MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

BESTÄTIGUNGSVERMERK

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH, Hamburg

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, der Kapitalflussrechnung und einschließlich des Eigenkapitalspiegels - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 16. Mai 2022

AC CHRISTES & PARTNER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Christes, Wirtschaftsprüfer

Hebebrand, Wirtschaftsprüfer

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2021

AKTIVA

	31. Dez 21	31. Dez 20
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	1.931.907,17	2.328.924,10
2. Geschäfts- oder Firmenwert	170.039,56	234.815,80
3. Geleistete Anzahlungen	381.901,12	0,00
	2.483.847,86	2.563.739,90
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.712.734,93	8.901.000,56
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.396.071,73	7.124.808,04
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.792.841,12	2.935.312,63
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.118.930,03	526.425,26
	19.020.577,81	19.487.546,48
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	404.554,50	809.109,00
2. Sonstige Ausleihungen	1.720.524,03	1.595.411,13
	2.125.078,53	2.404.520,13
Summe Anlagevermögen	23.629.504,20	24.455.806,52
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	9.119.461,98	4.404.892,03
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	4.505.588,43	3.064.072,50
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	2.460.948,36	4.620.299,55
4. Geleistete Anzahlungen	1.127.471,11	657.920,74
	17.213.469,88	12.747.184,82
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.557.936,86	10.170.320,13
2. Sonstige Vermögensgegenstände	2.042.064,60	2.034.154,90
	11.600.001,46	12.204.475,03
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	15.787.912,10	10.210.517,87
Summe Umlaufvermögen	44.601.383,45	35.162.177,72
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	352.153,60	363.278,84
	68.583.041,25	59.981.263,09

PASSIVA

	31. Dez 21	31. Dez 20
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	700.000,00	700.000,00
II. Kapitalrücklage	1.546.226,00	1.546.226,00
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	35.452.227,80	34.127.288,27
IV. Verlustvortrag	-1.399.502,05	-944.224,84
V. Konzernjahresüberschuss	11.964.804,89	6.194.601,86
VI. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-186.998,59	-251.191,27
VII. Nicht beherrschende Anteile	2.076.565,37	2.075.888,41
Summe Eigenkapital	50.153.323,42	43.448.588,43
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.797.375,93	2.427.104,12
2. Steuerrückstellungen	822.826,79	978.673,14
3. Sonstige Rückstellungen	6.203.667,43	5.082.761,45
Summe Rückstellungen	9.823.870,15	8.488.538,71
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.540.038,00	4.946.374,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	215.812,68	301.889,65
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.947.367,65	2.176.173,18
4. Sonstige Verbindlichkeiten	897.236,66	619.699,10
Summe Verbindlichkeiten	8.600.454,98	8.044.135,93
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	5.392,69	-,--
	68.583.041,25	59.981.263,09

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

	2021	2020
	€	€
1. Umsatzerlöse	89.216.840,59	69.307.279,79
2. Verminderung bzw. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-794.947,25	441.350,08
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	174.623,29	147.240,35
4. Sonstige betriebliche Erträge	1.490.026,65	1.390.732,41
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	16.644.940,61	14.978.991,58
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.871.374,72	1.661.788,22
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	27.939.627,34	24.335.358,33
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.993.590,38	4.774.378,11
7. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	3.190.274,85	2.188.395,20
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	15.944.885,88	13.825.428,93
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	148.551,13	118.580,93
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	404.554,50	-,--
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	308.471,71	265.338,53
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	6.767.455,06	3.570.408,25
13. Ergebnis nach Steuern	12.169.919,37	5.805.096,42
14. Sonstige Steuern	84.827,54	81.673,97
15. Konzernjahresüberschuss	12.085.091,83	5.723.422,45
16. Nicht beherrschende Anteile	-120.286,95	471.179,41
17. Konzernverlust-/-gewinnvortrag	-1.399.502,05	-944.224,84
18. Bilanzgewinn	10.565.302,84	5.250.377,02

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

	2021	2020
	T€	T€
Konzernjahresüberschuss	12.085	5.723
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.190	2.188
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.407	-66
+ Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen	279	148
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-3.851	625
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	968	-243
- Zinsergebnis	160	147
+ Ertragsteueraufwand	6.767	3.570
- Ertragsteuerzahlungen	-6.923	-5.177
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	14.083	6.915
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	71	18
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.122	-2.039
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-591	-197
+ Erhaltene Zinsen	129	99
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.513	-2.120
- Auszahlungen an Gesellschafter	-5.325	-2.270
+ Veränderung Anteile Minderheitsgesellschafter	-120	0
- Gezahlte Zinsen	-204	-149
- Tilgung von Gesellschafterdarlehen
- Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	-406	-289
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-6.055	-2.708
Zahlungsmittelwirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	5.514	2.087
+/- Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	64	-77
+ Finanzmittelfonds am Jahresanfang	10.211	8.201
Finanzmittelfonds am Jahresende	15.788	10.211

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds [T€]	31.12.2021	31.12.2020
Liquide Mittel	15.788	10.211
Finanzmittelfonds am Jahresende	15.788	10.211

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG 2021

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Andere Gewinnrücklagen	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
	€	€	€	€
Stand am 31.12.2019	700.000,00	1.546.226,00	30.519.763,11	75.122,52
1. Übertrag in Gewinnvortrag
2. Ausschüttungen an Gesellschafter
3. Einstellung in die Gewinnrücklage			3.607.525,16
4. Fremdwährungsumrechnung				-326.313,79
5. Konzernjahresüberschuss
Stand am 31.12.2020	700.000,00	1.546.226,00	34.127.288,27	-251.191,27
1. Übertrag in Gewinnvortrag
2. Ausschüttungen an Gesellschafter
3. Einstellung in die Gewinnrücklage			1.324.939,53
4. Fremdwährungsumrechnung				64.192,68
5. Konzernjahresüberschuss
6. Kauf weiterer Minderheitenanteile
Stand am 31.12.2021	700.000,00	1.546.226,00	35.452.227,80	-186.998,59

	Mutterunternehmen
	Jahresergebnis des Mutterunternehmens	Differenzbetrag für das gegenüber dem MU abweichende Konzernergebnis	Verlustvortrag	Eigenkapital
	€	€	€	€
Stand am 31.12.2019	5.877.525,16	-19.570,75	-924.654,09	37.774.411,96
1. Übertrag in Gewinnvortrag	-5.877.525,16	19.570,75	5.857.954,41	-,--
2. Ausschüttungen an Gesellschafter			-2.270.000,00	-2.270.000,00
3. Einstellung in die Gewinnrücklage			-3.607.525,16	-,--
4. Fremdwährungsumrechnung				-326.313,79
5. Konzernjahresüberschuss	6.649.879,06	-455.277,20		6.194.601,86
Stand am 31.12.2020	6.649.879,06	-455.277,20	-944.224,84	41.372.700,02
1. Übertrag in Gewinnvortrag	-6.649.879,06	455.277,20	6.194.601,86	-,--
2. Ausschüttungen an Gesellschafter			-5.324.939,53	-5.324.939,53
3. Einstellung in die Gewinnrücklage			-1.324.939,53	-,--
4. Fremdwährungsumrechnung				64.192,68
5. Konzernjahresüberschuss	10.295.469,10	1.669.335,79		11.964.804,89
6. Kauf weiterer Minderheitenanteile				-,--
Stand am 31.12.2021	10.295.469,10	1.669.335,79	-1.399.502,04	48.076.758,06

