First Climate Markets AG

Bad Vilbel

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der First Climate Markets AG

1. Inhaltsverzeichnis

2. Grundlagen des Unternehmens

2.1. Unternehmensstruktur

2.2. Geschäftsmodell

Handelsprodukte

CO ₂ -Zertifikate:

Grünstrom-Zertifikate:

Absatzmärkte

2.3. Forschung und Entwicklung

5 3. Wirtschaftsbericht

3.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Branchenentwicklung

3.2. Geschäftsverlauf

3.3. Lage der Gesellschaft

Ertragslage

Vermögenslage

Finanzlage

3.4. Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nicht-Finanzielle Leistungsindikatoren

Personal

Finanzielle Leistungsindikatoren

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1. Prognosebericht

Weltwirtschaft (ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2023)

Ausblick der First Climate Markets AG

4.2. Chancenbericht

4.3. Risikobericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Risiken der Pandemie

Unternehmensspezifische Risiken

Beschaffungsrisiken

Sonstige, aus der operativen Geschäftstätigkeit der First Climate Markets AG resultierende Risiken:

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

5. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

2. Grundlagen des Unternehmens

2.1. Unternehmensstruktur

Die First Climate Markets AG mit Sitz in Bad Vilbel, Deutschland, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der First Climate AG. Demzufolge gehört die Gesellschaft zum Konzernverbund First Climate.

2.2. Geschäftsmodell

Die First Climate Markets AG ist ein ganzheitlicher Klimaneutralitätsdienstleister. Das Kerngeschäft sind der An- und Verkauf von CO ₂ -Minderungszertifikaten sowie der An- und Verkauf von Grünstromzertifikaten. Darüber hinaus bietet die First Climate Markets AG Beratungsleistungen zur Dekarbonisierung von Unternehmen - von der CO ₂ -Berechnung über die Ermittlung von wissenschaftsbasierten Klimazielen bis hin zur Unterstützung im Bereich Berichtswesen - an.

Handelsprodukte

CO ₂ -Zertifikate:

• Verified Emission Reductions (VER) nach dem Gold Standard

• Verified Emission Reductions (VER) nach dem Verified Carbon Standard (VCS)

• Certified Emission Reductions (CER) nach dem Gold Standard

• Certified Emission Reductions (CER) nach Verified Carbon Standard (VCS)

• CO ₂ -Zertifikate mit TÜV-Zertifizierung (Ökogas)

Grünstrom-Zertifikate:

• Europäische Herkunftsnachweise (GOs)

• Nordamerikanische Herkunftsnachweise (US RECs und Green-e)

• Herkunftsnachweise nach dem internationalen Standard von REC International (I-REC)

• Nationale Herkunftsnachweise (UK REGOs, Polish GOs, Australian LGCs etc.)

• Grünstromzertifikate mit TÜV-Zertifizierung (Naturstrom Basis, Naturstrom Wasser&Wald, Naturstrom Kind&Zukunft, Naturstrom ReInvest lokal)

• Qualitätslabel (OK Power, TÜV Süd EE)

• Grünstromzertifikate mit dem ökologischen Zusatzlabel EKOenergy

Absatzmärkte

Hauptabsatzmarkt ist der DACH-Raum. Des Weiteren agiert die Gesellschaft in Europa mit einem Schwerpunkt in Skandinavien und UK. Globale Absatzmärkte sind insbesondere USA, Mexiko und Südostasien. Die Gesellschaft ist hauptsächlich im B2B und B2B2B tätig.

2.3. Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft betreibt keine eigene Forschung und Entwicklung.

3. Wirtschaftsbericht

3.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im Jahr 2022 insgesamt um 1,8 % gegenüber dem Jahr 2021. Dabei verlief die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich: Einige Dienstleistungsbereiche profitierten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten. Besonders stark zulegen konnten die Sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt (+6,3 %). Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe profitierten von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen. Diese beiden Bereiche sorgten für ein kräftiges Plus im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+4,0 %). Die Bruttowertschöpfung im Handel ging dagegen zurück, nachdem sie im Vorjahr noch gestiegen war. Der Bereich Information und Kommunikation knüpfte an seine langjährige, nur im ersten Corona-Jahr 2020 gebremste Wachstumsgeschichte an und verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Zuwachs (+3,6 %). Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589 000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Der Beschäftigungsaufbau fand 2022 insbesondere bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und in den Dienstleistungsbereichen statt. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2022 nur leicht und konnte die Beschäftigungsverluste der beiden Vorjahre nicht ausgleichen. Im Baugewerbe gab es trotz Fachkräftemangel erneut einen kleinen Beschäftigungszuwachs. Die staatlichen Haushalte beendeten das Jahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 101,6 Milliarden Euro. Das waren knapp 33 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2021 (134,3 Milliarden Euro). Die Entlastungen des Staatshaushalts durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen wurden von neuen Belastungen durch die Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine überlagert. Gemessen am nominalen BIP errechnet sich für den Staat im Jahr 2022 eine Defizitquote von 2,6 %, die damit deutlich niedriger war als in den beiden vorangegangenen Jahren.1

Branchenentwicklung

2021 war für den freiwilligen CO ₂ -Markt ein historisches Rekordjahr. Das Jahr 2022 ist auf vergleichbarem Niveau gestartet. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine konnte man einen leichten Rückgang der Nachfrage und der Preise für Carbon Credits feststellen. Nature-based Projekte wurden allerdings weiterhin mit hohen Aufschlägen gehandelt. Am Ende des Jahres zog die Nachfrage wieder an. Insgesamt wurde in 2022 bei der Anzahl der stillgelegten Zertifikate ein neuer Rekordwert von gesamt ca. 168 Mio. Tonnen erreicht. Allerdings sank die Anzahl der neu ausgestellten Zertifikate leicht gegenüber dem Vorjahr auf ca. 325 Mio. Tonnen.

