Sparkasse zu Lübeck Aktiengesellschaft

Lübeck

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

eingetragen beim Amtsgericht	Lübeck
Handelsregister-Nr.	HRB 5787 HL

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktivseite

					31.12.2021
		EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand			20.807.655,20		70.204
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank			20.302.749,46		273.752
				41.110.404,66	343.956
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank der Deutschen Bundesbank zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen			0,00		0
b) Wechsel			0,00		0
				0,00	0
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) Hypothekendarlehen			0,00		0
b) Kommunalkredite			318.572.784,39		14.212
c) andere Forderungen			38.520.407,18		46.116
				357.093.191,57	60.328
darunter:
täglich fällig	75.984,01 EUR				( 100 )
4. Forderungen an Kunden
a) Hypothekendarlehen			1.085.934.581,90		1.030.354
b) Kommunalkredite			35.030.654,21		28.654
c) andere Forderungen			1.292.027.163,21		1.286.977
				2.412.992.399,32	2.345.985
darunter:
gegen Beleihung von Wertpapieren	6.932.612,75 EUR				( 8.844 )
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten		0,00			0
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00 EUR				( 0 )
ab) von anderen Emittenten		0,00			0
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00 EUR				( 0 )
			0,00		0
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten		25.171.355,72			26.786
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	25.171.355,72 EUR				( 26.786 )
bb) von anderen Emittenten		53.807.910,30			91.285
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	52.912.744,19 EUR				( 79.613 )
			78.979.266,02		118.072
c) eigene Schuldverschreibungen			0,00		90.369
Nennbetrag	0,00 EUR				( 90.000 )
				78.979.266,02	208.441
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere				158.874.383,10	159.924
6a. Handelsbestand				0,00	0
7. Beteiligungen				36.019.569,30	36.411
darunter:
an Kreditinstituten	0,00 EUR				( 0 )
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00 EUR				( 0 )
an Wertpapierinstituten	0,00 EUR				( 0 )
8. Anteile an verbundenen Unternehmen				5.000.000,00	5.000
darunter:
an Kreditinstituten	0,00 EUR				( 0 )
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00 EUR				( 0 )
an Wertpapierinstituten	0,00 EUR				( 0 )
9. Treuhandvermögen				9.200.042,30	9.613
darunter:
Treuhandkredite	9.200.042,30 EUR				( 9.613 )
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch				0,00	0
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte			0,00		0
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			64.385,28		101
c) Geschäfts- oder Firmenwert			0,00		0
d) geleistete Anzahlungen			0,00		0
				64.385,28	101
12. Sachanlagen				6.774.566,59	6.363
13. Sonstige Vermögensgegenstände				4.947.739,61	4.907
14. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft			93.539,56		102
b) andere			1.299.948,97		2.198
				1.393.488,53	2.301
Summe der Aktiva				3.112.449.436,28	3.183.330

Passivseite

					31.12.2021
		EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe			334.038.852,19		273.625
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe			0,00		0
c) andere Verbindlichkeiten			252.244.320,84		356.064
				586.283.173,03	629.690
darunter:
täglich fällig	437.236,91 EUR				( 333 )
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe			124.204.549,03		114.076
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe			0,00		0
c) Spareinlagen
ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten		338.145.493,37			348.063
cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten		347.156,66			937
			338.492.650,03		349.000
d) andere Verbindlichkeiten			1.666.467.402,77		1.605.961
				2.129.164.601,83	2.069.037
darunter:
täglich fällig	1.612.319.928,74 EUR				( 1.594.924 )
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
aa) Hypothekenpfandbriefe		10.001.006,85			100.006
ab) öffentliche Pfandbriefe		0,00			0
ac) sonstige Schuldverschreibungen		939.855,80			12.123
			10.940.862,65		112.129
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten			0,00		0
darunter:
Geldmarktpapiere	0,00 EUR				( 0 )
				10.940.862,65	112.129
3a. Handelsbestand				0,00	0
4. Treuhandverbindlichkeiten				9.200.042,30	9.613
darunter:
Treuhandkredite	9.200.042,30 EUR				( 9.613 )
5. Sonstige Verbindlichkeiten				1.631.771,20	1.979
6. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft			614.045,09		807
b) andere			145.713,40		141
				759.758,49	948
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen			31.401.203,13		25.534
b) Steuerrückstellungen			1.959.009,90		6.220
c) andere Rückstellungen			6.580.066,09		6.655
				39.940.279,12	38.409
8. (weggefallen)
9. Nachrangige Verbindlichkeiten				25.621.826,22	25.630
10. Genussrechtskapital				0,00	0
darunter:
vor Ablauf von zwei Jahren fällig	0,00 EUR				( 0 )
11. Instrumente des zusätzlichen aufsichtsrechtlichen Kernkapitals				26.032.774,84	26.032
12. Fonds für allgemeine Bankrisiken				82.864.258,59	74.854
darunter:
Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB	103.000,00 EUR				( 103 )
13. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
aa) Grundkapital		57.150.000,00			57.150
			57.150.000,00		57.150
b) Kapitalrücklage			58.125.000,00		58.125
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage		0,00			0
cb) andere Rücklagen		82.234.775,51			76.235
			82.234.775,51		76.235
d) Bilanzgewinn			2.500.312,50		3.500
				200.010.088,01	195.010
Summe der Passiva				3.112.449.436,28	3.183.330
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln			0,00		0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen			172.725.925,19		171.467
Über eine weitere, nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet.
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten			0,00		0
				172.725.925,19	171.467
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften			0,00		0
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen			0,00		0
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen			279.903.736,48		248.607
				279.903.736,48	248.607

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

					1.1.-31.12.2021
		EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften		61.035.226,94			52.920
darunter:
abgesetzte negative Zinsen	395.046,38 EUR				( 831 )
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen		1.369.098,75			1.579
			62.404.325,69		54.499
2. Zinsaufwendungen			13.345.253,33		15.627
darunter:
abgesetzte positive Zinsen	1.481.765,24 EUR				( 1.956 )
aus der Aufzinsung von Rückstellungen	2.446.650,24 EUR				( 5.186 )
				49.059.072,36	38.872
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren			5.496.326,71		4.693
b) Beteiligungen			468.845,03		843
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen			0,00		0
				5.965.171,74	5.535
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen				547.547,40	478
5. Provisionserträge			28.468.625,28		28.124
6. Provisionsaufwendungen			2.185.899,33		2,202
				26.282.725,95	25.922
7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands				0,00	0
8. Sonstige betriebliche Erträge				2.744.276,64	2.200
darunter:
aus der Fremdwährungsumrechnung	106.602,93 EUR				( 135 )
9. (weggefallen)				84.598.794,09	73.008
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter		24.119.131,87			23.407
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		10.419.570,46			6.018
darunter:
für Altersversorgung	6.005.252,82 EUR				( 1.670 )
			34.538.702,33		29.425
b) andere Verwaltungsaufwendungen			18.007.270,58		17.568
				52.545.972,91	46.993
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen				840.026,98	897
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen				1.258.207,35	2.304
darunter:
aus der Fremdwährungsumrechnung	13.616,26 EUR				( 4 )
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			3.011.892,99		4.833
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft			0,00		0
				3.011.892,99	4.833
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere			3.402.486,25		0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren			0,00		410
				3.402.486,25	410
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme				0,00	0
18. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken				8.010.177,09	3.865
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit				15.530.030,52	14.525
20. Außerordentliche Erträge			0,00		0
21. Außerordentliche Aufwendungen			0,00		0
22. Außerordentliches Ergebnis				0,00	0
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			10.450.248,94		7.449
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen			79.469,08		77
				10.529.718,02	7.525
25. Jahresüberschuss				5.000.312,50	7.000
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr				0,00	0
				5.000.312,50	7.000
27. Entnahmen aus der Kapitalrücklage				0,00	0
				0,00	0
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage			0,00		0
b) in andere Rücklagen			2.500.000,00		3.500
				2.500.000,00	3.500
29. Bilanzgewinn				2.500.312,50	3.500

Anhang zum 31. Dezember 2022

Allgemeine Angaben

Grundlagen der Rechnungslegung

Die Sparkasse zu Lübeck AG (Sparkasse) hat ihren Sitz in Lübeck und wird beim Amtsgericht Lübeck unter der Handelsregisternummer HRB 5787 HL geführt.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Sparkasse ist eine Pfandbriefbank nach § 1 Pfandbriefgesetz (PfandBG). Gemäß § 2 RechKredV wendet die Sparkasse das Formblatt für Pfandbriefinstitute an.

Die Sparkasse weist die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die nicht im Formblatt für Pfandbriefinstitute enthaltenen Angaben aus der Gliederung für Universalkreditinstitute hat die Sparkasse bei der Erläuterung der jeweiligen Bilanzposition ergänzt.

Forderungen an Kunden und Kreditinstitute hat die Sparkasse zum Nenn- bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene Disagien wurden kapitalanteilig auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.

Für akute Ausfallrisiken wurden bei Forderungen an Kunden in Höhe des zu erwartenden Ausfalls Einzelwertberichtigungen vorgenommen. In den Vorjahren wurde zusätzlich eine nach den Erfahrungen der Vergangenheit bemessene Pauschalwertberichtigung auf den latent gefährdeten Forderungsbestand gebildet, die die Ausfälle der letzten fünf Jahre berücksichtigt. Das Berechnungsverfahren wurde geändert und auf die Ausfallrisiken bei den Forderungen an Kreditinstitute, den widerruflichen und unwiderruflichen Kreditzusagen und den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen ausgeweitet. Die Berechnung erfolgt nun nach den Anforderungen nach IDW RS BFA 7 ("Risikovorsorge für vorhersehbare, noch nicht individuell konkretisierte Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft von Kreditinstituten"). Die Pauschalwertberichtigungen basieren auf der Grundlage der als Steuerungsgröße im Rahmen des internen Risikomanagements angesetzten erwarteten Verluste der kommenden zwölf Monate. Dies führt zu einem besseren, den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Durch die Umstellung ergab sich ein um ca. 1,5 Mio. EUR höherer Bewertungsaufwand.

Die Wertpapiere wurden zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren Kursen am Bilanzstichtag bewertet (strenges Niederstwertprinzip). Die Wertpapier-Transaktionen werden grundsätzlich im OTC-Markt abgewickelt.

Für die Ermittlung des Bewertungskurses wurden die festverzinslichen Wertpapiere und alle weiteren Finanzinstrumente daraufhin untersucht, ob zum Bilanzstichtag ein aktiver Markt vorliegt.

Für die Abgrenzung, ob ein aktiver Markt vorliegt, hat die Sparkasse zu Lübeck AG die Kriterien zugrunde gelegt, die in der MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) für die Abgrenzung eines liquiden von einem illiquiden Markt festgelegt wurden. Ein liquider bzw. aktiver Markt für ein Finanzinstrument liegt demnach nur bei einer vergleichsweisen hohen und kontinuierlichen Handelsintensität mit Blick auf Umsatzvolumen und Anzahl der Umsätze in diesem Finanzinstrument vor, z.B. bei im DAX notierten Aktienwerten.

Auf Basis dieser Abgrenzungskriterien werden die festverzinslichen Wertpapiere nahezu vollständig nicht dem Segment aktiver Markt zugeordnet. In diesen Fällen erfolgte die Bewertung anhand von Kursen des kursversorgenden Systems, denen unter Verwendung laufzeit- und risikoadäquater Zinssätze ein Discounted Cashflow Modell zugrunde liegt. Die Handel- bzw. Liquidierbarkeit der im Bestand gehaltenen Finanzinstrumente hat die Sparkasse über einen separaten Marktliquiditätstest nachgewiesen.

Für Investmentfondsanteile hat die Sparkasse grundsätzlich als beizulegenden Wert den investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt. Wertpapiere, die langfristig im Bestand verbleiben sollen, wurden dem Anlagevermögen zugeordnet und den Bewertungskriterien des Umlaufvermögens unterworfen.

Für im Rahmen von Kreditbasket-Transaktionen der S-Finanzgruppe erworbene Credit-Linked-Notes (CLN) mit einem Nominalvolumen von 900 TEUR lag kein aktiver Markt vor. Die Bewertung der variabel verzinslichen Wertpapiere, die dem Anlagevermögen zugeordnet sind, wurde anhand eines Bewertungsmodells (Discounted Cashflow-Modell), das von der Bayerischen Landesbank bereitgestellt wurde, vorgenommen. Die CLN wurden in ihre Bestandteile zerlegt und getrennt bilanziert (IDW-Stellungnahme RS HFA 22). Für das abgespaltene Nebenrecht wurden Avale in Höhe der Risikoposition von 744 TEUR eingebucht. War am Abschlussstichtag mit dem Eintritt eines Kreditereignisses zu rechnen, wurde eine Rückstellung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet.

Die Credit Default Swaps (CDS) hatten zum Bilanzstichtag rechnerisch positive Marktwerte von 570 TEUR und negative Marktwerte von 62 TEUR.

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag bilanziert. Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Soweit die Gründe für den niedrigeren Wertansatz nicht mehr bestehen, wurden Zuschreibungen (Wertaufholungen) bis zum Zeitwert, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt.

Die Beteiligungen entfallen im Wesentlichen auf die Beteiligung am Stammkapital des Sparkassen- und Giroverbands für Schleswig-Holstein (SGVSH) sowie auf die Gesellschaftsanteile an die Freie Sparkassen Beteiligungsgesellschaft mbH. Die Sparkasse ist ebenfalls beteiligt an der Hamburger Logistik Service GmbH (HLS) und an der Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbs KG), über die die Sparkasse mittelbar an der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) beteiligt ist.

Der SGVSH hält direkt oder indirekt Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u. a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing) und wird dafür von seinen Mitgliedssparkassen mit einem Stammkapital ausgestattet, dessen Höhe von der Verbandsversammlung des SGVSH bestimmt wird. Der Bewertung der wesentlichen Beteiligungen liegen Zeitwertgutachten des SGVSH sowie einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf Basis des Ertragswertverfahrens zugrunde. Der SGVSH wurde bei der Erstellung der Zeitwertgutachten von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterstützt.

Die Anteilsbewertung der Beteiligung am Stammkapital des SGVSH erfolgte nach Maßgabe der Bestimmungen des § 8 Abs. 6 der Satzung des SGVSH für private Sparkassen, die vom Recht zur Aufstockung ihrer Stammkapitalanteile in Vorjahren Gebrauch gemacht haben. Aufgrund der Veränderungen beim SGVSH im Beteiligungsvermögen wurde zur Bestimmung der Partizipationsquote für die Anteilsbewertung durch einen von der Sparkasse beauftragten Gutachter die Partizipation der Sparkasse an Lasten und Erträgen aus den Vermögenswerten nach Maßgabe des § 8 Abs. 6 der Satzung des SGVSH bestätigt. Ohne die Bestimmungen des § 8 Abs. 6 der Satzung des SGVSH für private Sparkassen ergäbe sich ein um 4,5 Mio. EUR verminderter Wertansatz.

Gemäß § 8 Abs. 6 der Satzung des SGVSH wächst die Sparkasse in Bezug auf die Erträge aus stammkapitalfinanzierten Vermögenswerten des SGVSH beginnend mit dem Jahr 2007 über einen Zeitraum von 17 Jahren in den vollen relativen Einzelanteil am Stammkapital des SGVSH hinein (sog. "1/17-Regelung"). Dieser Einzelanteil wird im Jahr 2023 erreicht und gemäß § 8 Abs. 5 Satz 1 i.V.m. §§ 23, 24 Abs. 2 der Satzung des SGVSH dann dem nominellen Einzelanteil in Höhe von gegenwärtig 6,35 % entsprechen. Folge der 1/17-Regelung ist, dass die Sparkasse bis zum Jahr 2023 an Erträgen und Aufwendungen bzw. Lasten aus stammkapitalfinanzierten Beteiligungen des SGVSH nicht in Höhe der nominellen Beteiligungsquote, sondern in Höhe der ökonomischen, auf Basis der 1/17-Regelung für das jeweilige Jahr ermittelten Beteiligungsquote partizipiert.

