KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH

Siegen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht 2021

I. Grundlagen des Unternehmens

Die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH (KSW) ist ein Eisenbahninfrastruktur- und -verkehrsunternehmen (EIU / EVU), das seit nunmehr 139 Jahren ein verlässlicher Partner für die regionale Industrie- und Speditionsbranche ist. Die wirtschaftliche Grundlage bildet die eigene Schienenverkehrsinfrastruktur in Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen, die verteilt auf vier eigenständige Betriebsbereiche rund 26 Kilometer umfasst und über 21 Stammgleisanschlüsse privaten Unternehmen den Zugang zu schienengebundenen Transporten ermöglicht.

Die grundlegenden Verkehrsleistungen erbringt die KSW seit über zwei Jahrzehnten als Kooperationspartner der DB Cargo AG (DB) im Bereich der Regionalverkehre mit gegenseitigen Zugübergaben in den Güterbahnhöfen Kreuztal, Betzdorf, Siegen und Siegen-Ost. Von dort aus bedient sie im Auftrag der DB die vorwiegend aus der Montanindustrie stammende Kundschaft mit eigenem Werksgleisanschluss an Infrastruktur der KSW oder DB Netz AG.

Neben dieser traditionellen Bedienung von Werksgleisanschlüssen bietet sie ihren Kunden seit über 15 Jahren individualisierte Lösungen für den Betrieb von Werksbahnen bis hin zur kompletten Betriebsführung. Darüber hinaus positioniert sich die KSW durch die stetige Ausweitung des Einzugsgebiets vermehrt als die Güterbahn für den Wirtschaftsraum des Drei-Länder-Ecks Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Mit der Zeichnung eines zusätzlichen Kooperationsvertrages übernimmt die KSW seit Januar 2016 ebenfalls die Bedienung von zusätzlichen Gleisanschlüssen im hessischen Lahn-Dill-Kreis mit DB eigenen Lokomotiven.

Zudem erbringt die KSW seit elf Jahren auch Streckenverkehre für Direktkunden im gesamten Bundesgebiet. Dabei fokussiert sich die KSW vorrangig auf Verkehre mit einem hohen Rangieranteil und analoger Eigenfertigungstiefe und differenziert sich somit insbesondere von den international tätigen EVUs, die sich auf der ersten und letzten Meile überwiegend externen Dienstleistern bedienen.

^*) Eindeutig abgegrenzte Sätze bzw. Absätze wurden durch den Abschlussprüfer inhaltlich nicht in die Prüfung einbezogen.

Ein geografisch bedingtes Differenzierungsmerkmal des Unternehmens bildet der Firmensitz in Siegen in einer Randlage zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Ruhr und der vergleichsweise geringe Wettbewerb an regionalen Infrastrukturdienstleistungen in diesem Einzugsgebiet. Dies kennzeichnet auch die übrigen Unternehmensschwerpunkte neben den Tätigkeiten als EIU und EVU.

So ist die KSW seit 2006 Eigentümerin des Terminals für den Kombinierten Verkehr in Kreuztal, das seit 2015 mit Fördermitteln des Bundes aus der Richtlinie für Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs (KV) neu errichtet und im September 2018 fertig gestellt wurde. Das KV-Terminal Kreuztal ist der einzige Standort am südlichen Ende des Rhein-Ruhr-Gebietes, der ohne Nutzung der Rheinstrecke mit dem, für kranbare Sattelauflieger und High-Cube-Container relevanten, Ladeeinheiten-Profil P400 angefahren werden kann. Zudem befinden sich die nächst gelegenen Umschlagpunkte dieser Art in einer Distanz von 80 bis 110 km Entfernung. Mit der Inbetriebnahme erhält die verladende Wirtschaft des Drei-Länder-Ecks somit neue Nutzungsmöglichkeiten für Bahnverkehre ohne über einen eigenen Werksgleisanschluss verfügen zu müssen. ^*)

Im Frühjahr 2016 wurde von der KSW mit der Südwestfalen Container-Terminal GmbH (SWCT) die zukünftige Betreibergesellschaft des neuen KV-Terminals gegründet und ein europäisches Vergabeverfahren zur Auswahl eines oder mehrerer strategischer Partner für die gemeinsame Gesellschaft zum Betrieb des KV-Terminals Kreuztal eingeleitet. Mit der notariellen Beurkundung vom 07. März 2017 ist die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG (Kombiverkehr), Frankfurt am Main, paritätischer Gesellschafter der Südwestfalen Container-Terminal GmbH geworden. Die KSW und Kombiverkehr halten nunmehr jeweils 50 % und stellen jeweils einen Geschäftsführer.

Als Marktführer im kombinierten Verkehr Straße-Schiene in Europa ergänzt Kombiverkehr die lokalen Stärken der KSW sinnvoll durch einen internationalen Vertrieb und bringt jahrzehntelanges Know-how im Betrieb von Terminals in Deutschland und Europa sowie ein etabliertes, weitreichendes Streckennetz für intermodale Verkehre ein. Somit wurden die bestmöglichen Grundvoraussetzungen geschaffen, um das KV-Terminal in Kreuztal an das größte Netzwerk für intermodale Zugverbindungen in Europa anzubinden und nachhaltige Verkehrsverbindungen für Südwestfalen zu generieren. ^*)

Nach langwierigen Vorplanungen hat das Beteiligungsunternehmen am 06. Mai 2019 die operative Geschäftstätigkeit aufgenommen, als der erste Ausgangszug auf der neuen Verkehrsverbindung "Kreuztal - Verona v.v." das KV-Terminal verlassen hat.

Darüber hinaus ist die KSW mit einer unselbstständigen Zweigstelle in Freudenberg zum 01. Juni 2017 als Kooperationspartner des Stückgutnetzwerkes VTL Vernetzte-Transport-Logistik GmbH zu ihren Anfängen zurückgekehrt, nachdem sie bis Ende der 1990er Jahre selbst Stückgut mit eigenen LKW im Unterauftrag der DB AG transportiert hat. Ausgestattet mit einer Lagerhallenfläche von 620 m ² und angeschlossenen Büroräumen ist die KSW für die Bedienung der VTL-Kundschaft im Kerngebiet der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein zuständig. Für die Betriebsabwicklung konnte ein branchenerfahrenes Team gewonnen werden. ^*)

Durch diese Kooperation wird die KSW Teil eines der führenden Stückgut-Netzwerke mit 130 mittelständischen Partnerunternehmen in Europa, 95 Standorten in Deutschland und einem Transportvolumen von 6.000 Sendungen pro Tag. Mit dieser Ausweitung des Leistungsspektrum erschließt sich die KSW neue Kundenkontakte - abseits der Unternehmen mit eigenem Gleisanschluss - von denen sowohl der Stückgutbereich als auch das KV-Terminal gleichermaßen profitieren können. Zudem vollzieht man einen weiteren Schritt zur Diversifikation, in dem bestehenden und zukünftigen Kunden aus der mittelständischen Wirtschaft im Drei-Länder-Eck ein durchgängiges Leistungsangebot von 30 kg Stückgewicht, über den klassischen Einzelwagenverkehr bis hin zu Intermodalen Verkehren über die Südwestfalen Container-Terminal GmbH in Kreuztal angeboten werden kann. ^*)

Zum 01. Juli 2019 wurden die Stückgutverkehre um die Ausübung einer regionalen Verteilfunktion für die Netzwerke S.T.a.R. Systemtransport auf Rädern Kooperationsgesellschaft mbH, Homberg/Efze, und ILN International Logistic Network GmbH & Co. KG a.A., Sinzig, ausgeweitet, die zwischenzeitlich zur sim cargo GmbH fusioniert sind. Im Oktober 2020 wurde von den Gremien die Einstellung des Geschäftsfeldes Stückgut- und Intermodalverkehre beschlossen und zum 28. Februar 2021 vollzogen, nachdem die Ergebniserwartungen in Folge einer deutlichen Verlängerung der Anlaufphase nicht erfüllt werden konnten. ^*)

Im eigenen Zugbildungsbahnhof Siegen-Eintracht verfügt die KSW über eine Holzverladestraße, die im Umkreis von 60 km die einzige Abwicklungsmöglichkeit für Ganzzuglängen bietet und für Deutschlands waldreichsten Landkreis auch von standortpolitischer Bedeutung ist. Hier wird ebenfalls die einzige öffentliche Gleiswaage der Region für das Verwiegen von Waggons vorgehalten, die insbesondere für den Metallrecycling-Sektor, der weiterhin von der Montanindustrie geprägten Regionalwirtschaft, relevant ist. ^*)

Zudem befindet sich auf der Eintracht neben dem Verwaltungssitz auch die Lokabstellungshalle sowie das unternehmenseigene Werkstattzentrum der Region, das in 2007 erbaut und in 2014 maßgeblich erweitert wurde. Für eigene Zwecke stehen hier rund 40 m Werkstattgleis in modernster Arbeitsumgebung zur Verfügung, die ebenfalls an Dritte vermietet wird. Darüber hinaus wartet die HLB Hessenbahn GmbH (HLB) dort auf rund 200 m angemieteten Werkstattgleisen die Triebfahrzeugflotte der 3Länder-Bahn während des noch rund 10 Jahre laufenden Verkehrsvertrags für das Eifel-Westerwald-Sieg-Netz. Mit Erhalt der Arbeitnehmerüberlassungsgenehmigung (AÜG) im Januar 2016, die zwischenzeitlich nach zweimaliger Verlängerung mit Wirkung vom 28.01.2019 unbefristet erteilt wurde, besteht für die KSW ebenfalls die Möglichkeit der Fahrpersonalgestellung an Dritte, z. B. für den regionalen Schienenpersonennahverkehr in Siegen-Wittgenstein. ^*)

Des Weiteren ist die KSW seit 1999 zu einem Drittel an dem Schienenpersonennahverkehrsunternehmen HellertalBahn GmbH beteiligt. Die operative Geschäftstätigkeit wurde mit Auslaufen des Verkehrsvertrages Ende 2015 jedoch eingestellt, so dass sich die Beteiligung inzwischen in der Liquidation befindet.

Im Mai 2016 führte die KSW erstmals ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) ein und wurde in den Bereichen "Verkehrsleistungen im Schienengüterverkehr, Vorhalten einer Eisenbahninfrastruktur und Instandhaltung von Eisenbahnfahrzeugen" von der DEKRA Certification GmbH nach ISO 9001:2015 erfolgreich zertifiziert. Im April 2019 fand die erfolgreiche Re-Zertifizierung des QMS statt, das um die Bereiche "Stückgutdepot für nationale und internationale Speditions-, Transport- und Logistikleistungen-Organisation, Umschlag und europäische Distribution" ergänzt wurde. Als Ergebnis der ersten Re-Zertifizierungsaudit wurde die Implementierung kontinuierlicher, organisatorischer Verbesserungsmaßnahmen sowie das verstärkte Agieren in Prozessen deutlich und bestärkt die Organisation den Weg eines integrierten Managementsystems konsequent weiter zu beschreiten.

Insgesamt verfügt die KSW über 45 Mitarbeiter, davon 4 Auszubildende, sowie sechs für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugelassene Lokomotiven für die Einsatzbereiche schwerer Rangier- bis Streckendienst.

Im Übrigen befinden sich noch einige Gewerbeflächen sowie Wohn- und Gewerbeimmobilien im Eigentum der KSW, die von ihr abseits vom Kerngeschäft vermietet oder verpachtet werden.

