Rexam Holding GmbH

Bad Münder

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

I. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Die Ball Corporation hat am 1. Juli 2016 den ehemaligen Rexam plc.-Konzern nach Erfüllung von Auflagen der EU-Kartellbehörde übernommen.

Der Ball Corporation-Konzern ist in den Geschäftsbereichen Getränkedosen, Aluminiumdosen für Lebensmittel und Spraydosen sowie in der Raumfahrttechnik tätig und erzielte damit im Jahr 2022 einen Umsatz von rund USD 15,4 Mrd (Vorjahr USD 13,8 Mrd). Im gesamten Konzern sind rund 21.500 Mitarbeiter an über 100 Standorten in 26 Ländern beschäftigt.

Die Rexam Holding GmbH (im Folgenden kurz "RHG") mit Sitz in Bad Münder gehört zur Sparte Getränkedosen Europa der Rexam Limited mit Sitz in Luton / Großbritannien.

Der Teilkonzern der RHG umfasste im Jahr 2022 in Deutschland im Wesentlichen die folgenden operativ tätigen Gesellschaften:

•	Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH (im Folgenden kurz "BBPG"): Dosenproduktion
•	Ball Trading Germany GmbH & Co. KG (im Folgenden kurz "BTG"): Vertrieb von Dosen und Deckeln

Im Geschäftsjahr 2022 produzierte die BBPG im Auftrag der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. (im Folgenden kurz "BBPE") als Lohnveredler Aluminiumdosenkörper für Bier und alkoholfreie Getränke ("Softdrinks"). Für ihre Tätigkeit als Lohnveredler erhielt sie dafür monatliche Dienstleistungsvergütungen von der BBPE (nach dem so genannten "Supply Chain Management Company"- bzw. "SCMC"-Konzept). Diese sowie andere von Schwestergesellschaften hergestellte Produkte (Dosenkörper und deckel) wurden anschließend von der BTG als Vertriebsgesellschaft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung (nach dem so genannten "Limited Risk Distributor"- bzw. LRD-Konzept) an die Endkunden veräußert.

Bereits zum 31. Juli 2017 hatte die Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH (im Folgenden kurz "BBPR") die Produktion von Aluminiumdosenkörpern und -deckeln eingestellt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses 2022 wickelt die Gesellschaft noch Teile der Werkschließung ab.

Die BBPR hat inzwischen die Funktion einer deutschen Zwischenholding übernommen und verwaltet in dieser Funktion die Beteiligungen an der BBPG und der BTG. In diesem Zusammenhang hat die BBPG einen Ergebnisabführungs- und Beherrschungsvertrag mit der BBPR abgeschlossen.

Darüber hinaus soll sichergestellt werden, dass bestehende langfristige Verpflichtungen aus Pensionsvereinbarungen weiterhin erfüllt bzw. abgewickelt werden. In diesem Zusammenhang hat die BBPR auch sämtliche Geschäftsanteile an der Ball Pension Holdings GmbH (im Folgenden kurz "BPH") übernommen und zwischenzeitlich ebenfalls einen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.

Der Ergebnisabführungs- und Beherrschungsvertrag der BBPR mit der RHG soll ebenso bestehen bleiben wie die Einbindung in das Cashpool-System. Die Finanzierung aller verbleibenden Aktivitäten bzw. die Liquidität zur Erfüllung zukünftiger Zahlungsverpflichtungen der RHG-Gruppe ist auch durch die von der Rexam Limited in Luton / Großbritannien, als indirektem Gesellschafter der RHG, abgegebene Rangrücktritts- und Patronatserklärung sichergestellt, die bis zum 31. Dezember 2024 befristet ist. Nach dem 31. Dezember 2024 ist die mittel- und langfristige Entwicklung unseres Konzerns von der weiteren finanziellen Unterstützung durch die Rexam Limited, Luton / Großbritannien, oder einer anderen Konzerngesellschaft abhängig.

Absatzmärkte

Die Vertriebsgesellschaft des RHG-Konzerns (die BTG) beliefert bzw. betreut im Rahmen des "LRD"-Konzeptes ausgewählte Großkunden der Ball Corporation-Gruppe vor allem in Europa. Neben einem international tätigen Hauptkunden, der zudem mit einem bedeutenden Geschäftsvolumen in den USA vertreten ist, wird der Vertrieb für eine Vielzahl weiterer Kunden abgewickelt, die sich vor allem auf dem deutschen Markt befinden.

Produktion und Produktionsstandort

Die BBPG betreibt in Gelsenkirchen ein Werk für die Herstellung von 25 cl- und 50 cl-Aluminiumdosen. Das Werk umfasst drei Produktionslinien, wovon zwei als sogenannte "Mega"-Linien mit zwei Druckmaschinen und eine als "Single"-Linie mit einer Druckmaschine betrieben werden.

Die Produktionsmenge im RHG-Konzern belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 2.182 Mio Aluminiumdosen (Vorjahr 2.176 Mio) Dies entspricht einer Erhöhung von 6 Mio bzw. rund 0,3 %. Die Veränderungen sind auf den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Werk Gelsenkirchen zurückzuführen.

Forschung und Entwicklung

Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten die Gesellschaften eng mit der Sektorleitung des Geschäftsbereiches Beverage Packaging Europe und anderen Schwesterwerken innerhalb des Ball-Konzerns zusammen, um einen kontinuierlichen Verbesserungs- und Innovationsprozess sicherzustellen. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in den einzelnen Tochtergesellschaften des RHG-Konzerns nicht angefallen.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft erholt sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen. So war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ("Destatis") um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahre 2022 geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen" sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie Fachkräftemangel sowie die andauernde, wenn auch eine im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahre 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, war das Bruttoinlandsprodukt 2022 um 0,7 % höher.

Der Markt für Getränkedosen und -deckel ist oligopolistisch geprägt. Neben der Ball Corporation und der Ardagh Group S.A. sind mit der Crown Holdings, Inc. und der Can-Pack S.A. noch weitere Unternehmensgruppen im Markt für Getränkedosen und -deckel vertreten.

Seit Einführung des Dosenpfands zum 1. Januar 2003 nimmt der Anteil der verkauften Getränkedosen in Deutschland kontinuierlich zu. So wurden etwa im Kalenderjahr 2017 in Deutschland schätzungsweise 2,85 Mrd Getränkedosen verkauft, während im Kalenderjahr 2016 nur rund 2,53 Mrd Getränkedosen abgesetzt wurden. Im Jahr 2019 ist das Absatzvolumen bereits auf über 3,9 Mrd Getränkedosen gestiegen. Vor Einführung des Dosenpfands lag das Absatzvolumen in Deutschland sogar bei rund 7,5 Mrd Getränkedosen. Die genauen Werte für die Jahre 2020 bis 2022 sowie aktuelle Prognosewerte für das Jahr 2023 liegen noch nicht vor. Die Hersteller und Abfüller von Getränkedosen spüren weiterhin keinen nennenswerten Corona-Effekt. Zudem ist bislang auch kein Absatzeinbruch durch den Krieg in der Ukraine festzustellen. Vielmehr wird bei den Getränkedosen mit einem weiteren weltweiten Wachstum gerechnet.

2. Absatz- und Beschaffungspolitik

Sämtliche zugekauften Produkte werden im Rahmen des "SCMC"-Konzeptes von der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. bezogen. Das Beschaffungsrisiko liegt aufgrund des "SCMC"-Konzeptes nicht bei der Gesellschaft selbst, sondern bei der Sektorleitung des Ball Corporation-Konzerns.

Hinsichtlich der Absatzpolitik wird auf die Ausführungen im Abschnitt I.1. "Absatzmärkte" hingewiesen.

3. Personal und Sozialbereich

Der durchschnittliche Personalbestand des Geschäftsjahres 2022 belief sich im Konzern der RHG auf 228 (Vorjahr 218) Mitarbeiter und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um zehn Mitarbeiter (davon vier Auszubildende). Die Personalfluktuation lag wie im Vorjahr auf einem niedrigen Niveau.

Im Berichtsjahr waren keine meldepflichtigen Arbeitsunfälle zu verzeichnen.

Die jährlich stattfindende Mitarbeiterbeurteilung wurde auch im Jahr 2022 beibehalten. Sie dient der Feststellung der persönlichen Entwicklungsziele und des noch notwendigen Trainingsbedarfs einzelner Mitarbeiter. Unsere Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich zeitnah durch das Intranet über alle mit unserem Geschäft zusammenhängenden Sachverhalte zu informieren. So genannte "Team-Meetings" mit kompakten Informationen über die Geschäftsentwicklung des Konzerns, des Sektors und der einzelnen Werke vervollständigen das Informationsangebot ebenso wie gelegentliche Rundschreiben der Sektor- oder Konzernleitung zur geschäftlichen Entwicklung.

4. Umweltschutz und Audits

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2022 wurden Audits aufgrund der allgemeinen COVID-19 Situation in nur geringerem Maße durchgeführt. Folgende Prüfungen wurden erfolgreich durchgeführt:

•	FSSC 22000 (Lebensmittelsicherheit)
•	DPG Re-Zertifizierungsaudit
•	DIN ISO 9001 / 14001 / 18001 / 45001
•	DIN EN ISO 50001:2018 (Energiemanagement)

Bei den nicht operativ tätigen Konzerngesellschaften bestehen bedingt durch die Art der Geschäftstätigkeit (in Büros ohne Produktion) keine nennenswerten leistungsbedingten Umweltrisiken. Entsprechend spielen betriebliche Umweltschutzthemen für diese Gesellschaften nur eine untergeordnete Rolle.