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Partizipation der Sparkasse an künftigen bewertungsrelevanten Veränderungen bei diesen Beteiligungen stets in Höhe der nominellen Beteiligungsquote erfolgt.

Der Beteiligungsansatz für den beizulegenden Zeitwert der Beteiligung am Stammkapital des SGVSH wird wie im Vorjahr weitergeführt, ohne dass darüber hinaus noch weitere Detailrechnungen hinsichtlich etwaiger Zu- und Abschreibungen auf stammkapitalfinanzierte Vermögenswerte des Verbandes auf Basis ihres ökonomischen Einzelanteils vorgenommen werden. Im Ergebnis wird der vom Beteiligungsmanagement des SGVSH nach Maßgabe des nominellen Einzelanteils mitgeteilte Beteiligungsansatz unverändert übernommen. Im aktuellen Geschäftsjahr waren keine Ab- oder Zuschreibungen auf die Beteiligung am SGVSH erforderlich.

Auf Basis dieser Vorgehensweise ergibt sich für die Beteiligung am SGVSH zum Ende des Geschäftsjahres 2022 ein Wertansatz in Höhe von 32,5 Mio. EUR.

Die immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare, planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Die Abschreibungszeit orientiert sich an der für das jeweilige Wirtschaftsgut ermittelten betrieblichen Nutzungsdauer. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten bei den Gebäuden grundsätzlich über eine Nutzungsdauer von höchstens 50 Jahren. Bei Einbauten in gemieteten Gebäuden wurde die Vertragsdauer angesetzt, wenn sie kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, bzw. nach den für Gebäude geltenden Grundsätzen verfahren. Die Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Betriebsvorrichtungen wurden linear abgeschrieben.

Die Nutzungsdauer beträgt bei immateriellen Anlagewerten 3 bis 5 Jahre, bei technischen Anlagen und Maschinen 3 bis 14 Jahre, bei anderen Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 23 Jahre.

Vermögensgegenstände werden in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen bilanziert. Dabei werden selbständig nutzbare Vermögensgegenstände von geringerem Wert bis 250 EUR sofort als Sachaufwand erfasst und darüber hinaus bis zu einem Betrag von 800 EUR im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Vermögensgegenstände über diesen Betrag werden im Rahmen der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Entgeltlich erworbene Software hat die Sparkasse nach den Vorgaben der IDW-Stellungnahme zur Rechnungslegung "Bilanzierung entgeltlich erworbener Software beim Anwender" (IDW RS HFA 11) unter der Bilanzposition "Immaterielle Anlagewerte" ausgewiesen.

Stille Einlagen wurden bei den sonstigen Vermögensgegenstände zu den Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag bilanziert.

Insgesamt ergibt sich im Jahrabschluss 2022 ein über den Saldierungsbetrag hinausgehender Überhang aktiver Steuerlatenzen, der in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht bilanziert wurde.

Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Für abgezinste Verbindlichkeiten sind Rechnungsabgrenzungsposten gebildet worden, die entsprechend der Laufzeit aufgelöst werden. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Rückzahlungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Aktivseite aufgenommen. Er wird laufzeitanteilig aufgelöst, im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die Verteilung auf die Dauer der Festzinsvereinbarung. Die Disagien zu Weiterleitungsmitteln von Kreditinstituten wurden kapitalanteilig auf die Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.

Beim erstmaligen Ansatz von Rückstellungen wird der diskontierte Erfüllungsbetrag in einer Summe erfasst (Nettomethode). Effekte aus der Ab- bzw. Aufzinsung von Rückstellungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Zinsergebnis erfasst. Bei der Ermittlung der Rückstellungen, die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben, und den damit in Zusammenhang stehenden Erträgen und Aufwendungen wurde unterstellt, dass eine Änderung des Abzinsungssatzes erst zum Ende der Periode eintritt, sodass der Rückstellungsbetrag mit dem Zinssatz zu Beginn der Periode aufgezinst wird. Zudem wurde angenommen, dass sich der Verpflichtungsumfang unterjährig nicht gegenüber dem Umfang der Vorperiode verändert und nur zum Ende der Periode eine etwaige Änderung erfolgt.

Die Rückstellungen für Pensionen hat die Sparkasse nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (der Projected Unit Credit Methode) auf Grundlage der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Bei der Ermittlung wurde eine jährliche Einkommenssteigerung von 2,50 %, eine Fluktuationsquote in Höhe von 2,00 % und eine Renten- und Lebenshaltungskostensteigerung von 2,00 % unterstellt. Die Rückstellungen wurden unter Wahrnehmung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Für die Errechnung des Gutachtens wurde ein auf das Jahresende prognostizierter Durchschnittszinssatz von 1,77 % zugrunde gelegt. Der veröffentlichte Satz von 1,78% weicht davon um 0,01% ab. Dies entspricht rd. 112 TEUR. Für einen Teil der Pensionsverpflichtungen bestehen Vermögenswerte, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen (Deckungsvermögen). Sie werden gemäß § 253 Abs. 1 HGB mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierbei handelt es sich ganz überwiegend um einen Investmentfonds mit einem Marktpreis, der dem investmentrechtlichen Rücknahmepreis entspricht. Die Vermögensgegenstände wurden nach § 246 Abs. 2 HGB mit den korrespondierenden Pensionsverpflichtungen saldiert.

Bei den Rückstellungen für die Altersteilzeit betragen die durchschnittlichen Restlaufzeiten ein bis zwei Jahre. Der gewählte interpolierte Abzinsungssatz von 0,50 % weicht nicht von dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Durchschnittszinssatz ab. Der Einkommenstrend wurde mit 2,50 % p.a. angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des voraussichtlichen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung zukünftiger Kostensteigerungen gebildet. Sie wurden bei einer voraussichtlichen Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2022 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Wesentliche sonstige Rückstellungen sind nicht vorhanden.

Strukturierte Produkte werden entsprechend der Stellungnahme zur Rechnungslegung IDW RS HFA 22 bis auf die unter Wertpapiere genannten CLN einheitlich bilanziert. Es handelt sich um strukturierte Finanzinstrumente im Kundenbereich sowie um strukturierte Schuldscheindarlehen von 8,0 Mio. EUR an ein Kreditinstitut und Collared-Floater von 45,0 Mio. EUR.

Die eingebetteten Derivate weisen im Vergleich zum Basisinstrument keine wesentlich erhöhten oder zusätzlichen Risiken oder Chancen auf.

In den Verbindlichkeiten sind CLN über 900 TEUR enthalten, die von der Sparkasse als Originator im Rahmen der Teilnahme an Sparkassen-Kreditbasket-Transaktionen emittiert wurden. Diese basieren auf der Ausgabe von Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlungen vorbehaltlich des Eintritts von definierten Kreditereignissen erfolgen. Implizit ist dadurch in den jeweiligen CLN ein CDS enthalten, wobei die Sparkasse Sicherungsnehmer ist. Die in Form der CDS erhaltenen Kreditsicherheiten werden nicht eigenständig bilanziert, sie werden bei der Bewertung der besicherten Forderungen (Ermittlung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen) ggf. berücksichtigt. Die Inhaberschuldverschreibungen sind zum Nennwert (maximaler Erfüllungsbetrag) passiviert. In Anlehnung an die Verlautbarung des IDW RS BFA 1 wurde auf die Ermittlung des beizulegenden Wertes verzichtet.

Die zur Steuerung der allgemeinen Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen (Zinsbuchsteuerung) und somit nicht gesondert bewertet.

Nach IDW RS BFA 3 n. F. sind die zinsbezogenen Instrumente des Bankbuchs (Zinsbuch) einer verlustfreien Bewertung zu unterziehen. Zu diesem Zweck werden die zinsbezogenen Vermögensgegenstände und Schulden sowie derivative Finanzinstrumente, insbesondere Zins-Swaps, des Bankbuchs einem Saldierungsbereich zugeordnet. Für diesen ist unter Berücksichtigung von voraussichtlich zur Bewirtschaftung des Bankbuchs erforderlichen Aufwendungen (Refinanzierungs-, Risiko- und Verwaltungskosten) zu prüfen, ob aus den noch zu erwartenden Zahlungsströmen bis zur vollständigen Abwicklung des Bestands ein Verlust droht. Die Sparkasse wendet die barwertige Berechnungsmethode an. Der Barwert ergibt sich aus den zum Abschlussstichtag abgezinsten Zahlungsströmen des Bankbuchs. Betrags- und Laufzeitinkongruenzen sind mittels fiktiver Geschäfte zu schließen. Auf der Passivseite ist dabei der angenommene individuelle Refinanzierungsaufschlag der Sparkasse zu berücksichtigen. Die künftigen für die vollständige Abwicklung des Bankbuchs benötigten Verwaltungskosten wurden aus statistischen Daten abgeleitet. Der ermittelte Verwaltungskostensatz wurde auch für den Einbezug sogenannter Overheadkosten berücksichtigt. Weiterhin wurden Gebühren und Provisionserträge, die direkt aus den Zinsprodukten resultieren, im Rahmen der verlustfreien Ermittlung des Bankbuchs berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2022 ergibt sich kein Verpflichtungsüberschuss.

Die auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden sind gemäß § 256a HGB in Verbindung mit § 340h HGB sowie der IDW-Stellungnahme RS BFA 4 des Bankenfachausschusses umgerechnet worden. Bilanzposten und Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, die auf ausländische Währung lauten, wurden zum Kassakurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Währungsumrechnungserfolge aus den Geschäften in fremder Währung wurden erfolgswirksam berücksichtigt, da die Vermögensgegenstände oder Schulden durch Vermögensgegenstände oder Schulden in derselben Währung besonders gedeckt sind.

Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB sieht die Sparkasse als gegeben an, soweit eine Identität von Währung und Betrag der gegenläufigen Geschäfte vorliegt. Umrechnungsergebnisse aus Geschäften, die in die besondere Deckung einbezogen sind, werden je Währung saldiert in den Posten "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" dargestellt. Die Vorgaben des IDW RS BFA 4 wurden beachtet.

Die Sparkasse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr negative Zinsen gezahlt. Diese Negativzinsen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten 1 a) Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften mit den Zinserträgen, die üblicherweise bei derartigen Geschäftsvorfällen anfallen, durch offene Absetzung in einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet. Bei einzelnen Geschäftsvorfällen kommt es aufgrund der Auswirkungen des vorherrschenden Niedrigzinsumfeldes dazu, dass die Sparkasse eine Vergütung (positive Zinsen) erhält. Diese positiven Zinsen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten 2 Zinsaufwendungen mit den Zinsaufwendungen, die üblicherweise bei derartigen Geschäftsvorfällen anfallen, durch offene Absetzung in einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet.

In 2022 wurde ein in den Vorjahren begebener Pfandbrief vorzeitig, bei einer Abschreibung von 365 TEUR aus dem Umlauf genommen und stattdessen unter Berücksichtigung einer Ansatzänderung ein Hypothekenpfandbrief mit einem Nominalwert von 50 Mio. EUR begeben. Dies diente zum alleinigen Zweck der Besicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Bei diesem Sicherungsgeschäft ist nicht mit einer anderweitigen Verwendung des Pfandrechts zu rechnen, von daher wurde die Bilanzierungsmethode geändert. Aufgrund des wirtschaftlichen Gehalts betrachten wir diese Pfandbriefemission als nicht im Umlauf gebracht, so dass ein Ausweis als verbriefte Verbindlichkeit (Passiva 3)-ebenso wie ein Ausweis als eigene Schuldverschreibung (Aktiva 5 c) unterbleibt Die Ansatzänderung dient dazu, ein verbessertes Bild über die tatsächlichen Verhältnissen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln. Ohne diese Änderung ergäbe sich eine erhöhte Bilanzsumme um 50 Mio. EUR.

Erläuterungen zur Jahresbilanz - Aktiva

Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute

	TEUR
Forderungen an die eigene Girozentrale	5.677

Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute gliedern sich wie folgt:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
a) täglich fällig	310.076	5.872
b) andere Forderungen	47.017	54.456
	357.093	60.328

Fristengliederung nach Restlaufzeiten in TEUR (ohne anteilige Zinsen gemäß § 11 Satz 3 RechKredV)

Restlaufzeiten	bis zu 3 Monate	mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr bis zu 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
b) andere Forderungen	223	14.175	11.768	20.279

Posten 4: Forderungen an Kunden

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
Bestand am 31.12.	47.373	46.148

Realkredite in Höhe von 673,5 Mio. EUR dienen zur Deckung begebener Pfandbriefe.

Fristengliederung nach Restlaufzeiten in TEUR (ohne anteilige Zinsen gemäß § 11 Satz 3 RechKredV)

Restlaufzeiten	bis zu 3 Monate	mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr bis zu 5 Jahre	mehr als 5 Jahre	mit unbestimmter Laufzeit
	49.046	150.058	635.849	1.517.683	60.253

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

	TEUR
Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert	35.370
nicht börsennotiert	43.609
Festverzinsliche Wertpapiere dienen als sichernde Deckung für begebene Pfandbriefe in Höhe von (Nennwert)	20.000
davon: Sichernde Überdeckung	20.000
davon: Ersatzdeckung	0
Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen)	12.376

Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

	TEUR
Von den unter Aktiva Posten 6 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert	0
nicht börsennotiert	4.623

Anteile an Investmentvermögen gemäß § 285 Nr. 26 HGB

Bezeichnung des Investmentvermögens	Buchwert	Marktwert	Ausschüttung
	in TEUR	in TEUR	in TEUR
HI-Lübeck Strategiefonds	104.924	107.047	2.600
Anlageziel: Mischfonds
Rückgabebeschränkung: Die Anteile können jederzeit im Rahmen der mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft geschlossenen Verträge verkauft werden.

Die Marktwerte entsprechen den investmentrechtlichen Rücknahmepreisen.

Posten 7: Beteiligungen

Die Sparkasse hält folgende wesentliche Beteiligungen:

Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein ö.K. (SGVSH) mit Sitz in Kiel. Am Stammkapital ist die Sparkasse mit 6,35 % beteiligt. Der Jahresabschluss wird nicht offengelegt. Die Sparkasse hat keinen beherrschenden Einfluss.

Freie Sparkassen Beteiligungsgesellschaft mbH mit Sitz in Hamburg. Die Beteiligungsquote am Eigenkapital von 57,6 Mio. EUR beträgt 5,28 %. Der letzte vorliegende Jahresabschluss vom 31. März 2022 weist einen Bilanzgewinn von 2,6 Mio. EUR aus.

Bei den weiteren Beteiligungen wird im Hinblick auf die untergeordnete Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse auf Angaben gemäß § 285 Nr. 11 HGB i. V. m. § 286 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 HGB verzichtet.

	TEUR
Von den in börsenfähigen Wertpapieren verbrieften Beteiligungen sind
börsennotiert	0
nicht börsennotiert	1

Die Position Beteiligungen nahm im Geschäftsjahr 2022 um 0,4 Mio. EUR auf 36,0 Mio. EUR ab. Dies resultiert vollständig aus der Abschreibung an der HLS Hamburger Logistik Service GmbH.

Posten 8: Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Sparkasse hält 100 % der Anteile an der GfL Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Lübeck. Die Gesellschaft verfügt über Eigenkapital in Höhe von 5,0 Mio. EUR. Die Sparkasse haftet unbeschränkt für die Gesellschaft, unter Berücksichtigung des mit der Sparkasse bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages beträgt das Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2022 0 TEUR.

Auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses wurde gemäß § 296 Abs. 2 HGB wegen der untergeordneten Bedeutung der Bilanzsumme des Tochterunternehmens im Verhältnis zur Bilanzsumme der Sparkasse verzichtet.

Posten 9: Treuhandvermögen

Die ausgewiesenen Treuhandkredite betreffen ausschließlich Treuhandforderungen an Kunden.

Posten 12: Sachanlagen

	TEUR
Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten belaufen sich auf (Bilanzwert)	3.167
Der Bilanzwert der Betriebs- u. Geschäftsausstattung beträgt	2.021

Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Nachrangige Vermögensgegenstände sind enthalten i. H. v.	450	450

Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:
Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen	94	102
Unterschiedsbetrag aufgrund von im Jahr 2016 durchgeführten Recouponing bei Zinsswaps	347	975

Anteile an Investmentvermögen gemäß § 285 Nr. 26 HGB

Bezeichnung des Investmentvermögens	Buchwert	Marktwert	Ausschüttung
	in TEUR	inTEUR	in TEUR
HI-Pensionen Sparkasse zu Lübeck Fonds	30.759	30.759	0
Anlageziel: Mischfonds
Rückgabebeschränkung: Die Anteile können unter Einbindung des Treuhänders jederzeit im Rahmen der mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft geschlossenen Verträge verkauft werden.

Die Marktwerte entsprechen den investmentrechtlichen Rücknahmepreisen.

Die Anteile werden vollständig von der Sparkasse gehalten. Sie gehören zum Deckungsvermögen, welches in den Allgemeinen Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter "Rückstellungen" aufgeführt ist und sind somit nicht unter dem Posten 6 Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere enthalten.

Mehrere Posten der Aktivseite betreffende Angaben:

	TEUR
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf	3.938

Anlagespiegel der Sparkasse zu Lübeck AG

Entwicklung des Finanzanlagevermögens:

(Angaben in TEUR)	Buchwerte zum 31.12. des Vorjahres ^*)	Nettoveränderung während des Geschäftsjahres +/-	Buchwerte zum 31.12. des Geschäftsjahres ^*)
Forderungen an Kreditinstitute	8.000	0	8.000
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche	147.031	-103.555	43.476
Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere	159.924	-1.050	158.874
Beteiligungen	36.411	-391	36.020
Anteile an verbundenen Unternehmen	5.000	0	5.000
Sonstige Vermögensgegenstände	480	0	480

Es wurde von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht.

^*) ohne antizipative Zinsen und sonstige Abgrenzungen

Entwicklung der immateriellen Anlagenwerte und Sachanlagen:

(Angaben in TEUR)	Immaterielle Anlaaewerte	Sachanlagen
		Grundstücke und Gebäude	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Gesamt
Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand am 01.01. des Geschäftsjahres	1.296	34.807	9.060	43.867
Zugang	40	812	371	1.183
Abgang	268	0	202	202
Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31.12. des Geschäftsjahres	1.068	35.619	9.229	44.848
Entwicklung der kumulierten Abschreibungen
Stand am 01.01. des Geschäftsjahres	1.195	30.538	6.966	37.504
Abschreibungen im Geschäftsjahr	76	328	436	764
Zuschreibungen im Geschäftsjahr	0	0	0	0
Änderungen der Zugang	0	0	0	0
gesamten Abschreibungen im Abgang Zusammenhang	267	0	195	195
mit ^*) Umbuchungen	0	0	0	0
Stand am 31.12. des Geschäftsjahres	1.004	30.866	7.207	38.073
Buchwerte zum
31.12. des Geschäftsjahres	64	4.753	2.022	6.775
31.12. des Vorjahres	101	4.269	2.094	6.363

Technisch bedingt sind Rundungsdifferenzen möglich.

^*) Bei den Abschreibungen des Geschäftsjahres handelt es sich nicht um eine Teilmenge der Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt.

Erläuterungen zur Jahresbilanz - Passiva

Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale	15
Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände	239.744

Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute gliedern sich wie folgt:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
a) täglich fällig	437	333
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	585.846	62.9351
	586.283	629.690

Fristengliederung nach Restlaufzeiten in TEUR (ohne anteilige Zinsen gemäß § 11 Satz 3 RechKredV)

Restlaufzeiten	bis zu 3 Monate	mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr bis zu 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	5.055	98.327	131.844	349.005

Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.440	1.206
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.246	9.415
darunter:
Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck	9.881	8.681

Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute gliedern sich wie folgt:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten	338.146	348.063
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten	347	937
	338.493	349.000
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig	1.612.320	1.594.924
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	178.352	125.113
	1.790.672	1.720.037
	2.129.165	2.069.037

Fristengliederung nach Restlaufzeiten in TEUR (ohne anteilige Zinsen gemäß § 11 Satz 3 RechKredV)

Restlaufzeiten	bis zu 3 Monate	mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr bis zu 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten	68	137	142	0
andere Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	12.657	38.008	73.022	53.412

Posten 3: Verbriefte Verbindlichkeiten

	TEUR
Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen)	937

Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten

Die ausgewiesenen Treuhandverbindlichkeiten betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag	231	215

Posten 7: Rückstellungen

Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 3,9 Mio. EUR.

Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten

Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von 323 TEUR angefallen. Die Bedingungen für diese von der Sparkasse eingegangenen nachrangigen Verbindlichkeiten entsprechen den Anforderungen des Art. 63 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR). Die Umwandlung dieser Mittel in Kapital oder eine andere Schuldform ist nicht vereinbart oder vorgesehen. Die Mittelaufnahmen sind im Durchschnitt mit 1,255 % nominell verzinslich. Die Ursprungslaufzeiten betragen gemäß Emissionsbedingungen acht bis zehn Jahre. Im Folgejahr werden aus diesen Mittelaufnahmen 0 TEUR zur Rückzahlung fällig.

Folgende Emissionen übersteigen 10,0 % der Gesamtposition:

WP-Name	Zinssatz	Buchwert	Emissionsdatum	Fälligkeit
	in %	in TEUR
SPK LUEBECK IS.E.120	1,188	5.000	24.01.2010	24.01.2030
SPK LUEBECK IS.E.123	0,753	5.000	01.02.2011	01.02.2031
SPK LUEBECK IS.E.127	0,749	5.000	15.01.2013	15.01.2031
SPK LUEBECK IS.E.128	1,432	5.000	25.02.2014	25.02.2032
SPK LUEBECK IS.E.129	2,089	5.000	24.02.2014	24.02.2033

Bei einer im Jahr 2018 durchgeführten vorzeitigen Verlängerung der Tranchen wurde vereinbart, dass jeweils die letzten 10 Jahre mit einem Zinssatz von 100 Basispunkten über dem jeweiligen 10 Jahres-Swapsatz gegen 6 Monate verzinst werden.

Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung der nachrangigen Verbindlichkeiten besteht nicht. Nachträglich kann der Nachrang nicht beschränkt sowie die Laufzeit und die Kündigungsfrist nicht verkürzt werden.

Nachrangige Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck sind in dieser Position enthalten:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Bestand am 31.12.	25.622	25.630

Posten 11: Instrumente des zusätzlichen aufsichtsrechtlichen Kernkapitals

Unter dieser Position werden die seit 2015 emittierten Contingent Convertible Bonds (CoCo-Bonds) ausgewiesen, die als Herabschreibungsanleihe ausgestattet sind. Der Rückzahlungs- und der Nennbetrag des Gläubigerrechts wird bei Eintritt des Auslöseereignisses entsprechend reduziert. Es handelt sich um eine Tranche von 15,6 Mio. EUR (2. Januar 2015), eine Tranche von 5,0 Mio. EUR (2. Februar 2015) und eine Tranche von 5,0 Mio. EUR (1. Februar 2016). Das Gesamtvolumen von nominal 25,6 Mio. EUR wurde von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck erworben. Die Anleihebedingungen entsprechen inhaltlich den vom Bundesverband deutscher Banken e.V. mit dem Bundesministerium der Finanzen abgestimmten Musterbedingungen für Kapitalinstrumente Typ A (i.d.F. vom 20. Februar 2014) und erfüllen die Anforderungen nach Art. 52 CRR. Sie werden aufsichtsrechtlich als Kernkapital behandelt. Die Schuldverschreibungen werden durchschnittlich mit 1,75 % verzinst und sind unbefristet. Eine Zinsanpassung erfolgt nach 10 Jahren.

Laut Emissionsvertrag ist eine Herabschreibung erst erforderlich, wenn die in Art. 92 Abs. 1 Buchstabe a) CRR bzw. einer Nachfolgeregelung genannte harte Kernkapitalquote unter 5,125 % fällt. Das Auslöseereignis für eine Herabschreibung der Anleihen ist somit nicht an einen Jahresfehlbetrag geknüpft; insofern fehlt es an einer Verlustbeteiligung, sodass die Herabschreibungsanleihe keinen Eigenkapitalcharakter sondern Fremdkapitalcharakter hat. Die laufende Bedienung der Herabschreibungsanleihe ist infolge des Fremdkapitalcharakters unter den Zinsaufwendungen auszuweisen. Im Geschäftsjahr sind Zinsen in Höhe von 0,4 Mio. EUR angefallen.

Posten 13: Eigenkapital

Das Eigenkapital der Sparkasse gliedert sich wie folgt:

	TEUR
Grundkapital	57.150
Kapitalrücklage	58.125
Gewinnrücklagen	82.235
davon: Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres	2.500

Das Grundkapital ist eingeteilt in 57.150 Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) im anteiligen Betrag des Grundkapitals von jeweils 1.000,00 EUR. Die Aktien lauten auf den Namen des Aktionärs und wurden als Globalurkunden ausgestellt.

Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck hält an der Sparkasse 74,0 %, die HASPA Finanzholding 26,0 % der Aktien.

Mehrere Posten der Passivseite betreffende Angaben:

	TEUR
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Schulden beläuft sich auf	3.935

Deckungsvermögen

Die Anschaffungskosten der nach § 246 Abs. 2 HGB mit den Rückstellungen verrechneten Vermögensgegenstände betragen 29,2 Mio. EUR; der Zeitwert zum 31. Dezember 2022 beträgt 30,8 Mio. EUR. Dem Deckungsvermögen gegenüber stehen Erfüllungsbeträge bei den Rückstellungen vor Verrechnung in Höhe von 52,2 Mio. EUR. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden 0,3 Mio. EUR Abschreibungen aus der Entwicklung der Vermögensgegenstände und 1,8 Mio. EUR Aufwand aus der Aufzinsung der korrespondierenden Rückstellung ausgewiesen.

Bei den verrechneten Vermögensgegenständen handelt es sich nahezu vollständig um Fondsanteile, die in Höhe von 30,8 Mio. EUR - sofern eine Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nicht erfolgen würde - im Bilanzposten "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere" auszuweisen wären. Ihre Bewertung erfolgt zum investmentrechtlichen Rücknahmepreis.

Angaben zu Bilanzvermerken

Eventualverbindlichkeiten (Nr. 1 unter dem Strich)

In diesem Posten werden für Kreditnehmer übernommene Bürgschaften und Gewährleistungsverträge und CDS in Höhe von 119,0 Mio. EUR sowie Avale in Höhe von 0,7 Mio. EUR für abgespaltene Nebenrechte aus CLN erfasst.

Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen der Kreditrisikomanagementprozesse geht die Sparkasse für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Sofern dies im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden ausreichende Rückstellungen gebildet. Dies führte zu einer Reduzierung des ausgewiesenen Bestandes. Avale gegen Deckungsguthaben wurden in Höhe von 0,0 Mio. EUR gewährt.

Im Zusammenhang mit der Beteiligung der Sparkasse an der Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mbH & Co. KG hat die Sparkasse eventuelle Verpflichtungsüberhänge gegenüber dem DSGV ö.K. aus Aufwendungsersatzansprüchen für bei den Sparkassen aufgenommene Darlehen zur teilweisen Refinanzierung der Beteiligung auszugleichen. Für das Geschäftsjahr 2022 wird der DSGV ö.K. keinen Aufwendungsersatzanspruch geltend machen. Die Pflicht zur Bildung einer Rückstellung für eventuelle Verpflichtungsüberhänge aus Aufwendungsersatzansprüchen gegenüber dem DSGV ö.K. besteht aktuell folglich nicht.

Andere Verpflichtungen (Nr. 2 unter dem Strich)

Die unwiderruflichen Kreditzusagen unterliegen organisatorisch geregelten Kreditvotierungs-, -entscheidungs- und -überwachungsprozessen. Die unwiderruflichen Kreditzusagen beinhalten überwiegend Darlehen, die teilvalutiert und noch nicht vollständig ausgezahlt sind. Sie unterliegen den gleichen Kreditüberwachungsprozessen, die für alle Kreditengagements gelten. Sofern im Einzelfall mit diesen Zusagen Ausfallsrisiken verbunden waren, hat die Sparkasse ausreichende Rückstellungen gebildet. Darüber hinaus bestehende wesentliche Ausfallrisiken sind nicht zu erkennen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Posten 1: Zinserträge

In dem Posten sind 0,5 Mio. EUR Aufhebungsentgelte für Darlehen und 10,4 Mio. EUR Erträge aus dem vorzeitigen Schließen von Geschäften zur Zinsbuchsteuerung enthalten.

Posten 2: Zinsaufwendungen

In dem Posten sind 2,1 Mio. EUR neutrale Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen und den relevanten Pensionsrückstellungen sowie 2,2 Mio. EUR Ausgleichszahlungen aus der vorzeitigen Schließung von Geschäften zur Zinsbuchsteuerung enthalten.

Posten 10: Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

In dem Posten 10a) Personalaufwand sind 5,2 Mio. EUR neutrale Aufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen für laufende Pensionen und für Pensionsanwartschaften enthalten.

Posten 25: Jahresüberschuss

Der Gesamtbetrag nach § 268 Abs.8 HGB in Höhe von 1,6 Mio. EUR entfällt auf den die Anschaffungskosten übersteigenden Ansatz der Deckungsvermögensgegenstände, die nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB zur ausschließlichen Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen dienen. Darüber hinaus ergibt sich ein Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB bei den Pensionsrückstellungen in Höhe von 3,9 Mio. EUR.

Eine Ausschüttungssperre besteht nicht, da in den Vorjahren in entsprechender Höhe die Gewinn- und Kapitalrücklagen dotiert wurden.

Posten 29: Bilanzgewinn

Aus dem Jahresüberschuss wurde gemäß § 58 Abs. 2 Satz 1 AktG ein Betrag in Höhe von 2,5 Mio. EUR in die Gewinnrücklagen eingestellt.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn vollständig auszuschütten.

Sonstige Angaben

Latente Steuern

Aus den in § 274 HGB genannten Sachverhalten resultieren latente Steuerbe- und Steuerentlastungseffekte. Dieser Effekt ist auf der Basis eines Körperschaftssteuersatzes von 15,0 %, eines Solidaritätssteuersatzes von 5,5 % und einem Gewerbesteuerhebesatz von 450 Punkten ermittelt worden. Vorhandene passive latente Steuern, die sich im Wesentlichen aus der Berücksichtigung von steuerlichen Ausgleichsposten im Zusammenhang mit Investmentfonds (u.a. Darstellung der Exitrücklagen gemäß § 56 Abs. 3 Satz 1 InvStG) ergeben, wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Die aktiven latenten Steuern ergeben sich im Wesentlichen aus Unterschiedsbeträgen bei den Beteiligungen (Aktiva 7), bei den Rückstellungen (Passiva 7) sowie bei den Forderungen an Kunden (Aktiva 4). Einen verbleibenden Überhang aktiver latenter Steuern wurde nicht angesetzt.

