Lausitz Energie Kraftwerke AG

Cottbus

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bericht über das Geschäftsjahr 2020 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

Inhaltsverzeichnis

Lagebericht

Abschluss der Lausitz Energie Kraftwerke AG zum 31. Dezember 2020

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang

Lagebericht

Geschäft und organisatorische Struktur

Die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K) und die Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) treten unter der gemeinsamen Marke LEAG auf. Beide Unternehmen gehören mittelbar je zu 50 Prozent der Energetický a Průmyslový Holding (EPH) und der PPF Investments (PPF I). Mehrheitseigentümerin der beiden Unternehmen ist die Lausitz Energie Verwaltungs GmbH (LEV). Sie gehört ihrerseits zu 100 Prozent der LEAG Holding a.s. mit Sitz in Prag. Die LEV erbringt ausgewählte Dienstleistungen für LE-B und LE-K und deren Beteiligungsunternehmen.

Die LE-K ist auf verschiedenen Stufen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette aktiv. Dazu gehören:

―	jede Art von Erzeugung, Beschaffung, Speicherung und gewerblicher Nutzung von elektrischer Energie, Dampf, Wärme, Kälte sowie sonstiger Energien wie Erdgas und Mineralöl,
―	der Absatz von und der Handel mit Waren und Erzeugnissen, vornehmlich der vorbenannten Art,
―	die Verwertung und Entsorgung von Rückständen und Abfällen sowie der Rückbau von Anlagen,
―	die Erbringung von technischen Dienstleistungen, einschließlich der Betriebsführung für Dritte sowie Qualifizierungsangeboten,
―	das Halten, Verwalten und Entwickeln von Liegenschaften, Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten sowie die Erbringung von Dienstleistungen des Immobilienmanagements und von Leistungen eines Hotelbetriebes.

Die Erzeugung von Strom und Wärme aus der Rohbraunkohle verantwortet die LE-K mit ihren modernen Anlagen. Der erzeugte Strom wird am europäischen Strommarkt veräußert und die LE-K steht damit im internationalen Wettbewerb mit anderen Stromproduzenten. Ein Teil der Erzeugungskapazitäten ist an LE-B verpachtet.

Die LE-K hat eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, die Kraftwerk Schwarze Pumpe GmbH (KSP).

Steuerungsgrößen

Die Steuerung erfolgt nach den für den Geschäftsverlauf der Gesellschaft bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren, wie dem Ergebnis nach Steuern und wichtigen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, wie der erzeugten Strommenge, der Verfügbarkeit der Kraftwerke sowie der Anzahl der Mitarbeiter (FTE) und der Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit pro einer Million Arbeitsstunden.

Im Hinblick auf die Erläuterungen zu dem Ergebnis nach Steuern und den weiteren Kennzahlen des Geschäftsjahres 2020, speziell auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, wird auf die Ausführungen in den diesbezüglichen Abschnitten im Lagebericht verwiesen.

Forschung und Entwicklung

Die laufenden Forschungsverbundvorhaben wurden im Jahr 2020 vertragsgemäß weitergeführt und teilweise abgeschlossen. Das Projekt Korristent (Untersuchung der Verschlackung und Verschmutzung von Dampferzeugern durch den Einsatz von Reichwalder Kohle) mit der TU Freiberg wurde im April 2020 abgeschlossen. Der gemeinsame Abschlussbericht liegt vor und wurde dem Projektträger des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Jülich fristgerecht übergeben.

Das Forschungsvorhaben FLEXI-TES (Kraftwerksflexibilisierung durch Thermische Energiespeicher) wurde abgeschlossen. Der Abschlussbericht ist durch den Projektkoordinator DLR (Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrttechnik) erstellt und zum 31. Dezember 2020 dem BMWi übergeben worden.

Für das BMWi-Vorhaben KONRAD (Untersuchung der Auswirkungen der erhöhten Betriebsanforderungen durch die Flexibilisierung auf die einzelnen Hauptkomponenten und Systeme mit ganzheitliche Betrachtung einer Kraftwerksanlage zur Ableitung von zukünftigen Instandhaltungsstrategien) wurde eine Projektverlängerung bis August 2021 beantragt, die durch das PTJ (Projektträger des BMWi in Jülich) bestätigt wurde.

Das Projekt KORINNA (Quantitative Online-Messung der feuerraumseitigen Korrosion für den flexiblen Anlagenbetrieb), das von der TU Darmstadt koordiniert wird, hat eine Laufzeit vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021.

Basierend auf den Ergebnissen einer Studie, die LEAG gemeinsam mit dem DLR im Jahr 2019 zur Entwicklung von Konzepten für Speicherkraftwerke durchgeführt hat, erfolgte im Jahr 2020 die Erarbeitung eines internen Konzeptes für ein innovatives Speicherkraftwerk als mögliche Ersatzinvestition für den Standort Jänschwalde.

Die LE-K beteiligt sich am EU Projekt RECPP (RE-PURPOSING COAL POWER PLANTS DURING ENERGY TRANSITION) zur Untersuchung von möglichen Nachnutzungskonzepten für bestehende Kraftwerksstandorte nach Beendigung der Kohleverstromung. Am RECPP sind 13 Partner aus sechs Ländern beteiligt. Das Vorhaben wird über den RFCS (Research Fund for Coal and Steel) Fund gefördert, hat eine Laufzeit von 24 Monaten und ist am 1. Juli 2020 gestartet worden.

Die dargestellten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind vor dem Hintergrund der Geschäftstätigkeit von untergeordneter Bedeutung. Der Einsatz von Mitarbeitern und die getätigten Aufwendungen sind insoweit insgesamt unwesentlich.

Neue Geschäftsfelder

Der Aufbau neuer Geschäftsfelder soll den absehbaren Ergebnisrückgang im heutigen Kerngeschäft, bedingt durch den poltisch-initiierten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, bestmöglich kompensieren. Bereits 2018 wurde mit der Identifikation potentieller neuer Geschäftsaktivitäten begonnen. Im Ergebnis sind neue Geschäftsfelder entstanden, welche auf eine unternehmerische Weiterentwicklung des Unternehmens in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Service abzielen.

Das Geschäftsfeld Erneuerbare Energien (EE) beinhaltet den Aufbau eines Erneuerbare-Energien-Portfolios zunächst im Bereich Wind und Photovoltaik (PV) auf unternehmenseigenen Flächen sowie anschließend auf Flächen Dritter. Ziel ist die Diversifizierung des Erzeugungsportfolios basierend auf erneuerbaren Energien zur Kompensation der abnehmenden konventionellen Erzeugungseinheiten.

Das Geschäftsfeld innovative Energielösungen umfasst insbesondere die Direktvermarktung von Erneuerbare Energie Anlagen (EE-Anlagen) sowie die Vermarktung ausgeförderter EE-Anlagen. Darüber hinaus werden Anlagen Dritter im Systemdienstleistungspool der LE-K integriert und bewirtschaftet. Die Vermarktung, Überwachung und Steuerung Anlagen Dritter wird unter der Marke LEAG energy cubes als Dienstleistung angeboten und übernommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau des Direktvermarktungsportfolios, das um rund 200 MW gesteigert werden konnte. Daneben konnten erste Power Purchase Agreement-Abschlüsse über ausgeförderte EE-Anlagen abgeschlossen werden. Die Einführung einer Kundenplattform und die Optimierung der Webpräsenz wirkten dabei positiv auf die erfolgreiche Markenetablierung der LEAG energy cubes.

Im kommenden Geschäftsjahr wird der weitere Ausbau des Direktvermarktungsportfolios angestrebt. Dabei stellen insbesondere Industrieunternehmen eine wesentliche Zielgruppe dar, um die direkte Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien anbieten zu können.

Das neue Geschäftsfeld Speicher umfasst alle marktfähigen Technologien und Anwendungsfelder der Energiespeicher und -wandler sowie der Sektorenkopplung. Dabei werden innovative Projektideen zu Konzepten weiterentwickelt und bis zur Projektumsetzung begleitet. Die gegenwärtigen Aktivitäten konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche der Wasserstoff-Anwendungen und der thermischen Speicherkonzepte.

Das Geschäftsfeld Betriebsführung für Dritte (LEAG O&M) zielt auf alle nicht auf Braunkohle basierenden Energieerzeugungsanlagen, insbesondere Photovoltaik- und Windenergieanlagen ab. Die Betriebsführung umfasst sämtliche Aufgaben, die für einen technisch einwandfreien Zustand der Anlage maßgeblich sind. Dies beinhaltet zum einen das Monitoring durch eine aktive Fernüberwachung sowie die Koordination und Überwachung von Serviceeinsätzen und zum anderen Vorsorgemaßnahmen durch regelmäßige Begehungen und Sichtinspektionen der Anlagen.

Im Geschäftsjahr 2020 konnten erste Erlöse durch die Betriebsführung des Windparks Schleenhain erzielt werden. Derzeit werden Verträge für neue Anlagen im Bereich Photovoltaik (PV) und Wärme erarbeitet und verhandelt. Mit dem PV Park Zschornewitz wird 2021 der erste größere PV-Park in das Portfolio aufgenommen, wodurch eine entsprechende Umsatzsteigerung zu erwarten ist. Weitere externe Kundenanlagen sind aktuell in Verhandlung.

Wirtschaftsbericht

Poltisches Umfeld

Anknüpfend an die Empfehlungen der von der Bundesregierung eingesetzten Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung vom 25. Januar 2019 und die Verständigung der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Kohleausstieg vom 15. Januar 2020 hat der Gesetzgeber den deutschen Kohleausstieg gesetzlich festgelegt. Das Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) trat am 14. August 2020 in Kraft.

Der Ausstiegspfad des KVBG sieht folgende Stilllegungszeitpunkte für die Kraftwerksblöcke der LE-K vor:

Blockname	MW _el (netto)	davon KW-Scheibe LE-B MW _el (netto)	Datum der Überführung in die zeitlich gestreckte Stilllegung	Endgültiges Stilllegungsdatum ("Stilllegungszeitpunkt")
Jänschwalde A	465		31. Dezember 2025	31. Dezember 2028
Jänschwalde B	465	72	31. Dezember 2027	31. Dezember 2028
Jänschwalde C	465		-	31. Dezember 2028
Jänschwalde D	465		-	31. Dezember 2028
Boxberg N	465		-	31. Dezember 2029
Boxberg P	465	141	-	31. Dezember 2029
Lippendorf R	875		-	31. Dezember 2035
Lippendorf S ^*	875		-	31. Dezember 2035
Schwarze Pumpe A	750	135	-	31. Dezember 2038
Schwarze Pumpe B	750	135	-	31. Dezember 2038
Boxberg R	640	141	-	31. Dezember 2038
Boxberg Q	857		-	31. Dezember 2038

^* Eigentum der EnBW

In den Jahren 2026, 2029 und 2032 soll geprüft werden, ob die Stilllegungszeitpunkte für die Braunkohleanlagen nach dem Jahr 2030 um jeweils bis zu drei Jahre vorgezogen werden können. Dies würde die Blöcke Lippendorf R, Schwarze Pumpe A und B und Boxberg R und Q betreffen.

Flankierend zum KVBG hat die Bundesregierung mit den Braunkohle-Kraftwerksbetreibern im Sommer 2020 einen öffentlich-rechtlichen Vertrag (örV) endverhandelt, der neben Details des Kohleausstiegs auch Höhe und Modalitäten der Entschädigungshöhe, für LEAG/LE-K in Höhe von 1,75 Mrd. € regelt. Der Bundestag hat am 13. Januar 2021 dem zwischen Bundesregierung und Kraftwerksbetreibern ausgehandelten örV zugestimmt. Der Vertrag wurde am 10. Februar 2021 unterschrieben.

Zusammen mit dem bereits im Sommer beschlossenen KVBG sind damit die rechtlichen Grundlagen für den aufgestellten Ausstiegsfahrplan geschaffen. Mit der Umsetzung des KVBG und den darin vorgesehenen verkürzten Laufzeiten für Braunkohlenkraftwerke wird auch für die Versorgung der Lausitzer Kraftwerke deutlich weniger Kohle benötigt, als im Revierkonzept der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) von 2017 vorgesehen.

Die Entschädigungszahlungen für die Stilllegung der Braunkohleaktivitäten erfordern zudem noch eine beihilferechtliche Genehmigung durch die Europäische Kommission. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich Anfang 2021 das förmliche Verfahren zur beihilferechtlichen Überprüfung der Entschädigung für die Braunkohle-Kraftwerksbetreiber einleiten. Es ist mit einer Verfahrensdauer von 9 - 12 Monaten zu rechnen.

Der Durchführungsbeschluss 2017/1442 der Europäischen-Kommission über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) für Großfeuerungsanlagen gemäß Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen wurde am 17. August 2017 im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Rund zweieinhalb Jahre nach Ablauf der gesetzlichen Umsetzungsfrist hat die Bundesregierung am 2. Dezember 2020 im Kabinett den Entwurf zur Novellierung der 13. und 17. BImSchV zur nationalen Umsetzung der BVT beschlossen. Nach der Befassung des Bundestages muss der Bundesrat noch der Novelle zustimmen. Ein Abschluss des Verfahrens ist nicht vor Ende des ersten Quartals 2021 zu erwarten. Die neuen Emissionsanforderungen müssen europarechtlich spätestens zum 17. August 2021 eingehalten werden.

Im Dezember 2020 haben sich die EU-Mitgliedstaaten darauf verständigt, dem Vorschlag der Europäischen-Kommission zu folgen, das bisherige europäische Klimaschutzziel im Rahmen der Green Deal Initiative der Europäischen-Kommission zu verschärfen und den CO ₂ -Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 1990 nicht nur um 40 %, sondern um mindestens 55 % zu verringern. Eine Einigung mit dem Europäischen Parlament, das eine Reduktion um 60 % fordert sowie die Aufteilung des neuen Ziels auf die Mitgliedstaaten und Industriesektoren wird für das erste Quartal 2021 erwartet.

Wirtschaftliches Umfeld

Die LE-K agierte im Jahr 2020 in einem Markt- und Wettbewerbsumfeld, das von der weltweiten Corona-Pandemie wie von den politischen, konjunkturellen und regulatorischen Einflüssen geprägt war. Zu den maßgeblich wirkenden Faktoren des deutsch-europäischen Energiemarktumfelds zählen die Strombedarfsentwicklung im Kontext der Corona-Krise, die langfristige Transformation des Energiesystems, die Entwicklung der Erzeugungskapazitäten und Einspeisung aus Erneuerbaren Quellen sowie die Verfügbarkeit konventioneller Erzeugungskapazitäten. Besonders geprägt war das Jahr 2020 von der sinkenden Stromnachfrage infolge der weltweiten Konjunkturentwicklung im Ergebnis der Pandemie.

Bereits zu Jahresbeginn 2020 war der Großteil, der für die Berichtsperiode geplanten Stromerzeugung, durch zuvor getätigte Termingeschäfte verkauft und das ökonomische Ergebnis des Stromgeschäfts weitgehend bestimmt.

Die Aufgabe der LE-K war insofern die jederzeitige Erfüllung dieser Terminlieferverpflichtungen und Realisierung von zusätzlichen Lieferungen im Spotmarkt. Die gesunkene Stromnachfrage, niedrige Spotmarktpreise als auch schwächere Verfügbarkeit der Kraftwerke haben den Kraftwerkseinsatz vermindert. Die kaum beeinträchtigte Bruttostromvermarktung wurde zwar weiterhin überwiegend durch die Produktion der Kraftwerke realisiert, allerdings erfolgten in deutlich höherem Maße als in den Vorjahren Rückkäufe zur Erfüllung zuvor eingegangener Lieferverpflichtungen.

