SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Erfurt

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
A. ANLAGEVERMÖGEN	634.672	603.947
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	15.460	15.683
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.033	13.917
2. Geleistete Anzahlungen	1.427	1.766
II. Sachanlagen	613.511	582.562
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	119.402	119.751
2. Technische Anlagen und Maschinen	390.978	383.203
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.652	13.646
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	87.479	65.962
III. Finanzanlagen	5.701	5.702
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	57	57
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0
3. Beteiligungen	5.644	5.644
4. Sonstige Ausleihungen	0	1
B. UMLAUFVERMÖGEN	83.750	115.810
I. Vorräte	13.043	14.866
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	12.535	14.390
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	112	190
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	312	345
4. Geleistete Anzahlungen	84	-59
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	49.096	57.712
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	33.000	38.886
2. Forderungen gegen Gesellschafter und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.066	6.845
3. Sonstige Vermögensgegenstände	9.030	11.981
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	21.611	43.233
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.533	3.372
D. SONDERVERLUSTKONTO aus Rückstellungsbildung nach § 17 Abs. 4 DMBilG	8.566	8.567
E. AKTIVE LATENTE STEUERN	82	0
	729.603	731.696

PASSIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
A. EIGENKAPITAL	274.287	277.391
I. Gezeichnetes Kapital	10.000	10.000
II. Kapitalrücklage	114.397	114.397
1. Gesellschafterzuzahlungen	53.042	53.042
2. Gebundene Kapitalrücklage	61.355	61.355
III. Gewinnrücklagen	92.342	88.384
Andere Gewinnrücklagen	92.342	88.384
IV. Sonderrücklage gemäß § 17.4 DMBilG	8.566	8.567
V. Konzernbilanzgewinn	16.361	21.138
VI. Nicht beherrschende Anteile	32.621	34.905
B. SONDERPOSTEN	167.625	159.134
C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE	497	1.179
D. RÜCKSTELLUNGEN	89.915	85.036
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.700	6.569
2. Steuerrückstellungen	6.923	1.827
3. Sonstige Rückstellungen	76.292	76.640
E. VERBINDLICHKEITEN	194.286	207.778
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	144.814	161.141
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	859	545
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29.468	26.654
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter und Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	12.837	12.603
5. Sonstige Verbindlichkeiten,	6.308	6.835
davon aus Steuern T€ 2.821 Vorjahr T€ 2.269
F. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.993	1.084
G. PASSIVE LATENTE STEUERN	0	93
	729.603	731.696

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	2020	2019
	T€	T€
1. Umsatzerlöse	392.810	422.029
2. Finanzhilfen und Zuschüsse	6.679	5.659
3. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen	-38	-187
4. Andere aktivierte Eigenleistungen	3.724	3.317
5. Sonstige betriebliche Erträge	29.637	19.129
6. Materialaufwand	235.710	250.636
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	151.272	169.387
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	84.438	81.249
7. Personalaufwand	106.624	103.866
a) Löhne und Gehälter	87.460	84.889
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	19.164	18.977
davon für Altersversorgung 2.590 T€ (Vorjahr 2.681 T€)
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	53.351	52.280
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen	20.023	20.746
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		160
11. Erträge aus sonstigen Beteiligungen	615	601
12. Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen	0	2.167
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	556	133
davon aus Abzinsung von Rückstellungen 3 T€ (Vorjahr 0 T€)
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	3.327	3.286
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen 1.315 T€ (Vorjahr 1.226 T€)
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	8.802	7.805
davon Aufwand/Ertrag aus der Anpassung latenter Steuern 176 T€ (Vorjahr	5 T€)
17. Ergebnis nach Steuern	6.146	14.389
18. Sonstige Steuern	992	1.374
19. Konzernjahresüberschuss	5.154	13.015
20. Gewinnvortrag	21.138	17.581
21. Nicht beherrschende Anteile	5.319	6.659
22. Einstellungen in Gewinnrücklagen	4.612	2.799
23. Konzernbilanzgewinn	16.361	21.138

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Erfurt

I. Allgemeine Angaben

Die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (SWE GmbH) hat ihren Sitz in Erfurt unter der Geschäftsadresse Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt und wird im Handelsregister B des Amtsgerichtes Jena unter der Registernummer HRB 102493 geführt.

Der Konzernabschluss ist unter Beachtung des Gesellschaftsvertrages gemäß den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Ergänzend wurden die Vorschriften des GmbH-Gesetzes berücksichtigt.

Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt und um die Posten Finanzhilfen und Zuschüsse sowie Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen erweitert.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang statt in der Bilanz oder in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde Gebrauch gemacht.

Die im Konzernabschluss zugrunde gelegten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgten unter der Annahme der Fortführung der Konzerntätigkeit ("going concern", § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

II. Abgrenzung des Konsolidierungskreises

Gemäß § 290 Abs. 1 HGB ist die SWE GmbH verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Im Konzernabschluss wurden neben der SWE GmbH als Muttergesellschaft 15 (Vorjahr 15) inländische Tochterunternehmen vollkonsolidiert. Auf die Einbeziehung der Arena Erfurt GmbH (AEF GmbH) als verbundenes Unternehmen der SWE GmbH wurde nach § 296 Abs. 2 HGB verzichtet, da das Unternehmen für die Verpflichtung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, von untergeordneter Bedeutung ist.

Anteilsbesitz Stand 31. Dezember 2020:

unmittelbare Beteiligungen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Unternehmen	Anteil am Kapital	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	T€	T€
SWE Energie GmbH	61,0	47.902	+18.943 ²
SWE Parken GmbH	100,0	2.962	+135 ¹
SWE Stadtwirtschaft GmbH	100,0	10.872	+1.662 ¹
SWE Service GmbH	100,0	263	-513 ¹
Erfurter Verkehrsbetriebe AG	100,0	64.976	-5.445 ¹
TUS Thüringer UmweltService GmbH	100,0	26	+854 ¹
SWE Erneuerbare Energien GmbH	100,0	8.485	+580 ¹
Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige GmbH (ega)	94,0	11.374	-3.760 ¹
ThüWa ThüringenWasser GmbH	90,0	63.579	+2.299 ¹
SWE Netz GmbH	61,0	57.545	+9.719 ²
SWE Verwertung GmbH	100,0	3.073	+256 ¹
Arena Erfurt GmbH	100,0	437	+122

unmittelbare Beteiligungen der ThüWa ThüringenWasser GmbH

Unternehmen	Anteil am Kapital	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	T€	T€
GWA Gesellschaft für Wasser- und Abwasserservice mbH	100,0	2.845	-733
SWE Bäder GmbH	100,0	13.516	-639 ¹
SWE Digital GmbH	100,0	4.948	-406 ¹

¹ vor Ergebnisabführung bzw. Verlustausgleich und Steuerumlage an Organträger
² vor Ergebnisabführung und Steuerumlage an Organträger sowie Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter und Einstellung in andere Gewinnrücklagen
³ nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag, Absicherung durch nachrangiges Gesellschafterdarlehen

unmittelbare Beteiligungen der Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige GmbH (ega)

Unternehmen	Anteil am Kapital	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	T€	T€
Bundesgartenschau Erfurt 2021 gemeinnützige GmbH	66,7	-16.262 ³	-7.268

Im Berichtsjahr wurden in der Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige GmbH (ega) (ega gGmbH) mit Ergebnisverwendungsbeschluss der SWE GmbH vom 17. Juli 2020 in Umsetzung des Gesellschafterbeschlusses vom 16. März 2012 eine Einlage in die Kapitalrücklage in Höhe von 500 T€ sowie weitere Einzahlungen von 2.900 T€ (lt. bestätigtem Wirtschaftsplan 2020) als Beitrag zur Absicherung der Bundesgartenschau im Jahr 2021 getätigt.

Mit bestätigtem Wirtschaftsplan 2020 erfolgte im Geschäftsjahr eine Einlage in die Kapitalrücklage der ThüWa ThüringenWasser GmbH (ThüWa GmbH) gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in Höhe von 4.000 T€ zur Ausreichung an die SWE Digital GmbH (SWE D GmbH) für Investitionen in den Ausbau des Breitbandnetzes.

Alle Gesellschaften des Konzerns der SWE GmbH haben ihren Sitz in Erfurt.

Sowohl die ThüWa GmbH als auch die ega gGmbH sind aufgrund ihrer Einbeziehung in den Konzernabschluss der SWE GmbH von ihrer Konzernrechnungslegungspflicht gemäß § 291 Abs. 1 und 2 HGB befreit.

III. Konsolidierungsgrundsätze

Geschäftsjahr des Konzerns ist das Kalenderjahr. Konzernabschlussstichtag ist der 31. Dezember 2020. Die Stichtage der Jahresabschlüsse aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entsprechen dem Konzernabschlussstichtag.

Angewandte Konsolidierungsmethoden entsprechen den gesetzlichen Vorschriften und wurden stetig fortgeführt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte bis zum Geschäftsjahr 2009 nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem auf den Konzern entfallenden Anteil am Eigenkapital des Unternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Durch die Anwendung des HGB i. d. F. BilMoG beginnend ab dem 1. Januar 2010 wurde im Rahmen der Erstkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode der Wertansatz der konsolidierungspflichtigen Anteile mit dem darauf entfallenden neubewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens nach § 301 Abs. 1 S. 2 HGB verrechnet.

Aktive Unterschiedsbeträge bis zum Geschäftsjahr 2009 wurden als Geschäfts- oder Firmenwert offen mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Seit 2010 erfolgte dazu ein saldierter Ausweis mit den anderen Gewinnrücklagen.

Anteile konzernfremder Gesellschafter sind ausgehend von dem jeweils am Bilanzstichtag vorhandenen Eigenkapital ermittelt und gemäß § 307 Abs. 1 HGB als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen worden.

Im Übrigen wurden die Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Gesellschaften, soweit gesetzlich vorgeschrieben, aufgerechnet. Auf eine Zwischenergebniseliminierung wurde aufgrund untergeordneter Bedeutung (§ 304 Abs. 2 HGB) verzichtet.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen wurden Steuerabgrenzungen mit einem Steuersatz von 32,28 % vorgenommen.

IV. Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen

Die Abschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen werden weitestgehend nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen der SWE GmbH erstellt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten und soweit abnutzbar vermindert um planmäßige Abschreibungen unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern von 3 bis 5 Jahren zu Grunde.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten unter Berücksichtigung angemessener Material- und Fertigungsgemeinkosten und soweit abnutzbar vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen ausgewiesen. Zuschreibungen auf zuvor außerplanmäßig abgeschriebene Vermögensgegenstände werden, sofern notwendig, vorgenommen. Die Abschreibungen erfolgen auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern linear. Geringwertige Wirtschaftsgüter von bis zu 800 € werden grundsätzlich im Jahr des Zuganges voll wertberichtigt und einzeln inventarisiert.

Bis zum 31. Dezember 2007 wurde bei Zugängen des Sachanlagevermögens teilweise die degressive Abschreibung zum steuerlichen Höchstsatz vorgenommen. Ein Wechsel der degressiven zur linearen Abschreibung erfolgt, sobald die lineare Abschreibung zu höheren Aufwendungen als die degressive Abschreibung führt. Nach Artikel 67 Abs. 4 EGHGB wird vom Wahlrecht Gebrauch gemacht, die niedrigeren Wertansätze fortzuführen.

Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern orientieren sich i. d. R. an den steuerlichen Abschreibungstabellen. Eine betriebsindividuelle Nutzungsdauer wird zu Grunde gelegt, wenn diese anhand konkreter Umstände glaubhaft gemacht werden kann. Für Investitionen in das Strom- und Gasnetz werden seit 2018 die längeren technischen Nutzungsdauern gemäß GasNEV und StromNEV zu Grunde gelegt. Für Zähler erfolgt eine Sammelverwaltung mit jährlicher Bestandsabstimmung.

Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu gleitenden Durchschnittspreisen unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips. Emissionsrechte sind, soweit entgeltlich erworben, zu Anschaffungskosten bzw. dem zum Bilanzstichtag niedrigeren EEX-Börsenkurs bewertet. Vom Wahlrecht nach § 268 Abs. 5 S. 2 HGB, erhaltene Anzahlungen von den Vorräten offen abgesetzt auszuweisen (Aktivausweis), wurde Gebrauch gemacht.

Die Forderungen werden grundsätzlich mit dem Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen sind wertberichtigt, uneinbringliche Forderungen ausgebucht. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert bilanziert.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Die Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen in den Einzelabschlüssen der einbezogenen Unternehmen ergeben einen Aktivüberhang an latenten Steuern. Vom Wahlrecht zur Aktivierung latenter Steuern nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB wurde kein Gebrauch gemacht.

Das Stammkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung wurde für die in der DM-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 1990 bilanzierten Rückstellungen angesetzt. Es wird in Höhe der Inanspruchnahme dieser Rückstellungen aufgelöst.

Investitionszuschüsse und -zulagen werden unter einem Sonderposten ausgewiesen und korrespondierend zur Abschreibungsdauer der bezuschussten Sachanlagen aufgelöst.

Die empfangenen Ertragszuschüsse werden grundsätzlich linear über einen Zeitraum von 20 Jahren aufgelöst.

Die Pensionsrückstellungen sind in Höhe von 6.700 T€ (Vorjahr 6.569 T€) unter Verwendung des Teilwertverfahrens für aktive Arbeitnehmer, sonst mit dem versicherungsmathematischen Barwert (PUC-Methode) der Versorgungsverpflichtungen ermittelt worden. Gehaltstrends waren nicht zu unterstellen. In der Berechnung wurde neben den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln, entsprechend den vertraglichen Regelungen eine Rentendynamik von 1 % bzw. 2 % angenommen, die Diskontierung erfolgte mit einem Zinssatz von 2,31 % (Gutachten Mercer). Für die Bestimmung des Diskontierungssatzes wurde nach § 253 Abs. 2 S. 2 und 3 HGB der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren angewendet.

Soweit es sich um voll kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen handelt, sind die Pensionsrückstellungen mit dem Wert der Rückdeckungsversicherung bilanziert. Die Pensionsrückstellungen sind mit dem Planvermögen saldiert, soweit die Rückdeckungen verpfändet sind. Der zugrunde zu legende Zeitwert des verrechneten Deckungsvermögens beträgt 1.010 T€ (Vorjahr 953 T€). Die Pensionsrückstellungen vor Verrechnung mit Deckungsvermögen betragen 7.710 T€ (Vorjahr 7.522 T€).

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und der Bewertung der Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt 797 T€ (Vorjahr 718 T€). Dieser Betrag ist grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 6 S. 2 HGB für Ausschüttungen gesperrt, jedoch gemäß BMF-Schreiben vom 23. Dezember 2016 (IV C 2 - S 2770/16/10002) nicht in die Abführungssperre im Sinne des § 301 AktG einzubeziehen.

Die Unternehmen der SWE Gruppe führen Beiträge an die ZVK Thüringen (Zusatzversorgungskasse), Artern, ab. Der Umlagesatz betrug im Wirtschaftsjahr 1,10 %. Der Zusatzbeitrag im Jahr 2020 betrug 4,00 %. Er gliedert sich in einen Arbeitnehmer- sowie einen Arbeitgeberanteil. Für diese mittelbaren Pensionsverpflichtungen wird gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB keine Rückstellung gebildet. Eine Aufteilung der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen der ZVK, die sich aus den Anwartschaften der angemeldeten Pflichtversicherten und Rentenberechtigten ergeben, ist mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelbar.

Steuerrückstellungen sind mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes von 0,44 % und einem jährlichen Gehaltstrend von 2,00 % nach den Regeln der Versicherungsmathematik bewertet. Für die Bestimmung des Diskontierungssatzes wird von der durchschnittlichen tatsächlichen Restlaufzeit aller Verpflichtungen ausgegangen.

Die Jubiläumsrückstellungen wurden unter Verwendung der PUC-Methode mit einem Rechnungszinssatz von 1,60 % und einem Gehaltstrend von 2,75 % berechnet. Für die Berücksichtigung der Fluktuation wurden alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeiten verwendet. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln verwendet.

Die Rückstellungen für ausstehenden Urlaub und Gleitzeit wurden unter Berücksichtigung von Tariferhöhungen mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum notwendigen Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen wurden bei der Bemessung der Rückstellungshöhe einkalkuliert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit den von der Deutschen Bundesbank bekanntgegebenen Zinssätzen abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Bilanzstichtag angesetzt, soweit sie einen Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

V. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Der Bestand und die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sind im Konzernanlagenspiegel dargestellt (Anlage zum Anhang).

Das unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesene Nutzungsrecht der SWE Parken GmbH (SWE P GmbH) für das Objekt "Hauptbahnhof II. BA" (1.785 T€, Vorjahr 1.836 T€) wurde am 21. Dezember 2005 mit einer Vertragslaufzeit von 50 Jahren abgeschlossen.

Unter den Finanzanlagen werden die Anteile der nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Beteiligungen sowie sonstige Ausleihungen ausgewiesen. Die Beteiligung betrifft insbesondere die Kom9 GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau, in Höhe von 5.612 T€. Bei den sonstigen Ausleihungen handelt es sich um Darlehen an Betriebsangehörige.