Pfandbriefe

Die Sparkasse hat Pfandbriefe mit einem Nominalwert von 515.000 TEUR emittiert, davon wurden Pfandbriefe mit einem Nominalwert von 465.000 TEUR am Markt platziert. Es handelt sich ausschließlich um Hypothekenpfandbriefe.

Die regelmäßigen Transparenzvorschriften des § 28 PfandBG werden durch die Veröffentlichung über unsere Homepage im Internet unter https://www.spk-luebeck.de/de/home/ihre-sparkasse/ihre-sparkasse-vor-ort/investor-relations.html erfüllt. Seit dem 1. August 2006 berücksichtigt die Sparkasse die Vorgaben der Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV).

Auf Grund einer Anpassung des § 28 PfandBG kommt es im Berichtsjahr zu einer erweiterten Angabe in den Transparenzberichten.

In den Angaben Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten.

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 PfandBG zum Gesamtbetrag

	31. Dez. 22	31. Dez. 21
	TEUR	TEUR
Gesamtbetrag des Pfandbriefumlaufs
Nennwert	515.000	485.000
Barwert	463.433	505.865
Risikobarwert ^*)	403.226	586.849
Gesamtbetrag der Deckungsmassen
Nennwert	693.492	692.849
Barwert	647.437	759.237
Risikobarwert ^*)	574.460	867.942
Überdeckung in %
Nennwert	34,66%	42,86%
Barwert	39,70%	50,09%
Risikobarwert ^*)	42,47%	47,90%
gesetzliche Überdeckung
Nennwert	19.940	÷
Barwert	18.876	÷
Risikobarwert ^*)	16.574	÷
vertragliche Überdeckung ^**)
Nennwert	0	÷
Barwert	0	÷
Risikobarwert ^*)	0	÷
freiwillige Überdeckung
Nennwert	158.552	÷
Barwert	165.128	÷
Risikobarwert ^*)	154.659	÷

In der Deckungsmasse befinden sich keine Derivate.

^*) Sowohl die Ermittlung des Risikobarwerts als auch des Währungsstresses erfolgt statisch.
^**) Die gesetzliche Überdeckungserfordernis setzt sich aus der barwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 1 PfandBG und der nennwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 2 PfandBG zusammen.

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG

ISIN-Liste nach Pfandbriefgattung (nur Inhaberpfandbriefe)	31. Dez. 22 ISIN	31. Dez. 21 ISIN
	DE000A254U05	DE000A254U05
	DE000A30VNX3	DE000A2NBMK9

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 4 und Nr. 5 PfandBG zu Laufzeitstruktur und Zinsbindungsfristen der Deckungsmasse

	31. Dez. 22	31. Dez. 21
	TEUR	TEUR
bis zu sechs Monate
Pfandbriefumlauf	10.000	30.000
Deckungsmasse	54.572	75.800
Fälligkeitsverschiebung ^***)	0	÷
mehr als sechs Monate bis zu zwölf Monaten
Pfandbriefumlauf	10.000	0
Deckungsmasse	27.374	20.127
Fälligkeitsverschiebung ^***)	0	÷
mehr als zwölf Monate bis zu 18 Monaten
Pfandbriefumlauf	20.000	10.000
Deckungsmasse	33.813	24.348
Fälligkeitsverschiebung ^***)	10.000	÷
mehr als 18 Monate bis zu 2 Jahren
Pfandbriefumlauf	0	10.000
Deckungsmasse	33.757	31.047
Fälligkeitsverschiebung ^***)	10.000	÷
mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren
Pfandbriefumlauf	60.000	110.000
Deckungsmasse	55.618	69.781
Fälligkeitsverschiebung ^***)	20.000	÷
mehr als 3 Jahre bis zu 4 Jahren
Pfandbriefumlauf	15.000	60.000
Deckungsmasse	63.893	55.113
Fälligkeitsverschiebung ^***)	60.000	÷
mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren
Pfandbriefumlauf	50.000	15.000
Deckungsmasse	67.709	58.509
Fälligkeitsverschiebung ^***)	15.000	÷
mehr als 5 Jahre bis zu 10 Jahren
Pfandbriefumlauf	255.000	205.000
Deckungsmasse	268.262	276.393
Fälligkeitsverschiebung ^***)	215.000	÷
über 10 Jahre
Pfandbriefumlauf	95.000	45.000
Deckungsmasse	88.493	81.731
Fälligkeitsverschiebung ^***)	185.000	÷

In der Deckungsmasse befinden sich keine Derivate.

^***) Auswirkungen einer Fälligkeitsverschiebung auf die Laufzeitenstruktur der Pfandbriefe / Verschiebungsszenario: 12 Monate

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 5 PfandBG (Informationen zu Verschiebung der Fälligkeit der Pfandbriefe)

	31. Dez. 22	31. Dez. 21
	TEUR	TEUR
Voraussetzungen für die Verschiebung der Fälligkeit der Pfandbriefe nach § 30 Abs. 2a PfandBG	Das Hinausschieben der Fälligkeit ist erforderlich, um die Zahlungsunfähigkeit der Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit zu vermeiden (Verhinderung der Zahlungsunfähigkeit), die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit ist nicht überschuldet (keine bestehende Überschuldung) und es besteht Grund zu der Annahme, dass die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit jedenfalls nach Ablauf des größtmöglichen Verschiebungszeitraums unter Berücksichtigung weiterer Verschiebungsmöglichkeiten ihre dann fälligen Verbindlichkeiten erfüllen kann (positive Erfüllungsprognose). Siehe ergänzend auch § 30 Abs. 2b PfandBG.	÷
Befugnisse des Sachwalters bei Verschiebung der Fälligkeit der Pfandbriefe nach § 30 Abs. 2a PfandBG	Der Sachwalter kann die Fälligkeiten der Tilgungszahlungen verschieben, wenn die maßgeblichen Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG hierfür erfüllt sind. Die Verschiebungsdauer, welche einen Zeitraum von 12 Monaten nicht überschreiten darf, bestimmt der Sachwalter entsprechend der Erforderlichkeit.
	Der Sachwalter kann die Fälligkeiten von Tilgungs- und Zinszahlungen, die innerhalb eines Monats nach seiner Ernennung fällig werden, auf das Ende dieses Monatszeitraums verschieben. Entscheidet sich der Sachwalter für eine solche Verschiebung, wird das Vorliegen der Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG unwiderlegbar vermutet. Eine solche Verschiebung ist im Rahmen der Höchstverschiebungsdauer von 12 Monaten zu berücksichtigen.	÷
	Der Sachwalter darf von seiner Befugnis für sämtliche Pfandbriefe einer Emission nur einheitlich Gebrauch machen. Hierbei dürfen die Fälligkeiten vollständig oder anteilig verschoben werden. Der Sachwalter hat die Fälligkeit für eine Pfandbriefemission so zu verschieben, dass die ursprüngliche Reihenfolge der Bedienung der Pfandbriefe, welche durch die Verschiebung überholt werden könnten, nicht geändert wird (Überholverbot). Dies kann dazu führen, dass auch die Fälligkeiten später fällig werdender Emissionen zu verschieben sind, um das Überholverbot zu wahren. Siehe ergänzend auch § 30 Abs. 2a und 2b PfandBG.

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 6 PfandBG (Liquiditätskennzahlen)

Liquiditätskennzahlen	31. Dez. 22	31. Dez. 21
Absolutbetrag der von Null verschiedenen größten sich ergebenden negativen Summe in den nächsten 180 Tagen i.S.d. § 4 Abs. 1a Satz 3 für die Pfandbriefe (Liquiditätsbedarf)	502	÷ in TEUR
Tag, an dem sich die größte negative Summe ergibt	24	÷ in Tagen
Gesamtbetrag der Deckungswerte, welche die Anforderungen von § 4 Abs. 1a Satz 3 PfandBG erfüllen (Liquiditätsdeckung)	19.218	÷ in TEUR
Liquiditätsüberschuss	18.717	÷ in TEUR

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 8 ff. PfandBG (Zusammensetzung der Deckungsmasse)

Gesamtbetrag der eingetragenen Forderungen	31. Dez. 22	31. Dez. 21
(getrennt nach den Staaten)	TEUR	TEUR
Bundesrepublik Deutschland
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 a) und b) PfandBG 10%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 a) bis c) PfandBG 15%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs.1 Nr. 4 PfandBG 20%-Grenze	0	5.000
	0	5.000
Italien
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 a) und b) PfandBG 10%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 a) bis c) PfandBG 15%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs.1 Nr. 4 PfandBG 20%-Grenze	5.000	5.000
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 PfandBG	5.000	5.000
Slowakei
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 a) und b) PfandBG 10%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 a) bis c) PfandBG 15%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs.1 Nr. 4 PfandBG 20%-Grenze	5.000	5.000
	5.000	5.000
Spanien
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 a) und b) PfandBG 10%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 a) bis c) PfandBG 15%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs.1 Nr. 4 PfandBG 20%-Grenze	10.000	10.000
	10.000	10.000
Summe
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 a) und b) PfandBG 10%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013		0
§19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 a) bis c) PfandBG 15%-	0	0
davon: gedeckte Schuldverschreibungen i.S.d. Artikels 129 Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0	0
§19 Abs.1 Nr. 4 PfandBG 20%-Grenze	20.000	25.000
	20.000	25.000

Gesamtbetrag der Forderungen, die die Begrenzungen überschreiten	31. Dez. 22	31. Dez. 21
	TEUR	TEUR
§ 19 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG	0	0
§ 19 Abs. 1 Nr. 3 PfandBG	0	0
§ 19 Abs. 1 Nr. 4 PfandBG	0	0

Anteil festverzinslicher Deckungswerte	31. Dez. 22	31. Dez. 21
und Pfandbriefe	TEUR	TEUR
Anteil festverzinslicher Deckungsmasse	95,32%	93,76%
Anteil festverzinslicher Pfandbriefe	90,29%	100,00%

Nettobarwert je Fremdwährung	31. Dez. 22	31. Dez. 21
	TEUR	TEUR
Barwert der Deckungsmassen
keine	-	-
Barwert des Pfandbriefumlaufs
keine	-	-
Nettobarwert in Fremdwährung
keine	-	-
Wechselkurs
keine	-	-
Nettobarwert in Euro
keine	-	-

Angaben gemäß § 28 Abs. 2 Nr. 1b und 1c PfandBG zur Zusammensetzung der Deckungsmasse

Gesamtbetrag der zur Deckung	31. Dez. 22	31. Dez. 21
verwendeten Forderungen	TEUR	TEUR
nach Größenklassen
bis einschließlich 300 TEUR	389.706	377.736
mehr als 300 TEUR bis einschließlich 1 Mio. EUR	150.160	146.197
mehr als 1 Mio. EUR bis einschließlich 10 Mio. EUR	133.626	143.917
mehr als 10 Mio. EUR	0	0
nach Nutzungsart (I) in Deutschland
wohnwirtschaftlich	537.027	517.884
gewerblich	136.464	149.965
nach Nutzungsart (II) in Deutschland
Eigentumswohnungen	85.865	83.025
Ein- und Zweifamilienhäuser	267.175	249.241
Mehrfamilienhäuser	183.987	185.618
Bürogebäude	51.218	54.865
Handelsgebäude	14.476	17.872
Industriegebäude	2.207	4.582
sonstige gewerblich genutzte Gebäude	68.563	72.647
unfertige und nicht ertragsfähige Neubauten	0	0
Bauplätze	0	0

weitere Angaben

§ 28 Abs. 1 Nr. 11 PfandBG - Gesamtbetrag der Forderungen, die die Grenzen nach § 13 Abs. 1 Satz 2 2. HS PfandBG überschreiten.	0	0	in TEUR
§ 28 Abs. 1 Nr. 11 PfandBG - Gesamtbetrag der Werte nach § 19 Abs. 1, die die Grenzen nach § 19 Abs. 1 Satz 6 überschreiten.	0	0	in TEUR
§ 28 Abs. 1 Nr. 15 PfandBG - Anteil der rückständigen Deckungswerte gemäß Art. 178 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013	0,00	0,00	in %
§ 28 Abs. 2 Nr. 4 PfandBG - volumengewichteter Durchschnitt des Alters der Forderungen (seasoning).	6,91	6,66	in Jahren
§ 28 Abs. 2 Nr. 3 PfandBG - durchschnittlicher	52,35	53,22	in %
gewichteter Beleihungsauslauf ordentliche Deckung (nominal)	673.492	667.849	in TEUR
Anteil am Gesamtumlauf	130,78	137,70	in %

Außerhalb Deutschlands befinden sich keine Grundstückssicherheiten.

Angaben gemäß § 28 Abs. 2 Nr. 2 und 4 PfandBG

Der Gesamtbetrag der mindestens 90 Tage rückständigen Leistungen für die zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen verwendeten Forderungen betrug 0 TEUR.

Die Zahl der Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungsverfahren, die am Abschlussstichtag anhängig waren, sowie die Zahl der im Geschäftsjahr durchgeführten Zwangsversteigerungen betrug 0 TEUR. Die Sparkasse hat im Geschäftsjahr keine Grundstücke zur Vermeidung von Verlusten übernommen.

Der Gesamtbetrag der Rückstände auf die von Hypothekenschuldnern zu entrichtenden Zinsen betrug 0 TEUR.

Derivative Finanzinstrumente

Zinsswaps

Im Rahmen der branchenspezifischen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung setzt die Sparkasse Zinsderivate zur Aktiv-/Passivsteuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch ein. Bei der Aktiv-/Passivsteuerung handelt es sich um eine branchenspezifische Bewertungskonzeption, auf die Einzelbewertung der Zinsderivate wird verzichtet. Die entsprechenden Anforderungen (Risikomanagement, Abgrenzung der Zinsderivate, Konzept zum Nachweis einer verlustfreien Bewertung des Zinsbuchs) sind erfüllt.

Die Kontraktgröße der zum Jahresende bestehenden Geschäfte betrug 393,2 Mio. EUR.

Zur Ermittlung der Marktwerte wurde der Barwert herangezogen. Hierzu wurden die Swaps in einzelne Komponenten gesplittet. Die Errechnung der Barwerte der einzelnen Komponenten erfolgte auf Basis der hinterlegten Zinsstrukturkurven (Euribor / Swapsätze). Die Summe der negativen Barwerte beträgt 2,5 Mio. EUR, die der positiven Barwerte 29,9 Mio. EUR.

Kreditderivate

Originäre CDS mit einem Volumen von 119,0 Mio. EUR wurden gemäß des Rechnungslegungsstandards IDW RS BFA 1 "Bilanzierung von Kreditderivaten" bilanziert und bewertet. Die einzelnen Kontrakte sind in dem Zeitraum vom 20. Juni 2023 bis zum 20. Dezember 2027 fällig. Die rechnerischen Marktpreise weisen 0,6 Mio. EUR zu Gunsten und 0,1 Mio. EUR zu Lasten der Sparkasse aus. Berechnet wurden diese durch einen Vergleich der vereinbarten CDS-Prämien mit den derzeit marktüblichen Prämien gleichartiger Geschäfte mit den jeweiligen Referenzschuldnern unter Zugrundelegung der entsprechenden Restlaufzeiten und Ratingklassen.

Wegen in den CLN enthaltenen CDS wird auf die Darstellung auf Seite 2 verwiesen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für die Abwicklung der ausgelagerten Marktfolgeprozesse rechnet die Sparkasse inkl. der sonstigen vertraglichen Verpflichtungen in den nächsten drei Jahren mit einem Aufwand von ca. 537 TEUR p.a. Die Verpflichtungen aus Immobilien-/Mobilien-Mietverträgen betragen künftig ca. 502 TEUR p.a. Die Verpflichtungen aus Leasingverträgen betragen künftig ca. 364 TEUR p.a.

