Senvion TopCo GmbH

Hamburg

Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2017

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Senvion TopCo GmbH

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Senvion TopCo GmbH, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Senvion TopCo GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die in Abschnitt 6 des Konzernlageberichts enthaltene Konzernerklärung zur sozialen Unternehmensverantwortung sowie die Erklärung zur Auftragslage und installierten Leistung in Abschnitt 5 haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der in Abschnitt 6 des Konzernlageberichts enthaltenen Konzernerklärung zur sozialen Unternehmensverantwortung und nicht auf den Inhalt der in Abschnitt 5 des Konzernlageberichts enthaltenen Erklärung zur Auftragslage und installierten Leistung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus 

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

- holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 28. Mai 2018

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Grummer, Wirtschaftsprüfer

Machner, Wirtschaftsprüfer

Konzernabschluss für das zum 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	Anhang	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 ¹ Tsd. EUR
Umsatzerlöse	4.1	1.889.918	2.210.457
Bestandsveränderungen an unfertigen Erzeugnissen		-42.736	-18.377
Andere aktivierte Eigenleistungen		46.178	45.099
Gesamtleistung		1.893.360	2.237.179
Sonstige betriebliche Erträge	4.2	48.196	45.891
Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen		-1.355.033	-1.674.339
Personalaufwand	4.3	-259.560	-255.418
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte		-157.835	-166.818
Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.4	-173.426	-204.028
Betriebsergebnis vor Aufwendungen aus der Reorganisation		-4.298	-17.533
Aufwendungen aus der Reorganisation	4.5	-53.838	0
Betriebsergebnis		-58.136	-17.533
davon Auswirkungen aus der PPA -92.071 Tsd. EUR (Vorjahr: -104.481 Tsd. EUR)
Ergebnisanteil aus Gemeinschaftsunternehmen		-12	0
Zinsen und ähnliche Finanzerträge	4.6	4.268	698
Zinsen und ähnliche Finanzaufwendungen	4.6	-64.628	-63.561
Ergebnis vor Steuern		-118.508	-80.396
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	5.3.3	28.152	23.850
Jahresergebnis		-90.356	-56.546
Jahresergebnis den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen		-90.356	-56.546

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 ¹ Tsd. EUR
Jahresergebnis	-90.356	-56.546
In Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Ergebnis
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges	-281	-6.326
Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges	83	1.852
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges (nach Steuern)	-198	-4.474
Währungsumrechnung	-2.747	-5.175
Sonstiges Ergebnis	-2.945	-9.649
Gesamtergebnis	-93.301	-66.195
Gesamtergebnis den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen	-93.301	-66.195

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Konzernbilanz

Aktiva

	Anhang	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 ¹ Tsd. EUR
Kurzfristige Vermögenswerte
Liquide Mittel	5.1.1	234.814	436.471
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo	5.1.2	6.822	88.626
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.1.3	198.704	167.973
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen		19.522	8.554
Vorräte	5.1.4	490.439	429.832
Forderungen aus Ertragsteuern		15.080	12.982
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	5.1.5	12.180	14.520
Sonstige übrige Vermögenswerte	5.1.5	50.436	98.925
Kurzfristige Vermögenswerte		1.027.997	1.257.883
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	5.2	4.619	0
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	5.3.1	527.440	604.598
Sachanlagevermögen	5.3.2	223.705	223.219
Sonstige Finanzanlagen		66	4.023
Gewährte Darlehen		16.245	9.081
Latente Steuern	5.3.3	12.691	0
Sonstige Vermögenswerte		14.801	11.687
Langfristige Vermögenswerte		794.948	852.608
Aktiva		1.827.564	2.110.491

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Passiva

	Anhang	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 ¹ Tsd. EUR
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen	7.2	4.555	7.566
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.2	339.247	430.829
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen		241	170
Erhaltene Anzahlungen	5.4.1	118.540	189.242
Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo	5.1.2	138.789	122.248
Rückstellungen	5.4.2	300.339	289.932
Umsatzabgrenzung	5.4.3	40.450	32.216
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern	5.4.4	6.460	37.838
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.4.5	8.512	15.724
Sonstige übrige Verbindlichkeiten	5.4.5	75.143	67.925
Kurzfristige Verbindlichkeiten		1.032.276	1.193.690
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Darlehen	5.5	2.559	6.980
Latente Steuern	5.3.3	150.282	173.637
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.6	392.483	392.919
Langfristige Verbindlichkeiten		545.324	573.536
Eigenkapital
Stammkapital	5.7	25	25
Kapitalrücklage	5.7	505.161	505.161
Sonstige Rücklagen		-6.104	-3.159
Währungsumrechnung		-8.172	-5.425
Cashflow-Hedge-Rücklage		2.068	2.266
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital		-249.118	-158.762
Summe Eigenkapital		249.964	343.265
Passiva		1.827.564	2.110.491

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Konzern-Kapitalflussrechnung

	Anhang	01.01.2017 - 31.12.2017 TSD. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 ¹ TSD. EUR
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Periodenergebnis vor Steuern		-118.508	-80.396
Anpassungen für:
Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen		157.835	166.818
Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen		12
Zinserträge	4.6	-4.268	-698
Zinsaufwendungen	4.6	64.628	63.561
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen		10.408	71.742
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen		458	74
Veränderung des Nettoumlaufvermögens		-110.569	-35.646
Erhaltene Zinsen		3.911	637
Gezahlte Zinsen		-68.099	-40.482
Gezahlte Ertragsteuern		-35.637	-14.125
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit		-99.829	131.485
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen		2.772	3.250
Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten		-42.211	-50.418
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagevermögen		-53.958	-63.066
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbenem Nettozahlungsmittel		-1.000	-291
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit		-94.397	-110.525
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus erhaltenen Darlehen		400.000	0
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen		-404.420	-5.199
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit		-4.420	-5.199
Verminderung/Erhöhung der Zahlungsmittel und -äquivalente		-198.646	15.761
Zahlungsmittel und -äquivalente zu Beginn der Periode		428.905	413.144
Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Periode		230.259	428.905
Liquide Mittel	5.1.1	234.814	436.471
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten	7.2	-4.555	-7.566
Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Periode		230.259	428.905

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

	Stammkapital Tsd. EUR	Kapitalrücklage Tsd. EUR	Währungsumrechnung Tsd. EUR	Rücklagen für Cash Flow Hedges Tsd. EUR
Anhang
Stand am 01.01.2016	25	121.512	-250	6.740
Jahresergebnis
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges				-4.474
Währungsumrechnung			-5.175
Konzerngesamtergebnis	0	0	-5.175	-4.474
Änderung des Konsolidierungskreises
Einzahlungen in die Kapitalrücklage		383.649
Stand am 31.12.2016	25	505.161	-5.425	2.266
Stand am 01.01.2017	25	505.161	-5.425	2.266
Jahresergebnis
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges				-198
Währungsumrechnung			-2.747
Konzerngesamtergebnis	0	0	-2.747	-198
Stand am 31.12.2017	25	505.161	-8.172	2.068

	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital ¹ Tsd. EUR	Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehendes Eigenkapital Tsd. EUR	Eigenkapital Summe Tsd. EUR
Anhang
Stand am 01.01.2016	-102.216	25.811	25.811
Jahresergebnis	-56.546	-56.546	-56.546
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges		-4.474	-4.474
Währungsumrechnung		-5.175	-5.175
Konzerngesamtergebnis	-56.546	-66.195	-66.195
Änderung des Konsolidierungskreises		0	0
Einzahlungen in die Kapitalrücklage		383.649	383.649
Stand am 31.12.2016	-158.762	343.265	343.265
Stand am 01.01.2017	-158.762	343.265	343.265
Jahresergebnis	-90.356	-90.356	-90.356
Sonstiges Ergebnis aus Cash Flow Hedges		-198	-198
Währungsumrechnung		-2.747	-2.747
Konzerngesamtergebnis	-90.356	-93.301	-93.301
Stand am 31.12.2017	-249.118	249.964	249.964

¹ Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

Anhang zum Konzernabschluss für das zum 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr

1. Einleitung

Der Senvion TopCo Konzern ("Senvion" oder der "Konzern"), mit der Senvion TopCo GmbH ("Senvion TopCo" oder die "Gesellschaft"), Überseering 10, 22297 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, als Mutterunternehmen und ihren Tochterunternehmen, ist in den Bereichen Produktion und Vertrieb von Windenergieanlagen sowie in der Projektierung und Erstellung schlüsselfertiger Windparks tätig.

Das aktuelle Geschäftsjahr entsprach dem Kalenderjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017.

Die Senvion TopCo unterliegt für das zum 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses gemäß § 290 Abs. 1 HGB. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 ist gemäß § 315e Abs. 3 HGB in der jeweils geltenden Fassung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards und International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und seines Vorgängers, des Standing Interpretations Committee (SIC). Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht für den betreffenden Berichtszeitraum werden separat im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde am 28. Mai 2018 von der Geschäftsführung genehmigt.

Der Konzernabschluss wird in Euro als Berichtswährung aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Sofern es nicht anders angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (Tsd. EUR) auf- bzw. abgerundet. Dadurch kann es bei Summen und Teilsummen zu einer Abweichung vom rechnerischen Ergebnis um 1 Tsd. EUR kommen.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf der Basis einer Bilanzierung der Vermögenswerte und Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Davon ausgenommen sind derivative und zur Veräußerung verfügbare (available-for-sale) Finanzinstrumente, die jeweils zum am Bilanzstichtag geltenden Zeitwert angesetzt werden.

2. Konsolidierung

2.1. Grundsätze der Konsolidierung

In den Konzernabschluss sind alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Senvion TopCo direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik dieser Gesellschaften hat.

Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt an dem Tag, an dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt. Sie endet, wenn Senvion TopCo die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Eine Beherrschung liegt vor, wenn Senvion TopCo eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, diese Renditen zu beeinflussen. Insbesondere beherrscht Senvion TopCo ein Beteiligungsunternehmen dann, wenn Senvion TopCo alle nachfolgenden Eigenschaften besitzt:

- die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen (d. h. der Konzern hat aufgrund aktuell bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben),

- eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen und

- die Fähigkeit, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird.

Ergeben sich aus Sachverhalten und Umständen Hinweise, dass sich eines oder mehrere der drei Beherrschungselemente verändert haben, prüft Senvion TopCo, ob ein Beteiligungsunternehmen weiterhin beherrscht wird.

Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen sind auf den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Zwischenergebnisse und Dividenden werden vollständig eliminiert. Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Anteilseignern des Mutterunternehmens des Konzerns und den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zugerechnet.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Verliert Senvion TopCo die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, so werden folgende Schritte durchgeführt:

- Ausbuchung der Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) und der Schulden des Tochterunternehmens,

- Ausbuchung des Buchwerts der Anteile ohne beherrschenden Einfluss an dem ehemaligen Tochterunternehmen,

- Ausbuchung der im Eigenkapital erfassten kumulierten Umrechnungsdifferenzen,

- Erfassung des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistung,

- Erfassung des beizulegenden Zeitwerts der verbleibenden Beteiligung,

- Erfassung der Ergebnisüberschüsse bzw. -fehlbeträge in der Gewinn- und Verlustrechnung,

- Umgliederung der auf das Mutterunternehmen entfallenden Bestandteile des sonstigen Ergebnisses in die Gewinn- und Verlustrechnung oder in die Gewinnrücklagen, wie es erforderlich wäre, wenn der Konzern die entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden direkt veräußert hätte.

2.2. Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Eine als Vermögenswert oder Schuld klassifizierte bedingte Gegenleistung fällt in den Anwendungsbereich von IAS 39, Finanzinstrumente, und wird erstmalig sowie anschließend zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei die Veränderungen im beizulegenden Zeitwert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss und der früher gehaltenen Anteile über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens die übertragene Gesamtgegenleistung, beurteilt der Konzern erneut, ob er alle erworbenen Vermögenswerte und alle übernommenen Schulden richtig identifiziert hat, und überprüft die Verfahren, mit denen die Beträge ermittelt worden sind, die zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesen werden müssen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens nach der Neubewertung immer noch die übertragene Gesamtgegenleistung, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen der sonstigen betrieblichen Erträge erfasst.

2.3. Konsolidierungskreis

2.3.1. Vollkonsolidierte Unternehmen

Der Konsolidierungskreis umfasst die Senvion TopCo sowie folgende in- und ausländische Gesellschaften, die in diesen Konzernabschluss einbezogen werden:

Holding Gesellschaften	31.12.2017 Anteil in %	31.12.2016 Anteil in %
Senvion MidCo GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
Senvion Holding GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
Projektgesellschaften
Senvion Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Rendsburg, Deutschland	100,0	100,0
Yorke Peninsula Wind Farm Project Pty Ltd, Melbourne, Australien	80,0	80,0
Senvion Project Ventures GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
Senvion I Wind Development LLC, Wilmington, U.S.A.	100,0	100,0
Senvion II Wind Development LLC, Wilmington, U.S.A.	100,0	100,0
5M126 Hugo GmbH & Co. KG, Hamburg, Germany	100,0	0,0
Produktions- und Dienstleistungsgesellschaften
Senvion GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
PowerBlades GmbH, Bremerhaven, Deutschland	100,0	100,0
Senvion Deutschland GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
PowerBlades S.A., Vagos, Portugal	100,0	100,0
Ventipower S.A., Oliveira de Frades, Portugal	100,0	100,0
RiaBlades S.A., Vagos, Portugal	100,0	100,0
Senvion Indústria S.A., Vagos, Portugal	100,0	100,0
RETC Renewable Energy Technology Center GmbH, Hamburg, Deutschland	100,0	100,0
Senvion India Ltd, Pune, Indien	100,0	100,0
PowerBlades Industries Inc., Québec, Kanada	100,0	100,0
EUROS Entwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen mbH, Berlin, Deutschland	100,0	100,0
EUROS Polska sp. z.o.o., Ustron, Polen	100,0	100,0
EUROS Rotor Systems Polska sp. z.o.o., Ustron, Polen	100,0	100,0
Senvion Wind Technology Private Ltd, Mumbai, India	100,0	0,0
Senvion India Wind Power Services LLP, Mumbai, India	100,0	0,0
Vertriebsgesellschaften
Senvion France S.A.S., Courbevoie, Frankreich	100,0	100,0
Senvion Italia S.r.l., Milan, Italien	100,0	100,0
Senvion Holdings Pty Ltd, Melbourne, Australien	100,0	100,0
Senvion Australia Pty Ltd., Melbourne, Australien	100,0	100,0
Senvion (Beijing) Trading Co. Ltd., Beijing, VR China	100,0	100,0
Senvion USA Corp., Denver, U.S.A.	100,0	100,0
Senvion Canada Inc., Montreal, Kanada	100,0	100,0
Senvion Benelux b.v.b.a., Ostend, Belgien	100,0	100,0
Senvion UK Ltd., Edinburgh, Großbritannien	100,0	100,0
Senvion Polska, Sp.z o.o., Warsaw, Polen	100,0	100,0
Senvion Portugal S.A., Porto, Portugal	100,0	100,0
Senvion Scandinavia AB, Västerås, Schweden	100,0	100,0
Senvion Romania SRL, Bucharest, Rumänien	100,0	100,0
Senvion Austria GmbH, Ernstbrunn, Österreich	100,0	100,0
Senvion Netherlands B.V., Nijkerk, Niederlande	100,0	100,0
Senvion Turkey Rüzgar Türbinleri Limited Sirketi, Istanbul, Türkei	100,0	100,0
Senvion (Shanghai) Trading Co. Ltd, Shanghai, VR China	100,0	100,0
Senvion Japan G.K., Tokyo, Japan	100,0	100,0
Senvion Chile S.p.A., Santiago, Chile	100,0	100,0
Senvion Norway AS, Oslo, Norway	100,0	0,0
Senvion Argentina S.A.U., Buenos Aires, Argentinien	100,0	0,0
Senvion Ireland Ltd., Dublin, Irland	100,0	0,0
Vorrats- oder Mantelgesellschaft
WEL Windenergie Logistik GmbH, Schloß Holte-Stukenbrock, Deutschland	100,0	100,0

Die Senvion MidCo GmbH, Senvion Holding GmbH, Senvion GmbH sowie die Senvion Deutschland GmbH nehmen für das Geschäftsjahr 2017 die durch den § 264 Abs. 3 HGB gewährten Erleichterungen für die Aufstellung, Prüfung und Offenlegung von Jahresabschluss und Lagebericht in Anspruch.

Die PowerBlades GmbH nimmt für das am 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr die durch den § 264 Abs. 3 HGB gewährten Erleichterungen für die Aufstellung und Offenlegung von Jahresabschluss und Lagebericht in Anspruch.

2.3.2. Veränderungen im Konsolidierungskreis

Mit Datum vom 2. Februar 2017 wurde die Senvion Wind Technology Private Ltd mit Sitz in Mumbai, Indien, gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist der Verkauf, die Errichtung, Wartung und Service von Windenergieanlagen. Senvion Netherlands B.V. hält einen Anteil von 99,99% und Senvion India Private Ltd hält einen Anteil von 0.01%. Zusätzlich wurde die Senvion India Wind Power Services LLP mit Sitz in Mumbai, Indien, mit Datum vom 24. Mai 2017 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Wartung und der Service von Windenergieanlagen. Senvion Netherlands B.V. hält einen Anteil von 99.9% und Senvion India Private Ltd einen Anteil von 0,1% an dieser Gesellschaft.

Ferner gründete die Senvion GmbH mit Datum von 30. Mai 2017 das Tochterunternehmen Senvion Norway AS mit Sitz in Oslo, Norwegen.

Des Weiteren hat Senvion mit der Senvion GmbH als beschränkt haftenden Gesellschafter und der Senvion Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft mbH als persönlich haftender Gesellschafter alle Anteile und Stimmrechte an der 5M126 Hugo GmbH & Co. KG (ehemals Lamogusta Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG) mit Sitz in Hamburg, Deutschland erworben. Dieser Erwerb ist kein Unternehmenszusammenschluss.

Senvion Ireland Ltd mit Sitz in Dublin, Irland wurde am 31. August 2017 durch die Senvion GmbH gegründet.

Senvion Argentina S.A.U. mit Sitz in Buenos Aires, Argentinien wurde am 8. August 2017 durch die Senvion GmbH gegründet.

Am 21. November 2016 (Erwerbszeitpunkt) erwarb Senvion GmbH alle Aktien und Stimmrechte an der EUROS Entwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen mbH, Berlin, Deutschland, EURO Polska sp z o.o., Ustroń, Polen und EUROS Rotor Systems Polska sp. Z o.o., Ustroń, Polen (EUROS Gruppe). Die EUROS Gruppe deckt alle Bereiche der Rotorblattkonstruktion und -produktion sowie die der Master Plugs und Formen ab. Der Konzern erwarb diese Unternehmensgruppe, um auf die Anforderungen auf dem wachsenden Markt schnell zu reagieren und damit innovative Rotorblätter kurzfristig auf dem Markt bringen zu können.

Die im Konzernabschluss vom 31. Dezember 2016 erfassten Nettovermögenswerte der EUROS Entwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen mbH, Berlin, Deutschland, EUROS Polska sp. z o.o., Ustroń, Polen und EUROS Rotor Systems Polska sp. z o.o., Ustroń, Polen (EUROS Gruppe) wurden auf der Basis einer vorläufigen Bewertung ihrer beizulegenden Zeitwerte durchgeführt.

Mit der Ergänzungsvereinbarung vom 5. Juni/12. Juli 2017 wurde der endgültige Kaufpreis auf 1.500 Tsd. EUR festgelegt. Die Kaufpreisallokation sowie die Kaufpreisermittlung zur Einbeziehung der EUROS Gruppe in den Konzernabschluss wurde im Berichtsjahr finalisiert. Die abschließende Beurteilung der angesetzten Vermögenswerte und Schulden erfolgte somit innerhalb der vorgeschriebenen Frist von zwölf Monaten nach dem Unternehmenserwerb. Im Ergebnis wurde der vorläufig ermittelte Geschäfts- und Firmenwert um 1.667 Tsd. EUR auf 2.442 Tsd. EUR reduziert. Die Veränderung im vorläufigen Geschäfts- und Firmenwert resultiert im Wesentlichen aus der Berücksichtigung einer selbsterstellten Software (- 2.000 Tsd. EUR), der Neubewertung des Sachanlagevermögens (- 1.118 Tsd. EUR) und dem Anstieg des Kaufpreises (+ 1.000 Tsd. EUR). Dies führte ferner zu einer Erhöhung des Netto Zahlungsstroms zum Erwerbszeitpunkt in Höhe von ‑1.291 Tsd. EUR.

Sämtliche dargestellten Anpassungen wurden retrospektiv nach IFRS 3.45ff innerhalb des Bewertungszeitraums vorgenommen. Die oben für den Erwerbszeitpunkt erläuterten Anpassungen im Rahmen der Weiterführung und Konkretisierung der Kaufpreisallokation und Kaufpreisermittlung sind mit ihren Auswirkungen auf den Konzernabschluss für das zum 31. Dezember endende Geschäftsjahr 2016 dargestellt.

Die folgende Tabelle stellt die Anpassungen im Konzernabschluss für das zum 31. Dezember 2016 endende Geschäftsjahr dar.

	01.01.2016 - 31.12.2016 TEUR	Anpassung der vorläufigen Kaufpreisallokation TEUR	01.01.2016 - 31.12.2016 angepasst TEUR
Umsatzerlöse	2.210.457	0	2.210.457
Bestandsveränderung an unfertigen Erzeugnissen	-18.377	0	-18.377
Andere aktivierte Eigenleistungen	45.099	0	45.099
Gesamtleistung	2.237.179	0	2.237.179
Sonstige betrieblichen Erträge	45.891	0	45.891
Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen	-1.674.339	0	-1.674.339
Personalaufwand	-255.418	0	-255.418
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	-166.763	-55	-166.818
Sonstige betrieblichen Aufwendungen	-204.028	0	-204.028
Betriebsergebnis	-17.478	-55	17.533
Zinsen und ähnliche Finanzerträge	698	0	698
Zinsen und ähnliche Finanzaufwendungen	-63.561	0	-63.561
Ergebnis vor Steuern	-80.341	-55	-80.396
Steuern vom Einkommen und Ertrag	23.834	16	23.850
Jahresergebnis	-56.507	-39	-56.546

Aktiva

	31.12.2016 TEUR	Anpassung der vorläufigen Kaufpreisallokation TEUR	31.12.2016 TEUR
Kurzfristige Vermögenswerte
Liquide Mittel	436.471	0	436.471
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo	88.626	0	88.626
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	167.973	0	167.973
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen	8.554	0	8.554
Vorräte	430.138	-306	429.832
Forderungen aus Ertragsteuern	12.982	0	12.982
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	15.520	-1.000	14.520
Sonstige übrige Vermögenswerte	98.481	444	98.925
Kurzfristige Vermögenswerte	1.258.745	-862	1.257.883
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	604.325	273	604.598
Sachanlagevermögen	222.116	1.103	223.219
Sonstige Finanzanlagen	4.023	0	4.023
Gewährte Darlehen	9.081	0	9.081
Sonstige Vermögenswerte	11.687	0	11.687
Langfristige Vermögenswerte	851.232	1.376	852.608
Aktiva	2.109.977	514	2.110.491

Passiva

	31.12.2016 TEUR	Anpassung der vorläufigen Kaufpreisallokation TEUR	31.12.2016 TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen	7.566	0	7.566
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	430.829	0	430.829
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen	170	0	170
Erhaltene Anzahlungen	189.242	0	189.242
Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo	122.248	0	122.248
Rückstellungen	289.085	847	289.932
Umsatzabgrenzung	34.983	-2.767	32.216
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern	37.447	391	37.838
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	12.224	3.500	15.724
Sonstige übrige Verbindlichkeiten	69.927	-2.002	67.925
Kurzfristige Verbindlichkeiten	1.193.721	-31	1.193.690
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Darlehen	6.980	0	6.980
Latente Steuern	173.053	584	173.637
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	392.919	0	392.919
Langfristige Verbindlichkeiten	572.952	584	573.536
Eigenkapital
Stammkapital	25	0	25
Kapitalrücklage	505.161	0	505.161
Sonstige Rücklagen	-3.159	0	-3.159
Währungsumrechnung	-5.425	0	-5.425
Cashflow-Hedge-Rücklage	2.266	0	2.266
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	-158.723	-39	-158.762
Eigenkapital	343.304	-39	343.265
Passiva	2.109.977	514	2.110.491

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1. Liquid Mittel

Die liquiden Mittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben sowie kurzfristige Einlagen mit einer Laufzeit von drei Monaten oder weniger. Die Zahlungsmitteläquivalente sind Gegenstand eines unwesentlichen Wertänderungsrisikos.

3.2. Forderungen und sonstige finanziellen Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen im Verbundbereich und sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte, die der Kategorie "Kredite und Forderungen" (loans and receivables) zugeordnet werden, werden zum Zeitpunkt der Erstbilanzierung mit ihren Zeitwerten zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Ausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt, die aufgrund von Erfahrungswerten und individuellen Risikoeinschätzungen ermittelt werden. Ausfälle aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf einem Wertberichtigungskonto zur Buchung von Wertminderungen oder in Form einer direkten Abschreibung des Forderungswerts ausgewiesen. Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert eines finanziellen Vermögenswerts höher als der Barwert der zukünftigen Cash Flows ist.

Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten oder Gruppen von finanziellen Vermögenswerten objektiv nachweisbar ist. Eine Wertminderung liegt vor, wenn seit der Erstbilanzierung des Vermögenswerts ein oder mehrere Ereignisse eingetreten ist/sind (eingetretenes "Verlustereignis"), das/die sich auf die geschätzten künftigen Cash Flows des finanziellen Vermögenswerts bzw. der Gruppe von finanziellen Vermögenswerten auswirkt/auswirken. Um eine Wertminderung objektiv nachweisbar festzustellen, werden u. a. die folgenden Auslöser herangezogen:

- Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners,

- Zugeständnisse an den Debitoren aufgrund wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe, die im Zusammenhang mit dessen finanziellen Schwierigkeiten stehen,

- Insolvenz oder Sanierungsnotwendigkeit des Debitors ist wahrscheinlich,

- Verschwinden des aktiven Marktes für den finanziellen Vermögenswert aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten

Forderungen und sonstige finanziellen Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn diese endgültig uneinbringlich sind.

3.3. Vorräte

Unter den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen ausgewiesen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzt. Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen sind zu Herstellungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös abzüglich noch anfallender Kosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden nach der Durchschnittsmethode ermittelt und beinhalten die Kosten des Erwerbs sowie diejenigen Kosten, die dafür angefallen sind, die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Herstellungskosten beinhalten neben den zurechenbaren Materialeinzel- und Fertigungskosten auch zurechenbare Gemeinkosten im Sinne des IAS 2.

3.4. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Die Gruppe stuft langfristige Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten ein, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, sind zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Veräußerungskosten sind zusätzliche Kosten die direkt dem Abgang des Vermögenswertes zuzuordnen sind, abzüglich Finanzierungskosten und Steuern vom Einkommen und Ertrag.

Die Einstufung als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert erfolgt, wenn der Vermögenswert im gegenwärtigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar ist. Die für die Umsetzung des Verkaufs erforderlichen Maßnahmen müssen den Schluss zulassen, dass wesentliche Änderungen am Plan oder eine Aufhebung des Plans unwahrscheinlich erscheinen. Das Management ist an den Verkaufsplan gebunden und muss die Veräußerung erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Einstufung abschließen.

Ein langfristiger Vermögenswert darf, solange er als zur Veräußerung gehalten eingestuft ist, nicht planmäßig abgeschrieben werden.

3.5. Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt und entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Die Anschaffungskosten umfassen alle Aufwendungen für den Erwerb der Vermögenswerte, soweit diese zuverlässig ermittelt oder geschätzt werden konnten. Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Gemeinkosten.

Der Bemessung von planmäßigen Abschreibungen liegen folgende geschätzte Nutzungsdauern zugrunde:

	Nutzungsdauer in Jahren
Bauten	25-50
Technische Anlagen und Maschinen	5-12
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-14

3.6. Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten von im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von aktivierten Entwicklungskosten nicht aktiviert, sondern erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert erfasst, wenn der Konzern Folgendes nachweisen kann:

- die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, die eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts ermöglicht,

- die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, und die Fähigkeit, ihn zu nutzen oder zu verkaufen,

- wie der Vermögenswert einen künftigen Nutzen erzielen wird,

- die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und

- die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenwert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können.

Aktivierte Entwicklungskosten umfassen alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten. Entwicklungskosten, die auf kundenspezifische Fertigungsaufträge entfallen, werden im Rahmen der aktivierten Auftragsposten erfasst.

Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung und kumulierten Wertminderungsaufwendungen bilanziert.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der Abschreibungsdauer oder der Abschreibungsmethode werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Bei Entwicklungskosten erfolgt die Abschreibung linear ab dem Produktionsbeginn über die vorgesehene Laufzeit der entwickelten Modelle oder Technologien.

	Nutzungsdauer in Jahren
Technologie (inkl. Entwicklungskosten)	2,5-5
Kundenbeziehung	11-19
Lizenzen, Software	3-5

3.7. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob es Hinweise auf eine Wertminderung von Sachanlagen oder immateriellen Vermögenswerten gibt. Liegt ein solcher Hinweis vor, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag des Vermögenswerts. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten oder Nutzungswert. Der erzielbare Betrag wird für einen einzelnen Vermögenswert bestimmt, es sei denn, der Vermögenswert generiert keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Ist der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit höher als der erzielbare Betrag, gilt der Vermögenswert als wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Bei der Beurteilung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Mittelflüsse unter Ansatz eines Vorsteuerzinssatzes abgezinst, der die aktuellen Markteinschätzungen zum Zeitwert des Geldes und die spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden die jüngsten Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine solchen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell verwendet.

Der Konzern stützt seine Berechnung der Wertminderung auf detaillierte Budgets und Prognoseberechnungen, die für jede einzelne zahlungsmittelgenerierende Einheit des Konzerns, der die einzelnen Vermögenswerte zugeordnet werden, separat aufgestellt werden.

Zu jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob es Hinweise gibt, dass zuvor erfasste Wertminderungsaufwendungen nicht mehr existieren oder sich verringert haben. Liegt ein solcher Hinweis vor, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann umgekehrt, wenn sich seit dem Ausweis des letzten Wertminderungsaufwands die Annahmen geändert haben, nach denen der erzielbare Betrag ermittelt wurde. Die Umkehrung (Wertaufholung) wird so begrenzt, dass der Buchwert des Vermögenswerts danach nicht höher ist als sein erzielbarer Betrag oder als der Buchwert, der sich (unter Berücksichtigung von Abschreibungen) ohne Wertminderung in den Vorjahren ergeben hätte. Eine solche Wertaufholung wird ergebniswirksam erfasst.

3.8. Rückstellungen

Die Bildung der Rückstellungen wird in Übereinstimmung mit IAS 37 vorgenommen. Es handelt sich um Verpflichtungen, die rechtlich oder wirtschaftlich bestehen, deren Ausgleich wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann.

Gewährleistungsrückstellungen

Gewährleistungsrückstellungen werden sowohl für einzelne Risiken aus technischen Problemen im Zusammenhang mit individuellen Windenergieanlagen ("WEA"), einer bestimmten WEA-Baureihe oder spezifischen Komponenten verschiedener WEA (spezifische Gewährleistungsrückstellungen) als auch für Risiken und Mängel geringfügigerer Natur erfasst, wie sie in der Regel innerhalb der Gewährleistungsfrist in jeder verkauften WEA vorkommen (pauschale Gewährleistungsrückstellungen). Gewährleistungsrückstellungen sind so genannte "assurance-type warranties" (Garantieversprechen in Form einer Zusicherung) und werden über die Dauer der gesetzlichen oder vertraglichen Gewährleistungsfrist erfasst.

Spezifische Gewährleistungsrückstellungen

Spezifische technische Gewährleistungsrisiken sind durch umfassende Dokumentationen einzeln quantifizierbar und werden durch Einzelrückstellungen berücksichtigt. Die Evaluation des wirtschaftlichen Risikos und Festlegung der Rückstellungshöhe erfolgt in Abstimmung mit den technischen Abteilungen unter fortlaufender Einschätzung der bestehenden Risiken. Spezifische Gewährleistungsrückstellungen werden für Probleme gebildet, die innerhalb der 2-jährigen gesetzlichen Gewährleistungsfrist auftreten, sowie für solche, bei denen infolge der vertraglichen Dienstleistungsvereinbarungen eine Gewährleistung entsteht.

Pauschale Gewährleistungsrückstellungen

Die Rückstellungen werden für Risiken und Mängel geringfügigerer Natur angesetzt, die auf der Grundlage von Erfahrungswerten generell in jeder verkauften WEA auftreten. Die Bildung pauschaler Gewährleistungsrückstellungen stellt sich wie folgt dar: Für aufgestellte Anlagen werden die zu erwartenden Istkosten der Gewährleistung für den gesamten gesetzlichen Gewährleistungszeitraum von 2 Jahren zurückgestellt. Die zugrunde gelegten Istkosten sind auf Grundlage von Erfahrungen in der Vergangenheit ermittelt worden und werden fortlaufend überprüft. Wegen der damit verbundenen Unsicherheiten können die geschätzten Kosten und somit die Höhe der Rückstellungen von den Istkosten abweichen.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden nur dann erfasst, wenn seitens des Konzerns eine vertragliche oder faktische Verpflichtung besteht. Das ist dann der Fall, wenn ein detaillierter formaler Plan das betroffene Geschäft bzw. den betroffenen Geschäftsbereich, den Standort und die Zahl der betroffenen Mitarbeiter identifiziert, eine detaillierte Schätzung der anfallenden Kosten vorliegt, ein angemessener Zeitrahmen vorgegeben ist und die betroffenen Mitarbeiter über die wichtigsten Aspekte des Plans unterrichtet worden sind.

3.9. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Senvion hat mit Santander Factoring Y Confirming S.A. ein echtes Reverse-Factoring Programm abgeschlossen. Am 31. Dezember 2017 betrug die Inanspruchnahme 34,2 Mio. EUR.

Dieses Programm ermöglicht längere Zahlungsziele für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Senvions Lieferanten verfügen dadurch über eine verbesserte Liquidität und Rentabilität und profitieren zusätzlich von der Senkung der Finanzierungskosten bei früheren Zahlungen. Die ursprünglichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden weiterhin wie vor der Übertragung passivisch als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen der Reverse-Factoring Vereinbarung ausgewiesen. Das Reverse Factoring schafft nicht explizit eine individuelle oder zusätzliche Verpflichtung für Senvion und es entsteht keine wesentliche Änderung der Konditionen. Somit ergibt sich keine Finanzielle Verbindlichkeit im Sinne des IAS 39 gegenüber Santander.

3.10. Umsatzrealisierung

Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen, Lizenzerlöse, Stromerlöse und Erlöse aus Service- und Wartungsverträgen ausgewiesen.

Windenergieanlagen

Erlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen umfassen Herstellung, Lieferung und Errichtung von Windenergieanlagen. In einem begrenzten Umfang verkauft Senvion auch einzelne Komponenten von und Ersatzteile für Windenergieanlagen.

Herstellung, Lieferung und Errichtung von Windenergieanlagen beruhen grundsätzlich auf Festpreisverträgen. Wenn das Ergebnis eines solchen Vertrages verlässlich geschätzt werden kann, werden die Erlöse aus dem Fertigungsauftrag gemäß IAS 11 entsprechend dem Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode, PoC). Das Ergebnis eines Fertigungsauftrages kann verlässlich geschätzt werden, wenn

- die gesamten Auftragserlöse verlässlich bewertet werden können,

- es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Vertrag dem Unternehmen zufließt,

- die bis zur Fertigstellung des Auftrags noch anfallenden Kosten und der Fertigstellungsgrad verlässlich bewertet werden können und

- die Auftragskosten eindeutig bestimmt und bewertet werden können, sodass die bislang entstandenen Auftragskosten mit früheren Schätzungen verglichen werden können.

Wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann (üblicherweise in den frühen Phasen eines Auftrages), sind Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich einbringbar sind.

Die Auftragserlöse entsprechen dem ursprünglich vertraglich vereinbarten Erlös sowie den Zahlungen für Abweichungen im Gesamtwerk, Ansprüche und Incentive-Zahlungen, sofern es wahrscheinlich ist, dass diese zu Erlösen führen, und soweit sie verlässlich ermittelt werden können.

