Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland

Neu-Isenburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Inhaltsverzeichnis

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Rechnungslegung

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland, Neu-Isenburg - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben im Anhang in den Abschnitten "I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss" sowie "V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag" und in Abschnitt "D. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Entwicklung der Gesellschaft unmittelbar davon abhängig, dass es nicht zu einem erneuten längeren wirtschaftlichen Stillstand infolge der COVID-19-Pandemie kommt bzw. dass eine erfolgreiche Fortsetzung der Geschäftstätigkeit wieder eintritt. Aufgrund des reduzierten Geschäftsumfangs infolge der COVID-19-Pandemie erwartet die Gesellschaft für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 negative operative Cash-Flows, welche nicht mit vorhandenen liquiden Mitteln gedeckt werden können. Diese Krise stellt somit für die Gesellschaft ein bestandsgefährdendes Risiko dar und die Gesellschaft ist möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf ihre Vermögenswerte zu realisieren sowie ihre Schulden zu begleichen. Zur Vermeidung insolvenzrechtlicher Konsequenzen wurde durch die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg mit Datum vom 26. November 2021 eine befristete Patronatserklärung (bis zum 30. Juni 2023) in Höhe von EUR 43,0 Mio. abgegeben. Damit ist die Gesellschaft zur Aufrechterhaltung der Liquidität und somit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit künftig von der finanziellen Unterstützung der Patronin abhängig.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Eschborn/Frankfurt am Main, 8. Dezember 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Eichenauer, Wirtschaftsprüfer

Rücker, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	470,00	4.267,04
	470,00	4.267,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	994.899,00	0,00
2. technische Anlagen und Maschinen	11.235.970,96	0,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.783.796,38	350.112,41
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.316.685,62	0,00
	17.331.351,96	350.112,41
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	120.800.000,00	450.000,00
	120.800.000,00	450.000,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.012.098,10	0,00
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	31.162,71	0,00
3. fertige Erzeugnisse und Waren	2.919.895,20	0,00
	3.963.156,01	0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.368.632,82	75,30
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6.563.203,58	1.148.638,05
3. sonstige Vermögensgegenstände	11.343.332,03	103.052,74
	27.275.168,43	1.251.766,09
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	12.582.864,77	0,00
	181.953.011,17	2.056.145,54
C. Rechnungsabgrenzungsposten	6.618,06	1.222,80
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	370.707,75	0,00
	182.330.336,98	2.057.368,34

Passiva

	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	51.129,19	51.129,19
II. Kapitalrücklage
1. satzungsmäßige Rücklage	105.000.000,00	0,00
2. andere Zuzahlungen der Gesellschafter	5.770.593,20	0,00
III. Gewinnvortrag	1.125.053,32	1.125.053,32
IV. Jahresfehlbetrag	-84.827.793,87	0,00
	27.118.981,84	1.176.182,51
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	107.597.837,66	0,00
2. Steuerrückstellungen	3.069,85	3.069,85
3. sonstige Rückstellungen	14.011.791,75	538.085,09
	121.612.699,26	541.154,94
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.275.507,27	39.892,00
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 5.275.507,27; Vorjahr € 39.892,00)
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	16.043.368,68	227.029,18
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 14.293.368,68; Vorjahr € 227.029,18)
3. sonstige Verbindlichkeiten	12.279.779,93	73.109,71
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 7.886.979,93; Vorjahr € 73.109,71)
	33.598.655,88	340.030,89
	182.330.336,98	2.057.368,34

Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020	2019
	€	€
1. Umsatzerlöse	161.380.677,37	6.488.076,00
2. Sonstige betriebliche Erträge	7.215.498,27	691.855,46
	168.596.175,64	7.179.931,46
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-44.593.677,36	-
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-18.799.965,56	-
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-71.907.616,68	-4.720.582,90
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-15.373.110,11	-849.847,18
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.352.235,74	-171.440,14
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-48.790.430,98	-1.300.540,12
	-36.220.860,79	137.521,12
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	66.651,32	8.509,52
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	20.984,63	473,18
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-48.280.538,14	-2.983,44
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	252.643,90	-
11. Ergebnis nach Steuern	-84.161.119,08	143.520,38
12. sonstige Steuern	-26.704,04	-1.810,00
13. Aufgrund des Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn	-639.970,75	-141.710,38
14. Jahresfehlbetrag	-84.827.793,87	0,00

I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften unter gleichzeitiger Beachtung des GmbH-Gesetzes erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten und teilweise davon-Vermerke in diesem Anhang gemacht.

Die Lufthansa Group und gategroup haben am 9. Dezember 2019 einen Kaufvertrag über das Europageschäft der LSG Group geschlossen. Die EU-Kommission hat am 3. April 2020 dem Verkauf unter Auflagen zugestimmt. Die Transaktion wurde am 2. Dezember 2020 erfolgreich vollzogen (Closing).

Nach Maßgabe des Verschmelzungsvertrages vom 3. Dezember 2020, der am 16. Dezember 2020 in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen wurde, wurden die LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und die LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) mit Rückwirkung auf den 1. Januar 2020 als Ganzes unter Auflösung und ohne Abwicklung auf die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland verschmolzen. Die Übertragung der Vermögensgegenstände und Schulden erfolgte zum Zeitpunkt der Verschmelzungen zu Buchwerten.

Aufgrund der Verschmelzungen zum 1. Januar 2020 ist die Vergleichbarkeit i.S.d. § 265 Abs. 2 HGB zum Vorjahr eingeschränkt. Die bilanziellen Auswirkungen im Zusammenhang mit den Verschmelzungen sind in der Verschmelzungsbilanz zum 1. Januar 2020 in Anlage 1 zum Anhang dargestellt.

Die Gesellschaft war bisher eine kleine Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 1 HGB. Aufgrund der rückwirkend zum 1. Januar 2020 vorgenommenen Verschmelzungen wurden die Grenzen des § 267 Abs. 1 und 2 HGB im Geschäftsjahr 2020 überschritten, so dass sie nunmehr als große Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB einzustufen ist. Die Rechtsfolgen der Einstufung als große Kapitalgesellschaft treten bereits für das Geschäftsjahr 2020 ein.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten.

Im Zuge der Sanierung hat die gategroup Financial Services S.ä.r.l., Luxemburg langfristige Forderungen (mit einer Laufzeit größer fünf Jahren) in Höhe von T€ 105.000 gegen die Gate Gourmet Luxembourg IV S.ä.r.l., Luxemburg als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung zum 31. Dezember 2020 eine satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage) gebildet. Dieser Vorgang wurde unter zulässiger Durchbrechung des Stichtagsprinzips bilanziell auf den 31. Dezember 2020 zurück bezogen. Dadurch erhöhten sich die Ausleihungen an verbundene Unternehmen und die Kapitalrücklage zum Bilanzstichtag um jeweils T€ 105.000. Für weitere Ausführungen wird auf Punkt "V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag" verwiesen.

Registerinformationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland mit Sitz in Neu-Isenburg im Handelsregister des Amtsgerichts Offenbach am Main unter der Nummer HRB 40459 eingetragen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Durch die finanzielle Unterstützung von Konzerngesellschaften, die Einbindung in das Cash-Pooling und die unten näher erläuterten durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ist der Fortbestand der Gesellschaft überwiegend wahrscheinlich. Insofern waren für die Aufstellung des Jahresabschlusses im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Hinsichtlich bestandsgefährdender Risiken verweisen wir auf die Ausführungen in Abschnitt "V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag" sowie in Abschnitt "D. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lageberichts.

Die im Wege der Verschmelzungen übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden wurden nach den auf den Jahresabschluss der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland angewandten Bewertungsmethoden einheitlich bewertet.

Bezüglich der Risiken der zukünftigen Entwicklung und möglicher bestandsgefährdender Tatsachen verweisen wir auf die Angaben im Lagebericht unter D. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung.

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben. Dabei wird entgeltlich erworbene Software über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen. Die Nutzungsdauern der Sachanlagen sind nachfolgend dargestellt:

• Grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	zwischen 10 - 30 Jahre
• Technische Anlagen und Maschinen	zwischen 3 - 15 Jahre
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	zwischen 1 - 20 Jahre.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis € 250 werden im Zugangsjahr im Wesentlichen sofort abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten über € 250 und bis € 1.000 werden der steuerlichen Regelung des § 6a Abs. 2a EStG folgend aus Vereinfachungsgründen auch in der Handelsbilanz im Jahr des Zugangs in einem Sammelposten eingestellt und mit 20% p.a. über fünf Jahre linear abgeschrieben.

Finanzanlagen werden mit ihren Anschaffungskosten - ggf. vermindert um Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert - bilanziert.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips am Bilanzstichtag. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihrem Nennwert bewertet. Erkennbare Risiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Der Ansatz der liquiden Mittel erfolgt ebenfalls zum Nennwert.

Rechnungsabgrenzungsposten werden zu Nominalwerten berechnet und betreffen im Voraus geleistete Zahlungen, die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum des Folgejahres betreffen.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung sowie aus Altersteilzeitansprüchen der Mitarbeiter sind entsprechende Mittel am Bilanzstichtag in insolvenzgeschützter Verwahrung eines Treuhänders beziehungsweise in insolvenzgeschützten Rückdeckungsversicherungen angelegt, die dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen sind. Die Deckungsvermögen werden zum beizulegenden Zeitwert unter Zugrundelegung von extern bereitgestellten Kursinformationen bzw. mit den Rückkaufwerten der Rückdeckungsversicherungen bewertet und mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Zeitwert des Deckungsvermögens die korrespondierenden Verpflichtungen, erfolgt ein gesonderter Ausweis als "aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz. Soweit die Zeitbewertung des jeweiligen Deckungsvermögens über den historischen Anschaffungskosten liegt, unterliegen die daraus resultierenden Erträge gem. § 268 Abs. 8 Satz 3 HGB einer Ausschüttungssperre.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Project Unit Credit Method) unter Verwendung der Heubeck Richttafeln 2018 ermittelt. Neben angemessenen Fluktuations- und Karrieretrends werden dabei ein Gehaltstrend von grundsätzlich 2,5% und ein Rententrend von grundsätzlich 1,0% bzw. in Einzelfällen von 1,5%, 2,25% bzw. 2,5% berücksichtigt.

Die Abzinsung erfolgt mit dem von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Er beträgt 2,30%. Der Effekt aus dieser Zinssatzänderung wird im Zinsergebnis erfasst.

