WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG

Stuttgart

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht 2022

WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG

Inhaltsverzeichnis

A. Grundlagen des Konzerns

I. Organisatorische Struktur des Konzerns

II. Gesellschaften und Leistungsspektrum

III. Absatzmärkte

IV. Ziele und Strategien

1. Ziele

2. Strategien

B. Wirtschaftsbericht

I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1. Gesamtwirtschaft

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

a. Branchenkonjunktur

b. Marktstellung des Konzerns

II. Geschäftsverlauf

1. Geschäftsfeld Bau

a. WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG

b. WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH

c. WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG mit Beteiligungen

d. Kernbeteiligung ERBUD S.A.

2. Geschäftsfeld Bau- und Rohstoffe

3. Geschäftsfeld Dienstleistungen

a. WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH

b. WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH

c. WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH

III. Lage des Konzerns

1. Vermögenslage

2. Finanzlage

a. Kapitalstruktur

b. Investitionen

c. Desinvestitionen

d. Liquidität

3. Ertragslage

4. Auftragslage

5. Personalentwicklung

IV. Geschäftsentwicklung

1. Prognose-Ist-Vergleich

V. Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement

C. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

I. Risikobericht

1. Projektrisiken

2. Beschaffungsrisiken

3. Baupartnerrisiken

4. Finanzrisiken / Liquiditätsrisiken

5. Compliancerisiken

6. Prozessrisiken

7. Arbeitssicherheit

8. Informationstechnische Risiken / Datenschutzrisiken

9. Umweltrisiken

10. Gesamtrisiko

II. Chancenbericht

1. Projektchancen

2. Beschaffungschancen

3. Baupartnerchancen

4. Finanzchancen / Liquiditätschancen

5. Compliancechancen

6. Personalchancen

7. Datenschutzchancen

8. Umweltchancen

9. Gesamtchancen

III. Prognosebericht

D. Forschungs- und Entwicklungsbericht

A. Grundlagen des Konzerns

I. Organisatorische Struktur des Konzerns

Die WOLFF & MÜLLER Gruppe gehört zu den führenden Bauunternehmungen in Deutschland in privater Hand. Seit der Gründung 1936 ist WOLFF & MÜLLER ein traditionsbewusstes, mittelständisches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart. Die drei Geschäftsfelder Bau, Bau- & Rohstoffe sowie Dienstleistungen bilden die Grundlage des Erfolgs von WOLFF & MÜLLER.

Im Geschäftsfeld Bau bündelt die WOLFF & MÜLLER Gruppe im Wesentlichen die Gesellschaften WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG (Hoch- und Industriebau), WOLFF & MÜLLER Government Services GmbH & Co. KG (Government Services), WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG (Tief- und Straßenbau), PST Spezialtiefbau Süd GmbH (PST), GKT Spezialtiefbau GmbH (GKT) sowie WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH (Ingenieurbau). Bundesweit werden Industrie- und Gewerbebauten, Büro- und Verwaltungsgebäude, Hotels sowie Wohnanlagen und medizinische Einrichtungen, Parkhäuser, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Einkaufseinrichtungen sowie Infrastrukturprojekte als auch Ingenieurbauten realisiert.

Im Geschäftsfeld Bau- und Rohstoffe sind die Bau- und Rohstoffgewinnung sowie deren Veredelung untergebracht. Im Geschäftsfeld Dienstleistungen ist die WOLFF & MÜLLER Gruppe insbesondere in den Bereichen Immobilienverwaltung, Einkaufsoptimierung und Personalentwicklung tätig.

II. Gesellschaften und Leistungsspektrum

Der Hoch- und Industriebau bietet bundesweit ganzheitliche und innovative Lösungen von der Beratung über die Planung und Ausführung bis hin zur Wartung von Hoch- und Industriebauten an. Dabei stehen die regionalen Standorte und ein zentralisiertes Ingenieurskompetenzzentrum stets in enger Abstimmung mit Bauherren, Betreibern und Fachplanern. Der Hoch- und Industriebau realisiert insbesondere Industrie- und Gewerbebauten, Büro- und Verwaltungsgebäude, Hotels sowie Wohnanlagen und medizinische Einrichtungen. Bildungs- und Kultureinrichtungen, Einkaufseinrichtungen sowie Parkhäuser werden als weitere Kernsegmente realisiert. Die Government Services bietet umfassende Baudienstleistungen primär für US-Regierungsdienststellen in Deutschland und bündelt damit die bisherigen Bautätigkeiten für die US-Regierung in einer Gesellschaft. Die Gesellschaft versteht sich als Rundum-Servicepartner für Bauleistungen, Baudienstleistungen und Serviceleistungen im Umfeld US-staatlicher Institutionen und ergänzt damit das Portfolio im Hoch- und Industriebau.

Der Tief- und Straßenbau konzentriert sich auf öffentliche und private Bauvorhaben im Infrastruktur- und Verkehrswesen. Das Leistungsspektrum erstreckt sich dabei vom Tief- und Kanalbau über Baugebietserschließung sowie diverse Straßenbauleistungen bis hin zu kompletten Ortskernsanierungen. Die PST sowie die GKT - seit 2021 Teil der WOLFF & MÜLLER Gruppe - ergänzen das Portfolio des Tief- und Straßenbaus. Die beiden Gesellschaften führen insbesondere Baugrubensicherungen und Bohrpfähle, Anker und Injektionen, Gründungen und Dichtwände sowie komplette Baugruben aus.

Im Ingenieurbau bilden Planung, Konstruktion und Ausführung von komplexen, anspruchsvollen Bauwerken den Schwerpunkt eines auf technisches Bauen ausgerichteten Kernbereichs. Der Ingenieurbau realisiert vorwiegend Infrastrukturbauwerke wie Unterführungen, Brücken, Klärwerke, Regenüberlaufbecken und Tunnelprojekte in offener Bauweise und verfügt darüber hinaus über die Kompetenzen zur Errichtung hochmoderner Energiegewinnungsanlagen.

Das Geschäftsfeld Bau- und Rohstoffe bündelt die Aktivitäten der WOLFF & MÜLLER Gruppe in den Geschäftsbereichen Quarzsand, Kies sowie Sand, Asphalt und Vermiculit unter der WOLFF & MÜLLER Quarzsande GmbH und deren zugehörigen Beteiligungen.

Im Geschäftsfeld Dienstleistungen unterstehen der WOLFF & MÜLLER Dienstleistungen GmbH fünf hundertprozentige Töchter: die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH, die unter anderem die Verwaltung der firmeneigenen Wohn- und Gewerbeanlagen übernimmt, die WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH, die im Bereich der Einkaufsoptimierung beratend tätig ist, die WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH, die insbesondere die Personalentwicklung für die WOLFF & MÜLLER Gruppe übernimmt, die W&M Vermögensverwaltung GmbH sowie die im Geschäftsjahr 2022 gegründete WOLFF & MÜLLER MORGENbau GmbH.

Seit 2003 ist die WOLFF & MÜLLER Gruppe an der polnischen Gesellschaft ERBUD S.A. beteiligt.

III. Absatzmärkte

In den Geschäftsfeldern Bauleistungen und Dienstleistungen konzentrieren sich die Leistungen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Die Government Services bietet zudem Bauleistungen im europäischen Ausland (Belgien, Polen und Italien) an. Bei den Bau- und Rohstoffen ist die WOLFF & MÜLLER Gruppe über die nationalen Grenzen hinweg tätig.

IV. Ziele und Strategien

1. Ziele

Das oberste Unternehmensziel der WOLFF & MÜLLER Gruppe ist es, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften. Damit werden auch in Zukunft die Unabhängigkeit und der Bestand als Familienunternehmen gesichert. Um dieses oberste Unternehmensziel zu erreichen, verfolgt die WOLFF & MÜLLER Gruppe die folgenden weiteren Unternehmensziele:

•	Begeisterte Kunden
•	Motivierte und kompetente Mitarbeiter
•	Qualitätsbewusstsein durch hohe Fachkompetenz
•	Ausbildung, Weiterbildung und Förderung unserer Mitarbeiter
•	Fairness gegenüber unseren Kunden und Baupartnern
•	Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
•	Nachhaltigkeit

2. Strategien

Als unabhängiges Familienunternehmen mit langjähriger Tradition ist es auch für die Zukunft der Anspruch, die Kunden mit wirtschaftlichen sowie qualitativ hochwertigen Lösungen für bessere Bauwerke in Deutschland zu begeistern. Im Fokus des partnerschaftlichen Handelns stehen effektive Arbeitsweisen und innovative Lösungen. Die WOLFF & MÜLLER Gruppe will den wichtigen Schritt voraus sein, um Bauwerke besser zu machen, insbesondere unter Sicherheits- und Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Neueste Technologien und digitale Hilfsmittel sind die Grundlage für diesen Schritt. Partnerschaftlicher Umgang und Freude am Arbeiten sind Antrieb des täglichen Wirkens. Um den Kunden ein Höchstmaß an Qualität liefern zu können, liegt der Fokus auf den Segmenten des Bauens, die WOLFF & MÜLLER auch wirklich beherrscht. Konkret werden die folgenden Strategien verfolgt:

•	Hohe Kompetenz und Motivation der Mitarbeiter
•	Exzellenz in der Planung und Ausführung
•	Exzellenz bei Qualität und Ausrichtung auf den Kunden
•	Strikte Ausrichtung aller Unterstützungsprozesse auf die Produktion
•	Wachstum durch kontinuierliche Verbesserung und Ausweitung strategischer Geschäftsfelder
•	Tiefe Integration von WOLFF & MÜLLER Gruppenleistungen ("Cross Selling")
•	Weitere regionale Expansion in Potenzialmärkte
•	Effektives Risikomanagement

Effektiv, partnerschaftlich und innovativ (E.P.I.) - das sind die Werte, an welchen WOLFF & MÜLLER sein Handeln ausrichtet. Durch das E.P.I.-Prinzip werden die Rahmenbedingungen geschaffen, die das gemeinsame Arbeiten bestimmen. Eine klare Strategie, eine transparente Struktur und ein einheitliches Wertesystem sind die Basis, um gemeinsam die Unternehmensziele zu erreichen und somit die Zukunft für die Kunden und für WOLFF & MÜLLER zu bauen.

Effektiv: Dies bedeutet, die Projekte der Kunden im Sinne des gemeinsamen Projekterfolgs aller Beteiligten erfolgreich durchzuführen. Es wird Wert auf einen hohen Grad eigenen Bau-Know-hows im technischen, kaufmännischen und gewerblichen Bereich gelegt. WOLFF & MÜLLER strebt nach hoher Prozessqualität, sodass die Effektivität gesteigert und Fehler minimiert werden können.

Partnerschaftlich: Als Familienunternehmen mit Tradition wird Wert auf partnerschaftlichen Umgang mit den Kunden, Baupartnern sowie Mitarbeitern gelegt. Das oberste Unternehmensziel, langfristig Gewinne zu erwirtschaften und damit die Zukunft des Unternehmens zu sichern, wird durch die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit, die für Kunden, Baupartner und WOLFF & MÜLLER zu erfolgreichen Projektergebnissen führen soll, erreicht. Grundvoraussetzung ist, dass die Partnerschaft von allen Beteiligten gewollt, verinnerlicht und gelebt wird.

Innovativ: Mit der Strategie der Spezialisierung steigt WOLFF & MÜLLER tiefer in definierte Segmente des Baumarkts ein und baut sein Know-how stetig aus. Im jeweiligen Projekt werden innovative Ansätze, welche die Effektivität steigern, angestrebt. Flankierend wird fortlaufend nach innovativen Ansätzen, welche die Spezialisierungsstrategie unterstützen, gesucht. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit bilden die Grundlage des Handelns und der Innovation.

Im Jahr 2022 hat sich WOLFF & MÜLLER den Schwerpunkt der DIGITALISIERUNGS#OFFENSIVE gesetzt. Diese bildet den Rahmen für die konsequente Digitalisierung und Veredelung der Prozesse unter regelmäßigem Einbezug der Mitarbeiter und Führungskräfte. Zahlreiche Maßnahmen wurden im Laufe der letzten Jahre identifiziert. Diese sind bzw. werden fortlaufend priorisiert, sukzessive inhaltlich erarbeitet und in die Prozesse implementiert. Für das Jahr 2023 bildet die NACHHALTIGKEITS#OFFENSIVE den neuen Schwerpunkt der WOLFF & MÜLLER Gruppe, mit dem Ziel Nachhaltigkeit messbar zu machen sowie der Überprüfung, Weiterentwicklung und zukunftsorientierten Ausrichtung der W&M Prozesse.

B. Wirtschaftsbericht

I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1. Gesamtwirtschaft

Laut dem Interim Report der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) per März 2023 liegt das Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2022 bei 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Durch den Anstieg der Zentralbankzinsen zur Bekämpfung der Inflation und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird die Wirtschaftstätigkeit weiter belastet.

Laut einer ersten Berechnung des Statistischen Bundesamts im Januar 2023 beträgt in Deutschland, dem Kernmarkt von WOLFF & MÜLLER, der Anstieg des realen BIP 1,9% gegenüber dem Vorjahr. Einige Dienstleistungsbereiche profitierten von den Nachholeffekten durch den Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen, wohingegen deutliche Preissteigerungen sowie Verfügbarkeitsengpässe die Industrieproduktion sowie das Baugewerbe bremsten.

Wesentlicher Treiber des preisbereinigten BIP-Anstiegs im Jahr 2022 sind mit einem Anstieg von 4,6 % private Konsumausgaben aufgrund der bereits erwähnten weitestgehenden Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen. Der Außenhandel nahm im Jahr 2022 weiter zu. Die Exporte stiegen um 3,2 %, wobei auch die Importe mit 6,7 % deutlich angestiegen sind. Zudem sind die Konsumausgaben des Staates weiter angestiegen (1,1 %). Während die staatlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sanken, stiegen die Ausgaben der Verpflegung und Unterbringung ukrainischer Schutzsuchender sowie der Unterstützung im Rahmen der Energiekrise, was in Summe zu einem Finanzierungsdefizit führte. Die Bauinvestitionen verzeichnen im Jahr 2022 einen realen Rückgang von 1,6 %.

Der Arbeitsmarkt mit 45,6 Mio. Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt 2022 zeigt sich in schwierigem Umfeld weiterhin robust.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

a. Branchenkonjunktur

Der Umsatz des deutschen Bauhauptgewerbes im Jahr 2022 ist gemäß Hauptverband der deutschen Bauindustrie per Stand Februar 2023 gegenüber dem Vorjahr nominal um 10,0 % angestiegen, wobei real ein Umsatzrückgang von 5,8 % zu verzeichnen ist. Das Bauhauptgewerbe sah sich aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit erheblichen Preissteigerungen, gestörten Lieferketten sowie Verfügbarkeitsengpässen am Beschaffungsmarkt konfrontiert. Erst gegen Ende des Geschäftsjahres haben sich die Lieferketten und die Preise stabilisiert. Das Preisniveau liegt allerdings spürbar über dem Niveau vor der Krise. Der zusätzliche Anstieg der Zentralbankzinsen zur Eindämmung der hohen Inflation und die damit verbundenen steigenden Bauzinsen, führten vor allem im Wohnbausektor zu zunehmenden Auftragsstornierungen, wodurch der Negativtrend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022 verstärkt wurde. Dies spiegelt sich in der Entwicklung der Auftragseingänge wider. So ist laut Hauptverband der deutschen Bauindustrie ein realer Rückgang von 9,7 % zu verzeichnen. Wesentlicher Treiber bildet mit einem realen Rückgang von 16,5 % der Wohnbausektor, welcher allerdings nicht das Kerngeschäft der WOLFF & MÜLLER Gruppe darstellt.

b. Marktstellung des Konzerns

Die WOLFF & MÜLLER Gruppe ist an 25 Standorten im gesamten Bundesgebiet präsent und genießt aufgrund ihrer Größe und Kompetenz eine starke Marktstellung.

II. Geschäftsverlauf

1. Geschäftsfeld Bau

Die betriebswirtschaftliche Leistung der Gesellschaften des Geschäftsfeld Bau ist im Jahr 2022 um insgesamt 15,4 % gewachsen. Der Hoch- und Industriebau erzielt eine Leistung in Höhe von 454,7 Mio. EUR und liegt damit um 20,8 % über dem Vorjahresniveau. Die Leistung des Ingenieurbaus beträgt im Berichtsjahr 33,0 Mio. EUR und liegt damit -9,8 % unter dem Vorjahresniveau. Der Tief- und Straßenbau mit Beteiligungen erzielt eine Leistung von 244,9 Mio. EUR und verzeichnet damit ein Leistungswachstum von 19,8 %. Die Leistung der Kernbeteiligung ERBUD S.A. beträgt 219,5 Mio. EUR und liegt damit um 5,6 % über Vorjahresniveau.

Überblick betriebswirtschaftliche Leistung ^* Geschäftsfeld Bau inkl. Beteiligungen

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
Hoch- und Industriebau mit Beteiligungen ^**	454,7	376,3	20,8 %
Ingenieurbau	33,0	36,6	-9,8 %
Tief- und Straßenbau mit Beteiligungen ^***	244,9	204,4	19,8 %
Kernbeteiligung ERBUD S.A. ^****	219,5	207,8	5,6 %
Gesamt	952,1	825,2	15,4 %

^* einschließlich anteiliger Werte von ARGEN und assoziierten Unternehmen auf Basis interner Kosten- und Leistungsrechnung

^** inkl. Government Services mit Tochtergesellschaften

^*** ab 2022 inkl. GKT

^**** at-equity konsolidiert

a. WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG

aa. Allgemeines

Die WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG hat das Geschäftsjahr 2022 trotz aller Herausforderungen erfolgreich bewältigt. Es ist gelungen, die erheblichen Störungen an den Beschaffungsmärkten im engen Dialog mit Baupartnern und Auftraggebern zu beheben, die Produktion auf allen Baustellen sicherzustellen, Lösungen für eine faire Vergütung zu erarbeiten und neue Aufträge zu akquirieren.

Der zu Jahresbeginn hohe Auftragsbestand und die intensivierten Vertriebsbemühungen der WOLFF & MÜLLER Gruppe, welche trotz aller marktseitigen Herausforderungen ihre Wirkung zeigten, führten im Berichtsjahr zu einer im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhten Bauleistung. Auf der Ertragsseite kam es durch die Kostenentwicklung am Beschaffungsmarkt zu Beeinträchtigungen, dennoch wurde das Geschäftsjahr mit einem guten Ergebnis abgeschlossen.

bb. Strategie

Ziel ist es weiterhin, sich entsprechend der KKK-Prinzipien (Kunde, Kompetenz und Kapazität) auf die richtigen Kunden und die richtigen Angebotsprojekte zu fokussieren, die Risiken durch die Bauaufgabe oder im Projektumfeld frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Risikoreduzierung umzusetzen.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr stand der Umgang mit schwer kalkulierbaren Herstellungskosten im Mittelpunkt der Akquisition. Es ist bei vielen Projekten gelungen, im Austausch mit den Kunden Lösungen durch Preisgleitungsvereinbarungen, Open-Book-Regelungen und Pre-Construction-Verfahren zu entwickeln und somit den Risiken aus den Beschaffungsmärkten zu begegnen. Die Fokussierung auf Stammkunden sowie auf sorgfältig ausgewählte Bausegmente, verbunden mit dem bewährten Baupartnerprinzip, haben hierbei in besonderer Weise geholfen. Besonders hilfreich bei der Kalkulation, Arbeitsvorbereitung und Bauabwicklung war ebenfalls die im Geschäftsjahr vorangetriebene Vernetzung der Technischen Innendienste aller Einheiten der Gesellschaft. Hierdurch wird die Anwendung bewährter Standards und der Austausch positiver Erfahrungen und Kompetenzen zur Erreichung des Bauerfolgs sichergestellt.

Durch die inzwischen weit verbreitete Anwendung der BIM-Methode (Building Information Management) gelingt mehr und mehr die Optimierung von Planung und Arbeitsvorbereitung auf den Baustellen und damit die Reduktion von Störungen im Bauablauf. Im Geschäftsjahr hat der Hoch- und Industriebau zudem die Anwendung von zu den jeweiligen Bauaufgaben passenden Lean-Methoden weiter vorangetrieben.

Die Integration der im Jahr 2021 erworbenen Tochtergesellschaft WOLFF & MÜLLER Government Services GmbH & Co. KG ist im Geschäftsjahr weiter vorangeschritten, die Gesellschaft befindet sich trotz einiger Belastungen durch Großprojekte im Ausland auf einem guten Weg. Die Geschäftsfelder Bauen für US-Streitkräfte im direkten und indirekten Vertragsverhältnis bleiben Fokus der Gesellschaft, das Marktfeld Bauen für die Deutsche Bundeswehr wird weiter ausgebaut werden.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen gemeinsam mit dem Mitgesellschafter entschieden, die Geschäfte unseres Beteiligungsunternehmens Fischer Stahlbau GmbH zu beenden. Die entstandenen anteiligen Kosten der Stilllegung sind im vorliegenden Jahresabschluss verarbeitet.