Das Jahresergebnis 2020 ebenso wie die zu erwartenden Jahresergebnisse für die folgenden Berichtsperioden (2021 ff.) wurden wesentlich durch die 2020 zu beobachtende, nachfolgend skizzierte Entwicklung bestimmt. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen bewirkten, gemäß führenden Wirtschaftsforschungsinstituten, einen Rückgang des bereinigten Bruttoinlandsprodukts von ca. 5,0 % gegenüber 2019. Das Vorkrisenniveau kann bei erfolgreicher Impfstrategie voraussichtlich erst gegen Ende 2021 wieder erreicht werden.

Auch die sehr milde Witterung bewirkte niedrige Importenergieverbräuche. So sank der Primärenergieverbrauch an Mineralöl um 12,1 %, an Erdgas um 3,4 % und an Steinkohle um 18,3 %. Zudem waren hohe Einspeisungen, insbesondere im ersten Halbjahr 2020, aus Erneuerbaren Quellen zu verzeichnen.

Auf das Jahr gesehen war ein Rückgang der Stromnachfrage (Nettostromverbrauch) von ca. 4,6 % gegenüber 2019 zu registrieren und ein Anteil der Einspeisung aus Erneuerbaren Quellen an der Bedarfsdeckung von ca. 46,3 % des deutschen Bruttostromverbrauchs, was den Markt für die konventionelle Erzeugung in Deutschland und Europa weiter unter Druck setzte. Das führte zu niedrigerer Stromerzeugung in den Braunkohlekraftwerken der LE-K sowohl gegenüber den Planungen als auch gegenüber dem Vorjahr.

Der europäische EUA-Markt war trotz zwischenzeitlicher Unsicherheit über die Zukunft des EU-ETS (European Union Emissions Trading System) mit einem durchschnittlichen EUA-Preisniveau von 25 €/t weiterhin stabil. Zum Jahresende lagen die EUA-Preise bei ca. 30 €/t. Dieser Anstieg wird insbesondere aus der jüngsten Verständigung von Europäischen-Kommission, dem Europäischen Rat und Europäischen Parlament zur Anhebung der EU-Ziele zur CO ₂ -Ausstoßminderung 2030, von bisher 40 %, auf mindestens 55 % zurückgeführt.

Der harte Wettbewerb im Strommarkt und die hohe Einspeisung Erneuerbarer Energien führte im Jahr 2020 zu einem durchschnittlichen Spotpreisniveau von ca. 30 €/MWh. Diese Entwicklung wirkte sich auf die erzielbaren Erlöse in der Spotvermarktung aus. Zusätzlich zu einer gegenüber dem Vorjahr um 1.900 MW zurückgegangenen steuerbaren konventionellen Kapazität in Deutschland zeichnen sich aufgrund des Kernenergieausstiegs und Kraftwerksstilllegungen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung weitere Kapazitätsrückgänge bis 2023 ab, wodurch künftig eine Erhöhung des Preisniveaus und der Preisvolatilität zu erwarten sind.

Im Jahresverlauf 2020 wurden durch die LE-K Stromterminmarktgeschäfte bis 2024 abgeschlossen. Wachsende Aktivitäten konnten auch bei den Stromgeschäften mit den OTC-Partnern verzeichnet werden, deren Anzahl sich im Jahresverlauf 2020 weiter erhöhte. Im Regelenergiemarkt setzte sich 2020 die Tendenz der Vorjahre zu niedrigeren Preisen für die Leistungsvorhaltung fort. Unverändert bleibt der intensive Wettbewerb, der im Jahr 2020 gegenüber den Vorjahren, insbesondere infolge des schwachen Preisniveaus am Primärregelleistungsmarkt, zu niedrigeren Erlösen geführt hat.

Wettbewerbsumfeld

Die schrittweise Stilllegung der Kernkraftwerke bis zum Jahre 2022, der normierte Ausstiegspfad für die Braun- und Steinkohleanlagen und der Ausbau der Erneuerbaren Energien verändern nachhaltig den Strommix und die Wettbewerberstruktur in Deutschland. Die Zukunft des Energiesektors wird von verschiedenen Technologien, die nebeneinander existieren und sich zunehmend gegenseitig beeinflussen, bestimmt. Ausschlaggebend für deren Anteil an der Stromerzeugung sind im Wesentlichen die Potenziale der Technologien, deren regulatorische Rahmenbedingungen, die sich daraus ergebende Wirtschaftlichkeit und die Verfügbarkeit von Rohstoffen sowie das Verbraucherverhalten. Mit Abschluss des Kernenergieausstiegs sowie des KVBG und der damit verbundenen kurzfristigen Stilllegung von Steinkohleanlagen zeichnet sich ab 2023 eine Unterdeckung an gesicherter Leistung in Deutschland ab, deren Kompensation im Fall von Bedarfsspitzen durch Stromimporte aus heutiger Sicht nicht in jedem Fall abgesichert werden kann.

Die Braunkohle als wichtigster heimischer, nicht direkt subventionierter Energieträger trägt wesentlich zur Sicherheit der Stromversorgung bei. Sie spielt eine wichtige Rolle als Brückentechnologie hin zu einer auf Erneuerbaren Energien basierenden Stromversorgung in Deutschland. Überschuss- und Defizitphasen im Stromnetz, die mit wachsendem Anteil der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne zunehmen, müssen im Wesentlichen durch thermische Kraftwerke ausbalanciert werden, wenn es nicht zu Verbrauchseinschränkungen für Industrie, Gewerbe, öffentliche Einrichtungen und Haushalte kommen soll. Moderne Braunkohlenkraftwerke, wie die der LE-K, bieten in erheblichem Maße Flexibilität, um Schwankungen von Angebot und Nachfrage im Stromnetz auszugleichen. Die LE-K leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur sicheren Stromversorgung Deutschlands.

Die Wettbewerber reagieren mit unterschiedlichen Strategien auf diese Herausforderungen, u. a. durch starke Konzentration der Geschäftstätigkeit auf regulierte Marktsegmente, Kostensenkungsprogramme, Abspaltung/Ausgründungen von Geschäftsfeldern und nachfolgende Verkäufe bzw. Asset-Swaps.

Umweltschutz

Die LE-K dokumentiert ihr hohes Verantwortungsbewusstsein für den Umweltschutz durch den Einsatz von modernen, effizienten und umweltfreundlichen Technologien. Die LE-K stellt sich in diesem Zusammenhang auch den Anforderungen an einen flexibleren Einsatz ihrer Kraftwerke unter den Bedingungen der verstärkten Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energiequellen. Gleichzeitig wird der Kraftwerkspark, vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Umweltgesetzgebung, mit effektiverer Rauchgasreinigungstechnik modernisiert.

Die LE-K hat durch ein externes Re-Zertifizierungsaudit im Jahr 2020 nachgewiesen, dass die Anforderungen der internationalen Managementsystemnormen DIN EN ISO 14001 und DIN EN ISO 50001 vollständig erfüllt sind. Das Zertifikat hat eine Gültigkeit bis 2023.

Die Bewertung der Einhaltung umweltrelevanter Anforderungen erfolgt zudem durch interne Auditierungen, Begehungen und Standortreviews in den Kraftwerken. Hierbei werden bei festgestellten Schwachstellen geeignete Maßnahmen festgelegt, nachverfolgt und umgesetzt. Oberste Zielsetzung ist ein norm- und genehmigungskonformer Betrieb der Kraftwerke sowie ein hohes Engagement für den Umweltschutz.

Die Einhaltung der luftseitigen Emissionsgrenzwerte wird durch kontinuierliche Emissionsmessungen bzw. durch regelmäßige Einzelmessungen überwacht. Die kontinuierlich gemessenen Emissionswerte sind jederzeit online durch die Überwachungsbehörden einsehbar und werden entsprechend der gesetzlichen Anforderung veröffentlicht.

Besonders großes Augenmerk besteht weiterhin durch das am 17. August 2017 veröffentlichten Merkblatt zu den Besten-verfügbaren-Techniken für Großfeuerungsanlagen (sog. BREF-LCP) und der noch nicht abgeschlossenen Umsetzung in nationales Recht. Es werden Minderungsmaßnahmen notwendig, um die Kraftwerksanlagen auch nach Inkrafttreten der verschärften Grenzwerte (ab 17. August 2021) genehmigungskonform zu betreiben. Diesbezügliche Nachweisaktivitäten laufen bereits seit längerem und werden 2021 abgeschlossen.

Abfälle und Sekundärbrennstoffe werden entsprechend den geltenden Genehmigungen und unter Einhaltung der festgelegten Grenzwerte mitverbrannt. Alle Kraftwerke, in denen eine Mitverbrennung stattfindet, sind als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.

Durch Kreislauf- und Mehrfachnutzung des Brauchwassers in den Kraftwerken lag der durchschnittliche spezifische Wasserbedarf auch im Jahr 2020 wieder unter dem europäischen Niveau für Kühlsysteme. Dem Besorgnisgrundsatz beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wird durch entsprechende Anlagen- und Sicherungskonzepte Rechnung getragen.

Im Bereich der Abfallwirtschaft werden die Entsorgungssicherheit und die rechtskonforme Durchführung der Entsorgungsleistungen gewährleistet.

Die auf Grundlage des Gesetzes zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (BBodSchG) erteilten behördlichen Anforderungen zum Schutz der natürlichen Funktion des Bodens und Grundwassers wurden ordnungsgemäß umgesetzt.

Mit der Erfüllung aller umweltrelevanten Anforderungen an den Betrieb der Kraftwerksanlagen wird die LE-K ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft gerecht.

Lage des Unternehmens

Geschäftsverlauf

Die installierte Kraftwerksleistung der LE-K Braunkohlekraftwerke (inkl. Sicherheitsbereitschaft) betrug zum 31. Dezember 2020 7.372 MW (Vorjahr: 7.367 MW). Davon wurden 500 MW zum 1. Oktober 2018 und 500 MW zum 1. Oktober 2019 in die Sicherheitsbereitschaft überführt und dem Strommarkt entzogen. Damit leistet die LE-K bereits heute einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Kohleverstromung, wie sie von der KWSB angestrebt wird. Die installierte Kraftwerksleistung der LE-K Gasturbinenkraftwerke ist aufgrund des Einbezugs in die Kapazitätsreserve gegenüber dem Vorjahr um 152 MW auf 338 MW gestiegen.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist im Jahr 2020 ein erheblicher Rückgang des Energiebedarfes zu verzeichnen, der sich auf den Kraftwerkseinsatz und den dazugehörigen Stromabsatz auswirkte. Zusätzlich wurde das Stromgeschäft durch einen hohen Anteil der regenerativen Energien im Netz und einen steigenden CO ₂ -Preis negativ beeinflusst. Damit lagen die Stromerzeugungs- und Nettostromvermarktungsmengen rund 20 % unterhalb der geplanten Mengen.

Von Januar bis Dezember 2020 wurden in den Braunkohlekraftwerken der LE-K ca. 37 Mrd. kWh (2019: ca. 45 Mrd. kWh) Strom erzeugt. Dieser deutliche Rückgang ist hauptsächlich auf eine geringere Stromnachfrage infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Die Stromvermarktung und die Beschaffung von CO ₂ -Emissionszertifikaten für die Braunkohlekraftwerke der LE-K erfolgt eigenständig durch die LE-K innerhalb festgelegter Mandate am Terminmarkt. Restmengen werden über den Spothandel vermarktet. Auch im Jahr 2020 war die EP Commodities a. s (EPC) auf der Basis eines Dienstleistungsvertrages für die entsprechende Vermarktung und Beschaffung zuständig. Dies schließt auch die Kurzfrist-Optimierung des Portfolios sowie Dayahead- und Intraday-Geschäfte ein.

Die Erlössituation ist maßgeblich von der Entwicklung der Strompreise an den Strombörsen abhängig.

Infolge der Pandemie schlug sich am Stromterminmarkt der Rückgang der Commodity-Preise für Lieferungen im Jahr 2020 in den Preisen der Folgejahre 2021 bis 2022 bereits nieder, mit Notierungen zwischen ca. 34 bis 50 €/MWh im Laufe des Jahres.

Der europäische Markt für CO ₂ -Emissionsberechtigungen ("EUA") war trotz zwischenzeitlicher Unsicherheit über die Zukunft des EU-ETS mit einem durchschnittlichen EUA-Preisniveau von 25 €/t weiterhin stabil. Zum Jahresende pendelten die Preise um 30 €/t insbesondere im Kontext der jüngsten Verständigung von EU-Kommission, Europäischem Rat und Europäischem Parlament zur Anhebung der Europäischen-Ziele zur CO ₂ -Ausstoßminderung 2030 von bisher 40 % auf mindestens 55 %.

Da im Kontext der Reformen des EU-ETS tendenziell mit steigenden EUA-Preisen zu rechnen ist, muss auch weiterhin von einem schwierigen Ertragsumfeld der Kohlestromvermarktung ausgegangen werden.

Im Regelenergiemarkt setzte sich 2020 die Tendenz der Vorjahre zu niedrigeren Preisen für die Leistungsvorhaltung fort. Nachdem seit 2019 die tägliche Ausschreibung für Primärregelleistung erfolgt, findet die tägliche Ausschreibung von Sekundär- und Minutenreserveleistung nunmehr zweistufig statt. Der vortägigen Kapazitätsausschreibung folgen innertags jeweils Regelarbeits-Ausschreibungen, deren Marktpreiswirkung sich noch einstellen muss. Unverändert bleibt der intensive Wettbewerb, der 2020 insbesondere infolge des schwachen Preisniveaus am Primärregelleistungsmarkt zu niedrigeren Erlösen geführt hat als 2019.

Das Stromaufkommen belief sich auf insgesamt 50.671 GWh, (Vorjahr: 54.139 GWh). Davon entfielen 37.168 GWh (Vorjahr: 44.739 GWh) auf die Eigenerzeugung in den Braunkohlekraftwerken und den Gasturbinenkraftwerken. Der Anteil der Eigenerzeugung am Stromaufkommen lag bei 73,4 %, (Vorjahr: 82,6 %).

Die Strombezüge betrugen 13.503 GWh und liegen somit über denen des Vorjahres (9.400 GWh).

Der wichtigste Primärenergieträger der Gesellschaft mit einem Anteil von nahezu 100 % (Vorjahr: nahezu 100 %) an der Nettostromerzeugung ist die Braunkohle. Im Jahr 2020 wurden 40,9 Mio. t (Vorjahr: 49,6 Mio. t) Rohbraunkohle eingesetzt.

Durch die Mitverbrennung in den Kraftwerken von LE-K wurden 843,5 kt (Vorjahr: 892,9 kt) Sekundärbrennstoffe thermisch verwertet.

Die eigenen Braunkohlekraftwerke erreichten eine Arbeitsverfügbarkeit von 85,8 % (Vorjahr: 89,1 %). Die Arbeitsausnutzung betrug 61,7 % (Vorjahr: 74,6 %).

Der Stromabsatz im Jahr 2020 belief sich auf 50.398 GWh, (Vorjahr: 54.014 GWh). Mit 69,4 % (Vorjahr: 86,1 %) wurde der überwiegende Anteil an Vattenfall Energy Trading GmbH verkauft.