Der Bilanzierungsgrundsatz für die Erfassung von Erlösen und die Methode zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads des Auftrags über den Verkauf von Windenergieanlagen sind nachstehend beschrieben:

Onshore-Anlagen

Bei Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode entsprechen die erfassten Umsatzerlöse den gesamten Auftragserlösen, multipliziert mit dem Fertigstellungsgrad, der anhand erreichter vorgegebener Meilensteine ermittelt wird. Senvion hat nachstehende individuelle Meilensteine identifiziert, die für die Gesamtfertigstellung des Auftrags von Bedeutung sind:

Meilensteine	Beschreibung
Transit	Einzelversand der Komponenten zum Standort
Lieferung an den Standort	Ankunft der vollständigen Komponenten am Standort
Installation	Errichtung der Windenergieanlage und Durchführung der Installationsarbeiten WEA wird auf das elektrische Energieversorgungsnetz zugeschaltet
Inbetriebnahme	Beginn des Probelaufs, Freigabe durch den Kunden nach vollständiger Errichtung
Endabnahme	Abschluss aller verbleibenden Arbeiten

Bei den nach dieser Meilenstein-Methode erfassten Umsatzerlösen handelt es sich um den Wert, der in dieser Phase eines Onshore-Windparkprojekts generiert wird.

Im Zusammenhang mit künftigen Aktivitäten oder für noch nicht vor Ort befindliche Projekte anfallende Kosten werden als Vorräte (unfertige Erzeugnisse) aktiviert.

Offshore-Anlagen

Bei Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode entsprechen die erfassten Umsatzerlöse den gesamten Auftragserlösen, multipliziert mit dem tatsächlichen Fertigstellungsgrad, der dem Verhältnis der bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zu den am Stichtag geschätzten gesamten Auftragskosten entspricht (Cost-to-Cost-Verfahren). Die Auftragskosten umfassen die direkt mit dem Vertrag verbundenen Kosten (Einzelkosten) sowie Kosten, die allgemein dem Vertrag zurechenbar sind (Gemeinkosten). Die direkt mit dem Vertrag verbundenen Kosten umfassen die Fertigungslöhne (einschließlich der Löhne und Gehälter für die Auftragsüberwachung), Kosten für Fertigungsmaterial sowie Kosten für das Design und die technische Unterstützung, die mit dem Projekt direkt zusammenhängen (Sonderkosten der Fertigung).

Da zwischen Offshore und Onshore WEA-Projekten ein großer Unterschied im Hinblick auf die vertraglichen Vereinbarungen, die Installations- und Fortschrittsrisiken, die Finanzierung und die Produktions- und Konstruktionsdauer sowie die Logistik- und Umweltrisiken besteht, gibt das Cost-to-Cost-Verfahren den tatsächlichen Fertigstellungsgrad am verlässlichsten an.

Die Projekte werden in der Bilanz als Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo und passivischem Saldo ausgewiesen. Sind die erfassten Umsatzerlöse höher als die in Rechnung gestellten Teilbeträge, wird der Auftrag mit aktivischem Saldo ausgewiesen. Sind die in Rechnung gestellten Teilbeträge höher als die erfassten Umsatzerlöse, wird der Auftrag mit passivischem Saldo ausgewiesen.

Einzelkomponenten und Einzelteile

Umsatzerlöse aus dem Verkauf einzelner Komponenten von Windenergieanlagen und von Ersatzteilen werden gemäß IAS 18 erfasst. Sie gelten zu dem Zeitpunkt als verkauft, ab dem wesentliche Risiken und Nutzen auf den Erwerber übergehen. Bei Verträgen, die unter Bedingungen stehen, erfolgt die Umsatzrealisierung erst, wenn alle wesentlichen Bedingungen erfüllt sind.

Lizenzerlöse, Stromerlöse und Erlöse aus Service und Wartung

Die Umsatzerlöse aus Lizenzen und Stromerlöse werden ebenfalls nach IAS 18 realisiert. Lizenzerlöse werden aus Stücklizenzen generiert. Die Erlöse aus Service- und Wartungsverträgen werden realisiert, soweit die jeweiligen Dienstleistungen erbracht sind, erhaltene Vorauszahlungen werden abgegrenzt.

Zinserträge

Zinserträge werden anhand des Effektivzinssatzes erfasst. Dabei handelt es sich um den Kalkulationszinssatz, mit dem die geschätzten zukünftigen Ein- und Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder gegebenenfalls eine kürzere Periode exakt auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswertes oder der finanziellen Verbindlichkeit zum Zeitpunkt der Erstbilanzierung abgezinst werden.

3.11. Ertragssteueraufwand

Tatsächliche Ertragssteuern

Tatsächliche Ertragsteuererstattungsansprüche und tatsächliche Ertragsteuerschulden für die laufende Periode werden mit dem Betrag bewertet, der erwartungsgemäß von den Finanzbehörden erstattet wird oder an diese gezahlt werden muss. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der Steuersätze und Steuergesetze, die zum Abschlussstichtag in den Ländern gelten, in denen der Konzern tätig ist und ein zu versteuerndes Einkommen generiert.

Latente Steuern

Latente Steuern werden unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode erfasst. Nach dieser Methode werden latente Steuern in der Regel auf temporäre Differenzen zwischen den Steuerbilanzwerten von Vermögenswerten und Schulden und deren bilanziellen Buchwerten erfasst.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt, außer:

- wenn die latente Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes resultiert oder aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst,

- in Bezug auf zu versteuernde temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Differenzen, noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und noch nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße bilanziert, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, die nicht genutzten steuerlichen Verluste und die nicht genutzten Steuergutschriften verwendet werden können, außer:

- wenn der latente Steueranspruch bezogen auf die abzugsfähige temporäre Differenz aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall resultiert, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

- in Bezug auf abzugsfähige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden oder kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten.

Latente Steuern, die sich auf erfolgsneutral erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls erfolgsneutral verbucht. Latente Steuern werden dabei entsprechend dem ihnen zugrunde liegenden Geschäftsvorfall entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene latente Steuervorteile, die die Kriterien für einen gesonderten Ansatz zum Zeitpunkt des Erwerbs nicht erfüllen, werden in Folgeperioden angesetzt, sofern sich dies aus neuen Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden, ergibt.

3.12. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, der Errichtung oder der Fertigung eines Vermögenswertes zugerechnet werden können, bei dem notwendigerweise eine erhebliche Zeit vergeht, bis er für die bestimmungsgemäße Verwendung oder den Verkauf bereitsteht, werden als Teil der Kosten des Vermögenswertes aktiviert. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Fremdkapitalkosten umfassen den Zinsaufwand sowie andere Kosten, die dem Konzern bei der Mittelaufnahme entstehen.

Nach Auffassung des Konzerns sind Vermögenswerte mit einer Konstruktions- oder Fertigungszeit von mehr als 12 Monaten qualifizierte Vermögenswerte. Zur Ermittlung der generell bei der Mittelaufnahme für die Aktivierung in Frage kommenden Fremdkapitalkosten berechnet der Konzern den gewichteten Durchschnitt der Fremdkapitalkosten, der dann als Kapitalisierungszinssatz auf die qualifizierten Vermögenswerte angesetzt wird. Der gewichtete Durchschnitt der Fremdkapitalkosten wird, sofern angemessen, für jedes Tochterunternehmen gesondert ermittelt.

3.13. Zuwendungen der öffentlichen Hand (Investitionszuschüsse)

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nach dem Charakter der geförderten Ausgaben bilanziert. Soweit die Förderungen auf bilanzierte Vermögenswerte entfallen, mindern die erhaltenen Zuwendungen die Anschaffungskosten der geförderten Vermögenswerte. Zuwendungen, die als Aufwandszuschuss gewährt werden, werden im Geschäftsjahr, in dem die bezuschussten Aufwendungen angefallen sind, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

3.14. Transaktionen in Fremdwährung

Der Konzernabschluss wird in EURO aufgestellt, dieses ist auch die funktionale Währung des Mutterunternehmens. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.

Geschäftsvorfälle und Salden

Fremdwährungstransaktionen werden von Senvion TopCo und den Tochterunternehmen zunächst mit dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden im Periodenergebnis erfasst.

Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalles umgerechnet.

Konzernunternehmen

Im Rahmen der Konsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Geschäftsbetriebe zum Abschlussstichtagskurs und die Gewinn- und Verlustrechnungen zum monatlichen Durchschnittswechselkurs in EUR umgerechnet. Am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Berichtigungen des Buchwerts der Vermögenswerte und Schulden, die aus dem Erwerb ausländischer Geschäftsbetriebe resultieren, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Alle sich bei der Konsolidierung ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Beim Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebes werden die Komponenten des sonstigen Ergebnisses, die sich auf diesen bestimmten ausländischen Geschäftsbetrieb beziehen, in die Gewinn- und Verlustrechnung ungegliedert.

3.15. Sondereffekte aus der Reorganisation

Senvion weist Posten, die hinsichtlich ihrer Art, ihres Umfangs oder ihrer Häufigkeit ungewöhnlich sind, separat aus, um ein besseres Verständnis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Konzerns zu ermöglichen (siehe Abschnitt 4.5 Restrukturierungsaufwand).

3.16. Anteilsbasierte Vergütung

Mitarbeiter (einschließlich der Führungskräfte) erhalten anteilsbasierte Vergütungen als Entlohnung für ihre Leistung, welche in Bar erfüllt werden.

Für diese Transaktionen mit Barausgleich wird eine Rückstellung zum beizulegenden Zeitwert gebildet. Der beizulegende Zeitwert wird zum Zeitpunkt der Gewährung und an jedem Bilanzstichtag bis zum Erfüllungstag ermittelt, wobei Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes im Personalaufwand erfasst werden. Der beizulegende Zeitwert wird über den Zeitraum bis zum Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit erfolgswirksam unter Erfassung einer korrespondierenden Rückstellung verteilt. Der beizulegende Zeitwert wird unter Verwendung eines zweckmäßigen Bewertungsmodells (Black-Scholes-Bewertung) ermittelt. Siehe hierzu Abschnitt 5.4.2 'Rückstellungen'.

3.17. Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzinstrumente werden angesetzt, sobald eine Konzerngesellschaft Vertragspartei eines Finanzinstruments wird. Finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich bei Lieferung, d. h. zum Erfüllungsstichtag, bilanziert. Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen; sie werden nur saldiert, sofern ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

Die Finanzinstrumente umfassen einerseits liquide Mittel, Forderungen, an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente (d. h. Beteiligungen an Projektgesellschaften) und sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie finanzielle Verbindlichkeiten und Kredite, soweit diese auf einem Vertrag beruhen. Die erstmalige Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt zum Zeitwert zuzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten, sofern die finanziellen Vermögenswerte nicht der Kategorie "at fair value through profit and loss" zugeordnet werden. Die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt entweder zu Zeitwerten oder zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode in Abhängigkeit von der Zuordnung der einzelnen Finanzinstrumente zu den Kategorien nach IAS 39.

Finanzielle Schulden werden im Zeitpunkt der Erstbilanzierung zum Zeitwert abzüglich Transaktionskosten bewertet und in der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, sofern entweder die Rechte auf die aus den Vermögenswerten generierbaren Zahlungsströmen erloschen sind oder nahezu alle Risiken in einer Form auf einen Dritten übertragen wurden, so dass die Kriterien für eine Ausbuchung erfüllt sind. Finanzielle Schulden werden ausgebucht, wenn die Verpflichtungen entweder erloschen, aufgehoben oder abgelaufen sind.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Netto-Betrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken eingesetzt. Der Ansatz der derivativen Finanzinstrumente erfolgt dabei zum Zeitwert. Die Bilanzierung von Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente hängt davon ab, ob diese Instrumente als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden und die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 vorliegen.

Sind diese Voraussetzungen trotz eines bestehenden Sicherungszusammenhangs nicht gegeben, sind die derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "at fair value through profit and loss" zugeordnet, und die Zeitwertänderungen werden unmittelbar erfolgswirksam erfasst.

Der effektive Teil der Zeitwertänderung eines derivativen Finanzinstruments, das als Sicherungsinstrument bestimmt wurde und die Voraussetzungen für die Absicherung von Zahlungsströmen erfüllt (Cash Flow Hedge), wird unter Berücksichtigung des darauf entfallenden steuerlichen Effekts im sonstigen Ergebnis bilanziert. Der ineffektive Teil wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der effektive Teil wird nur dann ergebniswirksam, wenn auch das Grundgeschäft ergebniswirksam realisiert wird.

Der Konzern bewertet Finanzinstrumente, beispielsweise Derivate, zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert. Die Anhangsangaben zum beizulegenden Zeitwert für Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, oder deren beizulegender Zeitwert anzugeben ist, sind in den Abschnitten 7.2, Informationen über die Art und das Ausmaß der mit den Finanzinstrumenten verbundenen Risiken, sowie 7.3, Informationen über die Bedeutung der Finanzinstrumente für den Konzernabschluss, zusammengefasst.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenwert oder die Schuld oder, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, auf dem vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert oder die Schuld stattfindet. Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei wird die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und die jener nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering gehalten.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

- Stufe 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise

- Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist

- Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist.

Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.

3.18. Verwendung von Annahmen

Die Erstellung dieses Konzernabschlusses erfordert, dass das Management Schätzungen und Annahmen tätigt, von denen der Wert von Vermögenswerten und Schulden sowie die Höhe von Erträgen und Aufwendungen in den jeweiligen Geschäftsjahren abhängig sind. Wesentliche Schätzungen und Annahmen betreffen anteilsbasierte Vergütung (siehe Abschnitt 5.4.2 'Rückstellungen'), die Gewährleistungsrückstellungen (siehe Abschnitt 5.4.2, Rückstellungen), die Realisierung von Umsatzerlösen nach der Percentage-of-Completion-Methode (siehe Abschnitt 5.1.2, Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo und passivischem Saldo) und die Ertragsteuern (siehe Abschnitt 5.3.3, Ertragsteuern) und sind im Folgenden erläutert:

Anteilsbasierte Vergütung

Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwerts anteilsbasierter Vergütungen muss das am besten geeignete Bewertungsverfahren bestimmt werden, dies ist abhängig von den Bedingungen der Gewährung. Die Schätzung erfordert auch die Festlegung der am besten geeigneten Eingangsparameter für das Bewertungsmodell, einschließlich der Kursentwicklung der Senvion Aktien, die Entwicklung des "STOXX Europe Total Market Renewable Energy Equipment" Index, als auch die Korrelation und Volatilität zwischen der Entwicklung der Senvion Aktie und dem Index. Der beizulegende Zeitwert von Transaktionen mit Barausgleich am Gewährungstag wird unter Verwendung eines zweckmäßigen Bewertungsmodells ermittelt, der Konzern verwendet hierbei die Black-Scholes Methode. Die Annahmen und angewandten Verfahren für die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts anteilsbasierter Vergütungen werden in Abschnitt 5.4.2 'Rückstellungen' dargestellt.

Gewährleistungsrückstellungen

Einzelrückstellungen für Gewährleistung enthalten erwartete Material- und Personalkosten für die Behebung einzeln abgrenzbarer Schäden an Anlagen, die in die Gewährleistungsperiode fallen. Die Höhe der berücksichtigten Kosten basiert auf Schätzungen, wie der Zahl der betroffenen Anlagen sowie dem Umfang und der Komplexität der technischen Schäden.

Pauschalierte Gewährleistungsrückstellungen werden auf Basis von durchschnittlichen Reparaturkosten je Anlagenklasse im vergangenen Fünfjahreszeitraum gebildet.

Weitere Informationen sind Abschnitt 5.4.2, Rückstellungen, zu entnehmen.

Umsatzrealisierung nach der Percentage-of-Completion-Methode

Der Fertigstellungsgrad und die zu berücksichtigenden Umsatzerlöse werden auf Grundlage einer Vielzahl von Schätzungen bestimmt, z. B. der geschätzten noch anfallenden Kosten zur Fertigstellung des Auftrags. Infolgedessen hat der Konzern ein internes Planungs- und Berichtssystem implementiert, um angefallene und noch bis zur Fertigstellung anfallende Kosten angemessen zu bewerten. Der Konzern überprüft im Laufe des Projektfortschritts monatlich die Schätzungen der Auftragserlöse und Auftragskosten (siehe hierzu Abschnitt 5.1.2, Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo und passivischem Saldo).

Darüber hinaus wurde auch der den einzelnen Meilensteinen zugeordnete Fertigstellungsgrad einer Beurteilung unterzogen. Bei der Ermittlung des Fertigstellungsgrads pro Meilensteinereignis, der dann auf alle Projekte angewandt wird, hat das Management allgemeine technische Risiken im Rahmen der Fertigung, Logistik, Installation und Konstruktion sowie vertragliche Vereinbarungen mit den Kunden berücksichtigt.

Ertragssteuern

Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften, Änderungen des Steuerrechts sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Angesichts der großen Bandbreite internationaler Geschäftsbeziehungen ist es möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftige Änderungen solcher Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern. Der Konzern bildet, basierend auf vernünftigen Schätzungen, Rückstellungen für mögliche Auswirkungen steuerlicher Außenprüfungen in den Ländern, in denen er tätig ist. Die Höhe solcher Rückstellungen basiert auf verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Erfahrung aus früheren steuerlichen Außenprüfungen und unterschiedlichen Auslegungen der steuerrechtlichen Vorschriften durch das steuerpflichtige Unternehmen und die zuständige Steuerbehörde. Auch der Ansatz latenter Steueransprüche für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge wurde einer Beurteilung unterzogen. Damit soll festgestellt werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der nicht genutzte steuerliche Verlustvortrag verwendet werden kann (siehe Abschnitt 5.3.3, Ertragsteuern).

3.19. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die in der Kapitalflussrechnung des Konzerns ausgewiesenen Zahlungsmittel beinhalteten Barmittel und Bankguthaben. Kurzfristige Bankverbindlichkeiten wurden abgesetzt.

Bei der Ermittlung des Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit wurde die indirekte Methode gewählt. Die Kapitalflussrechnung beginnt mit dem Ergebnis vor Ertragsteuern. Die Mittelabflüsse aus Zinsen und Steuern wurden der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet und dort gesondert ausgewiesen.

3.20. Erstmalige Anwendung neuer und überarbeiteter Rechnungslegungsvorschriften

Der Konzern hat alle neuen und geänderten Standards und Interpretationen implementiert, die von der EU-Kommission übernommen wurden und im Geschäftsjahr 2017 anzuwenden waren.

IAS 7 - Bezüglich der Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" siehe Abschnitt 7.3 'Informationen über die Bedeutung der Finanzinstrumente für den Konzernabschluss'.

Am 1. Januar 2017 wurden die Änderungen an IAS 12 hinsichtlich des Ansatzes aktiver latenter Steuern auf temporäre Differenzen aus unrealisierten Verlusten wirksam. Der Konzern hat die Änderungen retrospektiv angewendet, jedoch führten die Änderungen zu keinen Effekten auf die Finanz- und Ertragslage.

Die erstmalige Anwendung weiterer neuer IFRS-Standards oder Interpretationen hatte keinen wesentlichen Auswirkungen auf das aktuelle Geschäftsjahr oder auf vergangene Geschäftsjahre.

3.21. Neue Rechnungslegungsstandards noch nicht angewandt

Grundlage der Rechnungslegung nach IFRS der Senvion TopCo sind entsprechend Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 die von der EU-Kommission im Rahmen des Endorsement-Verfahrens für die Europäische Union übernommenen Rechnungslegungsstandards und Interpretationen des IASB. Die durch das IASB neu herausgegebenen IFRS bzw. Überarbeitungen von IFRS sind erst nach einem entsprechenden Beschluss der Kommission im Rahmen des Endorsement-Verfahrens verpflichtend anzuwenden.

Die folgenden Standards und Interpretationen, die durch das IASB bzw. IFRIC veröffentlicht wurden, sind aufgrund der noch nicht erfolgten Anerkennung durch die EU bzw. des noch nicht eingetretenen Erstanwendungszeitpunkts noch nicht verpflichtend anzuwenden und werden vom Konzern auch nicht vorzeitig angewendet:

Standards/Interpretationen		Verbindliche Anwendung	Übernahme durch die EU-Kommission	Erwartete Effekte
IFRS 2	Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung - Änderung zu IFRS 2	1. Januar 2018	Ja	Keine Effekte
IFRS 9	Finanzinstrumente	1. Januar 2018	Ja	Siehe unten
IFRS 15	Erlöse aus Verträgen mit Kunden	1. Januar 2018	Ja	Siehe unten
	Klarstellung zu IFRS 15	1. Januar 2018	Ja
IFRS 16	Leasingverhältnisse	1. Januar 2019	Ja	Die Effekte werden zurzeit analysiert
Änderung zu IAS 28	Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures	1. Januar 2019	Nein	Keine wesentlichen Effekte
Änderungen zu IFRS 9	Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung	1. Januar 2019	Nein	Keine Effekte
Jährliche Verbesserungen	Verbesserungen der IFRS (2014-2016)
von IAS 28	Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures - Klarstellung das Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert auf Basis jedes einzelnen Investments bewertet werden dürfen	1. Januar 2018	Ja	Keine Effekte
IFRIC Interpretation 22	Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen	1. Januar 2018	Nein	Keine Effekte
IFRIC Interpretation 23	Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung	1. Januar 2019	Nein	Die Effekte werden zurzeit analysiert
Jährliche Verbesserungen	Verbesserungen der IFRS (2015-2017)	1. Januar 2019	Nein	Die Effekte werden zurzeit analysiert
IAS 19	Änderungen an IAS 19 in Bezug auf Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen	1. Januar 2019	Nein	Die Effekte werden zurzeit analysiert

IFRS 9 "Finanzinstrumente" ersetzt IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" sowie alle früheren Fassungen von IFRS 9 und wird im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr welches am 1 Januar 2018 beginnt berücksichtigt. In IFRS 9 sind alle drei Aspekte des Projekts Bilanzierung von Finanzinstrumenten zusammengeführt: Ansatz und Bewertung, Wertminderung und Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Die notwendigen Anpassungen aufgrund der erstmaligen Anwendung vom IFRS 9 werden keine wesentlichen Effekte auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das Eigenkapital haben.

IFRS 15 - ersetzt alle bisherigen IFRS-Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, inklusive IAS 11. Es wird ein fünfstufiges Rahmenmodell für die Erfassung von Umsatzerlösen eingeführt, außerdem wurden konkrete neue Leitlinien dazu aufgenommen, wann Umsatzerlöse in einer Weise erfasst werden können, die vergleichbar ist mit der aktuell vom Konzern verwendeten Percentage-of-Completion-Methode. Die Klarstellungen zu IFRS 15 beinhalten Änderungen, die mehrere Vorgehensweises zur Umsetzung des neuen Standards aufzeigen.

Der Konzern hat seine unterschiedlichen Umsatzströme analysiert und ermittelt wie diese durch die erstmalige Anwendung von IFRS 15 beeinflusst werden.

Umsätze aus dem Verkauf von Windkraftanlagen

Gemäß IFRS 15 stellt die Produktion, die Lieferung, die Installation und die Inbetriebnahme eine einzige gebündelte Leistungsverpflichtung dar. Auch geht die Verfügungsmacht über die Windenergieanlage auf den Kunden vor Fertigstellung aller Arbeiten über. Obwohl der Konzern in vielen ausländischen Ländern tätig ist und sich vertragliche Vereinbarungen und nationale Gesetze unterscheiden, hat Senvion in der Regel Anspruch auf Vergütung für soweit erbrachte Dienstleistungen und für gelieferte Komponente, wie beispielsweise durch vertraglich geregelter Teil- bzw. Vorauszahlungen. Daher erfüllt der Konzern seine Leistungsverpflichtung aus dem Verkauf von Windenergieanlagen über einen Zeitraum und wird daher weiterhin Umsätze aus dem Verkauf von Windenergieanlagen über einen Zeitraum erfassen.

Wir sind verpflichtet, den Leistungsfortschritt zur Erfüllung einer Leistungsverpflichtung, die über einen Zeitraum erfüllt wird, mit einer output- oder inputbasierten Methode zu messen. Vor der Anwendung von IFRS 15 wurde der Leistungsfortschritt mittels einer outputbasierten Methode (Meilensteine) für Onshore Anlagen ermittelt.

Auch nach IFRS 15 werden wir den Leistungsfortschritt weiterhin unter Anwendung einer outputbasierten Methode (Meilensteine) ermitteln, da diese Methode die geeignetste Messmethode zur Ermittlung des Fortschritts unserer vertraglichen Leistungsverpflichtung darstellt. Jedoch behalten wir in der Regel bis zur Inbetriebnahme auf der kundenspezifischen Baustelle die Verfügungsmacht über die produzierten Güter und erbrachten Leistungen. Dementsprechend werden die bisher, vor Anwendung des IFRS 15, verwendeten Milestones "Transit" und "Lieferung an den Standort" ab Anwendung des IFRS 15 von 2018 an nicht mehr berücksichtigt. Die Meilensteine Installation, Inbetriebnahme und Endabnahme bleiben unverändert. Diese Meilensteine stellen zutreffend den Fortschritt unserer vertraglichen Leistungsverpflichtung dar, da im Bewertungsprozess alle wesentlichen unfertigen Erzeugnisse und Aufwendungen, die auf den Kunden übertragen werden, berücksichtig werden. Diese Änderung der Bilanzierungsmethode beeinflusst nicht die Höhe der insgesamt zu erfassenden Umsatzerlöse sondern der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung ändert sich und führt zu einer Verschiebung von Umsatzerlösen, im Wesentlichen dadurch bedingt das in der Anfangsphase eines Projektes die Verfügungsmacht über die produzierten Güter und erbrachten Leistungen noch nicht an den Kunden übergeht.

Für den Offshore Bereich stellt die Ermittlung des Fertigstellungsgrad unter Berücksichtigung der bisher angefallenen Kosten über die Gesamtkosten ("Cost-to-Cost") weiterhin die geeignetste Messmethode dar. Dies ist dadurch bedingt, dass wir nach unseren Offshore Verträgen die Verfügungsmacht über die produzierten Güter und erbrachten Leistungen wesentlich früher an den Kunden übertragen als bei unseren Onshore Verträgen. Dementsprechend würde bei Anwendung einer outputbasierte Methode die zu Beginn des Vertrages angefallenen Kosten nicht angemessen berücksichtig werden, die dem Übertragen der Verfügungsmacht entsprechen. Jedoch wird der Konzern jeden einzelnen Offshore Vertrag dahingehend beurteilen, ob der Leistungsfortschritt zur Erfüllung einer Leistungsverpflichtung bis zur Fertigstellung der Arbeiten angemessener durch die Verwendung einer Cost-to-Cost Methode oder durch Anwendung eine andere Methode ermittelt wird.

- Umsätze aus Service- und Wartungsverträgen

Der Konzern wird seine Dienstleistungsverträge weiterhin als getrennte Verträge berücksichtigen, da er nicht eine Kombination mit den Verträgen aus dem Verkauf der Windenergieanlage in Betracht zieht.

Bei der Ausführung ihrer Dienstleistungsverträge führt der Konzern regelmäßig eine Vielzahl von Aktivitäten durch, die sich im Laufe des Vertragszeitraums gleichmäßig verteilen. Solche Aktivitäten können sowohl Wartungsarbeiten als auch Instandhaltungsleistungen beinhalten.

Als Ergebnis der Analysen werden die Umsätze aus Service- und Wartungsverträgen weiterhin über die Vertragslaufzeit erfasst, was weitestgehend im Einklang steht mit unserem Recht den Kunden die Dienstleistungen in Rechnung zu stellen, nachdem die vertragliche oder gesetzliche Gewährleistungspflicht, die in den Kaufverträgen geregelt sind, abgelaufen ist.

- Differenzierte Berücksichtigung von Vertragsstrafen / sonstige Verfügbarkeitsgarantien bei Onshore und Offshore Windenergieanlagen (WEA) sowie Dienstleistungsverträgen

Unsere Verträge können Zahlungsklauseln beinhalten für die wir in Anspruch genommen werden können, wenn wir nicht alle unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden erfüllen können. Zu Vertragsbeginn erwartet der Konzern nicht, für mögliche Vertragsstrafen aufgrund von verspätete Lieferungen aus Onshore/Offshore WEA-Kaufverträgen belangt zu werden. Dadurch werden in der Regel Vertragsstrafen zu Beginn des Vertragsabschlusses nicht vom Transaktionspreis abgezogen. Der Konzern beurteilt jedoch zu jedem Quartalsstichtag, ob eine mögliche Vertragsstrafe vom Kunden in Anspruch genommen werden kann. Insofern dieser Fall zutrifft, werden die Vertragsstrafen als eine Zahlung an unseren Kunden betrachtet, aufgrund des abgeschlossenen Kaufvertrags und daher bei der Bestimmung des Transaktionspreises mit berücksichtigt sowie vom Umsatz abgezogen.

Hinsichtlich der Strafen für Verfügbarkeitsgarantien, wird der Konzern die Umsätze reduzieren sobald sich herausstellt, dass die Strafen gezahlt werden müssen. Insofern die Umsätze über die Vertragslaufzeit vereinnahmt werden, beeinflussen die Strafen den Transaktionspreis und werden daher proportional zum Leistungsfortschritt erfasst. Diese Änderung der Bilanzierungsmethode wird nicht zu einer Änderung des Zeitpunkts der Umsatzrealisierung führen, jedoch kann sich der Gesamtbetrag des Umsatzes ändern, da der Transaktionspreis ebenfalls angepasst wird.

Im Gegensatz zu den Vertragsstrafen sind Sonderzahlungen aufgrund von vereinbarten Verfügbarkeiten sehr anfällig von äußeren Faktoren, die der Konzern nicht beeinflussen kann und werden daher erst dann als variable Vergütung berücksichtigt, wenn wir sie erhalten. Dann erhöhen sie den Transaktionspreis.

Wenn der IFRS 15 im Geschäftsjahr 2017 angewendet worden wäre, dann wären die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2017 um 66,7 Mio. EUR (davon 19,8 Mio. EUR aufgrund der Umgliederung der Aufwendungen für Ertragsausfälle aus den Materialaufwendungen/Aufwand für bezogene Leistungen in Umsatzerlöse) niedriger, die Materialaufwendungen/Aufwand für bezogene Leistungen wären um 63,4 Mio. EUR geringer (davon 19,8 Mio. EUR aufgrund der Umgliederung der Aufwendungen für Ertragsausfälle aus den Materialaufwendungen/Aufwand für bezogene Leistungen in Umsatzerlöse), die Vorräte wären zum Bilanzstichtag um 64,3 Mio. EUR höher, die Forderungen mit aktivischem Saldo wären um 1,1 Mio. EUR geringer, die Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo wären um 133,3 Mio. EUR niedriger, die erhaltenen Anzahlungen würden um 203,0 Mio. EUR ansteigen und die Marge des Onshore Segment würde um 3,3 Mio. EUR sinken.

Die Änderung der Umsatzermittlung gemäß IFRS 15 wird retrospektiv angewendet, dabei wird der kumulative Umstellungseffekt in Höhe von 6,4 Mio. EUR in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2018 im erwirtschafteten Konzerneigenkapital erfasst. Daraus folgt, dass die berichteten Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2017 die gemäß IAS 11/18 ermittelt wurden nicht angepasst werden um die Änderungen gemäß IFRS 15 zu reflektieren.

Die gemäß IFRS 15 geforderten detaillierteren Ausweis- und Angabepflichten stellen eine weitere Änderung zur bisherigen Bilanzierungspraxis dar.

Die nachfolgenden alternativen Leistungskennzahlen werden durch die vorstehende Änderung der Umsatzrealisierung gemäß IFRS 15 beeinflusst:

- Net Firm order(s)

- Eigenkapitalquote

- Bereinigtes EBIT and EBITDA

- Net Working Capital

- Deckungsbeitrag I

- Bruttomarge

Für die Definition dieser alternativen Leistungskennzahlen siehe Abschnitt 3 "Alternative Leistungskennzahlen" im Konzernlagebericht.

IFRS 16 "Leasingverhältnisse" wurde im Januar 2016 erlassen und ersetzt IAS 17 "Leasingverhältnisse", IFRIC 4 "Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält", SIC-15 Mietleasingverhältnisse - Anreizvereinbarungen" und SIC-27 "Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen".

IFRS 16 legt die Grundsätze für die Erfassung, Bewertung, Darstellung und Anhangsangaben von Leasingverhältnissen fest und verlangt von den Leasingnehmern, alle Leasingverhältnisse in der Bilanz auszuweisen, ähnlich der Bilanzierung von Finanzierungsleasingverhältnissen gemäß IAS 17. Der Standard umfasst zwei Ausnahmen für die Bilanzierung beim Leasingnehmer. Zum einen Leasingverhältnisse von "niedrigwertigen" Vermögenswerten (z. B. Personal Computern) und zum anderen kurzfristige Leasingverhältnisse (d.h. Leasingverhältnisse mit einer Leasinglaufzeit von 12 Monaten oder weniger). Zu Beginn eines Leasingverhältnisses erfasst der Leasingnehmer für die Leasingzahlung eine Verbindlichkeit (d.h. die Leasingverbindlichkeit) und einen Vermögenswert, der das Recht zur Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts während der Laufzeit des Leasingverhältnisses darstellt (d.h. Vermögenswert für das Nutzungsrecht). Der Leasingnehmer ist verpflichtet den Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit und die Abschreibung für den Vermögenswert auf das Nutzungsrecht gesondert abzubilden.

Der Leasingnehmer ist auch verpflichtet, die Leasingverbindlichkeit bei Eintritt bestimmter Ereignisse (z. B. eine Änderung der Leasinglaufzeit, eine Änderung der zukünftigen Leasingzahlungen, die sich aus einer Index- oder Kursänderung ergeben, die zur Festsetzung dieser Zahlungen verwendet wurde) neu zu bewerten. Der Leasingnehmer erfasst in der Regel den Betrag der Neubewertung der Leasingverbindlichkeit als Anpassung an den Vermögenswert auf das Nutzungsrecht an.

IFRS 16 verlangt auch beim Leasingnehmer und Leasinggeber umfangreichere Angaben als der IAS 17.

Der neue Standard räumt den Leasingnehmern ein Wahlrecht zum Zeitpunkt des Übergangs ein und erlaubt somit gewisse Erleichterungen. Dabei ist es möglich entweder einen vollständig retrospektiven Ansatz oder einen modifizierten retrospektiven Ansatz für bestehende Leasingverhältnisse anzuwenden.

Der Konzern mit der Implementierung von IFRS 16, welcher ab dem 1. Januar 2019 anwendbar ist, begonnen, erwartet aber, dass im Rahmen des neuen Modells die meisten ihrer Operating-Leasingvereinbarungen, die im Anhang unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Abschnitt 6 "Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen" erläutert sind, nach IFRS 16 bilanziert werden.

Die IFRIC Interpretation 22 "Fremdwährungstransaktionen und im Voraus erbrachte oder erhaltene Gegenleistungen" wird klargestellt das der Kassakurs bei der erstmaligen Erfassung des dazugehörigen Vermögenswert, Aufwand oder Ertrag (oder ein Teil davon) bei der Ausbuchung des nicht monetären Vermögenswerts oder der nicht monetären Verbindlichkeit aus der im Voraus erbrachten oder erhaltenen Gegenleistung, der Transaktionszeitpunkt ist in dem das Unternehmen den nicht monetäre Vermögenswert bzw. die nicht monetäre Schuld erstmals erfasst. Sofern die Anzahlung in mehreren Teilzahlungen erfolgt, muss das Unternehmen grundsätzlich für jede Teilzahlung den Wechselkurs zum maßgeblichen Zeitpunkt berücksichtigen. Der Konzern erwartet keine Auswirkungen auf die zukünftigen Berichtsperioden aus der Anwendung der neuen Interpretation, da die aktuellen Rechnungslegungsgrundsätze denen nach IFRIC 22 entsprechen.

4. Konzern-Gewinn und Verlustrechnung

Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2017 für den Erwerb der EUROS Gruppe am 21. November 2016 wurden Anpassungen retrospektiv nach IFRS 3.45ff vorgenommen und die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2016 angepasst. Zu den Einzelheiten siehe Abschnitt 2.3 "Konsolidierungskreis".

4.1. Umsatzerlöse

Die Unternehmen des Konzerns waren im Geschäftsjahr 2017 beinahe ausschließlich in der Entwicklung, Herstellung und Projektierung von Windenergieanlagen tätig.

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Erlöse aus dem Verkauf von Onshore Windenergieanlagen	1.226.864	1.629.578
Erlöse aus dem Verkauf von Offshore Windenergieanlagen	345.668	300.001
Service	308.364	276.293
Übrige	9.022	4.585
Umsatzerlöse	1.889.918	2.210.457

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Onshore-Windenergieanlagen nach geografischen Regionen:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Deutschland	516.410	420.359
Frankreich	184.910	191.753
Großbritannien	161.748	397.075
Norwegen	86.987	0
Belgien	54.217	44.404
Italien	49.708	54.593
Chile	37.104	0
Tschechische Republik	23.243	0
Rest der Welt	112.537	521.394
Erlöse aus dem Verkauf von Onshore Windenergieanlagen	1.226.864	1.629.578

Das Produktportfolio der Senvion Gruppe umfasst Windenergieanlagen von 2 bis 6,33 MW, die für unterschiedliche Windgeschwindigkeiten und Standorte optimiert sind.

