Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Lage der Gesellschaft

(1) Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland war im Jahr 2020 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Jahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009.

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

Das Geschäftsjahr 2020 war durch die sich im Frühjahr 2020 ausbreitende Covid-19 Pandemie geprägt. Am 27. Januar 2020 wurde die erste Infektion in Deutschland registriert. Bereits im März breitete sich das neuartige Coronavirus in ganz Deutschland aus. Mit dem am 27. März 2020 erlassenen Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage nationaler Tragweite wurden einschneidende Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus ergriffen. Anfang März setzte sich der Träger zunächst mit der Verbreitung von Hinweisen und Empfehlungen und der Anpassung von Hygienekonzepten auseinander. Mit der Umsetzung sogenannter "Lockdowns" stellte sich die Frage, inwieweit Kontakt- und Beratungsstelle und Tagesstätten für psychisch Kranke Menschen als systemrelevante Einrichtungen von den Beschränkungen ausgenommen sind. Einerseits führte die Angst vor Ansteckung zunächst ohnehin zum Einbruch der Besucherzahlen in den Kontakt und Beratungsstellen, andererseits suchten z.B. die Besucher*innen der Tagesstätten weiterhin das Angebot.

Das Betreuungsangebot wurde unter der Prämisse der Kontaktreduzierung und Kontaktnachverfolgung weitgehend aufrechterhalten, bzw. wurden alternative Betreuungsangebote u.a. anstelle von Gruppenangeboten realisiert. Der reguläre Betrieb der Kindertagesstätten wurde eingestellt. Eltern, die in systemkritischen Einrichtungen (Infrastruktur, Krankenhaus, Polizei, Lebensmittel-Einzelhandel, später auch Eingliederungshilfe und Flüchtlingsarbeit usw.) arbeiteten, konnten die Notbetreuung in Anspruch nehmen. Die Kindertagesstätten trennten die Gruppen streng voneinander, um eine Ausbreitung einer Infektion zu vermeiden. Auch die Betreiber von Gemeinschaftseinrichtungen für geflüchtete Menschen waren angehalten die Teams in Gruppen aufzuteilen um den Betrieb der Unterkünfte auch im Falle einer Infektion aufrechtzuerhalten. Nachdem erste Gemeinschaftsunterkünfte vollständig unter Quarantäne gesetzt wurden, suchte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und das zuständige Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten einen Betreiber für eine Covid-19-Quarantäneeinrichtung, in der positiv getestete Geflüchtete und deren Kontaktpersonen untergebracht werden sollten. Albatros wurde als erster möglicher Betreiber angesprochen und hat das Angebot angenommen. Die Quarantäneeinrichtung wird seit April 2020 betrieben. Aufgrund des Weiterbetriebes der systemrelevanten Projekte war Albatros frühzeitig angehalten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter*innen zu ergreifen. Zwar gab es in unregelmäßigen Abständen persönliche Schutzausrüstung in kleineren Mengen als Spende von Großunternehmen oder als Abgabe des Landes über den paritätischen Wohlfahrtsverband. Allerdings musste sich Albatros selbst um die Beschaffung von FFP2-Masken bemühen. Hierbei wurden über eine Kooperation hochwertige FFP2-Masken direkt aus China akquiriert. Zudem entwickelte die Pegasus GmbH die datenschutzkonforme Video-Beratungslösung Pegasus-Direkt, die Albatros bereits im ersten Lockdown als Albatros-Direkt flächendeckend einsetzte um Beratungsangebote wenigstens online aufrecht zu erhalten.

Die Finanzierung von Zuwendungen wurde weitgehend zugesichert. Auch die Weiterfinanzierung der Kindertagesstätten wurde frühzeitig zugesichert. Die Flexibilisierung des Einsatzes von Personal und die Sicherung der Finanzierung in der Eingliederungshilfe, auch bei modifizierter Leistungserbringung wurde mit Beschluss 2/2020 der Kommission 131 sichergestellt.1 Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung wurden Mittel aus dem Sozialschutzpaket (SodEG) beantragt und bereitgestellt. Lediglich die wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe und Zweckbetriebe mussten signifikante Umsatzeinbrüche verkraften. Insbesondere das in 2020 eröffnete Nachbarschaftscafé und Restaurant Inhouse in Hohenschönhausen, konnte kaum Umsätze erzielen und mangels fehlendem Referenzjahr keine Hilfsgelder beantragen. Das Restaurant Gundelfinger stellte sein Geschäftsmodell kurzfristig auf die Lieferung von Speisen um, so dass sich die Umsätze vornehmlich in den Tagbetrieb verlagerten. Insgesamt konnten die Liefertätigkeit und die reduzierte Umsatzsteuer im Ergebnis 2020 einen deutlichen Verlust im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb nicht verhindern. Zusammenfassend haben jedoch die schnellen und entschiedenen finanziellen Unterstützungen des Bundes und Landes, sowie die Vereinfachungen im Hinblick auf die Erbringung der Leistungen bei der Bewältigung der Krisensituation sehr geholfen.

