Nordfrost GmbH & Co. KG

Schortens

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die NORDFROST ist Logistiker und Deutschlands Marktführer in der Tiefkühllogistik. Das seit 1975 bestehende Familienunternehmen ist als Lagerhalter und Netzwerk-Spediteur für temperaturgeführte, hauptsächlich tiefgekühlte Lebensmittel national flächendeckend tätig, in der Transportlogistik auch europaweit bis hin zur Feindistribution. Über 40 Tiefkühllagerstandorte, die teils auch als Hub- und Nahverkehrsstandorte dienen, bietet das Unternehmen in allen Regionen Deutschlands seine Dienstleistungen an. Über die in den letzten Jahren forcierte Hafenlogistik gestaltet NORDFROST im Kundenauftrag globale Lieferketten. Neben dem Kernmarkt der Lebensmittelbranche richten sich die Aktivitäten in diesem Bereich auch an andere Wirtschaftszweige bzw. an alle Branchen, wie zum Beispiel den Maschinenbau.

Der Konzern unterhält vielfältige und langjährige Geschäftsverbindungen zur gesamten Lebensmittelindustrie und dem organisierten deutschen Lebensmitteleinzelhandel, zu Heimdiensten, Im- und Exporteuren sowie Großhändlern und der Systemgastronomie. Mit dem Ausbau der europaweiten Transportlogistik und der Überseespedition konnte die NORDFROST die internationale Ausrichtung der gesamten Konzerngeschäfte ausbauen und folgt damit auch der zunehmenden Internationalisierung ihrer Kundschaft.

Im Lagerbereich dominieren die Fertigwaren, aber auch Roh- und Halbfertigwaren werden hantiert. Dafür stehen entsprechend unterschiedliche Lagerausstattungen bis zum automatischen Hochregallager zur Verfügung. Für tiefergehende Dienstleistungen besitzt das Unternehmen Knowhow und Gerätschaften unter anderem für die Kommissionierung und die Konfektionierung (Repacking), das Schockfrosten, Plattenfrosten und klimakontrollierte Auftauen sowie für die Verpackung und Etikettierung. Teilweise bilden die Anlagen komplexe Produktionssysteme. Für das Handling von unverhüllten Lebensmitteln betreibt die NORDFROST flächendeckend bundesweit in ihren Häusern Hygienebereiche, sogenannte Weißbereiche. Darin kommen ebenfalls zunehmend automatisierte Anlagen für die Lohnabfüllung von Waren in verschiedene Verpackungsarten zum Einsatz.

Im Transportbereich unterhält die NORDFROST ein auf den eigenen Standorten basierendes nationales TK-Sammelgutnetzwerk. Die Bandbreite reicht von der Produktionsversorgung und -entsorgung über die Belieferung der Zentrallager des Einzelhandels bis hin zur Feindistribution von Waren an Handelsfilialen, Gastronomiebetriebe und weitere Empfänger des Großverbrauchersektors wie Tankstellen, Backshops etc. Außerdem werden Export-Sendungen aller Größenordnungen im gesamten europäischen Ausland zugestellt, das Gleiche gilt für Importe. Dies geschieht in einzelnen Ländermärkten über eigene Verkehre und ansonsten über die Zusammenarbeit mit etablierten internationalen Partnern. Über das Netz werden in kleinerem Umfang auch Produkte im Frische- oder Multitemperatur-Bereich ausgeliefert. Weitere Aktivitäten im Transportbereich sind die im Containerhafen Wilhelmshaven und in Hamburg angesiedelte Trockengutspedition sowohl für Lebensmittel als auch für General-Cargo sowie das Container-Trucking, das die NORDFROST in Eigenregie durchführt.

Der Frachtraum für den Nah- und Fernverkehr wird überwiegend von ausgesuchten Partnern gestellt. Nur saisonale Spitzen werden über den Spotmarkt abgedeckt. Hinzu kommen die 56 unternehmenseigenen Zugmaschinen, die von 72 direkt bei NORDFROST angestellten Fahrern bewegt werden. 256 im Eigentum des Unternehmens befindliche Sattelauflieger (178 TK- und 18 Plan-Auflieger sowie 60 Containerchassis) werden zum Teil von eigenen Fahrern bewegt als auch an fest kontrahierte Subunternehmer vermietet.

Die dritte Säule der Geschäftstätigkeit ist die Hafenlogistik. In dieser Sparte gestaltet die NORDFROST im Kundenauftrag die gesamte globale Supply-Chain unter Einbindung der umfangreichen Dienstleistungen ihrer an den Hafenstandorten befindlichen Container Freight Stations. Hinzu kommen die Im- und Exportabwicklung und die Seefracht-Buchungen samt Vor- und Nachlauf. Mit dem Betrieb von Full-Service Containerdepots und dem Container-Trucking werden diverse operative Tätigkeiten rund um den Container angeboten. Daneben werden weiterhin an eigenen Kai-Anlagen die klassischen Bulkschiffe abgefertigt. Mit den Hafengeschäften verfügt NORDFROST über ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal unter den auf Lebensmittel spezialisierten Logistikern, das für viele Lieferketten auch in dieser Branche eine zentrale Rolle spielt. Die Überseeaktivitäten nehmen sowohl bei den Produzenten als auch beim Einzelhandel einen sehr hohen Stellenwert ein. Aber auch andere Branchen, wie zum Beispiel der Maschinenbau mit seinen Projektverladungen, nutzen zunehmend die bedarfsgerechten Services.

NORDFROST ist an den drei deutschen Containerseehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven mit eigenen Logistikstandorten vertreten, die unter anderem als Container Freight Stations fungieren. Um auch Lieferketten über die Containerhäfen Rotterdam und Antwerpen attraktiv anbieten zu können, wird derzeit ein neuer, multifunktionaler Hafenstandort mit Kühlhaus im Rhein-Lippe-Hafen Wesel entwickelt. Am sogenannten NORDFROST Hafen-Terminal Wesel befindet sich der erste eigene Container-Terminal der Gruppe im Aufbau, der per Binnenschiff an die vor allem für West- und Süddeutschland bedeutenden ARA-Seehäfen angebunden ist.

Die NORDFROST stellt ihren Kunden über die drei Sparten Lager-, Transport- und Hafenlogistik ein attraktives, breitgefächertes und wachsendes Dienstleistungsangebot zur Verfügung. So ergibt sich eine Komplexität an Leistungen aus einer Hand, die innerhalb der Lebensmittellogistik einzigartig ist. Die Kombination vielfältiger Dienstleistungen, der hohe Qualitätsstandard und die tiefe IT-Integration intensiviert die Kundenbindungen und sichert die Auslastung der kapitalintensiven Lagerkapazitäten. Beispielhaft für das Angebot ganzheitlicher und individualisierter Logistikkonzepte ist der spezialisierte Service der Handelslogistik, den die NORDFROST für Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel erbringt. Hierbei übernimmt die Gesellschaft die Zentrallagerfunktion für das Tiefkühlsortiment des LEH-Kunden. Über die logistische Abwicklung inclusive der Filialbelieferung hinaus liegt im Rahmen dieses Geschäfts auch die Bestandsdisposition in der Hand des Logistikers und damit die Bestellung der gelisteten Tiefkühlartikel bei den Lieferanten aus der Lebensmittelindustrie.

Neben der Erbringung von logistischen Dienstleistungen handelt die Gesellschaft auch als Projektentwickler, indem sie Anlagen und Immobilien plant und errichten lässt, um sie dann über die eigene Logistik zu betreiben. Dazu verfügt NORDFROST über ein einzigartiges Knowhow und viel Erfahrung bei der Konzeptionierung von Logistikimmobilien mit moderner Kältetechnik. Die Gebäude und Anlagen befinden sich im Eigentum der Gesellschaft.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stand im Jahr 2021 wie auch im Vorjahr unter starkem Einfluss der Corona-Pandemie. Nachdem das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 4,9 % gravierend gesunken ist, konnte die deutsche Wirtschaft sich im Berichtsjahr 2021 erholen und trotz der anhaltenden Corona bedingten Einflüsse und der zunehmenden Liefer- und Materialengpässe um 2,7 % zulegen. Dieses Gesamtergebnis, mit dem die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 noch um 2,0 % hinter der des Jahres 2019 zurückblieb, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie, fällt in einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich stark aus. Im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe lag die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in 2021 bei plus 3,0 % gegenüber dem Vorjahr.

Die zur systemrelevanten Infrastruktur zählende Lebensmittelbranche konnte in 2021 erneut ihre Krisenfestigkeit unter Beweis stellen. Allerdings litten im ersten Halbjahr 2021 nach wie vor einzelne Unternehmen in der Branche erheblich unter der noch vom Lockdown und besonderen Auflagen geprägten Situation. Leidtragende der Pandemie waren in dieser Zeit weiter die Unternehmen, die im gastronomischen Bereich tätig sind bzw. sich mit ihren Produkten darauf spezialisiert haben. Diese fuhren nach Öffnung der Gastronomie im Mai 2021 ihre Geschäfte spürbar wieder hoch. Der Lebensmittel-Einzelhandel und seine Produzenten arbeiteten angesichts der Verlagerung aus dem Außer-Haus-Bereich weiterhin auf hohem Niveau, wobei sich gegenüber dem außerordentlichen Effekt aus 2020 eine Normalisierung einstellte.

Diese unterschiedliche Entwicklung bei den Kunden der NORDFROST belegen auch die vom "dti", dem Deutschen Tiefkühlinstitut e.V., veröffentlichten Zahlen für die Tiefkühlbranche (Broschüre "COOL FACTS 2021"): Der Gesamtabsatz an Tiefkühlkost (ohne Eiscreme) in Deutschland, der 2020 um 4,5 % rückläufig war, ist in 2021 mit einem Plus von 3,1 % wieder gewachsen. Bei der Betrachtung der verschiedenen Absatzkanäle ergibt sich ein divergierendes Bild. Der mit dem Einzelhandel getätigte Absatz, der in 2020 um 12,1 % stark gewachsen war, stagnierte auf einem hohen Niveau in 2021 mit einem Plus von 0,1 %. Im Großverbraucher-Bereich, der in 2020 sehr gelitten und 20,3 % weniger als vor der Pandemie abgesetzt hat, konnte sich in 2021 mit dem bis Mai 2021 anhaltenden Lockdown mit einem Plus von 7,1 % gegenüber dem Vorjahr nur zum Teil erholen.

Die Auslastung der Kühlhäuser in Deutschland ist nach Zahlen des Branchenverbandes VDKL (Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V.) im Berichtszeitraum bezogen auf die Mitgliedsunternehmen gegenüber 2020 auf insgesamt hohem Niveau um 0,7 %-Punkte gesunken, liegt damit aber noch oberhalb des Niveaus des letzten Jahres vor der Pandemie (2019 = 80,1 %; 2020 = 81,4 %; 2021 = 80,7 %).

Mit den im November 2020 erfolgten Inbetriebnahmen sowohl des Hochregallagers in Herne, womit der neue Standort mit seiner vollen Kapazität von 70.000 TK-Stellplätzen zur Verfügung stand, als auch des Neubaus in Mücke mit weiteren 46.000 Stellplätzen im TK- und Frischebereich konnte NORDFROST für die Bedienung der Nachfrage im Berichtsjahr erstmalig komplett auf diese neu geschaffenen Lagerkapazitäten zugreifen. Damit standen dem Konzern im Jahresvergleich 10,6 % mehr TK-Stellplätze zur Verfügung. Beide Logistikzentren waren im Jahresverlauf 2021 sowohl durch verlagerte als auch durch neue Geschäfte zunehmend und zufriedenstellend ausgelastet. Angesichts der Anlaufkurven ergab sich allerdings im Jahresdurchschnitt nur ein Bestandsaufbau von ca. 7 % gegenüber 2020. Damit fällt im Konzern die relative Auslastung um 2,7 %-Punkte niedriger aus als im Vorjahr (2019 = 80,0 %; 2020 = 81,7 %; 2021 = 79,0 %) und 1,7 %-Punkte niedriger als der oben genannte Branchendurchschnitt.