Die Differenz zwischen den mit dem 10-Jahres- bzw. 7-Jahresdurchschnittszinssatz per 31. Dezember 2020 ermittelten Rückstellungsbeträgen ist ausschüttungsgesperrt. Der für die Ermittlung dieses Unterschiedsbetrages korrespondierende 7-Jahresdurchsschnittszinssatz beträgt zum 31. Dezember 2020 1,6%.

Versorgungsverpflichtungen aus kapitalmarktabhängigen bzw. versicherungsförmig rückgedeckten Altersversorgungszusagen (Gehaltsumwandlungen) werden zum beizulegenden Zeitwert der zugrundeliegenden Wertpapiere angesetzt, soweit dieser Wert den zugesagten Mindestbetrag überschreitet.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Höhe des Erfüllungsrückstandes ergibt sich aus den bis zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Gehaltszahlungen, die in der Freistellungsphase fällig werden, sowie den zusätzlichen Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung und den Aufstockungsbeträgen. Die Rückstellung wird unter angemessener Berücksichtigung biometrischer Wahrscheinlichkeiten und eines Gehaltstrends von 2,5% ermittelt. Die Abzinsung erfolgt auf Basis der durchschnittlichen vertraglichen Restlaufzeiten mit einem auf den 31. Dezember 2020 prognostizierten 7-Jahresdurchschnittszinssatz. Er beträgt 0,54%. Zur Berücksichtigung von Biometrie wurde ein pauschaler Abschlag von 3% vorgenommen. Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossen und zukünftige potenzielle Altersteilzeitvereinbarungen gebildet.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag bewertet.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst.

Langfristige Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bestehen nicht. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen sowie Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Davon-Vermerke betreffend die Währungsumrechnung enthalten die realisierten und nicht realisierte Währungskursdifferenzen gemäß § 256a HGB.

Latente Steuern werden auf Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handels- und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung werden nicht abgezinst. Aktive und passive latente Steuern werden verrechnet. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein unternehmensindividueller effektiver Steuersatz von 31,02% zugrunde (15,83% für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 15,19% für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird. Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 434%.

II. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zur Entwicklung des Anlagevermögens sowie zu den Abschreibungen des Geschäftsjahres wird auf den separat dargestellten Anlagenspiegel verwiesen (siehe Anlage 2 zum Anhang). Das von den verschmolzenen Gesellschaften übernommene Anlagevermögen wird im Zugangszeitpunkt (1. Januar 2020) mit den historischen Anschaffungskosten und den kumulierten Abschreibungen (siehe gesonderte Spalten im Anlagenspiegel) ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr werden aufgrund des übernommenen Geschäftsbetriebes der verschmolzenen Gesellschaften erstmalig Vorräte in Höhe von T€ 3.963 bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.369	0
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6.563	1.149
davon Forderungen gegen Gesellschafter	4.026	517
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.368	0
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	o	o
Sonstige Vermögensgegenstände	11.343	103
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	67	0
	27.275	1.252

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 9.369 auf T€ 9.369 gestiegen (Vorjahr T€ 0).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 5.414 auf T€ 6.563 gestiegen (Vorjahr T€ 1.149). Sie betreffen in Höhe von T€ 3.195 den Finanzverkehr (Vorjahr T€ 1.149). Die verbleibenden Forderungen in Höhe von T€ 3.368 (Vorjahr T€ o) beziehen sich auf Lieferungen und Leistungen.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die den Finanzverkehr betreffen, sind Cash Pool Forderungen in Höhe von T€ 1.260 (Vorjahr T€ 528) enthalten. Die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland nimmt am Cash-Pooling der gategroup Financial Services S.à. r.l. (Swiss Branch) teil. Ferner betreffen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit T€ 4.026 (Vorjahr T€ 517) Forderungen gegen den Gesellschafter Gate Gourmet GmbH Deutschland.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um T€ 11.240 auf T€ 11.343 erhöht (Vorjahr T€ 103). Sie enthalten kurzfristige debitorische Kreditoren und sonstige kurzfristige Forderungen. Die Forderungen an Mitarbeiter sowie Mietkaution in Höhe von insgesamt T€ 67 (Vorjahr T€ 0) haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

Der Bestand flüssiger Mittel erhöhte sich auf T€ 12.583 (Vorjahr T€ 0).

Zum Bilanzstichtag ergibt sich ein aktiver latenter Steuerüberhang. Die Gesellschaft macht von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch, so dass ein Ansatz latenter Steuern in der Bilanz unterbleibt. Die aktiven latenten Steuern resultieren aus temporären Differenzen und betreffen im Wesentlichen Abweichungen in Bezug auf die Pensionsrückstellungen sowie aus nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen.

Das gezeichnete Kapital in Höhe von T€ 51 ist voll eingezahlt (Vorjahr T€ 51).

Die Kapitalrücklage hat sich von T€ 0 um T€ 110.771 erhöht. Im Zuge der unter Punkt "V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag" im Detail erläuterten Sanierungsmaßnahme hat die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, langfristige Forderungen in Höhe von T€ 105.000 gegenüber der Gate Gourmet Luxembourg IV S.à.r.l., Luxemburg, als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung eine satzungsmäßige Rücklage gebildet. Eine Erhöhung der anderen Zuzahlungen der Gesellschafter in Höhe von T€ 5.771 ergab sich aus den durch die zum 1. Januar 2020 im Wege der Verschmelzungen der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH übernommenen Vermögensgegenständen und Schulden.

Die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, hat eine Liquiditätszusage in Form eines Comfort Letters (harte Patronatserklärung) abgegeben, die Gesellschaft finanziell so auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihre eingegangenen Verpflichtungen vereinbarungsgemäß zu erfüllen. Die Patronatserklärung hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2023 und ist auf einen Betrag von T€ 43.000 begrenzt. Wir verweisen hierzu auch auf die Ausführungen in Abschnitt "V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag" dieses Anhangs.

In Höhe des folgenden Betrags ergibt sich gemäß § 253 Abs. 6 HGB aus Aktivierungen eine Gewinnausschüttungssperre:

Zinsmethodenänderungseffekt Rückstellungen für Pensionen (7-Jahres Durchschnittszinssatz zu 10-Jahresdurchschnittszinssatz) - Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB	T€ 47.526
Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge	T€ 47.526

Aus dem Deckungsvermögen ergeben sich zum Bilanzstichtag keine ausschüttungsgesperrten Beträge nach § 268 Abs. 8 HGB. Die im Zuge der Verschmelzungen übernommenen Fondsanlagen wurden im Geschäftsjahr verkauft. Zum Bilanzstichtag besteht das Deckungsvermögen vollständig aus auf Treuhänderkonten befindlichen liquiden Mitteln.

Im Zuge der unter Punkt "I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss" erläuterten Verschmelzungen der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) wurden deren Rückdeckungsvermögen sowie Pensionsverpflichtungen und Altersteilzeitverpflichtungen auf die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland übertragen. Sämtliche bei der Gesellschaft zum Bilanzstichtag bestehenden Rückdeckungsvermögen und Altersvorsorgeverpflichtungen resultieren aus diesen Verschmelzungen.

Der Zeitwert des Rückdeckungsvermögens für Pensionsverpflichtungen beträgt insgesamt T€ 249.401. Die korrespondierenden Pensionsverpflichtungen belaufen sich auf T€ 356.998 und übersteigen das Deckungsvermögen. Nach Verrechnung ergeben sich Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 107.598.

Der Zeitwert des von der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH übertragenen Rückdeckungsvermögens für Altersteilzeit-Verpflichtungen beträgt T€ 9.878 und übersteigt die korrespondierenden Altersteilzeit-Verpflichtungen in Höhe von T€ 9.507. Der Überhang beläuft sich auf T€ 371 (Vorjahr T€ 0) und ist als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung auf der Aktivseite der Bilanz aus gewiesen. Die von der LSG Sky Chefs München GmbH übernommenen Altersteilzeit-Verpflichtungen (T€ 5.763) übersteigen hingegen den Zeitwert des Rückdeckungsvermögens (T€ 3.362). Nach Verrechnung ergeben sich Altersteilzeit-Verpflichtungen in Höhe von T€ 2.401, welche unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen sind.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 14.012 (Vorjahr T€ 538) umfassen insbesondere:

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
Ausstehende Rechnungen	3.805	0
Urlaub	2.768	98
Jubiläum	2.726	35
Altersteilzeit	2.401	0
Gewährleistung	1.478	0
Sonstige Rückstellungen	834	405
Summe	14.012	538

Die Steuerrückstellungen in Höhe von T€ 3 betreffen Vorjahre.

Verbindlichkeiten

In T€	31.12.2020				31.12.2019
	Restlaufzeit			gesamt	Restlaufzeit		gesamt
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre		bis 1 Jahr	mehr als 1 Jahr
1.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.276	0	0	5.276	40	0	40
2.Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	14.293	1.750	0	16.043	227	0	227
3.Sonstige Verbindlichkeiten	7.887	4.393	0	12.280	73	0	73
davon aus Steuern	331	0	0	331	67	0	67
Summe	27.456	6.143	0	33.599	340	0	340

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich auf T€ 5.276 (Vorjahr T€ 40).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich auf T€ 16.043 erhöht (Vorjahr T€ 227). Sie betreffen in Höhe von T€ 11.091 den Finanzverkehr (Vorjahr T€ 85). Weitere T€ 2.562 (Vorjahr T€ 0) beziehen sich auf Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen ferner in Höhe von T€ 1.750 (Vorjahr T€ o) gegenüber der gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg. Die verbleibenden T€ 64O (Vorjahr T€ 142) bestehen gegenüber dem Gesellschafter Gate Gourmet GmbH Deutschland und betreffen die Teilergebnisabführung aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags, der mit Wirkung zum 26. August 2020 gekündigt wurde.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die den Finanzverkehr betreffen, sind Cash Pool Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 10.999 (Vorjahr T€ 0) enthalten.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die sich auf Lieferungen und Leistungen beziehen, sind zusätzliche Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter Gate Gourmet GmbH Deutschland in Höhe von T€ 53 (Vorjahr T€ 0) enthalten.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf T€ 12.280 (Vorjahr T€ 73).