	Nicht beherrschende Anteile			Konzerneigenkapital
	Minderheitenkapital	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Eigenkapital
	€	€	€	€
Stand am 31.12.2019	2.547.385,73	-317,90	2.547.067,82	40.321.479,77
1. Übertrag in Gewinnvortrag
2. Ausschüttungen an Gesellschafter				-2.270.000,00
3. Einstellung in die Gewinnrücklage				0,00
4. Fremdwährungsumrechnung				-326.313,79
5. Konzernjahresüberschuss	-471.179,41		-471.179,41	5.723.422,44
Stand am 31.12.2020	2.076.206,32	-317,90	2.075.888,41	43.448.588,43
1. Übertrag in Gewinnvortrag
2. Ausschüttungen an Gesellschafter				-5.324.939,53
3. Einstellung in die Gewinnrücklage				0,00
4. Fremdwährungsumrechnung				64.192,67
5. Konzernjahresüberschuss	120.286,95		120.286,95	12.085.091,83
6. Kauf weiterer Minderheitenanteile	-119.609,98		-119.609,98	-119.609,98
Stand am 31.12.2021	2.076.883,28	-317,90	2.076.565,38	50.153.323,42

Das Eigenkapital der Konzernmutter beträgt M€ 35,1.

Das Eigenkapital der Konzernmutter darf gemäß Kreditvertrag der finanzierenden Banken M€ 10 nicht unterschreiten.

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Das Mutterunternehmen, die MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 126393 eingetragen.

Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2021 wurde nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Gemäß § 299 HGB ist der Konzernabschluss auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufzustellen. Danach muss die MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH (MTG) zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss aufstellen. Bei den anderen Konzerngesellschaften entspricht das Geschäftsjahr ebenfalls dem Kalenderjahr.

Angaben, die wahlweise in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, sind zum Teil im Anhang aufgeführt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Angaben zum Anteilsbesitz

Der MTG-Konzern setzt sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt zusammen:

Gesellschaft	Abkürzung	Sitz	(Mittelbare) Anteil am Eigenkapital
(1) MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH	MTG	Hamburg
(2) DMG Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH	CPF	Hamburg	100%
(3) DMG Dental-Material Gesellschaft mbH	DMG	Hamburg	100%
(4) DMG Dental Products (UK) Ltd.	DMG UK	Warrington/Vereinigtes Königreich	100%
(5) DMG Digital Enterprises SE	DDESE	Hamburg	100%
(6) DMG do Brasil (Sterngold do Brasil Ltda.)	DMG do Brasil	Säo Paulo/Brasilien	100%
(7) DMG Helvetia AG	DMG Helvetia	Zug/Schweiz	100%
(8) DMG Medical Devices (Beijing) Co., Ltd.	DMG China	Peking/China	100%
(9) DMG Polska Dental Products Sp. z o.o.	DMG Polen	Warschau/Polen	100%
(10) indigodental GmbH	indigo	Pinneberg	100%
(11) Kunststofftechnik Hans Rethwisch GmbH	KTR	Hamburg	50,01% ^**
(12) MTG Projekt G7 GmbH	MTG Projekt G7	Hamburg	100%
(13) MTG Projektgesellschaft mbH	MTG Projekt	Hamburg	100%
(14) Mühlbauer & Rethwisch GmbH	M&R	Hamburg	50,01% ^**
(15) Röhl Beteiligungsgesellschaft mbH	Röhl	Hamburg	100%
(16) SAM Immobilien Verwaltungs GmbH	SAM GmbH	Hamburg	100%
(17) SAM Immobilien GmbH & Co. KG	SAM KG	Hamburg	100%
(18) Sharebot S.r.l.	Sharebot	Nibionno/Italien	25,01% ^*

^* Auf eine Einbeziehung wurde gemäß § 311 (2) HGB verzichtet.
^** Wurde als Gemeinschaftsunternehmen bis Juli 2018 quotenkonsolidiert; ab August 2018 vollständig.

Die oben aufgeführten Unternehmen stehen mit Ausnahme der Sharebot unter der einheitlichen Leitung der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH (§ 290 Abs.1 HGB) und sind konsolidierte Tochterunternehmen der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH.

Die Gesellschaften M&R und KTR wurden nach § 310 Abs. 1 HGB bis Juli 2018 quotal mit 50% in den Konzern einbezogen. Durch Änderungen in der Gesellschafterstruktur der anderen Anteilseigner besteht seit August 2018 ein beherrschender wirtschaftlicher Einfluss auf die Gesellschaften, so dass diese seit August 2018 vollständig in den Konzern einbezogen werden.

In 2018 wurden die Anteile an der Sharebot von 12,5 auf 25,01% aufgestockt. Der Ausweis erfolgt nun unter Anteilen an assoziierte Unternehmen. Auf eine Einbeziehung in den Konzern nach der Equity-Methode wurde nach § 311 (2) HGB verzichtet. Das Ergebnis der Gesellschaft beläuft sich in 2021 auf T€ -24, nach T€ 54 im Vorjahr, das Eigenkapital auf T€ 821 (Vorjahr: T€ 845).

In 2018 wurden zudem die verbleibenden Anteile an der DMG UK erworben, die bereits zuvor vollständig konsolidiert wurde. Die Konsolidierung erfolgte nach der Erwerbsmethode. Der auf die zusätzlichen Anteile entfallende Firmenwert (T€ 62) wird über den Zeitraum von 10 Jahren abgeschrieben.

In 2021 wurden die verbleibenden Anteile (6%) an der SAM KG erworben. Darüber hinaus wurden zwei Projektgesellschaften zur Erweiterung der bestehenden Produktions- und Verwaltungsflächen erworben. In Polen wurde eine Gesellschaft gegründet, über die zukünftig das Geschäft in Polen abgewickelt werden soll.

Die Gruppe macht darüber hinaus von der Befreiungsmöglichkeit nach § 313 (3) Satz 1 HGB gebrauch.

Zwischen der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH und den deutschen Gesellschaften DMG, CPF, indigo und DDE SE bestehen am Bilanzstichtag wirksame Gewinnabführungsverträge. Bei diesen Tochterunternehmen wird von den Erleichterungsmöglichkeiten gem. § 264 Abs. 3 HGB hinsichtlich Aufstellung und Offenlegung Gebrauch gemacht.

Konsolidierungsgrundsätze

Allgemeine Grundsätze

Die konsolidierte Bilanz enthält sämtliche Vermögensgegenstände, Verbindlichkeiten (einschließlich Rückstellungen), Rechnungsabgrenzungsposten und Kapitalkonten aus den Bilanzen der einbezogenen Unternehmen mit Ausnahme der Auswirkungen der Schuldenkonsolidierung, der Kapitalkonsolidierung und der Anteile anderer Gesellschafter.

Etwaige Bewertungsunterschiede wurden in der Handelsbilanz II eliminiert.

Die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung enthält sämtliche Erträge und Aufwendungen aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der einbezogenen Unternehmen unter Berücksichtigung der Aufwands- und Ertragskonsolidierung und der ergebniswirksamen Konsolidierungsbuchungen.

