MANN + HUMMEL International GmbH & Co. KG

Ludwigsburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Inhaltsverzeichnis

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Rechnungslegung

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis:

Den nachfolgenden Bestätigungsvermerk haben wir, unter Beachtung der gesetzlichen und berufsständischen Bestimmungen, nach Maßgabe der in der Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt" beschriebenen Bedingungen erteilt.

Falls das vorliegende Dokument in elektronischer Fassung für Zwecke der Offenlegung gemäß § 325 HGB verwendet wird, sind für diesen Zweck daraus nur die Dateien zur Rechnungslegung und im Falle gesetzlicher Prüfungspflicht der Bestätigungsvermerk bestimmt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden, für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere die Abschnitte:

•	Vorwort der Geschäftsführung
•	Bericht des Aufsichtsrats
•	Insights

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, 24. Mai 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Heubach, Wirtschaftsprüfer

Weber, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Mio. EUR	Anhang	2022	2021
Umsatzerlöse	(10)	4.826,4	4.199,9
Umsatzkosten	(11)	3.733,7	3.215,6
Bruttoergebnis vom Umsatz		1.092,7	984,3
Forschungs- und Entwicklungskosten	(11)	114,3	113,3
Vertriebskosten	(11)	546,7	460,2
Allgemeine Verwaltungskosten	(11)	225,4	187,5
Sonstige betriebliche Erträge	(12)	192,0	148,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(13)	222,0	181,1
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)		176,3	191,1
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen	(14)	0,9	0,6
Finanzaufwendungen	(14)	282,5	110,8
Finanzerträge	(14)	125,4	72,7
Finanzergebnis		-156,2	-37,5
Ergebnis vor Ertragsteuern und vor Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		20,1	153,6
Ertragsteuern	(15)	70,0	39,8
		-49,9	113,8
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		-41,2	96,5
Konzernergebnis		-8,7	17,3
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis		-8,7	17,3

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Mio. EUR	Anhang	2022	2021
Konzernergebnis		-8,7	17,3
davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile		-8,7	17,3
Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen eine Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist
Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe
Kursdifferenzen, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind Eigenkapital- und Fremdkapitalinstrumente	(26)	2,2	60,0
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten	(26)	-6,5	1,6
In die Konzerngewinn- und -Verlustrechnung umgegliederter Betrag		-1,1	-3,0
Absicherung von Zahlungsströmen (Währungssicherung)
Während des Geschäftsjahres erfasste Gewinne/Verluste	(26)	3,3	4,4
Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern	(26)	3,4	-1,1
Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen keine Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen	(26)	115,9	28,6
Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern	(26)	-32,5	11,0
Eigenkapitalinstrumente
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten	(26)	1,5	2,5
Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern	(26)	0,8	-1,4
Änderung des den Anteilseignern zurechenbaren sonstiges Ergebnis		-73,6	-82,9
Sonstiges Ergebnis		13,4	19,8
Konzerngesamtergebnis		4,6	37,1
davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile		4,6	37,1

Konzern-Bilanz zum 31.12.2022

Aktiva

in Mio. EUR	Anhang	31.12.2022	31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	(17)	877,1	906,2
Sachanlagevermögen	(19)	1.061,7	1.040,1
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	(20)	4,9	2,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(24)	0,0	0,0
Finanzielle Vermögenswerte	(21)	30,3	35,6
Ertragsteuerforderungen		0,7	0,1
Sonstige Vermögenswerte	(22)	16,9	16,9
Aktive latente Steuern	(15)	126,8	182,5
		2.118,4	2.184,0
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	(23)	717,5	650,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(24)	817,4	823,2
Finanzielle Vermögenswerte	(25)	347,9	343,0
Ertragsteuerforderungen		18,1	24,0
Sonstige Vermögenswerte	(22)	122,4	116,8
Flüssige Mittel		205,0	192,0
		2.228,3	2.149,5
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte	(19)	0,0	13,1
		4.346,7	4.346,6

Passiva

in Mio. EUR	Anhang	31.12.2022	31.12.2021
Eigenkapital
Nicht beherrschende Anteile	(26)	169,1	170,5
		169,1	170,5
Langfristige Verbindlichkeiten
Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital	(26)	843,0	849,7
Finanzverbindlichkeiten	(28)	920,1	1.038,3
Rückstellungen für Pensionen	(32)	334,4	464,0
Sonstige Rückstellungen	(31)	38,0	85,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		0,0	0,0
Sonstige Verbindlichkeiten	(30)	5,8	9,3
Ertragsteuerverbindlichkeiten		4,1	4,2
Passive latente Steuern	(15)	54,9	80,4
		2.200,3	2.531,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	(28)	778,4	458,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(29)	765,3	763,9
Sonstige Verbindlichkeiten	(30)	186,6	205,0
Sonstige Rückstellungen	(31)	176,0	145,2
Ertragsteuerverbindlichkeiten		71,0	71,5
		1.977,3	1.644,3
		4.346,7	4.346,6

Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Mio. EUR	Anhang	2022	2021
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis		-8,7	17,3
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		-41,2	96,5
Ertragsteueraufwand		70,0	39,8
Ergebnis vor Ertragsteuern und vor Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		20,1	153,6
Bezahlte (-)/erstattete(+) Ertragsteuern		-54,4	-52,1
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens		218,0	228,1
Zunahme (+)/Abnahme (-) der langfristigen Rückstellungen		-51,8	-5,9
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)		0,4	-11,1
Finanzaufwendungen (+)/Finanzerträge (-)		156,2	37,5
Zunahme (+)/Abnahme (-) der kurzfristigen Rückstellungen		42,8	13,6
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen		-28,5	-9,9
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva		-130,2	-244,8
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva		-39,4	167,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	(33)	133,2	276,1
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Sachanlagen		12,8	27,9
Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen		-142,2	-120,3
Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerte		0,0	0,0
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte		-3,2	-1,3
Einzahlungen (+) aus Abgängen von langfristigen
finanziellen Vermögenswerten		1,7	4,7
Auszahlungen (-) für Investitionen in langfristige
finanzielle Vermögenswerte		-6,8	-6,7
Einzahlungen (+) aus dem Abgang als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte		54,5	0,0
Einzahlungen (+) aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen, abzüglich liquider Mittel		21,2	0,0
Auszahlungen (-)für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen, abzüglich erworbener liquider Mittel		0,0	-45,9
Einzahlungen (+) aus gewährten Ausleihungen		0,0	2,4
Auszahlungen (-) für gewährte Ausleihungen		-9,1	-8,2
Erhaltene Zinsen (+)		5,6	6,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	(33)	-65,5	-140,9
Free Cashflow		67,7	135,2
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Eigenkapitalzuführungen		18,2	0,0
Auszahlungen (-) an Unternehmenseigner		-10,8	-8,5
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten und für realisierte Devisentermingeschäfte auf Finanzkredite		343,0	211,7
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten und für realisierte Devisentermingeschäfte auf Finanzkredite		-265,2	-284,2
Auszahlungen (-) für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen		-45,2	0,0
Auszahlungen (-)aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten		-55,4	-39,0
Gezahlte Zinsen		-37,0	-41,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	(33)	-52,4	-161,3
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensumme 1-3)		15,4	-26,1
Wechselkurs-, bewertungs- und konsolidierungskreisbedingte
Änderung des Finanzmittelfonds		-2,4	4,5
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode		192,0	213,6
Finanzmittelfonds am Ende der Periode		205,0	192,0
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	(33)	205,0	192,0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode		205,0	192,0

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Mutterunternehmen
		Kumuliertes übriges Eigenkapital
	Gewinnrücklage	Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte	Eigenkapital-/ Fremdkapitalinstrumente	Marktbewertung Cash Flow Hedges
in Mio. EUR
Stand 31.12.2020
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals	92,7		0,1	2,4
Umgliederung ins Fremdkapital	-92,7	0,0	-0,1	-2,4
sonstiges Ergebnis
Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Gezahlte Dividende
Veränderungen des Konsolidierungskreises
Sonstiges
Stand 31.12.2021
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals	-82,8		-2,6	3,8
Umgliederung ins Fremdkapital	82,8	0,0	2,6	-3,8
sonstiges Ergebnis
Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Gezahlte Dividende
Veränderungen des Konsolidierungskreises
Sonstiges
Stand 31.12.2022

	Mutterunternehmen
	Kumuliertes übriges Eigenkapital
	Versicherungsmathematische Gewinn / Verluste	Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung	Summe Eigenkapital der Gesellschafter der M+H International GmbH & Co.KG
in Mio. EUR
Stand 31.12.2020
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals	33,3	47,1	175,6
Umgliederung ins Fremdkapital	-33,3	-47,1	-175,6
sonstiges Ergebnis
Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Gezahlte Dividende
Veränderungen des Konsolidierungskreises
Sonstiges
Stand 31.12.2021
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals	69,9	2,5	-9,2
Umgliederung ins Fremdkapital	-69,9	-2,5	9,2
sonstiges Ergebnis
Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Gezahlte Dividende
Veränderungen des Konsolidierungskreises
Sonstiges
Stand 31.12.2022

	Nicht beherrschende Anteile	Summe Eigenkapital

		Summe
in Mio. EUR
Stand 31.12.2020	123,4	123,4
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		175,6
Umgliederung ins Fremdkapital		-175,6
sonstiges Ergebnis	19,8	19,8
Konzernergebnis	17,3	17,3
Konzerngesamtergebnis	37,1	37,1
Gezahlte Dividende	0,0	0,0
Veränderungen des Konsolidierungskreises	9,1	9,1
Sonstiges	0,9	0,9
Stand 31.12.2021	170,5	170,5
Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals		-9,2
Umgliederung ins Fremdkapital		9,2
sonstiges Ergebnis	13,4	13,4
Konzernergebnis	-8,7	-8,7
Konzerngesamtergebnis	4,6	4,6
Gezahlte Dividende	-4,9	-4,9
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-2,1	-2,1
Sonstiges	0,9	0,9
Stand 31.12.2022	169,1	169,1

Konzernanhang 2022

Grundlagen

1. Konzernstruktur

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG (im Folgenden auch "Gesellschaft", "Mutterunternehmen" oder "MH International Holding") ist in der Rechtsform einer Personengesellschaft organisiert. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in 71636 Ludwigsburg/ Deutschland, Schwieberdinger Straße 126 und wird im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der Handelsregister-Nummer HRA 730217 geführt. Die Gesellschaft ist seit 01.01.2016 oberstes Mutterunternehmen des MANN+HUMMEL Konzerns (nachfolgend auch "Konzern", "MANN+HUMMEL" oder "MANN+HUMMEL Gruppe").

Zum Produktportfolio zählen Filtrationslösungen für Automobil- und Industrieanwendungen, saubere Innenraum- und Außenluft sowie die nachhaltige Nutzung von Wasser.

Zu den Produkten der MANN+HUMMEL Gruppe gehören unter anderem Luftfiltersysteme, Ansaugsysteme, Flüssigkeitsfiltersysteme, technische Kunststoffteile, Filtermedien sowie Innenraumfilter und Industriefilter.

In den Bereichen Verfahrenstechnik, industrielle Anwendungen und Wasserfiltration wird das Portfolio um hochleistungsfähige Membranen, Membran-Bioreaktoren sowie Umkehrosmose-Technologien ergänzt. Stationäre und mobile Anlagen zur Filtration von Feinstaub und Stickstoffdioxid erweitern zudem das Produktangebot zur Verbesserung der Außenluftqualität.

Der Konzern bietet zunehmend digitale Dienstleistungen und intelligente Lösungen an, die die individuellen Bedürfnisse der Kunden erfüllen.

Die MANN+HUMMEL Gruppe ist mit über 80 Standorten auf sechs Kontinenten vertreten.

2. Allgemeines

Die Posten der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Konzern-Kapitalflussrechnung sowie der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sind im Konzernanhang aufgegliedert bzw. erläutert.

Das Geschäftsjahr von MANN+HUMMEL entspricht dem Kalenderjahr. Konzernwährung ist der Euro. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. EUR) ausgewiesen.

Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat den Konzernabschluss am 24.04.2023 zur Weitergabe an die Gesellschafterversammlung freigegeben.

Der zum 31. Dezember 2022 aufgestellte Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht werden im Unternehmensregister bekannt gemacht.

Die Konzernbilanz ist nach Fristigkeiten gegliedert. Bilanzposten werden in lang- und kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden aufgeteilt, wenn sie eine Restlaufzeit von mehr als einem bzw. bis zu einem Jahr haben.

Vermögenswerte und Schulden, die zur Veräußerung gehalten oder zu einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe gehören, werden getrennt von den übrigen Vermögenswerten und Schulden in der Bilanz ausgewiesen.

Der Ansatz der Vermögenswerte und Schulden erfolgt grundsätzlich nach dem Anschaffungskostenprinzip. Davon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente, Wertpapiere und Anteile an Beteiligungsunternehmen, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt sind, soweit er sich zuverlässig ermitteln lässt.

3. Anwendung der IFRS

Die Gesellschaft macht als nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen von dem Wahlrecht nach § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch, den Konzernabschluss nach IFRS aufzustellen.

Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den am Abschlussstichtag gültigen Standards und Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (IFRS), und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften.

4. Anpassungen der Rechnungslegungsmethoden sowie neue Standards und Interpretationen

Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit folgenden Ausnahmen den im Vorjahr angewandten Methoden. Im aktuellen Geschäftsjahr waren erstmals die folgenden neuen bzw. geänderten Standards anzuwenden, die keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten.

•	Änderungen an IFRS 3: Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das Rahmenkonzept.
•	Änderungen an IAS 16: Sachanlagen: Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögensgegenstand in seinem betriebsbereiten Zustand befindet.
•	Änderungen an IAS 37: Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten, Eventualforderungen: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags.

Die folgenden neuen oder überarbeiteten Standards und Interpretationen wurden veröffentlicht, waren für das am 01. Januar 2022 beginnende Geschäftsjahr aber noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden nicht vorzeitig angewandt:

IFRS 17 ¹	Versicherungsverträge
Änderungen des IAS 1 ^1,3	Angabepflichten zu den Rechnungslegungsgrundsätzen
Änderung an IAS 8 ¹	Änderung der Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
Änderung an IAS 12 ¹	Änderung Latenter Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen
Änderung an IFRS 16 ^2,3	Regelung der Folgebewertung von Sale-and-Leaseback-Transaktionen bei Leasingnehmern, die als Verkauf gemäß IFRS 15 bilanziert werden

¹ Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder ab dem 1. Januar 2023 beginnen.
² Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder ab dem 1. Januar 2024 beginnen.
³ Ein EU-Endorsement steht noch aus.

MANN+HUMMEL hat Standards und Interpretationen, die bereits herausgegeben wurden, jedoch noch nicht in Kraft getreten sind, nicht vorzeitig angewendet. Der Konzern wird die neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen spätestens dann anwenden, wenn sie nach Übernahme durch die EU verpflichtend anzuwenden sind. Aus den neuen Standards und Interpretationen werden keine oder nur unwesentliche Auswirkungen auf den MANN+HUMMEL Konzern erwartet.

5. Konsolidierungskreis

Im Rahmen der Neuordnung der Konzernstruktur wurde zum 1. Januar 2016 die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG als geschäftsleitende Holding gegründet. Diese hält 83,3% der Anteile der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, und stellt als oberstes Mutterunternehmen den Konzernabschluss für die MANN+HUMMEL Gruppe auf.

In den Konzernabschluss wurden 17 (Vorjahr: 20) inländische und 68 (Vorjahr: 70) ausländische Konzernunternehmen einbezogen. Der Konsolidierungskreis umfasst neben dem Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Unternehmen, die das Mutterunternehmen direkt oder indirekt beherrscht bzw. auf die es einen maßgeblichen Einfluss hat. Tochterunternehmen sind Unternehmen, bei denen das Mutterunternehmen aufgrund der tatsächlichen oder faktischen Mehrheit der Stimmrechte die Kontrolle über die Geschäfts- und Finanzpolitik innehat, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen, und damit die Beherrschungsmöglichkeit besitzt. Darüber hinaus ist das Mutterunternehmen schwankenden Renditen aus seinem Engagement in den Beteiligungsunternehmen ausgesetzt und hat die Fähigkeit, die Renditen zu beeinflussen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen das Mutterunternehmen über einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik verfügt, die aber weder Tochter- noch Gemeinschaftsunternehmen sind.

	01.01.2022	Erstkonsolidierungen	Endkonsolidierungen/ Verschmelzungen	31.12.2022
Konzernunternehmen	90	1	-6	85
davon Inland	20	0	-3	17
davon Ausland	70	1	-3	68
Assoziierte Unternehmen	1	0	0	1

	01.01.2021	Erstkonsolidierungen	Endkonsolidierungen/ Verschmelzungen	31.12.2021
Konzernunternehmen	91	1	-2	90
davon Inland	20	0	0	20
davon Ausland	71	1	-2	70
Assoziierte Unternehmen	2	0	-1	1

VERÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN UND ERSTMALIGE EINBEZIEHUNG

ERST- und ENDKONSOLIDIERUNGEN

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat MANN+HUMMEL das weltweite Geschäft mit Hochleistungs-Kunststoffteilen an die Mutares SE & Co. KGaA veräußert. Dabei handelt es sich um Produkte, die keine Filtrations- und Separationslösungen darstellen. Im Rahmen dieser Transaktion übernahm der Erwerber drei Produktionsstandorte in Europa (Bad Harzburg/Deutschland, Sonneberg/ Deutschland, Laval/ Frankreich) mit insgesamt rund 1.500 Mitarbeiter. Damit verbunden war im Geschäftsjahr 2022 die Endkonsolidierung der MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg/Deutschland, und der MANN+HUMMEL FRANCE S.A.S., Laval/Frankreich. Es entstand aus diesen Endkonsolidierungen ein Ergebnis von 40,8 Mio. EUR. Im Rahmen des Verkaufs belief sich das gesamte erhaltene Entgelt auf 21,2 Mio. EUR (in bar entrichteter Kaufpreis). Der abgegangene Zahlungsmittelfonds (entspricht den abgegangenen flüssigen Mitteln) beläuft sich auf 5,6 Mio. EUR. Zum Endkonsolidierungszeitpunkt gingen Vermögenswerte und Schulden in folgenden Hauptkategorien ab: langfristige Vermögenswerte (89,3 Mio. EUR), kurzfristige Vermögenswerte (72,3 Mio. EUR), langfristige Schulden (25,9 Mio. EUR) sowie kurzfristige Schulden (59,5 Mio. EUR).

Für das verbleibende Filtrationsgeschäft in Frankreich wurde im Geschäftsjahr 2022 die MANN+HUMMEL Filtration France S.A.S., Paris, gegründet.

Des Weiteren wurden die MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel, MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel/Deutschland, und die JFI Service Kft.,Polgárdi/Ungarn, sowie die Tri-Dim Canada Inc. innerhalb des Konzerns verschmolzen.

Zum 02. März 2021 wurden 55% der Anteile an der CleanAire, LLC, Washington, zum Preis von 45,9 Mio. EUR erworben. Zum Erstkonsolidierungszeitpunkt gingen Vermögenswerte und Schulden in folgenden Hauptkategorien zu: langfristige Vermögenswerte (41,8 Mio. EUR), kurzfristige Vermögenswerte (14,3 Mio. EUR), Zahlungsmittel (0,1 Mio. EUR), kurzfristige Schulden (35,1 Mio. EUR) sowie Goodwill in Höhe von 34,8 Mio. EUR.

Im Berichtsjahr wurden weitere 45% der Anteile an der CleanAire, LLC, Washington, zu einem Preis von 55,6 Mio. EUR (inkl. Earn-out-Verpflichtung in Höhe von 10,4 Mio. EUR (abgezinst), die an das Erreichen von vereinbarten Umsatz- und Ergebnisgrößen im Zeitraum bis 2026 geknüpft ist) erworben.

6. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, ab dem das Mutterunternehmen einen beherrschenden Einfluss erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung werden die neu bewerteten Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens sowie Eventualschulden, soweit sie nicht von einem künftigen Ereignis abhängen, mit dem beizulegenden Zeitwert der für die Anteile entrichteten Gegenleistung verrechnet. Bedingte Kaufpreiszahlungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert passiviert.

Nachträgliche Anpassungen von bedingten Kaufpreiszahlungen werden erfolgswirksam behandelt. Die im Rahmen des Erwerbs angefallenen Nebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst.

Ein nach der Kapitalkonsolidierung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Bilanzstichtag im Rahmen eines Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Eine unterjährige Prüfung wird vorgenommen, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Bei der Kapitalkonsolidierung entstehende negative Unterschiedsbeträge werden, soweit die erneute Überprüfung der Wertansätze zu keinem anderen Ergebnis führt, erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Erträgen erfasst.

Soweit im Rahmen des Unternehmenserwerbs nicht alle Anteile erworben werden, können die Anteile ohne beherrschenden Einfluss in Höhe des anteiligen neu bewerteten Nettovermögens oder mit ihrem anteiligen Unternehmensgesamtwert einschließlich des auf sie entfallenden Geschäfts-oder Firmenwerts angesetzt werden. Das Wahlrecht kann für jeden Unternehmenserwerb neu ausgeübt werden. Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss wurden überwiegend mit dem anteiligen Nettovermögen ausgewiesen (Partial Goodwill Approach) und nur in einem Fall mit dem beizulegenden Zeitwert der Anteile angesetzt (Full Goodwill Approach).

Bei einem sukzessiven Anteilserwerb werden die bereits bestehenden Anteile an dem zu konsolidierenden Unternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung neu bewertet. Die Differenz zum Beteiligungsbuchwert wird erfolgswirksam erfasst.

Der Erwerb von zusätzlichen Anteilen bereits vollkonsolidierter Tochterunternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Anteile und dem Buchwert des Anteils ohne beherrschenden Einfluss mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Effekte von Anteilsveräußerungen, die nicht zum Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens führen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, indem der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust mit den Gewinnrücklagen verrechnet wird und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss in Höhe des anteiligen Nettovermögens erhöht werden.

Die Endkonsolidierung von Tochterunternehmen erfolgt zum Zeitpunkt des Verlusts der Beherrschung bzw. zum Zeitpunkt der Liquidation. Das Ergebnis der Endkonsolidierung wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Verbleibende Anteile werden mit dem beizulegenden Zeitwert unter den Anteilen an Beteiligungsunternehmen aktiviert.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Umsatzerlöse sowie sonstige Erträge und Aufwendungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert. Zwischengewinne aus konzerninternen Transaktionen, die nicht durch Veräußerung an konzernfremde Dritte realisiert wurden, werden herausgerechnet. Konzerninterne Bürgschaften und Garantien werden eliminiert.

7. Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Durchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen ergebende Währungsunterschied sowie die Umrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zum Durchschnittskurs resultieren, werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

In den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bei der erstmaligen Erfassung mit dem am Transaktionstag gültigen Kurs bewertet. Für die Folgebewertung wird der Bilanzstichtagskurs herangezogen. Währungsgewinne und -verluste aus der Stichtagsbewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in den sonstigen Erträgen und Aufwendungen berücksichtigt. Währungsgewinne und -verluste, die auf finanzielle Vermögenswerte und Schulden entfallen, werden in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf den Konzernabschluss haben sich im Verhältnis zu einem Euro wie folgt verändert:

	Stichtagskurs		Durchschnittskurs
	31.12.2022	31.12.2021	2022	2021
Argentinischer Peso [ARS]	188,67925	116,27907	136,61202	112,86682
Brasilianischer Real [BRL]	5,64570	6,30730	5,39354	6,36487
Renminbi Yuan [CNY]	7,37325	7,18930	7,07427	7,60126
Tschechische Krone [CZK]	24,14357	24,85065	24,54301	25,64569
Pfund Sterling [GBP]	0,88645	0,84021	0,85413	0,85823
Indische Rupie [INR]	88,22621	84,18784	82,64941	87,29431
Japanischer Yen [JPY]	140,78558	130,32712	137,92723	130,26261
Südkoreanischer Won [KRW]	1.338,22231	1.345,67768	1.353,17997	1.355,41760
Mexikanischer Peso [MXN]	20,87870	23,14970	21,01507	24,05355
Russischer Rubel [RUB]	76,11972	85,16799	69,48546	87,26689
Singapur-Dollar [SGD]	1,43207	1,52894	1,44622	1,58622
Thailändischer Baht [THB]	36,89506	37,55996	36,81912	37,86559
US-Dollar [USD]	1,06805	1,13235	1,04848	1,18092

8. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen entsprechend den IFRS aufgestellt.

AUFWANDS- UND ERTRAGSREALISIERUNG

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen, und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Voraussetzung dabei ist, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten besteht und unter anderem der Erhalt der Gegenleistung - unter Berücksichtigung der Bonität des Kunden - wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse entsprechen dem Transaktionspreis, zu dem der Konzern voraussichtlich berechtigt ist. Variable Gegenleistungen sind im Transaktionspreis enthalten, wenn es hochwahrscheinlich ist, dass es nicht zu einer signifikanten Rücknahme der Umsatzerlöse kommt, sobald die Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistung nicht mehr besteht. Der Betrag der variablen Gegenleistung wird entweder nach der Erwartungswertmethode oder mit dem wahrscheinlichsten Betrag ermittelt, abhängig davon, welcher Wert die variable Gegenleistung am zutreffendsten abschätzt. Wenn der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter oder Dienstleistungen und dem Zahlungszeitpunkt zwölf Monate übersteigt und ein signifikanter Nutzen aus der Finanzierung für den Kunden oder die MANN+HUMMEL Gruppe resultiert, wird die Gegenleistung um den Zeitwert des Geldes angepasst. Wenn ein Vertrag mehrere abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen umfasst, wird der Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Falls Einzelveräußerungspreise nicht direkt beobachtbar sind, schätzt der Konzern diese in angemessener Höhe. Für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum realisiert.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Verfügungsgewalt auf den Erwerber übergeht, im Regelfall bei Lieferung der Güter. Rechnungen werden zu diesem Zeitpunkt ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

Für Lizenzvereinbarungen, die dem Kunden ein Recht gewähren, das geistige Eigentum der MANN+HUMMEL Gruppe zu nutzen, werden Rechnungen gemäß den vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden linear über einen bestimmten Zeitraum realisiert. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

In den Umsatzkosten sind die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren enthalten. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die indirekten, produktionsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die eingesetzten Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte. Die Kosten der umgesetzten Leistung enthalten ferner Aufwendungen aus der Abwertung von Vorräten auf den niedrigeren Nettoveräußerungserlös.

Die Forschungs- und die nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten werden sofort ergebniswirksam behandelt.

Fremdkapitalaufwendungen, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalaufwendungen werden sofort als Aufwand erfasst.

Zinserträge werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst.

Dividendenerträge werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

ERTRAGSTEUERN

Die tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den IFRS-Buchwerten gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge und Steuergutschriften in den Folgejahren ergeben. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erwartet werden.

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, wenn eine hinreichende Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die daraus resultierenden Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich eintreten werden.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Außerdem werden keine aktiven und passiven latenten Steuern angesetzt, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts, eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Rahmen eines Geschäftsvorfalls resultieren, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt, und wenn durch diesen erstmaligen Ansatz weder das bilanzielle Ergebnis vor Ertragsteuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst wird.

Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden ebenfalls im Eigenkapital und nicht in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die MANN+HUMMEL Gruppe einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können.

Bezüglich der Bilanzierung und Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen sowie zu den Impairment-Tests verwiesen.

Die immateriellen Vermögenswerte, die im Rahmen der wesentlichen Unternehmenserwerbe identifiziert wurden, beinhalten hauptsächlich Kundenbeziehungen und Markennamen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Kundenlisten/-beziehungen erfolgte nach der Residualwertmethode auf Grundlage der Unternehmensplanung mit einer Nutzungsdauer von 6 bis 15 Jahren.

An Lieferanten geleistete Werkzeugkostenzuschüsse werden aktiviert, wenn sie ein vom Lieferanten eingeräumtes Recht oder ein Entgelt für eine noch zu erbringende Leistung des Lieferanten darstellen. Werkzeugkostenzuschüsse werden über einen Zeitraum von einem bis zu sechs Jahren abgeschrieben.

Entwicklungskosten werden unter den Voraussetzungen des IAS 38 zu Herstellungskosten aktiviert, wenn neben anderen Kriterien die technische Realisierbarkeit wie auch die Vermarktung sichergestellt sind. Ferner muss die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen.

Die aktivierten Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig über einen erwarteten Produktlebenszyklus von fünf Jahren abgeschrieben.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und unverändert zum Vorjahr planmäßig linear unter Anwendung folgender Nutzungsdauern abgeschrieben:

	in Jahren
Selbst erstellte Software	4
Software - allgemein (Einzellizenzen)	4
Software - Versionswechsel, z. B. Produktdatenmanagement (PDM) und CAD (CATIA, ProEngineer, NX, etc.)	8
Patente	10

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer liegen nur in Form von Geschäfts- oder Firmenwerten zum Bilanzstichtag vor.

SACHANLAGEVERMÖGEN

Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen unverändert zum Vorjahr konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:

	in Jahren
Gebäude	20 bis 40
Komponenten	20 bis 25
Gebäudeteile	15 bis 33
Außenanlagen	20 bis 33
Maschinen	8 bis 20
Betriebsvorrichtungen	12 bis 20
Fahrzeuge	6 bis 10
Werkzeuge	5
Maschinen/Geräte allgemein	8 bis 15
Betriebs- und Geschäftsausstattung	6 bis 10

Für im Mehrschichtbetrieb eingesetzte Maschinen werden die Abschreibungen durch Schichtzuschläge entsprechend erhöht.

Die Restwerte, Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuschüsse werden in der Periode aktivisch vom Anlagevermögen abgesetzt, in der sie entstanden sind. Aufwandszuschüsse werden im gleichen Zeitraum als Erträge erfasst, in dem die Aufwendungen, zu deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.

Für die Bewertung von unverzinslichen sowie niedrig verzinslichen Darlehen der öffentlichen Hand werden marktübliche Zinssätze herangezogen. Die Differenz zwischen dem abgezinsten Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird abgegrenzt und unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Der abgegrenzte Betrag wird über die Laufzeit des Darlehensvertrags, welcher im Wesentlichen der Nutzungsdauer des Vermögenswertes entspricht, aufgelöst und im Zinsaufwand ausgewiesen.

ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN UND GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital bilanziert und zunächst mit den Anschaffungskosten einschließlich Transaktionskosten angesetzt. Liegen zum Bilanzstichtag objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung der Anteile vor, wird ein Impairment-Test vorgenommen. Der Anteil des Konzerns am Periodenergebnis der assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen wird als Teil des Finanzergebnisses separat in der Konzern-Gewinn- und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens erfasste Erträge und Aufwendungen werden in der MANN+HUMMEL Gruppe ebenfalls erfolgsneutral erfasst und in der Gesamtergebnisrechnung separat dargestellt. Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerbszeitpunkt erhöhen bzw. vermindern den Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens/Gemeinschaftsunternehmens entsprechend. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der MANN+HUMMEL Gruppe und assoziierten Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend des Beteiligungsanteils eliminiert.

IMPAIRMENT-TESTS

Bei Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bei bereits genutzten immateriellen Vermögenswerten und bei Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine mögliche Wertminderung vorliegen. Bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte wird die Werthaltigkeit überprüft (Impairment-Test). Noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.

Zur Durchführung des Impairment-Tests wird der erzielbare Betrag ermittelt. Dies ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts bzw. der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich etwaiger Veräußerungskosten und seinem bzw. ihrem Nutzungswert. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die kleinsten Einheiten definiert, deren Cashflows im Rahmen der Unternehmensplanung prognostiziert werden. Der beizulegende Zeitwert ist der aus dem Verkauf eines Vermögenswerts zu marktüblichen Bedingungen erlösbare Betrag abzüglich der Veräußerungskosten.

Der Nutzungswert wurde als Barwert zukünftiger Cashflows ermittelt. Die zukünftigen Cashflows wurden aus der Planung des Konzerns abgeleitet. Die Berechnung des Barwerts der geschätzten zukünftigen Cashflows beruht im Wesentlichen auf Annahmen zu künftigen Absatzpreisen beziehungsweise -mengen und Kosten, ggf. unter Berücksichtigung veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Detailplanungsperiode werden unter Anwendung individueller, aus jeweiligen Marktinformationen abgeleiteter Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Der Planung für die Geschäftsbereiche liegt ein Detailplanungszeitraum für die Geschäftsjahre 2023 bis 2027 zugrunde.

Eine Wertminderung wird erfasst, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unterschreitet.

Der Buchwert eines jeden Geschäftsbereichs wird mittels Zuordnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich zurechenbarer Geschäftswerte und immaterieller Vermögenswerte, ermittelt. Eine Wertminderung ist immer dann vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag eines Geschäftsbereichs niedriger als dessen Buchwert ist.

Wenn der Grund für eine früher durchgeführte Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung, jedoch maximal auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden den Funktionsbereichen der Konzern-Gewinn-und- Verlust-Rechnung zugeordnet.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen werden denjenigen Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die den Nutzen aus den Zusammenschlüssen ziehen.

Gemäß IAS 36 werden Geschäftswerte nicht planmäßig über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zum Jahresende einem Werthaltigkeitstest nach den oben beschriebenen Methoden unterzogen, der zu einer Abwertung führen kann (Impairment-only- Approach).

Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden erfasst, wenn der erzielbare Betrag der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert liegt. Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten werden in den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen. Eine Zuschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte wird nicht vorgenommen.

Um die Vorschriften des IFR.S 3 in Verbindung mit IAS 36 zu erfüllen und um eventuelle Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten zu ermitteln, werden zahlungsmittelgenerierende Einheiten entsprechend der internen Berichterstattung festgelegt. In der MANN+HUMMEL Gruppe waren dies bislang die Geschäftsbereiche. Im laufenden Geschäftsjahr hat die Geschäftsführung die internen Planungs- und Berichtsprozesse aufgrund einer Neuausrichtung der operativen Steuerung auf die Geschäftsfelder angepasst. Dies führte zu einer Änderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Konzern, da die Überwachung und Steuerung, auch der Geschäfts- und Firmenwerte, seit dem Geschäftsjahr 2022 durch die Hauptentscheidungsträger auf Ebene der Geschäftsfelder erfolgen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden daher auf die Geschäftsfelder (= zahlungsmittelgenerierende Einheiten) Transportation und Life Sciences & Environment verteilt. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit wird der Buchwert eines jeden Geschäftsbereichs mittels Zuordnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich zurechenbarer Geschäftswerte und immaterieller Vermögenswerte, ermittelt. Eine Wertminderung ist immer dann vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag eines Geschäftsbereichs niedriger als dessen Buchwert ist. Der erzielbare Betrag wird als der jeweils höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Die durchzuführenden Impairment-Tests bestimmen den erzielbaren Betrag auf Basis des Nutzungswerts der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

FINANZINSTRUMENTE

Die Kategorisierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt unter IFRS 9 in drei Bewertungskategorien:

(1)	finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet werden,
(2)	finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) bewertet werden, und
(3)	finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) bewertet werden.

Finanzielle Vermögenswerte werden gemäß des zugrunde liegenden Geschäftsmodells und den vertraglichen Zahlungsströmen der finanziellen Vermögenswerte klassifiziert. Das grundsätzliche Geschäftsmodell von MANN+HUMMEL besteht darin, finanzielle Vermögenswerte zu halten, um vertragliche Zahlungsströme zu vereinnahmen. Marktübliche Käufe oder Verkäufe von bilanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet, sofern sie dem Geschäftsmodell "Halten" entsprechen und deren vertragliche Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen.

Finanzielle Vermögenswerte, deren Zahlungsströme nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, wie beispielsweise bei Anteilen an Investmentfonds sowie Derivaten, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL). Bei der MANN+HUMMEL Gruppe erfüllen Aktien, Investmentfonds und Derivate, die nicht ins Hedge-Accounting einbezogen werden, das Zahlungsstromkriterium nicht und werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Weiterführende Informationen können der Angabe Ziffer 37 des Konzernanhangs entnommen werden. Für Eigenkapitalinstrumente gestattet IFR.S 9 optional eine erfolgsneutrale Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI). Die MANN+HUMMEL Gruppe wendet diese Option zur erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert für ihre Beteiligungen an.

Das Wertminderungsmodell unter IFRS 9 bezieht Erwartungen über die Zukunft mit ein und stellt auf die erwarteten Kreditverluste ab. Das Wertminderungsmodell unter IFRS 9 sieht drei Stufen vor und ist auf alle finanziellen Vermögenswerte (Schuldinstrumente) anwendbar, die entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden:

	Stufe 1: beinhaltet alle Verträge ohne signifikanten Anstieg des Kreditrisikos seit Zugang. Die Wertminderung bemisst sich anhand des erwarteten Kreditverlustes innerhalb der nächsten zwölf Monate.
	Stufe 2: beinhaltet finanzielle Vermögenswerte, die einen Anstieg des Kreditrisikos erfahren haben, allerdings in ihrer Bonität noch nicht beeinträchtigt sind. Die Wertminderung bemisst sich anhand des erwarteten Kreditverlustes über die gesamte Restlaufzeit. Unter einem Anstieg des Kreditrisikos sieht der Konzern eine Verschlechterung des Ratings um mindestens zwei Ratingnoten im Vergleich zum Forwardrating und ein Rating, das nicht mehr im Investment-Grade-Bereich liegt.
	Stufe 3: beinhaltet finanzielle Vermögenswerte, die objektive Hinweise auf eine Wertminderung aufweisen oder einen Ausfallstatus innehaben. Als Wertberichtigung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts erfasst sowie weitere qualitative Informationen, die auf wesentliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners hindeuten.

Die MANN+HUMMEL Gruppe macht von dem vereinfachten Ansatz (Loss-Rate-Ansatz) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gebrauch, d. h., diese Forderungen werden unmittelbar der Stufe 2 zugeordnet. Eine Eingruppierung oder Umschichtung in Stufe 3 erfolgt, sofern das Rating sich nicht mehr im Investment-Grade-Bereich befindet oder objektive Hinweise auf eine Bonitätsbeeinträchtigung vorliegen.

MANN+HUMMEL wendet ein einheitliches Wertminderungsmodell an, das die Ausfallwahrscheinlichkeit des Geschäftspartners oder einer Gruppe vergleichbarer Geschäftspartner berücksichtigt.

Die Ermittlung erfolgt über einen Kreditrisikoparameteransatz.

Demnach wird der erwartete Kreditverlust "Expected Credit Loss" (ECL) durch die multiplikative Verknüpfung der Kreditrisikoparameter "Exposure at Default" (EAD), Ausfallwahrscheinlichkeit "Probability of Default" (PD) und Verlustquote bei Ausfall "Loss Given Default" (LGD) bestimmt. Die Parameter werden so bestimmt, dass sie relevante Ereignisse in der Vergangenheit, die aktuelle Situation sowie zukunftsgerichtete Informationen widerspiegeln. Prinzipiell kann dies durch ein ökonomisches Modell, das sämtliche der aufgezählten Informationen enthält, erfolgen oder über die Anpassung bestehender Parameter, sodass das aktuelle ökonomische Umfeld und Prognosen bzgl. dessen zukünftiger Veränderung berücksichtigt werden. Diese Informationen umfassen makroökonomische Faktoren (z. B. Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquote) und Prognosen über zukünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Im vereinfachten Ansatz für Forderungen erfolgt die Ermittlung der Wertminderung mit Hilfe externer Ausfallwahrscheinlichkeiten nach Kundengruppen. Im allgemeinen Ansatz basiert die Ermittlung auf Bonitätseinstufungen der jeweiligen Geschäftspartner.