II. Wirtschaftsbericht

1. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Als abgeleitete Nachfrage ist der Güterverkehr im Allgemeinen und der Schienengüterverkehr im Besonderen grundsätzlich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Nachdem der Schienengüterverkehr im Vorjahr neben der Binnenschifffahrt von der Corona-Pandemie am Stärksten betroffen gewesen ist, verzeichnete der Sektor gemäß der Mittelfristprognose des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) in 2021 einen überdurchschnittlichen Aufkommenszuwachs von 4,2 Prozent. Insgesamt nahm die Transportmenge aller Verkehrsträger lediglich um 3,1 Prozent auf 4,429 Milliarden Tonnen ^*) zu. Nicht darin enthalten ist die Seeschifffahrt. Die Transportleistung wiederum nahm um rund 4 Prozent auf 698,1 Milliarden Tonnenkilometer zu. ^*) Innerhalb des Schienengüterverkehrs ist für den Kombinierten Verkehr mit 5 Prozent ein besonders starker Zuwachs beim Aufkommen zu verzeichnen. ^*) Bis 2024 soll der Güterverkehr in Summe weiter wachsen. Die prognostizierten jährlichen Wachstumsraten liegen für das Aufkommen bei rund 1,8 und für die Leistung bei rund 2,1 Prozent. ^*) Allerdings erreichte der Güterverkehr insgesamt in 2021 noch nicht das Vorkrisenniveau beim Aufkommen (4,456 Milliarden Tonnen). ^*) Dies werde laut dem BAG erst bis 2024 erreicht, wobei die Binnenschifffahrt auch dann die Durststrecke noch nicht überwunden haben werde. ^*

Bei dieser gesamtwirtschaftlichen Betrachtung bleiben regionale Besonderheiten naturgemäß jedoch unberücksichtigt. So führte die Flutkatastrophe Mitte Juli zu verheerenden Schäden an der Bahninfrastruktur. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden dabei laut DB Netz AG rund 80 Bahnhöfe und Haltepunkte ^*) massiv beschädigt, betroffen waren außerdem 600 km Gleise sowie Weichen, Signaltechnik, Stellwerke und Brücken. Auch die, für die überregionalen Streckenverkehre der KSW bedeutsame, Ruhr-Sieg-Strecke war im Großraum Hagen - Werdohl unmittelbar von den Auswirkungen der Flut betroffen und konnte erst zum Jahresende nach rund halbjähriger Vollsperrung wieder in Betrieb genommen werden.

Dabei wird es auf dem bundesdeutschen Schienennetz ohnehin immer enger, weil die Länge der Schienenstränge seit ungefähr einem Jahrzehnt stagniert. Davor nahm die Streckenlänge durch Stilllegungen sogar stark ab. So wurden im Jahr 2021 nach Erhebungen des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE) im rund 33.300 Kilometer langen Schienennetz des Bundes lediglich 4,2 Kilometer (0,01 Prozent) Neubaustrecken hinzu.

Auch die Zahl der Gleisanschlüsse an das Schienennetz der DB Netz AG ist 2021 leicht gesunken. Mit 2.314 aktiven Anschlüssen waren es 15 weniger als im Jahr 2020. 79 neue Anschlussverträge wurden geschlossen, während 94 gekündigt wurden. Laut DB Netz AG führen nicht alle gekündigten Verträge zum Abbau des bestehenden Gleises. In den vergangenen Monaten habe das Interesse an neuen Gleisabschlüssen sogar deutlich zugenommen. Grund dafür sei neben einem generell gestiegenen Interesse von Unternehmen an emissionsarmen Verkehren auch die Ausweitung der Bundesförderung für Gleisanschlüsse. Um mittelfristig mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, will die Bundesregierung die Zahl der Gleisanschlüsse bei Privatunternehmen deutlich erhöhen.

Die in 2021 begonnene Erhebung eines CO ₂ -Preis auf Benzin, Diesel und Heizöl führt ebenfalls nicht zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen, insbesondere für ein Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Diesel-Lokomotiven. In einem ersten Schritt stieg der Kraftstoffpreis um 6,6 Cent je Liter. Bis 2026 sollen sich Benzin und Diesel dann weiter um 14,6 Cent je Liter verteuern. Im Verkehrssektor will das Kabinett eine Stärkung des Schienengüterverkehrs erreichen und dabei vorrangig mit Hilfe des Kombinierten Verkehrs mehr Güter auf die Schiene verlagern. Allerdings wären als Nutzungsanreiz für eine Stärkerung des Kombinierten Verkehrs Preisaufschläge von 30 Cent je Liter Diesel erforderlich gewesen. Als Kollateralschaden belastet eine CO ₂ -Steuer zudem auch Diesel-Traktionäre wie die KSW und die Bedienung von Gleisanschlüssen auf der ersten und letzten Meile einschließlich Terminals im kombinierten Verkehr. ^*)

Während die Bundesregierung ab April 2020 des Jahres lediglich die Unternehmen im Schienenpersonenverkehr mit Zuwendungen in Höhe von 5 Mrd. zur Abmilderung der Pandemiefolgen bedacht hatte, um bei zurückgehenden Fahrgastzahlen das Leistungsangebot im ÖPNV und Eisenbahn-Fernverkehr aufrechterhalten zu können, wurde ab Mitte des Jahres auch eine Unterstützung des Schienengüterverkehr in umgesetzt. ^*) So hatte die Europäische Kommission einen Antrag des Bundesverkehrsministeriums aus Mai des Jahres stattgegeben wonach der Fördersatz für Trassenentgelte im Schienengüterverkehr ab Juni 2021 von zuvor 47,5 Prozent auf rund 97,8 Prozent anstieg. Anstatt der geplanten 350 Millionen Euro durfte Deutschland nun 567 Millionen Euro für die Trassenpreissenkung ausgeben. Die Festlegung des zuvor gültigen Fördersatzes von 47,5 % erfolgte im Dezember 2020 auf Basis der damals prognostizierten Betriebsleistung und der zur Verfügung stehenden Fördermittel. Bedingt durch die Erhöhung der Fördermittel durch den Bund hat die DB Netz AG als Erstempfängerin beim Eisenbahn-Bundesamt eine Anhebung des Fördersatzes auf 97,8 % beantragt. Diesem Antrag wurde am 27.05.2021 entsprochen und der Fördersatz wurde zum 01.06.2021 von 47,5 % auf 97,8 % angehoben. Die Bundesregierung nutzt damit das bestehende Gesetz zur Trassenpreisförderung im Güterverkehr (TraFöG) um dem Schienengüterverkehr in Zeiten von zunehmendem Wettbewerb unter den Verkehrsträgern eine Entlastung bei den Wegekosten zu gewähren.

Ein wahres Jahrhundertprojekt für den Schienengüterverkehrssektor ist die geplante Einführung einer Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), nachdem die bisherigen Versuche der Einführung einer automatischen Kupplung für Bahnwaggons in Europa gescheitert sind. Das beabsichtigte Ziel würde auch einige Berufsbilder massiv verändern, ist jedoch alternativlos, um die Effizienz des Verkehrsträgers zu steigern. Im Ergebnis könnte mit Hilfe einer DAK der Anteil der manuellen Arbeiten und somit die einhergehenden Personalkosten nebst den überproportional langen Rüstzeiten im Verhältnis zur Transportzeit gesenkt werden. Entgegen einer automatischen Kupplung kann mit Hilfe der DAK jedoch mehr erreicht werden, als nur das Kuppeln zu rationalisieren und somit den Rangieraufwand zu reduzieren. Sie ermöglicht durch die bereitgestellte Strom- und Datenleitung ebenfalls eine zunehmende Digitalisierung des Schienengüterverkehrs und bietet damit auch potenziellen Investoren lohnende Anlagemöglichkeiten. Die Herausforderungen für die Implementierung dieser technischen Innovation liegen dabei weniger in der verfügbaren Technik, sondern vielmehr in der Erstellung des technischen und rechtlichen Rahmens sowie einer absehbar erforderlichen Förderung auf Europäischer Ebene. Schließlich müssen europaweit rund 600.000 Güterwagen umgerüstet werden, bei bereits überlasteten Werkstattkapazitäten und anhaltenden Lieferengpässen. Ebenfalls fehlt bis zum heutigen Tage ein belastbares Migrationskonzept für die Übergangsphase.

Die Gesamtkosten des Leistungserstellungsprozesses bewegen sich bei konjunkturell bedingt steigenden Diesel- und Personalkosten sowie anhaltender Belastungen durch baustellenbedingte Umleitungsverkehre, trotz öffentlicher Kofinanzierung der Wegekosten (TraFöG), über Vorjahresniveau. ^*) Die überwiegende Anzahl der Güterbahnen erzielen damit weiterhin sehr geringe oder negative Umsatzrenditen. ^*) Auf Kostensenkung fokussierte Investitionen konzentrieren sich deshalb auf technische Modernisierungsmaßnamen der Verkehrsmittel sowie Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse wie die DAK und branchenspezifische Förderinstrumente zur finanziellen Entlastung.

2. Geschäftsverlauf

Das Verkehrsaufkommen im Schienengüterverkehr befindet sich in 2021 wieder auf dem Niveau des Vorjahresquartals vor Einsetzen der globalen Coronavirus (SARS-CoV-2)-Pandemie. Die Geschäftslage in der verladenden Wirtschaft unserer Region war noch stark unterschiedlich ausgeprägt. Während sich die Röhrenindustrie in Folge anhaltender Investitionszurückhaltung der Energiewirtschaft und zurückgestellten Bauprojekten durchaus noch in Kurzarbeit befand, arbeiteten die meisten stahlverarbeitenden Unternehmen, insbesondere die Automobilzulieferer, im Normalbetrieb sowie teilweise in Volllast. In Folge schleppendem Hochfahren der Produktion auf Seiten der Stahlhersteller bei teilweise anhaltender Kurzarbeit herrschte in Europa für die stahlverarbeitende Industrie ein erheblicher Mangel an Vormaterial, insbesondere im Segment der (Edel-)Stahl-Coils, der nicht nur massive Preissteigerungen bedingte, sondern sich auch auf die Logistikketten auswirkte. So wurden viele Sendungen direkt aus der Produktion "warm" über den Straßengüterverkehr und im Einzelwagenverkehr zur Weiterverarbeitung transportiert, anstatt diese in größeren Mengen per Ganzzügen in Auslieferungsläger zu verbringen. Die Streckenverkehre liefen im 1. Quartal somit noch in einer niedrigeren Frequenz und zogen zur Jahresmitte wieder an. Zudem waren davon erfreulicherweise die wöchentlichen Verkehre (Sonntags) aus dem Logistikzentrum Montan der DB Cargo AG in Hagen nicht betroffen. Der Kalamität (Borkenkäferbefall) bedingte Anstieg der regionalen Holzverkehre hielt ebenfalls an. ^*)

Nach Beschlussfassung unserer Gremien wurde der seit seiner Wiederaufnahme zum 1. Juni 2017 defizitäre Geschäftsbereich Stückgut- und Intermodalverkehr (Umsatzvolumen 2020: 1,8 Mio. €) mit Wirkung zum 28. Februar 2021, 24:00 Uhr, unter Eintritt in den bestehenden Mietvertrag für die Betriebstätte, unter weitgehender Übernahme der hier beschäftigten Mitarbeiter und Verkauf des Anlagevermögens an die we4U Transport GmbH übertragen. Die Übernahme beinhaltet den Eintritt in den bestehenden Mietvertrag der Immobilie, den Eintritt in sämtliche Dauerschuldverhältnisse (Leasing-Verträge, Verträge mit Frachtführern, IT-Dienstleistern, Verträge mit Stückgut-Netzwerken, Versicherungen, etc.) und den Übergang von Auftragsverhältnissen (Bestandskunden). Bis auf einen Mitarbeiter, der erst seit dem 01.10.2020 bei der KSW beschäftigt ist und sich beruflich neu orientiert hat, haben alle Mitarbeiter sowie die Auszubildende eine neue Anstellung gefunden und mit der KSW entsprechende Aufhebungsverträge unter Verzicht auf Resturlaubs- und Überstundenansprüche gezeichnet. Im Gegenzug ist die vorhandene Betriebs- und Geschäftsausstattung mit einem Restbuchwert von 19 T€ (Stand: 28.02.2021) auf die we4u übergegangen. Die Kosten des Ausstiegs aus dem Geschäftsfeld konnten somit durch die Übergabe des Bestandsgeschäftes an einen Dritten deutlich reduziert werden.

