Frankfurter Brauhaus GmbH

Frankfurt (Oder)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.190,00	15.132,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.126.135,72	6.284.119,72
2. technische Anlagen und Maschinen	7.384.374,22	6.697.503,22
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.075.612,00	682.798,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.908.750,10	3.962.093,54
	16.494.872,04	17.626.514,48
	16.504.062,04	17.641.646,48
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	5.428.915,86	4.180.346,26
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.391.163,01	1.107.991,76
3. fertige Erzeugnisse und Waren	3.793.085,08	1.720.656,61
4. geleistete Anzahlungen	253.942,04	168.102,97
	10.867.105,99	7.177.097,60
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	19.455.213,77	20.995.959,02
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	79.329.325,45	73.311.025,48
3. sonstige Vermögensgegenstände	927.274,20	876.100,00
	99.711.813,42	95.183.084,50
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.369.625,63	2.414.561,53
	112.948.545,04	104.774.743,63
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.942,87	0,00
	129.454.549,95	122.416.390,11

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.100,00	25.100,00
II. Kapitalrücklage	11.993.192,28	11.993.192,28
III. Bilanzgewinn	81.747.676,15	79.725.228,21
	93.765.968,43	91.743.520,49
B. Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse	2.523.608,42	2.275.799,09
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	854.173,82	2.731.116,44
2. sonstige Rückstellungen	1.794.208,59	2.781.085,71
	2.648.382,41	5.512.202,15
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.867.867,68	10.266.149,10
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	(TEUR 2.899)	(TEUR 2.374)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(TEUR 8.969)	(TEUR 7.892)
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	54.499,55	0,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	(TEUR 54)	(TEUR 0)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	12.905.454,43	7.237.784,50
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	(TEUR 12.905)	(TEUR 7.238)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.783.853,23	2.818.221,47
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	(TEUR 2.784)	(TEUR 2.818)
5. sonstige Verbindlichkeiten	2.904.915,80	2.562.713,31
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	(TEUR 2.905)	(TEUR 2.563)
davon aus Steuern	(TEUR 2.088)	(TEUR 1.766)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	(TEUR 6)	(TEUR 3)
	30.516.590,69	22.884.868,38
	129.454.549,95	122.416.390,11

Gewinn- und Verlustrechnung 01. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022	2021
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	122.644.971,05	107.689.052,13
2. Erhöhung (i.Vj.: Verminderung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	2.355.599,72	440.124,32
3. sonstige betriebliche Erträge	782.593,17	746.510,45
	125.783.163,94	108.875.686,90
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	81.976.527,42	66.073.800,24
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	25.915.005,17	22.467.347,86
	107.891.532,59	88.541.148,10
	17.891.631,35	20.334.538,80
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.039.788,22	7.010.658,87
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.616.110,83	1.433.559,16
davon für Altersversorgung	(TEUR 28)	(TEUR 27)
	8.655.899,05	8.444.218,03
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.903.979,66	1.793.819,35
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	5.194.840,18	4.667.056,70
	2.136.912,46	5.429.444,72
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	946.761,48	807.082,19
davon aus verbundenen Unternehmen	(TEUR 935)	(TEUR 796)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	159.552,27	128.710,20
	787.209,21	678.371,99
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	843.962,17	1.947.835,26
11. Ergebnis nach Steuern	2.080.159,50	4.159.981,45
12. sonstige Steuern	57.711,56	112.637,33
13. Jahresüberschuss	2.022.447,94	4.047.344,12
14. Gewinnvortrag	79.725.228,21	75.677.884,09
15. Bilanzgewinn	81.747.676,15	79.725.228,21

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Angaben

Die Frankfurter Brauhaus GmbH mit Sitz in Frankfurt (Oder) wurde am 13.11.2003 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt (Oder) unter HR B 9897 eingetragen.

Der Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung der für große Kapitalgesellschaften geltenden Regelungen i. S. v. § 267 Abs. 3 HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Hinsichtlich der im Jahresabschluss ausgewiesenen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss gegeben. Änderungen im Ausweis, Ansatz und in der Bewertung wurden nicht vorgenommen.

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vermindert. Die Abschreibungen erfolgten linear.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Grundlage der planmäßigen Abschreibung war die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes.

Der Ansatz der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte unter Berücksichtigung angemessener Einzelwertberichtigungen.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse beinhalten GA-Mittel und Investitionszulagen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung von Sachanlagen gewährt wurden.

Die Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage vorsichtiger kaufmännischer Beurteilungen.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

III. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Dem Anlagevermögen sind nur Gegenstände zugeordnet, die dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen geeignet und bestimmt sind. Bei der Bewertung wird von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

Die Bilanzierung des Anlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Anschaffungsnebenkosten werden berücksichtigt. Sämtliche immateriellen Vermögensgegenstände wurden entgeltlich erworben.

Die Anschaffungskosten von abnutzbaren beweglichen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens, die zu einer selbständigen Nutzung fähig sind und deren Anschaffungskosten jeweils EUR 800,00 nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben.

Die Entwicklung des Anlagevermögens geht aus dem nachstehenden Anlagenspiegel hervor:

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	482.728,52	0,00	0,00	482.728,52
	482.728,52	0,00	0,00	482.728,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	18.301.075,54	6.854,16	0,00	18.307.929,70
2. technische Anlagen und Maschinen	85.402.099,73	2.515.468,49	486.814,78	87.430.753,44
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.088.211,05	673.193,01	11.500,00	9.749.904,06
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.962.093,54	179.970,14	2.233.313,58	1.908.750,10
	116.753.479,86	3.375.485,80	2.731.628,36	117.397.337,30
Anlagevermögen insgesamt	117.236.208,38	3.375.485,80	2.731.628,36	117.880.065,82

	Abschreibungen
	Stand (kumuliert) 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand (kumuliert) 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	467.596,52	5.942,00	0,00	473.538,52
	467.596,52	5.942,00	0,00	473.538,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.016.955,82	164.838,16	0,00	12.181.793,98
2. technische Anlagen und Maschinen	78.704.596,51	1.453.202,49	111.419,78	80.046.379,22
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.405.413,05	279.997,01	11.118,00	8.674.292,06
geleistete Anzahlungen und Anlagen 4. im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	99.126.965,38	1.898.037,66	122.537,78	100.902.465,26
Anlagevermögen insgesamt	99.594.561,90	1.903.979,66	122.537,78	101.376.003,78

	Buchwerte	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.190,00	15.132,00
	9.190,00	15.132,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.126.135,72	6.284.119,72
2. technische Anlagen und Maschinen	7.384.374,22	6.697.503,22
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.075.612,00	682.798,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.908.750,10	3.962.093,54
	16.494.872,04	17.626.514,48
Anlagevermögen insgesamt	16.504.062,04	17.641.646,48

Abweichungen bei Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr wurden nicht durchgeführt. Eine Darstellung dieses Einflusses auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erübrigt sich deshalb.

1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu den Anschaffungskosten vermindert um die planmäßigen, der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechenden Abschreibungen angesetzt.

1.2 Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wurde zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt.

Das abnutzbare Anlagevermögen wird entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer grundsätzlich um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Zugänge mit Einzelanschaffungskosten von mehr als Euro 800,00 werden einzeln im Anlageverzeichnis erfasst und individuell abgeschrieben.

2. Umlaufvermögen

2.1 Vorräte

Die Bewertung der Bestände zum 31.12.2022 erfolgte auf der Grundlage der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der unfertigen Erzeugnisse und unfertigen Leistungen umfassen die Material- und Fertigungskosten sowie angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich des Werteverzehrs des Anlagevermögens soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist.

Bei der Bewertung der Vorräte wurde stets das Niederstwertprinzip beachtet.

Alle Bestandsrisiken im Vorratsvermögen, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden grundsätzlich durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt.

Ausgehend von diesen Grundsätzen waren Wertabschläge auf das Vorratsvermögen zum 31.12.2022 nicht erforderlich.