Für die Verpflichtung aus der Leistungsabnahme "Nutzung der Selbstbedienungsgeräte der Finanz Informatik" (Laufzeit bis zum 30. Juni 2025) fallen nutzungsunabhängige Aufwendungen in Höhe von ca. 330 TEUR p.a. an.

Unter Berücksichtigung des jeweiligen Laufzeitendes der oben genannten Verträge ergeben sich mithin Gesamtaufwendungen aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 7,4 Mio. EUR.

Als Gesellschafter an der Mittelstandsfonds Schleswig-Holstein GmbH, Kiel, verpflichtet uns die Beteiligung am Stammkapital gemäß Gesellschaftsvertrag zugleich zur Übernahme einer Garantie, für die von der Gesellschaft im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit eingegangenen Beteiligungen. Laut Garantierahmenvertrag ist unsere Garantie auf einen Höchstbetrag von 2,0 Mio. EUR begrenzt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 war der Garantierahmen in Höhe von 1,2 Mio. EUR beansprucht. Unter Berücksichtigung der bereits zurückgezahlten und ausgebuchten Garantien ergibt sich ein noch offener Garantierahmenbetrag von 0,8 Mio. EUR.

Die Sparkasse hat verbindliche Zeichnungszusagen für Investmentfondanteile in Höhe von 10,0 Mio. EUR abgegeben, die noch nicht eingefordert wurden.

Die Sparkasse gehört dem Sparkassenstützungsfonds des SGVSH an. Der Sparkassenstützungsfonds ist Bestandteil des institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Mittel für das Sicherungssystem werden durch Beiträge von den angehörenden Instituten erbracht. Der Gesetzgeber sieht vor, dass das Sicherungssystem seine finanziellen Mittel bis zum 3. Juli 2024 aufbaut. Die gesetzliche Zielausstattung beträgt dabei 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen der Mitglieder des Sicherungssystems. Die künftigen Einzahlungsverpflichtungen in das nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. § 43 EinSiG als Einlagensicherungssystem anerkannte institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe belaufen sich am Bilanzstichtag auf ca. 794 TEUR. Bis zum Erreichen des individuellen Zielvolumens in 2024 sind jährliche Beträge zu entrichten.

Die Verbandsversammlung des SGVSH hat am 15. September 2021 u.a. eine geänderte Rahmensatzung für das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe beschlossen. Die zuvor auch bereits von der DSGV-Mitgliederversammlung beschlossenen, zusätzlich von allen DSGV-Mitgliedern unterzeichneten Eckpunkte beinhalten die Verpflichtung aller DSGV-Mitglieder, sich ab 2025 am Aufbau eines Zusatzfonds zum Sicherungssystem zu beteiligen. Es steht zwar noch nicht fest, dass die EZB die beschlossene Regelung akzeptiert, es ist aber davon auszugehen, dass die EZB keine Regelung akzeptieren wird, die hinter dem Beschlossenen zurückbleibt. Die mit den Eckpunkten beschlossene Zahlungsverpflichtung ist daher als Minimum anzusehen. Somit können sich die Sparkassen den künftigen Beitragszahlungen nicht entziehen. Der auf die Sparkasse entfallende Beitrag am Zusatzfonds beläuft sich auf Basis der angenommenen Werte zum Ende der Dotierungsphase auf 10,2 Mio. EUR. Bis zum Erreichen des Zielvolumens in 2032 sind jährliche Beträge zu entrichten.

Die Sparkasse ist nach § 35 Abs. 1 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH). Der SGVSH ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die gemeinsamen Angelegenheiten seiner Mitgliedssparkassen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wahrzunehmen und zu fördern. Zu diesem Zweck werden auch Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u.a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing sowie früher HSH) gehalten. Für die Verbindlichkeiten des SGVSH (u.a. sonstige Verpflichtungen z.B. aus der Gewährträgerhaftung für Beteiligungsunternehmen) haftet den Gläubigern gegenüber allein der SGVSH. Der Verband kann einen nach Heranziehung der Sicherheitsrücklage verbleibenden Fehlbetrag von den Mitgliedssparkassen nach dem Verhältnis ihrer Einzelanteile einfordern. Für uneinbringliche Beträge haften die übrigen Mitglieder in gleicher Weise. Der Verband erhebt nach § 37 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein eine Umlage von den Mitgliedssparkassen, soweit seine sonstigen Einnahmen die Geschäftskosten nicht tragen.

Weitere für die Beurteilung notwendige Informationen

Der Vorstandsvorsitzende Frank Schumacher ist Aufsichtsratsmitglied bei der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG, Kiel und Hamburg.

Das Vorstandsmitglied Oke Heuer ist Aufsichtsratsmitglied bei der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH, Berlin.

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden Bezüge von insgesamt 108 TEUR vergütet.

Die Versorgungsbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebenen betrugen 0,3 Mio. EUR. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 3,4 Mio. EUR.

Die Höhe der den Mitgliedern des Aufsichtsrates gewährten Kredite und Avale betrug zum 31. Dezember 2022 584 TEUR.

Im Geschäftsjahr wurden für den Abschlussprüfer folgende Honorare erfasst:

	TEUR
a) Abschlussprüfungsleistungen	293
b) andere Bestätigungsleistungen	46
c) Steuerberaterleistungen	0
d) sonstige Leistungen	0

Bei den anderen Bestätigungsleistungen handelt es sich um die Prüfung des Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts, der Einhaltung der Pflichten gem. § 35 Abs. 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) sowie der GLRG-/TLTRO-III Geschäfte.

Die aufsichtsrechtlich geforderte Offenlegung ("Säule III") wird die Sparkasse mit Publizierung des Offenlegungsberichtes zum Stichtag 31. Dezember 2022 im Rahmen des eigenen Internetauftritts zeitnah im Anschluss an die Veröffentlichung des Jahresabschlusses vornehmen.

Organe der Sparkasse

Aufsichtsrat	Wolfgang Pötschke (bis 28.04.2022) ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse zu Lübeck AG	(Vorsitzender des Aufsichtsrates bis 28.04.2022)
	Dr. Henning von Klitzing Mitglied des Vorstandes der L Possehl & Co. mbH	(Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 28.04.2022)
	Frank Brockmann Stv. Sprecher des Vorstandes der Haspa Finanzholding Stv. Sprecher des Vorstandes der Hamburger Sparkasse AG	(Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates)
	Dipl.-Ing. (BA) Stefan Dräger Vorsitzender des Vorstandes der Drägerwerk AG & Co. KGaA
	Dipl.-Volkswirt Thomas Ehlers selbständiger Unternehmensberater
	Titus Jochen Heldt (ab 28.04.2022) Rechtsanwalt
	Konsul Bernd Jorkisch Geschäftsführender Gesellschafter der Bernd Jorkisch GmbH & Co. KG
	Axel Junge (bis 28.04.2022) Vorsitzender des Beirats der Konditorei Junge GmbH
	Olav Melbye Unternehmensbereichsleiter Kredit und Recht der Hamburger Sparkasse AG
	Alexandra von Oven-Batsch (ab 28.04.2022) Geschäftsführende Gesellschafterin der Grand Hotel Seeschlösschen GmbH & Co. KG
	Kay Städing (bis 28.04.2022) Geschäftsführender Gesellschafter der HKL BAUMASCHINEN GmbH
	Bernhard J. Termühlen (ab 28.04.2022) Managing Director der TT-Line GmbH & Co. KG
Vorstand	Frank Schumacher	(Vorsitzender)
	Oke Heuer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:

	Jahresdurchschnitt
Vollzeitkräfte	241
Teilzeit- und Ultimokräfte	160
	401
Auszubildende	21
	422

Lübeck, 11. April 2023

Der Vorstand

Frank Schumacher

Oke Heuer

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 Gesetz über das Kreditwesen (KWG) zum 31. Dezember 2022 ("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Sparkasse zu Lübeck AG hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse zu Lübeck AG besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Sparkasse zu Lübeck AG definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands (Erträge/Aufwendungen saldiert) und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 84,6 Mio. EUR.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 349,54.

Der Gewinn vor Steuern beträgt 15,5 Mio. EUR.

Die Steuern auf den Gewinn betragen 10,5 Mio. EUR und betreffen laufende Steueraufwendungen.

Die Sparkasse zu Lübeck AG hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

A. Grundlagen der Sparkasse

Die Sparkasse zu Lübeck AG (Sparkasse) ist eine kommunal ungebundene öffentliche Sparkasse. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich auf die Region Lübeck, mithin das Stadtgebiet der Hansestadt Lübeck und die Landkreise in unmittelbarer Nähe. Lübeck ist eine kreisfreie Großstadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht).

Die Sparkasse ist Mitglied im Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und somit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V. angeschlossen. Damit verbunden ist die Mitgliedschaft der Sparkasse im Sparkassenstützungsfonds, dem institutsbezogenen, umfassenden Sicherungssystem der Sparkassenorganisation, das als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsgesetz anerkannt ist.

Die Mehrheit der Aktien in Höhe von 74 % wird von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck gehalten. Die HASPA Finanzholding ist mit 26 % am Grundkapital der Sparkasse beteiligt. Die Sparkasse ist beim Amtsgericht Lübeck unter der Nummer B 5787 HL im Handelsregister eingetragen. Neben den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes finden für die Sparkasse zusätzlich die für Sparkassen des Privatrechts geltenden Regelungen des Sparkassengesetzes für das Land Schleswig-Holstein Anwendung. Sie unterliegt somit, neben der allgemeinen Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), der Aufsicht des Landes Schleswig-Holstein.

Die Sparkasse verfolgt die Strategie, ihre Marktführerschaft in ihrem Geschäftsgebiet zu sichern und weiter auszubauen. Dabei konzentriert sich die Sparkasse als Kundenbank auf die kompetente und umfassende Betreuung privater Kunden sowie mittelständischer Firmenkunden. Die regionale Verbundenheit im Geschäftsgebiet und die Nähe zu ihren Kunden sind dabei wesentliche Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg der Sparkasse. Über die Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbundpartnern wird eine umfassende finanzwirtschaftliche Leistungs- und Produktpalette angeboten. Wettbewerbsfähige und kundengruppenspezifische Finanzlösungen sind neben der individuellen Beratung und dem persönlichen Service ein besonderes Wettbewerbsmerkmal. Die Sparkasse betreibt ein kundentragendes Geschäftsmodell. Daraus folgt, dass insbesondere die Geschäfte mit den Zielkunden die strategischen Geschäftsfelder der Sparkasse bilden. Die Organisation des Vertriebs und die vertriebsbezogene bzw. rentabilitätsseitige Steuerung der Sparkasse sind auf diese Geschäftsbereiche ausgerichtet.

In der strategischen Ausrichtung der Sparkasse spielt das Thema "Nachhaltigkeit" eine gewichtige Rolle. Neben vielen anderen Sparkassen hat sich auch die Sparkasse zu Lübeck durch Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften dazu verpflichtet, sich bis zum Jahr 2035 CO ₂ -neutral aufzustellen. Die strategische Positionierung der Sparkasse inklusive formulierter Nachhaltigkeitsziele ist in eine eigenständige Nachhaltigkeitsstrategie eingeflossen, die integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie der Sparkasse ist.

Für den kompletten Service rund ums Geld unterhält die Sparkasse im Stadtgebiet Lübeck ein Netz an Geschäftsstellen und SB-Standorten. Für spezielle Fragen und Anliegen sind die Beratungskompetenzen im FirmenkundenCenter und im ImmobilienCenter in der Hauptstelle sowie - für den Immobilienbereich und die Vermögensanlage - zusätzlich in einigen Geschäftsstellen sowie in Immobilienshops gebündelt. Im FirmenkundenCenter wird über den dort angesiedelten Bereich "Private Banking" der Beratungsbedarf der privaten Vermögenssphäre der gewerblichen Kunden abgedeckt. Das Digitale Beratungscenter ermöglicht den Zugang zum Beratungsangebot der Sparkasse über diverse mediale Kanäle. Die strategische Ausrichtung der Sparkasse sieht vor, die stationären und digitalen Angebote der Sparkasse zu einem Omnikanalangebot zusammenzuführen.

Herzstück im neuen Omnikanalvertrieb sind die Geschäftsstellen der Zukunft, in deren offener Raumgestaltung sich die neue Philosophie des Umgangs mit den Kunden und Kundinnen widerspiegelt, die Gespräche mit den gewohnten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern auf allen Kanälen - persönlich vor Ort, per Telefon, E-Mail, Internet-Filiale, Berater-Chat oder per Video-Beratung - ermöglicht. In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden die ersten beiden Geschäftsstellen zu Geschäftsstellen der Zukunft umgestaltet. Die Sparkasse beschäftigte am 31. Dezember 2022 426 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 21 Auszubildende.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2022

1.1. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung -im Bundesgebiet

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war in 2022 wesentlich von den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, zu denen extreme Energiepreiserhöhungen zählten, geprägt. Hinzu kamen dadurch weiter verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise für weitere Güter wie beispielsweise Nahrungsmittel, der Fachkräftemangel sowie die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende, Corona-Pandemie. Angesichts dieser Herausforderungen erwies sich die deutsche Wirtschaft als erfreulich widerstandsfähig. Nach ersten veröffentlichten Zahlen stieg das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2022 um 1,9 %, was vor allem auf Nachholeffekte beim privaten Konsum und der Produktion nach dem Corona-Einbruch sowie auf im Jahresverlauf nachlassende Lieferengpässe zurückzuführen war.

Nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022 verzeichneten einige Dienstleistungsbereiche teils kräftige Zuwächse. Hervorzuheben sind mit einem Zuwachs um 6,3 % die Sonstigen Dienstleister, zu denen auch die Kreativ- und Unterhaltungsbranche zählt. Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe profitierten von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen und sorgten für ein kräftiges Plus im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+4,0 %). Im Handel dagegen ging die Bruttowertschöpfung zurück, nachdem sie im Vorjahr noch gestiegen war. Der Bereich Information und Kommunikation konnte mit einem Plus von 3,6 % an seine langjährige, nur im ersten Corona-Jahr 2020 gebremste, Wachstumsgeschichte anknüpfen. Nachdem das Baugewerbe zuvor noch vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen war, führten nun Material- und Fachkräftemangel, hohe Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen zu einem deutlichen Rückgang der Bruttowertschöpfung (-2,3 %). Die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe wurde durch die hohen Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten gebremst und verharrte nahezu auf Vorjahresniveau. Vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 litt die Industrieproduktion wie schon im Vorjahr unter gestörten internationalen Lieferketten. Durch den Krieg in der Ukraine wurden die Engpässe bei Vormaterialien noch verschärft, mit der Folge, dass sich bei den Erzeugerpreisen für Vorleistungsgüter der Anstieg aus dem Jahr 2021 bis Mai 2022 weiter fortsetzte. Seither nahm die Materialknappheit im Verarbeitenden Gewerbe laut Umfragen ab und behindert inzwischen deutlich weniger Unternehmen.

Zu diesem Zeitpunkt stiegen aber in Folge des Ukraine-Krieges die bereits seit Ende 2021 anziehenden Energiepreise massiv, wovon die sehr energieintensiv produzierenden Industriezweige besonders betroffen waren. Hierzu gehören die Chemie- und Metallindustrie, die Herstellung von Papier und Pappe sowie die Herstellung von Glas, Keramik und die Verarbeitung von Steinen und Erden.

Auf der Verwendungsseite erwiesen sich die privaten Konsumausgaben mit einem realen Anstieg um 4,6 % im Jahr 2022 als die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Die Nachholeffekte zeigten sich besonders deutlich bei den Ausgaben für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen im Inland (+45,4 %) sowie im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur (+13,2 %). Der in den ersten beiden Corona-Jahren boomende Internet- und Versandhandel nahm hingegen im Vergleich zum Vorjahr ab, lag aber immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Auch die preisbereinigten Konsumausgaben für Nahrungsmittel gingen zurück, was zum einen an der Aufhebung der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie, zum anderen aber auch an den besonders starken Preissteigerungen für Lebensmittel gelegen haben dürfte.