Die Umsatzerlöse in Höhe von T€ 161.381 (Vorjahr T€ 6.488) resultieren aus der Versorgung von Luftfahrtgesellschaften mit Lieferungen und Leistungen für den Flugbetrieb sowie aus der Erbringung von Dienstleistungen gegenüber verbundenen Unternehmen (T€ 5.810; Vorjahr T€ 6.488). Die Umsätze wurden alle im Inland erbracht. Sie entfallen in Höhe von T€ 155.571 (Vorjahr T€ 0) auf die von den LSG Gesellschaften im Wege der Verschmelzungen übernommen Geschäftsbetriebe in Frankfurt am Main und München.

Die sonstigen betriebliche Erträge in Höhe von T€ 7.215 (Vorjahr T€ 692) beinhalten periodenfremde bzw. außergewöhnliche Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen aus Vorjahren von T€ 5.095 (Vorjahr T€ 0). Zudem sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 192 enthalten (Vorjahr T€ 0).

Die Materialaufwendungen sind um T€ 63.394 auf T€ 63.394 gestiegen (Vorjahr T€ 0). Die Zugänge entfallen jedoch fast ausschließlich auf die übernommenen Geschäftsbetriebe der verschmolzenen LSG Gesellschaften.

Die Personalaufwendungen sind im Berichtsjahr um T€ 81.711 auf T€ 87.281 (Vorjahr T€ 5.570) gestiegen. T€ 2.066 davon betreffen Altersvorsorgeaufwendungen (Vorjahr T€ 7). Kurzarbeitergeld sowie Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von insgesamt T€ 24.112 (Vorjahr T€ 0) wurden komplett von der Bundesagentur für Arbeit erstattet. Im Personalaufwand wurden die entsprechenden Beträge erfolgsneutral, als durchlaufende Posten, erfasst.

Die Abschreibungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 5.181 auf T€ 5.352 (Vorjahr T€ 171) erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2020 um T€ 47.489 auf T€ 48.790 (Vorjahr T€ 1.301) gestiegen. Sie beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Gebäudekosten in Höhe von T€ 18.200 (Vorjahr T€ 135), Aufwendungen aus Konzernumlagen T€ 6.324 (Vorjahr T€ 0), Aufwendungen für Fremdleistungen T€ 5.307 (Vorjahr T€ 121), Aufwendungen für Hard- und Software T€ 4.848 (Vorjahr T€ 233), Kosten für Fahrzeuge T€ 4.787 (Vorjahr T€ 40), Wartungskosten T€ 2.569 (Vorjahr T€ 0) sowie sonstige das Personal betreffende Kosten von T€ 1.577 (Vorjahr T€ 42). Zudem sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 77 enthalten (Vorjahr T€ 0).

Die oben genannten Aufwendungen aus Konzernumlagen in Höhe von T€ 6.324 (Vorjahr T€ 0) sowie Aufwendungen für Hard- und Software in Höhe von T€ 4.848 (Vorjahr T€ 0) betreffen Umlagen des Konzerns der Deutschen Lufthansa AG an ihre ehemaligen Catering-Tochterunternehmen (LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und LSG Sky Chefs München GmbH - beide mit Sitz in Neu-Isenburg), bevor diese an die gategroup verkauft und auf die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland verschmolzen wurden.

Wesentliche periodenfremde Aufwendungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen nicht enthalten.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von T€ 48.281 erhalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen für Pensionen in Höhe von T€ 34.614 (Vorjahr T€ 0) sowie Aufwendungen aus der Kursbewertung des Deckungsvermögen in Höhe von T€ 12.429 (Vorjahr T€ 0) sowie weiteren realisierten Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe von T€ 6 (Vorjahr T€ 0) saldiert bzw. zusammengefasst.

Weiterhin enthalten sind saldierte Aufwendungen aus der Aufzinsung der Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von T€ 62 (Vorjahr T€ 0). Die Aufwendungen aus diesen Zinszuführungen wurden mit den Aufwendungen aus der Kursbewertung des Deckungsvermögens in Höhe von T€ 768 (Vorjahr T€ 0) sowie weiteren realisierten Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe von T€ 1 (Vorjahr T€ 0) saldiert bzw. zusammengefasst.

Weiterhin sind in dem Posten Aufwendungen aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 38 (Vorjahr T€ 0) enthalten.

Die verbleibenden Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von T€ 378 betreffen Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 348 (Vorjahr T€ 2) und sonstige Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 30 (Vorjahr T€ 1).

Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betragen T€ 67 (Vorjahr T€ 9).

Diese Erträge ergeben sich vollständig aus Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge betragen im Geschäftsjahr T€ 21 (Vorjahr T€ 1). Aus verbundenen Unternehmen betragen die Zinserträge T€ 21 (Vorjahr T€ 1).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen Vorperioden.

III. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Gesellschaft war bis zum 26. August 2020 abhängiges Unternehmen unter einem mit der Gate Gourmet GmbH Deutschland geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag (EAV). Zum 26. August 2020 wurden 90% der Anteile an der Gesellschaft von der Gate Gourmet GmbH Deutschland an die Kulinary Holding AG (Opfikon, Schweiz) übertragen. Da der Gate Gourmet GmbH Deutschland ab dem Zeitpunkt der Veräußerung der Anteile nicht mehr die Mehrheit der Stimmrechte an der Gesellschaft zustand, wurde der EAV mit außerordentlicher Kündigung vom 26. August 2020 mit Wirkung zum Ablauf (24 Uhr) des 26. August 2020 beendet. Der EAV wurde auf den 26. August 2020 letztmalig abgerechnet und ein Ergebnis in Höhe von € 639.970,75 an die Gate Gourmet GmbH Deutschland abgeführt.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von € 84.827.793,87 auf neue Rechnung vorzutragen.

IV. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es liegen keine Haftungsverhältnisse vor.

Aus Miet- und Leasing-Verträgen ergeben sich bis zum jeweiligen Vertragsende künftige sonstige finanzielle Verpflichtungen von T€ 163.545, davon T€ 42.986 mit einer Fälligkeit von bis zu einem Jahr, mit einer Fälligkeit von 1 - 5 Jahren T€ 58.747 und mit einer Fälligkeit von über 5 Jahren T€ 61.812. Die Miet- und Leasingverträge betreffen Betriebs- und Verwaltungsgebäude an den diversen Betriebsstätten sowie den Fuhrpark. In allen Fällen handelt es sich bei den Leasingverträgen um sogenannte "Operating-Lease"-Verträge, die zu keiner Bilanzierung der Objekte bei der Gesellschaft führen. Dadurch verbessert sich das Working Capital der Gesellschaft infolge geringerer Finanzierungskosten und unvorhersehbare Risiken sowie Risiken aus Reparaturen, zukünftigen Verkäufen, etc. verbleiben beim Vermieter/Leasinggeber. Die zukünftigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

	In T€		In T€
Art der finanziellen Verpflichtung	Summe	bis 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre
1. Gebäudemietverträge	109.342	12.237	97.106	61.812
2. (IT) Dienstleistungsverträge	53.416	29.962	23.453	0
3. Fahrzeugleasing	787	787	0	0
Summe	163.545	42.986	120.559	61.812

Alle oben genannten sonstigen finanziellen Verpflichtungen resultieren aus den Verschmelzungen der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) auf die Gesellschaft.

V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Zur Beseitigung einer bilanziellen Überschuldung, Festigung der Going-Concern-Beurteilung und zur Erfüllung notwendiger Rahmenbedingungen für die Beantragung staatlicher Hilfen wurden bei der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die unter zulässiger Durchbrechung des Stichtagsprinzips bilanziell auf den 31. Dezember 2020 zurück bezogen wurden.

Im Zuge der Sanierung hat die gategroup Financial Services S.à.r.l. Forderungen in Höhe von T€ 105.000 gegen die Gate Gourmet Luxembourg IV S.à.r.l. als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung eine satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage) gebildet. Die dieser Einlage zu Grunde liegende Vertragsübernahme- und änderungsvereinbarung wurde vor Aufstellung des Jahresabschlusses am 27. Oktober 2021 von den Vertragspartnern unterzeichnet.

Die Kapitalrücklagen (in Höhe von T€ 105.000), deren Dotierung bilanziell zurück bezogen wurde, dürfen ausschließlich zum Zwecke der Verlustdeckung verwendet werden.

Im Hinblick darauf wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 12. Oktober 2021 der Gesellschaftsvertrag geändert, um die Einstellung der zugeführten Sanierungszahlung in eine satzungsmäßige Rücklage zu gewährleisten. Die Änderung des Gesellschaftsvertrags wurde am 19. Oktober 2021 im Handelsregister B des Amtsgerichts Offenbach (HRB 40459) eingetragen und damit wirksam.

Die Gesellschafter der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland haben sich per Gesellschafterbeschluss verpflichtet, die satzungsmäßige Rücklage, soweit diese nicht zur Verlustdeckung benötigt wird, für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr 2022 zu verwenden.

Mit Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom 23. Februar 2021 wurde die Gesellschaft verpflichtet, bei Ansprüchen von Mitarbeitern auf Abruf aus der betrieblichen Altersversorgung für den Zeitraum von 1. Mai 2002 bis 31. Dezember 2015 als Basis die Vergütung für die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden zugrunde zu legen. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass das gesamte wirtschaftliche Risiko auf Basis des Kaufvertrags über das Europageschäft der LSG Group vom Verkäufer zu tragen ist. Daher schätzt die Geschäftsführung das Risiko einer Inanspruchnahme als sehr gering ein.

Die COVID-19 Pandemie im Jahr 2020 und 2021 sowie ihre Auswirkungen auf den globalen Reiseverkehr haben die Gesamtrisikosituation der Gesellschaft gegenüber den Vorjahren verändert. Der vorübergehende Stillstand des Flugverkehrs und die nur langsame Erholung haben dazu geführt, dass sich die Gesellschaft in einer angespannten Liquiditätssituation befindet. Um den negativen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken, passt die Gesellschaft den Personalbestand über die Reduktion von befristeten Arbeitsverträgen und den Abbau von saisonalen Fremdmitarbeitern an. Des Weiteren wird das Instrument der Kurzarbeit zur Flexibilisierung der Personalkosten genutzt. Alle operativen Aufwendungen und sonstige Verwaltungskosten werden konsequent auf das betriebsnotwendige Minimum reduziert.