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH sowie die in den obigen Angaben zum Anteilsbesitz aufgeführten vollkonsolidierten bzw. quotal konsolidierten in- und ausländischen Tochterunternehmen.

Die SAM GmbH und die SAM KG werden seit dem 1. August 2013 als vollkonsolidierte Unternehmen in den Konzern einbezogen. Die M&R bzw. KTR werden seit August 2018 vollständig konsolidiert, zuvor erfolgte die Konsolidierung quotal mit 50%.

Die DMG China ist seit ihrer Gründung in 2017 in den Konzernabschluss einbezogen. Die DDE SE seit 2020.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 HGB. Aufgrund von hohen Gewinnvorträgen der Tochtergesellschaften aus Geschäftsjahren vor der Erstkonsolidierung ist im Rahmen der Erstkonsolidierung ein rein technischer passivischer Unterschiedsbetrag entstanden. Dieser wird in den sonstigen Gewinnrücklagen ausgewiesen.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der M&R und KTR zum 31. Dezember 2013 ist ein aktivischer Unterschiedsbetrag (Firmenwert) entstanden, der über die Laufzeit von zehn Jahren abgeschrieben wird.

Schuldenkonsolidierung, Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Forderungen und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden in Anwendung von § 303 Abs. 1 HGB aufgerechnet. Umsatzerlöse und andere Erträge aus Lieferungen und Leistungen sowie Zinsen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden in Anwendung von § 305 Abs. 1 HGB mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet.

Zwischengewinneliminierung

Ergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen einbezogenen Unternehmen sind gemäß § 304 (1) HGB eliminiert worden.

Fremdwährungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Tochterunternehmen werden nach dem Konzept der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet.

Bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse werden alle Vermögenswerte und Schulden, mit Ausnahme des Kapitals, zu Stichtagskursen umgerechnet. Das Kapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnungen erfolgt mit den Durchschnittskursen. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz wird ergebnisneutral im Eigenkapital im Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnungen" gem. § 308a HGB ausgewiesen.

Für die Umrechnungen der auf Fremdwährung lautenden Abschlüsse werden die Euro-Referenzkurse der Europäischen Zentralbank genutzt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Allgemeine Angaben

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH einfließenden Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Die Bewertung der entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sofern sie der Abnutzung unterliegen, werden sie entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Nutzungsdauern betragen zwischen drei und fünf Jahren.

Es wird kein Gebrauch von dem Ansatzwahlrecht nach 248 (2) HGB gemacht. Daher weist der Konzern keine selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände aus.

Die Firmenwerte werden über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer orientiert sich an Erfahrungswerten der Gesellschaften hinsichtlich der durchschnittlichen Verweildauer des Kundenstammes, der Verfahrenstechnik und der Absatzlaufzeiten des Produktportfolios.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer auf der Grundlage steuerlich anerkannter Höchstsätze und eigener Erfahrungssätze abgeschrieben. Die Abschreibung auf Zugänge des Sachanlagevermögens wurde zeitanteilig und sofern steuerlich zulässig auch degressiv vorgenommen.

Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert worden. Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen wurden Abwertungen vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch Pauschalwertberichtigungen ausreichend Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten wurden für die Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für die Zeit danach darstellen, gebildet und mit dem Nennwert bewertet.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach der "Projected unit credit method". Den Berechnungen liegen folgende Annahmen zu Grunde: Rechnungszins: 1,87% (Vorjahr 2,34%), Einkommenstrend abhängig von der Zusage zwischen 0 und 2 % (identisch zu Vorjahr), Rententrend 0%, Sterbetafel: Heubeck 2018 G (beides identisch zu Vorjahr). Rentensteigerungen und Fluktuationsraten werden aufgrund des engen Personenkreises der Begünstigten sowie der Art der Zusagen nicht berücksichtigt.

Gemäß den Übergangsvorschriften des Artikels 67 Abs. 1 und 2 EGHGB wird die sich aus dem Unterschiedsbetrag der Umbewertung ergebende Zuführung zu den Pensionsrückstellungen auf höchstens 15 Jahre verteilt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag beläuft sich auf T€ 125 (Vorjahr: T€ 167). Der Erfüllungsbetrag der entsprechenden Pensionsverpflichtung beträgt T€ 5.666 (Vorjahr T€ 5.083). Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen beläuft sich auf T€ 104 (Vorjahr T€ 116). Der ausschüttungsgesperrte Betrag auf Ebene der Tochtergesellschaft, die die Pensionsverpflichtungen hält, beträgt zum Stichtag T€ 469 (Vorjahr T€ 581). Die Pensionsverpflichtung wurde mit Vermögensgegenständen, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen, unbelastet und insolvenzsicher sind, sowie ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Pensionsverpflichtungen dienen (Deckungsvermögen), verrechnet. Das Deckungsvermögen ist zum beizulegenden Zeitwert mit T€ 2.743 (Vorjahr: T€ 2.489) bewertet. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens (Rückdeckungsversicherungen) entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß § 255 Abs. 4 Satz 3 HGB und besteht aus dem so genannten geschäftsplanmäßigen Deckungskapital des Versicherungsunternehmens zuzüglich eines gegebenenfalls vorhandenen Guthabens aus Beitragsrückerstattungen (so genannte unwiderrufliche Überschussbeteiligung).

Steuerrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen sind in Höhe des Betrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Sämtliche zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten sind bei der Rückstellungsbildung berücksichtigt. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden zum Anschaffungskurs oder zum niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Kursdifferenzen aus Intercompany Forderungen und Verbindlichkeiten werden erfolgsneutral unter dem Ausgleichsposten für Währungskursdifferenzen ausgewiesen.

Aufgrund des Aktivierungswahlrechts für aktive latente Steuern gem. § 298 HGB i.V.m. § 274 HGB werden im Konzernabschluss keine latenten Steuern bilanziert.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens und die Abschreibungen des Geschäftsjahres werden im nachfolgenden Anlagespiegel aufgezeigt.

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. Dezember 2021

	Anschaffungskosten T€
	31.12.2020	Zugänge	Abgänge
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	4.453	209	19
2. Geschäfts- oder Firmenwert	648	-	-
3. Geleistete Anzahlungen auf immat. VG	-	382	-
	5.101	591	19
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.332	111	-
2. Technische Anlagen und Maschinen	14.058	575	807
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.117	587	213
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	526	850	0
	33.034	2.122	1.020
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	1.156	-+	-
2. Sonstige Ausleihungen	1.870	-	-
	3.027	-	-
TOTAL	41.161	2.713	1.040

	Anschaffungskosten T€
	Währungsanpassungen	Umbuchungen	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	-	154	4.797
2. Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	648
3. Geleistete Anzahlungen auf immat. VG	-	-	382
	-	154	5.826
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-	-	11.443
2. Technische Anlagen und Maschinen	2	103	13.930
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	3		7.494
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-257	1.119
	4	-154	33.986
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	-	-	1.156
2. Sonstige Ausleihungen	-	-	1.870
	-	-	3.027
TOTAL	4	-	42.839

	Abschreibungen T€
	31.12.2020	Zugänge	Abgänge	Währungsanpassungen	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	2.124	760	19	-	2.865
2. Geschäfts- oder Firmenwert	413	65	-	-	478
3. Geleistete Anzahlungen auf immat. VG	-	-	-	-	-
	2.537	825	19	-	3.343
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.431	299	-	-	2.730
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.933	1.361	761	1	7.535
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.182	706	188	2	4.701
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-	-	-
	13.546	2.366	949	3	14.966
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	347	405	-	-	751
2. Sonstige Ausleihungen	275	-	-	-125	150
	622	405	-	-125	901
TOTAL	16.705	3.595	968	-123	19.209