- Das Modell MM82 hat eine Nennleistung von 2,05 MW, Nabenhöhen von 58,5 bis 80 Meter und einen Rotordurchmesser von 82 Meter.

- Das Modell MM92 hat eine Nennleistung von 2,05 MW, Nabenhöhen von 68 bis 100 Meter und einen Rotordurchmesser von 92,5 Meter.

- Das Modell MM100 hat eine Nennleistung von 1,8 MW (60 Hz) bzw. 2,0 MW (50 Hz), Nabenhöhen von 78 bis 100 Meter und einen Rotordurchmesser von 100 Meter.

- Das Modell 3.0M hat eine Nennleistung von 3 MW, eine Nabenhöhe von 100 Meter (60 Hz) bzw. 136 bis 139 Meter (50 Hz) und einen Rotordurchmesser von 122 Meter.

- Das Modell 3.2M hat eine Nennleistung von 3,2 MW, Nabenhöhen von 136 bis 139 Meter und einen Rotordurchmesser von 122 Meter.

- Das Modell 3.4M hat eine Nennleistung von 3,4 MW, Nabenhöhen von 78 bis 143 Meter und einen Rotordurchmesser zwischen 104 und 140 Meter.

- Unser Offshore-Portfolio besteht aus den Modellen der Baureihe 5M mit einer Ausgangsleistung von 5 MW sowie der Baureihe 6.XM, zu der die Modelle Senvion 6.2M126, Senvion 6.2M152 und Senvion 6.3M152 mit 6,33 MW gehören.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen nach WEA-Typ:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
3.4M	459.523	240.819
6M	345.668	300.001
MM92	266.193	568.728
MM100	194.375	168.834
3.2M	170.528	419.029
3M	84.246	88.057
MM82	46.308	144.111
3.6M	5.691	0
Erlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen	1.572.532	1.929.579

4.2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Versicherungsentschädigungen/Schadenersatz	12.117	21.431
Erträge aus Währungsdifferenzen	18.060	12.870
Investitionszulagen, Zulagen für Forschung & Entwicklung	2.316	3.373
Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen	1.316	176
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	786	913
Erträge aus Sicherungsgeschäften	0	1.478
Übrige	13.601	5.650
	48.196	45.891

Durch Währungsumrechnung bedingte Verluste sind in Abschnitt 4.4 erläutert.

4.3. Personalaufwand

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Löhne und Gehälter	215.261	214.504
Soziale Abgaben	44.299	40.914
	259.560	255.418

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2017 betrug 4.575 (Vorjahr: 4.135). Davon beträgt die durchschnittliche Anzahl der Angestellten 2.264 (Vorjahr: 2.114) und der gewerblichen Mitarbeiter 2.309 (Vorjahr: 2.021).

Die Arbeitgeberbeiträge der Gesellschaft zur gesetzlichen Rentenversicherung belaufen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 11,3 Mio. EUR (Vorjahr: 11,1 Mio. EUR)

4.4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Rechts- und Beratungskosten	34.631	50.898
Fremdleistungen	15.318	37.985
Raum- und Grundstückskosten	19.190	16.983
Reisekosten	14.608	13.933
Aufwendungen aus Wechselkursänderungen	18.883	13.535
EDV- & Telekommunikationskosten	17.563	11.830
Schadenersatz für Leistungsausfall	10.784	11.121
Fortbildungskosten und Personalbeschaffung	7.566	10.161
Kraftfahrzeugkosten	9.835	8.729
Ausbuchung/Wertberichtigung von Forderungen	5.102	2.735
Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften	184	91
Übrige	19.762	26.027
	173.426	204.028

4.5. Restrukturierungsaufwand

Am 13. März 2017 stellte Senvion ein extensives Programm vor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Die geplanten Maßnahmen führen unter anderem zu einem Stellenabbau an den deutschen Produktionsstandorten Husum, Trampe und Bremerhaven und zu einer Stellenverlagerung in Niedriglohnländer, was zu einem geplanten Abbau von 660 Stellen führen wird. Zum Stichtag hat Senvion 299 Positionen dieses Programms reduziert, von denen sich 87 % auf Deutschland und 13 % auf andere Standorte verteilen. Weitere Positionen infolge der Schließung der Rotorblattproduktion in Bremerhaven werden in 2018 folgen. Die Schließung der Produktionsstandorte in Husum und Trampe ist abgeschlossen und die meisten anderen Maßnahmen befinden sich in der Endphase (siehe Abschnitt 5.2 'Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte'). Die Umstrukturierungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 53.838 Tsd. EUR und setzen sich aus Mitarbeiterabfindungen in Höhe von 33.729 Tsd. EUR, Rechts- und Beratungskosten von 10.194 Tsd. EUR, sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Rückzahlung staatlicher Zuschüsse von 5.794 Tsd. EUR und Aussonderungen, Abschreibungen von Beständen von 4.110 Tsd. EUR sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 11 Tsd. EUR zusammen.

4.6. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	Anhang	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Ergebnisanteil aus Gemeinschaftsunternehmen		-12	0
Zinsen und ähnliche Finanzerträge
Übrige		4,268	698
Zinsen und ähnliche Finanzaufwendungen
High Yield Bond	5.6	-41.165	-28.013
Avalprovisionen		-10.387	-11.465
Langfristige Darlehen gegenüber Beteiligungsunternehmen		0	-6.816
Abgegrenzte Finanzierungskosten für Avalkredite	5.4	-4.651	-5.133
Übrige		-8.425	-12.134
		-64.628	-63.561
Finanzergebnis		-60.372	-62.863

5. Konzernbilanz

5.1. Kurzfristige Vermögenswerte

5.1.1. Liquide Mittel

Der Zugang zu liquiden Mitteln war im Berichtsjahr nicht wesentlich eingeschränkt.

5.1.2. Fertigungsaufträge mit aktivischem und passivischem Saldo

Unter diesem Posten sind zum Bilanzstichtag unfertige Aufträge ausgewiesen, die nach der Percentage-of-Completion-Methode gemäß IAS 11 bilanziert sind. Erhaltene Anzahlungen auf diese bilanzierten Aufträge wurden unmittelbar von Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo abgesetzt.

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Fertigungsaufträge mit aktivischem oder passivischem Saldo	377.617	908.447
Abzüglich bereits erhaltener Anzahlungen	-509.584	-942.069
	-131.967	-33.622

Der Nettobetrag von -131.967 Tsd. EUR zum 31. Dezember 2017 (Vorjahr: -33.622 Tsd. EUR) setzt sich zusammen aus Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo in Höhe von 6.822 Tsd. EUR (Vorjahr: 88.626 Tsd. EUR) sowie aus Fertigungsaufträgen mit passivischem Saldo in Höhe von 138.789 Tsd. EUR (Vorjahr: 122.248 Tsd. EUR).

Im Geschäftsjahr 2017 wurden Einzelwertberichtigungen für Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo wie folgt gebildet:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Entwicklung Einzelwertberichtigung
Stand zu Beginn des Geschäftsjahres	100	538
Auflösungen und Inanspruchnahme	0	-438
Stand zum Ende des Geschäftsjahres	100	100

Die aus Fertigungsaufträgen erfassten Auftragserlöse betragen:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Auftragserlöse aus Fertigungsaufträgen	1.572.532	1.929.579

Die aus Fertigungsaufträgen erfassten angefallen Kosten sind wie folgt:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Kumulierte, angefallene Kosten für Fertigungsaufträge	529.590	909.260

5.1.3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen Kundenforderungen aus der Lieferung von Windenergieanlagen sowie aus Dienstleistungs- und Wartungsverträgen.

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (nach Einzelwertberichtigung)	198.704	167.973

Im Geschäftsjahr 2017 wurden Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt gebildet:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Entwicklung Einzelwertberichtigung
Stand zu Beginn des Geschäftsjahres	2.997	954
Auflösungen und Inanspruchnahme	-1.745	-164
Zuführungen	3.534	2.207
Stand zum Ende des Geschäftsjahres	4.786	2.997

Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

			Davon: Zum Abschlussstichtag vor und nach Einzelwertberichtigung und in den folgenden Zeiträumen überfällig
Tsd. EUR		Davon: Zum Abschlussstichtag nicht überfällig	Weniger als 30 Tage	Zwischen 30 und 180 Tagen	Mehr als 180 Tage
zum 31.12.2017
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigung	203.393	164.615	5.746	12.563	20.469
davon überfällig und nicht wertberichtigt	30.293	0	5.740	11.923	12.630
davon überfällig und wertberichtigt	8.485	0	6	640	7.839
Einzelwertberichtigungen	4.786	0	6	574	4.206
Buchwert der wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	198.704	164.615	5.740	11.989	16.263
zum 31.12.2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigung	170.970	134.193	13.630	8.615	14.532
davon überfällig und nicht wertberichtigt	21.754	-	13.630	4.722	3.402
davon überfällig und wertberichtigt	15.023	-	-	3.893	11.130
Einzelwertberichtigungen	2.997	-	-	16	2.981
Buchwert der wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	167.973	134.193	13.630	8.599	11.551

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gibt es zum Abschlussstichtag keine Hinweise darauf, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Weitere Informationen über die Behandlung von finanziellen Risiken siehe Abschnitt 7.2, Informationen über die Art und das Ausmaß der mit den Finanzinstrumenten verbundenen Risiken.

Der Konzern lässt sich in Abhängigkeit vom Ergebnis der Bonitätsprüfung von seinen Kunden Sicherheiten geben. Die Sicherheiten sind in der Regel in Form von Bankbürgschaften oder -garantien für den Kaufwert abzüglich der geleisteten Anzahlung zu leisten und nach Unterschrift des Kaufvertrags einzureichen. Aus diesem Grund übersteigt der Nominalwert der erhaltenen Sicherheiten üblicherweise den aktuellen Forderungsbestand. Zum 31. Dezember 2017 belief sich der Wert der erhaltenen Sicherheiten auf 1,423.48 Mio. EUR (Vorjahr: 1.655,6 Mio. EUR).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Konditionen neu verhandelt wurden und die ansonsten überfällig oder wertgemindert wären, waren zum 31. Dezember 2017 nicht im Bestand.

5.1.4. Vorräte

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	405.690	302.347
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	84.749	127.485
	490.439	429.832

Auf Vorräte wurden folgende Einzelwertberichtigungen vorgenommen:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Vorräte vor Wertberichtigung	521.155	471.701
davon nicht wertgemindert	482.717	419.539
davon wertgemindert	38.438	52.162
Wertberichtigung	-30.716	-41.869
	490.439	429.832

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 842.974 Tsd. EUR (Vorjahr: 1.271.577 Tsd. EUR).

5.1.5. Sonstige kurzfristigen Vermögenwerte

Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2017 Tsd. EUR
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente	2.075	3.273
Übrige	10.105	11.247
	12.180	14.520
Sonstige übrige Vermögenswerte
Forderungen aus sonstigen Steuern	24.222	65.617
Geleistete Anzahlungen auf Vorratsvermögen	5.862	10.847
Abgegrenzte Finanzierungskosten für Avalkredite	7.113	5.009
Übrige	13.239	17.452
	50.436	98.925

Am 12. August 2016 hat Senvion im Rahmen des Vorantreibens der Marktdurchdringung in neue Kernmärkte einen Asset Deal mit Kenersys India Private Limited, Pune, Indien, für den Erwerb von Produktionsanlagen und Infrastruktur von Gondelmanufaktur, Produktportfolio, Vorräte und Service-Operationen abgeschlossen. Die Transaktion unterliegt der aufschiebenden Bedingung (Closing Date). Im November 2016 hat Senvion einen Nachtrag zum Asset Deal vom 12. August 2016 abgeschlossen, in dem vereinbart wurde, dass das Inventar und die immateriellen Vermögenswerte vor dem Closing Date, bezüglich der aufschiebenden Bedingungen, übertragen werden, welche im Dezember 2016 erfüllt wurden. Die Vorauszahlung für die Vorräte in Höhe von 5,6 Mio. EUR und für die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 2,2 Mio. EUR (einschließlich Transaktionskosten) wurde bis zum 31. Dezember 2016 gezahlt und in den geleisteten Anzahlungen erfasst. Zum Abschlussstichtag waren noch nicht alle aufschiebenden Bedingungen des Erwerbs erfüllt. Der Konzern erwartet, dass der Abschluss des Erwerbs sowie die Berücksichtigung des Unternehmenszusammenschlusses im Konzernabschluss im ersten Halbjahr 2018 erfolgen.

5.2. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

In 2017 hat das Management im Zusammenhang mit dem bekanntgegebenen Restrukturierungsprogramm (siehe Abschnitt 4.5 'Restrukturierungsaufwand') beschlossen, die Grundstücke und Gebäude in Husum und Trampe nach Einstellung des Betriebes an den beiden Standorten zu verkaufen. Die Kriterien für die Einstufung als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert sieht das Management zum Stichtag als erfüllt, da:

- Die Grundstücke und Gebäude in Husum und Trampe im gegenwärtigen Zustand, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sind.

- Ein Verkaufsplan vorliegt und mit der Veräußerung innerhalb eines Jahres, ab dem Zeitpunkt der Einstufung, gerechnet wird

Der Buchwert in Höhe von 4.619 Tsd. EUR umfasst 3.400 Tsd. EUR für Grundstücke und Gebäude in Husum sowie 1.219 Tsd. EUR für Grundstücke und Gebäude in Trampe. Sämtliche Grundstücke und Gebäude sind dem Segment Onshore zuzuordnen.

5.3. Langfristige Vermögenswerte

5.3.1. Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungskosten auf 67.653 Tsd. EUR. (Vorjahr: 68.282 Tsd. EUR.)

Von den Entwicklungskosten wurden im Geschäftsjahr 2017 41.533 Tsd. EUR (Vorjahr: 45.077 Tsd. EUR) aktiviert. Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 19.861 Tsd. EUR (Vorjahr: 23.958 Tsd. EUR), davon entfallen 2.351 Tsd. EUR auf Wertminderungen.

Weitere Technologien, welche durch den Erwerb der Senvion GmbH Gruppe übernommen wurden, sind im Geschäftsjahr 2017 um 80.479 Tsd. EUR abgeschrieben worden (Vorjahr: 90.908 Tsd. EUR). Die Abschreibungen auf Kundenbeziehungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 11.592 Tsd. EUR (Vorjahr: 12.074 Tsd. EUR).

5.3.2. Sachanlagen

Die Grundstücke und Gebäude betreffen im Wesentlichen die konzerneigenen Produktionsstandorte und Verwaltungsgebäude. Die technischen Anlagen und Maschinen beinhalten hauptsächlich Anlagen zur Fertigung von Windenergieanlagen. Eigenleistungen wurden im laufenden Jahr und auch in den Vorjahren nicht aktiviert.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden Wertminderungen in Höhe von 2.364 Tsd. EUR erfasst, diese entfallen im Wesentlichen auf Rotorblattformen.

Die Anlagen im Bau betreffen zum Bilanzstichtag im Wesentlichen Ausgaben für den Bau von Rotorblattformen.

Im Geschäftsjahr 2017 dienen Grundstücke und Gebäude des Konzerns in Höhe von 46.678 Tsd. EUR (Vorjahr: 46.478 Tsd. EUR) als Sicherheit (siehe Abschnitt 5.4, Langfristige Darlehen sowie Abschnitt 7.2, Informationen über die Art und das Ausmaß der mit den Finanzinstrumenten verbundenen Risiken).

Zuwendungen aus öffentlicher Hand

Im Geschäftsjahr 2017 erhielt Senvion innerhalb Deutschlands Zuwendungen in Höhe von 2.316 Tsd. EUR (Vorjahr: 3.373 Tsd. EUR).

Im Wesentlichen stehen die gewährten Mittel im Zusammenhang mit Entwicklungsvorhaben zur Weiterentwicklung von Anlagen-Komponenten.

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen des Konzerns

Anschaffungs- und Herstellungskosten	Stand 01.01.2017 Tsd. EUR	Zugänge Tsd. EUR	Umgliederungen Tsd. EUR	Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögensgegenstände Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	25.809	4.418	867	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.442	0	0	0
3. Markenname	2.521	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	189.376	0	0	0
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	598.947	41.533	0	0
6. Geleistete Anzahlungen	2.649	-327	-229	0
Summe immaterielle Vermögenswerte	821.744	45.624	638	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	118.477	1.030	14.690	-4.619
2. Technische Anlagen und Maschinen	89.761	20.065	17.605	0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	40.780	5.401	-531	0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.941	19.995	-32.402	0
Summe Sachanlagen	269.959	46.491	-638	-4.619
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	1.091.703	92.115	0	-4.619

Anschaffungs- und Herstellungskosten	Abgänge Tsd. EUR	Umrechnungsdifferenzen Tsd. EUR	Stand 31.12.2017 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	-573	-22	30.499
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	2.442
3. Markenname	0	0	2.521
4. Kundenbeziehungen	0	-3.255	186.121
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	0	0	640.480
6. Geleistete Anzahlungen	0	0	2.093
Summe immaterielle Vermögenswerte	-573	-3.277	864.156
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	-403	208	129.383
2. Technische Anlagen und Maschinen	-9.520	-65	117.846
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	-10.085	-344	35.221
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-2.690	-20	5.824
Summe Sachanlagen	-22.698	-221	288.274
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	-23.271	-3.498	1.152.430

Abschreibungen	Stand 01.01.2017 Tsd. EUR	Zugänge Tsd. EUR	Umgliederungen Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	10.555	8.059	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0
3. Markenname	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	20.766	11.592	0
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	185.762	100.340	0
6. Geleistete Anzahlungen	62	0	0
Summe immaterielle Vermögenswerte	217.145	119.991	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	6.521	5.351	-22
2. Technische Anlagen und Maschinen	28.898	23.661	12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	11.321	8.832	10
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0
Summe Sachanlagen	46.740	37.844	0
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	263.885	157.835	0

Abschreibungen	Abgänge Tsd. EUR	Umrechnungsdifferenzen Tsd. EUR	Stand 31.12.2017 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	-552	132	18.194
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0
3. Markenname	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	0	0	32.358
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	0	0	286.102
6. Geleistete Anzahlungen	0	0	62
Summe immaterielle Vermögenswerte	-552	132	336.716
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	-403	4	11.451
2. Technische Anlagen und Maschinen	-9.280	2	43.293
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	-9.785	-552	9.826
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau			0
Summe Sachanlagen	-19.468	-546	64.570
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	-20.020	-414	401.286

Buchwert	31.12.2016 Tsd. EUR	31.12.2017 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	15.253	12.305
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.442	2.442
3. Markenname	2.521	2.521
4. Kundenbeziehungen	168.610	153.763
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	413.185	354.378
6. Geleistete Anzahlungen	2.587	2.031
Summe immaterielle Vermögenswerte	604.598	527.440
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	111.956	117.932
2. Technische Anlagen und Maschinen	60.863	74.554
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	29.459	25.395
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.941	5.824
Summe Sachanlagen	223.219	223.705
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	827.817	751.145

Anschaffungs- und Herstellungskosten	Stand 01.01.2016 Tsd. EUR	Zugänge Tsd. EUR	Umgliederungen Tsd. EUR	Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögensgegenstände Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	19.237	2.743	2.000	2.140
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	2.442	0
3. Markenname	2.521	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	193.137	0	0	0
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	553.870	45.077	0	0
6. Geleistete Anzahlungen	2.186	2.587	0	-2.124
Summe immaterielle Vermögenswerte	770.951	50.407	4.442	16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	110.745	3.522	7.999	197
2. Technische Anlagen und Maschinen	58.541	30.688	3.474	1.455
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	30.148	13.286	0	70
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.081	7.149	0	-1.738
Summe Sachanlagen	216.515	54.645	11.473	-16
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	987.466	105.052	15.915	0

Anschaffungs- und Herstellungskosten	Abgänge Tsd. EUR	Umrechnungsdifferenzen Tsd. EUR	Stand 31.12.2016 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	-332	21	25.809
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	2.442
3. Markenname	0	0	2.521
4. Kundenbeziehungen	0	-3.761	189.376
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	0	0	598.947
6. Geleistete Anzahlungen	0	0	2.649
Summe immaterielle Vermögenswerte	-332	-3.740	821.744
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundxk	-4.317	331	118.477
2. Technische Anlagen und Maschinen	-4.818	421	89.761
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	-2.397	-327	40.780
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-1.551	0	20.941
Summe Sachanlagen	-13.083	425	269.959
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	-13.415	-3.315	1.091.703

Abschreibungen	Stand 01.01.2016 Tsd. EUR	Zugänge Tsd. EUR	Umgliederungen Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	4.106	6.642	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0
3. Markenname	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	8.692	12.074	0
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	70.896	114.866	0
6. Geleistete Anzahlungen	62	0	0
Summe immaterielle Vermögenswerte	83.756	133.582	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	5.703	4.838	47
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.852	19.429	347
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	4.762	8.969	-394
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
Summe Sachanlagen	23.317	33.236	0
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	107.073	166.818	0

Abschreibungen	Abgänge Tsd. EUR	Umrechnungsdifferenzen Tsd. EUR	Stand 31.12.2016 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	-204	11	10.555
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0
3. Markenname	0	0	0
4. Kundenbeziehungen	0	0	20.766
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	0	0	185.762
6. Geleistete Anzahlungen	0	0	62
Summe immaterielle Vermögenswerte	-204	11	217.145
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	-4.280	213	6.521
2. Technische Anlagen und Maschinen	-3.849	119	28.898
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	-1.759	-257	11.321
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
Summe Sachanlagen	-9.888	75	46.740
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	-10.092	86	263.885

Buchwert	31.12.2015 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Software und andere Lizenzen	15.131	15.254
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	2.442
3. Markenname	2.521	2.521
4. Kundenbeziehungen	184.445	168.610
5. Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	482.974	413.185
6. Geleistete Anzahlungen	2.124	2.587
Summe immaterielle Vermögenswerte	687.195	604.599
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund	105.042	111.956
2. Technische Anlagen und Maschinen	45.689	60.863
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	25.386	29.459
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.081	20.941
Summe Sachanlagen	193.198	223.219
Summe Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte	880.393	827.818

5.3.3. Ertragsteuern

Laufende und latente Steuern werden als Ertragsteuern ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich aus folgenden Posten zusammen:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Latente Steuern	32.714	11.132
davon aus temporäre Differenzen	32.719	6.810
davon aus steuerlichen Verlustvorträgen und Steuergutschriften	-5	4.322
Laufende Ertragsteuern	-5.433	-2.624
Laufende Ertragsteuern Vorjahre	871	15.342
Ertragsteuern	28.152	23.850

Ein wesentlicher Teil der Geschäftstätigkeit des Konzerns befindet sich in Deutschland und unterliegt der Besteuerung in Deutschland. Dementsprechend nutzt der Konzern den deutschen Steuersatz als Basisreferenz, um den erwarteten Ertragsteueraufwand zu berechnen.

Unverändert zum Vorjahr betrug der Körperschaftsteuersatz 2017 für Unternehmen in Deutschland 15% zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5% (Total: 15,825%). Inklusive Gewerbesteuer betrug der Gesamtsteuersatz 2017 des Konzerns 29,765% (Vorjahr: 29.715%).

Im Rahmen der Mindestbesteuerung sind die steuerlichen Verlustvorträge in Deutschland nur eingeschränkt nutzbar. Für eine positive Bemessungsgrundlage von bis zu 1 Mio. EUR gelten keine Einschränkungen. Darüber hinausgehende Beträge dürfen bis maximal 60 % mit vorhandenem Verlustvortrag verrechnet werden. Nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden in die Folgeperiode übertragen.

Es bestehen zudem Beschränkungen für die Abzugsfähigkeit des Nettozinsaufwands, dieser wird in die nächste Periode vorgetragen, sofern er in der laufenden Periode nicht genutzt werden konnte (Zinsschrankenregelung).

Die Auswirkungen von Steuersatzunterschieden im In- und Ausland werden in der folgenden Überleitung als Steuersatzdifferenzen ("Unterschiedliche ausländische Steuersätze") dargestellt:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
IFRS-Ergebnis vor Steuern von Einkommen und Ertrag	-118.508	-80.396
Erwartete Ertragsteuern	35.273	23.890
Ertragsteuern für Vorjahre	-4.254	1.248
Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben	-1.431	-687
Hinzurechnungen/Kürzungen Gewerbesteuer	-1.482	-2.155
Steuersatzänderung	134	-1.658
Unterschiedliche ausländische Steuersätze	-237	871
Wertkorrektur latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge	-6.325	-2.911
Sonstige Steuereffekte	5.960	0
Tatsächliche Ertragsteuern	514	5.252
	28.152	23.850

Der Ertragsteueraufwand für Vorjahre in Höhe von -4.254 Tsd. EUR (Vorjahr: 1.248 Tsd. EUR) betrifft laufende Steuererträge in Höhe von 871 Tsd. EUR (Vorjahr: Ertrag in Höhe von 15.326 Tsd. EUR) und latente Steueraufwendungen in Höhe von 5.125 Tsd. EUR, was im Wesentlichen auf die Berücksichtigung der Ergebnisse aus der letzten Betriebsprüfung in der Steuerbilanz und Steuererklärung 2016 (Vorjahr: Aufwand in Höhe von 14.078 Tsd. EUR) zurückzuführen ist. Der Anstieg der nicht bilanzierten aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus dem Nichtansatz von körperschaftsteuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 3.018 TEUR. Im Vorjahr war der Anstieg der nicht angesetzten aktiven latenten Steuern im Wesentlichen beeinflusst durch den Nichtansatz der aktiven latenten Steuern auf Zinsvorträge in Höhe von TEUR 5.159.

Steuervergünstigungen sind im Wesentlichen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte der RiaBlades S.A., Portugal, in Höhe von 4.755 Tsd. EUR, gewährt wurden. Weitere Steuergutschriften werden von der portugiesischen Steuerbehörde für das Anreizsystem zur Forschung und Entwicklung (SIFIDE II) in Höhe von 1.205 Tsd. EUR gewährt.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden folgenden Positionen zugeordnet:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Aktive latente Steuern
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften	11.918	13.977
Rückstellungen	1.600	2.653
Sachanlagen	566	630
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie gegenüber verbundenen Unternehmen	4.690	8.248
Sonstige	7.282	9.122
Summe aktive latente Steuern	26.056	34.630
Saldierung	-13.365	-34.630
Aktive latente Steuern nach Saldierung	12.691	0
Passive latente Steuern
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo	10.503	29.098
Technologie (inkl. aktivierte Entwicklungskosten)	152.546	175.536
Sachanlagen	373	18
Sonstige	225	3.615
Summe passive latente Steuern	163.647	208.267
Saldierung	-13.365	-34.630
Passive latente Steuern nach Saldierung	150.282	173.637

In den latenten Steuern sind passive latente Steuern in Höhe von 620 Tsd. EUR (Vorjahr: 702 Tsd. EUR) für im sonstigen Ergebnis erfasste temporäre Differenzen enthalten. Aktive latente Steuern, insbesondere aktive latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge, werden aufgrund erwarteter steuerpflichtiger Gewinne aus der Umkehrung von zu versteuernder temporärer Differenzen in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig steuerpflichtige Gewinne entstehen, gegen die die steuerlichen Verlustvorträge genutzt werden können. In Folge dessen wurden zum 31. Dezember 2017 keine aktiven latenten Steuern auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4.239 Tsd. EUR (Vorjahr: 1.221 Tsd. EUR) gebildet, aktive latente Steuern auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge wurden in Höhe von 622 Tsd. EUR (Vorjahr: 43 Tsd. EUR) und aktive latente Steuern auf Zinsvorträge in Höhe von 19.806 Tsd. EUR (Vorjahr: 17.073 Tsd. EUR) nicht angesetzt.

Gemäß IAS 12.39 sind latente Steuerschulden für zu versteuernde temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen (so genannte "Outside Basis Differences") zu erfassen, es sei denn das jeweilige Mutterunternehmen kann die Umkehrung dieser zu versteuernden temporären Differenzen kontrollieren und die Umkehrung solcher zu versteuernden temporären Differenzen ist in absehbarer Zukunft nicht wahrscheinlich. Da Senvion die Umkehrung relevanter temporärer Differenzen steuern kann und sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden, werden keine latenten Steuerschulden für "Outside Basis Differences" in Höhe von 812 TEUR (Vorjahr: 702 TEUR) gebildet.

5.4. Kurzfristige Verbindlichkeiten

5.4.1. Erhaltene Anzahlungen

Als erhaltene Anzahlungen werden Kundenvorauszahlungen für Aufträge ausgewiesen, für die keine Produktionstätigkeit vorliegt.

5.4.2. Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen verlief im Geschäftsjahr 2017 wie folgt.

	Stand 01.01.2017 Tsd. EUR	Zuführung Tsd. EUR	Verbrauch Tsd. EUR	Auflösung Tsd. EUR	Stand 31.12.2017 Tsd. EUR
Einzelrückstellungen Gewährleistung	230.901	82.717	132.831	0	180.787
Pauschalierte Gewährleistungen	28.041	63.642	22.620	169	68.894
Gewährleistungsrückstellung	258.942	146.359	155.451	169	249.681
Sonstige Rückstellungen	30.990	40.038	19.934	436	50.658
Rückstellungen gesamt	289.932	186.397	175.385	605	300.339

Die Einzelrückstellungen für Gewährleistung betragen zum 31. Dezember 2017 180,8 Mio. EUR (Vorjahr: 230,9 Mio. EUR).

Der Rückgang der Einzelrückstellungen für Gewährleistung ist im Wesentlichen auf die Auflösung einer Rückstellung bei den Offshore-Rotorblättern (WEA-Baureihe 6.XM) zurückzuführen. Dies konnte durch Optimierung der Produktionsleistung und dadurch der Verzicht auf zugekauften Rotorblättern durch Dritthersteller zusammen mit einer Kostenoptimierung bei der Umsetzung erreicht werden.

Auf der anderen Seite stehen gestiegene Einzelrückstellungen für Gewährleistungen im Hinblick auf technische Probleme in der elektrischen Anlage der WEA-Baureihe 3.XM und Probleme mit den Spoilern der Baureihe MM (beide Onshore), die vor allem auf gestiegene Kostenerwartungen zurückzuführen sind. Aufgrund der Designprobleme ist ein Austausch von elektrischen Komponenten in einem bestimmten Park geplant, während das Spoilerproblem in der gesamten Flotte gelöst wird. Die beschriebenen Probleme nahmen vor allem durch interne Kostenanpassungen und Vergleichsabschlüsse mit Kunden und Lieferanten zur Steigerung künftiger Auftragseingänge zu.

Der Anstieg der pauschalen Gewährleistungsrückstellungen spiegelt die zunehmende Zahl zu wartender Offshore-WEA und Garantieverlängerungen für Offshore-WEA wider. Die pauschalen Gewährleistungsrückstellungen für Onshore-WEA blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Die Zunahme sonstiger Rückstellungen betrifft Umstrukturierungsrückstellungen in Höhe von 17,3 Mio. EUR, die sich aus 15,6 Mio. EUR für Mitarbeiterabfindungen, aus 0,3 Mio. EUR für Rechts- und Beratungskosten sowie 1,4 Mio. EUR an sonstigen Kosten zusammensetzen. Die weitere Zunahme in Höhe von 17,4 Mio. EUR betrifft Gerichts- oder Schiedsverfahren.

Zusätzlich bilanziert Senvion eine Rückstellung in Höhe von 125 Tsd. EUR für anteilsbasierte Vergütungen (mit Barausgleich). Senvion hat in 2017 einen Long Term Incentive Plan für ausgewählte Mitarbeiter mit einer Laufzeit von 3 Jahren beschlossen (LTIP Mitarbeiter). Des Weiteren wurde ein Long Term Incentive Plan für Führungskräfte mit einer Laufzeit von 4 Jahren eingeführt (LTIP Führungskräfte).

Eine bestimmte Anzahl von Performance Shares ist hierbei für jeden Bezugsberechtigten festgesetzt worden. Die bedingt gewährten Performance Shares werden über die nächsten drei Jahre (LTIP Mitarbeiter) bzw. vier Jahre (LTIP Führungskräfte) zu jeweils einem Drittel bzw. einem Viertel bedingt gewährt, mit einem Performance-Faktor multipliziert und final zugeteilt ("Locked in shares"). Der Performance-Faktor ist abhängig von der Kursentwicklung der Senvion Aktie im Vergleich zur Entwicklung des "STOXX Europe Total Market Renewable Energy Equipment" im vergangenen Jahr.

Die endgültige Anzahl der Performance Shares, die aus der Summe der Locked in Shares besteht, wird nach einer Haltefrist von 3 Jahren (LTIP Angestellte) bzw. 4 Jahren (LTIO Führungskräfte) in Aktien umgewandelt und übertragen.

Im Falle eines Bad Leavers (Kündigung des Angestellten- bzw. Arbeitsverhältnisses durch den Bezugsberechtigten oder außerordentliche Kündigung des Bezugsberechtigen durch die Gesellschaft) verfallen sämtliche gewährten Performance Shares. Handelt es sich jedoch um einen Good Leaver (Eintritt in den Ruhestand, Vorruhestand, Erwerbsunfähigkeit, Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch die Gesellschaft mittels ordentlicher Kündigung, durch Abschluss eines Aufhebungsvertrages, Auslaufen des Arbeitsvertrages oder im Todesfall) werden die Locked in Shares entweder in Aktien umgewandelt oder über eine Barauszahlung abgegolten.

Die Anzahl der nach diesem Plan insgesamt ausgegebenen Performance Shares beträgt 427.770 Anteile und 422.324 Anteile. Der Wert eines bedingt gewährten Performance Shares variiert zwischen EUR 14,04 und EUR 14,10 (LTIP Mitarbeiter) und zwischen EUR 15,05 und EUR 15,11 (LTIP Führungskräfte).

Die Anzahl der ausstehenden Performance Share beträgt zum 31. Dezember 2017:

Plan	Anzahl der Anteile	Jahr der finalen Zuteilung
LTIP Angestellte	142.590	2017
	142.590	2018
	142.590	2019
LTIP Führungskräfte	105.581	2017
	105.581	2018
	105.581	2019
	105.581	2019

Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung zum 31. Dezember 2017 wurde unter Verwendung des Black-Scholes-Modells unter Berücksichtigung der Vertragsbedingungen ermittelt.

Die nachfolgende Tabelle stellt die verwendeten Eingangsparameter für das Modell für beide Pläne zum 31. Dezember 2017 dar.

Bewertungsstichtag	LTIP Mitarbeiter 31. Dezember 2017	LTIP Führungskräfte 31. Dezember 2017
Senvion Aktienkurs am Bewertungsstichtag	EUR 10,3	EUR 10,3
Risikofreier Zinssatz 3 Jahre (LTIP Angestellte/Risikofreier Zinssatz 4 Jahre (LTIP Führungskräfte)	0,18%	0,40%
Dividendenrendite	0,00%	0,00%
Erwartete Volatilität des Aktienkurses	32%	32%
Erwartete Volatilität des Indexes	24%	24%
Erwartete Restlaufzeit am Bewertungsstichtag	2 Jahre	3 Jahre

Der risikofreie Zinssatz ergab sich aus der Verzinsung von Bundeswertpapieren am Bewertungsstichtag. Die erwartete Volatilität basiert auf der Volatilität zwischen dem Aktienkurs der Senvion Aktie und dem Index im vergangenen Jahr.

Der im Geschäftsjahr insgesamt erfasste Personalaufwand im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütung beträgt:

Personalaufwand	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR
LTIP Angestellte	76.1
LTIP Führungskräfte	48.9

5.4.3. Umsatzabgrenzung

Als Umsatzabgrenzungen werden vorausbezahlte abgegrenzte Serviceerlöse ausgewiesen. Die Auflösung dieser Abgrenzungsposten erfolgt linear über die Laufzeit der zu erbringenden Serviceleistungen.

5.4.4. Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern

Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern betreffen im Wesentlichen laufende Steuern für vergangene Jahre.

5.4.5. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 ^* Tsd. EUR
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente	0	1
Sonstiges	8.512	15.723
	8.512	15.724
Sonstige übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern	35.084	29.608
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern	38.651	30.156
Übrige	1.408	8.161
	75.143	67.925

^* Der dargestellte Konzernabschluss enthält eine Ausweisänderung im Geschäftsjahr 2017 und 2016. Ab dem 1. Januar 2017 werden Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter nicht länger unter den sonstige finanzielle Verbindlichkeiten sondern unter den sonstigen übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Das Vorjahr wurde dementsprechend angepasst. Diese Änderung in der Darstellung soll zuverlässigere und relevantere Informationen liefern.

5.5. Langfristige Darlehen

Bei den langfristigen Darlehen in Höhe von 2.559 Tsd. EUR. (Vorjahr: 6.980 Tsd. EUR) handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Zinssätze für die Bankdarlehen lagen unverändert zwischen 3.64% und 5.5% per annum.