Die Entwicklung der AH Aktiv-Haus GmbH verläuft weiter positiv. Im Berichtsjahr konnten weitere Aufträge akquiriert werden, die gemeinsam mit Einheiten der WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG abgewickelt werden. Das gemeinsame Großprojekt in Stuttgart verläuft nach Plan.

cc. Mitarbeiter

Die Mitarbeiterzahl 2022 konnte im Jahresdurchschnitt mit 793 gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (770). Die Struktur der Beschäftigten im Hoch- und Industriebau teilt sich auf in 444 technische und kaufmännische Angestellte sowie 255 gewerbliche Mitarbeiter. Außerdem wurden im Jahresdurchschnitt 27 Auszubildende und Praktikanten beschäftigt. Im Bereich Government Services wurden mit 62 technischen und kaufmännischen Angestellten sowie 5 gewerblichen Mitarbeitern in Summe 67 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt beschäftigt. Der Mitarbeiterstand ist damit stabil zum Vorjahr. Die Strategie, personelle Ressourcen mit fachlichen und überfachlichen Kompetenzen über die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zum Ausbau der Eigenleistung im gewerblichen Bereich weiterzuentwickeln, wird weiterhin verfolgt.

dd. Ausblick

Im Hoch- und Industriebau liegt der Auftragsbestand zum Jahresende mit 434 Mio. EUR etwas unter Vorjahresniveau (478 Mio. EUR). Gegenläufig übertrifft der Auftragsbestand der Government Services mit 132 Mio. EUR den Vorjahresbestand (120 Mio. EUR). Das Auftragsportfolio zeichnet sich durch eine gesunde Mischung aus größeren und mittleren Projekten aus. Ein großer Teil der Einheiten verfügt für 2023 bereits über eine hohe Auslastung, weshalb mit einer weiter ansteigenden Bauleistung mit einem steigenden Ergebnis entsprechend der Wachstumsstrategie geplant wird.

b. WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH

aa. Allgemeines

Trotz aller Herausforderungen war 2022 für die WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH wieder ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr. Zwar wurde der Auftragseingang und somit auch die Planleistung aufgrund der schwierigen Marktbedingungen verfehlt, dennoch konnten durch erfolgreiche Schlussverhandlungen bei weitgehend fertiggestellten Projekten die Mehrbelastungen kompensiert werden.

Unabhängig dieser Geschehnisse ist es dem Ingenieurbau im Geschäftsjahr 2022 gelungen auf dem eingeschlagenen Wachstumskurs wichtige Meilensteine zu erreichen. So konnte im Sommer eine neue Geschäftsstelle in Köln eröffnet werden, die inzwischen über 4 Mitarbeiter verfügt und im Oktober bereits einen ersten Auftrag im Wert von 3,9 Mio. EUR akquirieren konnte. Ebenso konnten bei privaten Auftraggebern und bei ausgewählten Großprojekten erste Angebote gelegt und Erfahrungen gesammelt werden.

bb. Strategie

Die WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH ist mit drei Niederlassungen deutschlandweit tätig. Die Konzentration liegt derzeit unverändert auf den Kernsegmenten Energiegewinnungsanlagen, Infrastrukturbauwerke wie Tunnel in offener Bauweise, Unterführungen oder auch Brückenbauwerke, sowie Ingenieurbauprojekte im Bereich der kommunalen Versorgung, wie beispielsweise Klärwerke oder Regenüberlaufbecken. Der Ingenieurbau hat sich dabei auf die Ausführung komplexer Tiefbau- und Massivrohbauleistungen im Einheitspreisvertrag mit höchsten Ansprüchen an die Ingenieurbautechnik, Logistik und Bauqualität spezialisiert. Vor dem Hintergrund des erheblichen Investitionsbedarfs der Deutschen Bahn AG werden künftig ebenfalls vermehrt Bauwerke für die DB Netz angeboten. Hierzu wird auch der Ausbau der WOLFF & MÜLLER BIM - Kompetenz im Ingenieurbau massiv vorangetrieben.

cc. Mitarbeiter

Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt festangestellten Mitarbeiter ist mit 63 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (61). Der Anteil an technischen und kaufmännischen Angestellten beläuft sich dabei auf 40 Mitarbeiter, während 17 Mitarbeiter im gewerblichen Bereich beschäftigt sind. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2022 im Jahresdurchschnitt 6 Auszubildende und Praktikanten beschäftigt. Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt nach wie vor angespannt und qualifizierte Fachkräfte, gerade auch im Bereich des Ingenieurbaus, sind schwer zu akquirieren. Daher wurden gezielt Jungbauleiter eingestellt, um frühzeitig und langfristig Nachwuchskräfte zu generieren. Gleiches gilt für den Poliernachwuchs, der bisher größtenteils über Qualifizierungsmaßnahmen des gewerblichen Personals gewonnen werden konnte. Auslastungsspitzen werden mit Fremdpersonal abgedeckt.

dd. Ausblick

Aufgrund des erheblichen Investitionsbedarf bei Infrastrukturbauwerken ist eine schrittweise Entspannung am Markt zu erwarten. Der Marktwachstum im Ingenieurbau ist dabei stark abhängig von der staatlichen Investitionsbereitschaft. Durch den Rückgang des Bauvolumens im Wohnungsbau drängen zunehmend mehr Wettbewerber in den öffentlichen Bau und damit auch in den Ingenieurbau. Der Auftragsbestand zum Jahresende liegt bei ca. 68 Mio. EUR und damit beinahe doppelt so hoch wie im Vorjahr. Darüber hinaus konnte der WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau für die neue Geschäftsstelle in Köln zu Jahresbeginn 2023 einen weiteren Auftrag über knapp 19 Mio. EUR akquirieren, sodass mit einem deutlich besseren Auftragsbestand als im Vorjahr ins neue Jahr gestartet wurde. Für das kommende Jahr 2023 bedeutet dies, dass bereits über 90% des geplanten Umsatzes von 49 Mio. EUR akquiriert wurden und der Ingenieurbau den eingeschlagenen Wachstumskurs im kommenden Jahr fortsetzen wird. Aufgrund der erreichten Größe und der guten Wachstumsperspektiven wird der Ingenieurbau zum 1. Januar 2023 gesellschaftsrechtlich vom HIB direkt unter die WM-Holding umgegliedert. Damit entspricht die gesellschaftsrechtliche Struktur der Führungsstruktur.

c. WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG mit Beteiligungen

aa. Allgemeines

Durch gezielte Projektakquisitionen in den Kernsegmenten und Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand sowie der Industrie konnte im Jahr 2022 eine konstante Auslastung gewährleistet werden. Die betriebswirtschaftliche Leistung der WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG mit ihren Töchtern WOLFF & MÜLLER Infrastruktur-Holding GmbH, der PST, der GKT und ihren Beteiligungen liegt oberhalb des Vorjahres. Die wirtschaftlich und geopolitisch widrigen Umstände trugen dazu bei, dass das geplante Ergebnis im Jahr 2022 allerdings nicht erreicht werden konnte. Ein Meilenstein konnte die WOLFF & MÜLLER Gruppe dennoch in der Einheit des PST Spezialtiefbau setzen. Im Rahmen eines Bauvorhabens in München wurde die Einheit mit der Entkernung und des Abbruchs des Bestandsgebäudes sowie der Planung und Erstellung der Baugrube als Grundlage für den Neubau beauftragt. Nachdem im Vorjahr bereits Tests zum Einsatz von Recyclingbeton bei der Baupfahlgründung durchgeführten wurden, ist dies das erste Projekt, bei welchem die Baugrube mit 100% Recyclingbeton erstellt wird. Der aus der Entkernung und dem Abbruch des Bestandsgebäudes entstandene Bauschutt wird direkt auf der Baustelle vor Ort mit Hilfe einer mobilen Mischanlage zu einsatzfähigem Recyclingbeton aufbereitet. Mit diesem Projekt setzt WOLFF & MÜLLER ein weiteres Ausrufezeichen in den Bemühungen der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Baubranche.

bb. Strategie

Die Kernkompetenz reicht vom klassischen Straßenbau inklusive Autobahnbau, über den Tief- und Kanalbau, bis zur Baugebietserschließung sowie der kompletten Ortskernsanierung. Mit gut ausgebildeten Mitarbeitern und hoch spezialisierten Baugeräten mit einem hohen Digitalisierungsgrad, stehen der Tief- und Straßenbau und seine Beteiligungen für Qualität und Termintreue. Die starke regionale Präsenz sichert die notwendige Nähe zu den Kunden. Mittels ausgesuchter Beteiligungen wird die Spezialisierung auf ausgewählte Bausegmente, z.B. in der Bauwerksanierung, fortgesetzt.

Die hundertprozentigen Töchter, die PST Spezialtiefbau Süd GmbH und die GKT Spezialtiefbau GmbH, letztere mittelbar über die hundertprozentige Tochter WOLFF & MÜLLER Infrastruktur-Holding GmbH gehalten, konzentrieren sich auf die Durchführung von komplexen Spezialtiefbauarbeiten. Die vollständige Integration der GKT Spezialtiefbau GmbH in die WOLFF & MÜLLER Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen werden. Mit eigenem Personal werden insbesondere Baugrubensicherungen und Bohrpfähle, Anker und Injektionen, Gründungen und Dichtwände sowie komplette Baugruben ausgeführt.

Die B+S Bauwerkserhaltung GmbH (Beteiligung von 50 %) betätigt sich auf dem Gebiet der Sanierung von Brücken und Parkhäusern im Großraum Karlsruhe und dem Rhein-Main-Gebiet.

Die WISA GmbH (Beteiligung von 33,33 %) hat sich auf dem Markt etabliert und bietet Sanierungsmaßnahmen von Brücken und Parkhäusern im süddeutschen, vorwiegend bayerischen Raum an.

Die Makadamlabor Schwaben GmbH (Beteiligung von 49,9 %) mit Fokus Labor- und Beratungsleistungen für Asphaltprodukte hat durch ihre Beratertätigkeit zur qualitativen Verbesserung der Asphaltbaustellen des Tief- und Straßenbaus beigetragen.

cc. Mitarbeiter

Die Anzahl an Mitarbeitern ist im Jahresdurchschnitt mit 777 höher als im Vorjahr (761). Grund für den Anstieg ist mitunter die Integration der GKT Spezialtiefbau GmbH mit 17 Mitarbeitern im Jahresdurchschnitt. Aber auch im Tief- und Straßenbau erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl von 641 auf 645, davon waren 179 technische und kaufmännische Angestellte, 426 gewerbliche Mitarbeiter sowie 40 Auszubildende und Praktikanten im Jahresdurchschnitt beschäftigt. Die PST Spezialtiefbau Süd GmbH beschäftigte 115 Mitarbeiter, darunter 28 technische und kaufmännische Angestellte, 77 gewerbliche Mitarbeiter sowie 10 Auszubildende und Praktikanten.

Großen Wert wird weiterhin auf gezielte Schulungen bei gewerblichen und angestellten Mitarbeitern gelegt. Die Ausbildung, insbesondere von gewerblichen Mitarbeitern, ist fester Bestandteil der Personalstrategie.

dd. Ausblick

Der Auftragsbestand zum Ende des Jahres 2022 beträgt 129 Mio. EUR (Vorjahr 121 Mio. EUR). Es besteht weiterhin ein Investitionsstau im Bereich des Tief- und Straßenbaus auf Seiten der öffentlichen Hand. Zudem sorgt das gestiegene Preisniveau am Beschaffungsmarkt für zusätzliche Knappheit in den Haushaltsbudgets. Nichtsdestotrotz wird Handlungsbedarf in der Sanierung maroder Straßen seitens der öffentlichen Hand bestehen. Ebenso verspricht der großflächige Netzausbau der Deutschen Bahn großes Potential in der Akquisition weiterer Aufträge. Ergebnisseitig wird ein verbessertes Niveau gegenüber dem Vorjahr erwartet.

ee. Beteiligungen des Tief- und Straßenbaus

Die Beteiligungen B+S Bauwerkserhaltung GmbH und WISA GmbH sind auch im Jahr 2022 at-equity konsolidiert in den Konzernabschluss eingeflossen. Die Gesellschaft Makadamlabor Schwaben GmbH wird auf Grund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

d. Kernbeteiligung ERBUD S.A .

Die Umsatzerlöse der ERBUD-Gruppe stiegen im Berichtsjahr mit 3.856 Mio. PLN (822,8 Mio. EUR) um 24,3% über Vorjahresniveau 3.102 Mio. PLN. Den Zuwachs erzielte ERBUD vor allem im Segment Hochbau Inland.

Das operative Ergebnis mit 20,9 Mio. PLN (4,5 Mio. EUR) liegt unter Vorjahr 90,8 Mio. PLN - damals erreichte ERBUD das beste Ergebnis in der Geschichte der Gruppe. Der Rückgang ist vor allem auf die Anlaufkosten im Segments Modulbau sowie die gestiegenen Kosten für Baumaterialien und Energie zurückzuführen. Der Jahresüberschuss beträgt 11 Mio. PLN (2,3 Mio. EUR) zu Vorjahr 21 Mio. PLN.

Der Börsenkurs der an der Warschauer Börse gehandelten ERBUD-Aktie sank im Berichtsjahr von 52,00 PLN auf 33,85 PLN.

Der Złoty notierte zum Jahresende mit 4,681 PLN/EUR etwas schlechter als zu Jahresbeginn (nach 4,597 PLN/EUR zum Jahresultimo 2021).

2. Geschäftsfeld Bau- und Rohstoffe

Das Geschäftsfeld Bau- und Rohstoffe bündelt die Aktivitäten der WOLFF & MÜLLER Gruppe in den Geschäftsbereichen Quarzsand, Kies und Sand, Asphalt und Vermiculit. Im Bereich der Produktion von Quarzsanden und Industriemineralien ist eine konstante Umsatzgröße erreicht. Im Bereich der verpackten Ware sowie über den Online-Shop wurde die Marktpräsenz vergrößert und auch das Auslandsgeschäft erweitert. Gegenläufig war auch im Geschäftsjahr 2022 ein erhöhter Aufwand in allen Werken für Reparaturen notwendig.

Der Verkauf von Kies- und Sandprodukten konnte durch die Belieferung laufender Infrastrukturprojekte sowie Gießereien parallel weiter ausgebaut werden. Im Werk Hagenbach ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Die Kiesgewinnung am Standort Speyer wurde mit dem Blockverkauf Kies zum 01.12.2022 planmäßig beendet.

Die Erlangung von Genehmigungen für den Abbau von oberflächennahen Rohstoffen stellt aufgrund von Interessenskonflikten mit der Land- und Forstwirtschaft, dem Naturschutz sowie mit Trinkwasserschutzgebieten in Deutschland eine immer größer werdende Herausforderung dar. Hinzu kommt der sich erschwerende Erwerb von entsprechenden Grundstücken.

Im Bereich Asphalt wurde im Geschäftsjahr 2022 ein sehr gutes Ergebnis erzielt.

Für die Produktion in Bulgarien wurde hinsichtlich des Umsatzes keine Steigerung erreicht, bei erhöhten Kosten durch fortschreitenden Abbau.

Bilanzielle Risiken bezüglich der beiden Beteiligungen in der Ukraine sind per Jahresende 2022 nicht vorhanden.

Für das Jahr 2023 wird leistungs- und ergebnismäßig operativ ein gleichbleibendes bis leicht steigendes Niveau zum Vorjahr erwartet.

3. Geschäftsfeld Dienstleistungen

Die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH, die WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH, die WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH sowie die W&M Vermögensverwaltung GmbH bilden hundertprozentige Töchter der WOLFF & MÜLLER Dienstleistungen GmbH. Des Weiteren ist dem Geschäftsfeld Dienstleistungen die WOLFF & MÜLLER Holzwerke GmbH & Co. KG zugeordnet, über die die Entwicklung und Vermietung des Gewerbegebiets Körschtal abgewickelt wird. Es bestehen Kooperationen mit nahestehenden Unternehmen aus den Bereichen Beteiligungsmanagement, Versicherungen, Projektentwicklung, Energieberatung und Marketing. Im Folgenden wird ausschließlich auf die WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH, die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH sowie die WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH eingegangen.

Das Geschäftsfeld Dienstleistungen nimmt aufgrund seiner Größe eine dem Kerngeschäft Bauen untergeordnete Rolle ein, gleichwohl ergeben sich fortlaufend zahlreiche Synergien und Vorteile in der Zusammenarbeit mit den Bereichen. Der Fokus der weiteren Entwicklung liegt auf dem Ausbau des bestehenden Geschäfts. In Einzelfällen wird der potenzielle Einstieg in weitere Dienstleistungsbereiche, insbesondere rund um die Wertschöpfungskette von Immobilien geprüft, was im Zuge der Digitalisierung mannigfaltige Potenziale bieten kann.

a. WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH

Die in der WOLFF & MÜLLER Dienstleistungssparte verortete und eigenständig am freien Markt agierende Einkaufsgesellschaft - die WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH - konnte ihre Expansion auch im vergangenen Geschäftsjahr fortsetzen.

Gemäß des Geschäftsmodells der Einkaufspartner wurden Provisionserträge aus dem Vermitteln von Rahmenvertragskonditionen gegenüber WOLFF & MÜLLER sowie über 700 externen Kunden mittels attraktiver Kooperationsverträge erwirtschaftet. Überdies unterstützen die Einkaufspartner ihre Kunden beratend (bspw. im Outsourcing des operativen Einkaufs, bei der gezielten Übernahme einzelner Ausschreibungen oder im Zuge der Weiterentwicklung von Einkaufsprozessen und -strukturen). Zudem optimieren die Einkaufspartner die end-to-end Beschaffung ihrer Kunden mittels Auswahl, Customizing und Implementierung einer e-Procurement-Lösung, die dem Kunden die prozessoptimierte Beschaffung tagesaktueller Online-Kataloge inkl. ERP-Konnektivität ermöglicht.

Das Geschäftsmodell der Einkaufspartner wird auch künftig in Anbetracht der Bedürfnisse des Marktes kontinuierlich ergänzt, um den Kunden als verlässlicher und partnerschaftlich agierender Dienstleister in sämtlichen Belangen rund um die direkte und indirekte Beschaffung zu dienen.

b. WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH

Die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH mit Sitz in Denkendorf ist eine Dienstleistungsgesellschaft innerhalb der WOLFF & MÜLLER-Unternehmensgruppe mit dem Fokus auf immobilienspezifische Dienstleistungen (Property Management und Facility Management) in der Betriebsphase von gewerblich und wohnwirtschaftlich genutzten Immobilien. Das Unternehmen betreut unter anderem das Immobilienportfolio der WOLFF & MÜLLER-Unternehmensgruppe und unterstützt diese bei der An- und Vermietung von betriebseigenen Flächen, bei Umbauten und Umzügen sowie bei etwaigen Käufen und Verkäufen.

Für die WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, insbesondere am Standort der Hauptverwaltung in Stuttgart-Zuffenhausen (WOLFF & MÜLLER Campus), übernimmt die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH das Campus Management in Form eines ganzheitlichen technischen und infrastrukturellen Gebäudemanagements.

Des Weiteren bietet die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH die Ausführung von Bauleistungen in Bestandsimmobilien, sowohl innerhalb des betreuten Portfolios als auch für private oder gewerbliche externe Kunden, an. Insbesondere dieser Bereich soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Aufgrund der weiter steigenden energetischen Anforderungen an den Gebäudebestand sowie dem zunehmenden Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Umgang mit vorhandener Gebäudesubstanz durch Bestandserhalt, wird in den kommenden Jahren von einer weiter steigenden Nachfrage nach Leistungen im Bereich Bauen im Bestand ausgegangen.

Zudem beschäftigt sich das Unternehmen, in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsfeld Bau der WOLFF & MÜLLER-Unternehmensgruppe, intensiv mit der Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen rund um den Immobilienzyklus. Im Fokus steht hier die Schnittstelle zwischen der Bau- und Betriebsphase einer Immobilie und die Übernahme von Datenmodellen für das Facility Management (BIM).

Über das Kerngeschäft hinaus bietet die WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH den Gesellschaften der WOLFF & MÜLLER Gruppe das Marketing und die Außengestaltung der deutschlandweiten Baustellen an.

c. WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH

Die WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH legt ihren Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen der WOLFF & MÜLLER Gruppe. Dazu werden Personalentwicklungs- und Weiterbildungskonzepte auf den jeweiligen Bedarf der WOLFF & MÜLLER Gruppengesellschaften zugeschnitten und gezielte Maßnahmen durchgeführt. Seit Ende 2018 bietet die Gesellschaft ergänzend Leistungen im Bereich Eignungs- und Passungsdiagnostik an und hat auch die Entwicklung der Nachwuchskräfte (Ausbildung, Duales Studium, Trainees) übernommen. Im Geschäftsjahr 2022 hat die WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung nahezu 400 Seminare durchgeführt.