Der Anstieg der realen Konsumausgaben des Staates fiel in 2022 mit 1,1 % nach zwei stark von Corona geprägten Jahren vergleichsweise moderat aus. Während sich die staatlichen Ausgaben für die Unterbringung und Verpflegung von Schutzsuchenden im Vorjahresvergleich insbesondere infolge des Ukraine-Krieges erhöhten, gab der Staat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie trotz weiterhin umfangreicher Impfstoffbeschaffung weniger aus als noch 2021.

Die Bauinvestitionen sanken gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 1,6 %. Vor allem im Wohnungsbau wirkten sich fehlende Baumaterialien und der Fachkräftemangel aus. Zunehmende Auftragsstornierungen gewerblicher und privater Bauvorhaben aufgrund andauernd hoher Baupreise sowie steigender Bauzinsen verstärkten den negativen Trend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022. In Ausrüstungen - das sind vor allem Investitionen in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde dagegen real 2,5 % mehr investiert als 2021. Damit zeigten sich die Ausrüstungsinvestitionen neben den privaten Konsumausgaben als weiterer Wachstumstreiber der Konjunkturentwicklung Deutschlands in 2022.

Trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 nahm der Außenhandel zu: Deutschland exportierte im Vergleich zum Vorjahr real 3,2 % mehr Waren und Dienstleistungen. Gleichzeitig legten die Importe sehr viel stärker um preisbereinigt 6,7 % zu, wodurch sich der Außenbeitrag insgesamt negativ auf das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes auswirkte.

Die Staatshaushalte wiesen zum Jahresende 2022 erneut ein Defizit aus, das sich nach ersten veröffentlichten Zahlen auf rund 102 Milliarden Euro beläuft, rund 33 Milliarden Euro weniger als 2021. Die Entlastungen des Staatshaushalts durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen hätten eigentlich zu einem noch höheren Rückgang geführt, sie wurden jedoch von neuen Belastungen durch die Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges überlagert. Dazu zählen Entlastungspakete, um den extrem steigenden Energiekosten entgegenzuwirken und somit die Bürger sowie die Wirtschaft zu unterstützen. Es errechnet sich eine Defizitquote von 2,6 % des Bruttoinlandsproduktes, die damit deutlich niedriger ist als in den beiden vorangegangenen Jahren und auch unterhalb des europäischen Referenzwertes von 3 % aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt liegt, der allerdings bis einschließlich 2023 ausgesetzt bleibt.

Der deutsche Arbeitsmarkt blieb in 2022 sehr robust. Die Wirtschaftsleistung wurde von jahresdurchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht.

Die Arbeitslosenquote sank 2022 weiter auf 5,3 Prozent, obwohl es mit der Fluchtwelle aus der Ukraine eine starke Erhöhung der Personenzahl gab, die auf den deutschen Arbeitsmarkt drängte. Vielmehr bestand weiter ein Arbeitskräftemangel, der sich inzwischen nicht mehr nur auf Fachkräfte beschränkt, sondern auf weitere Teile des Arbeitsmarktes erstreckt.

Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2022 kräftig um fast 8 %. Maßgeblich verantwortlich für diese historisch hohe Jahresteuerungsrate waren die extremen Preisanstiege bei Energie und Nahrungsmitteln infolge des Ukraine-Krieges und Lieferengpässen in der Produktion. Die Preissteigerungen fielen auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen noch deutlich stärker aus als auf der Verbraucherebene. Aufgrund der hohen Inflation im Jahr 2022 kam es im Durchschnitt zu klaren Reallohnverlusten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und damit zu einem Absinken der Kaufkraft. Die realen Konsumausgaben der privaten Haushalte nahmen stärker zu als das verfügbare Einkommen, die Sparquote sank gegenüber 2021 um rund 4 %-Punkte auf rund 11 %.

- im Geschäftsgebiet

Nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen hat sich die schleswig-holsteinische Wirtschaft in 2022 angesichts des schwierigen Umfeldes ebenfalls behaupten können. In Schleswig-Holstein ist vergleichsweise wenig Industrie angesiedelt. Auch sind sehr energieintensiv produzierende Industriezweige vergleichsweise weniger stark vertreten. Der Dienstleistungssektor, insbesondere der Tourismus, spielt für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein grundsätzlich eine große Rolle. In 2022 waren Urlaubsziele an Nord- und Ostsee erneut sehr gefragt. Die Handwerkskonjunktur verlief insgesamt besser als in Teilbereichen befürchtet. Über alle Branchen hinweg stellen die hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie immer mehr der Arbeits- und Fachkräftemangel spürbare Belastungs- und Risikofaktoren dar. Entsprechend der allgemeinen Arbeitsmarktentwicklung ist auch in Schleswig-Holstein die Anzahl der Erwerbstätigen im vergangenen Jahr gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag mit 5,2 % leicht unter dem Bundesniveau.

1.2. Entwicklung der Kreditwirtschaft

Der deutsche Bankenmarkt zeigte sich in 2022 vor dem Hintergrund der deutlich veränderten Rahmenbedingungen weitestgehend stabil und leistungsfähig. Das veränderte makroökonomische Umfeld mit hohen Inflationsraten, steigenden Zinsen sowie gedämpften Wachstumsaussichten birgt jedoch grundsätzlich auch Risiken für die Kreditwirtschaft.

Das zuvor bestehende Niedrig- bzw. Negativzinsumfeld stellte für alle Kreditinstitute einen deutlichen Belastungsfaktor für die Ertragslage dar. Die eingetretene Zinswende ist daher aufgrund der ertragssteigernden Effekte aus den Zinserträgen des Kreditgeschäfts weit überwiegend positiv zu werten. Starke Zinsanstiege können jedoch auch zu direkten Wertverlusten in den Anleiheportfolios der Banken führen und es bestehen zudem oftmals Risiken aus der Fristentransformation, da die Refinanzierung der in der vorherigen Niedrigzinsphase vergebenen Kredite nach einem Anstieg des Zinsniveaus teurer wird. Angesichts getrübter Konjunkturaussichten sind im Kreditgeschäft steigende Wertberichtigungsquoten möglich.

Die Konkurrenzsituation im Kreditgewerbe allgemein, wie auch am Lübecker Bankenmarkt, ist durch einen starken Wettbewerb gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung ist die Wettbewerbslage zunehmend auch überregional bis hin zu international beeinflusst, wenn auch gerade in Krisenzeiten eine regionale Verbundenheit an Bedeutung gewinnt.

Die Digitalisierung stellt die gesamte Kreditwirtschaft vor neue Herausforderungen - insbesondere durch neue Anbieter, neue Bezahlsysteme, veränderte Kundenerwartungen und -verhalten in Bezug auf Verfügbarkeit, Schnelligkeit, Einfachheit und Preisgestaltung. Die digitale und somit überregionale Kundenberatung durch Banken erhöht weiter den Druck auf den Marktanteil, bietet aber auch Chancen der langfristigen Kundenbindung, besonders im Nachwuchskundensegment. Die weiter zunehmende Regulierung stellt die Kreditwirtschaft vor zusätzliche Herausforderungen.

1.3. Entwicklung des Zinsniveaus und der Finanzmärkte

Angesichts der hohen und ausdauernden Inflation konnte die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mehr an ihrem Plan eines behutsamen Ausstiegs aus ihrer ultraexpansiven Geldpolitik festhalten, sondern sah sich gezwungen, mit mehreren Zinserhöhungen des Leitzinses auf zuletzt 2,0 % die Zinswende in 2022 deutlich zu vollziehen. Zuvor waren bereits die Nettoankäufe im Rahmen das Pandemie-Notfallprogramms (PEPP) und des herkömmlichen Ankaufprogramms (APP) beendet worden. In seiner Sitzung im Dezember 2022 vertrat der EZB-Rat zudem die Auffassung, dass die Zinsen noch deutlich und in einem gleichmäßigen Tempo steigen müssen, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen, das eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen 2 Prozent-Ziel gewährleistet. Ab Anfang März 2023 sollen die Bestände aus dem APP-Programm in einem maßvollen und vorhersehbaren Tempo reduziert werden, da die Tilgungsbeträge von Wertpapieren bei Fälligkeit nicht mehr vollumfänglich wieder angelegt werden.

Die globalen etablierten Aktienmärkte können auf kein gutes Börsenjahr 2022 zurückblicken. Geopolitische Krisen, steigende Inflationsraten und Zeitenwenden in der Geldpolitik der Zentralbanken hinterließen deutliche Spuren. Insgesamt schlossen alle bedeutenden Indizes 2022 mit einem teilweise kräftigen Minus ab. Der Deutsche Aktienindex (DAX) beendete das Jahr mit knapp unter 14.000 Punkten und verbuchte so in der Jahresbetrachtung ein Minus von knapp 12 %.

1.4. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2022

Von besonderer Bedeutung sind in erster Linie die rechtlichen Grundlagen, die der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) verabschiedet. Ausgehend von Basel III bzw. Basel IV finden auch zukünftig weitergehende Konkretisierungen und Adjustierungen durch die europäischen und nationalen Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden statt. Hierzu gehört auch das im Frühjahr 2019 vom EU-Parlament verabschiedete EU-Bankenpaket, dessen Vorgaben in einem entsprechenden Projekt im Zeitraum 2020 bis Ende 2022 in der Sparkasse umgesetzt wurden. In 2023 ist das Folgeprojekt "Umsetzung Basel IV" implementiert.

Im Herbst wurde die siebte Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) konsultiert. Ein wesentlicher Schwerpunkt, der auch für die Sparkasse von nicht unerheblicher Bedeutung ist, ist die Übernahme der Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) in die MaRisk. Die Leitlinien für die Kreditvergabe und -überwachung beinhalten u.a. die Einbeziehung von ESG-Risiken (Environment/Social/Governance) in die Kreditvergabe. Zudem erhalten die bislang im Merkblatt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken formulierten "unverbindlichen Verfahrensweisen" im Zuge der jetzigen MaRisk-Novelle eine neue rechtliche Bedeutung und Verbindlichkeit. Damit fügt sich die Stoßrichtung der MaRisk-Novelle in den bestehenden Trend ein, dass das Thema Nachhaltigkeit und Berücksichtigung der daraus resultierenden Risiken in der Finanzwirtschaft weiterhin einen wachsenden Stellenwert einnimmt und auch in Zukunft einnehmen wird. Die entsprechenden Vorgaben werden durch das Projekt "7. MARisk-Novelle" umgesetzt.

2. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Die Geschäftsentwicklung der Sparkasse im Geschäftsjahr 2022 stellte sich vor dem Hintergrund der externen Rahmenbedingungen und der nachstehend geschilderten Entwicklungen im Aktiv- und Passivgeschäft mit Kunden als zufriedenstellend dar.

Angesichts des durch die Ukraine-Krise, den Anstieg der Inflation und dem Ende des historischen Niedrig- und Negativzinsumfelds deutlich veränderten Kapital- und Zinsmarktumfelds und der entsprechenden Auswirkungen auf Kundenverhalten und Geschäftsprozesse wird die Geschäftsentwicklung insgesamt als gut eingeschätzt.

2.1. Bilanzsumme und Geschäftsvolumen

	Bestand		Veränderungen
	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in %	in %
	31.12. Geschäftsjahr	31.12. Vorjahr	Geschäftsjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
Geschäftsvolumen	3.285,2	3.354,8	-69,6	-2,1	2,7
Bilanzsumme	3.112,4	3.183,3	-70,9	-2,2	4,4

Die Bilanzsumme betrug am 31. Dezember 2022 3.112,4 Mio. EUR und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr (3.183,3 Mio. EUR) um 70,9 Mio. EUR (-2,2 %). Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten) sank um 2,1 % bzw. 69,6 Mio. EUR auf 3.285,2 Mio. EUR.

Der Rückgang der Bilanzsumme ist auf der Aktivseite im Wesentlichen auf den Rückgang der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren um 129,5 Mio. EUR zurückzuführen. Die Forderungen an Kunden machen mit 77,5 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 73,7 %) weiterhin den Hauptteil der Aktivseite aus. Auf der Passivseite wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden einschließlich verbrieften und nachrangigen Verbindlichkeiten mit +48,9 Mio. EUR (+2,3 %) geringer als geplant. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten sanken dagegen um 133,4 Mio. EUR. Die Passivseite setzt sich dabei vorrangig aus den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 68,4 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 65,0 %) und den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten mit 19,2 % (Vorjahr: 22,9 %) zusammen.

22. Aktivgeschäft

2.2.1. Forderungen an Kunden

Das gesamte Kreditvolumen der Sparkasse hat sich im Berichtszeitraum von 2.346,0 Mio. EUR um 2,9 % bzw. 67,0 Mio. EUR auf 2.413,0 Mio. EUR erhöht. Gemäß Planung war die Sparkasse von einem Anstieg um 2,8 % ausgegangen. Bestandsrückgänge in Höhe von 20,8 Mio. EUR entstanden bei den sonstigen Forderungen. Dem gegenüber standen Zuwächse bei den Darlehen an Geschäfts- und Privatkunden um 52,8 Mio. EUR, der KK-Kredite Geschäft um 45,0 Mio. EUR, der Guthaben aus Kompensationen und Konsortialkrediten um 20,1 Mio. EUR und der Weiterleitungsdarlehen um 16,5 Mio. EUR.

2.2.2. Forderungen an Kreditinstitute

Der Bestand an Forderungen gegenüber Kreditinstituten stieg um 296,8 Mio. EUR auf 357,1 Mio. EUR. Dies resultiert hauptsächlich aus dem Aufbau von Tagesgeldbeständen auf 304,0 Mio. EUR im Zuge der veränderten Situation am Kapitalmarkt.

2.2.3. Wertpapiervermögen

Die Höhe der Wertpapiereigenanlagen lag zum Bilanzstichtag mit 237,9 Mio. EUR um 130,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Hierbei verringerte sich das Volumen an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren um 129,5 Mio. EUR bei gleichzeitigem Rückgang der Bestände an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren um 1,1 Mio. EUR.

2.2.4. Beteiligungen / Anteilsbesitz / verbundene Unternehmen

Der Bestand der Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen sank im Geschäftsjahr 2022 von 41,4 Mio. EUR auf 41,0 Mio. EUR und resultiert vollständig aus Abschreibung in Bezug auf die Beteiligung an der HLS - Hamburger Logistik Service GmbH in entsprechender Höhe.

2.3. Passivgeschäft

2.3.1. Mittelaufkommen von Kunden

Die Summe aus Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und begebenen Schuldverschreibungen (einschließlich der nachrangigen Mittelaufnahmen) erhöhte sich um 48,9 Mio. EUR bzw. 2,3 % auf 2.155,7 Mio. EUR. Die Spareinlagen entwickelten sich mit einem Rückgang in Höhe von 10,5 Mio. EUR auf 338,5 Mio. EUR rückläufig. Dagegen konnten die befristeten Einlagen (um 43,6 Mio. EUR auf 53,3 Mio. EUR), die täglich fälligen Gelder (um 17,4 Mio. EUR auf 1.612,3 Mio. EUR) und der Bestand an Pfandbriefen (um 10,1 Mio. EUR auf 124,2 Mio. EUR) ausgeweitet werden.

2.3.2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten sanken um 133,4 Mio. EUR auf 596,3 Mio. EUR. Dabei standen der Ausweitung des Emissionsbestandes an Pfandbriefen um 60,4 Mio. EUR Rückgänge bei den befristeten Einlagen und aufgenommenen Darlehen um 30,0 Mio. EUR, Offenmarktgeschäfte um 69,2 Mio. EUR und verbriefte Verbindlichkeiten an Kreditinstitute um 90,0 Mio. EUR gegenüber.

2.3.3. Dienstleistungen und andere außerbilanzielle Geschäfte

2.3.3.1. Dienstleistungen

Im Geschäftsjahr entwickelte sich das Dienstleistungsgeschäft insgesamt positiv, und die Provisionseinnahmen konnten von 28,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2021 auf 28,4 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2022 gesteigert werden. Die Planwerte wurden dabei insgesamt aber um 0,7 Mio. EUR verfehlt.

Im Folgenden sind die Entwicklungen der einzelnen wesentlichen Segmente nach Aufteilung gemäß Betriebsvergleich der Sparkassen-Finanzgruppe dargestellt.

Im Giro- und Zahlungsverkehrsgeschäft stiegen die Provisionserträge im Vergleich zu 2021 um 0,7 Mio. € auf 11,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 an, was hauptsächlich auf einen Anstieg der Erträge aus dem Geschäftsgiroverkehr und Gebühren aus dem Kartengeschäft und dem Barzahlungsverkehr zurückzuführen ist. Im Zuge anhaltender Veränderungen im Kundenverhalten während der Covid19-Pandemie lagen die Provisionseinnahmen in diesem Bereich insgesamt leicht unter den Erwartungen von 12,0 Mio. EUR.

Der mit dem Wertpapiergeschäft in Zusammenhang stehende Provisionsertrag lag mit 5,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 sowohl unter dem Vorjahr (5,8 Mio. EUR) als auch unter Plan. Hintergrund waren die insbesondere durch die Ukraine-Krise ausgelösten herausfordernden Marktgegebenheiten 2022.

Das Vermittlungsergebnis im Immobilienbereich hat sich in diesem Berichtszeitraum von 3,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021 auf 3,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 erhöht und lag 0,4 Mio. EUR über den erwarteten Erträgen.

Gesunkene Provisionseinnahmen bei der Vermittlung von Krediten in Höhe von 1,6 Mio. EUR lagen unter den Erwartungen von 2,1 Mio. EUR.

2.3.3.2. Derivate

Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung und darüber hinaus zu Anlagezwecken tätigt die Sparkasse Derivatgeschäfte. Die Kontrahenten waren ausschließlich bonitätsmäßig einwandfreie Kreditinstitute. Als größte Derivatepositionen befanden sich im Rahmen der Gesamtbanksteuerung abgeschlossene Zinsderivate in Höhe von 393,2 Mio. EUR im Bestand. Der Bestand der zur Ertragsstabilisierung und Diversifizierung des Corporate Bond-Portfolios abgeschlossenen Credit Default Swaps (CDS) erhöhte sich im Geschäftsjahr um 16,0 Mio. EUR auf 119,0 Mio. EUR. Es wurden nur CDS abgeschlossen, deren zugrundeliegende Referenzwerte zum Investitionszeitpunkt über ein Rating im Bereich "Investmentgrade" verfügten.

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

3.1. Vermögenslage

Vor dem Hintergrund der europäisch geprägten Vorgaben zu aufsichtsrechtlichen Kennzahlen auf Grundlage der so genannten "Basel III Regelungen" wurde das Eigenkapital wie in den Vorjahren weiter gestärkt. Zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken weiter aufgestockt. Der Jahresüberschuss i.H.v. 5,0 Mio. EUR wurde hälftig der Gewinnrücklage zugeführt. Der Vorstand schlägt den Aktionären vor, den verbleibenden Bilanzgewinn i.H.v. 2,5 Mio. EUR vollständig auszuschütten.

Nach der Zuführung zur Gewinnrücklage i.H.v. 2,5 Mio. EUR und der Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe von 8,0 Mio. EUR wird sich das harte Kernkapital (Grundkapital zzgl. Kapitalrücklagen zzgl. Gewinnrücklagen zzgl. Fonds für allgemeine Bankrisiken) auf 279,9 Mio. EUR belaufen. Der Bestand an zusätzlichem Kernkapital, der den Anforderungen gem. Art. 52 CRR als dauerhaftes, regulatorisch vollständig anerkennungsfähiges zusätzliches Kernkapital entspricht, beträgt unverändert 25,6 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der o.g. Zuführungen beträgt das komplette Kernkapital 305,5 Mio. EUR.

Die Kernkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2022 14,4 % und liegt damit unterhalb der Planung (14,5 %). Unter Berücksichtigung des Jahresabschlusses zum 31.Dezember 2022 beträgt die Kernkapitalquote 14,9 %.

Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die ermittelte Gesamtkapitalquote der Relation der Eigenmittel zur gewichteten Risikoposition, bestehend aus Adressrisiko, Marktpreisrisiko sowie operationellem Risiko, liegt zum 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung des Jahresabschlusses bei 16,1 % (Vorjahr: 15,8 %). Damit liegt der Wert 5,6 %-Punkte über dem gesetzlich vorgeschriebenen Maß unter Berücksichtigung des Kapitalerhaltungspuffers und der zusätzlichen Eigenmittelanforderungen in Folge des bankaufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) in Höhe von 10,5 % sowie 3,1%-Punkte über dem intern als Mindestgröße festgelegtem Zielwert von 13,0 %. Die Eigenkapitalausstattung bildet damit die Basis für eine zukünftige Geschäftsausweitung.

Zur Entwicklung der Bilanzstruktur wird auf Kapitel B 2 verwiesen.

Mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie der durch die Thesaurierung gestärkten Kapitalbasis hat die Sparkasse eine angemessene Risikovorsorge für die Zukunft getroffen.

Wertpapiere wurden nach Analysen zur Beurteilung der Marktgerechtigkeit der zur Verfügung gestellten Preise zu den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Kursen am Bilanzstichtag (vollständige Anwendung des Niederstwertprinzips) angesetzt. Für die Risiken des Geschäftszweiges der Kreditinstitute wurde zusätzliche Vorsorge getroffen. Die übrigen Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips im Sinne des § 252 Absatz 1 Nr. 4 HGB bewertet.

Es wurden aktive und passive latente Steuern verrechnet. Ein verbleibender Überhang aktiver latenter Steuern wurde nicht angesetzt.

3.2. Finanzlage

Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse war im Geschäftsjahr jederzeit gewährleistet. Die Sparkasse unterscheidet ihre Liquiditätsplanung nach einer operativen und einer strategischen Liquiditätssteuerung.

Bei der operativen Liquiditätssteuerung orientiert sich die Sparkasse an den Meldungen gemäß der Kennzahlen Liquidity Coverage Ratio (LCR) und "Net Stable Funding Ratio" (NSFR) sowie den Erkenntnissen aus deren täglichen Überwachung. Ein an Schwellenwerten orientiertes Ampelsystem zeigt einen entsprechenden Handlungsbedarf auf. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Anforderungen beider Kennzahlen jederzeit erfüllt.

Für die strategische Steuerung der Liquidität werden Zahlungsstrombilanzen erstellt und diese einer Szenariosimulation unterzogen. Dies dient der Optimierung insbesondere der mittel- bis langfristigen Liquiditätsbetrachtung unter Risiko-Ertragsgesichtspunkten und gibt gleichzeitig Steuerungsimpulse zur Sicherstellung der langfristigen Zahlungsfähigkeit.

Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei den Landesbanken und der Deutschen Bundesbank wurden teilweise in Anspruch genommen.

3.3. Ertragslage

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit der Sparkasse im Geschäftsjahr 2022 lag mit 15,5 Mio. EUR 1,0 Mio. EUR über dem Vorjahresergebnis von 14,5 Mio. EUR.

Das Geschäftsergebnis resultiert neben Ergebnisbeiträgen aus den Kerngeschäftsfeldern des Privat- und Firmenkundengeschäfts auch aus ergänzenden Komponenten der Gesamtbanksteuerung, insbesondere aus Wertpapiereigenanlagen.

Der Zinsüberschuss (Saldo aus GV-Posten 1, 2, 3, 4, 17) - die bedeutendste Ertragskomponente - stieg im Vergleich zu 2021 um 10,7 Mio. EUR auf 55,6 Mio. EUR an. Ausschlaggebend waren hierfür gestiegene Erträge aus Forderungen an Kreditinstitute im Zuge der gestiegenen Zinsen im Jahresverlauf und insbesondere aperiodische Erträge.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 0,4 Mio. EUR auf 26,3 Mio. EUR. Diese Entwicklung war vorrangig geprägt durch Ertragszuwächse aus dem Giro- und Zahlungsverkehrsgeschäft (vgl. B 2.3.3.1 Dienstleistungen).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 2,7 Mio. EUR 0,5 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 2,2 Mio. EUR.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen (GuV-Posten 10 und 11) haben sich um 5,5 Mio. EUR auf 53,4 Mio. EUR erhöht.

Dabei lag der Personalaufwand mit 34,5 Mio. EUR 5,1 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 29,4 Mio. EUR. Insbesondere Zuführungen zu den Rückstellungen für laufende Pensionen und Pensionsanwartschaften waren hierfür ausschlaggebend.

Die übrigen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 0,4 Mio. EUR auf 18,0 Mio. EUR. Diese Entwicklung ist vorrangig auf gestiegenen übrigen Sachaufwand (+0,7 Mio. EUR), Werbeaufwand (+0,1 Mio. EUR) und EDV-Kosten (+0,1 Mio. EUR) bei gesunkenen Aufwendungen für die Nutzung eigener und fremder Grundstücke (-0,4 Mio. EUR) sowie aperiodischer Aufwendungen (-0,1 Mio. EUR) zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 1,3 Mio. EUR um 1,0 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 2,3 Mio. EUR.

Das Ergebnis vor Bewertung (GuV-Posten 1 bis 12, 17 und 24) erhöhte sich in Folge der dargestellten Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Mio. EUR auf 30,0 Mio. EUR.

Das Bewertungsergebnis (GuV-Posten 13 bis 16 und 18) weist einen Betrag in Höhe von -14,4 Mio. EUR aus (Vorjahr: -8,3 Mio. EUR) und ist durch Bewertungsmaßnahmen im Kredit- und Wertpapiergeschäft geprägt.

Der periodische und aperiodische Steueraufwand (GuV-Posten 23) beträgt 10,4 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR). Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Steuerlast unter anderem durch die Parameteranpassung im Rahmen der Ermittlung von Pensionsrückstellungen (0,8 Mio. EUR), die Begrenzung der (steuerlichen) Abschreibungen Wertpapier nur auf den Nennwert (1,1 Mio. EUR) und aus der Umstellung der Ermittlung der Pauschalwertberichtigung nach den Grundsätzen des IDW BFA 7 (0,4 Mio. EUR). Die periodischen Steueraufwendungen sind insgesamt um 3,1 Mio. EUR auf 10,5 Mio. EUR gestiegen.

Insgesamt ergibt sich damit ein Jahresüberschuss in Höhe von 5,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR). Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG zu ermittelnde Quote (Jahresüberschuss/Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2022 0,2 %. Nach einer Zuführung von 2,5 Mio. EUR zu den Gewinnrücklagen, werden 2,5 Mio. EUR als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Zur weiteren Analyse der Ertragslage setzt die Sparkasse für interne Steuerungszwecke die Erfolgsspannenrechnung der Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses der Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stellt in der internen Steuerung den bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikator dar.

Auf dieser Basis beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung 27,6 Mio. EUR bzw. 0,86 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) des Geschäftsjahres 2022 (Vorjahr: 26,4 Mio. EUR bzw. 0,83 %). Damit liegt das operative Ergebnis 0,02 %-Punkte unterhalb des Verbandsdurchschnittes und 0,16 %-Punkte über den Erwartungen.

Der Zinsüberschuss lag mit 49,2 Mio. EUR bzw. 1,52 % über dem Vorjahreswert von 46,2 Mio. EUR bzw. 1,46 % und fiel positiver als geplant aus (Plan: 44,2 Mio. EUR bzw. 1,35 %).

Der Provisionsüberschuss liegt mit 26,2 Mio. EUR absolut über dem Vorjahr (25,8 Mio. EUR) aber unter den Erwartungen (26,9 Mio. EUR). Trotz eines unter Plan liegenden Anstieg der Durchschnittsbilanzsumme konnte der Planwert im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme (0,82 %) mit 0,81 % nicht erreicht werden und liegt auch unter dem Vorjahreswert (0,82 %).

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich absolut gegenüber dem Vorjahr von 45,9 Mio. EUR (1,45 % d. DBS) auf 48,2 Mio. EUR (1,49 % d. DBS) und fiel damit 0,1 Mio. EUR positiver als geplant aus. Durch den geringer als geplanten Anstieg der Durchschnittsbilanzsumme wurde der Planwert im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme (1,47 %) überschritten.

Die operative Aufwands-/Ertragsrelation, die sogenannte Cost-Income-Ratio (CIR), stieg auf 63,6 % (Vorjahr: 63,5 %) an und lag rund 4,2 %-Punkte unter dem Planwert von 67,8 %. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (Ergebnis vor Steuern bezogen auf das gezeichnete Kapital und Kapital- und Gewinnrücklagen) betrug 11,4 % und lag damit 5,3 %-Punkte über dem Planwert von 6,1%.

Das Bewertungsergebnis, bestehend aus den Bewertungsergebnissen Wertpapiergeschäft, Kreditgeschäft und Sonstiges sowie den Veränderungen der Vorsorgereserven, entwickelte sich mit -14,4 Mio. EUR bzw. -0,45 % der DBS schlechter als erwartet. Das Bewertungsergebnis Wertpapiergeschäft fiel mit -4,8 Mio. EUR bzw. -0,15 % schlechter als der Planwert (-0,5 Mio. EUR bzw. -0,02 %) aus. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf die entsprechenden Entwicklungen der Zins- und Kapitalmärkte. Bei der Bewertung der Wertpapiere wurde in konservativer Verfahrensweise wie im Vorjahr durchgängig das strenge Niederstwertprinzip angewendet. Das Bewertungsergebnis Kreditgeschäft inkl. der Veränderungen der Vorsorgereserven in Höhe von -9,3 Mio. EUR bzw. -0,29 % fiel 5,8 Mio. EUR bzw. 0,18 %-Punkte negativer als erwartet aus. Die Risikovorsorge wurde durch Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in nennenswerter Höhe weiter verstärkt.

Das Bewertungsergebnis Sonstiges ist mit -0,4 Mio. EUR unter dem Plan von 0,0 Mio. EUR ausgelaufen.

Das Neutrale Ergebnis fiel mit 2,3 Mio. EUR bzw. 0,07 % besser als geplant aus (-5,1 Mio. EUR bzw. -0,16 %). Positiv gegenüber der Planung wirken sich höhere Erträge aus Auflösung von Rückstellungen (+1,2 Mio. EUR), aufgelöste Swapgeschäfte (+8,6 Mio. EUR), geringere Zuführungen zu Rückstellungen für Rechtsrisiken (-0,5 Mio. EUR), sonstige Erträge (+0,2 Mio. EUR) und sonstige Provisionen (+0,1 Mio. EUR) sowie geringere außerordentliche Personalaufwände (-0,9 Mio. EUR) aus. Dagegen stehen gegenüber der Planung höhere Aufwände für Pensionsrückstellungen (+3,4 Mio. EUR) und geringere Erträge aus aperiodischen Zinsen (-0,7 Mio. EUR im Wesentlichen aus Vorfälligkeitsentschädigungen).

