentum der ABG Management Stiftung & Co. KG oder der Konzerngesellschaften.

Im Bereich der Rehabilitation werden sowohl Heilverfahren für chronisch Kranke als auch Anschlussheilverfahren sowie Präventionsmaßnahmen angeboten. Im Bereich der Pflege bieten wir mit unseren Vitalis Wohnparks rund 370 Pflegeplätze in enger fachlicher Zusammenarbeit mit unseren Rehabilitationseinrichtungen an.

Als Kunden werden neben Privatpatienten alle Träger der sozialen Sicherung (gesetzliche Krankenversicherung, gesetzliche Rentenversicherung, gesetzliche Pflegeversicherung etc.) bedient. Die Dr. Becker Gruppe (Konzern) ist an neun Standorten tätig: Norden-Norddeich und Bad Essen in Niedersachsen, Horn-Bad Meinberg, Nümbrecht, Köln, Preußisch Oldendorf und Möhnesee in Nordrhein-Westfalen, Bad Windsheim und Ansbach in Bayern sowie Stadtlengsfeld in Thüringen.

Rehabilitationsleistungen werden auf Basis eines Tagespflegesatzes abgerechnet. Die Behandlung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team aus qualifizierten Mitarbeitern aus den Bereichen ärztlicher Dienst, Pflegedienst, Sozialberatung, Psychologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Ernährungsberatung. Das Behandlungsangebot reicht von der Psychosomatik über die Orthopädie, die Neurologie/ Neuro-Onkologie bis hin zur Kardiologie. Anhand einer ausführlichen Anamnese werden die funktionellen und partizipativen gesundheitsbedingten Defizite ermittelt und mit den Anforderungen der Teilhabe abgeglichen. Anhand dieses Abgleichs erfolgt eine individuelle Rehabilitationsplanung, -behandlung und Entlassung. Im Bereich der Rehabilitation erwirtschaften wir den überwiegenden Teil unserer Umsatzerlöse.

Zusätzlich zur Rehabilitation bieten wir auch Krankenhausleistungen im Rahmen der neurologischen Frührehabilitation an unseren Standorten in Bad Windsheim und Nümbrecht sowie im Rahmen einer psychosomatischen Aktutbehandlung in Dermbach an. In diesem Bereich ist die Vergütung der Leistung stark reguliert, daher wirken sich hier die regulatorischen Vorschriften stärker aus als in der Rehabilitation. In bestimmten Indikationen gelten z.B. Personaluntergrenzen beim Einsatz von Pflege- und Pflegehilfskräften. Dies gilt unter anderem auch für die neurologische Frührehabilitation.

Die Leistungsvergütung erfolgt im Rahmen vereinbarter Tagessätze oder Fallpauschalen. Seit dem Jahr 2020 über eine Kombination von Fallpauschalen und einer Pflegepersonalkostenvergütung.

Die Pflegeleistung erfolgt im Rahmen eines Versorgungsvertrages auf Basis von nach Pflegegraden differenzierten Sätzen für Pflege-, Unterkunfts-, Verpflegungs- und Investitionssätzen. In unseren Vitalis Häusern bieten wir ambulante, teilstationäre und vollstationäre Pflegeleistungen an. In diesem Bereich erzielen wir 14 % unserer Umsatzerlöse.

Weiterhin werden als therapeutische Leistungen neben Heilmitteln auch Präventions- und Sportmaßnahmen angeboten. Das Behandlungsangebot reicht von der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie bis hin zur Bewegungs- und Sporttherapie. Die Abgabe der Heilmittel erfolgt im Rahmen des Auftrages gemäß Rezept, während die weiteren Angebote Leistungen gemäß Nachsorge- und Präventionsanforderungen der Kostenträger oder Selbstzahlerangebote sind.

Die Leitung und Steuerung der Dr. Becker Gruppe erfolgt durch den Vorstand der ABG Management Stiftung & Co. KG. Hierzu wurde eine dezentrale Organisation etabliert, bei der die operative Verantwortung für die Erreichung der Ziele auf Zentralgesellschaften mit ihren regionalen Einheiten übertragen wird. In der Hauptverwaltung am Standort Köln werden für die regionalen Einheiten zentrale Funktionen wie z. B. Finanzen, Einkauf, Informationstechnologie, Bauplanung, Personal sowie Unternehmenskommunikation & Marketing vorgehalten.

2. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kommen Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im Jahr 2022 insgesamt um 1,8 % gegenüber dem Jahr 2021. ¹

Der demografische Wandel stellt Gesellschaften weltweit vor grundlegende Herausforderungen. Die Menschen leben nicht nur länger, auch das Durchschnittsalter erhöht sich immer schneller. So geraten die Sozial- und Gesundheitssysteme vieler Länder zunehmend unter Druck.

Die zwischen 1955 und 1969 geborenen "Babyboomer" werden in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen. Dadurch werden sich die Auswirkungen der demografischen Alterung auf den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme deutlich verstärken. Der Anteil der über 67-Jährigen gegenüber der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird sich erheblich vergrößern. Die Altersgruppe der über 67-Jährigen wächst bis 2030 um 18 %, die der 80-Jährigen und Älteren um 8 % gegenüber heute. ²

Im Zuge dieser Entwicklung geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass die Zahl der Menschen im Erwerbsalter (hier: von 20 bis 66 Jahren) in den kommenden Jahren abnehmen wird. Ende 2022 lebten in Deutschland rund 84,4 Millionen Menschen. Die Bevölkerung Deutschlands wächst infolge eines positiven Saldos der Zuzüge nach und der Fortzüge aus Deutschland. Im Jahr 2022 war dieser Zuwachs aufgrund der Fluchtmigration aus der Ukraine besonders hoch. Ohne Nettozuwanderung würde die Bevölkerung seit Langem schrumpfen, da seit 1972 die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen jedes Jahr übersteigt. Diese grundsätzliche Ursache des Bevölkerungsrückgangs kann sich auf lange Sicht noch stärker als in der Vergangenheit auswirken. ³

b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Branche Gesundheitswesen nimmt innerhalb der Gesamtwirtschaft eine Sonderrolle ein.

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland betrugen im Jahr 2021 474,1 Milliarden Euro. Das waren 5.699 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Damit stiegen die Gesundheitsausgaben pro Kopf gegenüber dem Vorjahr um 7,5 % und damit am stärksten seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2021 bei 13,2% und damit 0,2 Prozentpunkte höher als 2020. ⁴ Für das Jahr 2022 wird auf Basis bereits vorliegender und fortgeschriebener Werte ein weiterer Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 498,1 Milliarden Euro geschätzt. Das wären 24 Milliarden Euro oder 5,1 % mehr als im Jahr 2021. ⁵

¹ Pressemitteilung des BM für Wirtschaft und Klimaschutz v. 12.10.2022
² Demografie-Radar des BM des Innern und für Heimat
³ DESTATIS 15. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
⁴ Pressemitteilung DESTATIS v. 5. April 2023
⁵ ebd.

Seit 2011 steigt dieser Anteil am Bruttoinlandsprodukt stetig an. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle geht in einer Projektion der Gesundheitsausgaben in Deutschland bis 2050 von einer weiteren überproportionalen Zunahme dieser Relation aus. ⁶

Insgesamt gibt es in Deutschland 1.092 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit rund 162.000 verfügbaren Betten und mehr als 100.000 Beschäftigten. Der Trend seit 2002 zeigt dabei, mit Ausnahme des Jahres 2009, eine stetige Verringerung der Anzahl der Einrichtungen. Seit 2002 verringerte sich die Anzahl der Einrichtungen von ursprünglich 1.343 auf 1.092 in 2021. In den bundesweit mehr als 350 Standorten werden jährlich mehr als drei Millionen Patienten versorgt. Zwar ist das Leistungsvolumen im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen - viele Einrichtungen mussten schließen - um rund 30 Prozent eingebrochen, die Zahl der Übernachtungen belief sich jedoch auch 2021 noch auf bundesweit über 100 Millionen. ⁷

Als Kostenträger für die Rehabilitation treten in den meisten Fällen die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) und Rentenversicherer (GRV) auf, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB IX) für Maßnahmen der "Rehabilitation und der Teilhabe Behinderter" zuständig sind. So finanzierten und bezuschussten die gesetzlichen Krankenkassen zuletzt rund 136.000 Vorsorge- und 602.000 Rehabilitationsmaßnahmen im Umfang von insgesamt knapp 3,5 Milliarden Euro. Noch höher liegen die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherer, die vor allem für medizinische Maßnahmen zur Widerherstellung der Arbeitskraft zuständig sind. Die GRV investiert jährlich mehr als 4,9 Milliarden Euro in Maßnahmen für Rehabilitation und Teilhabe. ⁸

