ZUR MUEHLEN ApS & Co. KG

Böklund

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015

Konzernbilanz

AKTIVA

	31.12.2015	31.12.2014
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Software, Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	116.786,41	479.321,62
2. Geschäfts- oder Firmenwert	15.358.471,87	18.482.209,08
	15.475.258,28	18.961.530,70
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	6.151.920,65	67.955.159,72
2. technische Anlagen und Maschinen	1.417.303,74	37.057.163,65
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	351.272,73	4.359.995,38
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.416.488,52	6.228.761,67
	9.336.985,64	115.601.080,42
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	14.242,55	129.694,62
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.584,05	2.584,05
3. sonstige Ausleihungen und Genossenschaftsanteile	1.500,00	1.500,00
	18.326,60	133.778,67
	24.830.570,52	134.696.389,79
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	16.830.799,73	11.908.744,80
2. unfertige Erzeugnisse	8.161.779,54	7.739.216,61
3. fertige Erzeugnisse und Waren	20.647.515,43	18.272.542,35
	45.640.094,70	37.920.503,76
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	43.973.088,14	39.631.122,73
2. sonstige Vermögensgegenstände	68.716.931,34	6.990.805,37
	112.690.019,48	46.621.928,10
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	2.367.917,13	1.228.362,17
	160.698.031,31	85.770.794,03
C. Rechnungsabgrenzungsposten	663.043,36	906.576,14
	186.191.645,19	221.373.759,96
PASSIVA
	31.12.2015	31.12.2014
	EUR	EUR
A. Eigenkapital	28.050.138,03	22.436.336,41
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse	2.366,00	557.157,46
C. Rückstellungen
1. Pensionsrückstellungen	6.790.529,54	14.082.210,00
2. Steuerrückstellungen	4.273.347,33	5.129.898,87
3. sonstige Rückstellungen	28.116.236,92	29.143.395,26
	39.180.113,79	48.355.504,13
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	24.023.052,97	78.779.969,56
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	81.027.599,48	59.749.655,02
3. sonstige Verbindlichkeiten	13.894.900,51	11.481.662,97
- davon aus Steuern EUR 686.140,30 ( Vorjahr: EUR 999.025,37)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 18.747,06 - (Vorjahr: EUR 19.451,54)
	118.945.552,96	150.011.287,55
E. Rechnungsabgrenzungsposten	13.474,41	13.474,41
	186.191.645,19	221.373.759,96

Anlage zur Konzernbilanz gem. § 5 Abs. 5 Satz 3 PublG

	2015	Vorjahr
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	569.562.540,90	575.729.766,89
2. Erträge aus Beteiligungen	0,00	0,00
3. Löhne, Gehälter, soziale Abgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung	89.129.126,49	90.445.450,54
4. Bewertungs- und Abschreibungsmethoden einschließlich wesentlicher Änderungen	die Angaben sind im Konzernanhang dargestellt
5. Zahl der Beschäftigten	die Angaben sind im Konzernanhang dargestellt

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben

I.1. Angaben zum Konzernabschluss

Der Konzernabschluss der ZUR MUEHLEN ApS & Co. KG wurde nach den Vorschriften des Publizitätsgesetzes in Verbindung mit den entsprechenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Die in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung der Könecke Sp.zo.o., Slubice/Polen, ausgewiesenen PLN-Beträge wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bzw. mit dem Durchschnittskurs in Euro umgerechnet.

Die in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung der ZMI A/S, Ärhus C./Dänemark, ausgewiesenen DKK-Beträge wurden ebenfalls mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bzw. mit dem Durchschnittskurs in Euro umgerechnet.

I.2. Angaben zum Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der ZUR MUEHLEN ApS & Co. KG, Böklund, als Mutterunternehmen die folgenden Gesellschaften:

―	Anhalter Fleischwaren GmbH "Zerbster Original", Zerbst
―	Abwasserentsorgung Zerbst GmbH, Zerbst,
―	Böklunder Wurstfabrikation GmbH & Co. KG, Böklund,
―	Carnis Vertriebs GmbH, Bremen,
―	Erpener Wurst- und Konservenfabrik GmbH, Dissen a.T.W.,
―	H. Redlefsen GmbH & Co. KG, Satrup,
―	Jensen's Fine Foods GmbH, Elmshom
―	Könecke Fleischwarenfabrik Beteiligungs-Gesellschaft mbH, Bremen,
―	Könecke Sp.zo.o., Slubice/Polen,
―	Könecke Wurstfabrikation GmbH & Co. KG, Böklund,
―	MAX Handelsgesellschaft Beteiligungs-GmbH, Böklund,
―	MAX Handelsgesellschaft GmbH & Co. KG, Böklund,
―	Redlefsen Satrup GmbH & Co. KG, Satrup
―	Redlefsen Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Satrup,
―	Schulte Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Dissen a.T.W.,
―	Schulte Umwelttechnik GmbH, Zerbst,
―	Wikinger Fleischwaren GmbH, Flensburg,
―	ZMI A/S, Arhus C. / Dänemark,
―	ZMI Zur Mühlen International GmbH, Böklund,
―	zur Mühlen Gruppe Markenvertriebs GmbH, Böklund,
―	ZUR MÜHLEN Production Services-Beteiligungs-GmbH, Böklund,
―	ZUR MÜHLEN Production Services GmbH & Co. KG, Böklund,
―	ZUR MÜHLEN Support Services Beteiligungs-GmbH, Böklund,
―	ZUR MÜHLEN Support Services GmbH & Co. KG, Böklund,
―	zur Mühlen Verwaltungsgesellschaft mbH, Böklund.

Außerdem werden die folgenden in 2015 gegründeten Gesellschaften erstmals ab 1. März 2015 in den Konzernabschluss einbezogen:

―	Redlefsen Satrup Beteiligungs-GmbH, Satrup,
―	Böklunder Wurstfabrikation Beteiligungs-GmbH, Böklund,
―	Könecke Wurstfabrikation Beteiligungs-GmbH, Böklund.

Der Anteil am Kapital der oben genannten Gesellschaften beträgt direkt oder indirekt jeweils 100 %.

Nicht mehr konsolidiert werden seit 1. November 2015 die ZUR MÜHLEN Markenbesitz Beteiligungs-GmbH, ZUR MÜHLEN Markenbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, ZUR MÜHLEN Mobilienbesitz GmbH sowie die ZUR MÜHLEN Mobilienbesitz GmbH & Co. KG.

Durch die Veränderung des Konsolidierungskreises hat sich das Anlagevermögen um 27,1 Mio. EUR vermindert und die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um 47,3 Mio. EUR erhöht. Auf die Entkonsolidierung entfällt ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von rund 21,2 Mio. EUR.

Da die H. Redlefsen GmbH & Co. KG eine natürliche Person als persönlich haftenden Gesellschafter hat und die Größenmerkmale des Publizitätsgesetzes unterschreitet, ist sie weder nach § 264a HGB noch nach dem Publizitätsgesetz dazu verpflichtet, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht aufzustellen, prüfen zu lassen und offenzulegen.

Die übrigen oben genannten Personenhandelsgesellschaften sind nach § 264b HGB aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss und der Offenlegung des Konzernabschlusses sowie entsprechender Bekanntmachung von der Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss aufzustellen, prüfen zu lassen und offenzulegen.

Die ZMI Zur Mühlen International GmbH, Böklund, Anhalter Fleischwaren GmbH Zerbster Original, Zerbst und die Schulte Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Dissen a.T.W., sind nach § 264 Abs. 3 i. V. m. Abs. 4 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den Vorschriften der §§ 264 bis 335 HGB aufzustellen, prüfen zu lassen und offenzulegen.

I.3. Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Neubewertungsmethode.

Alle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bestehenden Ausleihungen und anderen Forderungen sowie Verbindlichkeiten sind gemäß § 303 Abs. 1 HGB weggelassen worden. Bei der Schuldenkonsolidierung ist von der Befreiungsmöglichkeit für den Fall der untergeordneten Bedeutung gemäß § 303 Abs. 2 HGB kein Gebrauch gemacht worden.

Auf die Eliminierungen von Zwischenergebnissen wurde nach § 304 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung verzichtet.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden gemäß § 305 Abs. 1 HGB sowohl die Umsatzerlöse als auch die anderen Erträge aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zwischen einbezogenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet.

I.4. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen wurden mit den Anschaffungskosten, abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach der degressiven oder linearen Methode, soweit es sich um abnutzbare Vermögensgegenstände handelt, angesetzt.

Der entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird über eine betriebliche Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer wurde auf Grund der langfristigen und dauerhaften Kunden- und Lieferantenbeziehungen angesetzt. Die Nutzungsdauer der übrigen immateriellen Vermögensgegenstände beläuft sich auf 3 bis 5 Jahre. Die Nutzungsdauer der Bauten beträgt überwiegend 20 bis 50 Jahre. Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung werden über einen Zeitraum von 3 bis 14 Jahren abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die Vorräte wurden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Bei der Berechnung der Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse wurden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens mit eingerechnet. Soweit erforderlich, wurden Abwertungen auf den Wert, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit ihrem Nominalbetrag angesetzt. Erkennbaren Ausfallrisiken wurde durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten wurden ebenfalls mit ihrem Nominalbetrag angesetzt.

Ausgaben, die Aufwand künftiger Geschäftsjahre darstellen, wurden in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsbilanziellen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten unter Einbeziehung von berücksichtigungsfähigen Verlust- und Zinsvorträgen ermittelt. Verlust- und Zinsvorträge sind berücksichtigungsfähig, wenn eine Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb des gesetzlich festgelegten Zeitraums von fünf Jahren genutzt werden kann. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des Ertragsteuersatzes von aktuell 11,55 %. Der Ertragsteuersatz umfasst die Gewerbesteuer. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird entsprechend dem Aktivierungswahlrecht auf die Bilanzierung verzichtet.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected-Unit-Credit-Methode" (PUC-Methode). Als Rechnungszinsfuß wurde nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben bzw. zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Dieser beträgt 3,89% bzw. 4,3 %. Der Bewertung der Pensionsrückstellungen liegen weiterhin die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, ein Rententrend von 0,0 % bis 1,0 % sowie eine Fluktuation von 0,0 % pro Jahr zugrunde. Darüber hinaus wurde ein Anwartschaftstrend von 0,0 % bis 0,5 % angenommen.

Ein Teil der Pensionsverpflichtung wurde im Geschäftsjahr 2015 an eine Unterstützungskasse übertragen. Im Zuge der Übertragung der Versorgungsleistung an die Unterstützungskasse wurde dieser Teil der Pensionsrückstellungen erfolgswirksam aufgelöst und das notwendige Deckungskapital für die Zuwendung der Pensionsverpflichtung an diese übertragen. Im Rahmen der Übertragung des Deckungskapitals gewährte die Unterstützungskasse der Gesellschaft ein Darlehen in entsprechender Höhe. Die Erträge und Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im außergewöhnlichen Ergebnis ausgewiesen, da der Vorfall außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Als derivative Finanzinstrumente werden Zinsswaps zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos bei variabel verzinslichen Darlehen eingesetzt. Ihr Einsatz bleibt auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Finanzierungsvorgänge beschränkt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i. S. d. § 254 HGB gebildet. Grundlage für die Ermittlung der Wirksamkeit (Effektivität) der Bewertungseinheit ist die Übereinstimmung der bewertungsrelevanten Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft.

Die Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Ursprünglich auf fremde Währung lautende Forderungen bzw. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Der Finanzmittelfonds definiert sich aus Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten.

II. Erläuterung der Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2015 ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt. Der ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus dem Erwerb der Könecke Gruppe, deren wesentliche Gesellschaften die Könecke Wurstfabrikation GmbH & Co. KG, Böklund, und die H. Redlefsen GmbH & Co. KG, Satrup, sind. Der Geschäftsoder Firmenwert wurde im Geschäftsjahr planmäßig abgeschrieben. Zu- oder Abgänge zum Firmenwert haben sich im Geschäftsjahr 2015 nicht ergeben.

Forderungen sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben TEUR 5.839 eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

Sonderposten wurden für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen gebildet.

Die Pensionsrückstellungen wurden teilweise im Geschäftsjahr 2014 an eine Unterstützungskasse übertragen. Im Zuge der Übertragung der Versorgungsleistung an die Unterstützungskasse wurden die Pensionsrückstellungen erfolgswirksam aufgelöst und das notwendige Deckungskapital für die Zuwendung der Pensionsverpflichtung an diese übertragen.

Im Geschäftsjahr 2015 betrug die Unterdeckung der Unterstützungskasse TEUR 1.293,9.

Zum Bilanzstichtag bestanden Zinsswaps mit einem Nominalvolumen in Höhe von EUR 8,4 Mio., einer Laufzeit bis zum 29. März 2018 und einem negativen Marktwert in Höhe von TEUR 309. Der Marktwert ergibt sich aus der Bewertung der ausstehenden Positionen zu Marktpreisen ohne Berücksichtigung gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Der Marktwert gibt an, wie sich eine Glattstellung am Bilanzstichtag auf das Ergebnis ausgewirkt hätte. Negative Marktwerte stehen für Verluste. Die Bewertung erfolgte durch Kreditinstitute unter Anwendung marktgerechter Zinsstrukturkurven. Da keine Bewertungseinheiten bestehen, wurden Rückstellungen für drohende Verluste in Höhe von TEUR 309 gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen wurden u.a. in Höhe von TEUR 9.727 für Vertriebsaufwendungen, in Höhe von TEUR 6.905 für Werbekosten, in Höhe von TEUR 4.698 für Urlaubsansprüche und übrige Personalkosten sowie in Höhe von TEUR 1.528 für Jubiläumsverpflichtungen gebildet.

Zur Besicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden die Vorratsbestände sicherungsübereignet. Außerdem wurde für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine Globalzession vereinbart.

Die Restlaufzeit der in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel, wobei sich die Werte in Klammern auf das Vorjahr beziehen:

	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamt	bis 1 Jahr	größer 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	24.023	23.184	839	0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	(78.779)	(22.459)	(56.320)	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	81.028	81.028	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(59.750)	(59.750)	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	13.895	5.947	5.280	2.668
sonstige Verbindlichkeiten	(11.482)	(6.713)	(2.880)	(1.889)
	118.946	110.159	6.119	2.668
	(150.011)	(88.922)	(59.200)	(1.889)

Aus Leasingverträgen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von EUR 8,3 Mio. Des Weiteren bestehen jährliche Mietverpflichtungen in Höhe von EUR 18,3 Mio.

III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Von den Umsatzerlösen entfallen EUR 464 Mio. auf das Inland, EUR 102 Mio. auf andere EU-Länder und EUR 4 Mio. auf übrige Länder. Die Umsatzerlöse resultieren aus der Herstellung und dem Vertrieb von Fleisch- und Wurstwaren.

IV. Sonstige Angaben

Im Geschäftsjahr 2015 wurden durchschnittlich2.115 Arbeitnehmer, davon 381 Angestellte und 1.734 gewerbliche Arbeitnehmer sowie 52 Auszubildende beschäftigt.

Organe des Mutterunternehmens sind die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsführung. Zur Geschäftsführung berechtigt sind die persönlich haftenden Gesellschafter

―

die ZUR MUEHLEN ApS, Heming/Dänemark,
vertreten durch ihre Geschäftsführer

―	Kaufmann Peter zur Mühlen, Hamburg,
―	Kaufmann Axel Knau, Wuppertal

―

Ingo Besselmann, Dipl. Kaufmann, Rheda-Wiedenbrück.

Die ZUR MUEHLEN ApS hat die Befugnis, die Gesellschaft allein zu vertreten und die Befugnis, Rechtsgeschäfte mit sich selbst oder als Vertreter Dritter abzuschließen. Peter zur Mühlen und Axel Knau sind als Geschäftsführer der ZUR MUEHLEN ApS alleinvertretungsberechtigt. Herr Ingo Besselmann hat die Befugnis, die Gesellschaft mit einem anderen persönlich haftenden Gesellschafter oder einem Prokuristen zu vertreten.

Böklund, 29. April 2016

ZUR MUEHLEN ApS ZUR MUEHLEN ApS

Peter zur Mühlen, Geschäftsführer

Axel Knau, Geschäftsführer

Ingo Besselmann

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Stand	U=Umbuchungen	U=Umbuchungen	Stand
	1.1.2015	Zugänge	Abgänge	31.12.2015
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Software, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	7.320.315,58	56.403,50	1.815.852,90	5.560.866,18
2. Geschäfts- oder Firmenwert	45.371.315,77	0,00	0,00	45.371.315,77
	52.691.631,35	56.403,50	1.815.852,90	50.932.181,95
II. Sachanlagen
		U 4.199.465,74
1. Grundstücke und Bauten	98.844.011,01	2.625.017,52	72.691.871,06	32.976.623,21
2. technische Anlagen und Maschinen	75.980.348,16	6.113.761,55	73.456.658,34	8.637.451,37
3. andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung	11.127.239,64	855.147,50	10.196.805,17	1.785.581,97
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.228.761,67	1.522.475,66	U 4.199.465,74 2.135.283,07	1.416.488,52
		U 4.199.465,74	U 4.199.465,74
Summe II.:	192.180.360,48	11.116.402,23	158.480.617,64	44.816.145,07
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	129.694,62	0,00	115.452,07	14.242,55
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.584,05	0,00	0,00	2.584,05
3. Genossenschaftsanteile	1.500,00	0,00	0,00	1.500,00
Summe III.:	133.778,67	0,00	115.452,07	18.326,60
		U 4.199.465,74	U 4.199.465,74
Summe I. - III.:	245.005.770,50	11.172.805,73	160.411.922,61	95.766.653,62

	Abschreibungen
	Stand			Stand
	1.1.2015	Zugänge	Abgänge	31.12.2015
	EUR		EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Software, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	6.840.993,96	425.874,22	1.822.788,41	5.444.079,77
2. Geschäfts- oder Firmenwert	26.889.106,69	3.123.737,21	0,00	30.012.843,90
	33.730.100,65	3.549.611,43	1.822.788,41	35.456.923,67
II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten	30.888.851,29	4.110.829,80	8.174.978,53	26.824.702,56
2. technische Anlagen und Maschinen	38.923.184,51	6.331.427,18	38.034.464,06	7.220.147,63
3. andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung	6.767.244,26	3.569.174,36	8.902.109,38	1.434.309,24
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00

Summe II.:	76.579.280,06	14.011.431,34	55.111.551,97	35.479.159,43
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe III.:	0,00	0,00	0,00	0,00

Summe I. - III.:	110.309.380,71	17.561.042,77	56.934.340,38	70.936.083,10

	Buchwerte
	Stand	Stand
	31.12.2015	31.12.2014
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Software, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	116.786,41	479.321,62
2. Geschäfts- oder Firmenwert	15.358.471,87	18.482.209,08
	15.475.258,28	18.961.530,70
II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten	6.151.920,65	67.955.159,72
2. technische Anlagen und Maschinen	1.417.303,74	37.057.163,65
3. andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung	351.272,73	4.359.995,38
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.416.488,52	6.228.761,67

Summe II.:	9.336.985,64	115.601.080,42
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	14.242,55	129.694,62
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.584,05	2.584,05
3. Genossenschaftsanteile	1.500,00	1.500,00
Summe III.:	18.326,60	133.778,67

Summe I. - III.:	24.830.570,52	134.696.389,79

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015

I. Grundlagen des Konzerns

Die zur Mühlen Gruppe mit Sitz in Böklund ist eines der führenden Fleisch- und Wurstunternehmen in Europa. Die zur Mühlen Gruppe bietet ein breites Sortiment an hochwertigen Fleisch- und Wurstspezialitäten in bester Handwerksqualität an. Die zur Mühlen Gruppe produziert die beliebten Wurst-Marken Böklunder, Könecke, Redlefsen, Schulte und Plumrose. In Deutschland ist die Unternehmensgruppe die Nr. 1 im SB-Wurst- und Wurstkonserven-Markt. Während sich die Fleischwirtschaft in die drei Teilbereiche Tiermast (Fleischerzeugung), Schlachtung und Zerlegung sowie die Fleischverarbeitung gliedert, ist die zur Mühlen Gruppe ausschließlich im Bereich der Fleischverarbeitung tätig.