Die geleisteten Anzahlungen beziehen sich vor dem Hintergrund tendenziell unverändert steigender Preise auf den Rohstoff- und Beschaffungsmärkten im Wesentlichen auf Verpackungs- und Abfüllmaterialien.

2.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Laufzeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt unter einem Jahr; sie betreffen vollständig den Leistungsaustausch.

Allen risikobehafteten Positionen wurde durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Darlehen (TEUR 74.461; i. Vj.: TEUR 70.814). Die Forderungen gegen Gesellschafter betragen TEUR 50.645 (i. Vj.: TEUR 48.211).

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen Forderungen aus Darlehensgewährungen (TEUR 876; i. Vj.: TEUR 876) sowie Ertragsteuerguthaben (TEUR 44: i.Vj.: TEUR 0) ausgewiesen.

3. Bilanzgewinn

Der zum 31.12.2022 ausgewiesene Bilanzgewinn beinhaltet einen Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 79.725 (i.Vj.: TEUR 75.678).

4. Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse

Die in der Bilanz ausgewiesene Position "Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse" enthält vereinnahmte Beträge aus Investitionszuschüssen, die auf Antrag aus GA-Mitteln des Landes Brandenburg gewährt wurden, sowie vom Finanzamt ausgezahlte Investitionszulagen. Die Sonderposten werden jährlich ratierlich entsprechend den Nutzungsdauern der angeschafften Investitionsobjekte ertragswirksam aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "sonstige betriebliche Erträge" erfasst.

5. Steuerrückstellungen

Die zum 31.12.2022 passivierten Rückstellungen beinhalten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das Geschäftsjahr 2021.

6. sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für das Warengeschäft (Pfand- und Leergutrückgaben, TEUR 1.231; i. Vj.: TEUR 1.171), unterlassene Instandhaltung (TEUR 229; i. Vj.: TEUR 353), Rückvergütungen an Kunden (TEUR 57; i. Vj.: TEUR 82) und rückständigen Urlaub (TEUR 154; i. Vj.: TEUR 101) gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von insgesamt TEUR 11.868 (i.Vj.: TEUR 10.266) beinhalten ausschließlich Investitionskredite.

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren insgesamt Beträge in Höhe von TEUR 1.168 (i.Vj.: TEUR 1.505) ausgewiesen.

Von den gegenüber Kreditinstituten ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind TEUR 6.398 (i.Vj.: 8.882) wie folgt besichert:

Im Zusammenhang mit Maßnahmen in den Bereichen Prozesswärme/-kälte wurde in 2020 ein Darlehensvertrag über ein Gesamtvolumen von TEUR 5.250 mit dem finanzierenden Kreditinstitut abgeschlossen, der unter Berücksichtigung planmäßiger Tilgungen sowie eines im abgelaufenen Geschäftsjahr erhaltenen Tilgungszuschusses in Höhe von TEUR 540 zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 3.589 (i.Vj.: TEUR 4.786) valutiert und aus dem Programm KfW-Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft-Kredit refinanziert wird. Die Sicherstellung des Darlehens erfolgt durch Sicherungsübereignung der mit diesem Darlehen finanzierten Anlagen zur Umsetzung der geplanten Energieeinspareffekte. In 2019 wurde im Hinblick auf das Programm: Brandenburg-Kredit Mittelstand Betriebsmittelvariante ein Darlehen aufgenommen, das der anteiligen Finanzierung einer Dosenabfüllanlage dient. Das Darlehen weist zum Bilanzstichtag eine Höhe von TEUR 915 (i.Vj.: TEUR 1.525) auf. Die Dosenabfüllanlage wurde an das finanzierende Kreditinstitut sicherungsübereignet. Ferner bestehen zwecks Besicherung des Darlehens Grundpfandrechte bezüglich des Standortes Frankfurt (Oder). Im Rahmen dieses Investitionsvorhabens wurde in 2019 ein weiteres Darlehen aufgenommen, welches der anteiligen Finanzierung der Dosenabfüllanlage einschließlich dem Bau einer Leichtbauhalle dient. Zum Bilanzstichtag valutiert das Darlehen in Höhe von TEUR 1.837 (i.Vj .: TEUR 2.362). Auch dieses Darlehen ist neben der Sicherungsübereignung der Dosenabfüllanlage durch Grundpfandrechte im Hinblick auf den Standort Frankfurt (Oder) besichert. Für die Finanzierung von Anlagevermögen der Betriebs- und Geschäftsausstattung wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Darlehen in Höhe von TEUR 57 aufgenommen; das entsprechende Anlagevermögen ist an die Darlehensgeberin sicherungsübereignet.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus dem Lieferungs- und Leistungsgeschäft.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Biersteuer (TEUR 1.150; i. Vj.: TEUR 1.298), kreditorische Debitoren (TEUR 774; i. Vj.: TEUR 757) sowie Umsatzsteuer (TEUR 849; i. Vj.: TEUR 380).

8. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

9. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen im Wesentlichen auf den inländischen Bierabsatz (TEUR 88.436; i. Vj.: TEUR 86.211), Handelsware (TEUR 28.845; i. Vj.: TEUR 25.701), den Export von Bier (TEUR 8.790; i. Vj.: TEUR 7.671) und verbundene Unternehmen (TEUR 12.322; i.Vj.: TEUR 4.248). Die unter den Umsatzerlösen erfassten Erlösminderungen betragen TEUR 19.078 (i. Vj.: TEUR 21.122) davon Biersteuer TEUR 14.914 (i. Vj.: TEUR 16.072).

10. sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse (TEUR 361; i.Vj.: TEUR 307) und periodenfremde Erträge im Zusammenhang mit dem EnergieStG und StromStG (TEUR 421; i.Vj.: TEUR 409).

11. Personalaufwand

Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 212 bzw. 2,5% erhöht bei einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 148 Mitarbeitern (i.Vj.: 149 Mitarbeiter). Die Erhöhung ergibt sich wie folgt:

	2022	2021	Änderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter	7.040	7.011	29
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.616	1.433	183
davon für Altersversorgung	(28)	(27)	(1)
	8.656	8.444	212

12. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die planmäßigen Abschreibungen entfallen in Höhe von TEUR 6 (i. Vj.: TEUR 12) auf immaterielle Vermögensgegenstände und in Höhe von TEUR 1.898 (i.Vj.: TEUR 1.781) auf Sachanlagen.

13. sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Reparaturen und Instandhaltungen sowie betriebliche Nebenaufwendungen (TEUR 2.878; i. Vj .: TEUR 2.522).

14. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge wurden im Wesentlichen gegenüber verbundenen Unternehmen erwirtschaftet (TEUR 935; i.Vj.: TEUR 796). Der Anstieg der Zinserträge ergibt sich aus der Erhöhung des Darlehensvolumens.

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Unter den Zinsaufwendungen werden Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 158 (i. Vj.: TEUR 106) ausgewiesen; eine Aufzinsung langfristiger Verbindlichkeiten war nicht erforderlich.

IV. Sonstige Angaben

Angabe der Namen der Mitglieder der Geschäftsführung (§ 285 Nr. 10 HGB)

Geschäftsführer

―	Karsten Uhlmann - Unternehmensberater
―	Mike Bernd Gärtner - Unternehmensberater

Die Geschäftsführer erhielten im Jahr 2022 keine Bezüge von der Gesellschaft.

Die Geschäftsführer Karsten Uhlmann und Mike Bernd Gärtner haben jeweils die Befugnis die Gesellschaft stets einzeln zu vertreten und sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022 von TEUR 2.023 mit dem Gewinnvortrag zu verrechnen und auf neue Rechnung vorzutragen.

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 berechnete Gesamthonorar (TEUR 32) entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen (TEUR 19) und Steuerberatungsleistungen (TEUR 13).