Die Lieferungen von Prozessdampf und Fernwärme betrugen im Jahr 2020 2.996 GWh _th (Vorjahr: 3.048 GWh _th ). Davon entfielen 54,3 % (Vorjahr: 51,0 %) auf Lieferungen an Stadtwerke und 41,4 % (Vorjahr: 47,2 %) auf Lieferungen an die LE-B.

LE-K hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Aktivitäten zur zukünftigen Errichtung des EBS-Kraftwerkes am Standort Jänschwalde begleitet.

Unternehmensplanung

Im Planungszeitraum 2021 bis 2023 sind die Regelungen aus dem KVBG berücksichtigt. Die im örV benannten Entschädigungsleistungen und eine teilweise Abtretung dieser Entschädigungen an die LE-B gemäß KVBG und örV sind vollumfänglich in die Unternehmensplanung eingeflossen. Chancen und Risiken zu dem Sachverhalt werden im Risikobericht erläutert.

Werthaltigkeit langfristige Vermögensgegenstände

Für das Geschäftsjahr 2020 war kein außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf erkennbar.

Zur Bildung der Kapazitätsreserve führen die deutschen ÜNB ein gemeinsames Beschaffungsverfahren durch. Der erste Erbringungszeitraum der Kapazitätsreserve beginnt am 1. Oktober 2020 und endet am 30. September 2022. Zuschläge nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 KapResV erhielten die Gasturbinenkraftwerke Ahrensfelde und Thyrow. Dies führte zu Zuschreibungsbedarf bei beiden Anlagen.

Ertragslage

Neben der aus der Corona-Pandemie und einer höheren Einspeisung aus Erneuerbaren Energien resultierenden geringeren Stromerzeugung und damit einhergehenden Mindererlösen belastete die nachteilige Entwicklung beim Clean-Lignite-Spread die Absicherungsaktivitäten (Hedging) und führte zu höheren Drohverlustrückstellungen. Aufgrund der Zuführung von Drohverlustrückstellungen in Höhe von 258,4 Mio. € fiel das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2020 negativ aus.

Zur Stabilisierung des Ergebnisses wurden Kostensenkungs- und -einsparmaßnahmen umgesetzt. Der maßgebliche Einfluss der zuerst genannten Faktoren verhinderte dennoch die Erreichung des geplanten Jahresergebnisses und führte letztendlich zu einem Ergebnis nach Steuern in Höhe von -179,7 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €), welches deutlich unter dem geplanten Jahresergebnis liegt. Ohne die erheblichen Zuführungen zu den Drohverlustrückstellungen wäre das Ergebnis nach Steuern positiv gewesen.

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Umsatzerlöse und Erträge	2.456,1	2.497,4
Operative Aufwendungen	-2.619,4	-2.457,9
Finanzergebnis	-16,0	-25,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-0,4	0,0
Ergebnis nach Steuern	-179,7	14,1

Der Umsatz 2020 beträgt 2.302,0 Mio. € (Vorjahr: 2.134,1 Mio. €) und entfiel im Wesentlichen mit 1.913,8 Mio. € (Vorjahr: 1.806,8 Mio. €) auf Stromlieferungen und Systemdienstleistungen sowie mit 53,0 Mio. € (Vorjahr: 51,6 Mio. €) auf Wärmelieferungen. Auf übrige Umsätze entfielen 335,2 Mio. € (Vorjahr: 275,7 Mio. €). Diese betreffen insbesondere die Erlöse aus der Sicherheitsbereitschaft, Verpachtung von Kraftwerksscheiben an die LE-B sowie das Entgelt für die zugehörige Betriebsführung, die Betriebsführung des Blocks S der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) im Kraftwerk Lippendorf, die Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen, Erlöse aus Vermietung, sowie dem Verkauf von Gips.

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 154,0 Mio. € (Vorjahr: 359,7 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus der indirekten Inanspruchnahme von Drohverlustrückstellungen, Auflösung von Rückstellungen sowie dem Verkauf von CO ₂ -Emissionszertifikaten. Da bei der Inanspruchnahme bzw. Auflösung der Drohverlustrückstellungen in Höhe von 53,9 Mio. € (Vorjahr: 167,4 Mio. €) eine Zuordnung zu den einzelnen Aufwandsarten nicht eindeutig möglich ist, wird aus Vereinfachungsgründen der Verbrauch in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die in dem Posten Umsatzerlöse und Erträge enthaltenen aktivierten Eigenleistungen belaufen sich im Geschäftsjahr auf 0,1 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €).

Die Betriebsaufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus Brennstoffkosten, Kosten für sonstige Einsatzstoffe sowie Entsorgungsleistungen von insgesamt 822,9 Mio. € (Vorjahr: 904,1 Mio. €), Aufwendungen für CO ₂ -Emissionszertifikate in Höhe von 608,7 Mio. € (Vorjahr: 522,2 Mio. €), Aufwendungen für Strombezüge von 307,9 Mio. €, (Vorjahr: 269,3 Mio. €) und Instandhaltungsaufwendungen von 153,1 Mio. € (Vorjahr: 189,4 Mio. €), zusammen.

Für das Personal wurden 176,1 Mio. € (Vorjahr: 180,7 Mio. €) und für Abschreibungen 140,6 Mio. € (Vorjahr: 138,2 Mio. €) aufgewandt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von insgesamt 377,5 Mio. € (Vorjahr: 225,2 Mio. €) betreffen hauptsächlich die Zuführung für Drohverlustrückstellungen (258,4 Mio. €; Vorjahr: 0,3 Mio. €), Zuführung für Rückstellungen für Prozessrisiken (2,3 Mio. €; Vorjahr: 108,2 Mio. €), Serviceleistungen (47,7 Mio. €; Vorjahr: 50,8 Mio. €) sowie an die KSP gezahlte Pachtzinsen (24,4 Mio. €; Vorjahr: 22,4 Mio. €) und Versicherungsbeiträge (6,0 Mio. €; Vorjahr: 6,2 Mio. €).

Das negative Finanzergebnis von 16,0 Mio. € (Vorjahr: 25,4 Mio. €) ergibt sich hauptsächlich aus den Zinszahlungen von 18,9 Mio. € (Vorjahr: 21,4 Mio. €) und aus den Aufzinsungen bzw. Zinsanteil der Rückstellungen in Höhe von 5,4 Mio. € (Vorjahr: 12,1 Mio. €). Gegenläufig wirkt sich unter anderem das Beteiligungsergebnis der KSP in Höhe von 8,0 Mio. € (Vorjahr: 8,0 Mio. €) positiv aus.

Vermögenslage

	31.12.2020 Mio. €	31.12.2019 Mio. €	Veränderung Mio. €
Aktiva
Anlagevermögen	901,2	1.018,3	-117,1
Umlaufvermögen (einschließlich RAP)	2.225,7	1.858,7	367,0
	3.126,9	2.877,0	249,9
Passiva
Eigenmittel	278,5	462,7	-184,1
Langfristige Fremdmittel	784,0	800,8	-16,8
Mittel- und kurzfristige Fremdmittel	2.064,4	1.613,6	450,8
	3.126,9	2.877,0	249,9

Die Summe von Aktiva und Passiva haben sich jeweils zum Ende des Berichtsjahres gegenüber dem Vorjahr um 249,9 Mio. € erhöht. Das Anlagevermögen besteht aus immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen in Höhe von 801,1 Mio. € sowie Finanzanlagen in Höhe von 100,1 Mio. €. Unter Berücksichtigung von Abschreibungen in Höhe von 140,8 Mio. €, den Zuschreibungen in Höhe von 12,3 Mio. €, Anlagenabgängen bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von 0,9 Mio. € haben sich die Buchwerte des Anlagevermögens insgesamt um 117,1 Mio. € vermindert.

Die Investitionen des Sachanlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 12,0 Mio. € konzentrierten sich im Wesentlichen auf die Anpassungen der Kraftwerksanlagen an geänderte Emissionsanforderungen aufgrund der Vorgaben "BREF LCP 2021".

Der Rückgang des Anlagevermögens resultiert überwiegend aus planmäßigen Abschreibungen.

Der Anstieg des Umlaufvermögens resultiert aus höheren Forderungen im Zusammenhang mit Marginzahlungen (Einschusszahlungen auf der Grundlage des aktuellen Marktkurses) im Jahr 2020 und aus einem deutlichen Anstieg der Bestände an CO ₂ -Emissionszertifikaten.

Die gestiegenen mittel- und kurzfristigen Fremdmittel resultieren hauptsächlich aus den höheren Cash Pool-Beständen sowie aus einem Anstieg der Rückstellungen für drohende Verluste und aus einem Anstieg der Rückstellungen für die Erfüllung der Abgabeverpflichtung von CO ₂ -Emissionszertifikate.

Eigenmittel und langfristige Fremdmittel belaufen sich auf insgesamt 1.064,4 Mio. € und decken das Anlagevermögen in vollem Umfang.

Finanzlage

Die Gesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen und verfügt - vorbehaltlich eskalierender Risiken gemäß Risikobericht - über ausreichende liquide Mittel, um den Finanzmittelbedarf der kommenden zwölf Monate abzudecken. Hierzu stehen ihr neben den eigenen flüssigen Mittel eine kurzfristige Kreditlinie von 300 Mio. € im Rahmen des LEAG-weiten Cash-Poolings sowie eine 150 Mio. € Standby-Letter-of-Credit-Facility eines externen Kreditinstituts zur Verfügung.

Gesamtaussage des Vorstands zur Lage des Unternehmens und zum Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2020

Wie in der gesamten Wirtschaft war auch das Geschäftsjahr der LE-K sehr stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Der Rückgang des Strombedarfes, vor allem in der ersten Jahreshälfte, hat in Verbindung mit einer hohen Produktion an Strom aus Erneuerbaren Energien sowie schlechterer Vermarktungsmöglichkeiten aufgrund der hohen Preise für CO ₂ -Emissionszertifikate zu einem massiven Produktionsrückgang in den Kraftwerken der LE-K geführt. Erst im Laufe des zweiten Halbjahres konnte wieder eine Produktion auf Planniveau erreicht werden.

Dank frühzeitiger und konsequenter Corona-Schutzmaßnahmen konnte das Infektionsgeschehen im Unternehmen auf niedrigem Niveau gehalten werden. Es gab zu keiner Zeit Einschränkungen in der Stromproduktion.

Die unternehmerischen Aktivitäten im Geschäftsjahr 2020 standen im Zeichen der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Strategisches Ziel ist es, die LE-K von einem reinen Kraftwerksbetreiber zu einem diversifizierten Energie-, Infrastruktur- und Serviceunternehmen weiterzuentwickeln.

Die Umsetzung erfolgt entlang von vier Handlungssträngen:

―	Umsetzung der angepassten Revierplanung
―	Kostenführerschaft,
―	Arbeitssicherheit/Gesundheit/Vielfalt und
―	profitables Wachstum in neuen Geschäftsfeldern.

Markante Meilensteine waren dabei:

―	der Bau und die Inbetriebnahme der BigBattery durch die KSP am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe,
―	die Inbetriebnahme mehrerer Solaranlagen (Dachanlagen auf dem Verwaltungsgebäude Cottbus und dem Qualifizierungszentrum Lübbenau) und
―	die Stromvermarktung eigener und Anlagen Dritter unter der Marke energy cubes.

Zur Beschleunigung der Geschäftsfeldentwicklung im Bereich Erneuerbare Energien wurde, in Abstimmung mit dem Gesellschafter EPH, die EP New Energies GmbH (EPNE) als Projektentwicklungsgesellschaft gegründet, an der LE-B mit 20 % beteiligt ist. Diese entwickelt Wind- und PV-Projekte für LEAG und MIBRAG, mit dem Schwerpunkt auf der Nutzung unternehmenseigener Flächen.

Am 14. August 2020 ist das KVBG in Kraft getreten, das eine vorzeitige Stilllegung für die Kraftwerksblöcke der LE-K vorsieht. Parallel dazu wurde zwischen den Unternehmen der Braunkohlenindustrie und der Bundesregierung ein örV verhandelt, der Details der Umsetzung regelt und weiterreichende Rechts- und Planungssicherheit für alle Parteien schaffen soll. Diesem Vertrag hat der Bundestag am 13. Januar 2021 zugestimmt. Der Abschluss der förmlichen Prüfung der gesetzlichen Entschädigungen für die Braunkohlenkraftwerksbetreiber durch die Europäische Kommission wird im Laufe des Jahres 2021 erwartet.

Der durch das KVBG vorgezogene Kohleausstieg hat massive Auswirkungen auf die Unternehmensplanung der LE-K. So bedarf das im Jahr 2017 beschlossene Revierkonzept einer erheblichen Anpassung. Gleiches gilt für alle nachgelagerten Planungen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich die gesellschaftliche Debatte um Klimaschutz und Kohleausstieg trotz Umsetzung der KWSB-Empfehlungen und der Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetz weiter sehr dynamisch entwickelt.

Das Unternehmen steht 2021 vor weiteren Herausforderungen. Trotz Verabschiedung des KVBG und des unterschriebenen örV ist mit dem beginnenden EU-Beihilfeverfahren eine Unsicherheit für die LE-K verbunden. Angesichts der durch das KVBG entstehenden Schäden, aufgrund des vorzeitigen Kohleausstieges, ist LE-K davon überzeugt, dass die EU-Kommission die Entschädigung in Höhe von 1,75 Mrd. € als mit dem EU-Beihilferecht vereinbar einstufen und die beihilferechtliche Genehmigung erteilen wird.

Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen auf landes-, bundes- und europäischer Ebene werden die Geschäftsentwicklung weiterhin stark beeinflussen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Zielverschärfung der CO ₂ -Emission auf europäischer Ebene im Kontext des "Green Deal". Von erheblicher Tragweite wird zudem die Umsetzung der europäischen BREF-LCP-Bandbreiten insbesondere für Quecksilber und NO _x in nationale Grenzwerte für Großfeuerungsanlagen sein.

Der Vorstand geht davon aus, dass die notwendigen Maßnahmen für eine langfristige Entwicklung des Unternehmens, insbesondere auf der Ausgabenseite, im Geschäftsjahr getroffen worden sind.

Der Rechtsstreit der LE-K in der Frage, ob es sich bei der sogenannten Pachtscheibenlösung der LE-B um einen Verstoß gegen die Regelungen des EEG handelt, ist nicht beendet. LE-K geht davon aus, dass der entsprechende Rechtsstreit gewonnen werden wird, da alle Regelungen des EEG beachtet worden sind. Möglichen Risiken beugt die Gesellschaft mit einer Risikovorsorge vor.

Der pandemiebedingte Konjunktureinbruch und die erhöhte Einspeisung erneuerbarer Energien beeinflussten maßgeblich das abgelaufene Geschäftsjahr 2020. Die Erwartungen an das Jahresergebnis konnten nicht erfüllt werden.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Am 31. Dezember 2020 beschäftigte die LE-K 2.054 Mitarbeiter und 233 Auszubildende, dies entspricht in Vollzeitäquivalenten (FTE) 2.040 (Vorjahr: 2.071 FTE). Die Anzahl der Mitarbeiter verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 29 Personen. Dieser Rückgang ergibt sich aus 151 Abgängen und 122 Zugängen. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Umsetzung des Projekts LEAG Organisation 2020 ff., des Projekts Challenge 21 sowie einem geringen Corona-bedingten Minderbedarf.