Im Zuge einer neuen Dienstleistungsorientierung als eigenständige Gesellschaft innerhalb der WOLFF & MÜLLER Gruppe werden auch gezielt externe Kunden rund um die Wertschöpfungskette einer Immobilie, insbesondere die Baupartner der WOLFF & MÜLLER Gruppe, angesprochen.

Über gemeinsame Schulungen und Workshops werden die Wertschöpfungsprozesse qualitativ weiterentwickelt und so das Leistungsversprechen der WOLFF & MÜLLER Gruppe gegenüber den Auftraggebern besser erfüllt. Nachdem in den Jahren 2019 bis 2022 hier erste Pilotprojekte erfolgreich umgesetzt wurden, wird die Gesellschaft ab 2023 auch Baupartnern ausgewählte Dienstleistungen anbieten.

III. Lage des Konzerns

1. Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme hat sich zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um +16,1 Mio. EUR auf 353,4 Mio. EUR erhöht.

Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen gegenüber dem Vorjahr um +0,3 Mio. EUR auf 188,7 Mio. EUR und bleibt damit im Wesentlichen stabil.

Das Umlaufvermögen ist um +15,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 164,7 Mio. EUR angestiegen. Der Anstieg setzt sich im Wesentlichen aus einem Anstieg der Vorräte, der Forderungen aus Arbeitsgemeinschaften sowie des Kassenbestands zusammen.

Auf der Passivseite ist das Eigenkapital von 88,3 Mio. EUR um +7,5 Mio. EUR auf 95,8 Mio. EUR angestiegen. Die Rückstellungen sind um -4,1 Mio. EUR auf 35,7 Mio. EUR gesunken. Die Verbindlichkeiten sind um +12,6 Mio. EUR auf 221,9 Mio. EUR angestiegen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen in steigenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen.

Bilanz k ennzahlen

in Mio. EUR	2022	2021	Δ
Anlagevermögen	188,7	188,4	0,2 %
Umlaufvermögen / RAP	164,7	149,0	10,5 %
EK und ähnliche Mittel ^*	95,8	88,3	8,5 %
Eigenkapitalquote in % ^**	27,1	26,2	3,4 %
Bilanzsumme	353,4	337,3	4,8 %

^* Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern

^** EK und ähnliche Mittel/Bilanzsumme

2. Finanzlage

a. Kapitalstruktur

Die Eigenkapitalquote gemäß KKV beträgt 25,7 %. Diese ermittelt sich aus dem Verhältnis des bereinigten Eigenkapitals zur bereinigten Bilanzsumme. Der Verschuldungsgrad lag im Berichtsjahr bei 2,18, der Zinsdeckungsgrad bei 6,05. Der Verschuldungsgrad sowie der Zinsdeckungsgrad ergeben sich aus der Definition nach KKV und sind als Netto-Finanzverschuldung gemessen am EBITDA bzw. als EBITDA gemessen am bereinigten Finanzergebnis definiert.

Entwicklung der Kapitalstruktur

	2022	2021	Δ in %
Eigenkapitalquote [%]	25,7	24,2	6,2 %
Verschuldungsgrad	2,18	1,5	45,3 %
Zinsdeckungsgrad	6,05	6,06	-0,2 %

b. Investitionen

Im Geschäftsjahr 2022 wurden in Summe 8,7 Mio. EUR in Sachanlagen investiert. Der wesentliche Anteil ist auf zwei Positionen zurückzuführen. Zum einen wurden für die abschließenden Tätigkeiten aus der Projektentwicklung des WOLFF & MÜLLER Campus, bestehend aus der Erweiterung der Hauptverwaltung mit einem Büroneubau, einem Parkhaus, einem Hotel sowie einer Bestandssanierung, 3,2 Mio. EUR investiert. Zum anderen wurden von der W&M Quarzsande GmbH Investitionen in Grundstücke, technische Anlagen sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von 2,8 Mio. EUR getätigt.

c. Desinvestitionen

Im Geschäftsjahr 2022 wurde mit dem Verkauf des nicht mehr benötigten Werks der W&M Quarzsande GmbH in Speyer eine Desinvestition in Sachanlagen getätigt.

d. Liquidität

Die Auswirkungen der Ukraine-Krise zeigten sich ebenfalls im Bereich der Liquidität. Mit Hilfe eines engmaschigen Liquiditätscontrollings konnte die Unternehmensgruppe den Herausforderungen begegnen. Der Finanzmittelbestand des Konzerns ist gegenüber dem Vorjahr (54,3 Mio. EUR) weiter angestiegen und weist zum 31.12.2022 rund 55,9 Mio. EUR aus.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein positiver Cashflow aus der laufendenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 12,2 Mio. EUR erzielt. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit weist einen Wert von -10,3 Mio. EUR auf und resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagevermögen sowie in Finanzanlagevermögen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -0,7 Mio. EUR.

Entwicklung des Cashflows

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	12,2	23,0	-47,0 %
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-10,3	-8,0	-28,8 %
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-0,7	-17,3	96,0 %
Finanzmittelbestand	55,9	54,3	3,0 %

3. Ertragslage

Die betriebswirtschaftliche Leistung inklusive anteiliger Werte von Arbeitsgemeinschaften und assoziierter Unternehmen übersteigt im Jahr 2022 mit 1.074,1 Mio. EUR die eine Milliarde Euro Schwelle. Prozentual bedeutet dies eine Steigerung von 15,1 % gegenüber dem Vorjahr.

Das Geschäftsfeld Bau erreicht eine Leistung in Höhe von 952,1 Mio. EUR. Die Steigerung von 15,4 % gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die den Hoch- und Industriebau sowie den Tief- und Straßenbau zurückzuführen.

Im Geschäftsfeld Bau- & Rohstoffe konnte die Unternehmensgruppe eine Leistungssteigerung in Höhe von 19,1 % auf 30,6 Mio. EUR erzielen.

Im Geschäftsfeld Dienstleistungen konnte die Leistung ebenfalls gesteigert werden. Sie beträgt im Jahr 2022 insgesamt 17,9 Mio. EUR, dies entspricht einer Steigerung von 5,9 %.

Überblick betriebswirtschaftliche Leistung

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
Betriebswirtschaftliche Leistung ^*	1.074,10	933,2	15,10%
davon Geschäftsfeld Bau	952,1	825,2	15,40%
davon Geschäftsfeld Baustoffe und Rohstoffe	30,6	25,7	19,10%
davon Geschäftsfeld Dienstleistungen	17,9	16,9	5,90%
davon Holding	73,5	65,4	12,40%

^* einschließlich anteiliger Werte von ARGEN und assoziierten Unternehmen auf Basis der internen Kosten- und Leistungsrechnung

Die konsolidierten Umsatzerlöse in Höhe von 549,3 Mio. EUR sind gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Diese enthalten abgerechnete Bauvorhaben und fertige nicht abgerechnete Bauleistungen in eigener Regie sowie Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften und Ergebnisanteile von Arbeitsgemeinschaften.

Überblick Gesamtleistung und Umsatzerlöse (nach Konsolidierung)

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
Umsatzerlöse	549,3	566,7	-3,1 %
Bestandsveränderung	132,4	-9,8	+1.451 %
Aktivierte Eigenleistung	0,6	1,8	-66,7 %
Gesamtleistung	682,3	558,8	+22,1 %

Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen und der aktivierten Eigenleistungen wurde für 2022 eine Gesamtleistung in Höhe von 682,3 Mio. EUR erwirtschaftet. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von +22,1 %.

Der Konzernjahresüberschuss 2022 in Höhe von 7,5 Mio. EUR liegt unter dem Wert des Vorjahrs. Ebenfalls sanken das EBIT sowie die EBIT-Rendite.

Ertragskennzahlen

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
EBIT	14,3	17,7	-19,2 %
EBIT-Rendite in % ^*	2,1	3,2	-34,4 %
Konzernjahresüberschuss	7,5	11,8	-36,4 %

^* EBIT-Rendite = EBIT / Gesamtleistung

4. Auftragslage

Der Auftragsbestand im operativen Baubetrieb entwickelte sich konsequent entlang der Vorgaben durch die Projektstrategie, die für jede Einheit definiert, in welchen Segmenten, Projektgrößen sowie Regionen der jeweilige Bereich tätig ist.

Der Auftragseingang 2022 in Höhe von 697,3 Mio. EUR liegt leicht unter Vorjahresniveau (738,9 Mio. EUR). Der Auftragsbestand der WOLFF & MÜLLER Gruppe liegt zum Jahresende 2022 bei historisch hohen 763,0 Mio. EUR und somit um 0,8 % über dem sehr hohen Vorjahreswert (756,8 Mio. EUR).

Im Hoch- und Industriebau und der GS beträgt der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 insgesamt 566,1 Mio. EUR (Vorjahr 598,1 Mio. EUR). Der Hoch- und Industriebau erreicht damit eine Reichweite von 14,8 Monaten.

Der Auftragsbestand im Ingenieurbau lag zum Jahresende bei 68,3 Mio. EUR (Vorjahr 37,9 Mio. EUR). Der Ingenieurbau erreicht damit eine Reichweite von 18,2 Monaten.

Der Auftragsbestand beim Tief- und Straßenbau, der PST sowie der GKT weist zum 31. Dezember 2022 eine Höhe von 128,6 Mio. EUR (Vorjahr 120,7 Mio. EUR) auf. Der Tief- und Straßenbau erreicht damit eine Reichweite von 7,2 Monaten.

Auftrags lage

in Mio. EUR	2022	2021	Δ in %
Auftragseingang	697,3	738,9	-5,6 %
Auftragsbestand	763,0	756,8	0,8 %

5. Personalentwicklung

Als mittelständisches Familienunternehmen legt WOLFF & MÜLLER einen besonders großen Wert auf die Menschen im Unternehmen. Der partnerschaftliche Umgang, die kontinuierliche Weiterqualifizierung und die Begeisterung der Mitarbeiter sind daher ein elementarer Bestandteil der Unternehmensphilosophie, Effektiv - Partnerschaftlich - Innovativ (E.P.I.). Die Verfolgung der Wachstumsstrategie der Unternehmensgruppe bedingt ebenso ein Personalwachstum. So konnte WOLFF & MÜLLER das gesteckte Ziel, im Geschäftsjahr 2022 jeden Tag einen Mitarbeiter einzustellen, erfolgreich erfüllen.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl des WOLFF & MÜLLER Konzerns im Jahr 2022 ist gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % gewachsen.

Mitarbeiterzahl der WOLFF & MÜLLER Konzern

Anzahl Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt ^*	2022	2021	Δ in %
Angestellte	1.109	1.067	3,9 %
Gewerbliche Arbeitnehmer/Poliere	870	865	0,6 %
Auszubildende & Praktikanten	105	105	0,0 %
Gesamt	2.084	2.037	2,3 %

^* inkl. Mitarbeiter in Elternzeit

Ein strategisch wichtiger Schritt für dieses Personalwachstum war der weitere personelle und strategische Ausbau des Bereichs Personalgewinnung. Insgesamt 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widmen sich diesem Thema. Dies ermöglicht eine Fokussierung auf die unterschiedlichen Recruiting-Kanäle und trägt damit maßgeblich zum Unternehmenswachstum bei.

WOLFF & MÜLLER strebt danach die Top-Positionierung als attraktiver Arbeitgeber in der Baubranche weiter auszubauen. Die Bestrebungen spiegeln sich in diversen Auszeichnungen wider. Die WOLFF & MÜLLER Gruppe erhält mit dem "Best Managed Company Award" zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung als hervorragend geführter Mittelständler. Ebenso wurde die Unternehmensgruppe mit der Auszeichnung "Fair Company 2022" belohnt. Fair Company ist die größte und bekannteste Arbeitgeberinitiative Deutschlands, die sich nachhaltig für eine faire Arbeitswelt und Entwicklungsperspektiven einsetzt. Die Initiative orientiert sich speziell an Berufseinsteigern und Young Professionals.

Seit dem zweiten Halbjahr 2022 ist WOLFF & MÜLLER nach der Corona-Pandemie wieder auf zahlreichen (Karriere-)Messen vertreten, um mit potenziellen Mitarbeitern und Nachwuchskräften persönlich ins Gespräch zu kommen und zu Jobs und Karrieremöglichkeiten zu beraten. Um speziell die jüngere Generation zu erreichen und diese bei der Berufswahl zu unterstützen, wurden im zweiten Halbjahr 2022 Schulkooperationen gegründet. Darin unterstützt WOLFF & MÜLLER Lehrkräfte im Bewerbertraining und gibt im Rahmen von Berufsinformationsmessen an Schulen Auskunft über die Berufsvielfalt bei WOLFF & MÜLLER.

Als Familienunternehmen ist es das Ziel, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Aus diesem Grund ist die Verantwortung von WOLFF & MÜLLER diese fachlich sowie persönlich weiterzuentwickeln und mit gezielten Weiterbildungen auf die zukünftigen Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten. Die HR-Partner sind hierbei strategische Berater für Führungskräfte und Mitarbeiter. WOLFF & MÜLLER ist bestrebt Arbeitskonzepte wie mobiles Arbeiten, New Work und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter auszubauen. Ebenso wichtig wie die weichen Faktoren ist das Thema der fairen und vergleichbaren Vergütung. Hierfür wurden bereits Benchmarks durchgeführt und analysiert.

Im Rahmen der unternehmensweiten Digitalisierungsstrategie konnten auch im Jahr 2022 weitere Personalprozesse durch die Erweiterung von Funktionen und neuen Modulen verschlankt und digitalisiert werden. Die Einführung eines HR-Cockpits für Führungskräfte schafft Transparenz über wichtige Personalkennzahlen und ist damit eine Grundvoraussetzung zur Steuerung der Personalarbeit.

Die Corona-Pandemie machte auch im Jahr 2022 die Umsetzung von nachhaltigen und geeigneten Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter, Baupartner und Kunden im Baubetrieb sowie in den Büros erforderlich. Der Lenkungskreis Mitarbeiter bestätigte sich als effektives Steuerungselement, welcher kurzfristig zusammentrat, um Beschlüsse zu fassen, die Mitarbeiter zu informieren sowie die Umsetzung der Maßnahmen anzustoßen. Als geeignete Maßnahmen erwiesen sich u.a. Abstands- und Hygienekonzepte, die Möglichkeit des mobilen Arbeitens sowie die umfangreiche Bereitstellung von Masken und Selbsttests.

IV. Geschäftsentwicklung

1. Prognose-Ist-Vergleich

Die WOLFF & MÜLLER Gruppe hat für das Berichtsjahr eine unkonsolidierte Gesamtleistung, die sich aus den Umsatzerlösen, den Bestandsveränderungen und aktivierten Eigenleistungen zusammensetzt, von 755,0 Mio. EUR und einen Konzernjahresüberschuss von 10,2 Mio. EUR geplant.

Der Hoch- und Industriebau hat mit einer Gesamtleistung von 332,3 Mio. EUR die geplante Leistung von 319,1 Mio. EUR übertroffen. Mit einem Ergebnis von 5,7 Mio. EUR (vor Ergebnisübernahme des Ingenieurbaus) konnte das geplante Ergebnis in Höhe von 5,0 Mio. EUR ebenfalls übertroffen werden. Die anteiligen Kosten der Stilllegung der Fischer Stahlbau GmbH sind bereits im Ergebnis verarbeitet. Die Government Services - Tochtergesellschaft des Hoch- und Industriebaus - erreicht eine Gesamtleistung von 45,9 Mio. EUR und erreicht die geplante Leistung von 66,2 Mio. EUR nicht. Das Planergebnis von 1,0 Mio. EUR wird mit 0,3 Mio. EUR ebenfalls nicht erreicht. Die Planabweichung resultiert aus einem Großprojekt einer ausländischen Tochter.

Der Ingenieurbau hat die geplante Leistung von 44,5 Mio. EUR mit 33,0 Mio. EUR nicht erreicht. Maßgeblich hierfür waren eine Reihe von kundenseitigen Projektverschiebungen. Jedoch konnte das geplante Ergebnis von 1,2 Mio. EUR mit 1,6 Mio. EUR deutlich übertroffen werden.

Der Tief- und Straßenbau hat im Berichtsjahr 2022 die geplante Gesamtleistung von 173,7 Mio. EUR mit 184,7 Mio. EUR deutlich übertroffen. Am Ende des Jahres hat der Jahresüberschuss in Höhe von -1,4 Mio. EUR das geplante Ergebnis von 2,7 Mio. EUR verfehlt. Bei der PST, der Tochtergesellschaft des Tief- und Straßenbaus, ergibt sich eine Gesamtleistung von 34,6 Mio. EUR, welche die Planzahl für das Jahr 2022 in Höhe von 28,9 Mio. EUR ebenfalls deutlich übertrifft. Der Jahresüberschuss der PST in Höhe von 0,4 Mio. EUR liegt auf Plan. Die GKT, ebenfalls eine Tochtergesellschaft, erzielt mit 10,2 Mio. EUR die geplante Gesamtleistung von 10,0 Mio. EUR. Der geplante Jahresüberschuss von 0,2 Mio. EUR wird mit 0,0 Mio. EUR knapp verfehlt.

Die Quarzsande haben für das Berichtsjahr 2022 eine Gesamtleistung von 26,8 Mio. EUR geplant, welche mit 25,5 Mio. EUR nahezu erreicht werden konnte. Die Quarzsande haben einen Jahresüberschuss in Höhe von 4,1 Mio. EUR geplant und tatsächlich 4,7 Mio. EUR erwirtschaftet. Als wirtschaftlicher Einmaleffekt ist hier die Desinvestition des nicht mehr benötigten Werks in Speyer berücksichtigt.

Im Geschäftsfeld Dienstleistungen beträgt die Gesamtleistung 16,1 Mio. EUR bei einer geplanten Gesamtleistung von 18,3 Mio. EUR. Mit einem Jahresüberschuss von 2,2 Mio. EUR ist der geplante Jahresüberschuss von 0,6 Mio. EUR deutlich übertroffen worden.

Aus der Minderheitsbeteiligung ERBUD S.A. hat WOLFF & MÜLLER im Berichtsjahr ein anteiliges Ergebnis in Höhe von 0,6 Mio. EUR erzielt. ERBUD verfehlt den Plan von 4,0 Mio. EUR damit deutlich. Im Wesentlichen ist die Planabweichung auf die gestiegenen Bau- sowie Energiekosten als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zurückzuführen.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt die WOLFF & MÜLLER Gruppe mit einer unkonsolidierten Gesamtleistung in Höhe von 755,4 Mio. EUR ab und übertrifft damit den Planwert in Höhe von 755,0 Mio. EUR. Der Konzernjahresüberschuss beträgt 7,5 Mio. EUR und liegt damit unter der Planung in Höhe von 10,2 Mio. EUR. Angesichts der vielfältigen und gravierenden Herausforderungen am Markt, welchen sich WOLFF & MÜLLER im Jahr 2022 als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entgegensah, konnte dennoch ein gutes Jahresergebnis erzielt werden.

V. Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement

Bereits der Firmengründer Gottlob Müller war der Meinung, dass sich verantwortungsvolles Handeln und Wirtschaftlichkeit verbinden lassen. Dieses Grundprinzip ist als Haltung und Arbeitsweise fest im täglichen Denken und Handeln von WOLFF & MÜLLER verankert und bildet die Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie - das Gottlob-Müller-Prinzip. Mit verschiedenen Aktivitäten sollen Verschwendung vermieden, Mehrwerte für die vier Anspruchsgruppen - Kunde, Baupartner, Mitarbeiter sowie Umwelt und Gesellschaft - generiert und damit das oberstes Unternehmensziel - nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften - erreicht werden.

Nachdem sich WOLFF & MÜLLER 2017 dem Nachhaltigkeitsberichtssystem der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit des Landes Baden-Württemberg angeschlossen hat, wurde 2019 der erste Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2018 veröffentlicht. Seither wird jährlich über die Nachhaltigkeitsziele, Aktivitäten sowie Ergebnisse in Orientierung an international gültigen Nachhaltigkeitsberichtsstandards berichtet. Dies bildet eine gute Grundlage für die künftige Nachhaltigkeitsberichtspflicht, die Corporate Sustainability Reporting Directive. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten werden seit 2019 durch das EcoVadis CSR-Assessment auch von externer Seite bewertet. In der Zertifizierung 2023 wurde eine Verbesserung in Form der EcoVadis Silbermedaille erzielt. Die nächste Zertifizierung wird 2024 durchgeführt. Neben der erfolgreichen Zertifizierung erhielt WOLFF & MÜLLER zusätzlich den Umweltpreis für Unternehmen 2022 des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie "Engagement für Klimaschutz".