Den Forderungen gegen Gesellschafter und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, davon gegenüber der Gesellschafterin, der Landeshauptstadt Erfurt (LHE), in Höhe von 6.053 T€ (Vorjahr 6.255 T€) zugehörig.

Alle Forderungen im laufenden Geschäftsjahr sind kurzfristig fällig.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche in Höhe von 5.282 T€ (Vorjahr 9.481 T€) aus noch nicht anrechenbaren Vorsteuern, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen (antizipativer Posten), Forderungen aus Betriebs- und Ertragssteuern sowie Forderungen gegenüber dem Hauptzollamt. Des Weiteren sind Schadenersatzforderungen gegen Dritte in Höhe von 902 T€ (Vorjahr 607 T€) und Abschlagszahlungen an fremde Versorger für die Nutzung derer Strom- und Gasnetze in Höhe von 598 T€ (Vorjahr 645 T€) enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben mit Ausnahme des Aktivwertes der Rückdeckungsversicherungen (286 T€; Vorjahr 273 T€) eine Laufzeit von nicht mehr als einem Jahr.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Abgrenzungen aus Vorauszahlungen, die Auflösung eines Zinsswap-Geschäftes zur Absicherung finanzwirtschaftlicher Risiken für die Beschaffung von Straßenbahnen sowie die Zahlungen von CAP-Prämien für Zinssicherungsgeschäfte in Höhe von 26 T€ (Vorjahr 51 T€).

Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 325 T€ (Vorjahr 152 T€) wurden mit den aus Konsolidierungsmaßnahmen entstandenen passiven latenten Steuern in Höhe von 243 T€ (Vorjahr 245 T€) verrechnet. Berücksichtigt sind steuerliche Verlustvorträge, deren Realisierung in den nächsten fünf Jahren anhand der Fünf-Jahres-Unternehmensplanung erwartet wird. Die Steuerquote beträgt insgesamt 32,28 %. Davon entfallen 15,83 % auf die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag und 16,45 % auf die Gewerbesteuer.

Die gebundene Kapitalrücklage beinhaltet den Gegenwert der von der LHE in die SWE GmbH eingelegten Beteiligung an der Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG).

Mit Beschluss vom 17. Juli 2020 zur Verwendung des Jahresüberschusses 2019 der SWE GmbH erfolgte im Berichtsjahr eine vollständige Einstellung in andere Gewinnrücklagen in Höhe von 4.612 T€.

Der Bilanzgewinn hat sich wie folgt entwickelt:

Bezeichnung	2020	2019
	T€	T€
Konzernjahresüberschuss	5.154	13.015
Gewinnvortrag	21.138	17.581
Anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis	5.319	6.659
Ausschüttung an Gesellschafter	0	0
Einstellung in Gewinnrücklagen	4.612	2.799
Konzernbilanzgewinn	16.361	21.138

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Anteile fremder Gesellschafter an Konzernunternehmen.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag von 2.955 T€ (Vorjahr 457 T€), Gewerbesteuer in Höhe von 2.851 T€ (Vorjahr 93 T€) sowie Rückstellungen für Steuernachzahlungen für Vorjahre von 1.117 T€ (Vorjahr 1.277 T€).

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen insbesondere Verpflichtungen für Altlastensanierung, Rekultivierung und Rückbau mit 36.674 T€ (Vorjahr 35.266 T€) sowie Personalkosten mit 11.975 T€ (Vorjahr 11.868 T€). Weiterhin sind in den sonstigen Rückstellungen ausstehende Rechnungen mit 5.400 T€ (Vorjahr 4.130 T€), Rückbauverpflichtungen im Fernwärmenetz mit 3.298 T€ (Vorjahr 2.849 T€), Rückstellungen für abzugebende Emissionszertifikate mit 3.222 T€ (Vorjahr 2.959 T€), Aufwendungen für Strom- und Gasbezug mit 2.861 T€ (Vorjahr 5.305 T€) und Entschädigungszahlungen nach GBBerG mit 2.444 T€ (Vorjahr 2.745 T€) enthalten.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten zum Bilanzstichtag 3.024 T€ (Vorjahr 3.550 T€) Aufwandrückstellungen nach § 249 Abs. 1 S. 3 und Abs. 2 HGB a. F., bei denen vom Beibehaltungswahlrecht nach BilMoG im Geschäftsjahr 2010 Gebrauch gemacht wurde.

Die Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz haben folgende Restlaufzeiten:

Verbindlichkeitenspiegel in T€

		davon mit einer Restlaufzeit
Position in der Bilanz	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	von mehr als einem Jahr	davon mehr als fünf Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	144.814	34.594	110.220	45.367
(Vorjahr)	(161.141)	(19.486)	(141.655)	(57.719)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	859	859	0	0
(Vorjahr)	(545)	(545)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und	29.468	29.257	211	0
Leistungen	(26.654)	(26.135)	(519)	(185)
(Vorjahr)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern und	12.837	12.837	0	0
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	(12.603)	(12.603)	(0)	(0)
(Vorjahr)
davon gegenüber Gesellschaftern	12.438	12.438	0	0
(Vorjahr)	(12.210)	(12.210)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	6.308	6.302	6	0
(Vorjahr)	(6.835)	(6.829)	(6)	(0)
davon aus Steuern	2.821	2.821	0	0
(Vorjahr)	(2.269)	(2.269)	(0)	(0)
SUMME	194.286	83.849	110.437	45.367
(Vorjahr)	(207.778)	(65.598)	(142.180)	(57.904)

Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen für das in 2017 von der Bundesgartenschau Erfurt 2021 gemeinnützige GmbH (BUGA Erfurt 2021) aufgenommene Darlehen bei der Sparkasse Mittelthüringen (maximaler Abrufbetrag von 10.500 T€) zur anteiligen Finanzierung der Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Bundesgartenschau 2021, für welches von der LHE eine Patronatserklärung in Höhe von 8.400 T€ abgegeben wurde.

Weitere Sicherheiten für Verbindlichkeiten bestehen nicht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren insbesondere aus Ausgleichszahlungen an die TEAG Thüringer Energie AG, Erfurt, und die Thüga Aktiengesellschaft, München, im Rahmen der Ergebnisabführungsverträge der SWE E GmbH in Höhe von 5.578 T€ (Vorjahr 5.777 T€) und der SWE N GmbH in Höhe von 2.680 T€ (Vorjahr 2.184 T€).

Des Weiteren werden Verbindlichkeiten gegenüber der LHE in Höhe von 3.832 T€ (Vorjahr 3.459 T€) ausgewiesen, davon 3.562 T€ (Vorjahr 3.124 T€) aus Lieferungen und Leistungen und 270 T€ (Vorjahr 335 T€) aus Konzessionsabgaben.

VI. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse, welche im Wesentlichen im Inland erwirtschaftet wurden, stellen sich wie folgt dar:

Bezeichnung	2020	2019
	T€	T€
Elektrizitätsversorgung	169.439	183.774
Abfallentsorgung und -verwertung	52.644	51.391
Fernwärmeversorgung	43.668	50.219
Verkehrsleistungen	42.084	46.800
Gasversorgung	37.056	36.181
Wasser	26.908	26.882
Freizeit und Bäder	5.753	8.408
Parken	3.180	4.123
Periodenfremde Erlöse	971	288
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse	778	1.186
Sonstige Umsatzerlöse	10.329	12.777
Summe	392.810	422.029

Der Ausweis der Finanzhilfen und Zuschüsse mit 6.679 T€ (Vorjahr 5.659 T€) betrifft Finanzhilfen des Freistaates Thüringen und Zuschüsse der Kreise Sömmerda und Weimarer Land für den Öffentlichen Personennahverkehr.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist die Auflösung der Sonderposten aus Investitionszulagen und -zuschüssen mit 11.672 T€ (Vorjahr 12.175 T€) enthalten. Des Weiteren sind Zuschüsse aus Corona Wirtschaftshilfen mit 5.790 T€ (Vorjahr 0 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen mit 2.465 T€ (Vorjahr 2.222 T€) ausgewiesen. Außerdem sind sonstige periodenfremde Erträge mit 1.520 T€ (Vorjahr 530 T€) in dieser Position enthalten, welche im Wesentlichen Nachaktivierungen von Planungsleistungen betreffen.

Im Materialaufwand sind 1.636 T€ (Vorjahr 1.671 T€) periodenfremde Aufwendungen, vorrangig aus der Energieversorgung, enthalten.

Die Abschreibungen enthalten in 2020 außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 309 T€ (Vorjahr 167 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 1.162 T€ (Vorjahr 166 T€). Im Wesentlichen handelt es sich um die Passivierung von im Vorjahr abgerechneten Zuwendungen im Rahmen der Sanierung von Freibädern der Landeshauptstadt Erfurt im Zusammenhang mit den Nachaktivierungen von Planungsleistungen.

In den Zinsaufwendungen werden neben den saldierten Aufwendungen und Erträgen aus Vermögensgegenständen des Deckungsvermögens von -9 T€ (Vorjahr -13 T€) auch die saldierten Zinsanteile von 35 T€ (Vorjahr 33 T€) aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen berücksichtigt.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten - Vorjahre betreffend - Steuernachzahlungen in Höhe von 403 T€ (Vorjahr 597 T€) sowie Steuererstattungen in Höhe von 116 T€ (Vorjahr 232 T€).

VII. Sonstige Angaben

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns bestehen unter anderem aus Bestellobligo aus den zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeführten Aufträgen in Höhe von insgesamt 51.833 T€ (davon gegenüber verbundenen Unternehmen mit 12 T€). Der Anteil an Investitionsverpflichtungen gegenüber Dritten beträgt 40.529 T€.

Die jährlichen Verpflichtungen aus Dauerschuldverhältnissen mit unbestimmten Laufzeiten sowie Laufzeiten bis 57 Jahren betragen voraussichtlich 29.561 T€, davon 14.506 T€ aus dem Netznutzungsvertrag für Strom mit der TEN Thüringer Energienetze GmbH, 8.530 T€ aus der Vorhaltung der Netzkapazität für Gas, 1.983 T€ für die Wartung von Hard- bzw. Software, 468 T€ aus der Anmietung des Kommunalen Dienstleistungszentrums (Laufzeit bis 2033) und 318 T€ aus dem Deponiepachtvertrag (Laufzeit bis 2039). Darin enthalten sind auch jährliche Pachtzahlungen für das Forum I und IV in Höhe von 600 T€ mit einer Laufzeit von 4 Jahren sowie Erbbaurechtsverpflichtungen von jährlich 69 T€ mit Laufzeiten von 46 bzw. 57 Jahren.

Des Weiteren bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen aus dem Fernwasserliefervertrag mit einer Laufzeit bis 2024 in Höhe von 5.789 T€.

Die Haftungsverhältnisse gegenüber Dritten in Höhe von 17.727 T€ betreffen eingetragene Grundschulden zu Gunsten des Freistaates Thüringen zur Besicherung der bewilligten Fördermittel für die Dauer der Zweckbindung.

Im Rahmen der Bundesgartenschau 2021 wurde die ega gGmbH zur Errichtung des Danakil Urwald- und Wüstenhauses (Los "Erweiterter Rohbau") durch den Auftragnehmer im Jahr 2018 aufgefordert, eine Bauhandwerkersicherheit nach § 650 f BGB zu stellen. Die Bereitstellung der Bürgschaft zur Besicherung in Höhe von bis zu 2.550 T€ wurde von der SWE GmbH übernommen und bestand auch im Geschäftsjahr 2020.

Die SWE Digital GmbH hat sich im Rahmen der Ausschreibung der LHE zum geförderten Ausbau Glasfaser im Geschäftsjahr 2018 um Zuschlagserteilung beworben. Eine Teilnahmevoraussetzung bestand in der Erteilung des Wegerechts nach § 69 TKG. Die Erteilung erfolgt durch die zuständige Beschlusskammer der Bundesnetzagentur. Voraussetzung hierfür ist der Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Antragstellerin. Dementsprechend hat die SWE GmbH gegenüber der SWE D GmbH ein Patronat in Höhe von 11.200 T€ erklärt. Das Patronat wurde folglich bisher nicht in Anspruch genommen und ist befristet bis 31. Dezember 2022 gültig. Im Laufe des Geschäftsjahres 2019 erfolgte die Absage für den geförderten Ausbau durch die LHE.

Für die Deckung der Bedarfsmengen in den Vertriebsportfolios Strom und Gas sowie von CO ₂ in den Erzeugungsportfolios wurden Terminkontrakte im Umfang von insgesamt 91.976 T€ abgeschlossen. Darüber hinaus bestehen für die nächsten zwei Geschäftsjahre aus branchenüblichen, klauselbedingten Gasbezugsverträgen Mindestabnahmeverpflichtungen in Höhe von 340 GWh. Diesen beschafften Mengen stehen auf der Vertriebsseite zu einem großen Teil bereits realisierte in die Zukunft gerichtete Verkaufskontrakte gegenüber.

Der Bestand der Emissionsberechtigungen hat sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt:

Bestand zum 1. Januar 2020	641.433
Verbrauch 2019	278.704
Zuteilung 2020	42.271
Kauf 2020	55.000
Bestand per 31. Dezember 2020	460.000

Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 ergibt sich ein Bestand von 460.000 Emissionszertifikaten (davon 44.293 unentgeltliche Zertifikate). Der Marktwert der unentgeltlich zugeteilten Zertifikate beträgt per 31. Dezember 2020 32,20 € pro Tonne.

Derivative Finanzinstrumente wurden zur Begrenzung bzw. zum Ausschluss von Zinsänderungsrisiken aus Bankkrediten und Preissteigerungsrisiken aus dem Dieselbed arfabgeschlossen. Da die Sicherungsentscheidungen ausschließlich auf das Risikomanagement zu Grundgeschäften gerichtet sind und die Sicherungsgeschäfte mit Durchhalteabsicht abgeschlossen werden, wurden sämtliche Sicherungsbeziehungen durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Wertänderungen einzelner Bestandteile dieser wirksamen Bewertungseinheiten werden nach der Einfrierungsmethode nicht bilanziert.

Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente richtet sich weder auf die Optimierung von Anlagekonditionen noch auf die Erzielung von Zusatzerträgen ohne Bezug zu Grundgeschäften und steht damit im Einklang mit den definierten Möglichkeiten der Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung).

Die gebildeten Bewertungseinheiten bestehen überwiegend aus unmittelbaren, direkten Beziehungen von einem Grundgeschäft zu einem entsprechenden derivativen Finanzinstrument (Microhedges). Insbesondere für Anschlusssicherungen zu Kreditgrundgeschäften und Anschlussfinanzierungen sind die Bewertungseinheiten aus Effizienzgründen aus mehreren Kreditgrundgeschäften bzw. mehreren Sicherungsgeschäften gebildet worden (Portfoliohedges).

Für beide Arten von Bewertungseinheiten stimmen die wertbestimmenden Faktoren zwischen den abgesicherten Teilen der Grundgeschäfte und den absichernden Teilen der Sicherungsinstrumente (z. B. Nominalbetrag, Referenzzinssatz und Laufzeit) in einem Maße überein, dass die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten sowohl in deren rückwirkender Ermittlung als auch prospektiver Beurteilung über die gesamte Laufzeit der derivativen Finanzinstrumente erfüllt ist. Aufgrund des Vorliegens wirksamer Bewertungseinheiten besteht für diese geschlossenen Positionen mit negativen Marktwerten der Sicherungsgeschäfte kein Rückstellungsbedarf.

Handel von derivativen Finanzinstrumenten zur Ausnutzung von Marktchancen ist durch die Finanzierungsrichtlinie der Stadtwerke Erfurt Gruppe ausgeschlossen.

Zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken sind derivative Finanzinstrumente (CAP, SWAP) für bestehende und geplante variabel verzinsliche Darlehen in Höhe von 79.900 T€, bezogen auf das jeweilige Ausgangsnominal, mit Restlaufzeiten zwischen 0,1 und 5,5 Jahren im Bestand. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 betragen die Sicherungsnominale dieser derivativen Finanzinstrumente 48.000 T€.

Zusätzlich sind derivative Finanzinstrumente mit Ausgangsnominalen in Höhe von 14.000 T€ im Bestand, deren Sicherungszeitraum zum Bilanzstichtag noch nicht begonnen hat. Betrachtet ab dem Bilanzstichtag liegen die Laufzeiten für diese derivativen Finanzinstrumente bis zu 18,25 Jahren.

Das in 2018 für die Absicherung des Zinsniveaus im Zusammenhang mit der Beschaffungskalkulation der Straßenbahnen abgeschlossene derivative Finanzinstrument (SWAP) in Höhe von 25.500 T€ wurde planmäßig mit Abschluss des Kreditvertrages in 2019 aufgelöst. Das gezahlte Aufhebungsentgelt wurde aktivisch bilanziert, die Auflösung des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens erfolgt zinsaufwandswirksam.