Die Corona-Pandemie wirkte sich im Jahr 2020 auch auf die Beschäftigungsverhältnisse der Gesellschaft aus. Mitarbeiter der Aus- und Weiterbildung befanden sich während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 in Kurzarbeit. Auf den Rückgang im Kraftwerkseinsatz wurde mit dem Abschluss einer Konzernbetriebsvereinbarung "Corona-bedingte Minderbedarfe", dem gezielten Abbau von Kurz- und Langzeitarbeitskonten sowie der teilweisen Nichtnachbesetzung von offenen Stellen reagiert.

Von den 75 Auslernern wurden 40 in ein Arbeitsverhältnis innerhalb der Gesellschaft übernommen, davon einer unbefristet und 39 befristet. Drei weitere Auslerner wurden befristet in die LE-B (zwei) und der GMB (einer) übernommen.

Sowohl die bestehenden Effizienzprogramme wie auch die nötige Kapazitätsanpassung in Reaktion auf den Produktionsrückgang im ersten Halbjahr 2020 konnten sozialverträglich realisiert werden. Um Minderbedarfen gerecht zu werden, wurden Altersteilzeitverträge vereinbart und auf freiwilliger Basis Vollzeit- in Teilzeitarbeitsverträge umgewandelt.

Am 16. März 2020 erfolgte der Abschluss eines neuen "Tarifvertrages über Tabellenvergütungen (TVT)". Mit Wirkung ab 1. April 2020 erhöhte sich die Tabellenvergütung sowie die Ausbildungsvergütung um 1 %. Im Rahmen der Verhandlungen wurden zudem die Bedingungen zur Begleitung von Maßnahmen zur Kurzarbeit sowie weitere Freistellungsmöglichkeiten bezüglich der Corona-Pandemie geregelt.

Im Zuge des am 14. August 2020 in Kraft getretene KVBG wurden am 4. November 2020 die wesentlichen Eckpunkte des Tarifvertrages zur sozialverträglichen Umsetzung von Personalmaßnahmen im Zusammenhang mit der Beendigung der Kohleverstromung bei LE-B vereinbart.

Aus- und Weiterbildung wurde stark von den Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie beeinflusst. Während die theoretische Wissensvermittlung für Auszubildende wie auch Seminarteilnehmende über digitale Plattformen und Angebote ermöglicht wurde, war das praktische Lernen vor Ort nur eingeschränkt unter strenger Einhaltung notwendiger Hygieneregeln möglich. Dennoch konnten so die wichtigsten betriebsnotwendigen Schulungen sichergestellt werden. Zur Flankierung des Strukturwandels wurden externe Kooperationen vorbereitet und geschlossen, um bestehende Kompetenzen sowie Infrastrukturen im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu sichern, gemeinsam mit Partnerunternehmen bedarfsgerecht zu entwickeln und perspektivisch notwendige Personaltransfers geordnet durchzuführen.

Um die Entwicklung neuer Geschäftsfelder im Unternehmen im Zuge des Strukturwandels zu fördern, begann im Mai 2020 erstmalig das Personalentwicklungsprogramm FUSE (Geschäftssinn Fördern - Wandel Unterstützen - Stärken Stärken - Zukunft Entwickeln), mit dem Führungskräfte und/oder Projektleiter der LEAG auf ihre Aufgaben in den neuen Geschäftsfeldern vorbereitet werden. FUSE wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.

Alle Aktivitäten des strategischen Personalmanagements wirken auf die durch den Kohleausstieg und Strukturwandel bedingten Veränderungen im Unternehmen hin. Die im Jahr 2020 begonnene Personalentwicklungskonzeption wird im Jahr 2021 abgeschlossen werden, um die notwendige Transformation der LE-K in den kommenden Jahren strukturiert zu begleiten.

Bei der Anzahl der Betriebsunfälle mit einer Ausfallzeit ab dem ersten Arbeitstag pro einer Mio. Arbeitsstunden (LTIF) wurde im Jahr 2020 ein Wert von 1,3 bei der LE-K (Vorjahr: LTIF 2,1) erreicht. Damit blieb das Unfallgeschehen auf sehr niedrigem Niveau. Das angestrebte Ziel, mit dem LTIF unter 1,8 zu bleiben, wurde damit erreicht.

Prognosebericht

Die wesentlichen Markteinflussfaktoren für den Geschäftserfolg sind die Entwicklung der Stromerlöse einerseits und die Kosten für CO ₂ -Emissionzertifikate andererseits. Sie werden u. a. bestimmt durch die Entwicklung an den globalen Brennstoffmärkten und den eigentlichen Faktoren des Strommarktes, wie der Einspeisung Erneuerbarer Energien, der Verfügbarkeit gesicherter Leistungen und der Stromnachfrage.

Infolge der Pandemie schlug sich am Stromterminmarkt der Rückgang der Commodity-Preise für Lieferungen im Jahr 2020 in den Preisen der Folgejahre 2021 bis 2022 bereits nieder, mit Notierungen zwischen ca. 34 bis 50 €/MWh im Laufe des Jahres. Da im Kontext der Reformen des EU-ETS tendenziell mit steigenden EUA-Preisen zu rechnen ist, muss auch weiterhin von einem schwierigen Ertragsumfeld der Braunkohlestromvermarktung ausgegangen werden.

Bezüglich der Entwicklung der Wärmevermarktung ist witterungsbedingt von Kontinuität auszugehen. Dagegen bleibt der Markt für Regelenergiebereitstellung hoch kompetitiv durch fortgesetzte intensive Teilnahme neuer Anbieter und in der Folge niedriges Preisniveau.

Durch die im Zuge des langfristigen Auslaufens der Kohleverstromung in Deutschland absehbaren, bereits 2021 wirksamen Kraftwerksstilllegungen sowie dem bis Ende 2022 umzusetzenden Ausstieg aus der Kernenergie, verbessert sich tendenziell die Positionierung der im Markt verbleibenden Anlagen. Trotz Fortschritten beim Netzausbau werden sich die Kraftwerke der LE-K weiter auf fluktuierende Einspeisungen aus Wind- und Solarenergie einstellen müssen und hierauf durch flexible, temporäre Anpassung ihrer Einspeiseleistung wirtschaftlich optimal und systemdienlich in der jeweiligen Markt- und Netzsituation reagieren.

Für das Jahr 2021 sind Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio. € geplant. Diese betreffen im Wesentlichen die Errichtung einer Hilfsdampferzeugeranlage am Standort Jänschwalde zur blockunabhängigen Hilfsdampferzeugung (18 Mio. €) und damit zur weiteren Flexibilisierung der Kraftwerksanlagen, die Anpassungen der Kraftwerksanlagen an geänderte Emissionsanforderungen aufgrund der Vorgaben der "BREF LCP 2021" (14 Mio. €) sowie die Errichtung einer Sekundärbrennstoff-Mitverbrennungsanlage "MaxIV" an den Blöcken Q und R des Kraftwerkes Boxberg (2,5 Mio. €).

Die Stromerzeugung der LE-K wird sich im Jahr 2021 voraussichtlich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhen. Das Maß der Veränderung wird von der Eindämmung der Pandemie, Entwicklungen am Stromspotmarkt und den Eingriffen des Übertragungsnetzbetreibers in die geplante und vermarktete Stromerzeugung im Kontext von § 13 EnWG beeinflusst werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Arbeitsverfügbarkeit der Kraftwerke der LE-K 2021 auf einem leicht höheren Niveau als 2020 liegen wird.

Die Preise für Rohbraunkohle werden sich 2021 voraussichtlich nicht wesentlich verändern.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird mit einem weiterhin rückläufigen Personalbestand gerechnet.

Aufgrund der bestehenden Unfallverhütungsmaßnahmen wird davon ausgegangen, dass die Anzahl der Betriebsunfälle auf einem niedrigen Niveau bleiben und die Zielvorgabe erreicht wird.

Unter Berücksichtigung des Primats der Anlagen- und Arbeitssicherheit müssen weitere Potentiale zur Ausgabenreduktion identifiziert und erschlossen werden.

Auch im Jahr 2021 wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der steigende Anteil regenerativer Energien die Rohkohlefördermengen beeinflussen. Dennoch wird von einem leichten Produktionsanstieg gegenüber dem Jahr 2020 ausgegangen. Im Gegensatz zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wirkt sich der zweite Lockdown seit November 2020 bisher nicht merklich auf den Energieverbrauch aus. Unterstützend wirkt dabei auch die im Vergleich zum vergangenen Winter relativ kalte Witterung mit starker Bewölkung und weniger Wind.

Für das Jahr 2021 wird von einem positiven Jahresüberschuss nach Steuern in niedriger zweistelliger Millionenhöhe ausgegangen. Positive Ergebniseffekte werden durch einen leichten Mengenanstieg bei gleichzeitiger Umsetzung von Kostenreduktionsmaßnahmen erwartet. Unsicherheiten bestehen bezüglich der Entwicklung der Forward-Preise für Strom und CO ₂ -Emissionszertifikate.

Der geminderte Kraftwerkseinsatz und die gesunkenen Clean-Spreads werden auch in den Folgejahren eine weitere Reduzierung von Fixkosten erfordern.

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagementsystem

Das Risikomanagement der LE-K gewährleistet die ordnungsgemäße Erfassung und Steuerung der Risiken und Risikobewältigungsmaßnahmen sowie ein aktuelles Berichtswesen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften. Das Risikomanagementsystem stellt relevante Informationen bereit, sodass das Management unternehmerische Entscheidungen auf einer fundierten Grundlage unter Abwägung von Risiken, aber auch unter Berücksichtigung von Chancen sowohl bezogen auf Wertschöpfung als auch auf Wettbewerbsfähigkeit treffen kann.

Der Risikomanagementprozess ist als fortlaufender Prozess zur Identifikation, Bewertung, Steuerung, Bewältigung und Überwachung der unternehmerischen Risiken organisiert. Die Bereitstellung der Informationen zur Erfassung der Risiken und die Durchführung von Maßnahmen zur Risikobewältigung obliegen den Risikoverantwortlichen in den einzelnen Bereichen des Unternehmens.

Der Risikomanagementprozess inkl. der Risikodokumentation wird durch das Risikomanagement organisatorisch gesteuert und begleitet. In quartalsweisen Sitzungen des Risikoausschusses erfolgt eine Abstimmung der Risikosituation und -steuerung auf Managementebene. Ergänzend dazu wird der Risikolage an den Absatz- und Beschaffungsmärkten durch zweiwöchentliche Sitzungen des Risiko-Komitees Stromgeschäft im besonderen Maße Rechnung getragen. Regelmäßige Berichte an Vorstand und Aufsichtsrat über relevante Einzelrisiken und die Gesamtrisikolage der Gesellschaft und der LEAG insgesamt stellen die rechtzeitige und umfassende Information der Entscheidungsträger jederzeit sicher.

Chancen und Risiken

Für die LE-K bestehen im Wesentlichen folgende Risiken, die entsprechend ihrer Bedeutung für die Gesellschaft innerhalb der Risikofelder sortiert sind.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Seit Jahresbeginn 2020 hat sich das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgehend von China weltweit verbreitet und wurde am 11. März 2020 durch die Weltgesundheitsorganisation als Pandemie eingestuft. Infolge dieser weltweiten Verbreitung kam es durch die betroffenen Länder zu einer Vielzahl an präventiven Maßnahmen, die u. a. zur teilweisen Schließung von Grenzen und Kontaktbegrenzungen geführt haben, um die Ausbreitung zumindest zu verlangsamen. Ferner wurden und werden nationale Hilfsprogramme geschaffen, um die bereits festzustellenden wirtschaftlichen Auswirkungen zu begrenzen. Gleichwohl ist anzumerken, dass diese Krise die Wirtschaft massiv belastet. Für die Energiewirtschaft ist nach wie vor davon auszugehen, dass der Energiebedarf und somit auch die erzielbaren Clean Spreads unter Druck bleiben. Nachdem sich die Infektionslage in den Sommermonaten entspannt hatte, ist die Herbst-/Winterperiode durch signifikant gestiegene Infektionszahlen gezeichnet. Trotz des Impfstarts Ende 2020 geht die Gesellschaft davon aus, dass die Pandemie bis mindestens Mitte des Jahres 2021 Auswirkungen auf den europäischen und deutschen Wirtschaftsraum und das gesellschaftliche Miteinander haben wird. Eine Abschätzung der langfristigen Folgen ist aktuell weiter schwierig. Ferner können Auswirkungen auf Abläufe bei der Förderung der Rohbraunkohle und der Stromproduktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Rechtliche Risiken und politisches Umfeld

Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung":

Verständigung zum Kohleausstieg

Mit dem am 14.°August°2020 in Kraft getretenen KVBG wurde der entsprechende Ausstiegspfad gesetzlich festgelegt.

Es besteht das Risiko, dass die Überprüfungen in den Jahren 2026, 2029 und 2032 dazu führen, dass die Stilllegungszeitpunkte für die Braunkohleanlagen nach dem Jahr 2030 um jeweils bis zu drei Jahre vorgezogen werden. Dies könnte die Blöcke Lippendorf R, Schwarze Pumpe A und B und Boxberg R und Q betreffen.

Die vertraglich vereinbarten Entschädigungszahlungen für die Braunkohle erfordern zudem noch eine beihilferechtliche Genehmigung durch die Europäische Kommission. Das förmliche Verfahren zur beihilferechtlichen Überprüfung der Entschädigung für die Braunkohlekraftwerksbetreiber ist Anfang 2021 eingeleitet worden. Es ist mit einer Verfahrensdauer von 9 - 12 Monaten zu rechnen.

Aufgrund der gesetzlich gekürzten Kraftwerkslaufzeiten muss das Lausitzer Revierkonzept überarbeitet und an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.

Compliance und weitere rechtliche Risiken

Die Grundlage aller unternehmerischen Handlungen der LE-K bilden geltende Gesetze und interne Richtlinien bzw. Regelungen. Durch regelmäßige Compliance-Schulungen der Mitarbeiter wird ein Höchstmaß an präventiver Sensibilisierung im Hinblick auf die Einhaltung von Gesetzen, Normen und Richtlinien erreicht. Dies ist elementarer Bestandteil des etablierten Compliance Management-Systems, welches sämtliche Compliance-Aktivitäten koordiniert und steuert.

Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben die Rechtmäßigkeit von EEG-umlagebefreiten Eigenstromversorgungsmodellen seit November 2018 prüfen lassen. Der zuständige ÜNB hat am 30. Dezember 2019 Klage gegen die LE-K auf Basis dieser Prüfung erhoben. Der LE-B wurde der Streit verkündet. Mit der Klage wird ein Betrag im mittleren, dreistelligen Mio. €-Bereich für die Jahre 2008 - 2018 geltend gemacht. Da alle notwendigen Informationspflichten gegenüber dem zuständigen ÜNB jederzeit und in vollem Umfang erfüllt wurden und die Verpachtung der Kraftwerksscheiben zur Eigenerzeugung von Strom durch LE-B führt, geht die LE-K davon aus, dass die Klage in vollem Umfang abgewiesen werden wird. Höchst vorsorglich hat die LE-K auf Basis der Bewertungen externer Sachverständiger und eigener Einschätzungen Rückstellungen gebildet. Die LE-K wird darüber hinaus prüfen, ob etwaige Rückgriffsansprüche gegenüber der LE-B geltend gemacht werden könnten.

Zusätzlich wurde im Rahmen der am 1. Januar 2021 in Kraft getretenen EEG-Novelle 2021 ein gesetzlicher Vergleichsanspruch beschlossen, der bis spätestens zum 30. Juni 2022 gegenüber dem Übertragungsnetzbetreiber geltend gemacht werden kann. Die Geltendmachung dieser Option führt zu einer vollständigen Befreiung von der EEG-Umlage bis zum 31. Dezember 2020, hat aber nach diesem Stichtag die Entrichtung der vollständigen EEG-Umlage zur Folge.

