ECS - Essberger Crewing Services GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Anhang zum Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss 2020 der ECS - Essberger Crewing Services GmbH, Hamburg (eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 21985), wurde unter Beachtung der Vorschriften des HGB und des GmbHG aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft ist eine "mittelgroße Kapitalgesellschaft" im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB, von den größenabhängigen Erleichterungen des § 288 Abs. 2 HGB wurde Gebrauch gemacht.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet worden:

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 betragen, wurde ein Sonderposten gebildet. Dieser wird über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalwert bilanziert.

Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sind zum Devisenmittelkurs des Bilanzstichtages angesetzt.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der Positionen des Anlagevermögens wird im Anlagenspiegel des Anhangs dargestellt (Anlage 1, Blatt 7).

Die Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 5) und für Urlaubsansprüche (T€ 563).

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

(Vorjahr)	davon mit einer Restlaufzeit
	Betrag lt. Bilanz	bis zu 1 Jahr	1-5 Jahre
	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	94	94	0
	(135)	(135)	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	14	14	0
	(16)	(16)	0
Sonstige Verbindlichkeiten	673	673	0
	(314)	(314)	0
	781	781	0
	(465)	(465)	0

4. Sonstige Angaben

1. Zahl der Arbeitnehmer

In der Gesellschaft waren durchschnittlich 248 Mitarbeiter auf See und acht Mitarbeiter an Land beschäftigt.

2. Angaben über den Anteilsbesitz an anderen Unternehmen

Die Gesellschaft hält Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 99 % der Geschäftsanteile von PLN 50.000,00 an der in 2005 gegründeten ECS Essberger Crewing Services Sp. z o.o., Gdynia/Polen (ECS Sp.) Der uns vorliegende Abschluss zum 31. Dezember 2020 der ECS Sp. weist einen Jahresüberschuss von PLN 65.356,62 (€ 14.333,54) aus. Das Eigenkapital der ECS Sp. beträgt am 31. Dezember 2020 PLN 193.226,16 (€ 42.376,95).

3. Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer sind/waren:

	Herr Dr. Michael Triskatis, Geschäftsführer, Hamburg,
	Herr Johan Isaksen, Geschäftsführer, Hamburg (ab dem 10. Dezember 2020),
	Herr Hartmut Nickel, Geschäftsführer, Bad Oldesloe (bis zum 10. Dezember 2020),
	Herr Lutz Weber, Geschäftsführer, Hamburg (bis zum 4. August 2020).

4. Ergebnisverwendung

Der Jahresüberschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen.

5. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten sind, haben sich nicht ergeben.

Hamburg, den 30. Juni 2021

ECS - Essberger Grewing Services GmbH

Johan Isaksen

Dr. Michael Triskatis

Als abschließendes Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ECS - Essberger Crewing Services GmbH, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ECS - Essberger Crewing Services GmbH, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ECS - Essberger Crewing Services GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 14. Juli 2021

HANSA PARTNER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Arp, Wirtschaftsprüfer

gez. Smit, Wirtschaftsprüferin

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

			2019
	€	€	T€
Umsatzerlöse		14.820.846,26	13.850
Sonstige betriebliche Erträge		122.391,39	255
- davon aus Währungsumrechnung: € 104.332,67 (i.V.: T€ 245)
Aufwendungen für bezogene Leistungen		931.319,16	1.193
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	13.727.364,75		12.524
b) Soziale Abgaben	106.495,67	13.833.860,42	88
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen		4.492,72	1
Sonstige betriebliche Aufwendungen		169.439,22	290
- davon aus Währungsumrechnung: € 126.997,55 (i.V.: T€ 242)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		2.848,52	3
Jahresüberschuss		1.277,61	6

Lagebericht Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen der Unternehmung

1.1. Das Unternehmen

Essberger Crewing Services GmbH ("ECS") wurde von der John T. Essberger GmbH & Co. KG, Hamburg ("Essberger"), beauftragt, Essberger bei der Bereederung und beim Management unterschiedlicher Schiffe als Crew-Manager zu unterstützen. In dieser Funktion schließt ECS Arbeitsverträge mit Kapitänen und nautischen bzw. technischen Schiffsoffizieren und disponiert diese für die entsprechenden Schiffe in enger Abstimmung mit Essberger. Die bei ECS anfallenden Personalkosten und sonstigen Verauslagungen werden von der ECS an die Schiffseigentümergesellschaften bzw. den Bereederer/Manager weiterbelastet. Zum Berichtsdatum 31. Dezember 2020 betreute ECS insgesamt 21 Schiffe (i.V.: 19 Schiffe). Ende 2020 waren 261 Seeleute u.a. aus Belgien, Lettland, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland und aus der Ukraine beschäftigt. Im Landbereich waren zum angegebenen Zeitpunkt acht Mitarbeiter beschäftigt.