Laut dem DIHK-Report zur Gesundheitswirtschaft Frühjahr 2023 gelten in der Gesundheitswirtschaft als größtes Risiko der Fachkräftemangel und die Preisentwicklung. Im Rahmen der Befragung geben 79 % der Betriebe in den Gesundheits- und sozialen Diensten an, hiervon am stärksten betroffen zu sein. ⁹ Das Krankenhaus Barometer des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) weist Stellenbesetzungsprobleme in der Pflege in 2022 als eine zentrale Herausforderung für die stationäre Krankenhausversorgung in Deutschland aus. Laut diesem Barometer weisen 89 % der untersuchten Krankenhäuser Probleme mit dem Fachkräftemangel in diesem Bereich. ¹⁰ Das DKI weist im gleichen Barometer auch eine leicht rückläufige Entwicklung bei den Stellenbesetzungsproblemen bei Ärzten aus. In 2019 berichteten 76 % der befragten Krankenhäuser von Problemen bei der Stellenbesetzung im ärztlichen Dienst, 2022 waren dies nur noch 72 %. ¹¹

⁶ "Entwicklungen der öffentlichen Gesundheitsausgaben" veröffentlicht im Heft 6 Zeitschrift für Wirtschaftspolitik des Leibniz Information Centre for Economics
⁷ Veröffentlichung Destatis v. 16.2.2023
⁸ ebd.
⁹ DIHK-Report Gesundheitswirtschaft, Frühjahr 2023
¹⁰ Krankenhaus Barometer "Umfrage 2022" Deutsches Krankenhaus Institut
¹¹ ebd.

Im Bereich der Pflege wird erwartet, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland allein durch die zunehmende Alterung bis 2055 um 37 % zunehmen wird. Laut den Ergebnissen der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird ihre Zahl von rund 5,0 Millionen Ende 2021 auf etwa 6,8 Millionen im Jahr 2055 ansteigen. Dabei werden bereits 2035 etwa 5,6 Millionen (+14 %) erreicht. Nach 2055 sind keine starken Veränderungen mehr zu erwarten, da die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er Jahren, die sogenannten Babyboomer, dann durch geburtenschwächere Jahrgänge im höheren Alter abgelöst werden. 2070 dürfte die Zahl der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) bei etwa 6,9 Millionen (+38 %) liegen, wie die Pflegevorausberechnung in einer Variante mit konstanten Pflegequoten zeigt. Die Pflegequote berechnet sich als Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht. Sie zeigt das Risiko, in einem bestimmten Alter pflegebedürftig zu sein. ¹²

3. Geschäftsverlauf

Umsatz und Geschäftsentwicklung

Die ausgewiesenen Umsatzerlöse enthalten die Umsätze des Gesamtjahres 2022 der Konzernunternehmen, die durch die Erbringung von Rehabilitationsleistungen, Krankenhausleistungen, Pflegeleistungen und therapeutischen Leistungen angefallen sind.

Die Umsatzerlöse in Höhe von MEUR 126 lagen innerhalb des Bereichs des angegebenen Intervalls von MEUR 120 bis MEUR 130 der ursprünglichen Prognose für das Geschäftsjahr 2022.

Grundlage der Planung war eine erwartete Steigerung der Belegung im Rehabilitationsbereich von ca. 6 %. Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Prognosewert der Belegungssteigerung mit 4 % zwar unterschritten, auf Ebene des Umsatzes konnte dies aber durch eine Belegung in umsatzstärkeren Indikationen mehr als ausgeglichen werden.

Im Akutbereich wurde eine Belegungssteigerung von ca. 12 % erwartet, die insb. durch die Neueröffnung des psychosomatischen Akutbereichs realisiert werden sollte. Durch ein schnelleres Hochfahren des neu eröffneten Akutbereichs konnte die prognostizierte Belegungssteigerung mit 17 % deutlich übertroffen werden. Aufgrund des geringen Umsatzanteils des Akutbereiches am Gesamtumsatz führte dieser Effekt jedoch zu keinen Umsatzabweichungen außerhalb des Prognosebereichs.

In der Pflege haben wir ebenfalls eine Steigerung der Umsätze und Belegungen erwartet. Diese resultiert insbesondere aus der Übernahme der stationären und ambulanten Pflege in Preußisch Oldendorf zum zweiten Halbjahr 2021. Die tatsächliche Steigerung der Belegung und Umsätze befanden sich im oberen Bereich der Prognose.

¹² Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 30. März 2023

Der prognostizierte Jahresüberschuss zwischen MEUR 9,5 bis 11,0 wurde mit MEUR 7,8 verfehlt. Wesentlicher Grund hierfür waren ungeplante Aufwendungen aus einer Zuführung zu Pensionsrückstellungen insbesondere in unseren Betriebsstätten in Möhnesee und Bad Windsheim. Für die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurden die Annahmen für Gehalts- und Rentensteigerungen sowie für die Fluktuation erhöht. Dies führte in der Folge zu einer ungeplanten Zuführung zu Pensionsrückstellungen an diesen beiden Standorten i.H.v. TEUR 982. Ein weiterer Grund waren höhere Instandhaltungsaufwendungen an unserem Standort in Norddeich. Hier wurden im Rahmen von Renovierungsarbeiten TEUR 519 mehr aufgewendet als ursprünglich prognostiziert. Im Rahmen der Renovierung der Patientenzimmer an diesem Standort kam es zu höheren Aufwendungen aus zusätzlich erkanntem Instandhaltungsaufwand und aus Kostensteigerungen im Zusammenhang mit der deutlich gestiegenen Inflation. Weitere Abweichungen ergeben sich u.a. aus Abschreibungen i.H.v. TEUR 339 auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere, welche so nicht prognostiziert wurden.

Investitionen

Im Jahr 2022 hat die Dr. Becker Gruppe Investitionen im Anlagevermögen in Höhe von TEUR 11.003 (Vorjahr TEUR 8.526) getätigt. Im Wesentlichen betraf dies die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Insbesondere an unserem Standort in Bad Windsheim wurde der Neubau einer Phase B Station und der Bau eines Bewegungsbeckens inkl. weiterer Umbaumaßnahmen abgeschlossen.

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Neben den finanziellen Leistungsindikatoren werden von der Geschäftsführung auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren genutzt, um insbesondere das Geschäft der Kliniken zu steuern. Dies sind die Patientenzufriedenheit gemessen in Schulnoten, die Wunsch- und Wahlrechtsquote wie auch der Krankenstand bei den eigenen Mitarbeitern. Die Wunsch- und Wahlrechtsquote drückt aus, welche Patienten sich aktiv für eine Klinik der Dr. Becker Gruppe entschieden haben. Gerade diesem Parameter kommt eine sehr große Bedeutung zu, weil hier hohe Werte eine direkte Auswirkung auf die Auslastung unserer Kliniken haben. Die Wunsch- und Wahlrechtsquote hat dabei in 2022 mit durchschnittlich 53 % den Zielwert (45 %) übertroffen.

Darüber hinaus wird auch ein Parameter Patientenzufriedenheit ermittelt. In der Prognose für das Jahr 2022 sind wir von einem Wert im Schulnotensystem von 1,9 ausgegangen. Diesen Wert konnten wir mit durchschnittlich 2,0 nahezu erreichen.

Seit Januar 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation wegen Corona die höchste Alarmstufe ausgerufen. Erst Anfang Mai 2023 wurde der globale Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben und die höchste Alarmstufe für beendet erklärt. Vor diesem Hintergrund kommt dem Krankenstand als Parameter zur Identifikation von Handlungsnotwendigkeiten eine besondere Aufmerksamkeit zu. Auch in unseren Kliniken erkennen wir im Jahr 2022 einen leichten durchschnittlichen Anstieg in den Kliniken. Mit einem durchschnittlichen Krankenstand von 7,9 % haben wir den selbst gesetzten Zielwert eines Krankenstandes zwischen 5 % und 6 % in 2022 verfehlt.

Zusammenfassend kann die geschäftliche Entwicklung im Berichtsjahr als positiv bezeichnet werden.

Lage des Unternehmens

Ertragslage

Im Berichtsjahr konnte ein Jahresergebnis 2022 in Höhe von TEUR 7.773 (Vorjahr TEUR 12.859) erzielt werden. Das Ergebnis nach Steuern ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.870 auf TEUR 7.842 gesunken.