Der Fortbestand der Gesellschaft ist davon abhängig, dass es nicht zu einem (erneuten) längeren wirtschaftlichen Stillstand infolge der COVID-19-Pandemie kommt bzw. dass eine erfolgreiche Fortsetzung der Geschäftstätigkeit wieder eintritt. Aufgrund des reduzierten Geschäftsumfangs infolge der COVID-19 Pandemie erwartet die Gesellschaft für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 negative Cash-Flows, welche nicht mit vorhandenen liquiden Mitteln gedeckt werden können. Diese Krise stellt für die Gesellschaft somit ein bestandsgefährdendes Risiko dar und die Gesellschaft ist möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf ihre Vermögenswerte zu realisieren sowie ihre Schulden zu begleichen. Zur Aufrechterhaltung der Liquidität wurde durch die gategroup Financial Services S.ä. r.l., Luxemburg mit Datum vom 26. November 2021 eine befristete Patronatserklärung (bis zum 30. Juni 2023) in Höhe von € 43,0 Mio. abgegeben. Damit ist die Gesellschaft zur Aufrechterhaltung der Liquidität und somit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit künftig von der finanziellen Unterstützung der Patronin abhängig. Die Geschäftsführung geht aktuell davon aus, dass die Liquiditätszusagen der gategroup Financial Services S.ä. r.l., die Teilnahme am konzerninternen Cash-Pooling sowie die erfolgten Sanierungsmaßnahmen die Gesellschaft ausreichend unterstützen wird, um die finanziellen Auswirkungen der unternehmensexternen sowie -internen Risiken zu kompensieren.

Sonstige Angaben

Während dem Geschäftsjahr 2020 wurden durchschnittlich 3.309 (Vorjahr 88) Arbeitnehmer beschäftigt. Dabei handelt es sich um 2.475 (Vorjahr 0) Gewerbliche und 834 (Vorjahr 88) Angestellte, des Weiteren sind 8 (Vorjahr 7) Arbeitnehmer Auszubildende. Bei der Ermittlung der durchschnittlichen Arbeitnehmeranzahl wurden aller Arbeitnehmer der im Wege der Verschmelzungen übernommenen Geschäftsbetriebe der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) ab dem 1. Januar 2020 berücksichtigt.

Geschäftsführer der Gesellschaft sind:

•	Herr Erik Ling, Managing Director (bis 29. Februar 2020)
•	Herr Ralph Wannenwetsch, Managing Director (bis 30. April 2020)
•	Herr Fabian Schütte, Director HR (ab 1. April 2020)
•	Herr Dr. Jonny Kötritsch, Managing Director (ab 9. März.2021)
•	Herr Alexander Spahn, Managing Director (ab 9. März 2021)
•	Herr Peter Eisele, Director Finance DE/NL (ab 1. März 2020 bis 31. Dezember 2020).

Die Angabe der Geschäftsführervergütung wurde unter Inanspruchnahme von § 286 Abs. 4 HGB unterlassen, da nur drei Geschäftsführer (Herr Ling, Herr Schütte und Herr Eisele) im Geschäftsjahr Bezüge von der Gesellschaft erhalten haben und es sich daher leicht Rückschlüsse auf die Bezüge des jeweils einzelnen Geschäftsführers ziehen lassen.

Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt.

Während des Geschäftsjahres fand ein Gesellschafterwechsel statt. Zum Bilanzstichtag sind die Kulinary Holding AG, Opfikon, Schweiz, mit 90% und die Gate Gourmet GmbH Deutschland, Neu-Isenburg, mit 10% am Nennkapital der Gesellschaft beteiligt.

Die Gesellschaft ist ein verbundenes Unternehmen der gategroup Holding AG, Opfikon, Schweiz, und wird in deren Konzernabschluss einbezogen. Die gategroup Holding AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Konzernkreis auf. Die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt in Opfikon, Schweiz, und ist unter www.gategroup.com abzurufen.

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

Honorar für Abschlussprüfungsleistungen

T€ 164

Über die Abschlussprüfung hinaus wurden durch den Abschlussprüfer keine weiteren Leistungen erbracht.

Unterschrift der Geschäftsführung

Neu-Isenburg, den 8. Dezember 2021

Alexander Spahn

Fabian Schütte

Dr. Jonny Kötritsch

Verschmelzungsbilanz zum 1. Januar 2020

Aktiva

	31.12.2019	LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH - Verschmelzung	LSG Sky Chefs München GmbH - Verschmelzung	01.01.2020 nach Verschmelzungen
	€	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.267,04	0,00	802,00	5.069,04
	4.267,04	0,00	802,00	5.069,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	445-893,00	490.288,00	936.181,00
2. technische Anlagen und Maschinen	0,00	11.436.035,96	2.048.153,00	13.484.188,96
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	350.112,41	2.684.210,00	1.509.717,00	4.544.039,41
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.423.586,92	274.928,13	1.698.515,05
	350.112,41	15.989.725,88	4.323.086,13	20.662.924,42
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	450.000,00	0,00	0,00	450.000,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	2.824,84	0,00	2.824,84
	450.000,00	2.824,84	0,00	452.824,84
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	0,00	915.033,55	1.092.483,12	2.007.516,67
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	0,00	18.850,89	12.311,82	31.162,71
3. fertige Erzeugnisse und Waren	0,00	2.433.162,15	2.152.287,25	4.585.449,40
	0,00	3.367.046,59	3.257.082,19	6.624.128,78
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	75,30	29.329,34	1.788.755,42	1.818.160,06
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.148.638,05	79.891.888,04	30.512.918,54	111.553.444,63
3. sonstige Vermögensgegenstände	103.052,74	1.419.836,31	840.783,14	2.363.672,19
	1.251.766,09	81.341.053,69	33.142.457,10	115.735.276,88
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	0,00	8.971,05	10.396,49	19.367,54
	2.056.145,54	100.709.622,05	40.733.823,91	143.499.591,50
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.222,80	0,00	0,00	1.222,80
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	0,00	1.914.113,00	0,00	1.914.113,00
	2.057.368,34	102.623.735,05	40.733.823,91	145.414.927,30

Passiva

	31.12.2019	LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH - Verschmelzung	LSG Sky Chefs München GmbH - Verschmelzung	01.01.2020 nach Verschmelzungen
	€	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	51.129,19	0,00	0,00	51.129,19
II. Kapitalrücklage	0,00	19.804.213,07	-14.033.619,87	5.770.593,20
III. Gewinnvortrag	1.125.053,32	0,00	0,00	1.125.053,32
IV. Jahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.176.182,51	19.804.213,07	-14.033.619,87	6.946.775,71
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	0,00	42.830.929,36	26.660.468,17	69.491.397,53
2. Steuerrückstellungen	3.069,85	0,00	519.662,00	522.731,85
3. sonstige Rückstellungen	538.085,09	13.730.907,98	17.201.571,51	31.470.564,58
	541.154,94	56.561.837,34	44.381.701,68	101.484.693,96
C. Verbindlichkeiten
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0,00	0,00	668.935,53	668.935,53
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	39.892,00	7.109.468,26	3.099.515,17	10.248.875,43
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	227.029,18	4.670.829,68	2.372.925,95	7.270.784,81
4. sonstige Verbindlichkeiten	73.109,71	14.477.386,70	4.244.365,45	18.794.861,86
	340.030,89	26.257.684,64	10.385.742,10	36.983.457,63
	2.057.368,34	102.623.735,05	40.733.823,91	145.414.927,30

Entwicklung des Anlagevermögens 2020

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugänge iRd Verschmelzung	Zugänge
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	317.876,09	2.452.759,76	19.643,00
	317.876,09	2.452.759,76	19.643,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	2.697.628,83	83.383,57
2. technische Anlagen und Maschinen	0,00	70.573.905,83	623.595,36
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.267.713,45	23.852.082,78	454.917,36
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.698.515,05	880.699,95
	1.267.713,45	98.822.132,49	2.042.596,24
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	450.000,00	0,00	120.350.000,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	2.824,84	0,00
	450.000,00	2.824,84	120.350.000,00
	2.035.589,54	101.277.717,09	122.412.239,24

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Zugänge Gesamt	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2020
	€	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.472.402,76	0,00	0,00	2.790.278,85
	2.472.402,76	0,00	0,00	2.790.278,85
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.781.012,40	0,00	166.301,91	2.947.314,31
2. technische Anlagen und Maschinen	71.197.501,19	777.021,46	1.060.859,33	71.481.339,06
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.307.000,14	2.305.669,19	35.368,14	23.304.412,54
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.579.215,00	0,00	-1.262.529,38	1.316.685,62
	100.864.728,73	3.082.690,65	0,00	99.049.751,53
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	120.350.000,00	0,00	0,00	120.800.000,00
2. sonstige Ausleihungen	2.824,84	2.824,84	0,00	0,00
	120.352.824,84	2.824,84	0,00	120.800.000,00
	223.689.956,33	3.085.515,49	0,00	222.640.030,38

	Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge iRd Verschmelzung	Zugänge
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	313.609,05	2.451.957,76	24.242,04
	313.609,05	2.451.957,76	24.242,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	1.761.447,83	190.967,48
2. technische Anlagen und Maschinen	0,00	57.089.716,87	3.920.797,69
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	917.601,04	19.658.155,78	1.216.228,53
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	917.601,04	78.509.320,48	5.327.993,70
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00
	1.231.210,09	80.961.278,24	5.352.235,74

	Abschreibungen
	Zugänge Gesamt	Abgänge	31.12.2020
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.476.199,80	0,00	2.789.808,85
	2.476.199,80	0,00	2.789.808,85
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.952.415,31	0,00	1.952.415,31
2. technische Anlagen und Maschinen	61.010.514,56	765.146,46	60.245.368,10
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.874.384,31	2.271.369,19	19.520.616,16
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	83.837.314,18	3.036.515,65	81.718.399,57
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00
	86.313.513,98	3.036.515,65	84.508.208,42

	Restbuchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	470,00	4.267,04
	470,00	4.267,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	994.899,00	0,00
2. technische Anlagen und Maschinen	11.235.970,96	0,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.783.796,38	350.112,41
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.316.685,62	0,00
	17.331.351,96	350.112,41
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	120.800.000,00	450.000,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	120.800.000,00	450.000,00
	138.131.821,96	804.379,45

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen des Unternehmens

In der Gesellschafterversammlung vom 15. September 2020 wurde eine Änderung des Unternehmensgegenstandes beschlossen. Die diesbezügliche Änderung des Gesellschaftsvertrages wurde am 5. Oktober 2020 im Handelsregister B des Amtsgerichtes Offenbach am Main (HRB 40459) eingetragen. Der neue Gegenstand des Unternehmens ist nun der Erwerb, das Halten, die Verwaltung, die Verwertung und die Veräußerung von in- und ausländischen Beteiligungen, ob direkt oder indirekt, insbesondere in den Bereichen Flug- und Gemeinschaftsverpflegung, Einzelhandel in Verkehrsmitteln, Herstellung von Gerätschaften für Verpflegungsbetriebe und verwandten Gebieten. Die Gesellschaft erbringt Dienstleistungen auf dem Gebiet der Fluggastronomie, Einzelhandel in Flugzeugen und beliefert Fluggesellschaften sowie Fluggäste mit Mahlzeiten, Getränken sowie Produkten aller Art. Die Gesellschaft kann Management-, Personalrekrutierungs-, Ausbildungs-, Logistik, Einkauf-, Marketing-, Informatik-, Datenmanagement-, Planungs-, Finanz- und Betriebsmanagement Dienstleistungen an Gesellschaften der gategroup Gruppe erbringen.