Im Herbst 2020 waren die ersten Covid-19-Antigen-Tests verfügbar. Mit Hilfe der verbundenen Albatros MVZ & RPK gGmbH und des dort tätigen medizinischen Fachpersonals konnte Albatros sehr früh den Verdacht auf eine mögliche Covid-19-Infektion abklären. Das schaffte großes Vertrauen in der Mitarbeiterschaft. Außerdem konnten vereinzelte Infektionen frühzeitig identifiziert werden. Dennoch kam es zu zeitweisen Betriebsschließungen der Kindertagesstätten aufgrund von Covid-19-Infektionen. Ende 2020 entwickelte sich zudem mit der ersten Impfung im Dezember 2020 in Großbritannien die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie. Insgesamt hat Albatros in 2020 die Pandemie sehr gut aufgrund der engagierten Projektleiter*innen, der Mitarbeiter*innen und der Flexibilität und der Innovationskraft der Gesellschaft bewerkstelligen können.

Entwicklungen, außerhalb des Corona-Kontexts

Die für die Bewältigung der Covid-19-Pandemie notwendigen gebunden Ressourcen in den Verwaltungen führte zu Verzögerungen bei der Entwicklung wichtiger Strukturen. Es sollte ein einheitliches Vergütungssystem für alle Leistungen der Eingliederungshilfe zur Sozialen Teilhabe, mit dem Ziel der Einführung zum 01.01.2022 entwickelt werden, was aufgrund der zahlreichen Themen rund um die Pandemie nicht erfolgte. Der Prozess wird sich voraussichtlich um ein Jahr verzögern.

1 Beschluss Nr. 2 / 2020 der Kommission 131

Im April 2020 wurde das Landesmindestlohngesetz geändert. Der Landesmindestlohn wurde deutlich von 8,50 EUR auf 12,50 EUR erhöht. "Das Landesmindestlohngesetz verpflichtet das Land Berlin überall dort, wo es finanziell beteiligt ist oder Einwirkungsmöglichkeiten hat (etwa im Landesdienst, in Beteiligungsunternehmen, bei Zuwendungsempfängern - insbesondere auch im Bereich der Landesbeschäftigungsförderung - und bei Entgeltvereinbarungen im Sozialrecht) darauf hinzuwirken, dass ein Stundenlohn von derzeit mindestens 12,50 Euro eingehalten wird (s. GVBl S. 275)".2 Albatros ist als Empfänger von Zuwendungen und Entgelten des Landes Berlin von der Änderung des Landesmindestlohnes unmittelbar betroffen. Die Refinanzierung des Landesmindestlohnes über die Entgelte ist hingegen keineswegs gesichert. Es entbrannte eine Diskussion über die Refinanzierung der Lohnkosten der Nachtbereitschaften unter Anwendung des Landesmindestlohnes. Das Land war zunächst nicht gewillt die Vergütung nach der Erhöhung des Landesmindestlohnes anzupassen.

Das am 30. Januar 2020 beschlossene Gesetz zur Neuregelung gesetzlicher Vorschriften zur Mietenbegrenzung (MietenWoGBln) hat zunächst zur Zurückhaltung von Neuvermietung von Wohnraum geführt. "Das Angebot an Mietwohnungen ist während seines Bestehens um gut die Hälfte eingebrochen". Albatros war zunächst nicht direkt als Betreiber von Trägerwohnungen vom Mietendeckel betroffen, da diese von der Regulierung ausgenommen waren.

Der Zuzug von geflüchteten Menschen in Berlin war 2020 mit 4.589 (Vorjahr 6.316) weiter rückläufig.3

Die Einwohnerzahl Berlins war in 2020 im Vergleich zum Vorjahr erstmals nahezu konstant. Insgesamt wuchs Berlin in 2020 um 467 Einwohner (Vorjahr 21.347).4 Die Geburtenzahlen waren 2020 mit rund 38.693 Neugeborenen (Vorjahr 39.503) leicht rückläufig.5 Dennoch steht die Förderung von Kita- und Schulplätzen weiterhin im Fokus. Die Fehlzeiten, bedingt aufgrund von Psychischen- und Verhaltensstörungen liegen 2020 bei Frauen um 14,4 % und bei Männern um 5,1% über den vergleichbaren Fehlzeiten 2019.6 Die Arbeitslosenquote stieg Pandemie-bedingt in 2020 von 7,8% auf 9,7%.7 Erstmals nach acht Jahren schließt Berlin den Haushalt wieder mit einem Defizit (vorläufig) von -1,5 (Vorjahr +1,6) Milliarden Euro ab.8

(2) Entwicklung der Branche

(2.1) Entwicklung Eingliederungshilfe für behinderte Menschen

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes keine Zahlen bezüglich der Ausgaben für Leistungen der Eingliederungshilfe 2020 veröffentlicht. Das Land hat Vergütungssteigerung mit der Weitergabe an das Personal gewährt. Gleichzeitig werden steigende Sachkosten der Sozial- und Gesundheitsunternehmen über die pauschale Vergütungserhöhung weiterhin nicht vollständig gedeckelt werden. Dies führt vermehrt zu Einzelverhandlungen, in denen Kostensteigerungen, beispielsweise im Bereich der Trägerwohnungen dezidiert dargelegt werden müssen. Im Hinblick auf die Veränderungen durch das BTHG wird zumindest für den Psychiatriebereich die Wiedereinführung eines Budgets diskutiert.

