West - Bus GmbH

Krefeld

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die West-Bus GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der West-Bus GmbH, Krefeld, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der West-Bus GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 26. Mai 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wehner, Wirtschaftsprüfer

Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
Sachanlagen
1. Fahrzeuge für Personenverkehr	2.598,36		12.991,68
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.077,06		5.422,37
		14.675,42		18.414,05
		14.675,42		18.414,05
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.345.800,25		2.892.873,28
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		304.507,06
3. Forderungen gegen Gesellschafter	2.218,22		1.110.326,86
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.127.382,66		1.017.493,11
		3.475.401,13		5.325.200,31
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.095.539,20		630.935,69
		4.570.940,33		5.956.136,00
C. Rechnungsabgrenzungsposten		0,00		412,40
		4.585.615,75		5.974.962,45
Passiva
			31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			125.000,00	125.000,00
II. Kapitalrücklage			127.822,97	127.822,97
III. Gewinnrücklage			127.822,96	127.822,96
IV. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag			383.160,53	346.621,14
			763.806,46	727.267,07
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen			19.234,00	0,00
2. Sonstige Rückstellungen			3.184.206,93	3.454.073,77
			3.203.440,93	3.454.073,77
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			103.949,95	681.065,09
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter			63.410,23	590.098,96
3. Sonstige Verbindlichkeiten			451.008,18	522.457,56
-- davon aus Steuern EUR 240.999,72 (i. Vj. EUR 535.444,72) --
-- davon aus im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR -119,64 (i. Vj. EUR 5.497,12) --
			618.368,36	1.793.621,61
			4.585.615,75	5.974.962,45

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		25.412.956,93		26.310.856,54
2. Sonstige betriebliche Erträge		5.142.367,60		4.942.166,39
3. Materialaufwand		-21.393.074,41		-22.603.448,47
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-3.273.729,54		-3.667.972,45
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-18.119.344,87		-18.935.476,02
4. Personalaufwand		-7.014.711,50		-6.356.453,51
a) Löhne und Gehälter	-5.824.336,75		-5.282.416,08
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-1.190.374,75		-1.074.037,43
-- davon für Altersversorung EUR 2.339,18 (i. Vj. EUR 2.667.84) --
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-14.984,74		-13.087,52
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-1.546.390,01		-1.739.995,18
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.188,01		2.253,04
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-101,07		-413,07
-- davon aus Aufzinsung EUR 12,03 (i. Vj. EUR 41,07) --
-- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 65,04 (i. Vj. EUR 0,00) --
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-204.320,37		-194.845,99
10. Ergebnis nach Steuern		383.930,44		347.032,23
11. Sonstige Steuern		-769,91		-411,09
12. Jahresüberschuss		383.160,53		346.621,14

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1. Allgemeines

Die Gesellschaft ist unter der Firma West-Bus GmbH mit Sitz in Krefeld im Handelsregister des Amtsgerichts Krefeld unter der Nummer HRB 5842 eingetragen.

Der Jahresabschluss der West-Bus GmbH, - im Folgenden auch kurz "West-Bus" oder "Gesellschaft" genannt - für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurde unter Anwendung der Vorschriften §§ 242 ff. und 264 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie ergänzend des GmbH-Gesetzes (GmbHG) und Gesellschaftsvertrages aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

Die Gesellschaft erfüllt zum Bilanzstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB.

Nach § 9 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages ist der Jahresabschluss gemäß den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften aufzustellen.

Die Gliederung des Anlagevermögens wurde entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27. Februar 1968 (BGBl 1968, Seite 193) in der am 17. Juli 2015 geänderten Fassung (BGBl 2015, Seite 1245) vorgenommen.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren, mit folgender Ausnahme, im Wesentlichen, unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Wie bereits im Vorjahr wurden die Forderungen und Verbindlichkeiten gegen bzw. gegenüber Gesellschaften der Transdev-Gruppe nicht mehr innerhalb der Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegen bzw. gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen, sondern innerhalb der Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen aus Leistungen.

2. Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert.

Die Abschreibungen erfolgen bei Gebäuden und bei beweglichem Anlagevermögen linear über die betriebsbedingte Nutzungsdauer.

Zugänge von abnutzbaren Anlagegegenständen und immateriellen Vermögensgegenständen werden im Zugangsjahr pro rata temporis abgeschrieben.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Höhe von höchstens EUR 250,00 die selbständig nutzbar sind, werden sofort abgeschrieben.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Höhe von mehr als EUR 250,00 aber nicht mehr als EUR 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt. Der Sammelposten wird im Jahr seiner Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren linear jeweils mit 20% aufwandswirksam aufgelöst.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Alle Risiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

4. Liquide Mittel

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit Nennwert angesetzt.

5. Latente Steuern

Die Gesellschaft verzichtet aufgrund des Aktivierungswahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB auf die Bilanzierung des Aktivüberhangs der latenten Steuern.

6. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag bewertet.

7. Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gem. § 253 Abs. 2 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

8. Verbindlichkeiten

Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit ihrem Erfüllungsbetrag.