Ein Finanzinstrument wird ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung nicht davon auszugehen ist, dass ein finanzieller Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist, z. B. nach Beendigung des Insolvenzverfahrens oder nach gerichtlichen Entscheidungen. Derzeit werden nur in geringem Umfang nicht signifikante Modifikationen durchgeführt. In diesen Fällen führt die Vertragsanpassung nicht zu einer Ausbuchung des Vermögenswertes. Die ermittelte Differenz zwischen Bruttobuchwert des originären und Barwert des modifizierten Vertrags wird erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten sind nach ihrem erstmaligen Ansatz grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Gewinne oder Verluste werden bei Ausbuchung sowie im Rahmen von Amortisationen im Gewinn und Verlust erfasst. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden nach dem erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Gewinne oder Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.

SICHERUNGSGESCHÄFTE

Derivative Finanzinstrumente werden in der MANN+HUMMEL Gruppe zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs- und Zinsrisiken zu reduzieren. Nach IFRS 9 werden alle derivativen Finanzinstrumente zum Marktwert bilanziert.

Sicherungsbeziehungen werden gemäß den Vorschriften des Hedge-Accounting abgebildet. Die Bilanzierung erfolgt als Cashflow Hedge oder Fair Value Hedge.

Cashflow Hedges werden zur Absicherung gegen Wertänderungsrisiken zukünftiger Cashflows eingesetzt. Bei Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzt werden, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste in Höhe des effektiven Teils zunächst erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht effektive Teil der Marktwertänderungen wird unmittelbar in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Fair Value Hedges werden zur Absicherung gegen Wertänderungsrisiken von Bilanzposten eingesetzt. Bei Vorliegen der Kriterien werden die Ergebnisse aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente gleichzeitig mit den dazugehörigen Grundgeschäften ergebniswirksam erfasst.

Ergebniswirksame Effekte aus Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung von Risiken aus Rohstoffpreisänderungen abgeschlossen wurden, werden in den Umsatzkosten ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus Währungssicherungsgeschäften werden in den Umsatzerlösen oder im Finanzergebnis ausgewiesen oder als Teil der Anschaffungskosten angesetzt. Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die der Absicherung von Zinsänderungsrisiken und von Kursrisiken aus Wertpapieren dienen, werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.

VORRÄTE

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden grundsätzlich nach der Standardkostenmethode unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte zum Bilanzstichtag bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte und unter Berücksichtigung des Verbrauchs zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie anteilige Aufwendungen des sozialen Bereichs.

LEASING

Für Leasingnehmer führte IFRS 16 einen einheitlichen Ansatz für die bilanzielle Abbildung von Leasingverträgen ein, wonach für alle Leasingverhältnisse in der Bilanz Vermögenswerte für die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen anzusetzen sind. Die Nutzungsrechte sind im Bereich Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, in den technischen Anlagen sowie in den Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung enthalten. Die Leasingverbindlichkeit wird in den finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten abgebildet.

Die wesentlichen Mietverträge betreffen Produktions-, Lager- und Bürogebäude sowie Grundstücke mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren. Einige Verträge enthalten Preisanpassungsklauseln, die eine jährlich fixe prozentuale Erhöhung vorsehen, sowie Verlängerungsoptionen, Kündigungsoptionen, automatische Vertragsverlängerungen oder Kaufoptionen.

Weitere Leasingverträge beziehen sich auf Fuhrpark, Maschinen, Hard- und Software sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Laufzeiten bis zu fünf Jahren. Für diese Verträge bestehen zum Teil Verlängerungsoptionen oder automatische Vertragsverlängerungen sowie Optionen, die Mietobjekte am Ende der Vertragslaufzeit zum Marktwert zu erwerben. Die Leasingraten sind hierbei teilweise an die in Anspruch genommene Leistung gekoppelt.

Für Leasinggegenstände von geringem Wert (unter 5.000 EUR) und für kurzfristige Leasingverhältnisse (weniger als 12 Monate) wird von den Anwendungserleichterungen Gebrauch gemacht. Ferner wird das Wahlrecht zur Trennung von Leasing- und Nichtleasingkomponenten (Service) in Anspruch genommen. Nichtleasingkomponenten werden im anzusetzenden Right-of- Use Asset nicht berücksichtigt.

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten entsprechen dem Barwert folgender noch nicht geleisteter Leasingzahlungen für das Recht zur Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts:

•	Feste Zahlungen einschließlich de facto fester (insubstance fixed) Zahlungen, abzgl. etwaiger zu erhaltender Leasinganreize (lease incentive).
•	Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zinssatz) gekoppelt sind, anfänglich bewertet mit dem Index Zins (-Satz) zum Bereitstellungszeitraum.
•	Erwartete Zahlungen des Konzerns aus der Inanspruchnahme aus Restwertgarantien.
•	Dem Ausübungspreis einer Kaufoption oder einer Verlängerungsoption, deren Ausübung bzw. Inanspruchnahme durch den Konzern hinreichend sicher (reasonably certain) ist.
•	Strafzahlungen im Zusammenhang mit Kündigung eines Leasingverhältnisses, sofern in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die betreffende Kündigungsoption wahrnehmen wird.

Zur Abzinsung wird der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz verwendet, sofern dieser ohne weiteres bestimmbar ist. Andernfalls - und dies ist in der Regel im Konzern der Fall - erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, d. h. dem Zinssatz, den der jeweilige Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel in einem vergleichbaren Umfang für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit unter vergleichbaren Bedingungen aufnehmen müsste.

Die Nutzungsrechte werden am Bereitstellungsdatum zu Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:

•	Der Betrag der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeit.
•	Sämtliche bei oder vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen abzüglich aller etwaig erhaltener Leasinganreize.
•	Alle dem Leasingnehmer entstandenen anfänglichen direkten Kosten.
•	Geschätzte Kosten, die dem Leasingnehmer bei Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswerts, bei der Wiederherstellung des Standorts, an dem sich dieser befindet, oder bei der Rückversetzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts in den in der Leasingvereinbarung verlangten Zustand entstehen.

Die Folgebewertung der Nutzungsrechte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abschreibungen werden linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des zugrunde liegenden Leasingvertrags vorgenommen. Wenn die Ausübung einer Kaufoption aus Sicht des Konzerns hinreichend sicher ist, erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts.

Insbesondere Leasingverträge über Gebäude und Büroräume enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Die Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfordert eine Einschätzung darüber, ob die Ausübung dieser Optionen als hinreichend sicher gilt. Dabei berücksichtigt der Konzern alle Fakten und Umstände, die Einfluss auf die Ausübung beziehungsweise Nicht-Ausübung dieser Optionen haben.

Für den Ausweis der Leasingverhältnisse in der Bilanz verweisen wir auf unsere Ausführungen in den Textziffern 19, 28 und 35. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden die Aufwendungen aus Leasingverhältnissen unter den Abschreibungen und den sonstigen Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Der Konzern ist möglichen zukünftigen Steigerungen variabler Leasingzahlungen ausgesetzt, die sich aus einer Änderung eines Indexes oder eines Zinses (-satzes) ergeben können. Diese möglichen Änderungen der Leasingraten sind bis zu deren Wirksamwerden nicht in der Leasingverbindlichkeit berücksichtigt. Sobald Änderungen eines Indexes oder Zinses (-satzes) sich indes auf die Leasingraten auswirken, wird die Leasingverbindlichkeit gegen das Nutzungsrecht angepasst. Leasingraten werden in Tilgungs- und Zinszahlungen aufgeteilt.

Die MANN+HUMMEL Gruppe tritt grundsätzlich nicht als Leasinggeber auf.

SALE AND LEASEBACK

Im Rahmen einer Sale and Leaseback Transaktion ist zunächst anhand der Kriterien aus IFRS 15 zu prüfen, ob die Übertragung eines Vermögenswerts als Verkauf zu bilanzieren ist. Wenn die Übertragung eines Vermögenswerts die in IFRS 15 festgelegten Anforderungen für die Bilanzierung als Verkauf nicht erfüllt, wird der Vermögenswert weiterhin bilanziert und die erhaltenen Erlöse werden als finanzielle Verbindlichkeit gemäß IFRS 9 erfasst. Wenn die Übertragung des Vermögenswerts einen Verkauf darstellt, werden die zurückgemieteten Vermögenswerte im Konzernabschluss nach den oben dargestellten Grundsätzen der Leasingnehmerbilanzierung abgebildet. Dementsprechend werden etwaige Gewinne oder Verluste nur insoweit erfasst, soweit sie sich auf die auf den Käufer/Leasinggeber übertragenen Rechte beziehen.

FLÜSSIGE MITTEL

Unter den flüssigen Mitteln werden Kassenbestände sowie jederzeit verfügbare Bankguthaben und kurzfristige Tagesgeldanlagen ausgewiesen.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND VERÄUSSERUNGSGRUPPEN

Vermögenswerte und Schulden werden als Veräußerungsgruppe ausgewiesen, wenn sie als Gruppe in einer Transaktion, die höchstwahrscheinlich ist, verkauft werden sollen. Einzelne Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in der Bilanz gezeigt. Die betreffenden Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz gesondert innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden als "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen" bzw. "Schulden von Veräußerungsgruppen" dargestellt. Die Erträge und Aufwendungen der betroffenen Vermögenswerte und Schulden sind bis zur Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten enthalten, wenn sie nicht die Definition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs erfüllen.

Bei erstmaliger Einstufung als Veräußerungsgruppe erfolgt die Bewertung zunächst nach den einschlägigen IFRS-Standards, danach wird der sich daraus ergebende Buchwert der Veräußerungsgruppe dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gegenübergestellt, um den niedrigeren anzusetzenden Wert zu bestimmen.

FINANZIELLE SCHULDEN UND ANDERE VERBINDLICHKEITEN

Innerhalb der langfristigen Verbindlichkeiten wird das wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallende Kapital ausgewiesen. Nach den deutschen handelsrechtlichen Regelungen bestehen bei Personenhandelsgesellschaften wie der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG nicht ausschließbare Kündigungsrechte für die Gesellschafter. Nach IAS 32.16 liegt Eigenkapital für die jeweils nachrangigste Klasse von Anteilseignern indes nur insoweit vor, als eine Gesellschaft weder eine unbedingte noch eine bedingte Verpflichtung zur Lieferung von Geld oder anderen Vermögenswerten hat. Aufgrund der Regelungen im Gesellschaftsvertrag zur Abfindung von Gesellschaftern erfüllen die Anteile an der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG nicht die Voraussetzungen des IAS 32.16A für den Ausweis von kündbaren Anteilen als Eigenkapital; sie werden insoweit innerhalb der langfristigen Verbindlichkeiten als "Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital" ausgewiesen. Soweit die IFRS eine Abbildung von Sachverhalten im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income) verlangen, gilt dies auch für Personengesellschaften, die über kein Eigenkapital nach IFRS verfügen. Derartige Sachverhalte werden daher auch bei der MANN+HUMMEL Gruppe nicht im Periodenergebnis ausgewiesen.

Die Bewertung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der Verpflichtung. Im vorliegenden Falle entspricht diese dem anteiligen Buchwert des jeweiligen Gesellschafters am IFRS-Konzerneigenkapital.

Die finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen. Hierbei werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Soweit die finanziellen Schulden noch nicht in Anspruch genommen worden sind, werden die Transaktionskosten innerhalb der sonstigen Vermögenswerte abgegrenzt. Die erfolgswirksame Vereinnahmung erfolgt jeweils innerhalb der sonstigen Finanzaufwendungen. Die Ausbuchung von finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten erfolgt, sobald die zugrunde liegenden Verpflichtungen erfüllt, gekündigt oder erloschen sind.

Für vom Konzern ausgereichte Finanzgarantien wird - soweit solche zum Bilanzstichtag bestehen - das Risiko einer Inanspruchnahme bestmöglich abgeschätzt. Soweit die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, wird eine Verbindlichkeit in Höhe des erwarteten Zahlungsmittelabflusses unter den finanziellen Schulden erfasst.

Auf die Anwendung der Fair-Value-Option, finanzielle Vermögenswerte und Schulden bei ihrer erstmaligen Erfassung in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" (At Fair Value through Profit or Loss) einzuordnen, wird in der MANN+HUMMEL Gruppe grundsätzlich verzichtet.

ERHALTENE WERKZEUGKOSTENZUSCHÜSSE

Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse stellen die Gegenleistung für gegenüber dem Zuschussgeber eingeräumte Rechte oder noch zu erbringende Leistungen dar. Die Zuschüsse werden als erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt. Die Auflösung erfolgt über die Projektlaufzeit.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn aus einem Ereignis aus der Vergangenheit eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig geschätzt werden kann.

Bei der Bewertung der Rückstellungen aus dem Absatzbereich - insbesondere bei Gewährleistungen sowie erwarteten Verlusten aus schwebenden Geschäften - fließen grundsätzlich alle Kostenbestandteile ein, die auch im Vorratsvermögen aktiviert werden. Die Bewertung erfolgt zum Betrag der bestmöglichen Schätzung der Aufwendungen, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind. Die Bewertung der Gewährleistungsrückstellungen erfolgt auf der Basis tatsächlich angefallener Gewährleistungsaufwendungen unter Berücksichtigung von Gewährleistungs- und Kulanzfristen sowie der Umsatzentwicklung der betroffenen Produkte in dem zu berücksichtigenden Zeitraum.

Die personalbezogenen Verpflichtungen betreffen insbesondere Restrukturierungsmaßnahmen, Jubiläumsleistungen und Altersteilzeitverpflichtungen. Rückstellungen für Dienstzeitjubiläen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen umfassen die einzel- oder tarifvertraglich vereinbarten Aufstockungsbeträge zur Rentenversicherung sowie die während der Freistellungsphase zu leistenden Entgeltzahlungen. Die Ansammlung erfolgt ratierlich ab Verpflichtungsbeginn.

Die Altersteilzeitverpflichtungen werden über ein Treuhandmodell gegen Insolvenz abgesichert. Hierfür wurden Anteile an einem Spezialfonds an einen Treuhänder abgetreten. Die Anteile am Spezialfonds werden dabei mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögenswerte werden mit den Rückstellungen saldiert (Planvermögen). Übersteigen diese den Rückstellungswert, wird der übersteigende Betrag unter den langfristigen sonstigen Finanzforderungen ausgewiesen. Die Erträge aus dem Planvermögen werden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der Rückstellungen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung saldiert ausgewiesen.

Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Eine Abzinsung erfolgt mit einem Zinssatz, der dem Risiko und der Laufzeit der Erfüllung entspricht, soweit der Zinseffekt wesentlich ist.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN

Die Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und laufenden Bezügen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung aktueller biometrischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode ihrer Entstehung in voller Höhe im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung und die erwarteten Erträge aus dem Fondsvermögen werden saldiert und in den Zinsaufwendungen erfasst. Alle übrigen Aufwendungen aus der Dotierung der Pensionsverpflichtungen werden den betroffenen Funktionsbereichen in der Konzern-Gewinn-und- Verlust-Rechnung zugeordnet.

9. Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die bei Ansatz und Bewertung der Bilanzposten zur Anwendung kommen, werden nachstehend erläutert.

Bei der Aktivierung von Entwicklungskosten (Ziffer 17 des Konzernanhangs) fließen Einschätzungen des Managements hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit der Entwicklungsprojekte in die Ansatzentscheidung ein. Die Bewertung der aktivierten Entwicklungskosten ist abhängig von Annahmen über die Höhe und den Zeitraum des Zuflusses der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie über die anzuwendenden Diskontierungssätze.

Leasingverhältnisse enthalten zum Teil Verlängerungs-, Kündigungs- oder Kaufoptionen. Die Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfordert eine Einschätzung darüber, ob die Ausübung dieser Optionen als hinreichend sicher gilt. Ist der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht bestimmbar, ist der Grenzkapitalzinssatz für die Diskontierung zu verwenden. Dieser wird für unterschiedliche Laufzeiten von länderspezifischen Zinsswaps abgeleitet und um einen Risikoaufschlag angepasst. Langfristige Leasingverhältnisse werden maximal über einen Zeitraum von 15 Jahren berücksichtigt.

Bei der Bilanzierung von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (Ziffern 17 und 19 des Konzernanhangs) beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf die Festlegung von Nutzungsdauern. Soweit es sich um immaterielle Vermögenswerte handelt, die im Rahmen eines Unternehmenserwerbs (Ziffer 5 des Konzernanhangs) erstmals angesetzt werden (z.B. Kundenstamm), wird im Rahmen einer Kaufpreisallokation nach IFRS 3 der beizulegende Zeitwert dieser Vermögenswerte ermittelt. Soweit nicht ein marktpreisorientiertes Verfahren zur Anwendung kommen kann, ermittelt der Konzern den beizulegenden Zeitwert der immateriellen Vermögenswerte grundsätzlich durch kapitalwertorientierte Verfahren. Der Wert eines Vermögenswerts ergibt sich in diesem Fall aus der Summe der Barwerte der künftig erzielbaren Cashflows zum Bewertungsstichtag. Einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung hat die Prognose der bewertungsrelevanten Cashflows sowie die Ableitung des das Risiko des betreffenden immateriellen Vermögenswerts widerspiegelnden Kapitalkostensatzes. Innerhalb des kapitalwertorientierten Verfahrens hat der Konzern im Wesentlichen die Methode der Lizenzpreisanalogie (z.B. für Markennamen) und die Residualwertmethode (u.a. für den Kundenstamm) angewandt.

Im Rahmen von Kaufpreisallokationen wurden immaterielle Vermögenswerte identifiziert. In Bezug auf die neu erworbenen Gesellschaften beinhalten diese im Wesentlichen Know-how und Kundenbeziehungen. Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierten Kundenlisten/-beziehungen wurde auf Grundlage der Residualwertmethode und der Unternehmensplanung mit einer Nutzungsdauer von 6 bis 15 Jahren vorgenommen. Die Bewertung der Marken erfolgte mittels der Lizenzpreisanalogiemethode. Wesentliche Annahmen hierbei waren die erwarteten Markenumsätze sowie die erwartete Lizenzrate. Die Nutzungsdauer wurde mit 10 Jahren angesetzt.

Im Rahmen der Impairment-Tests (Ziffer 18 des Konzernanhangs) kommen Annahmen und Schätzungen bei der Bestimmung der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie bei der Festlegung der Diskontierungssätze zur Anwendung. Insbesondere im Bereich der immateriellen Vermögenswerte und Schulden kann sich hieraus ein Einfluss auf den jeweiligen Wert ergeben.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Ziffer 24 des Konzernanhangs) unterliegt Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Einschätzung der künftigen Zahlungsfähigkeit der Schuldner.

Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere (Ziffer 37 des Konzernanhangs), die der Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet sind, liegen Basisdaten zugrunde, die nicht am Markt beobachtbar sind. Die Berechnung, die nach der Discounted-Cashflow-Methode erfolgt, basiert auf Schätzungen hinsichtlich der erwarteten Cashflows und verwendeten Diskontierungssätze.

Die Höhe der Wertminderungsaufwendungen für finanzielle Vermögenswerte (Ziffer 37 des Konzernanhangs) wird durch Ermessensentscheidungen z.B. hinsichtlich der Einschätzung, ob die Kursverluste signifikant oder länger anhaltend sind, und hinsichtlich der Beurteilung der Bonität der Emittenten beeinflusst.

Die Beträge im Zusammenhang mit Reverse-Factoring-Vereinbarungen in der Bilanz und in der Kapitalflussrechnung werden gemäß Ermessensentscheidung nicht in die finanziellen Verbindlichkeiten bzw. den Finanzcashflow umgegliedert (Ziffer 29 des Konzernanhangs).

Bei der Bilanzierung von aktiven latenten Steuern (Ziffer 15 des Konzernanhangs) beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf die Wahrscheinlichkeit, dass die erwarteten Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich eintreten werden.

Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Pensionen (Ziffer 32 des Konzernanhangs) erfolgt insbesondere auf der Basis von Annahmen zu Abzinsungssätzen, künftiger Rentenentwicklung, Altersverschiebungen und der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten.

Die Ermittlung der Garantierückstellungen (Ziffer 31 des Konzernanhangs) unterliegt Annahmen und Schätzungen, die sich auf die Zeitspanne zwischen Lieferzeitpunkt und Eintritt des Garantiefalls, Garantie- und Kulanzfristen sowie auf die zukünftigen Garantiebelastungen beziehen.

Die Ermittlung von langfristigen Drohverlustrückstellungen (Ziffer 31 des Konzernanhangs) unterliegt Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Auslegung von Lieferverträgen. Wesentliche Entscheidungskriterien sind hierbei die verbindliche Festlegung der Lieferdauer, -mengen und - preise.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen (Ziffer 31 des Konzernanhangs) werden gebildet, sobald ein formaler Plan vorliegt und den betroffenen Parteien kommuniziert wurde oder mit der Umsetzung des Plans begonnen wurde. Bei der Bewertung werden neben dem Umfang der geplanten Kapazitätsanpassungen auch landes- und standortspezifische Regelungen sowie das entsprechende Entgeltniveau berücksichtigt.

Bei der Realisierung von Umsatzerlösen kommen Annahmen und die Ausübung von Ermessen zur Anwendung, wenn zu beurteilen ist, ob zeitraum- bzw. zeitpunktbezogene Umsatzerlöse vorliegen. Weiterhin ist die Bestimmung der Höhe der Umsatzerlöse bei variablen Transaktionspreisen ermessensbehaftet und unterliegt bestimmten Annahmen (Ziffer 10 und 22 des Konzernanhangs).

Für Steuerrisiken aus laufenden Betriebsprüfungen wurden Rückstellungen gebildet, soweit der Sachverhalt hinreichend konkret und dessen Eintritt wahrscheinlich ist.

Weitere wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen wurden nicht getroffen.

Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrunde gelegten Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, sodass im folgenden Geschäftsjahr nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden auszugehen ist.

HOCHINFLATION

Seit dem 1. Juli 2018 ist Argentinien als Hochinflationsland einzustufen. Außerdem wird seit Mai 2022 die Türkei als Hochinflationsland eingestuft. Entsprechend sind die Regelungen des IAS 29 einschlägig. Demnach ist der Abschluss eines Unternehmens, dessen funktionale Währung die eines Hochinflationslandes ist, unabhängig davon, ob er auf dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten oder dem der Tageswerte basiert, in der am Bilanzstichtag geltenden Maßeinheit auszudrücken. Zur Anpassung des Abschlusses müssen bestimmte Verfahren angewandt werden. Beträge in der Bilanz, die noch nicht in der am Bilanzstichtag geltenden Maßeinheit ausgedrückt sind, werden anhand eines allgemeinen Preisindexes angepasst. Monetäre Posten werden nicht angepasst, da sie bereits in der am Bilanzstichtag geltenden Geldeinheit ausgedrückt sind. Monetäre Posten sind im Bestand befindliche Geldmittel oder Posten, für die das Unternehmen Geld zahlt oder erhält. Forderungen und Verbindlichkeiten, die vertraglich an Preisveränderungen gekoppelt sind, wie Indexanleihen und -kredite, werden vertragsgemäß angeglichen, um den zum Bilanzstichtag ausstehenden Betrag zu ermitteln. Diese Posten werden in der angepassten Bilanz zu diesem angeglichenen Betrag geführt. Alle anderen Vermögenswerte und Schulden sind nicht monetär. Manche dieser nicht monetären Posten werden zu den am Bilanzstichtag geltenden Beträgen geführt, beispielsweise zum Nettoveräußerungswert und zum beizulegenden Zeitwert, und somit nicht angepasst. Alle anderen nicht monetären Vermögenswerte und Schulden werden angepasst. Die meisten nicht monetären Posten werden zu ihren Anschaffungskosten bzw. fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt und damit zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden Betrag ausgewiesen. Die angepassten bzw. fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten jedes Postens werden bestimmt, indem man auf die historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und die kumulierten Abschreibungen die zwischen Anschaffungsdatum und Bilanzstichtag eingetretene Veränderung eines allgemeinen Preisindexes anwendet. Sachanlagen, Vorräte an Rohstoffen und Waren, Geschäfts- oder Firmenwerte, Patente, Warenzeichen und ähnliche Vermögenswerte werden somit ab ihrem Anschaffungsdatum angepasst. Vorräte an Halb- und Fertigerzeugnissen werden ab dem Datum angepasst, an dem die Anschaffungs- und Herstellungskosten angefallen sind. Der angepasste Wert eines nicht monetären Postens wird entsprechend vermindert, wenn er den erzielbaren Betrag überschreitet. Bei Sachanlagen, Geschäfts- oder Firmenwerten, Patenten und Warenzeichen wird der angepasste Wert in solchen Fällen deshalb auf den erzielbaren Betrag und bei Vorräten auf den Nettoveräußerungswert herabgesetzt.

Alle Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sind in der am Bilanzstichtag geltenden Maßeinheit auszudrücken. Dies bedeutet, dass alle Beträge anhand des allgemeinen Preisindexes anzupassen sind, und zwar ab dem Zeitpunkt, zu dem die jeweiligen Erträge und Aufwendungen erstmals im Abschluss erfasst wurden.

Zur Bereinigung der nicht monetären Vermögenswerte und Schulden sowie der Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden die in Argentinien (Indice de Precios al Consumidor, Nivel General) und der Türkei (Turkish Statistical Institute's Consumer Price Index) veröffentlichten Preisindizes verwendet. In Argentinien beträgt der allgemeine Preisindex 147,0% (2021: 692,5%; 2020: 1.875,0%). In Argentinien wurden von der Regierung zum 31. Dezember 2022 offizielle Inflationsraten verkündet, die für das Jahr 2022 eine Veränderung der allgemeinen Kaufkraft von 94,8% (2021: 50,9%; 2020: 36,1%) vorsehen. In der Türkei wurde als allgemeiner Preisindex 64,3% (2021: 36,1%; 2020: 14,6%) verwendet.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust- Rechnung

Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

10. Umsatzerlöse

In Mio. EUR	2022	2021
Europa	2.098,0	1.986,4
Amerika	2.052,9	1.585,8
Asien	629,8	581,3
Rest der Welt	45,7	46,4
	4.826,4	4.199,9

Von den Umsatzerlösen entfallen 4.796,7 Mio. EUR (Vorjahr: 4.169,4 Mio. EUR) auf den Verkauf von Gütern und 29,7 Mio. EUR (Vorjahr: 30,5 Mio. EUR) auf die Erbringung von Dienstleistungen. Sämtliche Umsatzerlöse sind Erlöse aus Verträgen mit Kunden.

11. Umsatzkosten und weitere Kosten

In Mio. EUR	2022	2021
Materialaufwand	2.749,0	2.296,6
Personalaufwand	674,0	630,5
Abschreibungen	142,8	158,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen	167,8	130,3
	3.733,7	3.215,6

In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind Aufwendungen für die eigene Forschungsabteilung sowie Aufwendungen für externe Forschungs- und Entwicklungsleistungen und Testaktivitäten enthalten. Die Aktivitäten in diesem Bereich dienen der Entwicklung von Produkten zur Generierung von Umsatzerlösen. Die im Geschäftsjahr erfassten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betragen 114,3 Mio. EUR (Vorjahr: 113,3 Mio. EUR).

Die Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Ausgangslogistik, Werbung und Kundenbetreuung sowie für Provisionen und Lizenzen.

Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für Informationstechnologie, Finanzen und Controlling, Steuern, Recht sowie für das Personalwesen.

12. Sonstige betriebliche Erträge

In Mio. EUR	2022	2021
Erträge aus Fremdwährungsumrechnung	64,0	74,1
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen	34,2	12,8
Sonstige	93,8	62,0
	192,0	148,9

13. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In Mio. EUR	2022	2021
Ertrag (Vorjahr Aufwand) aus Restrukturierung	-2,0	7,7
Aufwand aus Fremdwährungsumrechnung	66,2	72,5
Aufwand aus dem Abgang von Sachanlagevermögen	5,6	3,0
Gewährleistungsaufwand	3,2	2,5
Sonstige	149,0	95,4
	222,0	181,1

In den sonstigen Aufwendungen sind Kosten im Zusammenhang mit Beratungsleistungen in Höhe von 39,0 Mio. EUR (Vorjahr: 29,8 Mio. EUR), Aufwendungen für Drohverlustrückstellungen in Höhe von 24,5 Mio. EUR (Vorjahr: 9,3 Mio. EUR) sowie Aufwendungen aus der Ausbuchung bzw. der Wertberichtigung auf Forderungen in Höhe von 7,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) enthalten. Darüber hinaus sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR) enthalten.

14. Finanzergebnis

In Mio. EUR	2022	2021
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen	0,9	0,6
Aufzinsung langfristiger Posten	9,2	4,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	76,4	75,5
Währungsverluste	108,0	24,3
Abschreibungen auf Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapiere	25,6	0,1
Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften	63,3	6,9
Finanzaufwendungen	282,5	110,8
Zinsen und ähnliche Erträge	23,8	11,4
Währungsgewinne	99,5	31,3
Aufwendungen (Vorjahr Erträge) aus Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapieren	-12,1	26,8
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften	14,2	3,2
Finanzerträge	125,4	72,7
Finanzergebnis	-156,2	-37,5

Durch die Anpassung von Bilanz und Gewinn-und-Verlustrechnung unserer Tochtergesellschaften in Argentinien und in der Türkei, aufgrund der Hochinflation, ergab sich im Geschäftsjahr ein Ergebniseffekt in Höhe von 12,3 Mio. EUR (Vorjahr -4,6 Mio. EUR), der im Finanzergebnis erfasst wurde.

15. Ertragsteuern

In Mio. EUR	2022	2021
Laufende Steueraufwendungen	59,7	72,1
Latente Steuern auf temporäre Differenzen	-33,0	-6,4
Latente Steuern auf Verlustvorträge und Steuergutschriften	43,3	-25,9
Gesamtsteueraufwand	70,0	39,8
davon Steuererträge Vorjahre	-14,2	-17,8
davon Steueraufwendungen Vorjahre	17,5	47,9

Für die MANN+HUMMEL Gruppe wurde ein gewichteter Konzernsteuersatz auf Basis der Ergebnisbeträge und Steuersätze der einzelnen Konzerngesellschaften gebildet. Der Konzernsteuersatz beträgt 21,3 % (Vorjahr: 26,1 %). Dieser Ertragssteuersatz wird als anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung verwendet. Die im Geschäftsjahr im Ausland zur Anwendung gekommenen Steuersätze liegen zwischen 9,0 % und 36,9 % (Vorjahr: 10,0 % und 36,9 %).

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern resultiert aus folgenden Bilanzposten:

In Mio. EUR	31.12.2022		31.12.2021
	Aktive	Passive	Aktive	Passive
Immaterielle Vermögenswerte	27,5	37,1	5,6	44,1
Sachanlagevermögen	0,9	67,7	3,2	72,1
Finanzielle Vermögenswerte	11,6	2,2	5,7	0,9
Vorräte	15,2	1,6	14,5	1,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5,3	0,6	4,8	0,6
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	11,7	15,0	8,1	12,8
Rückstellungen für Pensionen	31,6	10,4	52,1	4,9
Sonstige Rückstellungen	39,3	7,8	25,6	1,8
Kurzfristige finanzielle Schulden	31,0	0,8	31,3	1,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6,2	4,4	6,0	0,3
Sonstige Verbindlichkeiten	18,6	5,4	25,1	2,9
Latente Steuern im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen	-0,4	-4,3	0,0	2,3
Sonstige	-1,8	-1,8	0,6	0,0
	196,7	146,9	182,6	146,1
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften	22,1	0,0	65,5	0,0
Saldierung	-92,0	-92,0	-65,7	-65,7
	126,8	54,9	182,4	80,4

Aus der Marktbewertung von Wertpapieren sind zum Bilanzstichtag aktive latente Steuern in Höhe von 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: passive latente Steuern 1,6 Mio. EUR) und von passive latente Steuern aus Cashflow Hedges in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,6 Mio. EUR) erfolgsneutral angesetzt. Die erfolgsneutrale Behandlung der im Berichtsjahr entstandenen versicherungsmathematischen Gewinne für Pensionsverpflichtungen führt zu einer passiven latenten Steuer in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr: aktive latente Steuer 28,9 Mio. EUR).

Darüber hinaus wurden alle anderen Veränderungen, mit Ausnahme der Veränderungen aufgrund von Erst-oder Endkonsolidierungen, erfolgswirksam erfasst.

Der Betrag für die abzugsfähigen temporären Differenzen sowie die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und Steuergutschriften, für die in der Bilanz keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, beläuft sich auf 625,4 Mio. EUR (Vorjahr: 190,2 Mio. EUR). Davon entfallen 245,3 Mio. EUR (Vorjahr: 31,5 Mio. EUR) auf Verlustvorträge, die zeitlich begrenzt (im Zeitraum von 5 bis zu 20 Jahren) nutzbar sind. Bezüglich der Bewertung aktiver latenter Steuern wurde die erwartete künftige Geschäftsentwicklung zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses grundsätzlich auf der Basis der Unternehmensplanung für die folgenden fünf Geschäftsjahre zugrunde gelegt. Zum Bilanzstichtag waren aktive latente Steuern in Höhe von 8,1 Mio. EUR (Vorjahr: 28,0 Mio. EUR) bei Konzerngesellschaften bilanziert, die in der Berichts- bzw. Vorperiode Verluste erlitten haben. Hierbei wurde als substantieller Hinweis berücksichtigt, dass bei einzelnen Gesellschaften aufgrund der Verrechnungspreismethodik eine Aussteuerung auf ein positives EBIT erfolgt, sodass eine Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern gegeben ist. Darüber hinaus werden die latenten Steuern der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions S.p.A. unter Berücksichtigung aktueller Investitionen in Projekte als werthaltig erachtet.

Die einbehaltenen Gewinne bei Tochterunternehmen von 2.200,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2.049,2 Mio. EUR) sollen auf Basis der momentanen Planung thesauriert bleiben. Bei Ausschüttung würden die Gewinne zu 5% der deutschen Besteuerung zu unterwerfen sein; gegebenenfalls würden ausländische Quellensteuern anfallen. Darüber hinaus wären bei Ausschüttung der Gewinne eines ausländischen Tochterunternehmens an eine ausländische Zwischenholding gegebenenfalls weitere ertragsteuerliche Konsequenzen zu beachten. Ausschüttungen würden deshalb in der Regel zu einem zusätzlichen Steueraufwand führen. Die Ermittlung der auf die zu versteuernden temporären Differenzen entfallenden passiven latenten Steuern wäre mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden.

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragssteueraufwand:

In Mio. EUR	2022	2021
Ergebnis vor Ertragsteuern und vor Veränderung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals	20,1	153,6
Erwarteter Ertragsteueraufwand	4,3	40,1
Steuerwirkungen aufgrund unterschiedlicher nationaler Steuersätze und Gruppenbesteuerungssysteme	-4,2	2,2
Auswirkungen von Steuersatzänderungen	1,0	-0,5
Steuerwirkungen aufgrund des Nichtansatzes und der Wertberichtigung auf latente Steuern oder deren Umkehrung	45,0	-30,2
Steuerwirkungen aufgrund permanenter Differenzen	14,5	-1,5
Steuerwirkungen aufgrund von Sachverhalten vergangener Perioden	3,4	30,0
Steuerwirkungen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen	-0,2	-0,4
Abzugsfähige Steuern	3,5	5,2
Sonstige Steuerwirkungen	2,7	-5,1
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand	70,0	39,8

16. Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung

In der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung sind folgende Materialaufwendungen enthalten:

In Mio. EUR	2022	2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	2.749,0	2.287,3
Aufwendungen für bezogene Leistungen	52,2	45,3
	2.801,2	2.332,6

Die Personalaufwendungen teilen sich wie folgt auf:

In Mio. EUR	2022	2021
Direktes und indirektes Entgelt	935,8	879,1
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	157,8	155,6
Aufwendungen für Altersversorgung	19,4	19,1
	1.113,0	1.053,8

In den Personalaufwendungen sind Beträge für beitragsorientierte Pläne in Höhe von 28,4 Mio. EUR (Vorjahr: 31,1 Mio. EUR) enthalten. Die darin enthaltenen Aufwendungen für staatliche Pläne in Höhe von 27,1 Mio. EUR (Vorjahr: 30,3 Mio. EUR) umfassen im Wesentlichen die Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung, die in den sozialen Abgaben enthalten sind.

Die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind in den folgenden Posten der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung enthalten:

In Mio. EUR	2022	2021
Umsatzkosten	142,8	158,2
Forschungs- und Entwicklungskosten	7,0	7,1
Vertriebskosten	10,0	9,3
Verwaltungskosten	55,3	49,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen	2,9	4,2
	218,0	228,2

Erläuterungen zur Konzernbilanz

17. Immaterielle Vermögenswerte

In Mio. EUR	Geschäfts-oder Firmenwerte	Patente, Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte	Entwicklungskosten	Geleistete Anzahlungen	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2022	754,2	723,9	18,5	0,0	1.496,6
Kurseffekte	14,1	15,1	0,8	0,0	30,0
Veränderung Konsolidierungskreis	0,0	-3,4	-1,0	0,0	-4,4
Zugänge	0,0	2,9	0,2	0,0	3,1
Umbuchungen	0,0	1,5	0,3	0,0	1,8
Abgänge	0,0	-1,1	-0,2	0,0	-1,3
Sonstige Veränderungen	0,0	0,1	0,0	0,0	0,1
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2022	768,3	739,0	18,6	0,0	1.525,9
Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2022	58,4	522,2	9,8	0,0	590,4
Kurseffekte	0,4	4,9	0,3	0,0	5,6
Veränderung Konsolidierungskreis	0,0	-1,7	-0,8	0,0	-2,5
Zugänge	0,0	52,4	4,1	0,0	56,5
Wertminderung	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Umbuchungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Abgänge	0,0	-1,1	-0,2	0,0	-1,3
Sonstige Veränderungen	0,0	0,1	0,0	0,0	0,1
Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2022	58,8	576,8	13,2	0,0	648,8
Buchwert zum 31.12.2022	709,5	162,2	5,4	0,0	877,1

In Mio. EUR	Geschäfts- oder Firmenwerte	Patente, Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte	Entwicklungskosten	Geleistete Anzahlungen	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2021	691,4	682,0	17,4	0,0	1.390,8
Kurseffekte	28,0	28,3	1,1	0,0	57,4
Veränderung Konsolidierungskreis	34,8	15,1	0,0	0,0	49,9
Zugänge	0,0	1,2	0,0	0,0	1,2
Umbuchungen	0,0	1,5	0,0	0,0	1,5
Abgänge	0,0	-4,2	0,0	0,0	-4,2
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2021	754,2	723,9	18,5	0,0	1.496,6
Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2021	57,9	441,5	5,5	0,0	504,9
Kurseffekte	0,5	14,6	0,4	0,0	15,5
Veränderung Konsolidierungskreis	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Zugänge	0,0	70,3	3,9	0,0	74,2
Wertminderung	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Umbuchungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Abgänge	0,0	-4,2	0,0	0,0	-4,2
Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2021	58,4	522,2	9,8	0,0	590,4
Buchwert zum 31.12.2021	695,8	201,7	8,7	0,0	906,2

In den immateriellen Vermögenswerten im Bereich Patente, Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte sind Kundenbeziehungen in Höhe von 111,5 Mio. EUR (Vorjahr: 145,1 Mio. EUR) enthalten, die eine Restnutzungsdauer zwischen 1 und 13 Jahre haben.