5. Finanzierung

Die Finanzierung der deutschen Gesellschaften erfolgte im Jahr 2022 teilweise noch über den Cashpool mit der HypoVereinsbank AG. Dabei unterhält die RHG als Obergesellschaft ein Zielkonto, über das alle Salden der teilnehmenden Untergesellschaften am Ende eines Tages abgeschlossen bzw. auf Null gestellt werden. Die aufgrund dieser Umbuchungen entstandenen Salden werden als Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegen(über) verbundene(n) Unternehmen ausgewiesen und zu marktüblichen Bedingungen verzinst. Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden diese Salden für Zwecke des RHG-Konzernabschlusses eliminiert.

Der Ausgleich des Cashpools erfolgt durch Darlehen von der Rexam Limited, Luton / Großbritannien, einem indirekten Gesellschafter der RHG. Durch die Einbindung in die zentrale Koordination des Konzerns und durch die von der Rexam Limited bis zum 31. Dezember 2024 gewährte Rangrücktritts- und Patronatserklärung ist die Finanzlage als gesichert anzusehen. Nach dem 31. Dezember 2024 ist die mittel- und langfristige Entwicklung unseres Konzerns von der weiteren finanziellen Unterstützung durch die Rexam Limited, Luton / Großbritannien, oder einer anderen Konzerngesellschaft abhängig.

Seit März 2018 wurde ein sogenanntes "In-House-Cash" unter Federführung der englischen 'Rexam Limited' Gesellschaft in Kooperation mit der Bank of Amerika eingeführt, das als Cashpool-System auf europäischer Ebene geführt wird. Hierbei werden sämtliche Lieferantenverbindlichkeiten und Kundenforderungen im Namen der Gesellschaft miteinander verrechnet. Durch die Einführung werden konzernweit Synergien geschaffen und gleichzeitig eine bessere Überschaubarkeit dargestellt.

6. Investitionen

Die gesamten Investitionen im Konzern betrugen im Konzerngeschäftsjahr 2022 € 4,1 Mio (Vorjahr € 2,7 Mio) und wurden zum überwiegenden Teil für die Erweiterung der Produktionslinien in Gelsenkirchen verwendet.

Im branchenüblichen Umfang bestehen langfristige Miet-, Wartungs- und Leasingverträge, aus denen zukünftige finanzielle Verpflichtungen resultieren.

7. Sonstige wichtige Vorgänge

Bedingt durch die bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge besteht mit den Tochtergesellschaften BBPR, BBPG, BTG und BPH eine steuerliche Organschaft mit der RHG als Organträgergesellschaft. Die Rexam Beverage Can Berlin GmbH (im Folgenden kurz "RBCB") war bis einschließlich des Jahres 2015 ebenfalls Organgesellschaft des steuerlichen Organkreises der RHG.

In den Tochtergesellschaften sind die steuerlichen Betriebsprüfungen bis einschließlich des Veranlagungszeitraums 2017 abgeschlossen; entsprechende Betriebsprüfungsberichte sowie geänderte Bescheide liegen vor. Da hinsichtlich einer Prüfungsfeststellung keine Einigung mit der Finanzverwaltung erzielt werden konnte, wurde Einspruch eingelegt. Bei dieser streitigen Prüfungsfeststellung geht es um die Fragestellung, ob Aufwendungen im Zusammenhang mit Werksschließungen in Berlin im Jahr 2015 von rund € 30 Mio und in Recklinghausen im Jahr 2016 von rund € 100 Mio in Deutschland oder in Großbritannien steuerlich abzugsfähig sind. Die Feststellung, dass diese Schließungskosten nicht in Deutschland, sondern bei der britischen Prinzipalgesellschaft in Großbritannien steuerlich abzugsfähig sind, entbehrt unseres Erachtens einer rechtlichen und vertraglichen Grundlage. Aus diesem Grund wurden gegen die entsprechenden Bescheide Rechtsbehelfe eingelegt. Zudem wird hierzu ein Verständigungsverfahren zwischen den deutschen und den britischen Steuerbehörden angestrengt, dessen Ausgang derzeit ungewiss ist. Das maximale Risiko für Steuernachzahlungen einschließlich Zinsen beträgt für den Fall, dass sich die Steuerbehörden mit ihrer Auffassung wider unseres Erwartens durchsetzen sollten, zum Konzernbilanzstichtag 31. Dezember 2022 € 32,4 Mio. Eine Rückstellung für dieses steuerliche Risiko wurde bisher nicht eingebucht, da die Auffassung der Steuerbehörden unseres Erachtens einer rechtlichen und vertraglichen Grundlage entbehren.

8. Analyse des Geschäftsverlaufs

a) Absatz

Im Geschäftsjahr 2022 wurden bei einem Absatzvolumen von rund 11,4 Mrd (Vorjahr 10,2 Mrd) Dosen und rund 11,4 Mrd Deckeln (Vorjahr 11,2 Mrd) Umsätze von insgesamt € 988 Mio (Vorjahr € 783 Mio) erwirtschaftet. Zudem wurden € 42,2 Mio (Vorjahr 40,6) für die Tätigkeit als Lohnveredler realisiert. Der Export-Anteil der Umsatzerlöse lag bei 83 % (Vorjahr 81 %). Die verbleibenden Umsatzerlöse in Höhe von € 41,9 Mio (Vorjahr € 36,9 Mio) entfallen im Wesentlichen auf Kostenweiterbelastungen.

Das EBIT (earnings before interest and taxes) hat sich im Konzerngeschäftsjahr 2022 um € 4,3 Mio auf € 8,3 Mio erhöht. Dies ist auf die gute Geschäftsentwicklung bei der BTG sowie eine gestiegene Effizienz im Produktionsbereich bei der BBPG zurückzuführen. Alle anderen Bereiche entsprachen weitestgehend den Erwartungen.

b) Produktion

Im verbliebenen deutschen Werk in Gelsenkirchen wird im Dreischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche gearbeitet. Das Produktionsvolumen konnte im Jahr 2022 um weitere 6 Mio bzw. rund 0,3 % auf 2.182 Mio (Vorjahr 2.176 Mio) Dosen erhöht werden. Die Erhöhung der Produktionsmenge resultiert aus der weitern Optimierung aller Produktionslinien. Die gesamte Menge wurden ausschließlich für die Ball Beverage Packaging Europe Ltd. produziert.

Das Werk hatte im Geschäftsjahr 2022 - ebenfalls wie im Vorjahr - auf allen drei Linien keine Stillstandstage zu verzeichnen.

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung hatten nach wie vor hohe Priorität und werden konzernseitig durch so genanntes "Best-Practice" und "Benchmarking" forciert.

Auf der Kostenseite wurden im Werk in Gelsenkirchen weiterhin nennenswerte Einsparungen durch die Fortsetzung der Lean-Enterprise bzw. Six-Sigma-Strategie erzielt, die vom Ball-Konzern weltweit erfolgreich vorangetrieben wird.

9. Darstellung der Lage des Konzerns

a) Ertragslage im Konzerngeschäftsjahr 2022

Die Entwicklung der Umsatzerlöse im Dosen- und Deckelbereich ist maßgeblich geprägt durch die Einführung des SCMC-/LRD-Konzeptes im Jahr 2004. Im Rahmen dieser Strukturen erhalten die Werke als Lohnveredler Erträge aus den so genannten "Consignment Manufacturing Agreements". Diese Dienstleistungsgebühren setzen sich aus fixen und variablen (mengenabhängigen) sowie leistungsabhängigen (produktivitätsabhängigen) Bestandteilen zusammen. Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die erstatteten Dienstleistungsgebühren insgesamt € 42,2 Mio (Vorjahr 40,6 Mio).

Die Umsätze, die im Rahmen des LRD-Konzeptes fakturiert wurden, stiegen im Berichtsjahr um € 205,3 Mio auf € 988,0 Mio. Der Gewinnaufschlag für Umsätze mit Dosenkörpern und -deckeln im Rahmen des LRD-Konzeptes ist mit 2,0 % der Nettoverkaufspreise gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen mit € 41,9 Mio (Vorjahr € 36,9 Mio) im Wesentlichen weiterbelastete Lagermieten und Frachtkosten an die BBPE.

Der nach Abzug der Materialaufwendungen von € 972,1 Mio (Vorjahr € 780,2 Mio) verbleibende Rohgewinn beläuft sich auf € 89,6 Mio (Vorjahr € 80,2 Mio) bzw. 8,4 % (Vorjahr 9,3 %).

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen periodenfremde Erträge von € 0,2 Mio (Vorjahr € 0,3 Mio). Außerdem sind Fremdwährungsgewinne von € 0,8 Mio (Vorjahr € 0,8 Mio) enthalten, denen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesene Fremdwährungsverluste von ebenfalls € 1,3 Mio (Vorjahr € 0,8 Mio) gegenüberstehen.

Der Personalaufwand hat sich im Konzerngeschäftsjahr 2022 um € 2,3 Mio auf insgesamt € 35,6 Mio erhöht. Damit hat sich die Personalaufwandsquote gemessen an den Konzernumsatzerlösen von 3,9 % auf 3,3 % reduziert. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die vergleichsweise starke Umsatzsteigerung bei nur moderat gestiegenen Personalkosten zurückzuführen.

Das Zinsergebnis hat sich im Konzerngeschäftsjahr 2022 um € 0,3 Mio auf € - 2,4 Mio (Vorjahr € 2,7 Mio) leicht verbessert.

Insgesamt wird im Konzerngeschäftsjahr 2022 ein Ergebnis nach Ertragsteuern von € 4,3 Mio (Vorjahr € 0,3 Mio) ausgewiesen.

b) Kapitalflussrechnung im Konzerngeschäftsjahr 2022

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beläuft sich auf € -63,0 Mio nach € 13 Mio im Vorjahr. Dieser negative Cashflow ist auf eine gravierende Zunahme der Forderungen zurückzuführen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich auf € -0,2 Mio (Vorjahr € 1,6 Mio). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt € 63,3 Mio (Vorjahr € -14,6 Mio) und resultiert hauptsächlich aus dem Rückgang der Finanzforderungen gegen die Rexam Limited.

c) Vermögenslage und Finanzlage im Konzern zum 31. Dezember 2022

Das Konzernbilanzvolumen ist gegenüber dem Vorjahresstichtag um € 18,5 Mio bzw. 4,1 % auf € 437,3 Mio zurückgegangen, insbesondere durch den Abbau von Konzernforderungen und verbindlichkeiten.

Aufgrund planmäßiger Abschreibungen und der geringen Investitionen im Teilkonzern der RHG reduzierte sich das Sachanlagevermögen im Vergleich zum Vorjahr um weitere € 1,3 Mio auf € 47,7 Mio.

Aufgrund der bestehenden Organisationsstruktur (SCMC-Konzept) hat die Gruppe keine Buchbestände an Fertigwaren und Rohstoffen. Die Bestände, die in den Werken zu Produktionszwecken bereitgehalten werden, stehen im Eigentum der BBPE. Nur die Bestände an Ersatzteilen sowie Hilfs- und Betriebsstoffe sind im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum der einzelnen Konzerngesellschaften. Die Vorratsbestände stiegen gegenüber dem Vorjahr leicht auf € 1,9 Mio.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf € 49,2 Mio (Vorjahr € 9,3 Mio) und betreffen insbesondere einen global tätigen Hauptkunden. Die sehr hohen Forderungen sind darauf zurückzuführen, dass umfangreiche Zahlungen erst nach dem Bilanzstichtag bzw. im neuen Geschäftsjahr 2023 eingegangen sind. Die BTG - wie auch verschiedene andere Schwestergesellschaften der Ball Corporation- Gruppe - verkauft im Rahmen einer globalen Factoring-Vereinbarung bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (zum Jahresende € 3,8 Mio; Vorjahr € 5,6 Mio) an die BNP Paribas Fortis Factor N.V. Die Zahlungseingänge aus dieser echten Factoring-Transaktion hat die Schwestergesellschaft Rexam Limited vereinnahmt, so dass zum Konzernbilanzstichtag 31. Dezember 2022 entsprechende Forderungen gegen verbundene Unternehmen in gleicher Höhe bestehen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Darlehensforderungen der BPH gegenüber der Ball European Holdings S.a.r.l., Luxemburg, (€ 128,9 Mio) und der RFG gegenüber der Rexam Group Holdings Ltd. (€ 85,7 Mio). Darüber hinaus bestehen Forderungen der BTG gegen die Rexam Limited (€ 48,1 Mio) hauptsächlich aus den "In House Cash"- Konten.

Aus der Umstellung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilMoG ergab sich ein Zuführungsbetrag im Vergleich zum alten Ansatz zum 31. Dezember 2009 von € 6,0 Mio. Der Aufwand aus der Umstellung wird weiterhin über einen Zeitraum von 15 Jahren verteilt. Entsprechend wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Betrag von T€ 276 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der noch zu verrechnende Unterschiedsbetrag beläuft sich zum Konzernbilanzstichtag 31. Dezember 2022 auf € 0,2 Mio.

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um € 20,6 Mio auf € 258,6 Mio.

Das Konzerneigenkapital ist unverändert gegenüber dem Vorjahr durch die Verlusthistorie aufgezehrt. Aufgrund des im Berichtsjahr 2022 entstandenen Konzernjahresüberschusses von € 4,3 Mio reduziert sich der zum 31. Dezember 2022 auszuweisende nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag auf € 12,0 Mio (Vorjahr € 16,2 Mio).

III. Nachtragsbericht

Hinsichtlich eingetretener Ereignisse nach dem Bilanzstichtag verweisen wir auf die Ausführungen im Nachtragsbericht als Teilbestandteil des Konzernanhangs der Rexam Holding GmbH für das Konzerngeschäftsjahr 2022.

IV. Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem

Ziel des Risikomanagementsystems ist es, den wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft sicherzustellen und etwaige entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen oder bestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Länderübergreifende Konzernrisiken wie z.B. Fremdwährungsschwankungen werden zentral gesteuert, um diese Risiken angemessen absichern zu können.

Wesentlicher Teil des Risikomanagementsystems ist eine detaillierte Finanz- und Budgetplanung ("Budget") zu Beginn des Geschäftsjahres für die verschiedenen Konzerngesellschaften. Das Budget wird im Rahmen einer fortlaufenden Planung ("Forecast") an die Änderungen in der Geschäftstätigkeit sowie die Branchenentwicklung und Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes angepasst. Auch für die folgenden Geschäftsjahre sind drei "Forecasts" vorgesehen, um zeitnah den aktuellen Stand der Werke widerzuspiegeln. Zudem werden im Rahmen der monatlichen Berichterstattung an die Sektorleitung weiterhin die Abweichungen zu den Planzahlen analysiert, um mögliche Risiken in den Geschäftsbereichen frühzeitig zu erkennen. Schließlich werden regelmäßige bereichsübergreifende Kostenmeetings durchgeführt, die im Wesentlichen der Kontrolle der Kosten und der Effizienzsteigerung in den Produktionsabläufen dienen.

Bedeutende Investitionen werden im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens zunächst auf Gruppenebene beantragt und anschließend genehmigt. Etwaige Liquiditätsrisiken werden im Rahmen der fortlaufenden Finanzplanung frühzeitig erkannt und durch entsprechende Finanzierungsmaßnahmen sowie das Cashpool-System minimiert.

Im Konzerngeschäftsjahr 2022 wurden diverse Devisentermingeschäfte mit der Rexam Limited abgeschlossen, um Fremdwährungsgeschäfte in USD und GBP zu sichern. Zum Konzernbilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestanden keine offenen Devisentermingeschäfte.

Die nachfolgend dargestellten Chancen und Risiken werden entsprechend einem absteigenden Grad etwaiger positiver bzw. negativer finanzieller Auswirkungen aufgeführt.

V. Chancen- und Risikobericht

1. Chancen der künftigen Entwicklung

Das Geschäftsmodell der Rexam Holding-Gruppe birgt die nachstehend erläuterten Chancen für die zukünftige Entwicklung der Konzerngesellschaften. Insgesamt ist die Chancenlage für den Konzern der RHG nach Einschätzung der Geschäftsführung der Konzernmuttergesellschaft positiv zu beurteilen.

•	Die zukünftige Entwicklung des verbliebenen produzierenden Werks in Gelsenkirchen ist aufgrund des Umbaus von zwei Produktionslinien verbessert. Nach den Umstrukturierungen der vergangenen Jahre werden die Aufgaben des "LRD" in Deutschland seit dem 1. August 2017 nunmehr vollständig von der BTG wahrgenommen. Bedingt durch die "LRD"- Vereinbarung sind der Gesellschaft dadurch bestimmte Deckungsbeiträge garantiert.
•	Die prognostizierte Marktentwicklung in Europa sowie die mittelfristig zu erwartende Belebung des deutschen Getränkedosenmarktes lassen den Schluss auf langfristig gut ausgelastete Kapazitäten der verschiedenen Werke der Ball Corporation-Gruppe zu. Zusammen mit den erfolgreichen Organisationsstrukturen des Getränkedosensektors der Ball-Gruppe ("LRD"- und "SCMC"- Konzept) ist dies eine gute Basis für die künftige wirtschaftliche Lage des Teilkonzerns der Rexam Holding. Die Entwicklung des deutschen Dosenmarktes ist zudem noch nicht ausgeschöpft und könnte nicht zuletzt wegen ihrer hohen Recyclingfähigkeit zu einem größeren positiven Impuls führen.
•	Die zukünftige Entwicklung des Produktionsstandortes der BBPG ist aufgrund weiterer vorgesehener Erweiterungsprojekte und Optimierungen der vorhandenen Produktionslinien positiv zu sehen. Ebenso wird der Neubau der Werkstätten mit Mitarbeiter-Sozialräumen und einem neuen Verwaltungsgebäude den Standort stärken.