Die beizulegenden Zeitwerte der bestehenden derivativen Finanzinstrumente, wie sie von den Vertragspartnern als Marktwerte bekannt gegeben wurden, betragen:

Derivative Finanzinstrumente	Positive Marktwerte	Negative Marktwerte	Saldo
	T€	T€	T€
Zinsswap	0	-712	-712
Zinscap	1	0	1
Dieselsicherung	28	-21	7
Summe	29	-733	-704

Die negativen Marktwerte der Zinsswaps resultieren aus den zu den Absicherungszeitpunkten gegenüber dem Bilanzstichtag höheren Marktzinsniveaus.

Die mit dem Vertragsschluss der bestehenden Zinssicherungen bereits gezahlten Zinscap-Prämien werden zum Bilanzstichtag als aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 26 T€ bilanziert. Die zeitanteilige Auflösung der Cap-Prämien hat den Zinsaufwand für Darlehen im Geschäftsjahr um 24 T€ erhöht.

Zur Begrenzung von Preissteigerungsrisiken für den flottenbedingten Dieselbedarf wurden in 2017 derivative Finanzinstrumente für 40 % des für den Zeitraum vom 2. Oktober 2017 bis zum 31. Dezember 2020 aus den abzudeckenden Linien bestehenden Dieselbedarfes mit einem Sicherungsnominal von 3.003 metrischen Tonnen abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2017 wurden hierfür Prämien in Höhe von 59 T€ bezahlt. Der zeitanteilige Periodenaufwand aus den Prämien ist in Höhe von insgesamt 19 T€ im Geschäftsjahr aufwandserhöhend aufgelöst worden, womit zum Bilanzstichtag der zugehörige aktive Rechnungsabgrenzungsposten vollständig aufgelöst wurde. Aufgrund des im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vertragsabschluss niedrigeren Dieselpreises mussten die Gesellschaften Ausgleichszahlungen in Summe von 14 T€ zahlen.

In 2020 wurde ein neues derivatives Finanzinstrument (Collar) für 40 % des für den Zeitraum vom 4. Januar 2021 bis zum 31.Dezember 2022 aus den abzudeckenden Linien bestehenden Dieselbedarfes mit einem Ausgangssicherungsnominal von 1.920 metrischen Tonnen abgeschlossen. Mit Vertragsabschluss des Zero-Cost-Collars wurde keine Prämienzahlung fällig und demzufolge ist keine Bilanzierung vorzunehmen. Die beizulegenden Zeitwerte der bestehenden derivativen Finanzinstrumente, wie sie vom Vertragspartner als Marktwerte bekannt gegeben wurden, betragen zum 31. Dezember 2020 insgesamt 7 T€.

Die SWE GmbH macht beim Ausweis der latenten Steuern vom Wahlrecht zugunsten der Saldierung Gebrauch.

In die Berechnung der latenten Steuern sind auch die Latenzen der Tochtergesellschaften SWE E GmbH, SWE N GmbH, ThüWa GmbH, EVAG, SWE P GmbH, SWE Stadtwirtschaft GmbH (SWE SW GmbH), SWE Verwertung GmbH (SWE V GmbH), TUS Thüringer UmweltService GmbH (TUS GmbH), SWE Service GmbH (SWE S GmbH) und SWE Erneuerbare Energien GmbH (SWE EE GmbH) einbezogen.

Die Latenzen ergeben sich im Wesentlichen aus nachfolgenden Sachverhalten:

Vereinbarte Baukostenzuschüsse, Hausanschlusskosten und andere Investitionszuschüsse werden in der Steuerbilanz aktivisch von den technischen Anlagen und Maschinen abgesetzt. In der Handelsbilanz wird der Bruttoausweis gewählt. Die durch die Umgliederung entstehenden aktiven latenten Steuern werden mit den passiven latenten Steuern verrechnet.

Weitere aktive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen aus steuerlich nicht nachvollzogenen Abschreibungen im Sachanlagevermögen aus den Vorjahren (z. B. bei Leitungsanlagen, der Basisabdichtung von Deponierungsflächen) und aus der abweichenden steuerlichen Bewertung der geringwertigen Wirtschaftsgüter.

Ebenso ergeben sich Latenzen aus den unterschiedlichen Ansätzen in der Handels- und Steuerbilanz (z. B. durch verschiedene Diskontierungssätze und durch den Nichtansatz der handelsrechtlich zulässigen Kostensteigerungen in der Steuerbilanz) bei den Personalrückstellungen wie Pensionen, Altersteilzeit, Gleitzeit, Jubiläum, ausstehenden Urlaub und den sonstigen Rückstellungen (z. B. Kosten für Abschluss und Prüfung, Rückbau, Rechtsstreitigkeiten).

Die Pensionsrückstellungen werden in der Handelsbilanz mit den Ansprüchen aus der Rückdeckungsversicherung gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB saldiert. Die aus den handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze der Pensionsrückstellungen und den Ansprüchen aus der Rückdeckungsversicherung entstehenden passiven latenten Steuern werden mit den aktiven latenten Steuern aus der Umgliederung der Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Bei einem Teil der Rückstellungen für Pensionen sind die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 S. 2 HGB nicht erfüllt. Eine Saldierung der Rückdeckungsansprüche mit der Pensionsrückstellung wird in diesen Fällen nicht vorgenommen.

Weitere aktive latente Steuern entstehen aus der abweichenden steuerlichen Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung und Abbau.

Durch die Abzinsung in der Steuerbilanz von unverzinsten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (z. B. Sicherheitseinbehalte) sowie sonstigen Verbindlichkeiten (z. B. Mietkautionen), deren Laufzeit noch mindestens ein Jahr beträgt, entstehen aktive Latenzen, die zu aktiven latenten Steuern führen.

Die steuerlichen Verlustvorträge werden bei der Berechnung der aktiven latenten Steuern im Rahmen der Gesamtdifferenzbetrachtung einbezogen. Hierbei werden aktive latente Steuern für temporäre Bilanzdifferenzen sowie für Verlustvorträge aggregiert.

Die SWE GmbH muss ihr steuerliches Einkommen nach § 8 KStG i. V. m. § 4 Abs. 6 KStG ermitteln. Die Ermittlung des Einkommens muss danach getrennt nach Sparten erfolgen. Steuerliche Verlustvorträge sind nicht mehr vorhanden.

Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastungen sind mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Die Steuerquote beträgt insgesamt 32,28 %. Davon entfallen 15,83 % auf die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag und 16,45 % auf die Gewerbesteuer.

Da alle Konzernunternehmen ihren Sitz im Inland haben, wurde für die Bewertung der latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen ein einheitlicher Steuersatz von 32,28 % (Vorjahr 32,28 %) angewendet.

Die Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten ist nachfolgend dargestellt.

	Konzern
Bezeichnung	Durchschnitt nach HGB
Beschäftigte	1.876
davon gewerbliche Angestellte	499
davon Angestellte	1.377
geringfügig Beschäftigte	16
Saisonkräfte	4
Gesamt nach § 267 Abs. 5 HGB	1.896

In 2020 waren im Konzern außerdem durchschnittlich 87 Auszubildende beschäftigt.

Der Aufsichtsrat bestand aus folgenden Mitgliedern:

Andreas Bausewein	Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt	Aufsichtsratsvorsitzender
Jens Freitag	Diplom Ingenieur (FH) Kfz.-Technik Freigestellter Vorsitzender des Konzernbetriebsrates	Stellvertretender Vorsitzender Arbeitnehmervertreter
Andre Blechschmidt	Mitglied des Thüringer Landtages
Andre Burkhart (bis 21.10.2020)	Gruppenleiter Kursbetrieb und Qualitätsmanagement SWE Bäder GmbH	Arbeitnehmervertreter
Astrid Rothe-Beinlich	Mitglied des Thüringer Landtages
Dr. Verona Faber-Steinfeld	Lehrerin
Frank Warnecke	Geschäftsführer Mieterverein Erfurt e.V.
Hans-Werner Döhring (bis 21.10.2020)	Freistellungsphase Altersteilzeit	Arbeitnehmervertreter
Jana Rötsch	Geschäftsführerin AWO RPK gGmbH, Halle
Jens Eckardt (ab 22.10.2020)	Betriebsratsvorsitzender der SWE Stadtwirtschaft GmbH	Arbeitnehmervertreter
Katja Maurer (ab 01.04.2021)	Mitglied des Thüringer Landtages
Manfred Enke	Sachbearbeiter Vertragsmanagement SWE Netz GmbH	Arbeitnehmervertreter
Matthias Bärwolff (bis 31.01.2021)	Student Stadt- und Raumplanung
Matthias Twarog	Meister Messstellenbetrieb und Messdienstleistungen SWE Netz GmbH	Arbeitnehmervertreter
Melanie Trinks (ab 22.10.2020)	Gärtnerin ega gGmbH	Arbeitnehmervertreterin
Michael Hose	Lehrer
Niklas Waßmann	Mitarbeiter Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V.
Peter Stampf	Senior
René Aust	Mitglied des Thüringer Landtages
Susanne Jost	Sachbearbeiterin Controlling SWE Energie GmbH	Arbeitnehmervertreterin
Thomas L. Kemmerich	Mitglied des Thüringer Landtages

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für das Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 82 T€ (Vorjahr 76 T€).

Die Gesamtbezüge des Geschäftsführers, Herrn Peter Zaiß, Metzels belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 284 T€ (Vorjahr 283 T€). Darin enthalten sind das Bruttogehalt in Höhe von 191 T€ (Vorjahr 191 T€) sowie die Vergütung für die Bereitstellung eines Dienstwagens und die Beiträge für eine arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung. Die Tantieme des Geschäftsjahres 2019 wurde im Jahr 2020 in Höhe von 45 T€ (Vorjahr 45 T€) ausgezahlt.

Der Anteil an den Pensionsrückstellungen per 31. Dezember 2020 beträgt für ehemalige Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene 937 T€ (Vorjahr 960 T€). Pensionszahlungen an ehemalige Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 44 T€ (Vorjahr 52 T€) geleistet.

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses ist wie folgt aufgeschlüsselt.

	Honorar des Abschlussprüfers
	T€
Abschlussprüfungsleistungen	104
andere Bestätigungsleistungen	10
Steuerberatungsleistungen	0
sonstige Leistungen	0
Gesamt	114

Die Kapitalflussrechnung 2020 wurde gemäß dem DRS 21, zuletzt geändert durch den DRÄS 6, erstellt.

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss 2020 der SWE GmbH in Höhe von 2.964 T€ zur Absicherung der Finanzierung der BUGA Erfurt 2021 in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

VIII. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage des Konzerns haben, sind nicht bekannt.

Wir weisen auf die derzeit weiter bestehende Corona-Pandemie-Lage hin. Es besteht die Möglichkeit, dass die landesweit geltenden Rechtsverordnungen und Normen einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft im Jahr 2021 haben können, Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird auch weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt sein. Die der Gesellschaft bekannten Annahmen für das Folgejahr sind in der Prognose- und Risikoberichterstattung des Lageberichts beschrieben. Darüber hinaus sind jedoch weitere, derzeit nicht abschätzbare, Auswirkungen durch die Pandemie möglich.

Erfurt, 19. April 2021

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Peter Zaiß, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagegitter)

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
	T€	T€	T€	T€	T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.839	3.148	1.681	1.496	40.172
2. Geschäfts- oder Firmenwert	621	0	0	0	621
3. Geleistete Anzahlungen	1.766	1.008	-1.311	36	1.427
	39.226	4.156	370	1.532	42.220
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	269.257	4.139	1.282	642	274.036
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.282.034	37.254	7.972	16.652	1.310.608
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	74.425	5.121	1.312	2.869	77.989
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	65.962	32.840	-10.936	387	87.479
	1.691.678	79.354	-370	20.550	1.750.112
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.860	0	0	0	1.860
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0	0
3. Beteiligungen	5.645	0	0	0	5.645
4. Sonstige Ausleihungen	251	0	0	251	0
	7.756	0	0	251	7.505
	1.738.660	83.510	0	22.333	1.799.837

	Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Umbuchungen
	T€	T€	T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	22.922	4.563	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	621	0	0
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
	23.543	4.563	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	149.506	5.793	0
2. Technische Anlagen und Maschinen	898.831	38.590	0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	60.779	4.405	0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	1.109.116	48.788	0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.803	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0
3. Beteiligungen	1	0	0
4. Sonstige Ausleihungen	250	0	0
	2.054	0	0
	1.134.713	53.351	0

	Abschreibungen
	Abgänge	Zuschreibung	31.12.2020
	T€		T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.346	0	26.139
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	621
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
	1.346	0	26.760
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	610	55	154.634
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.209	1.582	919.630
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.847	0	62.337
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	19.666	1.637	1.136.601
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	1.803
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0
3. Beteiligungen	0	0	1
4. Sonstige Ausleihungen	250	0	0
	250	0	1.804
	21.262	1.637	1.165.165

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.033	13.917
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
3. Geleistete Anzahlungen	1.427	1.766
	15.460	15.683
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	119.402	119.751
2. Technische Anlagen und Maschinen	390.978	383.203
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.652	13.646
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	87.479	65.962
	613.511	582.562
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	57	57
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0
3. Beteiligungen	5.644	5.644
4. Sonstige Ausleihungen	0	1
	5.701	5.702
	634.672	603.947

Konzernkapitalflussrechnung

		2020	2019
		T€	T€
1.	Konzern - Jahresüberschuss (einschließlich Ausgleichszahlung an Minderheitsgesellschafter)	5.154	13.015
2.	Zu-/Abschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände und Sachanlagen	51.714	52.269
3.	Zu-/Abschreibungen Finanzanlagevermögen/Wertzuwachs assoz. Unt.	-250	-160
4.	Zu-/Abnahme der Rückstellungen	-1.567	6.407
5.	Sonstige zahlungsunwirksame Erträge einschließlich der Auflösung von Sonderposten zum Anlagevermögen und Empfangener Ertragszuschüsse	-12.354	-13.273
6.	Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	11.195	-6.159
7.	Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	4.468	-284
8.	Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.702	-2.167
9.	Zinsaufwendungen/Zinserträge	1.594	1.799
10.	sonstige Beteiligungserträge	-615	-600
11.	Ertragsteueraufwand/-ertrag	8.802	7.804
12.	Ertragsteuerzahlungen	-3.824	-10.542
13.	Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	62.615	48.109
14.	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	186	388
15.	Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-4.156	-6.010
16.	Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens	2.587	645
17.	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-78.004	-73.286
18.	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen	250	2.526
19.	Erhaltene Zinsen	0	3
20.	Erhaltene Dividenden	615	711
21.	Cashflow aus Investitionstätigkeit	-78.522	-75.023
22.	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	20.163	22.457
23.	Einzahlungen aus der Begebung von Krediten	3.100	70.393
24.	Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-19.383	-21.918
25.	Gezahlte Zinsen	-1.634	-1.823
26.	Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	0	0
27.	Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-7.961	-10.120
28.	Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-5.715	58.988
29.	Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	-21.622	32.074
30.	Finanzmittelfonds am 01.01.	43.233	11.159
31.	Finanzmittelfonds am 31.12.	21.611	43.233
	Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
	Kassenbestand	189	165
	Guthaben bei Kreditinstituten	21.422	43.068
	Finanzmittelfonds am Ende der Periode	21.611	43.233

Eigenkapitalspiegel

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
2020	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Andere Gewinnrücklage	Sonderrücklage gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
	T€	T€	T€ 2	T€ 1
Stand 01.01.2020	10.000	114.397	88.384	8.567
Umgliederung aus Sonderrücklage			1	-1
Erhöhung Minderheitenanteile durch Einzahlungen des Mutterunternehmens			-654
Einstellung in die Gewinnrücklagen			4.612
Gewinnausschüttung
Konzern Jahresüberschuss
Ausgleichszahlung an Minderheitsgesellschafter
Stand 31.12.2020	10.000	114.397	92.342	8.566

	Eigenkapital des Mutterunternehmens		nicht beherrschende Anteile

2020	Konzernbilanzgewinn der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Eigenkapital Mutterunternehmen	nicht beherrschende Anteile vor Bilanzgewinn	auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzernbilanzgewinn	Konzern-Eigenkapital
		T€	T€	T€	T€
Stand 01.01.2020	21.138	242.485	39.015	-4.109	277.391
Umgliederung aus Sonderrücklage	0	0			0
Erhöhung Minderheitenanteile durch Einzahlungen des Mutterunternehmens		-654	654		0
Einstellung in die Gewinnrücklagen	-4.612	0			0
Gewinnausschüttung	0	0			0
Konzern Jahresüberschuss	-165	-165		5.319	5.154
Ausgleichszahlung an Minderheitsgesellschafter		0		-8.258	-8.258
Stand 31.12.2020	16.361	241.666	39.669	-7.048	274.287

¹ nur Sonderrücklage
² davon 46.291 T€ disponibler Betrag der Gesellschafter des Mutterunternehmens

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
2019	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage nach §272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Andere Gewinnrücklage	Sonderrücklage gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
	T€	T€	T€ ²	T€ ¹
Stand 01.01.2019	10.000	114.397	85.818	8.568
Umgliederung aus Sonderrücklage			1	-1
Erhöhung Minderheitenanteile durch Einzahlungen des Mutterunternehmens			-234
Einstellung in die Gewinnrücklagen			2.799
Gewinnausschüttung
Konzern Jahresüberschuss
Ausgleichszahlung an Minderheitsgesellschafter
Stand 31.12.2019	10.000	114.397	88.384	8.567

	Eigenkapital des Mutterunternehmens		nicht beherrschende Anteile

2019	Konzernbilanzgewinn der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Eigenkapital Mutterunternehmen	nicht beherrschende Anteile vor Bilanzgewinn	auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzernbilanzgewinn	Konzern-Eigenkapital
		T€	T€	T€	T€
Stand 01.01.2019	17.581	236.364	38.780	-2.807	272.337
Umgliederung aus Sonderrücklage	-1	-1	1		0
Erhöhung Minderheitenanteile durch Einzahlungen des Mutterunternehmens		-234	234		0
Einstellung in die Gewinnrücklagen	-2.799	0			0
Gewinnausschüttung	0	0			0
Konzern Jahresüberschuss	6.356	6.356		6.659	13.015
Ausgleichszahlung an Minderheitsgesellschafter		0		-7.961	-7.961
Stand 31.12.2019	21.138	242.485	39.015	-4.109	277.391

¹ nur Sonderrücklage
² davon 43.327 T€ disponibler Betrag der Gesellschafter des Mutterunternehmens

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, ERFURT

I. Grundlagen des Konzerns

Die Stadtwerke Erfurt Gruppe ist einer der größten Arbeitgeber in der stetig wachsenden Landeshauptstadt Erfurt und steht seit fast 30 Jahren für lokales Engagement, regionale Verantwortung und Umweltorientierung, verlässlichen Service und effektive Leistungserbringung. Starke kommunalwirtschaftliche Strukturen sind vor allem für die Planungssicherheit der Kommunen wichtig.