Im Zusammenhang mit den durchgeführten Impairment-Tests wurde auch die Werthaltigkeit der im Rahmen von Unternehmenserwerben erworbenen immateriellen Vermögenswerte wie Kundenbeziehungen, Marken und vorhandene Technologie bewertet. Dabei ergab sich im abgelaufenen Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf.

GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE

Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben sind nachfolgend aufgeführt:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Transportation	581,2	574,1
Life Sciences & Environment	128,3	121,7
	709,5	695,8

Im Zusammenhang mit den durchgeführten Impairment-Tests auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde bei den Geschäfts- oder Firmenwerten im abgelaufenen sowie im vorangegangenen Geschäftsjahr kein Wertberichtigungsbedarf festgestellt.

18. Impairment-Tests

Die im Konzernabschluss enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen die im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse entstandenen Unterschiedsbeträge der jeweiligen Kaufpreise über das neubewertete Nettovermögen der erworbenen Geschäftsbetriebe.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist jeweils in vollem Umfang der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet.

Die Bestimmung des jeweiligen erzielbaren Betrags erfolgt in allen Fällen durch die Ermittlung des Nutzungswerts mit Hilfe der Discounted-Cashflow-Methode.

Der Konzern hat bei der Durchführung des Wertminderungstests verschiedene Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen des WACC oder der geplanten Umsatzentwicklung vorgenommen.

Dabei werden Cashflows aus der durch das verantwortliche Management erstellten Fünfjahresplanung (2023 bis 2027) für alle Geschäftsbereiche zugrunde gelegt. Für die Berechnung der Impairment-Tests wurden unter anderem Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung getroffen. Die im Detailplanungszeitraum angenommenen durchschnittlichen Umsatzsteigerungen lagen für Transportation zwischen 3,4% und 6,5% (Vorjahr: 3,1% und 7,8%) und für Life Sciences & Environment zwischen 12,4% und 45,8% (Vorjahr: 15,2% und 57,3%).

Zur Bemessung der ewigen Rente wurden Wachstumsraten von 1,0% bis 1,3% (Vorjahr: 1,0% bis 1,5%) zugrunde gelegt. Die ermittelten Cashflows wurden mit gewichteten Kapitalkostensätzen nach Steuern in Höhe von 9,7% bis 10,4% (Vorjahr: 8,0% bis 8,9%), vor Steuern in Höhe von 12,6% bis 13,8% (Vorjahr: 10,4% bis 11,7%) diskontiert. Die Gewichtung der Eigen- und Fremdkapitalkosten erfolgte mit einer Kapitalstruktur, die aus einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen abgeleitet wurde. Für die Ermittlung der Eigen- und Fremdkapitalkosten wurde auf Kapitalmarktdaten und auf Daten vergleichbarer Unternehmen abgestellt.

In %	2022		2021
	Gew. Kapitalkosten	Wachstumsrate	Gew. Kapitalkosten	Wachstumsrate
Transportation	10,4	1,3	8,9	1,5
Life Sciences & Environment	9,7	1,0	8,0	1,0

Als Ergebnis des durchgeführten Impairment-Tests waren keine den beiden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte zu berichtigen.

Bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Transportation übersteigt der Nutzungswert den Buchwert um 1.755,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1.935,6 Mio. EUR). Bei einer Erhöhung des WACCs um 8,7 %-Punkte oder einer Verminderung der nachhaltigen EBIT-Marge um 4,7 %-Punkte entspricht der Nutzungswert dem Buchwert. Bei einer Erhöhung des WACCs um 0,5 %-Punkte oder einer Verminderung der nachhaltigen EBIT-Marge um -0,5 %-Punkte ergäbe sich jeweils wie bereits im Vorjahr kein Abwertungsbedarf.

Bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Life Sciences & Environment übersteigt der Nutzungswert den Buchwert um 33,8 Mio. EUR (Vorjahr: 162,9 Mio. EUR). Bei einer Erhöhung des WACCs um 0,4 %-Punkte oder einer Verminderung der nachhaltigen EBIT-Marge um 0,3 %-Punkte entspricht der Nutzungswert dem Buchwert. Bei einer Erhöhung des WACCs um 0,5 %-Punkte oder einer Verminderung der nachhaltigen EBIT-Marge um -0,5 %-Punkte ergäbe sich ein Abwertungsbedarf von 4,2 Mio. EUR bzw. 15,1 Mio. EUR (Vorjahr: kein Abwertungsbedarf).

Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Transportation beträgt der Nutzungswert 3.465,4 Mio. EUR (Vorjahr: 3.661,8 Mio. EUR) sowie für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Life Sciences & Environment 432,9 Mio. EUR (Vorjahr: 547,4 Mio. EUR).

19. Sachanlagevermögen und Leasing

In Mio. EUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2022	699,6	1.574,1	261,1	97,6	2.632,4
Kurseffekte	6,4	25,3	3,0	1,7	36,4
Veränderung Konsolidierungskreis	-8,4	-188,8	-15,7	-0,8	-213,7
Zugänge	110,8	28,3	19,7	104,5	263,3
Umbuchungen	10,5	56,3	5,4	-74,0	-1,8
Abgänge	-50,9	-113,1	-23,9	-0,1	-188,0
Sonstige Veränderungen	2,1	6,8	1,8	0,0	10,7
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2022	770,1	1.388,9	251,4	128,9	2.539,3
Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2022	297,4	1.111,6	182,4	0,9	1.592,3
Kurseffekte	3,2	18,0	2,4	0,0	23,6
Veränderung Konsolidierungskreis	-4,4	-137,3	-10,1	0,0	-151,8
Zugänge	51,5	84,5	25,4	0,0	161,4
Wertminderungen	0,1	0,0	0,0	0,0	0,1
Umbuchungen	-0,4	-0,2	0,6	0,0	0,0
Zuschreibungen	0,0	-0,3	0,0	0,0	-0,3
Abgänge	-31,8	-99,2	-21,9	0,0	-152,9
Sonstige Veränderungen	0,3	3,9	1,0	0,0	5,2
Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2022	315,9	981,0	179,8	0,9	1.477,6
Buchwert zum 31.12.2022	454,2	407,9	71,6	128,0	1.061,7

In Mio. EUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2021	620,7	1.484,7	249,0	80,6	2.435,0
Kurseffekte	24,0	47,1	5,9	4,5	81,5
Veränderung Konsolidierungskreis	18,0	7,1	0,1	2,4	27,6
Zugänge	49,3	31,2	22,6	76,6	179,7
Umbuchungen	9,9	48,6	6,4	-66,4	-1,5
Umgliederung in als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	-0,2	-1,7	-0,9	0,0	-2,8
Abgänge	-22,1	-42,9	-22,0	-0,1	-87,1
Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2021	699,6	1.574,1	261,1	97,6	2.632,4
Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2021	257,3	1.032,6	173,5	0,8	1.464,2
Kurseffekte	8,8	30,9	4,0	0,1	43,8
Veränderung Konsolidierungskreis	0,1	0,7	0,0	0,0	0,8
Zugänge	40,6	86,6	26,5	0,0	153,7
Wertminderungen	0,2	0,1	0,0	0,0	0,3
Umbuchungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Umgliederung in als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	-0,1	-1,5	-0,9	0,0	-2,5
Zuschreibungen	0,0	-1,3	0,0	0,0	-1,3
Abgänge	-9,5	-36,5	-20,7	0,0	-66,7
Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2021	297,4	1.111,6	182,4	0,9	1.592,3
Buchwert zum 31.12.2021	402,2	462,5	78,7	96,7	1.040,1

In der Bilanz werden unter den Sachanlagen und den Finanziellen Verbindlichkeiten nachfolgende Posten im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen ausgewiesen:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Nutzungsrechte
Grundstücke und Bauten	208,2	136,6
Technische Anlagen und Maschinen	1,9	2,2
Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung	17,4	17,0
	227,5	155,8

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Leasingverbindlichkeiten
kurzfristig	42,7	31,0
langfristig	202,9	141,0
	245,6	172,0

Die Zuführungen zu den Nutzungsrechten während des Geschäftsjahres 2022 beliefen sich auf 121,1 Mio. EUR (Vorjahr: 59,5 Mio. EUR).

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung enthält folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Abschreibung auf Nutzungsrechte
Grundstücke und Bauten	35,3	24,2
Technische Anlagen und Maschinen	1,1	1,3
Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung	9,0	8,9
	45,4	34,4
Gewinne aus Sale and Leaseback Transaktionen	33,3	9,1
Zinsaufwendungen (in den Finanzierungsaufwendungen enthalten)	6,4	4,4

Die Auszahlungen für Leasingverhältnisse, die nach IFRS 16 bilanziert sind, beliefen sich 2022 auf 61,8 Mio. EUR (Vorjahr: 43,4 Mio. EUR). Hiervon sind 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 4,4 Mio. EUR) für Zinsen und 55,4 Mio. EUR (Vorjahr: 39,0 Mio. EUR) für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten angefallen.

SALE AND LEASEBACK

Im Rahmen von Sale and Leaseback Transaktionen erzielte Gewinne von 33,3 Mio. EUR (Vorjahr: 9,1 Mio. EUR) sind vollumfänglich Grundstücken und Bauten zuzuordnen. MANN+HUMMEL hatte einen großen Teil seiner Liegenschaften am Standort Ludwigsburg an einen Investor veräußert und mietet diese zurück. Der Verkauf steht in direktem Zusammenhang mit dem bereits im Jahr 2020 beschlossenen und kommunizierten Auslaufen der Produktion im Werk in Ludwigsburg. Die Laufzeit der Leasingvereinbarung beträgt abhängig von der Liegenschaft zwischen 2 und 2,5 Jahren. Die Verpflichtungen des Konzerns aus seinen Leasingverträgen sind durch das Eigentum des Leasinggebers an dem Leasinggegenstand besichert. Zum 31.12.2022 bestehen aus der Sale and Leaseback Transaktion Leasingverbindlichkeiten von 10,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR).

Im Vorjahr fand eine Sale and Leaseback Transaktionen statt.

20. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

An der ABC S.A., Cordoba, Argentinien, hält die MANN+HUMMEL Gruppe einen Anteil von 25,8%. Der auf die MANN+HUMMEL Gruppe entfallende anteilige Jahresüberschuss beträgt 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR).

21. Langfristige finanzielle Vermögenswerte

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Sonstige Beteiligungen	24,9	24,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	5,4	10,3
Derivative Finanzinstrumente	0,0	0,7
	30,3	35,6

Bei den zum 31.12.2022 ausgewiesenen Sonstigen finanziellen Vermögenswerten handelte es sich im Wesentlichen um Sonstige Ausleihungen.

22. Sonstige Vermögenswerte

In Mio. EUR	31.12.2022
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Sonstige Vermögenswerte	110,2	4,0	106,2
Vertragsvermögenswerte	11,8	10,1	1,7
Rechnungsabgrenzung	14,9	2,8	12,1
Übrige	2,4	0,0	2,4
	139,3	16,9	122,4

In Mio. EUR	31.12.2021
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Sonstige Vermögenswerte	99,1	4,2	94,9
Vertragsvermögenswerte	14,7	10,9	3,8
Rechnungsabgrenzung	16,8	1,8	15,0
Übrige	3,1	0,0	3,1
	133,7	16,9	116,8

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche und geleistete Anzahlungen. Die sonstigen Vermögenswerte enthalten keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind.

Die MANN+HUMMEL Gruppe hat die folgenden Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15 aktiviert:

In Mio. EUR	31.12.2022
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Buchwert zum 01.01.	14,7	10,9	3,8
Kurseffekte	0,3	0,3	0,0
Zuführungen	3,7	2,0	1,7
Verbrauch	-3,8	-1,2	-2,6
Umbuchungen	0,0	-0,3	0,3
Abgänge	-3,1	-1,6	-1,5
Buchwert zum 31.12.	11,8	10,1	1,7

In Mio. EUR	31.12.2021
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Buchwert zum 01.01.	18,2	12,9	5,3
Kurseffekte	0,7	0,5	0,2
Zuführungen	8,1	6,2	1,8
Verbrauch	-12,3	-8,9	-3,4
Umbuchungen	0,0	0,2	-0,2
Abgänge	0,0	0,0	0,0
Buchwert zum 31.12.	14,7	10,9	3,8

Umsätze, die im Jahr 2022 realisiert wurden und die auf Leistungsverpflichtungen beruhen, die in Vorjahren erfüllt wurden, lagen im Geschäftsjahr unverändert nicht vor. Es wurden, wie in den Vorjahren, keine Kosten aus der Erfüllung bzw. Anbahnung von Verträgen mit Kunden aktiviert. Es gab unverändert keine Anpassungen der Gegenleistungen um den Zeitwert der Finanzierungskomponente, da der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter und dem Zahlungszeitpunkt weniger als 12 Monate betrug. Es bestehen weiterhin keine wesentlichen Rücknahmeverpflichtungen sowie Garantieverpflichtungen, die den gesetzlichen Mindestzeitraum überschreiten.

23. Vorräte

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	232,7	217,7
Unfertige Erzeugnisse	60,8	73,5
Fertige Erzeugnisse und Waren	421,1	356,7
Geleistete Anzahlungen	2,9	2,6
	717,5	650,5

Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt Wertminderungen im Vorratsvermögen in Höhe von -15,6 Mio. EUR vorgenommen und erfasst (Vorjahr: Wertaufholungen von 6,1 Mio. EUR).

24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Im aktuellen Geschäftsjahr betrugen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 817,4 Mio. EUR (Vorjahr: 823,2 Mio. EUR).

Die Wertberichtigungen auf die kurz- und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

In Mio. EUR	2022	2021
Buchwert zum 01.01.	16,4	14,6
Kurseffekte	0,3	0,8
Veränderung Konsolidierungskreis	-0,1	-0,1
Zuführungen	8,4	3,0
Verbrauch	-0,6	-1,2
Auflösungen	-1,3	-0,7
Buchwert zum 31.12.	23,1	16,4

Im Geschäftsjahr erfolgten Umgliederungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von Stufe 2 auf Stufe 3 des Wertminderungsmodells in Höhe von 7,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,2 Mio. EUR) sowie Umgliederungen von Stufe 3 auf Stufe 2 in Höhe von 25,3 Mio. EUR (Vorjahr: 8,8 Mio. EUR).

Es lagen keine wertberichtigten finanziellen Vermögenswerte vor, für die ein Vollstreckungsverfahren durchgeführt wurde.

25. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Derivative Finanzinstrumente	29,4	11,5
Forderungen und Ausleihungen	40,9	28,3
Wertpapiere	277,6	303,2
	347,9	343,0

Bei den Wertpapieren handelt es sich um Aktien, Anleihen sowie um Fondsanteile. Für weiterführende Informationen siehe Ziffer 37 des Konzernanhangs.

Der Bestand der Finanzforderungen enthält keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind.

26. Eigenkapital

Kumuliertes übriges Eigenkapital

Das kumulierte übrige Eigenkapital beinhaltet im Wesentlichen folgende Bestandteile:

UNTERSCHIED AUS DER WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Der Posten enthält die Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen (Nicht-Euro-Raum) ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS.

MARKTBEWERTUNG WERTPAPIERE UND CASHFLOW HEDGES

In diesem Posten sind die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Finanzinstrumenten und Cash Flow Hedges nach Steuern enthalten.

EIGENKAPITALINSTRUMENTE

In diesem Posten sind die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Beteiligungen nicht konsolidierter Unternehmen nach Steuern enthalten.

VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE GEWINNE UND VERLUSTE

Dieser Posten enthält die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen nach Steuern.

LATENTE STEUERN AUF ERFOLGSNEUTRAL ERFASSTE POSTEN

In Mio. EUR	2022
	Vor Ertragsteuern	Ertragsteuern	Nach Steuern
Unterschied aus Währungsumrechnung	2,2	0,0	2,2
Eigenkapitalinstrumente	1,5	0,8	2,4
Fremdkapitalinstrumente	-7,6	2,2	-5,5
Marktbewertung Cashflow Hedges	3,3	1,3	4,5
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	115,9	-32,5	83,4
Sonstiges Ergebnis	115,3	-28,2	87,0

In Mio. EUR	2021
	Vor Ertragsteuern	Ertragsteuern	Nach Steuern
Unterschied aus Währungsumrechnung	60,0	0,0	60,0
Eigenkapitalinstrumente	2,5	-1,4	1,0
Fremdkapitalinstrumente	-1,4	0,4	-0,9
Marktbewertung Cashflow Hedges	4,4	-1,5	2,9
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	28,7	11,0	39,7
Sonstiges Ergebnis	94,2	8,5	102,7

NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

Das bilanziell ausgewiesene Eigenkapital beinhaltet im Berichtsjahr die Anteile weiterer Gesellschafter der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG. Diese sind mit 16,7 % direkt, aber ohne Stimmrecht, an der MANN+HUMMEL Holding GmbH beteiligt. Die Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern am Eigenkapital betragen insgesamt 169,1 Mio. EUR (Vorjahr: 170,5 Mio. EUR). Diese sind mit 16,7 % direkt, aber ohne Stimmrecht, an der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, beteiligt. Daneben sind 50,0% an der CHANGCHUN MANN+HUMMEL Faway Filter Co. LTD., Changchun/VR China, und der US-Gesellschafter enthalten.

WIRTSCHAFTLICH AUF DIE GESELLSCHAFTER ENTFALLENDES KAPITAL

Da die Anteile an der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG aufgrund von Regelungen im Gesellschaftsvertrag zur Abfindung von Gesellschaftern nicht die Voraussetzungen des IAS 32.16A für den Ausweis von kündbaren Anteilen als Eigenkapital erfüllen, wurden sie als Fremdkapital in "Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital" dargestellt. Diese Position betrug zum Ende des Geschäftsjahres 843,0 Mio. EUR (Vorjahr: 849,7 Mio. EUR). Die Bewertung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der Verpflichtung. Im vorliegenden Fall entspricht diese dem anteiligen Buchwert des jeweiligen Gesellschafters am IFRS-Konzerneigenkapital.

Im handelsrechtlichen Jahresabschluss der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG setzt sich das Eigenkapital in Höhe von 465,7 Mio. EUR (Vorjahr: 472,4 Mio. EUR) zusammen aus Kapitalanteilen der Kommanditisten und Rücklagen.

27. Angaben zum Kapitalmanagement

Das Management des Konzerns verfolgt vorrangig das Ziel, eine stabile Kapitalausstattung sicherzustellen, um den Fortbestand der Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und den Nutzen der Anteilseigner zu bewahren. Zur Ermittlung des Verhältnisses aus der Summe des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals und des Eigenkapitals zur Bilanzsumme wird das wirtschaftliche Eigenkapital herangezogen. Dieses umfasst das bilanzielle Eigenkapital und das in den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesene wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallende Kapital.

	31.12.2022	31.12.2021
Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital und Eigenkapital in Mio. EUR	1.012,1	1.020,2
Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital und Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme	23,3 %	23,5 %

Die MANN+HUMMEL Gruppe unterliegt keinen satzungsmäßigen, sondern nur vertraglich fixierten Kapitalerfordernissen (siehe Anhangangabe 28).

28. Finanzverbindlichkeiten

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2022
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	1.137,9	599,0	538,9
Anleihen	98,8	98,8	0,0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	245,6	202,9	42,7
Derivative Finanzinstrumente	24,8	9,0	15,8
Übrige	191,4	10,4	181,0
	1.698,5	920,1	778,4

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2021
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	999,8	795,2	204,5
Anleihen	98,7	98,7	0,0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	171,9	141,0	30,9
Derivative Finanzinstrumente	23,1	3,0	20,2
Übrige	203,5	0,4	203,1
	1.497,0	1.038,3	458,7

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Kundenboni und Wechselverbindlichkeiten.

In den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden die innerhalb eines Jahres fälligen Tilgungsraten der langfristigen Darlehen ausgewiesen. Weiterhin werden die Verbindlichkeiten, die der kurzfristigen Finanzierung dienen, in diesem Posten erfasst. Die länderspezifische Verzinsung dieser kurzfristigen Darlehen bewegt sich zwischen 1,39 % (Vorjahr: 0,00 %) und 22,00 % (Vorjahr: 27,00 %).

Die länderspezifische Verzinsung der in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Darlehen liegt zwischen 0,00 % (Vorjahr: 0,00 %) und 12,30 % (Vorjahr: 4,60 %). 63,7 % (Vorjahr: 86,8 %) der Darlehen sind festverzinslich. Die Darlehen sind überwiegend zum Ende der Laufzeit fällig. Die Darlehensverträge enthalten zum Teil Klauseln zur Berechnung von Finanzkennzahlen. Bei einer handelt es sich um den Verschuldungsgrad, der als Verhältnis von der Nettofinanzposition zum EBITDA definiert ist. Eine Veränderung des Verschuldungsgrads hat für einen Teil der Darlehen Einfluss auf die jährlich neu festzulegende Risikoprämie.

Aus der Berechnung der Finanzkennzahlen ergeben sich keine vertraglichen Rückzahlungsverpflichtungen. Darüber hinaus enthalten einige Darlehensverträge eine Nachhaltigkeitskomponente. Hierbei kann es für diese Darlehen zu einer Anpassung der Verzinsung kommen, falls der durch die Nachhaltigkeitsagentur EcoVadis berechnete ESG-Score bestimmte Schwellenwerte über- oder unterschreitet.

29. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	765,3	763,9
davon in Anspruch genommen aus Reverse Factoring	179,2	169,9

Für 223,2 Mio. EUR (Vorjahr: 215,9 Mio. EUR) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hat MANN+HUMMEL Reverse-Factoring-Vereinbarungen abgeschlossen. Im Rahmen dieser Programme können Lieferanten ihre Forderungen gegen MANN+HUMMEL Gesellschaften an die teilnehmenden Banken gegen einen Diskont abtreten und so frühzeitig den diskontierten Rechnungsbetrag erhalten. Der Konzern hat die Reverse-Factoring-Verbindlichkeiten nicht ausgebucht, da weder eine rechtliche Befreiung erlangt noch die Verbindlichkeit wesentlich durch den Eintritt in die Vereinbarung verändert wurde. Für den Konzern fallen keine zusätzlichen Zinsen für die Zahlung der Lieferantenverbindlichkeiten an die Bank an. Die von den Lieferanten im Factoring befindlichen Beträge werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, da Wesen und Funktion der Verbindlichkeit den anderen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht. Aufgrund des Bezugs zum operativen Geschäft werden die Zahlungen an die Bank weiterhin im Cashflow aus operativer Tätigkeit ausgewiesen.

30. Sonstige Verbindlichkeiten

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2022
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Personalverbindlichkeiten	98,4	0,0	98,4
Erhaltene Anzahlungen	9,5	0,0	9,5
Steuern	21,1	0,0	21,1
Übrige	63,4	5,8	57,6
	192,4	5,8	186,6

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2021
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Personalverbindlichkeiten	100,3	0,0	100,3
Erhaltene Anzahlungen	10,9	0,0	10,9
Steuern	22,0	0,0	22,0
Übrige	81,1	9,3	71,8
	214,3	9,3	205,0

Die Steuerverbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuerverbindlichkeiten. Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem ausstehende Belastungen, abgegrenzte Verbindlichkeiten sowie Lizenz- und Provisionsverbindlichkeiten. Es wird auf die Angaben nach IFR.S 15.121 verzichtet, da die Leistungsverpflichtungen eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von maximal einem Jahr aufweisen.

31. Sonstige Rückstellungen

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2022
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	121,1	16,7	104,4
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	47,6	19,5	28,1
Sonstige Verpflichtungen	45,3	1,8	43,5
	214,0	38,0	176,0

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2021
	Gesamt	Davon langfristig	Davon kurzfristig
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	109,1	15,1	94,0
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	87,1	67,5	19,6
Sonstige Verpflichtungen	34,9	3,3	31,6
	231,1	85,9	145,2

In Mio. EUR	01.01. 2022	Kurseffekte	Zuführung	Veränderung Konsolidierungskreis	Aufzinsung
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	109,1	2,4	84,1	-13,4	0,0
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	87,1	0,7	20,6	-2,1	0,0
Sonstige Verpflichtungen	34,9	0,3	22,8	-0,1	0,0
	231,1	3,4	127,5	-15,6	0,0

In Mio. EUR	Umbuchungen	Saldierung Planvermögen	Verbrauch	Auflösung	31.12. 2022
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	0,0	0,0	-50,4	-10,7	121,1
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	0,0	-0,7	-49,5	-8,5	47,6
Sonstige Verpflichtungen	0,0	0,0	-11,8	-0,8	45,3
	0,0	-0,7	-111,7	-20,0	214,0

In Mio. EUR	01.01. 2021	Kurseffekte	Zuführung	Veränderung Konsolidierungskreis	Aufzinsung
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	88,2	2,1	63,6	0,0	0,0
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	104,2	1,3	27,6	0,0	0,0
Sonstige Verpflichtungen	21,1	0,8	25,0	0,0	0,0
	213,5	4,2	116,2	0,0	0,0

In Mio. EUR	Umbuchungen	Saldierung Planvermögen	Verbrauch	Auflösung	31.12. 2021
Verpflichtungen aus dem operativen Bereich	0,0	0,0	-37,6	-7,2	109,1
Verpflichtungen aus dem Personalbereich	0,0	-1,4	-40,6	-4,0	87,1
Sonstige Verpflichtungen	0,0	0,0	-9,6	-2,4	34,9
	0,0	-1,4	-87,8	-13,6	231,1

In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem operativen Bereich sind im Wesentlichen Vorsorgen für Gewährleistungsverpflichtungen und für drohende Verluste aus Lieferverpflichtungen sowie in geringem Umfang Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten.

Die Verpflichtungen aus dem Personalbereich enthalten überwiegend Erfolgsbeteiligungen, Restrukturierungsmaßnahmen, Altersteilzeitvereinbarungen und Jubiläumsaufwendungen. Die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen enthalten vor allem Aufwendungen für Abfindungszahlungen, die im Rahmen von Standortschließungen und -verlagerungen anfallen werden. Entsprechend IAS 37.72 ff. liegen die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungskosten (u. a. Vorliegen eines entsprechenden Restrukturierungsplans) vor.

Die sonstigen Verpflichtungen beinhalten sonstige Einzelrisiken und ungewisse Verpflichtungen.

Die kurzfristigen Verpflichtungen werden erwartungsgemäß über den Zeitraum der nächsten 12 Monate verbraucht.

32. Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter der MANN+HUMMEL Gruppe sowie deren Hinterbliebene gebildet. Nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter basieren. Bei der betrieblichen Altersversorgung ist zwischen beitrags- und leistungsorientierten Versorgungssystemen zu differenzieren.

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht die MANN+HUMMEL Gruppe über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds oder private Rentenversicherungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen besteht die Verpflichtung der MANN+HUMMEL Gruppe darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.

Ca. 98,4 % (Vorjahr: 97,9%) der leistungsorientierten Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Gruppe beruhen auf Versorgungsplänen für die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter der deutschen Standorte. Es wurden und werden den aktiven Mitarbeitern in unterschiedlichen Versorgungswerken unmittelbare Pensionszusagen gegeben. Je nach Art des jeweiligen Versorgungswerks sehen die Zusagen Alters-, Erwerbsunfähigkeits- und Witwen-/Waisenrenten, die Zahlung einer fest zugesagten Kapitalleistung oder Leistungen in Kapitalform mit Verrentungsoption vor. Die Höhe der Leistungen hängt insbesondere vom Gehalt und von der Dienstzeit der Mitarbeiter ab.

In Deutschland bestehen keinerlei rechtliche oder regulatorische Mindestdotierungsverpflichtungen.

Die wesentlichen Risiken für das Unternehmen liegen in den versicherungsmathematischen Parametern, insbesondere Zinsniveau und Rententrend, dem Langlebigkeitsrisiko und der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten (Inflation).

Die Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwerts des Fondsvermögens können auf versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten beruhen. Deren Ursachen können unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen sein.

Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen bzw. Defined Benefit Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Dabei haben neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Fluktuation die folgenden Prämissen einen wesentlichen Einfluss auf die Verpflichtungshöhe:

In %	2022	2021
Abzinsungsfaktor	3,70	1,10
Rentendynamik	1,48	1,48
Gehaltssteigerungen	3,00	3,00

Den Annahmen zur Lebenserwartung liegen unverändert die "Sterbetafeln 2018 G" von Prof. Dr. Heubeck zugrunde.

Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ergebenden Pensionsverpflichtungen werden bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Fondsvermögen saldiert. Sofern die Pensionsverpflichtungen das Fondsvermögen übersteigen, ergibt sich daraus ein Passivposten, der in den Rückstellungen für Pensionen ausgewiesen wird.

Die Pensionszusagen weisen folgenden Finanzierungsstatus auf:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche	331,6	457,5
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche	34,9	52,3
Anwartschaftsbarwert der Versorgungsansprüche	366,5	509,8
Fondsvermögen	32,1	45,8
Nettoverbindlichkeiten	334,4	464,0

Das Fondsvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Flüssige Mittel	0,0	0,0
Wertpapiere	21,0	27,2
Eigenkapitalinstrumente	0,0	0,0
Schuldinstrumente	5,7	9,3
Fondsanteile	15,3	17,9
Sonstige	11,1	18,6
	32,1	45,8

Die Wertpapiere sind mit auf aktiven Märkten notierten Preisen angesetzt.

Die bilanzielle Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen und des Zeitwerts des Fondsvermögens stellt sich wie folgt dar:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Anfangsbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO)	509,8	539,9
+/- Kurseffekte aus dem Ausland	-0,5	0,9
+ Unternehmenserwerbe	0,0	0,0
+ Laufender Dienstzeitaufwand	12,5	14,1
+ Nachzuversteuernder Dienstzeitaufwand	-0,1	-1,1
+ Zinsaufwand	5,5	4,2
- Planabgeltungen/Plankürzungen	0,0	0,0
-/+ Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung demografischer Annahmen	-0,2	0,0
-/+ Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen	-139.4	-27,7
-/+ Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Annahmen	15,9	-0,9
+ Beiträge der Teilnehmer des Plans	0,0	0,0
- Geleistete Rentenzahlungen	-20,5	-20,6
- Im Rahmen der Endkonsolidierungen abgegangene Verpflichtungen	-13,1
+/- Sonstige Veränderungen	-3,4	1,0
Endbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) zum 31.12.	366,5	509,8
Anfangsbestand Zeitwert Fondsvermögen	45,8	41,5
+/- Kurseffekte aus dem Ausland	-0,8	-0,1
- Planabgeltungen/Plankürzungen	0,0	0,0
+ Erwartete Erträge aus Fondsvermögen	0,7	0,5
+/- Tatsächliches Ergebnis des Planvermögens	-8,1	0,0
+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen	0,0	0,0
+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Annahmen	0,0	0,0
+ Geleistete Beiträge der Teilnehmer des Plans	0,0	0,0
+ Geleistete Beiträge des Arbeitgebers des Plans	2,6	3,4
- Geleistete Rentenzahlungen	-1,9	-0,5
- Im Rahmen der Endkonsolidierungen abgegangenes Vermögen	-3,4	0,0
+/- Sonstige Veränderungen	-2,8	1,0
Zeitwert Fondsvermögen zum 31.12.	32,1	45,8
Rückstellungen für Pensionen zum 01.01.	464,0	498,3
Rückstellungen für Pensionen zum 31.12.	334,4	464,0

Aus den Pensionsverpflichtungen ergeben sich erfolgswirksame Aufwendungen in Höhe von 17,2 Mio. EUR (Vorjahr: 16,9 Mio. EUR), die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzen:

In Mio. EUR	2022	2021
Laufender Dienstzeitaufwand	12,5	14,2
Nachzurechnender Dienstzeitaufwand	-0,1	-1,1
Plankürzungen und -abgeltungen	0,0	0,0
Aufzinsung der Nettoverbindlichkeiten	4,8	3,8
	17,2	16,9

Mit Ausnahme der Zinsanteile werden alle Komponenten der erfolgswirksamen Pensionsaufwendungen in den Funktionsbereichen erfasst.

Die versicherungsmathematischen Gewinne (Vorjahr: Gewinne) in Höhe von 123,7 Mio. EUR (Vorjahr: 28,6 Mio. EUR) und das tatsächliche Ergebnis des Planvermögens in Höhe von -8,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital berücksichtigt.

Tatsächlich wies das Fondsvermögen ein Ergebnis in Höhe von -6,9 Mio. EUR (Vorjahr: 1,9 Mio. EUR) aus. Die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ergebnis der externen Pensionsfonds wird im Rahmen der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral erfasst.

Die Beiträge an externe Versorgungsträger werden im Folgejahr nach bestmöglicher Schätzung 1,5 Mio. EUR betragen. Die Schätzung im Vorjahr für das Geschäftsjahr 2022 belief sich auf 1,8 Mio. EUR.

Die Rentenzahlungen der nachfolgenden Jahre stellen sich wie folgt dar:

In Mio. EUR	2022	2021
Innerhalb des nächsten Geschäftsjahres	21,4	17,1
Zwischen 2 und 5 Geschäftsjahren	87,7	91,4
Zwischen 5 und 10 Geschäftsjahren	124,7	149,0
Fällig nach mehr als 10 Jahren	504,5	1.278,3

Bei der Berechnung wurden die tatsächlichen Rentenzahlungen dargestellt und nicht nur die am Stichtag erdienten Rentenbausteine, das heißt, auch künftig zuzuteilende Rentenbausteine sind bereits berücksichtigt. Darüber hinaus wurde unterstellt, dass die Zahl der aktiven Mitarbeiter konstant bleibt. Bei den übrigen Berechnungsprämissen wurden die gleichen Parameter verwendet, die auch zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung zum Ansatz gekommen sind.

Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen bewegt sich in einer Bandbreite von 4 bis 22 Jahren.

Nachfolgend wird die Auswirkung einer Änderung wesentlicher Annahmen auf die leistungsorientierte Verpflichtung dargestellt:

	Veränderungen Anwartschaftsbarwert
In Mio. EUR	2022	2021
Abzinsungsfaktor
- 1,0 %-Punkte	43,7	68,8
+ 1,0 %-Punkte	-34,5	-54,8
Rentendynamik
- 0,5 %-Punkte	-3,5	-1,4
+ 0,5 %-Punkte	3,7	1,5
Lebenserwartung
- 1 Jahr	-10,8	-17,9
+ 1 Jahr	11,0	18,2

Für die Sensitivitätsanalyse wurden die Pensionsverpflichtungen neu ermittelt. Dabei wurde unterstellt, dass die übrigen Faktoren unverändert bleiben. Bei der Berechnung der Sensitivität der Lebenserwartung wurde angenommen, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung einer 65- jährigen Person um ein Jahr verkürzt bzw. verlängert.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

33. Allgemein

Der MANN+HUMMEL Gruppe stehen im Berichtsjahr Kreditlinien in Höhe von 867,6 Mio. EUR (Vorjahr: 845,9 Mio. EUR) zur Verfügung, die in Höhe von 512,3 Mio. EUR (Vorjahr: 806,3 Mio. EUR) zum Ende des Geschäftsjahres nicht in Anspruch genommen worden sind.

Der in der Konzern-Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Konzernbilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit der Konzern frei über sie verfügen kann.

Erhaltene Dividenden und Zinsen sind dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit zugeordnet. Gezahlte Zinsen und Transaktionskosten zur Aufnahme von Finanzschulden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt.

Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzposten im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzposten können daher nicht mit den entsprechenden Werten auf der Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden.

Überleitung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit

Im Folgenden wird eine Überleitungsrechnung zwischen den Eröffnungsbilanz- und Schlussbilanzwerten für Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit dargestellt:

In Mio. EUR	01.01. 2022	Zahlungswirksame Veränderungen	Veränderung Konsolidierungskreis	Währungskursdifferenzen
Leasingverbindlichkeiten	172,0	-55,4	-5,9	3,4
Anleihen	98,7	0,0	0,0	0,0
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	690,3	77,8	-0,1	64,0
	961,0	22,4	-6,0	67,4

In Mio. EUR	Fair Value Veränderungen	Neue Leasingverträge	Sonstiges	31.12. 2022
Leasingverbindlichkeiten	0,0	129,5	2,0	245,6
Anleihen	0,0	0,0	0,1	98,8
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	21,5	0,0	2,4	856,0
	21,5	129,5	4,5	1.200,4

In Mio. EUR	01.01. 2021	Zahlungswirksame Veränderungen	Veränderung Konsolidierungskreis	Währungskursdifferenzen
Leasingverbindlichkeiten	125,5	-39,0	17,3	6,5
Anleihen	98,5	0,0	0,0	0,0
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	769,8	-72,5	10,5	2,3
	993,8	-111,5	27,8	8,8

In Mio. EUR	Fair Value Veränderungen	Neue Leasingverträge	Sonstiges	31.12. 2021
Leasingverbindlichkeiten	0,0	60,2	1,5	172,0
Anleihen	0,0	0,0	0,1	98,7
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	-21,0	0,0	1,3	690,3
	-21,0	60,2	2,9	961,0

Sonstige Angaben

34. Eventualverbindlichkeiten

Für die nachfolgenden zu Nominalwerten angesetzten Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil die Inanspruchnahme als unwahrscheinlich eingeschätzt wird:

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Bürgschaften	8,6	9,6
Sonstiges	3,3	4,5
	11,9	14,1

Die Bürgschaften sind bei Inanspruchnahme in vollem Umfang innerhalb von einem Jahr fällig. Die sonstigen Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen potenzielle Verpflichtungen gegenüber Steuerbehörden.

35. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben und Beschaffungsverträgen.

In Mio. EUR	31.12.2022	31.12.2021
Mieten und Leasing	36,8	14,6
Bestellobligo	50,0	25,5
	86,8	40,1

Leasingverträge werden entsprechend IFRS 16 bilanziert. Die Verpflichtungen aus Miete und Leasing setzen sich zusammen aus Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse, aus Aufwendungen für Leasing von geringwertigen Vermögenswerten sowie Aufwendungen für variable Leasingzahlungen. Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 28,6 Mio. EUR (Vorjahr: 9,5 Mio. EUR), für Leasing von geringwertigen Vermögenswerten in Höhe von 3,2 Mio. EUR (Vorjahr 4,1 Mio. EUR) sowie für variable Leasingzahlungen in Höhe von 5,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) angefallen.

Das Bestellobligo entfällt mit 44,0 Mio. EUR (Vorjahr: 24,0 Mio. EUR) auf Sachanlagen, mit 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) auf immaterielle Vermögensgegenstände und mit 6,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR) auf sonstige Dienstleistungen.

36. Rechtsstreitigkeiten

Die MANN+HUMMEL Gruppe ist im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit Klagen und Gerichtsverfahren konfrontiert, die im Wesentlichen in den Bereichen Arbeitsrecht, Produkthaftung und Gewährleistungsrecht, Steuerrecht und im Bereich des geistigen Eigentums angesiedelt sind. Es werden Rückstellungen für solche Fälle gebildet, in denen es wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung besteht, die aus einem Ereignis der Vergangenheit entstanden ist, die verlässlich geschätzt werden kann und deren Erfüllung wahrscheinlich zum Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führt. Für alle am 31.12.2022 anhängigen Rechtsstreitigkeiten wurde eine Rückstellung von 19,6 Mio. EUR (Vorjahr: 14,6 Mio. EUR) gebildet. Die Geschäftsführung der MANN+HUMMEL Gruppe ist der Auffassung, dass der Ausgang aller gegen die MANN+HUMMEL Gruppe vorgebrachten Klagen und Prozesse, sowohl einzeln als auch insgesamt, keine wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Vermögens- und Ertragslage und den Cashflow haben wird. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind gleichwohl nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder durch Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und die wesentliche Auswirkungen auf das Geschäft der MANN+HUMMEL Gruppe oder deren Ergebnisse haben könnten.