Insgesamt ist die Chancenlage nach Einschätzung der Geschäftsleitung weiterhin positiv zu beurteilen.

2. Risiken der künftigen Entwicklung sowie Einschätzung zum Gesamtbild der Risikolage

Das Geschäftsmodell der Rexam Holding-Gruppe birgt die nachstehend erläuterten Risiken für die zukünftige Entwicklung der Konzerngesellschaften. Unabhängig von der Einbindung in den Konzern der Ball Corporation sind die deutschen Gesellschaften einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens, -Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen können. Insgesamt ist die Gesamtrisikolage nach Einschätzung der Geschäftsführung überschaubar. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht erkennbar.

•	Grundsätzlich besteht aufgrund der starken Einbindung in den Konzernverbund der Ball Corporation eine hohe Abhängigkeit zur Konzernmuttergesellschaft, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Durch die Konzerneinbindung und einer damit verbundenen zentralen Kapazitätsauslastungsplanung ergibt sich eine geringere Abhängigkeit von der Marktentwicklung in Deutschland, wodurch sich auch die Abhängigkeit von dem Hauptkunden relativiert. Mit diesem Hauptkunden wird der überwiegende Teil der Konzernumsatzerlöse erwirtschaftet.
•	Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat eine Energiekriese von historischem Ausmaß ausgelöst, die die Inflation antreibt, Vertrauen untergräbt und sich negativ auf die weltweite Realwirtschaft und den internationalen Waren- und Finanzverkehr auswirkt. Inwieweit diese Entwicklung sowie die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, insbesondere die inflationären Folgen, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens weiter beeinflussen wird, ist derzeit noch unklar. Das gesamte Ausmaß dieses Risikos ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschließend abzuschätzen. Bereits festzustellen sind Preiserhöhungen der Energielieferanten und Fremdleistungsfirmen, die ihre erhöhten Produktions- und Transportkosten an die Konzerngesellschaften weiterbelasten. Der Gesamtkonzern der Ball Corporation hat durch den Verkauf des Russlandgeschäftes bereits umfangreiche Marktanteile verloren.
•	Als Produzent von Getränkedosen besteht vor dem aktuellen Hintergrund des Russland-Ukraine Konflikts und der Corona-Krise das Risiko, dass Lieferketten abreißen und die Versorgung mit Rohstoffen, vor allem Aluminium, nicht mehr gewährleistet werden kann. Dies würde einen Rückgang der Auslastung bis hin zum temporären vollständigen Shut-down zur Folge haben. Darüber hinaus könnten sich die globalen Marktbedingungen, geprägt von den nach wie vor vorhandenen Unsicherheiten auf den globalen Finanzmärkten und konjunkturellen Zyklen, auf die Entwicklung des Produktionsvolumens bzw. der Erlöse, der Profitabilität, des operativen Ergebnisses und der Cashflows auswirken. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Unsicherheit auf den Finanzmärkten sowie die Nervosität infolge politischer Unruhen negativ auf die Realwirtschaft auswirken könnten.
•	Etwaige steuerliche Risiken bestehen aufgrund einer Feststellung der steuerlichen Betriebsprüfung (siehe Abschnitt II.7), die zu Steuernachzahlungen einschließlich Zinsen von rund € 32,4 Mio führen können. Hierzu haben die gesetzlichen Vertreter bereits Einspruch eingelegt und strengen ein Verständigungsverfahren zwischen den deutschen und britischen Steuerbehörden an.
•	Gemäß unserer Einschätzung haben auf einem zunehmend globaleren Markt mit wenigen Kunden und einer zunehmenden Konzentration auf der Beschaffungsseite einzelne Unternehmen geringere Überlebenschancen als ein global handelnder Konzernverbund. Das SCMC-Konzept des Ball-Konzerns, welches durch die Abdeckung der fixen Kosten und einer garantierten Verzinsung auf das eingesetzte Kapital für die Produktionsstandorte geprägt ist, ist zusammen mit dem LRD-Konzept als konzernweite Lösung für die geänderten Marktbedingungen zu verstehen.
•	Die Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Konzerngesellschaften sind durch diverse Verträge mit verbundenen Unternehmen (insbesondere LRD- und SCMC- Agreements, Cashpool-Vereinbarungen sowie Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge) begrenzt.
•	Negative Auswirkungen auf die Profitabilität können auch das Verfehlen von Kosteneinsparungen bzw. Verzögerungen bei der Umsetzung von Kosteneinsparungsmaßnahmen haben.
•	Als Produktionsstätte ist der Standort in Gelsenkirchen grundsätzlichen Unfallgefahren sowie den speziellen Risiken im Zusammenhang mit der Produktion von Getränkedosen ausgesetzt. Dazu gehören auch die Risiken aus der Lagerung und dem Transport der Bestände bzw. Produkte sowie der entstehenden Abfälle.
•	Wie im Rahmen der Berichterstattung über die Chancen der zukünftigen Entwicklung bereits erläutert, hängt auch das Produktionsvolumen und damit die Profitabilität des Werkes insbesondere von der Nachfrage des Hauptkunden und von der Marktentwicklung in Deutschland ab.
•	Generelle Risiken bergen die Vielzahl von Gesetzen sowie Umweltschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, die im Falle einer Nichteinhaltung die Geschäftstätigkeit beeinträchtigen können. Die RHG ist allerdings der Meinung, dass man den Gesetzen und Vorschriften innerhalb des RHG-Konzerns in vollem Umfang nachkommt. Zu den generellen Risiken zählt auch die Möglichkeit eines Versagens der IT-Systeme, das ggfs. geschäftsschädigend sein könnte. Bei den vorgenannten Einzelrisiken wird aufgrund der bestehenden Maßnahmen bzw. der Ausgestaltung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems von einer eher geringen Eintrittswahrscheinlichkeit bei ohnehin jeweils geringem Risikograd ausgegangen. Dennoch können gewisse kritische Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vollends ausgeschlossen werden.
•	Wie unter Abschnitt II. 5 dargestellt, ist die Finanzlage des Rexam Holding-Konzerns durch die von der Rexam Limited bis zum 31. Dezember 2024 gewährte Rangrücktritts- und Patronatserklärung als gesichert anzusehen. Nach dem 31. Dezember 2024 ist die mittel- und langfristige Entwicklung unseres Konzerns von der weiteren finanziellen Unterstützung durch die Rexam Limited oder einer anderen Konzerngesellschaft abhängig.

VI. Prognosebericht

Gemäß vorjährigem Prognosebericht wurde für das Konzerngeschäftsjahr 2022 ein Umsatzniveau von rund € 975 Mio sowie ein Konzernergebnis vor Ertragsteuern von rund € 6,7 Mio erwartet. Der tatsächliche Konzernumsatz im Konzerngeschäftsjahr 2022 hat mit € 1.072,1 Mio aufgrund erhöhter Nachfrage des Hauptkunden weit über den Erwartungen gelegen. Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern ist mit € 5,9 Mio etwas niedriger als erwartet ausgefallen, insbesondere auch wegen höherer Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen bei der BPH.

Die Geschäftsführung der RHG geht davon aus, dass die Ball Corporation weiterhin durch geeignete Maßnahmen versuchen wird, die erreichten Marktanteile zu halten und darüber hinaus quantitativ als auch qualitativ auszubauen. In Deutschland werden kontinuierlich Konzepte ausgearbeitet und umgesetzt, die mittelfristig die Nachfrage auf dem Inlandsmarkt steigern sollen und die Kunden mit einbeziehen. Für das Konzerngeschäftsjahr 2023 erwarten wir eine weitere leichte Erholung des Dosen- und Deckelabsatzes in Europa, was auch eine positive Auswirkung auf die deutsche Ball-/ Rexam- Gruppe haben sollte.

Im Rahmen des SCMC-Konzeptes erhält die BBPG auf der Grundlage der geschlossenen Verträge auch weiterhin sowohl fixe Gebühren zur Abdeckung der Herstellungskosten der Fertigprodukte als auch variable und leistungsabhängige Vergütungen, die von Produktionsvolumen und -effizienz abhängig sind. Durch diese Vorgehensweise erreichen wir eine kontinuierliche Ertragslage sowie eine adäquate Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Der Gewinnaufschlag für Umsätze mit Dosen und Deckeln im Rahmen des LRD-Konzeptes wird im Geschäftsjahr 2023 mit 2,0 % der Nettoverkaufspreise beibehalten.

Bei der BPH werden in der näheren Zukunft aufgrund der Zinsentwicklung auch weiterhin noch Verlustübernahmen erwartet.

Insgesamt erwarten wir auf Basis der vorläufigen Werte für das Konzerngeschäftsjahr 2023 einen Anstieg des Umsatzniveaus auf rund € 1.210 Mio. Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern wird sich danach voraussichtlich auf € 15,5 Mio belaufen.

Für das Konzerngeschäftsjahr 2024 erwarten wir auf Basis des aktuellen Forecasts bei gleichbleibendem Geschäftsmodell und unverändertem Konsolidierungskreis Konzernumsatzerlöse von rund € 1.246 Mio und ein Konzernergebnis vor Ertragsteuern von voraussichtlich € 15,7 Mio.

Die tatsächlichen Konzernergebnisse können wesentlich von der Erwartung über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

Bad Münder, den 28. November 2023

Rexam Holding GmbH

Harald Dreyer

Michael Voigt

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.281.161	7.581.210
2. Technische Anlagen und Maschinen	35.843.501	39.233.348
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	189.937	228.261
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.350.968	1.835.528
	47.665.567	48.878.347
II. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	207	207
2. Ausleihungen	0	52.030
	207	52.237
	47.665.774	48.930.584
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.885.463	1.748.687
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	49.217.796	9.279.871
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	303.261.396	359.062.432
3. Sonstige Vermögensgegenstände	22.574.189	20.101.657
	375.053.381	388.443.960
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	561.015	492.522
	377.499.859	390.685.169
C. Rechnungsabgrenzungsposten	199.126	22.135
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	11.951.700	16.223.979
	437.316.459	455.861.867
Passiva
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	62.122.061	62.122.061
II. Kapitalrücklage	10.291.095	10.291.095
III. Andere Gewinnrücklagen	86.637	86.637
IV. Konzernbilanzverlust	-85.063.149	-89.337.520
	-12.563.356	-16.837.727
V. Nicht beherrschende Anteile	611.656	613.748
VI. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	11.951.700	16.223.979
	0	0
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	165.209.237	162.667.377
2. Steuerrückstellungen	1.655.840	1.419.107
3. Sonstige Rückstellungen	11.848.445	12.589.265
	178.713.522	176.675.749
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	2.202.837
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.601.880	10.781.843
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	240.551.822	254.577.137
4. Sonstige Verbindlichkeiten	4.449.235	11.624.301
	258.602.937	279.186.118
	437.316.459	455.861.867

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 €	2021 €
1. Umsatzerlöse	1.072.140.814	860.175.205
2. Sonstige betriebliche Erträge	3.342.067	3.023.681
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-972.091.174	-769.545.888
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-10.426.839	-10.673.749
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-20.056.012	-20.089.620
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-15.589.348	-13.236.390
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.042.908	-5.129.503
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-43.979.617	-40.531.361
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	621	728
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	3.570.820	3.758.959
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.955.401	-6.510.375
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.585.241	-940.403
11. Ergebnis nach Steuern	4.327.782	301.284
12. Sonstige Steuern	-55.502	-55.779
13. Konzernjahresüberschuss	4.272.280	245.505
14. Nicht beherrschende Anteile	2.092	1.020
15. Konzernbilanzverlustvortrag aus dem Vorjahr	-89.337.521	-89.582.005
16. Konzernbilanzverlust	-85.063.149	-89.337.520

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

I. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Für die Rexam Holding GmbH besteht die Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts. Dies ergibt sich entsprechend aus den §§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches. Die Rexam Holding GmbH hat gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB bzw. § 290 Abs. 3 HGB überwiegend die Mehrheit der Stimmrechte bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen (so genanntes "Control"-Verhältnis).

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Konzernbilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang anzubringen sind, im Konzernanhang aufgeführt.

II. Wesentliche Sachverhalte

In den Tochtergesellschaften sind die steuerlichen Betriebsprüfungen bis einschließlich des Veranlagungszeitraums 2017 abgeschlossen; entsprechende Betriebsprüfungsberichte sowie geänderte Bescheide liegen vor. Da hinsichtlich einer Prüfungsfeststellung keine Einigung mit der Finanzverwaltung erzielt werden konnte, wurde Einspruch eingelegt. Bei dieser streitigen Prüfungsfeststellung geht es um die Fragestellung, ob Aufwendungen im Zusammenhang mit Werksschließungen in Berlin im Jahr 2015 von rund € 30 Mio. und in Recklinghausen im Jahr 2016 von rund € 100 Mio. in Deutschland oder in Großbritannien steuerlich abzugsfähig sind. Die Feststellung, dass diese Schließungskosten nicht in Deutschland, sondern bei der britischen Prinzipalgesellschaft in Großbritannien steuerlich abzugsfähig sind, entbehrt unseres Erachtens einer rechtlichen und vertraglichen Grundlage. Aus diesem Grund wurden gegen die entsprechenden Bescheide Rechtsbehelfe eingelegt. Zudem wird hierzu ein Verständigungsverfahren zwischen den deutschen und den britischen Steuerbehörden angestrengt, dessen Ausgang derzeit ungewiss ist. Das maximale Risiko für Steuernachzahlungen einschließlich Zinsen beträgt für den Fall, dass sich die Steuerbehörden mit ihrer Auffassung wider unseres Erwartens durchsetzen sollten, zum Stichtag 31. Dezember 2022 € 32,4 Mio. Eine Rückstellung für dieses steuerliche Risiko wurde bisher nicht eingebucht, da die Auffassung der Steuerbehörden unseres Erachtens einer rechtlichen und vertraglichen Grundlage entbehren.

Zum 31. Juli 2017 hatte die Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH den operativen Geschäftsbetrieb vollständig eingestellt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses wickelt die Gesellschaft weiterhin noch Teile der Werkschließung ab. Zudem verwaltet die Gesellschaft weiterhin bestehende Pensionsverpflichtungen.

Die britische Rexam Limited, Luton / Großbritannien als indirekter Gesellschafter der Rexam Holding GmbH hat dieser eine Rangrücktritts- und Patronatserklärung gewährt, um sicherzustellen, dass die Rexam Holding GmbH die Verpflichtung aus dem bestehenden Ergebnisabführungsvertrag mit der Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH bedienen kann. Nach der bis zum 31. Dezember 2024 befristet gewährten Patronatserklärung hat Rexam Limited bestätigt, die Rexam Holding GmbH finanziell in einer Weise zu unterstützen, die es ihr ermöglicht, ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen und ihre Verbindlichkeiten jeweils zum Fälligkeitszeitpunkt zu erfüllen.

Vor allem bedingt durch die Werkschließung in Recklinghausen und dem hauptsächlich daraus resultierenden Konzernbilanzverlust ist das Konzerneigenkapital zum 31. Dezember 2022 weiterhin aufgezehrt, so dass zum Konzernbilanzstichtag 31. Dezember 2022 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von T€ 11.952 auszuweisen ist.

III. Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile

Zum 31. Dezember 2022 weist die Konzernbilanz des Teilkonzerns der Rexam Holding GmbH einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von T€ 11.952 (Vorjahr T€ 16.224) aus. Die Rexam Holding GmbH weist in ihrem Einzelabschluss ebenfalls einen Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von T€ 8.420 (Vorjahr T€ 12.414) aus und ist damit unverändert gegenüber dem Vorjahr bilanziell überschuldet. Zur Vermeidung der insolvenzrechtlichen Folgen einer tatsächlichen Überschuldung hat der Gesellschafter Rexam Limited, Luton, Bedfordshire / Großbritannien, die am 30. November 2017 gegenüber der Rexam Holding GmbH abgegebene Patronatserklärung zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit und Abwendung einer insolvenzrechtlichen Überschuldung mit Datum vom 26. Sept. 2023 bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.

Die Bilanzierung und Bewertung ist daher unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) erfolgt.

IV. Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Rexam Holding GmbH sowie die nachfolgenden inländischen und das ausländische Tochterunternehmen. In den vorliegenden Konzernabschluss sind folgende Gesellschaften einbezogen:

	Beteiligungsquote %	Offenlegungsbefreiung	Erstkonsolidierungszeitpunkt Datum
Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH, Gelsenkirchen	100,0	^*)	31.12.2001
Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen	100,0	^*)	01.07.2003
Ball Trading Germany GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen	100,0	^*)	01.08.2017
Ball Pension Holdings GmbH, Gelsenkirchen	100,0	^*)	15.12.2017
Rexam Beverage Can Berlin GmbH, Berlin	100,0		31.12.2001
Deister Handels- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Münder	100,0		31.12.2001
Rexam Finance Germany Ltd., Luton / Grossbritannien	99,2		22.06.2007

Die seit 2007 bestehende Beteiligung von 99,2 % an der Rexam Finance Germany Ltd., London / Großbritannien, wird vollständig in den Konzernabschluss einbezogen. Die Rexam Holding GmbH verfügt über einen unmittelbaren Stimmrechtsanteil von 49 %. Nach Einschätzung der Rexam Holding GmbH sind ihr die Stimmrechte des verbundenen Minderheitsgesellschafters über § 290 Abs. 3 S. 1 HGB zuzurechnen, so dass sich insgesamt die Mehrheit der Stimmrechte ergibt.

Gesellschafter der Ball Trading GmbH & Co. KG sind die Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH als Komplementär und die Rexam Holding GmbH als Kommanditist.

Die Rexam Holding GmbH hat am 13. Dezember 2017 sämtliche Geschäftsanteile der Ball Pension Holdings GmbH übernommen und am gleichen Tag im Wege der Sacheinlage auf die Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH weiter übertragen. Damit wurde die Ball Pension Holdings GmbH zum 13. Dezember 2017 erstkonsolidiert.

Dieser Konzernabschluss wirkt für einen Teil der einbezogenen Gesellschaften gemäß § 264 Abs. 3 HGB (Kapitalgesellschaften) bzw. § 264b HGB (Personenhandelsgesellschaften i.S.d. § 264a Abs. 1 HGB) befreiend. Die Gesellschaften, welche die Befreiungsregelungen in Anspruch nehmen, sind in obiger Tabelle mit ^*) gekennzeichnet.

V. Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen werden nach einheitlich angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Sie sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses (31. Dezember 2022) erstellt. Bilanzstichtag der Deister Handels- und Beteiligungsgesellschaft mbH ist abweichend davon der 30. November 2022. Auf die Erstellung eines Zwischenabschlusses für diese Tochtergesellschaft zum 31. Dezember 2022 wurde verzichtet, da der sich daraus ergebende Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

Alle Erwerbe der Tochterunternehmen mit Ausnahme der Ball Pension Holdings GmbH erfolgten vor dem Geschäftsjahr 2009. Die Kapitalkonsolidierung erfolgte bis dahin entsprechend § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. nach der Buchwertmethode. Aufgrund der Änderungen durch das BilMoG hat die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen ab dem 1. Januar 2010 nach Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB ausschließlich nach der Neubewertungsmethode zu erfolgen. Bei der Kapitalkonsolidierung, bei der in der Vergangenheit die Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 HGB a.F. angewandt wurde, wird diese Methode in Einklang mit Artikel 66 Abs. 3 S. 4 HGB weiterhin fortgeführt.

Gemäß der Buchwertmethode wurde das Konzerneigenkapital mit dem Betrag angesetzt, der dem Buchwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht. Die sich im Rahmen der Kapitalkonsolidierung ergebenden Unterschiedsbeträge wurden gemäß § 309 Abs. 1 S. 1 HGB a.F. in jedem folgenden Geschäftsjahr zu einem Viertel durch Abschreibung und zwischenzeitlich in vollem Umfang getilgt.

Als Konzernbilanzstichtag für die erstmalige Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss wurde grundsätzlich der jeweilige Erwerbszeitpunkt des Tochterunternehmens zugrunde gelegt.

Konzerninterne Umsatzerlöse, - Aufwendungen und - Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert.

Einzelne Unternehmen erbringen Lieferungen im Konzernbereich. Ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist nicht gegeben, so dass auf eine Eliminierung von Zwischenergebnissen aus Wesentlichkeitsgründen gemäß § 304 Abs. 2 HGB verzichtet wurde.

VI. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Bewertung im Konzernabschluss sind nach § 308 Abs. 1 S. 1 HGB die im Jahresabschluss des Mutterunternehmens angewandten Bewertungsgrundsätze angewandt.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer über einen Zeitraum von drei Jahren um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode (pro rata temporis) vermindert.

Der bereits abgeschriebene Firmen- und Geschäftswert i. S. d. § 255 Abs. 4 S. 1 HGB betrifft die Tochtergesellschaft Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH und wird planmäßig über den Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden linear nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten von bis zu € 800 (netto) werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben. Die Nutzungsdauer bzw. Abschreibungssätze der wesentlichen Anlagekategorien stellen sich wie folgt dar:

	Nutzungsdauer Jahre	Abschreibungssatz %
Gebäude	40 bis 50	2,00 bis 2,50
Produktionsanlagen und Maschinen	10 bis 20	5,00 bis 10,00
Betriebs-und Geschäftsausstattung	3 bis 12	8,33 bis 33,33
Werkzeuge	2 bis 17	5,88 bis 50,00
Gabelstapler	7 bis 12	8,33 bis 14,29

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten nach gewogenem Durchschnitt bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Vorauszahlungen, soweit diese Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Konzernbilanzstichtag betreffen.

Das gezeichnete Kapital ist vollständig einbezahlt und entspricht dem gezeichneten Kapital des Mutterunternehmens.

Die Rückstellungen werden gemäß § 253 Abs. 1 S. 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgt nach der so genannten "Projected-Unit-Credit"-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren). Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 S. 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 1,78 % (Vorjahr 1,87 %). Die Auswirkungen der Änderungen des Rechnungszinssatzes werden im Personalaufwand ausgewiesen. Die folgenden grundlegenden weiteren Annahmen liegen der Bewertung zugrunde:

•	Rententrend: 1,0 % (bei bestimmten Einzelzusagen) bis 2,2 % p.a.
•	Gehaltstrend: 2,50 % p.a.
•	branchenübliche Fluktuation

Der Unterschiedsbetrag (ausschüttungsgesperrter Betrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB) zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung vorgegebenen Durchschnitts von sieben Geschäftsjahren (marktüblicher Zinssatz 1,44 %; Vorjahr 1,35 %) und des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren beträgt T€ 6.007 (Vorjahr T€ 9.447).

Zur Absicherung der Pensionsansprüche existiert Deckungsvermögen, welches dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen ist. Der Zeitwert des insolvenzgesicherten Deckungsvermögens wird gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Pensionsverpflichtungen saldiert. Die Erträge aus dem Deckungsvermögen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Für mittelbare Pensionsverpflichtungen wird vom Passivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht.

Verbindlichkeiten wie auch die erhaltenen Anzahlungen sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst.

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr sowie liquide Mittel und andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip). Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höhere Stichtagskurs unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag bewertet (Imparitätsprinzip).

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus würden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge sowie auf steuerliche Zinsvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Es wird ein Aktivüberhang ermittelt, in dem aktive und passive latente Steuern saldiert werden. Der Berechnung der latenten Steuern im Konzernabschluss liegt ein effektiver Steuersatz für die Gewerbesteuer von 16,39 % und für die Körperschaftsteuer von 15,825 % zugrunde. Es liegt zum Bilanzstichtag ein Aktivüberhang der latenten Steuern aus den zugrunde liegenden Einzelabschlüssen gemäß § 274 HGB vor, von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 S. 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB haben sich nicht ergeben.

VII. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt, der Bestandteil dieses Konzernanhangs ist.

Vorräte

Unter den Vorräten werden im Wesentlichen Ersatzteilbestände von T€ 1.536 (Vorjahr T€ 1.513) ausgewiesen, die im Rahmen der Produktion eingesetzt werden. Der Werteverzehr bei den Ersatzteilen wird durch altersabhängige Abwertungen (10 % p.a.) berücksichtigt. Die Höhe der Abwertungen für Ersatzteile von T€ 724 (Vorjahr T€ 642) richtet sich dabei jeweils nach dem Zeitpunkt des letzten Zugangs; d.h. die der Abwertung zu Grunde liegende Anzahl der Jahre richtet sich nach dem Geschäftsjahr, in dem ein Ersatzteil letztmalig angeschafft wurde.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen die nachfolgenden Gesellschaften:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Rexam Limited, Luton / Großbritannien	183.316	120.029
Rexam Group Holdings Ltd., London / Großbritannien	85.729	85.345
Ball Beverage Packaging Europe Ltd., Luton, Bedfordshire / Großbritannien	33.736	2.494
Ball European Holdings S.A.R.L., Luxembourg	0	150.606
Sonstige	480	588
	303.261	359.062

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit T€ 265.077 (Vorjahr T€ 350.200) den Finanzverkehr (Cashpooling und Darlehen) und mit T€ 38.184 (Vorjahr T€ 8.862) den Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Es bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 85.729 (Vorjahr T€ 85.345).

Bis auf sonstige Vermögensgegenstände von T€ 105 (Vorjahr T€ 505) haben alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Eigenkapital

Hinsichtlich der Eigenkapitalentwicklung wird auf den Konzerneigenkapitalspiegel verwiesen.

Das Stammkapital von € 62.122.061 ist voll eingezahlt.

Zum Abschlussstichtag hält die Rexam Holdings Germany AB, Malmö / Schweden, einen Geschäftsanteil von € 54.165.541 und die Rexam European Holdings Ltd., London / Großbritannien, einen Anteil von € 7.956.520.

Der Konzernbilanzverlust zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 ergibt sich wie folgt:

	31.12.2022 €
Konzernbilanzverlust zum 1. Januar 2022	-89.337.520
Konzernjahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022	4.272.280
Nicht beherrschende Anteile	2.092
Konzernbilanzverlust zum 31. Dezember 2022	-85.063.148

Rückstellungen

Aus der Umstellung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 1. Januar 2010 ergab sich ein Zuführungsbetrag im Vergleich zum alten Ansatz zum 31. Dezember 2009 von T€ 6.022. Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB Gebrauch und verteilt den Aufwand aus der Umstellung linear über einen Zeitraum von maximal 15 Jahren. Entsprechend wurden im Geschäftsjahr 2022 T€ 276 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der noch zu verrechnende Unterschiedsbetrag beläuft sich danach auf T€ 170.

Die Erträge aus dem Deckungsvermögen ergeben sich, indem die Veränderung des Zeitwertes des Deckungsvermögens im abgelaufenen Jahr um Zuwendungen zum und Zahlungen aus dem Deckungsvermögen bereinigt wird. Die Erträge aus verpfändeten Rückdeckungsversicherungen belaufen sich auf T€ 101 (Vorjahr T€ 361) und sind im Posten "sonstige betriebliche Erträge" enthalten.

Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Konzernbilanzstichtag in Höhe von T€ 173.161. Diese wurden mit Deckungsvermögen (T€ 7.591) gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet.