Bereits seit dem Jahr 2010 erfasst WOLFF & MÜLLER jährlich seinen CO ₂ -Fußabdruck. Gemäß dem Kredo "vermeiden, vor reduzieren, vor kompensieren", ist das Ziel den CO ₂ -Fußabdruck fortlaufend zu verbessern. Die, Stand heute, unvermeidbaren CO ₂ -Emissionen werden über die unternehmensnahe Wolfgang-Dürr-Stiftung neutralisiert. Zu diesem Zweck wurden in Zusammenarbeit mit einer Umweltorganisation eigene Umweltprojekte entwickelt. Im Jahr 2021 wurde der CO ₂ -Fußabdruck erstmalig auf Teile der Scope 3 Emissionen ausgeweitet, um daraus die Emissionstreiber in der Wertschöpfungskette und den Prozessen zu ermitteln, Verbesserungen zu identifizieren und zu adressieren. Auch die ermittelten Scope 3 Emissionen sollen künftig neutralisiert werden. Die abschließende Auswertung der Daten des Jahres 2022 liegt erst nach Veröffentlichung dieses Berichts vor.

Die Einhaltung von Anforderungen in den Bereichen Umweltschutz, Energie, Qualität sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz wird über ein nach DIN-Normen zertifiziertes integriertes Managementsystem sichergestellt. Die darin enthaltenen Ziele und Maßnahmen werden in alle Unternehmensbereiche getragen und die Umsetzung in regelmäßigen Zeitabständen überprüft. So sind beispielsweise an allen Niederlassungen Energie- und Umweltkoordinatoren bestellt, welche mit der Unterstützung von Umweltbeauftragten und einem internen Umweltauditor die Umsetzung aller Umweltanforderungen an den einzelnen Bauprojekten vor Ort sicherstellen.

Für die Kunden möchte WOLFF & MÜLLER hochqualitative und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Bauwerke errichten. Mit dem Ansatz von langfristigen und partnerschaftlichen Kundenbeziehungen soll nicht nur die Zufriedenheit der Kunden sichergestellt, sondern auch eine gemeinsame Entwicklung und Lösungen für die Zukunft ermöglicht werden. Einige Beispiele für Projekte mit nachhaltigen Bauweisen und Baustoffen wie z.B. Holzhybrid-Bauwerke befinden sich aktuell bereits in der Bauphase. Die Kunden werden auf Wunsch bei Ihren Bauvorhaben rund um das Thema Nachhaltigkeit und diesbezüglicher Zertifizierungssysteme (z.B. DGNB, LEED, BREEAM) beraten.

Damit die Bauprojekte erfolgreich abgeschlossen werden können, ist eine effektive und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Baupartnern - bei WOLFF & MÜLLER sind dies Nachunternehmer, Lieferanten und Planer - notwendig. Die Auswahl der Baupartner, die Zusammenarbeit und die gemeinsame langfristige Entwicklung spielen daher eine essenzielle Rolle. Zu diesem Zweck wurde 2017 das Baupartnerprinzip ins Leben gerufen, mit dem Ziel, gemeinsam besser zu bauen. Durch die Ausrichtung im Sinne der Unternehmenswerte "Effektiv. Partnerschaftlich. Innovativ." werden die Baupartner gezielt gebunden, die den Qualitätsanspruch und die Werte mit WOLFF & MÜLLER teilen. Aufträge werden deshalb zum Großteil an "qualifizierte" Baupartner, die bestimmte Kriterien im Bereich Kompetenz, Erfahrung und Wettbewerbsfähigkeit erfüllen, vergeben. Mit besonders bewährten und leistungsstarken Unternehmen, sogenannten Premium-Baupartnern, strebt WOLFF & MÜLLER eine enge gemeinsame Weiterentwicklung an. In Feedbackgesprächen und gemeinsamen Baupartner-Workshops wird die bisherige Zusammenarbeit gemeinsam reflektiert. Die WOLFF & MÜLLER Akademie öffnet sukzessive auch für die Baupartner ihr Angebot.

Der Unternehmenserfolg wird maßgeblich von der Leistung der Mitarbeiter getragen. Als Unternehmen der Bauwirtschaft hat Arbeits- und Gesundheitsschutz dabei höchste Priorität. Es werden unter anderem regelmäßige Arbeitsplatz- und Baustellenbegehungen sowie Unterweisungen durchgeführt und die Mängelfreiheit und Wirksamkeit unternommener Maßnahmen über das integrierte Managementsystem für eine kontinuierliche Verbesserung in diesem Bereich kontrolliert. Daneben setzt sich WOLFF & MÜLLER stetig mit der Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter sowie entsprechenden Förderangeboten auseinander, um ihnen einen Arbeitsplatz zu bieten, an dem sie lange bleiben möchten. So fiel mit der Eröffnung des neuen WOLFF & MÜLLER Campus Anfang 2021 auch der Startschuss für die neue W&M Arbeitswelt, die nach und nach auf die Bestandsgebäude am Standort Stuttgart ausgeweitet wurde. 2022 konnte der Umbau der Flächen weitestgehend abgeschlossen werden. Die neue Arbeitswelt bietet die Möglichkeit, sich den verändernden Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz anzupassen und ein von Grund auf neues Arbeitskonzept zu erschaffen und innenarchitektonisch umzusetzen. Besonders die Aspekte der Digitalisierung, der sich verändernden Kommunikation und der Gesundheitsförderung finden dabei Berücksichtigung, z.B. durch die flexible Nutzung unterschiedlicher Module ohne festen Arbeitsplatz, mehr Möglichkeiten für spontanen Austausch, höhenverstellbare Tische oder einem Fitness- und Ruheraum.

Zudem sind WOLFF & MÜLLER Diversität und eine offene Unternehmenskultur sehr wichtig. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt durch den geschäftsführenden Gesellschafter Herrn Dr. Albert Dürr macht WOLFF & MÜLLER öffentlich sichtbar, wie viel Wert auf eine wertschätzende und vorurteilsfreie Zusammenarbeit gelegt wird. Im Jahr 2022 lag ein besonderer Fokus auf dem Thema "Frauen in der Baubranche". Bereits zum dritten Mal, nach 2018 und 2019, durfte WOLFF & MÜLLER zum Diskussionsforum für Frauen in der Bau- und Immobilienbranche einladen. Das Forum beinhaltete die Auswirkungen ausgewählter Megatrends. 50 Frauen nahmen an dieser Veranstaltung teil. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Mitarbeiterinnen der WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH. Im Rahmen der Veranstaltung erklärte Herr Wilm: "Bei WOLFF & MÜLLER sind wir davon überzeugt, dass vielfältige Teams besser und effizienter sind. Zusätzlich wollen wir frühzeitig Auszubildende und Studentinnen für die Baubranche in unserem Unternehmen begeistern."

Die gesellschaftliche Verantwortung wird über die 2015 eigens hierfür gegründete Wolfgang Dürr Stiftung wahrgenommen. Diese wurde zu Ehren von Senator e.h. Wolfgang Dürr ins Leben gerufen, der bis zu seinem Tod im Jahre 2003 in zweiter Generation die WOLFF & MÜLLER-Gruppe leitete. Die Stiftung verfolgt den Zweck, gezielt die Bereiche Wissenschaft und Bildung, Gesundheit, Kultur, Sport, Völkerverständigung und Natur zu fördern. So wurden zum Beispiel mit der Ludwigsburger Organisation NatureLife International mehrere Klimaschutzprojekte im In- und Ausland umgesetzt. WOLFF & MÜLLER setzt sich auch als Teil der Initiative "Die HoffnungsBAUer" zusammen mit Habitat for Humanity e.V. dafür ein, dass Menschen in Entwicklungsländern und Katastrophengebieten ein neues Zuhause sowie Zugang zu sanitären Anlagen und sauberem Wasser erhalten. Darüber hinaus beteiligt sich WOLFF & MÜLLER an verschiedenen Initiativen, welche das Wissen und die Attraktivität von handwerklichen Berufsbildern verbessern möchten. So lud WOLFF & MÜLLER anlässlich des Tüftler- und Forscherinnentags der element-i Bildungsstiftung Kindergartenkinder aus der Region auf den neuen Campus ein, um ihnen das Bauhandwerk spielerisch näherzubringen und den kindlichen Forscherdrang zu fördern. Die Kleinen wurden von der W&M Kinderbaustelle empfangen, auf der sie sich, ausgestattet mit Bauhelm und leuchtend gelber Warnweste, nach Herzenslust ausprobieren konnten.

C. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

I. Risikobericht

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit ist die WOLFF & MÜLLER Gruppe naturgemäß Risiken ausgesetzt. Um diese Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, verfügt WOLFF & MÜLLER über ein Risikomanagementsystem. Die Kernelemente des Risikomanagementsystems sind die gruppenweite Mittelfristplanung, das permanente Controlling und Reporting mit Risikoberichtswesen sowie die Interne Revision und das Compliance Reporting.

Das in der Holding angesiedelte Risikomanagement vereint juristische, technische und kaufmännische Kompetenz. Zentrale Serviceeinheiten unterstützen und überwachen im Rahmen des internen Kontrollsystems die strategischen Geschäftseinheiten mit ihren Niederlassungen und begleiten die Projekte in allen Phasen von der Akquisition über die Bauabwicklung, das Nachtragsmanagement bis hin zur Gewährleistung.

In Bezug auf die Rechnungslegung ist das interne Kontrollsystem so aufgebaut, dass eine korrekte und einheitliche Bilanzierung aller Geschäftsvorfälle vorgenommen werden kann und eine verlässliche Bereitstellung aller Daten zur Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation der Gruppe sichergestellt ist.

1. Projektrisiken

Um die potenziellen Risiken der Bauprojekte frühzeitig zu identifizieren, beginnt das Risikomanagement über standardisierte IT-Prüfprozeduren bereits in der Akquisitionsphase. Den Rahmen hierfür bildet die Projektstrategie, die in unserem E.P.I - Leitfaden schriftlich niedergelegt ist. Nur durch die Kontrolle über die strikte Anwendung der Projektstrategie kann der Fokus auf solche Segmente, Größenordnungen und Regionen gelegt werden, in denen belastbare Erfahrungen bestehen, überdurchschnittliche Renditen zu realisieren sind und ein attraktives Marktsegment zu bespielen ist.

Die Projektstrategie hat somit zwei Zielrichtungen, zum einen die Sicherstellung der Strategieumsetzung und zum anderen die Risikominimierung.

Um die Risiken der einzelnen Bauprojektphasen rechtzeitig identifizieren und damit minimieren zu können, erfolgen bereits in der Angebots- bzw. Kalkulationsphase sogenannte Planungsaudits, die in der Ausführungsphase durch Baustellenaudits vor Ort fortgeführt werden. Zur Sicherstellung einer einheitlichen Vorgehensweise, werden dabei standardisierte Risikochecklisten eingesetzt. Planungs- und Baustellenaudits dienen sowohl der Risikoüberwachung der einzelnen Bauprojekte als auch der Einhaltung unseres nach DIN EN ISO 9001 zertifizierten Qualitätsmanagementsystems.

Gewährleistungsrisiken aus Einzelgewerken werden durch konsequentes Einfordern von Nachunternehmerbürgschaften oder durch Einbehalte abgesichert. Daneben wirken entsprechende Versicherungen, insbesondere im Bereich Bauwesen, Betriebshaftpflicht sowie Gebäude und Umwelt sonstigen existenzbedrohenden Risiken entgegen.

2. Beschaffungsrisiken

Die Ukraine-Krise stellte in der Bauwirtschaft insbesondere die Beschaffung vor Herausforderungen. Sowohl die sprunghaft angestiegenen Beschaffungskosten als auch die aufgetretenen Kapazitätsmängel aufgrund gestörter Lieferketten, verschärft durch Embargoanforderungen, erforderten ein intensives Krisenmanagement.

Wie bereits im Vorjahr hat sich die Warengruppe Baustahl - eine zentrale Materialwarengruppe für den gesamten Rohbausektor - erneut als überproportionaler Kostentreiber erwiesen. Diese Warengruppe war besonders sensibel bezüglich der erlassenen Embargobestimmungen. Die Beschaffungspreise für Rundstahl, welche bereits zu Jahresbeginn mit durchschnittlich 850 EUR/to auf einem, wenn auch stabilen, Allzeithoch standen, stiegen innerhalb weniger Wochen auf über 1500 EUR/to. Baustahllieferungen wurden in der Konsequenz vermehrt mit vorvertraglichen Lieferpreisbindungen abgesichert, sodass für das Jahr 2023 bereits ein großer Anteil der Bedarfe preislich und kapazitativ abgesichert werden konnte.

Deutliche Kostensteigerungen mussten aufgrund von Bitumenpreissteigerungen ebenfalls in der Warengruppe Walzasphalt verzeichnet werden. In den gängigen Asphaltsorten wurden Preisanstiege zwischen 25 % und 40 % spürbar.

Im Transportbetonmarkt entwickelte sich die Preisgestaltung der Anbieter ebenfalls dynamisch. Die Ursachen für diese Preissteigerungen liegen in den stetig steigenden Rohstoffpreisen, anhaltend knappen Frachtkapazitäten, Fachkräftemangel und den steigenden Auswirkungen der CO ₂ -Besteuerung für den Zuschlagstoff Zement begründet. Stark gestiegene Kosten für Kraftstoffe und Transporte beeinflussten die Vergabeergebnisse und Kostenseite zusätzlich negativ.

WOLFF und MÜLLER hat auf diese Entwicklungen durch seinen bundesweiten Facheinkauf schnell reagiert und war daher rechtzeitig befähigt, die Lage zu bewerten. So wurden bspw. durch den Abschluss von vorvertraglichen Vereinbarungen sowie Vereinbarungen von Preisgleitklauseln angemessen reagiert. Ebenso wurde durch das Fachpartnerkonzept gemeinsam mit den Baupartnern auf Kapazitätsengpässe reagiert, wodurch die termingerechte Belieferung der Bauvorhaben sichergestellt werden konnte.

Maßgeblich unterstützt wurden die Beschaffungsteams durch den Lenkungskreis Baupartner (LK BP), welcher die operativen Einheiten durch aktives Baustellenmonitoring, rechtliche Beratung, Handlungsempfehlungen und Erarbeitung von Umsetzungsmaßnahmen hinsichtlich geltender Embargovorschriften unterstützte. Überdies fungierte der LK als Schnittstelle zum Regelaustausch mit Verbänden und Organisationen sowie zur übergeordneten Risikobetrachtung mit regelmäßiger Berichterstattung an die Geschäftsführung der Holding und der operativen Einheiten.

Neben dem LK BP unterstützte die regelmäßig tagende "Strategiegruppe Risiko" und die daraus abgeleitete "Taskforce Einkauf" durch tagesaktuelle ad-hoc-Meldungen und regelmäßige Wochenberichte. Die Taskforce führte ein engmaschiges Warengruppen- und Gewerkemonitoring durch, leitete daraus notwendige Detailanalysen passend zur aktuellen Beschaffungsmarktsituation ab und setzte geeignete Maßnahmen um. Zusätzlich wurden Preis- und Kapazitätstendenzen transparent gemacht. Die Berichte und Maßnahmen wurden den relevanten Entscheidungsträgern regelmäßig zur Verfügung gestellt.

Auch im Nachunternehmerbeschaffungsmarkt sah sich WOLFF & MÜLLER mit diesen Herausforderungen konfrontiert. Besonders betroffen waren die Hauptgewerke, wie Technische Gebäudeausstattung, Rohbau, Ausbau und die Gebäudehülle. Aber auch die Spezialgewerke wie Bodenbeschichtung, Sonnenschutz und materialverarbeitende Betriebe waren davon betroffen.

Insgesamt wurden im Jahr 2022 gemeinsam mit allen Beschaffungsbeteiligten und mit Hilfe eines weiter professionalisierten Baupartnerprinzips alle Beschaffungsaktivitäten im Sinne der einzelnen Bauprojekte abgearbeitet. Trotz der oben genannten Risiken und unerwarteten Herausforderungen ist es WOLFF & MÜLLER gelungen, alle Bauvorhaben pünktlich und mit den erforderlichen Lieferungen und Leistungen zu versorgen.

3. Baupartnerrisiken

Ein langjähriges und erfolgreiches Engagement im Baupartnermanagement und die dadurch entstandene Pionierstellung gegen Wettbewerbsverzerrung und Betrug im Geschäftsfeld Bau, ermöglichen WOLFF & MÜLLER seit Jahren eine konstruktive Zusammenarbeit mit vielen Bundes- und Landesministerien, Ermittlungsbehörden, Bauverbänden und Sozialversicherungen.

Die Bauwirtschaft und den Wettbewerb im Bereich Nachunternehmerbeauftragungen zum Umdenken zu sensibilisieren und eine Vielzahl von Mitwirkenden zu finden, bleibt der Fokus der Unternehmensgruppe. Mit aktiven Beiträgen im bestehenden "Bündnis gegen Schwarzarbeit in der Bauwirtschaft" agiert und kooperiert das Nachunternehmermanagement von WOLFF & MÜLLER in vielen Arbeitskreisen und Workshops gemeinsam mit Experten bei Ministerien, Verbänden der Bauwirtschaft, Behörden und Sozialversicherungen.

So konnten auch im Jahr 2022 weitere digitale Entwicklungen mit den Einzugsstellen in Bezug auf die Vereinfachung von Dokumenten fortgeführt und verabschiedet werden.

4. Finanzrisiken / Liquiditätsrisiken

Mögliche Risiken aus Zahlungsstromschwankungen aufgrund der Saisonalität des Baugeschäfts werden durch integrierte Planungsinstrumente überwacht und gesteuert. Die Liquiditätsplanung erfolgt dezentral auf Ebene der einzelnen Niederlassungen und Bereiche und wird zu einer rollierenden 16-Wochen-Vorausschau und einer Liquiditätshochrechnung zum Jahresende auf Konzernebene zusammengefasst. Entsprechende Abweichungsanalysen und Liquiditätsberichte ermöglichen eine rechtzeitige Erkennung und Verfolgung von Liquiditätsrisiken und sorgen neben der Optimierung der Liquiditätssteuerung für eine effiziente Bewirtschaftung der liquiden Mittel.

Der Finanzierungsbedarf der Gruppe im Rahmen des operativen Geschäfts besteht vornehmlich aus dem für die Baubranche typischen Avalbedarf. Dieser Bedarf wird durch einen Konsortialkreditvertrag sowie durch bilaterale Avallinien abgedeckt. Zum Bilanzstichtag steht ein Avalrahmen mit ausreichendem Volumen zur Verfügung.

Währungsrisiken bestehen aktuell in der gesamten Gruppe nur in geringem Umfang, da der Großteil des Gruppenumsatzes im Euroraum erwirtschaftet wird. Auch wesentliche Risiken resultierend aus kurz- oder mittelfristigen Zinsänderungen können momentan nicht erkannt werden.

Geplante Projektfinanzierungen werden außerhalb des operativen Geschäfts über langfristige Finanzierungen mit einer langfristigen Zins- und Tilgungsvereinbarung finanziert, sodass hieraus keine unwägbaren Finanzierungsrisiken zu erwarten sind.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krise auf die Finanzen und Liquidität der WOLFF & MÜLLER Gruppe werden intensiv verfolgt. Es besteht ein intensiver Austausch mit Kreditgebern, Kunden und Baupartnern. Maßnahmen zur Absicherung der Finanz- und Liquiditätsrisiken, wie beispielsweise ein intensiv betriebenes Working Capital Management, haben zu Ende des Berichtszeitraums zu einem im Vorjahresvergleich erhöhten Finanzmittelbestand geführt.

5. Compliancerisiken

Das Compliance Management System (CMS) wurde im Vorjahr komplett überarbeitet, im Anschluss zertifiziert und seither stets auf dem neuesten Stand gehalten. Für die im Jahr 2023 anstehende Rezertifizierung sind die Vorbereitungen bereits angelaufen.

Das CMS wird nicht als starres Regelwerk verstanden, sondern als wertvolles Werkzeug für das tägliche Handeln, das sich aus diesem Handeln heraus stetig weiterentwickelt.

Wesentliche Bestandteile des CMS sind die direkte und offene Kommunikation aller Beteiligten und die gegenseitige Unterstützung seitens der Compliance Verantwortlichen (CV), der strategischen Geschäftseinheiten und der Serviceeinheiten mit dem zentralen Compliance-Beauftragten (CB/CCO).

Das übergeordnete und zentrale Element für ein schnelles Agieren und Steuern und die stetige Fortschreibung unseres CMS bildet der Compliance Ausschuss (CA). Dieser setzt sich aus dem kaufmännischen Holding-Geschäftsführer, dem Holding-Geschäftsführer Personal, dem Compliance-Beauftragten (CCO) und einem erfahrenen externen Compliance-Experten zusammen.