	Buchwert T€
	31.12.2021	31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	1.932	2.329
2. Geschäfts- oder Firmenwert	170	235
3. Geleistete Anzahlungen auf immat. VG	382	-
	2.484	2.564
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.713	8.901
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.396	7.125
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.793	2.935
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.119	526
	19.021	19.487
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	405	809
2. Sonstige Ausleihungen	1.721	1.595
	2.125	2.404
TOTAL	23.630	24.456

Der Firmenwert ist ganz überwiegend durch den Erwerb von 100% der Anteile an der M&R (und damit der KTR) entstanden. Er wird linear über zehn Jahre abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer orientiert sich an Erfahrungswerten der Gesellschaften hinsichtlich der Verweildauer des Kundenstamms. Der Firmenwert wurde im Geschäftsjahr durch die Anpassung einer variablen Kaufpreiskomponente reduziert. Bereits in Vorjahren vorgenommen Abschreibungen wurden wieder aufgeholt (vgl. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -Abschreibungen).

Mit Ausnahme von unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesene Mietsicherheiten (M€ 0,6; Vorjahr; M€ 0,6), haben sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, ebenso wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten unter anderem Forderungen gegen Finanzämter (M€ 1,0; Vorjahr M€ 0,7). Daneben sind hier bei Banken hinterlegte Mietsicherheiten von M€ 0,6 (Vorjahr ebenfalls M€ 0,6) ausgewiesen.

Zur Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns verweisen wir auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2021.

Das gezeichnete Kapital von M€ 0,7 entspricht der bei der Mutter ausgewiesenen Bilanzposition. Die Kapitalrücklage enthält M€ 1,5, die dem Bilanzposten der Mutter entsprechen.

Die Steuerrückstellungen betreffen laufende Ertragsteuern des Berichtsjahres.

Die sonstigen Rückstellungen werden im Wesentlichen für nachgelagerte Kaufpreiszahlungen im Zusammenhang mit einer Akquisition, Personalverpflichtungen, ausstehende Rechnungen sowie Abschluss- und Steuerberatungskosten gebildet. Von den sonstigen Rückstellungen haben, wie auch im Vorjahr, M€ 1,0 eine Laufzeit von über einem Jahr.

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt.

		Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von
	31.12.2021	bis zu einem Jahr	einem bis zu fünf Jahren	mehr als fünf Jahren	31.12.2020	bis zu einem Jahr
	T€	T€	T€	T€	T€	T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	4.540	740	1.995	1.805	4.946	406
2. Erhaltene Anzahlungen	216	216	-	-	302	302
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.947	2.947	-	-	2.176	2.176
4. Sonstige Verbindlichkeiten	897	897	-	-	620	620
(davon aus Steuern: T€ 105; Vorjahr T€ 176)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: T€ 24; Vorjahr T€ 19)
	8.600	4.800	1.995	1.805	8.044	3.504

Auf dem Grundstück in der Elbgaustrasse 250 lastet eine Grundschuld über M€ 4,9, die als Sicherheit für einen Investitionskredit der Deutschen Bank vom 10. Januar 2014 dient.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Produktkategorien gliedert sich wie folgt:

Erlöse Produktkategorien	2021	2020
	T€	T€
Dentalmaterialien	82.525	62.419
Kunststofferzeugnisse und Formen	6.691	6.889
Summe	89.217	69.307

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus Währungsumrechnung (T€ 808; Vorjahr: T€ 172). Darüber hinaus sind hier T€ 371 aus der Anpassung von Wertberichtigungen auf Forderungen enthalten.

Personalaufwand

Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersvorsorge (T€ 491; Vorjahr: T€ 357).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen für Kursverluste von T€ 231 (Vorjahr: T€ 555).

Aufwendungen nach § 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB (Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen im Rahmen der BilMoG-Umstellung) betragen T€ 42 (Vorjahr: T€ 42).

Zinsaufwand

Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen beläuft sich auf T€ 104 (Vorjahr: T€ 116).

Sonstige Angaben

Mitglieder der Geschäftsführung

Der Geschäftsführung gehören an:

•	Dr. Wolfgang Mühlbauer, Chemiker, Hamburg
•	Susanne Stegen, Kauffrau, Hamburg
•	Nadine Jenssen, Kauffrau, Heiligenhafen, seit 14. April 2022

Herr Dr. Mühlbauer und Frau Stegen sind einzelvertretungsberechtigt, während Frau Jenssen gesamtvertretungsberechtigt ist.

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge wird unter Anwendung von § 286 Abs. 4 HGB analog verzichtet.

Derivative Finanzinstrumente

Die CPF hat mehrere Optionsgeschäfte abgeschlossen, mit denen sich die Gesellschaft das Recht gesichert hat, US-Dollar zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen. Die Optionen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Teilwert (T€ 199) bilanziert. Die mark to market Bewertung der Optionen beläuft sich zum Stichtag auf rd. T€ 199. Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB werden nicht gebildet.

Sonstige Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen 2021 sonstige finanzielle Verpflichtungen von M€ 5,3. Im Einzelnen und für die nächsten fünf Jahre beinhalten diese zukünftigen Verpflichtungen folgende Sachverhalte:

T€	2022	2023	2024	2025
Wartungs-/ Dienstleistungsverträge	402	185	136	77
Gebäudemieten	1.475	1.065	796	256
KFZ-Leasing	300	198	102	58
Summe	2.178	1.449	1.034	391

T€	2026	Rest	Gesamt
Wartungs-/ Dienstleistungsverträge	11	0	812
Gebäudemieten	201	16	3.809
KFZ-Leasing	0		659
Summe	212	16	5.281

Honorar Abschlussprüfer

Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen belaufen sich insgesamt im Konzern auf T€ 88. Honorare für Leistungen im Rahmen der Steuerberatung betrugen etwa T€ 98. Honorare für sonstige Beratungsleistungen rd. T€ 24.

Mitarbeiter

Im Konzern waren im Geschäftsjahr 2021 im Durchschnitt 521 Mitarbeiter (Vorjahr 517) beschäftigt.

Von den Mitarbeitern sind 168 (Vorjahr 176) gewerblich tätige Lohnempfänger, die restlichen Angestellten beziehen Gehälter.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführer der MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH schlagen vor, abweichend der Satzung gem. §7 Absatz 5, keine Gewinnausschüttung vorzunehmen und den gesamten Jahresüberschuss den Gewinnrücklagen zuzuführen.

Konzernzugehörigkeit

Die MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH bildet mit der WM Dental Beteiligungs GmbH, Hamburg, zugleich den größten und kleinsten Konzernkreis. Der Konzernabschluss der WM Dental Beteiligungs GmbH, Hamburg, wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Nachtragsbericht

Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2021 sind keine Ereignisse aufgetreten, die zu einer geänderten Beurteilung der Lage führen würden. Hinsichtlich der erwarteten Auswirkungen durch die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht.