Die Sonstigen Rückstellungen wurden für folgende Sachverhalte gebildet:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Restrukturierungsmassnahmen / Schließungskosten	4.177	4.060
Kundenboni und Frachten	3.254	3.916
Rückstellungen für übernommene Pensionsverpflichtungen	1.551	1.489
Mitarbeiterboni- und Prämien	1.067	1.340
Ausstehende Rechnungen	407	518
Urlaubsansprüche und Überstunden	384	374
Jubiläumsrückstellungen	139	122
Altersteilzeitverpflichtungen	132	153
übrige Rückstellungen	737	617
	11.848	12.589

Die Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen / Schließungskosten betreffen insbesondere Pachtverpflichtungen, Werkschutz und Energiekosten.

Bei der Pensionszusage von der Nacanco Deutschland GmbH besteht im Innenverhältnis zu den Rentnern und Pensionsanwärtern die Zahlungsverpflichtung nach wie vor gegenüber der Nacanco Deutschland GmbH. Die Nacanco Deutschland GmbH ist lediglich von der Konzerngesellschaft Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH von den Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Pensionären freigestellt. Entsprechend erfolgt der Ausweis der Zahlungsverpflichtungen für Pensionen unter den Sonstigen Rückstellungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen die nachfolgenden Gesellschaften:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Rexam Limited, Luton / Großbritannien	127.103	145.782
Ball Beverage Packaging Europe Ltd., Luton / Großbritannien	113.399	108.753
Sonstige	50	42
	240.552	254.577

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit T€ 127.148 (Vorjahr T€ 145.495) aus Finanzverkehr (Darlehen und Cashpooling) und mit T€ 113.404 (Vorjahr T€ 109.082) aus Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit T€ 2.282 (Vorjahr T€ 1.335) Verbindlichkeiten aus Steuern und mit T€ 4 (Vorjahr T€ 14) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

Alle Verbindlichkeiten sind unbesichert und haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr mit Ausnahme der von einem verbundenen Unternehmen gewährten Darlehen von T€ 100.000 und T€ 16.000, die Laufzeiten von knapp über einem Jahr bis zum 1. April 2024 bzw. 12. März 2024 aufweisen.

VIII. Erläuterungen zur Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die erzielten Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:

Nach Tätigkeitsbereichen:

	2022 T€	2021 T€
Dosenkörper	789.763	590.120
Deckel	198.265	192.595
	988.028	782.715
Erlöse aus Dienstleistungen	80.056	73.742
Sonstige Erlöse	4.057	3.718
	1.072.141	860.175

Nach geografischen Märkten:

	2022 T€	2021 T€
Inland	183.567	166.403
EU-Ausland	576.862	416.726
übriges Ausland	311.712	277.046
	1.072.141	860.175

Die Umsatzerlöse beruhen mit T€ 82.915 (Vorjahr T€ 76.429) auf Geschäften mit verbundenen Unternehmen.

Die Umsatzerlöse resultieren mit T€ 755 (Vorjahr T€ 152) aus periodenfremden Erträgen aus der Weiterbelastung von Dienstleistungen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung von T€ 833 (Vorjahr T€ 764) sowie periodenfremde Erträge von T€ 308 (Vorjahr T€ 276), die im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren. Im Vorjahr betrafen die periodenfremden Erträge im Wesentlichen Buchgewinne aus Abgängen des Anlagevermögens.

Personalaufwand

Die Aufwendungen für soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung betreffen mit T€ 12.654 (Vorjahr T€ 10.287) Aufwendungen für Altersversorgung.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Fremdwährungsverluste von T€ 1.253 (Vorjahr T€ 827) sowie periodenfremde Aufwendungen von T€ 1.587 (Vorjahr T€ 1.048), vor allem aus nachlaufenden Aufwendungen aus der Werksschließung Recklinghausen und der Veräußerung von Anlagevermögen in Gelsenkirchen.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge betreffen mit T€ 3.536 (Vorjahr T€ 3.759) verbundene Unternehmen.

Zinsen und ähnlichen Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen mit T€ 2.845 (Vorjahr T€ 2.663) verbundene Unternehmen und T€ 3.110 (Vorjahr T€ 3.846) entfallen auf Aufzinsungen von langfristigen Rückstellungen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von T€ 111 (Vorjahr T€ 38) betreffend Nachbelastungen für Vorjahre.

IX. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde gemäß DRS 21 entsprechend der so genannten "indirekten Methode" abgeleitet. Der der Kapitalflussrechnung zugrunde gelegte Finanzmittelfonds setzt sich ausschließlich aus flüssigen Mitteln von T€ 561 (Vorjahr T€ 493) zusammen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrifft die nachfolgenden verbundenen Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis der Rexam Holding GmbH einbezogen werden:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Rexam Ltd. (Darlehen)	176.972	114.495
Rexam Group Holdings (Darlehen)	85.729	85.345
Ball European Holdings S.A.R.L.	0	150.606
Rexam Ltd. (Cashpooling)	-127.103	-145.495
Nacanco Deutschland GmbH	-45	-3
Darlehensforderungen/-Verbindlichkeiten gegen(über) verbundenen Unternehmen	135.553	204.948

Im Geschäftsjahr 2022 belaufen sich die Zinszahlungen auf T€ 2.917 (Vorjahr T€ 1.206) und die Zinseinnahmen auf T€ 3.570 (Vorjahr T€ 3.759).

X. Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzt sich zusammen aus den Herren

•	Michael Voigt, hauptberuflicher Geschäftsführer Rexam Holding GmbH, Hülsede, und
•	Harald Dreyer, Regional Finance Director, Herne.

Auf die Angabe der Bezüge des weiteren Geschäftsführers wird unter Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Geschäftsführern und ihren Hinterbliebenen belaufen sich auf insgesamt T€ 3.652 (Vorjahr T€ 3.743).

Außerbilanzielle Geschäfte

Die operative Gesellschaft des Rexam Holding - Konzerns, die Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH, produziert im Auftrag der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. als Lohnveredler Aluminiumdosenkörper. Im Rahmen dieses so genannten "Consignment Manufacturing Agreements" werden dabei sämtliche Rohstoffe zur Verfügung gestellt. Entsprechend diesem so genannten "SCMC"-Konzept weist der Rexam Holding - Konzern daher keine Buchbestände an Fertigwaren und Rohstoffen aus. Die Bestände, die am Standort für Produktionszwecke bereitgehalten werden, stehen im Eigentum der Ball Beverage Packaging Europe Ltd.

Die Ball Trading Germany GmbH & Co. KG kauft die an verschiedenen Standorten der Ball-Gruppe produzierten Dosenkörper von der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. an und veräußert diese Produkte anschließend als Vertriebsgesellschaften in eigenem Namen und auf eigene Rechnung an die Endkunden der Ball- Gruppe nach dem so genannten "Limited Risk Distributor"-Konzept. Die Forderungen für die an anderen Standorten hergestellten und anschließend verkauften Dosenkörper werden entsprechend im Rexam Holding - Konzern ausgewiesen.

Die Abhängigkeit von der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. bzw. die starke Einbindung in den Konzernverbund der Ball-/Rexam-Organisation stellt sowohl einen Vorteil als auch ein Risiko dar. Wesentlicher Vorteil der "SCMC"- und "LRD"- Konzepte ist die Abdeckung der fixen Kosten und die garantierte Verzinsung auf das eingesetzte Kapital für den jeweiligen Produktionsstandort.

Die Tochtergesellschaft Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH mietet langfristig umfangreiche Lagerflächen an. Nennenswerte weitere Miet- oder Leasinggeschäfte bestehen nicht. Der Vorteil aus der langfristigen Anmietung der Lagerflächen besteht insbesondere in der geringeren Kapitalbindung. Risiken bestehen in der langfristigen Bindung an das Mietobjekt. Ferner besteht gegebenenfalls zum Ende der Mietzeit das Risiko, dass keine Einigung über die Verlängerung des Mietvertrages erzielt werden kann. Der Vertrag für das Hauptlager in Recklinghausen ist im Geschäftsjahr 2014 verlängert worden und hat eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2025. Nach Schließung des Werks Recklinghausen ist derzeit eine langfristige Nutzung durch die Gesellschaft und / oder eine Schwestergesellschaft der Ball Corporation-Gruppe unsicher. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die Lagerflächen jedoch noch in Benutzung und ein möglicher Leerstand noch nicht konkret absehbar. Im Übrigen geht die Gesellschaft davon aus, dass im Falle eines zukünftigen möglichen Leerstandes etwaige Drohverluste durch die Ball Beverage Packaging Europe Ltd. bzw. die Ball Corporation-Gruppe getragen werden müssen bzw. die weiterhin anfallenden Mieten konzernintern weiterbelastet werden können.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Abschlussstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse aus der Begebung und Übertragung von Wechseln.

Die Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungs- sowie Erbbaurechtsverträgen zum Konzernbilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der erstmaligen Kündigung verteilen sich wie folgt:

Verpflichtungen aus	Gesamt T€	< 1 Jahr T€	> 1 Jahr T€	davon > 5 Jahre T€
Miet- und Leasingverpflichtungen	3.830	2.009	1.821	0
Wartungsverträgen	157	67	90	0
	3.987	2.076	1.911	0

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen mit T€ 2.515 Aufwendungen für langfristig bis zum Jahr 2025 angemietete Lagerflächen der Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH. Wir verweisen diesbezüglich auf die Ausführungen im vorhergehenden Absatz "Außerbilanzielle Geschäfte."