Neben der Säule Organisation und den drei inhaltlichen Säulen (Richtlinien/ergänzende Dokumente/E.P.I. Prinzip) ist die fünfte Säule Schulung und Beratung wesentlich für die Stabilität unseres CMS. Regelmäßige Pflichtschulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte, die integres Verhalten fördern und fordern, haben zusätzlich das Ziel diese für die firmenspezifische Compliance zu begeistern.

6. Prozessrisiken

Die Führung von zivilrechtlichen Aktiv- und Passivprozessen durch die operativen Einheiten der WOLFF & MÜLLER Gruppe unterliegt verbindlichen Vorgaben aus dem Zuständigkeitsbereich der Serviceeinheit Controlling. Ziel ist es, die mit der operativen Tätigkeit einer Bauunternehmung zwangsläufig drohenden gerichtlichen Auseinandersetzungen möglichst zu vermeiden. Soweit einzelne Unternehmen der Gruppe gleichwohl in Gerichts- oder Schiedsverfahren involviert sind, wird über sämtliche anhängige baurechtliche Prozesse eine Prozessliste geführt. Außerdem stehen die zugelassenen Syndikusrechtsanwälte der Serviceeinheit Controlling im jeweiligen Einzelfall in engem Kontakt zu den mandatierten externen Anwälten des WOLFF & MÜLLER Anwaltspools. Die Betreuung arbeitsgerichtlicher Prozesse erfolgt zentral durch die Serviceeinheit Personalwesen. Auf dieser Grundlage wird nach sorgfältiger Abwägung aller derzeit bestehenden Prozessrisiken durch die zuständigen kaufmännischen Stellen der operativen Einheiten der WOLFF & MÜLLER Gruppe für alle laufenden Verfahren ausreichend bilanzielle Vorsorge getroffen.

7. Arbeitssicherheit

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz nimmt einen hohen Stellenwert bei WOLFF & MÜLLER ein. Die Vermeidung von Unfällen und berufsbedingten Erkrankungen, die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeiter sowie eine fortlaufende Verbesserung unserer Arbeits- und Gesundheitsschutzprozesse ist unser ständiges Ziel. Um das konkrete Verbesserungspotenzial erkennen zu können, werden unter anderem Mängel und Erkenntnisse aus Begehungen sowie Beinaheunfälle ausgewertet. Weiterhin werden jedes Jahr Ziele gesetzt, welche quartalsweise bewertet werden. Die Summe der Erkenntnisse aus Begehungen, aus Beinaheunfällen und Unfällen sowie aus der Erreichung der Ziele erschließen konkrete Verbesserungspotenziale, die wiederum in die Ziele des kommenden Geschäftsjahres einfließen.

Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurde im Geschäftsfeld Bau ein Arbeitsschutzmanagementsystem nach DIN EN ISO 45001 eingeführt und auch 2022 erfolgreich aufrechterhalten. Durch den Rahmen des Managementsystems ist eine einheitliche System- und Prozessstruktur gewährleistet, die die Geschäftsführung, die Führungskräfte und alle Mitarbeiter dabei unterstützt, die erwarteten Vorgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz umzusetzen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Prävention und auf zielgerichteten Schulungsmaßnahmen sowie der regelmäßigen Unterweisung aller Mitarbeiter und einer regelmäßigen Kommunikation im Bereich der operativen Führungskräfte. Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten und betreuen die Projekte in regelmäßigen Abständen. Hierdurch konnte auch im Jahr 2022 wieder eine Tausend-Mann-Quote erreicht werden, die unter dem bundesweiten Durchschnitt der BG BAU liegt.

Auch auf die ergonomische Verbesserung der Arbeitsplätze, eine gesundheitsfördernde Umgebung und Aktionen, wie beispielsweise Sportangebote oder Obstkörbe wird Wert gelegt. Übergeordnet betreut, unterstützt, steuert und kontrolliert die Serviceeinheit Controlling alle Geschäftsfelder hinsichtlich des Arbeitsschutzes. Für die Entwicklung von Maßnahmen innerhalb des betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde eine umfassende Umfrage durchgeführt und ausgewertet.

Die Arbeitsschutzvorgaben seitens Gesetzgeber im Zuge der Corona-Pandemie wurden über die zuständigen Lenkungskreise bearbeitet, vollumfänglich an alle relevanten Stellen kommuniziert und durch die Fachkräfte für Arbeitssicherheit an den Arbeitsstätten auf Einhaltung kontrolliert.

8. Informationstechnische Risiken / Datenschutzrisiken

Die ständige Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit unserer IT sind entscheidend für reibungslose Geschäfts- und Produktionsprozesse, Dienstleistungen und Produkte. Informationen müssen vollständig, aktuell und korrekt vorgehalten und ausgetauscht werden und allen Bereichen zur Verfügung stehen.

Die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen, Daten und Systemen ist durch die zunehmende Cyberkriminalität gefährdet. Hierzu wurde im Jahr 2020 eine Cyberversicherung abgeschlossen und in diesem Jahr erfolgreich rezertifiziert.

Zudem steigen die regulatorischen Anforderungen für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Aus diesem Grund baut WOLFF & MÜLLER vorbeugende Informationssicherheitsmaßnahmen für den Schutz vor unbeabsichtigtem Datenverlust, Datendiebstahl und allen Formen der Cyberkriminalität kontinuierlich aus. Außerdem werden Mitarbeiter in Schulungen dazu sensibilisiert, sorgfältig mit personenbezogenen Daten umzugehen. Trotz umfangreicher Maßnahmen können Risiken in diesem Umfeld aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses strebt WOLFF & MÜLLER eine jährliche externe Auditierung im Bereich Cyber Security an. Im externen Audit des Jahres 2022 konnte der Unternehmensgruppe ein hohes IT-Sicherheitsniveau bescheinigt werden.

Die Anforderungen der DS-GVO und des BDSG bilden die Grundlage der technischen und organisatorischen Datenschutzkonzepte. Ein besonderer Wert wird dabei auf den Grundsatz der Datenminimierung und den Schutz jeglicher personenbezogenen Daten der Mitarbeiter, Kunden und Baupartner gelegt.

Zur Umsetzung und Überwachung hat WOLFF & MÜLLER einen internen Datenschutzbeauftragten bestellt, der die Wahrnehmung seiner gesetzlichen Aufgaben weisungsfrei vornimmt, direkt der Holding-Geschäftsführung berichtet und diese und alle Mitarbeiter in Umsetzungsfragen berät.

9. Umweltrisiken

Für die WOLFF & MÜLLER Unternehmensgruppe als mittelständiges Bauunternehmen stellen Umweltrisiken eine wesentliche Herausforderung dar. Die Umsetzung von Baumaßnahmen ist immer direkt oder indirekt mit Prozessen verbunden, die sich nachteilig auf die Umwelt auswirken können und einen intensiven Energieeinsatz erfordern. Besonders folgende Bauprozessschritte müssen bei der Bewertung der Umweltrelevanz und Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Risikominimierung Beachtung finden:

•	Emissionen beim Herstellen, Liefern und Verwenden von Bauprodukten
•	Energieeinsatz und Schadstoffausstoß beim Umsetzen eines Bauprojektes
•	Boden-, Gewässer- und Naturschutz beim Einsatz von Gefahrstoffen und dem Umgang mit Abfällen
•	Flächenversiegelung durch temporäre Beanspruchung in der Bauphase und durch die Bauwerke selbst
•	Beeinträchtigung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren

Die Zuordnung der Risiken erfolgt nach den definierten Interessengruppen - Kunden, Baupartner, Mitarbeiter und Umwelt & Gesellschaft. Jede dieser Interessengruppen hat die Erwartung an WOLFF & MÜLLER, Umweltrisiken auszuschließen und unvermeidbare Auswirkungen durch geeignete Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren. Dadurch sollen negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Rechtskonformität und das Image aller an der Baustelle beteiligten Parteien verhindert werden.

Um diese Anforderungen erfüllen zu können, hält WOLFF & MÜLLER Geschäftsfeld Bau ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 aufrecht. Zusätzlich ist die energieintensive Baubeteiligung WOLFF & MÜLLER Quarzsande GmbH nach DIN EN ISO 50001 Energiemanagement zertifiziert. Die Einhaltung der Anforderungen nach DIN EN 16247-1 Energieauditnorm wird für die gesamte Unternehmensgruppe sichergestellt. Die Zertifizierung der Managementnormen konnte auch 2022 erfolgreich aufrechterhalten werden. Durch den Rahmen des Managementsystems ist eine einheitliche System- und Prozessstruktur gewährleistet, die die Geschäftsführung, die Führungskräfte und alle Mitarbeiter dabei unterstützt, die erwarteten Vorgaben zum Umweltschutz umzusetzen. Die Verfolgung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zeigt sich insbesondere dadurch, dass auch 2022 keine schweren Umweltverstöße oder -schäden verzeichnet wurden.

10. Gesamtrisiko

Die Corona-Pandemie sowie die Ukraine-Krise und ihre Auswirkungen stellen ein über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehendes Risiko dar. WOLFF & MÜLLER hat mit umfassenden Maßnahmen darauf reagiert, bewertet die Auswirkungen permanent und stellt sich bestmöglich darauf ein. Darüber hinaus sind zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentlichen weiteren Belastungen bekannt oder abschätzbar. Des Weiteren ergaben sich nach dem 31. Dezember 2022 keine Ereignisse, über die berichtet werden müsste. Sämtliche uns bekannten Risiken haben ihren Niederschlag im Rahmen der Vorratsbewertung und in den Rückstellungsansätzen in der Bilanz gefunden.

II. Chancenbericht

Der Chancenbericht zeigt Entwicklungen oder Ereignisse auf, die zu einer für WOLFF & MÜLLER positiven Prognose führen. Chancen resultieren jedoch oftmals aus erkannten Risiken. Insofern dient das Risikomanagement wiederrum als zentrale Grundlage, denn dieses hat das Ziel, potenzielle Risiken bereits im Anfangsstadium zu identifizieren und zu bewerten sowie diese rechtzeitig an die Entscheidungsträger zu kommunizieren. Nur so ist es möglich, geschäftliche Einbußen durch die Einleitung geeigneter Maßnahmen zu minimieren und nachhaltig Gewinne zu realisieren.

Über eine mehrstufige Risikoeinteilung wird die Betreuungsintensität der Projekte festgelegt und insbesondere Angebotsprojekte mit hohem Risikopotential werden intensiv begleitet. Im SAP-gestützten integrierten konzernweiten Berichtswesen fließen jeden Monat alle relevanten Daten zusammen und ermöglichen, neben der grundsätzlichen Steuerung des Unternehmens durch die Geschäftsführung, die frühzeitige Gegensteuerung bei erkannten Risiken. Das Vieraugenprinzip in den Einzelgesellschaften, Zugriffsbeschränkungen im SAP-System, schriftliche Arbeits- und Verfahrensanweisungen und ein zentral aktualisiertes Bilanzierungshandbuch sorgen für Vollständigkeit und Genauigkeit der Prozesse.

1. Projektchancen

Um möglichst viele Projektchancen zu wahren, begleitet das Risikomanagement alle Projekte von Beginn an. Durch die Anwendung der Projektstrategie kann das Risikomanagement sämtliche Projekte einheitlich nach vereinbarten Parametern überprüfen. Bei Überschreitung bestimmter Risikoparameter berichtet das Risikomanagement direkt an die Holding-Geschäftsführung und es bedarf vor Auftragsvergabe einer schriftlichen Freigabe der Holding-Geschäftsführung. Die Ergebnisse der Prüfroutinen werden über Risikochecklisten zusammengefasst und fließen gemeinsam mit den übrigen Kennzahlen in das monatliche Berichtswesen ein. Auswertungen auf den unterschiedlichsten Aggregationsebenen, eine frühzeitige Darstellung aller voraussichtlichen Baustellenergebnisse und Szenarioanalysen der einzelnen Bauprojekte ermöglichen es, im Bedarfsfall zeitnah geeignete gegensteuernde Maßnahmen zur Schadensminimierung, -verhinderung und/oder Zielerreichung einzuleiten. Die Prozessabläufe werden dadurch auf den Baustellen kontinuierlich verbessert und angepasst, um den ständig steigenden und sich ändernden Herausforderungen gerecht zu werden.

2. Beschaffungschancen

WOLFF und MÜLLER wird auf dem deutschen Baumarkt und damit auch auf dem Beschaffungsmarkt aufgrund seiner Expansionsstrategie eine zunehmend bedeutendere Rolle einnehmen. Die strategische Ausrichtung auf ein umfassendes Warengruppenmanagement für alle maßgeblichen Warengruppen und Gewerke ist für die Beschaffung der WOLFF & MÜLLER Gruppe ein wichtiger Meilenstein. Standardisierung und Optimierung von Beschaffungslösungen sowie Prozessoptimierung, Vermeidung von Kosten und Diskontinuitäten sind wichtige Ziele dieses strategischen Beschaffungsinstrumentes. In sechs Hauptwarengruppen aus dem Nachunternehmer-, Planer- und Materialbereich werden mit WOLLF & MÜLLER-übergreifenden Expertenteams sämtliche Bauprozessschritte auf deren Optimierungspotential überprüft.

Die Serviceeinheit Einkauf hat die im Vorjahr begonnene Reform ihrer Aufbauorganisation erfolgreich vollzogen und ist auf allen Leitungspositionen adäquat besetzt. Die Einheit fokussiert sich zum einen auf strategische Vorgaben und Maßnahmen sowie die operative Beschaffung. Das Zielbild "Einkauf 2025" wird weiter nachhaltig verfolgt und dynamisch angepasst. Inhalte sind beispielsweise der stetige Ausbau des Warengruppenmanagements, die Suche nach weiterem Standardisierungspotential zur Komplexitätsreduzierung sowie der personelle Ausbau und die Optimierung von bundesweiten Einkaufsstandorten.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte das Team Facheinkauf neben der bundesweiten operativen Baustellenbetreuung, verstärkt strategische Kernaufgaben übernehmen. Aus dem Bereich Facheinkauf mit den Zuständigkeitsbereichen für die Warengruppen Technische Gebäudeausstattung, Gebäudehülle, Lohnleistung, Verlegen von Bewehrung und Baustahlbeschaffung werden zunehmend positive Impulse und Effekte aus dem Warengruppenmanagement erwartet. Ein mit Geschäftsführern aus den Baubetrieben und der Holding sowie mit der Einkaufsleitung besetztes Entscheidungsgremium garantiert die Umsetzung der identifizierten warengruppenspezifischen Maßnahmen. Die Basis dafür ist das seit Jahren bewährte Baupartnerprinzip. WOLFF & MÜLLER verfolgt dabei konsequent den Weg der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Ziel ist es, mit geeigneten Baupartnern zunehmend störungsfreie Bauprozesse zu gestalten.

Im Geschäftsjahr 2023 rechnet die WOLFF & MÜLLER Gruppe mit zunächst entspannteren Beschaffungsmarktgegebenheiten, sofern sich die derzeitige makroökonomische Lage nicht weiter verschärft. Aufgrund des aktuell steigenden Zins- und Inflationsniveaus wird zum einen von einem nachlassenden Baumarkt ausgegangen, zum anderen werden Korrekturen hinsichtlich der beobachteten Mitnahmeeffekte und preislichen Überhitzungserscheinungen erwartet. Zusätzlich wird eine Stabilisierung der Lieferketten erwartet. Aufgrund des hohen Auftragsbestandes befindet sich die Unternehmensgruppe in einer guten Position, die Beschaffungsmärkte und Baupartner zeit- und zielgenau mit Ausschreibungen bedienen zu können. Zukünftig wird es entscheidend sein, mit dem geschaffenen Netzwerk von qualifizierten Baupartnern, die Marktveränderungen frühzeitig zu erkennen und mit abgestimmten Lösungskonzepten gemeinsam zu begegnen.

3. Baupartnerchancen

Um den selbst gesetzten hohen Anforderungen an eine ganzheitliche WOLFF & MÜLLER- Compliance gerecht zu werden, arbeiten 18 Baupartnerkoordinatoren bundesweit daran, die beauftragten Baupartner über die gesamte Bauzeit hinweg lückenlos zu überprüfen und die Baupartner zu den gesetzlichen Aktualisierungen zu informieren.

Bereits 2011 entwickelte das Nachunternehmermanagement der WOLFF & MÜLLER Gruppe ein Präventionssystem, welches seit 2012 von der Rechtsabteilung des TÜV-Thüringens geprüft, auditiert und für sämtliche WOLFF & MÜLLER Standorte angewendet wird.

Mit diesem System nutzt WOLFF & MÜLLER die Chance, präventiv verschuldensunabhängige Haftungen und die daraus resultierenden Sanktionen maßgeblich zu reduzieren. Durch die konsequente Umsetzung des zertifizierten Systems kam es auch in diesem Berichtsjahr zu keinen Sanktionen. Die WOLFF & MÜLLER Gruppe erhielt auch im Jahr 2022 die Compliance-Bescheinigung der Berliner Wirtschafts- und Unternehmensberatung envigration GmbH.

Des Weiteren wurden die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter zum Thema Nachunternehmermanagement, in Zusammenarbeit mit der WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH, auch im Berichtsjahr 2022 erfolgreich fortgeführt.

4. Finanzchancen / Liquiditätschancen

Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung in den letzten Jahren sowie zur mittelfristigen finanziellen Absicherung des geplanten Wachstums, hat WOLFF & MÜLLER zur Finanzierung des Avalbedarfs den 2017 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag im Dezember 2022 bereits über ein Jahr vor Vertragsende refinanziert. Damit steht den Gruppengesellschaften ein der Wachstumsstrategie entsprechend erhöhter Avalrahmen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Mit Abschluss des neuen Konsortialkreditvertrages ist die Finanzierungssicherheit für die gesamte Gruppe für die kommenden drei bis fünf Jahre weiterhin sichergestellt.

Die stetige Optimierung der Berichtssysteme machte sich im Geschäftsjahr 2022 besonders in der Jahresabschlussprüfung bemerkbar. Der testierte Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2021 konnte bereits im April 2022 und damit einen Monat früher als in den vorherigen Jahren vorgelegt werden. Zusätzlich wurde bereits im Oktober 2022 mit einer erstmaligen Vorprüfung für den Jahresabschluss 2022 gestartet, wodurch zum einen die Jahresabschlussarbeiten entzerrt werden konnten, zum anderen eine bessere Steuerung des Unternehmens aufgrund frühzeitig vorliegender belastbarer Zahlen ermöglicht wurde. Im Geschäftsjahr 2022 entschied sich WOLFF & MÜLLER im Rahmen einer kompetitiven Ausschreibung zu einem Wechsel ihres Steuerberaters. Die Unternehmensgruppe verspricht sich durch den proaktiven Beratungsansatz des Steuerberaters eine kontinuierliche Weiterentwicklung der internen Prozesse. Mit der Weiterentwicklung des Tax-Compliance-Management-Systems wird derzeit bereits das erste Themenfeld gemeinsam bearbeitet.

5. Compliancechancen

Das überabeitete Compliance Management System (CMS) ist präventiv ausgerichtet und gibt, insbesondere durch die Richtlinien, eine klare Orientierung für regelkonformes Verhalten vor. Es unterstützt Führungskräfte und Mitarbeiter bei Compliance-relevanten Fragestellungen der täglichen Arbeit. Das Mitmachen und Mitdenken aller Beteiligten ist hierbei tragendes Element. Über kritische Themen darf und muss offen diskutiert werden.

Die Compliance-Struktur bei WOLFF & MÜLLER ist ein wesentlicher Bestandteil der offenen und transparenten Firmenkultur. Diese wird nach außen durch die Veröffentlichung des Unternehmenskodex (Code of Conduct) kommuniziert.

Die Kunden erwarten zurecht von WOLFF & MÜLLER nicht nur ein Compliance konformes Verhalten, sondern den Nachweis über ein wirksames CMS, der mit der erfolgten Zertifizierung untermauert wird. Neben der in der Unternehmensgruppe durch alle Mitarbeiter gelebten Compliance gehört hierzu auch ein risikominimierendes, intensives Controlling und Management der Baupartner, welches wir im "Verhaltenskodex für WOLFF & MÜLLER Baupartner" konkretisieren.