Insofern erfüllt die Stadtwerke Erfurt Gruppe wesentliche Aufgaben der Daseinsvorsorge bei der Erreichung übergeordneter Ziele wie regionalem Wirtschaftswachstum, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie einer leistungsfähigen Infrastruktur und einer hohen Lebensqualität für die Landeshauptstadt Erfurt. Die gesetzliche Verankerung der Finanzierung über den steuerlichen Querverbund stärkt dabei neben Konzessionsabgaben, Gewerbesteuerzahlungen und Gewinnausschüttungen den Kommunalhaushalt nachhaltig.

Die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (SWE GmbH) übernimmt als strategische Managementholding die Funktion der Konzernleitung und ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Hierfür sind die der Konzernleitung zugeordneten Governanceeinheiten Strategisches Konzerncontrolling, Recht, Revision und Compliance, Konzern Personal/Organisation, IT-Strategie sowie Konzernmarketing und Unternehmenskommunikation mit Richtlinienkompetenzen ausgestattet.

Die Produkte und Leistungen der Stadtwerke-Unternehmen lassen sich den fünf Kompetenzfeldern Versorgung, Umwelt, Mobilität, Service und Freizeit zuordnen.

Im Kompetenzfeld Versorgung (SWE Energie GmbH [SWE E GmbH], SWE Netz GmbH [SWE N GmbH], SWE Erneuerbare Energien GmbH [SWE EE GmbH] sowie ThüWa ThüringenWasser GmbH [ThüWa GmbH]) umfasst die Geschäftstätigkeit den Transport, die Verteilung und den Vertrieb von Strom, Gas, Wärme und Wasser, die Erzeugung von Strom, Wärme und Trinkwasser, den Betrieb von KWK-Anlagen und von Brunnen und Speicheranlagen, den Betrieb von dezentralen Energieversorgungsanlagen sowie Energiedienstleistungen. Unterstützende Geschäftstätigkeiten sind hierbei die Ablesedienstleistungen, das Mess- und Zählerwesen sowie die Errichtung, Unterhaltung und Instandhaltung von Versorgungsanlagen.

Im Kompetenzfeld Umwelt (SWE Stadtwirtschaft GmbH [SWE SW GmbH], SWE Verwertung GmbH [SWE V GmbH], TUS Thüringer UmweltService GmbH [TUS GmbH]) werden insbesondere Restmüll-, Bio-, Papier-, Pappe, Kartonagen- sowie Sperrmüllabfälle eingesammelt und anschließend einer Wiederverwendung, dem Recycling, einer Verwertung - bspw. zur Erzeugung von Biogas oder einer energetischen Behandlung und anschließenden Entsorgung von Reststoffen - zugeführt.

Die Geschäftstätigkeit für das Kompetenzfeld Mobilität (Erfurter Verkehrsbetriebe AG [EVAG], SWE Parken GmbH [SWE P GmbH]) umfasst Beförderungsleistungen des Erfurter Linienverkehrs mit Stadtbahnen und Bussen sowie das Betreiben von Parkhäusern.

Bei der Erfüllung dieses vielfältigen Leistungsangebotes der Stadtwerke Erfurt Gruppe nimmt das Kompetenzfeld Service (SWE Service GmbH [SWE S GmbH], SWE Digital GmbH [SWE D GmbH], GWA Gesellschaft für Wasser- und Abwasserservice mbH [GWA mbH]) in der Funktion als "Shared Service Center" der Gruppe sämtliche Unterstützungsaufgaben für die Konzerntochterunternehmen wahr. Das Spektrum erstreckt sich dabei über Themen der Informationstechnologie und des Breitbandausbaus, des Personals und der Organisation, des kaufmännischen Services, des zentralen Einkaufs sowie von Aufgaben im Bereich der Abrechnung und des Kundenservices. Ferner wird die Stadtwerke Erfurt Gruppe durch die Labordienstleistungen der GWA mbH in der Trinkwasseranalytik unterstützt.

Einen weiteren Leistungsbereich deckt das Kompetenzfeld Freizeit (Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige gGmbH (ega) [ega gGmbH], SWE Bäder GmbH [SWE B GmbH], Bundesgartenschau Erfurt 2021 gemeinnützige GmbH [BUGA Erfurt 2021] sowie Arena Erfurt GmbH [AEF GmbH]) ab. Maßgeblich geprägt wird das Leistungsangebot durch die Bewirtschaftung des Erholungsparks der ega gGmbH, der als Kernfläche der Bundesgartenschau 2021 vorbereitet wird. Ein weiteres Tätigkeitsgebiet stellt die Bewirtschaftung von Hallen- und Freibädern dar. Abgerundet wird das Freizeitangebot durch die Stadionbetreibung der neuen Multifunktionsarena.

Organisatorisch gliedert sich die Stadtwerke Erfurt Gruppe zum 31. Dezember 2020 wie folgt:

Im Geschäftsjahr 2020 gab es keine gesellschaftsrechtliche Veränderung der Struktur des Konzerns.

Die Organisationsstruktur ist eingebettet in die strategischen und investiven Ziele der SWE GmbH. Mit der Vision "Wir machen Erfurt grün - alles für eine starke Stadt!" wird betont, dass die gesamten Leistungen der Stadtwerke Erfurt Gruppe dafür einstehen, durch eine Verbindung von Ökologie und Ökonomie sowie umweltfreundlicher und leistungsstarker Produkte, nachhaltig die Lebensqualität in der Landeshauptstadt Erfurt zu verbessern und bewusst die beiden Schwerpunktthemen "Energiewende" und "Bundesgartenschau 2021" in der zu Ende gehenden Dekade zu besetzen. Die definierten strategischen Ziele stellen Fixpunkte und Orientierung für zu treffende Entscheidungen dar und garantieren die Beständigkeit im unternehmerischen Handeln der Unternehmensgruppe.

Die Stadtwerke Erfurt Gruppe erzielte über die Gesamtheit ihrer Kompetenzfelder Umsatzerlöse inkl. Finanzhilfen und Zuschüsse in Höhe von 399 Mio. € (Vorjahr 428 Mio. €) und investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 83,5 Mio. € (Vorjahr 79 Mio. €) - vorrangig in den Kompetenzfeldern Versorgung und Mobilität. Zum 31. Dezember 2020 waren in der Stadtwerke Erfurt Gruppe 1.894 Mitarbeiter (ohne Geschäftsführung) und 84 Auszubildende beschäftigt.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus, der zum ersten Mal Ende 2019 in China (Wuhan) auftrat und sich fortan weltweit und somit auch in Deutschland verbreitete, hat die deutsche Volkswirtschaft eine ihrer stärksten Einbrüche in der Nachkriegszeit erlebt. Im Jahr 2020 sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 4,9 % gegenüber dem Vorjahr. ¹ Die Entwicklungen im zweiten Quartal 2020 zeigten einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukt um -9,8 % gegenüber dem Vorquartal, während es im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal um 8,5 % stark gewachsen ist. Insbesondere von Mai bis Juli zeigte sich ein sehr kräftiger Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität. So konnte beispielsweise knapp die Hälfte des Produktionsrückgangs in der Industrie über den Sommer aufgeholt werden. Seit August zeigt sich allerdings eine Verlangsamung des Wachstumstempos. Zum Jahresende bricht die deutsche Wirtschaft nach der Erholung im Sommer wieder durch erneute Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung ein. Wie stark und mit welchen langfristigen Auswirkungen ist derzeit noch schwer abzusehen. ²

Die welt- und deutschlandweiten Verläufe der Krise haben deutliche Spuren in der Thüringer Industrie hinterlassen. Infolge der Corona-Pandemie sank die Thüringer Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) im ersten Halbjahr 2020 um -6,3 %. Knapp 25 % der Bruttowertschöpfung des Landes werden in der Industrie erwirtschaftet, daher besitzen die Einbrüche im produzierenden Gewerbe einen hohen Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung. Unter anderem hatten der Automobilhersteller Opel und seine Zulieferer Einbußen durch zeitweise geschlossene Werke zu verzeichnen. ³

Die Landeshauptstadt Erfurt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Freistaates Thüringen. Der Fokus des Wirtschaftsstandortes liegt besonders auf dem Maschinen- und Anlagenbau, der Medien- und Kreativwirtschaft, dem Gartenbau und der Nahrungsgüterindustrie, dem Technologiestandort Erfurt unter anderem in Form der Mikrotechnologie, Photovoltaik, Sensorik und IT und auf der Logistik. Über 14.000 Unternehmen haben in den Erfurter Gewerbegebieten, Gewerbeparks und Gewerbeimmobilien einen attraktiven Unternehmensstandort gefunden und beschäftigen rund 140.000 Mitarbeiter. ⁴

Die Stadt ist zugleich Verwaltungs-, Handels- und Dienstleistungszentrum des Freistaates. So ist es nicht verwunderlich, dass das Land Thüringen mit knapp 12.000 Beschäftigten und die Stadtverwaltung Erfurt mit rund 3.500 Mitarbeitern die größten Arbeitgeber im Stadtgebiet sind, gefolgt von der Stadtwerke Erfurt Gruppe und dem Helios Klinikum. Entgegen dem Trend, der Erfurt noch um die Jahrtausendwende einen Einwohnerrückgang auf 180.000 Bürger prognostizierte, leben heute fast 215.000 Menschen in Erfurt.

¹ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2112/umfrage/veraenderung-des-bruttoinlandprodukts-im-vergleich-zum-vorjahr/ , Abruf 12.01.2021
² https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/W/wirtschaftliche-lage-brd-12-2020.pdf?_blob=publicationFile&v=4, Stand 12/2020
³ https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-erfurt-wirtschaftsleistung-in-thueringen-schrumpft-um-6-3-prozent-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200924-99-693294, Abruf 24.09.2020
⁴ https://www.erfurt.de/ef/de/wirtschaft/index.html, Abruf 24.02.2021

Die Jobaussichten entwickeln sich durch sinkende Arbeitslosenzahlen und die Trendumkehr vom Bewerber- zum Ausbildungsplatzüberschuss auf dem Lehrstellenmarkt gut. ⁵

Die Stadtwerke Erfurt Gruppe profitiert nachhaltig von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Erfurt und ihrem Bevölkerungswachstum.

Geschäftsverlauf

Konzernleitung

SWE GmbH

Nachdem das SARS-CoV-2-Virus im Frühjahr durch den ersten "Lockdown" (siehe Abbildung) eingedämmt wurde und die Anzahl der Neuinfektionen bis zum Sommer stark gefallen war, ist seit August erneut ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen festzustellen. Angesichts hoher Neuinfektionen wurden seit Oktober zusätzliche Einschränkungen beschlossen. Ziel ist es weiterhin, die Infektionsdynamik einzudämmen und somit den Gesundheitssektor nicht zu überfordern.

Durch die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH wurde innerhalb der Stadtwerke Erfurt Gruppe zu Beginn des Ausbruchs der Pandemie umgehend ein Krisenstab eingerichtet, dem die zentrale Koordination der Aktivitäten oblag. In einem ersten Schritt wurden sukzessiv Einrichtungen geschlossen oder zum Schutz der Mitarbeiter "Mobiles Arbeiten" - sofern möglich - eingerichtet bzw. zur Begrenzung der wirtschaftlichen Auswirkungen in einigen Unternehmen Kurzarbeit beantragt und Kostensperren verhängt. Nach der Wiedereröffnung geschlossener Einrichtungen wurden Schutzvorkehrungen zur Hygiene getroffen sowie notwendige Schritte zur Absicherung der IT-Anforderungen im Falle erneuter Schließungen ergriffen. Seit Anfang November greifen diese Maßnahmen und stellen die Geschäftsabläufe der Stadtwerke Erfurt Gruppe sicher. Die eingeleiteten Maßnahmen entfalteten die beabsichtigte Wirkung, so dass sowohl das Infektionsgeschehen in der Belegschaft als auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sehr begrenzt blieben.

⁵ https://www.erfurt.de/ef/de/wirtschaft/wirtschaftsstandort/index.html, Abruf 24.02.2021

Neben dem Krisenmanagement konzentrierte sich die Stadtwerke Erfurt Gruppe auf die Entwicklung eines strategischen Konzeptes für die anstehende Dekade. Die Schwerpunkte bestehen in der Betrachtung der wirtschaftlichen Entwicklung sowie in der Erarbeitung von Investitions- und Personalstrategien unter Berücksichtigung der einzelnen Kompetenzfelder. Als Stoßrichtung der strategischen Agenda wurden vier Schwerpunkte abgeleitet, die in der nachfolgenden Übersicht verdeutlicht werden. In der Beschreibung des Geschäftsverlaufs sind diesen Schwerpunkten wesentliche Projekte, die durch die SWE GmbH federführend in 2020 begleitet wurden, zugeordnet.

Digitalisierung

Das in den Vorjahren implementierte leistungsfähige Planungs- und Konsolidierungstool versetzte die SWE GmbH bereits zu Beginn der Krise frühzeitig in die Lage, Entwicklungen zu identifizieren und eine Risikoabschätzung vorzunehmen, auf deren Basis entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen initiiert wurden. Dieser Prozess wurde durch das neu aufgesetzte Risikomanagementsystem unterstützt. Trotz Krisensituation konnten beide Systeme im abgeschlossenen Geschäftsjahr weiterentwickelt werden.

Neben der fortwährenden Erhöhung des Automatisierungsgrades und einer stärkeren inhaltlichen Ausprägung erfolgte zudem der Rollout auf einzelne Tochtergesellschaften der Stadtwerke Erfurt Gruppe.

Aufgrund eines Urteiles des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) Ende 2019 mussten Webseitenbetreiber ihre Webseite mit Cookie-Einwilligungs-Banner und Detailinformationen ausstatten. Nach Ansicht des EuGH sind die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) so zu interpretieren, dass Cookie-Einwilligungen von den Nutzern ausdrücklich ausgesprochen werden müssen. In Abstimmung mit der Thüringer Aufsichtsbehörde konnten in einer fachübergreifenden Projektgruppe die neuen Anforderungen bis 31. März 2020 auf allen betroffenen Webseiten der Stadtwerke Erfurt Gruppe datenschutzkonform umgesetzt werden.

Im Juli 2020 erfolgte ein umfangreiches Update der App "SWE Für Erfurt". Neu ist die Nachrichtenfunktion, die sowohl Lokalnachrichten als auch die wichtigsten Neuigkeiten der Stadtwerke Erfurt Gruppe anzeigt (z. B. Füllstandsanzeige der Erfurter Parkhäuser). Die App soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. In 2021 liegt der Fokus auf der Integration weiterer Funktionen, wie der Zählerstandsmeldung. Für die Folgejahre ist vorgesehen, die App zu einer digitalen Kundenkarte der Stadtwerke Erfurt Gruppe weiterzuentwickeln (z. B. Treueprogramm zur stärkeren Kundenbindung). Wichtiger Bestandteil wird auch die Ausrichtung auf nachhaltige Aspekte sein.