Die weiteren 40.000 TK-Stellplätze, die im Berichtsjahr mit dem automatischen Hochregallager im Containerhafen Wilhelmshaven fertiggestellt wurden, spielten aufgrund des Starts zum Jahresende in 2021 noch keine Rolle für die Lagerauslastung. Der bereits zum Beginn des Jahres an dieser Lebensmitteldrehscheibe in Nutzung genommene zweite, 2.500 qm große Weißbereich wurde inzwischen teilweise mit automatischen Verpackungslinien für die Lohnabfüllung ausgestattet bzw. zum Teil an einen renommieren Markenartikler vermietet. Damit ist die Auslastung dieser Investition auf Jahre gesichert.

Das erste Halbjahr 2021 war infolge der Auswirkungen des Lockdowns im Lagerbereich von vergleichsweise geringen Warenbewegungen geprägt. Die Hantierungserlöse fielen unterdurchschnittlich aus, und die Auslastung des Personals war zum Teil unbefriedigend. Hiervon waren vor allem die Häuser betroffen, deren Kunden in starkem Maße auf die Belieferung des Außer-Haus-Marktes spezialisiert sind. Im Laufe des zweiten Quartals glich sich der Umschlag wieder dem Vorjahr an, der aufgelaufene Rückstand wurde aber im Jahresverlauf nicht wieder aufgeholt. Unterm Strich wurden in 2021 ca. 2,5 % weniger Paletten bewegt als in 2020, trotz des in absoluten Zahlen höheren Bestandes.

Im nationalen Sammelgut-Netzwerk der NORDFROST, in dem die Belieferung von Empfängern aus dem Großverbrauchersektor einen erheblichen Anteil ausmacht, war das Transportvolumen im ersten Halbjahr 2021 durch den Lockdown gedämpft, ähnlich wie die Hantierungen im Lagerbereich. Dieser Effekt traf allerdings auf ein durch in 2020 neu hinzugewonnene Kundenprojekte im Sammelgutbereich erhöhtes Grundvolumen. Die drei größten neuen bzw. zurückgewonnenen Kunden in 2020 beliefern ausschließlich bzw. schwerpunktmäßig den Außer-Haus-Markt und konnten so seit Aufschaltung bis Mitte 2021 coronabedingt noch keine Umsätze im Normalbereich generieren. Mit der Beendigung des Lockdowns haben diese Kunden erstmalig ihr volles Potenzial entfalten können und im Bereich der Transportlogistik für ein starkes Umsatzplus in der zweiten Jahreshälfte 2021 gesorgt. Das Auftragsvolumen erreichte Rekordwerte, die in Süddeutschland regional durch die Aufnahme der Filialbelieferung für zwei Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel noch weiter erhöht wurden.

Im Februar 2021 hat der neue Standort in Herne, dessen schrittweise Inbetriebnahme zehn Monate zuvor begonnen hatte, die Funktion als zentrales Transport-Hub der NORDFROST in NRW aufgenommen. Dafür ist das Umschlagslager zusammen mit diversen Transportkunden vom ehemaligen Transport-Hub in Unna, das als Lagerstandort weiterbetrieben wird, in den Herner Neubau umgezogen. Ohne die dort zur Verfügung stehenden sehr viel großzügigeren Umschlagskapazitäten hätte das starke Wachstum der Gesellschaft in der Transportlogistik nicht erfolgen können.

Im internationalen Landverkehr haben sich die seit Ausbruch der Corona-Pandemie stark gedämpften Volumina wieder erholt. Sehr erfreulich entwickelte sich dabei das vom Standort Osnabrück gesteuerte Englandgeschäft. Diese Sparte der NORDFROST ist gegen einen schrumpfenden Gesamtmarkt sogar gewachsen. Die ausgesprochen positive Entwicklung ist auf die gute Vorbereitung auf die zu erwartenden zusätzlichen administrativen Aufgaben im Vorfeld des Brexit zurückzuführen. Es wird von einem weiterhin hohen Niveau in diesem Bereich ausgegangen.

Im Laufe des Jahres 2021 spitzte sich bei vielen Produktionsfaktoren die Kostensituation zu, bis hin zur mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen. Dies verursachte zunehmend allgemeine Störungen und Unruhe im Markt. Aus Sicht der NORDFROST führte diese Situation zu untypischen Bestandsverläufen bei Rohware, hohen Streichquoten im Handelsgeschäft und intensiven Diskussionen mit den Kunden über erforderliche Ratenanpassungen.

Auch die NORDFROST wurde von außerordentlichen Kostenentwicklungen getroffen, am stärksten im Energiebereich: Etwa ab Juni 2021 zogen die Börsenpreise für Strom und Gas stark an. Im dritten Quartal wurde anlässlich der gravierenden Entwicklung der Energiekosten deutlich, dass im Bereich der temperaturgeführten Lagerlogistik darauf mit einer von der Höhe her außergewöhnlichen Konditionsanpassung reagiert werden muss, da bei der Kühlung die Energie einen erheblichen Kostenfaktor darstellt.

Da die Strompreise in der Vergangenheit lediglich überschaubaren Schwankungen ausgesetzt waren, flossen die Börsenpreise für Strom bisher bei laufenden Kontrakten der NORDFROST nur jährlich und mit rückblickender Betrachtung in die Konditionsbestimmung ein. Den größeren Einfluss bei den Stromkosten hatten in der Vergangenheit ohnehin die Änderungen beim Anteil der Steuern und Abgaben, wie der EEG Abgabe, deren Auswirkungen mit den üblichen Vertragsklauseln sofort durch Preisanpassungen kompensiert wurden. Da Konditionsentwicklungen bei der Mehrzahl der Vertragsverhältnisse zum Jahreswechsel stattfinden und sich die volle Dramatik der Entwicklung erst im Laufe des dritten Quartals abzeichnete, wurde das stark erhöhte Strompreisniveau bei den meisten Kunden in turnusgemäßen Jahresgesprächen im Herbst mit Wirkung ab Januar 2022 berücksichtigt. Entsprechend wurden die Mehrkosten durch gestiegene Preise für Strom in 2021 fast vollständig von NORDFROST getragen. Verschärfend kommt hinzu, dass NORDFROST viele Jahre massiv in Blockheizkraftwerke investiert hat und damit zuletzt den größeren Teil der Energie für die Kühlung aus Gas gewonnen hat. Diese Tatsache erhöht die Mehrkosten zusätzlich, da die prozentuale Verteuerung von Gas noch stärker ausgefallen ist als die von Strom. Insgesamt belaufen sich die von NORDFROST weitgehend allein getragenen Kostenerhöhungen durch die Entwicklung der Energiepreise bis Jahresende 2021 auf gut EUR 14 Mio.

Im Berichtszeitraum sind auch die Preise für Diesel stark angestiegen. Da Treibstoffe aber schon lange starken Preisschwankungen ausgesetzt sind, haben sich in der gesamten Transportbranche seit Jahren sog. Dieselfloater etabliert, mit denen die Schwankungen automatisch an die Kunden durchgereicht werden. Daher entstand anders als im Lagerbereich in der Transportlogistik der NORDFROST hierdurch kein vertrieblicher Handlungsbedarf.

Nach einem deutlichen bundesweiten Anstieg der Arbeitslosigkeit im ersten Coronajahr 2020 auf 5,9 % (5,0 % in 2019) sank der Anteil der Arbeitslosigkeit im Berichtsjahr im Schnitt auf 5,7 %. Die bereits in den Vorjahren bedeutenden Themen des Fahrer- und Fachkräftemangels waren mit Ausnahme des IT-Bereichs seit dem Beginn der Corona Pandemie bis Mitte 2021 weniger drängend. Bei NORDFROST haben Corona bedingte Rückgänge im Transportvolumen und beim Lagerumschlag dazu geführt, dass stellenweise das eigene Personal bzw. die verbundenen Fuhrunternehmer nicht vollständig beschäftigt werden konnten. Ab Mitte des Berichtsjahres spitzte sich die Situation mit Aufhebung der Lockdowns auf dem Arbeitsmarkt wieder zu mit einem plötzlich allgemein deutlich spürbaren Mangel an verfügbarem Personal.

Um die in den vergangenen Jahren wachsende Nachfrage nach TK-Lagerkapazität bedienen zu können, hat der NORDFROST-Konzern in den Jahren 2018 bis 2021 rd. EUR 455 Mio. investiert, wovon EUR 430 Mio. auf Sachinvestitionen, EUR 6 Mio. auf Finanzinvestitionen und EUR 19 Mio. auf immaterielle Investitionen entfielen. Nachdem im Vorjahr mit einer vergleichsweise hohen Investitionssumme von EUR 121 Mio. die großen Bauprojekte in Herne und Mücke abgeschlossen wurden sowie im Containerhafen Wilhelmshaven der in 2019 gestartete vierte Bauabschnitt des NORDFROST Seehafen-Terminal in Teilbereichen wie dem neuen Weißbereich, der Schwerguthalle mit Bahnanschluss und einem weiteren Verwaltungsgebäude fertiggestellt werden konnte, investierte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr rd. EUR 71 Mio.

Der größte Teil dieser Summe entfiel erneut auf Bauvorhaben: So wurde der Erweiterungsbau in Barsinghausen schwerpunktmäßig im Berichtsjahr errichtet und konnte dann Ende Januar 2022 in Betrieb genommen werden. Neben dem Anbau zur Erweiterung der TK-Lagerkapazität um 18.000 Stellplätze beinhaltete das Projekt die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes, eine neue Kältetechnik, großzügige Umschlagsflächen, einen vergrößerten Hof sowie eine Zufahrt mit Pförtneranlage. An dieser Niederlassung kommt zudem erstmalig in der NORDFROST-Gruppe eine Photovoltaikanlage zum Einsatz. Die Niederlassung Barsinghausen gewinnt damit zukünftig an Bedeutung, weil diese als Nahverkehrsstandort in das NORDFROST Sammelgutnetzwerk integriert ist. Insbesondere profitiert der Transportbereich von der vergrößerten Leistungsfähigkeit.

Weitere Investitionen in Bauprojekte betrafen die Fertigstellung des vollautomatischen Hochregallagers (40.000 Stellplätze) am NORDFROST Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven, das im November 2021 in Betrieb ging.

Auf der 172 Meter langen Kaifläche am NORDFROST Hafen-Terminal in Wesel am Niederrhein wurde im März 2021 ein dafür erworbener Hafenmobilkran stationiert, mit dessen Hilfe unmittelbar der Containerschiffsumschlag am Standort aufgenommen werden konnte.

Andere Investitionen in Sachanlagen entfielen u. a. auf Flurförderzeuge, Regalsysteme, Sattelzugmaschinen sowie Auflieger.

Investitionen in Technologie flossen vor allem auf das laufende SAP-Projekt: Nachdem in 2020 die Voraussetzungen geschaffen wurden, das Geschäft der Handelslogistik bzw. Warenwirtschaft von einer eigenentwickelten Software auf SAP abzubilden, konnte in 2021 ein erster Pilotstandort umgestellt werden. Nach einer Optimierungsphase wurde im selben Jahr die weitere standortweise Ausrollung gestartet. In der Lagerlogistik wird das in 2020 in Betrieb genommene automatische Hochregallager in Herne bereits über SAP gesteuert. In 2021 kam das zweite Hochregallager in Wilhelmshaven dazu. Derzeit findet an den Standorten mit Automatiklager noch eine hybride Abwicklung - sowohl im Bestands-Lagerverwaltungssystem als auch in SAP - statt. Die laufende Arbeit im SAP-Projekt führt hier kontinuierlich zu einer Optimierung der Abläufe. Nächste Steps sind die Anbindung weiterer automatisierter Prozesse sowie die schrittweise Abbildung der konventionellen Lagerprozesse in SAP.

2. Wirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr

Im Jahre 2021 erwirtschaftete der NORDFROST-Konzern einen Cashflow in Höhe von EUR 68,7 Mio. Der Cashflow des Berichtsjahres konnte damit gegenüber dem Vorjahr von EUR 67,7 Mio. um EUR 1,0 Mio. gesteigert werden. Diese Steigerung geht allerdings vollständig auf den positiven Sondereffekt zurück, dass mit dem Verkauf des lange stillgelegten Lagers in Kiel stille Reserven in Höhe von EUR 1,4 Mio. gehoben wurden. Die um rd. EUR 14 Mio. höheren Energiekosten haben dazu geführt, dass trotz der insgesamt guten Auftragslage und der ausgesprochen erfolgreichen Inbetriebnahmen der vorwiegend in 2020 errichteten neuen Standorte bzw. Erweiterungen in Herne, Mücke und Wilhelmshaven keine Steigerung des Cash-Flows über den oben genannten Sondereffekt hinaus erreicht werden konnte.

Die NORDFROST-Gruppe erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 10,3 Mio. gegenüber EUR 16,8 Mio. im Vorjahr. Dieser Rückgang bei gestiegenem Cashflow erklärt sich durch die infolge der hohen Investitionen gestiegenen Abschreibungen.

Zum Bilanzstichtag waren im Konzern annähernd unverändert 2.019 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Daneben werden regelmäßig etwa 1.000 Mitarbeiter über Personaldienstleister eingesetzt, auch um durch Saisongeschäfte verursachte starke Beschäftigungsschwankungen in den deutschlandweit flächendeckend gelegenen Kühlhausstandorten auszugleichen.

3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

a) Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich von TEUR 682.897 auf TEUR 707.352 und damit um 3,6 % erhöht. Die Erhöhung spiegelt sich auf der Vermögensseite im Wesentlichen durch die Zunahme des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 12.121 wider.

Mit TEUR 636.956 und damit rund 90,0 % der Bilanzsumme dominiert das Anlagevermögen die Vermögensstruktur. Dieses besteht im Wesentlichen aus Kühlhäusern, in denen hohe stille Reserven ruhen. Insgesamt verfügt der Konzern an aktuell 40 Standorten über rd. 5,5 Mio. cbm Kühlhauslagerkapazität bzw. 949.550 Palettenstellplätze, wovon nur 4.600 Plätze angemietet sind. Hinzu kommen rd. 96.300 m ² Trockenlagerkapazitäten bzw. Gewerbehöfe, die per Ende März 2022 zu rd. 58 % vermietet waren und ansonsten selbst bewirtschaftet werden. Die gesamten Betriebsgrundstücke umfassen rd. 240 ha.

Der Wert der kumulierten historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Anlagevermögens beträgt EUR 1.082 Mio., der trotz der hohen Investitionen der letzten Jahre zu 41 % abgeschrieben ist. Bei beachtlich gestiegenen Baukosten und deutlich zunehmenden behördlichen Auflagen für Neubauten bilden die fortlaufend "state-of-the-art" gehaltenen Kühlhäuser, die sich im Eigentum der Gesellschaft befinden, umso mehr eine stabile wirtschaftliche Grundlage für dauerhaften Erfolg.

Das wirtschaftliche Eigenkapital beträgt TEUR 200.876 (Vorjahr: TEUR 197.953) inkl. der nachrangigen Gesellschafterdarlehen. Aufgrund der hohen Investitionen und dem damit einhergehenden Anstieg der Bilanzsumme sowie der Ergebnisbelastung durch die zusätzlichen Abschreibungen (kumuliert für die Jahre 2018 bis 2021 rd. EUR 64 Mio.) beträgt die wirtschaftliche Eigenkapitalquote 28,4 % im Vergleich zu 29,0 % im Vorjahr.

Die weiteren wesentlichen Posten der Kapitalstruktur bilden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 438.153) sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 33.621).

b) Finanzlage

Von den gesamten Verbindlichkeiten (TEUR 480.275) haben 36,4 % eine Laufzeit von bis zu einem Jahr, 42,4 % eine Laufzeit von einem bis fünf Jahren und 21,2 % eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren.

Das Finanzmanagement umfasst das Cash- und Liquiditätsmanagement sowie das Kapitalstrukturmanagement. Im Cash-Management werden Zahlungsmittelbedarfe und -Überschüsse zentral ermittelt. Die Bedarfe / Überschüsse werden konzernintern saldiert. Hierdurch wird die Anzahl externer Bankgeschäfte auf ein Mindestmaß reduziert. Es existiert ein Cash-Pooling-Verfahren. Das zentrale Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass der Konzern jederzeit seine Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann. Es wird eine permanente Liquiditätsreserve vorgehalten. Diese orientiert sich an den Zahlungsströmen des operativen Geschäftes und den geplanten Investitionen. Beim Kapitalstrukturmanagement wird für den Konzern die Kapitalausstattung erarbeitet, die unter Beachtung der erforderlichen Liquiditätsreserve zur Kostenoptimierung führt. Zum Bilanzstichtag standen dem Konzern nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von rd. EUR 7 Mio. zur Verfügung.

Der Konzern hat durch einen Cashflow (Jahresergebnis + Abschreibungen) in Höhe von TEUR 68.688, die Neuaufnahme von langfristigen Darlehen in Höhe von TEUR 68.350 sowie die Ausnutzung freier Betriebsmittellinien in Höhe von TEUR 2.243 einen Gesamt-Cashflow von TEUR 139.281 erzielt. Die finanziellen Mittel wurden verwendet, um im Wesentlichen die Auszahlungen für Investitionen von TEUR 71.030, Tilgungsleistungen in Höhe von TEUR 54.146 sowie Steuerzahlungen in Höhe von TEUR 14.105 zu erbringen.

Die Finanzlage ist wie in den Vorjahren stabil, sodass der Konzern jederzeit in der Lage ist, anfallenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

c) Ertragslage

Der Gesamtumsatz des Konzerns ist um EUR 18 Mio. und damit um rd. 4,1 % auf EUR 468 Mio. gestiegen. Diese Steigerung resultiert aus der höheren absoluten Auslastung der überdies erweiterten Lagerkapazitäten, einem höheren Warenan- und -verkauf sowie neuer Geschäfte insbesondere im Transportbereich. Dabei wurde ein Rückgang bei Dienstleistungen im Bereich des Fleischexportes nach Asien in Folge des Ausbruches der Afrikanischen Schweinepest im September 2020 kompensiert. Die Lagergeld- und Hantierungserlöse der Kühlhäuser belaufen sich auf EUR 226 Mio. (Vj.: EUR 222 Mio.), die Transporterlöse auf EUR 179 Mio. (Vj.: EUR 166 Mio.). Der Umsatzanstieg im Transportbereich ist zu gut einem Drittel auf den oben genannten "Dieselfloater" zurückzuführen. Die übrigen Veränderungen sind in erster Linie volumenbedingt, da von 2020 auf 2021 angesichts der zu diesem Jahreswechsel noch weitgehend stabilen Kostensituation nur geringfügige Preisanpassungen stattgefunden haben.

Der Materialaufwand ist um rd. EUR 23 Mio. gestiegen. Hiervon sind alleine rd. EUR 14 Mio. auf stark erhöhte Energiekosten zurückzuführen. Die betrieblichen Aufwendungen sind um rd. EUR 7 Mio. gestiegen. Enthalten sind Steigerungen von rd. EUR 2 Mio. für Personalkosten, die auf die jährlichen Lohn- und Gehaltsanpassungen zurückzuführen sind. Die Investitionen in Höhe von rd. EUR 71 Mio. führten zu rd. EUR 5 Mio. höheren Abschreibungen.

Trotz der durchgeführten Investitionen in Höhe von rd. EUR 71 Mio. hat sich das Finanzergebnis um TEUR 337 verbessert.

d) Gesamtaussage

Die Prognose für das Jahr 2021 wurde erfüllt. Obwohl die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht vorhersehbaren gewaltigen Energiekostensteigerungen und weiterhin den Einflüssen der Corona-Pandemie sowie der Afrikanischen Schweinepest ausgesetzt war, hat sie den Cash-Flow gegenüber 2020 noch um rd. 1,5 % gesteigert bzw. selbst unter Herausrechnung eines Sondereffektes zumindest operativ gehalten. Dies zeigt die Robustheit des Geschäftsmodells, die auch in der breiten Aufstellung der Gesellschaft begründet ist. Die Investitionen der letzten Jahre wurden damit erneut bestätigt. Die durchschnittliche Auslastung ist aufgrund zusätzlich geschaffener Lagerkapazitäten mit 79,0 % (Vorjahr: 81,7 %) relativ gesehen niedriger als im Vorjahr.

4. Risiko- und Chancenbericht

Risiken werden vom Konzern in der Europa-Zentrale in Schortens identifiziert, analysiert und bewertet sowie mögliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung einzelner Gesellschaften und des gesamten Konzerns geprüft.

Einen großen Einfluss auf das Lagerergebnis hat die Entwicklung der Energiekosten, die im temperaturgeführten Bereich über lange Jahre einen Anteil von rd. einem Drittel der Lagerkosten darstellten. Der Energiebereich unterliegt seit langem starkem politischem Einfluss. Dies hat schon in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Verteuerung der Energie geführt. Preistreiber waren dabei nicht die reinen Erzeugungskosten, sondern eine Vielzahl von Abgaben, Umlagen und Steuern wie EEG- und KWK-Umlage oder Stromsteuer. Diese "Nebenkosten" summierten sich bisher auf bis zu 75 % der gesamten Stromkosten. In der Mehrzahl der Kundenverträge sind für Änderungen im Bereich der Nebenkosten Klauseln enthalten, die bei Änderungen eine sofortige Anpassung der Konditionen ermöglichen.

Im Verlauf des Jahres 2021 stiegen nun die Erzeugungskosten für Strom und Gas extrem an. Eine solch kurzfristige Entwicklung war in den meisten Geschäftsbeziehungen, in denen die Entwicklung der Basispreise nur jährlich rückwirkend betrachtet wird, nicht vertraglich abgefangen, so dass eine unmittelbare Weitergabe der gestiegenen Kosten nicht möglich war. Das neue Preisniveau wurde erst zum Januar 2022 im Rahmen von turnusgemäßen Preisanpassungen im Bereich der Lagerdienstleistungen berücksichtigt. Als durch den Beginn des Ukrainekrieges Ende Februar 2022 die Entwicklung auf dem Energiemarkt mit weiteren Preissprüngen extrem angeheizt wurde, entstand erneut eine Schieflage bei den Konditionen für energieintensive Lagerdienstleistungen. Die NORDFROST sah sich gezwungen, auf diese außerordentliche Lage mit der flächendeckenden Einführung eines Energiefloaters auf alle Lagerdienstleistungen im Tiefkühl- und Frischebereich zum 01. April 2022 zu reagieren. Dieser Energiefloater wurde von der Kundschaft akzeptiert, wodurch das Risiko der schwankenden Energiekosten bis auf weiteres beherrscht ist.

Die Stromerzeugung durch die von der NORDFROST an 15 Standorten errichteten Blockheizkraftwerke wurde bereits mit dem Beginn des Jahres 2021 durch eine über die nächsten Jahre permanent steigende CO2-Abgabe deutlich teurer und wurde mit den im Jahresverlauf steigenden Gaspreisen zusätzlich belastet, so dass der Einsatz der Blockheizkraftwerke zur Stromerzeugung seitdem in Abhängigkeit der täglichen Gaspreisentwicklung gesteuert wird. Mit Beginn des Ukrainekrieges wurde zudem die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von russischen Gaslieferungen sichtbar. Diesem gesamtgesellschaftlichen Risiko begegnet die NORDFROST mit der künftig eingeschränkten Nutzung der Blockheizkraftwerke. Darüber hinaus werden drei Standorte, die bisher ausschließlich mit Gas betrieben werden, mit Stromanschlüssen ausgestattet. Für die Zukunft setzt NORDFROST auf den Ausbau der Photovoltaik sowie auf verschiedene Projekte zur weiteren Erhöhung der Energie-Effizienz, wie im Nachhaltigkeitsbericht näher ausgeführt wird.