Hamburg, 16. Mai 2022

MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH

Dr. Wolfgang Mühlbauer, Geschäftsführer

Susanne Stegen, Geschäftsführerin

Nadine Jenssen, Geschäftsführerin

Die Billigung des Konzernabschlusses erfolgte am 17. Juni 22

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

1. Geschäftsmodell

Die Mühlbauer Technology GmbH ist Hersteller von Medizinprodukten, vor allem für die Zahnmedizin, für Zahnärzte und Zahntechniker. Die Unternehmen des Konzerns erforschen, entwickeln, produzieren und vermarkten Produkte und Dienstleistungen für den Dentalmarkt. Die Produkte werden in über 90 Ländern der Welt verkauft, teilweise über eigene Ländergesellschaften, teilweise mit langjährigen Vertriebspartnern.

Der Konzern versucht seine Geschäftstätigkeit zu erweitern und auch auf Felder außerhalb des Dentalmarktes auszudehnen. Dazu werden Akquisitionen von Unternehmensbeteiligungen in Schlüsseltechnologien durchgeführt und die Verwendbarkeit des Produktportfolios in anderen Industrien geprüft. Der Sitz des Konzerns ist in Hamburg.

2. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Während das Welt BSP im Jahr 2021 um 5,9% anstieg (USA +6%, China +8%) ¹ , war auch die Wirtschaft Europas (EU27) durch die Erholung von der Covid-19 Pandemie geprägt. Nach einem Rückgang von 4,0% im Vorjahr stieg das BSP im vierten Quartal 2021 um 4,9%. ² Die deutsche Wirtschaft wuchs nur 1,8% und konnte damit den Rückgang aus dem Vorjahr (-2,9%) nicht ausgleichen. Damit setzt sich der Trend des schwächeren Wirtschaftswachstums in Deutschland fort.

Im Jahr 2020 lag der Gesamtumsatz amerikanischer und europäischer Medizintechnikunternehmen insgesamt bei rund 446 Milliarden US-Dollar, nach rund 429,8 Mrd. US-Dollar im Vorjahr. ³ Der Umsatz der deutschen Medizintechnik-industrie lag bei rund 34,5 Mrd. EUR nach 33,4 Mrd. € im Vorjahr ⁴ , ebenfalls eine Steigerung von mehr als 3%.

¹ https://statisticstimes.com/economy/projected-world-gdp-ranki ng.php#:~:text=The%20US%20and%20China%27s%20margin%20is% 20coming%20down,Int.%20%244%20trillion%2C%20and%20the%20gap%20is%20increasing.
² https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/NAMQ_10_GDP__custom_38528/bookmark/table?lang=en&book-markld=14978a66-38e4-471c-a3f9-c8dea9929daa
³ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/203477/umfrage/gesamtumsatz-amerikanischer-und-europaeischer-medizin- technikunternehmen/
⁴ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37265/umfrage/umsatz-der-deutschen-industrie-fuer-medizintechnik/

Einer relativ alten Studie zufolge wird der globale Dentalmarkt im Jahr 2021 auf 37 Mrd. US$ gewachsen sein. ⁵ Diese Zahl berücksichtigt weder den Pandemie-bedingten Rückgang in 2020 noch etwaige Nachholeffekte in 2021.

Die Deutsche MedTech-Branche zeigte sich nach einer Erhebung des Bundesverbandes der Medizintechnik vom Corona-Krisenjahr 2020 leicht erholt. Nach einem Umsatzrückgang von 2,1 Prozent im Vorjahr erwartete die Branche 2021 in Deutschland ein Umsatzwachstum von 3,0 Prozent. Der mit Abstand größte Bremser der künftigen Med-Tech-Entwicklung bleibt die MDR. ⁶ Die Medical Device Regulation (MDR) wurde zwar im Mai 2021 eingeführt, aber es fehlen die Akkreditierung von "benannten Stellen" und Ausführungsbestimmungen.

Eine Erhebung der Deutschen Dentalindustrie zeigt für 2021 im Durchschnitt eine Umsatzsteigerung von etwa 30% bei gleichzeitigem Personalrückgang von einem Prozent. Das zeigt nicht nur die Schwäche von 2020, sondern auch, dass es in der Zahnheilkunde klare Nachholeffekte gibt: Eine Karies, die in diesem Jahr nicht behandelt wird, ist im nächsten Jahr immer noch da, nur größer.

3. Geschäftsverlauf

Die Pandemie war im ganzen Jahr präsentes Thema, sowohl auf Seiten der Kunden als auch innerhalb des Unternehmens. So konnten in einigen Ländern weiterhin keine Kundenbesuche stattfinden mit negativer Auswirkung auf Kundenkontakt und -bindung. Zum Schutz der Mitarbeiter wurde ein Hygienekonzept entwickelt, konsequent umgesetzt und immer wieder angepasst. Viele Mitarbeiter konnten im Home-Office arbeiten. Am Standort Hamburg wurden für die Mitarbeiter COVID-Impfungen inklusive Booster angeboten, teilweise früher und vor allem unbürokratischer als von staatlicher Seite. Auf dem Firmengelände wurde ein offizielles Testzentrum eingerichtet. Es gab im Berichtsjahr keine Covid-19 bedingten Todesfälle oder schwere Krankheitsverläufe, soweit bekannt.

Zum Jahresanfang profitierte das Unternehmen vom starken Auftragseingang des Vorjahres, wohl ein Aufholen des Corona-bedingten Rückstandes. Auch im Herbst, trotz der Infektionswellen in verschiedenen Ländern, war der Auftragseingang gleichmäßig hoch. Im September fand die Internationale Dental Schau in Köln statt, bei der Konzernfirmen vertreten waren, und zwar sowohl in Präsenz als auch online. Selbst wenn die Resonanz nicht so stark war wie gewünscht, war es gut, beide Kommunikationskanäle bedient zu haben. Im Jahresverlauf waren angebotene Webinare oder online Fortbildungen gut besucht und erfolgreich. Insgesamt stiegen die Umsätze um 29% und konnten damit den Rückgang in 2020 ausgleichen.

⁵ https://www.statista.com/statistics/731751/global-dental-market-size/
⁶ https://www.klinik-einkauf.de/aktuelles/wirtschaft/detail/medizintechnik-branche-erholt-sich-leicht-a-42257

Beim Umsatz gab es regionale Unterschiede. So hatten sich die USA offenbar rasch erholt, während Umsätze in China, die zunächst von der Pandemie verschont schienen, gegen Jahresende zunehmend unter den Zero-Covid Maßnahmen litten.

Die Produkte für digitale Zahnheilkunde wurden stetig weiterentwickelt. Insbesondere die Workflow-orientierte Software wurde auf weitere Anwendungsfälle ausgeweitet. Damit kann der Verkauf, der im Berichtsjahr noch hinter dem Plan zurückblieb, künftig mehr Kunden ansprechen und auf ein größeres Produktportfolio zurückgreifen.

Das Geschäft mit Kunststofffertigteilen stand seit Jahresmitte unter neuer Leitung. Schwerpunkt lag auf verbessertem Service, aber auch auf der Verbesserung interner Prozesse. Damit ist der Geschäftsbereich wieder profitabel und auf weiteres Wachstum eingestellt.

Um Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen vorzubeugen, wurden die Lagerbestände der produzierenden Gesellschaften erhöht. Unregelmäßigkeiten der weltweiten Logistik betreffen auch die Verteilung von Fertigprodukten zwischen den Standorten. Auch deren Läger wurden erhöht, um den Kunden möglichst störungsfreie Versorgung zu sichern.