Die Umsätze stiegen hingegen auf TEUR 125.651 und damit um 6,4 % gegenüber 2021. Der größte Anstieg resultiert dabei aus dem Bereich der Rehabilitation. Hier ist der Umsatz um TEUR 3.535 gestiegen. Dieser Anstieg resultiert aus einer Steigerung der Pflegetage aber auch aus einer Steigerung der Pflegesätze bzw. des Phasenmixes. Darüber hinaus erfolgte mit Kaufvertrag aus Juli 2021 die Übernahme des gesamten Geschäftsbetriebes (incl. beider Betriebsstätten in Preußisch Oldendorf) vom VRS Verein für Rehabilitation und Sozialarbeit e.V. Die Übernahme erfolgte im Rahmen eines Asset-Deals mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.07.2021. Der Umsatz des Vorjahres bildet somit für diese Betriebsstätten nur das zweite Halbjahr ab.

Die Zusatzleistungen haben sich ebenso positiv entwickelt. Das Ende der Covid 19 Pandemie führte dazu, dass Zusatzleistungen wieder in Rechnung gestellt wurden (zß Internet oder TV). Darüber hinaus finden sich in den Zusatzleistungen Erträge einer geförderten Long-Covid Studie. Auch im Bereich der Krankenhausabteilungen haben sich die Umsätze aus Zusatzleistungen gesteigert.

Der Rohertrag - als Summe der Leistung abzüglich des Materialaufwandes - stieg um TEUR 7.878 auf TEUR 115.970. Dies wurde durch einen Anstieg des Personalaufwands um TEUR 6.868 auf TEUR 81.628 nahezu egalisiert. Der starke Anstieg des sonstigen betrieblichen Aufwandes von TEUR 13.407 in 2021 auf TEUR 18.825 in 2022 führte in der Folge zu einer Reduktion des Jahresergebnisses im Vergleich zum Vorjahr.

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 640 auf TEUR 16.244 gestiegen. Aufgrund des überproportional gestiegenen Umsatzes ist die Materialaufwandsquote dennoch leicht gesunken.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind um TEUR 386 gesunken. Demgegenüber steht ein Anstieg der Aufwendungen für bezogene Leistungen um TEUR 1.026. Die Steigerung beruht dabei im Wesentlichen auf zwei Effekten. Zum einen der Anstieg der Catering Kosten um TEUR 514 und der Anstieg der Fremdleistungen um TEUR 434 im Wesentlichen verursacht durch einen erhöhten Einsatz von Leiharbeitskräften im Bereich der Pflege.

Trotz höherem Einsatz von Leiharbeitskräften erhöhte sich auch der Personalaufwand deutlich um TEUR 6.868 auf TEUR 81.628. Die Steigerung ist größer als das erzielte Umsatzwachstum und führt daher in der Folge zu einer Steigerung der Personalaufwandsquote auf 65 %. Wesentlicher Grund für den Anstieg sind Gehaltssteigerungen. Die Anzahl der Mitarbeiter ist über den Konzern mit 1.828 Arbeitnehmer dagegen weitestgehend konstant (Vorjahr 1.830).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um TEUR 5.417. Dies ist insbesondere den gestiegenen Instandhaltungen TEUR 6.093 (Vorjahr TEUR 3.402) und den um TEUR 1.364 auf TEUR 6.283 gestiegenen sonstigen Aufwendungen (hierin insbesondere Aufwand aus der Bildung eines Sonderpostens im Zusammenhang mit der geförderten Fertigstellung eines neuen Akutbereiches in Bad Windsheim i.H.v. TEUR 2.918) geschuldet.

Ertragslage	2022	2021
Materialaufwandsquote
Materialaufwand : Umsatz	12,9 %	13,2 %
Personalaufwandsauote
Personalaufwand : Umsatz	65,0 %	63,3 %
Eigenkapitalrentabilität
Jahresergebnis : Eigenkapital	15,4 %	24,9 %

Finanzlage

Im Geschäftsjahr konnte durchgängig eine hinreichende Liquidität gesichert werden. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über Liquidität von TEUR 10.747 (Vorjahr TEUR 13.438). Die zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds als Summe der Cashflows hat sich um TEUR 2.733 auf TEUR 10.372 reduziert.

Die Reduzierung resultiert insbesondere aus einer Erhöhung des negativen Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit um TEUR 1.731 und aus der Investitionstätigkeit um TEUR 1.767.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit hingegen erhöhte sich um TEUR 266,9 weshalb der Gesamtcashflow sich nur um TEUR 3.231,1 verringerte.

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus Investitionen im Bereich der Sachanlagen i.H.v. TEUR 7.978. Dies betrifft im Wesentlichen den Neubau einer Akutstation und eines Bewegungsbades inkl. Therapieräume für die Rehabilitation in Bad Windsheim.

Darüber hinaus erfolgte eine Investition in Höhe von TEUR 3.000 in das Finanzanlagevermögen, mit dem Ziel einer langfristigen Geldanlage. Diese Geldanlage erhöht die Liquiditätsbindung um finanzielle Stabilität zur Gewährleistung künftiger Auszahlungen, worunter auch zukünftige Pensionsansprüche fallen, zu dienen.

Der niedrigere negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit des Vorjahres war auch von der Aufnahme eines Kredites geprägt. Eine Kreditaufnahme ist in 2022 unterblieben. Aufgrund dieses Effekts im Vorjahr hat sich der negative Cashflow in diesem Bereich gesteigert, obwohl Auszahlungen an die Gesellschafter und aus der Tilgung von Krediten z.T. deutlich gesenkt wurden.

Die Liquiditätslage unserer Gruppe ist gut. Es sind derzeit keine Engpässe zu erwarten. Der Bestand an Barmitteln hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 2.691 auf TEUR 10.747 reduziert.

Die Finanzstruktur des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

Finanzstruktur	2022	2021
Eigenkapital : Anlagevermögen	94,6 %	102,4 %
Eigenkapital, mittel- und langfristiges Fremdkapital : Anlagevermögen	114,3 %	129,0 %

Die Kapitalstruktur des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

Kapitalstruktur	2022	2021
Eigenkapital : Gesamtkapital	54,1 %	57,3 %
Eigenkapital, mittel- und langfristiges Fremdkapital : Gesamtkapital	65,3 %	72,2 %

Das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 50.549 oder 54,1 % (Vj. 57,3 %) der Bilanzsumme. Zur Zusammensetzung des Eigenkapitals verweisen wir auf den Eigenkapitalspiegel. Neben dem Eigenkapital stellen mittel- und langfristige Bankverbindlichkeiten eine wesentliche Finanzierungsquelle dar. Im Geschäftsjahr 2022 wurden per Saldo die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um TEUR 2.634 reduziert. Dies erfolgte im Rahmen von Tilgungsleistungen in Bezug auf laufende Kredite.

Die Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Personalrückstellungen (Urlaub, Überstunden, Tantieme) in Höhe von TEUR 5.787 (Vorjahr: TEUR 4.986) und Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 6.784 (Vorjahr TEUR 5.476). Im Berichtsjahr sind darüber hinaus weiterhin Rückzahlungsverpflichtungen nach dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) in Höhe von TEUR 872 (Vorjahr TEUR 798) enthalten.

Zusammenfassend kann die Finanzlage als gut bezeichnet werden.

Vermögenslage

Die Vermögenslage ist gekennzeichnet durch den branchentypischen hohen Anteil des Sachanlagevermögens an der gesamten Bilanzsumme. Das Sachanlagevermögen ist durch Eigenkapital sowie mittel- und langfristiges Fremdkapital fristenkongruent finanziert. Im Jahr 2022 hat die Dr. Becker Gruppe Investitionen im Anlagevermögen in Höhe von TEUR 11.003 (Vorjahr TEUR 8.526). getätigt. Im Wesentlichen betraf dies unsere Baumaßnahmen am Standort Bad Windsheim. Hier wurden weitere Investitionen im Bereich der Rehabilitation von TEUR 1.758 und im Bereich des Fachkrankenhauses in Höhe von TEUR 3.892 vorgenommen. Beide Projekte wurden noch in 2022 abgeschlossen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen weiterhin überwiegend gegen Kostenträger. Wertberichtungen auf Forderungen wurden entsprechend der Anforderungen vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind leicht überproportional zum Umsatz gestiegen. Der wesentliche Teil des Anstiegs beruht auf einer Erhöhung der Abrechnungen vor dem Stichtag, welche vom Kostenträger nicht mehr ausgeglichen werden konnten.