Die Zahl der im Geschäftsjahr 2022 gemäß § 267 HGB durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug insgesamt 148 (i.Vj.: 149), davon gewerbliche Arbeitnehmer 99 (i.Vj.: 103) und Angestellte 49 (i.Vj.: 46).

Es wurden keine nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte abgeschlossen hinsichtlich derer Angaben über Art und Zweck sowie Risiken und Vorteile für die Beurteilung der Finanzlage der Gesellschaft notwendig sind.

V. Nachtragsbericht

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2023 haben sich keine wesentlichen Änderungen des Branchenumfelds ergeben.

Hingegen gab es nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 eine nennenswerte Veränderung, die die Vermögensstruktur der Gesellschaft betrifft. Die Frankfurter Brauhaus GmbH hatte in der Vergangenheit an ihre Muttergesellschaft Darlehen in bedeutendem Umfang zur Sicherung der Zulieferung im Gebindebereich ausgereicht. Angesichts eines sich in der entsprechenden Zulieferbranche ereigneten Strukturwandels ist die Absicherungsmaßnahme gegenwärtig und voraussichtlich auch zukünftig nicht mehr erforderlich. Die zum vorgenannten Zweck gewährten Darlehen sind von der Muttergesellschaft an die Frankfurter Brauhaus GmbH vollständig in Form einer vorgezogenen und bei der Frankfurter Brauhaus GmbH nicht liquiditätswirksamen Ausschüttung zurückgeführt worden.

VI. Gesellschafter

Alleinige Gesellschafterin der Frankfurter Brauhaus GmbH war zum Stichtag 31.12.2022 die

	TCB Beteiligungsgesellschaft mbH,
	Lebuser Chaussee 3,
	15234 Frankfurt (Oder).

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der TCB Beteiligungsgesellschaft mbH mit Sitz in Frankfurt (Oder) einbezogen. Die TCB Beteiligungsgesellschaft mbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt (Oder) unter HR B 12 681 eingetragen.

Frankfurt (Oder), den 30. Januar 2024

Karsten Uhlmann, Geschäftsführer

Mike Bernd Gärtner, Geschäftsführer

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Konjunktur

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen. Die deutliche Einschränkung russischer Erdgaslieferungen im Sommer 2022 hat die Energiekrise verschärft und die bereits im Jahr 2021 erhöhte Inflation weiter angeheizt. Hinzu kommen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona- Pandemie, die die konjunkturelle Erholung verlangsamt. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 um 1,9 % höher als im Vorjahr (+2,6 Prozent in 2020 zu -3,7 % in 2019). Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das Bruttoinlandsprodukt 2022 um 0,8 % höher.

Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 2019. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Corona- Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022.

Einige Dienstleistungsbereiche profitierten von den Nachholeffekten. Besonders stark zulegen konnten die Sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt (+6,3 %). Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe sorgten für ein kräftiges Plus von (+4,0 %). Im Baugewerbe, das vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen war, führten Material- und Fachkräftemangel, hohe Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen dagegen zu einem deutlichen Rückgang der Bruttowertschöpfung (-2,3 %). Zunehmende Auftragsstornierungen im Zuge andauernd hoher Baupreise sowie steigender Bauzinsen verstärkten den negativen Trend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022. Die hohen Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten bremsten auch die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe, die im Vorjahresvergleich kaum zunahm (+0,2 %). Das Verarbeitende Gewerbe litt vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 wie schon im Jahr 2021 unter gestörten internationalen Lieferketten.

In Ausrüstungen wie Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge wurde 2022 dagegen preisbereinigt 2,5 % mehr investiert als im Vorjahr.

Der Außenhandel nahm trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 zu: Deutschland exportierte preisbereinigt 3,2 % mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorjahr. Die Importe legten gleichzeitig sehr viel stärker um preisbereinigt 6,7 % zu. Der Außenbeitrag dämpfte dadurch insgesamt das BIP-Wachstum.

Der Arbeitsmarkt erweist sich in weiterhin schwierigem Umfeld robust. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589 000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Der Beschäftigungsaufbau fand 2022 insbesondere in den Dienstleistungsbereichen statt. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2022 nur leicht und konnte die Beschäftigungsverluste der beiden Vorjahre nicht ausgleichen.

Die staatlichen Haushalte beendeten das Jahr 2022 mit einem Finanzierungsdefizit von 101,6 Milliarden Euro. Das waren knapp 33 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2021 (134,3 Milliarden Euro). Die Entlastungen des Staatshaushalts durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen wurden von neuen Belastungen durch die Energiekrise infolge der Kriegshandlungen in der Ukraine überlagert. So brachte die Bundesregierung unter anderem drei Entlastungspakete auf den Weg, um den extrem steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Die Entlastungspakete führten zu höheren Staatsausgaben, die überwiegend vom Bund finanziert wurden: Das Defizit des Bundes (-117,6 Milliarden Euro) war im Jahr 2022 genauso wie im Jahr 2021 etwas höher als das Defizit des Staates insgesamt. Die Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen realisierten jeweils leichte Finanzierungsüberschüsse. Gemessen am nominalen BIP errechnet sich für den Staat im Jahr 2022 eine Defizitquote von 2,6 %, die damit deutlich niedriger war als in den beiden vorangegangenen Jahren.

Marktsituation

Konsum

Der Bierabsatz in Deutschland zeigt seit Jahren einen rückläufigen Trend. Über die letzten Jahrzehnte lassen sich ein abnehmender Bierkonsum und ein steigender Konsum alkoholfreier Getränke beobachten (seit den 70-er Jahren Durchschnitt um bis zu zwei Prozent pro Jahr). Ausschlaggebend hierfür ist die sozio-demografische Entwicklung, die die Brauwirtschaft stärker trifft als andere Bereiche der Getränkewirtschaft, und die sich ändernde Berufs- und Freizeitwelt. Ein sich veränderndes Konsumverhalten bei den Verbrauchern hat zu einer sich wandelnden Produktpalette auf dem Biermarkt geführt. Die Nachfrageänderung zeigt Absatzmengenzuwächse in alkoholfreien Alternativen, Bierspezialitäten und innovativen Biermischgetränken.

Während der Absatz alkoholfreier Biere sich bis 2007 über viele Jahre bei rund 2,3 Millionen Hektoliter eingependelt hatte, setzte 2008 ein Boom ein. In den Jahren 2007 bis 2022 ist vor allem der Markt für alkoholfreie Biere um 189 Prozent gewachsen. Der Absatz alkoholfreier Biere wird aktuell mit 6,66 Millionen Hektoliter angegeben; das entspricht etwa 7,6 Prozent der gesamten Bierproduktion. Hinzu kommen rund 1,1 Millionen Hektoliter Malztrunk. Auch alkoholfreie Biermischgetränke (Radler etc.) konnten zuletzt zweistellige Wachstumsraten verzeichnen - anders als die alkoholhaltigen Biermischgetränke, deren Konsum eher stagniert. Zunehmend von den Verbrauchern nachgefragt werden außerdem Bierspezialitäten, u. a. Helles, Kellerbiere, Landbiere, Zwickelbiere oder Craft Beer. Insgesamt hat die Biervielfalt deutlich zugenommen.

Vertrieb

Der deutsche Biermarkt ist nach wie vor von einem starken Preiskampf der nationalen Marken-Anbieter und den Billigmarken der Discounter geprägt. Auf dem Inlandsmarkt werden im größten Absatzsegment, dem Handel, Pilsbiere zu Dumping-Preisen im Lebensmittelhandel angeboten. Rund 80 Prozent der Absatzmengen der nationalen Pilsbiere werden zu Aktionspreisen verkauft.

Der Direktvertrieb, dessen Anteil insgesamt zwar gering ist, nimmt in Nischen wie der Craft-Beer-Szene oder der Online-Getränkebestellplattform in Ballungszentren aber durchaus an Bedeutung zu.