Die Gesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches ein verbundenes Unternehmen der gategroup Holding AG, Opfikon, Schweiz, und wird in deren Konzernabschluss einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2020 bestanden Betriebsstätten in Neu-Isenburg, Freising, Frankfurt am Main und München.

Die Lufthansa Group und gategroup haben am 9. Dezember 2019 einen Kaufvertrag über das Europageschäft der LSG Group geschlossen. Die EU-Kommission hat am 3. April 2020 dem Verkauf unter Auflagen zugestimmt. Die Transaktion wurde am 2. Dezember 2020 erfolgreich vollzogen (Closing).

Nach Maßgabe des Verschmelzungsvertrages vom 3. Dezember 2020, der am 16. Dezember 2020 in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen wurde, wurden die LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und die LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) mit Rückwirkung auf den 1. Januar 2020 als Ganzes unter Auflösung und ohne Abwicklung auf die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland verschmolzen. Die Übertragung der Vermögensgegenstände und Schulden erfolgte zum Zeitpunkt der Verschmelzungen zu Buchwerten.

B. Darstellung des Geschäftsverlaufes

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) reduzierte sich nach einem Anstieg von 2,8% für das Jahr 2019 aufgrund der COVID-19 Pandemie im Jahr 2020 um 3,3% ¹. Die deutsche Wirtschaft wuchs im Jahr 2019 abgeschwächt um 1,1% und damit das zehnte Jahr in Folge. In Deutschland trübte sich durch die Ausbreitung des Coronavirus das Wirtschaftsgeschehen im Jahr 2020 spürbar ein (-5,3%).

2. Entwicklung der Branche

Die Entwicklung der Branche im Jahr 2020 ist stark von der COVID-19 Pandemie gekennzeichnet. Weltweit ist der Luftverkehr gemessen an Passagierkilometern um zwei Drittel eingebrochen. ² Die Anzahl der globalen Passagiere verminderte sich von 4,5 Mrd. im Jahr 2019 auf 1,8 Mrd. im Jahr 2020. ³ Den Tiefpunkt der Entwicklung bildet der Monat April, in dem der weltweite Flugverkehr nahezu vollkommen zum Erliegen kam. Ab Mai erholten sich Flugbewegungen und Passagieraufkommen langsam, bevor dieser Trend im September mit stark steigenden Infektionen stagnierte. Während die Erholung im Wesentlichen auf den Ferienreiseverkehr zurückzuführen war, erholte sich der internationale Langstreckenmarkt kaum. In den Monaten August bis November 2020 gab es nur 12 Prozent des internationalen Luftverkehrs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung der Inlandsverkehre verlief regional sehr unterschiedlich: während in den USA die Flugbewegungen und Passagieraufkommen schnell wieder anzogen und zum Ende des Jahres wieder 35% des Vorjahres erreichten, blieben die europäischen Märkte dahinter zurück. In Deutschland gingen die Passagierzahlen auf innerdeutschen Zielen (11,7 Mio.) um 75 Prozent zurück, auf europäischen Zielen (41,1 Mio.) um 74 Prozent und auf interkontinentalen Zielen (10 Mio.) um 77 Prozent zurück. ⁴

¹ https://www.statista.com/statistics/273951/growth-of-the-global-gross-domestic-product-gdp/
² https://www.iata.org/en/iata-repository/publications/economic-reports/airline-industry-economic-performance---april-2021---report/
³ https://www.iata.org/en/iata-repository/publications/economic-reports/airline-industry-economic-performance---april-2021---report/
⁴ https://www.bdl.aero/wp-content/uploads/2021/01/Jahreszahlen-2020.pdf

3. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Durch die Übernahme der Geschäftsbetriebe der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH (beide mit Sitz in Neu-Isenburg) infolge der oben unter "A. Grundlagen des Unternehmens" erläuterten Verschmelzungen hat sich der Umsatz der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland von T€ 6.488 auf T€ 161.381 im Geschäftsjahr 2020 erhöht. Die Umsatzsteigerung entfällt vollständig auf die beiden übernommenen LSG Geschäftsbetriebe. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) reduzierte sich insbesondere infolge der massiven Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Luftverkehr signifikant um T€ 31.178 auf T€ -30.869.

Die Anzahl der Flüge hat sich im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr entgegen der Prognose im Vorjahr deutlich vermindert. Die Gründe für die Verminderung liegen insbesondere in der COVID-19 Pandemie.

Investitionen in das Anlagevermögen betrafen Ersatzbeschaffungen von Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie technische Anlagen und Maschinen. Diese Investitionen sowie die Investitionen in das Vorratsvermögen haben sich durch die Aufnahme der LSG Gesellschaften signifikant erhöht.

Die Gate Gourmet GmbH Deutschland hat 90% ihrer Anteile an der Gesellschaft zum 26. August 2020 an die Kulinary Holding AG veräußert. Der zwischen der Gate Gourmet GmbH Deutschland und der Gesellschaft geschlossene Ergebnisabführungsvertrag wurde daher zum 26. August 2020 außerordentlich gekündigt.

4. Auftragsbestand

Branchentypisch bestehen - wenn überhaupt - nur Rahmenverträge zur Belieferung von Fluggesellschaften sowie Preisvereinbarungen. Im Zuge des Kaufs des Europageschäfts der LSG Group wurde ein langfristiger Vertrag für das Catering mit der Lufthansa an den Drehkreuzen Frankfurt und München geschlossen. Die aktuelle Bestellung von benötigten Mahlzeiten und sonstigen Dienstleistungen erfolgt, bezogen auf einzelne Flüge, kurzfristig.

5. Produktion

Im Geschäftsjahr 2019 erbrachte die Gesellschaft ausschließlich Dienstleistungen an andere Gruppengesellschaften. Durch die Übernahme der Geschäftsbetriebe der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH wurden im Geschäftsjahr 2020 Produkte veräußert. Der Mix der verkauften Produkte hat sich für diese Geschäftsbetriebe im Vergleich zum Vorjahr verändert. Aufgrund der Pandemie und geltender Hygiene- und Abstandsregelungen an Bord haben sich sowohl die Produktvielfalt als auch das frische Angebot reduziert. Die Auslastung der Betriebe hat sich im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt standortbezogen entsprechend des Umsatzvolumens entwickelt.

6. Investitionen

Investitionen des Berichtsjahres betrafen im Wesentlichen die Ersatzbeschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie technische Anlagen und Maschinen.

7. Finanzierungsmaßnahmen

Die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland nimmt am Cash Pooling im gategroup Konzern teil. Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag sowohl eine Cash Pool Verbindlichkeit in Höhe von T€ 10.999 gegenüber der gategroup Financial Services S.à.r.l., Glattbrugg Branch, Schweiz als auch eine Cash Pool Forderung in Höhe von T€ 1.260 gegen die gategroup Financial Services S.à.r.l., Kloten Branch, Schweiz aus. Es ist im Geschäftsjahr 2021 geplant, die unterschiedlichen Cash Pool Verträge, die sich infolge der Übernahme der Geschäftsbetriebe der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH ergaben, zusammenzufassen.

Zur Beseitigung einer bilanziellen Überschuldung, Festigung der Going-Concern-Beurteilung und zur Erfüllung notwendiger Rahmenbedingungen für die Beantragung staatlicher Hilfen wurden bei der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die unter zulässiger Durchbrechung des Stichtagsprinzips bilanziell auf den 31. Dezember 2020 zurück bezogen wurden.

Im Zuge der Sanierung hat die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, langfristige Forderungen in Höhe von T€ 105.000 gegen die Gate Gourmet Luxembourg IV S.à.r.l., Luxemburg, als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung zum 31. Dezember 2020 eine satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage) gebildet. Die dieser Einlage zu Grunde liegende Vertragsübernahme- und - änderungsvereinbarung wurde am 27. Oktober 2021 und damit vor Aufstellung des Jahresabschlusses von den Vertragspartnern unterzeichnet.

Die Kapitalrücklagen (in Höhe von T€ 105.000), deren Dotierung bilanziell zurück bezogen wurde, dürfen ausschließlich zum Zwecke der Verlustdeckung verwendet werden.

Im Hinblick darauf wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 12. Oktober 2021 der Gesellschaftsvertrag geändert. Die Änderung des Gesellschaftsvertrags wurde am 19. Oktober 2021 im Handelsregister B des Amtsgerichts Offenbach am Main (HRB 40459) eingetragen und damit wirksam.

Die Gesellschafter der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland haben sich per Gesellschafterbeschluss verpflichtet, die satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage), soweit diese nicht zur Verlustdeckung benötigt wird, für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr 2022 zu verwenden.

C. Darstellung der Lage

Durch die rückwirkende Verschmelzung der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH auf die Gesellschaft zum 1. Januar 2020 ist ein Vergleich mit den Vorjahresdaten nur eingeschränkt möglich.

1. Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Neben der Beobachtung finanzieller Leistungsindikatoren, wie Umsatz und operatives Ergebnis (EBITDA) stehen auch nicht finanzielle-Leistungsindikatoren im Mittelpunkt der Unternehmenssteuerung. Insbesondere zu nennen ist hierbei die Anzahl der Flüge und Passagierzahlen. Daneben werden Produktionseffizienz, Flugzeugauslastungen und Quoten von an Bord frei abgegebenen Mahlzeiten auf Kunden- und Niederlassungsbasis verfolgt. Durch Beobachtung dieser Indikatoren lassen sich die vorgenannten Branchentrends und Risiken monitoren und die Reaktion der Gesellschaft entsprechend anpassen. An deutschen Flughäfen reduzierte sich die Anzahl der Passagiere von 247,8 Mio. im Jahr 2019 auf 62,8 Mio. im Jahr 2020. ⁵ Die Anzahl der Flugbewegungen an deutschen Flughäfen lag im Jahr 2020 bei 0,9 Mio. Im Jahr 2019 betrug die Anzahl der Flugbewegungen noch 2,2 Mio. ⁶

2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist um T€ 180.273 auf T€ 182.330 gestiegen. Dieser Anstieg ist auf die Übernahme der Geschäftsbetriebe der beiden oben genannten LSG Gesellschaften sowie der Einlage einer langfristigen Forderung in Höhe von T€ 105.000 im Zuge der Sanierungsmaßnahme zurückzuführen.

Auf der Aktivseite ist das Sachanlagevermögen von T€ 350 auf T€ 17.331 gestiegen.

Das Finanzanlagevermögen stieg um T€ 120.350 auf T€ 120.800. Der Anstieg resultiert zum einen aus der oben beschriebenen Sanierungsmaßnahme, mit der die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, langfristige Forderungen in Höhe von T€ 105.000 gegenüber der Gate Gourmet Luxembourg IV S.à.r.l., Luxemburg, als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht hat. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung eine satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage) gebildet. Des Weiteren entfällt der Anstieg auf eine Ausleihung in Höhe von T€ 15.000 an die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg.

⁵ https://www.bdl.aero/wp-content/uploads/2021/01/Jahreszahlen-2020.pdf
⁶ https://www.bdl.aero/wp-content/uploads/2021/01/Jahreszahlen-2020.pdf

Das Vorratsvermögen ist von T€ 0 auf T€ 3.963 angestiegen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 9.369 auf T€ 9.369 gestiegen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 5.414 auf T€ 6.563 erhöht.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind um T€ 11.240 auf T€ 11.343 gestiegen und beinhalten im Wesentlichen debitorische Kreditoren, Forderungen an Mitarbeiter und Mietkautionen.

Der Bestand flüssiger Mittel erhöhte sich von T€ 0 auf T€ 12.583.

Auf der Passivseite hat sich die Kapitalrücklage von T€ 0 um T€ 110.771 erhöht. Im Zuge der oben erläuterten Sanierungsmaßnahme hat die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, Forderungen in Höhe von T€ 105.000 gegenüber der Gate Gourmet Luxembourg IV S.à.r.l., Luxemburg, als Zuzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland eingebracht. Die Gesellschaft hat für diese Zuzahlung eine satzungsmäßige Rücklage (Kapitalrücklage) gebildet. Eine Erhöhung der anderen Zuzahlungen der Gesellschafter in die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 5.771 ergab sich aus den durch die zum 1. Januar 2020 im Wege der Verschmelzungen der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH übernommenen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und Schulden.

Die Eigenkapitalquote beträgt 14,9% (Vorjahr 57,2%).

Die Pensionsrückstellungen sind von T€ 0 auf T€ 107.598 gestiegen und setzen sich vollständig aus den im Rahmen der oben genannten Verschmelzungen mit den beiden LSG Gesellschaften übernommenen Pensionsrückstellungen zusammen.

Die Steuerrückstellungen in Höhe von T€ 3 betreffen Vorjahre.

Die sonstigen Rückstellungen haben sich von T€ 538 auf T€ 14.012 erhöht und beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von T€ 3.805, Urlaubsrückstellungen von T€ 2.768, Jubiläumsrückstellungen von T€ 2.726, Altersteilzeitrückstellungen von T€ 2.401 sowie Rückstellungen für Gewährleistungen in Höhe von T€ 1.478.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich von T€ 40 auf T€ 5.276 und resultieren im Wesentlichen aus den übernommenen Airline-Catering- Betriebe der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und der LSG Sky Chefs München GmbH.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich von T€ 227 auf T€ 16.043 erhöht und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeit aus dem Finanzverkehr (T€ 11.091), Lieferungen und Leistungen (T€ 2.562) und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber der gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg, in Höhe von T€ 1.750.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf T€ 12.280. Sie betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen, die im Zuge der oben genannten Verschmelzungen mit den beiden LSG Gesellschaften übernommenen wurden.

3. Finanzlage

Die Gesellschaft hat einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von T€ 30.328 (Vorjahr T€ 678) erzielt. Der Cashflow wurde maßgeblich durch die Verschmelzungen der LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und LSG Sky Chefs München GmbH geprägt. Die sich negativ auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auswirkende überdurchschnittlich starke Verminderung der Umsätze der übernommenen LSG Geschäftsbetriebe im Verhältnis zu den Material-, Personal- sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen als Folge der COVID-19 Pandemie und den damit einhergehenden massiven Beschränkungen im Luftverkehr wurden dadurch überkompensiert.

Das Working Capital beläuft sich zum Bilanzstichtag auf T€ 16.365 (Vorjahr T€ 912).

Die Gesellschaft hat Finanzmittel aus dem Cash-Pooling bei einer Konzerngesellschaft erhalten. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über das konzerninterne Cash-Pooling-System. Zum Bilanzstichtag bestehen konzerninterne Cash-Pooling Verbindlichkeiten von T€ 10.999. Diese entfallen vollständig auf die Geschäftsbetriebe der beiden verschmolzenen LSG Gesellschaften. In Höhe von T€ 1.260 bestehen Cash-Pooling Forderungen. Diese entfallen vollständig auf den Geschäftsbetrieb der Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland.

Neben der bereits bestehenden Cash-Pooling-Vereinbarung wurde zur Erhaltung der Liquidität der Gesellschaft seitens der gategroup Financial Services S.ä.r.l., Luxemburg eine Liquiditätszusage in Form eines Comfort Letters (harte Patronatserklärung) abgegeben. Hierbei wurde eine Liquiditätszusage in Höhe von bis zu € 43,0 Mio. bis längstens 30. Juni 2023 erteilt. Damit wird auch der vollzogenen Übernahme der Geschäftsbetriebe der beiden verschmolzenen LSG Gesellschaften und deren Liquiditätsbedarf Rechnung getragen, die ebenso wie die Gesellschaft unter der am Anfang des Jahres 2020 ausgebrochenen COVID-19 Pandemie massive Umsatz- und Ertragsrückgänge zu verzeichnen haben.

Die bestehenden Finanzierungsmittel boten der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 genügend Möglichkeiten, die notwendigen Anpassungen aufgrund der Branchenentwicklung vornehmen zu können.

4. Ertragslage

Der gesamte Umsatz beträgt im Geschäftsjahr 2020 T€ 161.381. Auf das Geschäft der übernommenen LSG Gesellschaften entfällt ein Umsatz in Höhe von T€ 155.571. Auf die Erbringung von Dienstleistungen gegenüber verbundenen Unternehmen entfällt ein Umsatz von T€ 5.810. Im Geschäftsjahr 2019 erzielten die beiden verschmolzenen LSG Gesellschaften Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt T€ 421.716.

Die Zugänge bei den Umsatzerlösen und Aufwendungen entfallen fast ausschließlich auf die übernommenen Geschäftsbetriebe der verschmolzenen LSG Gesellschaften. Insofern ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr eingeschränkt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 6.523 auf T€ 7.215 gestiegen und beinhalten im Wesentlichen periodenfremde bzw. außergewöhnliche Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen aus Vorjahren von T€ 5.095. Zudem sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 192 enthalten.

Die Materialaufwendungen sind um T€ 63.394 auf T€ 63.394 gestiegen. Die Zugänge entfallen fast ausschließlich auf die übernommenen Geschäftsbetriebe der verschmolzenen LSG Gesellschaften.

Die Personalaufwendungen sind in Berichtsjahr um T€ 81.711 auf T€ 87.281 gestiegen, davon entfallen T€ 82.397 auf Mitarbeiter der ehemaligen LSG Gesellschaften. Kurzarbeitergeld sowie Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von insgesamt T€ 24.112 wurden von der Bundesagentur für Arbeit erstattet. Im Personalaufwand wurden die entsprechenden Beträge erfolgsneutral, als durchlaufende Posten, erfasst.

Die Abschreibungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 5.181 auf T€ 5.352 erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2020 um T€ 47.489 auf T€ 48.790 gestiegen und beinhalten im Wesentlichen Gebäudekosten in Höhe von T€ 18.200, Aufwendungen für Fremdleistungen T€ 5.307, Kosten für Fahrzeuge T€ 4.787, Wartungskosten T€ 2.569, sonstige Personalkosten von T€ 1.577, Aufwendungen aus Konzernumlagen T€ 6.324 sowie Aufwendungen für Hard- und Software T€ 4.848 (beides Umlagen des Konzerns der Deutschen Lufthansa AG an ihre ehemaligen Catering-Tochterunternehmen LSG Sky Chefs Frankfurt ZD GmbH und LSG Sky Chefs München GmbH).

Das Zinsergebnis hat sich um T€ 48.199 auf T€ -48.193 verschlechtert. Diese Verschlechterung ist fast ausschließlich auf die durch die Verschmelzungen von den LSG Gesellschaften übernommen Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen sowie das diesbezügliche Deckungsvermögen zurückzuführen. Das Zinsergebnis setzt sich im Wesentlichen aus den Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen für Pensionen in Höhe von T€ 34.614 und Aufwendungen aus der Kursbewertung des entsprechenden Deckungsvermögens in Höhe von T€ 12.429 zusammen.

Nach erfolgter Teilergebnisabführung in Höhe von T€ 640 an die Gate Gourmet GmbH Deutschland ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von T€ 84.828.

5. Zusammenfassende Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Gesellschaft sieht sich aufgrund der vorab beschriebenen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage trotz des schwierigen Branchenumfeldes, des andauernden Kostendrucks und der vollzogenen Transaktion insgesamt gut aufgestellt, um sich erfolgreich entwickeln zu können. Insgesamt ist die Geschäftsführung davon überzeugt, dass die Gesellschaft ihre Marktposition festigen und weiter ausbauen kann.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt, da die Gesellschaft durch ihre Konzernzugehörigkeit, die Einbindung in das konzerninterne Cash-Pooling, die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen einschließlich der Liquiditätszusage in Form eines Comfort Letters (harte Patronatserklärung) und die beantragten staatlichen Hilfen voraussichtlich über ausreichend liquide Mittel verfügen wird, um ihren künftigen Verpflichtungen für die kommenden zwölf Monate mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nachkommen zu können.

