Wehmeyer Lifestyle GmbH

Düsseldorf

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die globale Wirtschaft befand sich zu Beginn des Jahres 2009 in der schwersten Rezession seit Jahren. Die Finanzmarktkrise hat dazu geführt, dass Unternehmen erheblich weniger investiert haben als in Vorjahren. Neben den Rückgängen bei den Investitionen haben die drastischen Rückgänge bei den Exporten, die nahezu überall mit zweistelligen Raten schrumpften, zu dem Produktionseinbruch geführt. Rasche und umfangreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stützung des Bankensektors und eine stark expansive Geld- und Finanzpolitik in Form umfangreicher, schuldenfinanzierter Konjunkturprogramme sowie niedriger Zinsen verhinderten 2009 einen Kollaps des Weltfinanzsystems und legten die Basis für eine Erholung von Produktion und Handel. Dennoch ist die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2009 insgesamt um 0,8 Prozent geschrumpft, im Vorjahr war sie noch um 3 Prozent gewachsen.

Deutschland war zu Jahresbeginn noch stärker vom Einbruch der internationalen Nachfrage betroffen. Die Exporte sind um 14,7 Prozent, die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 20 Prozent gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt ist damit um 5,0 Prozent gefallen, wobei sich der private Verbrauch annähernd auf Vorjahresniveau gehalten hat.

Branchenentwicklung im textilen Einzelhandel
Trotz der schwachen ökonomischen Rahmenbedingungen konnte der deutsche Textileinzelhandel seine Umsätze in 2009 auf Vorjahresniveau halten. Im vorangegangenen Jahr hatte der deutsche Modehandel noch ein Minus von 4 Prozent verzeichnen müssen. Noch zu Jahresbeginn war knapp die Hälfte der Händler von einer sehr viel schlechteren Umsatzentwicklung ausgegangen. Nach sechs Monaten hatte der aufgelaufene Umsatz im Modehandel bei minus 3 Prozent gelegen.

Am besten abgeschnitten haben Textil- und Kaufhäuser mit einer Umsatzsteigerung von 2 Prozent, gefolgt von DOB-Spezialisten (plus 1 Prozent) und Modehäusern (pari). Unterdurchschnittlich ist 2009 bei HAKA- und Young Fashion-Spezialisten gelaufen, sie schlossen das Jahr mit Umsatzrückgängen von 2 Prozent bzw. 4 Prozent ab. Der Handel konnte im gesamten Jahr von der stabilen Konsumstimmung profitieren. In der zweiten Jahreshälfte begünstigte das Wetter die Abverkäufe von Herbst- und Winterware.

Dass das Jahr 2009 trotz des ausgeglichenen Ergebnisses kein leichtes Jahr war, zeigen zum einen die Insolvenzen großer Modehäuser, zum anderen sind die hohen Abschriften der vergangenen zwölf Monate ein Indikator für das schwierige Marktumfeld. 2009 wurde früh und stark reduziert. Bei fast jedem zweiten Händler sind die Abschriften im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (Quelle: TextilWirtschaft).

Ertragslage
Die Ertragslage der Wehmeyer Lifestyle GmbH ist weniger durch allgemeine Marktgegebenheiten determiniert als vielmehr durch das Fehlen liquider Mittel bzw. vorhandener Kreditlinien.

Insgesamt erwirtschaftete die Wehmeyer Lifestyle GmbH im Berichtsjahr einen Nettoumsatz von Mio EUR 58,9. Ein Vergleich zum Vorjahr entfällt, da 2008 für die Wehmeyer Lifestyle nur ein Rumpfgeschäftsjahr war.

Die zu Jahresbeginn 2009 geringen Umsätze sind im niedrigen Vorratsvolumen begründet, das erst nach der Gründung der Gesellschaft beschafft werden konnte bzw. noch in den Filialen vorhanden war, die im Rahmen eines Asset Deals im Herbst 2008 übernommen wurden. Bis zum Sommer des Jahres 2009 stieg das Vorratsvermögen insgesamt und darüber hinaus der Anteil an neuer Ware. Dementsprechend konnten Umsätze und Erträge kontinuierlich verbessert werden. Parallel hierzu konnten die Kosten reduziert werden.