Die CO2-Abgabe wurde im Jahr 2021 auch auf Diesel erhoben, so dass sich die Transportkosten im Berichtsjahr verteuerten. Mit Beginn des Ukrainekrieges stiegen zudem auch die Dieselpreise extrem und sprunghaft an. Dieses Risiko hat die Gesellschaft durch die üblicherweise geltenden Dieselfloater-Vereinbarungen mit Kunden begrenzt. Dies gilt auch für die in der Netzwerk-Transportlogistik der NORDFROST eingesetzten, fest verbundenen Transportunternehmer.

Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass Pandemien einen deutlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung haben können. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Umsätze mit dem Lebensmitteleinzelhandel bzw. mit Kunden, die diesen bedienen, gestiegen und andererseits die Umsätze mit Kunden, die die Gastronomie beliefern, in den Phasen der Lockdowns übergangsweise gesunken sind.

Darüber hinaus wurde Anfang September 2020 die Afrikanische Schweinepest in Deutschland nachgewiesen. Dies führte zu Importstopps von Schweinefleisch durch wichtige Abnehmerländer wie China, die nach wie vor anhalten. Der globale Handel brach in diesem Segment ein. Hierdurch sind tiefergehende Dienstleistungen wie Schockfrosten und Lebensmittelbearbeitung/-verpackung deutlich weniger erbracht worden.

Beide Pandemien haben im Unternehmen zu erheblichen Schwankungen der Auftragslage einzelner Geschäftsbereiche und Standorte geführt. Durch die sehr breite Aufstellung, sowohl hinsichtlich der Kundenseite als auch bezüglich der Vielfältigkeit des Leistungsportfolios, konnten diese Schwankungen zu einem Teil ausgeglichen und damit insgesamt vergleichsweise gut verkraftet werden.

Im Hinblick auf die immer noch laufende Corona-Pandemie ist das Risiko von Personalausfällen weiterhin ernst zu nehmen. In den letzten beiden Jahren konnten wir uns in der NORDFROST bei Personalengpässen standortübergreifend gegenseitig aushelfen. Auf diesen Vorteil setzen wir auch in Zukunft.

Aufgrund der Investitionstätigkeit stieg im Berichtsjahr die Bankverschuldung. Investitionen in neue Standorte bzw. in Erweiterungen werden größtenteils mit Festzinsvereinbarungen langfristig finanziert. Für die bestehenden Betriebsmittellinien arbeitet die NORDFROST mit kurzfristigen Zinsbindungen. Die Gesellschaft geht davon aus, dass sich der durchschnittliche Zins von derzeit unter 2 % in den nächsten Jahren erhöhen wird. Inwiefern die zukünftige Ertragslage dadurch belastet wird, hängt von der Höhe der Bankverbindlichkeiten ab.

Die Risikopolitik des Konzerns entspricht dem Bestreben nach nachhaltigem Wachstum und Steigerung des Unternehmenswertes, womit die Vermeidung unangemessener Risiken sichergestellt werden soll. Die Geschäftsfelder werden hauptsächlich durch konjunkturelle Bedingungen in der Lebensmittelbranche beeinflusst. Im Verlauf der letzten gut zwei Jahre kamen verstärkt pandemiebedingte und politische Einflussfaktoren hinzu. Veränderungen von Märkten und Rahmenbedingungen kann das Familienunternehmen, das zum systemrelevanten Bereich zählt, durch seine starke Position mit bundesweiter Marktabdeckung und breiter Kundenstruktur, einer starken Diversifizierung in Bezug auf das angebotene Leistungsportfolio sowie einer hohen Flexibilität in Bezug auf die Anpassungsgeschwindigkeit begegnen. Durch die gegenwärtige Strategie wird der NORDFROST-Konzern seine Marktposition künftig noch weiter ausbauen.

Chancen liegen darüber hinaus in der voranschreitenden Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, welche die Leistungsfähigkeit der NORDFROST weiter stärken werden. Mit der Entwicklung insbesondere im SAP-Umfeld baut die Gesellschaft über die aktuellen Projekte hinaus Knowhow für zukünftige Anforderungen in diesem Bereich auf.

5. Prognosebericht

Für das kommende Jahr 2022 prognostizierten die Wirtschaftsweisen (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) zunächst ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von insgesamt 4,6 %, das aufgrund des Krieges in der Ukraine auf 1,8 % korrigiert wurde, da dieser das Wachstum dämpft, zu steigenden Energie- und Verbraucherpreisen beiträgt und zu Unsicherheit führt. Aktuell spekulieren viele Beobachter sogar über eine für die deutsche Wirtschaft bevorstehende Rezession.

NORDFROST sieht sich von diesen eingetrübten allgemeinen Aussichten wenig betroffen. Zwar beeinflusst allein die Entwicklung der Energiekosten bis hin zum Gasmangel das Unternehmen wie oben beschrieben in besonderer Weise, hier sind aber inzwischen die nötigen Vorkehrungen getroffen. Auf der einen Seite spürt das Unternehmen, wie alle anderen auch, die gestörten Lieferketten im Bereich des Einkaufs von Produktions- und Verbrauchsmaterialien sowie von Ersatzteilen. Auf der anderen Seite entstehen aus dieser Situation heraus für den Logistiker viele Geschäfte, die zwar zunächst zeitlich begrenzt aber doch interessant sind und sogar teilweise dabei helfen, neue Kapazitäten in Nutzung zu bringen.

So befindet sich die NORDFROST weiterhin auf Wachstumskurs und investiert in Logistikimmobilien und Technologie, wenn auch im Bereich der Bauprojekte mit weniger Fahrt als gewünscht, da derzeit Angebote von Bauunternehmen kaum bzw. nur unverbindlich zu bekommen sind. Nachdem in den letzten Jahren mit dem Neubau in Herne, der Erweiterung in Barsinghausen sowie kleineren Projekten in Pfaffenhofen und Schneiderkrug stark in die Verstärkung der Transportlogistik investiert wurde, dienen die großen aktuell in Vorbereitung befindlichen Bauprojekte vor allem dem weiteren Ausbau der Hafenlogistik. Bei den Investitionen in Technologie steht das Ziel im Vordergrund, die Effizienz der Prozesse insbesondere durch Automatisierung und Digitalisierung zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt wird im Bereich der Nachhaltigkeit gesetzt, z.B. mit den Projekten zur Optimierung der Steuerung der Kälteanlagen und zur Photovoltaik.

Nach rd. EUR 121 Mio. im Jahr 2020 und rd. EUR 71 Mio. in 2021 sind für 2022 Gesamtinvestitionen in Höhe von rd. EUR 35 Mio. eingeplant. Die vergleichsweise geringe Summe für 2022 erklärt sich vor allem damit, dass sich durch die angespannte Lage in der Baubranche geplante Projekte nicht so schnell umsetzen lassen wie gewünscht. Aktuell bieten viele in Frage kommende Generalunternehmer auf die Ausschreibungen gar nicht an. Die wenigen Angebote sind in der Regel mit Preisgleitklauseln und variablen Zeitplänen versehen, so dass keine klare Einschätzung über den Projektverlauf und die Wirtschaftlichkeit der Investition möglich ist. Aktuell konnte aus diesem Grund für die geplanten Projekte in Bremerhaven und Wesel, die beide schon voll in der Umsetzung sein sollten, noch keine Vergabe für den eigentlichen Kühlhausbau erfolgen.

Die wichtigsten Posten bei den geplanten EUR 35 Mio. für 2022 sind die Projekte in Wilhelmshaven und Wesel.

Am NORDFROST Seehafen-Terminal in Wilhelmshaven sind weitere Bauvorhaben in Vorbereitung: Zunächst soll bis Ende 2022 eine Hoffläche von 13.000 m ² mit einer separaten Zufahrt für ein Containerdepot schwerlastfähig befestigt werden. Dann ist ein weiterer Hallenkomplex für General-Cargo mit einer Fläche von ca. 10.000 m ² in Planung, um der gestiegenen Nachfrage im Trockengutbereich gerecht werden zu können. Der Baustart für dieses Projekt, das auch eine auf dem Hallendach installierte Photovoltaik-Anlage sowie die Befestigung weiterer gut 10.000 m ² Hoffläche beinhaltet, ist für Ende 2022 terminiert, die Fertigstellung wird für Mitte 2023 erwartet. Für beide Vorhaben ist ein Investitionsvolumen von ca. EUR 14 Mio. veranschlagt, aufgeteilt auf die Jahre 2022 und 2023.

Am Rhein-Lippe-Hafen Wesel wird aktuell die an die bereits fertiggestellte Kaianlage angrenzende Terminalfläche in einer Größe von 17.300 m ² realisiert. Die Arbeiten sind im vollen Gang und werden in zwei Schritten bis zum Ende des Jahres 2022 abgeschlossen. Die Fläche wird der Lagerung von Voll- und Leercontainern sowie als Verkehrs- und Parkfläche für LKW dienen. Im Investitionsvolumen von EUR 3,8 Mio. sind die Beleuchtung der Fläche sowie Stromanschlüsse zum Betrieb lagernder Kühlcontainer zusammen mit den erforderlichen Trafo-Anlagen enthalten.

Wie oben dargestellt, konnte der Auftrag für die Errichtung des Kühlhauses noch nicht erteilt werden. Hier ist gerade eine weitere Ausschreibungsrunde gestartet. Mit einem Baustart in 2022 wird nicht mehr gerechnet.

Weitere Sachinvestitionen entfallen in 2022 auf die Nacharbeiten zur Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus in Barsinghausen, die Fertigstellung einer Trocken- und Frischehalle in Schneiderkrug, eine Verpackungsmaschine in Mücke, eine Photovoltaikanlage in Duisburg sowie neue Auflieger, die Mitte des Jahres geliefert werden. Am Standort Herne stehen als zunächst letzte Schritte in 2022 noch der Start der automatischen Kommissionierung sowie die Fertigstellung der Lärmschutzwand an.

Das IT-Großprojekt der SAP-Einführung hat inzwischen an Fahrt aufgenommen.

In Herne konnte im ersten Halbjahr 2022 der erste Kunde, für den dort unter Nutzung des automatischen Hochregallagers ein sehr umschlagsstarkes Geschäft getätigt wird, auf die Abwicklung allein mit SAP umgestellt werden. Hier hat sich erwartungsgemäß gezeigt, dass die Prozesse gegenüber der zunächst vorgenommenen hybriden Abwicklung - sowohl mit dem Bestands-Lagerverwaltungssystem als auch in SAP - mit der neuen Funktionalität deutlich an Effizienz gewinnen. Ein entsprechend hohes Potenzial kann in den nächsten Monaten durch die weiterhin auf Hochtouren laufende SAP-Weiterentwicklung gehoben werden. Neben diesem Projektstrang wird aktuell an der Inbetriebnahme der automatischen Kommissionierung gearbeitet. Der erste Kunde wird gemäß Projektplan im August 2022 über die Anlage laufen.

Auch das zweite automatische Hochregallager des Unternehmens, das Ende 2021 und damit ein Jahr nach dem Start des ersten Automatiklagers in Herne am NORDFROST Seehafen-Terminal in Wilhelmshaven angefahren wurde, konnte das SAP-Team planmäßig in Fahrt bringen.

Bei der Umstellung des Handelsgeschäftes auf SAP ist das zuständige Projektteam inzwischen nach der Pilotphase in den Roll-out eingestiegen und hat die ersten vier Standorte umgestellt.

Wie saisonal üblich, ist das neue Geschäftsjahr 2022 im Lagerbereich ruhig gestartet. Die absolute Belegung im TK-Bereich blieb hinter den außerordentlich hohen Werten des Vorjahres zurück, liegt aber über dem Wert von 2020. Die Zahl der Warenbewegungen befindet sich in den ersten Monaten hingegen auf Vorjahresniveau, was bestätigt, dass die hohe Lagermenge in 2021 vor allem durch "liegende Ware" verursacht wurde - und zwar vornehmlich durch Schweinefleisch, das sich nach dem Exportstopp in Folge des Ausbruches der Afrikanischen Schweinepest Ende 2020 in den Lägern aufgestaut hatte.

Ein weiterer Sondereffekt hat die TK-Bestände Anfang 2022 gedrückt: Einige Produzenten mussten aufgrund von Rohstoffmangel notgedrungen die Produktion drosseln. So konnte z.B. die Fischindustrie nicht wie geplant produzieren, da die bestellte Rohware angesichts stockender Lieferketten nicht planmäßig ankam, was zu niedrigen Beständen der betroffenen Kunden sowohl bei Roh- als auch bei Fertigware führte.

Im Lagerbereich wurden einige hervorzuhebende Neugeschäfte implementiert: Der Standort Gärtringen konnte im Bereich der Kommissionierung für den Einzelhandel ein weiteres Auftragspaket gewinnen und ist damit bis auf weiteres vollständig ausgelastet. Im gut angelaufenen neuen Standort Mücke wurden im April 2022 zwei Verpackungslinien für die Eiskonfektionierung in Betrieb genommen, über die Ware aus Großgebinden nach Kundenvorgabe in Endkundenverpackungen abgepackt wird. Ein zusätzliches großvolumiges und ganzjähriges Paket eines sich sehr dynamisch entwickelnden Kunden aus dem Backwarenbereich konnte zum Jahreswechsel für die Standorte Neuss und Herne generiert werden. Dieses Paket umfasst auch den Transportbereich. Außerdem wurde im Februar am erweiterten Standort Barsinghausen in Kooperation mit einem großen Einzelhändler ein Beschaffungslogistik-Projekt gestartet.

Weiterhin erhielt NORDFROST im Januar 2022 erstmals an einem Standort das GDP-Zertifikat für Pharmalogistik sowie die Großhandelserlaubnis gem. § 52a Abs. 1 AMG. Beides wurde für ein Kundenprojekt benötigt, das die Leistungsfähigkeit des Unternehmens auch für diese anspruchsvolle Branche unterstreicht und es damit für eine Weiterentwicklung in diesem Bereich in Stellung bringt.

Im Bereich der Trockenlagerung besteht aktuell aufgrund gestörter Lieferketten eine außerordentliche Nachfrage insbesondere im Umkreis der Containerhäfen. Hier konnte die NORDFROST ihre bestehenden Kapazitäten vollständig vermarkten. Zum Teil wurden zusätzlich TK-Lagerhallen für die Trockenlagerung genutzt.

Durch die Aufnahme der Hub-Funktion in Herne im Frühjahr 2021 und die in diesem Zuge erfolgte Konsolidierung der Transportlogistik in NRW sowie durch die Erweiterung der Umschlagsflächen in Barsinghausen, die Anfang 2022 in Betrieb genommen wurden, ist das Transportnetz des Logistikers verstärkt worden. Angesicht des großen Zuspruchs in diesem Bereich kommen die neuen Kapazitäten zur richtigen Zeit. Für den weiteren, in Zukunft absehbar benötigten Kapazitätsausbau sind Projekte in Vorbereitung. Neben dem Ausbau bestehender Standorte ist mittelfristig auch die Verdichtung des Netzes durch neue Standorte vorgesehen. Die Grundstückssuche ist in einigen Gebieten bereits gestartet, gestaltet sich aber angesichts des immer knapper werdenden Angebotes an Logistikflächen schwierig.

Der Containerhafen Wilhelmshaven hat sich in Zeiten gestörter Lieferketten insbesondere in der Containerschifffahrt durch seine Fähigkeit, auch zusätzliche Mengen zuverlässig abwickeln zu können, einen Namen gemacht und von der Situation in der weltweit angespannten Containerlogistik erkennbar profitiert. Der Einstieg der Hapag-Lloyd als Minderheitsgesellschafter in den Umschlagsbetrieb, welcher inzwischen die letzten behördlichen Hürden genommen hat und am Hafen durch den steigenden Anteil der auffällig Orange lackierten Container der Reederei gut sichtbar ist, wird von vielen Beobachtern als Signal für ein nachhaltiges Wachstum erkannt. Dazu passend hat der Hafenbetreiber Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG ein überzeugendes Investitionsprogramm angekündigt: Weitere Containerbrücken wurden avisiert, die bestehenden, die beim Bau des Hafens die größten der Welt waren, werden nun deutlich erhöht. Außerdem wird der Betrieb teilweise automatisiert, was nicht nur eine Investition in effizientere Prozesse darstellt, sondern auch die maximale Umschlagskapazität des Hafens gegenüber der ursprünglichen Planung bei gleichbleibender Kajenlänge erhöhen soll.

Diese erfreuliche Entwicklung bestätigt zehn Jahre nach Eröffnung des deutschen Container-Tiefwasserhafens das seinerzeit vom Firmengründer Horst Bartels visionär beschlossene und über eine lange Durststrecke aufrecht erhaltene starke Engagement bei diesem Zukunftsprojekt. Heute ist damit die Hafenlogistik der NORDFROST ein wichtiger Teil der oben beschriebenen Dynamik.

In bester Lage direkt an der Grundstücksgrenze des Hafenumschlagsbetriebes gelegen, befindet sich mit dem NORDFROST Seehafen-Terminal der inzwischen größte Logistikstandort der NORDFROST im Containerhafen Wilhelmshaven, der unter einem Dach aktuell über eine Kapazität von 145.000 Palettenstellplätzen verfügt, die sich auf Tiefkühl-, Frische-, Ambient- und Trockenlager aufteilt. Mit den umfangreichen Weißbereichen bietet der Logistiker seinen Kunden hier zahlreiche Value Added Services inklusive Schockfrosten und Lohnverpackung sowie die Containerbe- und -entladung direkt im Hafen. Diese Lebensmitteldrehscheibe stellt ein einzigartiges Angebot für die Kernkundschaft dar.

Über das angestammte Kerngeschäft der Lebensmittellogistik hinaus wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von hafennahen Dienstleistungen ins Portfolio genommen. Einer dieser Leistungsbereiche ist die Projektlogistik z. B. für die Verschiffung von sperrigen Anlagenteilen, die vom deutschen Maschinenbau gefertigt und exportiert werden. Dieser Geschäftsbereich, der seit Juni 2020 in den neuen Schwerguthallen am NORDFROST Seehafen-Terminal unter optimalen Bedingungen abgewickelt wird, hat sich in 2021 erfreulich gut entwickelt. Dabei hat sich auch der eigene Gleisanschluss, der zum Teil durch die Hallen verläuft, als überzeugendes Leistungsmerkmal bestätigt und eine Vielzahl von interessanten Geschäften ermöglicht. NORDFROST hat dadurch inzwischen ein gutes Knowhow bei der Organisation von Bahntransporten aufgebaut, das in letzter Zeit nicht nur im Bereich des Schwergutes, sondern z.B. auch beim Containertransport zum Tragen kam.

Weitere Aktivitäten sind das Container-Trucking sowie der Betrieb eines Container-Depots mit Waschen und Reparatur bzw. Wartung von (Reefer)-Containern. Dieser Bereich wird von der NORDFROST in 2022 und 2023 durch die geplanten Investitionen in neue Depotflächen erweitert und soll in Zukunft von einer vielversprechenden Kooperation mit einem namhaften Depotbetreiber profitieren, der in Wilhelmshaven selbst nicht mit einem eigenen Betrieb vertretenen ist.

Die am Standort Wilhelmshaven aufgebaute Kompetenz in der containerbezogenen Hafenlogistik sowie die damit verbundenen Beziehungen zu Verladern, Reedern und spezialisierten Spediteuren sollen perspektivisch auch am Standort Wesel genutzt werden. Hier kommt als wesentliche Erweiterung des Angebotes der eigene Containerumschlag auf das Binnenschiff dazu. Der aktuell in Entwicklung befindliche NORDFROST Hafen-Terminal Wesel wird die Aktivitäten des Unternehmens in diesem Geschäftsbereich wesentlich bereichern und damit auch Lieferketten über die insbesondere für West- und Süddeutschland bedeutenden ARA-Häfen anbieten.

Mit Hilfe eines zunächst beschafften Mobilkranes konnten Ende März 2021 die neue Hafenanlage in Betrieb genommen und erste Container umgeschlagen werden. Aktuell wird die Terminalfläche befestigt. Damit kann ab Ende des Jahres 2022 nicht nur die volle Stellplatzkapazität für Container genutzt werden, sondern durch die geplanten Stromanschlüsse können von da an auch Reefer-Container mit aktiver Kühlung gelagert werden. Damit verfügt NORDFROST zum Ende 2022 bereits über einen vollwertigen Containerhafen in Wesel. Das besondere Leistungsmerkmal des angeschlossenen Kühllagers kommt voraussichtlich Anfang 2024 hinzu.

Die Vermarktung weiterer Gewerbeflächen durch DeltaPort verläuft im Rhein-Lippe-Hafen Wesel aktuell sehr erfolgversprechend. Bevorstehende Unternehmensansiedlungen werden relevante Containerströme mit sich bringen. Die Kaianlagen der NORDFROST stehen bereit, um den Containerumschlag aufs Binnenschiff auf dem kürzesten Weg abzuwickeln.

Im Jahr 2021 hat sich die Transportlogistik angesichts neuer Geschäfte und dem Erstarken von Auftragspaketen, die im Vorjahr Corona bedingt nicht das volle Volumen entfaltet haben, sowohl vom Umfang her als auch bei der Wirtschaftlichkeit gut entwickelt. Hier erwarten wir in 2022 nochmal eine Steigerung, vorausgesetzt, dass es zu keinen neuen pandemiebedingten Einschränkungen des Geschäftes kommt. Der Lagerbereich war auch im ohnehin saisonbedingt eher schwachen ersten Quartal noch von den nicht umlagefähigen Energiekostensteigerungen beeinträchtigt, da die zum 1. Januar 2022 vorgenommenen Konditionsanpassungen für die Entwicklung insbesondere nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine nicht ausreichend waren. Mit dem zum 1. April 2022 auf breiter Front eingeführten Energiefloater für temperaturgeführte Lagerdienstleistungen ist diese Sonderbelastung vom zweiten Quartal an überwunden. Wir erwarten daher für 2022 bei ähnlicher Beschäftigung eine verbesserte Wirtschaftlichkeit in diesem Bereich.

Eine Kostensteigerung ist im Bereich der Lohnkosten eingetreten. Hier wurde die sonst übliche Lohnrunde im Mai ausnahmsweise auf den 1. Januar vorgezogen. Darüber hinaus hat auch die NORDFROST im Vorgriff auf die deutliche Anhebung des Mindestlohnes zum 1. Oktober 2022 beschlossen, bereits zum 1. Juli einen eigenen Mindestlohn einzuführen und in Folge dessen alle davon nicht betroffenen Löhne und Gehälter maßvoll anzuheben, um sicherzustellen, dass die Lohnentwicklung nicht hinter der Inflation zurückbleibt. Die hier im Jahresdurchschnitt zu erwartenden Mehrbelastungen sind in den Konditionsanpassungen für 2022 bereits zu einem guten Teil erwartet und eingepreist worden, so dass die Auswirkung auf die Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr überschaubar ist. Ähnliches gilt für die Sachkostenentwicklung.

Die Gesellschaft geht für das Jahr 2022 von einem stabilen Cash-Flow auf Vorjahresniveau aus. Bedingt durch die in 2021 durchgeführten Investitionen werden die Abschreibungen in 2022 leicht steigen. Somit wird das Jahresergebnis etwas unterhalb des Vorjahres liegen. Aufgrund der geringen Investitionen in 2022 wird die Bankverschuldung abnehmen.