Insgesamt beurteilt die Gesellschaft die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Jahr 2020 als noch zufriedenstellend. Die Ertragslage ist bedingt durch die COVID-19 Pandemie sehr schwierig. Die Finanz- und Vermögenslage konnten aber insbesondere durch die umgesetzte Sanierungsmaßnahme sowie die erfolgten Liquiditätssicherungsmaßnahmen (weitere Einbindung in das konzerninterne Cash- Pooling, erhaltene Liquiditätszusage in Form einer harten Patronatserklärung) sowie durch die erfolgreich umgesetzten Verschmelzungen gestärkt werden.

D. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

1. Risikobericht

Die bewusste Steuerung von Risiken ist ein integraler Faktor der Unternehmensführung und das Management von Risiken ist in die bestehenden Geschäftsprozesse integriert. Risiken werden verstanden als nachteilige Entwicklungen für die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage und in der Gefahr von zukünftigen Verlusten. Das Risikomanagementsystem der Gesellschaft ist in den konzernweiten Risikomanagementprozess der gategroup eingebunden.

Die COVID-19 Pandemie stellt weiterhin eine erhebliche Gefährdung für die wirtschaftliche Existenz vieler Fluggesellschaften dar und hat daher auch signifikante Effekte auf die Airline-Catering-Industrie und auf die Gate Gourmet GmbH Holding Deutschland. Kundeninsolvenzen mit negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft sind in diesem Umfeld möglich. Der weitere Fortgang der COVID-19 Pandemie ist aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen. Durch die bereits beobachten massiven Einschränkungen, die sich bislang infolge der COVID-19 Pandemie ergeben haben, können bei einer zukünftigen Verschärfung der (globalen) Pandemielage signifikante Risiken für den Betrieb der Gesellschaft nicht ausgeschlossen werden.

Die Gate Gruppe simuliert die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für Umsatz, EBITDA und Liquidität regelmäßig in verschiedenen Szenarien. Die Dauer der Belastungen ist aktuell nicht abschätzbar, da sie maßgeblich von dem weiteren Verlauf der Krise, den Kundenreaktionen sowie der Verfügbarkeit und Wirksamkeiten von Impfungen zur Eindämmung des Virus abhängt. Es besteht somit das Risiko, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise wesentlich schwerwiegender sind als prognostiziert. Darin sieht die Geschäftsführung ein kritisches Risiko in Bezug auf die Liquidität.

Im Rahmen der vorab genannten fortlaufenden Finanz- und Szenarioplanung werden Liquiditätsrisiken der Gesellschaft überwacht und diesen fristgerecht durch eine Ausweitung der Konzernfinanzierung begegnet.

Der Fortbestand der Gesellschaft ist davon abhängig, dass es nicht zu einem (erneuten) längeren wirtschaftlichen Stillstand infolge der COVID-19-Pandemie kommt bzw. dass eine erfolgreiche Fortsetzung der Geschäftstätigkeit wieder eintritt. Aufgrund des reduzierten Geschäftsumfangs infolge der COVID-19-Pandemie erwartet die Gesellschaft für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 negative operative Cash-Flows, welche nicht mit vorhandenen liquiden Mitteln gedeckt werden können. Diese Krise stellt somit für die Gesellschaft ein bestandsgefährdendes Risiko dar und die Gesellschaft ist möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf ihre Vermögenswerte zu realisieren sowie ihre Schulden zu begleichen. Zur Vermeidung insolvenzrechtlicher Konsequenzen wurde durch die gategroup Financial Services S.à.r.l., Luxemburg mit Datum vom 26. November 2021 eine befristete Patronatserklärung (bis zum 30. Juni 2023) in Höhe von € 43,0 Mio. abgegeben. Damit ist die Gesellschaft zur Aufrechterhaltung der Liquidität und somit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit künftig von der finanziellen Unterstützung der Patronin abhängig. Die Geschäftsführung geht aktuell davon aus, dass die Liquiditätszusagen der gategroup Financial Services S.à.r.l., die Teilnahme am konzerninternen Cash-Pooling sowie die erfolgten Sanierungsmaßnahmen die Gesellschaft ausreichend unterstützen wird, um die finanziellen Auswirkungen der unternehmensexternen sowie -internen Risiken zu kompensieren.

Das Marktumfeld der Gesellschaft ist unmittelbar von den Entwicklungen bei den Fluggesellschaften, wie Konsolidierung, Wettbewerb der Fluggesellschaften untereinander, Preiskampf sowie die Verlagerung und Konzentration der Flugbewegungen an andere Standorte geprägt. Die daraus resultierenden Kostensenkungsmaßnahmen der Fluggesellschaften führen zu Budgetanpassungen, die sich in Produktumstellungen, Konzeptwechseln und Preis- und Service-reduzierungen niederschlagen können.

Daraus resultieren Risiken für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Insbesondere signifikante Nachfrageänderungen des Hauptkunden Lufthansa hätten wesentliche Auswirkungen auf die Umsätze und die Ergebnissituation der Gesellschaft und wären für die Gesellschaft bestandsgefährdend. Die Geschäftsführung sieht für dieses Risiko eine mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit.

Der Übergang aus einem IT TSA (Transitional Service Agreement) mit der Lufthansa Gruppe auf die zukünftigen IT-Applikationen der gategroup stellt grundsätzlich ein operatives Risiko dar, weil es zu Störungen im Übergang von abgebenden Systemen auf die Zielsysteme kommen kann. Weiterhin besteht das Risiko, dass relevante Prozesse lückenhaft oder gar nicht im aufnehmenden System dargestellt wurden. In den Bereichen, die gegenwärtig noch nicht auf zukünftige Zielapplikationen umgestellt werden können, stellt die tägliche Arbeit in zwei ERP Systemen grundsätzlich ein Prozessrisiko dar. Zuletzt ergeben sich durch den im Rahmen der COVID-19 Pandemie überdurchschnittlichen Anteil von Home Office Tätigkeiten Risiken von Störungen bei der IT und einer eingeschränkten Arbeitsfähigkeit. In der Gesamtschau bewertet die Geschäftsführung die IT-Risiken als moderat mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Das Risiko von Lieferantenausfällen wird aufgrund der COVID-19 bedingten Schließungen von Produktionsstandorten, der Unterbrechung von Lieferketten und resultierenden Kapazitätsengpässen bei der Industrie als hoch wahrscheinlich mit moderaten Auswirkungen angesehen. Bis zur erwarteten Verbesserung der Lieferverfügbarkeiten und Stabilisierung der Lieferketten werden Sicherheitsbestände geführt, Alternativprodukte definiert und die Lieferperformances engmaschig überwacht.

In Bezug auf das Personal sieht die Geschäftsführung ein geringes Risiko mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit für Mitarbeiter-Fluktuationen in operativen Bereichen aufgrund der wirksam werdenden Änderungen in der Tariflandschaft. Gleichzeitig kann ein stärker als erwartet ansteigendes Produktionsvolumen zu Personal-Unterdeckungen führen, welchen durch aktive Personalsuchen und Personalrekrutierungen begegnet wird. Mit Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom 23. Februar 2021 wurde die Gesellschaft verpflichtet, bei Ansprüchen von Mitarbeitern auf Abruf aus der betrieblichen Altersversorgung für den Zeitraum von 1. Mai 2002 bis 31. Dezember 2015 als Basis die Vergütung für die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden zugrunde zu legen. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass das gesamte wirtschaftliche Risiko, welches als wesentlich erachtet wird, auf Basis des Kaufvertrags über das Europageschäft der LSG Group vom Verkäufer zu tragen ist. Daher schätzt die Geschäftsführung das Risiko einer Inanspruchnahme als sehr gering ein.

Infolge der Aufnahme der beiden LSG Geschäftsbetriebe in Frankfurt am Main und München ist gegenwärtig noch kein einheitliches Prozessmanagement im Einsatz. Prozessänderungen können daher zu Unsicherheit und Fehlinterpretationen führen. Auch die Materialplanung und der Customer Service ist in Teilen durch die Aufnahme der neuen Geschäftsbetriebe beeinträchtigt, weil gleichzeitig intern unterschiedliche Prozesse in einem Gebäude (LSG Geschäftsbetriebe, Gate Gourmet Geschäftsbetrieb) koordiniert werden müssen. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko bezüglich der Warenverfügbarkeit in den Betrieben. Durch den Übergang eines Shared Service Center von Riga nach Belgrad gibt es ein erhöhtes Risiko von Stammdatenfehlern, die sich im operativen Tagesgeschäft oder auch beim Datenaufbau niederschlagen können. Hierdurch könnten beispielsweise Kunden zu spät oder unvollständig bedient werden. Insgesamt beurteilt die Geschäftsführung die Prozessrisken als gering mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Die Airline-Cateringbranche ist durch flexible, teilweise nicht-tarifierte Arbeitsverhältnisse und Outsourcing-Modelle geprägt und trägt teilweise Züge eines ruinösen Preiswettbewerbs. Aufgrund der starken Konkurrenz innerhalb der Airline-Cateringbranche könnten sich diese Einflüsse weiter verstärken. Durch den Erwerb des Europageschäfts der LSG Group sieht sich die Geschäftsführung in Bezug auf Markt- und Wettbewerbsumfeld der Gesellschaft besser aufgestellt. Daher besteht insgesamt ein moderates Risiko bei geringer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Wechselnde Corona-Richtlinien stellen eine Herausforderung im Tagesgeschäft dar. Die Umsetzung der Hygienemaßnahmen wird sichergestellt. Dennoch besteht jederzeit das Risiko eines größeren Corona-Ausbruchs in einem Betrieb. Dieses könnte zur Folge haben, dass ein Teilbereich oder sogar ein ganzer Betrieb temporär geschlossen werden muss. Insgesamt beurteilt die Geschäftsführung das Risiko als moderat mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Risiken aus Forderungsausfällen begegnet die Gesellschaft durch aktives Forderungsmanagement und die Prüfung von Bonitäten. Kurzfristige Kundeninsolvenzen mit negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft können bei einem sich stark konsolidierenden Markt dabei nicht ausgeschlossen werden. Geringe Zinsänderungsrisiken bestehen beim Cash-Pooling. Sicherungsgeschäfte werden hierzu nicht abgeschlossen. Die Geschäftsführung sieht ein moderates Risiko mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Die Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit von Qualitätsrisken bei den Lebensmitteln werden als gering eingeschätzt. Hier sind keine Risiken, die über die grundsätzlichen Risiken hinausgehen, bekannt.