Im Mai trat die Medizinprodukteverordnung (MDR) in Kraft. Die Voraussetzungen für eine entsprechende Zertifizierung wurden intern geschaffen, aber staatliche Stellen und "Benannte Stellen", auf deren klare Regelungen bzw. Termine wir angewiesen sind, führen zu Verzögerungen, vor allem bei der Zulassung von Neuprodukten.

Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die im Vorjahr noch schleppend verliefen, konnten im Berichtsjahr weiter vorangetrieben werden. Erfreulich waren Fortschritte im 3D Druck-Portfolio und bei grundlegenden Fragen zu dentalen Monomeren. Einige Verzögerungen gab es weiterhin wegen Einschränkungen bei Reisen oder Universitätskontakten.

Die Planung des Ausbaus eines der Hamburger Gebäude wurde fertiggestellt, die Baugenehmigung erteilt. Baubeginn ist im Frühjahr 2022. Ein Grundstück in der Nähe konnte erworben werden.

4. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

a) Ertragslage

Umsatz/ Gesamtleistung

Die Konzerngesellschaften erwirtschafteten 2021 (2020) Umsatzerlöse in Höhe von 89,2 Mio. EUR (69.3 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen betrug die Gesamtleistung 88,6 Mio. EUR (69.9 Mio. EUR), eine Steigerung von 27%.

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

Das EBITDA lag mit 22,6 Mio. EUR deutlich über dem Wert des Vorjahres (11.6 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge (Gesamtleistung) stieg damit auf 26%.

Die Materialaufwandsquote sank auf 21%. Der Personalaufwand betrug im Geschäftsjahr 32,9 Mio. EUR (Vorjahr: 29,1 Mio. EUR). Damit sank erfreulicherweise die Personalaufwandsquote von 42% auf 37% - ein Ergebnis nicht nur des gestiegenen Umsatzes, sondern auch von Verzögerungen beim Recruiting neuer Fachkräfte.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 15,9 Mio. EUR (Vorjahr: 13,8 Mio. EUR), zwar ein Anstieg, aber noch unter dem Wert von 2019 (17,9 Mio. EUR). Wie im Vorjahr ist das ein Resultat der beschränkten Aktivitäten bei Reisen, Vertrieb oder Marketing.

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Die Abschreibungen auf Anlagevermögen stiegen erneut um 0,2 Mio. EUR auf 3,1 Mio. EUR. Das EBIT von 19,4 Mio. EUR ist damit mehr als doppelt so hoch wie das des Vorjahres (9,4 Mio. EUR).

Ergebnis vor Ertragsteuern

Aufwand für Finanzierungen, Erträge aus Ausleihungen sowie eine Sonderabschreibung ergeben ein Finanzergebnis von -0,6 Mio. EUR und damit ein Ergebnis vor Steuern von 18,9 Mio. EUR (Vorjahr 9,3 Mio. EUR).

Jahresergebnis

Nach entsprechend höheren Ertragsteuern ergibt sich ein Jahresergebnis von 12,1 Mio. EUR (Vorjahr 5,7 Mio. EUR) und damit eine Umsatzrendite von 14%.

b) Finanzlage / Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Konzern war im Berichtszeitraum jederzeit in der Lage, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (14,1 Mio. EUR gegenüber 6,9 Mio. EUR im Vorjahr) beinhaltet 3,2 Mio. EUR Abschreibungen auf Anlagevermögen und überschreibet damit die Neuinvestitionen von 2,7 Mio. EUR. Neben Zinszahlungen und Auszahlungen an Gesellschafter wurden im Berichtsjahr Darlehen getilgt für einen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von -6,1 Mio. EUR. Es resultiert ein positiver Geldfluss von 5,5 Mio. EUR.

Aus Sicht der Konzernleitung ist die finanzielle Situation des Konzerns geordnet und bildet ein stabiles Fundament für künftige Geschäftsaktivitäten.

c) Vermögens- und Kapitalstruktur

Aktiva

Die Aktiva des Konzerns stiegen auf 68,6 Mio. EUR von 60,0 Mio. im Vorjahr. Diese Steigerung begründet sich nicht aus dem langfristig gebundenen Vermögen, das sogar leicht zurückging, sondern vor allem aus höherem Lagerbestand (+4,5 Mio. EUR) und höheren liquiden Mitteln (+5,6 Mio. EUR).

Passiva

Das Eigenkapital stieg von 43,5 Mio. EUR auf 50,2 Mio. EUR bei annähernd gleicher Eigenkapitalquote von 73% (Vorjahr 72%).

Durch Darlehenstilgungen sanken die Verbindlichkeiten des Konzerns gegenüber Kreditinstituten im Berichtszeitraum auf 4,5 Mio. EUR (Vorjahr 4,9 Mio. EUR). Die langfristigen Darlehen sind durch erstrangige Grundschulden besichert.

Beurteilung der Gesamtsituation

Die finanzielle Lage des Konzerns ist insgesamt gut, auch angesichts der Covid-19 Pandemie. Allerdings mehren sich die Unsicherheiten für die künftige Entwicklung.

5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Umwelt

Die Mühlbauer Technology verpflichtet sich seit mehreren Jahren zu Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und sozialem Engagement. Im Berichtsjahr wurde begonnen, die zahlreichen Aktivitäten im Unternehmen zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit zentral zu erfassen und zu bündeln. Ziel dabei ist, künftige Aktivitäten zentral zu steuern und Mittel effizient einzusetzen, sowie einen Basiswert zu bestimmen, gegen den künftige Veränderungen gemessen werden können. Es wurde damit begonnen, einen "ökologischen Fußabdruck" zu bestimmen, und zwar für "Scope" 1, Scope 2 und ausgewählte Punkte des Scope 3. Die Bestimmung soll im Jahr 2022 abgeschlossen sein.

Neben den bereits laufenden Aktivitäten wie Energierückgewinnung, reduzierter Papierverbrauch, Betrieb von Elektrofahrzeugen, Photovoltaik auf Neubau, Mehrweglösungen, Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel etc. wurden im Berichtsjahr einzelne Flüge CO ₂ kompensiert und mit der Planung der Photovoltaik auf bestehenden Gebäuden begonnen. Voraussetzung dafür wird sein, dass Genehmigungsbehörden beim Umbau auf die Verpflichtung zum Schaffen eines Gründachs verzichten.

Soziales

Im mittleren und Top-Management sind etwa zur Hälfte Frauen beschäftigt. Eine Quote gibt es nicht. Mitarbeiter kommen aus 30 verschiedenen Nationen, ohne Berücksichtigung von Migrationshintergrund. Für die Inklusion von Menschen mit Behinderung konnte die Zusammenarbeit mit den Elbe-Werkstätten im Sommer wieder aufgenommen und soll in den Folgejahren ausgebaut werden. Mühlbauer Technology fördert mehrere karitative Projekte, z.B. das Zahnmobil oder die Caritas. Das Testzentrum der DMG stand und steht auch Bürgern des Stadtteils offen.