6. Nachhaltigkeitsbericht

Fest verankert im Selbstverständnis der NORDFROST-Gruppe ist die Nachhaltigkeit des Handelns. Dies zeigt sich auf verschiedenen Ebenen:

Die Nachhaltigkeit beinhaltet die wirtschaftliche und die soziale Komponente sowie die ökologische Dimension. Wirtschaftlich ist der Konzern stabil und breit aufgestellt, er agiert stets vorausschauend unter Berücksichtigung von Trends und Marktentwicklungen. Im Bereich der Schaffung und Besetzung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze besitzen die Aus- und Weiterbildung und die langfristige Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine besondere Bedeutung. Dem Klimaschutz und dem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wird ebenfalls seit jeher eine hohe Priorität eingeräumt.

Die NORDFROST ist Dienstleister in der temperaturgeführten Logistik und setzt über die gesamte Prozesskette hinweg das Medium Kälte ein. Das Ziel liegt in der permanenten Steigerung der Energieeffizienz und der kontinuierlichen Senkung des CO2-Ausstoßes. Aus diesem Grund hat das Unternehmen sein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 zertifizieren lassen.

In der Transportsparte setzt der Logistiker auf moderne Fahrzeuge mit geringen Emissionswerten und minimiert im Rahmen der Netzwerklogistik Leerfahrten durch die Bündelung von Sendungen. In der Lagerlogistik kommen generell die neuesten Techniken zum Einsatz. Folgende Maßnahmen werden diesbezüglich innerhalb des NORDFROST-Konzerns umgesetzt:

- Energieeffizient arbeitende Kälteanlagen wurden bei der NORDFROST in den letzten elf Jahren mit erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken kombiniert. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung wird dabei die Abwärme der Blockheizkraftwerke mittels Absorptionstechnik energieeffizient in Kälte gewandelt und damit eine hohe Gesamteffizienz erreicht. Hier war NORDFROST lange Zeit Vorreiter in der Branche. Absehbar wird die CO2-Ersparnis dieses Konzeptes allerdings gegenüber der herkömmlichen Nutzung von Strom "aus der Steckdose" zurückgehen, da letzterer durch die geplante Steigerung des Anteils von Wind- und Sonnenenergie am Strommix seinen CO2-Fußabdruck verbessern soll. Daher wurde schon Anfang 2021 entschieden, das Konzept nicht weiter zu verfolgen. Durch die Situation am Gasmarkt ist dieses aktuell ohnehin wirtschaftlich nicht interessant und politisch nicht gewollt.

- Einsatz eines energieeffizienten Kältekonzeptes zur optimierten Kälteverteilung in den Tiefkühlräumen, das nach dem Prinzip des Kältesees arbeitet.

- Nutzung der Abwärme aus den Kälteanlagen für die Gebäude- und Brauchwasserheizung, für Unterfrierschutz und Auftauanlagen.

- Optimierung der Betriebsweise der Kälteanlagen. Neben einer Vielzahl von Ansätzen unter Nutzung herkömmlicher Methoden läuft aktuell ein Pilotprojekt mit einem Anbieter von KI-basierter Software für die automatisierte Anlagensteuerung. Ein weiteres Projekt mit einem zweiten Anbieter solcher Technologie ist in Vorbereitung.

- Einsatz von HF-Ladegeräten sowie intelligenten Batteriemanagementsystemen für Flurförderfahrzeuge. Durch die Vernetzung der Ladegeräte wird eine gleichmäßigere Batterienutzung erreicht.

- Einsatz von energie- und abwärmesparender LED-Beleuchtung für die Hallen und Außenanlagen, die überdies mit Bewegungsmeldern bedarfsgerecht gesteuert wird. Außenbeleuchtungen werden über Dämmerungsschalter und Bewegungsmelder gesteuert.

- Einsatz von radarmeldergesteuerten Schnelllauftoren zur Verkürzung der Türöffnungszeiten.

- Weiterführende Maßnahmen im Bereich der bestmöglichen Abdichtung der Überladebrücken und Erweiterung dieser Systeme auf alle Standorte. Zu diesem Thema ist NORDFROST permanent in Diskussionen mit den einschlägigen Anbietern, da am Markt derzeit noch keine vollständig befriedigend Lösung angeboten wird.

- Investition in modernste Regalanlagen zur optimalen Nutzung temperierter Kapazitäten.

- Errichtung von automatischen Hochregallagern für ein optimiertes Lagerkapazität-/ Kühlvolumen-Verhältnis mit Nutzung moderner Schleusentechnik.

- Einsatz einer innovativen Technologie zur Sauerstoffreduzierung für den Brandschutz im Automatiklager. Das sauerstoffreduzierte Gas fällt dabei als "Abfallprodukt" bei der Stromgewinnung mit Hilfe von Brennstoffzellen an.

- Nachdem die Photovoltaikanlage auf dem Hallendach des Erweiterungsbaus in Barsinghausen mit einer Leistung von 750 kWp seit Jahresbeginn 2022 erfolgreich im Einsatz ist, werden als nächstes am Standort Duisburg Solarzellen nachgerüstet. Ziel ist es, Neubauten grundsätzlich mit Photovoltaik auszustatten sowie alle Bestandsbauten Schritt für Schritt nachzurüsten, deren Dachflächen dafür geeignet sind. Es ist dabei allerdings anzumerken, dass im Hinblick auf die Dachstatik und den Dachaufbau nicht alle Bestandshallen hierfür in Frage kommen.

Die Nachhaltigkeit des Handelns auf allen Ebenen wurde vom Firmengründer Horst Bartels durch seine besondere Unternehmerpersönlichkeit und sein von enormer Schaffenskraft geprägtes, weitsichtiges Wirken in der Philosophie des Familienunternehmens fest verankert. Dr. Falk Bartels und Britta Bartels, Sohn und Tochter des Firmengründers, setzen diese Philosophie in zweiter Generation fort und entwickeln das Unternehmen mit dem Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zukunftsgerichtet weiter.

Schortens, den 30. Juni 2022

gez. Dr. Falk Bartels, Geschäftsführer

gez. Dipl.-Kffr. Britta Bartels, Geschäftsführerin

Konzernbilanz

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen	636.955.806,97	624.835.838,07
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.664.092,24	10.060.725,69
1. Lizenzen und sonstige Rechte	5.828.782,53	8.618.650,30
2. Geschäfts- oder Firmenwert	835.309,71	1.442.075,39
II. Sachanlagen	618.662.231,72	604.566.298,69
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	372.123.328,73	346.080.292,26
2. technische Anlagen und Maschinen	198.043.546,79	145.183.921,32
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.891.512,88	31.415.451,06
4. Anlagen im Bau	16.603.843,32	81.886.634,05
III. Finanzanlagen	11.629.483,01	10.208.813,69
1. Beteiligungen	77.207,61	72.696,31
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9.434.259,01	8.117.839,81
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	27.210,50	27.210,50
4. sonstige Ausleihungen	2.090.805,89	1.991.067,07
B. Umlaufvermögen	69.883.728,70	57.486.462,33
I. Vorräte	4.224.159,41	4.172.158,86
1. Hilfs- und Betriebsstoffe	1.192.674,05	1.147.134,80
2. fertige Erzeugnisse und Waren	3.031.485,36	3.025.024,06
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	65.509.598,36	53.089.942,53
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	56.768.467,57	47.872.685,75
2. sonstige Vermögensgegenstände	8.741.130,79	5.217.256,78
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	149.970,93	224.360,94
C. Rechnungsabgrenzungsposten	512.582,28	574.903,81
Bilanzsumme, Summe Aktiva	707.352.117,95	682.897.204,21

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital	98.226.811,76	95.404.563,69
I. Kapitalanteile der Kommanditisten	26.700.000,00	29.000.000,00
II. Rücklagen	28.948.406,86	28.948.406,86
III. Unterschiedsbetrag aus Schuldenkonsolidierung	2.926.547,78	2.926.547,78
IV. Bilanzgewinn	36.283.254,83	31.266.670,47
V. Nicht beherrschende Anteile	3.368.602,29	3.262.938,58
B. Rückstellungen	13.636.565,79	17.407.340,60
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.570.563,23	4.301.839,17
2. Steuerrückstellungen	941.678,37	4.543.335,41
3. sonstige Rückstellungen	8.124.324,19	8.562.166,02
C. Verbindlichkeiten	582.924.804,60	558.736.670,53
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	438.152.724,10	417.799.210,75
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.686.677,00	1.668.653,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	33.620.987,34	34.176.361,65
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	102.649.025,84	102.548.439,28
davon nachrangig	101.900.000,00	101.900.000,00
5. sonstige Verbindlichkeiten	6.815.390,32	2.544.005,85
D. Rechnungsabgrenzungsposten	79.238,61	32.680,98
E. Passive latente Steuern	12.484.697,19	11.315.948,41
Bilanzsumme, Summe Passiva	707.352.117,95	682.897.204,21

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2021 - 31.12.2021	1.1.2020 - 31.12.2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	468.819.738,46	450.095.859,61
2. Verminderung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen	-59.954,20	-311.411,11
3. andere aktivierte Eigenleistungen	4.153.420,27	1.801.636,25
4. sonstige betriebliche Erträge	3.654.526,90	1.894.827,34
5. Materialaufwand	269.638.463,05	246.785.858,79
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	109.352.193,81	91.572.394,69
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	160.286.269,24	155.213.464,10
6. Personalaufwand	85.644.737,71	83.746.330,77
a) Löhne und Gehälter	70.352.043,19	69.205.315,63
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	15.292.694,52	14.541.015,14
7. Abschreibungen	58.357.332,51	50.816.797,96
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	58.357.332,51	50.816.797,96
8. sonstige betriebliche Aufwendungen	40.916.328,28	41.456.831,05
9. Erträge aus Beteiligungen	4.511,30	5.163,60
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	491,00	662,00
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	102.358,56	31.837,91
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.750.324,86	7.017.484,54
13. Steuern vom Einkommen und Ertrag	3.274.206,32	4.925.288,27
14. Ergebnis nach Steuern	12.093.699,56	18.769.984,22
15. sonstige Steuern	1.763.451,49	1.925.580,25
16. Konzernjahresüberschuss	10.330.248,07	16.844.403,97

Ergebnisverwendung

	1.1.2021 - 31.12.2021	1.1.2020 - 31.12.2020
	EUR	EUR
16. Konzernjahresüberschuss	10.330.248,07	16.844.403,97
17. Nicht beherrschende Anteile	-313.663,71	-306.089,01
18. Konzerngewinnvortrag	31.266.670,47	27.228.355,51
19. Einstellungen in Rücklagen	0,00	300.000,00
20. Gutschrift auf Gesellschafterkonten	5.000.000,00	12.200.000,00
21. Konzernbilanzgewinn	36.283.254,83	31.266.670,47

Konzernkapitalflussrechnung

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis	10.330	16.844
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	58.357	50.817
+ Zunahme der langfristigen Rückstellungen	269	142
= Cashflow i.e.S.	68.956	67.803
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-10.380	14.821
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.343	-6.791
- Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.740	-175
+ Saldo aus Zinsaufwendungen und Zinserträgen	6.649	6.985
- Beteiligungserträge	-5	-5
+ Ertragsteueraufwand	3.274	4.926
- Ertragsteuerzahlungen	-7.738	-2.180
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (1)	62.359	85.384
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.180	-6.403
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	2.210	237
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-67.346	-112.890
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	83	91
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-1.504	-1.455
+ Erhaltene Zinsen	102	32
+ Erhaltene Beteiligungserträge	5	5
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit (2)	-68.630	-120.383
	2021	2020
	TEUR	TEUR
- Entnahmen durch Gesellschafter	-7.199	-3.171
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	68.350	93.481
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-54.146	-45.852
- Gezahlte Zinsen	-6.751	-7.017
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-208	0
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (3)	46	37.441
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (1) + (2) + (3)	-6.225	2.442
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-53.433	-55.875
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-59.658	-53.433
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode:
Zahlungsmittel	150	224
Kontokorrentverbindlichkeiten	-59.073	-52.917
Tilgungs- und Zinsabgrenzung	-735	-740
	-59.658	-53.433