2 https://www.berlin.de/sen/arbeit/beschaeftigung/mindestlohngesetze/

3 https://www.berlin.de/fluechtlinge/infos-zu-fluechtlingen/fakten/artikel.625503.php

4 Statistischer Bericht Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31.12.2020

5 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/588890/umfrage/anzahl-der-geburten-in-berlin/

6 TK Länderreport 2021 für Berlin, S.25

7 www.statistik-berlin-brandenburg.de

8 https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1039035.php

(2.2) Entwicklung Tageseinrichtungen für Kinder

Die Ausgaben für Kindertageseinrichtungen sind im Berliner Haushalt von 1.708.914 TEUR in 2019 auf 2.091.105 TEUR in 2020 (+22,37%) gestiegen.9 Die Ausgabensteigerung geht mit dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz und der wachsenden Stadt Berlin einher. Die Anzahl der Kindertageseinrichtungen wuchs auch in 2020. Gab es in 2019 noch 2.663 Kindertageseinrichtungen, so wuchs die Anzahl in 2020/21 auf 2.718 und damit einhergehend die Platzzahl von 169.795 in 2019 auf 173.267 in 2020.10 Des Weiteren stiegen die Entgelte gemäß RV Tag in 2020 deutlich, um der neu eingeführten TV-L Sozial- und Erziehungsdienst -Tarife entsprechend Rechnung zu tragen. Der Kita-Ausbau wird seit 2012 gefördert. Bis 2021 sollen 25.000 weitere Kita-Plätze entstehen. In 2020 bewarben sich deutlich mehr Betreiber auf Mittel aus dem Kita-Ausbau-Programm, so dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichten. Dadurch konnte auch der in der Dönhoffstraße geplante Kita-Ausbau nicht gestartet werden.

(2.3) Entwicklung ambulante Hilfen zur Erziehung

Die Ausgaben für sozialpädagogische Familienhilfe nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz sind von 52.286 TEUR in 2019 auf 64.567 TEUR in 2020 (+23,49%) gestiegen.11

(2.3) Entwicklung Unterbringung von geflüchteten Menschen

Durch die Zurückweisung der Flüchtlingsströme an den EU-Außengrenzen und der Dominanz der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen eingeschränkten Mobilität, rückte das Thema der Unterbringung geflüchteter Menschen in den Hintergrund. Innerhalb der Flüchtlingseinrichtungen ging es verstärkt um die Reduzierung des Infektionsrisikos und der Umsetzung entsprechender Schutzmaßnahmen und Hygienekonzepte. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes keine Zahlen bezüglich der Ausgaben für Asylbewerberleistungen 2020 veröffentlicht.

(3) Grundlagen der Tätigkeit

(3.1) Eingliederungshilfe

Die Eingliederungshilfe im Bereich der Wohnhilfe nach §§ 67,68 SGB XII stabilisierte sich in 2020 auf niedrigem Niveau mit 118 betreuten Personen (Vorjahr 119). Im Bereich der Tagesstätten sank die Anzahl des betreuten Personenkreises mit 209 Personen gegenüber dem Vorjahr (235 Personen). Im Wohnverbund wurden 198 Personen betreut (Vorjahr 173).

(3.2) Unterbringung geflüchteter Menschen

Die im Juni 2016 in Betrieb genommene Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Flüchtlinge in der Gehrenseestraße in Berlin-Hohenschönhausen mit einer Kapazität von 190 Bewohner*innen wurde Ende 2019 europaweit ausgeschrieben. Albatros beteiligte sich an der Ausschreibung und setzte sich wieder gegenüber den Mitbietern durch. Der Anschlussvertrag für die GU Gehrenseestraße läuft ab Januar 2020. Die Erstaufnahmeeinrichtung An der Urania mit einer Kapazität von 365 Bewohner*innen wurde auch in 2020 weitergeführt, jedoch wurde der Betrieb im November 2020 eingestellt und die Einrichtung wurde freigezogen. Die Einrichtungen GU Seehausener Str. (405), GU Oranienburgerstr. (245), GU Alte Jakobstr. (155) und GU Storkower Str. (255) mit einer Kapazität von insgesamt 1.060 Plätze wurden weiterbetrieben. Bei der europaweiten Ausschreibung der GU Oranienburgerstraße im Frühjahr 2020 konnte Albatros sich jedoch nicht durchsetzen und musste die Einrichtung im April 2020 an einen anderen Betreiber abgeben. Im April 2020 nahm Albatros zudem auf Bitte des Landes Berlin den Betrieb der Covid-19-Quarantäneeinrichtung GU Buchholzerstr. mit einer Kapazität von 300 in Betrieb. In kürzester Zeit wurde hierfür ein internationales Ärzte- und Pfleger-/Betreuer-Team zusammengestellt. Im Mittel hat Albatros 2020 Flüchtlingseinrichtungen mit einer Kapazität von 1.626 Plätzen (Vorjahr 1.484) betrieben.