37. Angaben zu Finanzinstrumenten

BUCHWERTE DER FINANZINSTRUMENTE NACH KATEGORIEN

Die Bilanzposten für Finanzinstrumente werden in Klassen und Kategorien unterteilt. Mutterunternehmen der Gruppe ist die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG. Soweit die Anteile an dieser Personenhandelsgesellschaft nicht die Voraussetzungen des IAS 32.16A erfüllen, wurden im Eigenkapital ausgewiesene Beträge in den Posten "Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital" umgegliedert. Dieser Posten wurde somit in die Angaben zu den Buchwerten der Finanzinstrumente aufgenommen.

Die Kategorisierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt unter IFRS 9 nach einem einheitlichen Modell in folgenden Kategorien:

•	Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet werden,
•	Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) bewertet werden und
•	Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) bewertet werden.
•	Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet werden,
•	Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) bewertet werden.

Die Buchwerte für jede Kategorie sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

BUCHWERTE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

31.12.2022	(Fortgeführte) Anschaffungskosten	Fair Value erfolgsneutral mit Recycling (FVOCI)	Fair Value erfolgsneutral ohne Recycling (FVOCI)	Fair Value erfolgswirksam (FVPL)	Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 9
In Mio. EUR
Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen	205,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	817,4
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	46,3
Wertpapiere
davon Schuldinstrumente der Kategorie FVOCI mit Recycling		137,2
davon Schuldinstrumente der Kategorie FVPL				75,4
davon Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVPL				65,0
Beteiligungen			19,5	3,2	2,2
Derivative Finanzinstrumente
Teil einer Sicherungsbeziehung				27,0
Freistehend				2,4

BUCHWERTE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

31.12.2022	(Fortgeführte) Anschaffungskosten	Fair Value erfolgswirksam
In Mio. EUR
Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital	843,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	765,3
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	1.137,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	290,2
Verbindlichkeiten aus Leasing	245,6
Derivative Finanzinstrumente
Teil einer Sicherungsbeziehung		24,7
Freistehend		0,1

BUCHWERTE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

31.12.2021	(Fortgeführte) Anschaffungskosten	Fair Value erfolgsneutral mit Recycling (FVOCI)	Fair Value erfolgsneutral ohne Recycling (FVOCI)	Fair Value erfolgswirksam (FVPL)	Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 9
In Mio. EUR
Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen	192,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	823,2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	38,6
Wertpapiere
davon Schuldinstrumente der Kategorie FVOCI mit Recycling		128,7
davon Schuldinstrumente der Kategorie FVPL				81,3
davon Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVPL				93,2
Beteiligungen			13,3		11,3
Derivative Finanzinstrumente
Teil einer Sicherungsbeziehung				9,6
Freistehend				2,6

BUCHWERTE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

31.12.2021	(Fortgeführte) Anschaffungskosten	Fair Value erfolgswirksam
In Mio. EUR
Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital	893,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	763,9
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	999,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	302,1
Verbindlichkeiten aus Leasing	172,0
Derivative Finanzinstrumente
Teil einer Sicherungsbeziehung		22,7
Freistehend		0,4

Der MANN+HUMMEL Konzern hält grundsätzlich seine Eigenkapitalinstrumente aus strategischen Gründen, um die operative Geschäftstätigkeit zu ergänzen. Die Absicht, wesentliche kurzfristige Veräußerungserträge zu erzielen, steht dabei nicht im Vordergrund.

Im aktuellen Geschäftsjahr betrug der beizulegende Zeitwert von Eigenkapitalinstrumenten, deren Veränderungen im Sonstigen Ergebnis ausgewiesen werden, 19,5 Mio. EUR (Vorjahr: 13,3 Mio. EUR). Von diesen Beteiligungen wurden im Geschäftsjahr keine Dividenden an MANN+HUMMEL Gesellschaften ausgeschüttet. Umgliederungen ins Sonstige Ergebnis sowie Dividendenausschüttungen von Beteiligungen, die im Geschäftsjahr veräußert wurden, fanden nicht statt.

Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden werden, in Abhängigkeit von den für die Bewertung herangezogenen Input-Parametern, den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet. Die Einstufung sowie das Erfordernis, Umgliederungen vorzunehmen, werden jeweils zum Bilanzstichtag überprüft. Stufe 1 umfasst diejenigen Finanzinstrumente, für die auf aktiven Märkten notierte Preise für identische Vermögenswerte und Schulden verfügbar sind. Eine Zuordnung zu Stufe 2 erfolgt, wenn für die Bewertung der Finanzinstrumente Input-Parameter herangezogen werden, die direkt (zum Beispiel Preise) oder indirekt (zum Beispiel aus Preisen abgeleitet) am Markt beobachtbar sind. In Stufe 3 werden Finanzinstrumente ausgewiesen, deren Bewertung auf Informationen basiert, die nicht am Markt beobachtbar sind.

Aufgrund der kurzfristigen Fälligkeiten von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten entspricht deren Buchwert in der Regel annähernd dem beizulegenden Zeitwert am Ende der Berichtsperiode.

Die Marktwerte der langfristigen Finanzforderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten wurden mit der Barwertmethode berechnet. Die zukünftigen Zahlungsströme wurden hierbei mit den aktuellen laufzeitkongruenten risikolosen Zinssätzen zuzüglich eines branchenüblichen Kreditrisikoaufschlags diskontiert. Die Zuordnung erfolgt zu Stufe 2.

Finanzielle Schulden aus Finanzierungsleasingverträgen werden unter Beachtung des vertraglich vereinbarten Zinssatzes angesetzt. Der beizulegende Zeitwert wurde unter Berücksichtigung des marktüblichen Zinssatzes ermittelt (Stufe 2).

Die beizulegenden Zeitwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet:

In Mio. EUR	31.12.2022
Aktiva	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Beteiligungen	0,0	6,7	16,0	22,7
Wertpapiere
Aktien	65,0	0,0	0,0	65,0
Rentenpapiere	79,5	133,1	0,0	212,6
Derivative Finanzinstrumente	0,0	29,4	0,0	29,4
Passiva
Derivative Finanzinstrumente	0,0	24,8	0,0	24,8

In Mio. EUR	31.12.2021
Aktiva	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Beteiligungen	0,0	0,0	13,3	13,3
Wertpapiere
Aktien	93,2	0,0	0,0	93,2
Rentenpapiere	149,6	60,4	0,0	210,0
Derivative Finanzinstrumente	0,0	12,2	0,0	12,2
Passiva
Derivative Finanzinstrumente	0,0	23,1	0,0	23,1

Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet:

In Mio. EUR	31.12.2022
Passiva	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	0,0	1.109,9	0,0	1.109,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	0,0	276,4	0,0	276,4
Verbindlichkeiten aus Leasing	0,0	245,6	0,0	245,6

In Mio. EUR	31.12.2021
Passiva	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Verbindlichkeiten Kreditinstitute	0,0	1.009,7	0,0	1.009,7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	0,0	319,5	0,0	319,5
Verbindlichkeiten aus Leasing	0,0	172,0	0,0	172,0

Für Wertpapiere der Stufe 1 wird als beizulegender Zeitwert der unmittelbar notierte Kurswert auf einem jederzeit aktiven Markt angesetzt. Aktiver Markt ist entweder die Börse des jeweiligen Landes oder eine vergleichbare Handelsplattform, an der die Liquidität und Transparenz des zugrunde liegenden Vermögenswerts gegeben ist. Ein aktiver Markt zeichnet sich dadurch aus, dass weitgehend homogene Vermögenswerte zu öffentlich zugänglichen Preisen gehandelt werden und in der Regel jederzeit vertragswillige Käufer und Verkäufer zu finden sind, zum Beispiel Wertpapier- oder Rohstoffbörsen.

Derivative Finanzinstrumente in Stufe 1 betreffen handelbare Derivate wie Futures. Ihr beizulegender Zeitwert entspricht dem Wert an der gehandelten Terminbörse.

In Stufe 2 werden Finanzinstrumente eingestuft, deren Preise sich aus am Markt beobachtbaren Parametern ableiten bzw. modellieren lassen. Als Beispiele werden hier beobachtbare Zinssätze, Wechselkurse bzw. vergleichbare Instrumente angeführt. Auch verzinsliche Wertpapiere mit moderat zeitverzögerter direkter Kursnotierung sind in Stufe 2 inkludiert.

Die derivativen Finanzinstrumente der Stufe 2 betreffen nicht handelbare Derivate. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt auf der Basis von auf die Restlaufzeit abgezinsten Kursfeststellungen (Wechselkurse, Zinssätze und Rohstoffpreisindizes) zugelassener Börsen.

Die Wertpapiere der Stufe 3 im Vorjahr betreffen variabel verzinsliche Rentenpapiere und Derivate, deren Liquidität am öffentlichen Markt zum Stichtag nicht gegeben war und die daher der Stufe 3 zugeordnet wurden. Zusätzlich dazu wurden bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr die Beteiligungen in die Fair-Value-Hierarchie aufgenommen. Die Marktwerte aus Stufe 3 wurden auf Basis aktuell verfügbarer Informationen der Fondsmanager und intern vorgenommenen Bewertungsverfahren ermittelt. Eine signifikante Veränderung des Zinsniveaus und die damit verbundene Änderung der Marktpreise hätten Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere. Eine Veräußerung der in Stufe 3 eingeordneten Beteiligungen ist kurzfristig nicht geplant.

Die Entwicklung der in Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie eingeordneten Wertpapiere, Derivate und Beteiligungen ist in folgender Tabelle dargestellt:

In Mio. EUR	2022	2021
Stand 01.01.	13,3	11,2
Fair-Value-Änderungen - erfolgsneutral erfasst	1,5	2,6
Fair-Value-Änderungen - erfolgswirksam erfasst	1,3	0,0
Käufe	0,0	4,4
Verkäufe	-0,1	0,0
Umgliederungen	0,0	-4,9
Stand 31.12.	16,0	13,3

Die entsprechenden finanziellen Vermögenswerte wurden aufgrund der höheren Anzahl von Preisquotierungen an aktiven Märkten aus Level 3 in Level 2 umgebucht.

Es wurden Sonstige Beteiligungen einer Tochtergesellschaft in Singapur verkauft. Der Zeitwert bei der Veräußerung betrug 1,7 Mio. EUR. Der Gewinn aus dem Verkauf in Höhe von 0,6 Mio. EUR wurde im Eigenkapital ausgewiesen.

Die sonstigen Gewinne und Verluste sind in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst.

NETTOGEWINNE UND -VERLUSTE NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN

In Mio. EUR	Gesamte Nettogewinne und -verluste
2022
Vermögenswerte (fortgeführte) Anschaffungskosten	-7,6
Verbindlichkeiten (fortgeführte) Anschaffungskosten	-34,7
Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVOCI ohne Recycling	0,0
Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVPL	-11,7
Schuldinstrumente FVOCI mit Recycling	-1,0
Schuldinstrumente FVPL	-6,0
Derivative Finanzvermögenswerte mit Hedge-Beziehungen (FVPL)	-8,9
Derivative Finanzverbindlichkeiten mit Hedge-Beziehungen (FVPL)	-0,7
	-70,6

In Mio. EUR	Gesamte Nettogewinne und -verluste
2021
Vermögenswerte (fortgeführte) Anschaffungskosten	-17,3
Verbindlichkeiten (fortgeführte) Anschaffungskosten	-34,9
Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVOCI ohne Recycling	0,0
Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVPL	20,7
Schuldinstrumente FVOCI mit Recycling	0,5
Schuldinstrumente FVPL	4,1
Derivative Finanzvermögenswerte mit Hedge-Beziehungen (FVPL)	7,0
Derivative Finanzverbindlichkeiten mit Hedge-Beziehungen (FVPL)	-35,4
	-55,3

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste der "Vermögenswerte (fortgeführte) Anschaffungskosten" und der "Verbindlichkeiten (fortgeführte) Anschaffungskosten" enthalten im Wesentlichen Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungsforderungen, Aufwendungen aufgrund von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zinsaufwendungen.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie "Schuldinstrumente der Kategorie FVOCI mit Recycling" sind der Saldo aus den realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang solcher Vermögenswerte, vermindert um die bereits im Vorjahr hierfür im Eigenkapital erfassten unrealisierten Veränderungen, und den im laufenden Geschäftsjahr im Eigenkapital erfassten unrealisierten Gewinnen oder Verlusten der bestehenden Vermögenswerte. Weiterhin sind darin auch die Währungsgewinne und -verluste enthalten.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie "Beteiligungen FVOCI ohne Recycling" umfassen im Wesentlichen die Wertberichtigungen der Beteiligungsunternehmen auf den beizulegenden Zeitwert innerhalb des Eigenkapitals.

SALDIERUNG VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN UND SCHULDEN

Nachfolgend sind die finanziellen Vermögenswerte und Schulden aufgeführt, die Verrechnungsvereinbarungen, einklagbaren Globalverrechnungsverträgen und ähnlichen Vereinbarungen unterliegen:

In Mio. EUR	31.12.2022
	Bruttobetrag	Saldierung	Nettobetrag
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	821,9	4,5	817,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	760,8	4,5	765,3

In Mio. EUR	31.12.2021
	Bruttobetrag	Saldierung	Nettobetrag
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	825,7	2,5	823,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	761,4	2,5	763,9

Die mit unseren Banken abgeschlossenen Rahmenverträge für Finanztermingeschäfte regeln u. a., dass im Insolvenzfall eines Vertragspartners die bestehenden Kontrakte gekündigt und zum jeweiligen Marktwert ausgeglichen werden müssen. Sofern bei einem Vertragspartner mehrere Geschäfte abgerechnet werden, werden positive und negative Marktwerte saldiert und nur die verbleibende Spitze wird ausgeglichen. Zum 31. Dezember 2022 bestehen die folgenden saldierungsfähigen Beträge:

In Mio. EUR	31.12.2022
	Bilanzwert	Saldierung	Nettobetrag
Derivative Vermögenswerte	29,4	7,5	21,9
Derivative Verbindlichkeiten	24,8	7,5	17,3

In Mio. EUR			31.12.2021
	Bilanzwert	Saldierung	Nettobetrag
Derivative Vermögenswerte	12,2	3,8	8,4
Derivative Verbindlichkeiten	23,1	3,8	19,3

38. Risiken aus Finanzinstrumenten

MANAGEMENT VON FINANZRISIKEN

Das Risikomanagementsystem der MANN+HUMMEL Gruppe deckt u. a. Kontrahenten- und Ausfallrisiken bei Kunden, Banken und Lieferanten, Liquiditäts-, Rohstoff- und Zinsänderungsrisiken sowie Währungsrisiken ab.

Die Messung des Kursrisikos aus Wertpapieren sowie des Währungsrisikos erfolgt auf der Grundlage einer Value-at-Risk-Analyse. Der Value-at-Risk gibt ausschließlich das potenzielle Verlustrisiko an, das mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums (Halteperiode) nicht überschritten wird. Die Methode liefert jedoch keine Information über den Eintrittszeitpunkt oder die erwartete Verlusthöhe für den Fall, dass der Value-at-Risk überschritten wird. Folglich kann die tatsächliche Entwicklung vom Ergebnis der Value-at-Risk-Analyse abweichen.

Die Gesellschaften der MANN+HUMMEL Gruppe sichern ihre Zinsänderungs- und Währungsrisiken zu marktgerechten Konditionen entweder über das Cash-Management der MANN+HUMMEL Gruppe oder direkt mit Banken. Zum Einsatz kommen vorzugsweise originäre Geschäfte wie z. B. Kredite mit langer Zinsbindung, aber - insbesondere im Währungsbereich - auch derivative Finanzinstrumente mit Plain-Vanilla-Charakter. Diese werden ausschließlich zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte oder geplanter Transaktionen abgeschlossen.

Die Risikopositionen des Cash-Managements werden unter Berücksichtigung vorgegebener Risikogrenzen extern bei Banken mit einwandfreier Bonität gesichert. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt nach konzerneinheitlichen Richtlinien sowie entsprechend den für Banken geltenden Vorschriften für das Betreiben von Handelsgeschäften.

AUSFALL- UND KONTRAHENTENRISIKO

Das Ausfallrisiko ist das Risiko, dass Vertragspartner im Bereich der Geldanlagen, Finanzforderungen sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos bei Geldanlagen werden sämtliche Finanzgeschäfte nur mit Banken erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limits getätigt.

Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns resultiert bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Bilanzposten ohne Berücksichtigung von erhaltenen Sicherheiten (zuzüglich der maximalen Inanspruchnahme für etwaige Finanzgarantien sowie Kreditzusagen gegenüber fremden Dritten).

Um das Ausfallrisiko zu mindern, werden die Bonität der Kunden, mit denen Geschäfte auf Kreditbasis abgeschlossen werden, sowie unsere Forderungsbestände einer laufenden Überwachung unterzogen. Punktuell werden Ausfallrisiken mit entsprechenden Absicherungsinstrumenten, wie z. B. Warenkreditversicherungen, reduziert. Der Buchwert der durch Warenkreditversicherungen abgedeckten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 157,6 Mio. EUR (Vorjahr: 51,1 Mio. EUR).

Die Wertberichtigungen auf Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

In Mio. EUR	2022	2021
Buchwert zum 01.01.	0,1	0,3
Auflösungen	0,0	-0,2
Buchwert zum 31.12.	0,1	0,1

Die folgende Tabelle enthält Informationen zu der Kreditqualität der finanziellen Vermögenswerte des Konzerns nach Kreditrating:

In Mio. EUR	Bruttobuchwert (On-Balance) 31.12.2022
Ratingstufe	Stufe 1 Wertminderungsmodell (EL)	Stufe 2 Wertminderungsmodell (LEL)	Stufe 3 Wertminderungsmodell (LEL)
Investment Grade	207,2	782,7	0,0
Non-investment Grade	0,0	7,1	33,9

In Mio. EUR	Bruttobuchwert (On-Balance) 31.12.2021
Ratingstufe	Stufe 1 Wertminderungsmodell (EL)	Stufe 2 Wertminderungsmodell (LEL)	Stufe 3 Wertminderungsmodell (LEL)
Investment Grade	194,1	798,0	0,0
Non-investment Grade	0,0	5,6	39,5

LIQUIDITÄTSRISIKO

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nicht erfüllen kann. Bei MANN+HUMMEL werden wesentliche Liquiditätsfragen und -entwicklungen regelmäßig in einer Liquiditätsplanung erörtert. Die Tochterunternehmen sind in die zentrale Finanzierung des Konzerns einbezogen. Für alle eventuellen Schwankungen hält das Unternehmen eine Reserveliquidität und Kreditlinien von mehreren hundert Millionen EUR vor, die auch zur Abdeckung von M&A-Aktivitäten zur Verfügung stehen.

Die Fälligkeitsstruktur der Tilgungs- und Zinszahlungen für die finanziellen Schulden sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in der folgenden Tabelle dargestellt:

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2022	Zahlungsmittelabflüsse
	Gesamt	2023	2024 bis 2027	2028 ff.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.137,9	492,4	545,8	219,9
Leasingverbindlichkeiten	245,6	50,4	125,4	101,4
Derivative Finanzinstrumente	24,8	448,7	93,6	0,0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	290,9	187,7	50,0	119,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	765,3	765,1	0,0	0,0
	2.464,5	1.944,3	814,8	440,8

In Mio. EUR	Buchwert zum 31.12.2021	Zahlungsmittelabflüsse
	Gesamt	2022	2023 bis 2026	2027 ff.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	999,8	251,1	661,9	147,3
Leasingverbindlichkeiten	172,0	40,5	95,0	53,5
Derivative Finanzinstrumente	23,1	429,0	116,0	0,0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	302,2	207,2	13,0	126,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	763,9	763,2	0,8	0,0
	2.261,0	1.691,0	886,7	326,8

KURSRISIKO AUS WERTPAPIEREN

Das Kursrisiko bezeichnet das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere sinkt.

Bei den Investitionen in Wertpapiere handelt es sich im Wesentlichen um Anlagen in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Fondsanteile. Aus dieser Diversifizierung ergibt sich eine Risikoreduzierung, die eine Voraussetzung zur möglichst schwankungsarmen und kontinuierlichen Wertsteigerung ist.

Die letztliche Entscheidung zur strategischen Asset-Allokation sowie die Kontrolle sämtlicher Anlageergebnisse und Risikobudgets werden bei den Spezialfonds von einem eigens geschaffenen Gremium (Anlageausschuss) getroffen. Grundlage für die Anlageentscheidungen der externen Portfoliomanager sind die vom Anleger definierten Anlagerichtlinien. Bei der Formulierung dieser Richtlinien wird u. a. auf eine solide Emittenten-Bonität (Ratingmindestanforderung), hohe Marktgängigkeit der Wertpapiere und eine breite Branchenstreuung geachtet, um eine weitere Risikoreduzierung zu erzielen.

Der Gesellschaft wird monatlich über die Entwicklung der aktuellen Marktwerte und über die Performance der einzelnen Asset-Klassen Bericht erstattet. Die Beurteilung der Performance erfolgt u.a. anhand von Vergleichswerten, Risikokennzahlen und Attributions- und Allokationsanalysen der Portfoliomanager.

Neben den qualitativen Steuerungsinstrumenten zur Risikominimierung, wie Diversifikation der Investitionen in unterschiedliche Anlageklassen, risikoorientierte Gestaltung der Anlagerichtlinien, Analyse der Anlageergebnisse und Bewertung der Veränderungen in den Kapitalmärkten, werden vorzugsweise quantitative Steuerungsmethoden und Anlagestile eingesetzt.

Aufgrund einer Value-at-Risk-Berechnung kann davon ausgegangen werden, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % bei einer Haltedauer von 10 Tagen die Marktwertreduzierung im Masterfonds, der die Fonds bei den verschiedenen Fondsanbietern bündelt, nicht höher ausfällt als 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 6,2 Mio. EUR). Die Berechnungen wurden unter der Annahme aufgestellt, dass sich die Asset-Allokation nicht ändert und keine Zuführungen unterjährig getätigt werden, die dann zu reallokieren wären. Die historischen Korrelationen der jeweiligen Fonds und Wertpapiere wurden berücksichtigt.

Die Finanzinvestitionen "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" enthalten Beteiligungen in Höhe von 19,5 Mio. EUR (Vorjahr: 24,6 Mio. EUR). Die Bewertung erfolgt anhand der Multiplikator-Methode. Hierbei wird der anteilige Unternehmenswert anhand von Umsatzmultiplikatoren ermittelt. Unsicherheiten in Bezug auf die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts dieser Beteiligungen ergeben sich hauptsächlich aus der Veränderung der verwendeten Multiplikatoren, da kein notierter Preis auf einem aktiven Markt vorliegt. Würden sich die verwendeten Multiplikatoren um 10,0% erhöhen, ergäbe sich eine Erhöhung der beizulegenden Zeitwerte dieser Beteiligungen um 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,7 Mio. EUR). Bei einer Verminderung ergäbe sich entsprechend eine Reduzierung um 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,7 Mio. EUR).

WÄHRUNGSRISIKO

Die MANN+HUMMEL Gruppe tätigt aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung Transaktionen in unterschiedlichen Währungen. Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftige Cashflows von monetären Posten aufgrund von Wechselkursänderungen beeinflusst werden.

In der MANN+HUMMEL Gruppe erfolgen Sicherungsmaßnahmen für geplante Fremdwährungscashflows innerhalb festgelegter Höchstgrenzen. Die Sicherungsquote beträgt für Cashflow Hedges 60 % (Vorjahr: 60 %) und für Fair Value Hedges 100 %. Für die Kurssicherung gilt das Nettoprinzip, d. h., die Absicherungen erfolgen für die Nettopositionen aus gegenläufigen Cashflows. Kurssicherungen erfolgen hauptsächlich über Devisentermingeschäfte. Vom Sicherungsvolumen entfielen im Geschäftsjahr über 80 % auf die Währungen USD, EUR, SGD, TRY, CZK und GBP.

Zur Finanzierung der Affinia Akquisition wurde im Jahr 2015 ein Zinswährungsswap über 400 Mio. USD abgeschlossen, der zum Berichtszeitpunkt einen Nominalbetrag von 123,7 Mio. EUR (Vorjahr: 159,1 Mio. EUR) hat und mit einem beizulegenden Zeitwert zum 31.12.2022 von -9,0 Mio. EUR (Vorjahr: -3,0 Mio. EUR) als Fair Value Hedge designiert ist.

Zur Bestimmung des abzusichernden Exposures wird auf jährlicher Basis eine Cashflow-Planung für das darauffolgende Geschäftsjahr erstellt. Ausgehend von dieser Planung werden anschließend Exposures im Rahmen des genehmigten Risikolimits durch Devisentermingeschäfte abgesichert.

In der MANN+HUMMEL Gruppe wird der Value-at-Risk unverändert zum Vorjahr auf Basis der Varianz-Kovarianz-Methode unter Annahme eines Konfidenzniveaus von 95 % bei einer Halteperiode von 12 Monaten ermittelt.

Zum Bilanzstichtag wird mit einem einseitigen Konfidenzniveau von 95 % ein potenzielles Verlustrisiko in Höhe von 16,8 Mio. EUR (Vorjahr: 14,1 Mio. EUR), bezogen auf die nächsten 12 Monate, nicht überschritten. Der Ermittlung lag eine durchschnittliche Kursvolatilität von 9,3 % (Vorjahr: 7,7 %) zugrunde.

Das maximale Verlustrisiko errechnet sich aus der durchschnittlichen Kursvolatilität der letzten zwölf Monate, bezogen auf die offene Fremdwährungsposition aus dem operativen Geschäft. Diese ergibt sich aus dem Bestand an flüssigen Mitteln und Darlehen in Fremdwährung zum Stichtag, die über das Cashflow-Management verwaltet werden, und den in den folgenden zwölf Monaten auf der Basis der aktuellen Unternehmensplanung erwarteten Netto-Zahlungsein- und -ausgängen unter Berücksichtigung des abgesicherten Bestands.

Zum 31.12.2022 sind folgende Sicherungsinstrumente im Bestand:

In Mio. EUR		Fälligkeit
Nominalbeträge Sicherungsinstrumente	Gesamt	Bis 3 Monate	Über 3 Monate bis 1 Jahr
Devisensicherung	858,2	494,3	362,5
Zins-/Devisensicherung	123,7	0,0	0,0
	981,9

In Mio. EUR	Fälligkeit
Nominalbeträge Sicherungsinstrumente	Über 1 Jahr bis 2 Jahre	Über 2 Jahre bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
Devisensicherung	1,4	0,0	0,0
Zins-/Devisensicherung	0,0	0,0	123,7

31.12.2021:

In Mio. EUR		Fälligkeit
Nominalbeträge Sicherungsinstrumente	Gesamt	Bis 3 Monate	Über 3 Monate bis 1 Jahr
Devisensicherung	696,4	390,5	297,0
Zins-/Devisensicherung	159,1	0,0	0,0
	855,5

In Mio. EUR	Fälligkeit
Nominalbeträge Sicherungsinstrumente	Über 1 Jahr bis 2 Jahre	Über 2 Jahre bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
Devisensicherung	8,7	0,2	0,0
Zins-/Devisensicherung	0,0	0,0	159,1

Die Absicherungen zum Jahresende betreffen im Wesentlichen die Währungen USD, CZK, TRY, GBP und SGD. Hierfür betrugen die durchschnittlichen Sicherungskurse:

Durchschnittlicher Kurs

EUR/USD	1,0791
EUR/CZK	25,3700
EUR/SGD	1,4421
EUR/GBP	0,8743
EUR/TRY	22,2214

Durchschnittskurse 2021:

Durchschnittlicher Kurs

EUR/USD	1,1660
EUR/CZK	26,1089
EUR/SGD	1,5533
EUR/GBP	0,8606
EUR/TRY	15,2276

CASHFLOW HEDGES

2022:

In Mio. EUR		Beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrumente		Änderung beizulegender Zeitwert	Bilanzposition für Sicherungsgeschäfte
Cashflow Hedges	Nominalbetrag	Vermögenswerte	Verbindlichkeiten
Devisensicherung	207,3	8,2	-1,5	5,3	Finanzielle Vermögenswerte/Finanzverbindlichkeiten

2021:

In Mio. EUR		Beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrumente		Änderung beizulegender Zeitwert	Bilanzposition für Sicherungsgeschäfte
Cashflow Hedges	Nominalbetrag	Vermögenswerte	Verbindlichkeiten
Devisensicherung	237,3	6,7	-4,5	2,9	Finanzielle Vermögenswerte/Finanzverbindlichkeiten

In der MANN+HUMMEL Gruppe wird mit der Spot-to-Spot-Methode designiert. Die Effektivitätsmessung wird kumulativ durchgeführt.

Es wurden folgende Beträge umklassifiziert:

2022:

In Mio. EUR	Umklassifizierter/recycelter Betrag von OCI in GuV
Cashflow Hedges	Aus vorzeitig abgegangenen Grundgeschäften	Aus ausgelaufenen Grundgeschäften	GuV-Position für umklassifizierte Beträge	Gewinne/Verluste aus Hedges von Nettopositionen
Devisensicherung	-4,0	-5,9	Umsatzerlöse, Finanzergebnis

2021:

In Mio. EUR	Umklassifizierter/recycelter Betrag von OCI in GuV
Cashflow Hedges	Aus vorzeitig abgegangenen Grundgeschäften	Aus ausgelaufenen Grundgeschäften	GuV-Position für umklassifizierte Beträge	Gewinne/ Verluste aus Hedges von Nettopositionen
Devisensicherung	0,0	3,7	Umsatzerlöse, Finanzergebnis

Die Ineffektivität beträgt 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) aufgrund der angewandten Spot-to-Spot-Methode.

2022:

In Mio. EUR
Cashflow Hedges	Änderung beizulegender Zeitwert (für Effektivitätsberechnung) des Grundgeschäftes	Cashflow Hedge Rücklage
Devisensicherung	-5,3	5,3

2021:

In Mio. EUR
Cashflow Hedges	Änderung beizulegender Zeitwert (für Effektivitätsberechnung) des Grundgeschäftes	Cashflow Hedge Rücklage
Devisensicherung	-2,9	2,9

2022:

In Mio. EUR	Kosten des Hedging Gesamt	Davon Kosten des Hedging - Zeitwerte	Davon Kosten des Hedging - Forward- Komponente	Davon Kosten des Hedging - Cross Currency Basis Spread
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 01.01.2022	0,4	0,0	-0,4	0,8
Zuführungen	0,7	0,0	1,0	-0,2
Basis Adjustments	0,6	0,0	0,8	-0,2
Umgliederung in die GuV	0,2	0,0	0,1	0,1
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 31.12.2022	1,9	0,0	1,4	0,5

In Mio. EUR	Cashflow- Hedge- Rücklage Innere Werte	Spot-Komponente FX-Derivate	Zinsswaps	Sonstiges Ergebnis (OCI) Gesamt (Cashflow-Hedge-Rücklage und Kosten des Hedging)
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 01.01.2022	0,0	4,0	0,0	4,4
Zuführungen	0,0	8,1	0,0	8,8
Basis Adjustments	0,0	-6,5	0,0	-5,9
Umgliederung in die GuV	0,0	0,1	0,0	0,3
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 31.12.2022	0,0	5,8	0,0	7,6

2021:

In Mio. EUR	Kosten des Hedging Gesamt	Davon Kosten des Hedging - Zeitwerte	Davon Kosten des Hedging-Forward-Komponente	Davon Kosten des Hedging - Cross Currency Basis Spread
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 01.01.2021	-0,4	0,0	-0,3	-0,1
Zuführungen	-1,8	0,0	-2,6	0,8
Basis Adjustments	2,6	0,0	2,5	0,1
Umgliederung in die GuV	0,0	0,0	0,0	0,0
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 31.12.2021	0,4	0,0	-0,4	0,8

In Mio. EUR	Cashflow-Hedge-Rücklage Innere Werte	Spot-Komponente FX-Derivate	Zinsswaps	Sonstiges Ergebnis (OCI) Gesamt (Cash-flow-Hedge-Rücklage und Kosten des Hedging)
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 01.01.2021	0,0	0,4	0,0	-0,1
Zuführungen	0,0	2,3	0,0	0,5
Basis Adjustments	0,0	1,1	0,0	3,7
Umgliederung in die GuV	0,0	0,3	0,0	0,3
Sonstiges Ergebnis (OCI) per 31.12.2021	0,0	4,0	0,0	4,4

FAIR VALUE HEDGES

2022:

In Mio. EUR	Beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrumente			Änderung beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrumente
Fair Value Hedges	Nominalbeträge	Vermögenswerte	Verbindlichkeiten
Devisensicherung	650,9	18,0	-12,8	5,2
Zins-/ Devisensicherung	123,7	0,0	-9,0	-9,0

In Mio. EUR	Bilanzposition für Sicherungsgeschäfte	Ineffektivität (Ergebnis) in GuV	Position Gewinn- und Verlustrechnung für Sicherungsgeschäfte
Fair Value Hedges
Devisensicherung	Finanzielle Vermögenswerte/ Finanzverbindlichkeiten	0,0	Finanzielle Aufwendungen / Finanzielle Erträge
Zins-/ Devisensicherung	Finanzielle Vermögenswerte	0,0	Finanzielle Aufwendungen / Finanzielle Erträge

2021:

In Mio. EUR		Beizulegender ZeitwertSicherungsinstrumente		Änderung beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrumente
Fair Value Hedges	Nominalbeträge	Vermögenswerte	Verbindlichkeiten
Devisensicherung	459,1	2,0	-13,6	-11,6
Zins-/ Devisensicherung	159,1	0,0	-3,0	-3,0

In Mio. EUR	Bilanzposition für Sicherungsgeschäfte	Ineffektivität (Ergebnis) in GuV	Position Gewinn- und Verlustrechnung für Sicherungsgeschäfte
Fair Value Hedges
Devisensicherung	Finanzielle Vermögenswerte/ Finanzverbindlichkeiten	0,0	Finanzielle Aufwendungen / Finanzielle Erträge
Zins-/ Devisensicherung	Finanzielle Vermögenswerte	0,0	Finanzielle Aufwendungen / Finanzielle Erträge

MANN+HUMMEL macht von der Ausnahme gem. IFRS 9.6.3.6 Gebrauch und designiert die konzerninternen Darlehensforderungen als Grundgeschäfte im Rahmen des Hedge-Accountings. Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung werden auf Konzernebene nicht vollkommen eliminiert, da die konzerninternen Darlehen zwischen zwei Unternehmen des Konzerns mit unterschiedlichen funktionalen Währungen abgewickelt werden. Die Fair-Value-Änderungen von Grundgeschäften entsprachen im Wesentlichen den Fair-Value-Änderungen von Sicherungsinstrumenten.

ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten aufgrund von Marktzinsänderungen schwanken.

MANN+HUMMEL überwacht das Zinsänderungsrisiko monatlich und misst es gegen ein vorgegebenes Verlustlimit als Basis für eventuelle Absicherungsmaßnahmen.

Eine Erhöhung/Verminderung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Schulden um 100 Basispunkte hätte einen Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von +/-1,1 Mio. EUR (Vorjahr: +/-0,3 Mio. EUR bei einer Veränderung von 50 Basispunkten).

Bei einer Erhöhung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Vermögenswerte um 100 Basispunkte würde sich das Ergebnis vor Ertragsteuern um +/-0,06 Mio. EUR (Vorjahr: +/-0,08 Mio. EUR bei einer Veränderung von 50 Basispunkten) verändern.

Die Gesellschaft war durch die IBOR-Reform nur in geringem Umfang betroffen. Für diejenigen Währungen, für die von 2022 an keine IBOR-Zinssätze mehr veröffentlicht werden, wurden in den entsprechenden Finanzierungsverträgen neue Referenzzinssätze vereinbart.

Auf bestehende Sicherungsbeziehungen mit Zinsswaps oder Zinswährungsswaps hat die IBOR- Reform keine Auswirkungen.

ROHSTOFFPREISRISIKO

In der MANN+HUMMEL Gruppe wurden im Berichtszeitraum keine Sicherungsgeschäfte ausgeführt. Grundsätzlich minimiert MANN+HUMMEL durch langfristige Verträge, eine Selektion an strategischen, global aufgestellten Lieferanten und die Überwachung der Wechselkurse die bestehenden Risiken.

39. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Im Geschäftsjahr wurden 2,7 Mio. EUR (Vorjahr: 3,4 Mio. EUR) an Zuwendungen der öffentlichen Hand vereinnahmt. Diese teilen sich wie folgt auf:

In Mio. EUR	2022	2021
Zuwendungen für Investitionen	1,0	0,7
Aufwandszuschüsse	1,7	2,7
	2,7	3,4

Die Aufwandszuschüsse umfassen im Wesentlichen Zuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

Die mit der Gewährung der Investitionszuschüsse im Vorjahr verbundenen Bedingungen waren erfüllt.

40. Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen

Nach IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, die die MANN+HUMMEL Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden, angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Beherrschung liegt vor, wenn ein Gesellschafter mehr als die Hälfte der Stimmrechte hält oder kraft Satzungsbestimmung oder vertraglicher Vereinbarung die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements zu steuern. Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht nach IAS 24 auf Geschäfte mit assoziierten Unternehmen und Beteiligungsunternehmen, an denen die MANN+HUMMEL Gruppe mindestens zu 20 % beteiligt ist, sowie auf Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik kann hierbei auf einem Anteilsbesitz am Mutterunternehmen von 20 % oder mehr, einem Sitz in der Geschäftsführung oder im Aufsichtsrat des Mutterunternehmens oder einer anderen Schlüsselposition im Management beruhen. Entsprechend zählen nur die Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung zu den nahestehenden Personen. Weitere nahestehende Personen sind nicht zu verzeichnen.

Die Mann Familien-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und die Hummel Familien- Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, die zusammen 83,3 % an der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG halten, üben als nahestehende Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss aus. Transaktionen mit diesen Gesellschaftern fanden keine statt. Im Geschäftsjahr wurden Entnahmen der Gesellschafter in Höhe von 8,6 Mio. EUR (Vorjahr: 8,5 Mio. EUR) vorgenommen.

Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und stellen sich wie folgt dar:

In Mio. EUR	Gemeinschaftsunternehmen	Assoziierte Unternehmen	Sonstige Beteiligungsunternehmen
2022
Erbrachte Lieferungen und Leistungen
Verkauf von Gütern	0,0	8,6	0,1
Dienstleistungen	0,0	0,0	0,0
Sonstige Leistungen	0,0	0,0	0,1
Bezogene Lieferungen und Leistungen
Verkauf von Gütern	0,0	0,0	1,8
Dienstleistungen	0,0	0,0	1,7
Sonstige Leistungen	0,0	0,0	3,4
Forderungen	0,0	1,1	0,1
Verbindlichkeiten	0,0	0,0	0,3

In Mio. EUR	Gemeinschaftsunternehmen	Assoziierte Unternehmen	Sonstige Beteiligungsunternehmen
2021
Erbrachte Lieferungen und Leistungen
Verkauf von Gütern	0,0	5,3	5,6
Dienstleistungen	0,0	0,0	-0,2
Sonstige Leistungen	0,0	0,0	0,2
Bezogene Lieferungen und Leistungen
Verkauf von Gütern	0,0	9,1	1,6
Dienstleistungen	0,0	0,0	1,5
Sonstige Leistungen	0,0	0,0	2,6
Forderungen	0,0	0,9	0,1
Verbindlichkeiten	0,0	0,0	0,5

41. Vergütung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats

GESCHÄFTSFÜHRUNG

	Emese Weissenbacher, Marbach am Neckar
	Kurk Wilks, Portage, MI/ USA

AUFSICHTSRAT DER MANN+HUMMEL VERWALTUNGS GMBH bis einschließlich 30.09.2022

Mit Wirkung zum 29.09.2022 tritt die MANN+HUMMEL International Verwaltungs GmbH mit Sitz in Österreich als persönliche haftende Gesellschafter in die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG ein und die MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH mit Ablauf des 30.09.2022 aus. Für die MANN+HUMMEL International Verwaltungs GmbH besteht keine Verpflichtung zur Einrichtung eines Aufsichtsrates.