Mit Datum zum 5. Mai 2017 verlängerte und erneuerte der Konzern die bestehende syndizierte Kreditlinie über 950.000 Tsd. EUR. 825.000 Tsd. EUR davon können in Form von Avalen und 125.000 Tsd. EUR als Barkredit bis zum April 2022 in Anspruch genommen werden. Die im Rahmen der Verlängerung angefallenen Transaktionskosten von 7.089 Tsd. EUR wurden als abgegrenzte Finanzierungskosten aktiviert.

Zum 31. Dezember 2017 beliefen sich die kurzfristigen abgegrenzten Finanzierungskosten auf 4.332 Tsd. EUR (Vorjahr: 5.009 Tsd. EUR), die langfristigen abgegrenzten Finanzierungskosten auf 14.801 Tsd. EUR (Vorjahr: 11.687 Tsd. EUR). Zur Besicherung des syndizierten Kredites wurden die Rechte aus registrierten Patenten und Patentanmeldungen der Senvion GmbH an die Kreditgeber abgetreten und die liquiden Mittel der Senvion GmbH verpfändet. Daneben erhielt das Bankenkonsortium als zusätzliche Sicherheit eine Globalzession offener Forderungen der Senvion GmbH sowie eine Raum-Sicherungsübereignung der fertigen und halbfertigen Erzeugnisse sowie der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Die Kreditvereinbarung beinhaltet darüber hinaus übliche Kündigungsrechte für die Kreditgeber, die bei spezifischen Ausfallereignissen greifen. Dazu zählen unter anderem der Abschluss eines Beherrschungs- bzw. Gewinnabführungsvertrags, die Nichteinhaltung von bestimmten sogenannten Financial Covenants oder der Fall eines Change of Control. Darüber hinaus ist eine Dividendenzahlung nur im begrenzten Umfang möglich.

Die Inanspruchnahme der Kreditlinie ist in Abschnitt 7.2. 'Liquiditätsrisiko', eingehender erläutert.

5.6. Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Mit Wirkung zum 5. Mai 2017 wurde der ehemalige High Yield Bond mit einem Nennwert von 400 Mio. EUR und einer Laufzeit bis zum 15. November 2020 vorzeitig zurückgegeben. In diesem Zusammenhang wurde eine Vorfälligkeitsentschädigung von 13,8 Mio. EUR fällig. Zinsaufwendungen von 9.730 Tsd. EUR wurden vom 1. Januar 2017 bis zum 5. Mai 2017 berücksichtigt. Zusätzlich wurden Transaktionskosten in Höhe von 6.552 Tsd. EUR, welche bei Ausgabe unter Anwendung der Effektivzinsmethode berücksichtigt wurden, aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung des High Yield Bonds aufwandswirksam erfasst.

Gleichzeitig hat der Konzern einen neuen High Yield Bond zum Nennwert von 400 Mio. EUR und einer Laufzeit bis Oktober 2022 ausgegeben. Diese Anleihe ist mit einem (nominalen) festen Zinssatz von 3,875 % p. a. (früherer nominaler Zinssatz: 6,625 %) und einem effektiven Zinssatz von 4,31 % p. a. (früherer effektiver Zinssatz: 7,14 %) verzinst. Die unmittelbar dieser Transaktion zuordenbaren Transaktionskosten in Höhe von 8.422 Tsd. EUR wurden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 beträgt der Buchwert 392.483 Tsd. EUR (Vorjahr: 392.919 Tsd. EUR). Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 beträgt der beizulegende Zeitwert des High Yield Bond 376.520 Tsd. EUR (Vorjahr: 405.659 Tsd. EUR). Zinsaufwendungen von 11.066 Tsd. EUR wurden vom 5. Mai 2017 bis zum 31. Dezember 2017 erfasst.

Der Zinsaufwand mit Bezug auf dem High Yield Bond setzt sich wie folgt zusammen:

	01.01.2017 - 31.12.2017 k EUR
Zinsaufwand mit Bezug auf den ehemaligen HYB (bis 5. Mai 2017)	30.099
Zinsaufwand für den ehemaligen HYB (1. Januar- 5. Mai 2017)	9.730
Aufwandswirksam erfasste Transaktionskosten	6.552
Vorfälligkeitsentschädigung	13.817
Zinsaufwand mit Bezug auf den neuen HYB (ab dem 5. Mai 2017)	11.066
Zinsaufwand für den neuen HYB (5. Mai 2017-31. Dezember 2017)	11.066
	41.165

5.7. Eigenkapital

Die Veränderung der Eigenkapitalkomponenten ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Zum 31. Dezember 2017 beträgt das Stammkapital der Senvion TopCo unverändert 25.000 EUR gegenüber dem Geschäftsjahr 2016.

6. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanziellen Verpflichtungen

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen
Fälligkeit innerhalb eines Jahres	24.587	25.224
Fälligkeit innerhalb von 1 bis 5 Jahren	43.342	27.660
Fälligkeit später als 5 Jahre	39.853	40.276
	107.782	93.160
Abnahmeverpflichtungen
davon zum Erwerb von Vorräten	388.156	469.292
davon zum Erwerb von Sachanlagen	38.528	11.260
	426.684	480.552

Leasingverträge sind bei der Senvion TopCo und den in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen ausschließlich als Operating-Leasing ausgestaltet. Leasingzahlungen werden linear über die Vertragslaufzeit ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen betreffen im Wesentlichen die Verpflichtungen aus der Anmietung von Büro- und Lagerflächen. Für Leasing- und Mietverträge wurden im Geschäftsjahr 2017 Aufwendungen in Höhe von 29.529 Tsd. EUR erfasst (Vorjahr: 26.849 Tsd. EUR).

7. Finanzielle Risiken und Finanzinstrumente

7.1. Grundzüge des Risikomanagements

Der Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und der geplanten Transaktionen insbesondere Risiken aus Veränderungen der Rohstoff- und Einkaufspreise, Wechselkurse, Zinssätze und Börsenkurse. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Hierzu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden jedoch nur die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Cash Flow des Konzerns haben. Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Wechselkursrisiken im Wesentlichen im Zusammenhang mit Kundenkontrakten eingesetzt und kommen nicht für Handels- oder andere spekulative Zwecke zum Einsatz.

Die Grundzüge der Finanzpolitik wurden jährlich von der Geschäftsführung der Senvion GmbH festgelegt und durch den Aufsichtsrat überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risikomanagement obliegen dem Konzern-Treasury unter Einbeziehung des Konzern-Controllings. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch die Geschäftsführung der Senvion GmbH, der darüber hinaus regelmäßig über den Umfang und den Betrag des aktuellen Risiko Exposures informiert wird. Der Bereich Treasury betrachtet das effektive Management von Finanzinstrumenten und Marktrisiken als eine seiner Hauptaufgaben. Um die Auswirkungen der unterschiedlichen Gegebenheiten am Markt einschätzen zu können, werden Simulationsrechnungen unter Verwendung verschiedener Marktszenarien vorgenommen.

7.2. Informationen über die Art und das Ausmaß der mit den Finanzinstrumenten verbundenen Risiken

Das Bonitäts- und Ausfallrisiko wird laufend überwacht. Der Konzern prüft vor Abschluss von Kauf- und Lieferverträgen die Bonität von Kunden, Zulieferern und Sicherungsgebern im Rahmen eines standardisierten Bonitätsprüfungsprozesses, der unter anderem die Auswertung von Informationen externer Ratingagenturen, Auskunfteien sowie die Analyse von Finanzinformationen beinhaltet. Abhängig vom Ergebnis des Bonitätsprüfungsprozesses und unter Wesentlichkeitsgesichtspunkten verlangt der Konzern entsprechende Sicherheiten. Das Ergebnis des Bonitätsprüfungsprozesses wird für jeden Kunden dokumentiert.

Das Bonitäts- und Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte entspricht maximal den auf der Aktivseite ausgewiesenen Beträgen.

Währungsrisiken bestehen nur insoweit, als Lieferungen in Länder außerhalb des Euro-Raumes erfolgen oder grenzüberschreitende Lieferungen aus derartigen Ländern stattfinden. Die Risiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche von einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt.

IFRS 7 verlangt eine Währungssensitivitätsanalyse, die die Auswirkungen von hypothetischen Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis und das Eigenkapital zeigen. Die Fremdwährungssensitivität wird für die originären monetären Finanzinstrumente (Liquide Mittel, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Vermögenswerte und sonstige Verbindlichkeiten) durch Simulation einer 10-prozentigen Aufwertung bzw. Abwertung aller Fremdwährungen gegenüber der funktionalen Währung berechnet.

Die simulierte Aufwertung bzw. Abwertung hätte sich wie folgt zum 31. Dezember 2017 auf den Abschluss ausgewirkt:

Fremdwährungsrisiken

Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis für alle wesentlichen Fremdwährungen.

31.12.2017	USD	AUD	CAD	GBP
Sensitivitätsanalyse - Summe	Ergebnisauswirkung in Tsd. EUR
Wechselkurs + 10 %	-3.811	74	384	695
Wechselkurs - 10 %	4.658	-91	-470	-849
31.12.2016	USD	AUD	CAD	GBP
Sensitivitätsanalyse - Summe	Ergebnisauswirkung in Tsd. EUR
Wechselkurs + 10 %	1.876	41	-4.023	1.424
Wechselkurs - 10 %	-749	18	4.917	-1.314

Für Finanzinstrumente mit einer designierten Sicherungsbeziehung haben Wechselkursschwankungen keinen Einfluss auf das Konzernergebnis. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Einfluss auf das sonstige Ergebnis des Konzerneigenkapitals aufgrund von durch Wechselkursschwankungen bedingten Änderungen in der Markwertbewertung solcher Finanzinstrumente.

31.12.2017	Fair Value derivativer Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung
Sensitivitätsanalyse - Summe	Auswirkung auf das Eigenkapital in Tsd. EUR
Wechselkurs + 10 %	11.455
Wechselkurs - 10 %	-14.001
31.12.2016	Fair Value derivativer Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung
Sensitivitätsanalyse - Summe	Auswirkung auf das Eigenkapital in Tsd. EUR
Wechselkurs + 10 %	2.018
Wechselkurs - 10 %	-2.466

Ein Wechselkursrisiko für die Senvion Gruppe entsteht hauptsächlich aus dem operativen Geschäft, wenn Verträge nicht in EUR, sondern in einer anderen funktionalen Währung abgeschlossen werden. Die wesentlichen Risiken entstehen aus den in obiger Tabelle dargestellten Währungen. Die Identifizierung und Überwachung des potenziellen Risikos aus Geschäften und Zahlungen in Fremdwährungen erfolgt zentral durch den Bereich Treasury. Bezüglich dieser Fremdwährungstransaktionen erfolgt deshalb eine direkte Berichterstattung der Tochtergesellschaften bzw. Geschäftsbereiche an den Bereich Treasury. Senvion sichert einzelne Geschäfte und Zahlungen in Fremdwährungen gegen potentielle Risiken aus Wechselkursschwanken ab. Hierbei werden Zahlungsmittelzu- und -abflüsse derselben Währung gegeneinander aufgerechnet und im Anschluss das Net-Exposure pro Fremdwährung ermittelt und einzeln überwacht.

Die so ermittelte Risikoposition pro Fremdwährung wird durch den Bereich Treasury überwacht und gesteuert. Zur Begrenzung der Risiken schließt das Unternehmen Sicherungsgeschäfte ab. Zur Absicherung von Währungsrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit werden Devisentermingeschäfte, Devisenswapgeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und strukturierte Derivate eingesetzt.

Ein Abschluss oder Halten von Sicherungsgeschäften zu Handels- oder Spekulationszwecken ist nicht zulässig. Für derivative Finanzinstrumente, die die Voraussetzungen zum Hedge Accounting nicht erfüllen, kommt es zum Ausweis in der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten".

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko wird im Rahmen der rollierenden Liquiditätsplanung überwacht. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Anzahlungen der Kunden für die Projekte. Im Rahmen der Liquiditätsplanung werden die Ein- und Auszahlungen fortlaufend überwacht. Die Inanspruchnahme der syndizierten Kreditlinie sowie anderer Bürgschaften stellt sich zum 31. Dezember 2017 wie folgt dar:

31.12.2017	Kreditrahmen Mio. EUR	Inanspruchnahme Mio. EUR	Freie Linien Mio. EUR
Syndizierte Kreditlinie	950	598,2	351,8
- Avallinie	825	598,2	226,8
- Barlinie	125	0	125
Sonstige Avale	4,5	4,5 ^*	0
Gesamt	954,5	602,7	351,8

^* davon 0,1 Mio. EUR aus Mietbürgschaften

31.12.2016	Kreditrahmen Mio. EUR	Inanspruchnahme Mio. EUR	Freie Linien Mio. EUR
Syndizierte Kreditlinie	950,0	507,3	442,7
- Avallinie	825,0	507,3	317,7
- Barlinie	125,0	0,0	125,0
Sonstige Avale	7,4	2,4 ^*	5,0
Gesamt	957,4	509,7	447,7

^* davon 0,1 Mio. EUR aus Mietbürgschaften

Für weitere Informationen im Hinblick auf die Kreditfazilitäten wird auf Abschnitt 5.4, Langfristige Darlehen, Abschnitt 5.5, Langfristige Darlehen gegenüber Beteiligungsunternehmen, sowie Abschnitt 5.6, Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten, verwiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen für die originären finanziellen Verbindlichkeiten und derivativen Finanzinstrumente mit negativem Zeitwert der Senvion Gruppe. Derivate mit positiven Marktwerten stellen Vermögenswerte dar und werden daher nicht berücksichtigt.

Vertragliche Restlaufzeit der finanziellen Verbindlichkeiten

	Buchwert von 31.12.2016 Tsd. EUR	Zahlungsströme bis zu 1 Jahr Tsd. EUR	Zahlungsströme mehr als 1 bis zu 5 Jahre Tsd. EUR	Zahlungsströme mehr als 5 Jahre Tsd. EUR
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen	4.555	4.759	0	0
- davon Tilgungsleistungen		4.555	0	0
- davon Zinsleistungen		204	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	339.247	339.247	0	0
Derivate		0	0	0
Langfristige Darlehen	2.559	0	2.654	0
- davon Tilgungsleistungen		0	2.559	0
- davon Zinsleistungen		0	95	0
Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	392.483	18.994	476.854	0
- davon Tilgungsleistungen		0	400.000	0
- davon Zinsleistungen		18.994	76.854	0
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	8.512	8.512	0	0
Gesamt	747.356	395.265	959.016	0

	Buchwert von 31.12.2016 Tsd. EUR	Zahlungsströme bis zu 1 Jahr Tsd. EUR	Zahlungsströme mehr als 1 bis zu 5 Jahre Tsd. EUR	Zahlungsströme mehr als 5 Jahre Tsd. EUR
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen	7.566	8.020	0	0
- davon Tilgungsleistungen		7.566	0	0
- davon Zinsleistungen		454	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	430.829	430.829	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen	0	0	0	0
Derivate	1	1
Langfristige Darlehen	6.980	0	7.379	0
- davon Tilgungsleistungen		0	6.980	0
- davon Zinsleistungen		0	399	0
Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	392.919	26.500	480.604	0
- davon Tilgungsleistungen		0	400.000	0
- davon Zinsleistungen		26.500	80.604	0
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	15.723	15.723	0	0
Gesamt	855.017	482.072	487.983	0

Diese Darstellung zeigt die Finanzinstrumente, die zum 31. Dezember 2017 im Bestand waren und für die vertragliche Zahlungsverpflichtungen bestehen. Fremdwährungsbeträge sind mit dem jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet worden.

Zum 31. Dezember 2017 besteht eine Globalzession für offene Forderungen des Konzerns sowie eine Raum-Sicherungsübereignung der fertigen und halbfertigen Erzeugnisse sowie der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für den syndizierten Kredit. Außerdem wurden Anteile gewisser Tochterunternehmen des Konzerns sowie finanzielle Vermögenswerte und Patente gegenüber den Inhabern der Notes aus der hochverzinslichen Anleihe als Sicherheit gestellt (siehe Abschnitt 5.6, Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten).

Zum 31. Dezember 2017 wurden keine anderen finanziellen Vermögenswerte als Sicherheiten gestellt.

Zinsrisiko

Die Gesellschaft verfügt insgesamt über keine wesentlichen Verbindlichkeiten, die zinssensitiv reagieren, da alle Darlehen festverzinslich sind.

Die Erfassung, Bewertung und Überwachung des potenziellen Risikos aus Fremdfinanzierungsaktivitäten erfolgt zentral durch den Bereich Treasury. Zur Begrenzung der Zinsrisiken schließt das Unternehmen im Bedarfsfall Sicherungsgeschäfte ab. Zur Absicherung von wesentlichen Zinsänderungsrisiken können beispielsweise Zinsswaps, Zinscaps und Derivate eingesetzt werden. Ein Abschluss oder Halten von Sicherungsgeschäften zu Handels- oder Spekulationszwecken ist nicht zulässig.

Finanzderivate

In der nachstehenden Tabelle sind die Finanzderivate zum Stichtag 31. Dezember 2017 mit ihren Buchwerten und Nominalvolumina aufgeführt:

Derivative Finanzinstrumente	31.12.2017		31.12.2016
	Buchwert Tsd. EUR	Nominalvolumen Tsd. EUR	Buchwert Tsd. EUR	Nominalvolumen Tsd. EUR
Aktiva
Devisentermingeschäfte
Ohne Hedge Beziehung	0	0	918	51.198
Als Cash Flow Hedges			0	0
Devisenoptionsgeschäfte
Ohne Hedge Beziehung	0	0	0	0
Als Cash Flow Hedges	2.075	123.893	2.355	24.550
Liabilities
Devisentermingeschäfte
Ohne Hedge Beziehung	0	0	1	24.591
Als Cash Flow Hedges				0
Devisenoptionsgeschäfte
Ohne Hedge Beziehung	0	0	0	0
Als Cash Flow Hedges	0	0	0	0

Der effektive Teil der Marktwertveränderungen derivativer Finanzinstrumente, die sich auf einen Cash Flow Hedge beziehen, der erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst wurde, beträgt -198 Tsd. EUR (Vorjahr: -4.474 Tsd. EUR).

Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine Umgliederung in Höhe von 2.722 Tsd. EUR (Vorjahr: 4.859 Tsd. EUR) vom sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen des Cash Flow Hedging, welche in den "Umsatzerlösen" erfasst wurde, da die zugrunde liegenden Sicherungsgeschäfte auf Kundenverträge beruhen.

Per 31. Dezember 2017 bestanden keine ineffektiven Teile von Marktwertveränderungen der Sicherungsinstrumente im Rahmen des Cash-Flow-Hedging.

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Buchwerte der Cash Flow Hedges und wann diese erfolgswirksam werden:

Eintritt und GuV-Wirkung 31.12.2017	Buchwert Tsd. EUR	bis zu 1 Jahr Tsd. EUR	mehr als 1 bis zu 5 Jahre Tsd. EUR	mehr als 5 Jahre Tsd. EUR
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte	2.075	2.075	0	0
Verbindlichkeiten	0	0	0	0
31.12.2016
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte	2.355	2.355	0	0
Verbindlichkeiten	0	0	0	0

7.3. Informationen über die Bedeutung der Finanzinstrumente für den Konzernabschluss

Aus den nachfolgenden Tabellen sind, ausgehend von den relevanten Bilanzposten, die Zusammenhänge der Kategorisierung der Finanzinstrumente nach IFRS 7 und den Wertansätzen der Finanzinstrumente ersichtlich; ferner sind auch die liquiden Mittel aufgeführt, die keiner Kategorie des IAS 39 zuzuordnen sind:

		31.12.2017		31.12.2016
	Kategorie ^*	Buchwert Tsd. EUR	Fair value Tsd. EUR	Buchwert Tsd. EUR	Fair value Tsd. EUR
Liquide Mittel	n.a.	234.814	234.814	436.471	436.471
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo	L+R	6.822	6.822	88.626	88.626
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	L+R	198.704	198.704	167.973	167.973
Gewährte Darlehen	L+R	16.245	0	9.081	9.081
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - sonstige	L+R	8.321	8.328	9.885	9.885
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Darlehen	L+R	1.784	1.784	2.362	2.362
Sonstige Finanzanlagen	Afs	66	66	4.023	4.023
Summe L+R	L+R	466.756	-	718.421	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - derivative Finanzinstrumente	HfT	0	0	918	918
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - derivative Finanzinstrumente mit Hedge Beziehung	n.a.	2.075	2.075	2.355	2.355

^* L+R: loans and receivables (Kredite und Forderungen)

HfT: held for trading (Zu Handelszwecken gehalten)

Afs: Available-for-sale (Zur Veräußerung verfügbar)

Liquide Mittel, Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen und sonstige finanzielle Vermögenswerte haben überwiegend eine Laufzeit von nicht mehr als 12 Monaten. Daher entsprechen die Buchwerte zum jeweiligen Bilanzstichtag näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Forderungen entsprechen im Wesentlichen den Barwerten der mit diesen Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Parameter, welche markt- und partnerbezogene Veränderungen der Konditionen und Erwartungen reflektieren.

Hinsichtlich der finanziellen Verbindlichkeiten ergibt sich die folgende Darstellung:

		31.12.2017		31.12.2016
	Kategorie ^*	Buchwert Tsd. EUR	Fair value Tsd. EUR	Buchwert Tsd. EUR	Fair value Tsd. EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	OL	339.247	339.247	430.829	430.829
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen	OL	0	0	170	170
Langfristige Darlehen	OL	2.559	2.559	6.980	6.980
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	OL	392.483	376.520	392.919	405.659
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen	OL	4.555	4.555	7.566	7.566
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	OL	8.512	8.512	15.723	15.723
Total OL	OL	747.356	-	854.017	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - derivative Finanzinstrumente	HFT			1	1

^* OL: other liabilities (sonstige Verbindlichkeiten)

Aufgrund der kurzen Laufzeit der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen, langfristiger Darlehen sowie der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen.

Nachfolgend werden die zum jeweiligen Bilanzstichtag zum Zeitwert ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten entsprechend der Fair-Value-Hierarchie voneinander abgegrenzt. Dies impliziert eine Differenzierung von Finanzinstrumenten, deren beizulegende Zeitwerte auf aktiven Märkten zu beobachten sind (Stufe 1), deren beizulegende Zeitwerte sich nach beobachtbaren wesentlichen Inputdaten bestimmen (Stufe 2) und deren beizulegende Zeitwerte auf nicht-beobachtbaren wesentlichen Inputdatenbasieren (Stufe 3):

31.12.2017	Buchwert Tsd. EUR	Level 1 Tsd. EUR	Level 2 Tsd. EUR	Level 3 Tsd. EUR
Vermögenswerte bewerte bewertet zum Fair Value
Held for Trading (HfT)	0	0	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit Hedge Beziehung	2.075	0	2.075	0
Vermögenswerte Gesamt	2.075	0	2.075	0
Vermögenswerte bewertet zum Fair Value
Held for Trading (HfT)	0	0	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit Hedge Beziehung	0	0	0	0
Verbindlichkeiten Gesamt	0	0	0	0

31.12.2016	Buchwert Tsd. EUR	Level 1 Tsd. EUR	Level 2 Tsd. EUR	Level 3 Tsd. EUR
Vermögenswerte bewertet zum Fair Value
Held for Trading (HfT)	918	0	918	0
Derivative Finanzinstrumente mit Hedge Beziehung	2.355	0	2.355	0
Vermögenswerte Gesamt	3.273	0	3.273	0
Verbindlichkeiten bewertet zum Fair Value
Held for Trading (HfT)	1	0	1	0
Derivative Finanzinstrumente mit Hedge Beziehung	0	0	0	0
Verbindlichkeiten Gesamt	1	0	1	0

Im Geschäftsjahr 2017 gab es keine Umgruppierungen zwischen den Stufen der Bewertungshierarchie. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, die zum Zeitwert ausgewiesen oder bewertet wurden, angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:

- Langfristige Forderungen werden vom Konzern basierend auf Parametern wie Zinssätzen, bestimmten länderspezifischen Risikofaktoren, Kreditwürdigkeit der einzelnen Kunden und den Risikocharakteristiken des finanzierten Projekts bewertet (Stufe-3-Bewertung). Basierend auf dieser Bewertung werden Wertberichtigungen vorgenommen, um erwarteten Ausfällen dieser Forderungen Rechnung zu tragen. Die Buchwerte dieser Forderungen, abzüglich der Wertberichtigungen, unterschieden sich nicht wesentlich von ihren berechneten beizulegenden Zeitwerten,

- Der Konzern schließt derivative Finanzinstrumente mit verschiedenen Parteien ab, insbesondere mit Finanzinstituten mit guter Bonität (Investment Grade). Unter Anwendung eines Bewertungsverfahrens mit am Markt beobachtbaren Inputparametern bewertete Derivate sind hauptsächlich Devisenterminkontrakte. Zu den am häufigsten angewandten Bewertungsverfahren gehören die Forward-Preis- und Swap-Modelle unter Verwendung von Barwertberechnungen. Die Modelle beziehen verschiedene Größen mit ein, wie z. B. Bonität der Geschäftspartner, Devisen-Kassa- und Termin-Kurse. Die zum Marktwert bewertete Derivatposition (Marked-to-Market) versteht sich abzüglich der Bonitätswertberichtigung, die auf das Ausfallrisiko der Gegenseite des Derivats zurückzuführen ist

- Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden mittels der Discounted-Cash-flow-Methode ermittelt. Dabei wird ein Abzinsungssatz zugrunde gelegt, der den Fremdfinanzierungszinssatz des Emittenten zum Ende des Berichtszeitraums widerspiegelt (Stufe-3-Bewertung). Das eigene Nichterfüllungsrisiko wurde zum 31. Dezember 2017 als gering eingestuft.

Die Nettogewinne bzw. -verluste der Kredite und Forderungen beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus Wertberichtigungen und Zuschreibungen. Hinsichtlich der Wertberichtigungen wird auf die Erläuterungen zu Abschnitt 5.1.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie zu Abschnitt 5.1.5 sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten verwiesen. Die Ergebnisse aus Wertberichtigungen und Zuschreibungen werden im Wesentlichen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Kredite und Forderungen (L+R)	-154	-113
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (HFT)	0	1.263
Summe	-154	1.150

Der Konzern hat zum 31. Dezember 2017 Bürgschaften über 1.423,48 Mio. EUR erhalten (Vorjahr: 1.655,63 Mio. EUR), die dem beizulegenden Zeitwert der Sicherheit entsprechen. Es handelt sich hierbei überwiegend um branchenübliche Bürgschaften Dritter für Verpflichtungen von Kunden und Lieferanten, gegenüber denen Senvion in Vorleistung getreten ist. Hinsichtlich weiterer Informationen zur Gestellung von Sicherheiten wird auf Abschnitt 5.1.3, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, verwiesen.

Veränderung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit

	1. Januar 2017 Tsd. EUR	Zahlungsströme aus Finanzierungstätigkeit Tsd. EUR	Sonstiges Tsd. EUR	31. Dezember 2017 Tsd. EUR
Langfristige Darlehen	6.980	-4.420	0	2.560
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten	392.919	0	-437	392.482
Gesamte Verbindlichkeit aus Finanzierungstätigkeit	399.899	-4.420	-437	395.042

Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten den High Yield Bond der im Geschäftsjahr 2017 refinanziert wurde. Deshalb beinhalten die Zahlungsströme aus Finanzierungstätigkeit den Nettoeffekt aus der Rückzahlung des High Yield Bond und der Neuausgabe des High Yield Bonds in Höhe von jeweils 400 Mio. EUR. Diese wurden in der Konzern-Kapitalflussrechnung brutto ausgewiesen. Die Spalte 'Sonstiges' beinhaltet die Veränderung der berücksichtigten Transaktionskosten welche unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst wurden sowie den Nettoeffekt der sich aus der bereits erwähnten Refinanzierung ergibt. Für weiter Informationen verweisen wir auf Abschnitt 5.5 und 5.6. Der Konzern weist gezahlte Zinsen in der Kapitalflussrechnung unter den Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit aus.

8. Kapitalmanagement

Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es sicherzustellen, dass es zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value eine gute Eigenkapitalquote und ein hohe Bonität aufrechterhält. Dieses ist insbesondere vor dem Hintergrund der Wachstumsziele bedeutsam.

Die Konzernbilanz zeigt eine ausgewogene Kapitalstruktur, das Eigenkapital beläuft sich auf insgesamt 249,9 Tsd. EUR (Vorperiode: 343,2 Tsd. EUR.). Die Gesellschaft unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Sie ist jedoch an Kreditklauseln gebunden.

Der Konzern überwacht sein Kapital unter Berücksichtigung der Eigenkapitalquote als Verhältnis aus dem im Konzernabschluss ausgewiesenen Eigenkapital zur Bilanzsumme:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Eigenkapital	249.964	343.265
Bilanzsumme	1.827.564	2.110.491
Eigenkapitalquote in %	13,7	16,3

Eine weitere Steuergröße ist das Net Working Capital bzw. die Net Working Capital Quote. Das Net Working Capital berechnet sich wie folgt: Summe kurzfristige Aktiva (bereinigt um liquide Mittel) minus Summe kurzfristige Passiva (bereinigt um Rückstellungen, kurzfristige Darlehen sowie den kurzfristigen Anteil langfristiger Darlehen). Zur Berechnung der Net Working Capital Quote wird diese Saldogröße in das Verhältnis zur Gesamtleistung der letzten 12 Monate gesetzt (Vorjahr: letzten 9 Monate) gesetzt.

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Kurzfristige Vermögenswerte	1.027.997	1.257.883
Anpassungen kurzfristige Vermögenswerte	-234.814	-436.471
Kurzfristige Verbindlichkeiten	-1.032.276	-1.193.690
Anpassungen kurzfristige Verbindlichkeiten	304.894	296.651
Net working capital	65.801	-75.627
Gesamtleistung	1.893.360	2.237.179
Net working capital Quote in %	3,5	-3,4

Der Konzern nutzt das Net Working Capital zur Ermittlung der kurzfristigen Liquidität des Geschäfts sowie für den effizienten Einsatz von Vermögenswerten. Die Entwicklung der Net working Capital Quote im Geschäftsjahr 2017 ist bedingt durch verzögerte Installationen bei wesentlichen Projekten in Chile welche im Q1 und Q2 2018 durchgeführt werden. Des Weiteren führten Investitionen in Vorratsvermögen für das zukünftige Wachstum zu einer positiven Net working Capital Quote. Ohne diese einmaligen Sondereffekte wäre das Net working capital negativ und in Übereinstimmung mit der Markterwartung.

9. Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Nahestehende Personen und Unternehmen im Sinne des IAS 24 stellen für den Konzern insbesondere Gesellschafter dar, die (gemeinsam) einen beherrschenden oder maßgeblichen Einfluss haben, ferner Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen.

Des Weiteren stellen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats nahestehende Personen im Sinne des IAS 24 dar sowie auch Personen, die im Management eines Mutterunternehmens des Konzerns eine Schlüsselposition bekleiden. Außerdem sind aus Sicht des Konzerns auch die Geschäftsführer der Senvion GmbH Personen mit Schlüsselpositionen im Management. Nahe Familienangehörige dieser nahestehenden Personen gelten ebenfalls als nahestehende Personen.

Neben den Vorstandsmitgliedern wurden im aktuellen Geschäftsjahr folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert:

- Senvion S.A., Luxemburg (direkte Gesellschafterin)

- CCP II Acquisition S.à r.l., Luxemburg

- CCP III Acquisition S.à r.l., Luxemburg

- Rapid Partners L.P., Cayman Islands

Neben den Geschäftsbeziehungen zu den im Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung ausgenommenen Tochterunternehmen bestanden die folgenden Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen.

Die Rechtsgeschäfte wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Im Rahmen der Transaktionen wurden keine materiellen Sicherheiten gegeben oder erhalten. Der Konzern hat im betreffenden Berichtszeitraum keinen Aufwand für Wertberichtigungen oder Rückstellungen auf ausstehende Salden verbucht.

Rechtsgeschäfte zwischen Senvion TopCo und	Aufwand aus Dienstleistungen/Zinsaufwand 01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	Ertrag aus Dienstleistungen/Zinsertrag 01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	Forderungen 31.12.2017 Tsd. EUR	Verbindlichkeiten 31.12.2017 Tsd. EUR
Senvion S.A., Luxemburg	759	447	20.462	241

Rechtsgeschäfte zwischen Senvion TopCo und	Aufwand aus Dienstleistungen/ Zinsaufwand 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Ertrag aus Dienstleistungen/Zinsertrag 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Forderungen 31.12.2016 Tsd. EUR	Verbindlichkeiten 31.12.2016 Tsd. EUR
Senvion S.A., Luxemburg	6.816	0	4	0

Rechtsgeschäfte der Senvion TopCo GmbH und	Aufwand aus Dienstleistungen/Zinsaufwand 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Ertrag aus Dienstleistungen/Zinsertrag 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Forderungen 31.12.2016 Tsd. EUR	Verbindlichkeiten 31.12.2016 Tsd. EUR
Arpwood Capital Private Limited, Mumbai	174	63	14.439	174
Centerbridge Partners Europe LLP, London	0	0	0	0
Rapid Management L.P., Cayman Islands	597 ¹	0	0	0
Senvion SA., Luxemburg	0	1 ²	64	0

¹ Aufwendungen aus Dienstleistungen/Zinsen zwischen den Tochterunternehmen der Senvion TopCo GmbH und Centerbridge Partners Europe LLP, London, von Januar bis März 2016

² Erträge aus Dienstleistungen/Zinsen zwischen den Tochterunternehmen der Senvion TopCo GmbH und Rapid Management L.P., Cayman Island, von Januar bis März 2016

10. Angaben zu den Unternehmensorganen der Senvion TopCo

Zu Geschäftsführern der Senvion TopCo sind bestellt:

- Herr Dr. Jürgen Michael Geißinger, Plüderhausen, Deutschland (bis zum 23. Mai 2018)

- Herr Kumar Manav Sharma, Hamburg, Deutschland

- Herr David Jon Hardy, Hamburg, Deutschland (seit dem 24. Mai 2018)

11. Vergütung der Unternehmensorgane der Senvion TopCo

Die Geschäftsführer der Senvion TopCo hatten im Geschäftsjahr 2017 keinen Vergütungsanspruch.

Die Gesamtbezüge der amtierenden und ehemaligen Geschäftsführer der Senvion GmbH, die als Mitarbeiter des Konzerns in Schlüsselpositionen gelten, beliefen sich vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 auf folgende Summen:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	2016/01/01 - 2016/12/31 Tsd. EUR
Laufende Gehälter	1.250	2.154
Altersvorsorgeleistungen	0	0
Abfindungen	0	425
Sonstige Bezüge	33	111
	1.283	2.690

Zusätzlich erhielt Herrn Dr. Jürgen M Geißinger, CEO der Senvion TopCo GmbH, in 2017 Gelegenheit zur Investition in ein Anlageinstrument, Rapid Management II, L.P., das eine Beteiligung an der Senvion Gruppe hält.

Der Anteilserwerb durch den CEO ist im Konzernabschluss der Senvion Gruppe als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente qualifiziert.

Die aktienbasierte Vergütungsvereinbarung wird nach 1,5 Jahren unverfallbar. Die Genussrechte in Form von Partnerschaftsanteilen wurden von einem konzernfremden Unternehmen erworben, der Konzern ist im Hinblick auf die Beteiligung nicht zu Zahlungen an die Manager verpflichtet.

Da die Investition unentgeltlich erworben wurde, ist ein Aufwand von 600 Tsd. EUR als Ergebnis der Transaktion erfasst worden, basierend auf dem beizulegenden Zeitwert der gewährten Investition, die am Zuteilungstag, dem 3. April 2017, mithilfe eines Optionspreis-Bewertungsmodell ermittelt wurde.

12. Angaben zu der Vergütung an den Abschlussprüfer

Die nachstehende Tabelle enthält Angaben zu den erfassten Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers, Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, sowie seiner Partnerkanzleien.

	01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR
Prüfungshonorare (Konzernabschluss und Jahresabschlüsse)	1.230	1.233
Honorare für sonstige Bestätigungsleistungen	405	253
Honorare für Steuerberaterleistungen	433	1.426
Honorare für sonstige Leistungen	167	1.269
	2.235	4.181

13. Ereignisse nach dem Stichtag

Mit Beschluss des Aufsichtsrat vom 23. Mai 2018, wurde Dr. Jürgen M. Geißinger von seinem Posten als Chief Executive Officer (CEO) und Vorstand der Senvion S.A. mit sofortiger Wirkung abberufen.

Gleichzeitig wird als Interim CEO Kumar Manav Sharma, der jetzige Chief Financial Officer (CFO), berufen. Darüber hinaus wurde David Jon Hardy, aktueller Chief Sales Officer (CSO) der Senvion-Gruppe, als zusätzliches Vorstandsmitglied und Geschäftsführer ernannt.