Die Pensionsrückstellungen werden unter Anwendung des von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, abgezinst. Erreicht das saldierungsfähige Deckungsvermögen diese Rendite nicht, wird ein Fehlbetrag erwirtschaftet. Für die Erfüllung der Pensionsverpflichtungen werden in einem Contractual Trust Arrangement (CTA) Vermögenswerte gehalten, von denen erwartet wird, dass sie langfristig eine Rendite erzielen, die den oben genannten Abzinsungssatz übertrifft. Kurzfristig sind diese Vermögenswerte jedoch Schwankungen und Risiken ausgesetzt. Eine Verringerung des Abzinsungssatzes erhöht die Planverbindlichkeiten, auch wenn dies teilweise durch eine Werterhöhung der Vermögenswerte im CTA kompensiert wird. Die Mehrheit der Pläne garantiert den Begünstigten lebenslange Rentenzahlungen, so dass eine höhere Lebenserwartung zu einem Anstieg der Pensionsverpflichtungen führt. Die Geschäftsführung sieht insgesamt ein geringes Risiko und eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit.

2. Chancenbericht

Den vorgenannten negativen Branchentrends begegnet die Gesellschaft mit alternativen Servicemodellen sowie Ausweitung der Angebotspalette, woraus sich auch Chancen in der Neukundengewinnung ergeben.

Konkret beobachtet die Gesellschaft sehr genau die aktuellen Entwicklungen hin zu neuen Ausgestaltungswünschen des Caterings. Insbesondere aufgrund der COVID-19 Pandemie wird eine zunehmende Nachfrage nach innovativen Buy-on-Board Lösungen und eine Kombination aus traditionellem Bordservice mit innovativen Bordverkaufsprogrammen erwartet. Dafür sieht sich die Gesellschaft aufgrund der Konzernzugehörigkeit und des Know-hows in der Gruppe gut aufgestellt.

Durch die abgeschlossene Transaktion und den Erwerb des Europageschäfts der LSG Group erwartet die Geschäftsführung neue Chancen in Bezug auf die Markstellung in Deutschland und die Weiterentwicklung der Gesellschaft sowie ein erweitertes Know-how. Außerdem wird erwartet von der Verlagerung der Flugtätigkeit zu Großflughäfen verstärkt profitieren zu können.

Schließlich kann die Erholung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wirken. Sollte sich die Weltwirtschaft und der Flugverkehr nach der Corona-Krise dynamischer entwickeln, als erwartet, wird dies die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft positiv beeinflussen.

3. Zusammenfassende Darstellung der Chancen- und Risikoanalyse

Die COVID-19 Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 sowie ihre Auswirkungen auf den globalen Reiseverkehr haben die Gesamtrisikosituation der Gesellschaft gegenüber den Vorjahren wesentlich verändert. Der vorübergehende Stillstand des Flugverkehrs und die nur langsame Erholung haben dazu geführt, dass sich die Gesellschaft in einer angespannten Liquiditätssituation befindet, die durch die durchgeführte Sanierungsmaßnahme substantiell verbessert wurde. Um den negativen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken, passt die Gesellschaft den Personalbestand über die Reduktion von befristeten Arbeitsverträgen und den Abbau von saisonalen Fremdmitarbeitern an. Des Weiteren wird das Instrument der Kurzarbeit zur Flexibilisierung der Personalkosten genutzt. Alle operativen Aufwendungen und sonstige Verwaltungskosten werden konsequent auf das betriebsnotwendige Minimum reduziert.

Der Fortbestand der Gesellschaft ist davon abhängig, dass es nicht zu einem erneuten längeren wirtschaftlichen Stillstand infolge der COVID-19 Pandemie kommt bzw. dass eine erfolgreiche Fortsetzung der Geschäftstätigkeit wieder eintritt. Diese Krise stellt für die Gesellschaft ein bestandsgefährdendes Risiko dar und die Gesellschaft ist möglicherweise nicht in der Lage, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf ihre Vermögenswerte zu realisieren sowie ihre Schulden zu begleichen. Die Geschäftsführung geht aktuell jedoch davon aus, dass die Liquiditätszusagen der Konzerngesellschaft in Form der abgegebenen Patronatserklärung sowie die erfolgten Sanierungsmaßnahmen ausreichend sind, um die Liquidität der Gesellschaft zu sichern und um damit die finanziellen Auswirkungen der Krise zu kompensieren.

E. Prognosebericht

Die OECD erwartet für 2021 ein Wachstum des BIP in Deutschland von 2,9% (weltweit sogar von 5,7%) und für das Jahr 2022 von 4,6% (weltweit 4,5%) ⁷ ; die Bundesregierung rechnet für das Jahr 2021 mit einem Plus von 2,6% und für das Jahr 2022 mit einem Plus von 4,1 % ⁸ , die Bundesbank rechnet im Jahr 2021 mit 3,7% und 5,2% für das Jahr 2022 ⁹.

Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie kennzeichnen auch das Jahr 2021. Flugbewegungen und Passagieraufkommen blieben aufgrund eines weiteren Lockdowns im ersten Quartal 2021 unter dem Vorjahr zurück. Mit dem Sommer- und Ferienreiseverkehr 2021, sinkenden Inzidenzen in Europa und dem Fortschritt der Impfkampagnen erholten sich Flugbewegungen, Passagierzahlen und infolgedessen auch die Catering-Leistungen für Fluggesellschaften spürbar. An deutschen Flughäfen betrug die Anzahl der Passagiere für das erste Halbjahr 2021 16,1 Mio. (Gesamtjahr 2020: 62,8 Mio.). ¹⁰ Die Anzahl der Flugbewegungen an deutschen Flughäfen lag im ersten Halbjahr 2021 bei 0,4 Mio. (Gesamtjahr 2020: 0,9 Mio.). ¹¹ Die Anzahl der globalen Passagiere wird für das Jahr 2021 auf 2,4 Mrd. geschätzt (nach 1,8 Mrd. im Jahr 2020). ¹²

⁷ https://www.oecd.org/economic-outlook/
⁸ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/10/20211027-herbstprojektion-deutsche- wirtschaft-nach-corona-wieder-auf-wachstumspfad.html
⁹ https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/bundesbank-projektionen-bundesbank-erwartet-starken-aufschwung-867678
¹⁰ https://www.bdl.aero/de/publikation/bericht-zur-lage-der-branche/
¹¹ https://www.bdl.aero/de/publikation/bericht-zur-lage-der-branche/
¹² https://www.iata.org/en/iata-repository/publications/economic-reports/airline-industry-economic-performance---april-2021---report/

In welchem Umfang diese Erholung durch die sich bereits abzeichnende prognostizierte Verschärfung der COVID-19 Pandemie in den Wintermonaten 2021/22 beeinträchtigt wird, bleibt abzuwarten. Positive Effekte verspricht die im Spätherbst 2021 bekanntgegebene und im November 2021 wirksam gewordene Öffnung des Flugkorridors in die USA. Auf dieser Route findet ein Großteil des Interkontinentalflugverkehrs ab Frankfurt am Main und München des Hauptkunden Lufthansa statt, der sich ebenso positiv auf die Zubringerverkehre auswirken wird. ¹³

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die gesamte Industrie sind zum aktuellen Zeitpunkt nur bedingt einzuschätzen, da sie maßgeblich von dem weiteren Verlauf der Krise, den Kundenreaktionen sowie der Verfügbarkeit und Wirksamkeit von Impfungen zur Eindämmung des Virus abhängt. Zuversichtlich stimmt die sprunghafte Erholung des Binnenflugverkehrs in Nordamerika, welche durch eine zunehmende Impfdurchdringung der Bevölkerung und weitgehende politische Lockerungen getrieben ist. Ein ähnliches, wenn auch zeitlich versetztes Bild zeigt sich in Europa und Deutschland: Die laufenden Impfkampagnen belebten den Markt im Sommer 2021. Trotz der Unsicherheit in Bezug auf Virusmutationen und negative Einflüsse auf die Dauer des Impfschutzes ist heute nicht davon auszugehen, dass die Branche einen erneuten harten Lockdown durchstehen muss.

Die Geschäftsführung rechnet sowohl im verbleibenden Zeitraum 2021 als auch insbesondere im Geschäftsjahr 2022 mit einer deutlichen Steigerung der Anzahl der Flüge- und Passagierzahlen und daraus resultierend mit stark steigendem Umsatz und EBITDA. Bereits im Geschäftsjahr 2021 wird mit einer Umsatzsteigerung zwischen 25% bis 35% gerechnet sowie mit einer signifikanten Verbesserung des EBITDA. Insgesamt geht die Geschäftsführung davon aus, dass frühestens 2023 bis 2024 mit einer Rückkehr auf ein Flugvolumen wie vor der Corona-Krise zu rechnen ist. Die Passagierzahlen dürften ab dem Jahr 2025 das Vorkrisenniveau erreichen.

In Bezug auf die Veränderungen der Gesamtrisikosituation der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie wird auf die weiteren Erläuterungen im Kapitel "3. Zusammenfassende Darstellung der Chancen- und Risikoanalyse" verwiesen.

¹³ https://www.bdl.aero/de/publikation/bericht-zur-lage-der-branche-2/

Die aufgrund der Pandemie eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur sowie die Chancen, die sich in Bezug auf die Markstellung in Deutschland aufgrund der abgeschlossenen Transaktion und den Erwerb des Europageschäfts der LSG Group sowie aus der langfristigen Kooperation mit dem Hauptkunden Lufthansa ergeben, bilden aus Sicht der Geschäftsführung eine solide Grundlage, um den Herausforderungen des kommenden Geschäftsjahres begegnen und nach Möglichkeit gestärkt aus der Krise hervorzugehen zu können.

Hinsichtlich unserer Ereignisse nach dem Bilanzstichtag verweisen wir auf unsere Ausführungen im Anhang.

Neu-Isenburg, 8. Dezember 2021

Alexander Spahn

Fabian Schütte

Dr. Jonny Kötritsch

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Wer auch immer das in vorstehendem Bestätigungsvermerk zusammengefasste Ergebnis unserer Tätigkeit zur Kenntnis nimmt, hat eigenverantwortlich zu entscheiden, ob und in welcher Form er dieses Ergebnis für seine Zwecke nützlich und tauglich erachtet und durch eigene Untersuchungshandlungen erweitert, verifiziert oder aktualisiert.