Thomas Fischer, Schalksmühle

Vorsitzender

Helga Huber, Taufkirchen/Vils

Stellvertretende Vorsitzende

Betriebsratsvorsitzende MANN+HUMMEL Marklkofen

Ralph Kraut, Kirchheim am Neckar

Betriebsratsvorsitzender

MANN+HUMMEL Ludwigsburg

Susanne Thomas, Ludwigsburg

Gewerkschaftssekretärin IG Metall,

Geschäftsstelle Ludwigsburg

Gerhard Weis, Römerberg

Betriebsratsvorsitzender MANN+HUMMEL Speyer

Dr. Klaus Peter Fouquet, Vaihingen/Enz

Robert Grashei, Altdorf

1. Bevollmächtigter der IG Metall, Landshut

Jens Michael Hummel, Stuttgart

Johannes Winklhofer, München

Geschäftsführender Gesellschafter

iwis Gruppe

Dr. Karin Exner-Wöhrer, Wien

Vorsitzende des Vorstandes

Salzburger Aluminium AG

Dr. Rolf Heintzeler, München

Leitender Versicherungsangestellter

Markus Kolczyk, Mundelsheim

Leiter Entwicklung Erstausrüstung

Die laufenden kurzfristigen Bezüge der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022 betragen 3,4 Mio. EUR (Vorjahr: 2,8 Mio. EUR). Die Aufwendungen für im laufenden Geschäftsjahr verdiente Pensionsansprüche der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung betragen 1,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR).

Die Pensionsrückstellung für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene beträgt 8,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,0 Mio. EUR).

Die kurzfristigen Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022 bis einschließlich September belaufen sich auf 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR).

Darüber hinaus haben Unternehmen der MANN+HUMMEL Gruppe mit Mitgliedern der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrats der MANN+HUMMEL Gruppe sowie anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. mit Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsgremien diese Personen vertreten sind, keinerlei berichtspflichtige Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises.

42. Personal

Die Zahl der in der MANN+HUMMEL Gruppe beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Jahresdurchschnitt 22.222 (Vorjahr: 23.211), davon sind 6.970 (Vorjahr: 7.120) Angestellte und 15.252 (Vorjahr: 16.091) Lohnempfänger.

43. Honorare des Abschlussprüfers

Das in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasste Honorar des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, beträgt 2,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR) und teilt sich auf in Abschlussprüfungsleistungen von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR) und Steuerberatungsleistungen von 1,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR).

44. Angabe von § 264 Abs. 3 bzw. § 264b Nr. 3 HGB

Die Gesellschaften MANN+HUMMEL East European GmbH & Co. KG, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL East European Holding GmbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH, Sprockhövel/Deutschland, MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron/Deutschland, MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH, Wiesbaden/ Deutschland und die MANN+HUMMEL Molecular GmbH, Gefrees/Deutschland, nehmen die Befreiungsvorschriften nach §264 Abs. 3 bzw. §264b HGB in Anspruch.

45. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 1. Februar 2023 hat die MANN+HUMMEL Gruppe eine Mehrheitsbeteiligung an der M-Filter Gruppe abgeschlossen. M-Filter, einer der größten Filterhersteller in Nord- und Osteuropa, expandiert weiter in der Region und entwickelt sein Produktportfolio als Teil des MANN+HUMMEL Geschäftsbereichs Life Sciences & Environment. Da der Kaufpreis bislang als vorläufig zu betrachten ist, können keine Angaben dazu gemacht werden.

Auf die erhöhten Risiken aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine haben wir im Risiko- und Chancenbericht hingewiesen. Am 25. Februar 2023 hat die Europäische Union das mittlerweile 10. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Aufgrund der daraus resultierenden Einschränkungen auf den Geschäftsbetrieb hat sich MANN+HUMMEL dazu entschlossen, seine Aktivitäten in Russland bis auf Weiteres einzustellen. Auf den Ansatz und die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden infolge der Einstellung der Geschäftsaktivitäten in Russland ergaben sich keine potenziellen Wertminderungen, die zu Wertberichtigungen im Geschäftsjahr 2022 geführt hätten. Die Risiken aus dem Russland-Ukraine-Krieg werden fortlaufend überwacht; mögliche Szenarien werden laufend an die aktuelle geopolitische Lage angepasst und fortwährend analysiert.

46. Anteilsbesitzliste (nach § 313 Abs. 2 HGB)

Name und Sitz der Gesellschaft	Konsolidierungsstatus ¹⁾	Anteil am Kapital in %
1. Tochterunternehmen
Deutschland
MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron	V	83,3
MANN+HUMMEL Innenraumfilter Verwaltungs GmbH, Himmelkron	V	83,3
MANN+HUMMEL Komplementär GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL East European Holding GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL East European GmbH & Co. KG, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL East European Verwaltungs GmbH, Ludwigsburg	V	83,3
MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH, Sprockhövel	V	83,3
MN Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden	V	83,3
MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH, Wiesbaden	V	83,3
i2M GmbH, Ludwigsburg	N	83,3
MANN+HUMMEL Molecular GmbH, Gefrees	V	83,3
comp! Elastomere GmbH, Gefrees	N	66,7
Seccua Holding AG, Steingaden Weilheim	N	83,3
Seccua Distribution GmbH, Gundelfingen a. d. Donau	N	83,3
Seccua GmbH, Steingaden	N	83,3
Seccua Medical GmbH, Gundelfingen a. d. Donau	N	83,3
Europa
MANN+HUMMEL (UK) LTD., Wolverhampton / Großbritannien	V	83,3
MANN+HUMMEL HYDROMATION N.V., Hasselt / Belgien	V	83,3
MANN+HUMMEL (CZ) v.o.s., Nová Ves / Tschechische Republik	V	83,3
MANN+HUMMEL Service s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik	V	83,3
MANN+HUMMEL Innenraumfilter (CZ) s.r.o., Uherský Brod/Tschechische Republik	V	83,3
MANN+HUMMEL IBERICA S.A.U., Saragossa / Spanien	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration France S.A.S., Paris / Frankreich	V	83,3
MANN+HUMMEL ITALIA S.r.l., Turin / Italien	V	83,3
MANN+HUMMEL OOO, Moskau / Russische Föderation	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Ukraine Ltd., Krasiliv / Ukraine	V	83,3
MANN+HUMMEL BA J.S.C., Tesanj / Bosnien-Herzegowina	V	97,2
MANN VE HUMMEL FİLTRE SANAYİ VE TİCARET LİMİTED ȘİRKETİ, Istanbul / Türkei	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd, Burnley, Großbritannien	V	83,3
MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley, Großbritannien	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden	V	83,3
MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden	V	83,3
MANN+HUMMEL FT Poland Spolka z Ograniczona Odpowiedzialnoscia sp.k., Gostyn / Polen	V	83,3
MANN+HUMMEL FT Poland Spolka z Ograniczona Odpowiedzialnoscia, Gostyn / Polen	V	83,3
Jack Filter Lufttechnik GmbH, Steindorf/ Österreich	V	83,3
Jack Filter Hungaria Kft., Polgärdi/ Ungarn	V	83,3
MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions, S.p.A., Fano/Italien	V	83,3
Amerika
MANN+HUMMEL INC., Wilmington, DE / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL USA, INC., Portage, MI / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC, Fayetteville / USA	V	83,3
I2M LLC, Raleigh NC, USA	N	83,3
MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions, Inc., Goleta, CA/USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology US LLC, Gastonia, NC / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Products Corp LLC, Gastonia, NC / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Southern Holdings LLC, Gastonia, NC / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology International Inc., Gastonia, NC / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Canada ULC, Ayr, Ontario / Kanada	V	83,3
MANN+HUMMEL MEXICO S.A. de C.V., Santiago de Queretaro / Mexiko	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Mexico, S. de R.L. de C.V., Ramos Arizpe / Mexiko	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Distribution Mexico S.A. de C.V., Ramos Arizpe / Mexiko	V	83,3
MANN+HUMMEL BRASIL LTDA., Indaiatuba / Brasilien	V	83,3
MANN+HUMMEL ARGENTINA S.A., Buenos Aires / Argentinien	V	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Venezuela C.A., Maracay / Venezuela	N	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Distribution Venezuela C.A., Maracay / Venezuela	N	83,3
MANN+HUMMEL Filtration Technology Commercial Distribution C.A., Maracay / Venezuela	N	83,3
MANN+HUMMEL COLOMBIA S.A.S., Bogotá, D.C. / Kolumbien	V	83,3
MANN+HUMMEL LS+E Holdings, Inc., Wilmington, DE / USA	V	83,3
Tri-Dim Filter Corporation, Louisa, VA / USA	V	83,3
MANN+HUMMEL (CANADA) INC., Trois-Rivieres Quebec / Kanada	V	83,3
Seccua Americas LLC / USA	N	83,3
CleanAire, LLC, USA	V	83,3
Asien
MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS HOLDING PTE. LTD., Singapur / Singapur	V	83,3
MANN+HUMMEL FILTER TECHNOLOGY (S.E.A.) PTE. LTD., Singapur / Singapur	V	83,3
MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd., Singapur / Singapur	V	83,3
MANN+HUMMEL Middle East FZE, Dubai / Vereinigte Arabische Emirate	V	83,3
MANN and HUMMEL Thailand Ltd., Bangkok / Thailand	V	83,3
MANN+HUMMEL KOREA Co., Ltd., Wonju / Südkorea	V	83,3
MANN+HUMMEL JAPAN LTD., Shin-Yokohama / Japan	V	83,3
MANN AND HUMMEL FILTER PRIVATE LTD., Bangalore / Indien	V	83,3
Changchun MANN+HUMMEL Faway Filter Co., Ltd., Changchun/VR China	V	50,0
MANN+HUMMEL Filter (CHONGQING) Co., Ltd., Chongqing / VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL FILTER (SHANGHAI) Co., Ltd., Shanghai / VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL FILTER TRADING (SHANGHAI) Co., Ltd., Shanghai / VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL (CHINA) Co., Ltd., Shanghai / VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL FILTER (JINAN) Co., Ltd., Jinan / VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / VR China	V	83,3
Longkou MANN+HUMMEL Filtration Co., Ltd., Longkou/VR China	V	83,3
MANN+HUMMEL Ventures Pte. Ltd., Singapur / Singapur	V	83,3
MANN+HUMMEL (China) LIFE SCIENCE AND ENVIRONMENTAL Co., Ltd., Kunshan/VR China	V	83,3
Australien
MANN AND HUMMEL AUSTRALIA (PTY) LTD., Arndell Park NSW / Australien	V	83,3
Afrika
MANN AND HUMMEL Filters South Africa (Pty) Ltd., Boksburg / Südafrika	V	83,3
MANN AND HUMMEL FILTERS MOROCCO SARL AU, Casablanca/Marokko	V	83,3
2. Assoziierte Unternehmen
ABC S.A., Cordoba / Argentinien	E	25,8

¹⁾ V: Vollkonsolidierung; E: Einbezug at Equity;N: keine Einbeziehung aufgrund von Unwesentlichkeit.

Die Anteile am Kapital in % bei den Tochterunternehmen errechnen sich aufgrund einer mittelbaren Beteiligung an der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, und weisen daher 83,3% der Beteiligungsquote bei der MANN+HUMMEL Holding GmbH auf.

Ludwigsburg, 25. April 2023

MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG

Die Geschäftsführung

Kurk Wilks

Emese Weissenbacher

Zusammengefasster Lagebericht und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022

¹ Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen.

1. Geschäftsmodell des Konzerns

MANN+HUMMEL steht für Filtration. Im Zuge der Fokussierung auf diese Kernkompetenz hat sich das Unternehmen im Berichtsjahr vom Segment der Hochleistungs-Kunststoffteile getrennt und das weltweite Geschäft in diesem Bereich an die Mutares SE & Co. KGaA veräußert. Im Rahmen der Transaktion wurden auch die MANN+HUMMEL Produktionsstandorte in Bad Harzburg, Sonneberg (beide Deutschland) und Laval (Frankreich) mit rund 1.500 Mitarbeitern an Mutares übertragen.

Diese Bereinigung des Technologieportfolios und die damit verbundene Schärfung des strategischen Profils schafft neue Räume und Potentiale für Investitionen und Forschungsaktivitäten rund um Nachhaltigkeit und alternative Antriebskonzepte. Das Engagement für saubere Mobilität, reine Luft und sauberes Wasser wird so nochmals verstärkt und vertieft.

Das aktuelle Geschäftsmodell gliedert sich in zwei Geschäftsfelder: Transportation und Life Sciences & Environment.

•

Transportation umfasst die Geschäftsbereiche Erstausrüstung (Original Equipment, OE) und Ersatzteilgeschäft (Aftermarket, AA). Damit bedienen wir unter anderem die Automobilindustrie (Automotive Solutions) mit Luftfiltersystemen, Ansaugsystemen, Flüssigkeitsfiltersystemen und technischen Kunststoffteilen. Auch Hersteller von Bau- und Landmaschinen, Schienenfahrzeugen, Schiffen und Energietechnik setzen auf MANN+HUMMEL Technologien.

•

Life Sciences & Environment (LS&E) gliedert sich in die Geschäftsbereiche Air Filtration und Water & Fluid Solutions.

In LS&E entwickeln wir zukunftsweisende Lösungen für die Luft- und Wasserfiltration. Dazu gehören Filter für den Innen- und Außenbereich, für Reinräume und industrielle Anwendungen sowie stationäre und mobile Luftreiniger mit HEPA-Filtern zur sicheren Abscheidung von Viren, Bakterien und anderen Mikroorganismen. Die Innenraumfilter verfügen zum Teil über antiallergene und antimikrobielle Funktionalitäten.

MANN+HUMMEL Luftfiltrationslösungen finden sich in Büros, Schulen, Gewerbe- und Industriegebäuden, aber auch in explosionsgefährdeten Bereichen wie Offshore-Ölplattformen. Auch stationäre Anlagen zur Filtration von Feinstaub und Stickstoffdioxid sowie zur Verbesserung der Außenluftqualität gehören zu unserem Produktportfolio.

Unsere Wasserfiltrationssysteme werden zur Wasser- und Abwasseraufbereitung in kommunalen und industriellen Anwendungen eingesetzt. Knappe Frischwasserressourcen werden so effizient genutzt und wiederverwertet. Spezialanwendungen im Lebensmittelbereich, in der Biotechnologie oder in anderen Reinstwasserbereichen wie der Mikroelektronik sind weitere Einsatzgebiete.

Zunehmend ergänzen digitale Dienstleistungen und intelligente Lösungen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind, das Portfolio: zum Beispiel die Vernetzung von Produkten über das Internet (Internet of Things, IoT), die Auswertung von Daten in der Cloud, speziell entwickelte Algorithmen und nutzerfreundliche Apps. Das Geschäftsfeld Transportation erwirtschaftet rund 91 % unseres Umsatzes, das Geschäftsfeld LS&E rund 9 %. Strategisch bedienen beide Geschäftsfelder die steigende Nachfrage nach innovativen Filtrationsprodukten für saubere Mobilität, saubere Luft und sauberes Wasser.

Für MANN+HUMMEL stehen neben profitablem Wachstum, steigender Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterzufriedenheit vor allem der Kunde und dessen Zufriedenheit im Mittelpunkt. Deshalb standardisiert MANN+HUMMEL ausgewählte Prozesse und bündelt sie in Global Business & Technology Solutions. Das senkt einerseits die Kosten und etabliert andererseits eine starke Servicekultur. Denn auch hier steht die Kundenorientierung im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Die Standardisierung von Geschäftsprozessen ist zudem eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung dieser Prozesse.

Neben den Unternehmensbereichen und Global Business & Technology Solutions ist auch die Produktion organisatorisch gebündelt. Ein konzernweites Steuerungssystem führt zu schnelleren Entscheidungen und erhöht die Dynamik im Unternehmen. So nutzen wir auch in Zukunft globale Synergien und Best Practices, um effizienter zu arbeiten und unsere heutigen und zukünftigen Märkte noch besser zu bedienen.

2. Forschung und Entwicklung

Im Berichtsjahr konnte MANN+HUMMEL zahlreiche neue Produkte für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und elektrischen Antrieben weltweit einführen.

Auch der Umfang der immateriellen Schutzrechte nahm deutlich zu: 103 Patentanmeldungen haben den MANN+HUMMEL Patentpool auf über 4.600 Patente anwachsen lassen; hinzu kommen ca. 3.200 Markenanmeldungen und eingetragene Marken weltweit.

Transportation

Der Wandel der Antriebssysteme war für MANN+HUMMEL auch in 2022 Anlass, die Portfolios für Brennstoffzellen-, Batterie- und E-Antriebssysteme sowohl mit kundenspezifischen Entwicklungen als auch für den Aftermarket auszuweiten. Viele Produkte wurden weiterentwickelt; einige Musterlösungen haben im Berichtsjahr die Serienreife erreicht. MANN+HUMMEL geht so insbesondere im Bereich der Brennstoffzellentechnologie die entscheidenden Schritte voran und unterstützt die Kunden bei Aufbau der Demonstratoren und auch schon in ersten Serienfertigungen.

Antriebssystemübergreifend brachten die Forschungs- und Entwicklungsteams von MANN+HUMMEL 2022 weltweit zahlreiche neue Produkte für Verbrennungsmotoren und E-Fahrzeuge auf den Markt. Besonders für die asiatischen Märkte haben wir viele neue Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter entwickelt und unter den verschiedenen MANN+HUMMEL-Marken auf den unabhängigen Ersatzteilmarkt (IAM) gebracht. Durch die intensive und enge technische Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern konnten die Entwicklungszeiten und damit auch die Markteinführungen erheblich beschleunigt werden.

MANN+HUMMEL steht für Technologieoffenheit: In 2022 haben wir die ersten IAM-Kraftstofffilter eingeführt, die 100% kompatibel mit vollsynthetischen Kraftstoffen und E-Fuels sind. Unsere Filterelemente kommen im "Zero Emission Drive Unit 1" (ZEDU-1) zum Einsatz, dem saubersten Fahrzeugkonzept der Welt, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der HWA AG entwickelt wurde.

Durch den konsequenten Ausbau unseres Standardproduktportfolios mit neuen Varianten und Familien in allen Segmenten bauen wir unsere Kompetenzen in zahlreichen Filtrationstechnologien stetig aus und tragen zum weiteren Wachstum der MANN+HUMMEL Gruppe bei.

Die Kathoden-Luftfilter ENTARON FC sind mit neuen Baugrößen speziell für Heavy Duty & Industry Anwendungen (inkl. Spezialmedien für verbesserte Schadgasadsorption) eingeführt worden. Die neuen Größen sind optimiert für staubreiche Anwendungen und hohe Volumenströme, z.B. im Mining-Bereich.

Ebenso im Berichtsjahr auf den Markt gekommen sind die Kathoden-Luftfilter AirPure der zweiten Generation. Sie schützen Brennstoffzellen vor Luftverunreinigungen; in der zweiten Produktgeneration ist das Verhältnis von Adsorptionskapazität zu Druckverlust weiter verbessert worden; der Filter nimmt mehr "Schmutz" auf, ohne sich zuzusetzen.

Für Brennstoffzellenantriebe haben wir die zweite Generation der Ionentauscherfilter IonFree zur Serienreife entwickelt. Sie vermeiden Kurzschlüsse in der Brennstoffzelle und senken die Systemkosten; darüber hinaus spart das kompaktere Design Bauraum, reduziert den Druckverlust und erhöht den maximalen Systemdruck.

Die Fortschritte in der Automotivefilter-Technologie kommen auch der industriellen Brennstoffzellentechnik zugute - die OmniFlow Filter halten die Leitfähigkeit des Kühlmittels auf niedrigem Niveau und vermeiden so potenzielle Kurzschlüsse über den Kühlkreislauf. Sie erhöhen die Standfestigkeit und senken die Kosten.

Für Batteriesysteme haben wir die Entwicklung fortgeschrittener Druckausgleichselemente weiter vorangetrieben. Sie reduzieren den notwendigen Notentgasungsdruck bzw. erhöhen den Querschnitt zur Erhöhung des maximalen Notentgasungsvolumenstroms.

In unserem E-Mobility-Onlineshop, der auch in 2022 auf ein ständig steigendes Interesse stieß, bieten wir viele Produkte für die E-Mobilität, wie z.B. den Kühlmittelpartikelfiltern für Brennstoffzellen Hochvolt-Batterie-Systeme, CoolantClean, an.

Filtermedien sind eine MANN+HUMMEL Kernkompetenz. Die Association of the Nonwoven Fabrics Industry (INDA) würdigte die Innovationsleistung unserer Teams für die Entwicklung der neuesten Nanofaser-Filtermedien mit dem IDEA® Long-Life Product Achievement Award. Um unser Know-how in zahlreichen Produktkategorien der Filtrationstechnologie zu vertiefen und das umfassende technische Wissen schnell weltweit verfügbar zu machen, haben wir in 2022 die Filter Media Academy als Online-Lern- und Austauschinstrument für die MANN+HUMMEL-Ingenieure ins Leben gerufen. Dieses geballte Wissen steht so allen Konzernmitarbeitern in Echtzeit zur Verfügung.

In den asiatischen Märkten haben wir im Berichtsjahr die digitale Überwachung von Luft- und Kraftstofffiltern in Nutzfahrzeugen eingeführt. Dieses Monitoring überwacht nicht nur den Verschmutzungsgrad, sondern gewährleistet auch, dass es sich um den richtigen Originalfilter handelt. Durch diese Überwachung wird eine maximale Nutzungszeit der Fahrzeuge, aber auch stationärer Filteranlagen (z.B. Kompressoren) sichergestellt; die Ausfallzeiten sinken so signifikant.

Um die Entwicklungskompetenz in den Bereichen Simulation und virtuelle Charakterisierung von Filtermedien weiter zu stärken, haben wir das Online-Tool "smartFE" weltweit eingeführt. Es ermöglicht die Auswahl des optimalen Filtermediums und des besten Designs für einen Innenraumfilter innerhalb von Sekunden.

Diese Leistungen im Bereich F&E sind nicht zuletzt auf die fortschreitende Digitalisierung des Engineerings zurückzuführen: Die ersten Labore sind nun mit digitaler Aufgabenbearbeitung und Datenhandling inklusive Big-Data-Datenbasis ausgestattet; andere Prozesse stehen kurz vor der Einführung, um Geschwindigkeit und Effizienz weiter zu erhöhen.

Ein Schwerpunkt im Jahr 2022 lag auf der Berechnung des CO ₂ Fußabdruckes unserer Produkte. Lebenszyklusanalysen (LCAs) zu allen Produktgruppen weltweit wurden mit aktuellen und anerkannten Verfahren und Berechnungsprogrammen durchgeführt, die alle Einflüsse vom Rohmaterial über Zwischenprodukte und der Herstellung des Produktes sowie den Transport, die Verwendung und die Verwertung am Ende des Produktlebens einbeziehen. Dies gab uns Hinweise zu Material- und Prozessverbesserungen, um den CO ₂ Fußabdruck weiter zu reduzieren.

2022 konnten wir die Entwicklung der zweiten Generation des Feinstaubpartikelfiltersystems, integriert in einer Dachbox, abschließen und zur Produktion freigeben. Im Rahmen einer Flottenerprobung eines Fahrzeugherstellers konnten wir auch die erste Phase einer Pilotanwendung mit Erfolg abschließen.

Die neue Produktgattung der Bremsstaubpartikelfilter wurde im Berichtsjahr aufgrund des hohen Kundeninteresses konsequent weiterentwickelt und zahlreiche Versuchsfahrzeuge konnten mit diesen zukunftsweisenden Lösungen, aber auch mit Feinstaubpartikelfiltern ausgestattet werden. Die künftige EUR.O-7-Norm erlaubt einen positiven Geschäftsausblick auf zukünftige Entwicklungen; der weiter reduzierte erlaubte Schadstoffausstoß verlangt fortgeschrittene Filtertechnologien, wie sie MANN+HUMMEL in wegweisender Qualität anbietet.

Im Bereich der Innenraumfiltersysteme und Luftqualitätssysteme gab es 2022 viele Seriennominierungen und Weiterentwicklungen; auch in den Fahrzeuginnenräumen wird die Luft so kontinuierlich besser. Systeme mit mehreren Filterstufen (z.B.: 1. Partikelfilter, 2. Aktivkohlefilter, 3. HEPA-Filter) erhöhen die Filterwirkung; besonders im Umluftmodus optimiert CMS (Cyclo-Multi-Sorber) durch Adsorption von Feuchtigkeit und CO ₂ die Luftqualität deutlich und spart überdies Energie ein, die ansonsten für das Aufheizen bzw. Abkühlen von Frischluft der Traktionsbatterie entnommen werden müsste.

Mit dem Anspruch des "Leadership in Filtration" nehmen wir an den wichtigsten Branchenkonferenzen wie zum Beispiel dem World Filtration Congress, FILTECH, FILTREX, The Battery Show und dem Wiener Motorensymposium teil, um unser Wissen über die neuesten Technologien zu verbreiten und den Vorsprung unserer Produkte zu sichern. An mehr als 20 nationalen und europäischen öffentlichen Forschungsprojekten sind wir daher aktiv beteiligt.

Seit 2020 engagiert sich MANN+HUMMEL zudem im Hydrogen Council, um die Brennstoffzellentechnologie weiterzuentwickeln, sich in diesem Umfeld zu positionieren und das Thema ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.

Life Sciences & Environment

Air Filtration

Entsprechend den übergreifenden Unternehmenszielen der MANN+HUMMEL Gruppe im Bereich der Nachhaltigkeit gilt auch im Bereich der Entwicklung von Luftfiltrationslösungen die Vorgabe größtmöglicher Nachhaltigkeit. Das zeigt sich auch in der Zusammensetzung unseres Portfolios: MANN+HUMMEL bietet viele A- und A+-zertifizierte Filter im Markt für Heizung, Lüftung und Klima (HLK) quer über alle Produktgruppen in Europa; auch im Berichtsjahr haben wir 18 neue Filtermodelle zur Serienreife gebracht, darunter sechs mit A+-Zertifikat - ein überzeugender Vorteil in Zeiten hoher Energiekosten.

Für zwei bedeutende Kunden im Bereich der Küchentechnik erreichten in 2022 sieben neue Molekularfilter-Produkte den Serienstart.

In China haben wir sechs neue Produktlinien für Gasturbinenanwendungen eingeführt und in Indien konnten wir gemeinsam mit dem Architekturbüro Studio Symbiosis auf Basis der AirCubes die ganz neue Design-Luftreinigungssäule "Verto" entwickeln, die in Neu-Delhi nun 600.000 m ³ Luft pro Tag reinigt und den Schadstoffgehalt an Feinstaub und Stickstoffdioxid um mehr als 80% reduziert.

Water & Fluid Solutions

Im Berichtsjahr wurde die Entwicklung des BIO-CEL® M+ Membranfiltersystems für mittlere und mobile Kläranlagen abgeschlossen. Das System ist äußerst vielseitig und verfügt über die leistungsstarke und langlebige Ultrafiltrationsmembran BIO-CEL® UV400T, die zuverlässig verhindert, dass antibiotikaresistente Bakterien in die Umwelt gelangen.

Eine einzige Einheit reinigt täglich das Abwasser von bis zu 115 Haushalten und produziert rund 75 m ³ Filtrat. Sie passt perfekt in einen High-Cube-Container und ist erweiterbar; für eine mobile MBR-Anlage sind keine speziell angefertigten Filtertanks erforderlich. Die Ultrafiltration bietet eine höhere Filterqualität und einen zuverlässigen Rückhalt gegen (antibiotikaresistente) Bakterien und Viren. Dank BIO-CEL® UV400T werden Feststoffe und Bakterien effizient aus dem Abwasser entfernt. Zur Eliminierung von Spurenstoffen kann Aktivkohle direkt in den Membrantank gegeben werden; eine separate vierte und fünfte Reinigungsstufe ist dann nicht mehr notwendig. Mit BIO-CEL® M+ ist der Flächenbedarf einer Abwasseranlage zudem um 60% geringer.

Im Bereich der Untertischfilter für den lokalen Einsatz haben wir den neuen Seccua MK7 zur Serienreife entwickelt. Er kombiniert einen Mikrofilter mit einer Aktivkohlefiltration und ist so einzigartig geeignet, schädliche Substanzen aus dem Wasser zu entfernen.

Corporate Ventures

Im Jahr 2022 konzentrierten wir uns auf Start-ups in den Bereichen saubere Luft, sauberes Wasser, saubere Mobilität und zusätzlich saubere Energie.

Übergreifend betrachtet war das Berichtsjahr ein Jahr der Ausweitung unserer Investitionen in leistungsstarke Portfoliounternehmen wie Kaiterra, Spiffy und ZwitterCo. Zum Jahresende haben wir in ein Startup-Unternehmen im Bereich Lebensmittel- und Getränkemembranen investiert, das MANN+HUMMEL neue Möglichkeiten in diesem Sektor eröffnet.

3. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Weltwirtschaftliche Entwicklung 2022

Viele Faktoren machten der weltwirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2022 zu schaffen und beeinflussten sie negativ: Hohe Inflationsraten, sinkende Reallöhne, steigende Zinsen und eine restriktivere Politik der Zentralbanken, der Krieg in Osteuropa, hohe Energiepreise, Covid-19, anhaltende Lieferengpässe und Lieferkettenprobleme bildeten ein komplexes Problem- Konglomerat. ^1,2,3,4,5

Das Resultat dieser Entwicklungen waren weiter steigende Einkaufspreise bei verschiedenen Rohstoffen, z.B. Stahl und Stanzteilen, Harzen und Chemikalien, Filtermedien und Verpackungen, vor allem in Europa.

All diesen Herausforderungen zum Trotz konnten wir die stabilen und guten Beziehungen zu unseren Zulieferern aufrechterhalten. Als Zeichen unserer Wertschätzung haben wir während unseres "Global Supplier Day 2022" ausgewählte Lieferanten in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft hat die Prognosen für das globale Wachstum im Vergleich zu früheren Schätzungen um einen Prozentpunkt nach unten korrigiert, wobei das Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung (gemessen auf der Basis von Kaufkraftparitäten) bei 3,2 % für 2022 liegt.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Deutschland wuchs im Berichtsjahr um 1,9 % und in den USA um 2,1 %. In China fiel das Wachstum mit 3,1 % deutlich niedriger aus als von der Staatsführung angestrebt. Geplant waren dort 5 %.

¹ World Economy Winter 2022 | Kiel Institute (ifw-kiel.de) EN PDF - KKB_97_2022-Q3_Welt_EN.pdf fifw-kiel.de)// DE PDF - KKB 97 2022-04 Welt.pdf (ifw-kiel.de)
² World Economy Autumn 2022: Global growth falters | Kiel Institute (ifw-kiel.de) EN PDF - KKB_93_2022-Q3_Welt_EN.pdf (ifw-kiel.de) // DE PDF - KKB_93_2022-Q3_Welt_DE.pdf (ifw-kiel .de)
³ World economy in spring 2022: Inflation is curbing global growth | Kiel Institute (ifw-kiel.de) EN PDF - KKB_91_2022-Q2_Welt_EN.pdf (ifw-kiel.de) // DE PDF - KKB_91_2022-Q2_Welt_DE.pdf (ifw-kiel.de)
⁴ World economy in spring 2022: Slower growth amid higher inflation | Kiel Institute (ifw-kiel.de) DE PDF - KKB 87_2022-01 Welt DE.pdf (ifw-kiel.de)
⁵ World economy in spring 2023: Stubborn inflation, moderate growth | Kiel Institute (ifw-kiel.de) EN PDF - KKB_99_2023-Q1_Welt_EN.pdf (ifw-kiel.de) // DE PDF - KKB_99_2023-Ql_Welt.pdf (ifw-kiel.de)

Transportation

Die internationalen Automobilmärkte waren im Jahr 2022 von sehr unterschiedlichen Dynamiken geprägt. Während die Märkte in Europa (EU27, EFTA & UK), Japan und den USA hinter dem Vorjahresniveau zurückblieben, wuchs der Absatz in China deutlich. Insbesondere der Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen, die deutlich gestiegenen Preise für Energie und Logistik sowie die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa ausgelöste Unsicherheit verhinderten ein besseres Ergebnis auf vielen Automobilmärkten. Insgesamt blieb der Pkw-Weltmarkt 2022 auf Vorjahresniveau. Es wurden mehr als 71 Mio. Pkw abgesetzt; besonders die batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeuge (BEV) hatten durch überproportionale Zuwächse steigende Marktanteile.

Auf den europäischen Pkw-Markt entfielen etwas mehr als 11 Mio. Neufahrzeuge, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Damit blieb auch im Berichtsjahr eine Erholung von pandemiebedingten Rückgängen der beiden Vorjahre aus. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 war der Absatz um knapp ein Drittel reduziert. Die fünf größten Einzelmärkte Europas entwickelten sich im abgelaufenen Jahr mehrheitlich negativ: Während die Neuzulassungen in Deutschland leicht zulegten, reduzierte sich das Marktvolumen im Vereinigten Königreich, in Spanien, Frankreich und in Italien. Der Bereich Heavy Duty On-Road war stabil auf Vorjahresniveau; Off-Road wuchs leicht. In den USA sind die Light-Vehicle-Verkäufe (Pkw und Light Trucks) im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr 2021 deutlich auf knapp 14 Mio. Fahrzeuge zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ist der Markt 2022 um mehr als 3 Mio. Fahrzeuge geschrumpft.

Der chinesische Pkw-Markt zeigte sich stark: Im Berichtsjahr wurden mehr als 23 Mio. Neufahrzeuge verkauft; ein etwa 10%iger Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die Rückgänge aus dem Frühling, als Lockdowns in wichtigen Regionen für einen stark eingeschränkten Absatz sorgten, konnten auch dank einer Steuerreduktion auf einen Großteil der verkauften Fahrzeuge im zweiten Halbjahr ausgeglichen werden. Im Heavy-Duty On-Road-Segment ist das Volumen dagegen deutlich geschrumpft - die verzögerte Einführung der strengen Abgasnorm 6 reduzierte die Nachfrage nach effektiveren Filterlösungen. Auch der Off-Road Bereich gab stark nach.

In Indien (mehr als 20% Zuwachs), Japan (leichter Rückgang) und Russland (deutlicher Einbruch von fast 60%) hat sich die Nachfrage sehr unterschiedlich entwickelt. Aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine hatten sich ab März 2022 zahlreiche internationale Automobilhersteller aus Russland zurückgezogen.

Der brasilianische Light-Vehicle-Markt beendete das Jahr 2022 knapp unter dem schwachen Vorjahresniveau. Etwas weniger als zwei Mio. neu zugelassene Fahrzeuge bedeuteten ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr.

Während das Heavy-Duty-On-Road-Segment global um 20 % abnahm, ist das Heavy-Duty-Off-Road-Geschäft leicht gewachsen. In den asiatischen Märkten außerhalb Chinas blieb der Absatz im Bereich Heavy-Duty-On-Road stabil, während Off-Road leicht wuchs. In den Amerikas wuchs das Heavy-Duty-Segment sowohl im Bereich On-Road als auch im Bereich Off-Road.

Im industriellen Segment entwickelt sich der Marinemarkt nach längerer Stagnation positiv. Auch die Bahnsegmente wachsen in Folge der Bemühungen um eine Energiewende; viele Länder setzen wieder auf die Vorteile der Bahn als öffentliches Transportmittel und unterstützen aktiv diesen Sektor.

Auch der globale Werkzeugmaschinenmarkt zeigte im Berichtsjahr leichte Zuwächse. Deutschland liegt mit einem Plus von 4% über der weltweiten Marktentwicklung.

Weltweit steigt der Bedarf der Industrie an Druckluft und Vakuum; Kompressoren wurden daher in 2022 stärker nachgefragt. Das führte zu deutlichem Wachstum des Ersatzteilgeschäfts in diesem Bereich.

Life Sciences & Environment

MANN+HUMMEL ist bestrebt, die Marktanteile am globalen Markt der Luftfiltration beständig auszubauen.

Das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung der Luftqualität in Innenräumen und eine steigende Nachfrage nach Heizungs- und Klimatisierungssystemen lässt den Markt beständig wachsen. Die weltweite Berichterstattung über die Verbreitungswege der Covid-19-Pandemie hat zusätzlich für ein nochmals gesteigertes Wachstum der Filtrationsmärkte gesorgt.

Das globale Marktwachstum der kommerziellen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) betrug 2022 mehr als 5%.

Das stärkste Wachstum weist hierbei der asiatisch-pazifische Raum aus: über 7%. Die hohe Nachfrage ist sowohl auf steigende Einkommen als auch auf die rasche Industrialisierung und den Zuzug in die großen Städte in asiatischen Staaten zurückzuführen.

Im nordamerikanischen Markt betrug das Wachstum in diesem Segment gut 5%, im europäischen Raum etwas mehr als 3%. In Europa wird in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum erwartet, da strengere Vorschriften für die Schadstoffbelastung der Innenluft in Planung sind; Gebäudematerialien und Beschichtungen emittieren gesundheitsgefährdende Schadstoffe, die nur mit geeigneter Filtration neutralisiert werden können.

Die öffentliche Luftqualität steht besonders in Europa im Fokus. Die Feinstaubbelastung im öffentlichen Raum soll deutlich reduziert werden. Allerdings ist es den einzelnen EU-Staaten überlassen, wie sie diese Optimierung der Luftqualität erreichen. Auf jeden Fall werden die neuen Grenzwerte das Interesse an MANN+HUMMEL-Lösungen in diesem Bereich weiter steigern.

Ein weiterer Markt, in dem LS&E engagiert ist, ist die Molekularfiltration. Dieser Markt wuchs weltweit um mehr 5%; die am stärksten wachsende Marktregion ist der asiatisch-pazifische Raum mit etwa 6% und einem weltweiten Marktanteil von gut 40%; die Amerikas wuchsen um mehr als 5% und die Europäische Union um knapp 5%. Electronics und Life Sciences sind die am stärksten wachsenden Nachfragesegmente im Molekularfiltrationsmarkt mit jeweils mehr als 7%; die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik hat einen Anteil von mehr als 6%.

Der Weltmarkt für Umkehrosmose-, Ultrafiltrations- und Mikrofiltrationsmembranelemente wuchs 2022 um knapp 7%. Der Teilmarkt der Prozess- und Trinkwasseraufbereitung wuchs noch stärker, um mehr als 12%. Der größte Markt für Membranfiltration ist der asiatisch-pazifische Raum (etwa 3/4 des Weltmarkts); am stärksten wächst dieses Segment in Nordamerika (mehr als 13%). Das Wachstum in Europa betrug etwa die Hälfte dieses Zuwachses.

Der Markt ist geprägt von der Abwasseraufbereitung; knapp zwei Drittel aller Anwendungen entfallen auf dieses Segment.

Am schnellsten wächst der Markt der Mikroelektronik-Anwendungen: knapp 20% Zuwachs in 2022. Der Lebensmittel- und Getränkebereich wuchs auch um knapp 9%.