Dennoch kam es ab der zweiten Jahreshälfte zu Liquiditätsengpässen, da trotz der guten Entwicklung im ersten Halbjahr durch das Fehlen von Kreditlinien der benötigte Bestandsaufbau ab Herbst nicht in ausreichendem Maß realisiert werden konnte. Erst mit Beginn des für den Einzelhandel wichtigen Weihnachtsgeschäfts war ein begrenzter Vorratsaufbau möglich. Da die Finanzierung fehlte, konnte der längerfristige ertragsstarke Eigenimport von Ware nicht umgesetzt werden. Stattdessen musste auf durch Importeure eingeführte Ware zurückgegriffen werden, die weder in der modischen Aussage noch in der Ertragsstärke den Anforderungen vollkommen genügten.

Im Kostenmanagement wurden die geplanten Maßnahmen umgesetzt. Hieraus resultierende Einsparungen wurden bereits in 2009 deutlich, aber die vollen Auswirkungen werden sich erst in 2010 zeigen.

Bei einer erzielten Marge von rund 51 % musste die Gesellschaft insgesamt einen Jahresfehlbetrag von TEUR 2.943 hinnehmen.

Vermögenslage
Aufgrund des Jahresfehlbetrags von TEUR 2.943 und dem Verlustvortrag von TEUR 137 ergibt sich zum 31. Dezember 2009 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Betrag von TEUR 2.580. Zur Behebung der bilanziellen Überschuldung sollen im Geschäftsjahr 2010 diverse eigenkapitalverbessende Maßnahmen umgesetzt werden (siehe Nachtragsbericht).

Gegenwärtig finanziert sich das Unternehmen ausschließlich über die Ausnutzung und Dehnung von Lieferantenkrediten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 7.628.

Zum 31. Dezember 2009 hat sich der Bestand an Vorräten um TEUR 5.338 im Vergleich zum Bilanzstichtag 2008 erhöht. Dies resultierte einerseits aus einem mengenmäßigen Aufbau der Bestände um ca. 170.000 Teile (ca. TEUR 1.900). Andererseits waren die Vorräte im Vorjahr aufgrund der Kaufpreisallokation nach dem Asset Deal und aufgrund von Wertberichtigungen zum 31. Dezember 2008 um ca. TEUR 3.500 im Wert reduziert.

Finanzlage
Die Finanzpolitik ist in der aktuellen Situation der wirtschaftlichen und strategischen Neuausrichtung des Unternehmens auf die Sicherstellung der Finanzierung des Unternehmens ausgerichtet. Die Wehmeyer Lifestyle GmbH hat bisher keine Kredite bei Banken zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit aufgenommen.

Zum 31. Dezember 2009 besteht ein Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 2.188, dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 3.520. Einem negativen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 4.093 sowie einem negativen Liquiditätssaldo aus der Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR 139 steht ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit, bedingt durch die Aufnahme von Darlehen, in Höhe von TEUR 713 gegenüber.

Investitionen
In 2009 wurden aufgrund der fehlenden Liquidität lediglich Investitionen von insgesamt TEUR 139 in den Filialen durchgeführt.

Personalbereich
Die Gesellschaft beschäftigt zum Bilanzstichtag 563 Mitarbeiter.

Risikobericht
Die Wehmeyer Lifestyle GmbH ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Aktivitäten in den Absatzmärkten den verschiedensten Risiken ausgesetzt, die mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Diese können Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft nehmen.

Neben den allgemeinen Geschäftsrisiken ist gegenwärtig vor allem das Einzelrisiko der unzureichenden Liquiditätsausstattung identifiziert. Unzureichende Liquidität würde dazu führen, dass die notwendigen Beschaffungen von Waren nicht in hinreichendem Maße stattfinden könnten mit den entsprechenden negativen Folgewirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung unserer Gesellschaft.