Die zur Mühlen Gruppe unterhält insgesamt sechs Produktionsstätten im Inland und Ausland. Die Produkte der zur Mühlen Gruppe werden weltweit abgesetzt, der Hauptabsatzmarkt liegt dabei in Deutschland und der EU. In 2015 wurden wesentliche Teile des betriebsnotwendigen Anlagevermögens der deutschen Konzerngesellschaften veräußert und über langfristige Mietverträge zurückgemietet.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr 2015 weiter gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich preisbereinigt um 1,7 % und damit stärker als in den beiden Vorjahren. Der private Konsum bleibt Tragpfeiler der Konjunktur. Zunehmende Beschäftigung und reale Einkommenserhöhungen waren auch im Schlussquartal 2015 zu beobachten. Die Umsätze im Einzelhandel ohne Kraftfahrzeuge entwickelten sich in den bisher vorliegenden Monaten jedoch nur schwach. Die Stimmung der Einzelhändler hat sich in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres merklich eingetrübt. Das Konsumklima der Verbraucher ließ in den vergangenen Monaten zwar ebenfalls etwas nach, ihre Konsumlaune befindet sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Aussichten für den privaten Konsum bleiben angesichts moderater Preisniveausteigerungen und einer dynamischen Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung daher nach wie vor positiv. Von der Weltwirtschaft kommen gemischte Signale. Sie entwickelte sich im vergangenen Jahr wenig dynamisch. Insbesondere die Nachfrage aus den Schwellenländern war schwächer als erwartet. Die chinesische Wirtschaft befindet sich weiter in einem Transformationsprozess hin zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell ¹.

¹ Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 14 vom 14.01.2016: "Deutsche Wirtschaft im Jahr 2015 weiter im Aufschwung"

Im Jahr 2015 wurde in deutschen gewerblichen Schlachtunternehmen ein neuer Höchstwert bei der Erzeugung von Fleisch erzielt. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Fleischproduktion leicht um 0,3 % auf insgesamt 8,22 Millionen Tonnen. Übertroffen wurde aber auch das aus dem Jahr 2011 resultierende, bisher höchste Produktionsergebnis der gewerblich erzeugten Gesamtschlachtmenge (8,20 Millionen Tonnen Fleisch).

Im Zeitrahmen 2011 bis 2015 veränderten sich jedoch innerhalb der gewerblichen Fleischproduktion die jeweiligen Anteile der Fleischarten. Im Jahresvergleich 2015 zu 2011 blieben sowohl die Anteile der Schweinefleisch- als auch die der Rindfleischerzeugung unterhalb des damaligen Wertes (Anteil Schweinefleisch: 2015: 67,6 %, 2011: 68,2 %; Anteil Rindfleisch: 2015: 13,6 %, 2011: 14,1 %). Die Ge-flügelfleischerzeugung stieg dagegen überproportional (Anteil Geflügelfleisch: 2015: 18,4 %, 2011: 17,3 %). Im Vorjahresvergleich stiegen Schlachtungen und Fleischproduktion bei Schweinen, die maßgeblich den Produktionsanstieg zur Erzielung des Rekordwertes beeinflussten. Mit insgesamt 59,3 Millionen geschlachteten Schweinen im Jahr 2015 übertrafen diese die Vorjahresschlachtungen um 0,8 % oder 477 900 Tiere ².

Der deutsche Schweineerzeugermarkt ist - verglichen mit anderen EU-Ländern - vergleichsweise klein strukturiert. Dagegen schlachteten, zerlegten und verkauften die Top-10-Unternehmen der deutschen Fleischbranche 2015 etwa 76% der deutschen Schlachtungen. Bei den Schweineschlachtungen liegt Tönnies an erster Stelle, vor der Vion-Gruppe und Westfleisch ³.

Der Lebensmitteleinzelhandel ist der wichtigste Absatzkanal für Fleisch- und Wurstwaren. Er ist noch vor dem "Außer-Haus-Markt" und dem Export der wichtigste Absatzkanal für die Ernährungsindustrie. Der Lebensmitteleinzelhandel ist durch wenige Großunternehmen geprägt. Die "Top-5" im Lebensmitteleinzelhandel (Edeka, Rewe, Metro Gruppe, Schwarz-Gruppe und die Aldi Gruppe) vereinen knapp 75 % der Lebensmittelumsätze auf sich. Trotzdem ist die Konkurrenzsituation im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, der bedeutendsten Kundengruppe der zur Mühlen Gruppe, sehr hoch.

Die Lebensmittelproduzenten im Bereich Fleisch- und Wurstwaren sind damit sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite wenigen großen Akteuren ausgesetzt, während die Lebensmittelproduzenten überwiegend mittelständisch geprägt sind. Bei Preisverhandlungen mit den großen Abnehmern im Lebensmitteleinzelhandel sind die Lebensmittelproduzenten in der schwächeren Position. Die Einkaufsmacht des Lebensmitteleinzelhandels erschwert es, steigende Fleischpreise schnell und in der benötigten Höhe über Preiserhöhungen an den Lebensmitteleinzelhandel weitergeben zu können, während bei sinkenden Fleischpreisen Preisreduzierungen zügig umgesetzt werden.