Die Hauptaufgaben von ECS umfassen die Rekrutierung und Anstellung von Seeleuten, eine kontinuierliche Kontrolle und Aktualisierung sämtlicher Schiffbefähigungszertifikate der Seeleute, die Organisation und Durchführung von Trainingsmaßnahmen, die Karriereplanung, Einsatzplanung und Organisation von Besatzungswechseln sowie die Gehaltsabrechnung.

Es werden unterschiedliche Schiffstypen wie Chemikalientanker und Containerschiffe betreut.

ECS unterliegt den spezifischen Anforderungen des internationalen Seearbeitsübereinkommens (Maritime Labour Convention - MLC), in dem Deutschland Vertragsstaat ist. Die Berufsgenossenschaft der Verkehrswirtschaft Post-Logistik-Telekommunikation prüft deren Umsetzung und ordnungsgemäße Ausübung.

Für den internationalen Betrieb von Schiffen ist Essberger nach dem International Safety Management Code (ISM) der International Maritime Organization (IMO) für eine Anzahl unterschiedlicher Flaggenstaaten wie z.B. Niederlande, Portugal und Norwegen mit dem "Document of Compliance" zertifiziert. Zudem ist Essberger auch nach dem Qualitäts-Management, dem ISO Standard 9001:2015 sowie nach dem Umwelt-Management, dem ISO Standard 14001:2015, durch die Klassifikationsgesellschaft Lloyd's Register geprüft und zertifiziert. Diese Zertifizierung umfasst auch die Tätigkeiten von ECS als Crew Manager.

1.2. Ziele und Strategien

Die Gestellung von qualifizierten Crews zu wettbewerbsfähigen Konditionen ist das Ziel von ECS. Auf dieser Basis soll das Geschäft langfristig ausgebaut werden.

Eine hervorragend arbeitende Crew erhöht die gute Reputation und Akzeptanz von Essberger bei deren Kunden aus der internationalen Transport-, Chemie- und Ölindustrie. Eine positive Geschäftsentwicklung von Essberger ist wiederum Voraussetzung für das weitere Wachstum von ECS.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor von ECS ist auch die enge Zusammenarbeit mit Crew-Agenturen in den Heimatländern der Seeleute. In dem für ECS besonders wichtigen polnischen Markt ist ECS mit ihrer Tochtergesellschaft ECS Gdynia vertreten.

Gesetzliche Änderungen, neue Anforderungen der Chemie- und Ölkonzerne sowie die Erfüllung aller Umweltanforderungen der internationalen Gemeinschaft erfordern laufende kontinuierliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Zur qualitätsgerechten Entwicklung der Besatzungen finden regelmäßig Konferenzen in Deutschland und den Philippinen statt. Hier werden die Seeleute auf aktuelle Entwicklungen geschult und mit den stetig wachsenden Sicherheitsanforderungen vertraut gemacht.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft ist im Jahr 2020 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) von April 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % geschrumpft (2019: + 2,9 %). Dieser Rückgang ist auf die COVID-19-Pandemie zurück zu führen, wobei der Internationale Währungsfonds bereits für das Jahr 2021 wieder ein Wachstum von 6,0 % prognostiziert.

ECS betreute am Ende des Geschäftsjahres eine Flotte von 17 Chemikalientankern und 4 Trockenschiffen. Sie beschäftigte im Jahr 2020 im Durchschnitt 248 Mitarbeiter auf See. Für die von ECS betreute Chemikalientankerflotte, die hauptsächlich im Nord- und Ostseeraum sowie im Mittelmeer beschäftigt wird, ist die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum maßgebend. Nachdem die Wirtschaft im Euroraum 2019 um 1,3 % gewachsen war, wurde Europa durch die Pandemie hart getroffen und die Wirtschaft im Euroraum schrumpfte im Jahr 2020 um 6,6 %.