Somit leistet die Compliance zusätzlich einen umfassenden Beitrag zur besseren Bonität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

6. Personalchancen

Der demographische Wandel sowie der damit verbundene Kampf um die Talente schreiten weiter voran. Die WOLFF & MÜLLER Gruppe sieht große Chancen, dieser Herausforderung im Rahmen des geplanten Wachstums zu begegnen. Der Bekanntheitsgrad sowie die Platzierung der Marke WOLFF & MÜLLER als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt, verbunden mit einer offensiven Rekrutierungsstrategie sind ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie Personal. Insbesondere durch die mediale Präsenz, u.a. in sozialen Netzwerken, und die Begründung von Schulkooperationen soll die Zielgruppe der Nachwuchskräfte schon möglichst früh begegnet werden, um mittel- und langfristig den entstehenden Personalbedarf durch eigene Nachwuchskräfte begegnen zu können. WOLFF & MÜLLER strebt danach, die Top-Positionierung als attraktiver Arbeitgeber in der Baubranche weiter auszubauen.

Des Weiteren erfordert der anstehende Generationenwechsel ein verändertes Führungsprinzip, die Festigung der Werte sowie neue Arbeitswelten und -modelle. Die WOLFF & MÜLLER Gruppe setzt auf nachhaltige Führungskräfteentwicklung sowie die Sensibilisierung des Vielfaltsgedanken, um diesen Schritt der Veränderung sicher zu steuern und zu gestalten. Die Partizipation der Mitarbeiter und Führungskräfte, durch Entwicklungsprojekte, Arbeitskreise und Workshops, ist ein weiterer Baustein für eine nachhaltige und glaubwürdige Veränderung der Arbeitswelt.

Bauen ist gelebte Vielfalt. In der WOLFF & MÜLLER Familie arbeiten die unterschiedlichsten Kulturen Hand in Hand. Die Unternehmensgruppe bekennt sich zu Diversity in all ihren Dimensionen von Herkunft, Religion und kultureller Prägung über Geschlecht und Alter bis zur sexuellen Identität. Als Familienunternehmen will WOLFF & MÜLLER Vielfalt nicht nur tolerieren, sondern gezielt fördern. Dazu gehören z.B. Maßnahmen wie Diversity-Wochen, Seminare speziell für Frauen in der Bau- und Immobilienwirtschaft, das erneut durchgeführte Programm zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt oder das jährliche Sponsoring des Christopher Street Day's. Als klares Bekenntnis zu Diversity in der Arbeitswelt hat WOLFF & MÜLLER die Charta der Vielfalt unterzeichnet.

7. Datenschutzchancen

Die Umsetzung der Datenschutzgesetzgebung mit ihren umfangreichen Nachweis- und Dokumentationspflichten bietet uns die Chance, Prozesse zu vereinfachen und zu optimieren. Ein wesentlicher Ansatz ist hierbei die vom Gesetzgeber geforderte Datenminimierung, da nicht erhobene oder unnötig gespeicherte Daten nicht missbräuchlich genutzt werden können. Kleinere Datenbestände schonen auch interne und natürliche Ressourcen.

Die Mitarbeiter werden regelmäßig zum Umgang mit personenbezogenen Daten und zur persönlichen Verantwortung beim Schutz der Unternehmensdaten und Daten der Baupartner und Kunden sensibilisiert und geschult.

WOLFF & MÜLLER gewährleistet eine moderne, sichere und leistungsfähige IT-Infrastruktur und nutzt eigene, abgeschirmte Server. Damit wird ein sicheres, vernetztes und mobiles Arbeiten der Mitarbeiter ermöglicht, welches durch die anhaltende Corona-Pandemie und moderner Arbeitsplatzmodelle erforderlich geworden war.

Mitarbeiter und Geschäftspartner bestätigen kontinuierlich das Vertrauen in die moderne, leistungsfähige und gut funktionierende IT-Infrastruktur und den praktizierten Datenschutz bei WOLFF & MÜLLER.

8. Umweltchancen

Der einsetzende Wandel zum Umweltbewusstsein der Öffentlichkeit bietet WOLFF & MÜLLER die Chance, den bereits im Unternehmen durch das Gottlob-Müller-Prinzip der Nachhaltigkeit verankerten Umweltgedanken mit den erforderlichen Interessengruppen in die Tat umzusetzen. Die Verbesserung des Umweltschutzes und die Erhöhung der Energieeffizienz im System und in den Prozessen des Unternehmens ist auch für 2022 nachgewiesen und wurde u.a. durch folgende Projekte umgesetzt:

•	Neuer effizienter Fertiger in Heidelberg
•	Neue effiziente Rad- und Kettenbagger für die Logistik in Denkendorf
•	Modernisierung der Schöpfräder und Schwertwäsche im Werk Haida
•	Baumpflanzung in Dresden
•	Umweltpreis Baden-Württemberg
•	Entwicklungsprojekt zur Verbesserung der Abfallperformance im Unternehmen
•	Verabschiedung der Nachhaltigkeitsoffensive für 2023

Die Nutzung von Umweltchancen gelingt durch das Zusammenspiel der relevanten Akteure im Unternehmen und einbezogener Interessengruppen. Die Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 und die des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001, sowie die Erfüllung der Anforderung zur Energieauditnorm DIN EN 16247-1, bieten hier die Basis für ein einheitliches System- und Prozessdenken innerhalb der Unternehmensgruppe. Die Erfahrung und Zusammenarbeit im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wird WOLFF & MÜLLER auch zukünftig motivieren, Maßnahmen zum Schutz der Umwelt umzusetzen.

9. Gesamtchancen

Jede unternehmerische Handlung ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts. Durch das Risikomanagement erhält WOLFF & MÜLLER die Möglichkeit, eventuelle Risiken frühzeitig zu erkennen und teils sogar in Chancen umzuwandeln. In unterschiedlichen Unternehmensfeldern sollen auch in Zukunft, die sich eröffnenden Chancen optimal genutzt werden. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil der Unternehmensstrategie.

III. Prognosebericht

Die OECD geht in ihrem Interim Report von März 2023 von einem realen globalen Wirtschaftswachstum von 2,6 % für 2023 und 2,9 % für 2024 aus. Außerdem prognostiziert die OECD eine Inflation von 5,9 % für das Jahr 2023. Diese Prognose basiert auf den anhaltenden Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Weltwirtschaft, welche sich in Form von starken Rohstoffpreissteigerungen und deutlichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte zeigen.

Für Deutschland - den Kernmarkt von WOLFF & MÜLLER - geht die OECD in ihrer Konjunkturprognose von einem realen Wirtschaftswachstum in Höhe von 0,3 % im Jahr 2023 und 1,7 % im Jahr 2024 aus. Aufgrund des anhaltenden russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den damit verbundenen gestiegenen Lebenshaltungskosten wird weiterhin mit einem Wachstum unter dem Trend gerechnet.

Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes prognostiziert per Ende Februar 2023 einen nominalen Rückgang der baugewerblichen Umsätze von 2,0 % und einen realen Rückgang von 7,0 %, bei sich langsam stabilisierenden Baupreissteigerungen von 5,5 %. Die realen Umsatzrückgänge sollen im Wohnungsbau 10 % und im Wirtschaftsbau 6 % betragen, während der Öffentliche Bau um 4,5 % rückläufig sein soll. Stützend soll im Wohnungsbau die Nachfrage nach Sanierungsarbeiten sowie die Wiedereinführung der Sonder-Afa im Mietwohnungsbau wirken, was die Nachfrage wieder anregen soll. Der Rückgang im Wirtschaftsbau soll den Hoch- sowie den Tiefbau gleichermaßen betreffen. Positiv hervorzuheben ist die Investitionsbereitschaft der Bundesregierung für Baumaßnahmen der Deutschen Bahn. Der öffentliche Bau hat auf Basis der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes und den aktuellen Steuerschätzungen eine solide Finanzierungsbasis. Aufgrund der inflationsbedingt steigenden Kosten, hoher Flüchtlingszahlen und wachsender Sozialausgaben werden die Kommunen ihre Investitionen im Jahr 2023 allerdings nicht wie geplant ausweiten können. Aufgrund der gestiegenen Baukosten könnten real sogar weniger Projekte realisiert werden, als es der Bundesverkehrswegeplan derzeit vorsieht.

Die Prognose des WOLFF & MÜLLER Konzerns ergibt sich im Wesentlichen aus der Gesamtbetrachtung und Zusammenführung der im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Erwartungen für die einzelnen Geschäftssegmente.

Die COVID-19-Pandemie wird im Jahr 2023 das Geschäft nicht mehr wesentlich beeinflussen. Dieser Prognose liegt die Erwartung zu Grunde, dass sich die Pandemie mit ihren Einschränkungen und Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zum heutigen Stand nicht mehr deutlich verschlechtert.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor für den Geschäftsverlauf des Jahres 2023. Die sich aktuell preislich stabilisierende Situation am Beschaffungsmarkt, weist dennoch eine Reihe latenter Risiken für die geplante Leistungssteigerung und den geplanten Jahresüberschuss auf. Auch anhaltende Lieferengpässe könnten ein geplantes Wachstum gegebenenfalls negativ beeinflussen. Die Auswirkungen des Krieges auf das direkte Geschäft sind in der Prognose gemäß dem aktuellen Kenntnisstand eingeflossen. Die direkten Auswirkungen sind für den Konzern nach heutiger Einschätzung unwesentlich.

Nach Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Lageberichts und unter Berücksichtigung der genannten Einflussfaktoren sowie des vorhandenen Auftragsbestands wird im Geschäftsjahr 2023 für den Konzern eine weitere Steigerung der Gesamtkonzernleistung sowie ein Jahresüberschuss auf leicht rückläufigem Niveau gegenüber dem Vorjahr erwartet.

D. Forschungs- und Entwicklungsbericht

Forschung und Entwicklung zielt bei WOLFF & MÜLLER auf die Entwicklung eines Bauwerksdatenmodells und eines virtuellen Fließbands ab. Die voranschreitende Digitalisierung bildet die Grundlage hierfür. Darüber hinaus unterstützt sie unser Gottlob-Müller-Prinzip der Nachhaltigkeit.

Neben der Optimierung der Prozessabläufe ist Wissensmanagement in einer dezentralen Organisation unabkömmlich.

Im Bereich von Building Information Management (BIM) wurden im Geschäftsjahr 2022 weitere Anwendungsfälle entlang der Bauprozesse entwickelt. Diese Anwendungsfälle bilden die Bausteine für die Digitalisierung und die Automatisierung unserer Bauprozesse auf dem Weg zum virtuellen Fließband.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden diverse Entwicklungsaufwendungen aufgebracht.

Die Anforderungen von WOLFF & MÜLLER an eine praxisorientierte Forschung und Entwicklung wird durch die Ausbildung zukünftiger Absolventen und die Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen wie z.B. Stuttgart, Biberach, Karlsruhe und Weiteren unterstützt.

Die Bemühungen im Bereich Forschung & Entwicklung wurden im Geschäftsjahr 2022 mit dem Deutschen Baupreis 2022 in der Kategorie Innovation ausgezeichnet.

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Stuttgart, 14. April 2023

Dr. Roland Bosch

Dr. Albert Dürr

Oliver Wilm

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	Konzernanhang	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	(1)	6.938	6.888
Sachanlagen	(2)	129.169	131.162
Finanzanlagen	(3)	52.615	50.313
		188.722	188.363
Umlaufvermögen
Vorräte	(4)	16.369	12.020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(5)	60.140	59.315
Forderungen gegen Arbeitsgemeinschaften	(5)	16.516	10.066
Forderungen gegen Gesellschafter	(5)	0	1.796
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(5)	13.582	11.395
Flüssige Mittel	(6)	57.647	54.283
		164.254	148.875
Rechnungsabgrenzungsposten	(7)	408	96
		353.384	337.334
PASSIVA
	Konzernanhang	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Eigenkapital
Kapitalanteile der Kommanditisten		30.000	30.000
Kapitalrücklage		28.728	29.638
Gewinnrücklagen		737	120
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung		-7.485	-6.883
Konzern-Bilanzgewinn		43.838	35.430
	(8)	95.818	88.305
Rückstellungen	(9)	35.686	39.790
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	(10)	1.833	0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	(10)	56.604	55.379
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(10)	94.807	83.127
Übrige Verbindlichkeiten	(10)	68.631	70.723
		221.875	209.229
Rechnungsabgrenzungsposten	(11)	5	10
		353.384	337.334

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	Konzernanhang	2022 TEUR	2021 TEUR
Umsatzerlöse	(12)	549.341	566.727
Bestandsveränderung		132.359	-9.759
Aktivierte Eigenleistungen		633	1.789
Gesamtleistung		682.333	558.757
Sonstige betriebliche Erträge	(13)	15.621	12.767
Materialaufwand	(14)	-474.325	-361.911
Personalaufwand	(15)	-159.568	-149.303
Abschreibungen	(16)	-11.773	-12.666
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(17)	-37.756	-42.868
Betriebliches Ergebnis		14.532	4.776
Beteiligungsergebnis	(18)	-283	12.878
Zinsergebnis	(19)	-4.132	-3.777
Finanzergebnis		-4.415	9.101
Ertragsteuern	(20)	-2.619	-2.123
Konzern-Jahresüberschuss		7.498	11.754
Gewinnvortrag		35.430	28.103
Entnahme aus der Kapitalrücklage		910	0
Übertrag auf Darlehenskonten der Gesellschafter		0	-4.427
Konzern-Bilanzgewinn		43.838	35.430

Konzernanhang für 2022

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter HRA 14052 eingetragen.

Zur Wahrung der Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses wurden einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Soweit ein Wahlrecht zwischen einer Angabe im Anhang oder in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung besteht, erfolgt der Ausweis grundsätzlich im Anhang. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Alle Beträge einschließlich der Vorjahreszahlen werden in T€ angegeben.

Konsolidierungskreis

	01.01.2022	Zugang	Abgang	31.12.2022
Vollkonsolidierte Unternehmen	16	2	0	18
davon Inland	15	2	0	17
davon Ausland	1	0	0	1
Nicht konsolidierte Unternehmen	11	0	2	9
davon Inland	8	0	2	6
davon Ausland	3	0	0	3
Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen	4	0	0	4
davon Inland	3	0	0	3
davon Ausland	1	0	0	1
Nicht nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen (§311 Abs. 2 HGB)	15	0	0	15
davon Inland	13	0	0	13
davon Ausland	2	0	0	2

Bezüglich der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wird verwiesen auf den Anteilsbesitz, der als Anlage zum Anhang beigefügt ist, und zusammen mit dem Konzernlagebericht im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Aus den Erstkonsolidierungen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Gesellschaften ohne Geschäftstätigkeit oder mit geringem Geschäftsumfang werden gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze blieben, soweit nachfolgend nicht gesondert erläutert, gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die gesetzliche Gliederung der Bilanz ist bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten um die Posten "Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen" sowie "Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften ("ARGEN")" erweitert.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.

Das Realisations- und Imparitätsprinzip wurde beachtet; Vermögensgegenstände werden höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.

Vom Wahlrecht, selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände zu aktivieren, wird Gebrauch gemacht, da die Voraussetzungen hierfür vorliegen. Diese sind zu Herstellungskosten, im Falle der Fertigstellung vermindert um planmäßige Abschreibungen bilanziert. Dabei werden die handelsrechtlichen Pflichtbestandteile in die Herstellungskosten einbezogen. Die Abschreibungen werden grundsätzlich linear unter Zugrundelegung von Nutzungsdauern von vier bis zehn Jahren ermittelt. Soweit die beizulegenden Werte einzelner selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen 3 und 8 Jahren entsprechend linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben. Dabei werden entgeltlich erworbene EDV-Programme über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden die EDV-Programme mit Anschaffungskosten unter € 250; diese werden sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst. Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Die im Zuge der Kapitalkonsolidierung entstehenden Geschäfts- oder Firmenwerte werden über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten - vermindert um planmäßige lineare bzw. degressive Abschreibungen - angesetzt. Die bei Grund und Boden aktivierten Abbauflächen im Bereich des Kiestagebaus werden anteilig über den Abbau der vorhandenen Kiesvorräte abgeschrieben (Abschreibung für Substanzauszehrung). Die Abschreibungszeiten liegen bei Gebäuden zwischen 25 und 50 Jahren, bei entgeltlich von Dritten erworbenen grundstücksgleichen Rechten (Bergwerkseigentum bzw. Erbbaurecht) zwischen 10 und 15 Jahren bzw. 26 Jahren, bei Anlagen und Maschinen zwischen 5 und 15 Jahren und bei Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 3 und 10 Jahren. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Material-, Fertigungs- und Sondereinzelkosten der Fertigung) sowie angemessene Teile der produktionsbedingten Gemeinkosten. In den Herstellungskosten für selbst erstellte Sachanlagen werden neben den direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Material-, Fertigungs- und Sondereinzelkosten der Fertigung) sowie den angemessenen Teilen der produktionsbedingten Gemeinkosten auch anteilige Verwaltungskosten sowie alle aktivierungsfähigen Fremdkapitalkosten als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Berichtsjahr wurden keine Fremdkapitalzinsen bei Grundstücken und Gebäuden aktiviert.

Zugänge des beweglichen Anlagevermögens werden nach der linearen Methode abgeschrieben.

Für Rüst- und Schalungsteile sind Gruppenwerte gemäß § 240 Abs. 4 HGB gebildet.

Die Betriebs- und Geschäftsausstattung beinhaltet einen Festwert für Rammwerkzeuge gemäß § 240 Abs. 3 HGB, sowie Verbauträger, die im Rahmen der Gruppenbewertung nach § 240 Abs. 4 HGB bewertet werden.

In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Betriebsausgaben erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut € 800 nicht übersteigen.

Bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung von Anlagegegenständen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Soweit der am Bilanzstichtag beizulegende Wert unter den Anschaffungskosten liegt, wird dieser angesetzt. Abschreibungen der Finanzanlagen werden ausschließlich aufgrund voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Von dem Wahlrecht i.S.d. § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB wird nicht Gebrauch gemacht. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Verzinsliche Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert des Bilanzstichtages bewertet. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen

Der Wertansatz der Vorräte entspricht dem Niederstwertprinzip. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden auf Basis fortgeschriebener durchschnittlicher Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Tagespreisen bewertet. Kies- und Sandvorräte sind mit den Herstellungskosten angesetzt, die neben Material-, Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Gemeinkosten sowie die Kosten der Allgemeinen Verwaltung enthalten. Vertriebskosten werden nicht aktiviert.

Der Abraumvorrat beinhaltet die Kosten zur Schaffung eines Abraumvorrats im Rahmen der Erschließung von Kiesvorkommen und ist mit den Herstellungskosten angesetzt. Er wird anteilig über den Abbau der vorhandenen Kiesvorräte in den Folgejahren aufwandswirksam.

Unfertige Bauleistungen werden auf der Basis von nach dem Bautenstand differenzierten Herstellungskosten bewertet, die neben Material-, Fertigungs- und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten und die Kosten der Allgemeinen Verwaltungskosten enthalten. Vertriebskosten werden nicht aktiviert.

Drohende Verluste werden durch Abschläge von den Herstellungskosten bzw. soweit die Verluste die jeweiligen aktivierten Herstellungskosten übersteigen durch Rückstellungen berücksichtigt. Bei der Ermittlung wird die voraussichtliche Entwicklung der Aufträge bis Bauende zugrunde gelegt, wobei als zukünftige Erlöse die voraussichtlichen Abrechnungssummen inklusive genehmigter Nachträge und als zukünftige Kosten geschätzte Vollkosten bis Bauende gemäß der Definition des Rechnungslegungsstandards IDW RS HFA 4 des Instituts der Wirtschaftsprüfer "Zweifelsfragen zum Ansatz und zur Bewertung der Drohverlustrückstellungen" angesetzt werden. Den Bestandsrisiken wird durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen wurden gemäß § 268 Abs. 5 HGB in voller Höhe offen von den Vorräten abgesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und für das allgemeine Kreditrisiko bilanziert.

Rückdeckungsversicherungsansprüche werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bzw. Mitteilungen der Versicherer mit den fortgeführten Anschaffungskosten (Deckungskapital zuzüglich Überschussbeteiligung) zum Bilanzstichtag bewertet.

Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Am 26. Februar 2017 hat der Bundesrat das "Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften" gebilligt. Das Gesetz ist am 16. März 2017 verkündet worden und am 17. März 2017 in Kraft getreten. Im Zuge des Gesetzes wurde § 253 HGB hinsichtlich der Bewertung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen geändert und der Zeitraum, über den der Durchschnittszinssatz für die handelsrechtliche Abzinsung von Pensionsrückstellungen berechnet wird, von sieben auf zehn Jahre verlängert.

Gemäß Art. 75 Abs. 6 EGHGB n.F. ist die Neufassung des § 253 HGB erstmalig im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 anzuwenden. Die Rückstellungen für Pensionen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2022 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt zum 31. Dezember 2022 1,78 % (Vorjahr 1.87 %). Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 0,0 % und Rentensteigerungen von 1,25 % zugrunde gelegt, sowie eine Fluktuation in Höhe von durchschnittlich 0,0 % p. a. unterstellt.

Erfolgswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes werden im Finanzergebnis erfasst.

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre 1,44 % (Vorjahr 1,35 %) ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 99, der zur Ausschüttung gesperrt ist.

Die Verpflichtungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungs- und ähnlichen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Die Bewertung des zweckgebundenen, verpfändeten und insolvenzgesicherten Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Die Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen wurden in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrags, d.h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Bei der Ermittlung der Rückstellungen wurde ein individueller Zeitraum von 18 bis 23 Jahren bis zum Ablauf der Rahmenbetriebspläne und voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 1,0 % p.a. (Vorjahr 1,0 % p.a.) zugrunde gelegt. Der Erfüllungsbetrag wird in Abhängigkeit vom Ausbeutungsfortschritt ratierlich aufgebaut. Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen wurden in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrags, d.h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Der Erfüllungsbetrag wird im Rahmen des Gleichverteilungsverfahrens über die Verteilungsperiode aufwandswirksam angesammelt. Bei der Ermittlung der Rückstellungen wurde ein individueller Zeitraum von 2 bis 23 Jahren (Vorjahr 4 bis 26 Jahren) bis zum Ablauf der Rahmenbetriebspläne und voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 1,0 % p.a. (Vorjahr 1,0 % p.a.) zugrunde gelegt. Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Im Falle einer Verlängerung des Verteilungszeitraums wird die Rückstellung entsprechend ertragswirksam vermindert und im Falle der Verkürzung des Verteilungszeitraums wird die Rückstellung sofort um den noch nicht anteilig angesammelten Betrag aufwandswirksam erhöht.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen wurden in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrags, d.h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Es wurden voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 2,5 % p.a. zugrunde gelegt. Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die übrigen Rückstellungen decken in ausreichendem Maße die ungewissen Verbindlichkeiten und tragen allen erkennbaren Risiken Rechnung. Es wurden voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 2,5 % p.a. zugrunde gelegt. Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Der Ertrag aus der Abzinsung von Rückstellungen wird mit dem Aufwand der Zuführung verrechnet (Nettomethode).

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Fremdwährungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet:

Langfristige Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurs, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Umrechnung der Bilanzposten der ausländischen Abschlüsse (Tochtergesellschaften und Assoziierte Unternehmen) erfolgte zum Devisenkassamittelkurs bzw. historischen Kurs für das übrige Eigenkapital. Alle Aufwendungen und Erträge einschließlich des Jahresergebnisses wurden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zum Jahresdurchschnittskurs werden erfolgsneutral in einem gesonderten Eigenkapitalposten erfasst.

Latente Steuern

Gemäß § 274 HGB wird das international gebräuchliche bilanzorientierte Konzept angewandt, das sich an den Wertunterschieden von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, die aus unterschiedlichen Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz resultieren und zukünftig steuerbe- oder -entlastend wirken, orientiert. Bei der Ermittlung der abzugrenzenden Steuern werden auch quasi-permanente Differenzen und steuerliche Verlustvorträge in Höhe, der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt. Für Zwecke der Bewertung der abzugrenzenden Steuern wird auf den unternehmensindividuellen Steuersatz abgestellt, der voraussichtlich im Zeitpunkt der Umkehrung der zeitlichen Differenz Gültigkeit hat. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. davon-Vermerk ausgewiesen.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein konzerneinheitlicher Steuersatz von 15,75 % für die Gewerbesteuer zugrunde, der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird. Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 450 %.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung für Gesellschaften oder für zugekaufte Kapitalanteile, die vor dem 1. Januar 2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Buchwertmethode durch Aufrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital der Konzernunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss vorgenommen. Die sich bei den vollkonsolidierten Unternehmen hieraus ergebenden passivischen Unterschiedsbeträge sind erfolgsneutral den Gewinnrücklagen des Konzerns zugeordnet, da diese Beträge insbesondere aus Rücklagenbildungen bei den Konzernunternehmen resultieren.

Für Erwerbe nach dem 1. Januar 2010 erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 HGB). Dabei werden die Anschaffungskosten der Anteile an den einbezogenen Tochterunternehmen mit dem jeweils anteiligen Reinvermögen basierend auf den beizulegenden Zeitwerten der übernommenen Vermögenswerte und Schulden dieser Unternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird - falls aktivisch - zutreffend als Geschäfts- oder Firmenwert, - falls passivisch - zutreffend als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen.

Die Auflösung der passivischen Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung erfolgt gemäß § 309 Abs. 2 Nr. 2 HGB.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet.

Konzerninterne Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch konzerninternen Verrechnungspreisen, die regelmäßig den Marktpreisen entsprechen, vorgenommen. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Auf konsolidierungsbedingte temporäre Unterschiede bei der Schuldenkonsolidierung, der Aufwands- und Ertragseliminierung und der Zwischenergebniseliminierung werden latente Steuern gebildet.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Ausgehend von den Anschaffungskosten zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile wird der jeweilige Beteiligungsbuchwert um die Eigenkapitalveränderungen der assoziierten Gesellschaften erhöht oder vermindert, soweit diese auf die Anteile des WOLFF & MÜLLER Konzerns entfallen. Bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die für die Ermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind, wurde auf die Bewertung nach der Equity-Methode verzichtet. Die Gesellschaft nimmt für Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die bisher zu Anschaffungskosten bewertet worden sind, im Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nach der Equity-Methode die "Rückausnahme" nach § 301 Abs. 2 S 5 HGB, d.h. die Nichtanwendung der Vereinfachung nach § 301 Abs. 2 S. 3 oder 4 HGB, in Anspruch. Die Anpassungseffekte aus der (statistischen) Fortschreibung der Unterschiedsbeträge aus der (historischen) Bewertung nach der Equity-Methode zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile sowie die während dieser Zeit erwirtschafteten Ergebnisse abzüglich bereits vereinnahmter Gewinne, wird gegen den Konzern-Ergebnisvortrag erfasst.

Bei der Bewertung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ist die Buchwertmethode zur Anwendung gekommen. Für das assoziierte Unternehmen ERBUD S.A., Warschau, Polen, wird hierbei der nach den IFRS erstellte Konzernabschluss zugrunde gelegt. Eine Anpassung an die deutschen Bewertungsregeln erfolgt nicht.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

(1) bis (3) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt, der als Anlage zum Anhang beigefügt ist.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Eine Aktivierung erfolgt ab dem Zeitpunkt der Erfüllung der Ansatzvoraussetzungen.

Anteile an assoziierten Unternehmen (At Equity bewertete Beteiligungen):

Angabe von ausgewählten Zahlen wesentlicher assoziierter Unternehmen

Anteilige Zahlen ¹⁾	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Vermögenswerte ²⁾	139.187	128.928
davon langfristig	30.551	23.172
Eigenkapital vor Minderheiten	45.939	37.933
Schulden ³⁾	93.248	80.771
davon langfristig	16.817	14.628
Erträge	267.679	221.346
Aufwendungen	266.055	218.748
Jahresergebnis	572	622

¹⁾ Basis IFRS-Konzernabschluss der ERBUD S.A.

²⁾ Einschließlich Ertragsteuern und Rechnungsabgrenzungen

³⁾ Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Ertragsteuern und Rechnungsabgrenzungen

Das anteilige negative Kapital der hkc beträgt zum 31. Dezember 2022 T€ -2.963.

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten mit T€ 550 (Vorjahr: T€ 600) Ausleihungen an assoziierte Unternehmen.

Umlaufvermögen

(4) Vorräte

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Ersatzteile	3.698	1.947
Abraumvorrat	2.738	2.738
Unfertige Bauten, unfertige Leistungen	429.420	299.659
Fertigerzeugnisse	9.933	7.335
- abzüglich erhaltene Anzahlungen	-429.420	-299.659
	16.369	12.020

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2022		31.12.2021
	Gesamt T€	davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr T€	Gesamt T€	davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	60.140	16.263	59.315	14.740
Forderungen gegen Arbeitsgemeinschaften	16.516	823	10.066	827
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	464	0	778	0
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen	2.440	0	2.379	0
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	912	0	512	0
Forderungen gegen Gesellschafter	0	0	1.796	0
Sonstige Vermögensgegenstände	9.766	2.079	7.726	2.542
	90.238	19.165	82.572	18.109

Von den Sonstigen Vermögensgegenständen entstehen rechtlich nach dem Bilanzstichtag T€ 1.432 (Vorjahr T€ 1.795). Enthalten sind Rückkaufswerte von Lebensversicherungen und im Folgejahr abziehbare Vorsteuerbeträge.

(6) Flüssige Mittel

Die Flüssigen Mittel beinhalten Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.

(7) Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Beträge für vorausbezahlte Lizenzen.

(8) Eigenkapital

Die Kapitalanteile entsprechen dem bei der Muttergesellschaft ausgewiesenen Bilanzposten.

Die Kapitalrücklage entwickelte sich wie folgt:

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Stand 1.1.	29.638	29.638
Entnahme aus Rücklage	-910	0
Stand 31.12.	28.728	29.638

Die Gewinnrücklagen beinhalten einen passivischen Unterschiedsbetrag.

Die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung beinhaltet die im Rahmen der modifizierten Stichtagsmethode erfolgsneutral ausgewiesenen Umrechnungsdifferenzen am assoziierten Unternehmen ERBUD S.A.

(9) Rückstellungen

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Rückstellungen für Pensionen	3.471	3.651
Steuerrückstellungen	1.562	1.693
Sonstige Rückstellungen	30.653	34.446
	35.686	39.790

Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 4.310 (i.V. T€ 4.586). Diese wurden mit Deckungsvermögen in Höhe von T€ 839 (i.V. T€ 935) gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Als Deckungsvermögen wurden verpfändete Rückdeckungsversicherungen als zweckexklusive verpfändete und insolvenzgeschützte Vereinbarungen klassifiziert.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Gewährleistungsverpflichtungen (33 %), Personalaufwendungen (47 %), Prozessrisiken und Schadensersatzverpflichtungen (10 %), sowie Rekultivierungsverpflichtungen (3 %) gebildet.

(10) Verbindlichkeitenspiegel

	31.12.2022
	gesamt T€	< 1 Jahr T€	>1 Jahr T€	davon über 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	56.604	9.673	46.931	18.136
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	20.897	20.897	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	94.807	81.970	12.837	0
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften	8.347	8.347	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	891	891	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	17.993	17.969	24	9
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	67	67	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.833	1.833	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	20.436	20.424	12	7
(davon aus Steuern)	(17.176)	(17.176)	(0)	(0)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(808)	(808)	(0)	(0)
	221.875	162.071	59.804	18.152

	31.12.2021
	gesamt T€	< 1 Jahr T€	>1 Jahr T€	davon über 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	55.379	6.647	48.732	20.336
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	36.699	36.699	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	83.127	70.234	12.893	0
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften	15.515	15.515	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	376	376	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	168	138	30	6
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	70	70	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	17.895	17.892	3	2
(davon aus Steuern)	(14.438)	(14.438)	(0)	(0)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(750)	(750)	(0)	(0)
	209.229	147.571	61.658	20.344

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 53.761 (Vorjahr: T€ 55.379) durch Grundschulden gesichert.

(11) Passive latente Steuern

Der in der Bilanz saldiert und gesondert ausgewiesene Posten "Passive latente Steuern" beruht auf folgenden temporären Differenzen:

	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
	Differenz Handels- vs. Steuerbilanz T€	Differenz Handels- vs. Steuerbilanz T€	Aktive latente Steuern T€	Aktive latente Steuern T€	Passive latente Steuern T€	Passive latente Steuern T€
Bilanzposten
Immaterielle Vermögensgegenstände	1.241	415	0	61	195	126
Sachanlagevermögen	24.362	24.574	24	98	3.984	4.058
Finanzanlagen		776	1.046	216	317	322
Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände	0	-2.436	0	384	0	0
Pensionsrückstellungen	-1.931	-1.799	308	287	0	0
Sonstige Rückstellungen	-557	-2.023	167	403	0	2
			1.545	1.449	4.496	4.508
Gewerbesteuer			2.951	3.059	0	0
			2.951	3.059	0	0
Latente Steuern gesamt			4.496	4.508	4.496	4.508
Aktivüberhang			0	0	0	0

	2022			2021
Steuerliche Verlustvorträge	Verlustvorträge gesamt T€	Im 5-Jahres-Zeitraum voraussichtlich nutzbar		Verlustvorträge gesamt T€	Im 5-Jahres-Zeitraum voraussichtlich nutzbar
Körperschaftsteuer	1.652	0	0	1.652	0	0
Gewerbesteuer	68.668	27.450	5.727	69.083	19.425	3.059
Verlustvorträge Gesamt	70.320	27.450	5.727	70.735	19.425	3.059

Die ermittelten aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen aus abweichenden Wertansätzen von Beteiligungen, Grundstücken und Bauten, der Pensionsrückstellungen, anderen langfristigen Rückstellungen (Sonstige Rückstellungen) und steuerlichen Ansatzverboten (selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens) bzw. steuerlichen Verlustvorträgen.

Haftungsverhältnisse

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB bestehen aus folgenden Sachverhalten:

In der Bauindustrie ist die Ausstellung von verschiedenen Bürgschaften zur Absicherung der bauvertraglichen Verpflichtungen üblich und notwendig. Diese Bürgschaften werden üblicherweise von Banken bzw. Kreditversicherungsunternehmen (= Bürgen) ausgestellt und umfassen im Wesentlichen Angebots-, Vertragserfüllungs-, Vorauszahlungs- und Gewährleistungsbürgschaften. Im Fall der Bürgschaftsziehung bestehen vertragliche Regressansprüche der Bürgen gegenüber dem Konzern. Ein Risiko einer Bürgschaftsinanspruchnahme besteht nur dann, wenn den zugrunde liegenden vertraglichen Verpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachgekommen wird. Verpflichtungen bzw. wahrscheinliche Risiken aus solchen Bürgschaften sind in der Bilanz als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigt.

Es wurden Höchstbetragsbürgschaften für nahestehende Unternehmen gegenüber finanzierenden Kreditinstituten in Höhe von € 8,0 Mio. abgegeben. Die Beträge geben jeweils den maximalen Haftungsrahmen an. Zum Bilanzstichtag valutieren die zugrundeliegenden Verbindlichkeiten ausweislich der Jahresabschlüsse der nahestehenden Unternehmen mit T€ 7.076. Mit einer Inanspruchnahme aus der Verpflichtung rechnet die Gesellschaft nicht, da die nahestehenden Unternehmen ihren Verpflichtungen fristgemäß nachkommen.

Die gesamtschuldnerische Haftung aufgrund Patronatserklärung besteht gegenüber einem finanzierenden Kreditinstitut aus einem ARGE-Projekt eines Tochterunternehmens. Die Gesellschaft hat sich verpflichtet, das Tochterunternehmen während des Bestehens von Verbindlichkeiten aus dem Kreditvertrag so zu leiten und finanziell auszustatten, dass das Tochterunternehmen stets in der Lage ist, allen ihren Verbindlichkeiten als Kreditnehmerin im Rahmen ihrer Gesellschafterstellung in der ARGE fristgemäß nachzukommen und zurückgezahlte Beträge endgültig beim finanzierenden Kreditinstitut verbleiben. Da die ARGE ihren Verpflichtungen aus dem Kreditvertrag nachkommt, ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen. Die Inanspruchnahme des diesem Haftungsverhältnis zugrunde liegenden Rahmens beträgt am Bilanzstichtag T€ 12.329.

Im Übrigen haftet der Konzern gesamtschuldnerisch für alle Arbeitsgemeinschaften, an denen er beteiligt ist. Ein Risiko aus der Inanspruchnahme wird gegenwärtig aus diesen Verpflichtungen nicht gesehen, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch diese Gesellschaften voraussichtlich erfüllt werden können.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von EUR 35,8 Mio. (Vorjahr: EUR 34,0 Mio.) bestehen aus Miet- und Leasingverpflichtungen, die teilweise bis zum 31. Dezember 2029 vom Konzern zu tragen sind. Leasingverpflichtungen werden in der Regel aufgrund besserer Finanzierungskonditionen und zur Bilanzverkürzung im Rahmen der Verbesserung der Bilanzstruktur eingesetzt

Konzern	2022 T€	2023 T€	2024 T€	2025 T€
Mietverpflichtungen		2.111	713	678
Leasingverpflichtungen		11.093	8.117	5.335
Gesamt zum 31.12.2022		13.204	8.830	6.013
Mietverpflichtungen	1.935	1.313	1.002	988
Leasingverpflichtungen	10.038	7.395	4.939	2.891
Gesamt zum 31.12.2021	11.973	8.708	5.941	3.879

Konzern	2026 T€	2027 T€	ab 2028 T€	Gesamt T€
Mietverpflichtungen	519	382	478	4.881
Leasingverpflichtungen	3.188	2.331	793	30.857
Gesamt zum 31.12.2022	3.707	2.713	1.271	35.738
Mietverpflichtungen	844	125	219	6.426
Leasingverpflichtungen	1.601	104	1.161	28.129
Gesamt zum 31.12.2021	2.445	229	1.380	34.555

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

(12) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten abgerechnete Bauleistungen und fertige nicht abgerechnete Bauleistungen in eigener Regie, Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften und Ergebnisanteile von Arbeitsgemeinschaften.

	2022		2021
	Mio EUR	%	Mio EUR	%
Umsatzerlöse
- nach Sparten
Hoch- und Industriebau	186,8	34,0	311,2	54,9
Tief- und Straßenbau/PST/GKT	246,1	44,8	170,1	30,0
Government Services	54,8	10,0	39,4	7,0
Baustoffe/Rohstoffe	22,9	4,2	20,3	3,6
Ingenieurbau	32,8	6,0	14,3	2,5
Dienstleistungen/Holding	5,9	1,1	11,4	2,0
	549,3	100,1	566,7	100,0
- nach Regionen
Inland	549,3	100,0	566,7	100,0
	549,3	100,0	566,7	100,0

Wegen der langfristigen Auftragsfertigung geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Geschäftsjahr erbrachten Leistung (einschließlich der anteiligen Leistungen im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften) wieder. Daher haben wir ergänzend die gesamte Leistung des Konzerns dargestellt, die auch die anteiligen Leistungen im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften umfasst. Die einzelnen Geschäftsfelder haben zur gesamten Leistung wie folgt beigetragen:

	2022		2021
	Mio EUR	%	Mio EUR	%
Leistung
- Geschäftsfeld Bau
Hoch- und Industriebau	381,9	39,5	312,2	36,5
Tief- und Straßenbau/PST/GKT	237,9	24,6	200,0	23,5
Government Services	50,6	5,2	60,7	7,1
Ingenieurbau	32,1	3,3	36,6	4,3
Holding	2,3	0,2	2,4	0,3
Kernbeteiligung Erbud SA	219,5	22,7	207,8	24,3
	924,3	95,5	819,7	96,0
- Geschäftsfeld Baustoffe / Rohstoffe
Baustoffe/Rohstoffe	30,6	3,2	25,8	3,0
- Geschäftsfeld Dienstleistungen
Immobilien	12,6	1,3	9,6	1,1
	967,5	100,0	855,1	100,1
- nach Regionen
Inland	748,0	77,3	647,3	75,7
Ausland	219,5	22,7	207,8	24,3
	967,5	100,0	855,1	100,0

In Arbeitsgemeinschaften mit anderen Bauunternehmen wurden 11,5 % (Vorjahr: 11,9 %) der Bauleistung erbracht.

(13) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde und einmalige Erträge in Höhe von T€ 10.708 (Vorjahr: T€ 6.550). Sie betreffen Buchgewinne aus Anlagenverkäufen T€ 1.479 (Vorjahr: T€ 1.742), Auflösung von Rückstellungen T€ 3.365 (Vorjahr: T€ 3.292), Auflösung von Einzelwertberichtigungen T€ 1.345 (Vorjahr: T€ 771), Ausbuchung von Verbindlichkeiten T€ 2.370 (Vorjahr: T€ 41), sowie Sonstige T€ 2.149 (Vorjahr: T€ 701).

(14) Materialaufwand

	2022 T€	2021 T€
Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	137.951	104.706
Aufwendungen für bezogene Leistungen	336.374	257.205
	474.325	361.911

(15) Personalaufwand

	2022 T€	2021 T€
Löhne und Gehälter	133.371	124.937
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	26.197	24.366
(davon für Altersversorgung)	(1.484)	(961)
	159.568	149.303

(16) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen

	2022 T€	2021 T€
Immaterielle Vermögensgegenstände	1.554	3.121
Grundstücke und Bauten	4.199	3.971
Technische Anlagen und Maschinen	3.505	3.523
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.515	2.051
	11.773	12.666

In den Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände sind T€ 0 (Vorjahr T€ 1.571 außerordentliche Abschreibungen enthalten.