Aufbauend auf den Erfahrungen der vergangenen Geschäftsjahre wurden insbesondere im Geschäftsjahr 2020 bestehende Prozesse angepasst und durch effizientere, digitale Prozesse abgelöst. Dazu zählen vor allem der erfolgreiche Abschluss des Pilotprojektes "Einführung von Employee Self Services/Manager Self Services (ESS/MSS)" mit ersten Funktionalitäten im Bereich Zeitwirtschaft, die den papierbasierten Prozess durch einen digitalen Workflow ersetzen, die Produktivsetzung eines Lernmanagementsystems, welches elektronische Lerninhalte bereitstellt und Fortbildungen auf der gemeinsamen Plattform "ecadia" organisiert, das Projekt "Elektronischer Rechnungsausgang", das das Ziel verfolgt, sowohl Kosteneinsparungen als auch eine höhere Effizienz und Transparenz im Rechnungsstellungsprozess zu erlangen, sowie das Projekt "Einführung/Ausweitung der Rechnungslegung mittels des SAP-Moduls SD", das den Rechnungsausgangsprozess vollautomatisch und überwachbar gestaltet.

Im gesamten Geschäftsjahr wurde durch ein ausgewähltes Projektteam und eine externe Beraterfirma infolge zahlreicher Workshops und Präsentationen ein konkretes Vorgehensmodell zur Transformation von SAP R/3 auf SAP S/4HANA Enterprise Management erarbeitet. Darin enthalten sind eine Roadmap für die S/4HANA Umstellung, verschiedene Umstellungsszenarien sowie einzelne Arbeitspakete. Parallel dazu konnten aus dem Projekt heraus mehrere Optimierungspotenziale identifiziert werden, die noch im Geschäftsjahr 2020 begonnen wurden. Dazu gehören neben den automatisierten Abgrenzungsbuchungen auch die Optimierung der Intercompany Abstimmung. Diese Anwendung in der Finanzbuchhaltung wurde dazu entwickelt, die Unterschiede innerhalb der Stadtwerke Erfurt Gruppe zu minimieren und ermöglicht eine frühzeitige Analyse im Abschlussprozess, um so Abweichungen zu vermeiden und den Abstimmungsaufwand zeitlich zu reduzieren.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Die SWE Wissenswelt nimmt Erfurter Schüler ab Klasse 7 seit März 2020 mit auf eine erweiterte interaktive Lerntour durch die Stadt(werke). Die Tablet-geführte Entdeckerreise durch Erfurt bringt Lernspiele, Aufgaben, Quizfragen und natürlich auch jede Menge Spaß - seit 2020 auch mit Informationen und Fragen zur Bundesgartenschau 2021. Die Inhalte sind speziell für den Unterricht aufbereitet, orientieren sich am Thüringer Lehrplan und regen zu nachhaltigem Denken an. Und Wissen wird belohnt, die cleversten Schulklassen können bei einem integrierten Quiz tolle Preise rund um die Gartenschau gewinnen.

Die Unternehmenskommunikation setzte 2020 den Ausbau der eigenen Social-Media-Kanäle konsequent fort. Die Aktivitäten hatten "Regionalität" als Schwerpunkt. Ziel war und ist es, den Claim der Stadtwerke Erfurt Gruppe "SWE Für Erfurt" zu untersetzen und die Erfurterinnen und Erfurter zeitnah über die für sie relevantesten Geschehnisse zu informieren. Gerade in Zeiten der Pandemie sind Regionalität sowie schnelle und gesicherte Informationen Garant für enorme Zuwächse auf den Social-Media-Kanälen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. So verzeichnete der Facebook-Kanal einen Zuwachs in der Reichweite gegenüber 2019 um mehr als 50 % auf ca. 406 Tsd. Personen. Produzierte Videos verdrängen dabei zunehmend Fotomeldungen als Schwerpunkt in der Kommunikationsform.

Um die Regionalität der Unternehmensgruppe in der Kommunikation zu stärken, wurde die Aktion #swelokal ins Leben gerufen. Hier werden Produkte und Mitarbeiter kleinerer und mittlerer Unternehmen der Landeshauptstadt über die Social-Media-Kanäle vorgestellt. Die Posts sind für die Unternehmen kostenlos, als Format dient ausschließlich Video. Gerade in Corona-Zeiten eine große, vor allem auch messbare Unterstützung für die betroffenen Firmen (Restaurants, Läden, Künstler). Im Schnitt sahen ca. 5.300 Personen einen #swelokal-Beitrag, die gesamte Reichweite betrug ca. 641 Tsd. Personen.

Geschäftsmodelle

Die dauerhafte Sicherung und der Ausbau des Marktanteils der Stadtwerke Erfurt Gruppe ist Bestandteil der strategischen Zielsetzungen. Die Analyse branchenspezifischer Marktdaten und das Monitoring definierter Kennzahlen ist ein wesentlicher Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Die SWE GmbH hat im ersten Quartal 2020 ein kontinuierliches Marktmonitoring aufgesetzt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung fließen in strategische Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Der Fokus liegt dabei auf ausgewählten Wettbewerbern aus dem Bereich Energie. Das Marktmonitoring beinhaltet einen Image- und Trendradar sowie einen Marktscan für Privat- und Geschäftskunden. Im Geschäftsjahr 2021 wird das Verfahren validiert und in geeigneter Weise fortgesetzt.

Der Glasfaser-Ausbau wurde weiter vorangetrieben und maßgeblich durch die SWE GmbH finanziert. So konnten unter der Federführung der SWE D GmbH im Rahmen der Ausschreibungen alle Gewerke für den Breitbandausbau im Pilotgebiet vergeben werden. Über eine neu eingerichtete Hotline werden eine Vielzahl von Kundenanfragen über das Ausbaugebiet und zukünftige Produkte beantwortet. Derzeit befindet sich die Gesellschaft neben dem Angebot von Privatkundenprodukten auch in der Entwicklung und Umsetzung von Geschäftskundenprodukten.

Im Rahmen der BUGA-Projekte wurde planmäßig die WLAN-Ausleuchtung der Hotspots auf dem Petersberg und der Nördlichen Gera-Aue fortgeschrieben. Die Umsetzung der WLAN-Ausleuchtung erfolgte mit hoher Priorität. Der Ausbau der Erfurter Innenstadt mit öffentlichem WLAN erfolgte dadurch nachgelagert.

Werte und Normen

Mit acht Mitarbeiter*innen und dem neuen Slogan "Deine Stadt. Dein Werk. Deine Möglichkeiten." präsentiert sich die Stadtwerke Erfurt Gruppe seit dem zweiten Quartal 2020 als attraktiver Arbeitgeber im Stadtbild in der Landeshauptstadt. Den Auftakt bildeten eine Kampagne und die Gestaltung einer Straßenbahn. Zentrales Anliegen der überarbeiteten Kommunikationsstrategie ist es, eine emotionale Identifikation mit der Stadtwerke Erfurt Gruppe als Arbeitgeber zu erzeugen. Schritt für Schritt wurden in der Folge alle Kommunikationsmittel vom Messestand bis zum Informationsflyer überarbeitet und noch besser auf die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen ausgerichtet.

Neben der Möglichkeit des mobilen Arbeitens wurde eine Konzernbetriebsvereinbarung zum "Job-Ticket" geschlossen. Damit leistet die Stadtwerke Erfurt Gruppe als Arbeitgeber einen konkreten Beitrag zur Nachhaltigkeit für den Klimaschutz und zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Alle Beschäftigten sowie Auszubildenden/Dual Studierenden können ab 1. Januar 2021 das vergünstigte Job-Ticket der Erfurter Verkehrsbetriebe AG nutzen.

Kompetenzfeld Versorgung

SWE E GmbH

Mit der Vorstellung des europäisch grünen Deals 2019 (sogenannter "Green Deal"), soll Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent unter gleichzeitiger Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit werden. Um dies zu erreichen, aktualisiert die EU die Zielsetzung für die Treibhausgasemissionen. Um mindestens 55 % bis 2030 sollen die Treibhausgase gegenüber 1990 reduziert werden. Eingebettet in die europäische Klimapolitik trägt Deutschland seinen Teil zu dieser Verpflichtung bei. ⁶ Die Geschäftspolitik der auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen muss daher immer wieder an die sich ändernden Voraussetzungen und Regularien angepasst werden.

Die wesentlichen gesetzlichen Änderungen ergeben sich aus:

•	dem Gesetzentwurf zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität
•	dem offiziellen Rollout zur Umsetzung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Messstellenbetriebsgesetz MsbG
•	dem Kohleausstiegsgesetz und damit auch den Änderungen beim Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG)
•	dem Gebäudeenergiegesetz (GEG)

⁶ https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands

Neben dem klimafreundlicheren Umbau des Energiesektors war die SARS-CoV-2-Pandemie das bestimmende Thema 2020 in Wirtschaft und Gesellschaft und entsprechend auch für den Geschäftsablauf. Neben der Fürsorge für die Gesundheit der Mitarbeiter war das oberste Ziel die Aufrechterhaltung der Strom- und Wärmeerzeugung, der Wärmeverteilung, der Kunden-, Liefer- und Marktprozesse sowie der Kundenbetreuung. Im Zuge des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der SARS-CoV-2-Pandemie im Zivil-, Insolvenz-, und Strafverfahrensrecht wurden insgesamt keine signifikant höheren Zahlungsausfälle gegenüber "normalen" Zeiten verzeichnet. Mit dem 2. Corona-Steuerhilfegesetz wurde lediglich die Möglichkeit der degressiven Abschreibungen zum Jahresabschluss 2020 für einzelne Anlagen angewendet.

Zum Teil auch in Folge der rechtlich veränderten Rahmenbedingungen haben sich auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändert. Insgesamt sank in Deutschland die Nettostromerzeugung weiter um mehr als 5,4 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 488 TWh (siehe Abbildung). Die zentrale Rolle übernahmen die Erneuerbaren Energien mit einem Anteil der Nettostromerzeugung von ca. 50,5 % (Vorjahr 46 %) an der gesamten Stromerzeugung. Im Wesentlichen sorgten gute Windverhältnisse sowie der sonnenreiche Sommer für Anteilszuwächse. Der Anteil der Kernkraftwerke sank um 0,7 %-Punkte auf 12,5 %, was im Wesentlichen auf die Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg 2 zurückzuführen ist. Auch der Anteil der Kohlekraftwerke reduzierte sich um 5,2 %-Punkte (Vorjahr 29,3 %). Einen großen Einfluss darauf hatten die Corona-Beschränkungen im Frühjahr. Mit sinkender Nachfrage der Industrie nahm auch der Strombedarf ab. Einige Betreiber mussten ihre konventionelle Stromerzeugung deutlich drosseln, da die Erneuerbaren Energien einen Vorrang bei der Einspeisung haben. Der Anteil der Stromerzeugung aus Gaskraftwerken stieg hingegen gegenüber dem Vorjahr um 1,7 %-Punkte auf 12,1 %. Hauptursache waren die hohen Emissionsbelastungen bei der Kohleverstromung und die geringeren CO ₂ -Zertifikatskosten von Erdgaskraftwerken. Daher fand 2020 ein sogenannter "Fuel Switch" von Kohle zu Erdgas statt. ⁷ Vor dem Hintergrund des Strommixes für die Nettostromerzeugung hat sich der durchschnittliche Strompreis für den Kunden weiter erhöht.

Zwei Entwicklungen sind dabei hervorzuheben. Seit der Jahrtausendwende sind die Strompreise umlagebedingt von 13,94 auf 31,89 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Die Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich seit 2000 von 5,19 auf 16,39 Cent pro Kilowattstunde mehr als verdreifacht. Insgesamt machen die staatlichen Belastungen heute mehr als die Hälfte des Strompreises aus (51,4 %).

⁷ https://strom-report.de/strom/#strommix-2020-deutschland

Auf Netzentgelte entfallen fast 24,5 % und die verbleibenden 24,1 % auf die Stromanbieter für Stromerzeugung und -vertrieb. ⁸ Im Jahr 2020 entfiel auf Kohle- und Gaskraftwerke insgesamt ein Anteil von 36,2 % der Nettostromerzeugung. Daraus abgeleitet ist mehr als ein Drittel der Nettostromerzeugung in Deutschland abhängig von den Preisentwicklungen bei Erdgas, Kohle und den CO ₂ -Emmissionszertifikaten.

Im Zuge des Emissionshandels wurden Anfang 2020 die im Rahmen der Strom- und Wärmeerzeugung "verbrauchten Emissionsrechte" für 2019 an die DEHSt (Deutsche Emissionshandelsstelle) zurückgegeben. Nach geprüftem und verifiziertem Emissionsbericht haben die Anlagen der SWE E GmbH im Jahr 2019 278.704 t CO ₂ emittiert. Für 2020 erhielt die Wärmeerzeugung eine anteilige Zuteilung von 42.271 t kostenlosen CO ₂ -Zertifikaten. Des Weiteren wurden im Jahr 2020 insgesamt 55.000 t CO ₂ -Zertifikate gekauft.

Die Gaspreise konnten seitens der SWE E GmbH im Jahr 2020 konstant gehalten werden. Dabei konnten insgesamt 604,2 GWh Kommunalgas abgesetzt werden. Die Menge lag damit über dem Vorjahresniveau. Die Steigerung beruht u. a. auf Vertragsabschlüssen mit Neukunden.

Die SWE E GmbH überprüft als Energielieferant regelmäßig die Kostenentwicklungen am Strommarkt. Die gesetzlichen Umlagen, darunter besonders die EEG-Umlage, stiegen mit Wirkung zum Jahresbeginn deutlich. Der Stromeinkauf als weiterer entscheidender Einflussfaktor verzeichnete in Folge der Entwicklung an den Großhandelsmärkten ebenfalls einen starken Anstieg. Zum 1. Januar 2020 waren daher Anpassungen der Strompreise für die Standardprodukte der SWE E GmbH in allen Netzgebieten und der Grund- und Ersatzversorgung im Erfurter Netzgebiet notwendig. Im Geschäftsjahr 2020 konnten 503,0 GWh (Vorjahr 617,1 GWh) Strom abgesetzt werden. Dies sind ca. 18,5 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang beruht auf Vertragsbeendigungen leistungsgemessener Kunden mit Wirkung ab dem 1. Januar 2020. Außerdem fuhren einige leistungsgemessene Individualkunden im zweiten Quartal 2020 pandemiebedingt ihre Produktion herunter.

Die Fernwärmepreise wurden vertragsgemäß nach den Preisänderungsbestimmungen der SWE E GmbH quartalsweise angepasst. Der Fernwärmemischpreis für den Referenzfall von 160 kW lag um 10,40 % unter dem Vorjahresdurchschnitt. Der Fernwärmeabsatz sank gegenüber dem Vorjahr temperaturbedingt um 14,7 GWh auf 588,5 GWh. Die Erzeugeranlagen speisten 680,0 GWh (Vorjahr 687,8 GWh) Wärme in das Fernwärmenetz der SWE E GmbH ein. Ein Teil des Fernwärmebedarfs wurde außerdem durch Zukäufe aus der Restabfallbehandlungsanlage der TUS GmbH gedeckt.

⁸ https://strom-report.de/strompreise/#strompreis

Das Geschäftsfeld SWE-Contracting im Bereich Wärme wurde im vergangenen Geschäftsjahr weiter ausgebaut. Der Fokus lag in diesem Jahr auf Verlängerungen bestehender Verträge, die gleichzeitig mit einem Austausch der alten Anlage durch eine neue Anlage verbunden waren. Insgesamt ist ein Zuwachs von drei Contractinganlagen auf 160 Kundenstellen zu verzeichnen. Der Wärmeabsatz liegt mit 18,4 GWh leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Trotz der Einschränkungen durch die SARS-CoV-2-Krise konnten die Arbeiten zur Modernisierung der GuD-Anlage am Standort Erfurt-Ost durch hohes Engagement und entsprechende Flexibilität der Beteiligten (Firmen und eigenes Personal) planmäßig weitergeführt werden.

Auch die Weiterentwicklung neuer Geschäftsfelder wurde im Geschäftsjahr forciert.

•

Auf Basis des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende (Messstellenbetriebsgesetz) nimmt die SWE E GmbH die Marktrolle des wettbewerblichen Messstellenbetreibers (wMSB) ein. Die SWE E GmbH arbeitete im abgelaufenen Geschäftsjahr u. a. an der Umsetzung der Verträge, der Tarifmodelle und an einem Liegenschaftsmodell, insbesondere für die Wohnungswirtschaft. Die weitere Entwicklung und Umsetzung des Modells ist jedoch auch stark abhängig von der Verfügbarkeit der Technik. Derzeit wurde die Vollziehung der Marktverfügbarkeitserklärung gestoppt.9

•

Im Geschäftsfeld Elektromobilität lag der Fokus auf den Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur. Im öffentlichen Ladenetz waren zum Ende des Geschäftsjahres 27 Ladestationen mit 54 Ladepunkten in Betrieb.