Im Dezember 2020 haben sich die EU-Mitgliedstaaten darauf verständigt, dem Vorschlag der Europäischen-Kommission zu folgen und das europäische Klimaschutzziel im Rahmen der Green Deal Initiative der Europäische Kommission zu verschärfen und den CO ₂ -Ausstoß bis 2030, von bislang 40 % im Vergleich zu 1990, um mindestens 55 % zu reduzieren. Eine Einigung mit dem Europäischen Parlament, das eine Reduktion um 60 % fordert, sowie die Aufteilung des neuen Ziels auf die Mitgliedstaaten und Industriesektoren wird für Anfang 2021 erwartet.

Für die Wettbewerbsfähigkeit der Braunkohlekraftwerke ist die kostengünstige Beschaffung von CO ₂ -Emissionszertifikaten weiterhin von besonderer Bedeutung. Regulatorische Eingriffe - wie die oben genannten - können zu einem weiteren Preisanstieg der CO ₂ -Emissionszertifikate und damit zu einer weiteren Erhöhung der entsprechenden Beschaffungskosten führen.

Der Durchführungsbeschluss 2017/1442 der Europäischen-Kommission über Schlussfolgerungen zu den BVT für Großfeuerungsanlagen gemäß Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen wurde am 17. August 2017 im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Rund zweieinhalb Jahre nach Ablauf der gesetzlichen Umsetzungsfrist hat die Bundesregierung am 2. Dezember 2020 die Novellierung der 13. und 17. BImSchV zur nationalen Umsetzung der BVT beschlossen. Nach der Befassung des Bundestages muss der Bundesrat noch der Novelle zustimmen. Ein Abschluss des Verfahrens ist nicht vor Ende des ersten Quartals 2021 zu erwarten. Die neuen Emissionsanforderungen müssen europarechtlich spätestens zum 17. August 2021 eingehalten werden.

Die Gesellschaft geht davon aus, dass die vom Bundeskabinett verabschiedeten Emissionsgrenzwerte durch die bereits laufenden Anpassungsmaßnahmen im Wesentlichen fristgerecht eingehalten werden können.

Going Concern

Aktuell verfügt die Gesellschaft über ausreichende finanzielle Mittel, um innerhalb eines kurz- bis mittelfristigen Zeitraumes ihre Unternehmenstätigkeit aus Eigenmitteln fortzuführen. Die gemäß der Unternehmensplanung erwarteten operativen Cashflows decken die Investitionen und führen darüber hinaus zu einem Anstieg der Liquidität des Unternehmens.

Die langfristig gesicherte Finanzierung des Unternehmens ist im Wesentlichen von der Marktentwicklung der Preise für Strom und CO ₂ -Emissionszertifikate sowie der Ausgabenentwicklung abhängig. Sofern diese Marktentwicklung deutlich hinter den derzeitigen Erwartungen der Gesellschaft zurückbleibt, sind zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen sowie Ausgabenreduzierungen zur Sicherung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit notwendig.

Neben der bestehenden finanziellen Ausstattung der Gesellschaft besteht ein zusätzlicher Verfügungsrahmen bei Kreditinstituten im dreistelligen Mio. €-Bereich, auf den im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann.

Der Vorstand der Gesellschaft geht davon aus, dass die Finanzierung der Gesellschaft derzeit kein bestandsgefährdendes Risiko darstellt.

Weitere Finanzrisiken

Finanzierungsgeschäfte und das Cash-Management werden eigenverantwortlich durch das Unternehmen gesteuert. Aus Marktzinsschwankungen sind aufgrund der Finanzierungstruktur der Gesellschaft kurzfristig keine wesentlichen Risiken erkennbar.

Allerdings können Liquiditätsrisiken aus erforderlichen Sicherheitszahlungen für Sicherungsgeschäfte (Hedges) entstehen. Diese Sicherheitszahlungen (sogenannte Margin-Calls) werden erforderlich, wenn die Preise für Strom- und CO ₂ -Forwards bzw. Futures am Markt besser sind als die für den jeweiligen Zeitraum bereits getätigten Hedges. Zum Ausgleich eines sich aus den besseren Marktkonditionen gegenüber den tatsächlich vereinbarten Hedge-Konditionen ergebenden Vorteils der LE-K sind zugunsten des jeweiligen Counterparts Sicherheitszahlungen zu leisten.

Insbesondere zur Reduzierung der in diesem Zusammenhang entstehenden Liquiditätsrisiken hat die LE-B der LE-K neben einem in 2013 ausgereichten Darlehen von 600,0 Mio. € eine zusätzliche Kreditlinie im Rahmen des LEAG-weiten Cash-Poolings zur Verfügung gestellt.

Zum 31. Dezember 2020 wurde diese Kontokorrentlinie seitens der LE-K mit 303,3 Mio. € in Anspruch genommen.

Das der LE-K im Juni 2013 gewährte, variabel verzinsliche Darlehen über 600,0 Mio. € wurde bei Fälligkeit im Juni 2018 durch ein neues, festverzinsliches Darlehen über 600,0 Mio. € mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer jährlichen Tilgung von 30,0 Mio. € abgelöst. Bisher erfolgten Tilgungen über insgesamt 60,0 Mio. €.

Ferner bestehen grundsätzlich Adressenausfallrisiken - insbesondere im Bereich des Stromgeschäfts. Diesen Risiken wird mit einem konsequenten Monitoring und einer laufenden Überwachung der Geschäftspartner entgegengewirkt.

Technische Risiken

In diesem Bereich fallen Risiken wie Kraftwerksstillstände durch Schäden an Maschinen-, Kessel- oder anderen Kraftwerkskomponenten. Auch Produktionsausfälle im Erzeugungsbereich, durch Störungen von Förderanlagen oder durch Stromausfall im vorgelagerten Bergbaubetrieb, sind bei der Risikoerfassung berücksichtigt.

Um solche Ausfälle zu vermeiden bzw. zu minimieren, werden regelmäßige Revisionen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, die die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit der Anlagen gewährleisten sowie die Mitarbeiter umfassend geschult. Im Rahmen von Modernisierungsprogrammen wird zusätzlich die Flexibilität des Anlageneinsatzes verbessert.

Eine Begrenzung von Schadenswirkungen erfolgt durch eine abgeschlossene Sachschadens- und Betriebsunterbrechungsversicherung, die die Ergebnisbelastung im Schadensfall auf den Selbstbehalt reduziert.

Um die Netzstabilität zu gewährleisten, lässt sich der Kraftwerksbetrieb bei zunehmender Einspeisung aus Solar- und Windenergieanlagen auf Grund des Vorrangs Erneuerbarer Energien gegenüber der konventionellen Stromerzeugung flexibel einschränken. Durch die schnellere Anpassung der Kraftwerksfahrpläne an die Netzauslastung und die exaktere Prognose der Windenergieeinspeisung in Modellrechnungen zur Kraftwerkseinsatzplanung wird dieses Risiko weiter vermindert.

Umweltrisiken

Die Emissionswerte der Kraftwerksanlagen der LE-K unterliegen der fortlaufenden Überprüfung, um die Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.

Die rechts- und genehmigungskonforme Organisation des betrieblichen Gewässerschutzes, der Abfallentsorgung, der Gefahrgutbeförderung, des Strahlenschutzes sowie des Immissionsschutzes wird durch die jährliche externe Auditierung und Zertifizierung zum Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 bestätigt. Sämtliche Belange des damit bestätigten normkonformen betrieblichen Umweltschutzes werden im jährlichen Umweltinformationsbericht beschrieben.

Risiken am Absatz- und Beschaffungsmarkt

Im Bereich der Marktrisiken haben die Preisentwicklungen auf dem Strom- und CO ₂ -Emissionszertifikate-Markt einen hohen Stellenwert. Die am Markt erzielbaren Clean Spreads standen im Handelsjahr 2020 unter Druck. Nichtsdestotrotz konnte eine Absicherungsmenge oberhalb des Vorjahresniveaus realisiert werden.

Risiken bestehen bei gegebenenfalls weiter sinkenden Strompreisen bzw. steigenden Preisen für CO ₂ -Emissionszertifikate aufgrund weiterer Verknappung des EUA-Angebots im europäischen Emissionshandelssystem gegenüber den beschlossenen, bis 2030 wirkenden und vom Markt eingepreisten Anpassungen. Die Bewertung der vertraglich noch nicht gebundenen Stromabsatzmenge erfolgt innerhalb der LE-K mittels regelmäßig aktualisierter Modellrechnungen unter Berücksichtigung des Terminmarktpreis- als auch des Spotmarktpreisrisikos. Zur Darstellung werden anerkannte Risikoanalysen und -kennzahlen eingesetzt. Die Einsatzplanung der Kraftwerke unter Berücksichtigung von möglichen Störfällen und die Bewertung der offenen Position sind in das Modell integriert.

Ein Absinken der Terminmarkt- und Spotmarktpreise für Strom bzw. steigende Preise für CO ₂ -Emissionszertifikate würden zu einer Reduzierung der Margen aus dem Verkauf des Stroms führen.

Mit der Verwertung von Reststoffen sind Risiken durch den Ausfall von Abnehmern oder durch den Rückgang von Preisen und Absatzmengen verbunden. Die sorgfältige Beobachtung der Reststoffmärkte sowie die rechtzeitige vertragliche Bindung von Lieferanten bzw. Abnehmern vermindert dieses Risiko. Versorgungsengpässe bei Absorptionsmitteln für den Einsatz im Kraftwerksprozess (z. B. Kalkstein) können zu ungeplanten Stillständen der Erzeugungsanlagen führen. Diesen Risiken wird durch eine ausreichende Lagerkapazität für Ersatzstoffe und die rechtzeitige Auswahl von Alternativlieferanten begegnet.

Bei Kraftwerksrevisionen und Instandhaltungsprojekten wird durch Rahmenverträge und geeignete Vertragsgestaltungen (beispielsweise mit Festpreisen) das Risiko der Preissteigerungen begrenzt.

Ein Risiko besteht in einer rückläufigen Kapazität und einem sinkenden Know-how bei den für die Instandhaltung beauftragten Servicepartnern in der Region infolge eines tendenziell geringeren Auftragsvolumens und der demografischen Entwicklung.

Personalrisiken

Im Risikomanagement erfasste Personalrisiken resultieren beispielsweise aus höheren Tarifabschlüssen, dem Abgang von Leistungsträgern (insbesondere in Schlüsselpositionen), kurzfristigen ungeplanten Anpassungsbedarfen und der Entwicklung der Altersstruktur von Beschäftigten.

Die bedarfsgerechte Einstellung von Nachwuchskräften, eine gezielte Personalentwicklung, Rahmenvereinbarungen zur Altersteilzeit sowie eine Verstärkung des Gesundheitsmanagementsystems reduzieren diese Risiken. Des Weiteren werden Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt sowie eine umfangreiche Nachfolgeplanung eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen schafft darüber hinaus gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissenstransfer und die Präsentation der LE-K als attraktiven Arbeitgeber.

Informationsverarbeitung

Informations- und Kommunikationstechnologien sind entscheidend für die Steuerung und Abwicklung der Geschäftsprozesse der LE-K. Daher ist die Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit und Umsetzung abgestimmter Standards von zentraler Bedeutung. Regelmäßige Funktionskontrollen, sorgsame Datensicherung und die stetige Überwachung des Systembetriebs sichern die Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme.

Aus der Zunahme der Cyber-Kriminalität und entsprechender Angriffe auf institutionelle sowie Firmennetzwerke und der zunehmenden Digitalisierung resultiert eine geänderte Bedrohungslage. Die LE-K unterliegt als Stromerzeuger und damit als Teil der kritischen Infrastrukturen in Deutschland dem Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz). Die diesbezüglichen Maßnahmen befinden sich in Umsetzung.

Chancen

Das Geschäftsergebnis ist im wesentlichen Umfang von der Entwicklung der Preise für Strom und CO ₂ -Emissionszertifikate abhängig. Bei einem Anstieg der Clean Spreads besteht die Chance, die Ertragslage der LE-K zu verbessern. Insbesondere die knapper werdenden gesicherten Stromerzeugungskapazitäten in Deutschland durch den Kernenergie- und Kohleausstieg bieten diesbezügliche Ertragschancen.

Zur besseren Anpassung des Betriebs der Braunkohlekraftwerke an die marktlichen Erfordernisse bzw. die Netzsituation wurden wichtige Komponenten der Kraftwerke Jänschwalde, Boxberg, Schwarze Pumpe und Lippendorf durch verschiedene Maßnahmen weiter flexibilisiert. Ziele sind die Reduzierung der technisch möglichen Mindestlast und die Verbesserung der Blockdynamik, damit die Kraftwerke auch bei zunehmender Einspeisung von regenerativer Energie wirtschaftlich betrieben werden können.

Die Gesellschaft beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung neuer Geschäftsfelder nach Ende der Kohleverstromung, woraus sich langfristig neue Chancen für das Unternehmen ergeben sollen.

Einen Schwerpunkt bildet dabei der Aufbau innovativer Energielösungen und neuer Stromerzeugungskapazitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die Fokussierung liegt hierbei zunächst im Bereich Wind und Photovoltaik auf unternehmenseigenen und anschließend auch auf Flächen Dritter, für die eine Projektpipeline erarbeitet wurde, die erhebliches Wachstumspotenzial bietet.

Ergänzend dazu wurde im Rahmen des Projektes Big Battery Lausitz mit 50 MW eine der größten Batterien Europas am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe errichtet. Sie wird einen wichtigen Beitrag zum Umgang mit der volatilen Stromerzeugung insbesondere aus Erneuerbaren Energien leisten. Das gewonnene Know-how eröffnet Wachstumspotenzial für weitere Projekte.

In Zukunft sollen die bestehenden Kraftwerksstandorte zu innovativen Energie-Standorten mit unterschiedlichen Speicher- und Erzeugungstechnologien entwickelt werden, die einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten werden.

Zusätzlich werden die initiierten Maßnahmen der Ausgabenreduzierung, wie zum Beispiel das Organisations- und Effizienz-Projekt "LEAG Organisation 2020 ff." zur Ergebnisverbesserung beitragen.

Gesamtrisikolage

Für die Gesellschaft ergab sich für das zum 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr weder durch Einzelrisiken noch durch die aggregierte Risikoposition eine Bestandsgefährdung. Auch für das folgende Geschäftsjahr sind bei der LE-K keine derartigen Risiken erkennbar. Mittelfristig kann bei niedrigen Spreads zwischen Preisen für Strom und CO ₂-Emissionszertifikaten das wirtschaftliche Risiko im Stromgeschäft der LE-K steigen.

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG

Die LE-K war vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 ein von Energetický a Průmyslový

Holding (EPH), Prag und PPF Investments, Prag, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG.

Der Vorstand der LE-K hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

"Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Andere Maßnahmen im Sinne § 312 AktG sind weder getroffen noch unterlassen worden."

Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289f HGB)

Der Aufsichtsrat hat in Übereinstimmung mit § 111 Absatz 5 AktG Zielgrößen für den Frauenanteil festgelegt.