Zur Risikominimierung wurde ein Controllinginstrumentarium implementiert, das die Entscheidungsträger auf Negativentwicklungen hinweist, so dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dabei wird unterschieden in externes und internes Controlling. Das externe Controlling beobachtet das Verhalten der Wettbewerber. Wöchentliche Reports aus allen Standorten geben Aufschluss über Veränderungen. Das interne Controlling betrachtet die Kundenakzeptanz anhand von Frequenzdaten, die Bestands- und die Margenentwicklung sowie die Entwicklung von Umsatz und Kosten. Die Liquidität wird permanent überprüft und auf Wochenbasis im Detail gesteuert.

Bestandsgefährdende Risiken
Die im Prognosebericht skizzierten Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens sind bereits teilweise ergriffen worden. Dennoch erfordert die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit die fortgesetzte Streckung bestehender Lieferantenkredite bzw. deren Umschuldung sowie kurzfristig die Bereitstellung einer Kreditlinie. Sollte die geplante Bereitstellung einer ausreichenden Kreditlinie durch die Commerzbank AG, mit der derzeit intensive Verhandlungen geführt werden, daran scheitern, dass die hierfür notwendige Landesbürgschaft beim Land Nordrhein-Westfalen nicht erteilt wird, wäre die Fortführung der Unternehmenstätigkeit nicht mehr gewährleistet.

Prognosebericht
Konjunkturelles Umfeld
Der deutsche Modefachhandel hat das erste Halbjahr 2010 erfolgreich abgeschlossen. Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE), Köln, geht nach ersten Hochrechnungen davon aus, dass der Bekleidungsfachhandel in den ersten sechs Monaten zwei Prozent über dem Vorjahresumsatz liegen wird. Dabei war der Start in das Jahr 2010 durchaus zäh. Die winterlichen Verhältnisse in den ersten beiden Monaten hemmten das Geschäft mit Frühjahrsware zum Teil erheblich. Der Durchbruch kam dann im März, als dank anziehender Temperaturen und nicht zuletzt des frühen Ostertermins viele Modehäuser zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz erzielen konnten.

Besonders erfolgreich waren nach Angaben des BTE auch in 2010 profilierte mittelständische Modehäuser an guten Standorten. Kleinere Modegeschäfte in weniger gut frequentierten Lagen haben dagegen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 oftmals Einbußen hinnehmen müssen.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft
Die Wehmeyer Lifestyle GmbH steht vor einem anspruchsvollen Jahr 2010. Stärken und Schwächen wurden in den vergangenen 12 Monaten klar herausgearbeitet. Die entsprechenden operativen Maßnahmen wurden zu Jahresbeginn 2010 eingeleitet. Im Einzelnen sind hier zu nennen:

•	Outsourcing der Logistik zur Senkung der Fixkosten und zur Steigerung der Flexibilität
•	Nachverhandlung der Mietverträge zur Generierung von Sanierungsbeiträgen
•	Nachverhandlung aller Dienstleistungsverträge zur Kostenreduktion

Die Erweiterung der Liquidität ist der noch fehlende Baustein, mit dessen Hilfe die Wehmeyer Lifestyle GmbH mittelfristig zur Ertragsstärke zurückkehren möchte. Da im Herbst 2010 die Finanzierung geplant ist, kann der zentrale Baustein Bestandsaufbau erst dann umgesetzt werden. Verhandlungen mit einem Investor zur Zuführung von Eigenkapital sind abgeschlossen. Seitens der Banken besteht die Bereitschaft zur Finanzierung im Rahmen einer Landesbürgschaft. Entsprechend wird für das Jahr 2010 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis nach Finanzierungskosten angestrebt. Rein operativ ist die Kehrtwende zur Gewinnerzielung geplant.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres
Zur Sicherstellung der künftigen Finanzierung der Wehmeyer Lifestyle GmbH sind für 2010 diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft eingeleitet, deren Umsetzung teilweise bereits erfolgt ist. Die wesentlichen Maßnahmen betreffen:

•	Aufnahme eines Finanzinvestors als Gesellschafter (25%)
•	Eigenkapitalzuschüsse der Gesellschafter in Höhe von ca TEUR 2.500.
•	Bereitstellung einer Kreditlinie in Höhe von TEUR 7.500
•	Erklärung eines qualifizierten Rangrücktrittes bezüglich ausstehender Kaufpreisforderungen in Höhe von ca. TEUR 4.200 sowie Forderungen aus Geschäftsbesorgung aus der Zeit nach Gründung in Höhe von ca. TEUR 1.200 durch die WEHMEYER GmbH & Co. KG i.I..
•	Gewährung einer Landesbürgschaft zur Besicherung der oben genannten Kreditlinie durch das Land Nordrhein-Westfalen

Die Verhandlungen über die Bereitstellung der Kreditlinie sowie die Gewährung der dafür notwendigen Landesbürgschaft befinden sich gegenwärtig im fortgeschrittenen Stadium. Der notwendige Landesbürgschaftsantrag wurde eingereicht und befindet sich gegenwärtig beim Land Nordrhein-Westfalen in Prüfung. Eine Entscheidung des Landesbürgschaftsausschusses wird im September 2010 erwartet.

Aachen, 24. August 2010

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(Rajive Ranjan)
- Geschäftsführer -

Bilanz

Aktiva
	31.12.2009 EUR	31.12.2008 EUR
A. Anlagevermögen	1.392.394,00	1.614.350,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	35.500,00	45.431,00
1. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	35.500,00	45.431,00
II. Sachanlagen	1.356.894,00	1.568.919,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	801.271,00	931.127,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	555.623,00	637.792,00
B. Umlaufvermögen	11.589.216,83	9.568.715,89
I. Vorräte	9.083.210,19	3.745.291,25
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	318.078,53	115.922,09
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.187.928,11	5.707.502,55
C. Rechnungsabgrenzungsposten	57.058,01	1.269.213,01
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	2.579.660,44	0,00
Bilanzsumme, Summe Aktiva	15.618.329,28	12.452.278,90

Passiva
	31.12.2009 EUR	31.12.2008 EUR
A. Eigenkapital	0,00	363.001,00
I. gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Bilanzverlust	3.079.660,44	136.999,00
III. nicht gedeckter Fehlbetrag	2.579.660,44	0,00
B. Rückstellungen	824.411,50	806.861,68
C. Verbindlichkeiten	14.793.917,78	11.282.416,22
Bilanzsumme, Summe Passiva	15.618.329,28	12.452.278,90

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2009 - 31.12.2009 EUR	4.9.2008 - 31.12.2008 EUR
1. Rohergebnis	31.323.528,77	6.702.010,73
2. Personalaufwand	13.429.998,92	3.945.448,74
a) Löhne und Gehälter	11.198.995,52	3.387.114,47
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.231.003,40	558.334,27
davon für Altersversorgung	24.354,99	180,00
3. Abschreibungen	361.274,79	86.595,00
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs	361.274,79	86.595,00
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	20.350.376,70	2.806.965,18
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	13.587,00	0,00
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	129.516,47	0,81
7. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	-2.934.051,11	-136.999,00
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag	4.105,00	0,00
9. sonstige Steuern	4.505,33	0,00
10. Jahresfehlbetrag	2.942.661,44	136.999,00

Ergebnisverwendung

	1.1.2009 - 31.12.2009 EUR	4.9.2008 - 31.12.2008 EUR
10. Jahresfehlbetrag	2.942.661,44	136.999,00
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr	136.999,00
12. Bilanzverlust	3.079.660,44	136.999,00

Anhang

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Der Jahresabschluss der Wehmeyer Lifestyle GmbH für das Geschäftsjahr 2009 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf.

Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte in Staffelform nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die im Jahresabschluss ausgewiesenen Vorjahreszahlen betreffen das Rumpfgeschäftsjahr vom 4. September 2008 bis 31. Dezember 2008. Insofern sind die Vorjahreszahlen nicht vergleichbar.

Der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt, da trotz bilanzieller Überschuldung eine positive Fortführungsprognose gestellt werden kann.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Dritten Buches des HGB aufgestellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend planmäßig nach der linearen Abschreibungsmethode abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 150,00 wurden entsprechend § 6 Abs. 2 EStG voll abgeschrieben. Für Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten ab EUR 150,00 und bis EUR 1.000,00 wurde entsprechend § 6 Abs. 2a EStG ein Sammelposten gebildet. Dieser Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst.

Die Handelswaren werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Es werden angemessene Abschreibungen vorgenommen, um die Handelswaren verlustfrei zu bewerten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert unter Abzug gebotener Wertberichtigungen angesetzt.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bewertet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen.

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden mit dem Geldkurs am Entstehungstag bzw. dem höheren Kurs am Abschlussstichtag bewertet.

Angaben zur Bilanz
Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel.

Sämtliche im Einzelnen ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind binnen Jahresfrist fällig.

Der Bilanzverlust entwickelte sich wie folgt:

	EUR

Verlustvortrag	136.999,00
Jahresfehlbetrag	2.942.661,44
	3.079.660,44

Daraus ergibt sich zum Bilanzstichtag ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von EUR 2.579.660,44.

Die Fortführung des Unternehmens wurde durch die Rölfs WP Partner AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, im Rahmen eines Sanierungsgutachtens nach IDW S6 geprüft.

Folgende finanztechnische Sanierungsmaßnahmen wurden identifiziert:

•	Beteiligung eines Finanzinvestors zu 25% am Eigenkapital und Einlage der Gesellschafter in Höhe von TEUR 2.500 im Juni 2010
•	Bereitstellung einer Kreditlinie durch die Commerzbank AG in Höhe von TEUR 7.500 ab September 2010
•	Gewährung einer Bürgschaft für die Kreditlinie der Commerzbank AG durch das Land Nordrhein-Westfalen
•	Die Mietverträge der Filialen werden kurzfristig neu- bzw. nachverhandelt. Dabei werden vorzeitige Vertragsverlängerungen angestrebt. Die Vermieter gewähren im Gegenzug mietfreie Zeiten zwischen einem und drei Monaten für das Geschäftsjahr 2010.
•	Gewährung eines qualifizierten Rangrücktritts auf ein im Jahr 2009 aufgenommenes Darlehen über TEUR 712.
•	Weitere qualifizierte Rangrücktritte über insgesamt TEUR 5.400.

Mit der Umsetzung des Sanierungskonzepts unter Einhaltung der vorstehenden Sanierungsmaßnahmen wird die Geschäftsführung die vorhandene bilanzielle Überschuldung beseitigen und die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gewährleisten.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt EUR 820.306,50 betreffen im Wesentlichen Rückbauverpflichtungen, Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen sowie Personalaufwendungen inklusive Aufwendungen für Abfindungen an ehemalige Mitarbeiter.

Sämtliche ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind binnen Jahresfrist fällig.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich im Inland erzielt. Im Einzelnen stellen sich die Umsatzerlöse wie folgt dar:

1. Umsatzerlöse
		Gj. 2009	Rumpf-Gj. 2008
Verkaufserlöse aus Warenverkäufen im Einzelhandel
	Inland	61.837.280	9.790.926
	Ausland	82.590	2.450
Umsatz aus Warenverkäufen		61.919.870	9.793.376
	abzüglich
	Retouren	2.124.169	367.818
		59.795.701	9.425.558
Erlösschälerungen
	Personalrabatte	128.625	28.763
	Kundenrabatte	4.377.339	498.949
	Kundenskonti	202	45
		4.506.166	527.757
Umsatz aus Eigenware		55.289.535	8.897.801
	Concessionumsatz	3.570.016	504.165
	Änderungserlöse	29.819	3.291
Umsatz aus Warenverkäufen, Concession und Atelierleistungen		58.889.370	9.405.257

Die Vorjahresumsätze betreffen den Zeitraum 16. November 2008 bis 31. Dezember 2008.

Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten vor allem Mieterträge und Erträge aus der Weiterbelastung von Logistikkosten sowie periodenfremde Erträge (TEUR 536).

Sonstige betriebliche Aufwendungen
Dieser Posten ergibt sich im Wesentlichen aus Mietaufwendungen (TEUR 12.329), Sachkosten für Geschäftsräume (TEUR 3.117) sowie aus Aufwendungen für Werbung (TEUR 2.151). Weiterhin beinhaltet der Posten Verwaltungskosten (TEUR 2.752).

Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Mietverträgen im Wesentlichen über die von der Gesellschaft betriebenen Filialen in Höhe von rund TEUR 49.867. Daraus ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen für das Geschäftsjahr 2010 in Höhe von TEUR 14.240.

Anzahl der Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Gesellschaft 519 Mitarbeiter (davon 269 in Vollzeit und 250 in Teilzeit). Daneben waren im Jahresdurchschnitt 21 Auszubildende beschäftigt.

Angaben zur Geschäftsführung
Herr Rajive Ranjan, Meerbusch

Der Geschäftsführer vertritt die Gesellschaft allein. Rajive Ranjan ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Aachen, 24. August 2010
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(Rajive Ranjan)
- Geschäftsführer -

Anlagespiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2009	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand 31.12.2009
	Euro	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	50.000,01	9.092,75	0,00	0,00	59.092,76
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	966.421,18	11.478,00	0,00	0,00	977.899,18
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	684.523,81	118.748,04	0,00	0,00	803.271,85
Summe Sachanlagen	1.650.944,99	130.226,04	0,00	0,00	1.781.171,03
Summe Anlagevermögen	1.700.945,00	139.318,79	0,00	0,00	1.840.263,79

	Abschreibungen				Buchwert
	Stand 01.01.2009	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2009	31.12.2009	31.12.2008
	Euro	Euro	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.569,01	19.023,75	0,00	23.592,76	35.500,00	45.431,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	35.294,18	141.334,00	0,00	176.628,18	801.271,00	931.127,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	46.731,81	200.917,04	0,00	247.648,85	555.623,00	637.792,00
Summe Sachanlagen	82.025,99	342.251,04	0,00	424.277,03	1.356.894,00	1.568.919,00
Summe Anlagevermögen	86.595,00	361.274,79	0,00	447.869,79	1.392.394,00	1.614.350,00

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 08.10.2010 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Wegen der teilweisen Offenlegung des Jahresabschlusses wird darauf hingewiesen, dass sich nachfolgender Bestätigungsvermerk auf den ungekürzten Jahresabschluss bezieht.

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Wehmeyer Lifestyle GmbH, Aachen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht hin. Dort ist im Abschnitt Risikobericht ausgeführt, dass die Gesellschaft eine unzureichende Eigenkapitalausstattung hat bzw. sich in einer Liquiditätskrise befindet. Die Zahlungsfähigkeit und damit der Fortbestand des Unternehmens setzen unbedingt voraus, dass der Gesellschaft in ausreichendem Maße Bankdarlehen zur Verfügung gestellt werden. Die diesbezüglichen Verhandlungen befinden sich im fortgeschrittenen Stadium, sind indes bis zum heutigen Zeitpunkt nicht abgeschlossen.

Offenbach am Main, den 24. August 2010
BADER - FÖRSTER - SCHUBERT GMBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

André Kersjes	Hartmut W. Schubert
Wirtschaftsprüfer	Wirtschaftsprüfer