Die SWE E GmbH schloss mit der SWE EE GmbH Verträge zur Strom- und Gaslieferung ab. Die SWE EE GmbH beliefert seit Anfang Januar 2020 damit Lieferstellen der Stadt Erfurt, der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH und der Erfurter Verkehrsbetriebe AG. Auf Grund dieses Geschäftes verringerten sich die Kundenstellen Strom und Gas im Vergleich zum Vorjahr. Die SWE E GmbH ist in den Bereichen Strom und Gas weiterhin deutlicher Marktführer im Erfurter Netzgebiet.

SWE EE GmbH

Die Nutzung und Erzeugung von Erneuerbaren Energien ist ein Beitrag zur Deckung des Gesamtbedarfs an Energie der Erfurter Bevölkerung. Im Geschäftsjahr 2020 konnte die SWE EE GmbH aus ihren Windkraftanlagen sowie PV-Freiflächen- und - Dachanlagen rund 18 GWh Erneuerbare Energien erzeugen und in das öffentliche Stromversorgungsnetz einspeisen.

⁹ https://www.bbh-blog.de/alle-themen/energie/qualitaet-vor-tempo-ovg-nordrhein-westfalen-stoppt-vorlaeufig-verpflichtenden-einbau-fuer-intelligente-messsysteme/#:~:text=Die%20sogenannte%20Marktverf%C3%BCgbarkeitserkl%C3%A4rung%20des%20BSI%20gibt%20nach%20dem,hatte%20das%20BSI%20Anfang%20des%20letzten%20Jahres%20ver%C3%B6ffentlicht.

SWE N GmbH

Die Bewirtschaftung der Netzinfrastruktur in der Landeshauptstadt Erfurt erstreckt sich auf eine Konzessionsfläche von 270 km ² für das Strom- und Gasnetz. Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die Umsatzerlöse in 2020 sind gering und aufgrund des erlösseitig robusten Geschäftsmodells durch die Regulierungssystematik begrenzt. Der Netzbetrieb konnte unter Einhaltung der Auflagen, Umorganisationen und hygienischen Maßnahmen weitergeführt werden. Kundenaufträge, Planungs- und Bautätigkeiten mit Dienstleistern sowie Betriebsführungsaufgaben sind im normalen Tagesgeschäft abgearbeitet worden und führten zu keinen Einschränkungen der Versorgungsqualität.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Betriebes von Strom- und Gasnetzen werden durch regulatorische Regelungen zur Erlösobergrenze und den Netzentgelten geprägt.

Für den Gasbereich war das Geschäftsjahr 2020 das dritte Jahr der dritten Regulierungsperiode (2018 bis 2022). Das Verfahren zur Festlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenzen Gas wurde 2019 abgeschlossen. Auf dieser Grundlage erfolgte zum 1. Januar 2020 die Anpassung der Erlösobergrenze Gas auf 19.965 T€ (Vorjahr 18.560 T€) und der damit im Zusammenhang stehenden Änderungen der Netznutzungsentgelte. Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr liegt die in das Gasnetz eingespeiste Menge mit 2.483 GWh (Vorjahr 2.560 GWh) um 3,0 % unter dem Vorjahr.

Für den Strombereich war 2019 das zweite Jahr der dritten Regulierungsperiode, die sich über den Zeitraum der Jahre 2019 bis 2023 erstreckt. Das Verfahren zur Festlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenze Strom wurde 2019 abgeschlossen. Auf dieser Grundlage erfolgte zum 1. Januar 2020 die Anpassung der Erlösobergrenze Strom auf 48.937 T€ (Vorjahr 44.263 T€) und die damit im Zusammenhang stehende Änderung der Netznutzungsentgelte. Ins Stromnetz wurden, basierend auf der bilanziellen Abgrenzung, ca. 1.022 GWh (Vorjahr 1.037 GWh) eingespeist. Bezogen auf das Vorjahr stellt das eine Reduzierung der Einspeisemenge um 1,4 % (15 GWh) dar.

In beiden Geschäftsbereichen wurden Investitionsmaßnahmen durchgeführt, u. a. Zähler- und Hausdruckregler ohne Gasmangelsicherung ersetzt. Weiter wurden für die neu hinzugekommenen Ortsnetze im Konzessionsgebiet die Auswechslung von Hausdruckreglern vorgenommen sowie die Mitwirkungsmaßnahmen bei privaten Erschließungsträgern und komplexen Baumaßnahmen der Stadt Erfurt durchgeführt, wie bspw.:

•	Fertigstellung Bauvorhaben Hochdruck Netzerneuerung Gelände Bereitschaftspolizei Kranichfelder Straße, Erfurt
•	Netzerneuerung Niederdruck, Dalbergsweg, Erfurt
•	Fertigstellung Hochdruck/ Niederdruck Netzerneuerung Schmidtstedter Knoten/ Clara-Zetkin-Str., Erfurt

ThüWa GmbH

Im Bereich der Trinkwasserversorgung mit einem Versorgungsgebiet von 591 km ² und einem stabilen Marktumfeld konnten die Preise auf dem Niveau der Vorjahre gehalten werden. Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf den Wasserabsatz waren nicht feststellbar. Des Weiteren kam es zu keinen größeren Zahlungsausfällen. Insgesamt werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf die ThüWa GmbH als gering eingeschätzt. Die wesentliche Herausforderung bestand in der Verfügbarkeit der Mitarbeiter, die teilweise durch Quarantäne oder Kinderbetreuung eingeschränkt war.

Die Kunden (ca. 246.000 Personen) im Versorgungsgebiet wurden mit 12,5 Mio. m ³ (Vorjahr 12,6 Mio. m ³ ) Trinkwasser versorgt. Ursache für die geringe Reduzierung war die warme und trockene Witterung sowie der damit erhöhte Absatz im Geschäftsjahr 2019. Zudem gab es in der Landeshauptstadt Erfurt einen leichten Bevölkerungsrückgang um 243 Personen. Ein wesentliches strategisches Projekt für die ThüWa GmbH ist die Optimierung der Investitions- und Instandhaltungsstrategie. Angestrebt wird die Aufstellung einer technisch/ wirtschaftlich ausgewogenen Betriebs- und Instandhaltungs-/ Rehabilitationsstrategie mit den Zielen der Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit, Effizienz, Zustandserhaltung/ -verbesserung sowie Begrenzung/ Reduzierung der Reparaturkosten und Wasserverluste. Hierzu wurde mittels einer GIS-basierten Lösung (GIS = Geografisches Informationssystem) eine technisch/ wirtschaftliche Optimierung des Wasserversorgungssystems der ThüWa GmbH erarbeitet (Projekt GISOWA). Im Zuge der Investitionsschwerpunkte wurden im Ortsteil Rohda die Zuführungsleitungen mit einer Länge von 1,2 km ausgetauscht. Weitere Erneuerungen wurden unter der Kreuzung Juri-Gagarin-Ring/ Bahnhofstraße vorgenommen.

Kompetenzfeld Umwelt

SWE SW GmbH, TUS GmbH, SWE V GmbH

Die Entsorgung und Verwertung von Abfällen ist in der Satzung über die Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen der Landeshauptstadt Erfurt als hoheitliche Aufgabe der Kommune geregelt. In diesem Rahmen fördert die Landeshauptstadt Erfurt die nachhaltige Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft zur Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes unter Beachtung der in § 6 Abs. 1 KrWG beschriebenen fünfstufigen Abfallhierarchie mit der Stufenfolge

1. Abfallvermeidung,

2. Vorbereitung zur Wiederverwendung,

3. Recycling,

4. sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung und

5. Beseitigung.

Ziel ist es, den Anfall von Abfällen so gering wie möglich zu halten, Schadstoffe in Abfällen zu vermeiden und zu verringern, nicht vermeidbare Abfälle schadlos und möglichst hochwertig zu verwerten sowie nicht verwertbare Abfälle zur Verringerung ihrer Menge und Schädlichkeit zu behandeln und umweltschonend abzulagern. Die Entsorgungsbranche war während der Corona-Pandemie weder dauerhaft gefährdet noch beeinträchtigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte folgende Kapazitätsauslastung erreicht werden. Die Sammlungssysteme verzeichneten für den Hausmüll 1.099.082 Gefäßentleerungen (Vorjahr 1.135.014), für den Bioabfall 14.153 t (Vorjahr 12.983 t) und für den Grünabfall 9.373 t (Vorjahr 9.749 t).

Die Wertstoffaufbereitungs- und Sortieranlage (3. Stufe Abfallhierarchie - Recycling) sortierte 53.130 t Abfallgemische (Vorjahr 53.000 t) und die Trockenfermentationsanlage (4. Stufe Abfallhierarchie - biologische Verwertung) verwertete 23.499 t biologische Abfälle (Vorjahr 22.829 t), die Restabfallbehandlungsanlage (4. Stufe Abfallhierarchie - energetische Verwertung) verwertete 79.680 t (Vorjahr 87.213 t) behandlungsbedürftige Abfälle und die Klärschlammtrocknungsanlage (4. Stufe Abfallhierarchie - energetische Verwertung) trocknete 22.592 t (Vorjahr 20.050 t) nassen Klärschlamm. Zudem wurden auf der Deponie Erfurt-Schwerborn (5. Stufe Abfallhierarchie - Beseitigung) 13.327 t (Vorjahr 11.601 t) abgelagert.

Kompetenzfeld Mobilität

EVAG, SWE P GmbH

Über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag (Gültigkeitsverlängerung bis 2033) wurde die Stadtwerke Erfurt Gruppe mit der Erbringung von Personenverkehrsdiensten im Linienverkehr betraut. Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie haben den Öffentlichen Personennahverkehr sehr stark beeinflusst. Auf die verschiedenen Allgemeinverfügungen der Landeshauptstadt Erfurt zur Eindämmung der Pandemie wurde mit der Reduzierung des Fahrplanangebotes reagiert. Vor diesem Hintergrund sind die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung deutlich spürbar. Die Einnahmen im VMT-Tarif sind im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken, in erster Linie sind hier die flexiblen Bartarife (Einzel- und Mehrfahrtenkarten) betroffen. Um die Einnahmeverluste kompensieren zu können, erließ das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Regelung zur vorübergehenden Gewährung von Beihilfen zum Ausgleich von Schäden im Öffentlichen Personennahverkehr. Diese bildete die Grundlage für die vom Freistaat Thüringen erlassene "Richtlinie Corona-Beihilfe ÖPNV Thüringen". Die Beantragung des Schadensausgleiches erfolgte in zwei Schritten, durch die Verkehrsunternehmen für den Zeitraum 1. März bis 31. August 2020 sowie durch die Aufgabenträger (Stadt Erfurt) für den Zeitraum vom 1. September bis 31. Dezember 2020.

Im Geschäftsjahr 2020 waren auf Grund gesunkener Fahrgastzahlen in Folge der Pandemie 39,5 Mio. (Vorjahr 55,5 Mio.) Linienbeförderungsfälle (LBF) verzeichnet worden. Dies entspricht einem Rückgang um 28,8 %. Nach dem Einbruch der Fahrgastzahlen infolge der coronabedingten Einschränkungen im Frühjahr sind ab Sommer wieder mehr Menschen mit Bus und Stadtbahn unterwegs gewesen. Dennoch liegen die aktuellen Werte mit 70 % weit unter Vorkrisenniveau. In enger Zusammenarbeit mit dem Lieferanten wird die im Geschäftsjahr 2018 beauftragte Beschaffung von 14 Niederflurstraßenbahnen kontinuierlich begleitet. Doch auch hier haben die strengen Pandemiemaßnahmen anderer betroffener Staaten erheblichen Einfluss auf die EVAG. Durch die Firma Stadler wurde aufgrund nicht zu beschaffender Komponenten sowie der Schließung des Werkes in Valencia Lieferverzug für die neuen Straßenbahnfahrzeuge angemeldet. Zudem wurde auf der Grundlage der Erfahrungen der vergangenen Jahre der Beschaffungsprozess von Omnibusfahrzeugen über mehrere Jahre gebündelt und europaweit ausgeschrieben. Infolge dessen wurden 12 Solobusse und 8 Gelenkomnibusse im abgelaufenen Geschäftsjahr in Betrieb genommen.

Im Rahmen der Parkhausbewirtschaftung brachen die Nutzerzahlen der Kurzzeitparker mit 1.007.620 (Vorjahr 1.393.711) infolge der Beschränkungen durch die Pandemie deutlich ein. Die daraus resultierenden Umsatzrückgänge konnten im Jahresverlauf durch Einsparmaßnahmen teilweise kompensiert werden, zeigen jedoch ein deutlich verringertes Ergebnis für das Geschäftsjahr.

Kompetenzfeld Freizeit

ega gGmbH, BUGA Erfurt 2021

Der egapark Erfurt wird 2021 eine der beiden Kernflächen der Bundesgartenschau Erfurt 2021. Dementsprechend standen im Geschäftsjahr 2020 neben dem operativen Parkbetrieb insbesondere die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Bundesgartenschau im Mittelpunkt. Eine wesentliche Maßnahme bestand in den Arbeiten zur Errichtung des "Danakil-Komplexes". Der Einbau der technischen Gebäudeausrüstung sowie der gesamte Innenausbau einschließlich der Pflanzungen im Wüsten- und Urwaldhaus sind bis auf Restarbeiten abgeschlossen worden. Aufgrund der ab März 2020 existenten SARS-CoV-2-Pandemie schloss der egapark ab 14. März 2020 für die Öffentlichkeit bis zur eingeschränkten Wiedereröffnung am 27. April 2020. Mit Eintritt in die intensive Vorbereitungsphase zur Bundesgartenschau Erfurt 2021 wurde der egapark dann wie geplant ab 31. August 2020 für den Publikumsverkehr geschlossen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten auf dem Gelände des egaparks 183.983 (Vorjahr 505.029) Besucher verzeichnet werden. Der Rückgang ist einerseits auf die ungeplanten Schließungen und Einschränkungen der SARS-CoV-2-Pandemie zurückzuführen. Andererseits führten aber auch die planmäßige Schließung ab 31. August sowie das eingeschränkte Angebot während der Umbaumaßnahmen in Vorbereitung auf die Bundesgartenschau im Jahr 2021 zu planmäßigen Besucherrückgängen (Plan 360.460).

SWE Bäder GmbH

Die SWE B GmbH betreibt zwei Schwimmhallen, drei Freibäder und ein Strandbad. Die Bäderlandschaften erfreuten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr über den Zuspruch von 350.017 (Vorjahr 585.086) Gästen. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Beschränkungen der SARS-CoV-2-Pandemie zurückzuführen. Die Schwimmhallen waren im Geschäftsjahr verordnungsbedingt dreieinhalb Monate komplett geschlossen und über sieben Monate im reduzierten Betrieb. Es haben nahezu keine Wettkampfveranstaltungen stattgefunden. Die Saunen der beiden Schwimmhallen waren im gesamten Geschäftsjahr nur wenige Wochen geöffnet.

Die Gesamteinschätzung des Geschäftsverlaufes für den Konzern zeigt mit Blick auf die Vorjahresprognose eine Übererfüllung der Erwartungen für das adjustierte EBITDA (vor BUGA Erfurt 2021) in Höhe von 64,1 Mio. € bei einem EBT in Höhe von 14,0 Mio. €. Unter Berücksichtigung eines um ca. 1,2 Mio. € höheren Aufwandes für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (einschließlich latenter Steuern) sowie sonstiger Steuern konnte im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 5,2 Mio. € (Vorjahr 12,5 Mio. €) erwirtschaftet werden.

III. Wirtschaftliche Lage

Neben den bereits genannten nichtfinanziellen Einflussfaktoren erfolgt die Analyse der Stadtwerke Erfurt Gruppe anhand wesentlicher Erfolgs-, Bilanz- und Finanzkennzahlen (Nettoverschuldung und Cashflow i. e. S.). Die Berechnung des Cashflows i. e. S. berücksichtigt die Veränderungen der gesamten Rückstellungen unabhängig von deren Laufzeiten, lässt jedoch die Veränderung des Nettoumlaufvermögens außen vor. Ziel der Kennzahlensteuerung ist eine verbindliche Festlegung jährlich zu erreichender Meilensteine für die gesamte Unternehmensgruppe, kaskadierter Vorgaben je Kompetenzfeld sowie ein sich in regelmäßigen Abständen wiederholender Strategie-Review-Prozess.

Die Entwicklung der Kennzahlen:

	2020	2019
Rohertrag in Mio. €	167,5	180,2
adj. EBITDA in Mio. € (inkl. Sonstige Steuern, ohne Auflösungen aus Sonderposten)	57,1	60,1
adj. EBITDA in Mio. € (inkl. Sonstige Steuern, ohne Auflösungen aus Sonderposten, ohne BUGA)	64,1	63,1
EBT in Mio. €	14,0	21,4
Eigenkapitalquote (wirtschaftlich) in %	53,2	52,7
Nettoverschuldung in Mio. €	123,2	117,9
Cashflow DVFA/SG (Summe der Pos. 1. bis 4. u. 7. der Kapitalflussrechnung) in Mio. €	42,1	56,1

Ertragslage

Die Stadtwerke Erfurt Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 Umsatzerlöse inkl. Finanzhilfen und Zuschüsse in Höhe von ca. 399 Mio. €, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr (428 Mio. €) um rd. 7 % entspricht. Maßgeblich hierfür sind die Rückgänge in der Sparte Strom und Wärme sowie den Verkehrsleistungen aufgrund gesunkener Fahrausweiserlöse im Zuge der Corona- Pandemie. Die Entwicklung der Sparte Strom beruht auf zu Jahresbeginn wirksam gewordenen Vertragsbeendigungen von Industrie- und Gewerbekunden. Zudem fuhren einige leistungsgemessene Individualkunden im zweiten Quartal 2020 pandemiebedingt ihre Produktion herunter. Diese Rückgänge konnten teilweise durch die gestiegenen Umsätze im Bereich der Müllentsorgung kompensiert werden.