(Quelle: Trove)

Die globalen Märkte für Grünstromzertifikate sind im Jahr 2022 insgesamt leicht gesunken. In Europa hat das European Energy Certificate System (EECS) im Jahr 2022 ein Jahresvolumen von knapp 811 TWh erreicht. Das sind rund 5% weniger als im Jahr 2021 (ca. 854 TWh). Der Rückgang ist durch schleppenden Ausbau der erneuerbaren Energien und deutlich weniger Niederschlag in Europa zu erklären. Der US-Markt folgt mit großem Abstand mit rund 105 TWh Jahresvolumen. Betrachtet man die, für das Produktionsjahr 2022 bereits emittierten, I-REC-Zertifikate, beträgt das gesamte Marktvolumen aller Länder mit I-REC-Standard, darunter China, Indien, Mexiko etc., ca. 123 TWh. Hier ist die Tendenz weiter steigend, da zum einen neue Länder dem I-REC-Standard beitreten und zum anderen weitere Anlagen unter dem I-REC-Standard registriert werden. (Quelle GoOs: https://www.aib-net.org/facts/market-information/statistics/activity-statistics-all-aib-members; Quelle US RECs: https://www.nrel.gov/docs/fy23osti/84419.pdf, Quelle IRECs: https://www.irecstandard.org/documents/)

Die Klimaneutralitätsbranche ist weiterhin insgesamt von Wachstum geprägt. Neue Marktakteure kamen auch in 2022 hinzu, zum Teil mit nennenswerten Investitionen. Zudem ist eine weltweite Konsolidierung der Branche zu beobachten.

3.2. Geschäftsverlauf

Das Umfeld für die Geschäftstätigkeit der First Climate Markets AG bildete im Jahr 2022 die weiterhin gestiegene Nachfrage bei einem gleichzeitig abnehmenden Angebot nach freiwilligen Emissionsminderungsgutschriften- v.a. solchen mit niedrigen Zertifikatepreisen, eine Ausweitung des Kundenkreises bei zunehmendem Gesamtvolumen an Grünstromzertifikaten sowie eine gestiegene Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen in den Bereichen Klimastrategie und Grünstrombeschaffung.

Zwar wurde das budgetierte Umsatzziel für das Berichtsjahr 2022 nicht erreicht, dafür wurde das Margenziel deutlich übertroffen. Budgetiert wurde ein Margenziel von 25%, die tatsächliche Margin lag bei 41%. Die Nachfrage auf Kundenseite hat im Jahr 2022 stark angezogen. Die kontrahierten Mengen konnten signifikant gesteigert werden. Für das aus unserer Sicht erfolgreiche Geschäftsjahr war auch das seit 2021 aktive Management der Margen u.a. mit der Einführung von "Mindestmargen" kennzeichnend.

Das Jahr 2022 war aus Sicht des Vorstandes hinsichtlich der Ergebnisse im Zertifikatehandel (CO ₂ und Grünstrom) ein sehr gutes Jahr.

Weniger zufriedenstellend waren für uns die Ergebnisse im Consultingbereich. Hauptursache hierfür ist aus unserer Sicht der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern.

3.3. Lage der Gesellschaft

Ertragslage

• Im Geschäftsjahr 2022 verzeichneten die Umsatzerlöse einen Anstieg um TEUR 22.527 von TEUR 48.469 auf TEUR 70.996. Diese Umsatzentwicklung ist insbesondere auf Zuwächse aus der Vermarktung von CO ₂ -Zertifikaten zurückzuführen.

• Der Materialaufwand erhöhte sich um TEUR 11.916 im Vergleich zum Vorjahr und lag bei TEUR 41.291. Der Grund hierfür war das erhöhte Geschäftsvolumen.

• Im Bereich der Personalaufwendungen ergab sich ein Anstieg um TEUR 574 von TEUR 3.631 auf TEUR 4.205. Betrug die Mitarbeiterzahl Ende 2020 noch 32 Mitarbeiter, so ist die Mitarbeiterzahl zum Jahresende 2022 auf 44 Mitarbeiter angewachsen.

• Die Abschreibungen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 133 und erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 79.

• Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen veränderten sich im Wesentlichen im Bereich der Fremdleistungen und erhöhten sich um TEUR 3.277 auf TEUR 5.467. So sind die Aufwendungen für Freelancer um TEUR 516 von TEUR 341 auf TEUR 857 gestiegen. Der Aufwand für Margin Shares betrug in 2022 TEUR 1.448. Dieser Aufwand ist einem veränderten, an den Markt angepassten Vertriebsmodell geschuldet.

• Das Betriebsergebnis lag mit TEUR 20.492 um TEUR 10.519 höher als im Vorjahr (TEUR 9.973).

• Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf TEUR 20.498 und stieg somit um TEUR 6.577 im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 13.921).

• Aufgrund des in 2022 für die Jahre ab 2022 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zwischen der First Climate Markets AG (Organgesellschaft) und der First Climate AG (Organträger) wird der Gewinn in Höhe von TEUR 20.492 an den Organträger abgeführt.

• Im Geschäftsjahr 2022 fielen aufgrund des Gewinnabführungsvertrages lediglich TEUR 6 Für Körperschafts- und Gewerbesteuer aus Vorjahren an.

• Der Bilanzgewinn belief sich auf TEUR 4.383. Dies ist der Gewinnvortrag des Vorjahres.

Vermögenslage

• Die Bilanzsumme der First Climate Markets AG betrug zum 31. Dezember 2022 TEUR 51.154. Sie verzeichnete eine Erhöhung um TEUR 24.262 (Vorjahr: TEUR 26.892).

• An dieser Erhöhung hatte unter anderem die Entwicklung der Vorräte einen Anteil, welche von TEUR 14.347 im Vorjahr auf TEUR 23.354 stiegen. In 2022 hat die Gesellschaft freie Liquidität in den Kauf von Emissionsminderungszertifikaten investiert, um auf die veränderte Marktsituation mit dem sich reduzierenden Angebot zu reagieren. Auch sind die Einkaufspreise der einzelnen Zertifikate höher als noch im Vorjahr, so dass sich auch hieraus ein Wertzuwachs der Vorräte ergibt.

• Auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Vorjahresvergleich. Diese verzeichneten einen Anstieg um TEUR 7.606 auf TEUR 18.874 (Vorjahr: TEUR 11.268). Der Anstieg ist im Wesentlichen stichtagsbedingt. Zum Bilanzierungszeitpunkt gab es eine Einzelforderung gegenüber einem deutschen DAX-Unternehmen im Wert von TEUR 6.271. Diese Forderung wurde fristgerecht am 25.01.2023 beglichen.

• Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um TEUR 3.049 auf TEUR 3.362 (Vorjahr: TEUR 313). Dies ist auf die Bereitstellung von Liquidität an die First Climate Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 2.838 zurückzuführen.

• Die liquiden Mittel erhöhten sich im Vorjahresvergleich um TEUR 2.807 auf TEUR 3.400 (Vorjahr: TEUR 593).

• Das Eigenkapital bezifferte sich auf TEUR 4.512 (Vorjahr: TEUR 12.512). Der hierin enthaltene Bilanzgewinn von TEUR 4.383 (Vorjahr: TEUR 12.383) resultiert aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2021 (TEUR 12.383) abzüglich der phasengleichen Gewinnausschüttung in Höhe von TEUR 8.000 an die First Climate AG . Die Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung des an den Organträgers abgeführten Gewinns in Höhe von TEUR 20.492 erhöht sich um 2,4 %-Punkte auf 48,9 % (Vorjahr: 46,5 %).

• Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen fielen um TEUR 1.840 geringer aus und betrugen TEUR 4.021 gegenüber TEUR 5.861 im Vorjahr. Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um TEUR 462 resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Leistungen der First Climate Switzerland AG in Höhe von TEUR 301. Aufgrund des Gewinnabführungsvertrages ergeben sich keine Rückstellungen für die Ertragssteuern in 2022. Es verbleiben TEUR 2.902 Steuerrückstellungen für das Jahr 2021, da dieses Jahr noch nicht steuerlich veranlagt ist.

• Die erhaltenen Anzahlungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 1.113 und verringerten sich im Vorjahresvergleich um TEUR 171 (Vorjahr: TEUR 1.284). Hierbei handelt es sich um Anzahlungen auf den Erwerb von Emissionsminderungszertifikaten, die zum Bilanzstichtag noch nicht an uns geliefert wurden.

• Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um TEUR 11.052 auf TEUR 12.865 (Vorjahr: TEUR 1.813). Im Wesentlichen ist dies auf Zertifikatekäufe zurückzuführen, deren Rechnungsgegenwerte erst in 2023 zur Zahlung fällig wurden.

• Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verzeichneten einen Anstieg von TEUR 22.701 um TEUR 3.316 im Vorjahr auf TEUR 26.017. Die wesentliche Ursache hierfür ist die Gewinnabführung in Höhe von TEUR 20.492 an den Organträger, die zum Bilanzstichtag von der First Climate Markets AG geschuldet wurden.

Finanzlage

Kapitalstruktur:

Zum Bilanzstichtag belief sich das Eigenkapital der Gesellschaft auf TEUR 4.512 (Vorjahr: TEUR 12.512). Der Rückgang resultiert aus der Gewinnausschüttung von TEUR 8.000 für das Geschäftsjahr 2021, die im Jahr 2022 erfolgte. Das Fremdkapital bezifferte sich auf TEUR 42.642 (Vorjahr: TEUR 14.380). Die Eigenkapitalquote sank somit von 46,5% auf 8,8%. Unter Einbeziehung des erzielten Gewinns und fiktivem Zuschlag zum Eigenkapital, würde sich die Eigenkapitalquote auf 48,9 % belaufen.

Investitionstätigkeit:

Die Investitionstätigkeit der Gesellschaft betraf im Wesentlichen Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung, welche sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 67 beliefen. Die Finanzierung erfolgte aus den Mitteln der Gesellschaft.

3.4. Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nicht-Finanzielle Leistungsindikatoren

Personal

Am 31. Dezember 2022 waren 44 Mitarbeiter (Vj.: 32 Mitarbeiter), darunter keine Auszubildenden, beschäftigt. Die Mitarbeiter leisten einen direkten Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswertes. Die Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Unternehmenstreue sind Basis für den Unternehmenserfolg.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Unternehmenssteuerung werden insbesondere die Leistungsindikatoren Umsatzerlöse und Betriebsergebnis verfolgt.

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2022 verlief bezüglich der Umsatzerlöse unter den im Budget avisierten Erwartungen (Geändertes Umsatzbudget für 2022: EUR 120 Mio. statt EUR 90 Mio.; Erhöhung des ursprünglichen Budgets aufgrund der positiven Entwicklung zu Beginn des Jahres), bezüglich des Betriebsergebnisses jedoch deutlich über den im Budget avisierten Erwartungen (für 2022 budgetiertes Betriebsergebnis: EUR 25 Mio.), dies trotz eines sehr kompetitiven Marktumfeldes für freiwillige Klimakompensation. Wesentliche Gründe für das Verfehlen des Umsatzzieles war die unerwartet moderate Preisentwicklung der Zertifikate. Wir hatten mit höheren Zertifikatepreisen gerechnet. So konnten wir von günstigen Beschaffungspreisen profitieren und durch gute Verkaufsverhandlungen etwas höhere Verkaufspreise vereinbaren. Diese deutlich verbesserten Vertriebsmargen trugen zur Übererfüllung des Betriebsergebnisses bei. Das Jahr 2022 war aus der Sicht des Vorstandes daher ein sehr gutes Jahr.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1. Prognosebericht

Weltwirtschaft (ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2023)

Die deutsche Wirtschaft schrumpft seit Ende vergangenen Jahres, nachdem sie sich bis in den Spätsommer hinein noch recht kräftig erholte. Zwar verlieren die Angebotsschocks, die die Produktionskapazitäten als Folge der Corona- und Energiekrise spürbar einschränkten, allmählich an Bedeutung. Allerdings schwächt sich seit dem Herbst zunehmend die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen ab. Zum einen dämpft die verhaltene Entwicklung der globalen Konjunktur das deutsche Exportgeschäft. Zum anderen belasten die hohen Inflationsraten die Konsum- und Baukonjunktur durch eine sinkende Kaufkraft und erheblich gestiegene Finanzierungskosten.