9. Schätzung von Aufwendungen und Erträgen

Im Rahmen der zeitnahen Erstellung des Jahresabschlusses werden auf dem Stand der Buchhaltung im Dezember 2020 Aufwands- und Ertragsschätzungen für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 vorgenommen. Für Teile dieser Aufwandsund Ertragskomponenten liegen Abrechnungen zum Teil erst nach dem Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses vor.

II. Bilanzerläuterungen

1. Anlagevermögen

Die vollständige Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen Gesellschafter betragen TEUR 2 (Vj. TEUR 1.110) und resultieren in voller Höhe aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen aus dem Cash Management System der Transdev Gruppe in Höhe von TEUR 1.030 (Vj. TEUR 550).

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

3. Eigenkapital

Das Stammkapital beträgt TEUR 125. Es wird zum Bilanzstichtag gehalten von:

	EUR	%
Transdev Rheinland GmbH, Aachen	61.250	49,0
SWK MOBIL GmbH, Krefeld	22.250	17,8
NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH, Mönchengladbach	22.250	17,8
Stadtwerke Neuss GmbH, Neuss	13.000	10,4
NEW mobil und aktiv Viersen GmbH, Viersen	6.250	5,0
	125.000	100,00

4. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 3.184 (Vj. TEUR 3.454) beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen TEUR 2.656 (Vj. TEUR 2.945) sowie Rückstellungen für Personal TEUR 507 (Vj. TEUR 488) und Rückstellungen für Jahresabschlusskosten in Höhe von TEUR 21 (Vj. TEUR 21).

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter betrugen zum Stichtag TEUR 63 (Vj. EUR 590) aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 451 (Vj. TEUR 522) enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Umsatzsteuer November und Dezember 2020.

Sämtliche Verbindlichkeiten besitzen wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

III. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Berichtszeitraumes gliedern sich wie folgt auf:

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Anmietung Mönchengladbach	14.078	55	13.467	51
Anmietung Krefeld	5.216	21	5.614	21
Anmietung Neuss	3.385	13	3.523	13
Anmietung Viersen	2.694	11	2.700	10
Sonderverkehre	25,5	0	86	1
Sonstiges	0	0	909	4
Miete / Pachten	14	0	12	0
	25.413	100	26.311	100

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 5.142 (Vj. TEUR 4.942) beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 82 (Vj. TEUR 166), die im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Im Berichtsjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen TEUR 1.546 (Vj. TEUR 1.740) und betreffen im Wesentlichen technische Dienstleistungen in Höhe von TEUR 997 (Vj. TEUR 1.029) und die Ausbildung von Mitarbeitern in Höhe von TEUR 199 (Vj. TEUR 358).

4. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der laufende Steueraufwand des Geschäftsjahres beträgt TEUR 204 (Vj. TEUR 195), davon entfallen TEUR 93 (Vj. TEUR 87) auf Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag sowie TEUR 97 (Vj. TEUR 78) auf Gewerbeertragsteuer.

5. Finanzergebnis

Die Zinserträge TEUR 2 (Vj. TEUR 2) resultieren aus dem Cash Pool. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen bestehen aus EUR 101 (Vj. EUR 413), die aus der Aufzinsung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und aus Zinsaufwendungen für Steuerverbindlichkeiten resultieren.

IV. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag hatte die Gesellschaft Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von TEUR 97. Diese beziehen sich ausschließlich auf das Jahr 2020 da alle Verträge innerhalb eines Jahres kündbar sind.

Haftungsverhältnisse

Am Bilanzstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse gemäß §§ 251 i.V.m. 268 Abs. 7 HGB.

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Die Gesellschaft Beschäftigte in 2020 durchschnittlich 186 Mitarbeiter, davon 8 Angestellte und 178 Fahrer (Vj. 168 Mitarbeiter, davon 9 Angestellte und 159 Fahrer).

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

Wolfgang Opdenbusch (Diplom-Ökonom), Viersen,

Ralf Poppinghuys (kaufmännischer Geschäftsführer), Berlin

Zur Vertretung der Gesellschaft sind jeweils zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder ein Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen befugt.

Hinsichtlich der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Konsolidierung

Die Gesellschaft wird als assoziiertes Unternehmen in der Transdev GmbH (nachfolgend kurz "Transdev") in deren Konzernabschluss (kleinster Konsolidierungskreis) als auch in den Konzernabschluss der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich (größter Konsolidierungskreis), einbezogen. Die Konzernabschlüsse sind im deutschen bzw. französischen Unternehmensregister bzw. auf der Internetseite der Unternehmen erhältlich.

Die Transdev Group S.A. zählt zu den international aufgestellten Unternehmensgruppen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Anteilseigner der französischen Transdev Group S.A., Paris, sind die Caisse des Dépôts et Consignations, Paris, Frankreich, sowie Rethmann SE & Co. KG, Deutschland.

Honorar für Abschlussprüfung

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, betrugen TEUR 22 und betreffen Abschlussprüfungsleistungen.

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020 beträgt EUR 383.160,53. Die Geschäftsleitung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, diesen in voller Höhe an die Gesellschafter auszuschütten.

Nachtragsbericht

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der West-Bus GmbH hatten, haben sich nicht ereignet.