9 https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/haushaltsplan/artikel.5697.php

10 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg - Statistiken - Öffentliche Sozialleistungen - Kinder- u. Jugendhilfe-Zeitreihen

11 https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/haushaltsplan/artikel.5697.php

(3.3) Kindertageseinrichtungen

In 2020 hat Albatros weiterhin Kindertageseinrichtungen mit einer Kapazität von 270 Plätzen betrieben. Im Dezember 2020 wurden 231 Kinder betreut (Vorjahr 248 Kinder).

(3.4) Zuwendungsbereich

Neben den etablierten Zuwendungsprojekten wie den Kontakt- und Beratungsstellen und Zuverdienstprojekten, dem Krisendienst Region Südost, den Pflegestützpunkten, Stadtteil- und Selbsthilfezentren, dem Abenteuerspielplatz Buch, dem Mehrgenerationenhaus Reinickendorf, interkulturellen Mädchentreff, Mobidat und der Schulsozialarbeit ergänzte in 2020 das durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband e.V. geförderte Projekt "Geflüchtete Mädchen stärken - Auch du hast Talente" das Kernprojekt interkultureller Mädchen- und Frauentreff. Im Flüchtlingsbereich wurde das durch Bundesmittel geförderte Projekt Gewaltschutz für geflüchtete Menschen in 2020 weitergeführt und die Kinderbetreuung in der Gemeinschaftsunterkunft Oranienburgerstraße wurde durch das Programm Sprungbrett verstärkt. In 2019 hat Albatros die Projekte online gestütztes Empowerment - muttersprachlich kultursensitive Beratung Geflüchteter in Brandenburg und Thüringen übernommen und in 2020 fortgeführt. Weiterhin gestaltet Albatros in Kooperation mit der Technischen Universität zu Berlin seit 2020 das Kompetenzzentrum 4.0. Zusammen mit den wesentlichen mit pflegenden Angehörigen, Betroffenen, Akteuren beruflicher Pflege und der Verwaltung wird die Digitalisierung in der Pflege vorangetrieben, indem digital vernetzte Pflegetechnik erprobt wird. Ziel ist der längere Verbleib in der Häuslichkeit und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

(3.5) Beschäftigungsprogramme/Teilhabe am Arbeitsmarkt

Die Bundesagentur für Arbeit hat 2019 mit dem § 16i SGB II "Teilhabe am Arbeitsmarkt" ein Beschäftigungsprogramm geschaffen, welches sich an arbeitsmarktferne, erwerbsfähige Leistungsberechtigte Menschen richtet, die bisher nicht nachhaltig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden konnten. Die Zielgruppe erhält bis zu fünf Jahre einen Lohnkostenzuschuss der im Zeitverlauf sukzessive abgesenkt wird. Das Land Berlin hat eine Kofinanzierung geschaffen, mit der die Regiekosten und die Differenz zwischen Lohnkostenzuschuss und Arbeitgeber-Personalkosten refinanziert werden. Albatros beschäftigte in 2020 58 Menschen über das Programm § 16i SGB II. Darüber hinaus legte das Land Berlin das Beschäftigungsprogramm "Solidarisches Grundeinkommen" (sGe) auf, welches sich an Menschen richtet, die ein bis drei Jahre arbeitssuchend sind. Albatros hatte in 2020 ein Kontingent von 50 sGe-Stellen erhalten. Die 50 Stellen wurden in 2020 sukzessive besetzt.

(4) Ertragslage

Die Umsätze sind gegenüber dem Vorjahr um 19,3 % auf 23.324 TEUR (Vorjahr: 19.553 TEUR) gestiegen. Die wachsenden Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Inbetriebnahme der Quarantäneunterkunft für geflüchtete Menschen Buchholzer Str. und erhöhter Entgelte zur Refinanzierung von Personalkostensteigerungen.

Der Personalaufwand stieg auf 18.469 TEUR (Vorjahr 14.782 TEUR), resultierend aus der Verstetigung des Beschäftigungsprogrammes nach § 16i SGB II, der Besetzung der 50 sGe-Stellen, der Inbetriebnahme der GU Buchholzerstr. und aufgrund von Entgeltanpassungen in der Eingliederungshilfe und dem Zuwendungsbereich. Der Materialaufwand stieg um 225 TEUR auf 5.935 TEUR (Vorjahr 5.710 TEUR), der sonstige betriebliche Aufwand stieg auf 5.534 TEUR (Vorjahr 5.199 TEUR). Dabei ist der Anstieg beim Materialaufwand insbesondere auf die Vollverpflegung der untergebrachten Menschen in der Buchholzer Str. zurückzuführen. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ebenfalls mit der Inbetriebnahme der Buchholzerstr, dem ganzjährigen Betrieb der GU Storkower Str. und einer erhöhten Ausgleichsabgabe für die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen begründet.