Der Vorstand versucht diesem Trend durch ein konsequentes Debitorenmanagement entgegenzuwirken. In Summe sind die Forderungen aus Lieferung in Leistungen um TEUR 1.256 auf TEUR 18.011 angestiegen.

Zusammenfassend kann die Vermögenslage der Gesellschaft als gut bezeichnet werden.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

a. Prognosebericht

Für das Jahr 2023 geht die Konzernführung von einem deutlich steigenden Umsatz aus. Der Umsatz wird sich aller Voraussicht nach in einer Bandbreite von MEUR 150 bis 165 entwickeln. Das Konzernjahresergebnis wird in Höhe von MEUR 15,0 bis 17,0 erwartet. Grundlage für die Einschätzung der erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung ist der bisherige Verlauf per Ende Juni. Dementsprechend sind bessere Erkenntnisse, die sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 ergeben haben, bereits berücksichtigt. Die Geschäftsleitung geht in der weiteren Einschätzung davon aus, dass keine zusätzlichen Effekte aus dem Ukraine Konflikt resultieren.

Insbesondere für den Bereich der Rehabilitation gehen wir von einem deutlichen Umsatzwachstum aus. Das Umsatzwachstum wird sich dabei aus zwei Quellen speisen. Zum einen erwarten wir deutlich steigende Pflegesätze, um die extremen Preissteigerungen des Jahres 2022 und 2023 zu kompensieren, zum anderen wird durch die Integration der Kliniken in Wuppertal und Bad Essen ab Januar 2023 der Umsatz, wie auch das Ergebnis, zusätzlich ansteigen. Beide Kliniken waren bisher außerhalb des Konzerns und wurden Anfang des Jahres durch die Gesellschafter in die Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG eingebracht und werden somit ab 2023 im Konzernergebnis berücksichtigt. Auch im Bereich der Auslastung der Kliniken, d.h. in der Belegung, erwarten wir steigende Werte. Hierbei stellt jedoch das von der Deutsche Rentenversicherung zum 1.07.2023 geänderte Beschaffungsverfahren für Reha-Einrichtungen noch eine Unsicherheit dar, da nur schwer einschätzbar ist, welche tatsächliche Auswirkung dieses Verfahren auf die Patientenzahlen in unseren Kliniken haben wird (siehe hierzu auch die Anmerkungen im Chancen- und Risikobericht).

In unseren Akutbereichen erwarten wir ebenfalls eine positive Belegungsentwicklung. Diese ist insbesondere durch das Anlaufen des Krankenhausbetriebs im 2. Quartal 2022 in Stadtlengsfeld und der damit nur anteiligen Berücksichtigung im Vorjahr beeinflusst. Da in diesem Zusammenhang in 2023 erstmalig Entgeltverhandlungen geführt werden, ist insbesondere in diesem Bereich eine Unsicherheit hinsichtlich der Erreichung der Umsatz- und Ergebnisziele zu konstatieren.

Im Bereich Pflege sind wir insbesondere von der Verfügbarkeit von Fachkräften abhängig. Da sich z.B. an unserem Standort in Preußisch Oldendorf die Sicherstellung von ausreichend Pflegekräften als herausfordernd gestaltet, haben wir dies in unserer Prognose berücksichtigt und gehen daher eher von einer konstanten Belegung aus und einer Umsatzsteigerung im Rahmen der Pflegesatzsteigerung aus.

Im Bereich der wesentlichen Aufwandspositionen erwarten wir über den allgemeinen Effekt aus der Integration der Kliniken in Wuppertal und Bad Essen hinaus, Steigerungen bei den Kosten in den Bereichen Instandhaltung, Lebensmittel und zu einem geringeren Teil auch bei der Energie.

Resultierend aus den Effekten steigender Lebensmittelpreise einhergehend mit einer Ausweitung unseres Ansatzes des regionalen und biologischen Nahrungsmitteleinsatzes erwarten wir eine Steigerung der Kosten für Lebensmittel > 30 %, die Hälfte hiervon resultiert jedoch aus der Integration der Kliniken in Wuppertal und Bad Essen. Gleiches gilt auch für die erwartete Steigerung der Aufwendungen im Bereich der Instandhaltung i.H.v. > 40 %, wobei % hiervon ebenfalls aus der Integration der beiden zuvor genannten Klinken resultieren. Die verbleibende Steigerung ergibt sich aus unserem Bestreben den Patienten eine für den Behandlungserfolg bestmögliche Unterbringung anzubieten. Im Bereich der Energie erwarten wir ebenfalls eine Steigerung der absoluten Kosten. Dies resultiert aber im Wesentlichen aus höheren Verbräuchen wie auch im Zusammenhang mit der bereits erwähnten Vergrößerung unseres Segmentes "Rehabilitation".

Im Personalaufwand erwarten wir ebenfalls eine deutliche Steigerung >25% diese resultiert aber im Wesentlichen aus der Integration der Kliniken in Wuppertal und Bad Essen. Darüber hinaus erwarten wir für 2023 einen nur geringen Anstieg des Personalaufwands.

Der Anstieg im Konzernjahresergebnis wird im Wesentlichen begründet durch Nachholeffekte im Bereich der Pflegesätze. Das darüber hinaus gehende Ergebniswachstum resultiert insbesondere aus der Integration der beiden Kliniken in Wuppertal und Bad Essen.

Im Hinblick auf die nicht finanziellen Leistungsindikatoren erwarten wir für 2023 in der Patientenzufriedenheit Werte, die sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Erfahrungsgemäß wirken sich Bauaktivitäten, wie z.B. das Fortschreiten der Zimmerrenovierungen am Standort Norddeich negativ auf die Patientenzufriedenheit aus. Dem versuchen wir durch gezielte Maßnahmen entgegenzuwirken. Um die Patientenzufriedenheit als einen wesentlichen Bestandteil des Parameters Qualität besser bewerten zu können, haben wir die Schulnoten in ein Punktesystem überführt. Dabei orientieren wir uns an der Systematik der DRV, welche bei ihrer Rehabilitandenbefragung bei ihren Versicherten die Zufriedenheit mit der Rehabilitation nach gleicher Systematik bewertet. Wir erwarten derzeit weiterhin eine Patientenzufriedenheit in Schulnoten von 2,0 und somit einen Wert im Wesentlichen auf dem Niveau von 2022. In Punkte umgerechnet ergibt dies einen Prognosewert von 75 Punkten.

Bei der Wunsch- und Wahlrechtsquote erwarten wir einen gleichbleibend hohen Wert um die 50 %. Bei dem nicht finanziellen Leistungsindikator "Krankenstand" erwarten wir eine leichte Verbesserung und rechnen hier mit einem Wert um die 7 %. Dieser Wert berücksichtigt jedoch kein Wiederausbrechen einer Covid 19- Welle im Herbst und Winter 2023.

b. Chancen- und Risikobericht

Ziel des Risiko- und Chancenmanagement ist die Erfassung und Steuerung wesentlicher Risiken, denen der Konzern und die einzelnen Häuser ausgesetzt sind sowie die Erfassung von Chancen, die sich dem Konzern und den einzelnen Häusern bieten.

Chancen und Risiken werden im Rahmen von Quartalsgesprächen gemeinsam mit den Führungskräften der Häuser diskutiert und erforderliche Maßnahmen definiert und protokolliert.

Ergänzt wird dieses Instrument im operativen Bereich durch Maßnahmen der Risikoprävention. Hierzu gehören insbesondere:

•	das systematische Beschwerdemanagement
•	die permanente Patienten- und Bewohner-/Angehörigenzufriedenheitsbefragung
•	Mitarbeiterbefragungen/-feedbacks
•	Konzernrichtlinien zum Umgang mit medizinischen Geräten
•	die Katastrophen- und Evakuierungsplanung/ Pandemieplanung
•	das systematische Fehlermanagement (im Rahmen des internen QS)
•	interne Kontrollen von zentralen Prozessen
•	Reporting- und Benchmarkingsysteme

Risiken

Neben den im Prognosebericht beschriebenen Risiken aus den Aufwandssteigerungen z.B. in den Bereichen Personal, Lebensmittel wie auch bei der Energieversorgung ergeben sich, wie schon in den Vorjahren, Risiken aus dem Fortschreiten der demografischen Entwicklung. Diese wird einen entscheidenden Einfluss auf die weitere medizinische, technische und personelle Entwicklung des Gesundheitswesens haben. Ebenso ergeben sich Risiken aus dem medizinischen Fortschritt. Der Einsatz zum Teil hochtechnisierter Hilfsmittel und die Umsetzung moderner Pflegekonzepte erfordert eine immer höhere Qualifizierung des Pflegepersonals und birgt das Risiko der Kostensteigerung durch Weiterqualifizierung bestehender bzw. Einstellung höherqualifizierter neuer Mitarbeiter. Durch den Einsatz neuester Technologien z.B. in der Digitalisierung von Krankenhausprozessen oder den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotik versuchen wir in diesem Bereich nicht nur attraktiver Arbeitgeber zu bleiben, sondern auch ein modernes Arbeitsumfeld zu bieten, welches den Arbeitseinsatz unserer Mitarbeiter effizienter gestaltet.