Krefeld, 31.03.2021

West-Bus GmbH

Wolfgang Opdenbusch, Geschäftsführer

Ralf Poppinghuys, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten				Kumulierte Abschreibung
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR	01.01.2020 EUR	Zuführungen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Schutzrechte	9.571,52	0,00	0,00	9.571,52	9.571,52	0,00
	9.571,52	0,00	0,00	9.571,52	9.571,52	0,00
II. Sachanlagen
1. Fahrzeuge für den Personenverkehr	53.700,00	0,00	0,00	53.700,00	40.708,32	10.393,32
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	62.379,38	11.246,11	0,00	73.625,49	56.957,01	4.591,42
	116.079,38	11.246,11	0,00	127.325,49	97.665,33	14.984,74
	125.650,90	11.246,11	0,00	136.897,01	107.236,85	14.984,74

	Kumulierte Abschreibung		Buchwerte
	Abgang EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Schutzrechte	0,00	9.571,52	0,00	0,00
	0,00	9.571,52	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Fahrzeuge für den Personenverkehr	0,00	51.101,64	2.598,36	12.991,68
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	61.548,43	12.077,06	5.422,37
	0,00	112.650,07	14.675,42	18.414,05
	0,00	122.221,59	14.675,42	18.414,05

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen der Gesellschaft

Die West-Bus GmbH (West-Bus) mit Sitz in Krefeld ist im Linienverkehr in den Stadtgebieten von Mönchengladbach, Krefeld, Neuss und Viersen tätig.

Die Transdev Rheinland GmbH, Aachen, ihrerseits ein 100 %iges Tochterunternehmen der Transdev GmbH, Berlin, ist an der West-Bus mit 49 % beteiligt. Die WestBus wird daher als assoziiertes Unternehmen unter Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss der Transdev GmbH berücksichtigt. Die Gesellschaft ist in die Steuerung und Administration der Transdev-Gruppe integriert.

51 % der Geschäftsanteile an der West-Bus befinden sich im Besitz der kommunalen Gesellschafter NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH, SWK MOBIL GmbH, Stadtwerke Neuss GmbH und NEW mobil und aktiv Viersen GmbH.

Die Gesellschaft wird sowohl als assoziiertes Unternehmen der Transdev GmbH (nachfolgend kurz "Transdev") in deren Konzernabschluss (kleinster Konsolidierungskreis) als auch in den Konzernabschluss der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich (größter Konsolidierungskreis), einbezogen. Die Transdev Group S.A. zählt zu den international aufgestellten Unternehmensgruppen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Anteilseigner sind die Caisse des Dépôts et Consignations, Paris, Frankreich, sowie Rethmann SE & Co. KG, Selm, Deutschland.

Die Gesellschaft unterliegt den Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG).

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt wurde im Jahr 2020 maßgeblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Der rasante Anstieg der Infektionszahlen mit dem Sars-Covid-19-Virus ab März 2020 führt in Deutschland zu massiven Einschnitten des gesellschaftlichen Lebens. Die deutsche Volkswirtschaft erlebt im Jahr 2020 eine der schwersten Rezessionen seit der Nachkriegszeit.

Nach den Schätzungen des Sachverständigenrates wird für das Jahr 2020 ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,0 % (kalenderbereinigt 5,3 %) erwartet, der insbesondere auf den massiven Rückgang im zweiten Quartal 2020 zurückzuführen ist. Im dritten Quartal 2020 konnte sich die deutsche Wirtschaft laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zwar wieder erholen, allerdings wurde diese Erholung durch die zweite Corona-Welle und dem erneuten Lockdown zum Jahresende ausgebremst. Dennoch bleibt die deutsche Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2020 um 3,9 % niedriger als noch im vierten Quartal 2019 vor Ausbruch der Pandemie. ¹

Schon vor und während der Pandemie sah sich die deutsche Volkswirtschaft mit langfristigen Veränderungen konfrontiert. Durch den Strukturwandel, insbesondere aufgrund des technologischen Fortschritts im Zuge der Digitalisierung und des notwendigen Aufbruchs in eine neue Klimapolitik, ist die Wirtschaftspolitik gefordert, das Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft zu stärken. ²

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 von der öffentlichen Hand verordneten Maßnahmen hatten massive Auswirkungen auf den Personenverkehr mit zum Teil entsprechend massiven wirtschaftlichen Folgen für hier tätige Unternehmen. Neben den zeitlich begrenzten reduzierten Fahrleistungen in den Monaten März und April 2020 zeigte sich vor allem ein zum Teil dramatischer Rückgang der Fahrgastzahlen.

Im 1. Halbjahr 2020 waren in Deutschland ca. 4,3 Milliarden Passagiere im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen zu verzeichnen. Das waren 27 % weniger Fahrgäste als im gleichen Zeitraum 2019. ³ Im Durchschnitt waren es täglich rund 24 Millionen Fahrten im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen. ⁴

¹ Destatis, Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2020 um 0,1% höher als im Vorquartal, Pressemitteilung vom 24. Januar 2021, Nr. 040
² Sachverständigenrat: Kurzfassung Corona-Krise gemeinsam Bewältigen, Resilienz und Wachstum stärken, Jahresgutachten 2020/21.