Die Produktionsmengen der chemischen Industrie haben sich im Euroraum nach der Finanz- und Wirtschaftskrise in den letzten Jahren nur langsam erholt. Diese Erholung geriet bereits im Jahr 2018 und 2019 ins Stocken, als sich die Produktionsmengen gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % bzw. 1,0 % reduziert haben. Im Vergleich zum Vorjahr kam es im Jahr 2020 erneut zu einer um 1,8 % reduzierten Produktionsmenge. Für die chemische Industrie im Euroraum wird jedoch damit gerechnet, dass sich die Produktionsmengen langfristig in etwa mit den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten entwickeln werden.

2.2. Geschäftsverlauf

Im Berichtsjahr sind bei der Betreuung der Seeschiffe keine besonderen Vorkommnisse aufgetreten.

Die Corona Pandemie hat jedoch erheblich die täglichen internen und externen Abläufe beeinträchtigt und äußerte sich hauptsächlich in einem gesteigerten Arbeitsaufkommen bei der Organisation von Besatzungswechseln und der Verfügbarkeit von Seeleuten aufgrund teils drastischer Restriktionen im internationalen Reiseverkehr.

Mit dem Erwerb eines Containerschiffes im Oktober 2020 erhöhte sich die von ECS betreute Trockenflotte auf vier Containerschiffe.

Im Laufe des Jahres wurde ECS mit dem Crewing für zwei weitere Chemikalientanker betraut. Gleichzeitig wurde aber auch ein Tanker veräußert; damit wuchs die Chemikalientankerflotte auf 17 Einheiten. Wie auch bei den anderen Schiffen konnte ECS die Besatzung - entsprechend der flaggenstaatlichen und der spezifischen CREW-MATRIX-Anforderungen der Chemie- und Ölindustrie - stellen und den Betrieb des Schiffes gewährleisten.

2.3. Lage

2.3.1. Ertragslage

Die Gesellschaft erhält für die im Unterauftrag der John T. Essberger GmbH & Co. KG übernommenen Crewing-Aufgaben den Ersatz der damit verbundenen Auslagen und Kosten sowie eine pauschale Vergütung von T€ 12.

Die Umsatzerlöse der ECS umfassen im Wesentlichen Erträge aus Weiterbelastungen von Personalkosten und übrige Verauslagungen, welche sich im Berichtsjahr auf T€ 14.809 beliefen (i.V.: T€ 13.815). Die im Berichtsjahr erfolgte Geschäftsausweitung führte zu einer Zunahme der beschäftigten Seeleute und damit zu einer Umsatzausweitung. Den gestiegenen Umsatzerlösen aus der Weiterbelastung von Seepersonal stehen in gleichem Maße erhöhte Personalkosten gegenüber.

Der Jahresüberschuss im Berichtsjahr beläuft sich auf T€ 1. Somit ist das Ergebnis um T€ 5 geringer als im Vorjahr ausgefallen. Diese Ergebnisverminderung ist im Wesentlichen auf erhöhte Abschreibungen auf Sachanlagen (T€ 4) zurückzuführen. Das Ergebnis entspricht unseren Erwartungen.

2.3.2. Vermögens- und Finanzlage

Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert (T€ 7). Die Investitionen erfolgten aus den liquiden Mitteln. Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen unverändert die ECS Essberger Crewing Services Sp. z o.o., Gdynia/Polen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 315 erhöht und betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um T€ 359 höher ausgefallen und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber der John T. Essberger GmbH & Co. KG.

Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um T€ 34 ist insbesondere auf eine Erhöhung der Urlaubsrückstellungen zurückzuführen.

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 beträgt T€ 1.458 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 349 erhöht. Die Eigenkapitalquote verminderte sich von 9,6 % im Vorjahr auf 7,4 % in 2020.

3. Nachtragsbericht

Zum Nachtragsbericht verweisen wir auf die entsprechenden Erläuterungen im Anhang.

4. Prognosebericht

Die Weltwirtschaft soll sich im Jahr 2021 nach Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) von April 2021 wieder deutlich erholen. Der IWF rechnet mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 6,0 %, wobei die Erholung in den etablierten Industrienationen mit 5,1 % vorhergesagt wird.

Für das für ECS besonders wichtige Segment der Chemikalientanker ist die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum von großer Bedeutung. Für den Euroraum geht der IWF von einer Erhöhung der Wirtschaftsleistung um 4,4 % aus. Langfristig wird erwartet, dass die chemische Produktion im Euroraum in Zukunft dem allgemeinen Wachstumstrend folgend zwischen 1 % bis 2 % im Jahr wachsen wird, sobald sich die pandemiebedingte Situation wieder normalisiert hat.