² Quelle: Statistisches Bundesamt "Fleischerzeugung im Jahr 2015"

³ Quelle: Schlachthof ranking der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschland e.V. (ISN)

Im Absatz für Fleischwaren und Wurst sowie Frischfleisch vollzogen sich in Deutschland in den letzten Jahren tiefgreifende Veränderungen. So war zu beobachten, dass die Umsatzanteile der Discounter nicht nur für Fleischwaren und Wurst in den letzten zehn Jahren stetig angestiegen sind. Im internationalen Vergleich ist der Anteil der Discounter in Deutschland mit 43 % weiterhin sehr hoch. 2008 erreichte er mit 44,5 % am gesamten Lebensmitteleinzelhandel seinen Höchststand. Die Supermärkte wie Edeka und Rewe sind in den letzten Jahren besonders stark gewachsen. Sie setzen verstärkt auf flexible Angebote (Aktionsgeschäft) und offensive Marketingstrategien und treten durch ihre Eigenmarken zunehmend in direkte Konkurrenz zu den Discountern wie Aldi und Lidl. Im Gegenzug versuchen Aldi und Lidl mehr Markenartikel in die Regale zu nehmen ⁴ .

Der Fleischverzehr pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland lag in 2014 bei rd. 60,4 kg nach rund 60,8 kg in 2013. Davon entfielen fast zwei Drittel - rd. 38,3 kg pro Kopf- auf den Verzehr von Schweinefleisch. Über die letzten zwei Jahrzehnte betrachtet weist sowohl der gesamte Fleischverzehr pro Kopf als auch der Schweinefleischverzehr pro Kopf in Deutschland nur wenige Schwankungen auf und ist als recht stabil zu bezeichnen ⁵.

2. Geschäftsverlauf

Absatz- und Umsatzsituation

Der Umsatz des deutschen Lebensmitteleinzelhandels stieg im Jahr 2015 gegenüber 2014 um rund 1,6 Prozent auf rund 170,6 Mrd. EUR ⁶.

Das Hauptabsatzgebiet des zur Mühlen Konzerns ist mit rund 82 % der Umsatzerlöse der deutsche Markt, der Umsatzanteil, der außerhalb Deutschlands generiert wird, betrug in 2015 entsprechend rund 18 %. Der ausländische Umsatz wird insbesondere in Ländern der Eurozone erzielt, wobei England, Portugal, Spanien und Skandinavien die wichtigsten Absatzländer sind.

Der zur Mühlen Konzern hat den Absatz in den vergangenen Jahren wiederholt steigern können. In 2015 betrug die Absatzmenge 127,9 tsd. to nach 126,3 tsd to in 2014. Die Umsatzerlöse betrugen EUR 569,6 Mio. nach EUR 575,7 Mio. in 2014. Die Umsatzerlöse entfallen im Wesentlichen auf SB-Wurst, Aufschnittware, Frischeprodukte, Würstchen und Convenience Artikel. Die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Discounter und die vielfältigen Produktinnovationen werden auch zukünftig weiteres optimiertes Wachstum ermöglichen.

⁴ Quelle: Situationsbericht 2015/2016 Trends und Fakten zur Landwirtschaft, Herausgeber: Deutscher Bauer-verband e.V., Berlin

⁵ Quelle: Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e.V.

⁶ Quelle: Statista "Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2015"

Beschaffung

Die Beschaffungskosten für Rohstoffe sind in 2015 gegenüber 2014 deutlich gesunken. Die Auswahl der Lieferanten beruht zum Großteil auf deren Effizienz und Leistungsfähigkeit, wobei vor allem die gleichbleibende Qualität der gelieferten Materialien im Vordergrund steht. Dies können nur die großen Fleischlieferanten in den für den zur Mühlen Konzern erforderlichen Mengen bereitstellen.

Produktion

Jeder Produktionsstandort besitzt modernste individuelle High-Tech-Anlagen, die flexibel auf große Produktionskapazitäten reagieren können. 8-10 Millionen Verbraucherpackungen verlassen täglich die Werke. Die zur Mühlen Gruppe setzt dabei konsequent auf innovative Investitionen. Alle Firmen der zur Mühlen Gruppe arbeiten mit einem integrierten Qualitätsmanagementsystem. Damit erfüllen wir nicht nur nationale, sondern auch höchste internationale Standards gemäß der Zertifizierungen BRC und IFS.

Die für den britschen Markt unabdingbaren Anforderungen des Britisch Retail Consortium (BRC) werden mit der höchsten Stufe A erfüllt. Die Qualifizierungsstandards nach IFS haben das Erfüllungskriterium höheres Niveau.

Die zur Mühlen Gruppe steht seit Jahren für kontinuierliche Verbesserung ihrer internen Prozesse, so auch im Hinblick auf Energie- und Umweltaspekte. Die Unternehmensgruppe wird in allen ihren Werken ein Umwelt- und Energiemanagementsystem nach den internationalen Normen DIN ISO 14001 und DIN ISO 50001 einführen, um einen weiteren Beitrag zum Ressourcenschutz zu realisieren. Ziel ist es, an allen Standorten der zur Mühlen Gruppe das Thema Nachhaltigkeit zu fördern, auszubauen und zu zertifizieren. Damit dokumentiert die Gruppe ihren hohen Anspruch, effizient und verantwortungsvoll zu agieren.

Die gesetzlichen Vorschriften bezüglich des Umweltschutzes werden vollständig erfüllt. Technologiezentrum

In allen Unternehmen der zur Mühlen Gruppe steht Qualität an erster Stelle. Eine logische Konsequenz daraus ist, alle Qualitätsmanagement-Aktivitäten der Firmengruppe zentral zu steuern. Aus diesem Grund wurde das Technologiezentrum in Satrup eröffnet. Produktentwicklung, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sitzen unter einem Dach, um eine lückenlose Transparenz aller Entwicklungsprojekte der zur Mühlen Gruppe zu gewährleisten. Die mit neuester Technik ausgestatteten Laborräume für Mikrobiologie, Chemie und Sensorik garantieren zertifizierte Qualitätsstandards und uneingeschränkte Produktsicherheit.

Unsere Produkte werden sowohl in unseren Laboren des Technologiezentrums als auch in externen, unabhängigen Laboren regelmäßigen Prüfungen und Analysen unterzogen. Insgesamt werden jährlich ca. 50.000 Untersuchungen durchgeführt. Jeder Artikel durchläuft vom Eintreffen der Rohstoffe bis zur Fertigstellung und Auslieferung 60 interne Prüfstellen. Damit garantieren wir den hohen Qualitätsstandard und die Sicherheit unserer Produkte.

Personal

Die Mitarbeiterzahl beträgt zum Jahresende ca. 2.180 Arbeitnehmer. Im zur Mühlen Konzern wird auf die Identifikation mit den Unternehmenszielen großen Wert gelegt. Daher werden die Mitarbeiter durch Schulungen in den Bereichen Personalführung, Qualitätssicherung etc. stetig auf die neuen Aufgaben vorbereitet. Die Personalaufwendungen betrugen in 2015 mit EUR 88,1 Mio. (Vorjahr EUR 90,4 Mio.) rund 15,6 % (Vorjahr 15,7 %) der Betriebsleistung.

3. Vermögens- und Finanzlage

In der zur Mühlen Gruppe werden die Geschäfte im Wesentlichen anhand finanzieller Leistungsindikatoren gesteuert. Dazu gehören die Umsatzerlöse, ein nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ermittelter Rohertrag und das Ergebnis nach Steuern. Diese und weitere finanzielle Leistungsindikatoren sind einbezogen. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden mit Ausnahme der Absatztonnage nicht zur internen Steuerung der zur Mühlen Gruppe herangezogen.

Die Bilanzsumme des zur Mühlen Konzerns beträgt EUR 186,2 Mio. nach EUR 221,4 Mio. im Vorjahr. Der Rückgang der Bilanzsumme resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf wesentlicher Teile des Anlagevermögens. Die durch den Verkauf zugeflossen liquiden Mittel wurden zur Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verwendet.

Der Anteil des mittel- und langfristig gebundenen Vermögens am Gesamtvermögen beträgt 13,4 % EUR 24,8 Mio.). Der Anteil des kurzfristig gebundenen Vermögens beträgt 86,6 % (EUR 161,4 Mio.) vom Gesamtvermögen, davon entfallen EUR 44,0 Mio. auf Kundenforderungen. Das mittel und langfristig gebundene Fremdkapital beträgt 7,2 % (EUR 13,3 Mio.) des Gesamtvermögens. Vom kurzfristig gebundenen Fremdkapital, das 77,7 % (EUR 144,8 Mio.) des Gesamtvermögens beträgt, entfallen EUR 81,0 Mio. auf Lieferantenverbindlichkeiten.

Die Finanzierung des zur Mühlen Konzerns wird durch den operativen Cashflow und ausreichend zur Verfügung stehende Kreditlinien sichergestellt. Die Finanzierung erfolgte neben den ausreichend zur Verfügung stehenden Kreditlinien insbesondere aus dem erwirtschafteten Cashflow.

Die Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit betrugen EUR 15,3 Mio. und wurden aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit generiert. Die Mittelzuflüsse aus Investitionstätigkeit betrugen EUR 57,6 Mio. Die Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit betrugen EUR 80,5 Mio., davon entfallen 64,8 Mio. EUR auf die Tilgung von Finanzkrediten.

III. Nachtragsbericht

Nach Ende des Geschäftsjahres 2015 haben sich keine weitere Vorgänge und Ereignisse von besonderer Bedeutung ergeben, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Für das laufende Jahr 2016 sind die Weichen für einen soliden und stetigen Aufschwung gestellt, der an Breite gewinnt. Er wird vor allem von der Binnennachfrage getragen. Die Konsumausgaben werden weiter zunehmen. Insgesamt erwartet die Bundesregierung in ihrer Jahresprojektion 2016 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,7 % ⁷.

⁷ Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, "Jahresprojektion 2016"

Experten der Rabobank kommen zu dem Schluss, dass die weltweite Nachfrage nach Fleisch schneller steigen wird als das Angebot - und damit auch die Preise. Diese Entwicklung animiert große deutsche und internationale Unternehmen zu Übernahmen und zur Erschließung neuer Märkte.

Während die Exportmärkte expandieren, bleibt die Nachfrage nach Fleisch und Wurst in Deutschland weitgehend stabil. In den nächsten Jahren wird im Inland allgemein mit einem leichten Rückgang des Fleischverzehrs pro Kopf gerechnet, während der Verbrauch weltweit weiter zunehmen wird.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die zur Mühlen Gruppe mit einem leicht höheren Fleischeinsatz-preis als in 2015.