Hamburg, 28. Mai 2018

Kumar Manav Sharma, CEO, CFO

David Jon Hardy, CSO

Konzernlagebericht für das zum 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr

1. Grundlagen des Konzerns

a. Konzernstruktur

Die Senvion TopCo GmbH (im Folgenden "Senvion TopCo" oder das "Unternehmen") wurde am 9. Dezember 2014 gegründet. Die Tätigkeit des Unternehmens besteht im Wesentlichen im Erwerb, im Halten und in der Veräußerung von Beteiligungen in Deutschland und/oder an ausländischen Gesellschaften und Unternehmen, in der Verwaltung, in der Entwicklung und im Management solcher Beteiligungen sowie in der Erbringung von Beratungsdienstleistungen innerhalb seines Unternehmensverbunds.

Die Senvion TopCo (zusammen mit ihren konsolidierten Tochtergesellschaften der "Konzern" oder "Senvion") ist die Holdinggesellschaft des Konzerns in Deutschland. Der vorliegende Lagebericht für das am 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr wurde nach § 315e (1) des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) in der aktuellen Fassung der in der Europäischen Union geltenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.

Das Geschäft des Konzerns wird im Wesentlichen durch die jeweiligen operativen Tochtergesellschaften betrieben, deren größte die Senvion GmbH ist. Der Konzern ist auf internationaler Ebene in den Bereichen Produktion und Vertrieb von Windenergieanlagen sowie in der Projektierung und Erstellung schlüsselfertiger Windparks tätig.

b. Geschäftsmodell und Strategie

Der Konzern zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen. Das Produktportfolio umfasst Windenergieanlagen mit Nennleistungen von 2,0 bis 6,3 Megawatt (MW) und Rotordurchmessern von 82 bis 152 Metern sowie - im Interesse eines maximalen Energieertrags und minimaler Levelized Cost of Energy (LCoE) - weiteren, auf die individuellen Kundenanforderungen zugeschnittenen Spezifikationen.

Die Kernkompetenzen von Senvion sind die Produktion und Installation sowie die Instandhaltung und Wartung von Windenergieanlagen. Der Konzern übernimmt dabei Aufgaben wie die Entwicklung, die Herstellung, den Vertrieb sowie die Errichtung der Anlagen. Darüber hinaus bietet Senvion seinen Kunden unter anderem projektspezifische Lösungen in den Bereichen Transport, Installation und Fundamentbau. In einigen Fällen kann Senvion auch mit den Kunden über Co-Entwicklungen/Co-Investments zusammenarbeiten. Überdies können Senvion Kunden auf ein umfassendes Service- und Wartungsangebot zurückgreifen. Zuverlässigkeit und langfristige Verfügbarkeit sind die wesentlichen Vorteile, die Windenergieanlagen von Senvion bieten.

Zwischen 2002 und Ende 2017 hat die Senvion GmbH weltweit mehr als 7.800 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 17,0 Gigawatt (GW) errichtet und somit einen hohen Erfahrungswert in der Produktion und Installation von Windenergieanlagen gesammelt. Im Geschäftsjahr 2017 installierte Senvion Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.478 MW, im Geschäftsjahr 2016 lag die Gesamtleistung bei 1.762 MW.

Nach der Inbetriebnahme betreut das Operations & Maintenance-Team von Senvion die Windenergieanlagen bzw. Windparks. Dieser Bereich ist ein wichtiger Teil des Senvion Konzerns und im Rahmen langfristiger Serviceverträge für mehr als 5.300 Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen zuständig. Senvion ist kontinuierlich mit der Überwachung, Wartung und Instandsetzung von Windenergieanlagen beschäftigt und rüstet Anlagen darüber hinaus mit Lösungen nach dem Stand der Technik auf und/oder nach. Dank der engagierten und professionellen Servicemitarbeiter profitieren die Kunden von einer Vielzahl maßgeschneiderter Servicevertragsoptionen aus einer Hand. Zur Steigerung der Jahresenergieerzeugung, Vereinfachung der Abläufe seitens des Eigentümers sowie Senkung der LCoE stehen Eigentümern und Betreibern von Windenergieanlagen anlagenspezifische After-Sales-Serviceprodukte zur Verfügung.

Senvion verfügt über ein internationales Verkaufs-, Beratungs- sowie Agentur-/Vertriebsnetzwerk mit Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika, Asien sowie der Region Australien/Pazifik. So können die regionalen Rahmenbedingungen und Vorschriften umfassend berücksichtigt werden und der Kunde erhält einen direkten, kompetenten und mehrsprachigen Ansprechpartner vor Ort.

Moderne Produktionsstätten sind derzeit in Deutschland und Portugal angesiedelt: 2017 wurden die Fertigungsstätten zur Erhöhung der Produktionssynergien und Skaleneffekte rationalisiert. Senvion produziert Windenergieanlagen im norddeutschen Bremerhaven und in Oliveira de Frades in Portugal. Senvion-spezifische Rotorblätter werden in Vagos, Portugal, gefertigt. Im November 2016 übernahm Senvion die in Berlin und Südpolen vertretene EUROS Group, einen Spezialisten für alle Aspekte der Konstruktion und Produktion von Rotorblättern sowie für die Urmodell- und Formenkonstruktion. In den Produktionsstätten an den polnischen Standorten Żory-Warszowice und Ustron können sämtliche Onshore-Formen- und -Rotorblatttypen hergestellt werden, darunter auch alle Rotorblätter aus dem Portfolio von Senvion. Mit dieser Übernahme setzt Senvion seine Produktinnovations- und Markeintrittsstrategie weiter um.

Das moderne Produktentwicklungszentrum von Senvion befindet sich im schleswig-holsteinischen Osterrönfeld. Neben der innovativ ausgerichteten Abteilung für Forschung und Entwicklung sind dort auch die Fernüberwachung der weltweiten Anlagenflotte, der technische Support sowie der Fachbereich Service des Unternehmens angesiedelt. Seit September 2015 ergänzt der neue Standort in Bangalore, Indien, die technischen Kapazitäten von Senvion. Darüber hinaus beschäftigt sich ein Ingenieurbüro in Osnabrück mit der Weiterentwicklung der Senvion Turbinen.

Senvion wird Qualitätsanbieter bleiben und seinen Kunden auch in der Zukunft weiterhin zuverlässige Anlagen mit einer hohen Verfügbarkeit anbieten. Dabei wickelt das Unternehmen alle Prozessschritte von der Planung bis hin zur Installation minutiös ab. Weiterhin steht den Kunden ein individuelles Serviceangebot für die Wartung ihrer Anlagen zur Verfügung. Mit hochwertigen Produkten und einer Bandbreite von Serviceverträgen bietet Senvion seinen Kunden gleichbleibende Qualität aus einer Hand.

Die Kernabsatzmärkte von Senvion sind unter anderem Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Senvion expandiert im Rahmen der allgemeinen Strategie des Konzerns weltweit und ist 2017 mit Projekten in Norwegen, Japan, Argentinien, Chile und Irland erfolgreich in mehrere neue Märkte eingetreten. Zu Senvions neuen Märkten zählen osteuropäische EU-Mitgliedsstaaten, Ägypten, Indien, Irland, Japan, Lateinamerika außer Brasilien, der nahe Osten und Nordafrika, Nordeuropa, Serbien und die USA.

2. Unternehmensumstrukturierung

Am 13. März 2017 stellte Senvion ein extensives Programm vor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Im Rahmen dieser Initiative wurden innerhalb des gesamten Unternehmens überhöhte Kosten sowie Möglichkeiten für den Abbau von Kapazitätsüberhängen in der Produktion ermittelt und Investitionen in Forschung und Entwicklung, neue Technologien sowie die Qualität der Produkte und Dienstleistungen von Senvion getätigt. Im Rahmen des Programms werden rund 660 Stellen abgebaut sowie Prozess und Effizienz verbessert. Zu den Maßnahmen gehören:

- Schließung von Senvions Produktionsstandort in Husum und Konsolidierung der Gondelproduktion für die MM-Anlagenflotte in Oliveira de Frades in Portugal

- Schließung des Produktionsstandorts in Trampe und Konsolidierung der Gondelproduktion für die 3.XM-Anlagenflotte in Bremerhaven

- Schließung der Powerblades-Anlage in Bremerhaven und Konsolidierung der Rotorblattproduktion in Senvions Werk Riablades in Portugal

- Gründung interner Services in Portugal

- Konsolidierung und Anpassung der Organisationsdimensionierung bei Produkten und Technologie, Projektmanagement und Life Cycle Engineering usw.

- Effizienzgewinne in Hamburger Overhead-Funktionen

Senvion konnte in Verhandlungen mit Mitarbeitervertretern über die oben aufgeführten Maßnahmen einen Ausgleich zwischen Interessen und Sozialplan erreichen. Durch die Umsetzung eines Großteils der Maßnahmen konnten Einsparungen bei Opex und Personalkosten erreicht werden. Die Schließung der Produktionsstandorte in Husum und Trampe ist abgeschlossen und die meisten anderen Maßnahmen befinden sich in der Endphase.

Zum Stichtag hat Senvion 299 Positionen dieses Programms reduziert, von denen sich 87 % auf Deutschland und 13 % auf andere Standorte verteilen. Weitere Positionen infolge der Schließung der Rotorblattproduktion in Bremerhaven werden Kürze folgen.

Die Umstrukturierungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 53,8 Mio. EUR und setzen sich aus Mitarbeiterabfindungen in Höhe von 33,7 Mio. EUR, Rechts- und Beratungskosten von 10,2 Mio. EUR, sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Rückzahlung staatlicher Zuschüsse von 5,8 Mio. EUR und Aussonderungen und Abschreibungen von Beständen von 4.1 Mio. EUR zusammen.

Die Umstrukturierungsrückstellung beträgt am 31. Dezember 2017 17,3 Mio. EUR und besteht aus 15,6 Mio. EUR für Mitarbeiterabfindungen, 0,4 Mio. EUR für Rechts- und Beratungskosten sowie 1,3 Mio. EUR für sonstige Kosten.

3. Alternative Leistungskennzahlen

Der Senvion Konzern verwendet im Wege der finanziellen Berichterstattung unterschiedliche finanzielle und alternative Leistungskennzahlen (APM). Das vorliegende Dokument definiert die APM von Senvion und stellt eine leitlinienkonforme Umsetzung nach den Vorgaben der von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) herausgegebenen "Leitlinien zu alternativen Leistungskennzahlen (APM)" sicher.

Ziel der Leitlinien ist es, den Nutzen und die Transparenz von in Prospekten oder vorgeschriebenen Informationen enthaltenen APM zu erhöhen. Die Einhaltung der Leitlinien soll die Vergleichbarkeit, die Verlässlichkeit und/oder die Verständlichkeit von APM verbessern. Die APM des Senvion Konzerns ergänzen jene Kennzahlen, die in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) dokumentiert und veröffentlicht werden. Sie sind definiert als Finanzkennzahlen der vergangenen oder zukünftigen finanziellen Performance, der Finanzlage oder Cashflows.

Folgende APM nutzt der Senvion Konzern:

- Bedingte Aufträge

- Festaufträge

- (Feste) Auftragseingänge

- Bedingtauftragsbestand

- (Netto-)Festauftragsbestand

- Serviceauftragsbestand

- Gesamtauftragsbestand/Auftragsbestand

- Eigenkapitalquote

- Bereinigtes EBIT und bereinigtes EBITDA

- (Net) Working Capital

- Deckungsbeitrag I

- Bruttomarge

Begriffserklärung

Bedingte Aufträge	WEA-Aufträge, die der Senvion Konzern von Kunden aufgrund eines formal bindenden Vertrags erhalten hat, der aber aufschiebenden Bedingungen unterliegt oder aus anderem Grund nicht voll wirksam ist. Bedingte Aufträge sind relevant für die Ermittlung potenzieller künftiger Festauftragseingänge und Umsätze.
Festaufträge	WEA-Aufträge, die der Senvion Konzern von Kunden aufgrund eines formal bindenden Vertrags erhalten hat, nachdem alle aufschiebenden Bedingungen erfüllt wurden. Festaufträge sind relevant für die Ermittlung potenzieller Umsätze über einen Zeitraum von 6-12 Monaten.
(Feste) Auftragseingänge	Nur Auftragseingänge, die als Festaufträge für WEA (oder Serviceleistungen) innerhalb eines festgelegten Zeitraums eingehen und nicht auf Verträgen unter aufschiebenden Bedingungen beruhen. Feste Auftragseingänge sind relevant für die Ermittlung potenzieller Umsätze, Installationen und Cashflows über einen Zeitraum von 6-12 Monaten (aufgrund der Vorlaufzeiten zwischen Festauftragseingang und abschließender Installation).
Bedingtauftragsbestand	Der Bedingtauftragsbestand enthält bedingte Aufträge, die wir von Kunden auf der Grundlage eines bindenden Vertrags erhalten haben und die noch aufschiebenden Bedingungen unterliegen. Solche Aufträge können storniert, modifiziert oder verspätet ausgeführt werden - und werden dies gelegentlich -, wobei Kunden die uns geschuldeten Beträge abstreiten können. Der Bedingtauftragsbestand ist relevant für die Ermittlung potenzieller künftiger Festauftragseingänge und Umsätze.
Festauftragsbestand	WEA-Aufträge, die der Senvion Konzern von Kunden aufgrund eines formal bindenden Vertrags erhalten hat, nachdem alle aufschiebenden Bedingungen erfüllt wurden, abzüglich aller nach der Percentage-of-Completion-Methode realisierten Umsätze. Der Festauftragsbestand lässt sich auch in MW-Leistung ausdrücken, die im Rahmen eines formal bindenden Vertrags vereinbart wurden, nachdem alle aufschiebenden Bedingungen erfüllt wurden und die Leistung noch nicht installiert wurde. Nettofestaufträge sind relevant für die Ermittlung potenzieller Umsätze über einen Zeitraum von 6-12 Monaten.
Serviceauftragsbestand	Die Summe der Betriebs- und Wartungsverträge zum jeweiligen Stichtag. Der Auftragsbestand ist relevant für die Ermittlung zukünftiger Umsätze und Cashflows über kurze bis mittlere Zeiträume.
Gesamtauftragsbestand/Auftragsbestand	Die Summe bedingter und fester WEA-Aufträge sowie der Betriebs- und Wartungsverträge zum jeweiligen Stichtag. Der Auftragsbestand ist relevant für die Ermittlung zukünftiger Auftragseingänge, Umsätze und Cashflows über kurze bis mittlere Zeiträume.
Eigenkapitalquote	Die Eigenkapitalquote ist das gesamte Eigenkapital geteilt durch das Gesamtvermögen zu einem bestimmten Datum. Sie ist eine Kennzahl für unser Kapitalmanagement. Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es sicherzustellen, dass es zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit eine gute Eigenkapitalquote aufrechterhält. Es wird eine relative Gleichheit angestrebt, um Marktnormen über Eigenkapitalnormen zu erfüllen (Eigenkapital als Prozentsatz des gesamten eingesetzten Kapitals), da unser Geschäftsmodell konsistente Gespräche mit unseren Kunden und deren Kapitalgebern erfordert.
Bereinigtes EBIT und EBITDA	Der Konzern definiert bereinigtes EBIT als Ergebnis aus dem operativen Gewinn vor außergewöhnlichen Posten und einmaligen Aufwendungen1 in einem festgelegten Zeitraum. Bereinigtes EBITDA ist das Ergebnis aus dem operativen Gewinn vor Abschreibungen auf Sachanlagen, vor Abschreibungen auf Vermögenswerte, außergewöhnliche Posten und einmalige Aufwendungen in einem festgelegten Zeitraum. Bereinigtes EBIT und bereinigtes EBITDA sind zusätzliche Kennzahlen für die Performance und Liquidität des Konzerns, die nach IFRS nicht ausgewiesen werden müssen. Sie sind jedoch relevant zur Beurteilung der aktuellen operativen Performance des Unternehmens.
(Net) Working Capital	Das (Net) Working Capital wird wie folgt berechnet: Kurzfristige Vermögenswerte (bereinigt um liquide Mittel) abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten (bereinigt um Rückstellungen sowie den kurzfristigen Anteil langfristiger Darlehen). Der Konzern nutzt das Net Working Capital zur Ermittlung der kurzfristigen Liquidität des Unternehmens sowie für den effizienten Einsatz von Vermögenswerten. Damit ist der Konzern stets um eine nachhaltige Optimierung seines Net Working Capital bestrebt.
Deckungsbeitrag ¹	Die vom Konzern verwendete Schlüsselkennzahl für das Segmentergebnis ist der "Deckungsbeitrag I" (CM I). Diese ausgewählte Schlüsselkennzahl ist unabhängig von länderspezifischen Besteuerungen oder verschiedenen Finanzierungsformen und bietet somit eine objektive Entscheidungsgrundlage für den operativen Hauptentscheidungsträger, per Definition der strategische Investitionsausschuss (SIC) einschließlich Vorstand. Sowohl die Entscheidungen zur jährlichen Unternehmensplanung und -budgetierung als auch unterjährige Einzelentscheidungen über Investitionen oder zusätzliche Budgetzuteilungen werden in den Sitzungen des SIC getroffen. Bei diesen Entscheidungen wird die auf der Basis von regelmäßigen Berichten beurteilte Segment-Performance berücksichtigt. Der CM I umfasst die Umsätze abzüglich der Umsatzkosten, in denen die Kosten für Produktion und Material, Logistik, Baustellen, Inbetriebnahmen sowie die Verwaltungskosten für diese direkten Kostenstellen enthalten sind. Darüber hinaus sind alle Kosten durch pauschalierte Gewährleistungskosten enthalten.
Bruttomarge	Gemäß Konzerndefinition ist die Bruttomarge die Gesamt-Performance abzüglich Materialkosten, bereinigt um außergewöhnliche Posten und einmaligen Aufwendungen, wie Kaufpreisanpassungen oder einmalige große Rückstellungen, geteilt durch die Umsätze in einem bestimmten Berichtszeitraum. Sie ist eine wichtige Kennzahl für die Beurteilung der operativen Performance des Unternehmens und verdeutlicht den direkten Nettoeinfluss des Preisdrucks auf die Konzernmarge.

¹ Einmalige Aufwendungen beziehen sich auf Gewinne oder Verluste durch Abgänge und Abschreibungen von Anlagevermögen, die nicht den Kriterien für eine Kategorisierung als außergewöhnliche Posten genügen.

4. Finanzielle und operative Highlights 2017

a. Konzern-Highlights

- Der erfolgreiche Abschluss der Refinanzierung und Verlängerung der Kreditfazilitäten mit annualisierten Zinskosteneinsparungen von wahrscheinlich über 16 Mio. EUR (ohne Berücksichtigung vorausbezahlter Prämien für einen früheren High Yield Bond), was Gesamteinsparungen von 28 % bei zahlungswirksamen Zinskosten und der Laufzeitverlängerung von vorrangigen besicherten Notes bis 2022 bedeutet.

- Ankündigung eines umfangreichen Umstrukturierungsprogramms ("Move Forward") zur Sicherung der Zukunft und der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Im Rahmen des Programms kündigte Senvion Pläne zur Schließung von drei Produktionsstätten in Deutschland und den Abbau von ca. 660 Arbeitsplätzen an.

- Kommunikation von Senvions Strategie für 2019 auf dem ersten Analysten-Jahrestag in London im März 2017.

- Erste Hauptversammlung nach IPO. Beschlüsse wurden mit großer Mehrheit gefasst.

b. Geschäftliche Highlights

- Nach der im Februar 2018 veröffentlichten Studie von Bloomberg New Energy Finance ist Senvion mittlerweile viertgrößter WEA-Lieferanten in der EMEA-Region und sechstgrößter Lieferant von Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen im Jahr insgesamt. Senvion konnte auch den globalen Marktanteil von 4.9 % im Vorjahr auf 5,7 % steigern und den Marktanteil in Deutschland und Frankreich erhöhen.

- Die Umsatz- und EBITDA-Prognose wurden erfüllt.

- Die Umsätze lagen 2017 bei 1,9 Mrd. EUR, ein Rückgang um 14,5 % gegenüber dem Vorjahr, was vor allem in einem schwächeren britischen Markt begründet war.

- Senvion erreichte 2017 ein bereinigtes EBITDA von 153,5 Mio. EUR bei einer gesamten bereinigten EBITDA-Marge von 8,1 % im Vergleich zu 9,3 % (207,0 Mio. EUR) im Jahr 2016.

- Senvion verzeichnete feste Aufträge in Höhe von 1,776 Mio. EUR, eine Zunahme um 36 % gegenüber dem Vorjahr. Die meisten festen Aufträge kamen aus neuen Märkten, die 2017 von 145 Mio. EUR auf 715 Mio. EUR stiegen.

- Das Programm zur Kosteneinsparung ist auf einem guten Weg:

- Der Opex (bereinigt um Währungsverluste) sank um 19 % gegenüber dem Vorjahr. Die Folge der konsistenten und rigorosen Umsetzung des "Move Forward"-Programms.

- Die Produktionsanlagen in Husum und Trampe wurden erfolgreich abgewickelt; die Rotorblattproduktion in Bremerhaven wurde im Januar 2018 eingestellt.

- Das Working Capital stieg auf 3,5 %, bedingt vor allem durch vorproduzierte Bestände für das Chile-Projekt, dessen Installation für das 1. Hj. 2018 geplant ist.

Onshore

- Windpower Monthly zeichnete Senvions 3,64-MW-Anlage als zweitbeste WEA der Branche in der Kategorie 3 MW+ aus.

- Die Auftragseingänge aus neuen Märkten stiegen bei Senvion von 145 Mio. auf 715 Mio. EUR an, eine Zunahme um 393 % gegenüber dem Vorjahr.

- Ein exklusiver Kooperationsvertrag über mehrere hundert MW mit dem großen Energieversorger und Entwickler EnBW in unserem Kernmarkt Deutschland ebnet Senvion den Weg zu künftigen Marktanteilen in neuen Schwachwindregionen in Süddeutschland und bestätigt zudem die Marktreife von Senvions Schwachwind-WEA-Modell 3.4M140.

- Senvion wurde für den größten bedingten Onshore-Auftrag seiner Geschichte über 429 MW mit der Lieferung von 116 WEA für den Windpark Murra Warra in Victoria, Australien, ausgezeichnet. Insgesamt konnte sich Senvion in Australien einen Auftragsbestand von über 800 MW sichern, wovon über 200 MW in feste Aufträge umgewandelt wurden.

- Senvion konnte einen Festauftrag über 100 Mio. EUR in Argentinien gewinnen

- Weitere Marktexpansion in Belgien, Serbien, der Tschechischen Republik, Irland und Kroatien: neue Festaufträge von Kunden in Belgien über insgesamt 45 MW, 26 MW in der Tschechischen Republik, 27 MW in Irland, 62 MW in Österreich und 10 MW in Kroatien.

- Beschleunigte Produktentwickelungen dank modularer Produktstrategie mit vier neuen Produkten, die 2017 auf den Markt kamen.

Offshore

- Ein 203-MW-Auftrag für den Trianel-Windpark Borkum II wurde mit einer projektierten Lieferung für 2019 bestätigt.

- Exklusiver Lieferant für den ersten Offshore-Windpark im Mittelmeer über 30 MW.

- Ankündigung der Entwicklung einer 10 MW+-WEA, die für zukünftige Auktionen im Offshore-Bereich fertig sein soll.

- Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden über die gesamte Wertschöpfungskette, um die Finanzierung des Horizon-Projekts 2020, eine Initiative der Europäischen Kommission zur Förderung des Offshore-Wachstums, zu sichern.

Service

- Der Service zeigte ein weiteres starkes Umsatzwachstum um 11,6 % auf 308,3 Mio. EUR im Vergleich zu 276,3 Mio. EUR im Jahr 2016.

- Wachsender Serviceauftragsbestand von 2,6 Mrd. EUR mit hoher Sichtbarkeit.

- Branchenführend liegt die durchschnittliche Laufzeit von Serviceverträgen bei über 10 Jahren und sorgt für rentenähnliche Cashflow-Ströme.

5. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Konjunkturelle Entwicklung

Weltweit ist in den meisten Industrie- und Schwellenländern ein breites Wachstum zu beobachten. Vor nur anderthalb Jahren stockte das Wachstum der Weltwirtschaft und die Finanzmärkte erlebten manche Turbulenzen. 2017 zeichnete sich mit beschleunigtem Wachstum in Europa, Japan, China, und den USA ein sehr differenziertes Bild ab. Die finanziellen Voraussetzungen blieben global sehr stabil. Die Finanzmärkte schienen noch mit etwas Unruhe zu rechnen, auch wenn die US-Notenbank ihren Kurs zur Beruhigung der Geldmärkte fortsetzte und die Europäische Zentralbank sich nur wenig bewegte.

Der Preis für Brent-Rohöl stieg von 56,82 USD im Dezember 2016 auf 66,87 USD im Dezember 2017. Die Ölpreise blieben im 1. Quartal 2017 relativ stabil, gefolgt von einem Einbruch auf 45 USD/Barrel im Juni 2017. Politische Konflikte im Nahen Osten ließen mit Förderkürzungen in wichtigen ölproduzierenden Ländern die Ölpreise im 3. Quartal 2017 bis zum Jahresende auf 66,87 USD ansteigen. Die OPEC und einige Nicht-OPEC-Länder verständigten sich auf ihrer Konferenz am 30. November 2017 in Wien auf eine Ausweitung der Förderkürzungen bis Dezember 2018.

Im Juni 2017 begannen in Brüssel die Verhandlungen über den britischen EU-Austritt. Nach mehreren Verhandlungsrunden mit wenig Bewegung bot die EU Großbritannien den Verbleib in der EU an, während Großbritannien die Zahlung von 40 Mrd. GBP (55 Mrd. EUR) anbot, um ein günstigeres Handelsabkommen zu erreichen. 2017 gab das Pfund Sterling gegenüber dem Euro ausgehend von 0,8516 unter Schwankungen bis zum Höchststand von 0,8809 im Dezember nach. Die britische Währung wurde zwischen 0,8356 und 0,9267 gegenüber dem Euro gehandelt.

Die US-Wirtschaft wuchs 2017 um 2,3 % und wird 2018 in diesem Tempo weiterwachsen. Die Arbeitslosigkeit lag 2017 bei 4,1 % (vs. 4,7 % 2016), während sich das Lohnwachstum verhalten zeigte. Die Arbeitslosenquote wird 2018 voraussichtlich auf 3,9 % sinken. Das Wachstum der US-Wirtschaft fiel im 3. Quartal dank gestiegener Nettoexporte, moderatem Anstieg der Haushaltsangaben und vermehrter Unternehmensinvestitionen höher als erwartet aus. Im Dezember schuf die US-Wirtschaft 148.000 Jobs. Die Inflation lag in den USA bei etwa 1,7 %. Die Kerninflation (ermittelt im Dezember im Jahresvergleich) betrug 1,78 % und lag knapp unter dem Notenbankziel von 2,0 %. Diese Quote wird 2018 voraussichtlich auf 1,8 % steigen. Am 13. Dezember 2017 hob die US-Notenbank den Leitzins auf 1,25-1,50 % an.

Im 3. Quartal kletterte das BIP um 3,2 % mit einem Anstieg von 8,3 % bei Gebrauchsgütern, u. a. durch den Ersatz von 1 Mio. Fahrzeugen, die durch den Hurrikan Harvey im August 2017 zerstört wurden. Die Unternehmensinvestitionen legten mit 6 % zu, wobei durch eine Zunahme um 5,2 % bei Anlageninvestitionen ein Rückgang im Industriebau ausgeglichen wurde.

Entwicklungen des deutschen Marktes

Der starke Aufschwung der deutschen Wirtschaft seit Jahresbeginn wird sich im letzten Quartal 2017 fortsetzen. Auftragseingänge in der Industrie bieten weiterhin einen starken Anreiz, sodass die Industrie wohl die treibende Kraft hinter dem Aufschwung bleiben wird. Dies passt zum Ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft im November, der trotz einer kleinen Schwäche im Dezember seit der deutschen Wiedervereinigung neue Rekordhöhen erreicht. Unternehmen rechnen jedoch für die folgenden Monate mit steigenden Preisen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2017 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 2,2 % wachsen. Diese positiven Impulse entstanden aufgrund des deutlichen Anstiegs des privaten Konsums und der Bruttoinvestitionen um 2,0 % bzw. 3,0 %. Die Staatsausgaben nahmen um nur 1,4 % zu. Die deutschen Exporte bleiben insgesamt auf Wachstumskurs und stiegen 2017 um 4,7 %. Gleichzeitig stiegen die Importe um 5,2 %. 2017 trug der Außenhandel Deutschlands zum BIP-Wachstum mit mathematisch 0,2 Prozentpunkten bei.

Mit Wachstumsraten weit über denen des Produktionspotenzials wird sich der starke Aufschwung der deutschen Wirtschaft im 1. Quartal 2018 fortsetzen. Der Grund ist sehr wahrscheinlich die durch Migration und demographische Faktoren bedingte Verlangsamung des Beschäftigungswachstums, die den Fachkräftemangel forciert, der in einigen Sektoren bereits spürbar ist.

Der deutsche Arbeitsmarkt ist weiterhin sehr stabil. Im Durchschnitt waren 2,53 Mio. Menschen arbeitslos und damit 158.000 weniger als 2016. Diese Zahl ist bereits im vierten Jahr in Folge gesunken. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,7 % (-0.4 % gegenüber 2016). Die Beschäftigtenzahl kletterte laut der Bundesagentur für Arbeit auf den höchsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung, auf 44,27 Mio. (+0,64 Mio.) im Vergleich zu 2016.

Die jährliche Inflationsrate lag 2017 gemäß Statistischem Bundesamt bei ca. 1,8 %. Die Entwicklung der Energiepreise (2017: +3,1 %) heizte die Inflation an, nachdem die Preise 2014-2016 stabil geblieben waren. Ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise betrug die Inflationsrate 2017 +1,4 %.

Alles in allem setzte die deutsche Wirtschaft ihren soliden Kurs 2017 trotz der schwierigen internationalen Bedingungen fort. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank 2017 von 117,6 Punkten im November leicht auf 117,2 Punkte im Dezember, dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Zuversicht erreichte bei den Unternehmen nicht mehr ihre Rekordhöhe, wobei sie auch unter Großhändlern leicht sank, im Baubereich aber zunahm.

Entwicklungen in anderen Kernabsatzmärkten

Ersten Schätzungen zufolge legte das britische BIP 2017 um 1,5 % zu. Das britische BIP wuchs 2016 um 1,8 %, 2015 um 2,2 %. Das Wachstum im 3. Quartal (+0,4 %) war vom Haushaltskonsum dominiert (+0,5 %), während sich die Anlageninvestitionen gegenüber dem 2. Quartal 2017 abschwächten (+0,3 %). Im 3. Quartal zogen die Importe um 1,7 % an, bedingt vor allem durch einen Anstieg bei Treibstoffen, Maschinen und Transportmitteln. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,3 % im 3. Quartal 2017 gegenüber 4,8 % im Vorjahr. Die Bank of England hob den Leitzins um 0,25 Basispunkte auf 0,50 % an. Der Schritt war notwendig, da die Inflation auf 3 % und damit über das 2-%-Ziel der BOE hinaus anstieg.

Die Banque de France erwartet in ihren Prognosen ein Wachstum der französischen Wirtschaft um 1,8 % (arbeitstagsbereinigt und höchste Quote seit 2011) nach nur 1,1 % 2016. Die jährliche durchschnittliche Inflationsrate hat sich gegenüber 0,3 % im Jahr 2016 auf 1,2 % 2017 beschleunigt, während die Arbeitslosigkeit 2017 leicht auf 9,6 % zurückgegangen ist. Der 2015 begonnene Aufschwung am Arbeitsmarkt setzte sich 2017 mit robusteren geschäftlichen und privaten Investitionen sowie einem moderateren privaten Konsum fort. Die Arbeitslosigkeit dürfte 2018 bei einem Reallohnzuwachs von 1,1 % (2016 1,3 %) auf dem Niveau von 2017 verharren. In der Summe werden diese Faktoren eine solidere Basis für den Konsum bilden. Dieser dürfte auf das Jahr betrachtet um durchschnittlich 1,5 % zulegen (gegenüber geschätzten 1,2 % 2017).

Nach den Prognosen der Scotiabank wird die kanadische Wirtschaft 2017 voraussichtlich um 2,9 % und 2018 um 2,3 % wachsen. Im Vergleich zu 2016 gaben kanadische Verbraucher 2017 fast 4 % (effektiv) mehr aus. Das ist das stärkste jährliche Wachstum seit 2010. Vertrauen und Ausgaben werden durch einen boomenden Arbeitsmarkt mit dem stärksten Beschäftigungswachstum seit einem Jahrzehnt befeuert. Die Arbeitslosenquote ist in Kanada auf 5,7 % gesunken, dem niedrigsten Wert in 43 Jahren. Die kanadische Inflation erreichte 2017 einen Stand von 2,1 %.

Das chilenische BIP wuchs 2017 um 1,4 %. Nach den Prognosen des IWF könnte das BIP 2018-19 durch eine steigende Auslandsnachfrage, eine zurückhaltendere Geldpolitik und umfangreicher Investitionen in den Bergbau auf rund 3 % ansteigen. Der Import von Waren und Dienstleistungen kletterte 2017 um 5,5 %, während die Exporte im gleichen Zeitraum stagnierten. Für die nächsten beiden Jahre geht die OECD von einer weiteren Zunahme der Importe aus. Dennoch könnten sich durch einen möglichen Anstieg der Rohstoffpreise (vor allem bei Kupfer) die Warenexporte ebenfalls nach oben entwickeln und Chiles Außenhandelsbilanz um 0,1-0,2 % verbessern. Die OECD rechnet mit sinkenden Arbeitslosenzahlen von 6,6 % 2017 auf 6,3 % 2019. Die Banco Central de Chile sieht keine Anzeichen dafür, dass sich an dem historisch niedrigen Leitzins von 2,5 % in den nächsten Jahren etwas ändern wird.

In Indien hat sich das BIP-Wachstum nach einem dynamischen Wirtschaftswachstum von 7,5 % in den Jahren 2014 bis 2016 auf 6,7 % im Jahr 2017 abgeschwächt. Dank der erfolgreichen Politik- und Steuerreform betrachtet der IWF die indische Wirtschaft als gut gerüstet, um das BIP im Jahr 2018 auf 7,4 % und 2019 auf 7,8 % zu steigern. Der IWF rechnet mit einem Anstieg der Inflationsrate von 3,3 % 2017 auf 4,9 % in den nächsten beiden Jahren. Das Handelsbilanzdefizit Indiens ist in den letzten 5 Jahren gesunken. Aufgrund der positiven Wirtschaftsaussichten erwartet die OECD ein Anhalten des Trends in den nächsten Jahren. Mit Blick auf die letzte Verlautbarung der Reserve Bank of India ist es wenig wahrscheinlich, dass der Leitzins von derzeit 6 % (2018) geändert wird.

Anlässlich der Strukturreformen der wiedergewählten australischen Regierung rechnet die OECD mit einer Zunahme der Produktivität und damit einer BIP-Steigerung von 2,2 % 2017 auf 2,9 % 2018. Vor diesem Hintergrund gehen OECD und die Reserve Bank of Australia von einer weiterhin niedrigen Arbeitslosenzahl von 5,5 % aus. Die Importe von Waren und Dienstleistungen stiegen 2017 um 7,3 %. Die Exporte gingen im gleichen Zeitraum um 5,6 % nach oben, vor allem durch gestiegene Rohstoffpreise. Für die nächsten beiden Jahre rechnet der IWF mit einer weiteren Zunahme der Importe. Da ein Anziehen der Rohstoffpreise erwartet wird, sollten auch die Exportzahlen ansteigen und das Handelsbilanzdefizit Australiens von 2,3 % auf 2,1-1,9 % senken. Die Reserve Bank of Australia rechnet mit einem Inflationsanstieg von 2,0 % 2017 auf 2,25 % 2018. Mit Blick auf die Entwicklung der Inflationsrate und den Konjunkturaufschwung geht Bloomberg Consensus davon aus, dass die Reserve Bank of Australia ab Mitte 2018 den Leitzins vorsichtig anheben wird.

Entwicklung der Branche

Onshore

Der Weltmarkt für Onshore-Windenergie meldete 2017 einen Rückgang von ca. 46 Gigawatt (GW), der aber geringer war als das Installationsvolumen 2016 mit 50 GW. Die kumulierte globale Onshore-Kapazität betrug Ende 2016 rund 452 GW und stieg bis Ende 2017 auf 497 GW an. Die Veränderung der installierten Leistung 2017 ist vor allem auf den um 3 GW geschrumpften chinesischen Markt und weniger Neuinbetriebnahmen in den USA zurückzuführen. Infolge des geringeren Marktvolumens in China ging der Gesamtumfang an Neuinbetriebnahmen im Asien-Pazifik-Raum ebenfalls zurück, sodass bis Ende 2017 rund 21 GW an Neuinstallationen durchgeführt wurden. Etwa 16 GW davon betreffen Projekte in China. Der Löwenanteil in der Region entfällt mit über 4 GW auf Indien. Wegen seines hohen und steigenden Energiebedarfs gilt Indien nach wie vor als einer der dynamischsten Windenergiemärkte der Welt. Das Land will bis 2022 60 GW installieren, und daher rechnen Analysten für 2018 mit einem kurzfristigen Rückgang auf 2 GW, für die Folgejahre aber mit einer Erholung auf 3-5 GW.