(5) Personal

Insgesamt waren im Jahr 2020 im Mittel 505 Mitarbeitende (Vorjahr 417) bei Albatros beschäftigt. Das Wachstum der Anzahl der Mitarbeiter*innen ist einhergehend mit dem Anstieg des Personalaufwandes in der Entwicklung der oben benannten einzelnen Geschäftsbereiche begründet.

(6) Finanzlage

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 2.007 TEUR und der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug -225 TEUR. Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode beträgt 6.109 TEUR (Vorjahr 4.357 TEUR).

(7) Vermögenslage

Das Anlagevermögen in Höhe von 1.479 TEUR betrifft im Wesentlichen Bauten und Einbauten auf fremde Grundstücke.

Das Umlaufvermögen in Höhe von 11.748 TEUR setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.543 TEUR (Vorjahr 4.128 TEUR), Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 593 TEUR (Vorjahr 443 TEUR), sonstigen Vermögensgegenständen 453 TEUR (Vorjahr 402 TEUR) sowie dem Kassenbestand einschließlich Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 6.109 TEUR (Vorjahr 4.357 TEUR) zusammen.

Das Eigenkapital wird zum Stichtag in Höhe von 9.347 TEUR ausgewiesen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 1.772 TEUR, entspricht dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020. Dies entspricht einem Anteil an der Bilanzsumme von 70,6 % (Vorjahr 69,8 %; sogenannte Eigenkapitalquote I).

Die Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahr um 159 TEUR auf 781 TEUR gewachsen.

Die Verbindlichkeiten betreffen 972 TEUR Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und 1.158 TEUR sonstige Verbindlichkeiten.

Als Passiver Rechnungsabgrenzungsposten werden zum Stichtag Elternbeiträge der Kindertagesstätten, Mietzahlungen sowie Vorauszahlungen zu den Erlösen aus Tagessätzen und Zuwendungen für das Folgejahr in Höhe von 299 TEUR (Vorjahr 256 TEUR) ausgewiesen.

(8) Investitionen

In 2020 gab es keine wesentlichen Investitionen.

(9) Gesamtwürdigung

Insgesamt betrachtet kennzeichnete sich das Geschäftsjahr 2020 durch die Bewältigung der Covid-19-Pandemie, insbesondere durch die Unterstützung des Landes Berlins durch den kurzfristigen Aufbau der Quarantäneeinrichtung für covid-19-positiv-getestete geflüchtete Menschen. Das Jahresergebnis 2020 der Gesellschaft beträgt 1.772 TEUR.

B. Risikobericht

(1) Gefährdung durch die Covid-19-Pandemie

Die Anfang 2020 ausgebrochene weltweite Covid-19-Pandemie, stellt den Träger vor große Herausforderungen. Zunächst galt es die Mitarbeiter*innen und Nutznießer*innen der Albatros-Projekte vor einer Infektion zu schützen. Hierfür wurden unter anderem Hygieneschutzkonzepte erarbeitet und Schutzausrüstung (Masken, Brillen und Handschuhe) angeschafft. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Infektionen den Betrieb einzelner Projekte einschränken bzw. zur (zeitlich begrenzten) Einstellung von Projekten führen. Es ist damit zu rechnen, dass in diesen Fällen Entgelte oder Zuwendungen entfallen oder nicht in voller Höhe gewährt werden. Die hierfür abgeschlossenen Betriebsunterbrechungsversicherungen wurden bereits in 2020 durch die Versicherungsgesellschaft gekündigt. Zwar stehen Programme wie Kurzarbeit oder SODEG bereit, die allerdings nicht alle Verluste auffangen. Wie sich inzwischen herausstellte, übernimmt das Land Berlin im Bereich der Eingliederungshilfe nur einen unwesentlichen Teil der Kosten für Hygiene und persönliche Schutzausrüstung in 2020. Viele Mitarbeiter*innen der Albatros gGmbH zählen zur Risikogruppe und können aufgrund der Beschaffenheit ihrer Tätigkeit nicht einfach im Homeoffice ihrer Tätigkeit nachkommen. Es besteht einerseits die Gefahr, dass bei einem sich ausweitenden Infektionsgeschehen, Mitarbeiter*innen nicht für ihre originäre Tätigkeit eingesetzt werden können. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Aufgaben bei einem Personalnotstand nicht vertragskonform erbracht werden können. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Pandemie zu rückläufigen Steuereinnahmen führt, was sich negativ auf die staatliche Unterstützung von Projekten der Albatros gGmbH auswirken könnte.

(2) Wirtschaftliche Gefährdungspotentiale

Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft besteht ohne Zweifel in der Akquise von Fachpersonal. Sollte es Albatros in der Zukunft nicht gelingen geeignete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu akquirieren, besteht die Gefahr, dass der Wachstumspfad der Gesellschaft angepasst werden muss. Mit dem Fachkräftemangel verbundene, steigende Personalkosten können dazu führen, dass zukünftig nur noch Projekte durchgeführt werden können, die eine entsprechende Kostenstruktur refinanzieren.