Gebinde/Verpackung

In den letzten Jahren ist eine zunehmende Heterogenität bei Verpackungen und Gebinden zu beobachten. Die Heterogenität zeigt sich in einer großen Vielfalt bei Verpackungsgrößen, Verpackungsmaterialien und Designs - bis hin zu Innovationen im Bereich der Getränkekästen. Gleichzeitig ist im Mehrwegbereich ein Trend hin zu Individualflaschen statt traditionell einheitlicher Poolflaschen zu beobachten. Eine besondere Veränderung ist im Trend hin zu kleineren Gebindetypen zu beobachten. Diese lässt sich u. a. auf veränderte Anforderungen der Endverbraucher, aber auch auf Vermarktungs- bzw. Differenzierungsstrategien der Hersteller und auf veränderte Strategien des Handels zurückführen.

Export

Die deutschen Brauereien haben sich strukturbedingt lange auf den Heimatmarkt beschränkt. Heute zählt keine deutsche Brauerei zu den 20 größten Bierherstellern weltweit.

Der weltweite Biermarkt ist unter den international größten Brauereigruppen aufgeteilt. Gleichwohl gibt es Beispiele von Brauereien, die im internationalen Geschäft in Nischen erfolgreich sind. Mit Hilfe des hohen Bekanntheitsgrades und der Beliebtheit der Deutschen Biere ist es dennoch gelungen, bestehende Auslandsmärkte auszubauen und neue Märkte zu erschließen. Dadurch konnte die Exportmenge der deutschen Brauwirtschaft in der Vergangenheit kontinuierlich gesteigert werden und lag über die letzten zehn Jahre durchgehend bei 14 bis 16 Millionen Hektolitern.

Die wichtigsten Zielregionen der deutschen Bierexporte innerhalb der EU sind Italien, Frankreich und die Niederlande. Die Absätze innerhalb der EU zwischen 2012 und 2022 haben sich jedoch um rund 26,4 Prozent auf 8,1 Millionen Hektoliter verringert. Ein Großteil der Ausfuhren in Drittländer entfällt auf den in den letzten Jahren stark gewachsenen chinesischen Markt, Russland und die USA. Die außereuropäischen Exporte wuchsen folglich im gleichen Zeitraum um rund 66 Prozent auf über 7,2 Millionen Hektoliter an. Es ist somit zu einer Verschiebung der Volumina in Richtung der Drittländer gekommen.

Erzeugung

Die Zahl der Brauereien in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen von 1 341 im Jahr 2012 auf 1 507 im Jahr 2022. Das entspricht einer Zunahme von 12%. In den vergangenen drei Jahren war jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Gründe hierfür dürften unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die steigenden Energie- und Rohstoffpreise sein, die insbesondere den von 2012 bis 2019 anhaltenden Zuwachs an kleineren Braustätten dämpften.

Im weltweiten Vergleich verzeichnet Deutschland eine besonders hohe Anzahl und Dichte an Brauereien. Die meisten Brauereien gab es 2022 nach wie vor in Bayern (41 %), gefolgt von Baden-Württemberg (14 %) und Nordrhein-Westfalen (10 %). Die Marktkonzentration innerhalb der Branche ist daher als gering einzustufen. Die sieben größten Unternehmen vereinigen zwar 26,7 % des Gesamtausstoßes der Branche auf sich. Der übrige Biermarkt ist sehr stark fragmentiert und von kleinen und mittelgroßen regionalen Brauereien geprägt. So erzeugen 890 Unternehmen nur 0,25 Prozent des gesamten Bierausstoßes aller deutschen Brauereien.

Die Entwicklung der Zahl der Braustätten verhält sich entgegen dem Trend der Absatz- und Konsumentwicklung. Dies ist in erster Linie auf den Zuwachs von Kleinbraustätten, die in der Regel im Zusammenhang mit der Einrichtung von Erlebnisgastronomie sowie dem Craft Beer Trend zu sehen sind, die handwerklich produziertes Bier besonders in den Großstädten anbieten, zurückzuführen. Diese Entwicklung dokumentiert den Trend zur Diversifizierung der Biersorten und zur Verwirklichung des individuellen Konsumstrebens.

II. Entwicklung im Geschäftsjahr 2022

Die Weltwirtschaft hat sich 2022 von der Corona-Krise erholt, wobei ihre Folgen weiterhin in Teilen der nationalen und internationalen wirtschaftlichen Entwicklung spürbar waren. Das Geschäftsjahr 2022 wurde jedoch massiv von den Auswirkungen dem sich der Corona-Pandemie anschließenden Russland-Ukraine-Konflikt geprägt. Der Krieg in der Ukraine führte zur Unterbrechung bestehender Lieferketten und dadurch zur Angebotsverknappung in Energie-, Rohstoff- und Vorproduktbereichen. Neben der teilweisen Einschränkung des Produktionsprozesses aufgrund des auftretenden Faktormangels waren massive Energie- und Rohstoffpreissteigerungen zu beklagen. Der gesamte Transportsektor geriet schlagartig in Unordnung. All dies führte zu einem inflationären Anstieg der Verbraucherpreise, welche in Deutschland gegenüber dem Vorjahr im Jahresdurchschnitt auf 7,9 Prozent stiegen. Während sich das Wirtschaftswachstum im Jahresverlauf international fortlaufend eingetrübt hat, stiegen die Inflationstendenzen weltweit. Die Anhebung der Leitzinsen und somit das Einläuten der Zinswende waren die Folgen. Dienstleistungsbereiche profitierten von Nachholeffekten, hohe Preise und Materialmangel bremsten hingegen die Industrieproduktion und die Bauwirtschaft.

Binnenmarkt

Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager haben 2022 insgesamt rund 87,6 Millionen Liter Bier abgesetzt. Damit stieg der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr um 2,7 %. Demnach zeigt sich eine spürbare Erholung der Absatzmenge nach den beträchtlichen Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie. In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk nicht enthalten.

83,06 % von dem gesamten Bierausstoß der deutschen Brauereien waren für den Inlandsverbrauch bestimmt, 16,94 % davon wurden ausgeführt.

Bei den Biermischgetränken war im Jahr 2022 wiederholt mit absolut 4,436 Millionen Hektoliter (Vorjahr 4,415 Millionen Hektoliter) ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Sie machten damit zirka 5,06 % des gesamten Bierabsatzes aus.

Die Produktgruppe alkoholfreies Bier verzeichnete in 2022 einen Ausstoß von 6,66 Million Hektoliter, im Vergleich 2021 mit 6,61 Millionen Hektorliter. Damit kam es absolut zu einem leichten Anstieg des Konsums. Der Marktanteil der alkoholfreien Biere bezogen auf die gesamte Bierproduktion behauptete mit 7,58 Prozent nahezu das Vorjahresniveau mit 7,74 Prozent.

Auslandsmarkt

Von den deutschen Brauereiunternehmen sind im Berichtszeitraum rund 15,21 Millionen Hektoliter (Vorjahr 15,64 Millionen Hektorliter) Bier exportiert worden. Das waren 2,75 % weniger als 2021 jedoch 1,2 % mehr als im Corona-Jahr 2020. Davon gingen 805,1 Millionen Liter (Vorjahr 746,6 Millionen Liter) (+7,8 %) in EU-Staaten, 716 Millionen Liter (Vorjahr 817,3 Millionen Liter) (-12,4 %) in Nicht-EU-Staaten.

Branchenentwickluna

Nach Absatzrückgängen in der Bierbranche der Jahre 2020 und 2021 haben die deutschen Brauereien 2022 erstmals wieder ein Absatzmengenplus von 2,7 Prozent erreicht. Dies resultiert nahezu ausschließlich aus der Öffnung der Gastronomie und dem Stattfinden des Fest- und Veranstaltungsgeschäfts. Der Inlandsbierabsatz nahm um 4,0 Prozent zu.

Der Bierabsatz in die EU und in Drittländer ging dagegen um -2,7 Prozent zurück, was im Wesentlichen auf den Russland-Ukraine-Krieg zurückzuführen ist. Die finanziellen und strukturellen Folgen sind für vielen Brauereien noch nicht überwunden bzw. absehbar.