Wir gehen davon aus, dass Schiffe mit höherem Lebensalter aus dem Dienst ausscheiden werden und dadurch eine Konsolidierung von Seepersonal erfolgt. Ein Abbau von Seepersonal wird über den planmäßigen Eintritt in den Altersruhestand erfolgen. Insgesamt erwarten wir den Erhalt unseres Stamm-Seepersonals mit einer hohen Retention-Rate von über 95 %.

Die Gesellschaft rechnet für das Jahr 2021 mit einem ähnlichen Jahresergebnis wie im Vorjahr. Auswirkungen, die sich durch den Coronavirus auf die betreuten Schiffsgesellschaften ergeben können, haben keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis der ECS, da der ECS alle Kosten, die ihr im Rahmen der von ihr für die John T. Essberger GmbH & Co. KG durchgeführten Crewmanagementtätigkeiten entstehen, erstattet werden.

5. Chancen- und Risikobericht

Die ECS verfügt über ein wirksames Risiko-Früherkennungssystem, welches die Anwendung einheitlicher Richtlinien, den Einsatz zuverlässiger Software, die Auswahl und Schulung qualifizierten Personals sowie ein effizientes Controlling beinhaltet. Die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung ist hierbei eine Grundvoraussetzung, um sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen und angemessen auf Veränderungen reagieren zu können, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

Die wesentlichen Marktrisiken, die sich auf die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft auswirken, sind vor allem die weitere Entwicklung der betreuten Flotte und die Verfügbarkeit qualifizierten Land- und Seepersonals. Durch den mit der John T. Essberger GmbH & Co. KG geschlossenen Dienstleistungsvertrag werden der ECS neben einer fest vereinbarten Vergütung sämtliche Aufwendungen, die sich aus der Crewing-Tätigkeit ergeben, erstattet. Hierdurch reduzieren sich die aus dem Markt ergebenden Risiken in Bezug auf negative Abweichungen in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auf ein überschaubares Maß.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie betreffen inzwischen alle Länder, deren Gesellschaften sowie deren wirtschaftliche Aktivität. Für die ECS wird insbesondere ein Risiko in der Verfügbarkeit qualifizierten Seepersonals gesehen. Besatzungswechsel sind derzeit aufgrund der sehr restriktiven Reisebedingungen nur mit deutlichen Verzögerungen und mit großem Aufwand durchzuführen und erfordern viel Flexibilität bei allen Beteiligten.

Mit Ausweitung der Pandemie wurde frühzeitig eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die regelmäßig die aktuelle Lage beurteilt, Maßnahmen verabschiedet und einleitet. Es bestehen Notfallpläne zur Gewährleistung der Sicherheit des Personals und eines stabilen Geschäftsbetriebes an Land und an Bord der von uns betreuten Schiffe. Hierdurch konnte weitestgehend der reibungslose Ablauf des operativen Geschäftsbetriebes an Land und beim Betrieb der Schiffe sichergestellt werden.

Hamburg, den 30. Juni 2021

ECS - Essberger Crewing Services GmbH

Die Geschäftsführung

Johan Isaksen

Dr. Michael Triskatis

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

			31.12.2019
	€	€	T€
A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung		10.528,49	8
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		12.279,46	12
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte		36.654,30	37
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	982.247,83		423
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	251,61		0
- davon aus Lieferungen und Leistungen: € 251,61 (i.V.: T€ 0)
3. Forderungen gegen Gesellschafter	124,03		0 ^*)
4. Sonstige Vermögensgegenstände	355.531,27	1.338.154,74	600
III. Guthaben bei Kreditinstituten		59.327,12	27
C. Rechnungsabgrenzungsposten		941,91	2
		1.457.886,02	1.109

PASSIVA

			31.12.2019
	€	€	T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	26.000,00		26
II. Gewinnvortrag	81.024,65		75
III. Jahresüberschuss	1.277,61	108.302,26	6
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	0,00		3
2. Sonstige Rückstellungen	568.309,09	568.309,09	534
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	93.782,18		135
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	14.474,64		16
- davon aus Lieferungen und Leistungen: € m14.474,64 (i.V.: T€ 16)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	673.017,85	781.274,67	314
-davon aus Steuern: € 133.025,36 (i.V.: T€ 91)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 2.472,79 (i.V.: T€ 1)
		1.457.886,02	1.109

^*) Betrag unter € 500,00