Der zur Mühlen Konzern wird auch in 2016 Produktinnovationen auf den Markt bringen und auf verändertes Verbraucherverhalten reagieren. Der Exportanteil soll durch einen Ausbau des internationalen Geschäfts weiter gesteigert werden. Da die Absatzmärkte nicht von langfristigen Lieferverträgen geprägt sind, stehen den sich hieraus ergebenen Risiken jedoch auch entsprechende Chancen gegenüber, da sich der Markt ständig ändert.

Um weiterhin die Rolle des Marktführers im Bereich SB-Fleisch und Wurstwaren zu beanspruchen, haben wir in 2014 damit begonnen, die Strukturen innerhalb des Konzerns zu modernisieren. Hierfür wird innerhalb der zur Mühlen Gruppe die Vereinheitlichung der Führungsstrukturen zur Realisierung von Effizienzen, zur Standardisierung und zur Bündelung gruppenübergreifender Funktionen und Tätigkeiten vorangetrieben. In diesem Rahmen verlagert die zur Mühlen Gruppe u. a. wesentliche technologische und logistische Funktionen und Unterstützungsleistungen für ihre Konzerngesellschaften auf konzerninterne Servicegesellschaften.

Nachdem durch den Umstrukturierungsprozess wesentliche Teile des Anlagevermögens verkauft und langfristig zurückgemietet wurden, wird die Investitionstätigkeit in den folgenden Jahren wesentlich geringer ausfallen. Zukünftig werden wesentliche Teile der benötigten neuen Anlagen über Leasing finanziert bzw. angemietet.

Die Risiko- und Chancensteuerung ist Bestandteil der Tätigkeit der Unternehmensführung des zur Mühlen Konzerns. Durch den Einsatz von Planungs- und Controllingprozessen lassen sich Risiken überschauen und Chancen erkennen. Das Risikomanagement der Gesellschaft stellt sicher, dass bestehende und drohende Risiken erfasst, analysiert und bewertet werden. Ziel ist es dabei, Risiken und Chancen zu erkennen, um auf Veränderungen im Unternehmensumfeld unverzüglich zu reagieren und so die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu sichern.

Durch das Auftreten von Tierseuchen, Futtermittelskandalen oder Ähnlichem besteht ein allgemeines Marktrisiko auf der Beschaffungs- und Absatzseite, dem die gesamte Fleischwarenindustrie ausgesetzt ist. Durch die Diversifikation der Produkte in Bezug auf das Angebot unterschiedlicher Fleischarten sowie fleischloser Produkte wird diesem allgemeinen Risiko entgegengewirkt.

Die bei Produktionsbetrieben bestehenden allgemeinen Risiken im Zusammenhang mit technischen Betriebsstörungen werden durch laufend angepasste Sicherheitsvorkehrungen und -kontrollen minimiert und sind im Schadensfall versicherungstechnisch abgedeckt.

Der zur Mühlen Konzern ist mit einem Produktionsstandort in Polen vertreten und betreibt einen weltweiten Export, wobei der Schwerpunkt auf dem europäischen Markt liegt. Sowohl die Produktion als auch der Vertrieb sind politischen Länderrisiken ausgesetzt. Da unser Schwerpunkt auf dem europäischen Markt liegt, sind die Länderrisiken unserer Ansicht nach zu vernachlässigen. Trotz der internationalen Ausrichtung werden die wesentlichen Teile der Umsatzerlöse und der Einkäufe in Euro generiert, so dass Währungsrisiken für den zur Mühlen Konzern von untergeordneter Bedeutung sind.

Auf Grund von Untersuchungen einer Aufsichtsbehörde besteht für die zur Mühlen Gruppe das Risiko aus kartellrechtlichen Bußgeldverfahren. Am 15.07.2014 hat das Bundeskartellamt gegen 21 Wursthersteller Geldbußen von insgesamt 338 Mio. Euro verhängt. Darunter zwei Unternehmen der zur Mühlen Gruppe mit einem Bußgeldanteil von rund 120 Mio. Euro. Die betroffenen Unternehmen sind zwischenzeitig aus der zur Mühlen Gruppe ausgeschieden.

Zinsänderungsrisiken treten durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf. Dies hat Auswirkungen auf die Höhe der Zinsaufwendungen im Geschäftsjahr, da wesentliche Teile der Bankverbindlichkeiten variabel verzinst sind. Der Zinsaufwand des Konzerns würde bei einer Erhöhung des durchschnittlichen Refinanzierungszinssatzes um 1 % um TEUR 240 steigen.

Das Risiko von Forderungsverlusten ist durch Kreditversicherungen sowie durch ein stringentes Mahnwesen begrenzt.

Insgesamt hat die Beurteilung der Risikosituation ergeben, dass gegenwärtig keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken bestehen.

Böklund, 29. April 2016

ZUR MUEHLEN ApS

gez. Peter zur Mühlen

gez. Axel Knau

gez. Ingo Besselmann

Bestätigungsvermerk

Nachfolgender Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Konzernabschluss (ohne Offenlegungserleichterungen) sowie auf den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015.

"Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der ZUR MUEHLEN ApS & Co. KG, Böklund, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konzernanhang - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Rechnungslegungsinformationen der in den Konzernabschluss einbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. II

Flensburg, 4. Mai 2016

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Karsten, Wirtschaftsprüfer

gez. Marquardsen, Wirtschaftsprüfer