Zusätzlich schwelt der Überlebenskampf in der Gastronomie getrieben vom fehlenden Fachpersonal und dem Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und Energie. Aber auch die Veranstaltungsbranche war von dem Fachkräftemangel und von der Planungsunsicherheit betroffen, so dass viele Feste nicht im geplantem Umfang oder gar nicht stattfinden konnten. Der Fassbierabsatz und der Absatz von Erfrischungsgetränken stieg deutlich an, konnte jedoch die Absatzmenge des Jahres 2019 nicht erreichen.

Das Exportgeschäft erholte sich in laufenden Jahr, nachdem die Maßnahmen gegen die Corona-Pademie in vielen Exportländern weiter gelockert bzw. aufgehoben wurden, gegenläufig wirkte sich der Russland-Ukraine-Konflikt negativ aus. Auch das Exportgeschäft in Europa und die Nachfrageentwicklung in Drittländern führt zu keiner Trendwende.

Im Jahr 2022 entwickelte sich der Bereich Handel rückläufig. Dieser wird von den national starken Pils-Marken dominiert, allerdings mit sinkender Tendenz und im Wesentlichen gestützt durch aggressive Preis- und Werbeaktionen. Trotzdem sinken der Absatzanteil der Pilsbiere stetig. Demgegenüber gewinnen Sorten wie Hell-, Zwickel-, Keller- und Märzenbier Marktanteile. So wird das stetig verändernde Konsumverhalten bei den Verbrauchern zu einer sich weiter wandelnden Produktpalette auf dem Biermarkt führen. Brauereien mit Bierspezialitäten, innovativen Biermischgetränken und alkoholfreien Biersorten verschaffen sich gegen den rückläufigen Absatztrend auf dem Biermarkt Wettbewerbsvorteile, können aber die allgemeine Gesamtmarktentwicklung nicht umkehren.

Seit einigen Jahren können sich auch regionale Getränkehersteller unter dem Aspekt der Regionalität und Nachhaltigkeit mit ihren Bierspezialitäten verstärkt positionieren. Weitere positive Absatzmengenentwicklungen zeigen Brauereien mit alkoholfreien Biersorten und alkoholfreien Radler oder Bügelverschlussgebinden. Ein zusätzliches belebendes Element für das Bier-Image lässt sich dadurch erreichen, sie fördern die Markenvielfalt und die regionale Prägung in der deutschen Bierbranche.

Trotz dieser positiven Entwicklung können auch künftig Kostensteigerungen aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks nicht adäquat an die Kunden weitergegeben werden und verschärfen die Situation des irrationalen Preiskampfs im Handelsgeschäft und den Überlebensdruck der Getränkebranche.

Weiterhin sorgt die immer größer werdende Individualisierung der Gebinde für höhere Sortier- und Logistikkosten. Zudem führt der Fachkräftemangel insbesondere in der Logistik zu steigenden Personalkosten in der Getränkewirtschaft. Kostensteigerungen bei den Rohstoffen, vorrangig bei Malz aufgrund der Wetterextreme, und der Anstieg bei den Energiekosten verursachen einen zusätzlichen Kostendruck.

Somit hat sich der wirtschaftliche Druck auf die Getränkeindustrie durch die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und durch stetig wachsende Überkapazitäten in 2022 weiter verschärft.

Unternehmensspezifika

Das Unternehmen war wie alle Marktteilnehmer im Geschäftsjahr gezwungen adäquat durch die schlagartigen Verwerfungen in den Lieferketten und der Kostenexplosion auf dem Energiesektor mit seinen allseitigen Auswirkungen zu kommen. Hier galt es bestehende Einkaufsverträge soweit möglich einzufordern, um die Liefervereinbarungen einigermaßen erfüllen zu können. In einem ersten Schritt erfolgten Preisanpassungen in einem zu dem Zeitpunkt absehbaren notwendigen Umfang, ohne die Spätfolgen der Inflation und der Lohnerhöhungen vollumfänglich quantifizieren zu können.

Der Frankfurter Brauhaus GmbH ist es im Geschäftsjahr trotz aller Unwägbarkeiten gelungen den Bierabsatz mit 1,9 Prozent Zuwachs mehr als stabil zu halten. Das ist im Marktvergleich positiv zu bewerten, weil die Belieferung von Gaststätten und Festveranstaltungen nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens zählt und damit die Einbußen im Corona-Jahr unterdurchschnittlich waren.

Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte die beständige Nachfrage im Bereich "Private Label" zugunsten des Unternehmens genutzt werden. Angesichts der welt- und binnenwirtschaftlich kritischen Entwicklung haben die Lieferanten teils deutlich die Preise erhöht. Durch die Notwendigkeit ausgefallene Lieferketten durch andere Zulieferer schließen zu müssen, sind dem Unternehmen zusätzlich Aufwendungen entstanden. Die Preisentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Leistungen waren schlagartig und explosiv und entsprachen bei weitem nicht den Erwartungen.

Die im Geschäftsjahr 2022 vorgesehenen Investitionen wurden im notwendigen Umfang in 2022 abgeschlossen und beinhalten im Wesentlichen die Modernisierung bzw. den Ersatz bestehender Anlagen.

Da die Gesellschaft nahezu ausschließlich auf dem Binnenmarkt tätig ist, entfällt mangels Diversifizierung das Erfordernis einer gesonderten Spartenbetrachtung.

Sowohl absatz-, als auch beschaffungsmarktseitig bestehen zwischen der Gesellschaft und den jeweiligen Abnehmern bzw. Lieferanten überwiegend Lieferverträge mit einer Laufzeit von 1 bis 2 Jahren.

Die Gesellschaft ist nach dem International Featured Standard Food (IFS) zertifiziert.

III. Prognose und Aussichten

Konjunktur

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wie auch in Europa wird durch die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stark beeinträchtigt. Die massiv gestiegenen Energiepreise führen zu erheblichen Kaufkraftverlusten und dämpfen die privaten Konsumausgaben. Gleichzeitig belasten sie die Produktion insbesondere in den energieintensiven Industriezweigen.

Demgegenüber ist davon auszugehen, dass die Lieferkettenstörungen sukzessive zurückgehen. Darüber hinaus kann damit gerechnet werden, dass die privaten Haushalte einen größeren Anteil ihres Einkommens verausgaben oder Ersparnisse auflösen werden, um ihren Konsum zu glätten. Zusammen mit einem weiterhin robusten Arbeitsmarkt und den Impulsen durch die Entlastungspakete, insbesondere die Gaspreisbremse, dürfte dies den Abschwung dämpfen.

Für das kommende Jahr ist davon auszugehen, dass die gestiegenen Großhandelspreise für Energie zunehmend auf die Verbraucherpreise für inländischen Güter und Dienstleistungen überwälzt werden. Zusammen mit den zu erwartenden Lohnsteigerungen und hohen Importpreisen für nichtenergetische Güter dürfte die Kerninflation weiter hoch bleiben. Für das Jahr 2023 werden circa 6 % Inflationsrate für Deutschland prognostiziert.

Wenn die führenden Industriestaaten die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation anheben, könnten Risiken für die Finanzstabilität und die Kapitalströme, die Währungen und die Haushaltspositionen entstehen, insbesondere angesichts der in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegenen Verschuldung.

Weitere Herausforderungen für die Weltwirtschaft betreffen die Erholung der privaten Konsumausgaben und Investitionen in den Immobilienmarkt in China, den Klimawandel sowie geopolitische Spannungen unter anderem in Osteuropa und Ostasien, die die Energieversorgung, den internationalen Handel und die außenpolitische Zusammenarbeit beeinträchtigen können.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Energieversorgung, die Rohstoffpreise, die Lieferketten sowie die Inflation stellen große Herausforderungen dar und können erhebliche Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben.