Auch steigende Sachkosten können dazu führen, dass einzelne Projekte nicht mehr ausfinanziert sind. Insbesondere steigende Bürokratiekosten und Kosten für Miete führen zu Steigerungen im Sachkostenbereich. Sollte die Verknappung des Wohnraumes in Berlin weiter fortschreiten, besteht darüber hinaus die Gefahr, dass Albatros nur erschwert Wohnraum für die Betreuung der betroffenen Personengruppen findet und Menschen, deren Betreuung ausläuft vermehrt Trägerwohnungen ohne Betreuung besetzen, da sie keine Nachfolgewohnungen finden.

Auf der Einnahmeseite besteht das Risiko, dass die Vergütung nicht auskömmlich angepasst wird. Auch die restriktive Auslegung und Anwendung von Vergütungsvereinbarungen der Bezirksämter kann zu signifikanten Einbußen führen.

Die derzeit interimistisch betriebenen Flüchtlingseinrichtungen können bereits im nächsten Jahr in der Verantwortung eines anderen Betreibers liegen. Das vorhandene Personal muss dann anderweitig finanziert werden. Je nach Anzahl und Größe derartiger Vorfälle kann die beanspruchte Flexibilität an ihre Grenzen stoßen. Es besteht das Risiko von erheblichen Auslaufkosten. Andererseits besteht, im Falle eines Zuschlages für den Betrieb einer weiteren Einrichtung für geflüchtete Menschen, das Risiko signifikante Vorlaufkosten zu tragen, sollte die Zeit zwischen Zuschlag und tatsächlicher Inbetriebnahme zu weit auseinanderliegen. Die Verträge des LAF sehen darüber hinaus vor, dass der Betreiber, bis auf eine Ausfallquote von 5%, dass volle Ausfallrisiko zu tragen hat. Angesichts rückläufiger Flüchtlingszahlen erscheint diese Quote als zu gering.

Ein wesentlicher Anteil der Tätigkeiten ist dem Zuwendungsbereich zuzuordnen. Es besteht die Gefahr, dass Zuwendungsprojekte nicht fortgeführt gefördert werden. Insbesondere aufgrund der Wahlen zum Abgeordnetenhaus Berlin in 2021 besteht die Gefahr, dass Haushaltsmittel zunächst bis zur Bildung einer neuen Regierung auf Eis gelegt werden

(3) Rechtliche Gefährdungspotentiale

Wesentliche rechtliche Bestandsgefährdungspotentiale können entstehen, wenn Änderungen der Arbeitsrahmengesetzgebung den unternehmerischen Freiheitsgrad beschränken. So kann beispielsweise die Einschränkung von Befristungsmöglichkeiten bei gleichzeitiger zeitlich befristeter Projektfinanzierung zur Finanzierungsfalle werden. Weiterhin können Änderungen im Finanz-, Steuer- und Mietrecht, dazu führen, dass heute funktionierende Unternehmensfinanzierungskonzepte morgen nicht mehr Bestand haben. Die Einführung neuer rechtlicher Bestimmungen in Verbindung einer Sanktionierung können je nach Höhe und Anwendung der Sanktion ebenfalls den Bestand der Gesellschaft gefährden.

D. Chancenbericht

Albatros ist breit und diversifiziert aufgestellt und konnte in der Vergangenheit dynamisch mit hoher Innovationskraft wachsen. Dies führte unter anderem dazu, dass Albatros als einer der ersten Mitglieder des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der Stadt bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen Hilfe angeboten hat. Seine Leistungsqualität konnte Albatros auch in 2020 unter Beweis stellen, so dass davon auszugehen ist, dass sich auch in Zukunft neue Projekte entfalten werden. Dabei kann Albatros auf langjährige und erfahrene Projektleiter*innen und Mitarbeiter*innen bauen, die ihre Bereiche äußerst selbstständig entwickeln. Neben den Risiken, die mit der Covid-19-Pandemie einhergehen, eröffnen sich jedoch auch neue Möglichkeiten, beispielsweise in der Digitalisierung und Online Beratung/Kommunikation. Zukünftig entfallen Wegzeiten, weil bezirksübergreifende Teamsitzungen weiterhin digital abgehalten werden. Die Online-Beratung wird möglicherweise Betätigungsfelder über den bisherigen Wirkungskreis hinaus eröffnen.

E. Prognosebericht

Die Covid-19-Pandemie ist auch weiterhin das bestimmende Thema. Im Oktober 2021 erhielt Albatros den Zuschlag für die Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen am Senftenberger Ring mit einer Kapazität von 388. Die Quarantäneeinrichtung Buchholzerstr. und die GU Alte-Jakob-Str. wurden über das Jahr 2021 hinaus verlängert. Damit betreibt Albatros in 2022 weiterhin sieben Flüchtlingseinrichtungen.

Für das Jahr 2021 beträgt das Planergebnis ca. 877 TEUR.