(17) Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2022 T€	2021 T€
Sonstige Personalaufwendungen	2.276	1.874
Verwaltungsaufwendungen	27.359	25.629
Vertriebsaufwendungen	6.048	5.127
Übrige Aufwendungen	1.216	7.742
Einmalige und periodenfremde Aufwendungen	857	2.496
	37.756	42.868

In den einmaligen und periodenfremden Aufwendungen sind im Wesentlichen Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen auf sonstige Forderungen enthalten. Die übrigen Aufwendungen enthalten "sonstige Steuern" in Höhe von T€ 67 (im Vorjahr: T€ 85).

(18) Beteiligungsergebnis

	2022 T€	2021 T€
Erträge aus Beteiligungen	41	9
(davon aus verbundenen Unternehmen)	(0)	(0)
Erträge aus assoziierten Unternehmen	1.341	24.565
Abschreibungen auf Finanzanlagen	-1.665	-11.696
	-283	12.878

Die Erträge aus assoziierten Unternehmen sind vor Kürzung um Ertragsteuern ausgewiesen.

In den Erträgen aus assoziierten Unternehmen sind im Vorjahr außerordentliche Erträge aus den Börsengang der Tochter Onde SA der Erbud SA in Höhe von T€ 23.146 enthalten.

(19) Zinsergebnis

	2022 T€	2021 T€
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	17	18
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	494	866
(davon aus verbundenen Unternehmen)	(41)	(50)
(davon aus der Abzinsung von Rückstellungen)	(0)	(0)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-4.643	-4.661
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen)	(-130)	(-250)
	-4.132	-3.777

(20) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

	2022 T€	2021 T€
laufender Steueraufwand	2.855	2.202
Steuern Vorjahre	0	0
latente Steuern	-236	-79
	2.619	2.123

Der theoretische Steuersatz beträgt 15,75 % und beinhaltet die Gewerbesteuer.

Sonstige Angaben

Geschäftsführung der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG

Die Geschäftsführung erfolgt durch die Geschäftsführung der vertretungsberechtigten persönlich haftenden Gesellschafterin, der WOLFF & MÜLLER Holding Verwaltungs GmbH mit Sitz in Stuttgart (geführt beim Amtsgericht Stuttgart unter HRB 24712). Deren Gezeichnetes Kapital beträgt T€ 25.

Geschäftsführer

•	Herr Dr. Roland Bosch, Königstein im Taunus, Ressort (Compliance, Finanz- und Rechnungswesen, Einkauf, Datenschutz, IT)
•	Herr Dr. Albert Dürr, Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter, Ressort (Marketing, Unternehmensentwicklung, HSE, M&A, Qualitätsmanagement, Revision, Nachhaltigkeit, Versicherungen)
•	Herr Oliver Wilm, Ludwigsburg, Ressort (Logistik, Vertrieb, Personal)

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Die Angabe nach § 285 Nr. 9a HGB unterbleibt mit Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB.

Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder der Geschäftsführung der verschmolzenen Gottlob Müller Beteiligungs-GmbH und ihrer Hinterbliebenen betrugen 2022 T€ 309 (Vorjahr: T€ 248). Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG sowie der verschmolzenen Gottlob Müller Beteiligungs-GmbH bestehen Pensionsrückstellungen von T€ 4.000 (Vorjahr: T€ 4.239).

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr durchschnittlich bzw. zum Bilanzstichtag waren beschäftigt (ohne Auszubildende und Praktikanten):

Konzern	2022	2021	31.12.2022	31.12.2021
Angestellte	1.125	1.075	1.154	1.084
Gewerbliche Arbeitnehmer	882	875	891	852
	2.007	1.950	2.045	1.936

Vergütungen für den Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2022 sind Honorare des Abschlussprüfers, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) in Höhe von T€ 506 als Aufwand erfasst worden. Die Honorare betreffen mit T€ 600 (davon T€ 146 für das Vorjahr) die Abschlussprüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG sowie aller von PwC geprüften Tochtergesellschaften im Inland, sonstige gesetzliche geforderte andere Bestätigungsleistungen in Höhe von T€ 7, sonstige freiwillige andere Bestätigungsleistungen in Höhe von T€ 5 sowie freiwillige sonstige Leistungen in Höhe von T€ 0.

Angaben zur Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds ist definiert als Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, die innerhalb von drei Monaten fällig sind und Kontokorrentverbindlichkeiten. Er entspricht dem Bilanzposten "Flüssige Mittel" abzüglich Kontokorrentverbindlichkeiten und Geldmarktdarlehen.

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Flüssige Mittel	57.647	54.283
Kontokorrentverbindlichkeiten	-1.792	0
Finanzmittelfonds	55.855	54.283

Angaben zu Finanzinstrumenten

Am 29. September 2014 wurde ein Zinsswapgeschäft über T€ 21.300 mit einer Laufzeit vom 1. Oktober 2014 bis 30. September 2034 zwecks Absicherung von Zinsänderungsrisiken eines langfristigen Darlehens (T€ 21.300) abgeschlossen. Die Bezugsbeträge des Swaps nehmen kontinuierlich - entsprechend der Tilgung des Darlehens - auf T€ 340 bis September 2034 ab. Der Zeitwert des Swaps beträgt T€ -1.287. Der Swap bildet mit dem abgesicherten Darlehensvertrag eine Bewertungseinheit, die nach der Einfrierungsmethode abgebildet wird. Aus diesem Grunde wird keine Drohverlustrückstellung bilanziert.

Konzernabschluss

Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen des WOLFF & MÜLLER-Konzerns und erstellt den Konzernabschluss nach HGB für den größten und für den kleinsten Kreis von Unternehmen. Dieser wird im Unternehmensregister elektronisch offengelegt.

Anwendung von § 291 Abs. 1 HGB

Die WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Stuttgart, hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 291 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht und auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts verzichtet.

Die WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG, Stuttgart, hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 291 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht und auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts verzichtet.

Die WOLFF & MÜLLER Government Services GmbH & Co. KG, Stuttgart, hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 291 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht und auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts verzichtet.

Anwendung von § 264b HGB

Für folgende Gesellschaften wird von § 264b HGB Gebrauch gemacht:

•	WOLFF & MÜLLER Baubeteiligungen GmbH & Co. KG, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Government Services GmbH & Co. KG, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Holzwerke GmbH & Co. KG, Denkendorf
•	WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Stuttgart

Anwendung von § 264 Abs. 3 HGB

Für folgende Gesellschaften wird von § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht

•	WOLFF & MÜLLER Dienstleistungen GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Holzwerke Beteiligungs GmbH, Denkendorf
•	WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Quarzsande GmbH, Stuttgart
•	GKT Spezialtiefbau GmbH, Pinneberg
•	PST Spezialtiefbau Süd GmbH, Stuttgart
•	WOLFF & MÜLLER Infrastruktur-Holding GmbH, Stuttgart

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG zum 31. Dezember 2022 schließt ab mit einem Jahresfehlbetrag von

T€ -910

Gemäß Gesellschafterbeschluss vom 30. März 2023 wird der Jahresfehlbetrag durch die Entnahme aus der gesamthänderischen Rücklage ausgeglichen.

Stuttgart, den 14. April 2023

Die Geschäftsführung

Dr. Roland Bosch

Dr. Albert Dürr

Oliver Wilm

Entwicklung der Posten des Konzernanlagevermögens

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 T€	Zugang T€	Abgang T€	Änderung Konsolidierungskreis T€	Umbuchung T€	31.12.2022 T€
Immaterielle Vermögensgegenstände
selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	3.618	634	1.410	0	0	2.842
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	13.060	103	454	0	0	12.709
Firmenwert	0	0	0	756	0	756
	16.678	737	1.864	756	0	16.307
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	161.964	1.369	5.790	1.495	0	159.038
Technische Anlagen und Maschinen	64.736	2.223	4.955	4.319	33	66.356
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	30.488	3.042	1.288	621	0	32.863
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	254	2.004	0	0	-33	2.225
	257.442	8.638	12.033	6.435	0	260.482
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	5.045	4.840	0	-75	0	9.810
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.050	0	0	0	0	2.050
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	48.138	313	1.945	0	-602	45.904
Sonstige Beteiligungen	4.897	249	0	0	0	5.146
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.050	1.650	475	0	0	4.225
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	0	0	0	0
Sonstige Ausleihungen des Anlagevermögens	1.401	0	374	0	0	1.027
	64.581	7.052	2.794	-75	-602	68.162
	338.701	16.427	16.691	7.116	-602	344.951

	kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 T€	Zugang T€	Abgang T€	Änderung Konsolidierungskreis T€	Zuschreibung T€	31.12.2022 T€
Immaterielle Vermögensgegenstände
selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	2.818	305	1.410	0	-112	1.601
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	6.973	1.098	454	0	0	7.617
Firmenwert	0	151	0	0	0	151
	9.791	1.554	1.864	0	-112	9.369
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	51.454	4.199	4.391	167	0	51.429
Technische Anlagen und Maschinen	53.793	3.505	4.425	4.281	0	57.154
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.032	2.515	1.239	422	0	22.730
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0	0
	126.279	10.219	10.055	4.870	0	131.313
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	2.345	491	0	0	0	2.836
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.050	0	0	0	0	2.050
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	4.114	0	386	0	0	3.728
Sonstige Beteiligungen	3.259	249	0	0	0	3.508
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.500	925	0	0	0	3.425
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	0	0	0	0
Sonstige Ausleihungen des Anlagevermögens	0	0	0	0	0	0
	14.268	1.665	386	0	0	15.547
	150.338	13.438	12.305	4.870	-112	156.229

	Buchwert
	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
Immaterielle Vermögensgegenstände
selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	1.241	800
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.092	6.087
Firmenwert	605	0
	6.938	6.887
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	107.609	110.510
Technische Anlagen und Maschinen	9.202	10.943
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.133	9.456
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.225	254
	129.169	131.163
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	6.974	2.700
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0	0
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	42.176	44.024
Sonstige Beteiligungen	1.638	1.638
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	800	550
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0
Sonstige Ausleihungen des Anlagevermögens	1.027	1.401
	52.615	50.313
	188.722	188.363

Konzerneigenkapitalspiegel

	Konzerneigenkapital
	Kapitalanteile			Rücklagen
	Persönlich haftender Gesellschafter T€	Kommanditisten T€	Summe T€	Kapitalrücklage T€	Gewinnrücklagen T€	Summe T€
Stand 31.12.2020	0	30.000	30.000	29.638	120	29.758
Konzernjahresüberschuss
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital
Stand 31.12.2021	0	30.000	30.000	29.638	120	29.758
Konzernjahresüberschuss
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung
Änderung Konsolidierungskreis					617	617
Entnahme aus der Kapitalrücklage				-910		-910
Stand 31.12.2022	0	30.000	30.000	28.728	737	29.465

	Konzerneigenkapital
	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung T€	Konzernbilanzgewinn T€	Summe T€
Stand 31.12.2020	-6.043	28.103	81.818
Konzernjahresüberschuss		11.754	11.754
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung	-840		-840
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-4.427	-4.427
Stand 31.12.2021	-6.883	35.430	88.305
Konzernjahresüberschuss		7.498	7.498
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung	-602		-602
Änderung Konsolidierungskreis			617
Entnahme aus der Kapitalrücklage		910	0
Stand 31.12.2022	-7.485	43.838	95.818

Konzernkapitalflussrechnung für 2022

	2022 T€	2021 T€
Konzernjahresüberschuss	7.498	11.754
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	13.438	24.363
Erhöhung (+)/Verminderung (-) der langfristigen Rückstellungen	-425	1.003
Erhöhung (+)/Verminderung (-) der kurzfristigen Rückstellungen	-3.378	281
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-)	2.105	41
Veränderung der Vorräte	-4.196	-1.934
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-7.252	-1.077
Veränderung der erhaltenen Anzahlungen	-15.802	9.244
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.098	-3.302
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Arbeitsgemeinschaften	-7.168	6.474
Veränderung anderer Passiva	19.984	335
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.385	-1.664
Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge (-)	2.558	2.590
Ergebnis assoziierter Unternehmen	-1.341	-24.371
Ertragsteueraufwand (+)/-ertrag (-)	2.619	2.123
Ertragsteuerzahlungen	-3.186	-2.895
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	12.167	22.965
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-737	-1.254
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	3.363	3.573
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-8.638	-13.128
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	2.408	8.004
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-6.739	-5.192
Cashflow aus der Investitionstätigheit	-10.343	-7.997
Entnahmen Darlehenskonten der Gesellschafter für Steuerzahlungen	-1.285	-7.995
Saldo Sonstiger Einlagen/Entnahmen Darlehenskonten der Gesellschafter	4.937	-8.185
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	5.027	7.900
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-6.956	-6.670
Gezahlte Zinsen	-2.451	-2.321
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-728	-17.271
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	1.096	-2.303
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	475	-771
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	54.283	57.357
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	55.854	54.283

Anteilsbesitz zum 31. Dezember 2022

1. Konsolidierungskreis
Name und Sitz der Gesellschaft	Konsolidierungsstatus ¹⁾	Anteil am Kapital %
a) Inland
WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, Stuttgart, Muttergesellschaft		-
WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau Beteiligungs GmbH, Stuttgart	N	100,0
WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau Beteiligungs GmbH, Stuttgart	N	100,0
PST Spezialtiefbau Süd GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Infrastruktur-Holding GmbH, Stuttgart		100,0
GKT Spezialtiefbau GmbH, Pinneberg		100,0
WOLFF & MÜLLER Government Services GmbH & Co. KG, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Government Services Beteiligungs GmbH, Stuttgart	N	100,0
WOLFF & MÜLLER Immobilien-Service GmbH, Stuttgart		100,0
Wolff & Müller-RKK Beteiligungs GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Dienstleistungen GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Wohnbau GmbH i. L., Stuttgart	N	100,0
W & M Vermögensverwaltung GmbH, Stuttgart	N	100,0
Wolff & Müller Holzwerke Beteiligungs-GmbH, Denkendorf		100,0
WOLFF & MÜLLER Holzwerke GmbH & Co. KG, Denkendorf		100,0
WOLFF & MÜLLER Quarzsande GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER EINKAUFSPARTNER GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Baubeteiligungen GmbH & Co. KG, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER Personalentwicklung GmbH, Stuttgart		100,0
WOLFF & MÜLLER MORGENbau GmbH, Stuttgart (früher WOLFF & MÜLLER Digital	N	100,0
Construction Solutions GmbH, Stuttgart)
b) Ausland
WOLFF & MÜLLER Minerals GmbH, Wien / Österreich		100
WOLFF & MÜLLER Government Services Italia Srl., Mailand/Italien	N	100
WOLFF & MÜLLER Government Services Belgique SPRL, Brüssel/Belgien	N	100
WOLFF & MÜLLER Government Services Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen	N	100

^{1) Die mit "N" gekennzeichneten Gesellschaften wurden
wegen untergeordneter Bedeutung gemäß § 296
Abs. 2 HGB nicht in die Konsolidierung
einbezogen.}

2. Assoziierte Unternehmen

Name und Sitz der Gesellschaft	Konsolidierungsstatus ¹⁾	Anteil am Kapital %
a) Inland
AH Aktivhaus GmbH, Stuttgart	N	44,7
AMO Asphalt-Mischwerke Verwaltungs-GmbH, Aalen	N	12,7
AMO Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG, Aalen	N	12,7
Asphaltmischwerke Staufen Verwaltungs-GmbH, Schwäbisch Gmünd	N	24,9
B+S Bauwerkserhaltung GmbH, Bietigheim		50,0
Bitumen-Mischwerk Mühlhausen GmbH, Villingen-Schwenningen	N	24,9
eb2 Holding GmbH, Ludwigsburg	N	49,0
eb2 Ingenieurgesellschaft mbH, Ludwigburg	N	100,0
eb2 concepts GmbH, Berlin	N	66,7
FireLab GmbH, Köln	N	33,33
TEBE - Versorgungstechnik GmbH, Berlin	N	60,0
hkc GmbH, Rostock - in Insolvenz		49,0
Makadamwerk Schwaben Geschäftsführungs-GmbH, Stuttgart	N	24,9
Makadamwerk Schwaben GmbH & Co. KG, Stuttgart	N	24,9
SILEX NORMKIES Beteiligungs-GmbH, Stuttgart	N	50,0
WISA GmbH, Memmingen		33,3
b) Ausland
ERBUD S.A., Warschau / Polen ( ^* ohne Berücksichtigung eigener Aktien)		^* 32,3
WOLFF & MÜLLER Minerals Bulgaria OOD, Sofia / Bulgarien	N	50,0
JV WMER MATOC POLAND Sp. z o.o., Warschau	N	50,0

^{1) Die mit "N" gekennzeichneten Gesellschaften wurden
wegen untergeordneter Bedeutung in Bezug auf Bilanzsumme,
Umsatz und Srgebnis gemäß § 311 Abs. 2 HGB
nicht at equity bilanziert.}

3. Beteiligungen

Name und Sitz der Gesellschaft	Ergebnis des letzten Geschäftsjahres TEUR	Eigenkapital TEUR	Anteil am Kapital %
KSN Kies- und Sandwerke Neubleesern GmbH & Co. KG, Neubleesern ²⁾	12,9	-103,3	39,0
Fischer Stahlbau GmbH, Offenbach am Main	-2.806,0	-5.116,9	24,9

^{2) laut Jahresabschluss 2022}

4. Arbeitsgemeinschaften

Name der Gesellschaft	Anteil %
a) Innland
ARGE Kernen Beinsteiner Straße	50,0
ARGE Künzelsau Taläckerallee	50,0
ARGE Wohnanlage Kriftel	50,0
ARGE Flüchlingswohnen Potsdam Wieselkiez	50,0
ARGE W&M Campus 1. BA	42,0
ARGE Liliencarrré Wiesbaden	50,0
ARGE Neubau SothA Bochum	60,0
ARGE Ernst-Mach-Gymnasium	50,0
ARGE QH Spring	50,0
ARGE upbeat	50,0
ARGE Haus Postplatz Los 1	50,0
ARGE Mary Ann Apartments Dresden	50,0
ARGE Annenhöfe Dresden Los 1	50,0
ARGE NB JVA Zwickau - Rohbau	50,0
ARGE Museum Reinhard Ernst, Wiesbaden	50,0
ARGE Mainz-Hechtsheim	50,0
ARGE Brita CT1, Taunusstein	50,0
ARGE Arcus Sportklinik Pforzheim	50,0
ARGE Tiefgarage Postquadrat Mannheim	50,0
ARGE Hotelanlage Postquadrat Mannheim	50,0
ARGE SEW Facility Management	75,0
ARGE BASF Ambulanzgebäude	50,0
ARGE iWerkx, Karlsruhe	50,0
ARGE SEW GBG Halle Nord	95,0
ARGE SEW GGW Erweiterung	80,0
ARGE Wohnanlage Prießnitzweg	50,0
ARGE Wehlender Straße 4.BA	50,0
ARGE Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße	50,0
ARGE CM2-BA3, Reichenhainer Straße	33,4
ARGE Canalettostraße, Dresden	50,0
ARGE Gleisschleife Leutewitz	50,0
ARGE Steinbacher Straße Dresden	50,0
ARGE A4, Dreieck Dresden West	50,0
ARGE Trasse Gablenz, Chemnitz	50,0
ARGE B 170 Los 8.2	50,0
ARGE Straßenbau Rosa-Luxemburg-Straße	50,0
ARGE Straßenbau Rosa-Luxemburg-Straße	50,0
ARGE Betriebshof Trachenberge Ausbau 2020	50,0
ARGE BAB A4 Dreieck Dresden Nord	50,0
ARGE Umbau Altmarkt Dresden Los 1	33,3
ARGE B 170 Los 8,3	50,0
ARGE Wohngebiet Burkhardswalde	50,0
ARGE B 170 FBE Innsbrucker Straße	50,0
ARGE Hansastraße Dresden	50,0
ARGE BMW Leipzig Tiefbau XEV Radar Außenanlagen	50,0
ARGE Opernplatz Frankfurt	50,0
ARGE Middle School + Elementary School Wiesbaden	50,0
ARGE Elementary School, Grafenwöhr	50,0
ARGE Elementary School, Stuttgart	50,0
ARGE NETCOM Landstuhl /JVPGWM	50,0
ARGE High School Kaiserslautern-Vogelweh	33,0
ARGE Neubau KLES	33,0
b) Ausland
JV WMV BRUSSELS AMERICAN SCHOOL, Brüssel/Belgien	50,0
CONSORZIO WMC, Campologno Maggiore (VE)/Italien	50,0

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, Stuttgart

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, Stuttgart, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, den 14. April 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andrea Ehrenmann, Wirtschaftsprüferin

ppa. Bernd Adamaszek, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31.12.2022 wurde am 1.8.2023 gebilligt.