Die Teuerung hat im Verlauf des vergangenen Jahres zunehmend an Breite gewonnen und verharrt seit einigen Monaten auf historischen Höchstständen. Während sich der direkte Beitrag der Energiepreise seit dem Herbst allmählich abschwächt, hat die Inflation bei allen anderen Waren und Dienstleistungen kontinuierlich zugenommen und im Februar 7,6% erreicht. Neben den gestiegenen Produktionskosten, die von den Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben wurden, trugen dazu auch eine spürbare Ausweitung der Gewinnmargen in einigen, insbesondere konsumnahen Wirtschaftsbereichen bei.

Alles in allem wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr in etwa auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren (-0,1%) und im kommenden Jahr um 1,7% zulegen. Die konjunkturelle Schwäche wird den Beschäftigungsaufbau in diesem Jahr etwas verlangsamen. Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote wieder auf 5,1% sinken, nach 5,4% in diesem und 5,3% im vergangenen Jahr.

Der Staatshaushalt wird in diesem und im kommenden Jahr mit 1,3% bzw. 0,3% der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings fällt das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch bei der ifo Konjunkturprognose Winter 2022 erwartet. Insbesondere wurden die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Mrd. Euro herabgesetzt, weil sich aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum deutlich günstiger darstellen als noch vor drei Monaten. Der Leistungsbilanzsaldo wird bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9% der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8% gesunken war.

Die Eskalation des russisch-ukrainischen Konflikts und der Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 änderte die wirtschaftliche Lage auch in Deutschland.

1) Die Weltmarktpreise vieler Rohstoffe sind drastisch gestiegen. Anders als erwartet ist die Inflationsrate seit Jahresbeginn nicht zurückgegangen. Vielmehr haben die Verbraucherpreise und insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel weiter mit kräftigen Raten zugelegt. Dies reduziert die Kaufkraft vieler Haushalte und dämpft die Erholung der Konsumkonjunktur.

2) Eine Reihe von Sanktionen gegen Russland wurden beschlossen. Diese dürften u.a. den Warenhandel und damit die Produktion und das Exportgeschäft deutscher Unternehmen beeinträchtigen.

3) Aufgrund des Krieges kommt es zu Produktionsausfällen in der Ukraine. Damit dürften sich die Lieferengpässe bei der Beschaffung von Vorprodukten verschärfen und die Erholung der industriellen Wertschöpfung in Deutschland weiter schleppend verlaufen.

Kurzfristig könnte sich das Verarbeitende Gewerbe kräftiger erholen, wenn sich die angebotsseitigen Engpässe schneller auflösen als erwartet. Der Auftragsstau bei den Industrieunternehmen ist nach wie vor beträchtlich, und mittlerweile nehmen auch die Neuaufträge wieder zu. Zudem besteht in den energieintensiven Bereichen, deren Produktion Ende 2022 um 17% niedriger lag als noch ein Jahr zuvor, enormes Aufholpotenzial. Der kräftige Anstieg der Industrieproduktion im Januar 2023 war maßgeblich auf diese Bereiche zurückzuführen, die von sinkenden Gas- und Strompreisen profitieren. Die First Climate Markets AG hat derzeit keine Lieferanten und Kunden im Kriegsgebiet. Die Auswirkungen der Auseinandersetzung betreffen aber auch die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft. Da wir unsere Vorräte überwiegend von internationalen Lieferanten beziehen, lautet die Vertragswährung häufig auf USD. Durch den Anstieg des US-Dollarkurses haben sich die Einkaufspreise für die Gesellschaft bereits erhöht. Auch die allgemein gedämpfte Konsumkonjunktur und die steigende Inflation können möglicherweise den Absatz der Gesellschaft verringern. Bisher sind diese Effekte noch nicht zu erkennen, allerdings für spätere Quartale des Jahres nicht auszuschließen.

Ausblick der First Climate Markets AG

• Der Vorstand der First Climate Markets AG erwartet, dass die Nachfrage von Unternehmen nach freiwilligem Klimaschutz trotz Corona-Pandemie und trotz des russisch-ukrainischen Konfliktes weiterhin hoch bleiben wird. Um an diesem Wachstum zu partizipieren, wird die Organisation der First Climate Markets AG personell und strukturell stark ausgebaut.

• Die First Climate Markets AG plant für das laufende Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz in der Größenordnung von ca. 167 Mio. EUR.

• Die Materialaufwendungen werden sich auf ca. 132 Mio. EUR und der Personalaufwand auf rund 6,2 Mio. EUR erhöhen.

• Aufgrund der vorgenannten Effekte wird für das Geschäftsjahr 2023 ein Betriebsergebnis in Höhe von ca. 25 Mio. EUR erwartet.

• Der Schwerpunkt der Investitionen im Jahr 2023 entfällt auf Mitarbeiter, Digitalisierung und Infrastrukturausbau.

4.2. Chancenbericht

Wesentliche Chancen für die Geschäftsentwicklung der Geschäftsbereiche der First Climate Markets AG im Geschäftsjahr 2023 sieht der Vorstand durch die weiterhin stark wachsende Nachfrage nach Klimaneutraldienstleistungen.

Das Beratungsgeschäft für Industriekunden in der DACH-Region und darüber hinaus soll stark ausgebaut werden. Zu diesem Zweck wurde die First Climate Consulting GmbH als weitere 100%ige Tochter der First Climate AG gegründet. In diese neue Gesellschaft werden die Consultingdienstleistungen ausgelagert. In 2022 wurde eine Beteiligung an der everi GmbH erworben. Die everi GmbH ist auf Consulting spezialisiert. Wir erwarten aufgrund dieser Kooperation einen Ausbau der Consultingdienstleistungen sowohl quantitativ als auch qualitativ.

Zudem sollen gemeinsam mit der First Climate (Switzerland) AG Klimaschutzprojekte und -programme entwickelt und umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Schwesterunternehmen wird zum Vorteil beider Unternehmen weiter intensiviert werden. So sollen durch die Schweizer Mitarbeiter entwickelte Projekte von den Sales Mitarbeitern der First Climate Markets AG vertrieben werden.

Ferner werden laufend weitere Projekte im Bereich erneuerbare Energien geprüft.

Der Vorstand sieht der zukünftigen Entwicklung der First Climate Markets AG insgesamt sehr positiv entgegen. Die fortlaufende Entwicklung neuer Produkte und Beratungsleistungen nähren diese Einschätzung.

4.3. Risikobericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Die Folgen einer Wirtschaftskrise bzw. deutlichen Abschwächung der Konjunktur werden als größtes wirtschaftliches Risiko für die First Climate Markets AG angesehen. Diesem wird dadurch begegnet, dass Vorstand und Management in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat ein effizientes Controlling und Reporting eingeführt haben, welches im Jahr 2023 weiter ausgebaut wird. Mittels der Einführung der Software LucaNet wird ein größeres Augenmerk auf das Reporting gelegt. LucaNet ist eine vollumfassende Standardsoftware für Financial Intelligence, integrierte Finanzplanung, legale Konsolidierung, Unternehmensreporting und Analyse. LucaNet ist spezialisiert auf die Daten im Finanz- und Rechnungswesen. Hierdurch sind ein frühzeitiges und vorgreifendes Handeln gewährleistet und strategische Eingriffe schnell möglich.

Risiken der Pandemie

In Einzelfällen könnten bestehende (Handels)-Verträge gekündigt werden. Ebenfalls ist nicht auszuschließen, dass einzelne Bestandkunden zahlungsunfähig werden. Beratungsmandate könnten verzögert oder storniert werden.

Ein hoher Krankenstand in der Belegschaft mit negativen Folgen für die Geschäftstätigkeit ist ebenfalls nicht auszuschließen.

Die genaue Natur und der Umfang dieser Risiken sind zum Berichtszeitpunkt aufgrund erheblicher Unsicherheiten nicht abzuschätzen.

Unternehmensspezifische Risiken

Beschaffungsrisiken

Verzögerungen in der Produktion und Lieferung der zu handelnden Emissionsreduktionen durch Einschränkungen im Rahmen von Projektumsetzung und Zertifizierung können nicht ausgeschlossen werden.

Ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann Vertragsbruch durch Lieferanten - d.h. die gezielte Nicht-Lieferung im Rahmen von Mehrjahresverträgen aufgrund sich stark veränderter Preiskurven.

Ein wesentliches Risiko besteht zudem weiterhin in der Neugestaltung der Klima-Compliance Märkte nach der Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015. Diese könnte langfristig zum Austrocknen des Angebotes von VER-Projekten führen.

Den Beschaffungsrisiken wirkt der Vorstand durch einen verstärkten Auf- und Ausbau des Zertifikateportfolios ("eigenes Buch"), den Ausbau des Netzwerkes zu Projektentwicklern ("Sicherung Zugang zu VERs") und die weitere Diversifizierung des Produktportfolios (z.B. Grünstrom-Herkunftsnachweise) entgegen.

Sonstige, aus der operativen Geschäftstätigkeit der First Climate Markets AG resultierende Risiken:

• Risiken in Verbindung mit dem Kauf projektbasierter Zertifikate auf eigene Rechnung zum späteren Weiterverkauf

• Risiken in Verbindung mit dem Spot-Handel von CO ₂ -Zertifikaten

• Kreditausfallrisiken bei Kunden

• Währungsrisiken

• Inflation

Den oben genannten Risiken wird mittels standardisierter und aktualisierter Prozesse und Instrumente begegnet, deren Anwendung regelmäßig überprüft wird (bspw. Bonitätscheck von Kunden, Vorauszahlungen, konsequentes Forderungsmanagement etc.).

Die potenziellen Auswirkungen aller beschriebenen Risiken werden zunächst "Brutto" betrachtet, d.h. vor eventuell zu ergreifenden Maßnahmen zur Risikovermeidung /-begrenzung oder -überwälzung.

Weitere, sonstige Risiken, die über das allgemeine wirtschaftliche Risiko einer unternehmerischen Betätigung hinausgehen, sind für die zukünftige Entwicklung derzeit nicht erkennbar.

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Das Risiko Management System der First Climate Markets AG wird durch ein unternehmensweit eingerichtetes internes Kontrollsystem (IKS) unterstützt, das auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse einschließt.

Unser IKS berücksichtigt die Komponenten und Prinzipien und die empfohlenen Handlungsweisen des vom Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) herausgegebenen Internal Control - Integrated Framework. Der COSO-Würfel soll dabei die Gesamtheit der Dimensionen IKS im Unternehmen repräsentieren, die sich in Ziele, Komponenten und Unternehmenseinheiten gliedern. Das IKS definiert der COSO dabei als einen "Prozess, der von Aufsichtsgremien, Management und Mitarbeitern ausgeführt wird, und mit hinreichender Sicherheit das Erreichen der vorgegebenen Ziele gewährleistet". Ausgehend hiervon ist das rechnungslegungsbezogene IKS ein kontinuierlicher Prozess, der sich auf grundlegende konzerneinheitliche Prinzipien und Kontrollmechanismen wie zum Beispiel systemtechnische und manuelle Abstimmungen, die Trennung und klare Definition von Funktionen sowie auf die Überwachung der Einhaltung und Weiterentwicklung von konzernweit anzuwendenden Richtlinien und speziellen Arbeitsanweisungen stützt.

5. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die First Climate Markets AG verfügt zum Bilanzstichtag nicht über derivative Finanzinstrumente.