Bedingt durch die Corona-Pandemie war das Fahrgastaufkommen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen im 1. Halbjahr in Deutschland mit 45 Millionen Personen um 46 % geringer als im Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, reisten im Eisenbahn-Fernverkehr mit 41 Millionen Fahrgäste 43 % weniger als im 1. Halbjahr 2019. Im Linienverkehr mit Fernbussen ging die Fahrgastzahl sogar um zwei Drittel (-67 %) auf 3,5 Millionen zurück. ⁵

Im Nahverkehr, der im 1. Halbjahr 2019 einen Anteil von fast 99 % am gesamten Linienverkehr hatte, sind die Rückgänge im 1. Halbjahr 2020 noch nicht endgültig zu bemessen. Nach vorläufigen Ergebnissen waren im Eisenbahn-Nahverkehr mit 874 Millionen Fahrgäste mehr als ein Drittel (-37 %) weniger Menschen unterwegs als im 1. Halbjahr 2019. Bei den derzeit gemeldeten Daten für den Liniennahverkehr mit Bussen (-22 %) und Straßenbahnen (-24 %) ist jedoch davon auszugehen, dass diese die tatsächlichen Rückgänge nicht vollständig abbilden - unter anderem deshalb, weil im Nahverkehr viele Fahrgäste Zeitkarten besitzen, diese aber vermutlich aufgrund der Pandemiesituation vergleichsweise selten nutzten. Daher ist hier mit Revisionen der Meldewerte durch die Verkehrsunternehmen zu rechnen.

Ausschlaggebend für die enormen Rückgänge der Fahrgastzahlen im 1. Halbjahr 2020 war das von der Corona-Krise geprägte 2. Quartal: Von April bis Juni 2020 waren drei Viertel (-75 %) weniger Personen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum, wobei der Bahnfernverkehr 71 % weniger Fahrgäste zählte und der Linienverkehr mit Fernbussen mit 96 % weniger Fahrgäste fast zum Erliegen kam. Den Eisenbahn-Nahverkehr nutzten nach vorläufigen Ergebnissen 59 % weniger Menschen als im Vorjahreszeitraum. Bei den Rückgängen im Liniennahverkehr mit Bussen (-36 %) und Straßenbahnen (-41 %) ist auch hier davon auszugehen, dass die von den Verkehrsunternehmen gemeldeten vorläufigen Daten die tatsächlichen Rückgänge nicht vollständig abbilden.

³ Destatis, Pressemitteilung Nr. 424 vom 28. Oktober 2020
⁴ eigene Berechnung
⁵ Destatis, Pressemitteilung Nr. 424 vom 28. Oktober 2020

Für 2020 schätzt die Branche die durch die reduzierten Fahrgastzahlen entstandenen Schäden in den Fahrgelderlösen auf rd. 3.2 Mrd. Euro, wobei der zweite harte Lockdown zum Jahresende 2020 dabei nur teilweise berücksichtigt ist und die Schadenssumme sich folglich noch erhöhen könnte. Die größten Verluste in den Fahrgelderlösen zeigen dabei die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen.

Die im ÖPNV tätigen Unternehmen treffen diese Verluste wirtschaftlich vor allem bei sog. Netto- und eigenwirtschaftlichen Verträgen, bei denen die Unternehmen Chancen und Risiken aus den erzielten Fahrgelderlösen anteilig selbst verantworten.

Die im Jahr 2020 durch die Pandemie entstandenen Verluste in den Fahrgelderlösen sollen zu großen Teilen von der öffentlichen Hand erstattet werden. Der Bund stellt dafür der ÖPNV-Branche durch den sog. Rettungsschirm 2,5 Mrd. Euro an Mittel zur Verfügung, die Länder sollen ihrerseits ebenso hohe Mittel bereitstellen. Die EU-Kommission hat die Rechtmäßigkeiten der Kompensationsleistungen für 2020 im August des Jahres bewilligt. Pandemiebedingte Einsparungen durch z.B. geringere Fahrleistungen müssen allerdings im Rahmen der Kompensation berücksichtigt und die Kompensation entsprechend reduziert werden.

Die Kompensation der pandemiebedingten Mindererlöse erfolgt dabei in drei Phasen. In Phase 1 (1. März bis 31. August 2020) erfolgt die Kompensation über die jeweils geltende Landes-Richtlinie. Die Höhe des Ausgleichs bemisst sich -je nach Festlegung Landesrichtlinie- zwischen 70 % bis 100 % des jeweilig erstattungsfähigen Schadens. Die erstattungsfähigen Schäden sind in den Landesrichtlinien aufgeführt.

Die Verkehrsunternehmen haben bis zum 30.09.2020 einen vorläufigen Antrag auf Erstattung gestellt, welcher bis zum 30.09.2021 final testiert werden muss. Zum Jahresende 2020 erfolgen für Phase 1 vorläufige Zahlungen i.H.v. 90 % - 100 % der vorläufig beantragten Mittel. In dem Zuge sind unterjährig getätigte Liquiditätszahlungen, welche an einige Verkehrsunternehmen geleistet wurden, aufzurechnen bzw. zurückzuzahlen.

Eine Kompensation in Phase 2 (1. September bis 31. Dezember 2020) erfolgt über einzelvertragliche Regelungen zwischen dem Verkehrsunternehmen und dem/den Aufgabenträger(n) (im Allgemeinen: Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag), eine Finanzierung soll analog der Phase 1 erfolgen.

Zum Jahresende 2020 ist der Sachstand zur Phase 2 unterschiedlich: Während in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern bereits derartige Vereinbarungen abgeschlossen wurden, laufen in den anderen Bundesländern noch die Verhandlungen mit den Aufgabenträger(n).

Phase 3 des Rettungsschirms betrifft eine etwaige Kompensation für 2021 ff, und soll wie in Phase 2 als einzelvertragliche Regelungen zwischen dem Verkehrsunternehmen und dem/den Aufgabenträger(n) (im Allgemeinen: Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag) erfolgen. Noch unklar zum Berichtszeitpunkt ist die Finanzierung, entsprechende Gespräche dazu laufen aber bereits auf Ebene Bund & Ministerien.

Das Jahr 2020 begann mit guten Vorzeichen für die Branche infolge der Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung für Fahrkarten ab 51 Kilometern auf den ermäßigten Satz von 7 %. Die Fahrgäste profitierten somit von rund 10 % günstigeren Fahrkarten ab dieser Reichweite. Die erfreuliche Entwicklung wurde spätestens ab Mitte März gebremst, als allen Akteuren bewusst wurde, dass die Covid-19-Pandemie auch die Nahverkehrsbranche vor nie dagewesene Herausforderungen stellen wird. Der bundesweit verordnete Lockdown zur Eindämmung der Infektionszahlen führte in einzelnen Regionen zu Fahrgastrückgängen von bis zu 90 %. Als systemrelevante Dienstleistung wurde der innerdeutsche Schienenpersonennahverkehr seitens der Bestellerorganisationen ohne größere Angebotsreduzierungen aufrechterhalten. Die Branche beschäftigte sich fortan mit der Umsetzung von Hygienekonzepten, um einen möglichst hohen Infektionsschutz für Reisende und Mitarbeitende in öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Den Fahrgästen wurde eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auferlegt, die Verkehrsunternehmen selbst erhöhten den Infektionsschutz u.a. durch zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen der Fahrzeuge. Nach dem Abflachen der ersten Infektionswelle in Deutschland im Juni 2020 stiegen die Fahrgastzahlen langsam an, blieben aber weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau im Vergleich zum Vorjahr.

Zum Berichtszeitpunkt wird durch erneute Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland mit einem Lockdown darauf hingewirkt, die aktuelle Infektionswelle unter Kontrolle zu bekommen und die Infektionszahlen zu senken.

3. Geschäftsverlauf der Gesellschaft

Die Umsatzerlöse aus Anmietung Linienverkehr sind im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 9 TEUR gestiegen und durch Änderungen nach Fahrplanwechsel um 71 TEUR höher ausgefallen als im Budget 2020 (25.302 TEUR) angenommen. Die Erlöse aus Weiterberechnung von Fahrzeugen an Subunternehmer verringern sich um 665 TEUR durch den niedrigen Dieselpreis und geringere Vergabe von Leistungen. Gleichzeitig sinken die Subunternehmer- und Fahrzeugkosten um 1.415 TEUR. Der Jahresüberschuss vor Steuern liegt 64 TEUR über Budget.

Für die kommunalen Auftraggeber wurden 9.347.877 km im Geschäftsjahr 2020 erbracht, die sich wie folgt aufteilen:

NEW mobil und aktiv Mönchengladbach	5.240.594 KM
SWK MOBIL	1.978.560 KM
Stadtwerke Neuss	1.137.184 KM
NEW mobil und aktiv Viersen	991.539 KM

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 186 Mitarbeiter, davon 178 Fahrer (161 VZ, 17 TZ) und 8 Mitarbeiter in der Verwaltung, davon 5 Vollzeit-Mitarbeiter, 1 Teilzeit-Mitarbeiter, 1 Geschäftsführer und 1 Prokurist.

Die Leistungen wurden von Mitte März bis Ende April in den verschiedenen Betriebsstellen auf unterschiedliche Sonderfahrpläne reduziert bzw. nach Ferienfahrplan erbracht. Der hieraus resultierende Ausfall von Leistungen wurde anteilig durch Zahlungen der Auftraggeber erstattet. Das Geschäftsjahr konnte daher positiv abgeschlossen werden.

4. Lage

4.1 Vermögenslage

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Sachanlagen	15	0,3	18	0,3
Langfristig gebundenes Vermögen	15	0,3	18	0,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.346	51,2	2.893	48,4
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0	0,0	305	5,1
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2	0,0	1.110	18,6
Sonstige Vermögensgegenstände	1.127	24,6	1.017	17,0
Liquide Mittel	1.096	23,9	631	10,6
Rechnungsabgrenzungsposten	0	0,0	1	0,0
Kurzfristig gebundenes Vermögen	4.571	99,7	5.957	99,7
	4.586	100,0	5.975	100,0

Das Anlagevermögen ist sehr gering, da die für den Linienverkehr benötigten Fahrzeuge vom Auftraggeber im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages zur Verfügung gestellt werden.

Die kurzfristigen Forderungen sind zum Stichtag auf Grund von geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Gesellschafter im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Die Veränderung der flüssigen Mittel wird im Kapitel 5.2 des Lageberichts dargestellt.