Berlin, 3. Dezember 2021

Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH

Geschäftsführer

gez. Friedrich Kiesinger

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

ALBATROS GEMEINNÜTZIGE GESELLSCHAFT FÜR SOZIALE UND GESUNDHEITLICHE DIENSTLEISTUNGEN MBH, BERLIN

AKTIVA

	31.12.2020 €	31.12.2019 T€
A. ANLAGEVERMÖGEN	1.478.689,06	1.500
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	32.411,00	3
II. Sachanlagen	1.257.636,00	1.261
III. Finanzanlagen	188.642,06	236
B. UMLAUFVERMÖGEN	11.748.315,23	9.353
I. Vorräte	50.304,42	23
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	5.589.063,75	4.973
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	6.108.947,06	4.357
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	5.032,30	0
	13.232.036,59	10.853
PASSIVA
	31.12.2020 €	31.12.2019 T€
A. EIGENKAPITAL	9.347.083,34	7.575
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25
II. Rücklagen	9.322.083,34	7.550
III. Bilanzgewinn	0,00	0
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE	655.811,00	715
C. RÜCKSTELLUNGEN	781.104,97	622
D. VERBINDLICHKEITEN	2.149.428,68	1.685
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 2.141.043,16 (Vorjahr: T€ 1.672)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: € 8.385,52 (Vorjahr: T€ 13)
- davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: € 323,78 (Vorjahr: T€ 0)
- davon aus Steuern: € 267.347,61 (Vorjahr: T€ 252)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 35.499,34 (Vorjahr: T€ 1)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	298.608,60	256
	13.232.036,59	10.853

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

	2020 €	2019 T€
1. Rohergebnis	26.012.662,66	21.408
2. Personalaufwand	-18.468.604,36	-14.782
a) Löhne und Gehälter	-15.033.908,11	-12.150
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.434.696,25	-2.632
- davon für Altersversorgung: € 52.183,83 (Vorjahr: T€ 72)
3. Abschreibungen	-246.920,56	-231
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-246.696,56	-231
b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-224,00	0
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.534.171,23	-5.199
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	11.998,89	23
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.141,90	-1
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.053,83	2
8. Ergebnis nach Steuern	1.772.769,67	1.220
9. Sonstige Steuern	-907,46	-1
10. Jahresüberschuss	1.771.862,21	1.219
11. Mittelvortrag aus dem Vorjahr	0,00	689
12. Entnahmen aus der Rücklage für nutzungsgebundenes Kapital	0,00	55
13. Einstellungen in Rücklagen	-1.771.862,21	-1.963
14. Bilanzgewinn	0,00	0

Anhang

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der Albatros gGmbH mit Sitz in Berlin, eingetragen beim Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) unter der Nummer HRB 88318, ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG) aufgestellt worden. Dabei erfolgt die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung weiterhin nach dem Gesamtkostenverfahren.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind grundsätzlich unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Die ausgewiesenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten inklusive der notwendigen Anschaffungsnebenkosten, gegebenenfalls vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten bis netto Euro 800,- betragen, wurden gemäß § 6 Abs. 2 EStG im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben.

Der Ansatz der Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungskosten. Wertminderungen auf den am Bilanzstichtag beizulegenden Wert waren bisher nicht erforderlich.

Die Vorräte sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet; das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel sind zu ihrem Nennwert angesetzt.

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Ausgaben für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

In Höhe der Zuschüsse zu den Anschaffungskosten des Anlagevermögens wird in Ausübung des einkommensteuerrechtlichen Wahlrechts R 6.5 (2) EStR ein passiver Sonderposten gebildet. Die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse erfolgt über die Nutzungsdauer der geförderten Anlagen.

Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Bei Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wird eine Abzinsung mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre vorgenommen (§ 253 Abs. 2 S. 1 HGB).

Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.

Abweichend zum Vorjahr werden die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern nicht mehr als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, sondern korrespondierend zu den Forderungen als Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die Darstellung des Vorjahres entsprechend angepasst.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für vor dem Bilanzstichtag erhaltene Zahlungen gebildet, soweit sie für einen bestimmten Zeitraum danach Ertrag darstellen.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von Euro 592.747,62 (Vorjahr T€ 443). Davon bestehen Forderungen gegenüber Gesellschaftern in Höhe von Euro 271.933,94 (Vorjahr T€ 291).

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von Euro 192.747,62 aus Lieferungen und Leistungen. Euro 400.000,00 stellen sonstige Forderungen dar.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen nicht.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von Euro 634.984,20 (Vorjahr T€ 745). Davon bestehen in Höhe von Euro 610.458,79 (Vorjahr T€ 721) Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern der Gesellschaft.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren ausschließlich aus Lieferungen und Leistungen.

Sonstige Angaben

Geschäftsführung: Friedrich Kiesinger, Berlin (Dipl-Psychologe)

Herr Kiesinger ist seit dem 21.11.2002 alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft. Er ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Anzahl der Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 505 (Vorjahr: 416,75) Arbeitnehmer beschäftigt.

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Angestellte	504,00
leitende Angestellte	1,00

Beteiligungen

Die Gesellschaft ist an nachstehend aufgeführten steuerbegünstigten Kapitalgesellschaften zum Bilanzstichtag beteiligt:

a) Albatros Lebensnetz gGmbH; Beteiligungsanteil 100% von Euro 25.000 / Eigenkapital 2019: 2.265.620,94 Euro / Jahresüberschuss 2019: Euro 94.366,03.

b) Albatros Gesundheit und Pflege gGmbH; Beteiligungsanteil 100% von Euro 25.000 / Eigenkapital 2019: Euro 34.145,65 / Jahresfehlbetrag 2019: Euro 28.026,38.

c) Compass - Gesellschaft für Integration und Teilhabe mbH; Beteiligungsanteil 25% von Euro 25.000 / Eigenkapital 2020: 44.430,21 Euro / Jahresüberschuss 2020: Euro 95.816,46.

d) Albatros - Barrierefrei Leben gGmbH; Beteiligungsanteil 100% von Euro 25.000 / Eigenkapital 2019: -186.810,56 Euro / Jahresüberschuss 2019: Euro 11.476,29.

e) Albatros - MVZ & RPK gGmbH; Beteiligungsanteil 100% über Albatros Gesundheit & Pflege gGmbH von Euro 25.000 / Eigenkapital 2019: 205.026,57 Euro / Jahresüberschuss 2019: Euro 127.363,13.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesellschaft hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus laufenden Mietverträgen in Höhe von ca. 1.244 TEUR. Mietverträge mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten oder weniger wurden als kurzfristige Verpflichtungen nicht einbezogen.

Gewinnverwendung

Jahresüberschuss/Mittelüberschuss:	Euro:	1.771.862,21
Gewinnvortrag/Mittelübertrag aus dem Vorjahr:	Euro:	0,00
Einstellung in Rücklage für nutzungsgebundenes Kapital:	Euro:	85.776,00
Einstellung in Rücklagen gem. § 62 (1) AO:	Euro:	1.686.086,21
Bilanzgewinn zum 31.12.2020:	Euro:	0,00

Nachtragsbericht

Zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung breitet sich die Corona-Delta-Variante in Deutschland stärker als je zuvor aus.

Gleichzeitig wurde eine besorgniserregende Variante in Südafrika entdeckt, von der nach aktuellen Daten eine erhöhte Ansteckungsgefahr ausgehen könnte. Die Gesellschaft hat aufgrund flexibler Regelungen der Kostenträger und Unterstützung des Bundes und des Landes in 2020/2021 die Pandemie in 2020/2021 gut bewältigt. Sollte die Unterstützung bzw. flexible Handhabung nachlassen, entstehen Risiken, die im Lagebericht näher erläutert werden.

Darüber hinaus sind nach dem 31. Dezember 2020 keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Albatros gGmbH zu erwarten ist.

Berlin, den 3. Dezember 2021

gez. Geschäftsführung

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	17.304,98	32.480,00	0,00	49.784,98
II. Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.429.763,44	11.419,38	0,00	1.441.182,82
Technische Anlagen und Maschinen	2.013,48	0,00	0,00	2.013,48
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	916.557,82	229.827,18	69.917,43	1.076.467,57
	2.348.334,74	241.246,56	69.917,43	2.519.663,87
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	75.000,00	0,00	0,00	75.000,00
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	147.233,48	0,00	50.000,00	97.233,48
Genossenschaftsanteile	6.307,00	1.860,00	0,00	8.167,00
Beteiligungen	8.241,58	0,00	0,00	8.241,58
	236.782,06	1.860,00	50.000,00	188.642,06
	2.602.421,78	275.586,56	119.917,43	2.758.090,91

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.466,98	2.907,00	0,00	17.373,98
II. Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	515.030,44	69.713,38	0,00	584.743,82
Technische Anlagen und Maschinen	504,48	252,00	0,00	756,48
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	572.620,82	173.824,18	69.917,43	676.527,57
	1.088.155,74	243.789,56	69.917,43	1.262.027,87
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.102.622,72	246.696,56	69.917,43	1.279.401,85

	NETTOBUCHWERTE
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	32.411,00	2.838,00
II. Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	856.439,00	914.733,00
Technische Anlagen und Maschinen	1.257,00	1.509,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	399.940,00	343.937,00
	1.257.636,00	1.260.179,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	75.000,00	75.000,00
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	97.233,48	147.233,48
Genossenschaftsanteile	8.167,00	6.307,00
Beteiligungen	8.241,58	8.241,58
	188.642,06	236.782,06
	1.478.689,06	1.499.799,06

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH, Berlin:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Albatros gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwort lich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und des Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

―

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

―

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

―

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

―

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 14. Dezember 2021

Hamburger Treuhand Gesellschaft
Schomerus & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin

gez. Schwunk, Wirtschaftsprüferin

gez. Rentsch, Wirtschaftsprüferin

Die Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 14. Dezember 2021.