Entwicklung der Umsatzerlöse (in TEUR) nach Sparten

	2020	2019
	in TEUR	in TEUR
Elektrizitätsversorgung	169.439	183.774
Abfallentsorgung und -verwertung	52.644	51.391
Fernwärmeversorgung	43.668	50.219
Verkehrsleistungen	42.084	46.800
Gasversorgung	37.056	36.181
Wasser	26.908	26.882
Freizeit und Bäder	5.753	8.408
Parken	3.180	4.123
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse	778	1.186
Periodenfremde Erlöse	971	288
Sonstige Umsatzerlöse	10.329	12.777
	392.810	422.029

Unter Berücksichtigung der Finanzhilfen und Zuschüsse, der Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Leistungen, der aktivierten Eigenleistungen und unter Abzug des Materialaufwandes ist der Rohertrag im Geschäftsjahr 2020 auf 167,1 Mio. € (Vorjahr 180,2 Mio. €) gesunken. Dies ist im Wesentlichen das Ergebnis der pandemiebedingten Absatzrückgänge bei den Fahrausweisverkäufen und den Medien Strom und Wärme sowie der Beendigung der KWK-Förderung seit Mitte Oktober 2019. Zudem fielen ein Großteil der Erlöse aus Parkeintritten des egaparks aufgrund von Schließungen weg, während die Vorbereitungen auf die Bundesgartenschau 2021 im Freizeitbereich steigende Materialaufwendungen nach sich zogen. Demgegenüber konnte der Rohertrag der Abfallentsorgung und -verwertung einen geringen Teil des Rückgangs kompensieren.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um ca. 10,5 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Beihilfen zum Ausgleich von Schäden im Öffentlichen Personennahverkehr durch die Corona-Krise aber auch auf Zuschreibungseffekte im Erzeugungspark der SWE E GmbH sowie erhöhte Auflösungen von Rückstellungen zurückzuführen.

Der Rückgang des Materialaufwandes beträgt ca. 14,9 Mio. € und steht im Wesentlichen in engem Zusammenhang mit dem geringeren Strom- und Gasbezugsaufwand für Handelsaktivitäten.

Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um ca. 2,8 Mio. € gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg um ca. 3 %. Ursächlich für den Anstieg sind die tarifbedingten Steigerungen und der Anstieg des durchschnittlichen Personalbestandes um 19 Mitarbeiter.

Die Zunahme der Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr um ca. 1,1 Mio. € ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass insbesondere die Anlagen der SWE E GmbH und der SWE N GmbH erneuert und erweitert werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 0,7 Mio. € unter dem Vorjahresniveau. Dies ist Ergebnis einer Reihe von Spar- und Effizienzmaßnahmen.

Das Finanzergebnis in Höhe von -2,2 Mio. € verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Mio. €. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die im Vorjahr getätigte Veräußerung der EnlDalNet-Anteile zurückzuführen.

In Summe bewegt sich das Ergebnis vor Ertragsteuern um 7,2 Mio. € unter dem Vorjahresniveau von 22,2 Mio. €. Maßgeblich für diese Entwicklung sind Vorbereitungsmaßnahmen auf die Bundesgartenschau 2021 sowie Rückgänge in den Medien Strom und Wärme sowie die Beendigung der KWK-Förderung (1,6 Mio. € Umsatzerlöse), die im Geschäftsjahr 2019 vereinnahmt werden konnte. Der Anteil der Minderheitsgesellschafter am Konzernjahresüberschuss beträgt 5,3 Mio. € (Vorjahr 6,7 Mio. €).

Finanz- und Vermögenslage

Zur Analyse der Vermögens- und Kapitalstruktur wurde die Konzernbilanz in eine Strukturbilanz überführt und den Vorjahreszahlen gegenübergestellt. Hierzu wurden das Sonderverlustkonto vom Eigenkapital abgesetzt und die Sonderposten sowie die empfangenen Ertragszuschüsse in Erwartung der zukünftigen steuerlichen Belastung zu je 70 % dem wirtschaftlichen Eigenkapital und zu 30 % dem mittel- und langfristigen Fremdkapital zugeordnet.

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Aktiva
Langfristig gebundenes Vermögen	634.672	88,0	603.947	83,5	30.725
Kurzfristig gebundenes Vermögen	86.365	12,0	119.182	16,5	-32.817
	721.037	100,0	723.129	100,0	-2.092
Passiva
Wirtschaftliches Eigenkapital	383.407	53,2	381.043	52,7	2.364
Mittel- und langfristiges Fremdkapital	203.057	28,2	237.326	32,8	-34.269
Kurzfristiges Fremdkapital	134.574	18,7	104.761	14,5	29.813
	721.037	100,0	723.129	100,0	-2.092

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die Bilanzsumme (bereinigt um das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung nach § 17 Abs. 4 DMBilG) der Stadtwerke Erfurt Gruppe um 2,1 Mio. €, bezogen auf den Vorjahreswert, unwesentlich verringert. Ein Anstieg des langfristigen Vermögens wurde im Berichtsjahr durch die mehrjährigen Investitionen insbesondere in die Vorbereitung Bundesgartenschau 2021 auf den egapark, die GuD-Anlage, die neuen Straßenbahnen und die Netze der SWE Netz GmbH sowie der ThüWa GmbH verfolgt. Finanziert wurde der Aufbau des langfristigen Vermögens überwiegend durch die im letzten Jahr aufgenommenen mittel- und langfristigen Fremdmittel aber auch zum Teil über Eigenmittel (wirtschaftliches Eigenkapital). Zudem wurde zur Stärkung der Konzernliquidität im Rahmen eines aktiven Working Capital Managements das kurzfristige Nettoumlaufvermögen spürbar reduziert.

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	62.615	48.109
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-78.522	-75.023
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-5.715	58.988
Veränderung Finanzmittelfonds	-21.622	32.074

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist gegenüber dem Vorjahr um ca. 15,8 Mio. € gestiegen. Dies ist insbesondere das Ergebnis dreier Effekte. Im Zuge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise sank das Konzernergebnis. Vor diesem Hintergrund wurde ein Herabsetzungsantrag für die Steuervorauszahlungen genutzt, um die Konzernliquidität zu sichern. Neben diesen beiden Effekten wurden taktisch weitere Liquiditätsreserven durch das deutliche Reduzieren des Nettoumlaufvermögens geschaffen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit stieg im Vorjahresvergleich um ca. 4,8 Mio. €. Dies ist vorrangig auf gestiegene Auszahlungen für Bruttoinvestitionen in das Anlagevermögen von ca. 79,4 Mio. € (Vorjahr 73,3 Mio. €) auf Grund der investiven Vorbereitung zur Bundesgartenschau 2021 sowie in Zukunftsinvestitionen mit den Schwerpunkten Erzeugung (GuD-Anlage), Öffentlicher Personennahverkehr (neue Straßenbahnen) und Versorgungsnetze zurückzuführen.

Im Vergleich zum Vorjahr sank der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit um 64,6 Mio. €. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wurde im Wesentlichen durch erhaltene Zuschüsse und Zuwendungen von 20,2 Mio. € (Vorjahr 22,5 Mio. €), Darlehensaufnahmen von 3,1 Mio. € (Vorjahr 70,4 Mio. €) sowie Darlehenstilgungen von 19,4 Mio. € (Vorjahr 21,9 Mio. €) maßgeblich beeinflusst. Die gesunkenen ausgeschütteten finanziellen Mittel an Gesellschafter mit in Summe 8,0 Mio. € (Vorjahr 10,1 Mio. €) wirkten ebenfalls liquiditätserhöhend.

Im Ergebnis der beschriebenen Effekte führt dies gegenüber dem Vorjahr zu einem Absinken des Finanzmittelfonds um ca. 21,6 Mio. €. Unter Anrechnung der Liquiditätsreserve in gleicher Höhe von 21,6 Mio. € (Vorjahr 43,2 Mio. €) hat sich die Nettoverschuldung des Konzerns geringfügig um 5,3 Mio. € auf 123,2 Mio. € erhöht.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote des Konzerns beträgt 53,2 % (Vorjahr 52,7 %). Das langfristig gebundene Vermögen wird zum Bilanzstichtag mit 60,4 % (Vorjahr 63,1 %) durch das Eigenkapital gedeckt. Unter Einbeziehung des mittel- und langfristigen Fremdkapitals verringert sich die Deckungsquote auf 92,4 % (Vorjahr 102,4 %).

IV. Prognosebericht

Die SARS-CoV-2-Pandemie bedroht die Gesundheit und das Leben weltweit und ist unter den Extremrisiken- bzw. Krisenkategorien als Versorgungskrise einzuordnen. ¹⁰ Eine Versorgungskrise charakterisiert sich durch die Einschränkung der Verfügbarkeit wesentlicher Produktionsressourcen, was in der Folge die Produktion limitiert und/ oder zu steigenden Preisen führen kann. Im Rahmen der Corona-Krise steht aufgrund des Infektionsgeschehens und der Geschwindigkeit der wichtigste Produktionsfaktor, die Mitarbeiter, durch Quarantäne oder bspw. Kinderbetreuung nur noch eingeschränkt zur Verfügung. ¹¹

¹⁰ Hierbei wird nicht auf den Auslöser im Bereich der Naturkatastrophen abgestellt.
¹¹ Primär aufgrund der staatlichen Maßnahmen und Quarantäne und nicht wegen krankheitsbedingter Ausfälle oder gar einer hohen Anzahl an Todesfällen

Zudem führen die der Bevölkerung und Wirtschaft auferlegten restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionsausbreitung zu Unterbrechungen und Zusammenbrüchen von Lieferketten und folglich zu Ausfällen bei den Leistungserstellungsprozessen der Wirtschaft. Die Corona-Krise als Versorgungskrise kann dadurch gekennzeichnet werden, dass auf der Angebotsseite aber auch durch die erhöhte Unsicherheit auf der Nachfrageseite schlagartige Rückgänge entstehen. Welche langfristigen Konsequenzen diese Versorgungskrise für die deutsche aber auch Weltkonjunktur haben wird, ist aktuell unsicher. Der wichtigste Indikator für den weiteren Konjunkturverlauf ist die Zeit, die bis zur Eindämmung des Virus verstreicht und die Intensität der Beschränkungen. Ausgehend von vorliegenden Studien sollten sich Unternehmen auch auf denkbare Extremszenarien, wie den Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten von über 10 %, vorbereiten. ¹² Dabei kann eine wirtschaftliche Krise mit dem Ende der "gesundheitlichen Krise" nicht ausgeschlossen werden, wobei ein schnelles Umsetzen der Impfstrategie sowie die erfolgreiche Wirksamkeit der Impfstoffe auf Mutationen positiven Einfluss haben. Aus den Erkenntnissen bisheriger makroökonomischer ¹³ Krisen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Staatsschulden-Krisen durch die wirtschaftlichen Belastungen von Hilfs- und konjunkturstützenden Programmen folgen können. Neben der Gefahr einer Staatsschulden-Krise steigt durch die expansive Geldpolitik, speziell der EZB, auch die Wahrscheinlichkeit einer nachfolgenden "Inflationskrise".

Die Bundesregierung rechnet mit einem schwierigeren und längeren Weg aus der coronabedingten Wirtschaftskrise. Sie verringert die Konjunkturprognose für dieses Jahr. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung werde laut Jahreswirtschaftsbericht weiter maßgeblich vom Pandemieverlauf und den Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst. Nach einem Einbruch der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 5 % rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr laut Bericht mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3 %. Es dürfte bis Mitte des Jahres 2022 dauern, bis die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau erreicht. ¹⁴

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft rechnet nach dem Konjunktureinbruch 2020 im neuen Jahr wieder mit einem Wirtschaftswachstum. Es teilt Prognosen unter anderem von Bundesregierung und Sachverständigenrat, die von einem Wachstum der Wirtschaft von bis zu 4 % ausgehen. Die aktuelle Prognose des Dresdner Ifo-Institutes erwartet für Ostdeutschland in diesem Jahr ein Wachstum von 3,6 %. Noch einigermaßen robust zeige sich die Industrie. Das Hauptproblem bleibt für viele Unternehmen die große Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Das zuständige Ministerium im Freistaat Thüringen geht davon aus, dass spätestens ab Mitte 2021 mehr Klarheit über das weitere Pandemiegeschehen und damit auch die Rahmenbedingungen für Unternehmen herrschen. ¹⁵

Sollten die aus der Pandemie resultierenden Einschränkungen deutlich über das erste Quartal 2021 hinaus andauern, könnte dies Haushalte, Unternehmen und Regierungen übermäßig belasten und u. a. zu einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Dies hätte wiederum deutliche negative Auswirkungen auf den privaten Konsum und würde die Erholung ebenfalls nachhaltig belasten. Die ohnehin schon angespannte Situation vieler Unternehmen könnte sich infolgedessen weiter verschärfen. Dagegen könnte eine erfolgreiche Eindämmung der Pandemie noch innerhalb der ersten Monate des Jahres, beispielsweise durch die schnellere und flächendeckende Verbreitung von geeigneten Impfstoffen oder die Entwicklung von wirksamen Medikamenten gegen das SARS-CoV-2-Virus, zu einer deutlich dynamischeren Erholung führen.

¹² Vgl. DER BETRIEB S.1752 vom 24.08.2020 - Volkswirtschaftliche Risiken und deren betriebswirtschaftliche Konsequenzen
¹³ Die Makroökonomie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten der Wirtschaftssektoren, mit der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Märkte und deren Zusammenhängen befasst.
¹⁴ https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-deutschland-prognose-1.5187225, Abruf 25.02.2021
¹⁵ https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-erfurt-tiefensee-2021-wieder-wirtschaftswachstum-in-thueringen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210101-99-867523, Abruf 25.02.2021

Die Stadtwerke Erfurt Gruppe geht für das Geschäftsjahr 2021 von Beeinträchtigungen des Betriebes durch Verordnungen zur Pandemieeindämmung aus. So wird die SWE Bäder GmbH alle Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung eines Teilbetriebes ergreifen, wobei wegen der teilweisen Schließungen weiter Kurzarbeit eingesetzt wird und sich die Planung der Freibadsaison unter den aktuellen Vorzeichen schwierig gestaltet.

Darüber hinaus wird das Geschäftsjahr 2021 weiterhin von einem starken zusätzlichen Projektgeschäft geprägt sein. Dabei stehen Prozessoptimierungen und die Umsetzung von IT-Projekten zur Erhöhung des Automatisationsgrades im Vordergrund. Beispielsweise werden im ersten Quartal 2021 die Ergebnisse der S/4HANA Vorstudie bewertet und die Entscheidungen zum weiteren Vorgehen vorbereitet. Hintergrund ist die in den nächsten Jahren anstehende Ablösung der konzernweiten fast 30 Jahre alten kaufmännischen Software SAP R/3, die ab 2027 nicht mehr durch den Hersteller weiterentwickelt und betreut wird.

Die Geschäftsführung schätzt ein, dass sowohl die Wettbewerbsintensität als auch der Ertrags- und Kostendruck über alle Kompetenzfelder weiter zunimmt. Die hohe Volatilität der Märkte, der zunehmende Digitalisierungsdruck, der Rechtsrahmen für Beihilfen, Inhouse-Geschäfte und die Energiewirtschaft werden die Wirtschaftlichkeit der Unternehmensgruppe nachhaltig beeinflussen. Aus der zunehmenden Dynamik und der erhöhten Komplexität in den einzelnen Kompetenzfeldern werden sich auch erhöhte Anforderungen an die Steuerungsintensität der Unternehmensgruppe ergeben, so dass die strategische Steuerung stark an Bedeutung gewinnen wird. Der Schwerpunkt der strategischen Steuerung liegt u. a. auf der Identifikation konzernweiter Optimierungsmöglichkeiten und der Weiterentwicklung bzw. der Diversifikation des Beteiligungsportfolios. Dabei stellen die Entwicklungen an den Energiemärkten sowie die Regulierungen im Netzbereich die wesentlichen Erfolgsfaktoren dar.