Bad Vilbel, den 24. April 2023

First Climate Markets AG

Der Vorstand

Olaf Bachert

Mike Hatert

1 Quelle: Statistisches Bundesamt

Handelsbilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	236.604,00	303.424,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	150.422,00	228.905,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	150.422,00	228.905,00
II. Sachanlagen	86.182,00	74.519,00
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	86.182,00	74.519,00
B. Umlaufvermögen	50.901.964,31	26.557.798,79
I. Vorräte	23.354.476,79	14.347.338,97
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	22.855.567,79	14.132.338,97
2. geleistete Anzahlungen	498.909,00	215.000,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	24.147.244,85	11.617.329,83
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.874.178,27	11.267.910,53
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.054.166,38	313.354,17
3. sonstige Vermögensgegenstände	2.218.900,20	36.065,13
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.400.242,67	593.129,99
C. Rechnungsabgrenzungsposten	15.417,16	30.615,89
Aktiva	51.153.985,47	26.891.838,68
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	4.512.227,02	12.512.227,02
I. Gezeichnetes Kapital	50.000,00	50.000,00
II. Kapitalrücklage	74.320,00	74.320,00
III. Gewinnrücklagen	5.000,00	5.000,00
1. gesetzliche Rücklage	5.000,00	5.000,00
IV. Bilanzgewinn	4.382.907,02	12.382.907,02
davon Gewinnvortrag	4.382.907,02	2.409.634,59
B. Rückstellungen	4.020.741,70	5.861.253,57
1. Steuerrückstellungen	2.902.180,68	5.204.497,00
2. sonstige Rückstellungen	1.118.561,02	656.756,57
C. Verbindlichkeiten	42.621.016,75	8.518.358,09
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	936,09	111,36
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.112.754,05	1.284.171,15
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	12.864.558,75	1.812.532,90
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	26.016.862,89	3.316.331,39
5. sonstige Verbindlichkeiten	2.625.904,97	2.105.211,29
davon aus Steuern	2.623.914,61	2.051.489,74
Passiva	51.153.985,47	26.891.838,68

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	70.996.440,85	48.469.299,56
2. sonstige betriebliche Erträge	783.000,78	757.223,92
davon Erträge aus der Währungsumrechnung	506.902,90	222.731,53
3. Materialaufwand	41.290.806,60	29.374.910,03
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	41.290.806,60	29.374.910,03
4. Personalaufwand	4.204.923,92	3.630.725,76
a) Löhne und Gehälter	3.744.355,00	3.269.316,89
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	460.568,92	361.408,87
davon für Altersversorgung	5.844,08	1.053,58
5. Abschreibungen	133.336,61	53.788,89
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	133.336,61	53.788,89
davon außerplanmäßige Abschreibungen	78.483,00	6.541,25
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	5.466.788,69	2.189.973,30
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung	332.125,71	211.114,91
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	18.415,72	1.756,95
davon aus verbundenen Unternehmen	6.398,98	402,78
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	203.704,57	57.558,02
davon an verbundene Unternehmen	172.017,77	22.347,22
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	5.977,87	3.947.834,00
10. Ergebnis nach Steuern	20.492.319,09	9.973.490,43
11. sonstige Steuern	53,00	218,00
12. aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	20.492.266,09
13. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	9.973.272,43
14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	4.382.907,02	2.409.634,59
15. Bilanzgewinn	4.382.907,02	12.382.907,02

Anhang

I. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der First Climate Markets AG, Bad Vilbel, wurde gemäß § 242 ff. und § 264 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) und den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) in EUR erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 HGB. Die Schutzklauseln wurden teilweise in Anspruch genommen.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten und davon-Vermerke teilweise im Anhang gemacht.

Die Gesellschaft hat mit der First Climate AG, Bad Vilbel als beherrschendes Unternehmen, am 28. März 2022 einen Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Die Hauptversammlung der First Climate Markets AG, Bad Vilbel, hat diesem am 28. März 2022 zugestimmt. Die Eintragung ins Handelsregister der First Climate Markets AG, Bad Vilbel, erfolgte am 1. April 2022.

Registerinformationen

Die First Climate Markets AG hat ihren Sitz in Bad Vilbel und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter HRB 77265 eingetragen.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Sonderposten, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet worden, soweit dies nach den Vorschriften des § 246 HGB nicht ausdrücklich gefordert wird.

Die Wertansätze der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahres stimmen mit denen der Schlussbilanz des vorangegangenen Geschäftsjahres überein. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet.

Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind. Gewinne sind, soweit dies gesetzlich nicht ausdrücklich gefordert wird, nur berücksichtigt worden, wenn sie bis zum Abschlussstichtag realisiert wurden. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Zinsen für Fremdkapital wurden in den Herstellungskosten nicht angesetzt.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu EUR 800,00 werden im Anschaffungsjahr voll abgeschrieben, wobei im Zugangsjahr auch der Abgang unterstellt wird.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag beziehungsweise zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten angesetzt. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder unterhalb der marktüblichen Verzinsung liegende Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr sind abgezinst.

Flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostenänderungen angesetzt. Bei Rückstellungen mit Restlaufzeiten von über einem Jahr erfolgt eine Abzinsung mit dem fristkongruenten von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bewertet.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden im Rahmen der Zugangsbewertung mit dem Kurs am Tage des Geschäftsvorfalls bewertet. Verluste aus Kursänderungen bis zum Abschlussstichtag werden stets, Gewinne aus Kursänderungen nur bei Restlaufzeiten von einem Jahr oder weniger berücksichtigt.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen davon-Vermerke zu Währungsumrechnung enthalten sowohl realisierte als auch nicht realisierte Währungsdifferenzen.

III. Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum Anhang dargestellt und als Anlagenspiegel bezeichnet.

Vorräte

Hierbei handelt es sich um die im Besitz befindlichen CO ₂ -Emissionsminderungszertifikate. Ein wesentlicher Bestandteil der Dienstleistungskette der Klimaneutralität ist der Prozess der Beschaffung und Veräußerung der zur Stilllegung der für klimaneutrale Aktivitäten verwendeten CO ₂ -Emissionsminderungszertifikate.

Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 0) erfasst.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Restlaufzeiten sämtlicher Forderungen und sonstiger Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:

Art der Forderung zum 31.12.2022	Gesamt TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	mehr als 1 Jahr TEUR
aus Lieferungen und Leistungen	18.874	18.874	0
(i. VJ. 11.268 TEUR)	11.268	11.268	0
gegen verbundene Unternehmen	3.054	3.054	0
(i.VJ. 313 TEUR)	313	12	301
davon aus Lieferungen und Leistungen	524	524	0
(i. VJ. 313 TEUR)	313	12	301
davon gegen Gesellschafter	0	0	0
(i. VJ. 0 TEUR)	0	0	0
sonstige Vermögensgegenstände	2.219	2.213	6
(i. VJ. 36 TEUR)	36	33	3
Summe	24.147	24.141	6

Liquide Mittel

Zum Bilanzstichtag beinhalten die liquiden Mittel in Höhe von TEUR 3.400 (im Vorjahr TEUR 593) Bankguthaben und Kassenbestände.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen vorausbezahlte Aufwendungen mit TEUR 15 (im Vorjahr TEUR 31).

Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft von TEUR 50 ist eingeteilt in 50.000 Stückaktien ohne Nennbetrag. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Das Grundkapital ist in voller Höhe einbezahlt und wird zu 100 % von der First Climate AG, Bad Vilbel, gehalten.

Der Bilanzgewinn von TEUR 4.383 (im Vorjahr TEUR 12.383) zum 31. Dezember 2022 enthält einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe TEUR 4.383 (im Vorjahr TEUR 2.410).

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen beinhalten Körperschaftsteuerrückstellungen inkl. SolZ in Höhe von TEUR 1.250 (im Vorjahr TEUR 2.908) sowie Gewerbesteuerrückstellungen in Höhe von TEUR 1.652 (im Vorjahr TEUR 2.296).

Sonstige Rückstellungen

Im Posten sonstige Rückstellungen sind die nachfolgenden nicht unerheblichen Rückstellungsarten enthalten:

	TEUR
Boni und Provisionen	475
Leistungen First Climate AG, Schweiz	302
Mangrovenprojekt Everi GmbH	142
	919

Verbindlichkeiten

Die nachfolgende Darstellung zeigt Restlaufzeiten der in der Bilanz aufgeführten Verbindlichkeiten.

Art der Verbindlichkeit	Gesamt Betrag TEUR	bis zu 1 Jahr Betrag TEUR	mehr als 1 Jahr Betrag TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.113	1.113	0
(i. VJ. 1.284 TEUR)	1.284	1.284	0
aus Lieferungen und Leistungen	12.865	12.865	0
(i. VJ. 1.813 TEUR)	1.813	1.813	0
gegenüber verbundenen Unternehmen	26.017	26.017	0
(i. VJ. 3.316 TEUR)	3.316	615	2.701
davon aus Lieferungen und Leistungen	2.906	2.906	0
(i. VJ. 615 TEUR)	615	615	0
davon gegen Gesellschafter	23.187	23.187	0
(i. VJ. 2.701 TEUR)	2.701	0	2.701
Sonstige Verbindlichkeiten	2.625	2.625	0
(i. VJ. 2.105 TEUR)	2.105	2.059	46
davon aus Steuern 2.623 TEUR (i. VJ 2.051 TEUR)
davon aus soz. Sicherheit 0 TEUR (i. VJ 8 TEUR)
Summe	42.621	42.621	0

2. Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die ausgewiesenen Umsatzerlöse lassen sich geografisch und sachlich wie folgt aufteilen:

	Inland	EU	Ausland
Zertifikate	TEUR 41.986	TEUR 11.808	TEUR 16.408
Beratung	TEUR 594	TEUR 3	TEUR 198

IV. Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr wurden im Durchschnitt 42 Arbeitnehmer beschäftigt.

Vorstand

Herr Olaf Bachert (Aichtal).

Mit Beschluss des Aufsichtsrates wurde Herr Mike Hatert (Dreieich) mit Wirkung zum 01.04.2022 als weiterer Vorstand bestellt.

Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2022 waren Herr Jürgen Heilbock (Rechtsanwalt LL.M), Herr Jochen Knoesel (Vermögensverwalter) sowie Herr Matthias Werner (Diplom-Kaufmann) Mitglieder des Aufsichtsrates.

Bezüge und Kredite der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Gesellschaft macht von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch und verzichtet auf die Angaben.

Gewinnausschüttung

Im Geschäftsjahr 2022 wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 24. März 2022 Gewinne an die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 8.000 ausgeschüttet.

Erträge oder Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung

Im Geschäftsjahr 2022 fielen erstmalig Margin Share Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.448 an.

Hierbei vereinbaren der Verkäufer und der Käufer einen Zertifikategrundpreis und eine von der Höhe des Verkaufserlöses abhängige Zusatzvergütung. Der Unterschied zwischen dem Einkaufspreis inklusive aller eventuellen Kosten, sowie dem Verkaufspreis an den Kunden des Käufers der Zertifikate, ist die Margin. Diese wird in einem vorher festgelegten prozentualen Verhältnis zwischen dem Verkäufer und dem Käufer der Zertifikate aus dem Ursprungsgeschäft verteilt. Somit sind bei positiver Marktentwicklung beide Parteien an einem höheren Gewinn beteiligt

Konzernzugehörigkeit

Die First Climate Markets AG, Bad Vilbel wird in den Konzernabschluss ihres Alleingesellschafters, der First Climate AG, Bad Vilbel, einbezogen (größter und kleinster Kreis der Unternehmen).

Der Konzernabschluss der First Climate AG ist an deren Sitz erhältlich.

Darüber hinaus wird die First Climate Markets AG, Bad Vilbel, in den Konzernabschluss der First Climate Beteiligungs GmbH, Bad Vilbel, einbezogen (größter Kreis der Unternehmen).

Der Konzernabschluss der First Climate Beteiligungs GmbH, Bad Vilbel, ist an deren Sitz erhältlich.

V. Nachtragsberichterstattung

Die in der Nachberichterstattung zum Jahresabschluss 2021 erwarteten möglichen Risiken für die unterschiedlichen Märkte aufgrund der Ukrainekrise, haben sich für das Geschäftsjahr 2022 nicht bewahrheitet. Aktuell sind keine weiteren negativen Auswirkungen absehbar, über die an dieser Stelle zu berichten wären.