Die Wachstumstreiber im Membranmarkt waren zunehmend strengere Grenzwerte für die Trinkwasseraufbereitung und verbindliche Vorgaben zur Wasserwiederverwendung.

Kostensteigerungen für Energie und innerhalb der globalen Lieferketten führten zu Preissteigerungen und haben so auch ihren Teil zur Umsatzausweitung der Marktteilnehmer beigetragen.

4. Geschäftsverlauf

Im Berichtsjahr 2022 wählte das FINANCE Magazin die MANN+HUMMEL-Finanzchefin Emese Weissenbacher zur CFO des Jahres 2022. Ausschlaggebend für den Wahlsieg waren lt. Finance der erfolgreiche Transformationsprozess, die grünen Finanzierungen und ihr hohes Engagement für Frauen in Führungspositionen. Im Jahr 2022 etablierte sie schon die vierte grüne Finanzierung in der Unternehmensgeschichte von MANN+HUMMEL; einen revolvierenden 800 Mio. EUR - Kredit mit Nachhaltigkeitskomponente. Emese Weissenbacher ist damit die zweite weibliche Preisträgerin der Auszeichnung "CFO des Jahres". Das Magazin hat den Titel zum 18. Mal vergeben.

Ein Milliarden-Jubiläum: In Marklkofen, Deutschland, lief der fünfmilliardste Filter seit Gründung des Produktionsstandorts im Jahr 1962 vom Band. Es ist ein Innenraumluftfilter, der eine Kombination geballter MANN+HUMMEL Kompetenzen enthält: Neben beschichteter Aktivkohle kommen ein Spinnvlies-Medium mit Nanofaserbeschichtung und eine laminierte Schutzschicht zum Einsatz - ein Hightech-Filter, der dem Jubiläum gerecht wird.

Im Bereich der Weiterbildung haben wir 2022 wichtige Meilensteine gesetzt: LinkedIn Learning und die Leadership-Principles einschließlich begleitender Workshops sind an den Start gegangen. Den Mitarbeitern machen wir die Weiterentwicklung leichter: Der Leadership Talent Pool mit seinem ersten Development Center und die zugehörige Application inklusive der neuen Eigenbewerbungsmöglichkeiten fördern Karriereschritte auf eigene Initiative.

Im Rahmen des "Global Supplier Day 2022" haben wir verschiedenen Zulieferunternehmen unseren Dank und unsere Anerkennung für herausragende Leistungen ausgesprochen. Für die Stabilität der Lieferkette: ARGOMM S.P.A., für Innovation: Sandler AG, für Nachhaltigkeit: Wallstabe & Schneider GmbH & Co. KG, für Digitalisierung: Dow Polyurethanes und für kommerzielle Geschäftsentwicklung: Shandong Longde.

Unsere Kunden zeigen sich ebenfalls beeindruckt: Die Leistungen von MANN+HUMMEL wurden auch in diesem Berichtsjahr weltweit anerkannt und mit zahlreichen Preisen in Europa, Nord- und Südamerika und China ausgezeichnet.

Digitale Transformation

Die Digitalisierung ist für uns ein wesentlicher Treiber, um die Transformation des Unternehmens in eine Zukunft der nachhaltigen, optimalen und effizienten Filtration zu ermöglichen und zu beschleunigen. Unsere Aktivitäten teilen sich in drei ineinandergreifende Bereiche auf: den direkten Einfluss auf die Interaktion mit unseren Kunden, die Bereitstellung von innovativen digitalen Produkten und Dienstleistungen und die Optimierung und Automatisierung von internen Prozessen. Darüber hinaus arbeiten wir an Digitalisierungs-Enablern, die die Grundlage für viele weitere Aktivitäten sind.

Im Berichtsjahr haben wir die Digitalisierungsorganisation ausgebaut: Mit dem Digital Transformation Office haben wir ein Team geschaffen, dass die unternehmensweiten Aktivitäten orchestriert. Mit dem Ausbau unserer Digital Hubs revolutionieren wir Zusammenarbeit und Innovation. Sie bringen digitale Talente aus den Bereichen Digital Ventures, Data Analytics und IoT (Internet of Things) mit MANN+HUMMEL Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teams und Abteilungen zusammen.

Für die Kunden

Alle Digitalisierungsmaßnahmen orientieren sich am direkten und indirekten Einfluss auf unsere Kunden. Die Kundeninteraktionsbereiche gestalten wir so effizient wie möglich, denn sie sollen jederzeit und kanalunabhängig alle wichtigen Informationen erhalten.

Die Basis bildet ein unternehmensweites digitales Ökosystem, das die Standardisierung des Zugriffs quer über alle Geschäftsbereiche und Regionen erlaubt. Im Berichtsjahr haben wir uns auf die Harmonisierung und Breitstellung der weltweiten Produktinformationen und die Integration von externen Systemen fokussiert; viele Abläufe und Systemservices konnten so in ihrer Komplexität deutlich reduziert werden. Für Kunden wird dies zum Beispiel im Onlineshop für unsere OE Kunden oder mittels unserem "FilterWizard" erlebbar, in dem sie ihre Produktvarianten selbst konfigurieren und bestellen können.

Die Digital-Ventures- und IoT-Teams arbeiten direkt mit Kunden und eng mit internen Teams zusammen, um Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu entwickeln. Wir kombinieren umfassendes Filtrationswissen mit digitalen, datengetriebenen Lösungen für effiziente, maßgeschneiderte und intelligente Produkte. Daraus entstanden IoT-Lösungen wie qlair (Überwachung und Analyse der Luftqualität), STR.EAMETR.IC (Datenmanagement für die Wasser- und Abwasseraufbereitung) oder Senzit (Filtrationsüberwachungssystem für schwere Nutzfahrzeuge).

Mit der Digitalisierung der Produkt- und Portfolioroadmaps können wir für unsere Kunden den spezifischen Mehrwert unserer innovativen Produkte weiter erhöhen und die Entwicklungszeit bis zum Markteintritt reduzieren. Ein wesentlicher Bestandteil zur schnelleren Erfüllung von Kundenwünschen und zur Beschleunigung der Serienstarts neuer Produkte allgemein ist auch die digitale Produktentwicklung, genannt "Design to Cost". Diese datengetriebene Plattform verkürzt den Weg von strategischen Entscheidungen bis zur Serienfertigung drastisch.

Operative Effizienz

Um die Effizienz und Zusammenarbeit unserer weltweiten Produktionsstandorte weiter zu optimieren, haben wir die Einführung der SAP-S4-Hana-Plattform in allen LS&E-Niederlassungen weiter vorangetrieben. Die LEAN-Philosophie in unserem Produktions- und Vertriebsnetzwerk gibt dabei die Ziele und Wege vor.

Auch im Bereich Smart Factory & Digital Operations haben wir im Berichtsjahr entscheidende Fortschritte gemacht. Über das zentrale Manufacturing Execution System (MES) zur Steuerung der weltweiten Produktion sind inzwischen über zwei Drittel der Maschinen im Bereich Transportation an ein einheitliches System angebunden. Mit der Industrial IoT Cloud sind der Zustand und die Prozessparameter unserer Maschinen und Produktionslinien jederzeit transparent. So können wir auf Störungen frühzeitig reagieren und die Wartung vorausschauend gestalten. Zudem haben wir den globalen Roll-out unseres Energy Monitoring Systems gestartet und die Zählerinfrastruktur massiv ausgebaut. So können wir die Energieverbräuche bis auf Maschinenebene kontrollieren, reduzieren und die Basis für eine CO ₂ -neutrale Produktion legen.

Enabler

Unser Data-Analytics-Team unterstützt die weltweite MANN+HUMMEL Organisation mit Analysen. Es hilft auch bei der Prozessoptimierung, indem es die Effizienz von Betriebsabläufen überprüft oder die Leistung von IoT-Fahrzeugen analysiert, um neue digitale Produkte zu entwickeln.

Die IT treibt den Umbau in eine sichere, vorrangig Cloud-basierte und auf den Nutzen und die Produktivität der Mitarbeitenden fokussierte System- und Prozesslandschaft voran. Dazu müssen große Datenmengen in Erkenntnisse umgewandelt werden. Wir nutzen unter anderem die Celonis Execution-Management-Plattform zum Process Mining, um nicht wertschöpfende, manuelle Aufgaben zu erfassen, zu reduzieren und zu automatisieren.

Der mit Abstand wichtigste Faktor in der digitalen Transformation sind die Menschen - unsere Mitarbeitenden und Führungskräfte. Innerhalb von HR haben wir auf der technischen und prozessualen Ebene eine wesentliche Harmonisierung erfolgreich abgeschlossen: SAP SuccessFactors Employee Central ist im Berichtsjahr online gegangen und bietet unseren Mitarbeitenden eine benutzerfreundliche, zukunftsfähige HR-Plattform. Darüber hinaus bieten wir ein breit angelegtes Fortbildungsprogramm an, in dem die Mitarbeitenden die Hintergründe zu den digitalen Technologien und vor allem ihrer Anwendung und dem entstehenden Mehrwert erfahren und die Anwendung dann auch effektiv einsetzen können. So haben wir unsere Karrierepfade stetig erweitert und bieten verstärkt Expertenkarrieren in Digitalbereichen an. Mittel- und langfristig setzen wir so stärker auf eigene Mitarbeiter in digitalen Berufen und reduzieren den Einsatz externer Partner.

Transportation

Im Geschäftsbereich der Erstausrüstung waren die Marktgegebenheiten im Berichtsjahr ähnlich herausfordernd wie im Vorjahr. Die Rahmenbedingungen sind weltweit sehr heterogen.

Während 2021 durch die Pandemie deren Folgen für die Wirtschaft geprägt war, litt der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr vor allem unter dem Krieg in Europa, den hohen Inflationsraten und explodierenden Energiekosten. Wir begegneten einem schwierigen Marktumfeld und mussten gestiegene Kosten in Form von Preiserhöhungen an OEMs weitergeben, die Lieferketten stabilisieren und hohe Fluktuationen im Lieferantenbereich abfedern.

MANN+HUMMEL hat sich diesen Herausforderungen gestellt und darüber hinaus den Fokus ausschließlich auf Filtration gelegt: Vom Bereich Hochleistungs-Kunststoffteile haben wir uns aus strategischen Gründen getrennt (s. auch Geschäftsmodell des Konzerns).

Für den Bereich Industrieanwendungen haben wir im Berichtsjahr einen eigenen spezifischen Geschäftsbereich geschaffen, um die Anforderungen dieses Segments präzise und zielgenau bedienen zu können. Dies steht im Einklang mit dem strategischen Ziel, diesen Sektor stark auszubauen.

Die Lieferketten haben wir in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit unseren Lieferanten optimiert und deutlich robuster gestaltet.

Das Kundeninteresse im Bereich Heavy Duty Off-Road an selbstreinigenden Filtern wie dem ENTARON XR und dem innovativen WAVELOCK Bajonett-Verschluss für Öl- und Kraftstofffilter wächst kontinuierlich. In diesem Segment liegen die strategischen Ziele klar in einem signifikanten Ausbau der Marktanteile im Bereich Mobilhydraulik und Kraftstoffvorfiltration.

Weltweit konnte MANN+HUMMEL den Umsatz stärker steigern als der Gesamtmarkt PKW. Während dieser Markt im Berichtsjahr nur einstellig wuchs, konnte MANN+HUMMEL zweistellig zulegen. Im Sektor Heavy Duty wuchs unser Absatz im hohen einstelligen Bereich, während der Gesamtmarkt um knapp 20% schrumpfte (On-Road) bzw. nur leicht zulegte (Off-Road).

EUROPA

Das europäische Geschäft war geprägt durch hohe Inflationskosten und instabile Lieferketten. Dies hat sich auch in starken Schwankungen der Kundenabrufe mit kurzfristigen Änderungen gezeigt. Der Gesamtmarkt der PKW schrumpfte leicht, während unser Absatz zweistellig zunahm.

Ähnlich war die Entwicklung bei Heavy-Duty-Fahrzeugen: On-Road wuchs bei MANN+HUMMEL deutlich zweistellig; der Gesamtmarkt zeigte ein leichtes Minus. Bei Offroad-Fahrzeugen wuchs der MANN+HUMMEL OE-Umsatz fast doppelt so stark wie der Markt, vor allem durch starkes Wachstum im Bau- und Landmaschinenbereich.

AMERIKAS

Auf den amerikanischen Märkten wuchsen die Abverkäufe für PKW um knapp 10 %. Unsere Abverkäufe stiegen mehr als doppelt so stark; wir konnten Marktanteile gewinnen. Ähnliche Erfolge hatten wir im Heavy-Duty-Bereich: Wir konnten die On-Road-Verkäufe um mehr als 20% steigern, während der Gesamtmarkt nur um 5% wuchs; im Off-Road-Segment hatten wir etwa 30% Zuwachs, der Gesamtmarkt lediglich 8%.

Gründe für das Wachstum waren erfolgreiche Akquisitionen und kurzfristige Übernahmen von Wettbewerbsprojekten im Bereich Heavy Duty Off-Road.

CHINA

Die positive Entwicklung der Verkäufe im Pkw-Segment in China übertraf leicht das Marktwachstum dank der Zuwächse im New-Energy-Vehicle(NEV)-Segment; während der Gesamtmarkt um 6 % wuchs, konnte MANN+HUMMEL etwas mehr zulegen. Das On-Road-Geschäft blieb aufgrund der Covid-19-Pandemie hinter den Erwartungen zurück, dennoch haben wir besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten. In diesem Medium-Duty-Off-Road-Geschäft liegt MANN+HUMMEL damit zweistellig über der Marktentwicklung, obwohl sich die Covid-19-Krise auch in diesem Segment bemerkbar machte.

ASIEN (OHNE CHINA)

Trotz der globalen Herausforderungen haben die asiatischen Märkte außerhalb Chinas ein beständiges Wachstum weit über dem Marktwachstum erzielt; Indien und Südostasien wuchsen sehr deutlich. Das Heavy-Duty-Segment in Indien und der Off-Road-Sektor in Indien, Japan und Korea legten im Bereich der traditionellen MANN+HUMMEL Filtrationstechnologien signifikant zu.

Aber auch unsere Innovationskraft im Bereich der Elektromobilität und der starke Fokus auf Transformation macht MANN+HUMMEL in diesen Märkten zu einem anerkannten Partner. Mehrere laufende Entwicklungspartnerschaften und bedeutende Geschäftsauszeichnungen würdigen unsere dynamische und zukunftsorientierte Strategie.

Der globale Aftermarket entwickelte sich für MANN+HUMMEL in 2022 überwiegend positiv mit einem globalen Umsatzwachstum von knapp 10 % gegenüber 2021.

EUROPA

Das IAM-Geschäft ist weiterhin stark, allerdings durch die geopolitischen Auseinandersetzungen beeinträchtigt. Unser Umsatz in den europäischen Märkten (außer in Russland, der Ukraine und Belarus) ist zweistellig gewachsen.

Die Erfolgsstory unserer Marken im IAM setzte sich auch im Berichtsjahr fort: Zum sechsten Mal in Folge wurde die Marke MANN-FILTER zur "Best PROFI Workshop Brand" gewählt. Auch den ETM Award 2022 konnten wir gewinnen.

Bei Transportern und leichten Nutzfahrzeugen erreichen wir mit über 670 Filterprodukten inzwischen eine Marktabdeckung von knapp 95 %; für den Gesamtmarkt inklusive PKW wird sogar eine noch größere Marktabdeckung erreicht: mehr als 97 % mit unseren Hauptmarken MANNFILTER und FILTRON.

Im Bereich Original-Equipment-Supplier (OES) gab es ein gesteigertes Interesse an Innenraumluftfiltern; der Marktanteil ist durch mehr als 20 neue Projektkooperationen deutlich gewachsen. Ein Umsatzplus gab es auch im Bereich der Filter für Heavy-Duty-Fahrzeuge.

AMERIKAS

Der US-Markt war gerade im Bereich der Auslieferung und Logistik herausfordernd. Die Lage am Arbeitsmarkt und Lieferkettenprobleme schränkten die Möglichkeiten ein. Der Gesamtmarkt war jedoch aufgrund des Nachholbedarfs aus 2021 stark.

Um Lieferzeiten zu reduzieren und die Produktverfügbarkeit zu steigern, haben wir unsere US- Auslieferungsstationen in zwei neuen Auslieferungszentren konsolidiert (Ost- und Westküste), die nun zu den größten Aftermarket-Lieferzentren für Filterelemente in den USA gehören.

Die Niederlassungen in Brasilien, Argentinien und Kolumbien verzeichnen im Berichtsjahr ein signifikantes Wachstum. Insbesondere das Wachstum des Off-Highway-Segments in der Region Lateinamerika liegt mehr als 35 % über unseren eigenen Planungen. Zur weiteren Stärkung unseres Geschäfts in Brasilien haben wir zudem im vierten Quartal gemeinsam mit TK-Logistics ein neues Distributionszentrum in Betrieb genommen.

Das Segment der OES-Ersatzteile war stark von steigenden Kosten betroffen. Schnelle Reaktionszeiten waren im Berichtsjahr für MANN+HUMMEL die entscheidenden Vorteile, um die langfristige Wirtschaftlichkeit dieses Sektors zu sichern.

INDIEN, MITTLERER OSTEN UND AFRIKA

In Indien haben wir unsere Produktpalette um 100 neue Produkttypen erweitert. Die so erreichte Steigerung der Marktabdeckung führte zu einer Verdoppelung des Umsatzes im Berichtsjahr.

Trotz zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Herausforderungen im Nahen Osten und in Afrika konnten wir unseren Umsatz im Vergleich zu 2021 um 30 % steigern.

TÜRKEI

Trotz Forex-Abwertungen und Hyperinflation haben wir aufgrund der Flexibilität und des engagierten Einsatzes des nationalen Teams in der Türkei eine Umsatzsteigerung von +70% im Vergleich zum Vorjahr erreicht.

CHINA

Unser chinesisches Geschäft im Aftermarket war, bedingt durch die Pandemie und zurückgegangene Verbrauchernachfrage, leicht rückläufig. Im wichtigen Segment der chinesischen IAM-E-Commerce-Plattformen konnten wir unser Geschäft jedoch weiter ausbauen.

Im Berichtsjahr sind wir mit TUHU, einer kommerziellen Plattform für die Fahrzeugwartung, eine strategische Kooperation eingegangen und haben gemeinsam eine neue Filterproduktionslinie eingeführt. In Zusammenarbeit mit TUHU haben wir in diesem Online-to-offline-Kanal ein starkes Wachstum von 25% erzielt.

ASIEN AUSSER CHINA

Der IAM-Umsatz in asiatischen Märkten ist im Jahr 2022 um mehr als 10% gewachsen.

Life Sciences & Environment

Air Filtration

Der Absatz im Bereich Molekularfilter wuchs im Berichtsjahr deutlich zweistellig; die Auftragslage für 2023 indiziert weiteres Wachstum.

Wir haben unser High-Purity-Portfolio mit kombinierten FanFilterUnits (FFUs) verstärkt und bereits erste Aufträge erhalten - MANN+HUMMEL wird so zu einem ganzheitlichen Anbieter bei der Reinraumfiltration.

EUROPA

Der HLK-Markt in Europa wächst kontinuierlich, im Berichtsjahr um 6 %. Die Covid-19-Krise hat sich im europäischen Raum abgeschwächt; daher sinkt die Nachfrage nach entsprechenden Produkten wie HEPA-Filtern für die Luftreinigung. Der Krieg in der Ukraine sorgt für Verunsicherung und schränkt Aktivitäten ein.

Gestiegene Energiekosten forcieren eine stärkere Nachfrage nach unseren hocheffizienten Filterlösungen, die durch geringeren Durchströmungswiderstand den Energieverbrauch deutlich senken. Eine Ausweitung der Produktlinien erlaubt uns eine zielgenaue Erfüllung von Verbraucherbedürfnissen und Marktanforderungen.

Seit 2022 sind wir für die Ausstattung aller europäischen Werke eines der größten Halbleiterhersteller mit Reinraumfiltrationslösungen nominiert.

Im Berichtsjahr konnten wir auch verstärkt Analyse-Tools für die Ermittlung von Produktlebenszyklen anbieten. In einigen westeuropäischen Ländern haben wir in 2022 wichtige Ausschreibungen für Außenluftfilterlösungen gewonnen.

In der Schweiz haben wir im Rahmen eines Projekts für die Mobiliar Arena durch den Einsatz von modernster Sensortechnik und Analyse der Daten sowie Anpassung der Filterpläne die Energiekosten signifikant gesenkt: In einem ersten Optimierungsschritt wurde der Energiebedarf um über 1.500 kWh (über 20 %) pro Monat reduziert. Das ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie unsere Eigenentwicklung qlair unsere Filtrationskompetenz ausweitet und den Kunden echten Mehrwert bietet.

Im Bereich Molekularfiltration haben wir alle Vorbereitungen für einen neuen Standort in Himmelkron getroffen. Ausgestattet mit neuesten F&E-Technologien wird dieser Standort unser neues weltweites Kompetenzzentrum für Molekularfiltration. Die Produktionskapazitäten erlauben uns die Umsetzung unserer Wachstumsziele und stärken unsere Position am Markt der Molekularfiltration.

AMERIKAS

Im Berichtsjahr hat MANN+HUMMEL auch die restlichen Anteile an Pamlico Air übernommen und ist nun 100%iger Gesellschafter des Unternehmens. Der gesellschaftsrechtliche Integrationsprozess ist damit weitgehend abgeschlossen. Das bisherige Direktvertriebsmodell haben wir erfolgreich in das bisherige Pamlico Vertriebsmodell überführt, um so strategiegemäß den Geschäftsbereich Air Filtration Americas zu etablieren; von den nicht filtrationsbezogenen Aktivitäten haben wir uns plangemäß getrennt.

Im neuen Geschäftsbereich sind nun alle ehemaligen Produktlinien von Tri-Dim, Tri-Dim Hardy und Pamlico Air konsolidiert. Die Namensgebung der Produkte haben wir angepasst, um die neue Markenstrategie unter der Marke MANN+HUMMEL Air Filtration Americas effektiv umzusetzen.

ASIEN

Die Covid-19-Situation war im ersten Halbjahr 2022 weiterhin kritisch; die Fertigung in Kunshan war im gesamten Monat April komplett heruntergefahren. Die lokalen Teams konnten die Ausfälle jedoch zugunsten unserer Kunden erfolgreich kompensieren und Lieferausfälle oder - verzögerungen vermeiden.

Water & Fluid Solutions

Laut Prognosen werden Wasserversorgungsunternehmen weltweit in diesem Jahrzehnt 387,5 Mrd. US-Dollar in digitale Lösungen investieren. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 8,8 % für Hardware, Software und Services in diesem Bereich.

MANN+HUMMEL adressiert diese wachsende Nachfrage mit STREAMETRIC, der digitalen Plattform, die künstliche Intelligenz und vorbeugende Wartung mit einfacher Implementierung und Kosteneffizienz verbindet. Daneben ist Streametric auch eine wichtige Komponente für MANN+HUMMEL, um End-to-End-Lösungen für den Wasser- und Abwassermarkt anbieten zu können.

Generell sind alle Bestrebungen im Bereich der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions auf die Erfüllung des "Ziel 6" der "Sustainable Development Goals" der Vereinten Nationen ausgerichtet: "Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten".

Wir unterstützen den Vorschlag für die Erneuerung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser (UWWTD). Hier geht es um die Entfernung von Mikroverunreinigungen und antibiotikaresistenten Keimen und Bakterien. Die MANN+HUMMEL BIO-CEL®-Aktivkohlelösung erfüllt alle Anforderung dieser geplanten Richtlinie und eröffnet neue Absatzpotentiale. Die fortgeschrittene Technologie führt besonders in Europa zu wachsendem Geschäft. Im Berichtsjahr konnte die neue Produktlinie BIO-CEL® M+ eingeführt werden, die speziell für mittelgroße Abwasseranlagen und Containeranlagen entwickelt wurde.

Weltweit wuchs der Umsatz der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions zweistellig.

Im Mittleren Osten ist MANN+HUMMEL nun mit eigenen Teams vertreten, um die Expansion auch in dieser Region verstärkt zu unterstützen.

5. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe

Die Umsatzerlöse der MANN+HUMMEL Gruppe sind im abgelaufenen Geschäftsjahr um 14,9 % bzw. um 626,50 Mio. EUR auf 4.826,4 Mio. EUR (Vorjahr: 4.199,9 Mio. EUR) gestiegen. Allerdings wurde das Umsatzwachstum durch positive Währungskurseffekte beeinflusst. Bereinigt um diese Währungskurseffekte in einer Höhe von 188,6 Mio. EUR lag das Umsatzwachstum bei 10,4 % und damit leicht unter dem Wachstum im Vorjahr (11,2 %). Damit bestätigt die MANN+HUMMEL-Gruppe weiterhin ihren kontinuierlichen Wachstumskurs der letzten Jahre. Jedoch sah sich der Konzern auch in 2022 wie schon im vorangegangenen Geschäftsjahr, das von der Corona-Krise geprägt war, einem schwierigen Marktumfeld und damit weiteren Herausforderungen ausgesetzt. Neben den Nachwirkungen der Corona-Krise, die mit anhaltenden Problemen in den Lieferketten einhergingen, beeinflussten das zurückgehende Wachstum in China, die sich weiter beschleunigende Inflation, besonders auch durch die stark angestiegenen Energiepreise, und nicht zuletzt der Ausbruch des Krieges in der Ukraine das allgemeine wirtschaftliche Umfeld und hatten damit auch einen Einfluss auf MANN+HUMMEL.

Im traditionellen Automobilgeschäft (Geschäftsfeld Transportation) lagen die Umsatzerlöse im Jahr 2022 um 14,6 % über dem Vorjahr. Dabei konnten wir sowohl im Erstausrüstungsgeschäft als auch im Ersatzteilgeschäft Zuwächse im Vergleich zum vorangegangenen Jahr 2021 erzielen. Neben der positiven Entwicklung bei den Umsätzen trugen positive Währungskurseffekte mit 4,1 % zum Wachstum im Geschäftsjahr bei. Das um diese Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigte Umsatzwachstum belief sich auf 10,5 %. Neben einem Volumenanstieg wirkten sich positive Verkaufspreiseffekte umsatzerhöhend aus. Damit waren wir in der Lage, einen Teil der inflationären Kostenentwicklung an den Markt weiterzugeben. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass aufgrund des Verkaufs des weltweiten Geschäfts mit Hochleistungs-Kunststoffteilen an die Mutares SE & Co. KGaA mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 die Umsatzerlöse im 4. Quartal sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30 Mio. EUR verminderten.

Noch stärker ist im Vergleich zum Vorjahr das Geschäftsfeld Life Sciences & Environment gewachsen. Hier erhöhten sich die Umsatzerlöse um 18,0 %. Damit erzielte MANN+HUMMEL 9,3 % (Vorjahr: 9,0 %) des Konzernumsatzes und verstärkte damit weiter seine Aktivitäten in diesem Bereich. Einer der wesentlichsten Faktoren für dieses Wachstum war die im März 2021 erworbene und in den USA ansässige CleanAire, LLC (Pamlico Air), ein Hersteller und Anbieter hochwertiger Luftfilterprodukte. Der Umsatzbeitrag zu den gesamten Umsatzerlösen des Geschäftsfeldes stieg von 40,5 Mio. EUR in 2021 auf 95,3 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr. Damit wuchs der Umsatz allein in dieser Gesellschaft um 135,2%. Aber auch Gesellschaften aus dem Bereich der Water & Fluid Solutions wuchsen überwiegend im zweistelligen Bereich.

Der Rückgang des EBIT im Berichtsjahr war maßgeblich auf die Entwicklung der Bruttomarge zurückzuführen. Die weltweit deutlich gestiegenen Kosten für den Bezug von Rohstoffen und Materialien wie beispielsweise für Stahl und Stanzteile, Harze, Chemikalien, Filtermedien sowie für Verpackungen und darüber hinaus die stark angestiegenen Fracht-, Logistik- und Energiekosten konnten nicht vollständig durch Verkaufspreisanpassungen kompensiert werden. Zudem wirkten sich anhaltende Effizienzprobleme besonders an den amerikanischen Standorten negativ auf die Bruttomarge aus. Eine weitere Herausforderung für unsere Produktionsstandorte war die hohe Volatilität bei den Kundenabfragen, was zusätzlich Ineffizienzen in der Produktionsplanung mit sich brachte. Im Geschäftsfeld Life Science and Environment ist es unser wichtigstes Ziel, neben dem Wachstum auch die Margenqualität zu verbessern. Neben den Skaleneffekten stehen auch Anpassungen der Distributionsmodelle und Anpassungen der Verkaufspreise im Fokus. Aus diesem Grund konnten wir aber die Bruttomarge des Berichtsjahrs noch nicht im ausreichenden Maße entwickeln. Diese beschriebenen Effekte zeigen sich auch in der prozentualen Entwicklung der Kosten des Umsatzes.

Lagen die Umsatzkosten in 2021 noch im Verhältnis zu den Umsatzerlösen bei 76,6 %, so stiegen sie im Geschäftsjahr 2022 auf 77,4 %. Damit verminderte sich die Bruttomarge, das Bruttoergebnis vom Umsatz in Relation zu den Umsatzerlösen, von 23,4 % auf 22,6 %. Absolut stieg das Bruttoergebnis vom Umsatz auf 1.092,7 Mio. EUR (Vorjahr: 984,3 Mio. EUR) und damit um 11,0 % im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr 2021.

Das EBIT - das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern - verminderte sich im Berichtsjahr 2022 aufgrund dem bereits beschriebenen schwierigen Marktumfeld um 14,8 Mio. EUR oder 7,7 % auf 176,3 Mio. EUR (Vorjahr: 191,1 Mio. EUR). Die erzielte operative Marge (EBIT in Relation zu den Umsatzerlösen) betrug damit 3,7 % (Vorjahr: 4,6 %). Sowohl im vergangenen als auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten Sondereffekte einen Einfluss auf das operative Ergebnis. In 2021 handelte es sich im Wesentlichen um Ergebniseffekte aus laufenden Restrukturierungsmaßnahmen und aus der Veräußerung von Liegenschaften, die in Zusammenhang mit einer Werksschließung in Großbritannien standen. Mit Wirkung zum Beginn des Geschäftsjahres 2022 hatte MANN+HUMMEL einen großen Teil seiner Liegenschaften am Standort Ludwigsburg an einen Investor veräußert. Dieser Verkauf steht in direktem Zusammenhang mit dem bereits im Jahr 2020 beschlossenen und kommunizierten Auslaufen der Produktion im Werk in Ludwigsburg. Aus dieser Veräußerung resultierte in Summe ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von 33,3 Mio. EUR. Zusätzlich mussten wesentliche Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber einem amerikanischen Kunden in Höhe von 6,6 Mio. EUR vorgenommen werden. Wie in der Pressemitteilung vom 4. Oktober 2022 kommuniziert, hat MANN+HUMMEL im Berichtsjahr den Verkauf des weltweiten Geschäftes mit Hochleistungs-Kunststoffteilen mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 vollzogen. Der daraus resultierende Verlust aus der Veräußerung des Geschäftes belief sich auf 40,8 Mio. EUR, wobei davon 2,0 Mio. EUR das operative Ergebnis betroffen haben. Darüber hinaus beeinflussten negative Effekte in Höhe von 4,5 Mio. EUR aus dem Geschäft in Hochinflationsländern, aus der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Deutschland und aus Restrukturierungsmaßnahmen das operative Ergebnis.

Damit fielen im Geschäftsjahr 2022 insgesamt außerordentliche Aufwendungen und Erträge in Höhe von 20,2 Mio. EUR (Vorjahr: 4,2 Mio. EUR) an. Bereinigt um diese Effekte betrug das operative Ergebnis 156,2 Mio. EUR (Vorjahr: 195,3 Mio. EUR). Die operative bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 3,2 % (Vorjahr: 4,7 %). Der Rückgang von EBIT sowie operativer bereinigter EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahr war auf die bereits voran beschriebenen wesentlichen Kostenerhöhungen und die nicht vollumfänglich mögliche Kompensation am Markt zurückzuführen. Für das Berichtsjahr hatten wir im vorangegangenen Jahr ein deutliches Umsatzwachstum prognostiziert. Mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 10,4 % konnten wir damit das prognostizierte Wachstum erreichen. Dies gilt sowohl für das Geschäftsfeld Transportation als auch für den Bereich Life Sciences & Environment. Dagegen konnten wir im Berichtsjahr unsere Ziele in Bezug auf die Margenqualität aufgrund des schwierigen Marktumfelds nicht erfüllen. Auf die Gründe in den einzelnen Bereichen waren wir bereits eingegangen. Für das bevorstehende Geschäftsjahr gehen wir aber davon aus, dass wir unsere Wachstumsziele weiterhin konsequent verfolgen und umsetzen werden und auch in Bezug auf die Margenqualität auf das bereits gesteckte Ziel einer Marge im mittleren einstelligen Bereich zurückkehren.

Neben dem EBIT dient der ROCE (Return on Capital Employed) als wesentliche Konzernsteuerungsgröße. Der ROCE definiert sich als Rendite auf das Kapital, das zur Erwirtschaftung des ausgewiesenen EBIT eingesetzt wurde. Die Rentabilität des eingesetzten Kapitals verminderte sich im Berichtsjahr auf 8,8 % (Vorjahr: 10,0 %).

Sowohl im abgelaufenen als auch im vorangegangenen Geschäftsjahr wurde es durch Sondereffekte beeinträchtigt. Aufgrund der bereits beschriebenen Sondereffekte verminderte sich auch der ROCE im Vergleich zum Vorjahr und lag damit auch unter der für 2022 definierten Prognose von ca. 13%. Bereinigt um alle Sondereffekte lag der ROCE bei 7,8 % (Vorjahr: 10,2 %).

Der offene Auftragsbestand beträgt circa 2.261 Mio. EUR (Vorjahr: 2.339 Mio. EUR) und liegt somit um -77,9 Mio. EUR oder -3,3 % unter dem Vorjahr.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Berichtsjahr 114,3 Mio. EUR (Vorjahr: 113,3 Mio. EUR). In Relation zum Umsatz verminderten sie sich leicht von 2,7 % in 2021 auf 2,4 % in 2022. Damit sind die Aufwendungen in die Forschung und Entwicklung der MANN+HUMMEL Gruppe auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Dies belegt auch weiterhin die Bedeutung der Investitionen in neue Technologien und die damit verbundene strategische Ausrichtung unseres Unternehmens in den bestehenden und in den neuen Geschäftsfeldern. Gerade in diesem Geschäftsfeld ist die Entwicklung von nachhaltigen Filtrationslösungen ein wichtiger Schwerpunkt bei den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Einen wesentlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr haben wir bei den Aufwendungen für den Vertrieb zu verzeichnen. Diese stiegen im Berichtsjahr auf 546,7 Mio. EUR (Vorjahr: 460,2 Mio. EUR). Der starke Anstieg von 18,8 % ist im Wesentlichen auf den starken Anstieg der Logistik- und Frachtkosten zurückzuführen. Zum einen ist dies durch den gestiegenen Umsatz begründet; zum anderen mussten wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wie bereits schon in den Vorjahren signifikant steigende Frachtkosten verkraften. Darüber hinaus führten auch erforderliche Sonderfrachten, höhere Aufwendungen für Marketing und nicht zuletzt auch steigende Personalaufwendungen zu einem Anstieg der Vertriebskosten. Somit stieg der Anteil der Vertriebskosten in Relation zum Umsatz von 11,0 % im Vorjahr auf 11,3 % im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Auch die allgemeinen Verwaltungskosten haben sich um 37,9 Mio. EUR bzw. 20,2 % von 187,5 Mio. EUR auf 225,4 Mio. EUR erhöht. In Relation zum Umsatz ist dies eine Erhöhung von 4,5 % auf 4,7 %. Im Wesentlichen ist dies auf gestiegene Personalkosten, steigende Miet- und Leasingkosten, höhere Abschreibungen, steigende Reisekosten sowie Aufwendungen für sonstige Steuern zurückzuführen.

Einen wesentlichen Anstieg hatten wir bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen zu verzeichnen. Diese stiegen im Jahr 2022 auf 192,0 Mio. EUR (Vorjahr: 148,9 Mio. EUR). Ursache dafür sind realisierte Erträge aus der Veräußerung von Gebäuden sowie Grund und Boden am Standort Ludwigsburg. Insgesamt konnten wir einen Verkaufserlös in Höhe von 54,5 Mio. EUR erzielen. Daraus resultierte ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 33,3 Mio. EUR. Darüber hinaus enthalten die Sonstigen betrieblichen Erträge positive Effekte aus der Bilanzierung von Inflationseffekten in den Ländern Argentinien und Türkei.

Gegenläufig haben sich die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt. Diese erhöhten sich um 40,9 Mio. EUR auf 222,0 Mio. EUR. Allerdings sind auch in diesem Jahr Aufwendungen für Restrukturierungen in Höhe von 1,9 Mio. EUR (Vorjahr: 13,4 Mio. EUR) enthalten. Darüber hinaus fielen aufgrund der inflationären Entwicklungen die Zuführungen zu den Rückstellungen für drohende Verluste mit 24,5 Mio. EUR wesentlich höher als im Vorjahr aus. Hier hatten diese nur 9,3 Mio. EUR betragen. Wie bereits in den Vorjahren waren die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung mit 66,2 Mio. EUR auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau wie im Vorjahr (72,5 Mio. EUR). Darüber hinaus sind in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen negative Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung von Ländern mit Hyperinflation in Höhe von 18,9 Mio. EUR enthalten. Eine Verrechnung mit den Erträgen aus der Währungsumrechnung findet hier nicht statt. Auch stiegen die Kosten für in Anspruch genommene Beratungsleistungen um 9,2 Mio. EUR. Auf die Abschreibungen auf eine Kundenforderung aufgrund einem eingeleiteten Insolvenzverfahrens in den USA in Höhe von 6,6 Mio. EUR sind wir bereits in einem vorangegangenen Abschnitt eingegangen. Zusätzlich ist in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ein Aufwand aus der Veräußerung von Sachanlagen in Zusammenhang mit dem Verkauf der Produktion von Kunststoffteilen in Höhe von 2,0 Mio. EUR enthalten.

Das Finanzergebnis entwickelte sich im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr negativ. Es verschlechterte sich um -118,7 Mio. EUR und lag damit bei -156,2 Mio. EUR (Vorjahr: -37,5 Mio. EUR). Darin beinhaltet ist ein wesentlicher Effekt aus realisierten Aufwendungen aus Wertpapieren in Höhe von -45,0 Mio. EUR, was auf die negativen Entwicklungen an den Aktienmärkten und die damit verbundenen Abwertungen unseres Portfolios zurückzuführen ist.

Darüber hinaus hatte der Verlust aus der Veräußerung des weltweiten Geschäftes mit Hochleistungs-Kunststoffteilen mit -38,8 Mio. EUR einen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe des Finanzergebnisses.

Aufgrund der nicht den Erwartungen entsprechenden Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren war es notwendig, Anteile und Darlehen an der nicht konsolidierten Seccua Holding AG, Steingaden/Deutschland, um 17,2 Mio. EUR wertzuberichtigen. Darüber hinaus waren weitere Wertberichtigungen auf andere Beteiligungen in Höhe von 4,2 Mio. EUR erforderlich.

Zusätzlich verschlechterten sich aufgrund des Anstiegs des allgemeinen Zinsniveaus die im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen und -erträge zusammengefasst um -8,5 Mio. EUR. Dabei ist die Verschlechterung auf die Erhöhung der Factoring- (-8,6) und Pensionszinsen (-5,2) zurückzuführen, die teilweise durch höhere Zinseinnahmen (+7,2) kompensiert wurden.