Die am 24. Februar 2020 bei einem unverschuldeten Bahnunfall beschädigte Lokomotive 47 wurde am 25.06.2021 in Moers nach erfolgter Instandsetzung durch den Originalhersteller abgenommen und anschließend wieder im Betriebsdienst eingesetzt. Die Instandsetzungskosten haben sich auf rund 327 T€ belaufen, davon gegen 45 T€ zu Lasten der KSW in Folge der sogenannten Alt-für-Neu-Regelung, womit die Wertverbesserung des Zustands unter Berücksichtigung der HU-Zyklus bewertet wird.

Die Geschäftsführung hat den Gremien in 2021 einen umfassenden Zustandsbericht zu den Bestandsimmobilien nebst Empfehlungen zu den Sanierungsmaßnahmen erarbeitet. Darauf aufbauend wurden die Kosten der geplanten Sanierungsmaßnahmen an Bestandsimmobilien auf Basis von Angeboten konkretisiert und in der Wirtschaftsplanung für 2022 berücksichtigt. Im Detail wurden für die beiden bedeutsamsten Mietobjekte mit Umsetzungsempfehlung vollständige Angebote für die mittelfristigen Sanierungsbedarfe eingeholt. Dabei handelt es sich um die Objekte "Schlachthausstraße 1 (Siegen)" in unmittelbarer Umgebung der KSW-Verwaltung sowie um die "Bismarckstraße 16 (Netphen, Dreis-Tiefenbach)" der eine Ortsteilprägende Außenfassade zugesprochen wird. ^*)

Die Sanierung des Objektes "Schlachthausstraße 1" wurde für die Wirtschaftsplanung 2022 in der Position "Instandhaltung Immobilien" mit rund 278 T€ berücksichtigt um im Anschluss mit einer Nutzungsdauer von bis zu 40 Jahren im Bestand erhalten zu bleiben. Die Immobilie ist mit Ausnahme eines Einraumapartments (44 m ² ) und einer seit 1997 bewohnten Wohnung im EG (51 m ² , 1 Zimmer, Küche, Bad) vollständig saniert und vermietet (Mieteinnahmen: 22.288,92 € p.a.). Das Apartment wurde in 2021 renoviert und soll zukünftig möbliert als Wohnung für den Eigenbedarf (Auszubildende, Leihpersonale, neue Mitarbeiter) dienen. Das Investitionsvolumen für das Objekt "Bismarckstraße 16" beträgt rund 446 T€. Die aktuellen Mieteinnahmen betragen 33.420,00 € p. a. Eine Sanierung ist aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2023 vorgesehen. ^*)

Der Konjunktur bedingte Anstieg des Transportaufkommen führte ab Mitte des Jahres zu einer Verstetigung der guten Auftragslage und bedingte in einigen Gütersegmenten bereits einen massiven Laderaummangel. So hatte die DB Cargo AG im Segment der Stahlcoil-Transporte bereits einen Annahmestopp für Neukunden bis zum Ende des dritten Quartals des Jahres ausgesprochen, weil keinerlei Waggonkapazitäten (Gattung Shimmns) mehr verfügbar waren. Seit Anfang Juli fanden die überregionalen Streckenverkehre mit den eigens dafür angemieteten Güterwagen im wöchentlichen Rhythmus über die Siegstrecke nach Duisburg statt. ^*)

Die Bewältigung des hohen Frachtaufkommens wurde durch die Unwetterschäden an der Schieneninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen massiv erschwert. So bestand seit Ende Juli ein Annahmeverbot für Güterverkehre ein-/ausgehend des Güterbahnhofs Kreuztal, der über den Güterbahnhof Hagen an das Einzelwagen-Verkehrssystem der DB Cargo AG angebunden ist. Die für den überregionalen Schienengüterverkehr bedeutsame Ruhr-Sieg-Strecke der DB Netz AG zwischen Hagen und Siegen blieb bis Ende Dezember 2021 gesperrt, so dass auch der Güterbahnhof Kreuztal und die gesamte, mittelständisch geprägte Kundschaft in Siegen-Wittgenstein über Umleitungsverkehre via Köln versorgt werden musste. Die Zugbildungsanlagen entlang der Ausweichstrecken hatten jedoch bereits vor den Unwetterschäden an den Kapazitätsgrenzen gearbeitet und konnten das zusätzliche Waggonaufkommen nur in einem äußerst überschaubaren Umfang aufnehmen. Die darauf resultierenden Rückgänge in dem lokalen Einzelwagenaufkommen für die DB Cargo AG im dritten Quartal 2021 hatten zwangsläufig auch Auswirkungen auf das Transportaufkommen und somit auch auf die Ergebnissituation. Die bestehenden Holzverkehre blieben davon unberührt, weil diese überwiegend zu Warenempfängern in Osteuropa und Österreich laufen. Auch die anziehenden Verkehre nach Duisburg waren von der Streckensperrung der Ruhr-Sieg-Strecke nicht betroffen und milderten die Rückgänge im Einzelwagenverkehrsaufkommen im laufenden Quartal folglich ab. ^*)

Das Frachtaufkommen an Kalamitätsholz nahm gegen Jahresende deutlich ab und wird sich in den nächsten Monaten weiter reduzieren, weil die Läger der Holz verarbeitenden Industrie in Österreich gefüllt sind und zugleich die weltweite Nachfrage, insbesondere aus China und den USA, häufig eine direkte Verladung im Container bedingt. Ungeachtet dessen kündigte unser Kunde aus der Zellstoffindustrie an im nächsten Jahr freiwerdende Slots in der Ladestraße Eintracht für die abgängige Sägeholzverladung übernehmen zu wollen. ^*)

Mitte Oktober wurde mit den bestehenden Mietwaggons eine zusätzliche Verkehrsverbindung für Import-Stahlcoils aus dem Duisburger Hafen zur Spedition Althaus in Kreuztal aufgenommen. Dieser Neuverkehr bringt zwei erwähnenswerte Besonderheiten mit sich: zum Einen wurde über den Gleisanschluss (KSW-Betriebsbereich "Siegener Kreisbahn") der Spedition Althaus seit rund zwei Jahren kein Waggon mehr zugestellt und der Warenempfänger für das Transportgut sitzt im Lahn-Dill-Kreis. Der Nachlauf von Kreuztal nach Dillenburg erfolgt durch die eigenen LKWs der Spedition Althaus auf Abruf des Kunden. Die Verkehre sind gut angelaufen und sollen mindestens für ein halbes Jahr fortgeführt werden. ^*)

Für überregionale Aufmerksamkeit hat der im Mai begonnene Einzelwagenverkehr mit Krombacher-Produkten über das Südwestfalen Container-Terminal gesorgt, der von der Deutschen Logistik Zeitung als "Lehrstück für die Zusammenarbeit von großer und kleiner Bahn" betitelt wurde (DVZ, 19. August 2021 Artikel von Heinrich Klotz, Chefredakteur). Die "Lebensmittel Zeitung", Wochenzeitung für Führungskräfte in der Lebensmittelbranche und im Handel, hat am 24. September 2021 mit dem Titel "Krombacher nutzt Kombiverkehr" ebenfalls über diesen Verkehr berichtet und die bestehenden Ansätze zur Ausweitung flankiert. Aktuell laufen Gespräche mit zwei weiteren Getränkefachgroßhändlern zur Aufnahme von Bahnverkehren über das KV-Terminal in Kreuztal beginnend ab März 2022. ^*)

Als Wermutstropfen sind hingegen die rückläufigen Prognosen der stahlverarbeitenden Industrie im Siegerland für deren Automobilkunden zu sehen, die beginnend im 4. Quartal 2021 einen Einbruch der Transportmengen um rund 30 Prozent ausweisen, der im Wesentlichen durch die Lieferengpässe im Segment der Elektrik- und Elektronikkomponenten bedingt ist. ^*)

In Summe weisen die Verkehrseinnahmen in Folge der überdurchschnittlichen Zuwächse im Schienengüterverkehr trotz des Ausstiegs aus dem Stückgut- und Intermodalverkehr (-1.532 T€ zum Vorjahr) lediglich einen leichten Rückgang um 143 T€ (-2,4 %) auf 5.828 T€ aus. Die starken Zuwächse der eigenen Betriebsbereiche (+717 T€ / +97,7 %), Kooperationen mit DB Cargo (+405 T€ / +22,6 %) und überregionalen Verkehre (+132 T€ / +52,3 %) sind besonders beachtenswert und bilden die Grundlage für ein gutes Geschäftsergebnis.

Repräsentativ für die gute Konjunktur- und Verkehrsentwicklung sind auch die Mengenzuwächse im Schienengüterverkehr, die sich in der Entwicklung der Verkehrsleistung (+73,1 %) widerspiegeln, wonach auf eigenem Bereich ein Zuwachs von 67,6 % und auf externem Bereich um 74,3 % zu verzeichnen ist. In Summe ist die beförderte Tonnage um 89,8 % (855.140 t) gestiegen. Analog dazu erhöhte sich die Anzahl der beförderten Waggons um 66,9 % auf 34.853, wovon auf den eigenen Bereich 12.530 (+89,7 %) und auf den externen Bereich 22.323 (+56,3 %) entfallen. ^*)

In Summe, mit den um 51 T€ (+5,7 %) gestiegenen Erlösen aus Vermietung und Verpachtung und einem Zugang von rund 23 T€ (+116 %) aus übrigen Umsatzerlösen, sank der Umsatz des Gesamtunternehmens im Geschäftsjahr 2021 um 143 T€ (-2,4 %). Die satzungsgemäße Aufgabenstellung (Güterbeförderung) ist nach § 108 Abs. 1 Nr. 7 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) von der KSW erfüllt und somit die öffentliche Zwecksetzung erreicht worden.

a) Ertragslage

Die Umsatzerlöse und die Verkehrsleistungen der KSW gliedern sich wie folgt:

Verkehrseinnahmen	2021	2020	Veränderung in %
1. Eigene Betriebsbereiche	1.449.581,64 €	733.109,80 €	97,7
2. Kooperation DB Cargo	2.201.891,45 €	1.796.499,40 €	22,6
3. Überregionale Verkehre	383.092,47 €	251.487,60 €	52,3
4. Werkverkehr und (Werk-) Eisenbahnbetriebsleitung	420.048,99 €	245.278,65 €	71,3
5. Arbeitnehmerüberlassung	16.140,00 €	17.852,32 €	-9,6
6. Sonstige Dienstleistungen	101.852,67 €	213.071,02 €	- 52,2
7. Stückgut- und Intermodalverkehre	276.222,94 €	1.808.139,32 €	-84,7
Verkehrseinnahmen gesamt	4.848.830,16 €	5.065.438,11 €	-4,3
8. Erlöse aus Vermietung und Verpachtung	937.238,00€	886.425,97 €	5,7
9. übrige Umsatzerlöse	42.374,29 €	19.782,47 €	114,2
Umsatzerlöse gesamt	5.828.442,45 €	5.971.646,55 €	-2,4

Betriebsleistung ^*)		2021		2020
Beförderte Güter gesamt		1.807.939		952.799	89,8
Davon eigener Bereich	614.177 t		343.978 t		78,6
Davon externer Bereich	1.193.762 t		608.821 t		96,1
Beförderte Waggons gesamt		34.853		20.887	66,9
Davon eigener Bereich	12.530		6.606		89,7
Davon externer Bereich	22.323		14.281		56,3
Netto-Tonnen-km gesamt		24.980.768		14.429.663	73,1
Davon eigener Bereich	4.426.332		2.640.236		67,6
Davon externer Bereich	20.554.436		11.789.427		74,3

Die Betriebsleistung des Stückgut- und Intermodalverkehrs beläuft sich auf ein befördertes Sendungsgewicht von insgesamt 1.656.292 kg, das sich aus 4.605 einzelnen Sendungen zusammensetzt. Davon stammen 1.337 Sendungen von eigenen Kunden sowie 3.268 aus Auftragszustellungen für die Kooperationspartner des VTL-Netzwerkes sowie sim cargo. ^*)

Betriebsleistung ^*) Stückgut- und Intermodalverkehre		2021 bis einschl. 28.02.		2020
Beförderte Güter gesamt kg		1.656.292 kg		10.266.101 kg
Davon eigene Sendungen	458.088 kg		3.408.841 kg
Davon externe Sendungen Zustellung	1.198.204 kg		6.857.260 kg
Beförderte Sendungen Anzahl		4.605		29.758
Davon eigene Sendungen	1.337		10.762
Davon externe Sendungen Zustellung	3.268		18.996

Die Entwicklung der Personalaufwendungen 2021 zeigt die nachstehende Tabelle:

	2021	2020	Veränderungen
	€	€	€	%
Gehälter	1.993.521,73 €	2.245.639,93 €	-252.118,20 €	-11,22 %
Soziale Abgaben	402.908,24 €	477.487,68 €	-74.579,44 €	-15,62 %
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	85.303,67 €	261.305,01 €	-176.001,34 €	-67,35 %
	2.481.733,64 €	2.984.432,62 €	-502.698,98 €	-16,84 %

Innerhalb des Berichtszeitraums ist der Personalbestand der KSW um rund 16,67 % von 54 (davon 6 Auszubildende) auf nunmehr 45 Mitarbeiter (davon 4 Auszubildende) gesunken. Der Personalabbau spiegelt sich nur bedingt in der Reduzierung der Gehälter um 11,22 % wider. Grund hierfür ist die Auswirkung der letzten Tariferhöhung von 2,0 % ab dem 01.07.2021.

Die Zahl der Pensionäre ging durch den Tod von sechs Witwen und zwei Ruhegeldempfänger auf 30 Personen zurück. Das Durchschnittsalter der Pensionäre liegt am 31.12.2021 weiterhin bei 85 Jahren. ^*) Die Reduzierung der Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung von 261 T€ auf 85 T€ resultiert aus der betrieblichen Ruhegeldzusage, worin Veränderungen der Pensionsrückstellungen, Zinseffekte sowie Ruhegeldzahlungen und Beiträge zur Pensionskasse saldiert sind.

Für die im Jahr 2021 gezeigte hohe Einsatzbereitschaft und das positive Betriebsklima spricht die Geschäftsführung allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönlichen Dank und Anerkennung aus. Ebenso dankt sie dem Betriebsrat für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die nicht zuletzt durch die Betriebsvereinbarung zur Einführung der Kurzarbeit auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wurde.

Die Umsatzerlöse summieren sich mit den sonstigen betrieblichen Erträgen (1.786 T€) auf eine Betriebseinnahme von 7.614 T€, gegenüber 7.631 T€ im Vorjahr. Dagegen stehen Materialaufwand (2.541 T€), Aufwendungen für Personal (2.482 T€), Abschreibungen auf Sachanlagen (1.094 T€), Abschreibungen auf das Umlaufvermögen (96 T€) und sonstige betriebliche Aufwendungen (1.217 T€). Die Zinserträge betrugen im Berichtsjahr 17 T€, dagegen stehen Zinsaufwendungen in Höhe von 183 T€ sowie sonstige Steuern von 18 T€.

Vorsorglich wurden im Jahresabschluss 2021 Rückstellungen in Höhe von 170 T€ in der Position "sonstige Kosten" für die Entsorgungskosten des Holz-Rinden-Gemisches aus der Ladestraße Siegen-Eintracht gebildet. Das Ergebnis der Sparte Infrastruktur sowie das Gesamtergebnis des Unternehmens wird sich somit in gleicher Höhe verschlechtern.

In Summe ergibt sich daraus für das Geschäftsjahr 2021 ein Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung von 0,5 T€ (Vorjahr Jahresfehlbetrag -1.469 T€).

Auf Grund des ab 01.01.2000 bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit der BBG Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft Kreis Siegen-Wittgenstein mbH (BBG), Siegen, wird der Jahresüberschuss an die BBG abgeführt. Somit schließt die KSW das Geschäftsjahr 2021 mit einem Jahresergebnis von 0,00 € ab.

b) Finanzlage

Kapitalstruktur und Liquidität

Die Bilanzsumme ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % von 22.225 T€ auf 21.495 T€ gesunken.

Die Anlagenintensität ist 2021 von 90,6 % (20.125 T€) auf 85,6 % (19.037 T€) gefallen. Bei den Zugängen des Anlagevermögens handelt es sich überwiegend um Investitionen in verschiedene Betriebs- und Geschäftsausstattung für den Bereich Stückgut- und Intermodalverkehre.

Bedingt durch das unveränderte Eigenkapital und die gesunkene Bilanzsumme ist die Eigenkapitalquote von 35,8 % auf 37,0 % gestiegen.

Die Liquidität hat sich gegenüber dem Vorjahr um 602 T€ auf 1.096 T€ erhöht. Zur Sicherung der unterjährigen Liquidität bis zum Zeitpunkt des Ergebnisausgleichs durch die Gesellschafterin besteht zudem ein Kreditrahmen bei der Sparkasse Siegen in Höhe von 1 Mio. Euro.

Finanzierungsmaßnahmen

Für die Anschaffung der neuen Lokomotive 47 als Substitut für die abgängige Lok 41 wurde in 2016 ein Darlehen in Höhe von 1.400 T€ aufgenommen. Als Kreditsicherung erfolgte die Sicherheitsübereignung der Lok.

Das im Jahr 2014 zur Errichtung des Lokports und der neuen Werkstatt gewährte Darlehen der Gesellschafterin BBG wurde im Berichtsjahr um 224 T€ von 2.080 T€ auf 1.856 T€ zurückgeführt.

Auf verschiedene Betriebs- und Geschäftsausstattung und Geringwertige Wirtschaftsgüter entfallen Investitionen in Höhe von 9 T€.

c) Vermögenslage

Die aus der Bilanz der KSW abgeleitete Vermögenslage zeigt folgendes Bild:

	31.12.2021		31.12.2020		Veränderung
	T€	%	T€	%	T€
Anlagevermögen	19.038	88,6	20.125	90,6	-1.087
Umlaufvermögen/RAP	2.457	11,4	2.099	9,4	358
Eigenkapital	7.954	37,0	7.954	35,8	0
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	7.919	36,8	8.277	37,2	-358
Mittel- und langfristiges Fremdkapital	2.555	11,9	3.032	13,7	-477
Kurzfristiges Fremdkapital	3.066	14,3	2.956	13,3	110
Bilanzsumme	21.495	100,0	22.225	100,0	-730

Entsprechend der voran gestellten Übersicht, ergaben sich im Geschäftsjahr 2021 durch die aus Zuschüssen, flüssigen Mitteln und Fremdkapital finanzierten Investitionen, insbesondere für das KV-Terminal eine Bilanzverkürzung im Anlagevermögen sowie bei den Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen mit den daraus resultierenden Strukturveränderungen innerhalb der insgesamt ausgewogenen und soliden Vermögens- und Schuldenlage.

d) HellertalBahn GmbH

Die Beteiligungsgesellschaft (33 ⅓) hat im Berichtsjahr keine Verkehrsleistungen erbracht und befindet sich in der Liquidation.

Durch einen laufenden Rechtsstreit mit der Station & Service GmbH kann die Liquidation der Gesellschaft bekannter Maßen auf unbestimmte Zeit nicht umgesetzt werden. Die Verfahrenskosten und die Risiken der Auswirkungen aus diesem Verfahren werden durch die beteiligten Aufgabenträger (Rhein-Main-Verkehrsverbund RMW, Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord SPNV RP Nord und dem Zweckverband Westfalen-Süd ZWS) getragen. Der HellertalBahn GmbH entstehen hierdurch auch zukünftig keine Vor- bzw. Nachteile oder finanzielle Belastungen. Da durch das schwebende Verfahren eine verlässliche Abwicklung erschwert ist, wurde mit den Aufgabenträgern diese Problematik stets thematisiert. Alle anderen Geschäftsvorfälle wurden zwischenzeitlich abgewickelt. ^*)

Südwestfalen Container-Terminal GmbH

In 2016 wurde von der KSW mit einem Stammkapital von 100 T€ die Südwestfalen Container-Terminal GmbH mit Sitz in Kreuztal als zukünftige Betreibergesellschaft des im Bau befindlichen KV-Terminals gegründet.

Mit Datum vom 7. März 2017 ist, als Ergebnis des durchgeführten Wettbewerbsverfahrens zur Auswahl eines strategischen Partners zum Betrieb des KV-Terminals, die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG mit einer Bareinlage von ebenfalls € 100.000,00 als weiterer Gesellschafter in die Südwestfalen Container-Terminal GmbH eingetreten.

Nach zeitlicher Verzögerung der Bauarbeiten hat die Südwestfalen Container-Terminal GmbH zum 1. Januar 2019 den Besitz an dem nunmehr fertig gestellten Terminal für den Kombinierten Verkehr gemäß Pacht- und Betriebsvertrag von der KSW übernommen. Erste Umschlagleistungen wurden mit dem Verkehrsstart der ersten Zugverbindung am 06. Mai 2019 erbracht. ^*)

Nach einer rund einjährigen Betriebsruhe in Folge der Coronavirus (SARS-CoV-2)-Pandemie führten die ersten Neuverkehre aus den zwischenzeitlich forcierten Akquisitionsmaßnahmen zu einer Wiederaufnahme der Umschlagtätigkeit. So werden seit Mai 2021 lokale Brauereierzeugnisse für einen Warenempfänger in Brandenburg an einem Verkehrstag wöchentlich über den Einzelwagenverkehr abgewickelt. Dieser Verkehr soll gegen Ende des ersten Quartals 2022 auf bis zu drei Abfahrten je Arbeitswoche ausgeweitet werden. Im Juni wurden Verkehre mit Holzhackschnitzeln in intermodalen Massengutbehältern für einen Warenempfänger in Mecklenburg-Vorpommern mit einen wöchentlichen Ganzzug-Rundlauf gestartet. Darüber hinaus wurde mit dem Umschlag von Betonfertigbauteilen auf Flat Racks begonnen, die im Rahmen von projektbezogenen Einzelaufträgen für den Standort gewonnen werden konnten. Insgesamt verfolgt die Geschäftsleitung somit eine Diversifikation von Güterarten und Kundenstruktur, die der Mittelständisch geprägten Wirtschaftsregion in dem unmittelbarem Einzugsgebiet des Standortes gerecht wird. ^*)

Wesentliche Risiken für die Gesellschaft ergeben sich aus der langfristigen Bindung über den im März 2017 beurkundeten Pacht- und Betriebsvertrag, der spätestens ab dem Jahr 2023 den Entfall der gedeckelten Mindestpacht vorsieht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Reduzierung der Pacht um die darin enthaltenen Avalzinsen über eine Bürgschaftsablösung durch den KSW-Gesellschafter Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft Kreis Siegen-Wittgenstein mbH (BBG) absehbar nicht umsetzbar ist, obwohl dies die Gesellschaft maßgeblich entlasten würde. ^*)

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Da die Geschäftstätigkeit der KSW in weitem Maße durch Fixkosten aus der Zurverfügungstellung der Ressourcen geprägt ist, zielt die interne Unternehmenssteuerung auf die Auslastung der Fahrzeuge und die Erzielung von Umsätzen ab. Dafür werden die mengen- und wertmäßige Entwicklung der Verkehrsleistungen der Hauptkunden und die Verkehrsarten überwacht.

III. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag haben sich grundlegende Neuerungen mit Auswirkungen auf die Chancen und Risiken der zukünftigen Geschäftstätigkeiten der Gesellschaft ergeben.

Seit Anfang Dezember 2021 ist die A45 zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid für den gesamten Verkehr voll gesperrt. Die Autobahn GmbH hatte an der Talbrücke Rahmede bei einer Brückenkontrolle Schäden am Tragwerk festgestellt, weshalb das Bauwerk aus Sicherheitsgründen unmittelbar gesperrt werden musste. Die Sperrung wirkt sich auf den Verkehr in Lüdenscheid und das gesamte Straßennetz in der Region aus. Seit dem Frühjahr dieses Jahres steht nunmehr fest, dass die Talbrücke Rahmede derart gravierende Schäden aufweist, dass das Bauwerk dauerhaft gesperrt bleiben muss. Die Brücke muss schnellstmöglich abgerissen und an derselben Stelle neu gebaut werden. Daraus ergeben sich gleichsam Chancen und Risiken für den Schienengüterverkehr. Als Chance ist die Entstehung Verkehre in Folge von Sperrungsbedingten Mehrkosten für den durchgängigen Straßengüterverkehr anzusehen. Dem entgegen steht allerdings auch ein reduziertes Einzugsgebiet für das Südwestfalen Container-Terminal, über das in den Vorjahren regelmäßig Ladungsaufkommen aus dem Großraum Hagen abgewickelt wurde.

Dennoch hat die SWCT als Folge der Sperrung der Rahmedetalbrücke bereits Ende Januar für einen maritimen Intermodaloperateur die Abwicklung eines wöchentlichen Ganzzugs mit Kalamitätsholz aus Siegen-Wittgenstein zum JadeWeserPort in Wilhelmshaven aufgenommen. Von dort geht das Holz per Schiff in den Export. Bis zur Brückensperrung wurde das Schadholz aus der Region per LKW zu Terminals ins Ruhrgebiet gebracht und von dort weitertransportiert. Seither geht es direkt vom Container-Terminal in Kreuztal zum jüngsten Tiefseewasserhafen Deutschlands. Im März wurde der Verkehr bereits auf bis zu zwei Abfahrten pro Woche ausgeweitet. Für das Südwestfalen Container-Terminal ist es die erste Abwicklung eines Transports zu einem Seehafen seit Inbetriebnahme des Terminals im Jahre 2019. Die Entstehung dieses Verkehrs verdeutlicht die unmittelbaren Folgen von Beeinträchtigungen der Infrastrukturen miteinander konkurrierender Verkehrsträger auf drastische Weise. Mitte Mai wurde der seit rund einem Jahr bestehende Einzelwagenverkehr für lokale Brauereierzeugnisse um einen weiteren Verkehrstag je Woche, weitere Kunden und Destinationen ausgeweitet. Anfang Juni wird der dritte Verkehrstag mit weiteren Kunden und zusätzlichen Destinationen folgen, so dass der ursprünglich geplante Zielzustand bei Verkehrsaufnahme nunmehr erreicht werden wird. Ab Mitte des Jahres bestehen somit im Einzelwagenverkehr in drei Abfahrten pro Woche Verbindung von Kreuztal nach Großbeeren, Hamburg und Bremen im Kontinentalverkehr. ^*)

Am 24. Februar 2022 begann Russland einen großangelegten Überfall auf die Ukraine. Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion des gesamten Staatsgebiets der Ukraine eskalierte den seit 2014 schwelenden Russisch-Ukrainischen Krieg und dürfte den konjunkturellen Aufholprozess verzögern. Steigende Preise für Rohstoffe könnten die Inflation weiter anheizen und Unternehmen belasten. Die Importpreise waren bereits im Januar um 26,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. ^*) Einen größeren Anstieg hatte es zuletzt im Oktober 1974 in der ersten Ölpreiskrise gegeben (28,8 Prozent). ^*) Das hohe Niveau ist vor allem durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen mehr als viermal so hoch wie im Vorjahresmonat. Die Preise für in Deutschland erzeugte und verkaufte Produkte lagen zu Jahresbeginn 25 Prozent über dem Niveau von Januar 2021. Laut Statistischem Bundesamt war dies der höchste Anstieg der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949. In einer branchenübergreifenden Umfrage des Münchner Ifo Instituts meldeten im Februar bereits drei Viertel der Industriefirmen Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen (Januar: 67,3 Prozent) - in der Automobilindustrie und auch im Maschinenbau waren es sogar 89 Prozent.

Für die Gesellschaft haben sich daraus insbesondere gestiegene Energiekosten (Diesel) und die allgemein publizierten Lieferengpässe bei einigen Ersatzteilen (Radreifen, Drehgestellte) ergeben. So liegen die tatsächlichen Dieselkosten im ersten Quartal rund 27 % über dem für das Jahr prognostizierten Niveau. Zur Kompensation der Mehrkosten wurden frühzeitig Gespräche mit den Großkunden aufgenommen und neue Angebote mit kürzeren Bindungsfristen versehen. Ein grundsätzlicher gesetzlicher Anspruch auf Preisanpassung gemäß § 313 BGB kommt erst ab einer Gesamtkostensteigerung von circa 40 % in Betracht, so dass Einvernehmen zwischen den Vertragspartner zu erzielen ist. In Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Betroffenheit stoßen derartige Begehren allgemein auf ein ausgeprägtes Verständnis. Ungeachtet der in Aussicht gestellten und zwischenzeitlich beschlossenen, staatlichen Entlastungsmaßnahmen wird für die Position "Dieselkosten Loks" eine Aufwandserhöhung auf Niveau des ersten Quartals für das Gesamtjahr fortgeschrieben. Allerdings wird das von der Bundesregierung angesichts der rasant gestiegenen Energiepreise beschlossene Entlastungspaket für Verbraucher auch die Unternehmen entlasten. ^*)

Entscheidender werden die Auswirkungen auf die allgemeine Wirtschaftskonjunktur und somit auch das Verkehrsaufkommen. Die Produktion in der deutschen Industrie ist infolge des Ukraine-Krieges bereits im März deutlich eingebrochen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes verringerte sich die Gesamtproduktion gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent. Einen stärkeren Rückgang habe es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 mit damals 18,1 Prozent gegeben. Lieferengpässe und Materialmangel verschärften sich infolge des Krieges. So machten etwa fehlende Kabelbäume aus der Ukraine der Autoindustrie im März massiv zu schaffen. Ohne die Energiebranche und das Baugewerbe ging die Produktion sogar um 4,6 Prozent zum Vormonat zurück. Auch die Geschäftslage in der verladenden Wirtschaft unserer Region von den Folgen der Ukraine-Krise, globalen Lieferengpässen, der Inflation und daraus resultierenden Kostensteigerungen geprägt. Die überregionalen Streckenverkehre konnten unbeschadet der widrigen Rahmenbedingungen im ersten Quartal für rund sechs Wochen auf drei (statt zwei) Abfahrten pro Woche ausgeweitet werden, ^*) um die kurzfristigen Mehrbedarfe des Neukunden aus dem Lahn-Dill-Kreis bei anhaltend knappen Laderaum in allen Landverkehrsträgerbereichen zu decken.

Die im November 2020 geschlossene Tarifvereinbarung der ETV-Vergütung ist mit Ablauf des 31.03.2022 ausgelaufen. Nach langwierigen Tarifverhandlungen der Tarifvertragsparteien wurde Ende April 2022 ein neuer Tarifabschluss vereinbart. Entsprechend dieser Vereinbarung werden mit Wirkung vom 01.04.2022 die Grundgehälter um 4,5 % angehoben. Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit von 12 Monaten und endet mit Ablauf des 31.03.2023.

Die Gebühren für die Lkw-Maut in Deutschland sollen Anfang 2023 steigen. Grundlage für die Berechnung der neuen Mautsätze ist ein neues Wegekostengutachten für den Zeitraum von 2023 bis 2027. Es sind weniger die Kosten für Infrastruktur, die für eine Erhöhung der Lkw-Maut sorgen, sondern vor allem die neuen Mautteilsätze für die verursachten Luftverschmutzungs- sowie Lärmbelastungskosten. Grundsätzlich lässt sich festhalten: je schlechter die Schadstoffklasse, desto höher der Anstieg. Während die Erhöhung der Mautsätze bei Lkw mit der Emissionsklasse Euro VI bei 0,7 bis maximal 1,9 Cent pro Kilometer liegt, steigen die Mautgebühren für Euro II-Lkw um bis zu 10,0 Cent. Allerdings entfällt der Großteil der mautpflichtigen Fahrleistungen in Deutschland mit inzwischen nahezu 90 Prozent auf Lkw der schadstoffarmen Euro-6-Klasse. ^*) Fahrzeuge der Klassen Euro 0 und 1 werden so gut wie gar nicht mehr auf mautpflichtigen Stecken eingesetzt. ^*) Ob und inwiefern sich aus diesem Sachverhalt konkrete Impulse für eine gesteigerte Nachfrage nach Schienengüterverkehren ergeben wird, bleibt also abzuwarten.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Der im Dezember 2021 verabschiedete Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 1.121 T€. Dies entspricht einer Ergebnisverschlechterung von 1.121,5 T€ zum Vorjahr (Jahresergebnis 2021: 0,5 T€), die überwiegend den höheren Aufwendungen in Gleisbau und Immobiliensanierung bei rückläufigen Förderungen (Trassenpreise) geschuldet ist. Naturgemäß sind die voran gestellten Sachverhalte des Nachtragsberichtes nicht in dieser Planung enthalten, sodass alleine daraus resultierend Abweichungen absehbar sind. In Folge der volatilen Rahmenbedingungen wird zudem keine ausreichende Planungsgrundlage gesehen, um eine Verbesserung des Wirtschaftsplans in Aussicht zu stellen. In der Gesamtleistung erfolgt die Summierung der Umsatzerlöse und der sonstigen betrieblichen Erträge mit einem Anstieg auf 7.781 T€, der im Wesentlichen den höheren Zuschüssen für Investitionen in den Gleisbau geschuldet ist. Einhergehend steigt auch der Materialaufwand deutlich auf nunmehr 3.843 T€ an. Wie in den Vorjahren werden nennenswerte Zuwendungen durch die Bundesmittel aus dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) mit einer Quote von 44 bis 50 Prozent sowie aus der Infrastrukturförderung für die nichtbundeseigenen Eisenbahnen durch das Land NRW mit einer Quote von zusätzlich 35 bis 40 Prozent angestrebt werden. ^*) Die für Mitte des Jahres erwarteten Zuwendungsbescheide werden hier erst die erforderliche Planungssicherheit für die anteiligen Fördermittel und daraus verbleibender Eigenmittel bieten.

Während zum 31.12.2021 bei der KSW 45 Mitarbeiter beschäftigt waren, davon 9 Teilzeitbeschäftigte und 4 Auszubildende sind im Wirtschaftsplan 2022 in Summe 49 Mitarbeiter berücksichtigt, davon 9 Teilzeitbeschäftigte und 6 Auszubildende. Dies ergibt eine Steigerung der Vollzeitäquivalente um 7,5 % von 39,8 auf 42,8. Einhergehend entfallen zum Vorjahresvergleich die anteiligen Personalkosten für die Stückgutmitarbeiter für zwei Monate. Dass die Personalkosten allerdings um rund 163 T€ zunehmen ist primär den um 130 T€ höheren Aufwendungen für Pensionen und Pensionsrückstellungen geschuldet. ^*)

Die Zinserträge sind mit einem Anstieg um 8 T€ zum Vorjahr geplant, begründet in der Darlehensgewährung an die Südwestfalen Container-Terminal GmbH. Die Zinsaufwendungen werden in Folge der zunehmenden Tilgung der Aufwendungen für das Gesellschafterdarlehen und der Lok 47 um 2 T€ niedriger angesetzt, während die Avalprovision für Bürgschaften zwecks Erhalt von Zuwendungen aus dem SGFFG und Zuwendungen für das KV-Terminal um 1 T€ steigen. Die Abzinsung der Pensionsrückstellung wird mit einem Rückgang von 1 T€ ausgewiesen. ^*)

Im Resümee ist für das Geschäftsjahr 2022 bei anhaltend guter Geschäftsentwicklung ein Jahresfehlbetrag von unter 975 T€ zu erwarten, der jedoch einer hohen Schwankungsbreite in Anbetracht der Unwägbarkeiten unterliegt. Die externen Einflüsse auf die faktische Geschäftsentwicklung der KSW bleiben, bedingt durch die Abhängigkeit von der Industriekonjunktur in Südwestfalen und der Geschäftsentwicklung weniger Schlüsselkunden, enorm. Die bereits mit der Investitionsentscheidung zum Bau des KV-Terminals in Kreuztal eingeleitete Diversifikation des Leistungsspektrums erscheint weiterhin als geeignetes Mittel, um eine solide Wirtschaftsgrundlage und somit eine tragfähige Zukunftsperspektive für dieses traditionsreiche Unternehmen der südwestfälischen Verkehrswirtschaft zu bewirken.

Siegen, den 29. Mai 2022

KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH

Christian Betchen, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	388,00	867,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grunstücken	14.268.793,22	14.784.179,66
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	1.796.721,52	1.859.367,52
3. Fahrzeuge für Güterverkehr	2.089.140,02	2.449.423,02
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	679.837,51	828.619,51
	18.834.492,27	19.921.589,71
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	152.892,74	152.892,74
2. Beteiligungen	50.000,00	50.000,00
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	169,54	167,12
	203.062,28	203.059,86
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	71.972,85	53.128,62
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	998.106,45	699.610,37
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	145.624,00	141.894,68
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 145.624,00; Vorjahr € 141.894,68,00)
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00	469.045,64
4. sonstige Vermögensgegenstände	127.821,15	215.961,45
	1.271.551,60	1.526.512,14
III. Wertpapiere	4,08	4,08
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.096.032,44	493.740,58
C. Rechnungsabgrenzungsposten	17.690,48	25.826,24
	21.495.194,00	22.224.728,23

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.650.000,00	1.650.000,00
II. Kapitalrücklage	2.214.789,56	2.214.789,56
III. Gewinnrücklagen	4086129,81	4086129,81
IV. Gewinnvortrag	3.423,25	3.423,25
	7.954.342,62	7.954.342,62
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	7.919.340,47	8.277.435,47
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.900.538,00	2.124.838,00
2. sonstige Rückstellungen	817.373,22	568.947,94
	2.717.911,22	2.693.785,94
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	688.610,12	828.008,35
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	232.537,36	305.575,12
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.856.839,86	2.079.256,96
4. sonstige Verbindlichkeiten	118.434,17	81.210,76
	2.896.421,51	3.294.051,19
E. Rechnungsabgrenzungsposten	7.178,18	5.113,01
	21.495.194,00	22.224.728,23

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

	2021	2020
	€	€
1. Rohergebnis	5.072.804,71	3.978.375,92
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	1.993.521,73	2.245.639,93
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	488.211,91	738.792,69
(davon für Altersversorgung € 85.303,67; Vorjahr € 261.305,01)
	2.481.733,64	2.984.432,62
3. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.093.748,85	1.119.737,06
b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	96.000,00	0,00
	1.189.748,85	1.119.737,06
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	1.217.297,47	1.123.670,53
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	17.104,92	10.015,75
(davon aus verbundenen Unternehmen € 17.101,64; Vorjahr € 8.601,29)
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	108.799,41	133.216,94
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 48.028,00; Vorjahr € 57.000,00)
(davon an Gesellschafter € 49.438,87; Vorjahr € 54.936,67)
7. Avalprovisionen	73.757,02	77.739,73
8. Ergebnis nach Steuern	18.573,24	-1.450.405,21
9. sonstige Steuern	18.089,21	18.639,15
10. Erträge aus Verlustübernahme	0,00	1.469.044,36
11. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	484,03	0,00
12. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2021

KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Siegen

I. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH hat ihren Sitz in Siegen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Siegen unter HRB 1029 eingetragen.

II. Allgemeines

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages aufgestellt. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) gewählt.

Die Bilanzierung erfolgte unter der Annahme der Unternehmensfortführung, sowie unter Beibehaltung der wesentlichen im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Angaben, die wahlweise in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, sind insgesamt im Anhang aufgeführt.

Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Entsprechend der Regelung im Gesellschaftsvertrag wurden für die Aufstellung des Jahresabschlusses die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften und § 108 Abs. 1 Ziffer 9 GO NRW beachtet.

Entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen wurde die Darstellung der Sachanlagen um die Posten Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen sowie um Fahrzeuge für Güterverkehr erweitert.

Zur Verbesserung des Einblicks in die Ertragslage haben wir die Gewinn- und Verlustrechnung um weitere Unterposten ergänzt, weisen wir Aufwendungen für Leiharbeitnehmer nicht unter den Aufwendungen für bezogene Leistungen - Fremdleistungen, sondern unter dem Löhnen und Gehältern und Avalprovisionen nicht unter den Zinsaufwendungen, sondern als eigenen Posten aus.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind mit Ausnahme einiger Posten aus der DM-Eröffnungsbilanz mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, gegebenenfalls vermindert um öffentliche Zuschüsse, bewertet worden. Fremdkapitalzinsen sind nicht aktiviert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen und ggf. zusätzlich um außerplanmäßige Abschreibungen zum Ansatz des niedrigeren beizulegenden Werts am Bilanzstichtag vermindert. Ab 2014 gewährte Zuschüsse für Anschaffungs- und Herstellungskosten wurden in einem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen passiviert, welcher analog zur Abschreibungsdauer des betreffenden Wirtschaftsgutes aufgelöst wird.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet.

Bei den Gleisanlagen wurde das Festwertverfahren in vollem Umfang in Anspruch genommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) wurden im Jahr ihres Zugangs voll abgeschrieben, sofern deren Anschaffungskosten einen Betrag von € 800 nicht überschritten haben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Vorräte) erfolgte zu den Anschaffungs- bzw. niedrigeren Wiederbeschaffungskosten.

Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten abzüglich angemessener Einzelabwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert zur Berücksichtigung individueller Risiken angesetzt. Auf die Bildung einer Pauschalwertberichtigung wurde aufgrund des geringen Ausfallrisikos verzichtet.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs oder beizulegenden Wert bilanziert.

Die flüssigen Mittel sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält mit dem Nominalwert angesetzte Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Bewertung der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen erfolgt im Zugangsjahr im Nennbetrag der erhaltenen Zuschüsse. Die Auflösung erfolgt in Höhe der jährlichen Abschreibungen der bezuschussten Anlagenteile.

Die Bewertung der Pensionsrückstellung wurde auf Basis des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) und der Neuregelung gemäß § 253 Abs. 2 und Abs. 6 HGB n. F. (vom 16.03.2016) unter Anwendung eines durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Jahre von 1,87 % (Vorjahr: 2,31 %) durchgeführt. Es wird dabei die versicherungsmathematisch anerkannte "Projected-Unit-Credit-Methode" (PUC-Methode) angewandt. Der Rückstellungsbetrag berücksichtigt die Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Anwartschafts- bzw. Rentenentwicklung sowie zukünftiger Fluktuationen. Der Gehaltstrend beträgt 0 % p.a., der Rententrend 1 % p.a. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet.

Der Bilanzbetrag zum 31. Dezember 2021 ergibt sich aus dem versicherungs-mathematischen Gutachten der Mercer Deutschland GmbH, Düsseldorf vom 06. November 2021. Rückstellungsveränderungen aus der Änderung des zugrundeliegenden Zinssatzes werden als Zinsaufwand ausgewiesen. Aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von € 76.475 (Vorjahr: € 115.811). Durch die Verteilung des durch die Einführung des BilMoG entstandenen Umstellungsbetrages bis zum 31.12.2024 ist der Bilanzbetrag in Höhe von € 1.900.538 um € 43.791 niedriger als der im Gutachten errechnete Wert.

Die Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung von Preis- und Kostensteigerungen notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr werden gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Geschäftsjahre laufzeitäquivalent abgezinst.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

IV. Angaben zu den Posten der Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt.

Die Verbindlichkeiten gegen Gesellschafter (BBG) in Höhe von T€ 96 (Vorjahr Forderung T€ 469) stellen auch Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen dar und ergeben sich aus der Abführung des positiven Jahresergebnisses 2021 von T€ 96 (Vorjahr: dem Ausgleich des Verlusts von T€ 1.469) aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten wie im Vorjahr sonstige Forderungen gegen die Südwestfalen Container-Terminal GmbH, Kreuztal und beinhalten ein bis zum Ablauf des 31. Dezember 2023 zur Sicherstellung der Liquidität gewährtes nachrangiges Gesellschafterdarlehen in Höhe von T€ 240 (Vorjahr: T€ 140) zuzüglich T€ 2 Zinsen.

Mit Ausnahme des zuvor genannten Darlehens in Höhe von T€ 240 (Vorjahr: T€ 140) haben alle Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von T€ 18 (Vorjahr: T€ 26) beinhaltet im Wesentlichen die Zahlung der Ruhegehälter für Januar 2022 (T€ 15) sowie Abgrenzungen von Versicherungen.

In dem Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen in Höhe von T€ 7.919 (Vorjahr: T€ 8.277) sind Zuschüsse für die Instandsetzung der Siegbrücke in Höhe von T€ 655 und für die Ertüchtigung des Containerterminals in Kreuztal in Höhe von T€ 7.151 enthalten. Für die unter den Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen bilanzierten Zuschüsse sowie für sonstige gewährte Zuschüsse wurden seitens unserer Hausbanken Bürgschaften gewährt, die zum 31. Dezember 2021 in Höhe von T€ 7.587 valutieren. Diese Bürgschaften sind durch eine erstrangige Gesamtgrundschuld (T€ 5.400) und durch Sicherheitsübereignung des Reach-Stackers, der Loks sowie durch Abtretung der Mieten/Pachten aus dem Vertrag mit der Betreibergesellschaft gesichert.

Von den sonstigen Rückstellungen entfallen T€ 239 auf Umlageverpflichtungen gegenüber dem Versicherungsverband Deutscher Eisenbahnen und dem Haftpflichtverband öffentlicher Verkehrsbetriebe, T€ 196 auf unterlassene Instandhaltungen, T€ 170 auf Abfallbeseitigung-/Entsorgungsverpflichtungen, T€ 63 auf noch ausstehende Eingangsrechnungen, T€ 82 auf Urlaubs-, Überstunden-, Sonderzahlungs- und Jubiläumsansprüche, T€ 33 auf noch nicht abgerechnete Beiträge zur Berufsgenossenschaft, T€ 31 auf Jahresabschluss- und Prüfungskosten und T€ 3 auf Archivierungskosten.

Für die Finanzierung einer Lok wurde in 2016 ein Darlehen von Kreditinstituten aufgenommen. Das Darlehen valutiert zum Bilanzstichtag mit T€ 689. Davon haben T€ 142 (Vorjahr T€ 139) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, T€ 547 (Vorjahr: T€ 689) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren und T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Als Kreditsicherung erfolgte die Sicherheitsübereignung der Lok.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Für den Bau der neuen Werkstatt und eines Lokports wurde im Jahr 2014 ein Gesellschafterdarlehen gewährt. Das Darlehen valutiert zum 31.12.2021 mit T€ 1.856 (Vorjahr: T€ 2.079). Davon haben T€ 229 (Vorjahr: T€ 223) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, T€ 973 (Vorjahr: T€ 949) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren sowie T€ 654 (Vorjahr: T€ 907) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Zur Besicherung des Darlehens tritt die KSW ihre Einnahmen aus dem Mietverhältnis mit der HLB an die BBG ab, sofern sie mit der Zahlung der Kreditraten in Verzug gerät.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 118 (Vorjahr: T€ 81) haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 13 (Vorjahr: T€ 7) und aus Steuern T€ 48 (Vorjahr: T€ 30).

Eine Sicherung von Verbindlichkeiten durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte, über den üblichen Eigentumsvorbehalten von Lieferanten hinaus, liegt nicht vor.

V. Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen (§ 285 Nr. 4 HGB) ist im Folgenden dargestellt:

	2021	2020
	€	€
Verkehrseinnahmen und Verkehrsleistungen	4.848.830,16 €	5.065.438,11 €
Erlöse aus Vermietung und Verpachtung	937.238,00 €	886.425,97 €
Übrige	42.374,29 €	19.782,47 €
	5.828.442,45 €	5.971.646,55 €

In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind unregelmäßige Erträge aus Schadenersatzleistungen (Instandsetzung Unfallschaden Lok 47) von T€ 332 enthalten.

Unter den Aufwendungen für Löhne und Gehälter sind T€ 132 (Vorjahr: T€ 16) für Leihpersonal enthalten.

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung ist die Minderung der Pensionsrückstellungen von T€ 224 (Vorjahr: T€ 83) ohne den Aufwand aus der gem. BilMoG vorzunehmenden Aufzinsung der Pensionsrückstellung (T€ 48; Vorjahr: T€ 57) per 31.12.2021 enthalten. Der überschießende Wert zur Anpassung der Pensionsrückstellung wurde in Höhe von T€ 58 als Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Des Weiteren beinhaltet dieser Posten Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) zur Insolvenzsicherung betrieblicher Altersversorgung in Höhe von T€ 2 sowie Aufwendungen für Pensionszahlungen in Höhe von T€ 214 (Vorjahr: T€ 238), Beträge zur Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen, Köln, in Höhe T€ 83 (Vorjahr: T€ 98).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind T€ 9 für die Prüfung des Jahresabschlusses des Wirtschaftsprüfers enthalten. Die sonstigen unregelmäßigen Aufwendungen betreffen die Unfallreparatur der Lok 47 in Höhe von T€ 241. Desweitern sind T€ 170 für die Entsorgung der Holzabfälle der Ladestraße in den Aufwendungen für Abfallbeseitigung enthalten.

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen handelt es sich um den Betrag, der bei der Aufzinsung der Pensionsrückstellung entstanden ist (T€ 48: Vorjahr T€ 57) sowie um die Zinsen des Gesellschafterdarlehens zur Errichtung der neuen Werkstatt und des Lokports (T€ 49: Vorjahr T€ 55) und Zinsen Darlehen Lok (T€ 11). Avalprovisionen (T€ 74), die im Wesentlichen für Bankbürgschaften zur Besicherung der für die Siegbrücke und den Containerterminal gewährten Zuschüsse angefallen sind, werden gesondert ausgewiesen.

VI. Angaben zum Jahresergebnis

Mit Wirkung zum 1. Januar 2000 besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft Kreis Siegen-Wittgenstein mbH (BBG), Siegen. Der Jahresüberschuss wird daher an die BBG abgeführt.

VII. Ergänzende Angaben

1. Mutterunternehmen

Sämtliche Anteile an der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH werden von der Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft Kreis Siegen-Wittgenstein mbH (BBG), Siegen, gehalten.

Die BBG ist aufgrund des Unterschreitens der Größenmerkmale des § 293 HGB von der Aufstellung eines (Teil-) Konzernabschlusses befreit.

2. Beteiligungsunternehmen

Die Gesellschaft ist mit T€ 50 (1/3-Anteil) am Stammkapital der HellertalBahn GmbH i.L. (HTB), Steinebach, und mit T€ 100 (1/2-Anteil) am Stammkapital der Südwestfalen Container-Terminal GmbH beteiligt.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Anhangs ist der Jahresabschluss 2021 der HTB noch nicht erstellt. Die Gesellschaft hat im Dezember 2015 ihren operativen Geschäftsbetrieb eingestellt und befindet sich seitdem in der Abwicklungsphase an deren Ende die Liquidation stehen soll. Die HTB weist in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 einen Jahresfehlbetrag von T€ 9 und ein Eigenkapital von T€ 208 aus.

Der Jahresabschluss der Südwestfalen Container-Terminal GmbH zum 31. Dezember 2021 weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von T€ 207 und einen Jahresfehlbetrag von T€ 88 aus.

3. Zusammensetzung der Organe und Aufwendungen für die Organe

Geschäftsführer: Herr Christian Betchen, Siegen, Dipl.-Betriebswirt (BA)/B. A.

Zusammensetzung der Geschäftsführervergütung:

Bruttogehalt:	120.000,00 €
geldwerter Vorteil Dienstwagen	6.486,00 €
Abgeltung n. g. Urlaub	0,00 €
	126.486,00 €	Gesamt

Darüber hinaus wurden € 7.436,40 Arbeitgeberbeiträge zur Pensionskasse gezahlt.

An Hinterbliebene ehemaliger Mitglieder der Geschäftsführung wurden € 8.096,10 gezahlt.

Der Aufsichtsrat bestand in 2021 aus folgenden Mitgliedern:

Andreas Müller, Siegen, Landrat (Vergütung € 1.132,00)

-Vorsitzender-

Hermann-Josef Droege, Wilnsdorf, Dipl.-Verwaltungswirt (Vergütung € 772,00)

-stellv. Vorsitzender-

Michael Janisch, Betzdorf, Hauptlokomotivführer, Arbeitnehmervertreter

-stellv. Vorsitzender- (bis 14. Dezember 2021, Vergütung € 720,00)

Michael Sittler, Bad Berleburg, kaufmännischer Angestellter

(Vergütung € 386,00)

Stephan Wurst, Netphen, Eisenbahninspektor, Arbeitnehmervertreter

(Vergütung € 412,00)

Jan Weigel, Neunkirchen, Tischler (Vergütung € 412,00)

Markus Böhmer, Netphen, Diplom-Finanzwirt (FH)

(Vergütung € 412,00)

Björn Eckert, Kreuztal, kaufmännischer Angestellter

(Vergütung € 412,00)

Ralf Otto, Siegen, Triebfahrzeugführer

(ab Februar 2021, Vergütung € 386,00)

Mit dem 14. Dezember 2021 ist Herr Michael Janisch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Kreistag wird in seiner Sitzung am 10.06.2022 einen Nachfolger bestellen.

4. Belegschaft

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer beträgt 45 (Vorjahr 57). Davon befinden sich 4 Mitarbeiter in Berufsausbildung. Insgesamt verteilen sich die Mitarbeiter wie folgt:

Verwaltung:	12
Eisenbahnverkehr:	29 (davon 4 Azubis)
Betriebswerkstatt:	4

Es handelt sich ausschließlich um Gehaltsempfänger.

5. Sonstige Finanzielle Verpflichtungen

Aus dem mit der SWCT am 29. Mai 2019 geschlossenen Darlehensvertrag ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von € 240.000,00 aufgrund einer Rangrücktrittvereinbarung. Zur Vermeidung einer Überschuldung ist die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Siegen, im Rang hinter die in § 39 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 InsO bezeichneten Forderungen zurückgetreten. Zum Bilanzstichtag besteht bei der SWCT ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von T€ 207. Die SWCT plant im Wirtschaftsplan 2022 das Geschäftsjahr mit einem Verlust von T€ 42 zu beenden, sodass die KSW GmbH mit einem möglichen Ausfallrisiko rechnen muss. Hierzu wurde gemäß kaufmännischen Vorsichtsprinzip eine gewinnwirksame Einzelwertberichtigung in Höhe von € 96.000 gebildet. Insoweit handelt es sich auch um Aufwendungen außerordentlicher Größenordnung gem. § 285 Nr. 31 HGB.

Zur Erfüllung Ihrer Verkehrsleistungen für Dritte hat die KSW insgesamt 17 Waggons der Gattung Shimmns bei zwei privaten Vermietern zu einem Mietzins von € 162.899,50 in 2021 angemietet. Die Anmietung erlaubt es der Gesellschaft bei Auftragsrückgängen Ressourcen abzustoßen und Investitionsrisiken bei kurzen Vertragslaufzeiten sowie langen Abschreibungszeiträumen zu vermeiden.

6. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Zu den Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH wird auf den Lagebericht der Gesellschaft des Geschäftsjahres 2021 (III. Nachtragsbericht - Absatz 5) verwiesen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde am 29. June 2022 festgestellt.

Siegen, den 29. Mai 2022

KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH

Christian Betchen, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	01.01.2021	Zugänge	Abgänge (-)	Umbuchungen	31.12.2021
	Euro	Euro	Euro	Euro	Euro
Konzessionen	25.319,32	0,00	0,00	0,00	25.319,32
Lizenzen SIV	38.230,00	0,00	-13.220,00	0,00	25.010,00
Lizenz gewerbliche Schutzrechte	700,00	0,00	0,00	0,00	700,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	64.249,32	0,00	-13.220,00	0,00	51.029,32
Unbebaute Grundstücke	81.366,68	0,00	-57.865,00	0,00	23.501,68
Grundstückswert bebauter Grundstücke	3.665.376,13	0,00	0,00	0,00	3.665.376,13
Grundstücke Bahnkörper	1.418.442,06	0,00	-2.724,95	0,00	1.415.717,11
Grundstücke Wohnbauten	5.751,01	0,00	0,00	0,00	5.751,01
Geschäftsbauten	793.258,84	0,00	0,00	0,00	793.258,84
Verwaltungsgebäude	2.368.309,13	0,00	0,00	0,00	2.368.309,13
Werkstattgeb. und Lokhallen	5.386.823,90	0,00	0,00	0,00	5.386.823,90
Stellwerksgeb. u. Wiegehäuschen	12.892,74	0,00	0,00	0,00	12.892,74
Wohngebäude	69.702,37	0,00	0,00	0,00	69.702,37
KLV Betonfläche	4.787.134,58	0,00	0,00	0,00	4.787.134,58
Hof- und Wegebefestigungen	156.367,73	0,00	0,00	0,00	156.367,73
Bahnkörper	322.560,98	0,00	0,00	0,00	322.560,98
Brücken, Durchl. und Tunnel	1.723.334,98	0,00	0,00	0,00	1.723.334,98
Lärmschutzwände/Zaunanlage/Beleuchtung	2.090.171,66	0,00	0,00	0,00	2.090.171,66
KLV Tankanlage, Betriebsfunk, Wiegeeinrichtung	231.875,01	0,00	0,00	0,00	231.875,01
Summe Grundstücke und Bauten	23.113.367,80	0,00	-60.589,95	0,00	23.052.777,85
Gleisanlagen	4.862.428,71	0,00	0,00	0,00	4.862.428,71
Streckenausrüst. u. Sicherungsanlagen	907.494,78	0,00	0,00	0,00	907.494,78
Summe Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	5.769.923,49	0,00	0,00	0,00	5.769.923,49
Schienenfahrzeuge	8.911.146,77	0,00	0,00	0,00	8.911.146,77
Betriebsausstattung	2.171,00	0,00	0,00	0,00	2.171,00
Betriebs- u. Geschäftsausstattung	1.648.656,55	5.096,06	0,00	0,00	1.653.752,61
Betriebs- u. Geschäftsausstattung SIV	39.095,63	0,00	-39.095,63	0,00	0,00
Sonstige Transportmittel	600.781,53	0,00	0,00	0,00	600.781,53
Sonstige Transportmittel KV	108.900,00	0,00	0,00	0,00	108.900,00
Büroeinrichtung	53.571,23	0,00	0,00	0,00	53.571,23
GWG	0,00	4.132,79	-4.132,79	0,00	0,00
Summe andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.453.175,94	9.228,85	-43.228,42	0,00	2.419.176,37
Summe Sachanlagen	40.247.614,00	9.228,85	-103.818,37	0,00	40.153.024,48
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	40.311.863,32	9.228,85	-117.038,37	0,00	40.204.053,80
Anteile an verbundenen Unternehmen	152.892,74	0,00	0,00	0,00	152.892,74
Beteiligungen	50.000,00	0,00	0,00	0,00	50.000,00
andere Finanzanlagen	167,12	2,42	0,00	0,00	169,54
Summe Finanzanlagevermögen	203.059,86	2,42	0,00	0,00	203.062,28
Summe Anlagevermögen	40.514.923,18	9.231,27	-117.038,37	0,00	40.407.116,08

	Abschreibungen
	01.01.2021	Abschreibungen	Abgänge (-)	31.12.2021
	Euro	Euro	Euro	Euro
Konzessionen	24.960,32	243,00	0,00	25.203,32
Lizenzen SIV	38.227,00	0,00	-13.217,00	25.010,00
Lizenz gewerbliche Schutzrechte	195,00	233,00	0,00	428,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	63.382,32	476,00	-13.217,00	50.641,32
Unbebaute Grundstücke	79.448,30	0,00	-57.864,01	21.584,29
Grundstückswert bebauter Grundstücke	167.617,74	0,00	0,00	167.617,74
Grundstücke Bahnkörper	1.357.421,12	0,00	-168,50	1.357.252,62
Grundstücke Wohnbauten	1.957,76	0,00	0,00	1.957,76
Geschäftsbauten	793.232,84	0,00	0,00	793.232,84
Verwaltungsgebäude	2.228.753,13	13.791,00	0,00	2.242.544,13
Werkstattgeb. und Lokhallen	2.444.514,90	113.328,00	0,00	2.557.842,90
Stellwerksgeb. u. Wiegehäuschen	12.891,74	0,00	0,00	12.891,74
Wohngebäude	69.696,37	0,00	0,00	69.696,37
KLV Betonfläche	585.600,58	252.243,00	0,00	837.843,58
Hof- und Wegebefestigungen	118.544,73	2.928,00	0,00	121.472,73
Bahnkörper	50.032,28	0,00	0,00	50.032,28
Brücken, Durchl. und Tunnel	182.707,98	26.141,00	0,00	208.848,98
Lärmschutzwände/Zaunanlage/Beleuchtung	200.160,66	87.920,00	0,00	288.080,66
KLV Tankanlage, Betriebsfunk, Wiegeeinrichtung	36.608,01	16.478,00	0,00	53.086,01
Summe Grundstücke und Bauten	8.329.188,14	512.829,00	-58.032,51	8.783.984,63
Gleisanlagen	3.340.313,10	36.137,00	0,00	3.376.450,10
Streckenausrüst. u. Sicherungsanlagen	570.242,87	26.509,00	0,00	596.751,87
Summe Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	3.910.555,97	62.646,00	0,00	3.973.201,97
Schienenfahrzeuge	6.461.723,75	360.283,00	0,00	6.822.006,75
Betriebsausstattung	772,00	252,00	0,00	1.024,00
Betriebs- u. Geschäftsausstattung	1.333.733,04	60.454,06	0,00	1.394.187,10
Betriebs- u. Geschäftsausstattung SIV	38.576,63	23,00	-38.599,63	0,00
Sonstige Transportmittel	199.936,53	80.454,00	0,00	280.390,53
Sonstige Transportmittel KV	1.815,00	10.890,00	0,00	12.705,00
Büroeinrichtung	49.723,23	1.309,00	0,00	51.032,23
GWG	0,00	4.132,79	-4.132,79	0,00
Summe andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.624.556,43	157.514,85	-42.732,42	1.739.338,86
Summe Sachanlagen	20.326.024,29	1.093.272,85	-100.764,93	21.318.532,21
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	20.389.406,61	1.093.748,85	-113.981,93	21.369.173,53
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
andere Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagevermögen	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	20.389.406,61	1.093.748,85	-113.981,93	21.369.173,53

	Restbuchwert
	31.12.2021	31.12.2020
	Euro	Euro
Konzessionen	116,00	359,00
Lizenzen SIV	0,00	3,00
Lizenz gewerbliche Schutzrechte	272,00	505,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	388,00	867,00
Unbebaute Grundstücke	1.917,39	1.918,38
Grundstückswert bebauter Grundstücke	3.497.758,39	3.497.758,39
Grundstücke Bahnkörper	58.464,49	61.020,94
Grundstücke Wohnbauten	3.793,25	3.793,25
Geschäftsbauten	26,00	26,00
Verwaltungsgebäude	125.765,00	139.556,00
Werkstattgeb. und Lokhallen	2.828.981,00	2.942.309,00
Stellwerksgeb. u. Wiegehäuschen	1,00	1,00
Wohngebäude	6,00	6,00
KLV Betonfläche	3.949.291,00	4.201.534,00
Hof- und Wegebefestigungen	34.895,00	37.823,00
Bahnkörper	272.528,70	272.528,70
Brücken, Durchl. und Tunnel	1.514.486,00	1.540.627,00
Lärmschutzwände/Zaunanlage/Beleuchtung	1.802.091,00	1.890.011,00
KLV Tankanlage, Betriebsfunk, Wiegeeinrichtung	178.789,00	195.267,00
Summe Grundstücke und Bauten	14.268.793,22	14.784.179,66
Gleisanlagen	1.485.978,61	1.522.115,61
Streckenausrüst. u. Sicherungsanlagen	310.742,91	337.251,91
Summe Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	1.796.721,52	1.859.367,52
Schienenfahrzeuge	2.089.140,02	2.449.423,02
Betriebsausstattung	1.147,00	1.399,00
Betriebs- u. Geschäftsausstattung	259.565,51	314.923,51
Betriebs- u. Geschäftsausstattung SIV	0,00	519,00
Sonstige Transportmittel	320.391,00	400.845,00
Sonstige Transportmittel KV	96.195,00	107.085,00
Büroeinrichtung	2.539,00	3.848,00
GWG	0,00	0,00
Summe andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	679.837,51	828.619,51
Summe Sachanlagen	18.834.492,27	19.921.589,71
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	18.834.880,27	19.922.456,71
Anteile an verbundenen Unternehmen	152.892,74	152.892,74
Beteiligungen	50.000,00	50.000,00
andere Finanzanlagen	169,54	167,12
Summe Finanzanlagevermögen	203.062,28	203.059,86
Summe Anlagevermögen	19.037.942,55	20.125.516,57

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Siegen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Siegen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Siegen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Lüdenscheid, den 10. Juni 2022

SÜDWESTFALEN-REVISION GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stolz, Wirtschaftsprüfer

Kanto, Wirtschaftsprüferr

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung während des Geschäftsjahres in zwei Aufsichtsratssitzungen sowie anhand der regelmäßig durch die Geschäftsführung erstatteten Berichte satzungsgemäß überwacht und geprüft. Diese Sitzungen fanden am 29. Juni 2021 und 14. Dezember 2021 statt.

Die Prüfungen des Aufsichtsrates haben nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben.

Die mit der Prüfung der Buchführung und des Jahresabschlusses für das Jahr 2021 beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Südwestfalen-Revision GmbH, Lüdenscheid, hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Über den Rahmen der nach dem Handelsgesetzbuch vorgeschriebenen Abschlussprüfung hinaus sind auch die in § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes aufgeführten Punkte (Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung) geprüft worden. Ebenso ist die Vorschrift des § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 8 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen beachtet worden.

Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner Möglichkeiten den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 geprüft; er erhebt keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss.

Siegen, 29. Juni 2022

Der Aufsichtsrat

Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Vorsitzender