Papierverarbeitung Hanns Julius Lichtenberger GmbH

Mannheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

HANDELSREGISTER AMTSGERICHT

HRB 532

ANLAGEN

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang

Lagebericht

Bestätigungsvermerk

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

(VORJAHR ZUM VERGLEICH)

AKTIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	39.083,00	53.604,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude	4.197.011,82	4.563.971,52
2. Technische Anlagen und Maschinen	784.789,00	873.603,00
3. Andere Anlagen. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.381.858,00	1.437.123,00
4. Anlagen im Bau	76.193,90	84.815,30
	6.439.852,72	6.959.512,82
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1,00	1,00
2. Sonstige Ausleihungen	1.000.000,00	1.000.000,00
	1.000.001,00	1.000.001,00
Summe Anlagevermögen	7.478.936,72	8.013.117,82
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	1.297.075,65	1.091.328,09
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.599.736,55	1.607.995,13
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	3.431.473,07	1.799.724,47
Summe Umlaufvermögen	6.328.285,27	4.499.047,69
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	3.852,74	10.047,20
SUMME AKTIVA	13.811.074,73	12.522.212,71

PASSIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage	62.421,07	62.421,07
III. Andere Gewinnrücklagen	1.272.671,16	1.272.671,16
IV. Gewinnvortrag	3.470.949,14	2.837.219,22
V. Jahresüberschuss	877.148,79	783.729,92
Summe Eigenkapital	6.183.190,16	5.456.041,37
B. RÜCKSTELLUNGEN	2.479.060,18	1.911.102,63
C. VERBINDLICHKEITEN	5.148.824,39	5.155.068,71
SUMME PASSIVA	13.811.074,73	12.522.212,71

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

	2020	2019
	€	€
1. Rohergebnis	12.735.568,41	12.145.276,94
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(6.002.488,39)	(5.684.069,23)
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	(1.334.277,58)	(1.322.316,91)
	(7.336.765,97)	(7.006.386,14)
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	(1.086.757,48)	(1.157.910,13)
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(2.854.780,62)	(2.681.041,27)
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	5.295,18	21.080,28
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	(0,00)	(15.000,00)
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(77.672,56)	(52.151,24)
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag	(454.612,96)	(417.610,04)
9. Ergebnis nach Steuern	930.274,00	836.258,40
10. Sonstige Steuern	(53.125,21)	(52.528,48)
11. Jahresüberschuss	877.148,79	783.729,92

ANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2020

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Mannheim und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim unter HRB 532 eingetragen.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften.

Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit haben wir auch die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Angaben und Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, insgesamt im Anhang aufgeführt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

B. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Bei der Bewertung der einzelnen Positionen werden die folgenden Grundsätze angewendet:

1. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer bilanziert. Bei den Anschaffungskosten werden Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungskostenminderungen berücksichtigt. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis € 800,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

2. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bzw. den jeweils niedrigeren beizulegenden Werten bewertet; die niedrigeren beizulegenden Werte werden im Wesentlichen nach den Verhältnissen am Beschaffungsmarkt, aber unter Berücksichtigung der Einsatzmöglichkeiten der Bestände ermittelt. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen.

Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse erfolgte zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne sowie die Material- und die Fertigungsgemeinkosten, die nach den steuerlichen Vorschriften aktivierungspflichtig sind. Für nicht gängige und technisch veraltete Erzeugnisse werden ausreichende Bewertungsabschläge vorgenommen. Die Erzeugnisse sind verlustfrei nach den Verhältnissen am Absatzmarkt bewertet.

Handelswaren werden zu Anschaffungskosten bzw. den jeweils niedrigeren beizulegenden Werten bewertet.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nominalwert bilanziert. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Pauschalwertberichtigungen auf den nicht einzelwertberichtigten Forderungssaldo gebildet.

4. Die Bewertung der flüssigen Mittel erfolgt zu Nominalwerten.

5. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf

6. Das Eigenkapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt.

7. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der Projected-Unit-Credit-Method (PUC-Methode) errechnet. Nach diesem Verfahren errechnet sich die Höhe der Pensionsverpflichtungen aus der zum Bilanzstichtag erdienten Anwartschaft unter Berücksichtigung zukünftiger Gehalts- und Rentensteigerungen. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018G" von Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der ermittelte Betrag wird pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzins abgezinst, der sich bei einer angenommenen Laufzeit von 15 Jahren ergibt.

Aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 223. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.

8. Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags.

9. Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

10. Fremdwährungsverbindlichkeiten sind zum höheren Kurs am Bilanzstichtag bzw. zum gesicherten Kurs bewertet.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

I. Erläuterung der Bilanz

1. Anlagevermögen

	ANSCHAFFUNGS -/ HERSTELLUNGSKOSTEN
	Stand 1.1.2020	Zugang	Umbuchung Umgliederung	Abgang	Stand 31.12.2020
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	674.518,92	18.218,63	0,00	0,00	692.737,55
	674.518,92	18.218,63	0,00	0,00	692.737,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude	14.367.623,71	136.025,74	43.223,70	0,00	14.546.873,15
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.765.635,82	46.066,95	0,00	0,00	3.811.702,77
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3271.083,84	334.901,16	0,00	(141.143,44)	3.464.841,56
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	291.915,30	64.201,90	(43.223,70)	(14.515,00)	298.378,50
	21.696.258,67	581.195,75	0,00	(155.658,44)	22.121.795,98
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	92.782,55	0,00	0,00	0,00	92.782,55
2. Sonstige Ausleihungen	1.000.000,00	0,00	0,00	0,00	1.000.000,00
	92.782,55	0,00	0,00	0,00	1.092.782,55
	22.463.560,14	599.414,38	0,00	(155.658,44)	23.907.316,08

	ABSCHREIBUNGEN
	Stand 1.1.2020	Zugang	Abgang	Stand 31.12.2020
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	620.914,92	32.739,63	0,00	653.654,55
	620.914,92	32.739,63	0,00	653.654,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude	9.803.652,19	546.209,14	0,00	10.349.861,33
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.892.032,82	134.880,95	0,00	3.026.913,77
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.833.960,84	357.843,16	(108.820,44)	2.082.983,56
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	207.100,00	15.084,60	0,00	222.184,60
	14.736.745,85	1.054.017,85	(108.820,44)	15.681.943,26
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	92.781,55	0,00	0,00	92.781,55
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	92.781,55	0,00	0,00	92.781,55
	15.450.442,32	1.086.757,48	(108.820,44)	16.428.379,36

	BUCHWERTE
	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2019
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	39.083,00	53.604,00
	39.083,00	53.604,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude	4.197.011,82	4.563.971,52
2. Technische Anlagen und Maschinen	784.789,00	873.603,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.381.858,00	1.437.123,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	76.193,90	84.815,30
	6.439.852,72	6.959.512,82
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1,00	1,00
2. Sonstige Ausleihungen	1.000.000,00	1.000.000,00
	1.000.001,00	1.000.001,00
	7.478.936,72	8.013.117,82

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben alle Restlaufzeiten unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 44 (Vorjahr: T€ 11) und sonstige Forderungen in Höhe von T€ 10 (Vorjahr: T€ 10).

3. Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet.

Eine Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte anhand des allgemein anerkannten Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected-Unit-Credit-Methode). Ab 2011 wird nicht mehr mit Gehalts- und Rentensteigerungen gerechnet.

Die Bewertung der unmittelbaren Pensionsrückstellung basiert auf folgenden Rechnungsgrundlagen:

	2020
Rententrend	0,00%
Gehaltstrend	0,00%
Zinssatz (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB)	2,30%
Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck 2018G

Die folgende Tabelle zeigt die in der Bilanz zum 31. Dezember 2020 verrechneten Beträge:

	2020
	T€
Pensionsrückstellungen	2.144
Zeitwerte Deckungsvermögen	(764)
	1.380

Die Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungen entsprechen dem vom Versicherer nachgewiesenen Deckungskapital und damit den Anschaffungskosten.

Im Finanzergebnis wurden entsprechend die zugehörigen Aufwendungen und Erträge aus der Abzinsung und aus dem zu verrechnenden Vermögen saldiert:

	2020
	T€
Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtung	52
Erträge aus der Rückdeckungsversicherung	(29)
	23

4. Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 4.210 (Vorjahr: T€ 4.320), davon mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr in Höhe von T€ 578 (Vorjahr: T€ 583). Von den über einem Jahr haben T€ 1.694 eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahre.

Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 4.210 sind durch Grundschulden und Globalzession abgesichert.

Es bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind alle unter einem Jahr.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten in Höhe von T€ 10 (Vorjahr: T€ 10).

In der Position "Sonstige Verbindlichkeiten" sind Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit in Höhe von T€ 18 (Vorjahr: T€ 13) und aus Steuern in Höhe von T€ 269 (Vorjahr: T€ 208) enthalten.

II. Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Die Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung betragen im Geschäftsjahr T€ 209 (Vorjahr: T€ 226).

2. In den Abschreibungen in Höhe von T€ 1.087 sind außergewöhnliche Abschreibungen enthalten in Höhe von T€ 93 (Vorjahr: T€ 207).

3. In den Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Zinsanteile aus der Zuführung zu Rückstellungen in Höhe von T€ 52 (Vorjahr: T€ 55) enthalten.

III. Ergänzende Angaben

1. Geschäftsführung

Zu einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführern waren im Geschäftsjahr bestellt:

•	Herr Jan Lichtenberger, Diplom-Wirtschaftsingenieur
•	Herr Ansgar Biestmann, Kaufmann - bis 15.04.2020
•	Herr Enrico Corallo, Bachelor of Arts - ab 13.07.2020

Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB unterlassen.

2. Nachtragsbericht

Nach Ablauf des Geschäftsjahres haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.

3. Arbeitnehmerzahl

	2020
Gehaltsempfänger	53
Lohnempfänger	97
	150

4. Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB

Die Gesellschaft ist zu 100% an der re-boxx GmbH, Mannheim, beteiligt. Das Eigenkapital der Gesellschaft zum 31.12.2019 beträgt T€ 42 und die Gesellschaft weist einen Jahresfehlbetrag 2019 aus in Höhe von T€ 23. Der Jahresabschluss zum 31.12.2020 lag zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung noch nicht vor

5. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor den Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2020 neue Rechnung vorzutragen.

Mannheim, den 26. März 2021

PAPIERVERARBEITUNG HANNS JULIUS LICHTENBERGER GMBH

- Geschäftsleitung -

Der Jahresabschluss wurde am 24. Juli 2021 festgestellt.

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

A. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Gesellschaft bietet die Entwicklung und Herstellung von Verpackungen aus Wellpappe sowie den Vertrieb dieser Produkte an. Dabei handelt es sich überwiegend um unbedruckte und bedruckte Versandverpackungen. Des Weiteren erbringt sie logistische Leistungen im Hinblick auf die Verpackung in einem regionalen Radius von bis zu 350 Kilometer.

2. Ziele und Strategien

Das oberste Unternehmensziel ist es, durch den optimalen und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Personal, Know-how, Kapital, Gebäude und Maschinen eine größtmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen. Das Unternehmen strebt dabei ein langfristiges und profitables Wachstum und den Erhalt der Selbstständigkeit an.

Strategisch soll dies in den nächsten Jahren unter anderem durch die deutliche Erweiterung der Logistikflächen, dem verstärkten Ausbau des Produktbereichs konstruktive und gestanzte Verpackungen sowie eine Kostenführerschaft - durch die Steigerung der Effizienz in organisatorischen Abläufen - erreicht werden.

3. Forschung und Entwicklung

Die interne Entwicklungsabteilung entwickelt gemeinsam mit unseren Kunden, der Produktion und dem Vertrieb, individuelle Verpackungslösungen für die zu verpackenden Güter. Im Geschäftsjahr 2020 konnten wir dabei den Anteil der bedruckten und gestanzten Verpackungen deutlich erhöhen.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Konjunktur wurde im Jahr 2020 im Bereich Industrie ohne Bau durch die Corona-Pandemie hart getroffen. Im produzierenden Gewerbe ging die Wirtschaftsleistung um 9,7% zurück, im verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Industrie war vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der zeitweise gestörten globalen Lieferketten betroffen. Die Exporte reduzierten sich um 9,9%. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 5,0%. Der private Konsum ging preisbereinigt um 6,0% zurück.

Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie e.V. verzeichneten im Jahr 2020 bei dem arbeitstäglichen Absatz ein leichtes Wachstum von 0,9 % und absolut 2,5 % mehr als im Vorjahr. Die Durchschnittserlöse der Branche sanken 2020 im Jahresverlauf nochmals um 5,8 %, während die Rohstoffkosten sich im gleichen Zeitraum nach einem sehr volatilen Jahresverlauf um bis zu 11,0 % erhöhten.

Für den Bereich VDW Südwest, in dessen Gebiet wir liegen, betrugen die Zahlen:

Zuwachs Absatz 2,6% und auch Tonnage plus 1,9%, Rückgang Umsatz 2,6%.

2. Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2020 war das 1. Quartal wiederum gekennzeichnet von sehr großen krankheitsbedingten Personalengpässen, die zu einer deutlichen Verlängerung unserer Lieferzeiten führten.

Coronabedingte größere Personalausfälle passierten im Jahr 2020 keine; die kurzfristig eingeführten Hygiene- und Verhaltensregeln, die Nutzung von mobilem Arbeiten im Bereich der Verwaltung sowie eine permanente Testung der Mitarbeiter trugen dazu bei.

Eine Umstellung der Wartungsintervalle sowie die teilweise Verlängerung der Schichten konnten die deutliche Planabweichung des 1. und 2. Quartals erst ab dem 3. Quartal stoppen.

Ein Teil unserer Kunden konnten pandemiebedingt nicht ihren Abnahmeverpflichtungen wie vereinbart nachkommen. Kunden im Bereich Online Versand hatten einen sehr schwankenden und teilweise sehr stark wachsenden Bedarf. Um diesen Anforderungen an Lagerhaltung gerecht zu werden, wurden 2 weitere Außenlager kurzfristig angemietet.

Das direkte Nachbargrundstück wurde gerodet und an das bestehende Betriebsgelände angeschlossen.

Die im Sommer 2019 in Betrieb genommene neue Stanzlinie arbeitet problemlos und konnte bereits nach zwei Quartalen Anfang 2020 in den 2-Schicht-Betrieb wechseln.

Nach dem Ausscheiden von Herrn Ansgar Biestmann Ende März 2020 wurde zum 01.07.2020 mit Herrn Enrico Corallo ein neuer Geschäftsführer bestellt.

Die Personalentwicklung ist als einer der wichtigsten Pfeiler für den Unternehmenserfolg deklariert worden. Seit dem Frühjahr finden regelmäßige Workshops zu Themen wie Mitarbeiterführung, Prozessentwicklung und Unternehmenskommunikation statt. Dieses Programm ist auf einen Zeitraum von mehreren Jahren angelegt.

Nach Abschluss ihrer erfolgreichen Ausbildung konnten wir auch in diesem Jahr zwei unserer Auszubildenden in ein Angestelltenverhältnis übernehmen.

Der Ausbau der IT in Richtung einer Vernetzung der einzelnen Prozesse zu einem ERP - System 4.0 wurde in diesem Jahr mit sehr viel Aufwand vorangetrieben.

3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

3.1 Ertragslage

In 2020 hat sich das Rohergebnis um T€ 591 auf T€ 12.736 (4,9 %) erhöht.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % gesunken. Gemäß VDW erhöhte sich die abgesetzte Menge im Südwesten um 2,6 % bei einem Rückgang der Durchschnittserlöse von 3,0 Cent pro Quadratmeter. Im Gegensatz zum Verband haben sich unsere Durchschnittserlöse im Jahr 2020 um weniger als 2,0 Cent verringert.

Nachfragebedingt reduzierten sich die Bezugspreise für unser Rohmaterial im ersten Quartal und ein weiteres Mal im dritten Quartal, nachdem die Erhöhungsversuche der Vorlieferanten im zweiten Quartal nicht gehalten werden konnten. Eine sehr starke Nachfragebelebung bei gleichzeitig stark steigenden Altpapierpreisen führte im letzten Quartal 2020 zu deutlichen Rohstoffpreiserhöhungen. Diese setzen sich im Jahr 2021 unverändert weiter fort.

Auf der Kostenseite sind insbesondere die Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um T€ 330 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerungsrate von 4,7 %. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 6,5 %, insbesondere bei Kosten für Lagermieten und Fahrzeugkosten.

Der coronabedingte Aufwand betrug fast T€ 160.

Die Gesellschaft schloss das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresergebnis von T€ 877 (Vorjahr: T€ 784) ab.

3.2 Finanzlage

Kapitalflussrechnung auf Basis des Fonds der "Netto verfügbaren flüssigen Mittel"	2019	2020
	T€	T€
1. Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit
Betriebsergebnis	1.300	1.457
Finanzergebnis	(46)	(72)
Steuern	(470)	(508)
Jahresüberschuss	784	877
Zuzüglich (Abzüglich) Aufwendungen (Erträge), die den Fonds nicht mindern (erhöhen):
+ Abschreibungen auf Sachanlagen (inkl. immaterielle Vggst.)	1.158	1.086
+ Abschreibungen auf Finanzanlagen	15	0
+/- Ergebnis aus Anlagenabgängen	(1)	18
+ Nettozuführung Pensionsrückstellung	160	168
	1.332	1.272
Zahlungsstrom aus lfd. Betriebstätigkeit	2.116	2.149
Zuzüglich / (Abzüglich) Mittelherkunft / (Mittelverwendung) aus Veränderung kurzfristiger Aktiva / Passiva:
+ Vorräte	(135)	(206)
+ Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(48)	8
+ sonstige kurzfristige Aktiva	19
+ Verbindlichkeiten	130	103
+ sonstige kurzfristige Passiva	(208)	401
	(242)	312
Zahlungsstrom aus betrieblicher Tätigkeit	1.874	2.443
2. Zahlungsströme aus dem Investitionsbereich
Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens	2	29
Zugang von Gegenständen des Sachanlagevermögens	(2.563)	(600)
Zahlungsstrom aus dem Investitionsbereich	(2.561)	(571)
3. Zahlungsströme aus dem Finanzierungsbereich
Zugang von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	(1.015)	0
Tilgung langfristiger Verbindlichkeiten	(733)	(586)
Aufnahme langfristiger Verbindlichkeiten	1.970	476
Dividenden / Saldo Entnahmen und Einlagen	0	(150)
Zahlungsstrom aus dem Finanzierungsbereich	222	(260)
Zunahme/(Abnahme) des Finanzmittelfonds	(465)	1.630

Der Zahlungsstrom aus betrieblicher Tätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 33 erhöht auf T€ 2.149 und ist weiterhin positiv zu bewerten. Der Zahlungsstrom aus dem Investitionsbereich beträgt im Geschäftsjahr ./. T€ 571 (Vorjahr: ./. T€ 2.561), da gegenüber dem Vorjahr nur Investitionen in Höhe von insgesamt T€ 600 (Vorjahr: T€ 2.563) getätigt wurden. Der Zahlungsstrom aus dem Finanzierungsbereich beträgt im Geschäftsjahr ./. T€ 260 (Vorjahr: T€ 222). Im Geschäftsjahr wurden weniger neue Darlehen aufgenommen.

Im Jahr 2020 hat sich der Finanzmittelfonds um T€ 1.630 erhöht.

a) Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr um T€ 2.100 erhöht. Der Anteil der langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen beträgt 39,5 % und der kurzfristigen Verbindlichkeiten 16,9 %. Die Eigenkapitalquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % verringert und beträgt jetzt 43,6 % der Bilanzsumme.

b) Investitionen

Im Geschäftsjahr wurde Investitionen in LKW's und Anhänger getätigt sowie in geringem Umfang in Betriebs- und Geschäftsausstattung.

c) Liquidität

Unsere Finanzlage ist als gut zu bezeichnen. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist unter Ausnutzung des höchstmöglichen Skontos zu begleichen. Die Liquidität war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet.

3.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 1.289 erhöht. Auf der Aktivseite hat sich das Sachanlagevermögen um T€ 519 verringert, da die Abschreibungen des laufenden Geschäftsjahres höher waren als die getätigten Investitionen. Bei den Finanzanlagen in Höhe von T€ 1.000 handelt es sich um einen Allianz Schatzbrief Perspektive, der im Jahr 2019 abgeschlossen wurde. Die liquiden Mittel haben sich um T€ 1.631 erhöht. Dies ist auf das positive Ergebnis und geringere Investitionen im Geschäftsjahr zurückzuführen.

Auf der Passivseite haben sich die Rückstellungen um T€ 568 erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die Zuführung zu den Steuerrückstellungen zurückzuführen. Die Kreditverbindlichkeiten haben sich um T€ 110 verringert und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen incl. der sonstigen Verbindlichkeiten sind um T€ 104 angestiegen. Das Eigenkapital hat sich aufgrund des positiven Ergebnisses um 1,2 % auf 44,8 % erhöht.

C. Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen werden von der Gesellschaft nicht unterhalten.

D. Bericht zur voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Trotz des regionalen Fokus unserer Tätigkeiten wird unser Geschäft im Jahr 2021 weiter stark durch Covid-19 beeinflusst.

Extrem starke Preiserhöhungen des Rohstoffes Altpapier innerhalb der letzten 4 Monate werden bis zum Sommer zu monatlichen Preiserhöhungen unserer Lieferanten führen. Ein nicht zeitnahes Anpassen unserer Verkaufspreise könnte zu einen Preis-/ Margenrisiko führen.

Der Auftragseingang ist im 1. Quartal 2021, getrieben durch den starken Zuwachs des Online-Geschäfts während des 3. Lockdowns und des nochmaligen Lageraufbaus vieler Kunden, stark angestiegen.

Kapazitätsbeschränkungen auf der Beschaffungsseite führen zu einem deutlich höheren organisatorischen Aufwand. Damit einhergehend verlängerten sich die Lieferzeiten für unsere Kunden in bisher nicht bekannten Maßen auf bis zu 12 Wochen.

Der Beschaffungsmarkt für Hilfs- und Betriebsstoffe wie Folie oder Paletten ist ebenfalls als sehr eng zu bezeichnen.

Der laufende energetische Umbau der bisherigen Lager- und Versandhalle ist bis zum Ende des 3. Quartal 2021 abgeschlossen und wird uns - auch durch die Erneuerung der Heizungsanlage - unserem Ziel, einer klimaneutralen Produktion deutlich näherbringen.

Die Umstellung auf weitere externe Lager mit dem damit verbundenen Transportaufwand kann zu Risiken in der Versandabwicklung sowie zu steigenden Kosten führen.

Die in 2020 ruhend gestellten Projekte werden sukzessiv wieder in Angriff genommen.

Die Organisationsstruktur innerhalb der Fertigung wird als ein Ergebnis der Prozessworkshops im zweiten Quartal 2021 umgestellt.

Diese Umstellung sowie die kontinuierliche Analyse der Produktionsdaten soll zur Verbesserung unserer Produktionsprozesse führen und wird uns außerdem helfen, die angestrebte Kostenführerschaft in diesem Bereich zu erreichen. Ziel ist weiterhin die Trennung der Maschinenlaufzeit von der persönlichen Arbeitszeit.

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar.

Die regionale Wettbewerbssituation aufgrund einer starken Investitionswelle in unserer Branche wird im Jahr 2021 weiter zunehmen.

Unsere Anlagen sind von hoher technologischer Komplexität und erfordern daher eine regelmäßige Wartung und vorbeugende Instandhaltung. Diese Maßnahmen werden für 2021 verstärkt eingeplant, um das Ausfallrisiko zu minimieren. Der Einsatz von Monteuren aus sogenannten Risikogebieten stellt sich dabei als starkes Risiko dar.

Das Unternehmen verfügt über einen festen Kundenstamm. Die Kundenstruktur ist solide. Es besteht keine Abhängigkeit von Kunden, da der größte Kunde für weniger als 8 % des Umsatzes aufkommt.

Durch diese Aktivitäten neben unserer weiterhin soliden Vertriebsarbeit erwarten wir für 2021 eine stärkeren Umsatzzuwachs bei einem deutlich sinkenden Ergebnis.

Mannheim, den 26.März 2021

Geschäftsführung

Bei der Offenlegung des Jahresabschlusses wurden die Erleichterungen des § 327 HGB in Anspruch genommen. Der folgende Bestätigungsvermerk bezieht sich jedoch auf den nach den Vorschriften §§ 264 ff HGB ordnungsgemäß aufgestellten Jahresabschluss:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Papierverarbeitung Hanns Julius Lichtenberger GmbH, Mannheim

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresschluss der Papierverarbeitung Hanns Julius Lichtenberger GmbH, Mannheim, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Papierverarbeitung Hanns Julius Lichtenberger GmbH, Mannheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hameln, 2. Juli 2021

Dr. Böhmer, Bethmann & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Bethmann, Wirtschaftsprüfer

Pospich, Wirtschaftsprüfer