Binnenmarkt

Hohe wirtschaftliche Unsicherheit und ein schwaches außenwirtschaftliches Umfeld trüben den konjunkturellen Ausblick deutlich ein. Es bestehen erhebliche Abwärtsrisiken für den konjunkturellen Ausblick.

Trotz der sich im Vorjahr aufhellenden Absatzahlen herrscht unverändert ein Preiswettbewerb zwischen Markenbierherstellern und den Anbietern im Segment des Private Label. In einem weitestgehend gesättigten bzw. in Teilen rückläufigen Getränkemarkt sind Preiserhöhungen auf dem Absatzmarkt grundsätzlich schwerer zu erzielen. Aufgrund der Tatsache, dass die Getränkeindustrie in den letzten Jahren wegen einer sinkenden Mengennachfrage sowie der drückenden Preisentwicklung im Handel nur begrenzt von der positiven Verbraucherstimmung in Deutschland profitierten konnte, ist der Nachfragerückgang für die Getränkebranche schmerzlich.

Export

Trotz des um +7,7 Prozent erholten Bierexports in die EU-Länder auf 8,1 Millionen Hektoliter im Berichtszeitraum lässt die Halbjahresprognose 2023 eine Konsolidierung der Exportmenge in die EU-Länder auf Vorjahresniveau erwarten. Der bereits verzeichnete Rückgang in Drittländer um -12,4 Prozent im Berichtsjahr wird sich voraussichtlich aufgrund der Exportlage nach Russland und der schwachen Konjunktur in China fortsetzen. Die aus der Vergangenheit gewohnte positive Entwicklung der Exporte in Drittländer scheint sich durch politische Spannungen zunehmend überlagernde Handelbeziehungen und wirtschaftlich schwierige Parameter einzutrüben. Die Absatzmengen in bestimmte Weltregionen sind daher volatiler geworden. Ein internationales Engagement erfordert daher personelle, finanzielle Kapazitäten und nicht zuletzt Erfahrung im internationalen Management.

Konsumverhalten

Die Ansprüche der mittlerweile gut informierten Verbraucher an Nahrungsmittel und Getränke sind in den letzten Jahren gestiegen. Viele Konsumenten sind sensibilisiert und verspüren den Wunsch nach neuen Geschmackserlebnissen, nach Abwechslung, nach kalorienreduzierten und natürlichen Produkten. Produkte mit gesundheitsförderndem oder wellnessbasiertem Zusatznutzen erfahren wachsende Beliebtheit. In der "klassischen" Bierherstellung hat in den letzten Jahren die Sorten- und Spezialitätenvielfalt stark zugenommen. Hierzu gehören z. B. naturtrübe Biere, Märzen, Rauchbier, Roggen- oder Dinkelbier, kohlenhydratreduziertes Bier oder ganz unterschiedliche Weißbier- und zunehmend auch Biermischvariationen. Einige Biere werden als "Bio-Biere" oder mit dem Siegel "ohne Gentechnik" vermarktet.

Auch wenn die Qualitätsansprüche der Konsumenten insgesamt gestiegen sind und viele Verbraucher bereit sind, für trendige oder regionale Produkte im höherpreisigen Segment Geld auszugeben, gilt ein großer Teil der Verbraucher in Deutschland nach wie vor als sehr preissensibel. Gerade Getränke werden nach wie vor zu einem beträchtlichen Teil im Discounter bzw. zu Niedrigpreisen gekauft. Somit kam es zu starken Konsumverschiebungen hin zu Handelsmarken im Preiseinstiegssegment. Auch Aktionen oder Promotionen von Markenbieren werden vom Verbraucher gerne genutzt.

Der anhaltende Trend zur gesundheitsbewussten Ernährung und zu sportlichen Aktivitäten lässt auch zukünftig ein Steigerungspotential in der Kategorie der hochwertigen alkoholfreien Biere und Biermischgetränke erwarten.

Darüber hinaus lässt sich ein Marktwachstum in Spezialsegmenten erkennen. So wird sich die Lücke zwischen klassischem Bier und traditionellen alkoholfreien Getränken, respektive Soft Drinks tendenziell weiter schließen.

Eine Erweiterung des Portfolios bietet die Möglichkeit, den Verbraucher nicht nur als Bierkonsument zu binden, sondern als Kunde von Getränken zu halten.

Der allgemeine Preisanstieg wird das Konsumverhalten aufgrund sinkender Kaufkraft hin zu Handelsmarken noch verstärken, was den Absatz von Private Label Produkte begünstigen dürfte.

Erzeugerstruktur

Die kontinuierlichen Veränderungen der Konsumpräferenzen der Verbraucher haben zur Folge, dass häufig neue Mikrobrauereien gegründet werden und regionale Brauereien zunehmend überregionale Bedeutung erlangen. In Kombination mit der stärkeren Ausrichtung der Großbrauereien auf das Exportgeschäft dürfte dieser Umstand dazu führen, dass sich der Marktanteil von großen Branchenteilnehmern zukünftig reduzieren wird.

Allerdings lassen sich die Diversifizierung der Biersorten und das individuelle Konsumstreben nur mit vergleichsweise geringen Mengen und somit nur auf überdurchschnittlichem Preisniveau bewerkstelligen.

Weiterhin fordert der Zwang zur Konsumverschiebung in einem gesättigten Getränkemarkt vom wachstumsorientierten Hersteller kurzfristig flexibel auf die geänderten Anforderungen der Verbraucher und des Handels reagieren zu können. Mit zunehmender Vielfalt wird für viele Getränkehersteller auch die Komplexität der Produkte und der Herstellungsprozesse ansteigen, der Aufwand für Umrüstvorgänge nimmt zu. Die Entwicklung neuer Produkte und neuer Marketingstrategien, aber auch die Aufwendungen für Zertifizierungen sind mit hohen Kosten verbunden.

Das verdeutlicht, dass auf der Erzeugerseite die Zukunft im Inland aufgrund von Überkapazitäten, Preis- und Wettbewerbsdruck insgesamt angespannt bleiben wird.

Da die Kosten angesichts der explodierenden Energiepreise allseits massiv anwachsen, steigt der Druck auf die Hersteller zusätzlich. Das Anheben der Verkaufspreise hilft dem Hersteller im günstigsten Fall die steigenden Herstellerkosten zu decken. Neben den rasant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen prägen auch insbesondere sinkende Absatzmengen und rückläufige Margen das Bild der Getränkeindustrie. Obwohl die meisten Brauereien Preiserhöhungen durchgeführt haben, konnten nicht alle Mehrkosten an die Kunden weitergegeben werden.

Die Branche erwartet daher nach der Corona-Krise die nächste, von der Inflation und der Energieknappheit ausgehenden Krise. Somit wird die vor der Pandemie sich zeigende Marktentwicklung sich nach der Pandemie grundsätzlich fortsetzen, vermutlich mit einer höheren Intensität.

IV. Vermögenslage

Die folgende Aufstellung zeigt in zusammengefasster Form eine Übersicht über die Bilanzstruktur zum 31.12.2022 im Vergleich zu derjenigen des Vorjahres:

	31.12.2022		31.12.2021
	TEUR	%	TEUR	%
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände	9	0,0	15	0,0
Sachanlagen	16.495	12,7	17.626	14,4
Vorräte	10.867	8,4	7.177	5,9
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	99.712	77,0	95.183	77,7
Liquide Mittel	2.370	1,9	2.415	2,0
Rechnungsabgrenzungsposten	2	0,0	0	0,0
	129.455	100,0	122.416	100,0
Passiva
Eigenkapital	93.766	72,4	91.743	74,9
Sonderposten mit Rücklageanteil	2.524	2,0	2.276	1,9
Rückstellungen	2.648	2,0	5.512	4,5
Verbindlichkeiten	30.517	23,6	22.885	18,7
	129.455	100,0	122.416	100,0

	Veränderungen
	TEUR	%
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände	-6	-40,0
Sachanlagen	-1.131	-6,4
Vorräte	3.690	51,4
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.529	4,8
Liquide Mittel	-45	-1,9
Rechnungsabgrenzungsposten	2	>100,0
	7.039	5,8
Passiva
Eigenkapital	2.023	2,2
Sonderposten mit Rücklageanteil	248	10,9
Rückstellungen	-2.864	-52,0
Verbindlichkeiten	7.632	33,3
	7.039	5,8

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 7.039 bzw. 5,8% (i.Vj.: TEUR 3.355; 2,8%) angestiegen. Die Veränderung der Bilanzsumme wird hinsichtlich der Aktiv- und Passivseite wie folgt erläutert:

Die Verminderung der immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens gegenüber dem Vorjahr um TEUR 6 (i.Vj.: TEUR 12) beruht ausschließlich auf der Vornahme planmäßiger Abschreibungen.

Das Sachanlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt TEUR 1.131 (-6,4%) vermindert (i.Vj.: Erhöhung TEUR 694 bzw. 4,1%). Der Rückgang des Sachanlagevermögens gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Inbetriebnahme vormals unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau ausgewiesener Vermögensgegenstände und des sich in diesem Zusammenhang ergebenden Anstiegs der laufenden Abschreibungen sowie dem Verkauf eines Flaschenfüllers.

Der Anstieg der Vorräte gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.690 zw. 51,4% (i.Vj.: Minderung TEUR 1.506; 17,3%) ergibt sich aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen i.V.m. dem Stichtagsprinzip.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich insgesamt um TEUR 4.529; 4,8% (i.Vj.: TEUR 12.446; 15,0%) erhöht.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr stichtagsbedingt um TEUR 1.541 bzw. 7,3% (i.Vj.: Minderung TEUR 2.868; 12,0%) zurückgegangen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 6.019 bzw. 8,2% (i.Vj.: TEUR 16.381; 28,8%) angestiegen. Die Erhöhung beruht im Wesentlichen auf der Ausreichung verzinslicher Darlehen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 52 bzw. 5,9% (i.Vj.: Minderung TEUR 1.067; 54,9%) im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Aktivierung von Ertragsteuerguthaben angestiegen.

Die Erhöhung des Eigenkapitals gegenüber dem Vorjahr beinhaltet den im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten Jahresüberschuss von TEUR 2.023 (i.Vj.: TEUR 4.047).

Die Erhöhung der Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse gegenüber dem Vorjahr um TEUR 248 ergibt sich aus der planmäßigen Inanspruchnahme (TEUR 361; i.Vj.: TEUR 307) in Verbindung mit der Ausreichung von Fördermitteln (TEUR 609; i.Vj.: TEUR 511).

Der Rückgang der Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr in Höhe von insgesamt TEUR 2.864 (i.Vj .: Erhöhung TEUR 1.583) entfällt mit TEUR 1.877 auf Steuerrückstellungen und mit TEUR 987 auf die sonstigen Rückstellungen. Die Minderung der Steuerrückstellungen ergibt sich einerseits aus dem Rückgang des Jahresüberschusses und andererseits aus der Inanspruchnahme in Vorjahren passivierter Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr um insgesamt TEUR 7.632 bzw. 33,3% (i.Vj.: Minderung TEUR 2.479; 9,8%) ergibt sich im Wesentlichen wie folgt:

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.602 bzw. 15,6% angestiegen (i.Vj.: Minderung TEUR 1.000; 9,7%). Die Erhöhung der Verbindlichkeiten stellt eine Saldogröße dar und resultiert unter Berücksichtigung der innerjährlichen Aufnahme von Investitionskrediten aus der planmäßigen Tilgung aufgenommener Kredite.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5.668 bzw. 78,3% (i.Vj.: Minderung TEUR 1.504; 17,2%) vor dem Hintergrund der gestiegenen Geschäftstätigkeit sowie stichtagsbedingt erhöht.

V. Finanzlage

Die Eigenkapitalquote der Frankfurter Brauhaus GmbH beträgt unter Außerachtlassung der Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse zum 31. Dezember 2022 vor dem Hintergrund der gestiegenen Bilanzsumme 72,4% (i.Vj. 74,9%). Absolut gesehen hat sich das Eigenkapital gegenüber dem Vorjahr um TEUR 2.023 bzw. 2,2% (i.Vj .: TEUR 4.047; 4,6%) erhöht.

Die Liquiditätslage war im abgelaufenen Geschäftsjahr und ist auch unter kurz- bzw. mittelfristigen Gesichtspunkten zufriedenstellend.

VI. Ertragslage

Die Darstellung und Erläuterung der Veränderungen der Aufwands- und Ertragsstrukturen des Geschäftsjahres 2022 im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich wie folgt:

	2022		2021
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	122.645	97,5	107.689	98,9
Bestandserhöhung	2.356	1,9	440	0,4
sonstige betriebliche Erträge	782	0,6	747	0,7
Gesamtleistung	125.783	100,0	108.876	100,0
Materialaufwand	107.891	85,8	88.541	81,3
Personalaufwand	8.656	6,9	8.444	7,8
Abschreibungen auf das Anlagevermögen	1.904	1,5	1.794	1,6
sonstige betriebliche Aufwendungen	5.195	4,1	4.667	4,3
Finanzergebnis	788	0,6	678	0,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	844	0,7	1.948	1,8
Ergebnis nach Steuern	2.081	1,6	4.160	3,8
sonstige Steuern	58	0,0	113	0,1
Jahresüberschuss	2.023	1,6	4.047	3,7

	Veränderungen
	TEUR	%
Umsatzerlöse	14.956	13,9
Bestandserhöhung	1.916	>100,0
sonstige betriebliche Erträge	35	4,7
Gesamtleistung	16.907	15,5
Materialaufwand	-19.350	21,9
Personalaufwand	-212	2,5
Abschreibungen auf das Anlagevermögen	-110	6,1
sonstige betriebliche Aufwendungen	-528	11,3
Finanzergebnis	110	16,2
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.104	-56,7
Ergebnis nach Steuern	-2.079	-50,0
sonstige Steuern	55	-48,7
Jahresüberschuss	-2.024	-50,0

Der Umsatz der Frankfurter Brauhaus GmbH ist im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zu den pandemiebedingten Vorjahren deutlich um TEUR 14.956 bzw. 13,9% (i.Vj.: Minderung TEUR 12.418; 10,3%) angestiegen.

Der Materialaufwand hat sich aufgrund des unverändert hohen Preisanstiegs auf den Rohstoff- und Beschaffungsmärkten i.V.m. dem angestiegenen Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um TEUR 19.350 bzw. 21,9% (i.Vj.: Minderung TEUR 10.898; 11,0%) deutlich erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 528 bzw. 11,3% angestiegen (i.Vj.: Minderung TEUR 1.486; 24,2%). Diese Entwicklung ergibt sich im Wesentlichen aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen.

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein positives Finanzergebnis von TEUR 788 (i.Vj.: TEUR 678) erwirtschaftet. Das positive Finanzergebnis resultiert aus der Ausreichung verzinslicher Darlehen an verbundene Unternehmen. Die Erhöhung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr beruht ausschließlich auf dem höheren Darlehensvolumen.

Der Rückgang der sonstigen Steuern gegenüber dem Vorjahr um TEUR 55 steht mit den Ergebnissen der steuerlichen Betriebsprüfung betreffend die Veranlagungszeiträume 2013 bis 2016 im Zusammenhang.

VII. Personalwesen

Einen hohen Stellenwert genießt aus Unternehmenssicht die betriebliche Ausbildung. Deshalb trägt das Unternehmen durch sein Engagement in der Berufsausbildung und der beruflichen Weiterbildung regelmäßig seinen Anteil dazu bei, interessierten Menschen einen Zugang zu beruflichen Chancen und somit persönliche Perspektiven zu eröffnen.

Damit diese Qualifizierung über den beruflichen Weg hinweg erhalten bleibt, begleitet das Unternehmen seine Mitarbeiter mit Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, mit denen sie ihre fachlichen Kenntnisse ausbauen und weiter entwickeln können.