Konzerneigenkapitalspiegel

	Kapitalanteile	Rücklagen	Unterschiedsbetrag aus Schuldenkonsolidierung	Gewinnvortrag
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 1. Januar 2020	20.000	28.648	2.926	27.228
Erhöhung der Kapitalanteile	9.000	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-12.200	0	0	0
Einstellung in Rücklagen	0	300	0	-300
Konzernjahresüberschuss	12.200	0	0	0
Stand 31. Dezember 2020	29.000	28.948	2.926	26.928
Stand 1. Januar 2021	29.000	28.948	2.926	31.266
Herabsetzung der Kapitalanteile	-2.300	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-5.000	0	0	0
Ausschüttungen	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	5.000	0	0	0
Stand 31. Dezember 2021	26.700	28.948	2.926	31.266

	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutter- unternehmen zuzurechnen ist	Summe
	TEUR	TEUR
Stand 1. Januar 2020	0	78.802
Erhöhung der Kapitalanteile	0	9.000
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-12.200
Einstellung in Rücklagen	0	0
Konzernjahresüberschuss	4.338	16.538
Stand 31. Dezember 2020	4.338	92.140
Stand 1. Januar 2021	0	92.140
Herabsetzung der Kapitalanteile	0	-2.300
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	-5.000
Ausschüttungen	0	0
Konzernjahresüberschuss	5.017	10.017
Stand 31. Dezember 2021	5.017	94.857

	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe	Konzern- Eigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 1. Januar 2020	2.666	292	2.958	81.760
Erhöhung der Kapitalanteile	0	0	0	9.000
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	-12.200
Einstellung in Rücklagen	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	306	306	16.844
Stand 31. Dezember 2020	2.666	598	3.264	95.404
Stand 1. Januar 2021	2.666	598	3.264	95.404
Herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0	-2.300
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	-5.000
Ausschüttungen	0	-208	-208	-208
Konzernjahresüberschuss	0	313	313	10.330
Stand 31. Dezember 2021	2.666	703	3.369	98.226

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

A. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Nordfrost GmbH & Co. KG wurde entsprechend den Konzernrechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs nach den §§ 290 ff. HGB aufgestellt und gibt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zutreffend wieder.

Der Konzernabschluss besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzernanhang, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Angaben, die wahlweise in der Konzernbilanz, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang gemacht werden können, sind mit Ausnahme der Davon-Vermerke für nachrangige Darlehen insgesamt im Konzernanhang aufgeführt.

1. Angaben zur Identifikation des Mutterunternehmens laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht: Nordfrost GmbH & Co. KG

Firmensitz laut Registergericht: Schortens

Registereintrag: Handelsregister

Registergericht: Oldenburg

Register-Nr.: HR A 130 108

B. Konsolidierungskreis

1. Angaben zu allen Konzernunternehmen

In den Konzernabschluss wurden neben der Nordfrost GmbH & Co. KG acht inländische und zwei ausländische Unternehmen einbezogen.

Firma und Sitz der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie der Anteil am Kapital der Tochterunternehmen, die dem Mutterunternehmen und den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen gehören (§ 313 Abs. 2 Nr. 1 HGB), sind der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen.

	Sitz	Anteil am Kapital	Ergebnis des Jahres 2021	Eigenkapital
		%	EUR	EUR
Unmittelbar
AXIOM Logistics GmbH	Unna	100,0	2.361.196,91	17.201.241,79
FRIGOROPA GmbH	Schortens	100,0	2.336.814,93	14.547.352,02
Kühlhaus-Zentrum GmbH	Hamburg	6,0	296.215,71	5.346.978,18
NORDFROST Aviation GmbH	Schortens	100,0	0,00	26.000,00
Nordfrost I. Beteiligungs-GmbH	Schortens	100,0	-2.813,00	6.809.344,92
TempLog Berlin GmbH	Großbeeren	94,9	-228.249,37	1.790.914,66
Mittelbar
Tiefkühl-Center Everswinkel GmbH	Everswinkel	74,0	1.733.832,23	4.410.005,82
AGRO Handelsgesellschaft mbH	Schortens	100,0	1.425.972,67	12.586.276,38
Kühlhaus-Zentrum GmbH	Hamburg	94,0	296.215,71	5.346.978,18
NORDFROST ApS	Vejle	100,0	24.426,41	156.624,03
NORDFROST B.V.	Coevorden	100,0	-226,97	0,00

Die NORDFROST B.V. wurde im Geschäftsjahr 2021 liquidiert und ist im Laufe des Geschäftsjahres 2021 aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

Die FRIGOROPA GmbH, die AGRO Handelsgesellschaft mbH, die TempLog Berlin GmbH, die AXIOM Logistics GmbH, die Kühlhaus-Zentrum GmbH sowie die Nordfrost GmbH & Co. KG nehmen die Befreiungsmöglichkeit nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB insoweit in Anspruch, dass sie auf die gesetzliche Prüfung und auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses verzichten.

2. Angaben zu nicht konsolidierten Unternehmen

Bei den nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen handelt es sich um folgende Gesellschaften:

- Donradi Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz-Kastel; Anteilsbesitz: 94,0 %; Eigenkapital: EUR -10.824,09; Jahresergebnis 2020: EUR 4.344,75.

- Dostriva Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz-Kastel; Anteilsbesitz: 94,0 %; Eigenkapital: EUR -6.369,10; Jahresergebnis 2020: EUR 268,77.

C. Konsolidierungsgrundsätze

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften grundsätzlich einheitlich nach den bei der Nordfrost GmbH & Co. KG geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember 2021.

1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für die vor dem 1. Januar 2010 erstmals vollkonsolidierten Tochterunternehmen weiterhin nach der Buchwertmethode durch Verrechnung des Buchwertes mit dem Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbes der Anteile unter Fortführung der Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung.

Die Kapitalkonsolidierung für nach dem 31. Dezember 2009 erstmals vollkonsolidierte Tochterunternehmen wird gemäß § 301 Abs. 1 HGB sowie unter Beachtung des DRS 4 nach der Neubewertungsmethode durchgeführt.

2. Zeitpunkt der Erstkonsolidierung

Zeitpunkt der Verrechnung des konsolidierungspflichtigen Kapitals i.S.d. § 301 Abs. 2 HGB ist grundsätzlich der Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss.

3. Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung entstandene aktive Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- und Firmenwert unter den Immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert und innerhalb der erwirtschafteten Nutzungsdauer von vier bzw. fünf Jahren abgeschrieben.

Zum Bilanzstichtag sind die als Firmenwert aktivierten Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung vollständig abgeschrieben.

Passive Unterschiedsbeträge, die aufgrund der Kapitalkonsolidierung entstanden sind, wurden in den Vorjahren ergebniswirksam aufgelöst.

4. Schuldenkonsolidierung

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert.

Bei den Pflichtangaben zu Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind die Positionen gegenüber einbezogenen Unternehmen eliminiert.

D. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die für den Konzernabschluss geltenden Vorschriften des § 298 HGB wurden beachtet.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Im Rahmen des Customizings von SAP-Software werden Eigenleistungen im Jahr der Einführung in Höhe von 100 %, im Folgejahr in Höhe von 50 % und danach in Höhe von 25 % der unternehmensexternen Beraterleistungen aktiviert.

Die als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesenen entgeltlich erworbenen Kundenstämme werden über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben, da nach der Unternehmensplanung der Nutzen aus den erworbenen Kundenstämmen innerhalb dieses Zeitraums realisiert werden soll.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich erhaltener Zuschüsse angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Eigenleistungen im Zuge der Herstellung werden mit 1 % der Herstellungskosten entsprechend aktiviert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände grundsätzlich linear vorgenommen. Degressive Abschreibungen wurden vorgenommen, sofern dadurch der tatsächliche Werteverzehr sachgerechter abgebildet wird.

Bei der Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen an Gebäuden und Betriebsvorrichtungen des Anlagevermögens macht die Gesellschaft von dem Wahlrecht gemäß des in der Stellungnahme des IDW vom 29. Mai 2009 (IDW RH HFA 1.016) beschriebenen Komponentenansatzes dahingehend Gebrauch, dass bei der Erneuerung wesentlicher Komponenten eine Aktivierung im handelsrechtlichen Abschluss erfolgt.

Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet:

- Beteiligungen zu Anschaffungskosten

- Ausleihungen zum Nennwert

- sonstige Wertpapiere zu Anschaffungskosten

Bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB entsprechende Abschreibungen vorgenommen.

Die Hilfs- und Betriebsstoffe wurden teilweise mit einem Festwert gemäß § 240 Abs. 3 HGB zum 31. Dezember 2021 angesetzt.

Die fertigen Erzeugnisse und Waren wurden unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei wurde die Durchschnittsmethode angewendet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Erkennbare Risiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Darüber hinaus wird zur Erfassung des allgemeinen Kreditrisikos eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,5 % auf den Nettoforderungsbestand aller nicht einzelwertberichtigten und versicherten Forderungen gebildet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das Eigenkapital wurde zum Nennbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden einmal jährlich zum Jahresende versicherungsmathematisch nach der Projected Unit Credit Methode bewertet.

Folgende grundlegende Annahmen sind in die Berechnung eingeflossen:

	31.12.2021
- Zinssatz	1,87 %
- zugrunde gelegte Sterbetafeln	Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck

Hinsichtlich der folgenden Parameter wurden individuelle Annahmen getroffen:

AGRO Handelsgesellschaft mbH :

- erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen -

- erwarteter Rententrend 1,75 %

Kühlhaus-Zentrum GmbH :

- erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen -

- erwarteter Rententrend 2,0 %

FRIGOROPA GmbH :

- erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen -

- erwarteter Rententrend 0,0 bis 1,5 %

Nordfrost GmbH & Co. KG :

- erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen -

- erwarteter Rententrend 1,0 bis 1,5 %

Die mit den Pensionsrückstellungen in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Rückdeckungsversicherungen wurden mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Die beizulegenden Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungen wurde mit den fortgeführten Anschaffungskosten ermittelt und in Höhe von TEUR 793 mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.619 verrechnet.

Die aus der Bewertung der Rückdeckungsversicherung entstandenen Erträge in Höhe von TEUR 17 (Vj.: TEUR 18) wurden mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 33 (Vj.: TEUR 31) gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert. Die Erfolgswirkungen aus einer Veränderung des Abzinsungssatzes werden im operativen Ergebnis ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr sowie das Vorjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten wurden gemäß § 253 Abs. 1 HGB zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf der Passivseite sind als Rechnungsabgrenzungsposten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Fremdwährungen wurden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Soweit der Kurs am Tage des Geschäftsvorfalles bei Forderungen darunter bzw. bei Verbindlichkeiten darüber lag, ist dieser angesetzt.

2. Angabe und Begründung bei Abweichungen vom Grundsatz der konzerneinheitlichen Bewertung

Auf die Vereinheitlichung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der NORDFROST ApS, Vejle, wurde verzichtet, da diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der VFE-Lage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

E. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern hat zum Bilanzstichtag folgende Finanzderivate abgeschlossen:

Art	Nominalvolumen	Zeitwert	Laufzeitende
	EUR	EUR
Zinsswap	312.500,00	-308,47	20. März 2022
Zinsswap	7.500.000,00	-60.480,61	31. März 2022
Zinsswap	125.000,00	31,50	15. Dezember 2023
Zinsswap	1.375.000,00	-34.489,17	31. August 2024
Zinsswap	550.000,00	-13.795,67	31. August 2024
Zinsswap	588.000,00	-39.298,05	30. Dezember 2025
Zinsswap	370.000,00	-65.722,80	31. März 2031
Zinsswap	236.250,00	-29.013,61	30. Juni 2032

Der beizulegende Zeitwert wurde gemäß § 255 Abs. 4 HGB ermittelt.

Die Zinsswaps (Sicherungsgeschäfte) dienen der Sicherung variabel verzinslicher Darlehen (Grundgeschäft) in Höhe von TEUR 11.057 gegen Zinsänderungen (Micro-Hedges). Die Zinsswaps und Darlehenszinsen entwickeln sich in Abhängigkeit zum 3-Monats-EURIBOR. Die Wertänderungen gleichen sich vollständig aus. Als Ermittlungsmethode wurde die Critical Terms Match-Methode angewendet. Es bestehen jeweils Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB.