Das Finanzergebnis enthält neben den Aufwendungen und Erträgen aus Absicherungsgeschäften sowie Leasinggeschäften auch Aufwendungen aufgrund von Inflationseffekten in Zusammenhang mit den Aktivitäten von MANN+HUMMEL in Argentinien und der Türkei. Der daraus resultierende Effekt im Finanzergebnis belief sich auf -12,3 Mio. EUR.

Der Steueraufwand zum 31.12.2022 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 39,8 Mio. EUR auf 70,0 Mio. EUR. Dies resultiert unter anderem aus der Wertberichtigung von bisher aktivierten latenten Steuern auf Verlustvorträge und steuerlichen Gutschriften.

Finanzlage der MANN+HUMMEL Gruppe

Die Eigenkapitalquote von MANN+HUMMEL blieb unter Einbeziehung des wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallenden Kapitals im Geschäftsjahr 2022 von 23,5 % auf 23,3 % nahezu unverändert. Auch absolut blieb das wirtschaftliche Eigenkapital (Summe aus Eigenkapital und wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital) mit 1.012,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1.020,2 Mio. EUR) nahezu unverändert.

Zur Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität stehen dem MANN+HUMMEL Konzern kurzfristig verfügbare Kreditlinien in Höhe von 867,6 Mio. EUR (Vorjahr: 845,9 Mio. EUR) bei Kreditinstituten zur Verfügung. Diese Kreditlinien wurden am Bilanzstichtag mit 355,3 Mio. EUR (Vorjahr: 39,6 Mio. EUR) in Anspruch genommen und somit als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Der Großteil der Kreditlinien in Höhe von 512,3 Mio. EUR (Vorjahr: 806,3 Mio. EUR) wurde nicht in Anspruch genommen.

MANN+HUMMEL hat in 2022 eine revolvierende Kreditlinie über 800 Mio. EUR vorzeitig verlängert. Die Kreditlinie hat eine Laufzeit von fünf Jahren und beinhaltet zwei Optionen zur Laufzeitverlängerung um jeweils ein Jahr.

Die neue Kreditlinie hat erstmals eine Nachhaltigkeitskomponente, die eine Anpassung des Zinssatzes an einen ESG-Score, also an Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) koppelt. Dabei erfolgt eine Erhöhung beziehungsweise Absenkung der Zinsmarge in Abhängigkeit des Ratings von MANN+HUMMEL durch EcoVadis. Der Konzern hat in 2022 die fälligen Verpflichtungen aus Schuldscheindarlehen sowie bilateralen Darlehen getilgt. Trotzdem hat sich netto eine Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Banken in Höhe von 138,1 Mio. EUR (Vorjahr: 63,2 Mio. EUR) ergeben.

Darüber hinaus wurden Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 55,4 Mio. EUR (Vorjahr: 39,0 Mio. EUR) bezahlt.

Der MANN+HUMMEL Konzern agiert auch weiterhin konservativ mit Finanzinstrumenten, die eine lange Laufzeit und im Wesentlichen fixe Zinssätze aufweisen. Die aufgenommenen Darlehen laufen überwiegend in der Währung Euro. Darüber hinaus haben wir auch Fremdwährungskredite in US-Dollar aufgenommen.

Die Fälligkeiten dieser Finanzierungen sind hauptsächlich über die nächsten sechs Jahre verteilt. Unsere Namensschuldverschreibung (NSV) sowie einzelne Tranchen unserer grünen Schuldscheine verfügen über Laufzeiten bis 2034. Die damit verbundenen Zinssätze sind überwiegend fix.

Die Bilanz der MANN+HUMMEL Gruppe zeigt die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten getrennt nach lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die in 2023 fälligen Darlehensrückzahlungen wurden im vorliegenden Geschäftsjahresabschluss von den lang- in die kurzfristigen Verpflichtungen umgegliedert. Aufgrund der zusätzlichen Ziehung von Kreditlinien kam es zu einer deutlichen Erhöhung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

Die außerbilanziellen Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse haben sich im Vergleich zum Vorjahr wesentlich erhöht. Dies ist in einer Erhöhung des Bestellobligos und der nicht bilanzierten Miet- und Leasingverpflichtungen begründet. Der wesentliche Teil der Verpflichtungen aus Leasinggeschäften wird aufgrund der Anwendung des IFRS 16 "Leasingverhältnisse" in der Bilanz erfasst. Die einzelnen Positionen der Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden im Anhang zum Konzernabschluss unter den Artikeln 34 und 35 dargestellt.

Die Investitionen betrugen im Berichtsjahr 266,4 Mio. EUR (Vorjahr: 180,9 Mio. EUR) und lagen damit 85,5 Mio. EUR bzw. 47,3 % über dem Vorjahr. In Relation zum Umsatz investierte der Konzern damit 5,5 % (Vorjahr: 4,3 %) in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände.

Darüber hinaus enthalten die Investitionen und die Investitionsquote 121,1 Mio. EUR (Vorjahr: 59,5 Mio. EUR) Zugänge aus dem Abschluss neuer Leasingverhältnisse.

Unter anderem hat MANN+HUMMEL im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentliche Investitionen an unserem italienischen Standort im Bereich der Wasserfiltration vorgenommen. Darüber hinaus wurden bedeutende Investitionen am Standort Himmelkron getätigt. Dort baut MANN+HUMMEL zurzeit ein neues Logistikzentrum, mit dem wir den Standort zum Center of Competence für Molekularfiltration ausbauen. Weitere Investitionen wurden für die Installation von Anlagen unter anderem für Kundenprojekte in allen Regionen, in denen das Unternehmen aktiv ist, vorgenommen.

Für unsere Investitionen in neue Kundenprojekte war im Berichtsjahr ausreichend Liquidität vorhanden. Wir finanzieren sie wie auch in den Vorjahren über den operativen Cashflow.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr von 276,1 Mio. EUR auf 133,2 Mio. EUR. Ein wesentlicher Grund dafür ist unter anderem das im Berichtsjahr mit 20,1 Mio. EUR wesentlich unter dem Vorjahr (153,6 Mio. EUR) liegende Ergebnis vor Ertragssteuern. Sowohl das schwächere Ergebnis vor Zinsen und Steuern als auch das wesentlich schlechtere Finanzergebnis haben im Jahr 2022 zu dieser Verminderung geführt. Darüber hinaus war der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wesentlich von der Abnahme der langfristigen Rückstellungen beeinflusst. Diese haben im Berichtsjahr um -51,8 Mio. EUR abgenommen, wobei der wesentlichste Einfluss mit 46,7 Mio. EUR aus Auszahlungen für bereits in vorangegangenen Geschäftsjahren zurückgestellten Restrukturierungsmaßnahmen resultierte. Gegenläufig entwickelten sich die kurzfristigen Rückstellungen. Hier wurden unter anderem im nächsten Geschäftsjahr zu zahlende Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 9,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2,4 Mio. EUR) zurückgestellt. Darüber hinaus mussten aufgrund der gestiegenen Preise am Beschaffungsmarkt höhere Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in der Bilanz zum 31. Dezember 2022 abgebildet werden. Dieser Effekt belief sich auf 24,2 Mio. EUR (Vorjahr: 8,6 Mio. EUR).

Wie bereits im Vorjahr waren auch im Jahr 2022 noch die Folgen der weltweiten Störungen in den Lieferketten zu spüren. Darüber hinaus sehen wir im Ersatzteilgeschäft weiterhin einen hohen Bedarf, was verbunden mit einer hohen Lieferfähigkeit zur Folge hat, dass Vorratsbestände zur Abdeckung der Kundenbedarfe aufgebaut werden mussten. Insgesamt führte der Bestandsaufbau in den Vorräten zu Auszahlungen in Höhe von 94,4 Mio. EUR (Vorjahr: 107,3 Mio. EUR). Darüber hinaus resultierte aus einem weiteren Forderungsaufbau eine Verminderung der liquiden Mittel von 14,3 Mio. EUR (Vorjahr: 140,7 Mio. EUR). Der Anstieg resultierte unter anderem aus dem gewachsenen Geschäftsvolumen. Neben den steigenden Beständen und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führten unter anderem ein Anstieg der Umsatzsteuer- sowie der Wechselforderungen zu einem Abbau der Zahlungsmittel.

Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die anderen Passiva haben sich um 39,4 Mio. EUR vermindert, was ebenfalls einen negativen Einfluss auf den operativen Cashflow hat. Noch im Vorjahr hatten sich die Verbindlichkeiten um 167,1 Mio. EUR erhöht. Allein die Lieferungen und Leistungen haben sich trotz des gestiegenen Geschäftsvolumens im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert und haben sich nur um 3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 137,5 Mio. EUR) erhöht. In den Veränderungen der anderen Verbindlichkeiten sind Positionen wie Verbindlichkeiten aus Kundenrabatten, Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern und sonstigen Steuern sowie Verbindlichkeiten aus erfolgsabhängiger Vergütung enthalten.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag mit -65,5 Mio. EUR um 75,4 Mio. EUR unter dem Vorjahr (-140,9 Mio. EUR). MANN+HUMMEL investiert in eine nachhaltige Zukunft des Unternehmens und damit in die strategisch wichtigen neuen Geschäftsaktivitäten. Aus diesem Grund sind die die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen mit -142,2 Mio. EUR (Vorjahr: -120,3 Mio. EUR) ca. 18,2 % höher als im Vorjahr. Bei den Auszahlungen für langfristige Vermögenswerte in Höhe von -6,8 Mio. EUR (Vorjahr: -6,7 Mio. EUR) handelt es sich um Investitionen in Venture Capital für kleinere und flexible Start-up-Unternehmen. Diese Investitionen dienen der Erschließung neuer Geschäftsfelder und neuer Produktbereiche auf dem Gebiet der Filtration für die MANN+HUMMEL Gruppe. Positiv wurde der Cashflow aus der Investitionstätigkeit im Berichtsjahr durch die Einzahlung aus dem Verkauf der Liegenschaften am Standort Ludwigsburg beeinflusst. Hier konnte die MANN+HUMMEL-Gruppe 54,5 Mio. EUR realisieren. Darüber hinaus realisierte der Konzern 21,2 Mio. EUR aus dem Verkauf der Standorte zur Produktion von Hochleistungs-Kunststoffteilen. Bei einem vereinbarten Kaufpreis von 26,8 Mio. EUR hat MANN+HUMMEL mit den Gesellschaften auch liquide Mittel in Höhe von 5,6 Mio. EUR verkauft.

Zusammengefasst aus dem Cashflow der operativen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich der Free Cashflow. Dieser lag im Berichtsjahr mit 67,7 Mio. EUR insgesamt 67,5 Mio. EUR unter dem Wert des vorangegangenen Jahres.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich in 2022 auf -52,4 Mio. EUR (Vorjahr: -161,3 Mio. EUR). Unter anderem sind im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 5,7 Mio. EUR) Dividendenzahlungen an Gesellschafter enthalten. Darüber hinaus hat MANN+HUMMEL Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 343,0 Mio. EUR (Vorjahr: 204,9 Mio. EUR) aufgenommen. Darin enthalten ist die teilweise Inanspruchnahme einer revolvierenden Konsortialkreditlinie, welche MANN+HUMMEL im Berichtsjahr erfolgreich mit einem Konsortium aus neun Kernbanken über ein Gesamtvolumen von 800 Mio. EU R abschließen konnte, in Höhe von 247,0 Mio. EUR. Demgegenüber wurden im Geschäftsjahr 2022 Tilgungen in Höhe von 207,7 Mio. EUR (Vorjahr: 282,6 Mio. EUR) vorgenommen. Darüber hinaus erfolgten Auszahlungen für den Ausgleich von realisierten Devisentermingeschäften in Höhe von 53,9 Mio. EUR, welche ebenfalls dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind. Am 8. Januar 2022 hatte MANN+HUMMEL den Abschluss einer Vereinbarung über den Erwerb der restlichen Anteile, konkret handelte es sich dabei um die noch ausstehenden 45% der Beteiligung an der CleanAire, LLC (Pamlico Air), einem US-amerikanischen Hersteller und Anbieter hochwertiger Luftfilterprodukte, bekanntgegeben und damit 100% der Anteile an dem Unternehmen übernommen. 55% der Anteile hatte die MANN+HUMMEL Gruppe bereits im Geschäftsjahr 2021 erworben. Die damit verbundenen Auszahlungen beliefen sich auf 45,2 Mio. EUR.

Da MANN+HUMMEL über eine stabile, ausreichende Liquidität verfügt, traten im Berichtsjahr keine Liquiditätsengpässe auf. Darüber hinaus steht dem Konzern - wie bereits beschrieben - eine ausreichende Anzahl an Kreditlinien zur Verfügung, um finanzielle Verpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit vollständig zu erfüllen.

Vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen sind nicht vorhanden. Diese würden nur bei einem Verstoß gegen geltende Vertragsbestimmungen entstehen, sodass daraus für MANN+HUMMEL kein Risiko erwächst.

Aus unserer Sicht ist durch die bestehenden Kreditvereinbarungen die Liquidität der Gruppe gesichert.

Für zusätzliche Informationen verweisen wir auf unsere Angaben im Anhang.

Vermögenslage der MANN+HUMMEL Gruppe

Die Bilanzsumme blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich und belief sich auf 4.346,7 Mio. EUR (Vorjahr: 4.346,6 Mio. EUR).

Die immateriellen Vermögenswerte fielen um -29,1 Mio. EUR von 906,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 877,1 Mio. EUR. Noch immer sind in den immateriellen Vermögenswerten wesentliche Bestandteile aus in den vergangenen Jahren getätigten Unternehmensakquisitionen enthalten. So beläuft sich der aktivierte Geschäfts- oder Firmenwert auf 709,5 Mio. EUR (Vorjahr: 695,8 Mio. EUR).

Zusätzlich wurden in immaterielle Vermögenswerte wie Lizenzen, Software und ähnliche Rechte sowie Entwicklungskosten 3,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) investiert. Gegenläufig wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 56,5 Mio. EUR (Vorjahr: 74,2 Mio. EUR) planmäßig abgeschrieben. Die Höhe dieser Abschreibungen ist durch den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten aus Unternehmensakquisitionen wie beispielsweise von WIX-FILTRON in 2016, der Tri-Dim Filter Corporation im Geschäftsjahr 2018 sowie der CleanAire, LLC (Pamlico Air) in 2021 begründet. Allerdings haben sich die Abschreibungen im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr wesentlich reduziert, da die aktivierten Geschäftsbeziehungen aus der Akquisition von FILTRON mittlerweile vollständig abgeschrieben worden sind. Darüber hinaus führten wesentliche Schwankungen in den Währungskursen in Höhe von 24,4 Mio. EUR (Vorjahr: 41,9 Mio. EUR) zu einer Erhöhung dieser Bilanzposition.

Das Sachanlagevermögen erhöhte sich um 21,6 Mio. EUR auf 1.061,7 Mio. EUR. Das darin enthaltene gesamte Investitionsvolumen in Sachanlagen belief sich auf 263,3 Mio. EUR (Vorjahr: 179,7 Mio. EUR).

Das Nettoumlaufvermögen (Working Capital) ist ein wichtiger Leistungsindikator bei MANN+HUMMEL und ergibt sich aus der Differenz des kurzfristigen Umlaufvermögens und des kurzfristigen Fremdkapitals. Insgesamt ist das Working Capital im Vergleich zum Vorjahr um 60,0 Mio. EUR oder 8,5 % auf 769,7 Mio. EUR gestiegen. In Relation zu den Umsatzerlösen beträgt das Working Capital 15,9 % (Vorjahr: 16,9 %). Der Anstieg wurde im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Vorräte auf 717,5 Mio. EUR (Vorjahr: 650,5 Mio. EUR) verursacht. Die Unterbrechungen der globalen Lieferketten und die besonders im Ersatzteilgeschäft wachsende Nachfrage führten zu dieser notwendigen Erhöhung der Bestände. Besonders an den amerikanischen Standorten kam es zu einem wesentlichen Aufbau des Vorratsvermögens. Im Rahmen eines konsequenten Bestandsmanagements ist es eines der priorisierten Ziele für das Geschäftsjahr 2023, das Vorratsvermögen in seiner Höhe ohne Einschränkungen bei der Lieferfähigkeit gegenüber unseren Kunden weiter anzupassen und zu optimieren. Neben dem Vorratsvermögen veränderten sich sowohl die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nur unwesentlich. Die Forderungen verminderten sich auf 817,4 Mio. EUR (Vorjahr: 823,2 Mio. EUR). Dagegen erhöhten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten um 1,3 Mio. EUR auf 765,3 Mio. EUR (Vorjahr: 763,9 Mio. EUR).

Die flüssigen Mittel der MANN+HUMMEL Gruppe beliefen sich in 2022 auf 205,0 Mio. EUR (Vorjahr: 192,0 Mio. EUR). Sie lagen damit 13,0 Mio. EUR über dem Vorjahr. Es wurden die laufenden Investitionen, Auszahlungen an Unternehmenseigner, Unternehmenserwerbe und Darlehensrückzahlungen aus dem laufenden Cashflow finanziert.

Mit dem 1. Januar 2016 wurde die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG zur obersten Muttergesellschaft der MANN+HUMMEL Gruppe. Bei dieser bestehen nach deutschem Handelsrecht nicht ausschließbare Kündigungsrechte für die Gesellschafter, die unter Anwendung der Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) die Voraussetzungen für den Ausweis als Eigenkapital nicht erfüllen. Demnach wird diese Position, wie bereits im Vorjahr, im Fremdkapital unter "Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital" ausgewiesen.

Das bilanziell ausgewiesene Eigenkapital beinhaltet im Berichtsjahr die Anteile weiterer Gesellschafter der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG. Diese sind mit 16,67 % direkt, aber ohne Stimmrecht, an der MANN+HUMMEL Holding GmbH beteiligt. Darin enthalten sind außerdem die nicht beherrschenden Anteile der Changchun MANN+HUMMEL Faway Filter Co., Ltd., Changchun/VR China und der US-Gesellschafter in Höhe von insgesamt 169,1 Mio. EUR (Vorjahr: 170,5 Mio. EUR).

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 201,5 Mio. EUR auf 1.698,5 Mio. EUR (Vorjahr: 1.497,0 Mio. EUR). Durch die über die planmäßigen Tilgungen hinausgehende Inanspruchnahme von kurzfristigen Kreditlinien erhöhten sich Verbindlichkeiten gegenüber Banken um 138,2 Mio. EUR auf 1.138,0 Mio. EUR. Darüber hinaus stiegen die Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen im Rahmen der Anwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse) um 73,6 Mio. EUR an. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf den Abschluss eines Mietvertrages für die Anmietung von Gebäudeflächen in Ludwigsburg begründet.

Das allgemeine Zinsniveau auf den Finanzmärkten hat sich aufgrund der inflationären Situation in 2022 stark verändert und zu einem wesentlichen Anstieg der Zinsen geführt. Damit kam es auch zu einer Erhöhung des Abzinsungsfaktors zur Ermittlung der Pensionsrückstellungen von 1,10% im Vorjahr auf 3,70 %. Durch die wesentlich höhere Abzinsung führt dies zu einer Verminderung des Rückstellungsbetrages. Die Pensionsverpflichtungen haben sich damit insgesamt um -129,6 Mio. EUR von 464,0 Mio. EUR auf 334,4 Mio. EUR vermindert.

Die sonstigen kurz- und langfristigen Rückstellungen haben sich um -17,2 Mio. EUR auf 213,9 Mio. EUR vermindert. Dies ist im Wesentlichen durch den Verbrauch der in den vergangenen Jahren gebildeten Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen begründet. Diese haben sich um 36,8 Mio. EUR vermindert. Darüber hinaus waren auch die Garantie- sowie die Personalrückstellungen im Jahresvergleich rückläufig. Gegenläufig haben sich die Drohverlustrückstellungen entwickelt. Aufgrund der weiter gestiegenen Materialpreise sowie der Fracht- und Produktionskosten stiegen auch die zu erwartenden Verluste bei einzelnen Produkten. Diese mussten durch zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 13,1 Mio. EUR berücksichtigt werden.

Die lang- und kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten haben sich von 214,3 Mio. EUR auf 192,4 Mio. EUR vermindert. Unter anderem ist dies durch die Verminderung der Personalverpflichtungen, von erhaltenen Anzahlungen, Provisionsverpflichtungen und Rechnungsabgrenzungsposten begründet. Gegenläufig sind die Verpflichtungen aus Steuern und die Verbindlichkeiten aus Gebühren der Jahresabschlussprüfung angestiegen.

Rückstellungen für bestehende Verrechnungspreisrisiken wurden im Jahresabschluss zum 31.12.2022 neu bewertet und wie bereits im Vorjahresabschluss entsprechend berücksichtigt.

Konzernbilanzstruktur

Weiterhin verfügt die MANN+HUMMEL Gruppe über eine ausgewogene Bilanzstruktur. Die bestehenden kurzfristigen Finanzierungsverpflichtungen können mit den bestehenden liquiden Mitteln und den zur Verfügung stehenden Linien bedient werden. Die zusammengefasste Eigenkapitalquote (Zusammenfassung des Eigenkapitals und der Wirtschaftlich auf die Gesellschafter entfallendes Kapital) der Gruppe liegt bei 23,3 % (Vorjahr: 23,5 %). Neben einem nachhaltigen Wachstum sowie einer weiteren Verbesserung der operativen Marge wird unser Fokus auch in den nächsten Geschäftsjahren verstärkt auf einer Optimierung des Working Capitals, einer Optimierung der Zahlungsströme, einer Verbesserung der Kapitalrentabilität und gleichzeitig auf einer weiteren Stärkung der Eigenkapitalquote liegen.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Mit Blick auf die weitreichenden Herausforderungen des abgelaufenen Berichtsjahres beurteilen wir die Entwicklung des operativen Ergebnisses trotz des Nichterreichens der letztjährigen Prognose als gut. Ein nachhaltiges Kostenmanagement und die teilweise Weitergabe der inflationären Effekte an den Markt konnten die zum Teil doch sehr wesentlichen inflationsbedingten Kostensteigerungen zum Teil auffangen. Mit Bezug auf den Cashflow hat der Aufbau des Working Capitals wesentlich liquide Mittel gebunden. Auf diese Entwicklung werden wir im Geschäftsjahr 2023 einen wesentlichen Fokus legen.

Das noch junge Geschäftsfeld Life Sciences & Environment befindet sich noch immer in der Anlauf- und Wachstumsphase und wir werden weiter unser Augenmerk auf diesen Bereich legen, um die operativen Margen hier weiter zu entwickeln. Mittlerweile beläuft sich der Anteil der Umsätze in diesem Bereich am Gesamtumsatz des Konzerns auf nahezu 10% und er gewinnt auch weiterhin an Wichtigkeit für unser Unternehmen. Somit erwarten wir mit dem weiteren Wachstum auch eine nachhaltige Margen- und Ergebnisverbesserung in den nächsten Geschäftsjahren.

Auch wenn wir nicht vollumfänglich die prognostizierten Ziele erreichen konnten, blickt MANN+HUMMEL unter Berücksichtigung der aktuellen Umstände auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2022 zurück.

Entwicklung und Lage der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG

Alle nachfolgenden Zahlenangaben beziehen sich auf den Einzelabschluss der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsrechtes (HGB).

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG ist die Obergesellschaft der MANN+HUMMEL Gruppe. Die Gesellschaft hat ihren Geschäftssitz in Ludwigsburg. In der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG waren in 2022 durchschnittlich 123 (Vorjahr: 111) Mitarbeiter tätig. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Konzernverwaltungs-bereiche Legal, Treasury, Reporting, Finance, Human Resources und Communications.

Die wesentlichen Erträge der Gesellschaft resultieren aus ihrer Funktion als Muttergesellschaft der MANN+HUMMEL Gruppe. Die Leistungen werden zuzüglich einer angemessenen Gewinnmarge im Rahmen eines Geschäfts-, Dienstleistungs- und Management-Vertrages an die inländischen Beteiligungsgesellschaften verrechnet. Des Weiteren besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH.

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG Umsatzerlöse in Höhe von 40,4 Mio. EUR (Vorjahr: 36,4 Mio. EUR), die primär aus der Verrechnung von konzerninternen Dienstleistungen resultieren.

Über die Ergebnisabführungsverträge mit ihren Konzerntochtergesellschaften erzielte die Gesellschaft Gewinne in Höhe von 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 43,0 Mio. EUR). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen von insgesamt 23,0 Mio. EUR (Vorjahr: 15,7 Mio. EUR) sind im Wesentlichen Kosten für Dienstleistungen von verbundenen Unternehmen, Unternehmens- und Rechtsberatungskosten sowie IT-Aufwendungen enthalten.

Der Personalaufwand verringerte sich um 2,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 16,1 Mio. EUR (Vorjahr: 18,1 Mio. EUR).

Das Zinsergebnis lag saldiert bei 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: -0,2 Mio. EUR) und beinhaltet sowohl die Reduzierung des Diskontierungszinssatzes für Pensionen als auch Zinserträge für IC-Ausleihungen.

Unter Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) verblieb im Geschäftsjahr 2022 für die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG ein Jahresüberschuss von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr: 44,3 Mio. EUR).

Davon wurde ein Gewinnbetrag von 1,7 Mio. EUR in den Sonderrücklagen berücksichtigt (Vorjahr: 43,0 Mio. EUR).

Die Bilanzsumme lag bei 499,3 Mio. EUR (Vorjahr: 531,8 Mio. EUR). Dies ist auf die Reduzierung der Sonderrücklagen auf 199,6 Mio. EUR (Vorjahr: 206,0 Mio. EUR) zurückzuführen und resultiert aus Entnahmen sowie der Ergebnisabführung der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um 106,3 Mio. EUR auf 152,9 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 46,6 Mio. EUR). Wesentlicher Bestandteil sind Cash-Pooling-Guthaben bei der MANN+HUMMEL Holding GmbH sowie Forderungen aus Darlehen gegenüber der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH. Die sonstigen Vermögensgegenstände liegen bei 7,4 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR) und enthalten überwiegend Vorsteuererstattungen.

Das Eigenkapital beträgt 465,7 Mio. EUR (Vorjahr: 472,4 Mio. EUR).

Die Rückstellungen liegen bei 12,9 Mio. EUR (Vorjahr: 13,1 Mio. EUR). Der Bestand an Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegt bei 9,6 Mio. EUR (Vorjahr: 8,0 Mio. EUR). Der Anstieg der Pensionsrückstellung i.H.v. 1,6 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Regelzuführung in die Rückstellung. Dabei führte die Anpassung des Rechnungszinssatzes für Pensionsrückstellungen von 1,87 % auf 1,78 % zu einem Anstieg um 0,3 Mio. EUR. Die sonstigen Rückstellungen liegen bei 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: 4,3 Mio. EUR) und beinhalten vor allem Verbrauch von Rückstellungen für erfolgsabhängige Zusatzzahlungen und Abfindungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen liegen bei 16,8 Mio. EUR (Vorjahr: 43,9 Mio. EUR) und beinhalten im Wesentlichen organschaftliche Umsatzsteuerverbindlichkeiten sowie konzerninterne Weiterberechnungen von Dienstleistungen und Kosten.

Zusammenfassend ist im abgelaufenen Geschäftsjahr der Umsatz um 11% gestiegen. Der im Vorjahr prognostizierte leichte Umsatzanstieg konnte damit übertroffen werden. Aufgrund der deutlich gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt das erzielte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern leicht unterhalb der im Vorjahr getroffenen Prognose.

Für das Geschäftsjahr 2023 gehen wir bislang für die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG als oberste Konzerngesellschaft der MANN+HUMMEL Gruppe von einem leicht steigenden Umsatz zum Vorjahr und damit auch des EBITs aus.

6. Chancen- und Risikobericht

Im Berichtsjahr erholte sich die Weltwirtschaft leicht von dem insbesondere durch die COVID-19-Pandemie verursachten konjunkturellen Einbruch. Dennoch war das abgelaufene Geschäftsjahr weiterhin von stark schwankenden Märkten, strukturellen Veränderungen und allen voran den im Jahr 2022 anhaltenden massiven ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie, dem hiermit verbundenen Chipmangel sowie weiteren Lieferkettenunterbrechungen und dem Russland-Ukraine- Krieg geprägt. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zogen unter anderem stark steigende Energiepreise nach sich. Hinzu kamen die angespannte Versorgungslage bei Halbleiterkomponenten, die im Jahr 2022 weiterhin strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus in China, die zu anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten führten, sowie anziehende Inflationsraten und steigende Zinsen, die die Bedingungen für Verbraucher zunehmend erschwerten.

Vor allem international verwobene Unternehmen mit komplexen Liefer- und Produktionsketten leiden unter solchen Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund wird bei MANN+HUMMEL jede unternehmerische Entscheidung unter Einbezug der damit verbundenen Risiken und Chancen getroffen.

Um den Risiken Rechnung zu tragen, betrachten wir bei MANN+HUMMEL Risiken in unserer internen Risikoberichterstattung als mögliche zukünftige Ereignisse, die zur Nichterreichung unserer prognostizierten (finanziellen) Ziele führen könnten. Spiegelbildlich dazu definieren wir Chancen als mögliche Ereignisse oder Entwicklungen, die einen positiven Effekt auf unsere geplanten (finanziellen) Ziele erwarten lassen.

Als weltweit agierendes Unternehmen begegnen wir diesen Risiken einerseits durch die Diversifikation, also eine vielfältige Produktpalette, andererseits durch die kontinuierliche Verbesserung unserer Produkte und Prozesse.

Chancen schaffen wir, indem wir unsere Wettbewerbsfähigkeit fortlaufend steigern: Wir entwickeln unsere Produkte kontinuierlich weiter, bauen unsere Entwicklungskompetenzen aus und treiben den Auf- und Ausbau neuer Märkte voran. Auch zukunftsweisende Technologien und Medien sowie eine vertikale Integration, digitale und intelligente Geschäftsmodelle und verschiedene Servicelösungen eröffnen uns neue Möglichkeiten.

Synergieeffekte und neue Marktzugänge schaffen wir durch Akquisitionen, wie im Segment Life Sciences & Environment (LS&E). So sind wir für diesen aussichtsreichen Zukunftsmarkt gut gerüstet.

Ein wesentlicher Treiber unseres Geschäfts ist das Thema Nachhaltigkeit. Mit unserer Kernkompetenz Filtration tragen wir zu sauberer Luft, sauberem Wasser und sauberer Mobilität bei. Auf dieser Basis haben wir einen strategischen Ansatz für nachhaltiges unternehmerisches Handeln erarbeitet und auch für das Jahr 2021 in einem Corporate Responsibility-Bericht veröffentlicht. Dieser Nachhaltigkeitsbericht verdeutlicht, dass wir unsere Vision "Leadership in Filtration" und unsere Mission "Das Nützliche vom Schädlichen trennen" bereits heute und ebenso zukünftig konsequent auch auf Anwendungen im LS&E-Segment ausrichten.

Im Zuge des globalen Trends zu alternativen Antrieben vor allem im Bereich der Personenkraftwagen ergeben sich zwar zahlreiche Chancen, aber auch Risiken. Darauf stellen wir uns mit verschiedenen Szenarien und Vorkehrungen ein.

Unser Produktportfolio im Geschäftsbereich Transportation war bislang hauptsächlich auf den Antriebsstrang des Verbrennungsmotors fokussiert. Da alternative Antriebe diese Motoren nun verdrängen, besteht das Risiko, Umsatz und Marktanteile zu verlieren. Darum investieren wir in die Entwicklung innovativer Filtrationslösungen für die neuen Antriebsformen.

Hier eröffnen sich Chancen, neue Produkte für Zukunftstechnologien anzubieten und diesen Markt zu erschließen. Zusätzlich ergeben sich durch das erhöhte Umweltbewusstsein aller Markteilnehmer und Endkonsumenten auch Chancen, neue Produkte außerhalb der Antriebs- oder Powertrain-Sparte anzubieten. Dazu gehören beispielsweise alle Produkte, die unter dem Oberbegriff "Feinstaubfresser" zusammengefasst sind: Bremsstaubpartikelfilter, Feinstaubfilter für den Fahrzeuginnenraum oder stationäre Feinstaub- und Stickoxidfiltersäulen. Diese innovativen Produkte haben großes Wachstumspotential und sollen uns neue Marktsegmente wie auch neue Kunden erschließen.

Das Risiko- und Chancenmanagement stellt somit einen integralen Bestandteil der Planungs- und Steuerungsprozesse von MANN+HUMMEL dar, mit dem Ziel, die Erreichung der Unternehmensziele nachhaltig zu unterstützen und das Risikobewusstsein im Unternehmen zu stärken/sicherzustellen.

Risikomanagement

Das MANN+HUMMEL Risikomanagement zielt darauf ab, regelmäßig und kontinuierlich alle wesentlichen Risiken für die Unternehmensgruppe frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und ihre Folgen abzuschätzen (inklusive Gegensteuerungsmaßnahmen) sowie die hinreichende Dokumentation des Risikomanagementprozesses und dessen Ergebnisse. Um den sich schnell verändernden Marktgegebenheiten und Unternehmensveränderungen (z.B. Aufbau Werke oder dem Erwerb von neuen Gesellschaften) umfassend zu begegnen, wurde das in 2019 aufgesetzte Projekt zur Weiterentwicklung des bestehenden Risikomanagementsystems weiter vorangetrieben. In 2022 wurde es, unter Berücksichtigung der vorherrschenden Gegebenheiten, insbesondere in Bezug auf den Chipmangel und den Russland-Ukraine-Krieg optimiert und angepasst.

In 2022 haben wir das Risikomanagementsystem weiterentwickelt und den Standardprozess mittels der Implementierung eines Risikomanagementtools in hohem Maße automatisiert. Um die Präzision des Risikoausmaßes zu erhöhen, haben wir den Prozess dahingehend erweitert, dass gemeldete Risiken in einem Zwei-Stufen-Verfahren validiert werden. Im Rahmen dieses Prozesses prüfen Risikokoordinatoren, inwieweit bereits gemeldete Risiken weiterhin Bestand haben und inwieweit neu durch Risikoverantwortliche gemeldete Risiken, unter Berücksichtigung des Kontextes des Verantwortungsbereiches, angemessen sind. Nach der Erstvalidierung erfolgt eine finale Betrachtung der übermittelten Risiken, unter Berücksichtigung der Gesamtorganisation, durch das zentrale Konzernrisikomanagement.

Das Risikomanagement ist dabei in die bestehende MANN+HUMMEL Organisation eingegliedert. Es umfasst sämtliche organisatorische Einheiten, Funktionen und Prozesse, orientiert sich an den gängigen Standards wie COSO und ISO und ist genau an die Bedingungen von MANN+HUMMEL angepasst. Es unterstützt alle Verantwortlichen optimal durch ein unternehmensweites Planungs-, Reporting- und Controlling-System und definiert Verantwortlichkeiten sowie Ziele und Prozesse genau. Die Risikoverantwortlichen sind für die Identifikation, Bewertung, Steuerung sowie die Berichterstattung zuständig und bewerten jährlich ihre Risikolage neu und melden ihr Risikoportfolio an das Konzernrisikomanagement.

Den organisatorischen Rahmen unseres Risikomanagements bildet die Konzernfunktion Group Treasury & Risk Management. Diese berichtet direkt an den Group Chief Financial Officer.

Das Konzernrisikomanagement ermittelt auf Basis der gemeldeten Informationen das aktuelle Risikoportfolio des Konzerns, welches der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsrat jährlich in einem Bericht mit detaillierten Erläuterungen zur Verfügung gestellt wird. Darin enthalten ist auch die mathematische Aggregation der Risiken auf Konzernebene. Hierbei werden gleichartige Risiken aggregiert und deren gruppenweite Abhängigkeit bzw. Auswirkung wird berücksichtigt, um sicherzustellen, dass übergreifende Risiken identifiziert und mit übergreifenden Maßnahmen gesteuert werden. Darüber hinaus werden signifikante Veränderungen der Einschätzung bereits bekannter Risiken sowie neue signifikante Risiken jederzeit gemeldet und ad hoc an die Geschäftsleitung berichtet.

Die möglichen Risiken werden anhand von zwei Kriterien klassifiziert: Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß des Risikos. Das Risikoausmaß wiederum ist in fünf Kategorien unterteilt - klassifiziert anhand möglicher Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis innerhalb von zwei Jahren:

a.	Bestandsgefährdendes Risiko (mögliche entstehende Kosten von mehr als 40 Mio. EUR).
b.	Signifikantes Risiko (möglicherweise entstehende Kosten von bis zu 40 Mio. EUR).
c.	Hohes Risiko (erkennbarer Effekt auf die Geschäftstätigkeit, mögliche entstehende Kosten von bis zu 25 Mio. EUR).
d.	Moderates/mäßiges Risiko (mögliche entstehende Kosten von bis zu 15 Mio. EUR).
e.	Geringes Risiko (mögliche entstehende Kosten von bis zu 5 Mio. EUR).

Aufgrund der weiterhin sehr angespannten allgemeinen wirtschaftlichen Lage haben wir die Intervalle der Eintrittswahrscheinlichkeit auf dem Vorjahresniveau gehalten, sodass dem Vorsichtsprinzip weiterhin Rechnung getragen ist.

Ebenso werden risikobegrenzende Maßnahmen (Mitigierungsmaßnahmen) gemeldet und bewertet. Die Wirksamkeit und die geplante zeitliche Umsetzung dieser Maßnahmen werden durch das Konzernrisikomanagement überwacht.

Das verbleibende Risiko nach Umsetzung der Maßnahmen wird im internen Risikobericht als Nettorisiko dargestellt.

Für die Meldung von Risiken ist mit Bezug auf die potenziellen negativen Auswirkungen ist ein Standardprozess sowie für kurzfristig auftretende Risiken ein Ad-hoc-Prozess festgesetzt. Der für die interne Risikoberichterstattung relevante Zeitrahmen beträgt max. 2 Jahre. Außerdem werden die im Chancen- und Risikobericht genannten Auswirkungen der Risiken als Jahreswerte dargestellt.

Die interne Revision überprüft im Rahmen von Audits regelmäßig die Funktionsfähigkeit der bereichsinternen Risikomanagementprozesse und gleichzeitig die Informationsweitergabe relevanter Risiken aus den operativen Geschäftsbereichen an das Konzernrisikomanagement.

Die aktuellen geo- und handelspolitischen Entwicklungen können jedoch Unsicherheiten für die weitere Geschäftsentwicklung der MANN+HUMMEL Gruppe mit sich bringen und damit eine veränderte Darstellung der Risikolage des Konzerns erforderlich machen. Besonders eine weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges oder auch verschärfte EU-Regulierungen (z.B. EU-Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, CO ₂ -Vorgaben für Autohersteller) können hier zu weitreichenden Konsequenzen führen. In Bezug auf den Russland-Ukraine-Krieg versuchen wir bislang, die Auswirkungen besonders auf unsere Standorte in den Krisenregionen im Rahmen und so gering wie möglich zu halten. Auch haben wir geeignete Maßnahmen eingeleitet, um den Fortbestand der Vermögenswerte von MANN+HUMMEL abzusichern und gegebenenfalls auch einer drohenden Enteignung entgegenzuwirken. Ansonsten hat sich die Risikostruktur unseres Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr mit Ausnahme der bereits genannten Risiken nicht wesentlich verändert. Es ist uns durch die Implementierung weitreichender Maßnahmen gelungen, Risiken der COVID-19-Pandemie entgegenzusteuern sowie aktuell Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs auf MANN+HUMMEL einzudämmen bzw. abzumildern. Aufgrund dieser Maßnahmen sehen wir zurzeit keine weiteren Risiken, die die Entwicklung des Konzerns in der Zukunft nachhaltig und wesentlich beeinträchtigen können. Derzeit gehen wir aber von einer Erholung im Jahr 2023 aus.