Der Aufsichtsrat der LE-K hat als Zielgröße für den Aufsichtsrat der LE-K beschlossen, den gesetzlichen Wert von 30 % für mitbestimmte Unternehmen bis spätestens zum 30. Juni 2021 zu erreichen. Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite haben sich zum Ziel gesetzt, die 30 %-Quote für jede Seite getrennt zu erfüllen. Es sollen jeweils drei Vertreter/-innen des Minderheitengeschlechts auf beiden Seiten erreicht werden.

Weiterhin hat der Aufsichtsrat der LE-K beschlossen, als Zielgröße im Vorstand den Wert von 20 % bis spätestens 30. Juni 2021 zu erreichen. Im Vorstand wird jährlich über die Entwicklung des Frauenanteils in den obersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands berichtet. Gemäß § 76 Absatz 4 AktG wird als Ziel festgelegt: Liegt der Frauenanteil in den obersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands unter 30 %, so soll der aktuell erreichte Frauenanteil in der o. g. Frist erhöht werden. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat jährlich über die Maßnahmen zur Erreichung der Zielvorgaben zur geschlechtergerechten Teilhabe im Unternehmen. Inhaltlich davon umfasst sind Alters- und Strukturberichte zu den beiden obersten Führungsebenen sowie den Ebenen darunter.

Abschluss zum 31. Dezember 2020

der Lausitz Energie Kraftwerke AG, Cottbus

HRB 8327 CB, Amtsgericht Cottbus

Bilanz

AKTIVA

Mio. €	Anhang	31.12.2020	31.12.2019
Anlagevermögen	(1)
Immaterielle Vermögensgegenstände		0,8	1,0
Sachanlagen		800,3	917,2
Finanzanlagen		100,1	100,1
		901,2	1.018,3
Umlaufvermögen
Vorräte	(2)	1.176,1	794,3
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(3)	1.020,9	971,7
Flüssige Mittel		20,9	83,5
		2.217,9	1.849,5
Rechnungsabgrenzungsposten	(4)	7,8	9,2
Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung	(5)	58,9	60,5
		3.185,8	2.937,5
PASSIVA
Mio. €	Anhang	31.12.2020	31.12.2019
Eigenkapital	(6)
Gezeichnetes Kapital		200,1	200,1
Kapitalrücklage		316,4	316,4
Gewinnrücklage		0,1	0,1
Bilanzverlust/ -gewinn		-183,5	2,0
		333,1	518,6
Sonderposten	(7)	6,2	6,5
Rückstellungen	(8)	1.423,9	1.043,1
Verbindlichkeiten	(9)	1.418,2	1.365,3
Rechnungsabgrenzungsposten	(10)	4,4	4,0
		3.185,8	2.937,5

Gewinn- und Verlustrechnung

Mio. €	Anhang	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Umsatzerlöse	(11)	2.302,0	2.134,1
Bestandsveränderung		0,0	0,0
Andere aktivierte Eigenleistungen		0,1	3,6
Sonstige betriebliche Erträge	(12)	154,0	359,7
Materialaufwand	(13)	-1.925,2	-1.913,8
Personalaufwand	(14)	-176,1	-180,7
Abschreibungen	(15)	-140,6	-138,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(16)	-377,5	-225,2
Finanzergebnis	(17)	-16,0	-25,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(18)	-0,4	0,0
Ergebnis nach Steuern		-179,7	14,1
Sonstige Steuern	(19)	-5,8	-3,0
Jahresfehlbetrag/ -überschuss		-185,5	11,1
Gewinnvortrag/ Verlustvortrag		2,0	-9,1
Bilanzverlust/ -gewinn		-183,5	2,0

Anhang

Allgemeine Vorbemerkungen

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K), mit Sitz in Cottbus, wurde nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften für große Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes sowie unter Beachtung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Cottbus unter der Registernummer HRB 8327 eingetragen.

Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Alle Werte sind in Millionen Euro ausgewiesen.

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft ist das Kalenderjahr.

Die LE-K wird in den Konzernabschluss der Lausitz Energie Verwaltungs GmbH (LEV), mit Sitz in Cottbus, einbezogen. Der Konzernabschluss der LEV wird nach deutschem Recht erstellt und im Bundesanzeiger offengelegt. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Cottbus unter der Nummer HRB 12691 CB eingetragen.

Nach § 291 HGB ist die LE-K damit von der Pflicht zur Aufstellung eines eigenen Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts befreit.

Zwischen der LEV und der LE-K besteht kein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die LE-K ist seit dem 1. Juni 2017 in den umsatzsteuerlichen Organkreis der LEV einbezogen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

AKTIVA

Anlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten erfasst und linear entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten in angemessenem Umfang anteilige Gemeinkosten. Fremdkapitalzinsen sind nicht einbezogen.

Abschreibungen für Sachanlagen, die vor dem 1. Januar 2008 angeschafft oder hergestellt wurden, werden, soweit steuerlich zulässig, nach der degressiven Methode vorgenommen. Ein Übergang auf die lineare Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Für ab dem 1. Januar 2008 angeschaffte oder hergestellte Sachanlagen wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer bei Gebäuden und Grundstückausbauten von fünf bis fünfzig Jahren, bei Technischen Anlagen und Maschinen von zehn bis zwanzig Jahren sowie bei Betriebs- und Geschäftsausstattung von drei bis vierzehn Jahren abgeschrieben.

Außerplanmäßige Abschreibungen im immateriellen und Sachanlagevermögen werden vorgenommen, wenn bei dauerhafter Wertminderung der Ansatz mit einem niedrigeren beizulegenden Wert erforderlich ist. Sofern die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögensgegenstands.

Geringwertige Wirtschaftsgüter, die ab dem Geschäftsjahr 2013 angeschafft wurden, werden als Sammelposten ausgewiesen und linear über 5 Geschäftsjahre abgeschrieben.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert unter Beachtung des Wertaufholungsgebots bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund vorübergehender Wertminderung werden nicht vorgenommen.

Ausleihungen werden mit ihrem Nennwert angesetzt bzw., soweit erforderlich, auf den Bilanzstichtag abgezinst.

Umlaufvermögen

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten und Herstellungskosten unter Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren und unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und der geminderten Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Von dem Wahlrecht angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung einzubeziehen, wurde kein Gebrauch gemacht.

Entgeltlich erworbene CO ₂ -Emissionszertifikate sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bilanziert. Die unentgeltlich erhaltenen CO ₂ -Emissionszertifikate werden mit Anschaffungskosten von null Euro bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung

Auf der Aktivseite wird für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB a.F. in der D-Markeröffnungsbilanz (DMEB) zu bilden waren, ein Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung nach § 17 Abs. 4 D-Markbilanzgesetz (DMBilG) ausgewiesen.

Das Sonderverlustkonto verändert sich entsprechend der Inanspruchnahme und Auflösung der zugrundeliegenden DMEB-Rückstellungen. Rückstellungsverbräuche verursachen Abschreibungen auf das Sonderverlustkonto und damit Aufwand, der aufwandsartengerecht in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird; bei Auflösungen der DMEB-Rückstellungen wird das Sonderverlustkonto erfolgsneutral mit den Rückstellungen verrechnet.

PASSIVA

Eigenkapital

Die Posten des Eigenkapitals werden zum Nennwert angesetzt.

Sonderposten

Als Sonderposten werden steuerfreie Zulagen nach dem Investitionszulagengesetz und erhaltene Investitionszuschüsse ausgewiesen. Die ertragswirksame Auflösung erfolgt entsprechend dem Abschreibungsverlauf der jeweils geförderten Vermögensgegenstände.

Rückstellungen

Bei der Bemessung der Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in notwendigem Umfang Rechnung getragen.

Der Ansatz der Drohverlustrückstellungen erfolgt zu Vollkosten. Für die Bewertung ist der Absatzmarkt maßgeblich.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie die unter den sonstigen Rückstellungen erfassten Jubiläumszuwendungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Die Schuldposten aus Aufstockungsbeträgen und dem angesammelten Erfüllungsrückstand bei Altersteilzeitverträgen sind mit dem versicherungsmathematischen Barwert angesetzt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt.

Versicherungsmathematische Prämissen

%	31.12.2020	31.12.2019
Abzinsungsfaktor für langfristige Pensionsverpflichtungen	2,31	2,71
Abzinsungsfaktor für langfristige Personalrückstellungen	1,60	1,97
Abzinsungsfaktor für Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen	0,54	0,73
Langfristige Gehaltssteigerungsrate	2,00	2,50
Langfristige Rentensteigerungsrate	0,00 bis 1,50	0,00 bis 2,00
Fluktuationsrate	0,00 bis 1,80	0,00 bis 1,80
Inflationsrate	1,50	1,50
Dynamik der Beitragsbemessungsgrenze	2,50	2,50

Für die Abzinsung werden auf den 31. Dezember 2020 hochgerechnete Zinssätze angewandt. Basis für die Hochrechnung sind, die von der Deutschen Bundesbank ermittelten und am 30. November 2020 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssätze. Bei Pensionsrückstellungen werden zur Durchschnittszinsermittlung die vergangenen zehn Geschäftsjahre, bei den anderen Rückstellungen die vergangenen sieben Geschäftsjahre einbezogen. Für langfristige Pensions- und Personalrückstellungen wird eine Restlaufzeit von 15 Jahren und bei Altersteilzeitrückstellungen von drei Jahren angenommen.

Soweit Pensionsverpflichtungen mit einem Aktivwert einer Versicherung rückgedeckt sind, werden diese mit den jeweiligen Rückstellungen saldiert.

Kongruent rückgedeckte Altersversorgungszusagen, deren Höhe sich somit ausschließlich nach dem beizulegenden Zeitwert eines Rückdeckungsversicherungsanspruchs bestimmt, sind mit diesem bewertet, soweit er den garantierten Mindestbetrag (diskontierter Erfüllungsbetrag der Garantieleistung) übersteigt. Der beizulegende Zeitwert eines Rückdeckungsversicherungsanspruchs besteht aus dem sogenannten geschäftsplanmäßigen Deckungskapital des Versicherungsnehmers zuzüglich eines etwa vorhandenen Guthabens aus Beitragsrückerstattungen (sogenannte Überschussbeteiligung).

Zur Erfüllung der Insolvenzsicherung von Wertguthaben im Sinne von § 8a Altersteilzeitgesetz und § 7e Abs. 2 SGB IV für Langzeitguthaben der Mitarbeiter der LE-K besteht ein Treuhandvertrag (doppelseitiges Treuhandmodell). Die Vermögenswerte sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen und werden mit den zugehörigen Rückstellungen saldiert.

Der Zinsanteil aus der Zuführung zu den Pensions- und sonstigen Rückstellungen wird im Zinsergebnis erfasst. Das Ergebnis aus Zinssatzanpassungen wird mit den Zuführungsbeträgen zur Rückstellung verrechnet. Ein sich daraus ergebender Aufwand wird für Pensionsrückstellungen im Personalaufwand und für sonstige Rückstellungen im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst, ein sich daraus ergebender Ertrag wird innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge ausgewiesen.

Die anderen sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Dabei werden Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Bei dem zugrunde gelegten Rechnungszins für die Abzinsung handelt es sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und für den 31. Dezember 2020 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz.

Die Rückstellungen, die für die Verpflichtung zur Abgabe von CO ₂ -Emissionszertifikaten gegenüber der Deutschen Emissionshandelsstelle gebildet wurden, sind zum voraussichtlichen Buchwert der abzugebenden CO ₂ -Emissionszertifikate bzw. zum Marktwert bewertet.

Das Saldierungswahrecht von Geschäften mit positiven und negativen Marktwerten gemäß IDW RS ÖFA 3 wurde von LE-K nicht ausgeübt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Erhaltene Baukostenzuschüsse werden als passive Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugehörigen Anlagegüter linearaufgelöst.

Latente Steuern

Latente Steuern werden auf temporäre oder quasi-permanente Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bestehen. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und

-entlastung werden mit den Steuersätzen von pauschal zusammen 30 % im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr ergab sich nach Saldierung der aktiven und passiven Steuerlatenzen ein Überhang an aktiven latenten Steuern. Die Differenzen bestehen hauptsächlich bei dem steuerlichen Nichtansatz der Drohverlustrückstellung, dem Sachanlagevermögen, dem Sonderverlustkonto, Rückstellungen für Prozessrisiken, den Pensions- und Personalrückstellungen, den Rückstellungen für ökologische Lasten und den Abbruchrückstellungen.

Aktive latente Steuern wurden aufgrund des bestehenden Wahlrechtes nicht angesetzt.

Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Kurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung bewertet. Am Bilanzstichtag erfolgt für Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten eine Umrechnung mit dem Devisenkassamittelkurs. Das Niederstwertprinzip für Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und das Höchstwertprinzip für Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Wertansatz beachtet.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten im Geschäftsjahr 2020 ist in der Entwicklung des Anlagevermögens dargestellt.

Mio. €	Anschaffungs- /Herstellungskosten
	31.12.2019	Umgliederung	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerb Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3,6	0,0	0,1	0,0	0,0	3,7
	3,6	0,0	0,1	0,0	0,0	3,7
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	605,2	0,0	0,0	0,1	1,6	603,7
Technische Anlagen und Maschinen Kraftwerksanlagen	7.531,7	0,0	3,1	5,8	0,2	7.540,4
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	50,5	0,0	0,4	1,4	2,4	49,9
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15,4	0,0	8,5	-7,3	0,0	16,6
	8.202,8	0,0	12,0	0,0	4,2	8.210,6
Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen	100,0	0,0	0,0	0,0	0,0	100,0
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Beteiligungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Ausleihungen an Untern. mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Wertpapiere des Anlagevermögens	32,3	0,0	0,0	0,0	0,0	32,3
Verrechnungen mit sonstigen Personalrückstellungen	-32,5	0,2	0,0	0,0	0,0	-32,3
sonstige Ausleihungen	0,1	0,0	0,0	0,0	0,0	0,1
	99,9	0,2	0,0	0,0	0,0	100,1
Anlagevermögen	8.306,3	0,2	12,1	0,0	4,2	8.314,2

Mio. €	Abschreibungen
	31.12.2019	Zugänge	Zuschreibungen	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerb Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2,6	0,3	0,0	0,0	0,0	2,9
	2,6	0,3	0,0	0,0	0,0	2,9
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	445,2	10,8	-1,4	0,0	0,7	453,9
Technische Anlagen und Maschinen Kraftwerksanlagen	6.793,7	128,0	-10,9	0,0	0,2	6.910,6
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	45,0	1,5	0,0	0,0	2,4	44,1
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1,7	0,0	0,0	0,0	0,0	1,7
	7.285,6	140,3	-12,3	0,0	3,3	7.410,3
Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,0	0,0		0,0	0,0	0,0
Beteiligungen	0,0	0,0		0,0	0,0	0,0
Ausleihungen an Untern. mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,0	0,0		0,0	0,0	0,0
Wertpapiere des Anlagevermögens	-0,2	0,2	0,0	0,0	0,0	0,0
Verrechnungen mit sonstigen Personalrückstellungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
sonstige Ausleihungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
	-0,2	0,2	0,0	0,0	0,0	0,0
Anlagevermögen	7.288,0	140,8	-12,3	0,0	3,3	7.413,2

Mio. €	Buchwerte 31.12.2020	31.12.2019
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,8	1,0
	0,8	1,0
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	149,8	160,0
Technische Anlagen und Maschinen Kraftwerksanlagen	629,8	738,0
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5,8	5,5
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	14,9	13,7
	800,3	917,2
Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen	100,0	100,0
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,0	0,0
Beteiligungen	0,0	0,0
Ausleihungen an Untern. mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,0	0,0
Wertpapiere des Anlagevermögens	32,3	32,5
Verrechnungen mit sonstigen Personalrückstellungen	-32,3	-32,5
sonstige Ausleihungen	0,1	0,1
	100,1	100,1
Anlagevermögen	901,2	1.018,3

Anteilsbesitz

Der Anteilsbesitz der LE-K setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

	Beteiligungsanteil %	Eigenkapital 31.12.2020 Mio. €	Ergebnis 01.01. bis 31.12.2020 Mio. €
Verbundene Unternehmen
Kraftwerk Schwarze Pumpe GmbH, Spremberg - Schwarze Pumpe	100	100,0	- ^*

^* Ergebnisabführungsvertrag

(2) Vorräte

Mio. €	31.12.2020	31.12.2019
CO ₂ -Emmisionszertifikate	1.096,6	674,9
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	79,4	119,3
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen	0,1	0,1
	1.176,1	794,3

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Mio. €	31.12.2020	davon Restlaufzeit > 1 Jahr	31.12.2019	davon Restlaufzeit > 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	296,7	0,1	235,2	0,1
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	117,3	-	440,7	-
Sonstige Vermögensgegenstände	606,9	0,4	295,8	0,4
	1.020,9	0,5	971,7	0,5

Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen 73,4 Mio. € (Vorjahr: 40,1 Mio. €) Lieferungen und Leistungen.