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Gezeichnetes Kapital	125	2,7	125	2,0
Kapitalrücklage	128	2,8	128	2,2
Gewinnrücklage	128	2,8	128	2,2
Jahresüberschuss	383	8,4	347	5,8
Eigenkapital	764	16,7	728	12,2
Steuerrückstellungen	19	0,4	0	0,0
Sonstige Rückstellungen	3.184	69,4	3.454	57,8
Rückstellungen	3.203	69,8	3.454	57,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	104	2,3	681	11,4
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	64	1,4	590	9,9
Sonstige Verbindlichkeiten	451	9,8	522	8,7
Kurzfristiges Fremdkapital	619	13,5	1.793	30,0
	4.586	100,0	5.975	100,0

Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund eines höheren Jahresüberschusses und der erfolgten Vollausschüttung des Jahresüberschusses 2019 um 36 TEUR auf 764 TEUR gestiegen. Die Bilanzsumme verringert sich im Wesentlichen aufgrund von geringeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber den Gesellschaftern und geringeren Rückstellungen um 1.389 TEUR gegenüber dem Vorjahr auf 4.586 TEUR. Die Eigenkapitalquote erhöht sich von 12 % auf 17 %.

4.2 Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt im Wesentlichen über ein Cash-Management-System mit der Transdev GmbH, Berlin, welches unter Einhaltung einer Frist von drei Monaten zum Monatsende gekündigt werden kann. Eine Kündigung ist bisher nicht erfolgt. Die Gesellschaft verfügt über einen Kreditrahmen von TEUR 100.

Aufgliederung der Cashflows

	2020 TEUR	2019 TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	1.302	-1.256
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-11	-10
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-346	-403
Veränderung des Finanzmittelfonds	945	-1.669
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	1.181	2.850
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.126	1.181

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

	2020 TEUR	2019 TEUR
Liquide Mittel	1.096	631
Cash-Pool-Forderungen	1.030	550
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.126	1.181

Die Veränderung des Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2020 resultiert aus dem positiven operativen Cashflow.

Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2020 jederzeit in der Lage, ihre fälligen Verbindlichkeiten zu bedienen. Durch die Einbindung in das Cash-Management-System verfügt die Gesellschaft über einen finanziellen Rahmen für das operative Geschäft und die Finanzierung neuer zukunftssichernder Investitionen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine wesentlichen Investitionen getätigt.

4.3 Ertragslage

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	25.413	100,0	26.311	100,0
Materialaufwand	-21.393	-84,2	-22.604	-85,9
Personalaufwand	-7.015	-27,6	-6.356	-24,2
Abschreibungen	-15	-0,1	-13	0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.546	-6,1	-1.740	-6,6
Betriebsaufwand	-29.969	-117,9	-30.713	-116,7
Sonstige betriebliche Erträge	5.142	20,2	4.942	18,8
Betriebsergebnis	586	2,3	540	2,1
Zinsergebnis	2		2
Ergebnis vor Ertragsteuern	588		542
Ertragsteuern	-204		-195
Ergebnis nach Steuern	384		347
Sonstige Steuern	-1		0
Jahresüberschuss	383		347

Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr um 898 TEUR auf 25.413 TEUR (Vj. 26.311 TEUR) gesunken. Trotz gestiegener Umsatzerlöse im Linienverkehr aufgrund von Änderungen nach Fahrplanwechsel sind die Umsatzerlöse insgesamt wegen gesunkener sonstiger Erlöse leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt wurden 9.347.877 km im Linienverkehr (Vj. 9.175.553 km) erbracht. Die Erlöse aus Weiterberechnung für Fahrzeugkosten, die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen sind, sind durch den niedrigen Dieselpreis und geringere Vergabe an TD West und TD Süd-West um 665 TEUR von 4.761 TEUR auf 4.096 TEUR gesunken.

Der Materialaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 1.211 TEUR gesunken (21.393 TEUR). Die Aufwendungen beinhalten geringere Fahrzeugkosten durch die Verringerung des Dieselpreises. Die Materialaufwandsquote für das Geschäftsjahr 2020 liegt bei 84 % (VJ 86 %).

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr, durch Personalzugang von 18 Mitarbeitern, um 659 TEUR auf 7.015 TEUR (VJ 6.356 TEUR) gestiegen. Die Personalaufwandsquote liegt bei 28 % (VJ 24 %).

Das Betriebsergebnis steigt gegenüber dem Vorjahr um 46 TEUR auf 586 TEUR; die höheren Personalkosten und niedrigeren Erlöse werden durch geringere Materialkosten kompensiert.

Das Betriebsergebnis nach HGB (Operating Income nach Management Fee) wird zur internen Ergebnissteuerung herangezogen, es ermittelt sich aus dem Ergebnis nach Steuern abzüglich des Finanz- und des Beteiligungsergebnisses.

In monatlichen Review-Meetings wird zur internen Steuerung außerdem das Operating Income vor Management Fee nach IFRS analysiert. Unterschiede zwischen Handelsrecht und internationaler Rechnungslegung ergeben sich im Wesentlichen aus unterschiedlichen Abschreibungsdauern und Bewertungsunterschieden bei Rückstellungen (z. B. für schwere Instandhaltung, Drohverluste oder Pensionen).

Das Geschäftsjahr 2020 hat sich weitgehend nach Plan entwickelt.