Mit aktivem Ideenmanagement motiviert das Unternehmen darüber hinaus seine Mitarbeiter, ihre Erfahrungen über Verbesserungsvorschläge nutzbar zu machen und dadurch zur Optimierung der betrieblichen Abläufe und Prozesse beizutragen.

VIII. Risikomanagement

Das bestehende interne Kontroll- bzw. Risikomanagement ist in das Planungs- und Berichtswesen der Gesellschafterin bzw. des Unternehmensverbundes integriert und wird fortwährend überprüft und aktualisiert. Insoweit können Abweichungen von der revolvierend erstellten und zwischen taktischen bzw. kurzfristigen, mittelfristigen und strategischen Gesichtspunkten differenzierenden Unternehmensplanung umgehend erkannt und im Bedarfsfall Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Frankfurter Brauhaus GmbH wendet im Rahmen ihrer Investitions- und Finanzplanung ausschließlich originäre finanzwirtschaftliche Instrumente an. Derivative Finanzinstrumente werden weder isoliert zur Gewinnerzielung noch zur Absicherung anderweitiger Risiken eingesetzt.

IX. Forschuna und Entwickluna

Die Frankfurter Brauhaus GmbH ist nicht im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.

X. Zweigniederlassungen

Die Frankfurter Brauhaus GmbH unterhält keine Zweigniederlassungen.

XI. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Als Risikofelder von besonderer Bedeutung können losgelöst von dem Russland- Ukraine-Konflikt das allgemeine Marktrisiko und Marktrisiken durch eine geänderte Gesetzgebung bezeichnet werden. Soweit sich zukünftig Marktrisiken in Zusammenhang mit einer geänderten Gesetzgebung ergeben können, ist auf die aktuelle Diskussion im Zusammenhang mit dem Verkauf von Bier und dessen öffentlichen Konsum durch Jugendliche zu verweisen. Hieraus können sich grundsätzlich Absatzrückgänge für die Gesellschaft ergeben. Nach Auffassung der Gesellschaft können diese Risiken derzeit vernachlässigt werden.

Der unverändert andauernde Konsolidierungsprozess auf dem deutschen Biermarkt wird von der Geschäftsführung aufgrund der derzeit erreichten und noch weiter auszubauenden Marktposition zwar als wachstumshemmend, nicht jedoch als bestands- oder entwicklungsgefährdend eingeschätzt.

XII. Ausblick, Prognose

Nachdem sich die inländischen Brauereien absatztechnisch nach der Normalisierung im Gaststätten-, Festival- und Veranstaltungsgeschäft von den pandemiebedingten Absatzeinbußen endgültig erholt haben dürften, wirken teilweise die wirtschaftlichen Auswirkungen sicherlich noch nach. Die Hoffnung in der Branche auf die nun folgende wirtschaftliche Erholungsphase wurde jedoch durch die sich anschließende Krisensituation infolge des Russland-Ukraine-Konflikts gedämpft. Somit werden im Markt wieder die Vor-Corona-Kräfte ihre Wirkung entfalten, jedoch mit einer erheblich höheren politischen Unsicherheit. Hiervon sind sicherlich die Stabilität der internationalen Absatzmärkte, die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise, die inländische Energiepolitik sowie u.a. die schrumpfenden inländischen Absatzmärkte und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb betroffen. Die Euphorie der steigenden Absatzmengen ist bereits der Ernüchterung der stagnierenden Absatzzahlen gewichen. Kumuliert pendelt sich der Inlandsabsatz von Januar bis Mai 2023 auf einen Rückgang von 3,3 Prozent ein: In der Gesamtbetrachtung sank der Absatz auf 33,42 Millionen Hektoliter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Höhe von 34,57 Millionen Hektoliter.

Konjunkturell war der Spätsommer 2022 noch von einer Besorgnis über die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bestimmt, so überwogen im Frühjahr 2023 eher die positiven Signale und die Perspektiven für die deutsche Konjunktur. Im Juni 2023 haben sich wieder eine zunehmende Zahl von befragten Unternehmen pessimistisch über die aktuelle Geschäftslage geäußert. Damit fallen die gegenwärtigen Geschäftsaussichten der deutschen Wirtschaft schlechter aus als im Frühjahr. Dennoch ist vor dem Hintergrund der rückläufigen Preise auf den globalen Energiemärkten, einer weiter nachlassenden Inflationsdynamik, höheren Lohnabschlüssen und einer erwarteten weltwirtschaftlichen Belebung laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz von einer moderaten konjunkturellen Erholung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf auszugehen.

Im Frankfurter Brauhaus werden Investitionen in energiesparende Technologie und in erneuerbare Energieerzeugung konsequent fortgeführt. Die Geschäftsführung hat das Unternehmen dahingehend schon frühzeitig ausgerichtet und vor Jahren in allen Konzernunternehmen ein Energiemanagementsystem installiert. In 50% der Brauereistandorte wird bereits seit Jahren auf den Dachflächen der Betriebsgebäude erneuerbare Energie erzeugt und in der Produktion genutzt. Weitere Kraftwerksanlagen für erneuerbare Energie befinden sind in der Projektierung. Darüber hinaus können teilweise bereits jetzt verschiedene fossile Energieträger flexibel eingesetzt werden. Eine dahingehend konsequente Flexibilisierung in den noch ausstehenden Fällen wird vorangetrieben. Damit reduziert das Unternehmen seine Abhängigkeit vom Gas als Energieträger erheblich. Es gilt jetzt diese Bemühungen konsequent fortzuführen und in der Übergangszeit fiskalische Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen.

Die Frankfurter Brauhaus GmbH ist im Private Label Segment tätig. Hauptkunden sind Discounter bzw. große Handelsketten. Obwohl dieses Segment durch ein hohes Maß an Wettbewerbsintensität gekennzeichnet ist, zählt es langfristig betrachtet zu einem Wachstumsmarkt, zumal Bier aus Sicht der Konsumenten grundsätzlich als krisensicher zu bezeichnen ist. Daher ist weiterhin von einem stabilen Direkt-Absatz auszugehen, auf die die überwiegende Absatzmenge entfällt.

Chancen und Risiken ergeben sich aus der weiteren Entwicklung der Konjunktur und des politischen Umfelds. Eine weitere Chance bildet die strategische Ausrichtung im Private Label Bereich sowie die Kostenoptimierung. Zusätzliche Risiken ergeben sich aus der weiteren Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten, die das Ergebnis negativ beeinflussen können.

Aufgrund von Kapazitätserweiterungen wird sich das Absatzvolumen unter langfristigen Gesichtspunkten weiterhin erhöhen. Angesichts der derzeitigen akuten konjunkturellen Seitwärtsbewegung sowie der noch nicht einschätzbaren weiteren Folgen der Russland- Ukraine-Krise sind fundierte Prognosen zum aktuellen Zeitpunkt nur eingeschränkt möglich. Quantitative Angaben zur Auswirkung auf die Finanz- und Ertragslage sind in der Unternehmensplanung nach eigener Einschätzung berücksichtigt. Allerdings herrschen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses hinsichtlich der weiteren politischen Ereignisse insbesondere des zusätzlichen Konfliktherdes im Nahen Osten und dessen Auswirkung auf die Einkaufs- und Exportmärkte relativ geringe Planungssicherheit.

Frankfurt (Oder), den 30. Januar 2024

Karsten Uhlmann, Geschäftsführer

Mike Bernd Gärtner, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Frankfurter Brauhaus GmbH, Frankfurt (Oder)

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der Frankfurter Brauhaus GmbH- bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Frankfurter Brauhaus GmbH für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteile ich Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientieren Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Schwielowsee, den 02. Februar 2024

Nabbefeld, Wirtschaftsprüfer

Feststellungsdatum

Der Jahresabschluss wurde am 15.02.2024 festgestellt.