In den sonstigen Vermögensgegenständen betreffen 597,5 Mio. € (Vorjahr: 286,2 Mio. €) geleistete Marginzahlungen (Einschusszahlungen an Handelspartner auf der Grundlage des aktuellen Marktkurses).

(4) Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen Vorauszahlungen für Reststoffeinlagerung und Versicherungen.

(5) Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung

Die Entwicklung des Sonderverlustkontos im Berichtsjahr stellt sich wie folgt dar:

Mio. €	01.01.2020	Auflösung	Verbrauch	31.12.2020
Sonstige Rückstellungen
Ökologische Lasten	45,5	0,3	1,3	43,9
Abbruch	15,0	-	0,0	15,0
	60,5	0,3	1,3	58,9

Der Verbrauch des Sonderverlustkontos ist in Höhe der Verbräuche der jeweiligen Rückstellungen in den entsprechenden Aufwandsarten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.

(6) Eigenkapital

Das Grundkapital in Höhe von 200,1 Mio. € ist in 200.100.000 nennwertlose Stückaktien eingeteilt und wird zu 80 % von der LEV sowie jeweils 10 % von der EPPE Germany a.s., Prag (Tschechische Republik) und der GEMCOL LIMITED, Nicosia (Zypern), gehalten.

Die Gewinnrücklagen beinhalten mit 0,1 Mio. € eine Sonderrücklage gemäß § 27 DMBilG aus einer Vermögenszuordnung nach dem Vermögenszuordnungsgesetz.

(7) Sonderposten

Der Sonderposten enthält steuerpflichtige Zuschüsse (6,2 Mio. €; Vorjahr: 6,5 Mio. €).

(8) Rückstellungen

Mio. €	31.12.2020	31.12.2019
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	30,8	30,4
Steuerrückstellungen	9,3	6,1
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen für Abgabeverpflichtung
CO ₂ -Emissionszertifikate	772,9	615,5
Rückstellung für drohende Verluste	268,2	63,6
Rückstellungen für die Beseitigung ökologischer Lasten	135,4	130,6
Rückstellungen Prozessrisiken	119,2	114,7
Rückstellungen für Abbruchkosten	42,7	41,1
Rückstellungen für Personalmaßnahmen	18,7	14,2
Übrige	26,7	26,9
	1.423,9	1.043,1

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitern ab.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie werden nach § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Es handelt sich um Aktivwerte bei Rückdeckungsversicherungen.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von 30,8 Mio. € mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren abgezinst. Bei einem Ansatz dieser Rückstellungen unter Anwendung einer Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Jahren (1,6 %) ergäbe sich eine um 4,2 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €) höhere Rückstellung in Höhe von 35,0 Mio. €. Nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ist dieser Unterschiedsbetrag ausschüttungsgesperrt.

Mio. €	31.12.2020	31.12.2019
Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	90,3	90,7
Beizulegender Zeitwert der Vermögenswerte	59,5	60,3
Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (Rückstellungen)	30,8	30,4

Der Zeitwert der Vermögenswerte entspricht den Anschaffungskosten zuzüglich aufgelaufener Zinsen.

Für die Abgabeverpflichtung der CO ₂ -Emissionszertifikate an die Deutsche Emissionshandelsstelle sind Rückstellungen von 772,9 Mio. € (Vorjahr: 615,5 Mio. €) berücksichtigt. Die Rückstellung für die Erfüllung der Abgabeverpflichtung der CO ₂ -Emissionszertifikate an die DEHSt basiert auf den durch LE-K bei der Stromerzeugung emittierten Mengen an CO ₂.

Die Rückstellungen für ökologische Lasten bestehen insbesondere für die Sicherung, Sanierung und Rekultivierung von Deponien und für nichtbetriebsnotwendige Immobilien. Bei der dauernden Last wurde ein Ausgabenverlauf von 60 Jahren unterstellt.

Die Rückstellungen für Prozessrisiken decken mögliche Prozessrisiken ab.

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen schwebende Absatzgeschäfte aus dem Stromgeschäft.

Die Rückstellungen für Personalmaßnahmen betreffen im Wesentlichen Leistungen im Rahmen der betrieblichen Altersteilzeitregelungen.

(9) Verbindlichkeiten

Mio. €	31.12.2020			31.12.2019
	insgesamt	Restlaufzeit		insgesamt	Restlaufzeit
		< 1 Jahr	> 5 Jahre		< 1 Jahr	> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,2	0,1	-	0,1	0,1	-
Erhaltene Auszahlungen	0,4	0,4	-	0,4	0,4	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	94,0	92,2	-	113,6	110,9	-
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	982,9	472,9	390,0	722,2	182,2	420,0
Sonstige Verbindlichkeiten	340,7	334,8	0,1	529,0	522,8	0,4
davon aus Steuern	(1,8)	(1,9)	(0,0)	(1,9)	(1,9)	(0,0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	(0,0)	(0,0)	(0,0)	(0,0)	(0,0)	(0,0)
	1.418,2	900,3	390,1	1.365,3	816,3	420,4

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen 540,0 Mio. € Darlehen der Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) (Vorjahr: 570,0 Mio. €), 380,5 Mio. € verzinsliche kurzfristige Geldaufnahmen (Cash Pool) (Vorjahr: 72,4 Mio. €) davon 303,4 Mio.€ bei der LE-B (Vorjahr: 0,0 Mio. €) und 77,1 Mio. € bei der KSP (Vorjahr: 72,4 Mio. €), 53,3 Mio. € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr: 70,1 Mio. €) sowie 9,1 Mio. € Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr: 9,6 Mio. €).

In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind 381,4 Mio. € (Vorjahr: 513,5 Mio. €) Verbindlichkeiten aus Marginzahlungen.

(10) Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten vor allem Vorauseinnahmen im Zusammenhang mit der Verpachtung von Kraftwerksscheiben.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(11) Umsatzerlöse

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Stromerlöse und Systemdienstleistungen	1.913,8	1.806,8
Fernwärme (einschließlich Dampf)	53,0	51,6
Sonstige	335,2	275,7
	2.302,0	2.134,1

Die Umsatzerlöse sind im Wesentlichen im Inland erzielt.

Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen die Erlöse aus der Verpachtung von Kraftwerksscheiben an die LE-B sowie das Entgelt für die zugehörige Betriebsführung, das Betriebsführungsentgelt für den Block S des Kraftwerks Lippendorf, Erlöse aus der Sicherheitsbereitschaft, die Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen, Erlöse aus Vermietung und dem Verkauf von Gips.

(12) Sonstige betriebliche Erträge

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Erträge aus dem Verkauf CO ₂ -Zertifikate	70,8	180,0
Erträge aus der Auflösung der Rückstellungen ^*	61,1	169,4
Erträge aus Wertaufholung Anlagevermögen ^*	12,3	0,8
Erträge aus Weiterverrechnung Dienstleistungen	2,6	3,5
Erträge aus Schadenersatz ^*	0,7	2,3
Übrige Erträge	6,5	3,7
	154,0	359,7

^* periodenfremde Erträge

In den Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen, sind Inanspruchnahmen von Drohverlustrückstellungen in Höhe von 53,9 Mio. € (Vorjahr: 167,4 Mio. €) enthalten. Da eine Zuordnung zu den einzelnen Aufwandsarten nicht eindeutig möglich ist, wird aus Vereinfachungsgründen der der zum 1. Januar 2020 bereits zurückgestellte Betrag bei den verschiedenen Aufwandsarten nicht eliminiert.

(13) Materialaufwand

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.703,2	1.655,8
Aufwendungen für bezogene Leistungen	222,0	258,0
	1.925,2	1.913,8

Von den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe entfällt der überwiegende Teil auf die Strombezüge, Einsatzstoffe in Braunkohlenkraftwerken sowie auf die CO ₂ -Emissionszertifikate. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen vorwiegend Fremdleistungen für Instandhaltungsmaßnahmen im Kraftwerksbereich.

(14) Personalaufwand

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Löhne und Gehälter	140,2	143,7
Soziale Abgaben	26,9	27,3
Aufwendungen
für Altersversorgung	8,4	9,1
für Unterstützung	0,6	0,6
	176,1	180,7

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Jahresdurchschnitt

	31.12.2020	31.12.2019
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.231	1.234
Angestellte	840	872
	2.071	2.106

(15) Abschreibungen

Die Abschreibungen sind im Einzelnen aus der Entwicklung des Anlagevermögens zu entnehmen.

Weder im Vorjahr noch im laufenden Geschäftsjahr wurden außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Zuführung Rückstellungen für drohende Verluste ^*	258,4	0,3
Zuführung Rückstellungen für Prozessrisiken ^*	2,3	108,2
Serviceleistungen	47,7	50,8
Pachtzins KSP	24,4	22,4
Versicherungen	6,0	6,2
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen ^*	38,7	37,3
	377,5	225,2

^* periodenfremde Aufwendungen enthalten

Bei den Zuführungen Rückstellungen für drohende Verluste handelt es sich um Stromtermingeschäfte in Höhe von 258,4 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Honorare des Abschlussprüfers

Das gemäß § 285 Nr. 17 HGB anzugebende, vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar, aufgeschlüsselt nach der Art der erbrachten Leistungen, ist dem Konzernabschluss, in den die LE-K einbezogen wird, zu entnehmen.

(17) Finanzergebnis

Mio. €	01.01.2020 bis 31.12.2020	01.01.2019 bis 31.12.2019
Erträge aus Beteiligungen	8,0	8,0
davon aus verbundenen Unternehmen	(8,0)	(8,0)
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	0,0	0,0
davon aus verbundenen Unternehmen	(0,0)	(0,0)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,5	0,1
davon aus verbundenen Unternehmen	(0,0)	(0,0)
abzüglich Verwahrentgelte für Bankeinlagen	-2,4	-3,8
	-1,9	-3,7
Abschreibungen auf Finanzanlagen	-0,2	0,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-21,9	-29,7
davon an verbundene Unternehmen	-(16,4)	-(17,6)
	-16,0	-25,4

Das Beteiligungsergebnis betrifft Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit dem verbundenen Unternehmen KSP (8,0 Mio. €; Vorjahr: 8,0 Mio. €).

Der Zinsanteil aus der Zuführung zu den Pensions- und Personalrückstellungen wird unter den "Zinsen und ähnlichen Aufwendungen" ausgewiesen. Im Geschäftsjahr handelt es sich um den Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen aus den Aktivwerten.

Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen (2,1 Mio. €; Vorjahr: 3,2 Mio. €) mit Erträgen aus den zugehörigen Aktivwerten (1,4 Mio. €; Vorjahr: 1,4 Mio. €) verrechnet.

Aus der Aufzinsung der Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen nach Verrechnung mit Erträgen aus Aktivwerten und aus der Aufzinsung von Steuer- und sonstigen Rückstellungen resultieren Aufwendungen von insgesamt 5,4 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €).

(18) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag resultieren aus Zuführungen für Gewerbesteuerrückstellungen 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) und 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) Zuführungen für Körperschaftssteuerrückstellungen.

(19) Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Strom- und Grundsteuern.

Ergebnisverwendung

Der Vorstand der LE-K schlägt der Hauptversammlung vor, den im Jahresabschluss der Gesellschaft ausgewiesenen Bilanzverlust in Höhe von 183,5 Mio. € vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Sonstige Angaben

Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am 31. Dezember 2020 bestand ein Bestellobligo abzüglich Anzahlungen für Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen in Höhe von 68,9 Mio. € (2019: 43,5 Mio. €), davon gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 0,1 Mio. € (2019: 1,3 Mio. €).

Aus einem langfristigen Vertrag mit der LE-B zum Bezug von Braunkohle bestehen innerhalb der nächsten fünf Jahre Abnahmeverpflichtungen mit einem Gesamtbetrag von ca. 2,7 Mrd. €.

Zwischen der LE-K und dem Tochterunternehmen KSP besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Dieser Vertrag verpflichtet LE-K, jeden während der Vertragslaufzeit entstandenen Jahresfehlbetrag nach Maßgabe des § 302 AktG auszugleichen.

Die KSP ist in den körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organkreis der LE-K einbezogen.

Haftungsverhältnisse

Im Rahmen der vollzogenen Ausgliederung des Geschäftsbereichs des Steinkohlekraftwerks Moorburg und des Geschäftsbereichs der Energieerzeugung durch Wasserkraft haften die an der Spaltung beteiligten Rechtsträger für Verbindlichkeiten, die vor dem Wirksamwerden der Spaltung begründet worden sind, als Gesamtschuldner. Die Haftungsfristen gemäß § 133 UmwG für vor dem Wirksamwerden der Spaltung begründete Versorgungsverpflichtungen aufgrund des Betriebsrentengesetzes betragen zehn Jahre. Der aufnehmende Rechtsträger wird Verpflichtungen aus der gesamtschuldnerischen Haftung voraussichtlich erfüllen können. Daher ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

Geschäfte größeren Umfangs nach § 6b Abs. 2 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Geschäfte größeren Umfangs nach § 6b Abs. 2 EnWG liegen nicht vor.

Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Die Lausitz Energie Verwaltungs GmbH hat uns mitgeteilt, dass ihr sowohl unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien der LE-K (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG) als auch unmittelbar eine Mehrheitsbeteiligung i. S. d. § 16 Abs. 1 AktG an der LE-K (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 4 AktG) gehören.

Die LEAG Holding a.s, hat uns mitgeteilt, dass ihr mittelbar sowohl mehr als der vierte Teil der Aktien der Gesellschaft (Mitteilung gem. § 20 Abs. 1 AktG) als auch eine Mehrheitsbeteiligung im Sinne von § 16 Abs. 1 AktG an der Gesellschaft (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 4 AktG) gehören.

Die nachstehenden Unternehmen und Personen haben uns mitgeteilt, dass ihnen mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien der Gesellschaft (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 1 AktG) gehört:

• EPPE Germany, a.s.

• EP Power Europe, a.s.

• Energetický a průmyslový holding, a.s. (EPH)

• EP Investment S.à.r.l.

• Daniel Kretínský

• GEMCOL LIMITED

• PPF Investments Ltd

• Tomáš Brzobohatý

Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind in einer gesonderten Übersicht als Anlage zum Anhang dargestellt.