Da das Gesundheitswesen und dessen Finanzierung gesetzlich reglementiert sind, können sich Gesetzesänderungen vor allem in Bezug auf die Kostenerstattung von medizinischen, therapeutischen oder pflegerischen Leistungen auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns auswirken. Wir verfolgen die gesetzgeberischen Aktivitäten und versuchen durch intensive Verbandstätigkeit diese aktiv positiv zu beeinflussen bzw. frühzeitig auf diese zu reagieren.

Aufwandssteigerungen, die wir derzeit im Bereich der Energiekosten erfahren, wird aktiv entgegengesteuert. So bauen wir derzeit stark die eigene Stromförderung (Photovoltaik) aus und reduzieren den eigenen Energieverbrauch z.B. durch die energetische Optimierung unserer Immobilien. Ziel unseres Energiemanagements ist es die Energieversorgung unserer Gruppe sicherzustellen und gleichzeitig für Preissicherheit zu sorgen. Fokus ist dabei den eigenen Energieverbrauch zu senken und die Nutzung regenerativer Energiequellen auszubauen.

Auf dem Arbeitsmarkt stehen derzeit zu wenig Fachkräfte im medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereich zur Verfügung. Diese Situation könnte die Belegung einzelner Klinikbereiche negativ beeinflussen und führt zudem durch den sich ergebenden steigenden Bedarf an ausgebildeten Fachkräften langfristig zu höheren Personalaufwendungen. Neben dem bestehenden Engpass an Pflegepersonal gibt es auch einen Engpass an Ärzten. Insbesondere bei qualifizierten Fach- und Oberärzten, kann es zu Schwierigkeiten im Bereich der Besetzung offener Stellen führen. Diese Situation kann standortbezogen auch das Wachstum in der Belegung des Hauses bremsen. Insbesondere in den neuen Bundesländern ist die Besetzung von Arztstellen, speziell im fachärztlichen Bereich, aufgrund des Bewerbermangels schwierig. Erschwerend wirkt sich dabei auch der Wettbewerb um ambulant und stationär benötigte ärztliche Fachkräfte aus.

Hinzu kommt, dass mit dem neuen §15 SGB VI ab Juli 2023 ein neues Verfahren für die Beschaffung von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation festgelegt wurde. Problematisch ist dabei sicherlich, dass nach diesem System der Träger der Rentenversicherung - als jemand der selbst am Marktgeschehen teilnimmt - durch die Zulassungsentscheidung und den Vertragsschluss selbst bestimmen kann, wer in den Kreis seiner Mitbewerber aufgenommen wird. Darüber hinaus sieht das Verfahren vor, dass sollte der Patient keinen Gebrauch vom Wunsch- und Wahlrecht machen, diesem Kliniken gemäß folgender Parameter vorgeschlagen werden:

•	Qualität
•	Wartezeit
•	Entfernung

Insbesondere dem Parameter Qualität kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da dieser Parameter direkt beeinflussbar und hoch gewichtet wird. Aktuell befinden sich die Daten im Bereich "Qualität" jedoch auf einem alten Stand, weshalb dieses Vorgehen z.B. vom bdpk kritisiert wird. ¹³ Die Klinikgruppe versucht diesem Risiko entgegenzuwirken, in dem wir einen hohen Fokus auf eine hohe Wunsch- und Wahlrechtsquote legen (siehe Anmerkungen unter "Prognosebericht") und intern aktuell verfügbare Qualitätsdaten auswerten und entwickeln, welche auf den Parameter "Qualität" einzahlen.

¹³ "Neues Belegungsverfahren der DRV: Mehr Aktualität gefordert!" bdpk 16.052023

Ein weiteres Risiko besteht im Auftreten neuer Corona-Varianten. Aktuell stehen insgesamt drei Varianten unter erhöhter Beobachtung: Die in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent stark verbreitete XBB.1.5, die besonders in Asien verkommende XBB.1.16, sowie EG.5. Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC geht jedoch davon aus, dass die im kommenden Herbst aktualisierten Impfstoffe gut auf die neue Corona-Variante eingestellt sein werden. ¹⁴

Chancen

Das Bundesministerium für Gesundheit attestiert in einer aktuellen Veröffentlichung dem Gesundheitsmarkt eine zunehmende Nachfrage an professionellen Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Betreuung. Der Gesundheitsmarkt wird vor allem demografisch bedingt wachsen. Dies gilt für den Akutbereich, für die Rehabilitation und insbesondere für die Pflege. ¹⁵

Eine Analyse der Rehabilitation nach Fachabteilungen der DRV-Bund zeigt darüber hinaus, dass gerade die Fachabteilungen Psychosomatik und Neurologie die am stärksten wachsenden Bereiche sind. ¹⁶

Der Vorstand der Dr. Becker Unternehmensgruppe sieht durch den Fokus der Gruppe eine gute Chance an dieser Entwicklung zu partizipieren, um die Auslastung der eigenen Kliniken weiter zu steigern.

Durch die Integration der Kliniken in Bad Essen und Wuppertal wird der Konzern weiter gestärkt. Neben Vorteilen in den Prozessen erwarten wir auch einen einfacheren Transfer von Know how und eine noch engere Zusammenarbeit.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte werden nicht eingesetzt.

Köln, den 22. September 2023

gez. Dr. Ursula Becker

gez. Dr. Petra Becker

gez. Tobias Hummel

gez. Bastian Liebsch

gez. Thorsten Pulver

¹⁴ ZDF Was zur aktuellen Corona-Lage bekannt ist v. 11.08.2023
¹⁵ Bundesministerium für Gesundheit, Mitteilung v. 6.1.2023
¹⁶ Vergleich 06/20021 und 06/2022; Quelle: "Rehabilitation in schwierigen Zeiten" Dr. S. Weinbrenner im Rahmen des Reha-Forums 26.10.2022

KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2022

ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln (Marienburg)

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	100.414,00	208.166,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1,00	1,00
	100.415,00	208.167,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	43.055.556,00	35.696.727,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.320.668,00	5.759.184,00
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	8.660.697,72
	50.376.224,00	50.116.608,72
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.129,18	51.129,18
2. Beteiligungen	1,00	1,00
3. sonstige Ausleihungen	2.916.384,97	0,00
	2.967.515,15	51.130,18
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	951.835,82	618.169,11
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	282.030,53	526.744,43
	1.233.866,35	1.144.913,54
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.010.714,44	16.755.322,62
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	2.518.872,47	1.310.950,25
3. sonstige Vermögensgegenstände	3.347.584,65	3.090.777,21
	23.877.171,56	21.157.050,08
III. Wertpapiere
sonstige Wertpapiere	3.573.171,17	3.828.463,00
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	10.747.147,98	13.437.913,86
C. Rechnungsabgrenzungsposten	625.943,92	99.930,90
	93.501.455,13	90.044.177,28

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile der Kommanditisten	46.717.615,06	46.717.615,06
II. Differenzbetrag für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse	-3.953.687,59	-8.027.362,48
III. Konzernjahresüberschuss	7.772.936,27	12.859.296,40
IV. Nicht beherrschende Anteile	12.250,00	12.250,00
	50.549.113,74	51.561.798,98
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen	4.247.747,00	493.991,00
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.783.537,00	5.476.150,00
2. Steuerrückstellungen	67.202,96	583.930,91
3. sonstige Rückstellungen	8.392.027,96	6.984.372,03
	15.242.767,92	13.044.452,94
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.788.859,70	16.423.020,40
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 3.262.399,36 (€ 3.009.614,87)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 10.526.460,34 (€ 13.413.405,53)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.478.256,27	2.514.995,99
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 3.478.256,27 (€ 2.514.995,99)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	181.236,21	177.190,94
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 181.236,21 (€ 177.190,94)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.218.961,65	1.018.621,56
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.218.961,65 (€ 1.018.621,56)
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	3.390.292,11	3.912.736,84
- davon nach der BPflV € 3.390.292,11 (€ 3.912.736,84)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 3.390.292,11 (€ 3.912.736,84)
6. sonstige Verbindlichkeiten	1.365.320,53	851.994,63
	23.422.926,47	24.898.560,36
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.365.320,53 (€ 851.994,63)
E. Rechnungsabgrenzungsposten	38.900,00	45.374,00
	93.501.455,13	90.044.177,28

KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln (Marienburg)

	2022	2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	125.650.907,01	118.131.026,09
2. Verminderung/Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen	-244.713,90	-402.708,73
3. sonstige betriebliche Erträge	6.807.314,63	5.967.202,10
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	7.269.361,71	7.655.736,97
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	8.974.293,27	7.947.860,07
	16.243.654,98	15.603.597,04
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	67.460.529,61	62.370.783,88
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	14.167.470,48	12.389.536,51
	81.628.000,09	74.760.320,39
- davon für Altersversorgung € 186.007,70 (€ 191.572,92)
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	7.115.313,61	6.585.169,83
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die üblichen Abschreibungen überschreiten	0,00	300.000,00
	7.115.313,61	6.885.169,83
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	18.824.835,70	13.407.464,33
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	72.205,68	57.576,21
- davon Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen € 5.651,00 (€ 0,00)
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen	338.906,86	0,00
- davon außerplanmäßige Abschreibungen nach § 253 (2) Satz 3 HGB € 338.906,86 (€ 0,00)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	306.516,21	407.149,22
- davon Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen 119.578,00 (127.012,00)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-13.180,03	-22.153,86
12. Ergebnis nach Steuern	7.841.666,00	12.711.548,72
13. sonstige Steuern	68.729,73	-147.747,68
14. Konzernjahresüberschuss	7.772.936,27	12.859.296,40

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

			2022	2021
			T-EUR	T-EUR
1.		Jahresergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter und außerordentlichem Ergebnis	7.772,9	12.859,3
2.	+/-	Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	7.198,9	6.585,1
3.	+/-	Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	2.715,0	-4.552,9
4.	+/-	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	739,0	-1.909,1
5.	-/+	Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-3.073,5	-1.608,0
6.	+/-	Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	1.152,1	4.529,7
7.	-/+	Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	21,1	-6,5
8.	+/-	Zinsaufwendungen / Zinserträge	137,3	222,6
9.	+/-	Ertragsteueraufwand / -ertrag	-13,2	-22,2
10.	-/+	Ertragsteuerzahlungen	-509,8	-225,1
11.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	16.139,8	15.872,9
12.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-24,8	-104,3
13.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	714,6	14,2
14.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-7.978,0	-8.421,4
15.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-3.000,0	0,0
16.	+	Erhaltene Zinsen	67,2	57,6
17.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-10.221,1	-8.453,9
18.		Auszahlungen an Gesellschafter	-8.785,6	-13.546,3
19.	+	Einzahlungen Aufnahme von (Finanz-) Krediten	0,0	8.000,0
20.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-2.676,8	-3.110,2
21.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen (investiv)	3.014,8	2.015,2
22.	-	Gezahlte Zinsen	-204,5	-280,1
23.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-8.652,2	-6.921,4
		Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-2.733,4	497,7
24.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	13.105,1	12.607,4
25.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode	10.371,7	13.105,1

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds	31.12.2022	31.12.2021
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten	10.747,1	13.437,9
abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten (Kontokorrent)	-375,4	-332,8
	10.371,7	13.105,1

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile
		Differenzbetrag für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnis
	Kommanditkapital	Sonstige Konzerngewinnrücklagen	Gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse	Summe
Stand am 01.01.2021	46.717.615,06	14.489.195,34	-19.564.706,75	-5.075.511,41
Einstellung in Rücklagen	0,00	11.372.736,05	-778.278,96	10.594.457,09
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-13.541.196,16	0,00	-13.541.196,16
Sonstige Veränderung	0,00	0,00	-5.112,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand am 31.12.2021	46.717.615,06	12.320.735,23	-20.348.097,71	-8.027.362,48
Einstellung in Rücklagen	0,00	13.409.386,84	-550.090,44	12.859.296,40
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-8.780.509,51	0,00	-8.780.509,51
Sonstige Veränderung	0,00	0,00	-5.112,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand am 31.12.2022	46.717.615,06	16.949.612,56	-20.903.300,15	-3.953.687,59

	Eigenkapital des Mutterunternehmens

	Konzernjahresüberschuss
		Summe
Stand am 01.01.2021	10.594.457,09	52.236.560,74
Einstellung in Rücklagen	-10.594.457,09	0,00
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-13.541.196,16
Sonstige Veränderung	0,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	12.859.296,40	12.859.296,40
Stand am 31.12.2021	12.859.296,40	51.549.548,98
Einstellung in Rücklagen	-12.859.296,40	0,00
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-8.780.509,51
Sonstige Veränderung	0,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	7.772.936,27	7.772.936,27
Stand am 31.12.2022	7.772.936,27	50.536.863,74

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital

	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis
		Summe
Stand am 01.01.2021	12.250,00	52.248.810,74
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-13.541.196,16
Sonstige Veränderung	0,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	12.859.296,40
Stand am 31.12.2021	12.250,00	51.561.798,98
Einstellung in Rücklagen	0,00
Entnahmen aus Rücklagen	0,00	-8.780.509,51
Sonstige Veränderung	0,00	-5.112,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	7.772.936,27
Stand am 31.12.2022	12.250,00	50.549.113,74

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS UND BILANZIERUNG

Angaben zur Identifikation des Mutterunternehmens lt. Registergericht

Sitz der ABG Management Stiftung & Co. KG ist Köln. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRA 16214 im Register des Amtsgerichts Köln eingetragen.

1. Konzernrechnungslegung

Die ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln, ist gemäß § 264a HGB i.V.m. § 290 HGB als Mutterunternehmen zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet.

Der Konzernabschluss wurde nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Konzernbilanz und Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den §§ 298 Abs. 1, 266 Abs. 2 und Abs. 3, 264c und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Bei der Konzernbilanz wurden gemäß § 265 Abs. 5 HGB neue Posten hinzugefügt.

2. Konsolidierungskreis

Neben der Muttergesellschaft wurden folgende Gesellschaften in Form der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen

	Anteil am Kapital
	%
1. Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG, Köln	100
2. KSG Klinik-Service Gesellschaft mbH, Köln	100
3. Dr. Becker Klinikgesellschaft Möhnesee GmbH, Köln	100
4. Vitalis Wohnpark GmbH & Co. KG, Köln	100
5. Dr. Becker Services GmbH, Köln	100
6. Dr. Becker eHealth GmbH, Köln	100
7. Dr. Becker Klinikservice GmbH, Köln	51
8. Dr. Becker Gutes Essen GmbH, Köln	100

Die Gesellschaften zu 1., 4. und das Mutterunternehmen haben von den Befreiungsvorschriften nach § 264b HGB Gebrauch gemacht. Die Gesellschaften zu 2., 3., 5., 6. und 8. haben von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.

In den Konzernabschluss nicht einbezogene Unternehmen

Folgende Gesellschaften wurden gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da ihr Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist:

	Anteil am Kapital
	%
1. Dr. Becker Klinikverwaltungsgesellschaft mbH, Köln	100
2. Vitalis Wohnpark Verwaltungsgesellschaft mbH, Köln	100

3. Konsolidierungsmethoden

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt bei verbundenen Unternehmen, die vor der Einführung von BilMoG erstmalig konsolidiert wurden, nach der Buchwertmethode. Nach Inkrafttreten des BilMoG wurde auf eine Umstellung auf die Neubewertungsmethode gemäß § 301 HGB verzichtet. Die Kapitalkonsolidierung bei verbundenen Unternehmen, die nach der Einführung von BilMoG erstmalig konsolidiert wurden, erfolgt nach der Neubewertungsmethode.

Schuldenkonsolidierung

Ausleihungen und andere Forderungen sowie Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen sind gemäß § 303 HGB gegeneinander aufgerechnet.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Innenumsatzerlöse und andere Erträge und Aufwendungen sowie Gewinnanteile zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden gemäß § 305 HGB eliminiert. Bestehende Lieferungs- und Leistungsbeziehungen wurden zu üblichen Marktbedingungen abgerechnet.