Steuerung

Bei der Steuerung des Unternehmens ist sich die Konzernleitung der Risiken von Machtmissbrauch bewusst. Sie bemüht sich um transparente Prozesse, klare Befugnisse und vier-Augen Prinzip. Die Whistleblower Richtlinie der EU, selbst wenn sie noch nicht in deutsches Recht umgesetzt ist, wurde als Richtschnur genommen, ein eigenes Verfahren zu entwickeln und umzusetzen, mit dem Hinweisgeber unter den Mitarbeitern etwaige Hinweise anonym weiterleiten können. Bislang sind noch keine Hinweise eingegangen.

Die Pandemie-initiierten Änderungen in der Arbeitsweise, insbesondere Home-Office, werden zum Teil auch nach der Pandemie gelten, wenigstens dort, wo die Arbeit physische Präsenz nicht erfordert.

6. Analyse der Geschäftsentwicklung

Die gute Geschäftsentwicklung gegenüber 2020 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wachstum gegenüber 2019 nur 13,8% beträgt, und damit weniger als noch 2019 für 2021 geplant. Wenn man aber 2020 als "verlorenes" Jahr ansieht, sowohl bei der Umsatz- wie bei der Marktentwicklung insgesamt, war 2021 erfolgreich. Die Konzernleitung führ das neben der Stetigkeit im Arbeitseinsatz der Mitarbeiter auch auf Erhöhung der Vorräte und auf ausreichende Geldmittel zurück. Die oben genannte Entwicklung der Deutschen Dentalindustrie zeigt, dass wir ähnlich erfolgreich wie der Durchschnitt der anderen Hersteller waren.

7. Prognosebericht

Zum Berichtszeitpunkt haben die Unsicherheiten zu- statt abgenommen. Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Stabilität der Welt, insbesondere Europas, und stellt damit sicher geglaubte Absätze in Frage. Umsätze von Kunden auf dem Gebiet der GUS sind weggebrochen oder stehen in Frage. Im ungünstigen Fall bedeutete das einen Umsatzrückgang von 10%. Die ambitionierten Pläne für 2022 werden wir verfehlen. Andere politische Spannungen, besonders zwischen den USA und China, haben auch Einfluss auf die Zukunft des Unternehmens, selbst wenn sie nicht mit Waffen ausgetragen werden.

Die Pandemie-begründeten Einschränkungen in Deutschland und Europa sind fast vorbei. Damit wird sich der Vertrieb, aber auch die Forschung und Produktentwicklung endlich normalisieren. Die Pandemie ist aber noch nicht ausgestanden, besonders nicht in China, wo trotz der Eindämmungsmaßnahmen viele Infektionen gemeldet werden. Auch im Rest der Welt ist offen, wie der Herbst verlaufen wird, ob wieder Infektionen zu Krankheit oder Lockdown führen, mit dem einhergehenden Schaden für die Wirtschaft.

Die steigende Inflation bringt weitere Herausforderungen, sowohl auf Kunden- als auch Zulieferer- und Mitarbeiterseite. Wir versuchen, die verschiedenen Interessen möglichst auszugleichen, doch die hohe Eigenkapitalquote stellt das Unternehmen hier eher schlechter als eines mit wenig Eigenkapital. Die steigenden Energiekosten belasten die Konzernunternehmen unterschiedlich stark, aber nicht existenzbedrohend.

Der Umbau eines Gebäudes am Standort Hamburg schreitet voran und soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Verzögerungen bei der Planung sind kein Problem, weil auch der Absatzplan angepasst werden musste. Dafür konnten neue Aspekte in die Umbauplanung eingearbeitet werden, was die Effizienz der Produktion nach Fertigstellung erhöhen wird. Die Effizienz in Produktion und Verwaltung ist auch notwendig, um der zunehmenden Personalknappheit zu begegnen. Immer weniger Menschen müssen immer mehr Aufgaben erfüllen, und dazu ist Hilfe von Maschinen, vor allem aber von Datenverarbeitung und Kommunikation erforderlich. Die strategischen Ziele der Datenintegration und Prozessverbesserung dienen diesem Zweck.

Mühlbauer Technology wird weiterhin stetig in die Verbesserung und den Vertrieb digitaler Lösungen investieren, denn so können wir den Zahnärzten und Zahntechnikern neben etablierten Analog- auch Digitalprodukte anbieten. Die Produktentwicklungen des Berichtsjahres lagen im Zeitplan, und diese Geschwindigkeit ist eine Chance für das Unternehmen. Entsprechend bedeuten Verzögerungen oder Rückschläge in diesem schnelllebigen Segment auch Risiko für Image und Markt.

Für die MDR Zertifizierung fehlt immer noch der Termin der Benannten Stelle. Wir sind zuversichtlich, dass wir vor dem Herbst noch auditiert und damit zertifiziert werden, und dass damit eine stabilere Planung möglich wird, doch sicher ist dies nicht.

Im Folgenden werden einige Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung aufgeführt.

8. Risiken

a) Risikomanagement

Um wesentliche Risiken für die zukünftige Entwicklung, die entweder bestandsgefährdende oder wesentliche Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage haben können, frühzeitig zu erkennen und zu reagieren, verfügt die Mühlbauer Technology GmbH über ein systematisches Berichtswesen, bei dem die Bereiche und Gesellschaften betriebliche Kennzahlen und wichtige Geschehnisse monatlich liefern. Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichtsprozesses sind weiterhin regelmäßige Budget-/Forecast-Gespräche zwischen den Ergebnisverantwortlichen und der Geschäftsführung. Ein wichtiger Aspekt zur zeitnahen Identifikation und Überwachung von Risiken ist der Austausch der Risikoverantwortlichen untereinander.

Die Konzernleitung ist somit zeitnah über alle wesentlichen Entwicklungen und Veränderungen informiert. Sie berichtet ihrerseits regelmäßig an die Gesellschafterversammlung.

b) Risikoarten

Technologischer Wandel

Digitale Lösungen für die Zahnheilkunde werden weiterentwickelt. Die innovativen Lösungen der Mühlbauer Technology sind konkurrenzfähig und gewinnen ihren Markt. Das Gewinnen und Überzeugen der Kunden sind aber aufwändig und langsam, denn alle Zahnärzte haben bereits Lösungen für ihre Probleme, mit denen sie Patienten bisher behandelt haben. Ob das Unternehmen die Märkte schnell genug wird wandeln können, bleibt abzuwarten.

Länderrisiken

Der Krieg gegen die Ukraine hat bereits den Umsatz in Osteuropa beeinträchtigt. Wenn er fortgesetzt wird, wird das dem exportorientierten Unternehmen schaden. Die neue "Weltordnung" wird vermutlich weniger gut vernetzt sein, wieder mehr in Blöcken sortiert sein und vermutlich das Geschäft beeinträchtigen. Ob es nun gerissene Lieferketten, Handelskriege, Sanktionen oder Embargos sind, jede dieser Entwicklungen geht mit einem Verlust an Wohlstand einher, der die Zahl der Menschen reduziert, die sich eine Zahnbehandlung leisten können oder wollen.

Die Situation in China, wo die Zero-Covid Strategie der Regierung sich immer mehr vom Segen zum Fluch für Bevölkerung und Wirtschaft entwickelt, ist ein Risiko ungewöhnlicher Art, denn die Regierung könnte sie entschärfen, hat aber scheinbar andere Ziele. Die (Teil-)Ausgangssperren in Peking und Schanghai machen nicht nur den Gang zum Zahnarzt nahezu unmöglich, sie behindern auch wesentlich die Logistik innerhalb des Landes, wo Schiffe nicht mehr entladen und LKWs nicht abgefertigt werden. Es ist eigentlich nicht damit zu rechnen, dass die Regierung einen drastischen Rückgang der Wirtschaft ohne Korrekturen hinnimmt, aber man hat sich so "in die Ecke manövriert", dass Vieles möglich scheint.