Die Aufwendungen für Bezüge des Vorstands beliefen sich im Berichtsjahr auf 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). Sie bestehen insbesondere aus Fixum, erfolgsbezogener Vergütung und sonstigen erfolgsunabhängigen Bezügen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der LE-K haben für ihre Tätigkeit 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) erhalten.

Nachtragsbericht

Am 10. Februar 2021 wurde zusätzlich zu dem am 14. August 2020 in Kraft getretenen Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung (KVBG) der in § 49 KVBG vorgesehene öffentlich-rechtliche Vertrag zur Reduzierung und Beendigung der Braunkohleverstromung in Deutschland unterzeichnet.

Damit setzen die Bundesrepublik Deutschland und die Betreiber von Braunkohleanlagen und

-tagebauen die Empfehlungen der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (KWSB) zur Reduzierung und Beendigung der Braunkohleverstromung in Deutschland einvernehmlich um.

Der Braunkohleausstieg ist für die LE-K mit hohen finanziellen Belastungen verbunden. Ebenso wie das KVBG regelt der Vertrag die Stilllegung der deutschen Braunkohleanlagen entsprechend des vereinbarten Stilllegungspfads sowie die Höhe der darauf abgestimmten Entschädigung und gestaltet diese jeweils weiter aus. Auch nach dem Vertrag hat die LE-K für die Stilllegung ihrer Kraftwerke einen Entschädigungsanspruch in Höhe von 1,75 Mrd. €. Mit Abschluss des Vertrages verzichten die LE-K und die LE-B auf Rechtsbehelfe gegen Maßnahmen auf Grundlage des KVBG und des Vertrages. Die tatsächlichen Schäden und Nachteile sind jedoch deutlich höher.

Die Auszahlung der Entschädigung wird nach der noch ausstehende beihilferechtlichen Genehmigung der EU - Kommission nach den Regelungen des KVBG und des örV an die von LE-B gehaltenen und zugunsten des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg verpfändeten Vorsorgegesellschaften erfolgen. Zur Umsetzung der gesetzlich geforderten und vertraglich vereinbarten Regelung haben LE-K und LE-B am 23. Februar 2021 eine Abtretungsvereinbarung unterzeichnet, in der LE-K die Ansprüche an LE-B abtritt. Die Abtretung erfolgt aufschiebend bedingt auf die Zustimmung der EU-Kommission.

Auch der Vertrag sieht für die Kraftwerksblöcke der LE-K folgende Stilllegungsdaten vor:

Blockname	MW _el (netto)	davon KW-Scheibe LE-B MW _el (netto)	Datum der Überführung in die zeitlich gestreckte Stilllegung	Endgültiges Stilllegungsdatum ("Stilllegungszeitpunkt")
Jänschwalde A	465		31. Dezember 2025	31. Dezember 2028
Jänschwalde B	465	72	31. Dezember 2027	31. Dezember 2028
Jänschwalde C	465		-	31. Dezember 2028
Jänschwalde D	465		-	31. Dezember 2028
Boxberg N	465		-	31. Dezember 2029
Boxberg P	465	141	-	31. Dezember 2029
Lippendorf R	875		-	31. Dezember 2035
Lippendorf S ^*	875		-	31. Dezember 2035
Schwarze Pumpe A	750	135	-	31. Dezember 2038
Schwarze Pumpe B	750	135	-	31. Dezember 2038
Boxberg R	640	141	-	31. Dezember 2038
Boxberg Q	857		-	31. Dezember 2038

•	^* Eigentum der EnBW

Die Rechte und Pflichten der beteiligten Vertragspartner stehen unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung des öffentlich-rechtlichen Vertrages durch die Europäische Kommission oder einer entsprechenden Mitteilung der Europäischen Kommission, dass die beihilferechtliche Prüfung auf andere Weise als durch Genehmigung zu einem positiven Abschluss gebracht werden kann.

Cottbus, 4. März 2021

Vorstand der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

VERTRETER DER ANTEILSEIGNER

Dr. Hartmuth Zeiß

Vorsitzender

ehem. Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe Generation AG und der Vattenfall Europe Mining AG

Tomáš David

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der EP Power Europe a.s.,

Vorsitzender des Vorstandes der EP Energy a.s.

Milan Jalový

Leiter Controlling der Energetický a průmyslový holding, a.s.

Rüdiger Lorentz

Geschäftsführer der EP Cargo Deutschland GmbH

Jens Machoy

Rechtsberater der EP Power Europe, a.s.

Martina Matoušková

Leiterin Business Performance der Energetický a průmyslový holding, a.s.

Dr. Hans-Jürgen Meyer

Rechtsanwalt

Jan Špringl

Mitglied des Vorstandes der Energetický a průmyslový holding, a.s.

Leif Timmermann

Mitglied des Vorstandes der EP Power Europe a.s.

VERTRETER DER ARBEITNEHMER

Petra Reinbold-Knape (bis 31.07.2020)

Stellvertretende Vorsitzende

Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Oliver Heinrich (seit 01.08.2020)

Stellvertretender Vorsitzender

Landesbezirksleiter Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Franz-Gerhard Hörnschemeyer

Gewerkschaftssekretär der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Enrico Kockrow

Betriebsratsvorsitzender der Hauptverwaltung Cottbus der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Martina Kutter

Betriebsratsvorsitzende Kraftwerk Boxberg der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Jens Littmann

Betriebsratsvorsitzender Kraftwerk Lippendorf der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Maik Rolle

Betriebsratsvorsitzender Kraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Toralf Smith

Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrates LEAG

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Elvira Strehlau

Mitglied des Betriebsrates Kraftwerk Boxberg der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Andreas Thiem

Leiter Kraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Kraftwerke AG

Philipp Zirzow (seit 01.08.2020)

Stellvertretender Vorsitzender des Bezirksvorstands Cottbus der IG BCE

Vorstand

Dr. Helmar Rendez

Vorsitzender

Hubertus Altmann

Ressort Kraftwerke

Dr. Markus Binder

Ressort Finanzen

Uwe Grosser

Ressort Bergbau

Jörg Waniek

Ressort Personal

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Lausitz Energie Kraftwerke AG, Cottbus

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Lausitz Energie Kraftwerke AG, Cottbus, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Lausitz Energie Kraftwerke AG, Cottbus, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Hinweis zur Hervorhebung eines Sachverhalts

Wir machen auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter im "Chancen- und Risikobericht" des Lageberichtes sowie im Abschnitt "Allgemeine Vorbemerkungen" und im "Nachtragsbericht" des Anhangs zu den Auswirkungen im Zusammenhang mit dem am 14. August 2020 in Kraft getretenen Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung (KVBG) sowie dem in § 49 KVBG vorgesehenen öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Reduzierung und Beendigung der Braunkohleverstromung in Deutschland aufmerksam. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind diesbezüglich nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote), die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB" des Lageberichts enthalten sind.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 eingehalten hat.

Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F.) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist nachfolgend weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben. Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet. Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Berlin, den 4. März 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Gerald Reiher, Wirtschaftsprüfer

Christoph Henry Krause, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Führung der Gesellschaft überwacht bzw. beratend begleitet. Der Aufsichtsrat konnte sich dabei stets von der Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit der Vorstandsarbeit überzeugen.

Auf der Grundlage der schriftlichen Quartalsberichte sowie der mündlichen und schriftlichen Berichte des Vorstandes insbesondere zu den Aufsichtsratssitzungen wurde der Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über die Lage des Unternehmens unterrichtet. Darin eingeschlossen waren die wesentlichen geschäftlichen Vorgänge und Vorhaben, die strategische Ausrichtung, grundsätzliche Fragen der Unternehmenspolitik sowie das Risikomanagement. Alle Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, wurden durch den Vorstand vorgestellt und durch den Aufsichtsrat entschieden. Die Mitglieder des Aufsichtsrates hatten stets die Möglichkeit, sich in den Ausschüssen bzw. im Plenum mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstandes kritisch auseinanderzusetzen. Alle für das Unternehmen wichtigen Geschäftsvorgänge wurden auf Grundlage schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstandes ausführlich erörtert und überprüft. Die Vertreter der Anteilseigner und Arbeitnehmer haben die Tagesordnungspunkte der Aufsichtsratssitzungen in getrennten Vorgesprächen beraten.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 4. Dezember 2019 die Anzahl der im Kalenderjahr 2020 durchzuführenden Aufsichtsratssitzungen auf drei festgelegt, wovon gem. § 110 Abs. 3 AktG mindestens eine Sitzung pro Kalenderhalbjahr stattfand. Im Berichtsjahr fanden drei reguläre Sitzungen sowie zwei Sondersitzungen des Aufsichtsrates statt. Die Mitglieder des Vorstandes konnten und haben (außer im Fall der Verhinderung aus wichtigem Grund) an den Sitzungen des Aufsichtsrates teilgenommen.

In einer Sondersitzung am 28. Januar 2020 nahm der Aufsichtsrat die Bund-Länder-Einigung zum Kohleausstieg vom 15. Januar 2020 und die daraus resultierenden Eckpunkte einer Vereinbarung mit der Bundesregierung zur Kenntnis.

In der regulären Sitzung am 25. März 2020 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem Jahresabschluss sowie dem Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2019 befasst. Der Aufsichtsrat folgte der Empfehlung des Prüfungsausschusses der Gesellschaft und billigte den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Zudem beschloss der Aufsichtsrat die Geschäftsordnung des Vorstandes der LE-K in der Fassung vom 25. März 2020 in Kraft zu setzen.

In der regulären Sitzung am 19. Juni 2020 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem aktuellen Entwurf des zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Betreibern von Braunkohlegewinnungs- und -verstromungsanlagen sowie damit verbundenen Unternehmen zu schließenden öffentlich-rechtlichen Vertrages (ÖRV) zur Reduzierung und Beendigung der Braunkohleverstromung. Der Aufsichtsrat nahm die aufgrund der Umsetzung der Empfehlungen der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" (KWSB) durch die Bundesregierung erforderlichen Anpassungen der Planungen zur Kenntnis, die als Grundlage für die Unternehmensplanung dienen.

Ebenfalls in der Sitzung am 19. Juni 2020 beschloss der Aufsichtsrat einen weiteren Aufsichtsratsausschuss mit dem Namen Innovationsausschuss zu gründen. Seine wesentliche Aufgabe ist die Beratung des Vorstandes bei der Entwicklung neuer Geschäftschancen für das Unternehmen sowie bei der Nutzung von Fördermöglichkeiten.

In einer weiteren Sondersitzung am 18. September 2020 nahm der Aufsichtsrat den zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Betreibern von Braunkohlegewinnungs- und -verstromungsanlagen sowie damit verbundenen Unternehmen endverhandelten ÖRV zur Reduzierung und Beendigung der Braunkohleverstromung zur Kenntnis und stimmte dem Abschluss des Vertrages durch den Vorstand zu. Zudem gab der Arbeitsdirektor den Personalbericht ab und der Vorstand informierte zu möglichen Beteiligungsoptionen.

In der regulären Aufsichtsratssitzung am 11. Dezember 2020 wurde die Personal-, Wirtschafts- und Investitionsplanung für das Geschäftsjahr 2021 durch den Aufsichtsrat beschlossen. Zudem wurde der KWSB-Nachfolgeprozess behandelt. Weiterer Schwerpunkt der Sitzung war das Thema "Zielbild Strategie 2030". Darüber hinaus fasste der Aufsichtsrat einen Beschluss zur Verlängerung einer Kreditlinie.

Im Rahmen von zwei Umlaufbeschlüssen wurde zum Sondermandat zur risikomindernden Absicherung des CO ₂ -Preisrisikos der LE-K abgestimmt.

Das Thema Compliance hat bei der LE-K oberste Priorität. Basis hierfür ist ein umfassendes Compliance-Management-System (CMS), das 2017/2018 grundlegend neu aufgestellt, gefestigt und seitdem stetig ausgebaut sowie aktualisiert wird. Es findet ein engmaschiges Monitoring der Vermarktungsgeschäfte, der Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaften sowie eine regelmäßige Überprüfung der gerichtsfesten Organisation, einschließlich der Vorsorgegesellschaften, statt. Die Aufsichtsräte der LE-K erhalten zu jeder regulären Sitzung der Aufsichtsräte sowie regelmäßig im Rahmen der Quartalsberichtserstattung des Vorstandes Informationen zum Thema Compliance, insbesondere zu aktuell ggf. laufenden Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitsverfahren. Zudem hat der Leiter Compliance den Aufsichtsratsvorsitzenden unterjährig anlassbezogen direkt über Compliance-relevante Themen informiert. Weiterhin hat der Aufsichtsrat den Compliance-Bericht, einschließlich des Berichtes des Datenschutzbeauftragten, die Übersicht der 2020 durch die Interne Revision durchgeführten Prüfungen sowie eine Information zu den Ergebnissen der jährlichen Prüfung des "Handelshauses" erhalten. Im Rahmen des Risikomanagements wird der Aufsichtsrat ebenfalls regelmäßig über die Vermarktungsgeschäfte, vor allem die Einhaltung der vom Aufsichtsrat vorgegebenen Hedging-Mandate, informiert.

Darüber hinaus verfolgt der Aufsichtsrat aktiv das Ziel, seine Effizienz weiter zu steigern sowie evtl. Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen. Die gemäß Geschäftsordnung des Aufsichtsrates regelmäßig durchzuführende Effizienzprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrates fand in Form einer Online-Befragung statt, an der sich alle Aufsichtsratsmitglieder beteiligen konnten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende und seine Stellvertreterin bzw. sein Stellvertreter standen auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrates in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand. Sie wurden hierbei zu wichtigen Vorgängen und bevorstehenden Entscheidungen des Vorstandes informiert. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben sich zusätzlich in Gesprächen gemeinsam mit dem Vorstand mit der wirtschaftlichen Lage sowie wesentlichen Geschäftsvorgängen des Unternehmens ausführlich befasst. Es fanden regelmäßige und anlassbezogene Sitzungen und Vorberatungen des Prüfungsausschusses der Gesellschaft statt. Zudem wurde im Wirtschaftsausschuss (gemäß § 106 Betriebsverfassungsgesetz) umfassend zur Geschäfts-, Wirtschafts- und Finanzlage informiert.

Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung am 5. August 2020 die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, bestellt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 sind vom Abschlussprüfer unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. In die Prüfung wurde auch das Risikomanagementsystem einbezogen. Des Weiteren wurde der Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen durch den Abschlussprüfer geprüft und mit dem Vermerk gem. § 313 Abs. 3 Satz 1 AktG bestätigt, dass keine Einwände zu erheben sind.

Der Jahresabschluss, der Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzverlustes und der Lagebericht, der Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen, der Bericht des Aufsichtsrates sowie der Prüfbericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2020 wurden allen Mitgliedern vor der Aufsichtsratssitzung am 31. März 2021 übergeben. Sie sind in dieser Sitzung ausführlich und umfassend erörtert worden. Die Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben an dieser Beratung des Aufsichtsrates teilgenommen, über die Ergebnisse der Prüfung informiert und standen für ergänzende Erläuterungen zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzverlustes, den Lagebericht sowie den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung wurden keine Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat hat gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses am 19. März 2021 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 gebilligt, der damit festgestellt ist. Der Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzverlustes wurde zustimmend zur Kenntnis genommen und der ordentlichen Hauptversammlung entsprechend zur Beschlussfassung vorgelegt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2020.

Cottbus, 31. März 2021

Der Aufsichtsrat

Dr. Hartmuth Zeiß, Vorsitzender

Lausitz Energie Kraftwerke AG

Eigentümerstruktur