Zwischenergebniseliminierung

Durch den Lieferungs- und Leistungsaustausch sind keine eliminierungspflichtigen Verluste oder Gewinne entstanden.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen sind einheitlich nach den bei der Muttergesellschaft geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige oder außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. Anlagegegenstände, deren Anschaffungszeitpunkt vor dem 1. Januar 2010 liegen, werden degressiv oder linear vorgenommen. Bei degressiv abgeschriebenen Gegenständen des beweglichen Anlagevermögens wird auf lineare Abschreibungen umgestellt, wenn die lineare Abschreibungsmethode zu höheren Abschreibungen führt. Anlagegegenstände, die seit dem 1. Januar 2010 zugegangen sind, werden ausschließlich linear abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen auf Grundlage der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu EUR 800,00 sind in voller Höhe abgeschrieben worden.

Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden Geschäfts- oder Firmenwerte sind planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünfzehn Jahren unter Berücksichtigung außerplanmäßiger Abschreibungen abgeschrieben worden. Die Restbuchwerte der sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden Geschäfts- oder Firmenwerte sind damit EUR 0,00 zum 31.12.2022. Die lange Nutzungsdauer ist auf Grund der guten Positionierung im Markt für Rehabilitations- bzw. Pflegeleistungen gerechtfertigt.

Entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und sonstige Ausleihungen werden zu Anschaffungskosten oder - soweit erforderlich - zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Bilanzstichtag bilanziert. Für einzelne Bereiche wurden Festwerte gebildet.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen - Überlieger-Patienten - werden zu Herstellungskosten inkl. anteiliger Gemeinkosten bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Für erkennbare Einzelrisiken sind Wertberichtigungen gebildet worden. Dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung auf Forderungen Rechnung getragen worden.

Die Pensionsrückstellungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mittels der "Projected-Unit-Credit-Methode" (PUC-Methode) mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Für die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurden als biometrische Rechnungsgrundlagen die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr wird pauschal ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzinssatz (bei 15 jähriger Restlaufzeit) von 1,78 % (Vj.: 1,87 %) bei der Bewertung zugrunde gelegt. Weiterhin wurden folgende Annahmen getroffen:

Gehaltssteigerungen	3,0 % p.a.
Rentensteigerungen	2,0 % p.a.
Fluktuation	ca. 1,0 % p.a.

Die sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem der Restlaufzeit entsprechenden Marktzinssatz abgezinst worden; kurzfristige Verpflichtungen bis zu einem Jahr wurden nicht abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen bilanziert.

5. Konzernabschlussstichtag

Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2022 aufgestellt. Dies ist gleichfalls der Stichtag, auf den alle anderen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ihren Jahresabschluss aufgestellt haben.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1. Anlagevermögen

Eine von den gesamten Anschaffungskosten ausgehende Darstellung der Entwicklung der Posten des Anlagevermögens ist im nachfolgenden Anlagespiegel wiedergegeben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die Anteile an den nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften

―	Dr. Becker Klinikverwaltungsgesellschaft mbH
―	Vitalis Wohnpark Verwaltungsgesellschaft mbH

Die Beteiligungen betreffen folgenden Anteil:

―	GMC German Medical Center GmbH Management-Consulting-Services i. L., Hemmingen (Beteiligung 1,92 %)

Auf den Ansatz der Beteiligungen sind in Vorjahren wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen worden.

Bei den sonstigen Ausleihungen handelt es sich um Ansprüche aus einer Kapital-Lebensversicherung über (nominell) T-EUR 3.000, welche als Finanzanlage dienen soll. Begünstigter der Lebensversicherung ist die Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG.

Konzern-Anlagenspiegel zum 31.12.2022

	Entwicklung der Anschaffungskosten
A. Anlagevermögen	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an an solchen Rechten und Werten	2.604.743,61	24.817,96	0,00	0,00	2.629.561,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	53.992.713,48	0,00	0,00	0,00	53.992.713,48
	56.597.457,09	24.817,96	0,00	0,00	56.622.275,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	160.497.638,84	1.370.348,52	3.443.537,31	10.814.542,10	169.238.992,15
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.726.139,55	3.052.697,66	3.504,39	688.110,37	41.463.443,19
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.660.697,72	3.554.979,44	713.024,69	-11.502.652,47	0,00
	206.884.476,11	7.978.025,62	4.160.066,39	0,00	210.702.435,34
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.129,18	0,00	0,00	0,00	51.129,18
2. Beteiligungen	10.000,00	0,00	0,00	0,00	10.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	3.000.000,00	0,00	0,00	3.000.000,00
	61.129,18	3.000.000,00	0,00	0,00	3.061.129,18
	263.543.062,38	11.002.843,58	4.160.066,39	0,00	270.385.839,57

	Entwicklung der Abschreibungen
A. Anlagevermögen	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an an solchen Rechten und Werten	2.396.577,61	132.569,96	0,00	2.529.147,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	53.992.712,48	0,00	0,00	53.992.712,48
	56.389.290,09	132.569,96	0,00	56.521.860,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	124.800.911,84	4.803.419,62	3.420.895,31	126.183.436,15
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.966.955,55	2.179.324,03	3.504,39	34.142.775,19
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	156.767.867,39	6.982.743,65	3.424.399,70	160.326.211,34
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	9.999,00	0,00	0,00	9.999,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	83.615,03	0,00	83.615,03
	9.999,00	83.615,03	0,00	93.614,03
	213.167.156,48	7.198.928,64	3.424.399,70	216.941.685,42

	Buchwert
A. Anlagevermögen	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an an solchen Rechten und Werten	100.414,00	208.166,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1,00	1,00
	100.415,00	208.167,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	43.055.556,00	35.696.727,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.320.668,00	5.759.184,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	8.660.697,72
	50.376.224,00	50.116.608,72
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.129,18	51.129,18
2. Beteiligungen	1,00	1,00
3. Sonstige Ausleihungen	2.916.384,97	0,00
	2.967.515,15	51.130,18
	53.444.154,15	50.375.905,90

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

3. Eigenkapital

Die Kapitalanteile der Kommanditisten umfassen das Kapital des Mutterunternehmens einschließlich des im Handelsregister eingetragenen Haftkapitals in Höhe von T-EUR 500.

Differenzbetrag für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse

Der Differenzbetrag für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse enthält den Ausgleichsposten für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse sowie die Konzerngewinnrücklagen. Der Ausgleichsposten für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse enthält die Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen und die Ergebnisauswirkungen aus den vorgenommenen Konsolidierungsbuchungen und resultiert aus der Differenz der Jahresergebnisse zwischen Mutterunternehmen und Konzern. Die Konzerngewinnrücklagen umfassen kumulierte Ergebnisse der Muttergesellschaft sowie den Saldo von Einlagen und Entnahmen der Gesellschafter des Mutterunternehmens, die Ergebnisse aus der einmaligen Anwendung von Übergangsvorschriften zum Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (Rücklagenzuführung T-EUR 358) sowie einen technischen passivischen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung (T-EUR 6,8).

Nicht beherrschende Anteile

Anteile konzernfremder Gesellschafter am Eigenkapital sind als Nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Diese partizipieren nicht am Jahresüberschuss der Gesellschaft.

Bezüglich der Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den Konzerneigenkapitalspiegel.

4. Rückstellungen

Bei den Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen ergibt sich zwischen dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ein Unterschiedsbetrag zum aktuellen Bilanzstichtag in Höhe von T-EUR 388,2.

Die Sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Personalrückstellungen (T-EUR 5.786,7). Darin enthalten sind im Wesentlichen Urlaub, Jahressonderzahlungen, Überstunden, Jubiläums- und Tantiemeansprüche. Daneben bestehen insbesondere Rückstellungen für gesetzliche Aufbewahrungsverpflichtungen (T-EUR 624,7, davon für eine 10-jährige Aufbewahrung von Patientenakten: T-EUR 582,3). Im Berichtsjahr sind außerdem Rückzahlungsverpflichtungen nach dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) in Höhe von T-EUR 872,4 enthalten.

5. Verbindlichkeiten

Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten ist aus folgendem Verbindlichkeitenspiegel ersichtlich:

	davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	über 1 Jahr bis 5 Jahre	über 5 Jahre
	T-EUR	T-EUR	T-EUR	T-EUR
	(Vj.: T-EUR)	(Vj.: T-EUR)	(Vj.: T-EUR)	(Vj.: T-EUR)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.789	3.262	5.944	4.582
	(16.423)	(3.009)	(8.169)	(5.243)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.478	3.478	0	0
	(2.515)	(2.515)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	181	181	0	0
	(177)	(177)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.219	1.219	0	0
	(1.019)	(1.019)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	3.390	3.390	0	0
	(3.913)	(3.913)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	1.365	1.365	0	0
	(852)	(852)	(0)	(0)
	23.422	12.895	5.944	4.582
	(24.899)	(11.485)	(8.169)	(5.243)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch Grundpfandrechte und Pachtabtretung gesichert.

6. Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft hat für die Meister Cody GmbH (vormals Kaasa Health Care GmbH) eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe der Verbindlichkeiten aus Kontokorrentkrediten, die sich zum Stichtag auf T-EUR 14,8 belaufen, abgegeben. Auf Grund der wirtschaftlichen Situation und der Kapitalausstattung der Gesellschaft wird mit einer Inanspruchnahme derzeit nicht gerechnet. Eine Vergütung ist nicht vereinbart.

7. Latente Steuern

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind im Wesentlichen von der Gewerbesteuer befreit, im Übrigen greift eine pauschalierte Betrachtung über umsatzsteuerpflichtige Erlöse. Steuerliche Gewinne oder Verluste von Kapitalgesellschaften werden durch körperschaftsteuerliche Organschaften auf die Ebene von steuerlich transparent besteuerten Personengesellschaften verlagert, sodass im Konzernabschluss im Wesentlichen keine Körperschaftsteuerbelastung entsteht. Dementsprechend wirkt sich eine Umkehr möglicher temporärer Differenzen steuerlich nicht aus.

Der Zusammenhang zwischen dem handelsrechtlichen Jahresüberschuss und einem möglicherweise erwarteten Steueraufwand ist, aus den zuvor beschriebenen Gründen, mit den erfassten Steueraufwendungen nicht gegeben.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse stellen sich - getrennt nach Leistungsbereichen - wie folgt dar:

	2022	2021
	T-EUR	T-EUR
Rehabilitation	90.038	86.503
Krankenhausleistungen	13.118	12.624
Pflege	17.304	14.852
Therapie	1.543	1.406
Zusatzleistungen	3.041	1.967
Sonstige	607	779
	125.651	118.131

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Wertberichtigungen zu Forderungen, Erstattungen aus Kurzarbeit, Quarantäne und Aufwendungsausgleichsgesetz, Erstattungen für Corona-Tests sowie Erträge in Bezug auf Fördermittel im Krankenhausbereich. Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von T-EUR 293 (Vorjahr: T-EUR 188).

3. Personalaufwand

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind Zuführungen zur Rückstellung für Pensionsverpflichtungen in Höhe von T-EUR 1.206 (Vorjahr: T-EUR 1 1) enthalten.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen betreffen die Kostenarten Verwaltung (T-EUR 4.823, Vorjahr: T-EUR 3.816), Miet-, Abgaben- und Versicherungsaufwand (T-EUR 1.625, Vorjahr: T-EUR 1.270), Instandhaltung (T-EUR 6.093, Vorjahr: T-EUR 3.402) sowie Sonstiger Aufwand (T-EUR 6.283, Vorjahr: T-EUR 4.919).

5. Zinsen und ähnliche Erträge

In den Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Erträge aus der Abzinsung von Sonstigen Rückstellungen in Höhe von T-EUR 6 (Vorjahr: T-EUR 0) enthalten.

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von T-EUR 120 (Vorjahr: T-EUR 127) enthalten.

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen auf die Tochtergesellschaften Dr. Becker Klinikservice GmbH und die Dr. Becker eHealth GmbH sowie auf die gewerbesteuerpflichtigen Erträge der Kliniken.

ERGÄNZENDE ANGABEN ZUM KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

Das Eigenkapital umfasst die Hafteinlagen der Kommanditisten des Mutterunternehmens in Höhe von T-EUR 500, die für Entnahmen nicht zur Verfügung stehen. Der Differenzbetrag für gegenüber dem Mutterunternehmen niedrigere Konzernergebnisse begrenzt nicht die Entnahmefähigkeit von Eigenkapitalbestandteilen auf Ebene des Mutterunternehmens. Für Ausschüttungen bzw. Entnahmen steht grundsätzlich ein Betrag in Höhe von T-EUR 23.408 (Vorjahr: T-EUR 25.394) zu Verfügung. Es bestehen jedoch gesellschaftsvertragliche Ausschüttungs-/Entnahmebeschränkungen, sodass jährlich maximal 30 % der jeweiligen Gewinnanteile der Gesellschafter entnommen werden können, wobei von dieser Beschränkung Entnahmen für bestimmte Zwecke (z. B. Entnahme für persönliche Steuern) nicht erfasst sind.

ERGÄNZENDE ANGABEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Der Finanzmittelfonds umfasst die liquiden Mittel wie sie sich aus der Konzernbilanz aus dem Posten "Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks" (T-EUR 10.747,1) ergeben abzüglich jederzeit fälliger Bankverbindlichkeiten (T-EUR 375,4), die Teil des Liquiditätsmanagements sind.

Es bestehen Verfügungsbeschränkungen hinsichtlich der Bankbestände in Höhe von T-EUR 757 (Vorjahr T-EUR 607), die auf Fördermittel entfallen, welche bis zur zweckentsprechenden Mittelverwendung auf einem gesonderten Bankkonto zu führen sind.

SONSTIGE ANGABEN

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage des Konzerns von Bedeutung sind, belaufen sich auf T-EUR 1.004 (Vorjahr: T-EUR 1.815).

2. Anzahl der Mitarbeiter

Im Konzern waren im Jahresdurchschnitt 1.828 (Vorjahr 1.830) Arbeitnehmer beschäftigt. Hiervon entfallen 1.092 Arbeitnehmer (im Vorjahr 1.121) auf den medizinischen Bereich und 736 Arbeitnehmer (im Vorjahr 709) auf die Verwaltung.

3. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Die Gesellschafter der ABG Management Stiftung & Co. KG haben mit Wirkung 01.01.2023 die Novacura GmbH & Co. KG mit ihren beiden Kliniken in Bad Essen und Wuppertal im Wege der Sacheinlage in den Konzern eingebracht.

An diesen Standorten werden Rehabilitationseinrichtungen zur Erbringung stationärer und ambulanter Rehabilitationsmaßnahmen für den deutschsprachigen Markt erbracht. Hierzu werden sowohl Heilverfahren für chronisch Kranke als auch Anschlussheilverfahren sowie Präventionsmaßnahmen angeboten. Die Novacura GmbH & Co. KG weist zum 31.12.2022 eine Bilanzsumme von T-EUR 12.118 aus. Das Eigenkapital zum 31.12.2022 beträgt T-EUR 6.170.

Auf den Konzern werden für das Geschäftsjahr 2023 aus dieser Einbringung ein Umsatzeffekt von ca. EUR 21m bis EUR 25m und ein Ergebniseffekt von EUR 2,5m bis EUR 3,0m erwartet.

4. Bezüge der Geschäftsführung

Die ABG Management Stiftung & Co. KG wird von der persönlich haftenden Gesellschafterin, der ABG Dr. Becker Familienstiftung, Köln, vertreten. Vorstände der ABG Dr. Becker Familienstiftung sind

	Frau Dr. Ursula Becker
	Vorstand Politik/Immobilien
	Frau Dr. Petra Becker
	Vorstand IT/Entwicklung
	Herr Tobias Hummel
	Vorstand Personal/Einkauf
	Herr Bastian Liebsch
	Vorstand Kommunikation
	Herr Thorsten Pulver
	Vorstand Finanzen

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2022 belaufen sich auf T-EUR 2.332.

5. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das im Geschäftsjahr 2022 vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar beträgt T-EUR 229,6 und gliedert sich wie folgt auf die Leistungen auf:

Abschlussprüfungsleistungen:	T-EUR 105,0
Andere Bestätigungsleistungen:	T-EUR 63,0
Steuerberatungsleistungen:	T-EUR 24,5
Sonstige Beratungsleistungen:	T-EUR 37,1

Köln, den 22. September 2023

ABG Management Stiftung & Co. KG

gez. Dr. Ursula Becker

gez. Dr. Petra Becker

gez. Tobias Hummel

gez. Bastian Liebsch

gez. Thorsten Pulver

Sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Konzernabschluss wurde am 17. Oktober 2023 gebilligt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ABG Management Stiftung & Co. KG, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Gummersbach, den 17. Oktober 2023

dhpg Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Berufsausübungsgesellschaft

gez. Prof. Dr. Blum, Wirtschaftsprüfer

gez. Dettmer, Wirtschaftsprüfer