Als Bewertungsmethode für die Abbildung der Bewertungseinheiten wurde die Einfrierungsmethode gewählt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Es bestehen keine Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

In die Rechnungsabgrenzungsposten wurde ein Disagiobetrag in Höhe von TEUR 60 (Vj.: TEUR 74) eingestellt.

4. Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern beruhen auf:

- Differenzen zwischen dem Ansatz der handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Pensionsrückstellungen

- Abweichungen von Nutzungsdauern bei Geschäfts- oder Firmenwerten zwischen Handels- und Steuerbilanz

- Differenzen zwischen Buchwerten im Sachanlagevermögen aufgrund der steuerrechtlichen Übertragung von § 6b EStG-Rücklagen und degressiven Abschreibungen bei beweglichen Wirtschaftsgütern

- dem steuerrechtlichen Ansatz von Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 6b EStG und Rücklagen für Ersatzbeschaffung gem. R 6.6 EStR

- der handelsrechtlichen Ausübung des Wahlrechts zum komponentenweisen Ansatz von Gegenständen des Anlagevermögens

- der Neubewertung im Rahmen der Erstkonsolidierung

- im Zuge von Verschmelzungen vorgenommene Aufstockungen der Buchwerte

- der unterschiedlichen Behandlung eines Zuschusses in der Handels- und Steuerbilanz

Die latenten Steuern haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

	01.01.2021	Zugänge	Verbrauch	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
aktive latente Steuern	552.381,52	577.115,63	2.374,85	1.127.122,30
passive latente Steuern	11.868.329,93	2.248.637,97	505.148,41	13.611.819,49
ausgewiesener Passivüberhang	11.315.948,41	1.671.522,34	502.773,56	12.484.697,19

Die Bewertung der passiven latenten Steuern erfolgte unter Berücksichtigung der individuellen Gewerbesteuersätze der Konzernunternehmen (gewichteter Durchschnitt ca. 14 %) sowie eines Körperschaftsteuersatzes in Höhe von 15 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags.

5. Außenhaftung der Kommanditisten

Von den im Handelsregister eingetragenen Hafteinlagen von TEUR 70.000 wurden TEUR 26.700 geleistet. Somit besteht eine freie Außenhaftung der Kommanditisten in Höhe der nicht geleisteten Hafteinlagen von TEUR 43.300.

6. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ergibt sich zwischen dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ein Unterschiedsbetrag im laufenden Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 431.052. Der zugrunde gelegte Zinssatz von 1,87 % (10-Jahres-Durchschnittszins) wurde gemäß § 253 Abs. 2 S. 2, 4 und 5 HGB ermittelt.

7. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	TEUR
Resturlaubsansprüche und Überstunden	3.366
Ausstehende Rechnungen	2.904
EEG-Abgabe 2019 bis 2021	973
Übrige	881
	8.124

8. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind dem nachstehenden Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen:

	Restlaufzeiten
	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Gesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	132.517.852,83	203.468.247,95	102.166.623,32	438.152.724,10
(Vorjahr:	118.184.740,75	196.854.662,28	102.759.807,72	417.799.210,75)
2. Erhaltene Anzahlungen	1.686.677,00	0,00	0,00	1.686.677,00
(Vorjahr:	1.668.653,00	0,00	0,00	1.668.653,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	33.620.987,34	0,00	0,00	33.620.987,34
(Vorjahr:	34.176.361,65	0,00	0,00	34.176.361,65)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	749.025,84	0,00	101.900.000,00	102.649.025,84
(Vorjahr:	648.439,28	0,00	101.900.000,00	102.548.439,28)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	6.815.390,32	0,00	0,00	6.815.390,32
(Vorjahr:	2.544.005,85	0,00	0,00	2.544.005,85)
	175.389.933,33	203.468.247,95	204.066.623,32	582.924.804,60
(Vorjahr:	157.222.200,53	196.854.662,28	204.659.807,72	558.736.670,53)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden besichert.

9. Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 5.032 (Vj.: TEUR 2.083) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 60 (Vj.: TEUR 4) enthalten.

10. Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau in Barsinghausen, dem Bau der Trockenhalle in Schneiderkrug, der Verpackungsmaschine in Mücke sowie der Bestellung neuer Auflieger wird die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 voraussichtlich weitere Investitionszahlungen in Höhe von ca. TEUR 10.000 tätigen.

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 3.036. Davon entfallen auf Darlehensgewährung TEUR 1.681 für den Rückerwerb der Standorte Verden, Kaltenkirchen und Everswinkel.

	2022	2023
	TEUR	TEUR
Leasingrate Dostriva Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz-Kastel	1.513	0
Leasingrate Donradi Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz-Kastel	685	0
Leasingraten Akrisios Grundstücksverwaltungsgesellschaft Nr. 2 mbH, Mainz	418	420
	2.616	420

Mit Schreiben vom 17. September 2021 wurden die Kaufoptionen zum 31.12.2022 für den Rückerwerb der Standorte Verden und Kaltenkirchen ausgeübt. Die Ausübung der Kaufoption für den Standort Everswinkel soll im Jahr 2022 ausgeübt werden.

F. Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden gemäß § 285 Nr. 4 HGB wie folgt aufgegliedert:

	2021	2020	Veränderung
	Mio. EUR	Mio. EUR	%
Lagerumsätze	226	222	1,7
Transporterlöse	179	166	7,9
Warenumsätze	64	62	3,2
Außenumsatzerlöse gesamt	469	450	4,2

2. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen in Höhe von TEUR 1.935 (Vj.: TEUR 183) enthalten.

3. Materialaufwand

Im Materialaufwand sind periodenfremde Aufwendungen für die EEG-Abgabe 2019 in Höhe von TEUR 0 (Vj.: TEUR 1.351) enthalten.

4. Personalaufwand

Von den sozialen Abgaben entfallen TEUR 610 (Vj.: TEUR 471) auf Aufwendungen für Altersversorgung.

5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen TEUR 98 (Vj.: TEUR 111) auf Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen.

6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 790 sowie Aufwendungen aus der Bildung von passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.169 (Vj.: TEUR -325) enthalten.

G. Sonstige Angaben

1. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten

Arbeitnehmer

	Angestellte	Gewerbliche Arbeitnehmer	Auszubildende	Gesamt
Nordfrost GmbH & Co. KG	819	874	103	1.796
FRIGOROPA GmbH	23	52	0	75
AXIOM Logistics GmbH	16	21	0	37
TempLog Berlin GmbH	22	25	3	50
AGRO Handelsgesellschaft mbH	3	0	0	3
NORDFROST ApS	2	0	0	2
Tiefkühl-Center Everswinkel GmbH	6	21	1	28
	891	993	107	1.991

Zum Bilanzstichtag waren 2.019 Arbeitnehmer beschäftigt.

2. Namen der Geschäftsführer

Die Geschäftsführung obliegt der NORDFROST Verwaltungs-GmbH, Wilhelmshaven, und der RTS Verwaltungs-GmbH, Osnabrück. Die Geschäftsführung beider Gesellschaften wurde im Berichtszeitraum von Herrn Dr. Falk Bartels, Schortens, und Frau Dipl.-Kffr. Britta Bartels, Wilhelmshaven, jeweils einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit, wahrgenommen.

3. Gesellschafter

Folgende Gesellschaften sind persönlich haftende Gesellschafter:

Name	NORDFROST Verwaltungs-GmbH
Sitz	Wilhelmshaven
Rechtsform	GmbH
Gezeichnetes Kapital	EUR 160.000,00

Name	RTS Verwaltungs-GmbH
Sitz	Osnabrück
Rechtsform	GmbH
Gezeichnetes Kapital	EUR 260.000,00

4. Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt EUR 138.295,00 und entfällt mit EUR 135.000,00 auf Abschlussprüfungsleistungen und mit EUR 3.295,00 auf andere Bestätigungsleistungen.

5. Beschluss zur Ergebnisverwendung

Aus dem Gewinnvortrag und dem Jahresergebnis des Mutterunternehmens wird ein Betrag von TEUR 5.000 den Gesellschafterverrechnungskonten gutgeschrieben.

H. Unterschrift der Geschäftsführung

Schortens, den 30. Juni 2022

gez. Dr. Falk Bartels, Geschäftsführer

gez. Dipl.-Kffr. Britta Bartels, Geschäftsführerin

Konzernanlagespiegel

Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten

	Stand 01.01.2021	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Lizenzen und sonstige Rechte	25.632.100,94	0,00	2.179.743,56
2. Geschäfts- oder Firmenwert	29.242.442,70	0,00	0,00
	54.874.543,64	0,00	2.179.743,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	503.998.215,86	0,00	24.527.190,86
2. Technische Anlagen und Maschinen	263.731.570,67	0,00	18.607.152,88
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	102.912.558,15	0,00	9.760.180,27
4. Anlagen im Bau	81.886.634,05	0,00	14.452.060,45
	952.528.978,73	0,00	67.346.584,46
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	72.696,31	0,00	4.511,30
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	8.117.839,81	0,00	1.316.419,20
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	27.210,50	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	1.991.067,07	0,00	182.529,12
	10.208.813,69	0,00	1.503.459,62
	1.017.612.336,06	0,00	71.029.787,64

	Umbuchungen	Abgänge	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Lizenzen und sonstige Rechte	0,00	204.748,00	27.607.096,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	29.242.442,70
	0,00	204.748,00	56.849.539,20
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	22.136.758,54	1.303.171,95	549.358.993,31
2. Technische Anlagen und Maschinen	56.229.155,54	615.681,46	337.952.197,63
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.299.760,08	4.106.609,83	109.865.888,67
4. Anlagen im Bau	-79.665.674,16	69.177,02	16.603.843,32
	0,00	6.094.640,26	1.013.780.922,93
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	77.207,61
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	9.434.259,01
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	27.210,50
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	82.790,30	2.090.805,89
	0,00	82.790,30	11.629.483,01
	0,00	6.382.178,56	1.082.259.945,14

Kumulierte Abschreibungen

	Stand 01.01.2021	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Lizenzen und sonstige Rechte	17.013.450,64	0,00	4.969.611,33	204.748,00	21.778.313,97
2. Geschäfts- oder Firmenwert	27.800.367,31	0,00	606.765,68	0,00	28.407.132,99
	44.813.817,95	0,00	5.576.377,01	204.748,00	50.185.446,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	157.917.923,60	0,00	20.355.461,75	1.037.720,77	177.235.664,58
2. Technische Anlagen und Maschinen	118.547.649,35	0,00	21.976.403,36	615.401,87	139.908.650,84
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	71.497.107,09	0,00	10.449.090,39	3.971.821,69	77.974.375,79
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	347.962.680,04	0,00	52.780.955,50	5.624.944,33	395.118.691,21
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	392.776.497,99	0,00	58.357.332,51	5.829.692,33	445.304.138,17

Buchwerte

	Stand 31.12.2021	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Lizenzen und sonstige Rechte	5.828.782,53	8.618.650,30
2. Geschäfts- oder Firmenwert	835.309,71	1.442.075,39
	6.664.092,24	10.060.725,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	372.123.328,73	346.080.292,26
2. Technische Anlagen und Maschinen	198.043.546,79	145.183.921,32
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.891.512,88	31.415.451,06
4. Anlagen im Bau	16.603.843,32	81.886.634,05
	618.662.231,72	604.566.298,69
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	77.207,61	72.696,31
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9.434.259,01	8.117.839,81
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	27.210,50	27.210,50
4. Sonstige Ausleihungen	2.090.805,89	1.991.067,07
	11.629.483,01	10.208.813,69
	636.955.806,97	624.835.838,07

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 19.08.2022 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Nordfrost GmbH & Co. KG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Nordfrost GmbH & Co. KG - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Nordfrost GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und
•	vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Oldenburg , den 30. Juni 2022

Qualitatus Revision GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Rohsiepe, Wirtschaftsprüfer

gez. Post, Wirtschaftsprüfer