Die strategische Konzernplanung der Stadtwerke Erfurt Gruppe geht für die bevorstehende Dekade von drei relevanten Phasen aus. Aktuell steht die organisatorische Vorbereitung und finanzielle Absicherung der Bundesgartenschau sehr stark im Fokus. Die sich anschließende Phase zielt auf weitere Erlössteigerungen und Kostensenkungen, um hierüber den Querverbund für die zweite Hälfte der Dekade bis 2030 zukunftssicher aufzustellen. Neben dem Abschluss bzw. der Durchführung der Bundesgartenschau 2021 ist die Umsetzung von Großinvestitionen (Modernisierung Gas- und Dampfturbine durch SWE Energie GmbH sowie die Straßenbahnbeschaffung innerhalb der Erfurter Verkehrsbetriebe AG) in den Konzernunternehmen mindestens genauso wichtig.

Neben den "Standard"-Risiken, deren Einflüssen der Geschäftsverlauf der einzelnen Unternehmen jährlich ausgesetzt ist, gilt in den nächsten Monaten der Bundesgartenschau bei der Vorbereitung und Durchführung ein besonderes Augenmerk. Trotz aller Widrigkeiten können die damit zusammenhängenden Projekte bisher planmäßig realisiert werden.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird ein adjustiertes EBITDA (vor BUGA Erfurt 2021) in Höhe von 60,5 Mio. € bei einem EBT in Höhe von 15,3 Mio. € angestrebt. Inwiefern diese Prognose erreicht werden kann, hängt sehr stark von der wirtschaftlichen Wirkung der zur Eindämmung der Virusausbreitung bislang ergriffenen und noch zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für den Öffentlichen Personennahverkehr, ebenso wie vom Erfolg der Bundesgartenschau 2021 ab. Dennoch hält die Konzerngeschäftsführung, trotz der künftigen Unsicherheiten, die derzeitige Situation für beherrschbar.

V. Chancen und Risikobericht

Aufbauend auf einer Risikoinventur im Zuge der jährlichen Planung werden alle relevanten Risikopotenziale des Wirtschaftsplanjahres und der dazugehörigen vier Vorschaujahre strukturiert nach Risikokategorien bei den Beteiligungsgesellschaften erfasst und nach prozentualer Eintrittswahrscheinlichkeit ¹⁶ und finanzieller Schadenshöhe ¹⁷ als voraussichtliche Abweichung vom geplanten Ergebnis vor Steuern (EBT) bewertet. Die Schadenshöhe und die Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmen die Einordnung eines Risikos im Risikoportfolio (Eintrittswahrscheinlichkeiten-Schadenshöhen-Kombinationen). Die Anordnung im Risikoportfolio ermöglicht die Identifizierung kritischer, latenter und irrelevanter Risiken. Mindestens die kritischen Risikogruppen des aktuellen Geschäftsjahres werden zur Sicherung der Frühwarnfunktion kontinuierlich beobachtet und berichtet. Mit der quartalsweisen Risikoberichterstattung und einer Sofortberichterstattung werden unterjährige signifikante Veränderungen der Risiken erfasst und gesteuert. Um den Ordnungsrahmen für das Risikomanagementsystem sicherzustellen, sind Verfahrensweisen und Verantwortlichkeiten in einer Konzernrichtlinie zum Risikomanagement eindeutig geregelt. Der Risikomanagementprozess wird durch eine Risikomanagementsoftware unterstützt. Die Verantwortung für ein angemessenes Risikomanagement tragen die Geschäftsleitungen der Gesellschaften im Konzernverbund.

Die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH beschäftigt sich seit Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie und den eingeleiteten staatlichen Krisenmaßnahmen mit den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen und Gegensteuerungsmaßnahmen. Wie tief und lange die wirtschaftlichen Folgen für die Stadtwerke Erfurt Gruppe sein werden, hängt vor allem davon ab, welchen Schaden der sogenannte "Lockdown" in der ersten Jahreshälfte verursacht hat und welche Schäden durch die laufenden und weitere "Lockdown"-Maßnahmen in der deutschen Wirtschaft noch entstehen.

Für 2021 geht die Stadtwerke Erfurt Gruppe davon aus, dass sich die wirtschaftliche Betroffenheit durch die Pandemie ähnlich wie im zurückliegenden Geschäftsjahr auswirkt. U. a. ist derzeit nicht absehbar, wie erfolgreich die Bundesgartenschau Erfurt 2021 verlaufen kann, wann eine reguläre Öffnung der Bädereinrichtungen wieder möglich ist bzw. Umsatzerlöse wie beispielsweise 2019 erzielt werden können. Gleiches gilt für das Erreichen der vor Corona (mittelfristig) geplanten Umsatzerlöse im Kompetenzfeld Mobilität, da einerseits die Fahrgastzahlen der Erfurter Verkehrsbetriebe AG und andererseits die Einfahrten / Nutzerzahlen der SWE Parken GmbH durch die andauernde Pandemie im Zusammenhang mit den Beschränkungen des öffentlichen Lebens maßgeblich negativ beeinflusst werden.

¹⁶ Eintrittswahrscheinlichkeitsklassen - Gering (0% bis 20%) - Mittel (20% bis 50%) - Hoch (50% bis 100%)
¹⁷ Auswirkungsklassen - Niedrig (TU-spezifisch) - Moderat (TU-spezifisch) - Wesentlich (TU-spezifisch) - Gravierend (TU-spezifisch)

Kompetenzfeld Versorgung

SWE E GmbH

Mögliche Risiken bestehen auf Grund der SARS-CoV-2-Pandemie. Es besteht die Gefahr, dass Schlüsselpersonen auf Grund von Erkrankung nicht in der Lage sind, ihrer Tätigkeit nachzugehen, oder aber schützende Quarantäne-Maßnahmen dazu führen, dass Tätigkeiten nicht ausgeübt werden können. Dies betrifft im Wesentlichen Personen aus der Erzeugung und Energieverteilung, deren Tätigkeiten nur bedingt oder gar nicht über Remotezugriffe ausgeübt werden können. Im Weiteren bestehen Risiken in der Regulierung der Fernwärme aufgrund eines geänderten Abnahmeverhaltens insbesondere durch Witterung sowie eines derzeit hohen Preisniveaus. Weitere Risiken werden für ein marktfähiges Liegenschaftsmodell in der Digitalisierungsgeschwindigkeit sowie den technischen Risiken in der Marktkommunikation gesehen.

Durch das Auslaufen der KWK-Förderung ab 2020 verschlechterte sich die Ergebnissituation der Erzeugungsanlagen. Mit der Umsetzung der Erzeugungsstrategie und der Modernisierung der GuD-Anlage am Standort Erfurt-Ost soll mit der Inbetriebnahme der modernisierten Anlage die Chance genutzt werden, wieder einen neuen Anspruch auf KWK-Förderung zu erhalten.

SWE N GmbH

Für die SWE N GmbH ergeben sich die Chancen und Risiken v. a. aus den regulatorischen Rahmenbedingungen. Als latente Risiken (100 bis 300 T€) werden möglich sinkende Eigenkapitalzinssätze gesehen. Im Jahr 2021 steht deren turnusmäßige Festlegung durch die BNetzA an. Ebenso besteht das Risiko aus dem Auslaufen der Anerkennung positiver Sockeleffekte sowie der Kostenanerkennung im Rahmen der Kostenprüfung. Beide Risiken bewirken eine Verringerung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel.

ThüWa GmbH

Im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie sind Auswirkungen bei der Beschaffung (Material), Forderungsausfall (Insolvenzen), Ausfall von systemrelevanten Mitarbeitern und Ausfall von systemrelevanter Technik möglich.

Kompetenzfeld Mobilität

EVAG, SWE P GmbH

Für die EVAG (Erbringung des öffentlichen Nahverkehrs) werden die gravierendsten Risiken in den Auswirkungen der Corona-Krise insbesondere in dem Aufrechterhalten des Betriebes sowie einem Lieferverzug der Tramlink-Fahrzeuge gesehen. Neben den Auswirkungen der Corona-Krise bestehen die Risiken in der Gesetzgebung bzw. Förderpolitik (Verteilung Regionalisierungsmittel, Betriebskostenzuschüsse des Freistaates Thüringen). Als Chance hingegen sieht die Geschäftsführung die Erweiterung des Verkehrsverbundes VMT und damit einhergehend ansteigende Umsatzerlöse. Im Bereich der Parkraumbewirtschaftung liegen die Risiken in einer geringen Nutzung der Kurzparkmöglichkeiten aufgrund der Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2-Viruses.

Kompetenzfeld Umwelt

SWE SW GmbH, TUS GmbH, SWE V GmbH

Im Bereich der Entsorgung werden derzeit keine gravierenden Risiken aus der Corona-Krise gesehen. Des Weiteren resultieren aktuell vorrangig sowohl Chancen als auch Risiken daraus, dass Plan- und Kalkulationsansätze von den tatsächlichen Kosten abweichen. Dabei haben Plan- und Kalkulationsabweichungen in der Zinsannahme für die Bewertung der Deponierückstellung eine hohe Hebelwirkung auf das Ergebnis.

Kompetenzfeld Freizeit

ega gGmbH, BUGA Erfurt 2021

Das Erlös- und Kostenrisiko aus dem Durchführungshaushalt der Bundesgartenschau stellt derzeit das einzige Risiko dar, das als gravierend eingestuft wird. Der sich ergebende Erwartungswert ergibt sich aus der Einschätzung hinsichtlich einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer wesentlichen Auswirkung. Ursächlich dafür sind verschiedene Einzelrisiken in Bezug auf die Vorbereitung und Durchführung der Bundesgartenschau wie z. B. die Besucher- und Umsatzentwicklung, die Preisentwicklung am Markt für Lieferungen und Leistungen, zusätzliche Kosten im Zuge von Corona bedingten Hygiene-Maßnahmen, die Personalakquise bei immer kürzerer Befristung, eine Unterschreitung der geplanten Fördermittelquote sowie die fristgemäße Realisierung der Bauvorhaben.

Aktuell läuft die Analyse zur Betrachtung einer BUGA Erfurt 2021 unter Corona-Bedingungen. Wesentliche Bestandteile und Maßnahmen sind hierbei:

•	Neueinschätzung/ Risikoabwägung zur Besuchsprognose unter den aktuell bekannten Bedingungen
•	Flächenbilanzen mit Szenarien zu zulässigen Besucherzahlen - verschiedene Szenarien für Gelände und Gebäude

•	technische Voraussetzungen: z. B. Besucherausgangszählung mittels Kameras zur Ermittlung der auf der Fläche befindlichen Besucherzahlen
•	logistische Voraussetzungen: Zutrittsmanagement, Hygieneeinrichtungen, Besuchersteuerung
•	organisatorische Voraussetzungen: Erarbeitung Hygienekonzept unter Corona-Bedingungen (Ansatz: Bedingungen anhand Kriterien vom Sommer 2020), Ressourcenbereitstellung Personal, Material und Ausstattung
•	Einbindung/ Kontakt Gesundheitsamt - 1. Termin hat stattgefunden
•	Erfahrungen anderer Gartenschauen und Parkanlagen aus 2020

Hinsichtlich der BUGA-Durchführung geht die Gesellschaft zum Stichtag von einer planmäßigen Eröffnung am 23. April 2021 unter Corona-Bedingungen aus. Ein entsprechend notwendiges Schutzkonzept wurde beim Gesundheitsamt der LHE eingereicht und bestätigt. Die konkreten Bedingungen für eine Öffnung sind aktuell jedoch noch unklar. Zu klären ist beispielweise die Abhängigkeit vom Inzidenzwert, die Notwendigkeit einer Kontaktverfolgung, die Notwendigkeit eines Corona-Tests oder die Einordnung der Bundesgartenschau generell. Hierbei ist das laufende Gesetzgebungsverfahren zum Vierten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite abzuwarten.

SWE B GmbH

Im Bereich des Bäderbetriebes werden Risiken von gravierender Bedeutung in Badschließungen aus Hygienegründen oder zum Schutz vor Sicherheitsrisiken im Zuge der Beschränkungsmaßnahmen der SARS-CoV-2-Pandemie gesehen.

Die SWE Service GmbH wurde im April 2019 mit dem Aufbau eines "Tax Compliance Management Systems" (TCMS) in der Stadtwerke Erfurt Gruppe beauftragt. Mit der Implementierung eines TCMS kann der Steuerpflichtige nachweisen, dass alles Erforderliche unternommen wurde, um Fehlern und Organisationsverschulden vorzubeugen und unrichtige oder unvollständige Steuererklärungen nicht billigend in Kauf genommen, sondern klare Prozesse und Strukturen zur Vermeidung von Fehlern geschaffen wurden.

Das Konzernprojekt startete planmäßig im September 2019. Ziel ist eine Risikoerhebung und -bewertung für die definierten Steuerarten, um mögliche Schwachstellen aufzudecken sowie risikomitigierende Maßnahmen festzulegen. Die Ergebnisse werden in Risiko-Kontroll-Matrizen (RKMs) dargestellt. Da die SWE Service GmbH im Konzernverbund wesentliche zentrale kaufmännische Dienstleistungen wahrnimmt, werden für die Steuerarten Lohnsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Strom- und Energiesteuer jeweils eine zentrale RKM für die gesamte Stadtwerke Erfurt Gruppe erarbeitet. Diese wurden teilweise in 2020 bereits finalisiert. Die Steuerart Umsatzsteuer stellt die größte Herausforderung in diesem Projekt dar. Durch die unterschiedlichen Prozesse und steuerlichen Risiken in den SWE Unternehmen ist neben einer zentralen unternehmensübergreifenden RKM für die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH eine spezifische RKM erarbeitet worden. Diese wird in 2021 in ein IT-gestütztes Managementsystem überführt, so dass jeder Zeit eine Dokumentation der steuerlichen Risiken in den einzelnen Prozessen, der Risikomaßnahmen und Risikokontrollen gegeben ist.

Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Stadtwerke Erfurt Gruppe gefährden könnten.

VI. Risikoberichterstattung über Finanzinstrumente

Der Konzern setzt zur Reduzierung von Zinsänderungsrisiken derivative Finanzinstrumente in Form von Swap und Cap ein. Derivative Finanzinstrumente dienen ausschließlich der Absicherung von Grundgeschäften im Sinne von bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, mit denen sie Bewertungseinheiten bilden, und stehen damit im Einklang mit den definierten Möglichkeiten der Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung (Thüringer Kommunalordnung). Zur Minimierung des Ausfallrisikos sind Verträge über derivative Finanzinstrumente ausschließlich mit Partnern hoher Bonität unter Beachtung einer konzernweit angemessenen Streuung des Adressausfallrisikos abgeschlossen worden.

Erfurt, 19. April 2021

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Peter Zaiß, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Erfurt

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020, sowie dem Konzernanhang, der Kapitalflussrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß §322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher- beabsichtigter oder unbeabsichtigter- falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

•

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Erfurt, 19. April 2021

BBH AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Gold, Wirtschaftsprüfer

Bianca Engel, Wirtschaftsprüferin

Journal-Nr.:551

Erfurt, 26. JULI 2021

Niederschrift über einen Gesellschafterbeschluss der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

-Beschluss SWE GV 2021-06-

Ich, der Unterzeichnende, bin alleiniger Vertreter der Landeshauptstadt Erfurt. Die Landeshauptstadt ist alleinige Gesellschafterin der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH.

Auf der Grundlage des Stadtratsbeschlusses 0211/21 vom 21.07.2021 beschließe ich Folgendes:

1. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 der Stadtwerke Erfurt GmbH mit einer Bilanzsumme von 261.197.985,12 EUR und einem Jahresüberschuss von 2.964.000,55 EUR wird festgestellt.

2. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 mit einer Bilanzsumme von 729.603 TEUR sowie einem Konzernjahresüberschuss von 5.154 TEUR wird gebilligt.

3. Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020 der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH in Höhe von 2.964.000,55 EUR wird wie folgt verwendet:

―	2.588.393,51 EUR werden in die anderen Gewinnrücklagen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH eingestellt.
―	375.607,04 EUR werden an die Landeshauptstadt Erfurt ausgeschüttet.

Der auszuschüttende Betrag ist gem. § 20 des Gesellschaftsvertrages der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH vier Wochen nach Beschlussfassung durch die Gesellschafterversammlung der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH fällig.

4. In Umsetzung des Gesellschafterbeschlusses vom 16. März 2012 wird durch die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH ein Betrag von 500.000,00 EUR in die Kapitalrücklage der Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige GmbH (ega) eingelegt. Darüber hinaus sind aus dem Jahresüberschuss 2020 der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH weitere 2.088.393,51 EUR in die Kapitalrücklage der Erfurter Garten- und Ausstellungs gemeinnützige GmbH (ega) einzulegen.

5. Der Geschäftsführer der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Herr Peter Zaiß, wird für das Geschäftsjahr 2020 entlastet.

6. Der Aufsichtsrat der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH wird für das Geschäftsjahr 2020 entlastet.

7. Als Abschlussprüfer der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH für die Prüfung des Jahresabschlusses 2021 der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH einschließlich der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz sowie für die Prüfung des Konzernabschlusses 2021 wird die BBH AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Zweigniederlassung Erfurt, bestellt. Der Prüfungsbericht ist der Gesellschafterin Landeshauptstadt Erfurt auch in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen.

A. Bausewein