4.4 Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Gesellschaft entwickelte sich entsprechend den Erwartungen. Die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage war insgesamt befriedigend.

Durch die Covid-19-Pandemie konnten in der Zeit von Mitte März bis Anfang Mai nur Sonderfahrpläne mit geringfügig geringeren Umsatzerlösen gefahren werden. Im Lagebericht für das Jahr 2019 wurde in der Prognose von geringeren Umsatzerlösen ausgegangen (4 %), tatsächlich liegen die Erlöse für Linienverkehr 0,80 % über Plan, bei gleichzeitig geringeren Fahrzeugkosten. Kurzarbeit wurde nicht beantragt, da Resturlaub abgebaut und Schulungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Ausblick für den Busverkehr im Jahr 2021

Durch die Corona-Pandemie erlitt der ÖPNV in Deutschland im Jahr 2020 erhebliche zusätzliche Belastungen, u. a. durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen, welche weitestgehend, aber nicht vollumfänglich, durch einen Bund-Länder-Rettungsschirm ausgeglichen wurden. Spätestens mit der aktuellen Corona-Welle und dem zweiten harten Lockdown über den Jahreswechsel 2020/2021 ist nun zu erwarten, dass diese negativen Einflüsse auch weit in das Jahr 2021 hinein belasten. Hier werden zum jetzigen Zeitpunkt weitere Unterstützungsmaßnahmen diskutiert. Aufgrund dieser Umstände sind die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden.

Die Geschäftsführung ist in ihrer Planung für das Geschäftsjahr 2021 von einer Erhöhung des Umsatzvolumens um 1.335 TEUR ausgegangen. Die Veränderung ist bedingt durch höhere KM-Leistungen, bei einer Preissteigerung von 2,928 %.

Die Herausforderung ist die Rekrutierung und Ausbildung der benötigten Busfahrer zum entsprechenden Zeitpunkt für West-Bus.

Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet die Geschäftsführung mit einem positiven Betriebsergebnis von 558 TEUR. Das geringere Ergebnis resultiert aus höheren Umsatzerlösen bei gleichzeitig steigenden Personal- und Fahrzeugkosten. Es sind keine Investitionen geplant.

	2021	2020	Veränderung
Umsatz	26.734 TEUR	25.399 TEUR	1.335 TEUR
KM-Leistung	9.447 TKM	9.348 KM	99 TKM
Mitarbeiter	172 Mitarbeiter	186 Mitarbeiter	-14 Mitarbeiter
Betriebsergebnis	558 TEUR	586 TEUR	-28 TEUR

Die möglichen finanziellen Auswirkungen der Corona Pandemie im Jahr 2021 auf die Gesellschaft sind in dieser Prognose enthalten, können aktuell aber noch nicht abschließend bewertet werden.

Jedoch wäre in keinem realistischen Szenario die Fortführung der Geschäftstätigkeit grundsätzlich gefährdet.

2. Chancen- und Risikobericht

Durch die monatliche Analyse der Plan/Ist-Abweichungen, die durch das regionale Controlling in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erstellt und an die Transdev GmbH, Berlin, gemeldet werden, ist die Einbettung in das Risikomanagement der Transdev Gruppe gegeben.

In diesem Rahmen werden besonders die Auswirkungen folgender Indikatoren berücksichtigt:

―	die Entwicklung der Kilometer- und Stundenleistungen,
―	die Entwicklung des Dieselpreises,
―	die Entwicklung des Lohn- und Gehaltsgefüges im Rahmen der Tarifentwicklungen und
―	die Entwicklung der Krankenquoten.

Im Rahmen des Finanzmanagements werden mögliche Risiken u. a. durch folgende Maßnahmen fortlaufend überwacht, quantifiziert und nach den Unternehmenszielen entsprechend aktiv gesteuert:

―	Freigabe von Teilbudgets nach sorgfältiger Risiko- und Wirtschaftlichkeitsanalyse,
―	Kostenreduzierungsmaßnahmen zur Kompensation von Erlösausfällen,
―	Liquiditätssteuerung ausgehend von der mittelfristigen Unternehmensplanung und aktuellen Hochrechnungen und Abweichungsanalysen des Working Capital.

Bei der Planung des Budgets wurden Umsatzerlöse, Lohnsteigerung und Fahrzeugkosten mit den zu diesem Zeitpunkt bekannten Werten erstellt. Abweichungen können sich durch Veränderungen der Leistungen zum Fahrplanwechsel und der Entwicklung des Dieselpreises ergeben. Eine Veränderung der Personalkosten kann durch Ein- und Austritte von Mitarbeitern entstehen.

Die Gesellschaft erbringt Verkehrsleistungen auf Basis der mit den kommunalen Gesellschaftern bestehenden Dienstleistungsverträgen. Diese Dienstleistungsverträge können zum Ende eines Kalenderjahres mit einer Frist von 2 Jahren gekündigt werden.

Aktuellen Prognosen zufolge wird die Corona-Pandemie auch nach einer großflächigen Schutzimpfungsmaßnahme langfristige Auswirkungen auf die Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr haben, die derzeit noch nicht abschließend absehbar und quantifizierbar sind.

Für das Jahr 2021 geht der Sachverständigenrat in seiner Mitteilung vom 24. November 2020 noch von einem Wachstum von 3,7 % (kalenderbereinigt ebenfalls 3,7 %) aus. Diese Prognose reflektiert allerdings noch nicht die Auswirkungen des zweiten harten Lockdowns zum Jahresende 2020, sondern basiert noch auf der kräftigen Erholung in den Sommermonaten 2020 und dem Kenntnisstand zum Infektionsgeschehen im Oktober. ⁶

Auch im Busbereich der Transdev Gruppe ist zu erwarten, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie weit in das Jahr 2021 hinein belasten. Hier werden zum jetzigen Zeitpunkt weitere Unterstützungsmaßnahmen diskutiert. Aufgrund dieser Umstände sind auch in diesem Geschäftsbereich die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt werden oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden.

Trotz der großen wirtschaftlichen Auswirkungen ist aus heutiger Sicht in keinem realistischen Szenario die Fortführung der Geschäftstätigkeit grundsätzlich gefährdet. Die Gesellschaft wird die Entwicklung weiterhin analysieren und bei Bedarf die entsprechenden Maßnahmen anpassen bzw. ausweiten.

Aufgrund des Bruttovertrages mit dem Auftraggeber besteht kein Risiko von fehlenden Fahrgeldeinnahmen, so dass der Cash-Flow bzw. die Sicherstellung der Liquidität nicht gefährdet ist.

Die West-Bus befindet sich immer in Gesprächen mit dem Auftraggeber. Bei Abbestellungen von Leistungen ist das Unternehmen auf Kurzarbeit vorbereitet.

⁶ Sachverständigenrat: Pressemitteilung Corona-Krise gemeinsam bewältigen, Resilienzen und Wachstum stärken 11.November 2020 S1.

Für die Entwicklung des Treibstoffpreises im Jahr 2021 wird angenommen, dass trotz der zusätzlichen Brennstoffabgabe (Brennstoffemissionshandelsgesetz) der Budgetwert leicht den Jahresdurchschnitt 2020 unterschreiten wird.

Die Gesellschaft ist bei ihren Aktivitäten unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dabei sieht die Geschäftsführung im Wesentlichen folgende Risiken:

Risiken ergeben sich aus der Monostruktur der Aufträge, welche die Gesellschaft hat. Zur Reduzierung des damit verbundenen Risikopotentials werden Anstrengungen unternommen, die Leistungspalette zu erweitern.

Die bei der Dienstplangestaltung vorhandenen Produktivitäten müssen gewahrt werden, da diese einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Leistungserstellung leisten. Somit ist eine optimale Disponierung von Leerfahrten und In Servicefahrten wichtig. Mögliche Leistungsübernahmen müssen zukünftig auch dann realisiert werden, wenn die Leistungen ungünstig zusammengesetzt sind und nur schwer in den betrieblichen Ablauf integriert werden können, solange ein positiver Deckungsbeitrag erzielt wird.

Steigende Personalkosten stellen ebenfalls ein Risiko für die Gesellschaft dar, da der wirtschaftliche Vorteil für die Auftraggeber entfällt, wenn sich das Vergütungsniveau der West-Bus an das Niveau der Auftragsgeber anpasst. Dabei spielen Gesundheitsmanagement, Erhöhung der Anwesenheitsquote und Einstellung auf den demographischen Wandel eine wichtige Rolle im Zuge der Entwicklung der Personalkosten und somit für den Fortbestand der Gesellschaft. Daher werden diese Themen konsequent und nachdrücklich weiterverfolgt.

Die Weiterbildungserfordernisse im Rahmen des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes sowie steigende Qualitätsansprüche der Auftraggeber und Nutzer führen zu steigendem Aufwand bei Aus- und Weiterbildung des Fahrpersonals.

Krefeld, 31.03.2021

West-Bus GmbH

Die Geschäftsführung

Wolfgang Opdenbusch, Geschäftsführer

Ralf Poppinghuys, Geschäftsführer

GESELLSCHAFTERBESCHLUSS

Die unterzeichnenden

SWK mobil GmbH, NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH, Stadtwerke Neuss GmbH, NEW mobil und aktiv Viersen GmbH und Transdev Rheinland GmbH

als Gesellschafter der

WEST-BUS GmbH

mit Sitz in Krefeld, eingetragen unter HRB 5842 im Handelsregister des AG Krefeld,

fassen im Rahmen der Gesellschafterversammlung am 08.07.2021 in Mönchengladbach den folgenden Gesellschafterbeschluss:

1.) Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31.12.2020 wird festgestellt (Jahresüberschuss: EUR 383.160,53. Der Jahresüberschuss wird in voller Höhe mit Valuta zum 01.09.2021 an die Gesellschafter ausgeschüttet.

2.) Bestellung des Abschlussprüfers

Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin wird zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 bestellt.

3.) Entlastung der Geschäftsführung

Der Geschäftsführung wird für ihre Tätigkeit im Jahr 2020 Entlastung erteilt.

Mönchengladbach, 08.07.2021

SWK mobil GmbH
NEW aktiv und mobil Mönchengladbach GmbH
Stadtwerke Neuss GmbH
NEW aktiv und mobil Viersen GmbH
Transdev Rheinland GmbH