Die Einschätzung der dargestellten Risiken bezieht sich auf den 30. November 2022.

Bis heute liegen keine relevanten Änderungen nach dem Bilanzstichtag vor, die eine veränderte Darstellung der Risikolage des Konzerns erforderlich gemacht hätten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Risikostruktur unseres Unternehmens mit Ausnahme einzelner Risiken und der derzeit anhaltenden Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg nicht wesentlich verändert.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Für unsere Unternehmensgruppe zählen Wechselkursschwankungen und Zinsänderungen zum engeren Kreis finanzwirtschaftlicher Risiken. Aus diesem Grund werden diese Währungsrisiken kontinuierlich und regelmäßig überwacht, beurteilt und durch derivative Finanzinstrumente unter Berücksichtigung eines Risikolimits abgesichert. Wir setzen derivative Finanzinstrumente grundsätzlich zur Sicherung risikotragender Grundgeschäfte aus der operativen Tätigkeit des Konzerns ein. Auch das Zinsänderungsrisiko überprüfen wir fortlaufend und minimieren es durch einen möglichst hohen Anteil an Finanzverbindlichkeiten mit langfristiger Zinsbindung.

Diese Begrenzung der Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken verantwortet der Bereich Group Treasury & Risk Management der MANN+HUMMEL Gruppe. Unsere langfristig angesetzte Finanzierung wirkte den Zinsentwicklungen im vergangenen Geschäftsjahr in hohem Maße entgegen. Nichtsdestotrotz wird sich die aktuelle Zinsentwicklung naturgemäß auf künftige Finanzierungen auswirken. Hier ist zu erwarten, dass künftig höhere Zinsaufwendungen zum tragen kommen. Dennoch gehen wir davon aus, dass wir auch zukünftig unser Finanzierungs- und Liquiditätsrisiko auf einem geringen Niveau halten können.

Neben Währungs- und Zinsrisiken überprüfen wir auch regelmäßig Ausfallrisiken von finanziellen Partnern und leiten entsprechende Maßnahmen ein.

Die ausreichende Ausstattung mit finanziellen Mitteln bildet die Grundlage, auf der MANN+HUMMEL seine zukünftige strategische Ausrichtung vorantreiben kann.

Finanzwirtschaftliche Risiken halten wir durch solide Finanzierung, eine stabile Liquiditätslage und ausreichende Reserveliquidität gering. Was unsere Liquidität betrifft, so ist die konsequente Überwachung der flüssigen Mittel ein wirkungsvolles Instrument zur Risikominimierung. Wir überwachen fortlaufend und regelmäßig Forderungen, Verbindlichkeiten und Vorratsvermögen und können so notwendige Maßnahmen zur Risikovermeidung auch kurzfristig umsetzen.

Ein Teil unserer Reserveliquidität ist in einem Masterfonds mit mehreren Segmenten (vier Unterfonds und ein Overlay) angelegt. So können die definierten Ertrags- und Risikoparameter immer entsprechend eingehalten werden.

Die Anlagerichtlinien sehen vor, dass die Unterfonds mit einem Risikobegrenzungssystem ausgestattet sind. Demzufolge hat ein Fonds eine feste Wertuntergrenze von -5 % und ein weiterer ein Risikocontrolling ohne feste Untergrenze. Die beiden verbleibenden Fonds sind Absolute-Return-Fonds, die durch ein entsprechendes Risiko-Overlay eine Performance von -10 % nicht unterschreiten dürfen.

Das gebundene Umlaufvermögen überwachen wir kontinuierlich und passen es bei Bedarf an die Umsatzentwicklung an.

Bilanzrelevanten Risiken wie z. B. der Bewertung unseres Anlagevermögens, der Beurteilung und Erfassung von rückstellungsrelevanten Sachverhalten in den einzelnen Geschäftsbereichen oder der periodengerechten Realisierung und Abgrenzung von Umsatzerlösen begegnen wir mit regelmäßigen und engen Abstimmungen zwischen den verantwortlichen Zentralbereichen und den einzelnen Geschäftsbereichen sowie einem eng mit den Geschäftsbereichen und dem Management abgestimmten Forecast-Prozess. Aussagekräftige Kennzahlen runden den Prozess ab.

So stellen wir sicher, dass relevante Sachverhalte frühzeitig identifiziert und korrekt abgebildet werden.

Operative Chancen und Risiken

Marktumfeld

Um auf eine weitere Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung in relevanten Märkten schnell zu reagieren, haben wir im Vorfeld mögliche Szenarien definiert.

Aus diesen Szenarien leiten wir Maßnahmen ab, um das Kostenniveau weitestgehend an rückläufige Umsatzvolumina anzupassen. Zudem validieren wir kontinuierlich unsere Märkte sowie das Wettbewerbsverhalten, um derartige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und mit geeigneten, ggf. marktspezifischen Maßnahmen entgegenzuwirken. Vor diesem Hintergrund haben wir insbesondere im Prozess "IP-Rechte-Umsetzung" unsere Maßnahmen über ein entsprechendes Projekt verstärkt und werden dieses auch im Jahr 2023 fortführen und bei Bedarf die Maßnahmen erweitern.

In Verbindung mit der fortschreitenden Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Nachhaltigkeit liegt unser Fokus bei der Produktentwicklung auf sauberer Mobilität, sauberer Luft und sauberem Wasser. Im Bereich Transportation arbeiten wir aus diesem Grund verstärkt an Filtrationslösungen für Brennstoffzellen und Elektrofahrzeuge. Gleichzeitig leisten wir mit unseren Bremsstaubpartikel- und Frontendfiltern einen wichtigen Beitrag zur Feinstaubreduktion. Darüber hinaus runden unsere Filtrations- und Separationslösungen im Bereich Life Sciences & Environment unser Produktportfolio ab und leisten damit einen aktiven positiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.

Auch die historisch gewachsene und immer noch hohe Abhängigkeit von der Automobilbranche birgt ihre Risiken. Besonders als Tier-1-Zulieferunternehmen spüren wir den Kostendruck im Seriengeschäft stark. Dies liegt auch am Vormarsch alternativer Antriebe wie Elektromotoren. Damit verbunden ist zudem das Risiko eines Produktionsausfalls beim Automobilhersteller, bedingt durch den Ausfall einzelner Automobilzulieferer (aufgrund von Unterkapazität) auch im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg und den damit verbundenen negativen Einflüssen auf deren Produktionsabläufe sowie auf Einkaufs- und Logistikprozesse oder aufgrund von Anlaufschwierigkeiten bei den neuen Technologien (inkl. Überkapazität) mit negativen Auswirkungen auf den Umsatz bei MANN+HUMMEL. Zusätzlich besteht das Risiko, dass sich der Russland-Ukraine-Krieg negativ auf die Absatzentwicklung in der Region besonders im Ersatzteilgeschäft auswirken wird. Allerdings ist im Moment davon auszugehen, dass dies keinen wesentlichen Effekt auf die Geschäftsentwicklung der MANN+HUMMEL Gruppe haben wird.

Zudem positionieren wir uns für das bevorstehende Auslaufen des Verbrennungsmotors, indem wir unsere Kernkompetenzen auf neue Geschäftsfelder und Antriebstechnologien übertragen und damit unsere Produktpalette diversifizieren. Gleichzeitig erschließen wir so neue Märkte.

Wettbewerbskonformes Verhalten steht hierbei im Fokus. Diesem wird beispielsweise durch interne Prozesse zur Prüfung etwaiger Drittrechte oder auch durch Managementprozesse zur Sicherstellung des regelkonformen Verhaltens Sorge getragen.

Die schnellen und tiefgreifenden Veränderungen sowie der stetige Wandel, den das digitale Zeitalter mit sich bringt, fordern alle gleichermaßen: MANN+HUMMEL als Unternehmen, unser Führungspersonal und jeden einzelnen unserer Mitarbeiter.

Vor neue Herausforderungen stellen uns beispielsweise Transportlösungen jenseits des Verbrennungsmotors, die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die wachsenden Ansprüche an nachhaltiges Wirtschaften.

Doch diese Veränderungen eröffnen uns auch eine Vielzahl neuer Chancen. Unsere Kernkompetenz Filtration aus über 80 Jahren Erfahrung ist ein Vorteil für die Entwicklung innovativer Produkte in neuen Geschäftsfeldern. Bestes Beispiel dafür ist das Geschäftsfeld Life Sciences & Environment.

Hier ermöglicht uns eine größere Diversifikation auch größere Unabhängigkeit vom Automobilsektor und darüber hinaus öffnen wir unser Unternehmen weiter für neue Technologien und Innovationen.

Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Mit Maßnahmen wie beispielsweise dem Talent-Management-Programm und der Anwendung der Leadership-Prinzipien bleiben wir nah am Arbeitnehmer und können diese individuell weiterentwickeln.

Einkauf

Auf unseren Beschaffungsmärkten bergen vor allem Preisschwankungen bei Rohstoffen und Materialien Risiken, die wir einkalkulieren müssen. Das Risiko der Kostensteigerung versuchen wir weitestgehend durch langfristige Verträge zu minimieren. Darüber hinaus arbeiten wir mit weltweit agierenden und strategisch breit aufgestellten Lieferanten im Rahmen unseres konzernweiten Warengruppenmanagements zusammen. Wir sind fortwährend mit Lieferengpässen und aktuell durch die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und den derzeit herrschenden Russland-Ukraine-Krieg in erhöhtem Maße dem Risiko einer Unterbrechung von Lieferketten und damit möglichen Produktionsunterbrechungen sowie Engpässen bei der Energiebelieferung ausgesetzt. Über geeignete Maßnahmen und in Kooperation mit unseren Lieferanten konnten Lieferengpässe oder auch Lieferunterbrechungen weitestgehend abgewendet werden. Darüber hinaus konnten wir Preisschwankungen an unsere Kunden zumindest teilweise weitergeben. Eine Änderung der Situation ist jedoch jederzeit möglich.

Insbesondere unser zentrales Einkaufscontrolling trägt dabei zur Transparenz, Steuerung und Risikominimierung bei. Ein Instrument der Risikominimierung sind dabei das permanente Monitoring (mittels leistungswirtschaftlicher und logistischer Kennzahlen) und die Kontrolle sowie die enge, fortlaufende Abstimmung mit unseren insbesondere systemrelevanten Lieferanten. Im Bereich der Materialentwicklung gelang zudem eine Flexibilisierung der Lieferketten durch die Definition, Validierung und Freigabe alternativer Materialien für verschiedenste Produktgruppen. Daneben muss sich MANN+HUMMEL den Forderungen der Nachhaltigkeit im Beschaffungsbereich stellen. Diese Nachhaltigkeit wird nicht nur vom Gesetzgeber, von den Stakeholdern und der Gesellschaft eingefordert, sondern ist auch eines unserer vornehmlichen Unternehmensziele. Die Erfüllung von Umwelt- und Sozialstandards im eigenen Geschäftsbereich sowie in der Lieferkette gehört seit jeher zu Philosophie von MANN+HUMMEL.

Nachhaltigkeit endet dabei für uns nicht bei unseren Produkten, sondern beginnt bei der verantwortungsvollen und nachhaltigen Beschaffung der Materialien über die gesamte Lieferkette hinweg. Eine intransparente Lieferkette stellt dabei ein Risiko dar. Aus diesem Grund führen wir regelmäßige Lieferantenaudits durch und verpflichten unsere Zulieferer zur Einhaltung bzw. Verbesserung eines nachhaltigen Handelns und erfüllen so bereits heute in hohem Maße die operativen Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Im Jahr 2022 wurden konkrete Sachverhalte und Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz validiert und Maßnahmen zur Erfüllung definiert und umgesetzt. So wurde eine entsprechende Grundsatzerklärung erstellt und das Verfahren zur Einhaltung der Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Detail definiert und die bestehenden Prozesse von MANN+HUMMEL entsprechend ergänzt. Insbesondere wurde die direkte Lieferantenbasis mit Hilfe einer systematischen Risikoanalyse hinsichtlich der Anforderungen analysiert und entsprechende Präventions-, Lieferantenbefähigungs- und Abhilfemaßnahmen wurden definiert und Verantwortlichkeiten im Detail festgelegt.

Aufgrund der Bedeutsamkeit des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes werden die Aktivitäten auch im Jahr 2023 fortgesetzt, um die Transparenz hinsichtlich der Befolgung der Anforderungen in der Lieferkette sukzessive/kontinuierlich auszubauen und die Umsetzung in der Lieferkette weiter voranzutreiben.

Qualität

Hochqualitative Produkte und die Zufriedenheit unserer Kunden: Das sind die zentralen Ziele unseres Unternehmens. Darum würden Qualitätsprobleme und daraus folgende Kundenreklamationen sowie Gewährleistungsfälle ein erhebliches Risiko darstellen. Dies hätte Auswirkungen auf unsere Reputation und die finanzielle Situation unseres Unternehmens.

Um dem entgegenzuwirken, gelten im Rahmen des IATF-16949-zertifizierten MANN+HUMMEL Managementsystems hohe Qualitätsstandards - sowohl für die Produkt- und Prozessentwicklung als auch für die Produktion in allen Werken des Geschäftsfelds Transportation. Das Kernelement stellen dabei unsere Qualitätsziele dar, die wir top-down definieren, bottom-up konkretisieren und über unsere operativen Bereiche hinweg konsolidieren - zusammengefasst unser konzernweites Qualitätsmanagementsystem, das sich über alle unsere Geschäftsprozesse erstreckt. Die größte Chance zur Fehlererkennung und -vermeidung nutzen wir aber schon vorab durch eine ausgewogene und gewissenhafte Planung.

Außerdem arbeiten Kundenqualitäts- und Gewährleistungsteams eng mit unseren Kunden, den Entwicklungsbereichen und den Produktionswerken zusammen. So stellen wir die Qualität der Produkte sicher und können bei Qualitätsvorfällen schnell reagieren.

Gewährleistungsrisiken bilden wir auch durch Rückstellungen finanziell angemessen ab. Darüber hinaus verfügen wir über entsprechende Versicherungen für mögliche Schäden durch Rückrufe sowie für Produkthaftungsfälle.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit bedeutet für MANN+HUMMEL, dauerhaft wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen - für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Geschäftspartner und MANN+HUMMEL gesamthaft. Dieser Ansatz ist Teil unserer Unternehmensstrategie, als Kernziel definiert, bereits heute in unseren Leitlinien sowie Geschäftsprozessen verankert und spiegelt sich in unseren Produkten wider.

Vor diesem Hintergrund werden wir sowohl die Taxonomiefähigkeit als auch die Taxonomiekonformität für MANN+Hummel bewerten, um etwaigen Handlungsbedarf zu identifizieren.

Darüber hinaus haben wir eine CO ₂ -Strategie für das Jahr 2050 entwickelt, dass die folgenden Handlungsfelder beinhaltet:

―	Ausschließlicher Bezug von erneuerbaren und regenerativen Energiequellen an all unseren Standorten.
―	Steigerung der Energieeffizienz (z.B. durch zielgerichtete Einzelmaßnahmen/Energieeffizienzmaßnahmen an den Produktionsstandorten).
―	Wir sind bestrebt, den Anteil der CO2-Emissionen innerhalb unserer Wertschöpfungskette mittels einem Fokus auf Energieeffizienz, Sekundärmaterialien und regenerative Energien weiter zu minimieren.
―	Die weitere Entwicklung von nachhaltigen Produkten voranzutreiben, und dies unter anderem durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen, eine hohe Energieeffizienz, eine lange Produktlebensdauer sowie eine hohe Recyclingfähigkeit.

Risiken können sich hierbei in der Änderung und Verschärfung der Regularien und relevanten Gesetze zu Emissionen ergeben. Über die bereits initiierten Projekte und Maßnahmen, eine regelmäßige Validierung etwaiger anstehender Änderungen und Gesetzesentwürfe sowie über die Mitgliedschaft in einschlägigen Verbänden und Initiativen ist MANN+HUMMEL nah an diesen Entwicklungen und kann diese bei Bedarf kurzfristig in die aktuellen Projekte und Maßnahmen einfließen lassen, wodurch diese Risiken handhabbar sind/proaktiv gesteuert werden.

Informationstechnologie

Die weltweite digitale Vernetzung unserer Organisation bildet die Grundlage für die weltumspannende Präsenz unserer Unternehmensgruppe. Schneller und sicherer Datenverkehr bietet Chancen, um Prozesse fortlaufend zu optimieren und die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten zu verbessern. Allerdings stellt die dadurch notwendige ständige Verfügbarkeit sicherer Daten aber auch hohe Anforderungen an die Informationstechnologie in unserem Haus. Zum einen an die Datenverfügbarkeit, die wir über ein sekundäres Rechenzentrum in Ludwigsburg sicherstellen, und zum anderen an unsere IT-Landschaft/-Architektur. Diese ist fortlaufend auf Aspekte wie z.B. Datensicherheit, jederzeitige Datenabrufbarkeit und Beschleunigung der Prozesse (neue Softwarelösungen, zusätzliche IT-/Systemschnittstellen) zu prüfen, zu erweitern und auszubauen. Die Digitalisierung und die digitale Transformation sind hierbei Kernelemente unserer Unternehmensstrategie, da sich hieraus vielseitige Chancen, wie z.B. Verschlankung operativer Prozesse oder State-of-the-Art-Partner ergeben. Um dies zu erreichen/sicherzustellen, investieren wir fortlaufend in unsere Systeme und die IT-Umgebung. Zudem haben wir Standards für das Change-Management und dezidierte Schulungs- und Kommunikationsprogramme implementiert.

Grundsätzlich erwachsen aus der stetig steigenden Bedrohung durch Cyberkriminalität und der Verbreitung von Malware Risiken, die sich auf die Verfügbarkeit und Vertraulichkeit von Informationen und IT-Systemen auswirken können. Besonders der aktuelle Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat das Gefahrenpotential in Bezug auf Cyberkriminalität weiter erhöht. Trotz umfangreicher Vorkehrungen kann dies im ungünstigsten Fall zu einer zeitweiligen Unterbrechung von IT-gestützten Geschäftsprozessen führen.

Aus diesem Grund gaben wir im April 2019 den Startschuss für ein dreijähriges Projekt der IT-Sicherheit, das wir im Jahr 2022 zum Abschluss gebracht haben. Hierbei stellen wir über unser Security Operation Center (SOC) in Bangalore, Indien, sicher, dass weltweite Firewall- und Anti-Virus-Betriebsthemen über implementierte Sicherheitsprozesse und definierte Betriebsaufgaben permanent von einem Team im Schichtbetrieb bearbeitet und so mögliche Probleme oder Gefährdungen direkt gelöst werden.

Zudem führen wir regelmäßig präventive Schulungen mit den Mitarbeitern durch, um diese zu sensibilisieren und die erforderliche Awareness zu schaffen. Darüber hinaus werden Notfallpläne erstellt und regelmäßig aktualisiert, um im Bedrohungsfall weiter handlungsfähig zu bleiben. Gleichzeitig führen wir fortwährend IT-Sicherheitsaudits und Penetrationstests durch, um eventuelle Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen. Des Weiteren wurden organisatorische Instanzen implementiert, um die Umsetzung der definierten Maßnahmen sicherzustellen und fortwährend zu überwachen. Der Schutz der IT-Systeme bei MANN+HUMMEL wird kontinuierlich ausgebaut. Sollte es trotzdem zu einem Ausfall der Systeme, einem Datenverlust oder einem vergleichbaren Schadensfall kommen, so sind wir über eine entsprechende Versicherung bis zu einer gewissen Schadenshöhe abgesichert.

In einem weiteren Projekt führte MANN+HUMMEL ein Identity and Access Management (IAM) System ein. Kompromittierte Login-Daten und Zugangsberechtigungen sind oft eine Schwachstelle in Unternehmensnetzwerken. Mit dem IAM werden die Rollen, Zugriffsberechtigungen und - voraussetzungen einzelner Nutzer verwaltet und die Daten so unterstützt.

Betrug und Verhaltenskodex-Verletzung

In vielen Ländern werden zunehmend Untersuchungen von Kartellbehörden durchgeführt. Bei Wettbewerbsverstößen oder sonstigem rechtswidrigem Verhalten können Strafen anfallen. Um dem entgegenzuwirken, regeln unsere Unternehmensrichtlinien gemeinsam mit unserem Verhaltenskodex die korrekte Vorgehensweise in Bezug auf kartellrechtliche Themen, Exportkontrolle, Korruption und andere Gesetzesverstöße. Auch sensibilisieren wir alle Mitarbeiter weltweit durch nachhaltiges Training in diesen Themenbereichen. Durch diese Schulungen können wir das Risiko zwar nicht vollständig vermeiden, aber dennoch stark reduzieren.

Des Weiteren dienen Prozesskontrollen sowie entsprechende Richtlinien dazu, Compliance-Verstöße (interner sowie externer Natur) auf ein Minimum zu reduzieren. Durch unser "Whistleblowing System", das öffentlich auf unserer Website zugänglich ist, hat zudem jeder Mitarbeiter und jede Drittpartei die entsprechende Plattform, um Compliance-Verdachtsfälle und -Risiken jederzeit zu adressieren.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Die leistungswirtschaftlichen Risiken umfassen mögliche Schäden durch Betriebsunterbrechungen und Verlust von Sachanlagevermögen.

Naturkatastrophen, terroristische Handlungen oder andere Störungen in den Produktionseinrichtungen oder innerhalb der Lieferketten - sowohl bei Kunden als auch bei Zulieferern - können erhebliche Schäden und Verluste verursachen. Zur Begrenzung dieser Risiken haben wir Versicherungen in, aus kaufmännischer Sicht, angemessener Höhe abgeschlossen.

Die Corona-Pandemie sorgt in Unternehmen weiterhin für große Unsicherheit, auch wenn aufgrund der bereits flächendeckenden Immunisierung eine Entspannung der Lage zunehmend festzustellen ist. Um das Risiko für MANN+HUMMEL so gering wie möglich zu halten, werden die hierfür begonnenen Maßnahmen weiter fortgeführt und bedarfsorientiert angepasst. Trotz der bestehenden Maßnahmen ist die weitere Entwicklung der Situation nur schwer bewertbar und kann weitere negative Einflüsse auf das Unternehmen haben.

Steuern

Als international agierender Konzern bewegt sich MANN+HUMMEL in einer Vielzahl verschiedener landesspezifischer Steuersysteme. Dies stellt eine hohe Komplexität innerhalb des Konzerns dar. Die Einhaltung der jeweiligen steuerlichen Regelungen wird von zusätzlich beauftragten lokalen Steuerberatern in den einzelnen Gesellschaften sichergestellt. Darüber hinaus optimiert der Konzern gruppenweit seine internen steuerlichen Kontrollsysteme, beispielsweise bei indirekten Steuern und grenzüberschreitenden Beziehungen. Die Optimierung der steuerlichen Prozesse und die laufenden Kontrollen bilden einen Kernpunkt, um etwaige steuerliche Risiken frühzeitig zu erkennen und abzumindern. Konzernweit etablierte Richtlinien - beispielsweise zum Verrechnungspreissystem - werden darum laufend aktualisiert und transparent an unsere Mitarbeiter weltweit kommuniziert. Zudem verfolgt der Konzern bei der Verrechnungspreisdokumentation einen gruppeneinheitlichen Ansatz, um die erhöhten Anforderungen der Steuerbehörden weltweit zu erfüllen.

Die CO ₂ -Steuer-Thematik wird dabei geschäftsprozessübergreifend betrachtet und bewertet, denn: Nachhaltigkeit bedeutet für MANN+HUMMEL, dauerhaft wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen - für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Geschäftspartner und MANN+HUMMEL gesamthaft. Dieser Ansatz ist Teil unserer Unternehmensstrategie und als Kernziel definiert und bereits heute in unseren Leitlinien und Geschäftsprozessen verankert und spiegelt sich in unseren Produkten wider.

Ausfall von wichtigen Kunden

Sowohl als Tier-1-Zulieferer als auch im Ersatzteilgeschäft richtet unser Unternehmen die Zusammenarbeit mit seinen Kunden langfristig aus. Unsere Risiken überwachen wir laufend und unsere Kreditlimits passen wir dynamisch an das Zahlungsverhalten und die Bonität unserer Kunden an. Der Ausfall eines unserer Großkunden würde die Entwicklung unseres Konzerns zwar voraussichtlich bremsen, seinen Fortbestand aber nicht gefährden.

Aktuell reduzieren wir solche Abhängigkeiten zum einen durch Diversifikationsstrategien und das breite Spektrum an Produkten auf vielen verschiedenen Filtrationsmärkten. Zum anderen wurde die bestehende Warenkreditversicherung deutlich erweitert und die Limitierung auf einzelne Länder/ Kundengruppen aufgehoben. Die neue Warenkreditversicherung wird global ausgerollt und schließt lediglich OEMs mit sehr guter Bonität aus.

Gesamtaussage zur Chancen- und Risikosituation

Chancen und Risiken beobachten wir kontinuierlich. Die Risiken werden in einem iterativen Prozess fortwährend bewertet. So erkennen wir Chancen und können Gefahren frühzeitig minimieren. Trotz der derzeit herrschenden schwierigen geopolitischen Lage sind im Moment keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden.

7. Prognosebericht

Das Geschäftsjahr 2022 war für MANN+HUMMEL durch verschiedene Herausforderungen gekennzeichnet. Trotzdem waren wir in der Lage, das erwartete Umsatzwachstum nahezu zu erreichen. Lediglich das operative Ergebnis (EBIT) und der ROCE lagen unter unseren Erwartungen.

Die MANN+HUMMEL Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einem währungsbereinigten Wachstum der Umsatzerlöse zwischen 6% und 7%. Dabei gehen wir davon aus, dass das junge Geschäftsfeld Life Science & Environment überproportional und das Geschäftsfeld Transportation im mittleren einstelligen Bereich wachsen wird. Gleichzeitig gehen wir im Moment davon aus, dass MANN+HUMMEL eine um nicht operative Einmaleffekte bereinigte EBIT-Marge im mittleren einstelligen Bereich erzielen wird. Dies würde einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr entsprechen. Unsere derzeitige Erwartung in Bezug auf das operative Ergebnis in Relation zum eingesetzten Kapital (ROCE) liegt in einer Bandbreite zwischen 10% und 12%. Darüber hinaus erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 einen operativen Free Cashflow von ca. 125 Mio. EUR. Hierbei sind neben dem operativen Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr ein moderates Wachstum des Working Capital und ein wesentlich höheres Investitionsvolumen berücksichtigt.

Mit dem 10. Sanktionspaket vom 24. Februar 2023 hat die Europäischen Union weitere weitreichende Sanktionen gegen den russischen Staat eingeleitet. Damit sind unter den derzeitigen Rahmenbedingungen keine Lieferungen nach Russland mehr möglich. Aufgrund der aktuellen Lage ist im Moment ein Zeitrahmen für das Gelten der Sanktionsmaßnahmen nicht absehbar. Wir gehen aber davon aus, dass die Russland-Krise längerfristig anhalten wird. Aus diesem Grund haben wir zurzeit die Aktivitäten in unserer russischen Gesellschaft eingestellt. Aufgrund der bestehenden Unsicherheit ist dies bislang jedoch nicht in unseren Planungen für das Geschäftsjahr 2023 enthalten. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gehen wir davon aus, dass sich durch die Einstellung der Geschäftsaktivitäten das erwartete Umsatzvolumen um ca. 60 m€ reduzieren wird, was sich auch in der operativen Marge im zweistelligen Bereich für das Geschäft in Russland abbilden wird. Auch in Bezug auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden wird für den Konzern mit keinem wesentlichen Wertberichtigungsbedarf gerechnet.

Die aktuellen makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen bergen erhebliche Unsicherheiten und Risiken. Deshalb ist es unser vorrangiges Ziel, durch geeignete Maßnahmen die Effizienz des Unternehmens zu steigern und damit unsere Margenqualität nachhaltig zu verbessern. Aus diesem Grund überprüfen und hinterfragen wir fortwährend unsere Standortstrategie und unser Produktportfolio. Notwendige Maßnahmen werden wir bei Bedarf schnellstmöglich einleiten.

Ludwigsburg, 25. April 2023

MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG

Die Geschäftsführung

Kurk Wilks, CEO

Emese Weissenbacher, EVP & CFO

Gesellschafterversammlung

der MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment GmbH

Ort:	Geschäftsräume der MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd, Burnley, Lancashire, UK (ATUK)
Datum:	19. Januar 2023
Teilnehmer:	David Connolly

Die MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd, Burnley, UK, vertreten durch deren Geschäftsführer David Connolly, hält sämtliche Geschäftsanteile an der MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH, Sprockhövel, und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften hält die MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

TOP 1: Befreiung der MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

1.

Die MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH ist Tochterunternehmen im Sinne des §271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG ("Mutterunternehmen"). Mit Erklärung vom 03.01.2022 hat sich die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG. Verpflichtet, für die Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH, Sprockhövel am Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen. Auf die im Handelsregister zu hinterlegende Einstandsverpflichtung wird hingewiesen.

2.

Die MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH möchte für den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 264 Abs. 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzicht auf die Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß § 325 HGB Gebrauch machen.

3.

Dies vorausgeschickt fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss:

Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der MANN+HUMMEL Life Sciences & Environment Germany GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu.

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht. Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

19.01.2023

Beschluss der Gesellschafterversammlung der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH

(vorm. MICRODYN-NADIR GmbH), Wiesbaden

Die MN-Beteiligungs GmbH, Wiesbaden, vertreten durch deren Geschäftsführer Frederik Hamann und Dr. Gunnar-Marcel Klein, hält sämtliche Geschäftsanteile an der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH (vorm. MICRODYN-NADIR GmbH), Wiesbaden und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften hält die MN-Beteiligungs GmbH am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

Befreiung der MICRODYN-NADIR GmbH von der Aufstellung von Anhang und Lagebericht gemäß § 264 Abs. 3 HGB sowie von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

Die MICRODYN-NADIR GmbH ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+ HUMMEL International GmbH & Co.KG, Ludwigsburg ("Mutterunternehmen").

Die MICRODYN-NADIR GmbH möchte für den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 264 Abs. 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzicht auf die Erstellung von Anhang und Lagebericht sowie auf die Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß§ 325 HGB Gebrauch machen.

Dies vorausgeschickt fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss:

Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der MICRODYN-NADIR GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Erstellung von Anhang und Lagebericht sowie von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu.

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht. Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

Wiesbaden, den 24.01.2023

Gesellschafterversammlung der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH, Ludwigsburg

Ort:	Geschäftsräume der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, Schwieberdinger Str. 126
Datum:	16. Januar 2023
Teilnehmer:	Frau Emese Weissenbache, Herr Kurk Wilks

Die MAMN+HUMMEL Holding GmbH. Ludwigsburg, vertreten durch deren Geschäftsführer Emese Weissenbacher und Kurk Wilks hält sämtliche Geschäftsanteil an der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH Ludwigsburg und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften hält die MANN+HUMMEL Holding GmbH am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

TOP 1: Befreiung der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

1.	Die MANN+HUMMEL East European Holding GmbH ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG (,Mutterunternehmen").
2.	Mit Datum vom 13.11.2017 und mii Wirkung vom 01.01.2017 wurde zwischen der MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG ("beherrschendes Unternehmen") und der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH ("beherrschtes Unternehmen") ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Danach ist die MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG verpflichtet, während der Dauer dieses Vertrages die bei der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH entstehenden Jahresfehlbeträge soweit diese nicht durch die Auflösung vorhandener und während der Dauer dieses Vertrages eingestellter Gewinnrücklagen ausgeglichen werden, auszugleichen, § 302 AktG gilt entsprechend. Der Vertrag verlängert sich um ein Kalenderjahr, wenn er nicht unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigt wird.
3.	Die MANN+HUMMEL East European Holding GmbH möchte für den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 254 Abs 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzieh! auf Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß § 325 HGB Gebrauch machen.
4.	Dies vorausgeschickt fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss: Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu. Die MANN+HUMMEL Holding GmbH erklärt hierzu. dass sie aufgrund des zwischen der MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG und der MANN+HUMMEL East European Holding GmbH abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages zur Verlustübernahme analog § 302 AktG verpflichtet ist.

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht. Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

16.01.2023

Gesellschafterversammlung der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg

Ort:	Geschäftsräume der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, Schwieberdinger Str. 126
Datum:	16. Januar 2023
Teilnehmer:	Frau Emesa Weissenbacher, Herr Kurk Wilks

Die MANN+HUMMEL Holding GmbH Ludwigsburg, vertreten durch deren Geschäftsführer Emese Weissenbacher und Kurk Wilks, hält sämtliche Geschäftsanteile an der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften halt die MANN+HUMMEL Holding GmbH am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

TOP 1: Befreiung der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

1.	Die MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG ("Mutterunternehmen").
2.	Mit Datum vom 26.11.2003 und mit Wirkung vom 01.01.2004 wurde zwischen der MANN+HUMMEL Holding GmbH ("beherrschendes Unternehmer") und der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH (,,beherrschtes Unternehmen") ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag geschlossen. Mit Vertrag vom 12.07.2013 wurde der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag geändert. Danach ist die MANN+HUMMEL Holding GmbH verpflichtet während der Dauer dieses Vertrages die bei der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH entstehenden Jahresfehlbeträge soweit diese nicht durch die Auflösung vorhandener und während der Dauer dieses Vertrages eingestellter Gewinnrücklagen ausgeglichen werden, auszugleichen, § 302 AktG gilt entsprechend. Der Vertrag verlängert sich um ein Kalenderjahr, wenn er nicht unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigt wird
3.	Die MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH möchte für den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 264 Abs. 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzicht auf Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß § 325 HGB Gebrauch machen.
4.	Dies vorausgeschickt fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss: Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu. Die MANN+HUMMEL Holding GmbH erklärt hierzu, dass sie aufgrund des zwischen der MANN+HUMMEL Holding GmbH und der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH abgeschlossenen Beherrechungs- und Ergebnisabführungsvertrages zur Verlustübernähme analog § 302 AktG verpflichtet ist

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

16.01.2023

Gesellschafterversammlung der MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg

Ort:	Geschäftsräume der MANN+HUMMEL Holding GmbH, Ludwigsburg, Schwieberdingen Str. 126
Datum:	16. Januar 2023
Teilnehmer:	Frau Emese Weissenbacher, Herr Kurk Wilks

Die MANN+HUMMEL Holding GmbH. Ludwigsburg, vertreten durch deren Geschäftsführer Emese Weissenbacher und Kurk Wilks, hält sämtliche Geschäftsanteile an der MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften hält die MANN+HUMMEL Holding GmbH am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

TOP1: Befreiung der MANN+HUMMEL Filtration GmbH von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

1.

Die MANN+HUMMEL Filtration GmbH ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG ("Mutterunternehmen")

2.

Mit Datum vom 26.11.2003 und mit Wirkung vom 01.01.2004 wurde zwischen der MANN+HUMML Holding GmbH (,,beherrschendes Unternehmen") und der MANN+HUMML Filtration GmbH (,,beherrschtes Unternehmen") ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag geschlossen. Mit Vertrag vom 12.07.2013 wurde der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag geändert. Danach ist die MANN+HUMMEL Holding GmbH verpflichtet, während der Dauer dieses Vertrages die bei der MANN+HUMML Filtration GmbH entstehenden Jahresfehlbeträge, soweit diese nicht durch die Auflösung vorhandener und während der Dauer dieses Vertrages eingestellter Gewinnrücklagen ausgeglichen werden, auszugleichen § 302 AktG gilt entsprechend. Der Vertrag verlängert sich um ein Kalenderjahr, wenn er nicht unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigt wird.

3.

Die MANN+HUMMEL Filtration GmbH möchte für den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 264 Abs. 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzicht auf Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß § 325 HGB Gebrauch machen. Dies vorausgeschickt, fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss:

Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der MANN+HUMMEL Filtration GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu. Die MANN+HUMMEL Holding GmbH erklärt hierzu, dass sie aufgrund des zwischen der MANN+HUMMEL Holding GmbH und der MANN+HUMMEL Filtration GmbH abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages zur Verlustübernahme analog § 302 AktG verpflichtet ist.

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht. Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

16.01.2023

Gesellschafterversammlung der helsatech GmbH, Gefrees

Ort:	Geschäftsräume der MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg. Schwieberdinger Str. 126
Datum:	18. Januar 2022
Teilnehmer:	Herren Hanna Höhn, Dominik Paschinger

Die MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg, vertreten durch deren Geschäftsführer Hanno Höhn und Dominik Paschinger hält sämtliche Geschäftsanteile an der helsatech GmbH, Gefrees und ist somit deren alleinige Gesellschafterin. Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form- und Fristvorschriften hält die MANN+HUMMEL Filtration GmbH am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung mit folgenden Tagesordnungspunkten ab.

TOP 1: Befreiung der helsatech GmbH von der Aufstellung von Anhang und Lagebericht gemäß § 264 Abs. 3 HGB sowie von den Offenlegungspflichten gemäß § 325 HGB

1.

Die helsatech GmbH ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG ("Mutterunternehmen"). Mit Erklärung vom 17.01.2022 hat die MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG verpflichtet, für die Verpflichtungen der helsatech GmbH, Gefrees am Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen. Auf die im Handelsregister zu hinterlegende Einstandsverpflichtung wird hingewiesen.

2.

Die helsatech GmbH möchte Kir den von ihr aufzustellenden Jahresabschluss zum 31.12.2022 von dem ihr gemäß § 264 Abs. 3 HGB unter den dort genannten Voraussetzungen eingeräumten Wahlrecht zum Verzicht auf die Erstellung von Anhang und Lagebericht sowie auf die Offenlegung des Jahresabschlusses und der sonstigen offen zu legenden Unterlagen gemäß § 325 HGB Gebrauch machen,

3.

Dies vorausgeschickt fasst die Gesellschafterversammlung folgenden Beschluss:

Die Gesellschafterversammlung stimmt der Befreiung der helsatech GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Erstellung von Anhang und Lagebericht sowie von den Offenlegungsvorschriften gemäß § 325 HGB zu.

Weitere Tagesordnungspunkte bestehen nicht. Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

18.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die Life Sciences & Environment GmbH, Sprokhövel ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der Life Sciences & Environment GmbH, Sprokhövel für die Verpflichtungen der Life Sciences & Environment GmbH, Sprokhövel am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022. Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH, Wiesbaden ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH, Wiesbaden für die Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH, Wiesbaden am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022, Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die MANN + HUMMEL Molecular GmbH, Gefrees ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der helsatech GmbH, Gefrees für die Verpflichtungen der helsatech GmbH, Gefrees am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022. Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die MANN+HUMMEL East Holding GmbH, Ludwigsburg ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der MANN+HUMMEL East Holding GmbH, Ludwigsburg für die Verpflichtungen der MANN+HUMMEL East Holding GmbH, Ludwigsburg am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022. Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg für die Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022. Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022

Einstandsverpflichtung

Die MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg ist Tochterunternehmen im Sinne des § 271 HGB der nach § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichteten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg.

Die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG, Ludwigsburg verpflichtet sich hiermit gegenüber der MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg für die Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Filtration GmbH, Ludwigsburg am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Diese Erklärung endet spätestens am 31.12.2022. Nach dem 31.12.2022 können keinerlei Ansprüche mehr hergeleitet werden.

Ludwigsburg, 03.01.2022