In den USA entwickelt sich der Windenergiemarkt weiter lebhaft, 2017 wurden rund 7 GW installiert. Dies beruht hauptsächlich auf der Weiterführung der Fördermaßnahme des Production Tax Credit (PTC; Laufzeit von 2015 bis 2020), wobei Projekte durch Erfüllung bestimmter Kriterien auch in den Folgejahren Förderungen beziehen können. Durch die Verlängerung des Programms wird der Umfang an Inbetriebnahmen auch 2017-2020 weiter hoch sein. Kanada zeigte auch 2017 mit 600 MW ein hohes Installationsniveau, die Aussichten für die lateinamerikanischen Staaten (vor allem Brasilien und Mexiko) sind mit einem Gesamtwachstum von etwa 3 GW+ weiter positiv. Das Volumen für Chile und Argentinien indes dürfte zwischen 2018 und 2025 bei guten 400 MW pro Jahr bleiben.

Der Ausbau und die Integration erneuerbarer Energien stehen weltweit weiterhin im Fokus der wirtschaftspolitischen Aktivitäten diverser Länder. Im Verlauf der letzten Geschäftsjahre wurde deutlich, dass die Intensität der Bemühungen und die Attraktivität der Bedingungen je nach Zusammensetzung der amtierenden Regierung unterschiedlich ausfallen. Während Länder wie Mexiko, Chile, Vietnam und Thailand die wirtschaftlichen Bedingungen für erneuerbare Energien weiter fördern, schottet sich China gegenüber westlichen Erstausrüstern (OEM) nach wie vor ab. Trotz umfangreicher Investitionen gelingt es den meisten westlichen OEMs nicht, ihren Marktanteil deutlich zu vergrößern (dieser liegt bei maximal 2 % bis 5 %). Die Hürden für den Markteinstieg erscheinen intransparent. Chinesische OEMs andererseits treten verstärkt außerhalb Chinas in Aktion. Goldwing, Envision und Sinovel, die bislang größten Akteure am chinesischen Windmarkt, nehmen bisher vor allem Lateinamerika, den Nahen Osten, Afrika und die USA sowie Märkte in Europa (z. B. Frankreich) ins Visier. Eine aggressive Preispolitik und Beteiligungen an anderen Projekten sind die Mittel der Wahl für den Einstieg in neue Märkte. Inwieweit dies zu ihrem Markterfolg führt, bleibt abzuwarten.

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima und Bemühungen um ein alternatives Energiemodell fand Japan unter seiner neuen Regierung zur alten Energiewirtschaft mit Kernkraft als tragender Säule zurück.

Der europäische Markt für Onshore-Windenergie bewegt sich auf ähnlichem Niveau im Vergleich zum Vorjahr (12 GW). Die kumulierte Gesamtleistung Europas erreichte Ende 2017 ein Volumen von ca. 161 GW. Der deutsche Markt verzeichnete mit 5 GW Neuinbetriebnahmen ein Rekordhoch. An zweiter Stelle stand mit mehr als 1,7 GW an Netzanschlüssen Großbritannien. Auch Frankreich meldete mit über 1,4 GW an Neuinbetriebnahmen ein gleichbleibend hohes Wachstum. Ebenfalls deutlichen Zuwachs verzeichneten Irland, Finnland, die Niederlande und Norwegen.

Offshore

Der Markt für Offshore-Windenergieanlagen nahm 2017 gegenüber dem Vorjahresniveau um 1 GW von 2,3 GW auf 3,3 GW zu. Antrieb dieser Entwicklung waren vermehrte Netzanschlüsse in Großbritannien (über 1,4 GW). Die Kernmärkte für Offshore-Wind liegen 2017 mit über 2,5 GW an Netzanschlüssen in Europa. Die größten Projekte wurden in Deutschland und Großbritannien realisiert. Außerhalb Europas wurden lediglich in China und Südkorea größere Offshore-Installationen verzeichnet, außerdem einige kleine Projekte in Japan und Taiwan.

Das politische Umfeld

Europa

Jean-Claude Juncker, der Präsident der Europäischen Kommission, nahm im Oktober 2014 die Arbeit mit seinem neuen Team auf. Die Energie- und die Klimapolitik wurden an Vizepräsidenten Maros Sefcovic sowie Klimakommissar Miguel Arias Canete übergeben. Beide haben Schritte hin zu einem einheitlichen EU-Binnenmarkt, einer sicheren Energieversorgung sowie zur Minderung des CO ₂-Ausstoßes unternommen. Die erklärten Ziele bestehen darin, die derzeitige nationale Fragmentierung des europäischen Energiemarktes zu überwinden und eine Energie-Union zu bilden, das Potenzial und die Vorteile eines gemeinsamen Binnenmarktes auszuschöpfen, die Energieinfrastruktur grenzübergreifend auszubauen und die Energieeffizienz zu steigern. Im Fokus der europäischen Klimapolitik stehen die Entwicklung und der Ausbau des Binnenenergiemarkts sowie die deutliche Verringerung der CO ₂-Emissionen. Darüber hinaus wurde im Januar 2018 eine gesetzlich verankerte Governance-Struktur für die europäischen Klima- und Energieziele für 2030 wirksam. Der erfolgreiche Abschluss der Klimakonferenz in Paris im November/Dezember 2015 stützt diese Initiativen. Zwei wesentliche Ziele des Pariser Abkommens über den Klimawandel sind die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2°C oder sogar 1,5°C sowie die "Intended Nationally Determined Contributions" (INDC, national festgelegte Beiträge zum Klimaschutz), um die Treibhausgas-Emissionen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf null zu begrenzen. Das Europäische Parlament forderte wiederholt ehrgeizige und bindende Ziele zur Förderung der erneuerbaren Energien und zur Verbesserung der Energieeffizienz in Europa: Der Anteil erneuerbarer Energien soll bis 2030 bei mindestens 35 % liegen und die Energieeffizienz auf 35 % angehoben werden. Mit der Verabschiedung dieser Ziele haben die Abgeordneten des EU-Parlaments die Entwürfe der EU-Kommission vom Januar 2018 verschärft.

Deutschland

Die deutsche Regierung setzt ihre Bemühungen fort, vor allem das nächste nationale Klimaziel für 2020 zu erreichen, und bestätigte erneut die Gültigkeit der ehrgeizigen nationalen Klimaziele bis 2050. 2016 traten das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2017) und das Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See ("Windenergie-auf-See-Gesetz", für Offshore-Wind) in Kraft. Im Mai 2017 begann Deutschland mit der Auktion von 2.800 MW/Jahr für 2017 sowie von 2.800 MW/Jahr für 2018 und 2.900 MW/Jahr für 2019. Aufgrund einer Schwachstelle im EEG 2017, die kurzfristig zu weniger Installationen führte, wurde das Gesetz bereits Mitte 2017 geändert und dürfte 2018 erneut geändert werden: Mehrere ähnliche Anfragen nach weiteren Auktionskapazitäten von 1400-2000 MW/Jahr in den Jahren 2018 und 2019 liegen derzeit im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens dem deutschen Bundestag zur endgültigen Abstimmung vor. Im Offshore-Segment wird das System bis 2020 das alte EEG 2014 beibehalten, die maximale installierte Leistung beträgt dabei 7,7 GW. Zwischen 2021 und 2030 wird das EEG 2017 zusammen mit dem "Windenergie-auf-See-Gesetz" in Kraft treten, die kumulierte Gesamtleistung wird dann 15 GW betragen. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) den erforderlichen Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP 2025) bis 2030 bestätigt.

Argentinien

Im Süden Argentiniens, insbesondere in Ostpatagonien herrschen durch ständig starke Winde mit geringen Turbulenzen exzellente Windverhältnisse. Dennoch ist der Netzzugang nach den letzten beiden Bieterrunden begrenzt, weshalb weitere Investitionen notwendig sind, wenn Argentinien weiter Patagoniens Windressourcen erschließen will. Die argentinische Regierung erklärte 2017 zum "Jahr der erneuerbaren Energien" und legte als Ziel für 2025 einen Anteil von 20 % der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion fest. Das Ministerium für Energie und Bergbau (MINEM) hat Mechanismen für die allgemeine Einführung von erneuerbaren Energien implementiert und Ziele für erneuerbare Energien für alle Verbraucher festgelegt. Zur Umsetzung dieses ambitionierten Ziels fördert die Regierung den Wettbewerb durch Kapazitätsausschreibungen im Rahmen des Programms "RenovAr". In der ersten Auktionsrunde wurden 1.470 MW vergeben und mit Windprojekten von 6.000 MW bei einem Durchschnittspreis von 56 USD/MWh überzeichnet. Bei der zweiten RenovAr-Ausschreibung im Oktober 2017 wurden 990 MW bei einem Durchschnittspreis von 41 USD/MWh zugeteilt, ein klarer Beweis für den Erfolg der Ausschreibung, das Vertrauen von Investor und Kreditgeber zu gewinnen.

Chile

Die im Mai 2014 von der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet als Roadmap vorgestellte Energie-Agenda legt als eine ihrer Aufgaben die Planung und Umsetzung einer langfristigen Energiepolitik sowie die Ziele des Landes für erneuerbare Energiequellen fest: 20 % der Energieerzeugung bis 2025, 60 % bis 2035 und schließlich 70 % bis 2050. Darüber hinaus reflektiert diese Politik die Verpflichtung, sich den Herausforderungen durch den Klimawandel zu stellen, und unterstützt eine konsequente Umstellung auf deutlich kohlenstoffärmere Energiequellen, um eine Reduzierung der Treibhausgasemission von mindestens 30 % bis 2030 gemäß den internationalen Verpflichtungen Chiles zu erreichen. Trotz geringer Windressourcen und schlecht angepasster Netzkapazitäten hatten Kostensenkungen bei der Windtechnologie und verbesserte Schwachwind-WEA-Modelle einen Boom bei Windparkprojekten im Rahmen der letzten drei Vertriebsausschreibungen zur Folge. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Energieausschreibungen in Chile auf technologieneutraler Basis erfolgen. Wind und Photovoltaik haben sich gegen konventionelle Kohle-, Gas- und Wasserprojekte durchgesetzt und in den letzten drei Jahren den Energiepreis von 115 USD auf 25 USD gesenkt und die Fesseln des Monopols gesprengt, das in dem Land traditionell für hohe Energiepreise gesorgt hat.

Australien

Die australische Regierung hat das Pariser Abkommen ratifiziert und sich zur Reduzierung der Emissionen vom Niveau im Jahr 2005 um 26 % auf 28 % bis 2030 verpflichtet. Ein wichtiger Motor für Investitionen in erneuerbare Energien war in Australien das Renewable Energy Target, ein verbindliches Ziel für Produktionskapazitäten von 33.000 GWh an erneuerbarer Energie. Da dieses Ziel fast erreicht ist, wird bereits an der Entwicklung der nächsten Phase der nationalen Energiepolitik gearbeitet. Mittlerweile wird auch auf Ebene der Bundesstaaten durch signifikante Ziele bei erneuerbaren Energien große Führungsstärke gezeigt, wie das als Gesetz erlassene Victorian Renewable Energy Target mit dem Ziel, bis 2025 40 % erneuerbare Energie zu erzeugen.

Andere Kernabsatzmärkte

Bei der dritten deutschen Auktion für erneuerbare Energien im November wurden niedrige Rekordergebnisse mit dem niedrigsten Gebot von 22 €/MWh erzielt. Deutschland befindet sich auf der Überholspur zur Netzparität, weshalb sich die erneuerbaren gegen die konventionellen Energiequellen durchsetzen.

Die französische Regierung versucht derzeit die gesetzlichen Hürden abzubauen, die eine Entwicklung von Onshore-Projekten verzögert haben, um ehrgeizige Ziele für 2023 (21,8 GW) zu realisieren.

Bei der "Alberta's Round I Renewables"-Auktion wurden Verträge über rund 600 MW für durchschnittlich 37 CAD/MWh, den niedrigsten in Amerika, abgeschlossen und ein weiteres Land näher an die Netzparität gebracht.

Neue Märkte

Die indischen Bundesbehörden und zwei Landesregierungen haben kürzlich Rückwärtsauktionen angekündigt mit einem dramatischen Preisverfall bei erneuerbaren Energien. Dennoch haben diese Auktionen eine dringend benötigte Marktnachfrage ausgelöst, die kurz- bis mittelfristig den Weg zu einem 3- bis 5-GW-Markt freiräumt.

Außerdem hat Indien eine nationale Offshore-Windenergiepolitik angekündigt, die ersten realen Marktaktivitäten dürften um 2020 stattfinden. Die Einführung des neuen Steuersystems (GST, Goods and Services Tax) zum 1. April 2017 wird alle Geldtransaktionen betreffen.

Norwegen dürfte bis 2021 aus dem gemeinsamen Unterstützungsmechanismus mit Schweden aussteigen.

In Chile wurde eine neue Energieauktion bekanntgegeben, die Gebote dafür sind im Oktober 2017 einzureichen. Im Rahmen dieser Maßnahme werden Strombezugsverträge für 4.200 GWh/Jahr mit einer Laufzeit von 20 Jahren vergeben. Die Ausschreibung steht allen Technologien offen.

b. Geschäftsverlauf

Der Konzern generierte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatzerlös von 1.889,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2.210,4 Mio. EUR).

Die Materialkosten/Kosten gekaufter Dienstleistungen des Konzerns betrugen 1.355,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1.674,3 Mio. EUR). Die Materialkostenquote (Materialkosten/Kosten gekaufter Dienstleistungen im Vergleich zur Gesamtleistung) beträgt 71,7 % (Vorjahr: 74,8 %).

Onshore

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Onshore-Anlagen wurden generiert in Deutschland (516,4 Mio. EUR, Vorjahr: 420,4 Mio. EUR), Frankreich (184,9 Mio. EUR, Vorjahr: 191,7 Mio. EUR) und Großbritannien (161,7 Mio. EUR, Vorjahr: 397,1 Mio. EUR). Zum 31. Dezember 2017 war der Deckungsbeitrag/die Deckungsquote I von Onshore-Anlagen mit 19,7 % nahezu unverändert gegenüber dem am 31. Dezember 2016 endenden Berichtszeitraum.

Offshore

Die Offshore-Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2017 stammen im Wesentlichen aus den Projekten Nordergründe und Nordsee-One. Der Deckungsbeitrag/die Deckungsquote I von Offshore-Anlagen ging von 16,3 % (Stand 31. Dezember 2016) auf 26,9 % zurück, was vor allem auf eine Veränderung beim Projektmix zurückzuführen war.

Service

Die Umsatzerlöse im Servicebereich wurden in erster Linie in Deutschland (90,0 Mio. EUR), Frankreich (32,9 Mio. EUR), Großbritannien (29,6 Mio. EUR) sowie über Offshore-Projekte (53,5 Mio. EUR) generiert. Das MW-Volumen im Rahmen von O&M-Verträgen stieg von 12.051 MW zum 31. Dezember 2016 auf 13.595 MW zum 31. Dezember 2017, also um 12,8 %. Der Deckungsbeitrag/die Deckungsquote für Serviceleistungen sank von 46,7 % auf 35,8 %, vor allem bedingt durch die veränderte Zuordnung der Leistungserbringung zum Servicesegment statt zu nicht zugewiesenen Aufwendungen. Bei dieser Zuordnung läge der CM1 des Servicegeschäfts in den Vorjahren bei 32,6 %. Auf dieser Basis bleibt der CM1 im Geschäftsjahr 2017 stabil.

Auftragslage und installierte Leistung

Onshore

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2017 erhielt Senvion im Onshore-Segment Aufträge im Wert von rund 1.564 Mio. EUR über eine Gesamtleistung von 1.469 MW. In diesen Daten zum Auftragsbestand und Auftragseingang sind lediglich in Kraft getretene Verträge berücksichtigt, Verträge mit aufschiebenden Bedingungen ("CP-Verträge") sind darin nicht enthalten. Die Länder mit dem höchsten anteiligen Onshore-Auftragseingang waren Deutschland (26 %), Chile (16 %) und Australien (16 %).

Der Festauftragsbestand des Senvion Konzerns im Onshore-Segment belief sich einschließlich der in Arbeit befindlichen Aufträge zum Bilanzstichtag auf 1.793 MW. Den größten Anteil daran hatten Großbritannien und Chile (jeweils 17 %) sowie Frankreich und Deutschland (jeweils 14 %).

Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 errichtete der Senvion Konzern Onshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.146 MW. Die Serie 3.XM trug mit 56 % und die Serie MM mit 44 % zu diesem Ergebnis bei.

Für eine Analyse der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen nach geografischen Märkten und WEA-Typ wird auf Kapitel 5.1 "Umsatzerlöse" des verkürzten Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2017 verwiesen.

Offshore

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2017 erhielt Senvion im Offshore-Segment einen Auftrag über eine Gesamtleistung von 203 MW.

Der Festauftragsbestand im Offshore-Sektor beläuft sich auf 203 MW und hat damit einen Anteil von 10 % am gesamten Auftragsbestand.

Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 errichtete Senvion Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 332 MW. Dies bezieht sich auf die Installation des kompletten Windparks Nordsee One.

Service

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2017 wurden im Servicesegment Festauftragseingänge über insgesamt 604 Mio. EUR verbucht. Diese Zahl ergibt sich aus neuen Verträgen (536 Mio. EUR), Vertragsverlängerungen (47 Mio. EUR) sowie Aufträgen über Ersatzteile und Serviceleistungen (21 Mio. EUR).

Der Auftragseingang gliedert sich in den Onshore-Sektor (88 %) und den Offshore-Sektor (12 %). Den größten Anteil am Auftragseingang im Onshore-Sektor haben Mitteleuropa (30 %), die nördlichen EU-Länder (22 %) und die südwestlichen EU-Länder (19 %).

Am 31. Dezember 2017 belief sich der Serviceauftragsbestand auf 2,6 Mrd. EUR. 72 % davon entfielen auf den Onshore-Bereich, 28 % auf das Offshore-Segment. Im Onshore-Sektor bilden Deutschland, Großbritannien und Frankreich den größten Anteil am Festauftragsbestand.

Bedeutende Auftragseingänge

Onshore

Im Geschäftsjahr 2017 konnten mehrere Auftragseingänge aus den neuen Märkten verzeichnet werden.

Zwei Verträge über Projekte in Chile mit insgesamt 299 MW bedeuteten mit ihrem Wirksamwerden Senvions Markteinstieg in Südamerika. Außerdem konnte das Unternehmen einen Vertrag über einen Windpark in Argentinien mit einem Volumen von 97 MW abschließen, der von Senvion in vollem EPC-Umfang errichtet wird.

2017 konnte Senvion zudem mehrere wichtige Aufträge in Osteuropa gewinnen. Während ein 10-MW-Auftrag den Markteintritt in Kroatien bedeutet, konnte Senvion auch Verträge über Projekte in Serbien (42 MW) und der Tschechischen Republik (26 MW) abschließen.

Für einen Windpark in Südaustralien wurde Senvion ein Vertrag über die Errichtung von 35 Einheiten der WEA 3.6M140 EBC in zugesichert, die ersten aus Senvions 3-MW-Programm, die in dem Land installiert werden. Außerdem konnte in Australien ein 80-MW-Windpark im vollen EPC-Umfang gesichert werden.

In Großbritannien verzeichnete Senvion einen Auftrag zur Lieferung und Installation von 47 WEA für drei Windparks mit insgesamt 151 MW. Die drei Windparks waren 2015 alle im ersten Wettbewerbsprogramm der britischen Regierung "Contracts for Difference" (CfD) für Onshore- und Offshore-Projekte erfolgreich.

Außerdem konnte Senvion den ersten Auftrag aus Irland (37 MW) verbuchen.

Offshore

Im Berichtszeitraum trat der Vertrag über den Trianel Windpark Borkum II (203 MW) in Kraft.

Service

In Deutschland und Portugal wurden mit der Verlängerung der Verträge für die Projekte Titz-Roedingen (Lot III), Jerrishoe Extension und Vale Grande bedeutende Erfolge erzielt. Der Gesamtwert liegt bei 12,9 Mio. EUR.

Darüber hinaus erweitern die USA den Windpark Eva Creek im Wert von 2,8 Mio. EUR und Frankreich die beiden Windparks Electrabel (GdF Suez) mit der Summe von 2,1 Mio. EUR. Italien schloss einen neuen Energieversorger-Modellvertrag im Wert von 1 Mio. EUR ab.

Im Bereich Neue Märkte wurden Serviceverträge für die Windparks Alibunar und Malibunar (Serbien und Montenegro), Sarco und Aurora (Chile) sowie Los Hercules (Argentinien) im Gesamtwert von 53,7 Mio. EUR unterzeichnet.

Im Offshore-Segment wurde der Servicevertrag für den Windpark Trianel unterschrieben.

Bei Neuverträgen sind als wichtige Erfolge die Unterzeichnung von Serviceverträgen für die britischen Windparks Kype Muir und Middle Muir, den Windpark Lincoln Gap in Australien, die irischen Windparks Teevurcher und Carrickallen, den Windpark Guardao in Portugal sowie Vereinbarungen über den Verkauf von Windenergieanlagen zu erwähnen. Der Gesamtwert dieser Verträge beläuft sich auf 107,6 Mio. EUR.

c. Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Senvion erstrecken sich über Anlagen- und Rotorblatttypen, die das Unternehmen herstellt. Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Konzernaufwendungen für Forschung und Entwicklung auf 67,7 Mio. EUR (Onshore 60,4 Mio. EUR, Offshore 7,3 Mio. EUR). Vom Gesamtaufwand für Forschung und Entwicklung wurden 41,5 Mio. EUR (34,9 Mio. EUR Onshore und 6,6 Mio. EUR Offshore) im selben Berichtszeitraum aktiviert, 15,9 Mio. EUR (15,2 Mio. EUR Onshore, 0,7 Mio. EUR Offshore) betrafen Leistungen Dritter, z. B. für Arbeitnehmerüberlassung, Beratung oder Zertifizierungskosten. Insgesamt ergibt sich daraus eine Aktivierungsrate von 61,3 % der aufgewandten Forschungs- und Entwicklungskosten.

Onshore

2017 wurde der Startschuss für mehrere neue Produktvarianten gegeben, um die Wettbewerbsfähigkeit des Portfolios zu sichern. Bei den neuen Produkten stehen die 2.XM, die 3.XM sowie die Offshore-Plattform im Focus. Darüber hinaus wurden mehrere neue Märkte erschlossen (z. B. Chile, Argentinien, Indien) und bei den Entwicklungen ein modulares Designkonzept implementiert. Zur Effizienzsteigerung in der Entwicklung wurden mehrere Initiativen zur Tool- und Prozessverbesserung gestartet.

Von der 3.XM-Plattform wurden die Prototypen der 3.4M140 und der 3.6M140 wie geplant an zwei Standorten in Deutschland installiert. Die notwendigen Tests und Zertifizierungen verlaufen nach Plan und werden Anfang 2018 abgeschlossen. Diese WEA werden die Konkurrenzfähigkeit im Schwach- und Mittelwindbereich verbessern. Aufbauend auf dieser Plattform und dem modularen Designkonzept wurde ein Upgrade auf die 3.7M144 als Basis für mehrere Kundenprojekte auf den Weg gebracht und bis zu Bestellreife entwickelt. Der Prototyp dieser Anlage wird voraussichtlich Mitte 2018 installiert werden.

Für die 3.6M118 wurden angepasste Rotorblätter entworfen und bestellt. Diese Entwicklung nutzt das modulare Design und ist ein weiterer Schritt hin zu voller Flexibilität. Nach der Installation dieses Prototyps im Januar 2018 werden bis Mitte 2018 Messreihen durchgeführt. Die Blattanpassungen bilden den Ausgangspunkt für weitere für 2018 geplante Upgrades.

Ein Produkt-Upgrade der kompletten 3.XM-Plattform auf höhere Leistungen, größere Rotoren und höhere Windklassen ist auf dem Weg. Das modulare Design beschleunigt ein Reagieren auf aktuelle Marktanforderungen. Die Prototypen dieses Upgrades werden im 4. Quartal 2018 errichtet, die kommerzielle Markteinführung ist für 2019 geplant.

Bei der 2.XM-Plattform standen Schwachwind-WEA speziell für den indischen Markt im Fokus. Der erste Prototyp ist für 2018 geplant und wird 2019 lieferbar sein. Die Maschine basiert auf der erfolgreichen MM-Plattform mit von den 3.XM- und Kenersys-Anlagen übernommenen Verbesserungen. Die 2.XM-Plattform ist für verschiedene Rotordurchmesser und Leistungen ausgelegt, um dank voller Flexibilität die am härtesten umkämpften Projekte zu gewinnen und bei der Standortwahl großen Spielraum zu haben.

Besonderes Augenmerk lag auf der Turm-Roadmap hinsichtlich neuer Turmkonstruktionen (Stahlrohrturm bis 139 m), auf projektspezifischen Lösungen sowie Standardisierung und Modularisierung. Durch diese Maßnahmen konnten die Wettbewerbsfähigkeit der Türme und die Entwicklungszeit dramatisch verbessert werden. Erste Prototypen der neuen Türme werden 2018 errichtet.

Bei allen Plattformen wurden Verbesserungen für spezielle Marktanforderungen vorgenommen, wie eine verbesserte Leistung in heißen Klimazonen, modulare Heißluft-Enteisungssysteme sowie Sand- und Staubsysteme. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Allgemeinen wurden zudem die Installationskonzepte und Handhabungswerkzeuge verbessert. Einige Entwicklungen für einfacher zu bedienende, modulare Transport- und Installationsgeräte wurden abgeschlossen und werden derzeit getestet.

Allgemein wurde der Beschaffungsfußabdruck weiter auf Asien ausgedehnt durch Qualifizierung einiger Komponentenlieferanten für aktuelle Produkte, aber auch Neuentwicklungen. Wie 2016 wurden zusätzliche Maßnahmen zur Kosteneinsparung umgesetzt und abgeschlossen, wobei eine Verbesserung der Kundenprojektwerte vor allem im Turmbereich im Vordergrund stand.

Offshore

Die Entwicklung der WEA 6.3M152 und deren Anpassung an das Trianel-Kundenprojekt ist abgeschlossen. Die Designanpassungen wurden 2017 beendet, während die Beschaffung der Komponenten noch andauert.

Außerdem wurde mit dem Design der nächsten Generation Offshore-WEA begonnen. Den Anfang machen dabei Komponenten und Systemdesigns. Für Onshore-WEA für den Nearshore-Bereich und für Offshore-WEA für schwimmende Fundamente wurden alle machbaren Anpassungen vorgenommen, um ein breiteres Angebot zu ermöglichen.

d. Finanzielle Leistung

Durch den Abschluss der Kaufpreiszuweisung im Geschäftsjahr 2017 wurden bei der Übernahme der EUROS Group zum 21. November 2016 Anpassungen gemäß IFRS 3.45 ff. vorgenommen. Einzelheiten enthält Kapitel 2.3 "Umfang der Konsolidierung" im verkürzten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017.

Sonstige Ertrags- und Aufwandsposten

Die sonstigen betrieblichen Umsätze im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich auf 48,2 Mio. EUR (Vorjahr: 45,9 Mio. EUR). Darin enthalten sind vornehmlich Umsätze aus Währungsgewinnen (18,1 Mio. EUR; Vorjahr: 12,9 Mio. EUR) und Versicherungsleistungen oder Schäden (12.1 Mio. EUR; Vorjahr: 21,4 Mio. EUR).

Der Personalaufwand belief sich auf 259,6 Mio. EUR (Vorjahr: 255,4 Mio. EUR). In Bezug zur Gesamtleistung ergibt sich eine Personalaufwandsquote von 13,7 % (Vorjahr: 11,4 %).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen 157,8 Mio. EUR (Vorjahr: 166,8 Mio. EUR), darin enthalten sind 92,1 Mio. EUR (Vorjahr: 103,0 Mio. EUR) an Abschreibungen auf Unterschiedsbeträge bei immateriellen Vermögenswerten (Kaufpreiszuweisung).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von insgesamt 173,4 Mio. EUR (Vorjahr: 204,0 Mio. EUR) setzen sich aus Rechts- und Beratungskosten von 34,6 Mio. EUR (Vorjahr: 50,9 Mio. EUR) zusammen. Weiterhin sind in diesem Posten Büro- und Grundstückskosten (19,2 Mio. EUR; Vorjahr: 17,0 Mio. EUR), Währungsverluste (18,9 Mio. EUR; Vorjahr: 13,5 Mio. EUR), IT- und Telekommunikationskosten (17,6 Mio. EUR; Vorjahr: 11,8 Mio. EUR), Reisekosten (14,6 Mio. EUR; Vorjahr: 13,9 Mio. EUR) und gekaufte Dienstleistungen (15,3 Mio. EUR; Vorjahr: 38,0 Mio. EUR) enthalten.

Die ausgewählten Kennzahlen EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) sowie EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) sind unabhängig von länderspezifischen Besteuerungen oder verschiedenen Finanzierungsformen und bieten somit eine optimale und objektive Entscheidungsgrundlage für das Management.

In der nachstehenden Tabelle sind die Anpassungen aufgeführt, die zur Ermittlung des bereinigten EBIT und des bereinigten EBITDA an den Abschlusszahlen vorgenommen wurden:

	01.01.2017 - 31.12.2017 Mio. EUR	01.01.2016 - 31.12.2016 Mio. EUR
Betriebsergebnis	-58,1	-17,5
Aufwendungen für Reorganisation	53,8	0.0
Betriebsergebnis vor Aufwendungen für Reorganisation	-4,3	-17,5
Auswirkungen der Kaufpreisallokation	92,1	104,5
Auflösungen aus den pauschalierten Gewährleistungsrückstellungen	0.0	0.0
Zuführung zu Einzelrückstellungen Gewährleistung im	0.0	54,7
Zusammenhang mit Offshore-Rotorblättern der 6XM-WEA-Serie	0.0	0.0
Kosten in Bezug zur Akquisition	0.0	1,6
Bereinigtes EBIT	87,8	143,3
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	65,7	63.7
Bereinigtes EBITDA	153,5	207,0

Das Finanzergebnis beträgt -60,4 Mio. EUR (Vorjahr: -62,9 Mio. EUR) und kommt im Wesentlichen durch die Refinanzierung des neuen High Yield Bond zustande. Für weitere Einzelheiten hierzu wird auf das Kapitel 5.6 "Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten" im verkürzten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 verwiesen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen 28,2 Mio. EUR (Vorjahr: 23,9 Mio. EUR) bedingt einen effektiven Steuersatz von 23,8 % (Vorjahr: 27,1 %). Dieses Ergebnis führt im Geschäftsjahr zu einem negativen Jahresergebnis mit 90,4 Mio. EUR (Vorjahr: 56,5 Mio. EUR).

Ausschlaggebend für den effektiven Steuersatz, der niedriger als erwartet ausfällt, ist der Nichtansatz latenter Ertragssteueransprüche auf Verlust- und Zinsvorträge in Höhe von 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 2,9 Mio. EUR).

Das Jahresergebnis des Konzerns in diesem Geschäftsjahr, ein Verlust von 90,4 Mio. EUR (Vorjahr: 56,5 Mio. EUR), ist vor allem durch Umstrukturierungskosten von -53,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0 Mio. EUR) bedingt. Näheres finden Sie in Kapitel 2 "Unternehmensumstrukturierung".

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die kurzfristigen Vermögenswerte bestehen vor allem aus liquiden Mitteln (234,8 Mio. EUR; Vorjahr: 436,5 Mio. EUR), Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo (6,8 Mio. EUR; Vorjahr: 88,6 Mio. EUR), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (198,7 Mio. EUR; Vorjahr: 168,0 Mio. EUR), Vorräte (490,4 Mio. EUR; Vorjahr: 429,8 Mio. EUR) und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten (62,6 Mio. EUR; Vorjahr: 113,4 Mio. EUR).

Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo weisen die unfertigen Aufträge aus, die anhand der Percentage-of-Completion-Methode nach IAS 11 bewertet werden. Erhaltene Anzahlungen auf diese bilanzierten Aufträge werden unmittelbar von Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo abgesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich im Wesentlichen aus den Forderungen gegen Kunden für die Lieferungen von Windturbinen und aus Service- sowie Wartungsverträgen zusammen. Die Veränderung von 168,0 Mio. EUR zum 31. Dezember 2016 auf 198,7 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 ergibt sich hauptsächlich durch die Einnahmen aus einem abgeschlossenen Offshore-Großprojekt.

Die Vorräte von 490,4 Mio. EUR (Vorjahr: 429,8 Mio. EUR) enthalten 405,7 Mio. EUR an Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffen (Vorjahr: 302,3 Mio. EUR) und 84,7 Mio. EUR an unfertigen Aufträgen (Vorjahr: 127,5 Mio. EUR).

Für Informationen zu sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten wird auf das Kapitel 5.1.5 "Sonstige kurzfristige Vermögenswerte" im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 verwiesen.

Die als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0 Mio. EUR) umfassen Grundstücke und Gebäude in Husum und Trampe, die im Rahmen des Umstrukturierungsprogramms nach der Einstellung des Betriebs verkauft werden (siehe Kapitel 5.2 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" im verkürzten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017).

Die langfristigen Vermögenswerte von 794,9 Mio. EUR (Vorjahr: 852,6 Mio. EUR) bestehen im Wesentlichen aus sonstigen immateriellen Vermögenswerten (527,4 Mio. EUR; Vorjahr: 604,6 Mio. EUR) und Sachanlagen (223,7 Mio. EUR; Vorjahr: 223,2 Mio. EUR). Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten Software und andere Lizenzen, Markennamen, Kundenbeziehungen, Technologien und geleistete Anzahlungen für immaterielle Vermögenswerte. Die Technologien setzen sich insbesondere aus unseren individuellen WEA-Typen sowie den Servicelösungen zusammen. Für weitere Informationen zu Einnahmen und Ausgaben im Geschäftsjahr 2017 wird auf Kapitel 5 c "Forschung und Entwicklung" in diesem Lagebericht verwiesen. Der Rückgang bei den sonstigen immateriellen Vermögenswerten ergibt sich in erster Linie aus einer zusätzlichen Abschreibung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 119,9 Mio. EUR sowie aus zusätzlichen Akquisitions- und Produktionskosten von 45,6 Mio. EUR.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 1.032,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1.193,7 Mio. EUR) bestehen vor allem aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (339,2 Mio. EUR; Vorjahr: 430,8 Mio. EUR), erhaltenen Anzahlungen (118,5 Mio. EUR; Vorjahr: 189,2 Mio. EUR), Fertigungsaufträgen mit passivischem Saldo (138,8 Mio. EUR; Vorjahr: 122,2 Mio. EUR), Rückstellungen (300,3 Mio. EUR; Vorjahr: 289,9 Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern (6,5 Mio. EUR; Vorjahr: 37,8 Mio. EUR) und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (83,7 Mio. EUR; Vorjahr: 83,6 Mio. EUR).

Die Anzahlungen von Kunden für Aufträge, bei denen die Produktion noch nicht angelaufen ist, werden als erhaltene Anzahlungen ausgewiesen.

Der Rückgang der Einzelrückstellungen für Gewährleistung ist im Wesentlichen auf die Auflösung einer Rückstellung bei den Offshore-Rotorblättern (WEA-Baureihe 6.XM) zurückzuführen. Dies konnte durch Optimierung der Produktionsleistung, den Verzicht auf Insourcing von Rotorblättern durch Dritthersteller und die Kostenoptimierung bei der Umsetzung erreicht werden.

Auf der anderen Seite stehen Einzelrückstellungen für Gewährleistungen im Hinblick auf technische Probleme in der elektrischen Anlage der WEA-Baureihe 3.XM und Probleme mit den Spoilern der Baureihe MM (beide Onshore), die vor allem auf gestiegene Kostenerwartungen zurückzuführen sind. Aufgrund der Designprobleme ist ein Austausch von elektrischen Komponenten in einem bestimmten Park geplant, während das Spoilerproblem in der gesamten Flotte gelöst wird. Die beschriebenen Probleme nahmen vor allem durch interne Kostenanpassungen und Vergleichsabschlüsse mit Kunden und Lieferanten zur Steigerung künftiger Auftragseingänge zu.