Die Anforderungen an die Zulassung steigen weiter, und viele Länder wählen ihren eigenen Weg, wohl weil es der nationalen Souveränität widerspräche, sich an das System eines anderen Landes anzulehnen. So wird Großbritannien am Ende der Übergangsphase ohne Not eine eigene Reglung aufbauen, das MDSAP (Medical Device Single Audit Program) ist wesentlich bürokratischer als die vorangegangenen Audits und China verteuert weiter die erforderlichen Untersuchungen, ganz zu schweigen von schwerverständlichen Forderungen nach PCR-Tests für einzelne Paletten mit Waren.

Wettbewerbsrisiken

Die digitale Transformation der Zahnmedizin ist in vollem Gange. Digitale Lösungen, sowohl im Praxismanagement als auch in den einzelnen Behandlungsverfahren, setzen sich mehr und mehr durch. Das eröffnet weiterhin Möglichkeiten für Marktteilnehmer aus anderen Branchen, die sich jedoch bisher noch nicht gegen Anbieter mit langjähriger Dental-Expertise durchsetzen.

Der Eintritt weiterer Investoren in den Dentalmarkt sorgt für eine wachsende Konzentration der Zahnarztpraxen zu Praxisverbünden oder Zahnarztketten. Der Handel befindet sich weiterhin im Wandel; das Geschäft mit Praxiseinrichtungen und Finanzierungsmodellen sowie Wartung und Service für Geräte stehen im Vordergrund. Das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien wird weitgehend online abgewickelt; Preisportale erzeugen Druck auf Preise und Margen.

Kostenrisiken

Im Berichtsjahr wurde die Beschaffung von Rohstoffen immer schwieriger. Für einige Rohstoffe oder Energiequellen gibt es noch langlaufende Verträge, aber für viele kleine Artikel sind Rahmenverträge nicht sinnvoll oder möglich. Somit gibt es immer wieder, trotz der erhöhten Lagerbestände, überraschende Lieferschwierigkeiten oder Force-Majeure Meldungen von Lieferanten - besonders riskant dann, wenn die Stoffe so genau spezifiziert sind, dass sie nicht ersetzt werden können oder dürfen. Medizinprodukte enthalten im Allgemeinen wenig Rohmaterialien, weshalb die erhöhten Kosten weniger ins Gewicht fallen, doch bei Papierprodukten für Verpackung oder Versand besteht eine direkte Konkurrenz zu anderen Abnehmern, und erhöhte Kosten müssen weitergeben oder absorbiert werden. Ähnliches gilt für Logistikkosten, die sich teilweise vervielfacht haben. Dort kommt das Risiko dazu, mangels Marktmacht überhaupt keinen Frachtraum zu bekommen, zu keinem Preis.

Die steigende Inflation belastet die Unternehmungen im Konzern, denn unterjährige Preiserhöhungen sind untypisch oder vertraglich ausgeschlossen, weswegen steigende Kosten nicht gleich weitergegeben werden können. Bei den Personalkosten kann es zu ungesunden Fehlentwicklungen führen, wenn diese Effekte mit der Knappheit in den Märkten zusammentreffen. Das Gewinnbeteiligungsmodell für Mitarbeiter in einigen Konzernunternehmungen beugt solchen Entwicklungen vor. Trotzdem ist mit steigenden Personalkosten zu rechnen.

Bei der Kunststoffverarbeitung ist der Turnaround noch nicht gesichert. Die erhöhten Kosten auf der Beschaffungsseite werden das Ergebnis belasten.

Wechselkursrisiken

Durch den Krieg und die Inflation steht der Euro unter Druck, besonders gegenüber dem US-Dollar. So werden einige der abgeschlossenen Währungsoptionen verfallen. Weil viele Rohstoffe des Unternehmens aus dem Euro-Raum kommen, wirkt sich das auf die Beschaffungskosten nur indirekt aus. Dennoch werden wir auch künftige Transaktionen mit Schlüsselwährungen absichern.

Finanzierungsrisiken

Bestandsgefährdende Risiken aus Bankkrediten sind derzeit nicht erkennbar, normalen Geschäftsverlauf vorausgesetzt. Die Außenstände des Konzerns sind weiter gesunken, auch als Ergebnis des Forderungsmanagements, das in der Pandemie verbessert wurde.

9. Chancen

Als Spezialist für Material- und Applikationslösungen mit langjähriger Erfahrung und wachsendem internationalen Netzwerk an Fachleuten ist der Konzern in der Lage, für ein vielfältiges Aufgabenspektrum von Zahnärzten und Technikern innovative Lösungen anzubieten. Eigene Vertretungen und Partnerfirmen in Brasilien, China, Großbritannien, den USA und Polen ermöglichen die lokalisierte professionelle Vermarktung. Die Nachfrage nach den angebotenen Produkten und Dienstleistungen sollte auch künftig bestehen oder steigen, insbesondere durch die Erweiterung des Portfolios um innovative Gesamtlösungen für den 3D Druck.

Viele Rohstoffe des Unternehmens kommen aus Deutschland oder aus Europa. Gerade zu Zeiten von gestressten Lieferketten kann das zum Vorteil werden, weil dann nur noch der Versand zum internationalen Kunden hin, nicht mehr der Versand aus vielen Drittländern in die EU, ein Risiko bedeuten.

Die Stärke des US-Dollars gibt etwas größeren Spielraum für Markteinführungen von Neuprodukten in den USA, auch wenn der Effekt wegen der Währungssicherungsgeschäfte erst verzögert eintreten wird. Auch der brasilianische Real hat aufgewertet, weil Brasilien ein rohstoffreiches Land ist. Damit werden Geschäfte dort interessanter. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, bleibt abzuwarten.

Die kurzen Kommunikationswege, auch zu den internationalen Tochtergesellschaften, sichert ein einheitliches Verständnis der Strategie und damit geringe Reibungsverluste und zügige Umsetzung von Entscheidungen. Diverse Ansichten werden geäußert und finden Eingang in Wertediskussion und dann auch Regeln. Werte wie Umweltbewusstsein oder Toleranz werden praktiziert und schaffen eine solide Vertrauensbasis - wichtig für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen.

Für den Konzern wesentliche Investitionsentscheidungen erfolgen satzungsgemäß erst nach Zustimmung durch die Gesellschafterversammlung. Das Commitment der Gesellschafter zur Strategie sichert die Zukunft der Unternehmensgruppe.

10. Nachtragsbericht

Über die Ereignisse hinaus, die im Abschnitt Risiko und Prognose genannt wurden, sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2021 keine Ereignisse aufgetreten, die zu einer geänderten Beurteilung der Lage führen würden.

Hamburg, 16. Mai 2022

MÜHLBAUER TECHNOLOGY GmbH

Dr. Wolfgang Mühlbauer, Geschäftsführer

Susanne Stegen, Geschäftsführerin

Nadine Jenssen, Geschäftsführerin

DMG Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH