Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Riesa

Jahres- und Tätigkeitsabschluss gemäß EnWG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Unternehmens/Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Stadtwerke Riesa GmbH (SWR) sind ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen mit den Geschäftsbereichen Netz Strom, Netz Gas, Lichtwellenleiternetz (LWL-Netz), Messstellenbetrieb (MSB), Erzeugung von Fernwärme sowie Vertrieb von Strom, Gas, Wärme und Wasser. Zu den Stadtwerken Riesa gehören außerdem das Hallenschwimmbad, der Verkehrslandeplatz und die Fähre.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 gab es bei den Stadtwerken Riesa keine Änderungen hinsichtlich der Gesellschaftsstruktur. Nach wie vor ist die Gesellschaft eine 100-prozentige Tochter der Stadt Riesa. Die Stadtwerke Riesa selbst ist Mutterunternehmen der Magnet Riesa GmbH Freizeit & Tourismus, der ESAM Energieservice und Arealmanagement GmbH und der EGR Energiegesellschaft Riesa GmbH.

Wie im Vorjahr wurde im Geschäftsjahr 2020 die SWR durch Herrn René Röthig vertreten.

Der Aufsichtsrat bestand aus folgenden Mitgliedern:

Herr Marco Müller	Oberbürgermeister der Stadt Riesa, Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Herr Jürgen Gläsel	Schulleiter, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Herr Andreas Näther	Geschäftsführender Vorstand Sprungbrett Riesa e. V.,
Herr Jens Zoppa	Angestellter bei Neways Electronics GmbH & Co. KG,
Herr Thomas Gallitzdorfer	Selbständiger Raumausstattermeister,
Herr Joachim Wittenbecher	Immobilienmakler,
Herr Roland Günther	Dipl.-Ingenieur (FH) im Ruhestand.

Durch den Aufsichtsrat wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dresden, zum Abschlussprüfer bestellt.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

In diesem von der Corona Pandemie gezeichneten Jahr ist sehr bewusst geworden, wo die Schwachstellen der Digitalisierung liegen. Durch Homeoffice und Onlinekonferenzen hat man neue Wege der Kommunikation gefunden und IT-Techniken weiter ausgebaut. Die Pandemie hat auch das Bewusstsein für Gesundheit und Natur gestärkt und somit werden die bereits in der Vergangenheit gesteckten Ziele zum Schutz der Umwelt und des Klimas immer wichtiger. Die Politik und Wirtschaft werden aufgefordert, sich aktiv für eine bessere Umwelt und ein gesünderes Klima einzusetzen. Somit stehen auch die Forderungen an die Energiewirtschaft nach nachhaltiger, CO ₂ -neutraler und sicherer Energielieferung. Dies bedeutet sparsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen, Weiterentwicklung der Nutzung von Erneuerbaren Energien und Verwertung von bislang noch ungenutzten Energien. Mit der Einführung des Bundesemissionsschutzgesetzes (BEHG) werden ab dem 01.01.2021 alle fossilen Brennstoffe mit einer CO ₂ -Abgabe belegt, um so den CO ₂ -Ausstausch finanziell spürbar zu machen. Jetzt muss vor allem im Wärmesektor auf alternative Energiequellen umgestellt werden.

Die Autoindustrie hat in diesem Jahr einen riesigen Schritt im Bereich der E-Mobilität gemacht und fast alle Automarken bieten nun mehrere Fahrzeuge mit Elektroantrieb an. Dies ist ein wichtiger Schritt im Umwelt- und Klimaschutz. Jetzt muss der Ausbau eines Elektrotankstellennetzes vorangetrieben werden.

Auch für das aktuelle Berichtsjahr gilt, dass die Produkte am Endkunden forthin durch hohe Kostenanteile an Steuern und Abgaben belastet sind. Der reine Energiepreis der Waren Strom oder Erdgas spielt im Wettbewerb um Kunden nur noch eine untergeordnete Rolle.

Zur Sicherung einer weiterhin nachhaltigen, wirtschaftlichen Performance gilt es demnach, in allen Bereichen verknüpfend zu denken und Erzeugung, Handel, Vertrieb und Information in bedürfnisnahe Endprodukte zu bündeln. In diesem Zusammenhang gewinnt auch die regionale Nähe zwischen Erzeugung und Verbrauch immer mehr an Bedeutung.

Etwas an Schwung aufgenommen hat auch wieder der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Riesa. Im Jahr 2020 wurden 37 Fotovoltaikanlagen mit insgesamt ca. 432 kW Anschlussleistung in das Netz eingebunden, wobei die Anlagenbetreiber den erzeugten Strom im Wesentlichen zum Eigenverbrauch nutzen und nur den Überschuss ins Netz einspeisen. In der Summe beträgt die gesamte installierte Anschlussleistung aus erneuerbaren Energien zum Ende des Jahres 2020 ca. 8,2 MW.

Nach wie vor stellt der politisch gewollte Druck auf die Netzentgelte die Netzbetreiber vor die Herausforderung, durch wachsende Effizienz die hohe Versorgungssicherheit der Netze langfristig zu erhalten und trotzdem die Netze noch profitabel zu betreiben. Den besonderen Anforderungen, die mit der Energiewende in Deutschland, insbesondere mit dem Netzausbau für die Integration der erneuerbaren Energien, an die Netzbetreiber gestellt werden, wurde mit der Novelle der Anreizregulierungsverordnung zwar teilweise Rechnung getragen, regulatorische Eingriffe, wie die Festlegungen des Eigenkapitalzinssatzes oder des generellen sektoralen Produktivitätsfaktors, beeinflussen aber auch weiterhin das Ergebnis des Netzbetriebes unmittelbar.

Die Arbeiten zur Umsetzung der Vorgaben aus dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) wurden im Jahr 2020 mit der Weiterführung der IT-technischen Anpassungen fortgesetzt. Mit der im Februar 2020 durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) veröffentlichten Marktverfügbarkeitserklärung für intelligente Messsysteme erfolgte der Startschuss für einen flächendeckenden Rollout. Entgegen den Forderungen aus dem MsbG wurde die Anwendbarkeit allerdings nicht für alle Anwendungsfälle erklärt. Das testweise bei den SWR eingesetzte Smartmeter-Gateway der Firma Theben hat im Juli 2020 die Zertifizierung durch das BSI erhalten. Gemeinsam mit der Schleupen AG als unserem Dienstleister für die Smart-Meter-Gateway-Administration bereiten die SWR als grundzuständiger Messstellenbetreiber den Einbau für die zugelassenen Pflichteinbaufälle vor.

2. Geschäftsverlauf

Netzbetrieb

Das Ziel, die Verteilnetze sicher zu betreiben, konnte im Wesentlichen auch im Geschäftsjahr 2020 erreicht werden. Leider kam es im Stromnetz durch eine Störung im Umspannwerk Nord im Mai und einer großflächigen Kabelstörung im Mittelspannungsnetz im Juni jeweils zu teilweise mehrstündigen Versorgungsunterbrechungen. Im Rahmen des Störungsmanagements konnten diese Störungen zwar gezielt behoben werden, waren aber auch mit einem erheblichen medialen Interesse verbunden.

Somit ist weiterhin eine langfristig angelegte Investitionsstrategie die Grundlage für eine sichere Energieversorgung. Diese wurde auch im Jahr 2020 mit gezielten Erneuerungen und Ausbaumaßnahmen umgesetzt. So wurde zum Beispiel der Freileitungsbestand auf der Auenwaldstraße in Nickritz durch Erdkabel ersetzt, das Wohngebiet an der Segouer Straße erschlossen und eine leistungsfähigere Erdschlusskompensationsanlage in Merzdorf in Betrieb genommen. Ebenso wurde die Havarieerdgasübernahmestation Forberge modernisiert und eine redundante Mitteldruckgasanbindung für das Ortsnetz Pausitz hergestellt. Mit der Umstellung auf modernste digitale Schutztechnik in weiteren Trafostationen und dem Ausbau des SWR-eigenen LWL-Netzes zur Netzsteuerung, beispielsweise auf der Merzdorfer Straße, flossen auch Investitionsmittel in die Digitalisierung.

Weiterhin wurde begonnen, das Wiederversorgungskonzept mit dem vorgelagerten Netzbetreiber zu aktualisieren, welches die Leistungsbereitstellung im Havariefall beschreibt.

Die Energiemengenbilanz unterlag im Jahr 2020 neben den normalen Schwankungen durch klimatische Einflüsse und Abnahmeverhalten der Kunden auch den Corona-bedingten Einschränkungen. Die Abgabe an Letztverbraucher betrug (Wirtschaftsjahr inklusive periodenfremder Mengen) 112.509 MWh (2019: 121.883 MWh) Elektroenergie und 650.330 MWh (2019: 745.098 MWh) Erdgas. Damit fielen diese Mengen deutlich niedriger aus als im Vorjahr.

Der Anteil des von dritten Händlern gelieferten Stromes betrug 42 % bzw. 47.759 MWh. Durch das Gasnetz wurden 383.394 MWh für fremde Händler transportiert, was einem Anteil von 59 % entspricht.

Stromnetz

Das Geschäftsjahr 2020 war bereits das zweite Jahr der dritten Regulierungsperiode Strom. Die Kostenprüfung für das Stromnetz wurde durch die Landesregulierungsbehörde mit Anhörungen zum Jahresende und dem Erlösobergrenzenbescheid vom 05.01.2021 mit etwa zweijähriger Verzögerung abgeschlossen. Das Ergebnis des Bescheides lag im Bereich der Erwartungen. Differenzen zu zwischenzeitlichen Annahmen und tatsächlichen Erlösen werden, wie es die Anreizregulierungsverordnung vorsieht, über das Regulierungskonto ausgeglichen.

Gasnetz

Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Erlösobergrenze gemäß Anreizregulierung fortgeschrieben. Den gesetzlichen Senkungsvorgaben aus geprüftem Ausgangsniveau, Effizienzwert und Produktivitätsfaktor wirkte der Anstieg des Verbraucherpreisgesamtindex um 1,55 % entgegen. Da gleichzeitig die vorgelagerten Netzkosten gesunken sind, konnten die Netzentgelte im Mittel um ca. 11,7 % gesenkt werden.

Absatz und Beschaffung

Gasvertrieb

Der Gasabsatz an Endkunden im Jahr 2020 ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und lag im Berichtsjahr 8,6 % (-11,5 GWh) unter dem Vorjahr. Der Eigenverbrauch des Erdgasbezuges sank ebenfalls erheblich um 19,6 % (-39,3 GWh). Dies lag an dem längerfristigen Umbau der Gasturbine im Heizkraftwerk Merzdorf sowie an der generellen coronabedingten Minderabnahme. Die geplanten Bedarfsmengen mussten mit Verlust wieder an den Markt gestellt werden.

Die Bezugsmengen im gesamten Bereich Gas sind demzufolge gegenüber dem Vorjahr um 15,2 % (51,1 GWh) gesunken.

Stromvertrieb

Die Absatzmengen des Jahres 2020 überschreiten die Vorjahresmengen insgesamt um +2.348 MWh. Der geringere Absatz bei den Tarifkunden wird verursacht durch Lieferantenwechsel und Verbrauchseinsparungen. Bei den Sonderkunden konnten 4 Neukunden hinzugewonnen werden.

Die Abgabepreise an Tarifkunden stiegen zum 01.01.2020 auf Grund der umgesetzten Preiserhöhung an. Auch für Sonderkunden stiegen die Preise bei neu abgeschlossenen Verträgen mit höherem Preisniveau an. Die Beschaffungskostensteigerungen und die gestiegenen Umlagen wurden an die Kunden durchgereicht.

Die SWR bezogen insgesamt 69.394 MWh Strom und damit insgesamt 946 MWh mehr als im Jahr zuvor. Die Strommengen wurden zu 34 % über die KWK (Kraft-Wärmekopplung)-Eigenerzeugung, zu 65 % über den Bezug von der ENSO Energie Sachsen Ost AG und zu 1 % durch die Netzeinspeisungen der Klein-KWK-Anlagenbetreiber bezogen.

Mit 23.513 MWh erzeugten die fünf SWR-eigenen KWK-Anlagen 9.433 MWh weniger Strom als 2019. Durch die Modernisierung der KWK-Anlage Merzdorf wurde dort ganzjährig kein Strom erzeugt.

Von der Enso wurden 45.316 MWh Strom bezogen. Die Menge liegt mit 10.435 MWh über dem Vorjahresniveau. Die zusätzlichen Absatzmengen und die fehlenden Strommengen aus der KWK-Anlage Merzdorf erhöhten die Bezugsmenge von Enso entsprechend. 565 MWh wurden durch Dritte eingespeist.

Wärmevertrieb

Der Wärmeabsatz des Jahres 2020 ist im Vorjahresvergleich mit 107 GWh stark gesunken (-11,5 % GWh). Hauptgrund dafür war die coronabedingt geringere Dampfabnahme des Reifenwerkes. Die erzeugte Strommenge sank aufgrund der langfristigen Erneuerung der Gasturbine im Heizkraftwerk Merzdorf 2020 erheblich. Im Jahr 2020 wurden in den eigenen KWK-Anlagen 23,5 GWh erzeugt. Nachdem die erzeugte Menge in 2019 gegenüber bereits um 9,5 GWh zurückging, sank diese in diesem Jahr nochmals um 9,4 GWh.

Die Nutzung der Abwärme von ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH zur Versorgung der Goodyear Dunlop GmbH sank das dritte Jahr in Folge und lag im Jahr 2020 bei 13,4 GWh. Dies ist ein Minus zum Vorjahr von 0,95 GWh.

Zum 1. Januar 2020 erfolgte eine minimale Erhöhung der Fernwärmepreise auf der Basis der vertraglich vereinbarten Preisgleitklauseln.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Investitionen von TEUR 7.041 in das Anlagevermögen vorgenommen. Dabei fanden sowohl die Investitionen zur Erneuerung und Ertüchtigung der Strom- und Gasverteilungsanlagen (TEUR 1.930) ihre konsequente Fortsetzung als auch die Investitionen in die Wärme- und Stromerzeugung (TEUR 1.931).

Steuern

Die Stadtwerke Riesa GmbH betreiben ein Hallenschwimmbad über eine wirtschaftlich-technische Verflechtung mit einem Heizkraftwerk im Rahmen eines steuerlichen Querverbundes. Dieser ist bis zum Jahr 2014 nunmehr mittels Bescheid anerkannt. Unsicherheiten bezüglich der Anerkennung des steuerlichen Querverbundes nach 2014 bis Ende 2016 bestehen weiterhin, da diese Geschäftsjahre noch unter dem Vorbehalt der Nachprüfung stehen. Für dieses Risiko wurde eine Steuerrückstellung gebildet. Derzeit wird eine Betriebsprüfung für die Jahre 2015 bis 2017 durchgeführt, die noch zu keinen Ergebnissen geführt hat. Mit Fertigstellung des Blockheizkraftwerks (BHKW) im Heizkraftwerk Pausitz im Dezember 2016 besteht entsprechend der verbindlichen Auskunft ab 2017 wieder ein anerkannter steuerlicher Querverbund.

3. Lagen

Ertragslage

	2020	Plan 2020	2019	2018
Jahresüberschuss (TEUR)	2.796	8	3.965	2.236
Pro-Kopf-Umsatz (TEUR)	380	330	374	394

Für das Geschäftsjahr 2020 weist die Stadtwerke Riesa GmbH einen Jahresüberschuss von TEUR 2.796 (Vj. Jahresüberschuss TEUR 3.965) aus. Die Überschreitung des für das Jahr 2020 prognostizierten Jahresüberschusses von TEUR 8 resultiert im Wesentlichen aus ungeplanten Auflösungen von Rückstellungen und unplanmäßigen Kostenentwicklungen.

Die Versorgungsbetriebe (ohne Netzbetrieb Strom und Gas) erzielten ca. 74,1 % (2019: 75,0 %; 2018: 71,5 %) der Umsatzerlöse, vor allem durch den Verkauf von Strom, Gas und Fernwärme.

Der Rohertrag im Bereich des Gasvertriebes fällt mit TEUR 2.722 um TEUR 493 geringer als im Vorjahr aus. Dies begründet sich vor allem mit dem Verlust eines Großkunden und der verminderten internen Abgabe aufgrund der Modernisierung des HKW Merzdorf.

Im Bereich der Fernwärme sank der Umsatz in diesem Jahr um deutliche 11 % gegenüber dem Vorjahr. Dies begründet sich vor allem mit dem coronabedingten Minderbedarf bei den Sonderkunden. Aufgrund des langwierigen Umbaus der Turbine im HKW Merzdorf konnten die Stromerlöse nicht wieder das Niveau der Vorjahre erreichen.

Der Rohertrag der Sparte Strom stellt sich mit einem Anstieg von TEUR 79 analog des Vorjahres dar.

Die Umsatzerlöse aus der Netznutzung Dritter sanken im abgeschlossenen Geschäftsjahr im Strombereich bei gleichen Netznutzungsentgelten um TEUR 694 auf TEUR 3.228 aufgrund eines erheblichen Mengenrückgangs um ca. 10,7 GWh. Aufgrund der gesunkenen Netzentgelte sanken im Gasbereich die Umsatzerlöse um nur TEUR 284 auf TEUR 1.119 bei gleichzeitig gesunkenen Absatzmengen.

In den infrastrukturellen Bereich - Fähre - der Stadtwerke Riesa GmbH - wurde ein Ergebnis auf dem Niveau der vergangenen Jahre erreicht. Aufgrund der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Hallenschwimmbad (April bis Oktober 2020) stiegen die Instandhaltungsaufwendungen enorm, welche zu 50% mit Fördermitteln finanziert wurden. Andererseits fehlen für den Sanierungszeitraum die Einnahmen aus Eintrittsgeldern. Damit nahm der Verlust im Vergleich zu den Vorjahren um das Dreifache zu.

Im Bereich Verkehrslandeplatz konnten die Verluste durch den Abschluss eines Pacht- und Betreibervertrags (ab 01.05.2016) mit einem privaten Dritten, der die Bewirtschaftung des Geländes in der Funktionalität eines Verkehrslandeplatzes sichert, wiederum gesenkt werden. Die Reduzierung der Verluste wird in den Folgejahren entscheidend vom Erhaltungsaufwand der Gebäude und baulichen Anlagen und von der kosten- und erlösseitigen Entwicklung der nicht verpachteten Grundstücksteile und deren Bauten abhängen. Negativ auf das Spartenergebnis wirkten vorsorgliche Aufwendungen für Ereignisse, welche nach dem Ende des Pachtvertrages eintreten können.

Das Risiko von Vorsatzanfechtungen nach § 133 Insolvenzordnung, auf deren Grundlage die Insolvenzverwalter im Sinne der Maximierung der Insolvenzmasse Zahlungen der (Insolvenz-) Schuldner angreifen und von dem Unternehmen zurückfordern können, wurde in den Rückstellungen (Aufwand 2020: TEUR 0, Auflösung 2019: TEUR 3.703, Aufwand 2018: TEUR 0) berücksichtigt.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs sollen künftig Netzbetreiber jedem Kunden, der über singulär genutzte Betriebsmittel angeschlossen wird und für den das individuelle günstiger ist als das allgemeine Entgelt, von sich aus das besondere Entgelt anbieten. Strittig war bisher, unter welchen Bedingungen eine singuläre Netznutzung vorlag. Die Rückstellungen wurden im Vorjahr in Höhe des potentiellen Anspruchs der Rückerstattung des vereinbarten Entgelts auf den Zeitpunkt des erstmaligen Vorliegens der besonderen Anschlusssituation gebildet. Am 22. März 2019 trat eine Änderung im § 19 (3) StromNEV in Kraft, welche künftig regelt, dass die Sonderentgelte für singulär genutzte Betriebsmittel nur noch oberhalb der Umspannebene Mittel-/ Niederspannung gewährt werden können. Ansprüche sind dem Grunde nach nicht mehr möglich und deshalb wurde die Rückstellung im Jahr 2020 aufgelöst.

Mit Urteil vom 14.01.2020 hat der BGH entschieden, dass EE-/KWK-Anlagen über technische Einrichtungen verfügen müssen, mit denen der Netzbetreiber die Einspeiseleistung jederzeit ferngesteuert und stufenweise reduzieren kann. Ist keine stufenweise Reduzierung der Einspeiseleistung möglich, etwa, weil die Anlage nur über eine ferngesteuerte "An-/Ausschaltung" verfügt, was bislang dem Branchenstandard und den anerkannten Regeln der Technik entsprach, genügt dies, so der BGH, den gesetzlichen Anforderungen nicht. Das Urteil hat erhebliche praktische Bedeutung. Denn zahlreiche EE-/KWK-Anlagen verfügen aktuell nur über eine ferngesteuerte "An-/Ausschaltung". Die Netzbetreiber haben den Anlagenbetreibern deshalb in aller Regel mehr EEG- bzw. KWKG-Förderung gewährt, als gesetzlich vorgesehen. Die SWR als Netzbetreiber gingen davon aus, dass auch in ihrem Netzgebiet derartige Anlagen betrieben werden und der Übertragungsnetzbetreiber Rückforderungsansprüche geltend macht. Dieses Risiko wurde durch eine Rückstellung im Jahr 2019 in Höhe der möglichen Rückforderungsansprüche (TEUR 1.500) berücksichtigt. Mit dem seit dem 01.01.2021 gültigen novellierten EEG wurde in § 100 (4) dieses Gesetzes eine sogenannte Amnestieregelung für Bestandsanlagen eingeführt, um die möglichen Folgen des BGH-Urteils rückwirkend zu heilen. Damit entfiel das Risiko und die gebildete Rückstellung konnte aufgelöst werden.

Die allgemeinen Versorgungsbedingungen (AVBFernwärmeV, NAV, NDAV) regeln, dass Grundstückseigentümer nach Einstellung der Anschlussnutzung für eine bestimmte Zeit die auf deren Grundstück befindlichen Einrichtungen unentgeltlich dulden müssen. Endet diese Duldungspflicht bzw. sind die bestehenden Anlagen für den Eigentümer nicht mehr zumutbar, kann dies - unter Beachtung der nach BGB in diesem Zusammenhang geltenden Verjährungsfrist von 10 Jahren - zu einem Beseitigungsanspruch des Grundstückseigentümers und zum Rückbau der Leitungen führen. Dieses Risiko wurde im Jahresabschluss 2020 (Aufwand 2020: TEUR 249, Aufwand 2019: TEUR 0, Aufwand 2018: TEUR 442) für den Zeitraum 2021 bis 2031, je nach Grad der wahrscheinlichen Inanspruchnahme, fortgeschrieben. Diese orientieren sich vor allem daran, in welchem Maße der Grundstückseigentümer durch die bestehenden Leitungen behindert wird. Somit wurde für Fernwärmeleitungen eine höhere Rückbauwahrscheinlichkeit als für Strom- und Gasleitungen angenommen.

Aufgrund internationaler Klimaschutzziele wird bis zum Jahr 2050 ein Verzicht auf fossile Brennstoffe, wie u.a. Erdgas, angestrebt. Als Alternative zu gasförmigen fossilen Brennstoffen wird derzeit die Nutzung synthetischer Gase bzw. regenerativ erzeugten Wasserstoffes diskutiert. Die Bundesregierung begleitet diesen Wandel mit der nationalen Wasserstoffstrategie.

Finanzlage

Die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft stellt sich anhand einer Kapitalflussrechnung wie folgt dar:

	2020 TEUR	Plan 2020 TEUR	2019 TEUR	2018 TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	2.795	2.367	1.980	7.178
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.993	-8.809	-6.224	-3.946
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-567	3.366	-599	-1.989
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-4.765	-3.076	-4.843	1.243
Finanzmittelfonds 1. Januar	10.551	12.093	15.394	14.151
Finanzmittelfonds 31. Dezember	5.786	9.017	10.551	15.394

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit (TEUR -6.993) als auch der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (TEUR -567) konnten nur zu ca. der Hälfte aus der operativen Geschäftstätigkeit abgedeckt werden. Der gegenüber dem Plan um TEUR 428 gestiegene Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus niedrigeren Forderungen und der Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Abweichungen hinsichtlich des Cashflows aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit ergeben sich, weil die (gegenüber dem Plan um TEUR 1.746 geringeren) Investitionen in Höhe von TEUR 7.041 nicht wie geplant mit einer Darlehensaufnahme von TEUR 4.000, sondern zur weiteren Optimierung der Finanzierungskosten aus Eigenmitteln finanziert wurden.

Die Gesellschaft verfügt über offene Kreditlinien von TEUR 2.000.

Vermögenslage

Vermögensstruktur

	2020	Plan 2020	2019	2018
Anteil langfristiges Vermögen (%)	76,4	75,0	70,4	64,5
Buchwert Anlagevermögen (TEUR)	43.431	46.785	39.653	36.632

Die Vermögensstruktur der Stadtwerke Riesa GmbH hat sich im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen wegen des Anstieges des Anlage- und Rückgang des Umlaufvermögens bei geringfügig gestiegenen Gesamtvermögen verändert. Das langfristige Vermögen beträgt 76,4 % der Bilanzsumme (Vj. 70,4 %).

Der Buchwert des Anlagevermögens stieg auf TEUR 43.431 (Vj. TEUR 39.653). Der Wert der Zugänge zum Anlagevermögen mit TEUR 7.041 lag deutlich über dem Wert der Abschreibungen (TEUR 3.215). Die Abweichung zum Plan resultiert aus Verzögerungen bei wesentlichen Investitionsmaßnahmen.

Kapitalstruktur

	2020	Plan 2020	2019	2018
Eigenkapitalquote (%)	67,3	52,4	63,4	56,3
Anteil Darlehen an Bilanzsumme (%)	3,7	14,4	4,6	5,6

Die gegenüber dem Vorjahr gestiegene Eigenkapitalquote des Unternehmens von 67,3 % (Vj. 63,4 %) und damit der Rückgang des Verschuldungsgrades sind vor allem auf den Anstieg des Eigenkapitals bei gleichzeitigem Rückgang des Fremdkapitals in ähnlichen Umfang zurückzuführen.

Der Anteil der Darlehen an der Bilanzsumme von 3,7 % ist gegenüber dem Vorjahr (4,6 %) weiter gesunken, da 2020 keine neuen Darlehen aufgenommen, TEUR 455 getilgt wurden und sich insgesamt die Bilanzsumme erhöhte.

Fristigkeitsstruktur

	2020	Plan 2020	2019	2018
Anlagendeckungsgrad II (%)	111,6	100,8	115,0	116,6
Kurzfristige Verbindlichkeiten (TEUR)	6.324	6.167	5.765	6.965
Kurzfristige Forderungen (TEUR)	7.263	6.323	5.488	4.346

Der Anlagendeckungsgrad am Bilanzstichtag, das heißt die Deckung des langfristigen Vermögens mit Eigen- und langfristigem Fremdkapital, beträgt 111,6 % (Vj. 115,0 %). Den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.324 (Vj. TEUR 5.765) standen kurzfristige Forderungen in Höhe von TEUR 7.263 (Vj. TEUR 5.488) gegenüber.

4. Erläuterungen zu den Tätigkeitsabschlüssen

Ertragslage

Vom Gesamtumsatz (Umsatz ohne Stromsteuer, inklusive interne Verrechnung) des Elektrizitätssektors in Höhe von TEUR 28.397 entfallen TEUR 13.064 auf die Elektrizitätsverteilung. Der verbleibende Anteil vom Gesamtumsatz des Elektrizitätssektors entfällt auf die sonstigen Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors.

Vom Gesamtumsatz (Umsatz ohne Energiesteuer, inklusive interne Verrechnung) des Gassektors in Höhe von TEUR 15.297 entfallen TEUR 3.932 auf die Gasverteilung. Der verbleibende Anteil vom Gesamtumsatz des Gassektors entfällt auf die sonstigen Tätigkeiten innerhalb des Gassektors.

In der Elektrizitäts- und Gasverteilung ist der abgeschlossene Vertrag über die Dienstleistung in den Verteilnetzen Strom und Gas mit der EGR Energiegesellschaft Riesa GmbH, einem verbundenen Unternehmen der Stadtwerke Riesa GmbH, abgebildet. Die Aufwendungen aus der Betreuung der Netze spiegeln sich in den bezogenen Leistungen wider.

Der Gesamtumsatz des Messstellenbetriebs beträgt TEUR 61.

Vermögenslage

Der Buchwert des Anlagevermögens der Elektrizitätsverteilung erhöhte sich auf TEUR 13.395 (Vj. TEUR 13.112). Der Wert der Zugänge zum Anlagevermögen mit TEUR 1.444 lag über dem Wert der Abschreibungen (TEUR 1.169).

Der Buchwert des Anlagevermögens der Gasverteilung erhöhte sich auf TEUR 7.372 (Vj. TEUR 7.226). Der Wert der Zugänge zum Anlagevermögen mit TEUR 763 lag über dem Wert der Abschreibungen (TEUR 606).

Der Buchwert des Anlagevermögens des Messstellenbetriebs erhöhte sich auf TEUR 407 (Vj. TEUR 319). Der Wert der Zugänge zum Anlagevermögen mit TEUR 107 lag über dem Wert der Abschreibungen (TEUR 19).

Finanzlage

Der Cashflow der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung als Jahresergebnis zuzüglich Abschreibungen belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 3.840. Damit konnten die Investitionen (TEUR 1.444) und die Darlehenstilgungen (TEUR 234) aus der operativen Geschäftstätigkeit finanziert werden.

Der Cashflow der Tätigkeit Gasverteilung als Jahresergebnis zuzüglich Abschreibungen belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 812. Damit konnten die Investitionen (TEUR 763) und die Darlehenstilgungen (TEUR 93) zu einem großen Teil aus der operativen Geschäftstätigkeit finanziert werden.

Der Cashflow der Tätigkeit Messstellenbetrieb als Jahresergebnis zuzüglich Abschreibungen belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR -12. Damit konnten die Investitionen (TEUR 107) nicht aus der operativen Geschäftstätigkeit finanziert werden.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität bezeichnet das Verhältnis von Gewinn und Umsatz innerhalb einer Rechnungsperiode. Um Schwankungen hinsichtlich der Steuern vom Einkommen und Ertrag zu vermeiden, nutzen die SWR die Brutto-Umsatzrendite und korrigieren den Unternehmensgewinn um die Steuern.

	2020	2019	2018
Jahresüberschuss vor Steuern	3.419 TEUR	4.804 TEUR	3.410 TEUR
Umsatzerlöse	37.224 TEUR	37.389 TEUR	37.837 TEUR
Umsatzrentabilität	9,2 %	12,8 %	9,0 %

Das Jahr 2020 konnte infolge guter Rohertragsquoten und aufgrund von Rückstellungsauflösungen mit einem ähnlich positiven Ergebnis abschließen wie 2018.

Für 2021 wird aufgrund einer konservativen Planung ein deutlich geringerer Jahresüberschuss erwartet. Damit ergibt sich eine Plan-Umsatzrendite von lediglich 2,8 %.

Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität zeigt die Höhe der Verzinsung des eingesetzten Kapitals während einer Rechnungsperiode und wird als Quotient zwischen Gewinn und Eigenkapital berechnet. Da für die Ermittlung der Rendite nur der operative Gewinn maßgeblich ist, stellt die SWR in der Berechnung der EK-Rendite den EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) dem Eigenkapital gegenüber.

	31.12.2020	31.12.2019	31.12.2018
EBIT	3.504 TEUR	4.904 TEUR	3.544 TEUR
Eigenkapital	38.274 TEUR	35.715 TEUR	31.987 TEUR
Eigenkapitalrentabilität	9,2 %	13,7 %	11,1 %

Nach 2018 und 2019 mit einer Eigenkapitalrentabilität von 11,1 % und 13,7 % konnte wiederum im Jahr 2020 mit 9,2 % eine deutlich positive Kennzahl erreicht werden.

Für 2021 wird eine Eigenkapitalrendite von 2,8 % geplant, da das Plan-Jahresergebnis deutlich hinter den Ergebnissen der vergangenen Jahre zurückbleibt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wichtige Voraussetzung für den Unternehmenserfolg der Stadtwerke Riesa GmbH. Die Leistungen, die Fähigkeiten und deren engagierter Einsatz tragen erheblich dazu bei, dass sich die Stadtwerke im Jahr 2020 erfolgreich am Markt behaupten konnten.

Ende des Jahres 2020 waren im Unternehmen 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.

Mitarbeiterstruktur

	31.12.2020	31.12.2019	31.12.2018
Angestellte	66	67	66
Gewerbliche Arbeitsnehmer	24	22	20
Auszubildende	8	11	12
	98	100	98

Die berufliche Ausbildung junger Menschen ist eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit der SWR. Im Jahr 2020 wurden vier junge Menschen in zwei verschiedenen Ausbildungsberufen sowie sechs Studenten in vier Studiengängen gemeinsam mit dualen Hochschulen ausgebildet. Damit reagieren die SWR auch auf den wachsenden internen Bedarf, vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung im Unternehmen. Zwei Studierende wurden nach erfolgreichem Abschluss im Jahr 2020 in ein Arbeitsverhältnis übernommen.

Altersstruktur

	31.12.2020	31.12.2019	31.12.2018
Beschäftigte bis 30 Jahre	18 %	19 %	19 %
Beschäftigte zwischen 31 und 50 Jahren	37 %	33 %	33 %
Beschäftigte über 50 Jahre	45 %	48 %	48 %
	100 %	100 %	100 %

Für das Jahr 2021 werden keine wesentlichen Änderungen der Mitarbeiterstruktur erwartet.

Qualitäts- und Sicherheitsmanagement

Das durch externe Experten letztmalig im Jahr 2016 geprüfte Technische Sicherheitsmanagement (TSM) wird im Unternehmen konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Grundlage dafür ist das interne Handbuch, in dem alle Betriebsanweisungen zentral erfasst und zugänglich sind. Regelmäßige Arbeitstreffen sorgen dafür, dass die hohen Standards weiterhin gesichert werden können. Gleichzeitig wird damit die Grundlage geschaffen, um auch die spätestens im Jahr 2021 anstehende Wiederholungsprüfung erfolgreich absolvieren zu können.

Seit der Veröffentlichung des IT-Sicherheitskataloges durch die Bundesnetzagentur und der darin enthaltenen Verpflichtung für alle deutschen Netzbetreiber zur Einführung eines Informations-Sicherheits-Management-Systems (ISMS) für die Netzsteuerung arbeiten die Stadtwerke Riesa aktiv an der Umsetzung dieser Anforderungen. Mit dem Abschluss des Zertifizierungsaudits durch den TÜV Hessen sind die Stadtwerke Riesa GmbH seit Beginn des Jahres 2018 nach DIN ISO/IEC 27001 zertifiziert. Zur Aufrechterhaltung des ISMS wurde im November 2020 erfolgreich eine Re-Zertifizierung durchgeführt.

Verantwortung, Umweltmanagement, Nachhaltigkeit

Die Stadtwerke Riesa GmbH sehen ihre Aufgabe neben Versorgungssicherheit und Daseinsversorge auch im Klima- und Umweltschutz. Neben wettbewerbsfähigen Energiepreisen wollen wir auch saubere Energie bieten. So nutzen wir in unseren Heizkraftwerken hocheffiziente KWK-Anlagen, Investieren in erneuerbare Energien, beraten unsere Kunden im sparsamen Umgang mit Energie und sind ständig auf der Suche nach umweltschonender Energieerzeugung.

Auch in diesem Jahr hat die Stadtwerke Riesa GmbH die Stadt Riesa bei der Teilnahme am Zertifizierungsprogramm "European Energy Award" unterstützt. Durch die erfolgreich abgelegte Zertifizierung haben wir den Nachweis erbracht, besonders ressourcenschonend, nachhaltig, ökologisch und ökonomisch mit Umwelt, Klima und Energie umzugehen.

Ebenfalls durch die Zertifizierung unseres Energiemanagementsystems (EnMS) nach DIN EN ISO 50001 sind die Themen Verantwortung, Umweltmanagement und Nachhaltigkeit eine Grundverpflichtung für die Stadtwerke Riesa GmbH.

Auch im Bereich der E-Mobilität sind die Stadtwerke Riesa GmbH aktiv. So haben wir mit unseren 12 öffentlichen Ladesäulen (24 Ladepunkte) die Rahmenbedingungen für die Umrüstung von Verbrennungsmotor auf E-Mobilität in Riesa geschaffen. Die Schaffung dieser öffentlichen Ladeinfrastruktur wird dabei als Daseinsvorsorge verstanden. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, dass die Bürger künftig an Mobilität ohne CO ₂ -Ausstoß teilhaben können. Renditeerwartungen sind indes mittelfristig nicht zu realisieren.

Die SWR planen zusammen mit dem Tochterunternehmen EGR die Konzern-Energieerzeugungstechnologien weiter zu diversifizieren und dabei die stärkere Berücksichtigung von Energie aus nachhaltigen Quellen zu forcieren.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Die Stadtwerke Riesa GmbH ist laut Gesellschaftsvertrag verpflichtet, einen Wirtschaftsplan entsprechend der Sächsischen Eigenbetriebsverordnung aufzustellen. Aufgrund der sich ständig ändernden Marktbedingungen und der sich weiter verschärfenden Wettbewerbssituation wird es zunehmend schwieriger, auch nur für ein Jahr eine zuverlässige Prognose abzugeben.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird gemäß Wirtschaftsplan ein Jahresüberschuss von TEUR 736 erwartet. Die geringe Ergebniserwartung gegenüber den Ergebnissen der Jahre 2018-2020 resultiert im Wesentlichen aus einem zurückhaltenden Planungsansatz, welcher auf die zum Zeitpunkt der Planung noch unbekannte tatsächliche Entwicklung der Marktpreise zurückzuführen ist. Vor allem bei den Umsatzerlösen in den Vertriebssparten wurden dabei gegenüber 2020 Abschläge im einstelligen Prozentbereich vorgenommen.

Im Bereich der Fernwärmekunden wird das zukünftige entscheidende Kriterium nicht allein der Wärmepreis, sondern die Qualität der Wärmeerzeugung sein. Das wird für viele Kunden das Hauptkriterium für bzw. gegen die Versorgung mit Fernwärme sein. Die Gesetzgebung für Sanierung, Modernisierung und Vermietung stellt hierbei immer höhere Ansprüche an die umweltfreundliche und energieeffiziente Wärmeerzeugung.

Der Fortschritt der Digitalisierung im Bereich der Strom- und Erdgasversorgung, die Vereinfachung der Wechselprozesse aus Kundensicht sowie der aktive Verbraucherschutz machen es den Kunden immer einfacher ihren Energieanbieter zu wechseln. Der Wettbewerb beschränkt sich nicht mehr auf die Energiepreise, sondern steuert sich durch Produktzugaben oder aber auch durch die Digitalisierung von Rechnungen, Anfragen und Informationen. Bei den Sondervertragskunden steigt die Nachfrage immer mehr nach wirtschaftlichen Auswertungen, Aufbereitung von Sammelrechnungen und Nennung von Optimierungspotenzialen.

Risikobericht

Mit dem unternehmerischen Handeln der Stadtwerke Riesa GmbH sind Risiken verbunden, denen das Unternehmen durch ein umfassendes Risikomanagement begegnet. Dieses Risikomanagement ist für die Stadtwerke Riesa ein integrierter Bestandteil der Unternehmensführung und hat das Ziel, Risiken so früh wie möglich zu erkennen, sie angemessen zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen. Das bestehende Risikomanagementsystem haben wir im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

Als grundzuständiger Messstellenbetreiber sind die SWR verpflichtet, in den nächsten Jahren einen Roll-Out von intelligenten Messsystemen vorzunehmen. Grundlage dafür ist derzeit die vom BSI veröffentlichte Marktverfügbarkeitserklärung. Nach einem Urteil des OVG Münster wurde nun diese Marktverfügbarkeitserklärung als "voraussichtlich rechtswidrig" eingestuft. Damit ist zwar erst einmal nur für die 48 Unternehmen, die Rechtsbeschwerde gegen diese Allgemeinverfügung eingelegt haben, eine aufschiebende Wirkung erzielt worden, aber es kann auch Auswirkungen auf die aktuell verfügbaren Smartmeter-Gateways und die Einbaupflichten haben.

Die allgegenwärtige Digitalisierung von Prozessen schreitet auch im Netzbetrieb voran. Neben den Chancen, die sich daraus ergeben, ist dies aber auch mit Risiken verbunden. Der Gesetzgeber hat sich deshalb veranlasst gesehen, von den Unternehmen die Einführung eines Informations-Sicherheits-Management-Systems (ISMS) zu fordern. Die damit einhergehende Zertifizierungspflicht wird langfristig personelle und finanzielle Ressourcen binden.

Mit Blick auf die steigende Anzahl von dezentralen Anlagen zur Stromerzeugung gewinnen die Maßnahmen zum Netzausbau und zur Systemstabilität zunehmend an Bedeutung. Die Einhaltung der Spannungsqualität und die Anforderungen zur Umsetzung des Einspeisemanagements für dezentrale Erzeugungseinheiten werden in Zukunft die Anforderungen an das Zusammenwirken der Netzbetreiber weiter erhöhen. Mit der Einführung der Redispatch 2.0-Prozesse müssen die nächsten Forderungen in Bezug auf die technische Umsetzung sowie den bilanziellen und finanziellen Ausgleich bereits bis zum 01.10.2021 umgesetzt werden.

Der Einfluss der rechtlichen, respektive politischen Rahmenbedingungen ist im Bereich der Energiebranche weiterhin sehr groß. Die Ankopplung an das Europäische Gesetz bringt viele Gesetzesänderungen mit sich.

Neben den operativen Betriebsrisiken existieren Marktrisiken. Unter dieser Kategorie sind Unsicherheiten zusammengefasst, die aus sich verändernden Mengen oder Marktpreisen resultieren können. Besonders wichtig für die Stadtwerke Riesa GmbH ist die Entwicklung der Bezugspreise, welche durch die weltweiten politischen Spannungen zwischen den Weltmächten immer mehr auch zum Preisrisiko werden.

Die Stadtwerke Riesa verfügen über eine Beschaffungsstrategie für Strom und Gas, die auf einer laufenden Marktbeobachtung, Austausch mit börsennahen Unternehmen sowie fundierten Marktprognosen basiert. Bei Großkunden erfolgt soweit möglich eine zeitnahe Absicherung von Mengen- und Preisrisiken durch eine Back-to-Back-Beschaffung der Liefermengen. Der größte Teil unserer Kunden wird auf Basis von Standardlastprofilen beliefert. Das Beschaffungsportfolio erfolgt über den Summenlastgang aller Kunden mit einer Aufteilung in Standardprodukte und Fahrpläne, die wiederum in Teilmengen zu unterschiedlichen Zeitpunkten über Ausschreibungen so risikoarm wie möglich beschafft werden. Das tatsächliche Abnahmeverhalten der Kunden und die Preisentwicklungen über den Zeitraum der langfristigen Einkaufsstrategie bis hin zu den Spotmarktpreisen birgt das höchste Risiko im Bereich des Energiehandels.

Ein weiteres Risiko für die Stadtwerke entsteht durch den internationalen Emissionshandel, an welchem die Stadtwerke Riesa mit dem Heizkraftwerk Merzdorf teilnimmt. Die Menge der kostenlos zugeteilten Zertifikate nimmt jährlich stark ab und der Nachkauf geeigneter Zertifikate wird immer kostenintensiver.

Ab dem nächsten Jahr wird der gesamte Erdgasbedarf inklusive der Erzeugung von Wärme am CO ₂ -Handel teilnehmen.

Da der Druck auf die Politik in Sachen Umwelt- und Klimaschutz immer weiter zunimmt, ist auch auf der Seite der gesetzlichen Rahmenbedingungen mit einschneidenden Veränderungen zu rechnen. Die Aufgabe für uns als Stadtwerk ist, immer aktuell zu sein und schnell auf die neuen Verpflichtungen zu reagieren, um stets rechtsverbindlich, wettbewerbsfähig und handlungsfähig zu bleiben.

Die Absatzmengenverluste aufgrund von Energieeffizienzmaßnahmen, wie Sanierung der Gebäudehülle, Lieferantenwechsel unserer Kunden sowie die immer höheren Aufwendungen für Abrechnung, Datenschutz und Systemsteuerung lassen ebenso die Vertriebsmargen sinken. Die Kosten für die geforderte Digitalisierung der Datenerfassung, Steuerung und Abrechnung werden in den nächsten Jahren extrem ansteigen, ein Nutzen aus diesen Maßnahmen steht oft nicht oder in nur sehr geringem Maße zur Verfügung.

Werden durch landesgesetzgeberische Intentionen, u. a. durch das Subsidiaritätsprinzip der Sächsischen Gemeindeordnung, bestimmte unternehmerische Betätigungen von städtischen Gesellschaften zunehmend unterbunden, verhindert man damit die Bestrebungen, durch zusätzliche Leistungen die rückläufige Einnahmesituation, verursacht durch Marktliberalisierung und EU-Recht, zu kompensieren und damit beitragen zu können, den wachsenden Anspruch des kommunalen Gesellschafters zur Entlastung der kommunalen Haushalte zu leisten.

Die Bundesnetzagentur hat mit ihrer Festlegung vom 05.10.2016 die Eigenkapitalzinssätze gemäß Strom- und Gas-Netzentgeltverordnung für die dritte Regulierungsperiode veröffentlicht. Diese liegen mehr als 2 % unter den Zinssätzen der zweiten Regulierungsperiode. Aus Sicht der Energiebranche hat die Bundesnetzagentur bei der Ermittlung der Eigenkapital-Verzinsung bestimmte Sachverhalte nicht ausreichend berücksichtigt, weshalb zahlreiche Netzbetreiber gegen diese Festlegung Beschwerde eingelegt haben. Da die Höhe der Eigenkapitalverzinsung unmittelbar Auswirkungen auf das Ergebnis des Netzbereiches hat, haben sich die Stadtwerke Riesa im Rahmen einer Prozesskostengemeinschaft dieser Beschwerde angeschlossen. In einem Musterbeschwerdeverfahren hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf im März 2018 entschieden, die Festlegung der Bundesnetzagentur aufzuheben und diese zur Neufestlegung unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts verpflichtet. Gegen diese Entscheidung hat die Bundesnetzagentur Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt. Dieser hat der Rechtsbeschwerde der Bundesnetzagentur am 09.07.2019 stattgegeben und damit die Rechtmäßigkeit der Festlegungen der Eigenkapitalzinssätze bestätigt. Die Prozesskostengemeinschaft an der sich die SWR beteiligt haben, wird jetzt in einem weiteren Schritt Verfassungsbeschwerde gegen die Entscheidung des BGH einlegen, so dass das Verfahren weiterhin offen ist.

Ebenfalls noch offen sind die Verfahren gegen die Festlegungen der Bundesnetzagentur zum generellen sektoralen Produktivitätsfaktor (GSP) für Gas- und Stromnetzbetreiber, der die abweichende Entwicklung der Netzwirtschaft von der Gesamtwirtschaft beschreibt. Auch gegen diese Festlegung haben die Stadtwerke Riesa GmbH in einer Prozesskostengemeinschaft Beschwerde beim OLG Düsseldorf eingelegt. Das OLG Düsseldorf hat am 18.12.2019 die Festlegung des GSP Gas in wesentlichen Punkten als rechtswidrig aufgehoben und die Bundesnetzagentur zur Neubescheidung verpflichtet. Im weiteren Prozessfortgang hat der Bundesgerichtshof im Januar 2021 entschieden, dass die Beschlüsse des OLG Düsseldorf aufgehoben und die Beschwerden der betroffenen Netzbetreiber zurückgewiesen werden. Derzeit werden die Entscheidungsgründe ausgewertet, um Grundlagen für weitere Empfehlungen zu erhalten.

Im Verfahren der Prozesskostengemeinschaft gegen die Festlegung des GSP Strom wird die höchstrichterliche Entscheidung im Gasverfahren ebenfalls Auswirkungen haben.

Risiken, wie z. B. Anlagen- und Lieferausfälle, sind weitestgehend durch Wartungsverträge und Versicherungen abgedeckt. Durch die eingeleiteten vielfältigen Maßnahmen im Bereich des Forderungsmanagements wurde dem Forderungsausfallrisiko entgegengewirkt. Trotzdem häuften sich in den vergangenen Jahren Insolvenzen, bei denen der Insolvenzverwalter von seinem nach § 133 InsO zustehenden Recht Gebrauch machte und Zahlungen, welche in Zeiträumen, in denen der (Insolvenz-)Schuldner ein unübliches Zahlungsverhalten zeigte, geleistet wurden, anfocht und zurückforderte. Für das Risiko, erhebliche Zahlungen einzelner Kunden in Zukunft zurückgeben zu müssen, wurden Rückstellungen gebildet.

Wesentliche Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen sieht die Gesellschaft aufgrund ihres Geschäftsmodells nicht.

Im Jahr 2020 sind die Energiepreise aufgrund des wirtschaftlichen Stillstandes durch den Coronavirus (SARS-CoV-2) sehr stark gesunken. Derzeit befinden sich die Preise an der Börse wieder im Aufwärtstrend. In der Tiefpreisphase des Jahres 2020 konnten wir bereits einige Energielieferverträge mit unseren Sondervertragskunden für die nächsten Jahre abschließen.

Zum anderen führt der Rückgang des Energieverbrauchs auch zu erheblichen Umsatzeinbußen.

Für die Energieversorger resultieren zusätzliche Probleme durch mögliche Zahlungsschwierigkeiten bei von der Krise betroffenen Unternehmen und Privatpersonen.

Des Weiteren wird die Corona-Krise ohne weitere Corona-Hilfen zu einem hohen Verlustausgleich zu Gunsten der Tochtergesellschaft Magnet führen. Hier wurden aufgrund behördlicher Erlasse im März 2020 sowohl der Geschäftsbetrieb in der Gastronomie als auch im Hotel eingestellt. Dies und ebenfalls die Schließung des Hallenschwimmbads, für welches die Magnet die Betriebsführung inne hat, führen zu rückläufigen Umsätzen, die durch den Anfall regelmäßiger Kosten in gleichbleibender Höhe trotz eingeleiteter Gegenmaßnahmen zu höheren Verlusten führen werden.

Das Beihilfeverbot nach Artikel 107 AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der europäischen Union) findet auf den Betrieb eines öffentlichen Bades und der Bedienung einer unrentablen Fährverbindung der Stadtwerke Riesa GmbH keine Anwendung, da es sich hierbei um besondere, am Gemeinwohl orientierte kommunale Leistungen (Leistungen der Daseinsvorsorge) handelt, die aufgrund besonderer Pflichten unwirtschaftlich sind und deshalb von privaten Marktteilnehmern nicht oder nicht in der gleichen Form angeboten werden. Da diese Leistungen jedoch von großer Bedeutung für ein funktionierendes Gemeinwesen sind, besteht ein öffentliches Interesse an der Bereitstellung der derzeit durch die SWR erbrachten Leistungen.

Jedoch sind diese Leistungen nicht ohne die Bereitschaft und die Möglichkeit, weiterhin in die dauerhaft defizitäre Infrastruktur zu investieren, langfristig auf dem aktuellen Niveau der Leistungsfähigkeit zu erhalten. Das Hallenschwimmbad wurde in den 70iger Jahren errichtet, im Jahr 1997 grundhaft ausgebaut und 2001 mit einem Anbau versehen. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten im Jahr 2020, die vor allem die technischen Anlagen betrafen, wurden auch Schäden an der Gebäudehülle und den Dächern festgestellt. Teilweise konnten diese bereits im Schließzeitraum behoben werden. Es stehen in den folgenden Jahren jedoch noch weitere Maßnahmen insbesondere an der Westfassade und an den Dächern an. Zur Reduzierung der künftigen Kostenbelastung wurde eine weitere Mitfinanzierung durch den Freistaat Sachsen beantragt.

Im Jahr 2018 fand durch den Sächsischen Rechnungshof eine Prüfung der städtischen Beteiligungen statt. Der abschließende Prüfungsbericht wurde im August 2019 in einer Stadtratssitzung vorgestellt. Auf dieser Grundlage erfolgte im Jahr 2020 eine intensive Kommunikation zwischen dem Gesellschafter der SWR und der Rechtsaufsicht. Der daraufhin in einigen Punkten angepasste Gesellschaftsvertrag soll im II. Quartal durch den Stadtrat der Großen Kreisstadt Riesa beschlossen werden.

Bestandsgefährdende Risiken für die Gesellschaft sind nicht erkennbar.

Chancenbericht

Der Einfluss der rechtlichen, respektive politischen Rahmenbedingungen ist im Bereich der Energiebranche weiterhin sehr groß. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG), Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das Bundesemissionsschutzgesetz (BEHG), das Gebäudeenergiegesetz usw. sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien sichern sowie Wettbewerb und Innovation fördern. Darüber hinaus ist das Ziel der neuen Gesetzgebung verbesserte Planungs- und Rechtssicherheit und eine Steigerung der Akzeptanz.

Grundsätzlich verfolgt die Stadtwerke Riesa GmbH ihre Wertschöpfung dem gesellschaftlichen Megatrend der Ökologisierung und der damit sich verändernden Rahmenbedingungen so anzupassen, dass auch zukünftig der Fortbestand des Unternehmens und darüber hinaus die Erfüllung der defizitären Daseinsvorsorgeaufgaben nachhaltig gesichert sind. Aus diesem Grund werden wir in Zukunft neben der Stromerzeugung in KWK-Anlagen auch auf die Erzeugung von elektrischer Energie aus EEG-Anlagen setzen. Bisher erwies sich das Geschäftsfeld der erneuerbaren Energie im Vergleich zu Kraft-Wärme-Kopplungsprozessen oft als unterdeckt bzw. nur schwach rentabel. Dennoch sehen wir hier eine große Chance für die Stadtwerke Riesa GmbH, aufgrund ihres Know-how in Stromnetzbetrieb, Anlagenkompetenz und Stromhandel.

Es wird davon ausgegangen, dass durch die weitere Erhöhung der Effizienz im Netzbetrieb die Vorgaben aus der Anreizregulierung nachhaltig erfüllt werden können und eine auskömmliche Eigenkapitalverzinsung erreicht wird.

Auch der Ausbau schneller Datenleitungen (LWL-Netz) und das Erbringen prozessnaher Dienstleistungen, Betrieb von Service-Online-Portalen sowie GIS- (geographisches Informationssystem) und EDV-Dienstleistungen, können in Zukunft das Serviceportfolio der SWR ergänzen und so zu Stabilität trotz rückläufiger Energieverkaufsmengen und -margen führen.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

Das Erreichen der konzipierten Unternehmensziele der Stadtwerke Riesa GmbH wird im Spannungsfeld der vielfältigen Verflechtung von Energiewirtschaftsrecht, europa-, bundes-, landes- und kommunalrechtlichen Vorschriften sowie handels- und steuerrechtlichen Beziehungen erschwert. Insbesondere in dem europarechtlich geforderten freien Wettbewerb zu bestehen und dabei gleichzeitig die kommunalrechtlichen Beschränkungen des Subsidiaritätsprinzips zu unterliegen, stellt im Neuorientierungsprozess der Energieversorgungsbranche zunehmend einen Zielkonflikt dar, mit der Folge klarer Wettbewerbsnachteile für kommunal geprägte Unternehmen.

Hinsichtlich unseres Versorgungsauftrages gegenüber unseren Kunden wird weiterhin eine intensive Kommunikation die Basis für stabile Kundenbeziehungen und damit die weitere gute Geschäftsentwicklung darstellen. Nicht zuletzt durch die sich stetig ändernden gesetzlichen und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und teilweisen Verunsicherungen durch die deutsche Rechtsprechung in Bezug auf Energieversorgungsthemen ist die stetige Verbesserung der Kundenkommunikation, -service und der Ausbau der Vertrauensbasis zu unseren Kunden maßgeblicher Bestandteil unseres Geschäftsalltags.

Ziel der Stadtwerke Riesa ist es, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Im Jahr 2020 ist es gelungen, trotz erhöhter Geschäftsrisiken ein beachtliches Ergebnis zu erzielen. Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Rahmenbedingungen, die bereits das aktuelle und die vorangegangenen Geschäftsjahre prägten, das Geschäft auch in Zukunft maßgeblich bestimmen werden. Im Fokus stehen dabei das Thema Energieeffizienz, der Ausbau der erneuerbaren Energien, die CO ₂ -Emissionsreduzierung sowie der Netzausbau. Wir versuchen uns mit unserer strategischen Ausrichtung an diese Rahmenbedingungen anzupassen, sodass das Unternehmensergebnis nachhaltig gesichert werden kann. Als kommunales Unternehmen wird die Stadtwerke Riesa GmbH auch im Geschäftsjahr 2021 gemeinsam mit den im Stadtwerke-Riesa-Konzern verbundenen Unternehmen ihren Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt Riesa zuverlässig leisten.

Riesa, den 21. Mai 2021

gez. René Röthig, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020 EUR	Vorjahr EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	807.573,79	673.315,09
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.283.791,57	9.769.237,45
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	4.939.904,53	2.350.723,62
b) Umformanlagen	4.998.506,25	3.955.216,74
c) Verteilungsanlagen	15.282.918,41	14.978.590,86
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.006.516,81	1.063.045,48
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.975.235,08	4.725.868,97
	40.486.872,65	36.842.683,12
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.682.562,30	1.682.562,30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	350.000,00	350.000,00
3. Beteiligungen	3.750,00	3.750,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	100.346,95	100.346,95
	2.136.659,25	2.136.659,25
	43.431.105,69	39.652.657,46
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	32.476,10	183.895,52
2. Geleistete Anzahlungen	29.560,37	36.629,23
	62.036,47	220.524,75
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.355.737,84	3.750.437,73
2. Forderungen gegen Gesellschafter	120.999,41	104.051,21
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	596.807,45	189.326,98
4. Sonstige Vermögensgegenstände	3.457.971,74	1.753.498,52
	7.531.516,44	5.797.314,44
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	5.786.237,80	10.551.194,30
	13.379.790,71	16.569.033,49
C. Rechnungsabgrenzungsposten	71.972,10	74.352,15
	56.882.868,50	56.296.043,10
PASSIVA
	31.12.2020 EUR	Vorjahr EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	5.500.000,00	5.500.000,00
II. Kapitalrücklage	13.679.266,91	13.679.266,91
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	614.061,55	614.061,55
IV. Gewinnvortrag	15.684.183,08	11.956.435,62
V. Jahresüberschuss	2.796.362,07	3.965.347,46
	38.273.873,61	35.715.111,54
B. Sonderposten mit Rücklageanteil aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördG	284.945,94	425.574,94
C. Sonderposten aus Investitionszuschüssen	2.089.426,40	1.572.149,18
D. Empfangene Ertragszuschüsse	2.078.615,97	2.105.388,40
E. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	460.823,97	698.195,53
2. Sonstige Rückstellungen	5.496.830,69	7.887.460,29
	5.957.654,66	8.585.655,82
F. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.112.500,00	2.567.500,00
2. Erhaltene Anzahlungen	148.219,04	147.906,85
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.385.419,41	2.152.571,59
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	72.445,19	63.982,23
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	301.044,83	226.415,85
6. Sonstige Verbindlichkeiten	3.167.013,06	2.719.238,70
davon aus Steuern: EUR 306.651,26 (Vj. EUR 468.968,81)
	8.186.641,53	7.877.615,22
G. Rechnungsabgrenzungsposten	11.710,39	14.548,00
	56.882.868,50	56.296.043,10

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020 EUR	Vorjahr EUR
1. Umsatzerlöse	39.197.035,78	39.376.043,48
Abzüglich Stromsteuer	-1.292.483,73	-1.243.598,34
Abzüglich Energiesteuer	-680.704,39	-743.075,68
	37.223.847,66	37.389.369,46
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	221.121,71	215.803,84
3. Sonstige betriebliche Erträge	3.818.605,43	4.960.921,97
	41.263.574,80	42.566.095,27
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-16.861.957,06	-17.627.408,08
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-9.086.103,04	-6.982.891,88
	-25.948.060,10	-24.610.299,96
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-4.566.591,60	-4.324.902,94
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-1.019.258,54	-959.209,19
davon für Altersversorgung: EUR 156.453,99 (Vj. EUR 146.336,60)
	-5.585.850,14	-5.284.112,13
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-3.215.458,16	-3.080.189,44
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-3.120.557,03	-4.576.113,51
	3.393.649,37	5.015.380,23
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen	30.773,37	0,00
9. Erträge aus Beteiligungen	57.644,61	42.954,59
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 57.644,61 (Vj. EUR 42.954,59)
10. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens	10.541,02	18.746,00
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	10.500,00	10.500,00
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 10.500,00 (Vj. EUR 10.500,00)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	34.223,00	34.082,43
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 2.620,54 (Vj. EUR 5.238,46)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-139.621,29	-162.715,31
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 87.198,36 (Vj. EUR 104.941,82)
14. Aufwendungen aus Verlustübernahme	0,00	-43.051,71
	4.060,71	-99.484,00
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-622.920,94	-839.024,55
16. Ergebnis nach Steuern	2.774.789,14	4.076.871,68
17. Sonstige Steuern (Erstattung; Vj. Aufwand)	21.572,93	-111.524,22
18. Jahresüberschuss	2.796.362,07	3.965.347,46

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Angaben zur Gesellschaft

Die Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Riesa wird im Handelsregister B des Amtsgerichtes Dresden unter der Handelsregisternummer HRB 2858 geführt.

II. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Der Jahresabschluss der Stadtwerke Riesa GmbH wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Stadtwerke Riesa GmbH ist gemäß § 3 Nr. 38 EnWG ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen und hat die sich hieraus ergebenden Rechtsfolgen des § 6b EnWG zu beachten. Besonderheiten der Versorgungswirtschaft wurden durch die Erweiterung der Gliederung der Sachanlagen in der Bilanz berücksichtigt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

III. Erläuterungen zu Posten von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten ausgewiesen, sie werden über die Nutzungsdauer von 1 bis 25 Jahren linear abgeschrieben.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, zuzüglich Anschaffungsnebenkosten und abzüglich gewährter Skonti und Rabatte, sowie Herstellungskosten, abzüglich planmäßiger bei abnutzbaren Vermögensgegenständen und ggf. außerplanmäßiger Abschreibungen, bewertet. Die Nutzungsdauern betragen 1 bis 50 Jahre. Für die in Vorjahren durch die Gesellschafterin eingelegten Sachanlagen wurden die Buchwerte fortgeführt. In die Herstellungskosten werden die Einzelkosten sowie angemessene Teile der Gemeinkosten einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode für in Vorjahren angeschaffte, ausgewählte Anlagegüter (Erzeugungs- und Bezugsanlagen, Umform- und Verteilungsanlagen) nach der steuerlich degressiven Methode entsprechend ihrer Nutzungsdauer vorgenommen. Für die degressiv abgeschriebenen Wirtschaftsgüter wurde von dem Beibehaltungswahlrecht nach Art. 67 Abs. 3 EGHGB Gebrauch gemacht.

Für geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten zwischen EUR 150,01 und EUR 1.000,00 wird seit dem 1. Januar 2008 im Zugangsjahr ein Sammelposten gebildet, der im Jahr der Anschaffung und den folgenden vier Jahren jeweils zu einem Fünftel linear abgeschrieben wird. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis zu EUR 150,00 werden im Jahr der Anschaffung aufwandswirksam verbucht.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet.

Die unter den Vorräten ausgewiesenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu Anschaffungskosten (Einzelfeststellung) unter Beachtung des Niederstwertprinzips (Marktpreis bzw. beizulegender Wert) bewertet. Die unentgeltlich übertragenen CO ₂ -Zertifikate wurden insgesamt mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 (Zeitwert TEUR 701 inkl. der Emissionsrechte für 2020 - Abgabe bis 30. April 2021) bewertet. Der Börsenwert an der European Energy Exchange AG, Leipzig, für Emissionszertifikate im Spotmarkt (Carbix) betrug zum letzten Handelstag dem 23. Dezember 2020 ca. 32,80 EUR/Stück für EUA (European Emission Allowances).

Die geleisteten Anzahlungen wurden zum Nominalwert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung notwendiger Einzelwertberichtigungen sowie bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des allgemeinen Ausfallrisikos (1 % Pauschalwertberichtigung) angesetzt.

Die liquiden Mittel sind mit dem Nominalwert angesetzt.

Das Stammkapital wird gemäß § 42 Abs. 1 GmbHG als gezeichnetes Kapital ausgewiesen.

Die in den Sonderposten mit Rücklageanteil aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördG ausgewiesenen Sonderabschreibungen werden konform zu den planmäßigen Abschreibungen aufgelöst. Der Sonderposten mit Rücklageanteil nach § 247 Abs. 3 HGB in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung (a. F.) in Verbindung mit § 273 HGB a. F. wurde gemäß dem Wahlrecht in Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB beibehalten.

In den Sonderposten aus Investitionszuschüssen wurden erhaltene Investitionszuschüsse eingestellt; die ertragswirksame Auflösung zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge erfolgt im gleichen Verhältnis wie Abschreibungen der bezuschussten Vermögensgegenstände aufwandswirksam verrechnet werden.

Die empfangenen Ertragszuschüsse weisen geleistete Zuschüsse der Anschlussnehmer nach den bundeseinheitlichen Allgemeinen Versorgungsbedingungen (AVBEltV, NAV, AVBGasV, NDAV, AVBFernwärmeV, AVBWasserV) aus. Die Zugänge bis einschließlich Geschäftsjahr 2002 werden jährlich mit 5,0 % des Ursprungswertes zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2003 erfolgt die Auflösung der Zuschüsse unverändert zugunsten der Umsatzerlöse jedoch entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände.

Die Steuerrückstellungen beinhalten im Wesentlichen die für die Geschäftsjahre 2015 bis 2016 zu erwartende Körperschaftsteuer- (einschließlich Solidaritätszuschlag) sowie Gewerbesteuerbelastung.

Die Bewertung der Jubiläumsrückstellungen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,6 % p. a. (7-Jahres-Durchschnittszinssatz) und auf der Grundlage der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Die Bewertung erfolgt nach dem Projected-Unit-Credit-Verfahren. Es wurde eine normale Fluktuation gemäß Heubeck unterstellt.

Die sonstigen Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten, unterlassene Instandhaltungen, die innerhalb von drei Monaten des neuen Geschäftsjahres nachgeholt werden, in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Für die Abzinsung der Rückstellungen betragen die Zinssätze für 2020 je nach Restlaufzeit 0,44 % bis 1,80 %.

Die allgemeinen Versorgungsbedingungen (AVBFernwärmeV, NAV, NDAV) regeln, dass Grundstückseigentümer nach Einstellung der Anschlussnutzung für eine bestimmte Zeit, die auf deren Grundstück befindlichen Einrichtungen unentgeltlich dulden müssen. Endet diese Duldungspflicht bzw. sind die bestehenden Anlagen für den Eigentümer nicht mehr zumutbar, kann dies zu einem Beseitigungsanspruch des Grundstückseigentümers und zum Rückbau der Leitungen führen. Dieses Risiko wurde im Jahresabschluss 2020 je nach Grad der wahrscheinlichen Inanspruchnahme abgebildet. Diese orientieren sich vor allem daran, in welchem Maße der Grundstückseigentümer durch die bestehenden Leitungen behindert wird. Somit wurde für Fernwärmeleitungen eine höhere Rückbauwahrscheinlichkeit als für Strom- und Gasleitungen angenommen.

Die Vorsatzanfechtung nach § 133 Insolvenzordnung ermöglicht es dem Insolvenzverwalter von Kunden der Stadtwerke Riesa, eine "Rechtshandlung, die der (Insolvenz-)Schuldner in den letzten zehn Jahren vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder nach diesem Antrag mit dem Vorsatz, seine Gläubiger zu benachteiligen, vorgenommen hat, wenn der andere Teil zur Zeit der Handlung den Vorsatz des Schuldners kannte", anzugreifen. Die Konsequenz ist, dass Zahlungen des Schuldners zurückzugeben sind, wenn das Unternehmen hätte wissen müssen, dass der Schuldner zahlungsunfähig ist und mit seiner Zahlung andere Gläubiger schädigt. Das Risiko, bereits vereinnahmte Gelder im Falle der Vorsatzanfechtung zurückzahlen zu müssen, bedroht sowohl bei bereits eingetretenen und auch zukünftigen Insolvenzen den Erfolg der Stadtwerke Riesa erheblich. Bei der Rückstellungsermittlung wurden Zahlungen über definierte Zeiträume berücksichtigt, in denen die (Insolvenz-)Schuldner ein unübliches Zahlungsverhalten wie sehr schleppende Zahlweisen zeigten oder Ratenzahlungen vereinbart wurden.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Vorsteuer bzw. Umsatzsteuer des Jahres 2020 wurden saldiert und unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

2. Erläuterungen zur Bilanz

Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem beigefügten Anlagennachweis ersichtlich (Anlage zum Anhang).

Im Geschäftsjahr 2020 hielt die Stadtwerke Riesa GmbH Anteile an folgenden Gesellschaften:

Name	Sitz	Anteil		Eigenkapital	Jahresergebnis
		TEUR	%	TEUR	TEUR
ESAM Energieservice und Arealmanagement GmbH	Riesa	1.632	100,0	1.989	116
EGR Energiegesellschaft Riesa GmbH	Riesa	25	100,0	1.867	532
Magnet Riesa GmbH Freizeit & Tourismus	Riesa	26	100,0	26	0

Dem Tochterunternehmen Magnet GmbH wurden Ausleihungen in Höhe von TEUR 350 zur Verfügung gestellt.

Die Gesellschaft hält einen Teilgeschäftsanteil an der Sächsischen Energiehandelsgesellschaft mbH, Bautzen (SEHG).

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich um 721 vinkulierte Namensaktien der ENSO Energie Sachsen Ost AG, Dresden (seit 1. Januar 2021: SachsenEnergie AG, Dresden). Für das Geschäftsjahr 2019 wurde eine Dividende in Höhe von TEUR 11 ausgeschüttet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten hinterlegte Sicherheiten von TEUR 269 (Vorjahr TEUR 309) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr. Der Eingang der Liefer- und Leistungsforderungen sowie der übrigen sonstigen Vermögensgegenstände wird innerhalb eines Jahres erwartet.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist eine Abgrenzung für den noch nicht abgerechneten Verbrauch in Höhe von TEUR 126 (Vorjahr TEUR 153) enthalten.

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich mit TEUR 35 (Vorjahr TEUR 22) um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und im Übrigen um sonstige Vermögensgegenstände.

Im Posten Forderungen gegen Gesellschafter sind TEUR 97 (Vorjahr TEUR 84) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, die im Wesentlichen aus der Lieferung von Strom, Gas und Wärme resultieren. Ansonsten handelt es sich um sonstige Vermögensgegenstände.

Alleinige Gesellschafterin der Stadtwerke Riesa GmbH ist die Stadt Riesa. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt unverändert TEUR 5.500.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Risiken aus dem Insolvenzrecht (TEUR 554), Rückbaurisiken (TEUR 4.236) sowie sonstige ungewisse Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen (TEUR 397) und unterlassene Instandhaltungen (TEUR 132).

Für die Verbindlichkeiten bestanden folgende Restlaufzeiten:

	Gesamt	Davon mit einer Restlaufzeit
	TEUR	bis 1 Jahr TEUR	über 1 Jahr TEUR	über 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.113	250	1.863	113
(Vorjahr)	(2.568)	(455)	(2.113)	(412)
Erhaltene Anzahlungen	148	148	0	0
(Vorjahr)	(148)	(148)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.385	2.385	0	0
(Vorjahr)	(2.153)	(2.153)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	73	73	0	0
(Vorjahr)	(64)	(64)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	301	301	0	0
(Vorjahr)	(226)	(226)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	3.167	3.167	0	0
(Vorjahr)	(2.719)	(2.719)	(0)	(0)
Gesamt	8.187	6.324	1.863	113
(Vorjahr)	(7.878)	(5.765)	(2.113)	(412)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter betreffen mit TEUR 72 (Vorjahr TEUR 45) sonstige Verbindlichkeiten und ansonsten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stellen mit TEUR 266 (Vorjahr TEUR 119) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 35 (Vorjahr TEUR 107) sonstige Verbindlichkeiten dar.

3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Von den ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlösen, exklusive Strom- und Energiesteuer, entfallen auf:

	TEUR
Stromversorgung
Stromversorgung Vertrieb	14.616
Stromversorgung Netz	3.228
Gasversorgung
Gasversorgung Vertrieb	5.698
Gasversorgung Netz	1.119
Fernwärmeversorgung	7.254
Ausgleichszahlungen nach KWKG und StromNEV	1.279
Hallenschwimmbad	245
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse	161
Mieten und Pachten	297
Wasserversorgung	66
Fähre	20
Messstellenbetrieb	8
Sonstige Umsatzerlöse	2.411
Regulierungskonto	822
	37.224

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Aufwandszuschüssen (TEUR 925; Vj. TEUR 132), Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil (TEUR 141; Vj. TEUR 141) und für Investitionszuschüsse (TEUR 120, TEUR 117) sowie periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 2.234; Vj. TEUR 4.160) und übrige periodenfremde Erträge (TEUR 172; Vj. TEUR 98).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen aus der Ausbuchung und Wertberichtigung von Forderungen (TEUR 15; Vj. TEUR 40), aus Anlagenabgängen (TEUR 39, Vj. TEUR 223) und sonstigen Aufwendungen (TEUR 54, Vj. TEUR 27).

Die Zinsen und ähnliche Erträge enthalten periodenfremde Zinserträge aus Steuererklärungen der Vorjahre in Höhe von TEUR 1 (Vj. TEUR 0).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen mit TEUR 26 periodenfremden Aufwand (Vj. TEUR 5) aus Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) und Gewerbesteuer.

Passive latente Steuern sind aufgrund des Fehlens der Voraussetzungen gemäß § 274 Abs. 1 Satz 1 HGB nicht zu bilanzieren. Die aktiven latenten Steuern ergeben sich grundsätzlich aufgrund von temporären Differenzen zwischen den Ansätzen in der Handelsbilanz und der Steuerbilanz. Die temporären Unterschiede, die zu aktiven latenten Steuern führen würden, ergeben sich daraus, dass einige sonstige Rückstellungen in der Steuerbilanz nicht oder nur in geringerem Maße angesetzt werden können. Dies betrifft insbesondere die Rückstellungen für Insolvenzen sowie Rückbauverpflichtungen. Aktive latente Steuern werden unter Ausnutzung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht bilanziert.

Die sonstigen Steuern enthalten auch Erträge aus Erstattungen von Energiesteuer und Stromsteuer früherer Geschäftsjahre (TEUR 179, Vj. TEUR 130).

IV. Nachtragsbericht

Die Stadtwerke Riesa GmbH erwarten auch für 2021 einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage infolge der Ausbreitung des Corona-Virus und dessen Auswirkungen aufgrund der bereits eingetretenen Abwehr-/Eindämmungsmaßnahmen seit März 2020. Die Auswirkungen sind jedoch weiterhin schwer einschätzbar. Wir gehen jedoch davon aus, dass durch Produktionsrückgang bzw. -stillstand bei Kunden Rückgänge bei den Umsatzerlösen eintreten werden.

V. Ergänzende Angaben

1. Angaben zu den Organen

Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Stadtwerke Riesa GmbH durch den Geschäftsführer, Herrn René Röthig, vertreten.

Von der Regelung des § 286 Abs. 4 HGB wurde bei der Aufstellung dieses Anhangs Gebrauch gemacht.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht aus folgenden Mitgliedern:

Name	Tätigkeit	Wohnort
Funktion
Herr Marco Müller	Oberbürgermeister der Großen	Riesa
Vorsitzender	Kreisstadt Riesa
Herr Jürgen Gläsel	Schulleiter	Riesa
Stellvertretender Vorsitzender
Herr Andreas Näther	Geschäftsführender Vorstand Sprungbrett Riesa e. V.	Riesa
Mitglied
Herr Jens Zoppa	Angestellter der Neways Electronics GmbH & Co. KG	Riesa
Mitglied
Herr Thomas Gallitzdorfer	Selbständiger Raumausstatter-	Riesa
Mitglied	meister
Herr Joachim Wittenbecher	Immobilienmakler	Riesa
Mitglied
Herr Roland Günther	Dipl.-Ingenieur (FH) im Ruhestand	Riesa
Mitglied

Im Jahr 2020 hat der Aufsichtsrat Vergütungen und Aufwandsentschädigungen in Höhe von EUR 6.450 erhalten.

2. Durchschnittlicher Personalbestand (analog § 267 Abs. 5 HGB; ohne Geschäftsführer)

	Anzahl
Gewerbliche Arbeitnehmer	24
Angestellte	66
Auszubildende	8
	98

Das Unternehmen ist Mitglied in der Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen (ZVK). Im Jahr 2020 sind als Umlage TEUR 68 sowie für Lohnsteuer TEUR 8 gezahlt worden. Außerdem sind im Jahr 2020 Beiträge von TEUR 85 an die ZVK gezahlt worden. Der Umlagesatz betrug im Jahr 2020 1,6 %. Zusätzlich wurde ein ZVK-Beitrag von 2,0 % der versicherungspflichtigen Entgelte durch die Gesellschaft als Arbeitgeber entrichtet.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen in branchenüblichem Umfang im Rahmen von Leasing von Kfz und Büro- und Geschäftsausstattung.

Auf der Grundlage des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der Magnet Riesa GmbH Freizeit & Tourismus vom 3. Dezember 2003 hat die SWR gemäß § 302 AktG im Verlustfall eine Verpflichtung zum Ausgleich dieser Verluste.

Des Weiteren wurde zum Stichtag 31.12.2020 für 2021 27.673 MWh Strom für TEUR 1.373, für das Jahr 2022 13.272 MWh Strom für TEUR 685 sowie für das Jahr 2023 7.008 MWh für TEUR 322 geordert. Die georderten Einkaufsmengen stehen für die Tarifkunden und vertraglich gebundene Sonderkunden zur Verfügung.

Darüber hinaus lagen zum Bilanzstichtag Bestellungen zum Gasbezug für die Jahre 2021, 2022 und 2023 über 796.000 MWh vor. Das Bestellobligo für die Festmenge beträgt TEUR 12.465. Den georderten Einkaufsmengen stehen ebenfalls vertraglich gebundene Absatzmengen gegenüber.

4. Haftungsverhältnisse

Aufgrund der Aufhebung des Ergebnisabführungsvertrags zwischen ESAM und SWR zum 1. Januar 2015 verloren die auf Basis dieses Vertrags zustande gekommenen Darlehensverträge die bislang bestehende Sicherheit. Zum Ausgleich wurde für einen Teil der Restschuld (urspr. TEUR 2.366. 31.12.2020: TEUR 154) Bankbürgschaften seitens der SWR eingegangen, die bei Zahlungsunfähigkeit der ESAM den Ausgleich der Darlehensverbindlichkeiten regelt. Die Inanspruchnahme der SWR wird aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation der ESAM als sehr gering eingeschätzt.

5. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Die Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers wird entsprechend § 285 Nr. 17 HGB in den Konzernanhang ausgelagert.

6. Konzernabschluss

Die Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Riesa, ist Konzernmutter mit drei Tochterunternehmen i. S. d. § 290 HGB und stellt den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Unternehmenskreis auf. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

7. Ergebnisverwendung

Vom Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2.796.362,07 sollen EUR 237.600,00 ausgeschüttet und EUR 2.558.762,07 mit dem Gewinnvortrag von EUR 15.684.183,08 auf neue Rechnung vorgetragen werden.

8. Angaben gemäß § 6b Abs. 2 EnWG

Vertrag mit Gesellschaft	Vertragsvolumen 2020 TEUR
Dienstleistungsvertrag EGR Energiegesellschaft Riesa GmbH, Riesa
Netze Strom und Gas	1.052

Riesa, den 21. Mai 2021

gez. René Röthig, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

Anlage zum Anhang

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	3.725.763,43	226.879,41	103.535,33	59.745,21	3.996.432,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.303.937,28	927.801,82	0,00	0,00	24.231.739,10
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	10.761.066,57	202.822,25	2.881.753,05	17.247,72	13.828.394,15
b) Umformanlagen	21.415.774,35	719.621,05	804.048,52	256.996,44	22.682.447,48
c) Verteilungsanlagen	55.218.130,09	1.560.512,79	115.923,79	12.612,77	56.881.953,90
	87.394.971,01	2.482.956,09	3.801.725,36	286.856,93	93.392.795,53
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.948.684,60	248.753,89	131,49	143.823,44	5.053.746,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.725.868,97	3.154.758,29	-3.905.392,18	0,00	3.975.235,08
	120.373.461,86	6.814.270,09	-103.535,33	430.680,37	126.653.516,25
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.682.562,30	0,00	0,00	0,00	1.682.562,30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	350.000,00	0,00	0,00	0,00	350.000,00
3. Beteiligungen	3.750,00	0,00	0,00	0,00	3.750,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	100.346,95	0,00	0,00	0,00	100.346,95
	2.136.659,25	0,00	0,00	0,00	2.136.659,25
	126.235.884,54	7.041.149,50	0,00	490.425,58	132.786.608,46

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	3.052.448,34	196.156,04	59.745,21	3.188.859,17
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.534.699,83	413.247,70	0,00	13.947.947,53
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	8.410.342,95	494.819,62	16.672,95	8.888.489,62
b) Umformanlagen	17.460.557,61	465.115,31	241.731,69	17.683.941,23
c) Verteilungsanlagen	40.239.539,23	1.367.538,40	8.042,14	41.599.035,49
	66.110.439,79	2.327.473,33	266.446,78	68.171.466,34
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.885.639,12	278.581,09	116.990,48	4.047.229,73
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	83.530.778,74	3.019.302,12	383.437,26	86.166.643,60
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	86.583.227,08	3.215.458,16	443.182,47	89.355.502,77

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2020 EUR	Vorjahr EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	807.573,79	673.315,09
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.283.791,57	9.769.237,45
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	4.939.904,53	2.350.723,62
b) Umformanlagen	4.998.506,25	3.955.216,74
c) Verteilungsanlagen	15.282.918,41	14.978.590,86
	25.221.329,19	21.284.531,22
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.006.516,81	1.063.045,48
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.975.235,08	4.725.868,97
	40.486.872,65	36.842.683,12
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.682.562,30	1.682.562,30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	350.000,00	350.000,00
3. Beteiligungen	3.750,00	3.750,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	100.346,95	100.346,95
	2.136.659,25	2.136.659,25
	43.431.105,69	39.652.657,46

Tätigkeitsabschluss Elektrizitätsverteilung

Tätigkeits-Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Anlagevermögen	13.395	13.112
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	366	333
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	366	333
II. Sachanlagen	13.029	12.779
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.560	2.572
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	0	1
b) Umformanlagen	1.927	1.627
c) Verteilungsanlagen	7.760	7.767
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	451	539
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	331	273
B. Umlaufvermögen	3.302	4.890
I. Vorräte	55	52
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	25	43
2. Geleistete Anzahlungen	30	9
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.835	1.583
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	819	1.157
2. Forderungen gegen Gesellschafter	21	42
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	10	9
4. Sonstige Vermögensgegenstände	985	375
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.412	3.255
C. Rechnungsabgrenzungsposten	28	24
	16.725	18.026
Passiva
	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Zugeordnetes Eigenkapital	6.603	10.261
B. Jahresüberschuss (Vj. Jahresfehlbetrag)	2.671	-1.626
C. Sonderposten mit Rücklageanteil aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördG	0	60
D. Sonderposten aus Investitionszuschüssen	188	188
E. Empfangene Ertragszuschüsse	1.435	1.458
F. Rückstellungen	2.918	5.563
1. Steuerrückstellungen	0	44
2. Sonstige Rückstellungen	2.918	5.519
G. Verbindlichkeiten	2.906	2.117
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	784	1.018
2. Erhaltene Anzahlungen	16	7
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	280	212
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	17	18
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	135	30
6. Sonstige Verbindlichkeiten	1.674	832
H. Rechnungsabgrenzungsposten	4	5
	16.725	18.026

Tätigkeits-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020 TEUR	2019 TEUR
1. Umsatzerlöse	13.064	12.525
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	107	129
3. Sonstige betriebliche Erträge	3.835	1.813
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-4.581	-5.439
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.466	-3.134
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-1.539	-1.497
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-344	-333
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-1.169	-1.219
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-2.727	-4.306
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	12	11
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-74	-62
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-442	-109
11. Ergebnis nach Steuern	2.676	-1.621
12. Sonstige Steuern	-5	-5
13. Jahresüberschuss (Vj. Jahresfehlbetrag)	2.671	-1.626

Sonstige Angaben

Anlagevermögen

Die Posten des Anlagevermögens werden überwiegend direkt entsprechend ihrer Nutzung zugeordnet, die Zuordnung des Verwaltungsbereichs basiert auf einer Schlüsselung.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die gesamten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter und verbundene Unternehmen handelt es sich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 32; Vj. TEUR 33) sowie um sonstige Vermögensgegenstände (TEUR 0; Vj. TEUR 18).

Rückstellungen

Die wesentlichen sonstigen Rückstellungen betreffen Rückbauverpflichtungen (TEUR 2.297) sowie Rückforderungen aus Insolvenzen (TEUR 501).

Verbindlichkeiten

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	784	1.018
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	97	234
davon Restlaufzeit über einem Jahr	687	784
davon Restlaufzeit über 5 Jahre	44	161
Erhaltene Anzahlungen	16	7
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	16	7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	280	212
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	280	212
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	17	18
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	17	18
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	135	30
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	135	30
Sonstige Verbindlichkeiten	1.674	832
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.674	832
	2.906	2.117

In den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter und gegenüber verbundenen Unternehmen werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 117; Vj. TEUR 17) und sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 35; Vj. TEUR 31) ausgewiesen.

Die Aufwendungen und Erträge werden im Wesentlichen progressiv den einzelnen Tätigkeiten zugewiesen. Die Erlöse und Kosten, welche den gemeinsamen Bereich, wie u. a. Geschäftsleitung, Buchhaltung, Verbrauchsabrechnung und Mahnwesen, betreffen und den verursachenden Tätigkeiten nicht direkt zuzuordnen sind, werden den Tätigkeiten retrograd über Umlageschlüssel, wie Umsatzschlüssel, Zählerschlüssel, zugeordnet. Dabei kommt jeweils ein Umlageschlüssel für thematisch ähnliche Kostenstellenbereiche zur Anwendung.

Die wesentlichen Posten des Anlagevermögens werden direkt zugeordnet. Die Vermögensgegenstände, welche den gemeinsamen Bereich betreffen, wurden anhand der Umlageschlüssel zugeordnet, wie sie für die Gewinn- und Verlustrechnung gelten. Die Zuordnung der Vorräte zu den Tätigkeiten erfolgte direkt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden im Wesentlichen über einen Forderungsschlüssel, welcher auf der Basis von Umsatzerlösen gebildet wurde, den Tätigkeitsbereichen zugerechnet. Ebenso wurde mit dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten verfahren. Die Zuordnung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte direkt.

Das zugeordnete Eigenkapital ergibt sich als Residualgröße in der Tätigkeitsbilanz, nachdem alle anderen Posten der Bilanz direkt zugeordnet oder sachgerecht geschlüsselt wurden.

Sämtliche Sonderposten wurden den Tätigkeiten direkt zugeordnet. Der überwiegende Teil der Rückstellungen als auch der Verbindlichkeiten wurden direkt zugeordnet. Lediglich einzelne Rückstellungen bzw. einzelne Verbindlichkeiten wurden über Forderungs- oder Personalkostenschlüssel den Tätigkeiten zugeteilt.

Die Leistungsbeziehungen zwischen den Tätigkeitsbereichen werden, wenn es sich um Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Strom- und Gaslieferung) als auch um Leistungen (Netznutzung) handelt, bei der abgebenden Tätigkeit in den Umsatzerlösen und bei der empfangenden Tätigkeit im Materialaufwand abgebildet. Sonstige Leistungsverrechnungen (Einsatz von Mitarbeitern) werden bei der abgebenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Erträgen und bei der empfangenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.

Im Geschäftsjahr ergab sich ein Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 54 (Vj. TEUR 39).

Die Tätigkeitsabschlüsse unterliegen den gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, wie sie für den Jahresabschluss gelten. Wir verweisen hierzu auf den Anhang im Jahresabschluss 2020.

Riesa, den 21. Mai 2021

gez. René Röthig, Geschäftsführer

Tätigkeitsabschluss Gasverteilung

Tätigkeits-Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Anlagevermögen	7.372	7.226
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	183	175
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	183	175
II. Sachanlagen	7.189	7.051
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	955	993
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen	0	0
b) Umformanlagen	1.091	921
c) Verteilungsanlagen	4.920	4.929
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	188	200
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	35	8
B. Umlaufvermögen	1.037	1.831
I. Vorräte	5	6
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5	6
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	607	661
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	247	414
2. Forderungen gegen Gesellschafter	20	13
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4	5
4. Sonstige Vermögensgegenstände	336	229
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	425	1.164
C. Rechnungsabgrenzungsposten	24	19
	8.433	9.076
Passiva
	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Zugeordnetes Eigenkapital	5.621	5.525
B. Jahresüberschuss	206	474
C. Sonderposten mit Rücklageanteil aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördG	174	210
D. Sonderposten aus Investitionszuschüssen	17	19
E. Empfangene Ertragszuschüsse	505	496
F. Rückstellungen	1.273	1.370
1. Steuerrückstellungen	0	88
2. Sonstige Rückstellungen	1.273	1.282
G. Verbindlichkeiten	634	977
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	468	561
2. Erhaltene Anzahlungen	1	1
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29	150
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	6	10
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	12	32
6. Sonstige Verbindlichkeiten	118	223
H. Rechnungsabgrenzungsposten	3	5
	8.433	9.076

Tätigkeits-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020 TEUR	2019 TEUR
1. Umsatzerlöse	3.932	4.178
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	46	39
3. Sonstige betriebliche Erträge	729	871
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-119	-108
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.769	-1.771
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-713	-671
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-159	-146
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-606	-603
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.052	-1.124
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7	7
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-33	-46
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-112	-149
11. Ergebnis nach Steuern	151	477
12. Sonstige Steuern	55	-3
13. Jahresüberschuss	206	474

Sonstige Angaben

Anlagevermögen

Die Posten des Anlagevermögens werden überwiegend direkt entsprechend ihrer Nutzung zugeordnet, die Zuordnung des Verwaltungsbereichs basiert auf einer Schlüsselung.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die gesamten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter und verbundene Unternehmen handelt es sich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 10; Vj. TEUR 12) sowie um sonstige Vermögensgegenstände (TEUR 15; Vj. TEUR 6).

Rückstellungen

Die wesentlichen sonstigen Rückstellungen betreffen Rückbauverpflichtungen (TEUR 963), Regulierungskonto Gas (TEUR 164) sowie Rückforderungen aus Insolvenzen (TEUR 53).

Verbindlichkeiten

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	468	561
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	61	93
davon Restlaufzeit über einem Jahr	407	468
davon Restlaufzeit über 5 Jahre	30	108
Erhaltene Anzahlungen	1	1
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1	1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29	150
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	29	150
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	6	10
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	6	10
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	12	32
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	12	32
Sonstige Verbindlichkeiten	118	223
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr	118	223
	634	977

In den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter und gegenüber verbundenen Unternehmen werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 7; Vj. TEUR 31) und sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 11; Vj. TEUR 11) ausgewiesen.

Die Aufwendungen und Erträge werden im Wesentlichen progressiv den einzelnen Tätigkeiten zugewiesen. Die Erlöse und Kosten, welche den gemeinsamen Bereich, wie u. a. Geschäftsleitung, Buchhaltung, Verbrauchsabrechnung und Mahnwesen, betreffen und den verursachenden Tätigkeiten nicht direkt zuzuordnen sind, werden den Tätigkeiten retrograd über Umlageschlüssel, wie Umsatzschlüssel, Zählerschlüssel, zugeordnet. Dabei kommt jeweils ein Umlageschlüssel für thematisch ähnliche Kostenstellenbereiche zur Anwendung.

Die wesentlichen Posten des Anlagevermögens werden direkt zugeordnet. Die Vermögensgegenstände, welche den gemeinsamen Bereich betreffen, wurden anhand der Umlageschlüssel zugeordnet, wie sie für die Gewinn- und Verlustrechnung gelten. Die Zuordnung der Vorräte zu den Tätigkeiten erfolgte direkt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden im Wesentlichen über einen Forderungsschlüssel, welcher auf der Basis von Umsatzerlösen gebildet wurde, den Tätigkeitsbereichen zugerechnet. Ebenso wurde mit dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten verfahren. Die Zuordnung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte direkt.

Das zugeordnete Eigenkapital ergibt sich als Residualgröße in der Tätigkeitsbilanz, nachdem alle anderen Posten der Bilanz direkt zugeordnet oder sachgerecht geschlüsselt wurden.

Sämtliche Sonderposten wurden den Tätigkeiten direkt zugeordnet. Der überwiegende Teil der Rückstellungen als auch der Verbindlichkeiten wurden direkt zugeordnet. Lediglich einzelne Rückstellungen bzw. einzelne Verbindlichkeiten wurden über Forderungs- oder Personalkostenschlüssel den Tätigkeiten zugeteilt.

Die Leistungsbeziehungen zwischen den Tätigkeitsbereichen werden, wenn es sich um Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Strom- und Gaslieferung) als auch um Leistungen (Netznutzung) handelt, bei der abgebenden Tätigkeit in den Umsatzerlösen und bei der empfangenden Tätigkeit im Materialaufwand abgebildet. Sonstige Leistungsverrechnungen (Einsatz von Mitarbeitern) werden bei der abgebenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Erträgen und bei der empfangenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.

Im Geschäftsjahr ergab sich ein Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 22 (Vj. TEUR 35).

Die Tätigkeitsabschlüsse unterliegen den gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, wie sie für den Jahresabschluss gelten. Wir verweisen hierzu auf den Anhang im Jahresabschluss 2020.

Riesa, den 21. Mai 2021

gez. René Röthig, Geschäftsführer

Tätigkeitsabschluss Messstellenbetrieb

Tätigkeits-Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Anlagevermögen	407	319
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	92	9
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte	92	9
II. Sachanlagen	315	310
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	102	106
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Umformanlagen	21	16
b) Verteilungsanlagen	174	90
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17	18
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1	80
B. Umlaufvermögen	14	10
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	8	3
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4	3
2. Sonstige Vermögensgegenstände	4	0
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	6	7
	421	329
Passiva
	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR
A. Zugeordnetes Eigenkapital	416	359
B. Jahresfehlbetrag	-31	-46
C. Rückstellungen	1	0
Sonstige Rückstellungen	1	0
D. Verbindlichkeiten	35	16
Sonstige Verbindlichkeiten	35	16
	421	329

Tätigkeits-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020 TEUR	2019 TEUR
1. Umsatzerlöse	61	23
2. Sonstige betriebliche Erträge	34	34
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-1	-1
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-9	-9
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-42	-43
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-9	-10
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-19	-8
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-59	-52
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	13	20
8. Jahresfehlbetrag	-31	-46

Sonstige Angaben

Anlagevermögen

Die Posten des Anlagevermögens werden überwiegend direkt entsprechend ihrer Nutzung zugeordnet, die Zuordnung des Verwaltungsbereichs basiert auf einer Schlüsselung.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die gesamten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen Personalrückstellungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Aufwendungen und Erträge werden im Wesentlichen progressiv den einzelnen Tätigkeiten zugewiesen. Die Erlöse und Kosten, welche den gemeinsamen Bereich, wie u. a. Geschäftsleitung, Buchhaltung, Verbrauchsabrechnung und Mahnwesen, betreffen und den verursachenden Tätigkeiten nicht direkt zuzuordnen sind, werden den Tätigkeiten retrograd über Umlageschlüssel, wie Umsatzschlüssel, Zählerschlüssel, zugeordnet. Dabei kommt jeweils ein Umlageschlüssel für thematisch ähnliche Kostenstellenbereiche zur Anwendung.

Die wesentlichen Posten des Anlagevermögens werden direkt zugeordnet. Die Vermögensgegenstände, welche den gemeinsamen Bereich betreffen, wurden anhand der Umlageschlüssel zugeordnet, wie sie für die Gewinn- und Verlustrechnung gelten. Die Zuordnung der Vorräte zu den Tätigkeiten erfolgte direkt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden im Wesentlichen über einen Forderungsschlüssel, welcher auf der Basis von Umsatzerlösen gebildet wurde, den Tätigkeitsbereichen zugerechnet. Ebenso wurde mit dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten verfahren. Die Zuordnung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte direkt.

Das zugeordnete Eigenkapital ergibt sich als Residualgröße in der Tätigkeitsbilanz, nachdem alle anderen Posten der Bilanz direkt zugeordnet oder sachgerecht geschlüsselt wurden.

Sämtliche Sonderposten wurden den Tätigkeiten direkt zugeordnet. Der überwiegende Teil der Rückstellungen als auch der Verbindlichkeiten wurden direkt zugeordnet. Lediglich einzelne Rückstellungen bzw. einzelne Verbindlichkeiten wurden über Forderungs- oder Personalkostenschlüssel den Tätigkeiten zugeteilt.

Die Leistungsbeziehungen zwischen den Tätigkeitsbereichen werden, wenn es sich um Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Strom- und Gaslieferung) als auch um Leistungen (Netznutzung) handelt, bei der abgebenden Tätigkeit in den Umsatzerlösen und bei der empfangenden Tätigkeit im Materialaufwand abgebildet. Sonstige Leistungsverrechnungen (Einsatz von Mitarbeitern) werden bei der abgebenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Erträgen und bei der empfangenden Tätigkeit in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.

Im Geschäftsjahr ergab sich kein Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Die Tätigkeitsabschlüsse unterliegen den gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, wie sie für den Jahresabschluss gelten. Wir verweisen hierzu auf den Anhang im Jahresabschluss 2020.

Riesa, den 21. Mai 2021

gez. René Röthig, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Riesa

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Riesa, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Stadtwerke Riesa Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Riesa, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten
nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 eingehalten hat. Darüber hinaus haben wir die Tätigkeitsabschlüsse für die Tätigkeiten Elektrizitätsverteilung und Gasverteilung nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG - bestehend jeweils aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie die als Anlage beigefügten Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse - geprüft.

•	Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.
•	Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entsprechen die beigefügten Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG.

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten und der Tätigkeitsabschlüsse in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F.) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist nachfolgend weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zu dienen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten. Die gesetzlichen Vertreter sind auch verantwortlich für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse nach den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Die Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für die Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass der jeweilige Tätigkeitsabschluss kein unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tätigkeit zu vermitteln braucht.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

•	ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben und
•	ob die Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG entsprechen.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Unsere Verantwortung für die Prüfung der Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass wir für den jeweiligen Tätigkeitsabschluss keine Beurteilung der sachgerechten Gesamtdarstellung vornehmen können.

Dresden, den 21. Mai 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Drüppel, Wirtschaftsprüfer

Jan Kahlert, Wirtschaftsprüfer

Aufsichtsrat der Stadtwerke Riesa GmbH

Bericht des Aufsichtsrates

Jahresabschluss 2020

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 gemäß den ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben die Geschäftsleitung überwacht und beratend begleitet. Die Geschäftsleitung hat den Aufsichtsrat schriftlich und mündlich über die Geschäftslage und -entwicklung, die aktuelle Ertragssituation, die Risikolage, das Risikomanagement, die kurz- und langfristige Planung sowie Investitionen und organisatorische Maßnahmen unterrichtet. Der Aufsichtsrat war in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden und fasste die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erforderlichen Beschlüsse. Die Entscheidungen basierten auf den Berichten und Beschlussvorschlägen der Geschäftsleitung, die eingehend geprüft wurden.

Im Geschäftsjahr 2020 kam der Aufsichtsrat zu sieben Sitzungen zusammen.

In den Sitzungen berichtete die Geschäftsführung u.a. zum Stand der Erneuerung Turbine im HKW Merzdorf und zur Sanierung im Hallenschwimmbad. Weiterhin wurden die ersten Schritte zur Umsetzung des Strategiebeschlusses zur Errichtung einer Fotovoltaikanlage mit dem Kauf des Grundstückes an der Rostocker Straße und die Beteiligung an der Ausschreibung bei der Bundesnetzagentur thematisiert. Hinsichtlich der Corona-Pandemie erfolgten Beratungen zur Lage der Tochtergesellschaft Magnet Riesa GmbH und deren Liquiditätsabsicherung.

Weiterhin wurde zur Lage der Energiebranche, zu weiteren bedeutenden Investitionsmaßnahmen sowie zur finanziellen Lage und Ergebnissituation der Gesellschaft informiert und beraten. Der durch die Geschäftsführung vorgelegte Wirtschaftsplan für 2021 und die dazugehörige Mittelfristplanung wurden intensiv geprüft und diskutiert.

Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie der Lagebericht der Gesellschaft sind unter Einbeziehung der Buchführung von der Deloitte GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dresden, geprüft worden. Der Jahresabschluss der Stadtwerke Riesa wurde mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2020 ergaben sich keine Einwendungen für den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt und der Gesellschafterversammlung empfohlen, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 festzustellen.

Die Ordnungsmäßigkeit nach § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG wurde festgestellt.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das großes Engagement und die erbrachten Leistungen im Geschäftsjahr 2020. Der Aufsichtsrat wünscht viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung der strategischen Ziele des Unternehmens.

Riesa, 10. Juni 2021

Marco Müller, Aufsichtsratsvorsitzender

Gesellschafterbeschluss Stadtwerke Riesa GmbH über die Feststellung des Jahresabschlusses 2020

1. Die Stadt Riesa stellt auf der Grundlage der Empfehlung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Riesa GmbH vom 10.06.2021 und der Stadtratssitzung vom 23.06.2021 den Jahresabschluss 2020 fest:
1.1 Bilanzsumme	56.882.868,50 €
1.1.1 davon entfallen auf der Aktivseite auf
Anlagevermögen	43.431.105,69 €
Umlaufvermögen	13.379.790,71 €
Rechnungsabgrenzungsposten	71.972,10 €
1.1.2 davon entfallen auf der Passivseite auf
Eigenkapital	38.273.873,61 €
Sonderposten mit Rücklageanteil aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördG	284.945,94 €
Sonderposten aus Investitionszuschüssen	2.089.426,40 €
Empfangenen Ertragszuschüsse	2.078.615,97 €
Rückstellungen	5.957.654,66 €
Verbindlichkeiten	8.186.641,53 €
Rechnungsabgrenzungsposten	11.710,39 €

1.2 Der Jahresüberschuss beträgt 2.796.362,07 Euro.

2. Die Ergebnisverwendung wird folgendermaßen festgelegt:

2.1 Vom Jahresüberschuss in Höhe von 2.796.362,07 Euro sollen 237.600,00 Euro ausgeschüttet und 2.558.762,07 Euro mit dem Gewinnvortrag von 15.684.183,08 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

2.2 Die Ausschüttung erfolgt zum 28.09.2021.

3. Mit der Feststellung des Jahresabschlusses 2020 werden der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der Stadtwerke Riesa GmbH entlastet.

Riesa, 12.07.2021

Kerstin Köhler, Bürgermeisterin für Finanzen, Bildung, Service und Ordnung

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