Der Anstieg der pauschalen Gewährleistungsrückstellungen spiegelt die zunehmende Zahl zu wartender Offshore-WEA und Garantieverlängerungen für Offshore-WEA wider. Die pauschalen Gewährleistungsrückstellungen für Onshore-WEA blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Die Zunahme sonstiger Rückstellungen betrifft Umstrukturierungsrückstellungen in Höhe von 17,3 Mio. EUR, die sich aus 15,6 Mio. EUR für Mitarbeiterabfindungen sowie aus 1,7 Mio. EUR für Rechts- und Beratungskosten zusammensetzen. Die weitere Zunahme in Höhe von 17,4 Mio. EUR betrifft Gerichts- oder Schiedsverfahren.

Für weitere Einzelheiten zu diesen Entwicklungen wird auf Kapitel 5.4.2 "Rückstellungen" im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 verwiesen.

Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern betreffen im Wesentlichen laufende Steuerabgrenzungen für das Geschäftsjahr.

Die langfristigen Verbindlichkeiten von 545,3 Mio. EUR (Vorjahr: 573,5 Mio. EUR) beziehen sich vorwiegend auf sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten, darunter den High Yield Bond (392,5 Mio. EUR; Vorjahr: 392,9 Mio. EUR), und latente Ertragssteuern (150,3 Mio. EUR; Vorjahr: 173,6 Mio. EUR).

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital von -249,1 Mio. EUR (Vorjahr: -158,8 Mio. EUR) repräsentiert das Jahresergebnis, welches dem Mutterunternehmen zurechenbar ist.

Die Konzernbilanz weist ein Eigenkapital von insgesamt 250,0 Mio. EUR auf (Vorjahr: 343,3 Mio. EUR), das vor allem bedingt ist durch ein niedrigeres Jahresergebnis im Geschäftsjahr von -90,3 Mio. EUR (Vorjahr: -56,5 Mio. EUR).

Dabei wird die Eigenkapitalquote wie folgt berechnet:

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Eigenkapital	249,964	343,428
Summe Aktiva	1.827,564	2.110,491
Eigenkapitalquote in %	13,7	16,3

Eine weitere Steuergröße ist das Net Working Capital bzw. die Net Working Capital Quote. Das Net Working Capital berechnet sich wie folgt: Summe kurzfristige Aktiva (bereinigt um liquide Mittel) minus Summe kurzfristige Passiva (bereinigt um Rückstellungen, kurzfristige Darlehen sowie den kurzfristigen Anteil langfristiger Darlehen). Zur Berechnung der Net Working Capital Quote wird diese Saldogröße in das Verhältnis zur Gesamtleistung der letzten 12 Monate gesetzt.

	31.12.2017 Tsd. EUR	31.12.2016 Tsd. EUR
Kurzfristige Vermögenswerte	1,027,997	1,257,883
Anpassungen der kurzfristigen Vermögenswerte	-234,814	-436,471
Kurzfristige Verbindlichkeiten	-1,032,276	-1,193,690
Anpassungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten	304,894	296,651
Net Working Capital	65,801	-75,627
Gesamtleistung	1,893,360	2,237,179
Net Working Capital Quote in %	3.5	-3.4

Der Konzern nutzt das Net Working Capital zur Ermittlung der kurzfristigen Liquidität des Unternehmens sowie für den effizienten Einsatz von Vermögenswerten. Die Entwicklung der Net Working Capital Quote im Geschäftsjahr 2017 ist durch verzögerte Installationen in chilenischen Großprojekten verursacht, die jedoch im 1. und 2. Quartal 2018 wieder aufgeholt werden. Ursache der positiven Net Working Capital Quote waren weitere Investitionen in Aktien zur Wachstumssicherung. Ohne diese einmaligen Effekte wäre das Net Working Capital negativ und würde den Markterwartungen entsprechen.

Finanzlage

Der Konzern blickt zum Stichtag 31. Dezember 2017 auf eine Finanzlage mit einem Eigenkapital von 250,0 Mio. EUR (Vorjahr: 343,3 Mio. EUR). Mit 234,8 Mio. EUR (Vorjahr: 436,5 Mio. EUR) ist der Bestand an liquiden Mitteln nach wie vor auf einem hohen Niveau. Im Geschäftsjahr 2017 konnte der Konzern stets sämtlichen Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Das Finanzmanagement von Senvion ist auf einen effizienten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ausgerichtet. Ziele der Finanzierungspolitik sind die Sicherung der Liquidität, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung unserer Kapitalkosten durch eine adäquate Kapitalstruktur. Die Ausgestaltung der finanzwirtschaftlichen Aktivitäten orientiert sich dabei am operativen Geschäft und an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Der Finanzierungsbedarf besteht überwiegend im Avalbereich insbesondere zur Absicherung von Anzahlungen und vertraglichen Verpflichtungen.

Mit Datum zum 5. Mai 2017 verlängerte und formulierte der Konzern eine syndizierte Kreditlinie über 950.000 Tsd. EUR neu. 825.000 Tsd. EUR davon können in Form von Avalen und 125.000 Tsd. EUR als Barlinien in Anspruch genommen werden. Beide Fazilitäten sind im April 2022 endgültig fällig. Die im Rahmen der Verlängerung angefallenen Transaktionskosten von 7,1 Mio. EUR wurden als abgegrenzte Finanzierungskosten aktiviert.

Die Inanspruchnahme der syndizierten Kreditlinie sowie sonstiger Avale stellt sich zum 31. Dezember 2017 wie folgt dar:

31.12.2017	Kreditrahmen Mio. EUR	Inanspruchnahme Mio. EUR	Freie Linien Mio. EUR
Syndizierte Kreditlinie	950	598,2	351,8
- Avallinie	825	598,2	226,8
- Barlinie	125	0	125
Sonstige Avale	4.5	4,5 ^*	0
Gesamt	954,5	602,7	351,8

^* davon 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) aus Mietbürgschaften.

31.12.2016	Kreditrahmen Mio. EUR	Inanspruchnahme Mio. EUR	Freie Linien Mio. EUR
Syndizierte Kreditlinie	950	507.3	442.7
- Avallinie	825	507.3	317.7
- Barlinie	125	0	125
Sonstige Avale	7.4	2,4 ^*	5
Gesamt	957.4	509.7	447.7

^* davon 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) aus Mietbürgschaften.

Die Eventualverbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen beliefen sich zum Stichtag auf 426,7 Mio. EUR (Vorjahr: 480,6 Mio. EUR) bzw. 107,8 Mio. EUR (Vorjahr: 93,2 Mio. EUR).

Die Kreditvereinbarung beinhaltet übliche Kündigungsrechte für die Kreditgeber, die bei entsprechend geregelten Vertragsänderungen greifen. Dazu zählen unter anderem die Nichteinhaltung von bestimmten Financial Covenants oder der Fall eines Change of Control. Die Konditionen sind variabel und orientieren sich am Verschuldungsgrad. Aus Veränderungen des EURIBOR können sich bei einer etwaigen Inanspruchnahme der Barkreditlinien Zinsrisiken ergeben.

Abgesehen von den Baufinanzierungen waren die Kreditlinien zum 31. Dezember 2017 lediglich durch die Ausstellung von Bürgschaften und Garantien in Höhe von rund 602,7 Mio. EUR in Anspruch genommen. Dies galt entsprechend für das Geschäftsjahr 2016 mit einer Inanspruchnahme von rund 509,7 Mio. EUR.

Mit Wirkung zum 5. Mai 2017 wurde der ehemalige High Yield Bond mit einem Nennwert von 400 Mio. EUR und einer Laufzeit bis zum 15. November 2020 vorzeitig zurückgegeben. In diesem Zusammenhang wurde eine Vorfälligkeitsentschädigung von 13,8 Mio. EUR fällig. Zinsaufwendungen von 9,7 Mio. EUR wurden vom 1. Januar 2017 bis zum 5. Mai 2017 berücksichtigt. Zusätzlich wurden Transaktionskosten in Höhe von 6,6 Mio. EUR, welche bei Ausgabe unter Anwendung der Effektivzinsmethode berücksichtigt wurden, aufwandswirksam erfasst.

Gleichzeitig hat der Konzern einen neuen High Yield Bond zum Nennwert von 400 Mio. EUR und einer Laufzeit bis Oktober 2022 ausgegeben. Diese Anleihe ist mit einem (nominalen) festen Zinssatz von 3,875 % p. a. (früherer nominaler Zinssatz: 6,625 %) und einem effektiven Zinssatz von 4,31 % p. a. (früherer effektiver Zinssatz: 7,14 %) verzinst. Die unmittelbar diesem Rechtsgeschäft zuordenbaren Transaktionskosten in Höhe von 8,4 Mio. EUR wurden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 beträgt der Buchwert 392,5 Mio. EUR (Vorjahr: 392,9 Mio. EUR). Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 beträgt der beizulegende Zeitwert des High Yield Bond 376,5 Mio. EUR (Vorjahr: 405,6 Mio. EUR). Zinsaufwendungen von 11,1 Mio. EUR wurden vom 5. Mai 2017 bis zum 31. Dezember 2017 bewertet.

Für das Geschäftsjahr 2017 meldet der Konzern einen Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von -99,8 Mio. EUR (Vorjahr: 131,5 Mio. EUR). Der niedrigere Cashflow in dem Zeitraum ist im Wesentlichen auf eine Veränderung des Working Capital auf -110,6 Mio. EUR (Vorjahr: -35,7 Mio. EUR) zurückzuführen. Dazu beigetragen haben vor allem gestiegene Lagerbestände und eine Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, aber auch ein Rückgang bei erhaltenen Anzahlungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus stieg der Zinsaufwand hauptsächlich durch die vorzeitige Rückzahlung des früheren High Yield Bond um 27,6 Mio. EUR an, siehe hierzu das Kapitel 5.6 "Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten" im verkürzten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich auf -94,4 Mio. EUR (Vorjahr: -110.5 Mio. EUR). Der Zahlungsmittelabfluss umfasst vor allem Barzahlungen für immaterielle Vermögenswerte, in erster Linie aktivierte Entwicklungskosten sowie Zahlungen für Büroausstattung, Anlagen und Maschinen im Rahmen von Baumaßnahmen.

Der Cashflow aus finanzwirtschaftlichen Aktivitäten mit -4,4 Mio. EUR (Vorjahr: -5,2 Mio. EUR) spiegelt vor allem die Refinanzierung des neuen High Yield Bond wieder.

e. Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Nahestehende Personen und Unternehmen im Sinne des IAS 24 stellen für den Konzern Gesellschafter dar, die (gemeinsam) einen beherrschenden oder maßgeblichen Einfluss haben, ferner Joint Ventures und assoziierte Unternehmen.

Des Weiteren stellen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats nahestehende Personen im Sinne des IAS 24 dar, ebenso Personen, die im Management eines Mutterunternehmens des Konzerns eine Schlüsselposition bekleiden. Ferner sind aus Sicht des Konzerns auch die Geschäftsführer der Senvion TopCo GmbH. Personen mit Schlüsselpositionen im Management. Nahe Familienangehörige dieser nahestehenden Personen gelten ebenfalls als nahestehende Personen.

Neben den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat wurden im aktuellen Geschäftsjahr folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert:

- CCP II Acquisition Luxco S.à r.l., Luxemburg (Gesellschafterin)

- CCP III Acquisition Luxco S.à r.l., Luxemburg (Gesellschafterin)

- Rapid Management L.P., Cayman Islands (Gesellschafterin)

- Rapid Partners L.P., Cayman Islands (Gesellschafterin)

Neben den Geschäftsbeziehungen zu den im Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung ausgenommenen Tochterunternehmen bestanden die folgenden Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen.

Die Rechtsgeschäfte wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Im Rahmen der Transaktionen wurden keine materiellen Sicherheiten gegeben oder erhalten. Der Konzern hat im betreffenden Berichtszeitraum keinen Aufwand für Wertberichtigungen oder Rückstellungen auf ausstehende Salden verbucht.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden folgende Transaktionen zwischen Senvion TopCo GmbH und nahestehenden Personen und Unternehmen durchgeführt

Rechtsgeschäfte zwischen Senvion TopCo und	Aufwand aus Dienstleistungen/Zinsaufwand 01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	Ertrag aus Dienstleistungen/Zinsertrag 01.01.2017 - 31.12.2017 Tsd. EUR	Forderungen 31.12.2017 Tsd. EUR	Verbindlichkeiten 31.12.2017 Tsd. EUR
Senvion S.A., Luxemburg	759	447	20,462	241

Transaktionen im Vorjahr sind im Folgenden aufgeführt:

Rechtsgeschäfte zwischen Tochterunternehmen von Senvion TopCo und	Aufwendungen für Dienstleistungen/Beteiligungen 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Umsätze aus Dienstleistungen/Beteiligungen 01.01.2016 - 31.12.2016 Tsd. EUR	Forderungen 31.12.2016 Tsd. EUR	Verbindlichkeiten 31.12.2016 Tsd. EUR
Senvion S.A., Luxembourg	174	63	14,439	174
Arpwood Partners Investment Advisors LLP, Mumbai	0	0	0	0
Centerbridge Partners Europe LLP, London	597 ¹	0	0	0
Rapid Management L.P., Cayman Islands	0	1 ²	64	0

¹ Aufwand aus Dienstleistungen/Zinsaufwand zwischen Tochterunternehmen der Senvion TopCo und von Centerbridge Partners Europe LLP, London, zwischen Januar und März 2016

² Ertrag aus Dienstleistungen/Zinsertrag zwischen Tochterunternehmen der Senvion TopCo und von Rapid Management L.P., Cayman Islands, London, zwischen Januar und März 2016

f. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

Zusammenfassend schätzt der Konzern den Geschäftsverlauf sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als stabil bis positiv ein. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1,89 Mrd. EUR. Die leichte Abweichung gegenüber dem von Senvion ausgegebenen offiziellen Orientierungswert von 1,90 bis 1,95 Mrd. EUR ergibt sich aus einer geringen Verzögerung bei Projektinstallationen. Der Konzern beendete das Geschäftsjahr 2017 mit Festauftragseingängen in Höhe von 1,8 Mrd. EUR. Dieser Wert liegt rund 200 Mio. EUR hinter den Prognosen und ist primär Verzögerungen beim Abschluss mehrerer Aufträge in Indien und Australien geschuldet. Die verzögerten Aufträge werden voraussichtlich im 1. Halbjahr 2018 umgesetzt. Der abschließende Gesamtauftragsbestand belief sich inklusive 2,6 Mrd. EUR an Serviceaufträgen auf 5,0 Mrd. EUR, die geschäftliche Lage ist somit solide. Der Konzern konnte eine bereinigte EBITDA-Marge von 8,1 % entsprechend 153,5 Mio. EUR erreichen, was innerhalb unseres genannten Prognosebereichs von 8-8,5 % liegt. Der Konzern schloss das Geschäftsjahr mit der Working Capital Quote von negativen 3,5 % ab, was vorwiegend durch die Vorproduktion für den Chile-Auftrag und gegenüber der Prognose leicht niedrigere Auftragseingänge bedingt ist. Informationen zur erwarteten künftigen Entwicklung sind Kapitel 10 "Prognosebericht" in diesem Lagebericht zu entnehmen. Für Einzelheiten zur Berechnung des bereinigten EBIT, des bereinigten EBITDA und des Net Working Capital wird auf Kapitel 5 d "Finanzielle Leistung" verwiesen.

g. Managementsteuerungssystem

Zur Prüfung und Messung von Leistungsfähigkeit und Erfolg des Unternehmens als Ganzes setzt Senvion finanzielle sowie nichtfinanzielle Leistungsindikatoren ein, die sich aus dem projektbasierten Anlagengeschäft und dem Servicegeschäft ergeben. Beide Arten von Leistungsindikatoren dienen zur Darstellung der Geschäftsentwicklung und tragen zur Steuerung des Gesamtunternehmens sowie der Entscheidungsfindung im Rahmen des monatlichen Reportings an das Management bei.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Konzerns sind Auftragseingang, Umsatzerlös, das Jahresergebnis sowie EBIT, EBITDA und Net Working Capital (für Einzelheiten zur Berechnung des bereinigten EBIT, des bereinigten EBITDA und des Net Working Capital wird auf Kapitel 5 d "Finanzielle Leistung" verwiesen). Des Weiteren ist der Konzern bestrebt, sich stetig zu verbessern und setzt daher einen Fokus auf Kostenoptimierungsprogramme.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als bedeutsame nichtfinanzielle Leistungsindikatoren nutzt der Konzern die Errichtungsleistung, Anlagenverfügbarkeit und Milestone-Monitoring. Auch im Bereich Human Resources (HR) werden zur kontinuierlichen Verbesserung verschiedene nichtfinanzielle Leistungsindikatoren erhoben und berichtet. Diese werden allerdings nicht für die interne Steuerung des Konzerns herangezogen.

Am 1. Oktober 2017 wurde bei der Senvion GmbH und Senvion Holding GmbH erfolgreich das ERA (Entgeltrahmenabkommen) eingeführt. Die tarifvertragliche Regelung der kollektiven Anerkennungsvereinbarung vom 4. Juli 2013 wurde fristgerecht umgesetzt. Zudem wurden alle Ansprüche aus dem Senvion Vergütungssystem der Senvion GmbH und der Senvion Holding GmbH sowie alle Ansprüche aus der ursprünglichen ERA-Gruppierung in der Senvion Deutschland GmbH erfolgreich abgeschlossen.

Zum 31. Dezember 2017 beschäftigte der Konzern weltweit 4.336 Mitarbeiter, im Durchschnitt des Geschäftsjahres wurden 4.575 Mitarbeiter beschäftigt.

2017 ging die Mitarbeiterzahl des Konzerns um 244 Mitarbeiter zurück. Grund ist das Umstrukturierungsprogramm "Move Forward", das unter anderem die Konsolidierung von Produktionsstandorten und schlankere Strukturen im ganzen Unternehmen zum Ziel hat. Am stärksten betroffen ist Deutschland, wo 2017 316 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Gleichzeitig wurde das Personal in Portugal, Polen und in für Senvion neuen Märkten, wie Südamerika und Norwegen, aufgestockt.

Bei Senvion wird in den Ausbildungsberufen Mechatronik und Technisches Produktdesign ausgebildet. Zum 31. Dezember 2017 befanden sich 44 Mitarbeiter in einer dualen Berufsausbildung. Wegen der Schließung der Produktionsstandorte in Trampe und Husum wurde die Vor-Ort-Schulung der Mechatronik-Auszubildenden nach Bremerhaven verlegt.

In der 2. Hälfte 2017 nahmen 152 Manager an der "Move Forward: Our path to the future - Management Session" teil. Im Rahmen eines funktionsübergreifenden Austauschs erörterten die Teilnehmer die weitere Umsetzung von "Move Forward". Im September und Oktober fanden in den Rathäusern in Hamburg, Osterrönfeld, Paris, Mailand, Denver, Montreal und Mumbai sowie an den Senvion Produktionsstandorten in Bremerhaven und Portugal Mitarbeiterversammlungen statt. In den Rathäusern konnten Mitarbeiter sich mit dem Management austauschen und Feedback geben.

Um Senvion zu einem stärker projektorientierten Unternehmen zu machen, wurde das neue Entwicklungsprogramm "Tailwind" für Projektmanager eingeführt. "Tailwind" entwickelt unsere Projektmanager in den Kernkompetenzen des Projektmanagements hinsichtlich gemeinsamer Sprache, Verständnis und funktionsübergreifenden Arbeitsprozessen.

Im Mai 2017 wurde das neue Lernmanagementsystem "Senvion Learning Services" eingeführt, um die Schulung aller deutschen Mitarbeiter zu koordinieren. Die angebotenen Schulungen sind online im neuen Schulungskatalog verfügbar.

6. Soziale Unternehmensverantwortung

a. Geschäftsmodell

Wir bei Senvion halten den Wind für eine der vielversprechendsten Energiequellen der Zukunft, denn er ist leicht zugänglich, im Überfluss vorhanden, belastet die Umwelt nur minimal und ist an die Anforderungen der Nutzer anpassbar. Wind ist eine der großartigen erneuerbaren Ressourcen der Welt. Windenergie ist naturgemäß eine äußerst nachhaltige und stark nachgefragte Technologie. Weltweit nutzen Länder Windenergieanlagen wie unsere, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Senvions globale Flotte mit über 7.300 WEA sorgt derzeit für eine Einsparung von rund 32,2 Mio. Tonnen CO ₂ pro Jahr. Im Durchschnitt werden heute mit jeder erzeugten Megawattstunde Strom aus Windenergie ca. 0,70 metrische Tonnen CO ₂ eingespart. Anders als andere Energieerzeugungsanlagen stellen Windparks in den Kommunen, in denen sie aufgestellt werden, eine gute Ergänzung dar. Das Land, auf dem sie stehen, lässt sich immer noch für Viehhaltung, Landwirtschaft und andere Zwecke nutzen.

b. Umweltschutz

Politik und Due-Diligence-Prozesse

Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Umweltschäden sind das Herzstück von Senvions Mission und unser ureigenes Geschäftsmodell. Im Sinne dieser Mission hat Senvion ein Integrated Management System (IMS) implementiert. Es umfasst Umweltmanagement gemäß ISO 14001, Qualitätsmanagement gemäß ISO 9001 sowie Gesundheits- und Sicherheitsmanagement nach OHSAS 18001.

Mit dem Umweltmanagementsystem lassen sich umwelt- und energiebezogene Aspekte unserer Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen identifizieren. Dank dieses Systems und des Engagements unseres qualifizierten Teams können wir die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt kontinuierlich weiter abschwächen.

Um sicherzustellen, dass unsere Produkte von höchster Qualität sind und die Umwelt so wenig wie möglich belasten, hat Senvion einen Prozess namens "Life Cycle Assessment" (LCA) implementiert. Bei diesem Prozess werden die mit dem Produkt verbundenen Umweltauswirkungen bewertet, wobei der gesamte Lebenszyklus von der Produktion über die Installation bis zur Wartung berücksichtigt wird. Außerdem haben wir mit externen Parteien nach möglichen Abfallentsorgungslösungen für das Lebensende unserer Produkte gesucht und werden dies in Zukunft fortführen.

Ergebnis

Reduzierter Stromverbrauch und grüner Strom

2016 startete Senvion eine Kampagne zur Senkung seines gesamten Stromverbrauchs um 5 %. Es wurde eine ganze Reihe organisatorischer und technischer Maßnahmen umgesetzt und das geplante Ziel erreicht. An den meisten deutschen Senvion Standorten wurden zum Beispiel Büros und Waschräume mit Bewegungssensoren ausgestattet. An Senvions Produktionsstandort in Portugal wurden alle Lampen mit automatischen LED-Leuchtkörpern ausgerüstet. Um ein sicheres und gut ausgeleuchtetes Arbeitsumfeld zu schaffen, haben die automatischen LED-Leuchtkörper smarte Sensoren und leuchten nur bei Bedarf. Darüber hinaus wurden an allen deutschen Standorten erfolgreich Energie-Audits nach EN 16247 absolviert. Unsere Kollegen in unserem Zentrum EU North/UK bitten wir, darauf zu achten, dass elektrische Geräte (PCs, Drucker, Fotokopierer) nicht im Standby laufen, sondern nach der Benutzung komplett abgeschaltet werden. Senvion France nutzt an den meisten Standorten LED-Leuchtmittel. Zudem sind in unserer Zentrale die Lampen so programmiert, dass sie sich um 12.30 Uhr, 19.00 Uhr und 22.00 Uhr automatisch abschalten.

Der Servicestützpunkt von Senvion France in der Bretagne zog in ein Gebäude mit Solardach. Die Photovoltaik-Anlage produziert über 200.000 kWh pro Jahr. 2017 wurden 206.779 kWh erreicht, womit der Stromverbrauch aller Senvion Servicestützpunkte in Frankreich komplett abgedeckt werden konnte.

Die Zentrale von Senvion France in Paris-La Défense wird zu 100 % mit grünem Strom versorgt. Senvion France hat mit einem Stromversorger einen Vertrag abgeschlossen, der garantiert, dass der gelieferte Strom zu 100 % erneuerbar ist.

Reduzierte Verkehrsemissionen

Durch den Einsatz von Firmenwagen mit niedrigem Verbrauch und eine Reduzierung der gefahrenen Kilometer konnte der Treibstoffverbrauch bei Senvion um 4 % gesenkt werden. Zu den weiteren Maßnahmen zählen der Einsatz von Elektrofahrzeugen für Dienstfahrten oder die tägliche Nutzung des ÖPNV durch Pendler. Unsere kanadische Tochtergesellschaft hat beispielsweise für alle Fahrten einen Vertrag mit "Teo Taxi" geschlossen. Die Flotte von "Teo Taxi" besteht ausschließlich aus Elektrofahrzeugen. In Großbritannien unterstützt Senvion das Programm "Bike to Work", eine Initiative der Regierung für umweltfreundlichen Verkehr, um emissionsarmes Pendeln zu fördern. In Deutschland ermutigen wir unsere Mitarbeiter, den ÖPNV zu nutzen, indem wir ihre Fahrkarten bezuschussen. Insgesamt profitieren 300 Mitarbeiter von diesen Fahrkarten. In Frankreich wurden alle unsere Servicetechniker in energiesparendem Fahren geschult.

Reduzierung des Papierverbrauchs

In unserer Zentrale in Hamburg haben wir normale Papierhandtücher durch solche aus Recycling-Papier ersetzt. Außerdem haben wir damit begonnen, die Verwendung von digitalen Signaturen zu fördern. Unsere Marketing-Abteilung ersetzt, wann immer möglich, gedruckte Broschüren durch digitale Exemplare. In vielen Tochtergesellschaften nutzen wir E-Mails statt Fax-Sendungen, und wir recyceln im gesamten Senvion Konzern Papier, Dosen, Kunststoff, Batterien, Druckertoner usw.

Artenschutz und Umweltschutz

Windenergieanlagen von Senvion sind so ausgelegt, dass sie die Umwelt möglichst wenig belasten. Senvion WEA besitzen bereits von Anfang an eine sehr niedrige Geräuschcharakteristik und werden mit einem Geräuschmanagementsystem geliefert, um die Geräuschemissionen bei Bedarf weiter zu senken. Darüber hinaus können sie für eine Installation in der Nähe von Wohngebieten mit einem Schattenmanagementsystem ausgerüstet werden. Wir bieten auch ein Fledermaus-Schutzsystem an, mit dem der Betreiber die Anlagen in Zeiten mit verstärkter Fledermausaktivität herunterfahren kann. Verschiedene Parameter, wie Jahreszeit, Windgeschwindigkeit, Temperatur und Dämmerungszeit, lassen sich an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Fledermausart, die in der Nähe des WEA-Standorts lebt, anpassen.

Prognose

In den kommenden Monaten werden wir unsere Anstrengungen zur weiteren Reduzierung der Umweltbelastung durch das Unternehmen fortsetzen und verbessern. Wir werden auch weiterhin forschen und nach neuen Wegen suchen, um die Umweltbelastung durch unsere Produkte kontinuierlich zu senken und den sich ständig ändernden Vorschriften zu genügen.

KPI

Wir überprüfen unsere globale Umweltleistung jeden Monat hinsichtlich:

- Strom-, Wasser-, Gas-, Öl- und Benzinverbrauch

- Produktion von Abfällen

- Emissionen

c. Sozialfragen und Arbeitnehmerbelange

Politik und Due-Diligence-Prozesse

Bei Senvion ist uns die nachdrückliche Förderung junger Talente eine Herzenssache. Wir veranstalten regelmäßig die "Hamburg Company Tour", damit Studierende verschiedene Jobprofile kennenlernen und mit Führungskräften in Kontakt treten können. Senvion präsentiert sich außerdem auf Jobmessen und bietet regelmäßig Praktika an. Wir ermuntern Mitarbeiter zur Teilnahme an einem jährlichen Laufwettbewerb und übernehmen die Teilnehmergebühr. In Kanada haben wir uns verpflichtet, wann immer möglich, First Nations für die Wartung unserer WEA einzustellen.

Ergebnis

Senvion hat eine sehr junge Belegschaft. Bei der letzten Mitarbeiterbefragung 2015 betonte eine große Zahl der Angestellten den außergewöhnlichen Teamgeist bei Senvion als eine der wichtigsten Stärken des Unternehmens.

d. Menschenrechte

Vielfalt und Nichtdiskriminierungspolitik

Um der Antidiskriminierung hohe Priorität einzuräumen, hat Senvion eine Bestimmung in den Verhaltenskodex aufgenommen. In ihr ist die Verpflichtung des Unternehmens zu Chancengleichheit und Vielfalt festgeschrieben: Mitarbeiter, potenzielle Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden von Senvion sowie alle anderen Parteien, mit denen das Unternehmen geschäftlich zu tun hat, werden fair und mit Respekt behandelt, es gibt keine Vergeltungsmaßnahmen sowie keine Diskriminierung und kein Mobbing aufgrund von Geschlecht, Alter, Rasse, Hautfarbe, ethnischer oder nationaler Herkunft, Staatsangehörigkeit, Religion oder religiösen Überzeugungen, körperlicher oder geistiger Behinderung, sexueller Ausrichtung oder anderer Aspekte, die durch das anwendbare Recht geschützt sind. Verletzungen des Verhaltenskodex können an den jeweiligen Vorgesetzten, anonym in Form einer Whistleblower-Meldung an eine externe Vertrauensperson oder über das "SpeakUp"-System gemeldet werden. Das "SpeakUp"-System ermöglicht es Mitarbeitern, zu jeder Zeit einen Hinweis anonym über eine dritte Partei zu geben.

Management und Betriebsräte achten im ganzen Unternehmen darauf, dass Frauen und Männer bei Gehalt und Arbeitsplatz gleich behandelt werden. Wir unterstützen zudem die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt. Senvion France kooperiert zum Beispiel mit Unternehmen, welche die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz fördern.

Ergebnis

Über 59 Kulturen und Nationalitäten sind in Senvions Belegschaft vertreten.

e. Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Antikorruptionsrichtlinie und Verhaltenskodex

Unsere Antikorruptionsrichtlinie ist in unseren Verhaltenskodex integriert, der wiederum Bestandteil unseres weltweiten Compliance-Programms ist, mit dem unsere Standards für ethisches und rechtlich einwandfreies Verhalten offiziell verankert werden sollen. Das Programm ist für uns eine Frage guter Geschäftspraxis und guter Corporate Governance. Diese Richtlinie soll das Bewusstsein der Mitarbeiter stärken und eine Hilfe für die Beurteilung kritischer Situationen im Betriebsalltag sein. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiter im besten Interesse unseres Unternehmens handeln.

f. Wettbewerbsvorschriften und Insiderhandel

Wettbewerbsrichtlinie

Die Richtlinie verpflichtet uns zu fairen, wettbewerbsorientierten Bedingungen unter Einhaltung aller anwendbaren Gesetze der Länder, in denen wir tätig sind.

7. Chancen- und Risikobericht

a. Risikomanagement

Die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage des Konzerns wird im Allgemeinen von einer Vielzahl von Faktoren und Risiken nachteilig beeinflusst. Darüber hinaus haben auch die geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens selbst Einfluss auf die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage.

Der Konzern hat ein System zur Früherkennung von Risiken entsprechend den gesetzlichen Anforderungen eingerichtet, in dessen Rahmen identifizierte Risiken und Maßnahmen protokolliert, dokumentiert, analysiert und nachverfolgt werden. Die ist eine Voraussetzung für einen systematischen und strukturierten Ansatz zur Steuerung und Minimierung von Risiken.

Im Rahmen der quartalsweisen Risikoberichterstattung werden unternehmensweit umfangreiche Risikoinventuren in allen Segmenten durchgeführt, um möglichst alle wesentlichen Risiken zu identifizieren und bezüglich der potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit im aktuellen Geschäftsjahr sowie in den Folgejahren zu bewerten. Die Bewertung potenzieller Schäden bezieht sich in erster Linie auf das EBIT sowie mögliche Liquiditätseffekte; zusätzlich werden Risiken und die Auswirkungen auf die Auftragseingänge erfasst. Die Bruttobewertung jedes Risikos wird dabei jeweils für drei verschiedene Szenarien durchgeführt, die sich hinsichtlich der Schwere ihrer Auswirkungen auf das Unternehmen unterscheiden - jeweils für den besten, den erwarteten und den ungünstigsten Fall. Diese Vorgehensweise ermöglicht die Erfassung kumulierender Effekte einzelner Risiken mittels statistischer Analysen.

Der Konzern hat verbindliche risikopolitische Grundsätze für ein ordnungsgemäßes Risikomanagement verabschiedet und durch die eigene Abteilung für Risikomanagement detaillierte Schulungsunterlagen für die Mitarbeiter erstellen lassen, die jährlich auch hinsichtlich ihrer Aktualität überprüft werden.

Jeder einzelne operative Bereich ist für die Früherkennung und Steuerung von Risiken verantwortlich. Dabei wird jedes Risiko eindeutig einem Risikoeigner zugeordnet, der die Verantwortung für die Beobachtung des Risikos sowie für die Verfolgung der gegebenenfalls definierten Frühindikatoren und die Einleitung von Maßnahmen zur Risikoeindämmung und -abschwächung bestehender Chancen trägt. Risiken können durch zweckmäßige Maßnahmen vermieden oder gemindert oder - unter gewissen Voraussetzungen - auch eingegangen werden. Der jeweilige Risikoeigner ist auch für das Nachhalten der Maßnahmen verantwortlich. Eine durchgehende Risikobetrachtung entlang der Wertschöpfungskette ist sichergestellt und wird regelmäßig auf Vollständigkeit überprüft. Alle Risiken werden im Rahmen eines zweistufigen Prozesses ausführlich beschrieben und freigegeben, bevor Plausibilitäts-Checks, weitere Analysen und Prüfungen durch die zentrale Abteilung für Risikomanagement erfolgen.

Die internen risikopolitischen Grundsätze des Konzerns sind im Interesse eines ordnungsgemäßen Risikomanagements verbindlich. Diese vom Vorstand freigegebenen Grundsätze schreiben die umgehende Meldung unerwartet eintretender Risiken an die Geschäftsführung (Ad-hoc-Meldung) sowie regelmäßige geschäftsbereichsspezifische Schulungen vor. Das Risikomanagementsystem des Unternehmens wird jährlich bewertet und von der zentralen Abteilung für Risikomanagement kontinuierlich weiterentwickelt.

Die zentrale Abteilung für Risikomanagement unterrichtet außerdem in regelmäßigen Abständen die Geschäftsleitung und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats umfassend über die konzernweit identifizierten Risiken, die Entwicklung der Risikosituation des Konzerns sowie die eingeleiteten Gegenmaßnahmen zur Steuerung und Verringerung der identifizierten Risiken.

b. Einzelrisiken und Chancen

Zur besseren Übersichtlichkeit werden die identifizierten Risiken in verschiedene, im Folgenden näher beschriebene Risikokategorien eingeteilt. Die Reihenfolge der beschriebenen Risiken ist keinerlei Hinweis auf das mögliche Schadensausmaß, die finanziellen Auswirkungen oder die Eintrittswahrscheinlichkeit.

Strategische und geschäftsbezogene Risiken und Chancen

Strategische Risiken ergeben sich für den Konzern insbesondere im Zusammenhang mit der Wettbewerbsfähigkeit, dem Markteintritt möglicher neuer Wettbewerber, der Einführung von technischen Innovationen oder Produkten durch Wettbewerber oder allgemeinen Marktentwicklungen, die für den Konzern relevant werden können. Dazu zählen auch die Risiken eines Markteintritts in neue geografische Gebiete oder Geschäftsfelder. Die allgemeine weltwirtschaftliche Entwicklung, aber auch spezifische Entwicklungen im Erneuerbare-Energien-Sektor können die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ebenfalls positiv oder negativ beeinflussen.

Der Konzern begegnet den Marktrisiken im Allgemeinen durch intensive Analysen, die vom zentralen Bereich Marktbeobachtung (Business Intelligence) durchgeführt werden. Um auch in Zukunft im schwierigen und sich verändernden Umfeld bestehen zu können, wird das Unternehmen weiterhin neue, vielversprechende Märkte bearbeiten und nach einer umfangreichen Analyse der Chancen und Risiken dort einen Markteintritt vollziehen. Dies wird durch den zentralen Bereich Neue Märkte (New Markets) gesteuert. Zu den Herausforderungen in neuen Märkten zählen unter Umständen Veränderungen der politischen Landschaft, hervorgerufen durch externe Faktoren wie einen Regierungswechsel oder durch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis. Der jüngste erfolgreiche Markteintritt in neue Märkte in Südamerika (Argentinien und Chile) sowie der Zuschlag für Projekte in Australien wird als Chance für den Konzern betrachtet.

Weitere Marktrisiken und Chancen können sich durch Veränderungen der politischen Landschaft in etablierten Märkten ergeben. Die fortschreitende Entwicklung hin zu Auktionsverfahren erhöht den Konkurrenzdruck in der Branche und wirkt sich damit auch auf den Preiskampf aus. Senvion mindert die Risiken durch Optimierung der Kostenstruktur und der internen Prozesse. Es besteht jedoch immer das Risiko, dass diese Veränderungen sich nicht im erwarteten Umfang auswirken oder nicht so schnell eintreten wie erwartet. Die Konsolidierung in der Windindustrie könnte sich auch auf die Position von Senvion auswirken.