Bad Vilbel, den 23. März 2023

First Climate Markets AG

Der Vorstand

gez. Olaf Bachert

gez. Mike Hatert

Bericht des Aufsichtsrats für das Jahr 2022

der First Climate Markets AG

Während des gesamten Geschäftsjahres setzte sich der Aufsichtsrat aus den folgenden Personen zusammen: Matthias Werner, Jürgen Heilbock (stv. AR-Vorsitzender) und Jochen Knoesel (AR-Vorsitzender).

Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2022 in zwei Präsenzsitzungen und zahlreichen Telefon- bzw. Videokonferenzen die Arbeit des Vorstands überwacht und beratend begleitet. Besonders hervorzuheben ist die Bestellung von Mike Hatert als zweitem Vorstandsmitglied in der Sitzung vom 24.3.2022 sowie die damit verbundene Neuorganisation des Vorstands.

Den vom Vorstand aufgestellten und durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RGT TREUHAND Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüften Jahresabschluss der First Climate Markets AG hat der Aufsichtsrat geprüft. Einwendungen gegen den vom Vorstand vorgelegten Abschluss wurden nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss gebilligt; der Jahresabschluss ist damit nach § 172 AktG festgestellt.

Würzburg, Juni 2023

Der Aufsichtsrat

gez. Jochen Knoesel, Vorsitzender

Einladung / TO Hauptversammlung

Protokoll

der

ordentlichen Hauptversammlung der

First Climate Markets AG

am 21. Juni 2023

Ort: Geschäftsräume JKK Beteiligungs-GmbH,

Ludwigstr. 22, 97070 Würzburg

Beginn: 15:25 Uhr

Ende: 15:30 Uhr

Anwesend:

Vorstand: Olaf Bachert (OBA)

Aufsichtsrat: Jochen Knoesel (JK), Vorsitzender

Jürgen Heilbock (JH), stv. Vorsitzender Matthias Werner (MW)

Aktionäre:

Die Alleinaktionärin First Climate AG ist vertreten durch deren Vorstand Olaf Bachert. Damit sind 50.000 Aktien mit 50.000 Stimmen und somit 100% des stimmberechtigten Grundkapitals vertreten. Die Präsenz blieb während der Abstimmung zu dem einzigen Tagesordnungspunkt unverändert.

Verlauf:

Herr Knoesel als Vorsitzender des Aufsichtsrats begrüßt die Anwesenden und übernimmt satzungsgemäß den Vorsitz der Hauptversammlung. Er führt das Protokoll der Versammlung. Er stellt fest, dass die Alleinaktionärin auf die Einhaltung der Form- und Fristvorschriften verzichtet hat.

Sodann gibt der Vorsitzende die Präsenz (s.o.) bekannt.

Er gibt die Form der Abstimmung wie folgt bekannt: die Abstimmungen erfolgen durch Handaufheben. Hierauf ruft der Versammlungsleiter die eineinen Punkte der Tagesordnung wie folgt auf:

1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses, des Berichtes des Vorstands und desBerichtes des Aufsichtsrats über das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 sowie Ausblick

Der Versammlungsleiter fragt, ob angesichts der in der vorangegangenen personenidentisch besetzten Aufsichtsratssitzung ausgetauschten Informationen auf den Vortrag der Berichte verzichtet werden soll. Dies ist der Fall.

2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Die First Climate Markets AG hat mit der First Climate AG, Würzburg, als herrschendem Unternehmen einen Gewinnabführungsvertrag mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Der für das Jahr 2022 abgeführte Gewinn beträgt EUR 20.492.319,09.

Die First Climate AG hat weiterhin einen vorvertraglichen Gewinnvortrag in Höhe von 4.382.907,02 €, über dessen Verwendung Beschluss gefasst werden muss.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 4.382.907,02 € wie folgt zu verwenden:

Vortrag auf neue Rechnung 4.382.907,02 €

Der Beschluss wird wie vorgeschlagen einstimmig gefasst.

3. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022

Es wird folgender Beschlussvorschlag zur Abstimmung aufgerufen:

"Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, dem Vorstand Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 zu erteilen."

Der Beschluss wird wie vorgeschlagen einstimmig gefasst. Der Vorsitzende verkündet das Ergebnis und stellt fest, dass der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 entlastet worden ist.

4. Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022

Sodann wird folgender Beschlussvorschlag zur Abstimmung aufgerufen:

"Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Mitgliedern des Aufsichtsrats Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 zu erteilen."

Der Beschluss wird wie vorgeschlagen einstimmig gefasst. Der Vorsitzende verkündet das Ergebnis und stellt fest, dass der Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 entlastet worden ist.

5. Beschlussfassung über die Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2023

Es wird folgender Beschlussvorschlag zur Abstimmung aufgerufen:

"Die RGT Treuhand Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, wird zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 bestellt."

Der Beschluss wird wie vorgeschlagen einstimmig gefasst. Der Vorsitzende verkündet das Ergebnis und stellt fest, dass die RGT Treuhand Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 gewählt worden ist.

6. Verschiedenes

Zu diesem Punkt liegen keine Anträge vor und es wird auch nicht mehr das Wort gewünscht.

Weitere Anträge werden im Verlauf der Versammlung nicht gestellt. Es wird ebenfalls keine Protokollierung von Fragen gewünscht. Der Vorsitzende stellt fest, dass die Tagesordnung abgearbeitet ist und zu allen Tagesordnungspunkten wirksame Beschlüsse gefasst worden sind.

Da zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, dankt der Vorsitzende allen Erschienenen für die Teilnahme und schließt die Versammlung um 15:30 Uhr.

Würzburg, den 22.6.2023

Gez. J. Knoesel, Aufsichtsratsvorsitzender

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 21.06.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die First Climate Markets AG, Bad Vilbel

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der First Climate Markets AG, Bad Vilbel, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der First Climate Markets AG, Bad Vilbel, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen.

Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 28. April 2023

RGT TREUHAND
Revisionsgesellschaft mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Lohr, Wirtschaftsprüfer

Frank Jockers, Wirtschaftsprüfer

First Climate Markets AG

Eigentümerstruktur