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

	2022 Anzahl	2021 Anzahl
gewerbliche Arbeitnehmer	149	146
Angestellte	72	69
Auszubildende	7	3
	228	218

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beläuft sich für die einbezogenen Gesellschaften auf T€ 241 und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Die folgenden Angaben fassen sämtliche wesentlichen Geschäfte - unabhängig von deren Marktüblich- bzw. Marktunüblichkeit - mit verbundenen Unternehmen zusammen:

	verbundene Unternehmen T€
Aufwendungen für den Bezug von Waren	969.827
Erträge aus Dienstleistungen aus Lohnveredelung	42.227
Erträge aus Kostenweiterbelastungen	41.340
Aufwendungen für den Bezug von Dienstleistungen	3.111
Zinserträge	3.536
Zinsaufwendungen	2.845

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen umfassen vor allem das laufende Cashpooling sowie den Liefer- und Leistungsverkehr mit verschiedenen verbundenen Unternehmen der Ball-/ Rexam-Gruppe. Die Transaktionen des Liefer- und Leistungsverkehrs betreffen insbesondere Vergütungen im Rahmen des "Consignment Manufacturing Agreements" bzw. Aufwendungen und Erlöse aus dem "Limited Risk Distributor-Agreement" der einzelnen Tochterunternehmen jeweils mit der Ball Beverage Packaging Europe Ltd. sowie Stromeinkauf bei dem Mutterunternehmen Rexam Holding GmbH.

Darüber hinaus umfassen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen die Forderungen und Verbindlichkeiten aus den Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen sowie der Organschaften für Zwecke der Umsatz-, Gewerbe- und Körperschaftsteuer zwischen den einzelnen Tochter- mit dem Mutterunternehmen Rexam Holding GmbH. Soweit es sich um Beziehungen innerhalb des Rexam Holding - Konzerns handelt werden die entsprechenden Aufwendungen und Erträge bzw. Vermögensgegenstände und Schulden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Geschäfte mit nahestehenden Personen betreffen ausschließlich die Geschäftsführervergütung.

Konzernmuttergesellschaft

Die Rexam Holding GmbH hat ihren Sitz in Bad Münder und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hannover (HR B Nr. 100773).

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung der Konzernmuttergesellschaft schlägt vor, den gesamten Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022 auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2022 sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Rexam Holding GmbH und den Rexam Holding- Konzern von wesentlicher Bedeutung wären und zu einer veränderten Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft führen könnten.

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaften des Teilkonzerns der Rexam Holding GmbH (kleinster Kreis) werden in den Konzernabschluss der Rexam AB, Malmö / Schweden, einbezogen, dieser wird wiederum in den Konzernabschluss der Ball Corporation einbezogen (größter Kreis). Der Konzernabschluss der Ball Corporation ist am Sitz dieser Gesellschaft in Broomfield sowie im EDGAR- (Electronic Data Gathering, Analysis and Retrieval-) System der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC unter der Registernummer 0001469975 erhältlich.

Die folgenden Tochterunternehmen haben von der Offenlegungsbefreiung des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

•	Ball Beverage Packaging Recklinghausen GmbH, Gelsenkirchen
•	Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen
•	Ball Trading Germany GmbH & Co.KG, Gelsenkirchen
•	Ball Pension Holdings GmbH, Gelsenkirchen

Bad Münder, den 28. November 2023

Rexam Holding GmbH

Harald Dreyer

Michael Voigt

Entwicklung des Konzernanlagevermögens vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 €	Zugänge €	Umbuchungen €	Abgänge €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	95.907	0	0	0	95.907
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	25.819.921	9.744	0	0	25.829.665
2. Technische Anlagen und Maschinen	102.948.488	745.578	740.446	3.521.288	100.913.224
3. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung	760.532	13.796	35.058	22.202	787.184
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.835.528	3.290.945	-775.504	0	4.350.969
	131.364.469	4.060.063	0	3.543.490	131.881.042
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	25.207	0	0	0	25.207
2. Sonstige Ausleihungen	52.030	0	0	52.030	0
	77.237	0	0	52.030	25.207
	131.537.613	4.060.063	0	3.595.520	132.002.156

	kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	95.907	0	0	95.907
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	18.238.711	309.793	0	18.548.504
2. Technische Anlagen und Maschinen	63.715.141	4.645.937	3.291.354	65.069.724
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	532.271	87.178	22.202	597.247
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	82.486.123	5.042.908	3.313.556	84.215.475
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	25.000	0	0	25.000
2. Sonstige Ausleihungen	0	0	0	0
	25.000	0	0	25.000
	82.607.030	5.042.908	3.313.556	84.336.382

	Nettobuchwerte
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.281.161	7.581.210
2. Technische Anlagen und Maschinen	35.843.500	39.233.347
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	189.937	228.261
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.350.969	1.835.528
	47.665.567	48.878.346
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	207	207
2. Sonstige Ausleihungen	0	52.030
	207	52.237
	47.665.774	48.930.583

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 T€	2021 T€
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	4.272	246
Ab-/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	5.043	5.129
Abnahme der Rückstellungen	-1.309	-586
Zu-/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-71.716	-300
Zu-/ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-1.947	6.224
Zinsaufwendungen/ -erträge	2.385	2.751
sonstige Beteiligungserträge	-1	-1
Ertragsteueraufwand/ -ertrag	1.585	940
Ertragsteuerzahlungen	-1.349	-1.426
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-63.037	12.977
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	230	558
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-4.060	-2.681
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen in das Finanzanlagevermögen	52	0
Erhaltene Zinsen	3.570	3.759
Erhaltene Dividenden	1	1
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-207	1.637
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	-18.564	764
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	84.793	-14.193
Gezahlte Zinsen	-2.917	-1.206
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	63.312	-14.635
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	68	-21
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	493	514
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	561	493

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Rücklagen			Konzerngewinn-/ -verlustvortrag
	€	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB €	andere Gewinnrücklagen €	Summe Rücklagen €	€
Stand am 01.01.2021	62.122.061	10.291.095	86.637	10.377.732	-110.883.439
Konzernjahresüberschuss 2021	0	0	0	0	0
Stand am 31.12.2021/01.01.2022	62.122.061	10.291.095	86.637	10.377.732	-110.883.439
Konzernjahresüberschuss 2022	0	0	0	0	0
Stand am 31.12.2022	62.122.061	10.291.095	86.637	10.377.732	-110.883.439

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist €	Konzernbilanzverlust eigener Gesellschafter €	Summe Eigenkapital des Mutterunternehmens €
Stand am 01.01.2021	21.301.434	-89.582.005	-17.082.212
Konzernjahresüberschuss 2021	244.485	244.485	244.485
Stand am 31.12.2021/01.01.2022	21.545.919	-89.337.520	-16.837.727
Konzernjahresüberschuss 2022	4.274.372	4.274.372	4.274.372
Stand am 31.12.2022	25.820.291	-85.063.148	-12.563.355

	Nicht beherrschende Anteile	Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
	€	€
Stand am 01.01.2021	612.728	-16.469.484
Konzernjahresüberschuss 2021	1.020	245.505
Stand am 31.12.2021/01.01.2022	613.748	-16.223.979
Konzernjahresüberschuss 2022	-2.092	4.272.280
Stand am 31.12.2022	611.656	-11.951.699

Vom erwirtschafteten Konzerneigenkapital steht dem Mutterunternehmen am 31. Dezember 2022 ein Betrag von € 0 (Vorjahr € 0) zur Ausschüttung zur Verfügung.

Ein Betrag von T€ 6.007 (Vorjahr T€ 9.447) des Konzerneigenkapitals unterliegt einer gesetzlichen Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 HGB.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Rexam Holding GmbH, Bad Münder

Eingeschränkte Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Rexam Holding GmbH, Bad Münder, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Rexam Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt mit Ausnahme dieser Auswirkungen unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen, mit Ausnahme der Auswirkungen dieses Sachverhalts, steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit einem den deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkungen der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile

In einer Höhe von insgesamt bis zu € 32,4 Mio wurden entgegen § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB Rückstellungen für Steuernachzahlungen einschließlich Zinsen nicht gebildet, die im Zusammenhang mit Feststellungen aus der steuerlichen Betriebsprüfung bezüglich der Aufwendungen im Zusammenhang mit Werksschließungen in den Jahren 2015 und 2016 und einem damit verbundenen und von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft angestrengten Verständigungsverfahren hinsichtlich der territorialen Abzugsfähigkeit dieser Aufwendungen zwischen den deutschen und den britischen Steuerbehörden stehen. Demzufolge sind insbesondere die Steuerrückstellungen, die sonstigen Rückstellungen, die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen zu niedrig sowie das Konzernjahresergebnis und das Konzerneigenkapital zu hoch ausgewiesen. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt auch die im Konzernlagebericht erfolgte Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage des Konzerns sowie die Darstellung der Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere eingeschränkten Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 7. Dezember 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Matthias Barnert, Wirtschaftsprüfer

ppa. Peter Wasserfuhr, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31.12.2022 wurde am 21.12.2023 gebilligt.