Weitere externe Einflüsse sind unter anderem die Unsicherheit durch den Brexit sowie die Bevorzugung fossiler Energien durch die US-Regierung.

Weitere Chancen könnten sich über den Ausbau des Kundenstamms des Unternehmens ergeben. Um eine größere Vielfalt an Kunden ansprechen zu können, will das Unternehmen nicht nur Windenergieanlagen an ihre etablierten Abnehmer verkaufen, sondern auch das Interesse nicht-traditioneller Kunden (z. B. Pensionsfonds oder Versicherungen) erwecken, die im aktuellen Tiefzinsumfeld Ausschau nach Alternativen für Kapitalanlagen halten.

Im Offshore-Sektor herrscht weiterhin ein scharfer Wettbewerb - die Zahl der Wettbewerber hat sich vergrößert, und konkurrierende Zulieferer haben neue Joint Ventures gebildet -, sodass Projektausschreibungen auf das Interesse aller Marktakteure stoßen. Kapitalintensive Offshore-Windprojekte scheinen nach wie vor unter der Zurückhaltung der Stromversorger und Banken bei der Finanzierung zu leiden. Gleichwohl kann in der Größe des Offshore-Bereichs sowie möglicher neuer Offshore-Märkte eine Chance für das nachhaltige, erfolgreiche Wachstum des Unternehmens liegen, auch wenn dieses wiederum mit neuen Risiken behaftet ist.

Auch die Innovationstätigkeit der Wettbewerber kann die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns negativ beeinflussen. Dieses Risiko mindert das Unternehmen durch umfassende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Durch die erheblich kürzeren Produktentwicklungszyklen muss sich die Entwicklungsarbeit stärker fokussieren, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

Zu den geschäftsbezogenen Risiken gehören z. B. auch Vertriebsrisiken. Neben anderen externen Umständen sind diese insbesondere dadurch gegeben, dass Kunden des Konzerns die Realisierung einzelner Projekte verschieben könnten. Solche Verzögerungen können durch externe Triebkräfte bedingt sein, auf die das Unternehmen keinen Einfluss hat. Begrenzte operative Ressourcen (beispielsweise Installationskapazitäten) sind ein weiterer Faktor, der zu Projektverzögerungen führen kann. Der Preiswettbewerb hält mit unverminderter Härte an und kann die Finanz- und Ertragslage des Unternehmens nachhaltig beeinflussen. Der Konzern wird sich darum bemühen, diesen Herausforderungen durch Wahrung seiner technologischen Führungsposition und Fortführung seines innovativen Ansatzes zur Konzeption intelligenter Anwendungsmöglichkeiten für seine technischen Entwicklungen sowie durch ein intelligentes Management der knappen operativen Ressourcen zu begegnen und gleichzeitig die Kostenstruktur zu optimieren. Jede dieser Maßnahmen birgt jedoch das Risiko, dass die gewünschten Ergebnisse durch Fehlinterpretation oder Unterschätzung der Marktherausforderungen nicht erreicht werden.

Die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage kann auch durch eine mögliche Abhängigkeit von wenigen, großen Kunden beeinflusst werden. So werden größere und damit umsatzstärkere Projekte in der Regel mit einem der wenigen großen Energieversorgungsunternehmen durchgeführt. Insbesondere im Geschäftsfeld Offshore ist die Anzahl möglicher Kunden begrenzt. Gleichzeitig ist die Umsatzrelevanz derartiger Projekte größenbedingt deutlich höher als die anderer Vorhaben.

Auch die vom Konzern vorgenommenen und angesetzten Schätzungen und Beurteilungen sind mit Risiken verbunden. Zwar sind die Schätzungen, Prognosen, Projektionen und Beurteilungen des Konzerns in Bezug auf künftige Rechtsgeschäfte und Entwicklungen angemessen und fundiert, doch unterliegen sie naturgemäß Risiken und Unsicherheiten. Die tatsächliche finanzielle Leistung kann besser oder schlechter ausfallen als erwartet, was vor allem durch die inhärente Unsicherheit im Zusammenhang mit nicht vorhersehbaren künftigen Ereignissen, das Wettbewerbsumfeld, neue Gesetze und Vorschriften, die Entwicklung von Angebot und Nachfrage sowie andere für den Konzern relevante Faktoren bedingt ist.

Den Risiken stehen zahlreiche Chancen gegenüber, die sich positiv auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns auswirken können. Dazu gehören z. B. der Eintritt in neue, erfolgversprechende Märkte auch außerhalb Europas sowie die Teilhabe an Maßnahmen für den Kapazitätsausbau zur Erzeugung von Windenergie in Ländern, für die erneuerbare Energie bislang weniger von Interesse war. Darüber hinaus werden kontinuierlich Markttrends überwacht, um eine Entscheidungsgrundlage zu erhalten. Die Strategieabteilung des Konzerns nimmt zudem eine eingehende Marktbeobachtung vor.

Finanzrisiken und Chancen

Der Konzern betrachtet finanzielle Risiken als solche, die seine Finanzlage direkt beeinflussen. Diese sind im Einzelnen in Abschnitt 8 "Finanzielle Risiken und Finanzinstrumente" des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2017 beschrieben.

Durch Zahlungsströme in Fremdwährungen entsteht beispielsweise ein Fremdwährungsrisiko, das gemäß festgelegten internen Richtlinien von der zentralen Fachabteilung Treasury gesteuert wird. Das Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit Basiswerten kann durch Sicherungsgeschäfte begrenzt werden.

Aufgrund der derzeitigen Unsicherheit über die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung sowie des nach wie vor relativ niedrigen Zinsniveaus besteht zudem das Risiko eines Zinsanstiegs. Zur Steuerung dieses Risikos können nach ebenfalls festgelegten internen Vorgaben Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, aber nicht immer generiert werden.

Das Risiko, kurzfristigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur unter veränderten Bedingungen nachkommen zu können, ist ein Liquiditätsrisiko, dem jedes Unternehmen ausgesetzt ist. Auch dieses wird von der zentralen Fachabteilung Treasury gesteuert und kann sich beispielsweise aus Abstimmungsproblemen zwischen Zahlungseingängen und Zahlungsverpflichtungen ergeben. Zur Steuerung dieses Risikos wird eine rollierende Liquiditätsplanung eingesetzt, bei der die Konzerngesellschaften wöchentlich ihre kurz- und mittelfristig geplanten Zahlungsein- und -ausgänge melden. Die Liquiditätssituation unterliegt einer permanenten Überprüfung und wird außerdem wöchentlich der Geschäftsführung berichtet.

Sämtliche bestehenden Kreditlinien und Darlehen unterliegen der bankenseitigen Überwachung durch definierte Finanzkennziffern. Eine Kündigung bestehender Finanzierungen seitens der Kreditgeber ist nur aus außerordentlichen Gründen möglich, beispielsweise bei Verfehlen von Finanzzielen.

Die Incurrence Financial Covenants und der Vertrag über die mit 3,875 % verzinsten, 2022 fällig werdenden vorrangigen besicherten Notes im Umfang von 400,0 Mio. EUR sowie die Beschränkung des syndizierten Kredits unterliegen ebenfalls der Überwachung durch den Treasury-Bereich des Konzerns.

Technische Probleme oder Vertriebsprobleme, die die Reputation des Konzerns beeinträchtigen könnten, können auch aus finanzieller Sicht zum Risiko werden. So ist es z. B. möglich, dass Kunden Zahlungen aufgrund von technischen Problemen zurückhalten, zusätzliche Garantien zur Sicherung ihrer Ansprüche verlangen oder aus vielerlei Gründen gegen das Unternehmen Ansprüche geltend machen oder Gerichtsverfahren anstrengen.

Ferner bestehen allgemeine Finanz- und Steuerrisiken, z. B. mögliche Forderungsausfälle oder monetäre Risiken, die sich aus einer unerwarteten Änderung von Steuergesetzen ergeben können. Weiterhin unterliegt der Konzern regelmäßigen Steuerprüfungen durch in- und ausländische Finanzbehörden. Diese gleichen die Steuererklärungen des Konzerns mit den Steuerverbindlichkeiten (z. B. Mehrwert- oder Ertragssteuer) von Senvion ab. Da die Steuergesetze möglicherweise anders ausgelegt werden, können sich aus diesen Steuerprüfungen erhebliche Steuernachzahlungen ergeben Um dieses Risiko zu minimieren, baut der Senvion Konzern die zentrale Abteilung Steuern deutlich aus, aber Risiken bleiben bestehen.

Technologische Risiken und Chancen

Sowohl die Entwicklung neuer Technologien als auch die Weiterentwicklung bestehender Technologien birgt regelmäßig erhebliche Risiken. Wenn Entwicklungsanforderungen des Marktes oder von Kunden nicht umgesetzt werden können, kann dies zum Verlust des technologischen Vorsprungs und zu Verzögerungen bei Markteinführungen kommen. In der Folge könnten die Entwicklungskosten steigen. Sollte die Entwicklung des Offshore-Marktes oder der Offshore-Markt die Erwartungen des Unternehmens nicht erfüllen, bestehen für Senvion Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erheblich beeinflussen können.

Da die Produktentwicklungszyklen kürzer werden, wird es immer dringlicher, die Entwicklungsarbeit am Kundenbedarf zu orientieren, um sich auf dem Markt weiterhin zu behaupten.

Neben den regulären Gewährleistungsrisiken, denen der Konzern ausgesetzt ist, wurden im Geschäftsjahr 2015 technische Probleme im Zusammenhang mit den Offshore-Rotorblättern der WEA-Baureihe 6.XM festgestellt. Als Grundursache für spätere Rissbildungen, die zu Produktausfällen führen können, wurde ein Auslegungsfehler bei einigen Rotorblättern aus der Fertigung des Unternehmens ausgemacht. Zwar wurden solche Risse auch bereits in der Vergangenheit festgestellt, doch wurden diese als vereinzelte Defekte abgetan, die auf Abweichungen von der Auslegung im Rahmen der Herstellung zurückzuführen waren. Darüber hinaus wurden in der Folge Produktionsabweichungen festgestellt. Der Mangel ist weitgehend auf eine kleine Population von Projekten begrenzt. Zur Auswertung und Behebung dieses Defekts wurden umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen. Es wurde entschieden, ein neues Rotorblatt zu entwerfen, anstelle lediglich die betroffene eingegrenzte Blattpopulation nachzuarbeiten, um ein erneutes Auftreten dieses Problems bei neuen Offshore-Windprojekten zu verhindern, das negativ auf das Unternehmen zurückgefallen wäre. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme wurden enorme Anstrengungen unternommen, um das neue Rotorblattdesign rechtzeitig für die Installation im Rahmen neuer Projekte verfügbar zu haben. Wo die neuen Rotorblätter nicht verwendet werden können, kommen alternative Technologien zum Einsatz.

Dem Risiko des Verlusts der Technologieführerschaft wird durch eine strukturierte, intensive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit entgegengewirkt, um stets zukunftsgerichtete technische Neuerungen einführen zu können. Einschränkungen der Entwicklungsmöglichkeiten könnten allerdings hinsichtlich der Patente von Dritten bestehen, insbesondere da weiterhin ein verstärkter Patentwettbewerb im Markt zu beobachten ist.

Zudem besteht immer das Risiko von Serienschäden durch Produktions- oder Designfehler der eingesetzten zugekauften Komponenten. Derartige Qualitätsprobleme würden die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erheblich beeinträchtigen, insbesondere dann, wenn wesentliche Komponenten betroffen sind. Die negativen Auswirkungen würden verstärkt, wenn der Mangel eine wichtige Offshore-Komponente beträfe. Dies hätte schwerwiegende Konsequenzen für die Reputation des Konzerns. Dem Risiko möglicher Qualitätsprobleme wird mit einer Vielzahl von Maßnahmen begegnet: durch eine intensive Begleitung der Produktion durch die Qualitätssicherung, umfangreiche Gewährleistungsvereinbarungen mit den jeweiligen Lieferanten sowie im Ernstfall durch eine intensive Handhabung des Problems durch ein interdisziplinäres Team. Zusätzlich versucht das Unternehmen, soweit wie möglich entsprechende Versicherungslösungen zu implementieren, um dieses Risiko zu minimieren. So hat Senvion als bisher einziger Hersteller von Offshore-Windenergieanlagen weltweit bei einem renommierten Versicherungsdienstleister eine Versicherung gegen Serienschäden und Serienmängel für einige Offshore-Windparks abgeschlossen, um die negativen finanziellen Folgen eines Serienfehlers in seinen Offshore-Anlagen oder in Komponenten zu mindern.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Windenergieanlagen des Unternehmens unter Umständen nicht in allen Fällen den garantierten technologischen Standard erreichen. Trotz entsprechender umfangreicher Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität können technische Mängel nicht vollständig ausgeschlossen werden, so dass im Ausnahmefall ein Mangel erst spät erkannt wird und es dadurch womöglich zu zusätzlichen Kosten oder einer verspäteten Abnahme durch den Kunden kommen kann. Dies kann die Finanz- und Ertragslage des Unternehmens beeinflussen.

Der Konzern ist darum bestrebt, durch kontinuierliche und intensive Forschungstätigkeiten seine Stellung als Technologieführer zu wahren. Dazu gehören neben der Weiterentwicklung der bestehenden Modelle aus dem Onshore-Segment (entsprechende Optionen für kalte Klimazonen oder Modelle für Schwachwindzonen) auch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz unserer Offshore-Anlagen. Der Konzern wird auch in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf die verstärkte Entwicklungstätigkeit haben, um einerseits bestehende Technologien nachhaltig zu verbessern und seine Technologieführerschaft auszubauen und andererseits geeignete Produkte für einen erfolgreichen Eintritt in neue Märkte auch außerhalb Europas zu ermöglichen. Das Risiko möglicher Fehlentwicklungen kann dabei jedoch nie ausgeschlossen werden.

Supply-Chain-Risiken und -Chancen

Supply Chain Risiken werden in Beschaffungs- und Produktionsrisiken unterteilt. Schwankende Rohstoffpreise beeinflussen die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, da sie sich auf die Preise einzelner bezogener Komponenten auswirken können. Ferner besteht ein allgemeines Lieferantenausfallrisiko.

Bei zugekauften Komponenten besteht das Risiko der Abhängigkeit von bestimmten Zulieferern. Diesem Risiko trägt der Konzern durch die Qualifizierung von Ausweichlieferanten und den Ausbau der Eigenfertigung Rechnung. Auch die Insolvenz von Lieferanten könnte sich für das Unternehmen negativ auswirken. Diesen Risiken wird durch ein umfassendes Lieferantenmanagementsystem begegnet, das die Zulieferer streng überwacht und es dem Unternehmen ermöglicht, zeitnah auf Probleme zu reagieren.

Zu den Produktionsrisiken gehört u. a. das Risiko, dass es aufgrund von Engpässen bei der Produktionskapazität oder bei der Materialverfügbarkeit zu einer verzögerten Produktion und in der Folge zur Verzögerung einzelner Projekte kommen kann. Ferner besteht das Risiko, eine suboptimale Supply Chain vorzuhalten. Diesem Risiko trägt der Konzern durch eine regelmäßige Analyse der Supply Chain Rechnung und trifft für den Worst Case auch schmerzliche Entscheidungen. Ferner bestehen Transportrisiken, beispielsweise in Form einer vernachlässigten Infrastruktur für die Schwerlastlogistik oder eines möglichen Mangels an Transportkapazitäten.

Um sich im scharfen Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten, wird Senvion die Lieferkette optimieren. Im März 2017 kündigte Senvion die Schließung von drei Produktionsstätten in Deutschland und eine Konzentration der Rotorblattproduktion im portugiesischen Tochterunternehmen RiaBlades an, um die Produktionszeiten zu verkürzen, die Proaktivität zu steigern und die Kosten zu optimieren. Diesen Anstrengungen immanent ist jedoch immer das Risiko unerwarteter Verzögerungen, denen Senvion durch ein strukturiertes Optimierungskonzept begegnet.

Chancen in der Lieferkette können hier insbesondere durch eine verstärkte Aktivität des Service entstehen, der ein starkes Segment des Konzerns darstellt. Dazu gehören neben der Erweiterung des allgemeinen Serviceangebots auch die Verlängerung von Serviceverträgen sowie Bemühungen um eine Steigerung der Serviceeffizienz durch Realisierung von Marktsynergien.

Operationelle Risiken

Zu den operationellen Risiken zählt der Konzern im Wesentlichen Risiken der Aufbau- und Ablauforganisation, zum Beispiel Personalrisiken, sowie Risiken, die sich aus der IT-Infrastruktur ergeben.

Um eine ungewollte Mitarbeiterfluktuation zu vermeiden, versucht der Personalbereich mit einer Vielzahl von Maßnahmen, die Attraktivität des Konzerns als Arbeitgeber zu steigern. Diese umfassen beispielsweise ein Management-Nachwuchsprogramm, ein breit gefächertes internes Programm zur Aus- und Weiterbildung sowie ein Talentmanagement-System Um das Risiko von IT-systembedingten Ausfällen zu minimieren, setzte der Konzern zahlreiche Sicherungsmaßnahmen um (u. a. Firewallsysteme und Virenschutzprogramme). Ferner optimiert der Konzern weiterhin konsequent IT-Prozesse, die die interne Organisation unterstützen und dazu beitragen sollen, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. Zudem arbeitet Senvion bei der Betreuung der IT-Infrastruktur mit einem namhaften Partner zusammen, um IT-bedingte Risiken für die Geschäftstätigkeit zu reduzieren. Angesichts der weltweit wachsenden Zahl von Cybervorfällen stellen auch kriminelle Machenschaften im Internet eine Bedrohung für das Unternehmen dar. Um die Sicherheit zu gewährleisten, konzentriert sich der Konzern vor allem auf die IT-Sicherheit.

Rechtliche und regulatorische Risiken und Chancen

Durch die Geschäftstätigkeit in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen nationalen Gesetzen und Bestimmungen ergeben sich für den Konzern eine Reihe potenzieller rechtlicher Risiken. Diese entspringen einerseits gerichtlichen und außergerichtlichen Ansprüchen Dritter, zum Beispiel aus den vertraglichen Beziehungen zu Kunden, Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern. Andererseits können Risiken auch aus allgemeinen Rechtsentwicklungen resultieren.

Um Prozessrisiken zu begegnen, wurde in enger Abstimmung mit den betreffenden Fachabteilungen eine angemessene Vorsorge getroffen. Der Konzern bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, wenn die daraus resultierenden Verpflichtungen wahrscheinlich sind und die Höhe der Verpflichtungen hinreichend genau bestimmbar ist. Es ist jedoch möglich, dass sich in einigen dieser anhängigen Fälle nach Verkündung des Endurteils die dafür gebildeten Rückstellungen teilweise als unzureichend erweisen und infolgedessen erhebliche zusätzliche Aufwendungen entstehen. Dies trifft auch auf Rechtsstreitigkeiten zu, für die aus Sicht des Konzerns keine Rückstellungen zu bilden waren. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten kann wegen der mit solchen Verfahren stets verbundenen Unwägbarkeiten nicht mit Sicherheit beurteilt werden und lässt sich nicht vorhersagen.

Zudem könnten Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinflussen. Hierzu zählen beispielsweise Änderungen der Vorschriften zur Förderung der erneuerbaren Energien oder der Einspeisevergütung, aber auch technische Richtlinien. Aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeit des Konzerns gilt dies auch für Veränderungen gesetzlicher Grundlagen im internationalen Kontext, die sich auf die Nachfrage auswirken könnten.

Grundsätzlich ergeben sich durch den nach wie vor bestehenden politischen Willen zum Ausbau erneuerbarer Energien und die aktuellen politischen Rahmenbedingungen Chancen für den Konzern. Ein gutes Beispiel dafür sind Länder, die bisher noch nicht oder nicht in nennenswertem Umfang auf die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien gesetzt haben, insbesondere Windenergie. Dazu gehört auch die Schaffung zuverlässiger rechtlicher Rahmenbedingungen.

Die regelmäßig durchgeführte Bewertung der Risikosituation des Konzerns umfasst die möglichen allgemeinen Auswirkungen der Gesamtheit aller Einzelrisiken.

Internes Kontrollsystem

Zur Sicherung einer ordnungsgemäßen Geschäftstätigkeit hat der Konzern ein umfangreiches Internes Kontrollsystem (IKS) nach dem international anerkannten COSO-Modell implementiert. Verantwortlich für die Konzeption des IKS und die adäquate Durchführung und Dokumentation der definierten Kontrollen ist der jeweilige Bereich.

Fester Bestandteil des internen Kontrollsystems sind für alle Geschäftsbereiche bindende Prozessbeschreibungen, Leitfäden und Anweisungen. Ziel des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems des Konzerns ist es, das Risiko wesentlicher Fehlaussagen in der Rechnungslegung zu vermeiden, wesentliche Fehlbewertungen aufzudecken und die Einhaltung der maßgeblichen Rechnungslegungsvorschriften zu gewährleisten.

Hierzu gehört neben einer zentralen Rechnungslegungsfunktion und unternehmensweit gültigen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auch die regelmäßige Durchführung und Dokumentation von präventiven und aufdeckenden Kontrollen. Dies umfasst auch den Konsolidierungsprozess im Rahmen der Abschlusserstellung. Dazu zählt z. B. die regelmäßige Plausibilitätsprüfung von Projektkalkulationen. Das Unternehmen hat eine mitlaufende Berechnungsmethode eingeführt, die es ihm erlaubt, die Projektkosten im Rahmen der Durchführung eines Projekts jederzeit präzise zu überwachen. Durch geeignete organisatorische Maßnahmen wie die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip, regelmäßige Kennzahlenanalysen durch das Controlling und entsprechende Arbeitsanweisungen (Kontierungshandbuch und Inventuranweisungen) wird die ordnungsgemäße Erstellung der Finanzberichterstattung gewährleistet. Verschiedene konzernweit gültige Vorschriften und Richtlinien stellen eine einheitliche Vorgehensweise sicher.

Zusätzlich wird durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der IT-Systemlandschaft dafür Sorge getragen, dass eine Automatisierung geeigneter Prozesse erfolgt und damit manuelle Prozesse, die fehleranfälliger sind, durch entsprechende systemgesteuerte Alternativen ersetzt werden. So wurde ein elektronischer Workflow für die Bestellabwicklung und Rechnungsfreigabe eingeführt, um mögliche Fehlerquellen zu minimieren.

Die Interne Revision hat bei allen Prüfungshandlungen im Laufe des Geschäftsjahres 2017 auch die Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems (IKS) des jeweils geprüften Bereichs einer Überprüfung unterzogen. Zusätzlich werden die Kontrollen des IKS von der Internen Revision jährlich gesondert auf Effizienz und Effektivität geprüft. Dabei wird auf die Methodik der Selbsteinschätzung des jeweiligen Bereichs (CSA - Controlled Self Assessment) zurückgegriffen. Die Selbsteinschätzungen der verschiedenen Geschäftsbereiche werden von der Internen Revision stichprobenartig überprüft. Durch eine entsprechende Planung ist sichergestellt, dass alle Kontrollen innerhalb eines definierten Zeitraums ebenso wie ein bestimmter Anteil der Kontrollen aus der Stichprobe des Vorjahres in jedem Jahr von der Internen Revision überprüft werden.

Die Geschäftsführung und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig über die wesentlichen Prüfungsergebnisse/Auditfeststellungen informiert.

8. Ereignisse nach dem Stichtag

Mit Beschluss des Aufsichtsrat vom 23. Mai 2018, wurde Dr. Jürgen M. Geißinger von seinem Posten als Chief Executive Officer (CEO) und Vorstand der Senvion S.A. mit sofortiger Wirkung abberufen.

Gleichzeitig wird als Interim CEO Kumar Manav Sharma, der jetzige Chief Financial Officer (CFO), berufen. Darüber hinaus wurde David Jon Hardy, aktueller Chief Sales Officer (CSO) der Senvion-Gruppe, als zusätzliches Vorstandsmitglied und Geschäftsführer ernannt.

9. Prognosebericht

a. Voraussichtliche Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds

Das globale Wirtschaftswachstum setzt sich fort und breitet sich auf weitere Länder aus. Die US-Wirtschaft zeigt sich auch weiterhin robust, während das Wachstum in anderen Industrie- und vielen Schwellenländern an Stärke gewonnen hat. Ökonomen rechnen aufgrund der stärkeren Dynamik und der jüngsten Steuerreform mit einem Wachstum der US-Wirtschaft um 2,6 %. Die Bank of Canada geht davon aus, dass Personaleinsparungen und Körperschaftssteuer sich bis Ende 2019 auf rund 600 Mrd. USD summieren werden. Es wird erwartet, dass der verbesserte Arbeitsmarkt Hand in Hand mit Senkungen der Einkommenssteuer die Ausgaben der privaten Haushalte ankurbeln hilft.

Speziell für Kanada (und Mexiko) herrscht große Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung, da Investitionen nur schleppend vorankommen und die Handelspolitik zunehmend durch Unsicherheiten bei den Verhandlungen über das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) geprägt werden könnten.

Das Konjunkturwachstum in China dürfte 2017 bei 6,75 % liegen und 2018 auf 6,4 % steigen. Für die chinesische Wirtschaft sind einige strukturelle Veränderungen geplant, vor allem für mehr Umweltschutz. Weiterhin sollen Schwachstellen des Finanzsektors angegangen werden. Russland und Brasilien hingegen profitieren weiterhin von einer Erholung der Rohstoffmärkte.

Die weltweiten Finanzierungsmärkte verharren inmitten eines sich verfestigenden globalen Wachstums, der fortschreitenden US-Steuerreformen und einer allgemein niedrigen Inflation weiter abwartend. Die Renditen auf langfristige Staatsanleihen haben angezogen, während die Kapitalmärkte - besonders in den USA - stark aufgestellt sind. Gleichzeitig wurde durch die Geldpolitik einiger größerer Länder seit Oktober mehr Druck auf kurzfristige Renditen ausgeübt. Die US-Notenbank normalisiert weiterhin schrittweise ihre Geldpolitik, weshalb die Märkte 2018 und darüber hinaus eine weitere Anhebung des Leitzinses erwarten. Die Bank of England hat im November ebenfalls ihren Leitzins angehoben.

Die deutsche Wirtschaft wächst mit Zahlen weit über der Potenzialrate; das wirtschaftliche Wachstum wird voraussichtlich auch im 1. Quartal 2018 mit hohem Tempo voranschreiten. Die Hochstimmung im Produktionssektor und die in jüngster Vergangenheit enorm starke Auftragslage weisen auf eine weiterhin stabile Aktivität der Industrie hin. Die Exporterwartungen sind optimistisch: Dank umfangreicher Auftragseingänge aus dem Ausland werden die Exporte weiter steigen.

Die zunehmende Kapazitätsauslastung dürfte zusammen mit einer lebhaften Nachfrage Unternehmen zu Investitionen in Maschinen und Ausrüstung anregen. Die Binnennachfrage wird ebenfalls durch einen höheren Privatkonsum dank gestiegener Beschäftigtenzahlen und eines optimistischen Verbrauchervertrauens angekurbelt. Das Beschäftigungswachstum wird sich den Erwartungen zufolge aufgrund demographischer und von Migration beeinflusster Faktoren abschwächen und den Fachkräftemangel verstärken, der in einigen Sektoren bereits wahrnehmbar ist. Dies könnte in der Folge das Wirtschaftswachstum dämpfen.

Während einige Zentralbanken und Analysten 2018 mit einem Wachstum von 3,6 % (also nahe der Wachstumszahlen für 2017) ausgehen, erwartet die Bundesbank für Deutschland, dass sich das derzeit hohe Exportwachstum wahrscheinlich anfangs an das niedrigere und zunehmend sinkende Wachstum in den deutschen Exportmärkten annähern und schließlich sogar leicht unter dieses Niveau fallen wird. Dies dürfte wahrscheinlich dazu beitragen, dass Investitionen der Unternehmen weniger langsam steigen. Darüber hinaus könnte sich ein verlangsamtes Wachstum des Arbeitskräfteangebots hier auch dämpfend bemerkbar machen, da Unternehmen weniger bereit sind, in neues Sachanlagevermögen zu investieren, wenn sie einen Rückgang des Arbeitskräfteangebots erwarten. Beim realen BIP (kalenderbereinigt) gehen die Prognosen für 2018 von einem Wachstum um 2,5 % aus.

b. Entwicklung der Branche

Für die Einschätzung der Branchenentwicklung greift Senvion wieder auf die Analysen des führenden Forschungsunternehmens MAKE zurück. Diese Analysen und Studien werden regelmäßig aktualisiert.

Onshore

Die globalen Neuinbetriebnahmen im Onshore-Bereich werden nach Ansicht von MAKE mit ca. 51 GW etwa 11 % höher liegen als 2017: 18,8 GW (15,8 GW 2017) davon werden auf China entfallen, 8,9 GW (ein großer Sprung von 2017) auf die USA, 3,1 GW (5 GW 2017) auf Deutschland und 1,3 GW (1,4 GW 2017) auf Frankreich. Dank eines PTC-Booms in den USA, ehrgeiziger Ziele in Frankreich und Indien sowie neuer aufstrebender Märkte (Argentinien, Mexiko, Chile, Thailand, Japan und die MENA-Region) dürften die Installationszahlen global weiter ansteigen.

Ein wesentlicher Wachstumsfaktor der Windindustrie, der die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gewährleistet, ist die Entwicklung der LCoE. Die LCoE sind für alle Projektbeteiligten ein gängiges Kalkulationsmittel und zeigen im Wesentlichen die Stromgestehungskosten unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren wie Betrieb, Wartung und Finanzierung. Onshore-Strom nähert sich der sogenannten Netzparität, welche dem Kostenpunkt entspricht (Break-Even), an dem die Gestehungskosten der Windenergie günstiger werden als der Kauf konventioneller Erzeugungsformen an der Börse (hierzu wird der durchschnittliche Börsenstrompreis als Maß verwendet). Die Gestehungskosten für Windenergie liegen bereits heute weit unter denen von z. B. Strom aus Kernenergie oder Kohle und werden künftig weiter sinken. MAKE ist davon überzeugt, dass sich diese Entwicklung positiv auf die Nachfrage nach Windenergie auswirkt und somit langfristig einen Anstieg der Installationen begründet.

Der leichte Rückgang der Neuinbetriebnahmen in den USA resultiert laut MAKE im Wesentlichen aus aufgestauten Projekten im Zuge des auslaufenden PTC (Verschiebung genehmigter Projekte). Im Kalenderjahr 2018 wird der US-Markt mit bis zu 8,9 GW ein immenses Wachstum aufweisen. Weiterhin hat das "Fracking" nach wie vor einen negativen Einfluss auf die Investitionen in regenerative Energien, weil es eine günstige - wenn auch sehr umweltschädliche - Alternative der Energiegewinnung darstellt.

In Europa rechnet MAKE für 2018 mit Neuinbetriebnahmen von 10,9 GW im Onshore-Sektor, was einen Rückgang gegenüber dem Volumen 2017 darstellt. Dieses Wachstum dürfte vor allem in den Niederlanden, Schweden, Italien, Spanien und Norwegen zu verzeichnen sein. Auch in Märkten wie Frankreich und der Türkei wird die installierte Leistung weiter auf hohem Niveau bleiben. Im Kernmarkt Deutschland werden Neuinstallationen von rund 3,1 GW erwartet. Ferner ist bei Prognosen zu beachten, dass sie zwischen Umsatzgenerierung und installierter Leistung differenzieren: Der Umsatz wird zu einem Großteil bereits während der Projektentwicklung und Produktion generiert. Da die Vorlaufzeit bis zur Errichtung einer Windenergieanlage bis zu zwölf Monate beträgt, entsteht der Umsatz bereits vor dem prognostizierten Marktwachstum.

Offshore

Für den Offshore-Markt rechnet MAKE 2018 mit Neuinstallationen im Umfang von 3,9 GW weltweit, also mehr als 2017 (3,3 GW). Die Kernmärkte im Offshore-Sektor liegen in Europa. Großbritannien (ca. 1,5 GW), Deutschland (ca. 550 MW), Belgien (309 MW) und Dänemark (321 MW) könnten zusammen eine neu installierte Leistung von 2,6 GW erreichen.

Nach Einschätzung von MAKE wird es 2018 auch in China (ca. 1,2 GW) und Taiwan (30 MW) weitere Offshore-Installationen geben.

c. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens und des Konzerns

Senvion hat 2017 erfolgreich zahlreiche neue Märkte für sich erschlossen, Marktanteile dazugewonnen und bei den Kosteneinsparungen erhebliche Fortschritte erzielt. Trotz rascher Änderungen des Regulierungsrahmens, die zu einer signifikanten Senkung des Windenergiepreises geführt haben, hat Senvion die Richtigkeit der strategischen Maßnahmen für ein weiteres Wachstum in den neuen Märkten durch 36 % mehr Auftragseingänge bewiesen. Für den Konzern werden auch 2018 weiterhin die Stärkung seiner Position in diesen neuen Märkten sowie die Optimierung seines Produktportfolios im Vordergrund stehen. Ziel ist es, den Kunden die bestmöglichen LCoE bieten zu können und diese Ziele mithilfe einer äußerst effizienten und flexiblen Organisationsstruktur zu erreichen. Schwerpunkt für 2018 sind stabile Umsätze bei gleichzeitiger Minimierung der Margenbeschneidung durch einen aggressiven Preisdruck. Eine weitere Aufgabe des Managements ist die Schaffung einer Wachstumsgrundlage für 2019 sowie eine Verbesserung der Produktkostenstrukturen durch verschiedene Maßnahmen, wie einen verstärkten Einkauf von Komponenten in Best-Cost-Ländern.

2018 - Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen zur Steigerung der Bruttomarge

Umsatzerlöse

Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz zwischen 1,8 Mrd. EUR und 1,9 Mrd. EUR. Das könnte stabile bis geringfügig niedrigere Umsätze im Vergleich zu 2017 bedeuten. Hauptgrund für diese Entwicklung ist eine Abschwächung in Deutschland und Großbritannien. Für 2018 erwarten wir eine weitere Zunahme des Volumens aus neuen Märkten, allen voran Chile und Australien. Für Deutschland gehen wir davon aus, dass die Abschwächung nur vorübergehender Art ist und es nach der Regierungsbildung und der Umsetzung der Änderungen am Auktionssystem im Erneuerbare-Energien-Gesetz zu einem Aufschwung kommt. Für 2018 rechnen wir mit einem weiterhin zweistelligen Wachstum im Servicegeschäft und einer weiteren Stabilisierung der Umsätze.

Bereinigte EBITDA-Marge

Das Unternehmen rechnet für 2018 mit einer bereinigten EBITDA-Marge (Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, bereinigt um Effekte der Kaufpreisallokation (PPA) und andere einmalige/außerordentliche Posten) zwischen etwa 5,0 % und 6,5 % als Ergebnis unseres internen Einsparungsprogramms. 2017 sind die Windenergiepreise innerhalb kurzer Zeit erheblich zurückgegangen, da viele Märkte von einem Festtarifsystem zu einem Auktionssystem übergegangen sind. In der Folge stand die Windindustrie unter einem starken Preisdruck, um den Rückgang der Energiepreise aufzufangen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Druck bei unserer Bruttomarge mit 1,5 % bis 3 % bemerkbar machen wird, da sich unsere Anstrengungen zur Kostenreduzierung und Umgestaltung der Lieferkette erst in rund 6 bis 12 Monaten voll auswirken dürften.

Weitere KPI

Das Unternehmen beendet das Geschäftsjahr mit einer Working Capital Quote von 3,5%, dass im Wesentlichen auf die vorproduzierte Bestände für das Chile-Projekt zurück zu führen ist und damit unter dem prognostizierten Wert ist. Dies wird auch weiterhin ein Schwerpunktbereich bleiben, da wir Lager konsolidieren und weitere Maßnahmen zur Bestandsoptimierung umsetzen. Mit dem weiteren Wachstum des internationalen Geschäfts dürfte es nach Einschätzung des Konzerns zwischen einzelnen Quartalen zu Schwankungen kommen. Einer unserer geplanten Schwerpunkte wird die Wahrung der Effizienz unseres Working Capital sein, wobei es im Verlauf des Geschäftsjahres vereinzelt zu planmäßigen Schwankungen kommen dürfte, die dadurch bedingt sind, dass es zeitweise zu einem hohen Bestandsaufbau kommen wird. Für externe Berichtszwecke wird sich das Unternehmen ab jetzt in erster Linie auf die vorstehend beschriebenen KPI stützen. Das Jahresergebnis für den Berichtszeitraum dürfte weiter im Verhältnis zu den Veränderungen beim bereinigten EBITDA stehen.

Hamburg, 28. Mai 2018