Sowohl das Ergebnis nach Bewertung als auch vor Steuern ist, trotz der komplexen Rahmenbedingungen an den Geld- und Kapitalmärkten im Zuge der Ukraine-Krise, besser als erwartet ausgefallen. Die aufsichtlichen Anforderungen hinsichtlich der Eigenkapitalkennziffern werden erfüllt.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

1.1. Grundlagen

Zur Erfüllung des vorrangigen Unternehmenszweckes im Sinne der Satzung der Sparkasse sind das planvolle Eingehen von Risiken und deren aktive Steuerung als essentielle Kernaufgaben der Sparkasse unabdingbar.

Der Begriff "Risiko" wird dabei als Verlust- oder Schadensgefahr verstanden, die entsteht, wenn eine künftige Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant bzw. erwartet oder sogar existenzbedrohend wird. Risiken werden von der Sparkasse eingegangen, wenn sie zur Erzielung von Erfolgen notwendig und im Verhältnis zu den Chancen vertretbar sind. Damit verbunden ist die geschäftspolitische Zielsetzung, bei günstigem Chance- / Risikoprofil Risiken unter konsequenter Sicherung der Risikotragfähigkeit einzugehen und bei ungünstigerem Chance- /Risikoprofil eine Kompensation oder Verminderung von Risiken vorzunehmen. Risiken müssen dabei auf ein vertretbares Maß beschränkt werden, um die Vermögens-, Liquiditäts- und Ertragssituation der Sparkasse nicht zu gefährden.

Im Zusammenhang mit der Risikotragfähigkeitskonzeption ist der Begriff "Risiko" als negative Abweichung vom Erwartungswert definiert. Während erwartete Verluste, z.B. das erwartete Bewertungsergebnis Kreditgeschäft in der Finanzplanung Berücksichtigung finden, werden unerwartete Verluste bzw. Planabweichungen in der Risikotragfähigkeit betrachtet und limitiert (z.B. ein im Risikoszenario mögliches höheres Bewertungsergebnis Kreditgeschäft als in der Planung erwartet).

Ein wirksames und effektives Risikomanagement ist für die Sparkasse zur langfristigen Sicherung ihres Unternehmenserfolgs von signifikanter Bedeutung. Ein wesentlicher Grundsatz des Risikomanagements ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der eingesetzten Methoden und Verfahren vor dem Hintergrund der aufsichtlichen Anforderungen. Hierzu zählen die Anforderungen an das Klima- und Nachhaltigkeitsmanagement, ein effektives und zielgerichtetes Reportingsystem, ein den EBA-Guidelines entsprechendes Stresstestkonzept und die Neugestaltung der Risikotragfähigkeitskonzeption in den nächsten Jahren.

1.2. Geschäfts- und Risikostrategie

In der Geschäftsstrategie sind die geschäftspolitischen Leitplanken der Sparkasse verankert. Hierzu zählen u.a. eine Treasury-Strategie, eine Handelsstrategie gemäß Artikel 103 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013, Aspekte zum regelmäßigen Planungs- und Strategieprozess sowie grundsätzliche monetäre Kennzahlenziele (u.a. interne Mindestkapitalquoten, Betriebsergebnis vor Bewertung im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme, Eigenkapitalrendite und Cost-Income-Ratio). Außerdem sind in der Geschäftsstrategie die zentralen Rahmenbedingungen sowie Zielsetzungen des Risikomanagementsystems der Sparkasse festgelegt und die Verbindung zur Risikostrategie hergestellt.

Gemäß Handelsstrategie, als Bestandteil der Geschäftsstrategie, stehen die liquiditäts- und ertragsorientierte Anlage der Sparkassenmittel sowie die Steuerung vorhandener Risiken des Bilanzstrukturmanagements einschließlich Fristentransformation im Vordergrund der strategischen Handelsaktivitäten.

Der Umfang der Eigenhandelstätigkeiten wird in der Weise beschränkt, dass die Sparkasse gemäß Artikel 94 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 als Institut mit "Handelsbuchtätigkeiten von geringem Umfang" einzustufen ist.

Die Risikostrategie definiert die strategischen Vorgaben für das Risikomanagement. Sie legt die grundsätzlichen Eckpfeiler der Sparkasse im Bereich des Risikomanagements als integrativen Bestandteil der Geschäftsstrategie fest.

Neben der Definition des Risikoverständnisses und der Risikoneigung der Sparkasse, beinhaltet die Risikostrategie auch Erläuterungen des Umgangs mit den verschiedenen Risikokategorien, die Bestimmung der wesentlichen Risiken der Sparkasse sowie die Darstellung der Risikotragfähigkeitskonzeption. Durch das Risikohandbuch wird die Risikostrategie operationalisiert.

Sowohl Geschäfts- als auch Risikostrategie werden auf Basis des festgelegten Strategie- und Planungsprozesses regelmäßig jährlich und darüber hinaus anlassbezogen überprüft und ggf. angepasst.

Zur Vermeidung von Risiken im IT-Bereich hat die Sparkasse in ihrem Anweisungswesen eine separate IT-Strategie nebst dazugehöriger IT-Sicherheitsrichtlinie implementiert, welche ebenfalls regelmäßig jährlich überprüft und ggf. angepasst werden.

1.3. Risikomanagement

1.3.1. Organisation

Die Verantwortung für ein funktionierendes Risikomanagementsystem inklusive Geschäfts- und Risikostrategie obliegt dem Gesamtvorstand. Die Anforderungen an eine organisatorische und funktionale Trennung zwischen Markt bzw. Handel und Marktfolge bzw. Abwicklung, Kontrolle, Rechnungswesen und Überwachung sind aufbau- und ablauforganisatorisch berücksichtigt.

Die Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikomanagement- und -controllingsysteme sind regelmäßig Gegenstand der Prüfungen der Internen Revision. Über ihre Prüfungsergebnisse berichtet die Interne Revision unmittelbar an den Vorstand. Darüber hinaus unterliegt das Risikomanagementsystem der Sparkasse einer jährlichen Prüfung durch die Jahresabschlussprüfer, regelmäßig der Prüfungsstelle des SGVSH, in deren Rahmen auch die Risikolage der Sparkasse beurteilt wird.

Mit Blick auf die Geschäftsaktivitäten der Sparkasse im Zusammenhang mit der Emission von Pfandbriefen zu Refinanzierungszwecken ist ein Risikomanagementsystem gem. § 27 Pfandbriefgesetz implementiert. Die Regelungen zu den mit der Emissionstätigkeit verbundenen Risiken und deren Management sind im Anweisungswesen festgelegt und werden von der Kreditsteuerung verantwortet.

Für den Abschluss bzw. die Genehmigung von Geschäften hat die Sparkasse eindeutige Kompetenzregelungen getroffen. Vor der Einführung neuer Produkte bzw. der Aufnahme von Aktivitäten auf neuen Märkten einschließlich Vertriebswegen werden geregelte Einführungsprozesse durchlaufen, die ein MaRisk-konfor- mes Vorgehen sicherstellen. Analog gilt dies auch für beabsichtigte wesentliche Veränderungen der Aufbau- bzw. Ablauforganisation sowie der IT-Systeme.

1.3.2. Prozesse

Im Risikohandbuch hat die Sparkasse die Risiken, die auf sie einwirken können, nach Risikokategorien und Risikoarten strukturiert und die jeweiligen Prozesse zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung sowie Kommunikation der Risiken festgelegt. Die Systematisierung der Risikokategorien und -arten und deren Definitionen erfolgte in Anlehnung an entsprechende Empfehlungen der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (Tochter des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes DSGV). Die Risikokategorien und -arten werden im Rahmen einer Bestandsaufnahme (Risikoinventur) bewertet. Die Wesentlichkeitseinstufung wird vorrangig quantitativ aus dem Verhältnis von Risikopotenzial und einsetzbarem Risikodeckungspotenzial abgeleitet. Als Wesentlichkeitsschwelle eines Risikos hat die Sparkasse in der Risikoinventur eine Relation in Höhe von 5,0 % angewendet. Für die Risikopotenzialermittlung wurde im Rahmen der Risikoinventur ein generelles Konfidenzniveau von 95,0 % und grundsätzlich ein Risikohorizont von einem Jahr zu Grunde gelegt. Neben der zusätzlichen Berücksichtigung qualitativer Aspekte erfolgt auf dieser Grundlage die Festlegung der Wesentlichkeit/ Nicht-Wesentlichkeit der einzelnen Risikoart bzw. -kategorie.

Im Rahmen der Risikoinventur wird auch analysiert, ob neue Risiken identifizierbar sind, welche in die Risikokategorisierung des Risikohandbuches und das Risikomanagementsystem der Sparkasse zu integrieren sind. Diese Risikoinventur sowie die Aktualisierung des Risikohandbuches und eine Überprüfung der Risikotragfähigkeitskonzeption werden turnusmäßig jährlich und darüber hinaus anlassbezogen durchgeführt.

Der Tatbestand der Finanzholding-Gruppe ist in Vorschriften des Kreditwesengesetzes begründet, nach der die Sparkasse zu Lübeck AG, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck (Stiftung), die mit 74 % am Grundkapital der Sparkasse beteiligt ist, und die GfL Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft mbH (GfL; 100 %-ige Tochtergesellschaft der Sparkasse) eine Finanzholding-Gruppe darstellen. Die Stiftung dient satzungsmäßig ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken. Die Beurteilung der Wesentlichkeit der Risiken erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren. Zunächst erfolgte eine Beurteilung der Wesentlichkeit der Risiken aus der Geschäftstätigkeit der einzelnen Gesellschaften Stiftung und GfL in ihrer jeweiligen Wirkung auf Gruppenebene. Zur Belegung der Wesentlichkeitsbeurteilung wurde eine Analyse auf Ebene der einzelnen Risikoarten durchgeführt. Anschließend erfolgte eine Gesamtbetrachtung, das heißt, eine Beurteilung der Wesentlichkeit der Risiken aus der Geschäftstätigkeit der Unternehmen in Summe. Hierbei wurde auch eine Bewertung hinsichtlich möglicher Konzentrationen mit risikoerhöhender Wirkung berücksichtigt. Die relevanten Risiken der Stiftung wurden quantifiziert und im Gesamtrisikoprofil der Finanzholding-Gruppe gemeinsam mit den Risiken der GfL berücksichtigt. Die dem Beteiligungsrisiko zugeordneten Risiken der GfL sind in beiden Risikoprofilen identisch. Für die Gruppenebene ist ein separater Risikotragfähigkeits-Steuerungskreis implementiert.

Die nachstehende Übersicht stellt das aktuelle Gesamtrisikoprofil der Sparkasse und der Finanzholding- Gruppe dar:

Risikoart/-kategorie	Art der Prüfung	Wesentlichkeit	Bezugsgröße	Relation Sparkasse	Relation Finanzholdinggruppe
Adressenausfallrisiko
Kundenkreditgeschäft	quantitativ	wesentlich	eRDP	6,6%	6,6%
Eigengeschäft	quantitativ	wesentlich	eRDP	2,1%	2,1%
Beteiligungsrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	10,6%	10,6%
Marktpreisrisiko
Zinsänderungsrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	2,0%	2,0%
Spreadrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	6,4%	6,4%
Währungsrisiko	quantitativ	unwesentlich	eRDP	1,5%	1,5%
Aktienkursrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	4,8%	8,9%
Immobilienrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	16,6%	16,8%
Liquiditätsrisiko	quantitativ	wesentlich	eRDP	0,7%	0,7%
Operationelle Risiken	quantitativ	wesentlich	eRDP	0,9%	0,9%
Sonstiges Risiko	quantitativ	unwesentlich	eRDP	2,1%	2,1%

Die Relation stellt das relative Verhältnis des Risikopotenzials zur Bezugsgröße, dem einsetzbaren Risikodeckungspotenzial (eRDP), dar. Die Wesentlichkeitsschwelle liegt bei 5,0 %.

Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Verringerung der quantifizierbaren Risiken der Sparkasse um 4,0 %-Punkte und 3,5%-Punkte bei der Finanzholding-Gruppe. Im Ergebnis besteht somit keine Erhöhung der tatsächlichen Risikolage bzw. des Gesamtrisikoprofils der Sparkasse.

Gegenstand der Risikoinventur ist auch die Identifikation etwaig bestehender Intra- und Interrisikokonzentrationen sowie die Durchführung von Stresstestbetrachtungen (einschließlich inversem Stresstest sowie Sensitivitäts- und Szenarioanalysen) unter Berücksichtigung bestehender Risikokonzentrationen. Um ungewollte Risikokonzentrationen auf Gesamtinstitutsebene zu begrenzen, sind folgende Vorkehrungen zur Begrenzung implementiert: quantitative Instrumente, wie Limit- und Ampelsysteme sowie qualitative Instrumente, wie z.B. regelmäßige Risikoanalysen.

1.4. Risikotragfähigkeitskonzeption

Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit der Sparkasse die Risiken des Bankgeschäfts durch so genanntes Risikodeckungspotenzial abzudecken. Auf Grundlage der implementierten Risikomanagementprozesse wird die Risikotragfähigkeit der Sparkasse laufend sichergestellt. Dabei müssen alle wesentlichen Risiken unter Berücksichtigung etwaiger Konzentrationen durch ausreichendes Risikodeckungspotenzial abgedeckt sein.

Zur Begrenzung und Steuerung der Risiken hat die Sparkasse ein Risikotragfähigkeitskonzept festgelegt, mit dem durch Gegenüberstellung von Risiken und Risikodeckungspotenzial die Risikotragfähigkeit überwacht wird. Das Risikotragfähigkeitskonzept der Sparkasse orientiert sich an seitens zentraler Stellen der Sparkassenfinanzgruppe (Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH, DSGV, zuständiger Regionalverband) zur Verfügung gestellter Leitfäden und Empfehlungen.

Die Sparkasse verfolgt in ihrer Risikotragfähigkeitskonzeption den Going-Concern-Ansatz (Fortführungsansatz) in der periodischen Sichtweise. Jener Teil der regulatorischen Eigenmittel, der zur Erfüllung der bankaufsichtlichen Mindestkapitalanforderungen gemäß CRR (Säule 1) im Sinne so genannter harter Kapitalanforderungen notwendig ist, wird daher nicht zur Risikoabdeckung (Säule 2) verwendet.

Für die Risikoübernahme wird nur ein festgelegter Anteil des vorhandenen und einsetzbaren Risikodeckungspotenzials zur Verfügung gestellt. Zusätzlich sind weitere Sicherheitsmechanismen zur jederzeitigen Gewährleistung der Fortführung der Sparkasse implementiert, z.B. interne Mindestkapitalquoten. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Sparkasse auch bei Eintritt von Risiken unter Going-Concern-Aspekten ein ausreichendes Deckungspotenzial für die Zukunft verbleibt.

Das Risikotragfähigkeitskonzept der Sparkasse berücksichtigt neben der zwingend vorgeschriebenen regulatorischen Sichtweise die Wirkung der Risiken auf Ebene der Gewinn- und Verlustrechnung (periodische Sicht). Dabei gilt der Grundsatz, dass jeder Bestandteil des Risikodeckungspotenzials nur einmal zur Risikoabdeckung verwendet werden darf. Im Mittelpunkt steht die laufende Sicherstellung der Risikotragfähigkeit für die kommenden 12 Monate. Der Risikobetrachtungshorizont beträgt somit zu jedem Risikobetrachtungsstichtag konstant 12 Monate (vollständig rollierende Risikotragfähigkeitsbetrachtung).

In dem periodischen Steuerungskreis wird das gesamte Risikodeckungspotenzial im Sinne einer Bestandsaufnahme als Summe der Eigenkapitalpositionen verstanden. Das unterjährig aufgelaufene Ergebnis sowie das Thesaurierungspotential der kommenden 12 Monate werden nicht dem Risikodeckungspotential zugerechnet.

Die Ermittlung des gesamten Risikodeckungspotenzials erfolgt zu jedem Berichtsstichtag.

Unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Entwicklungen der relevanten Einflussgrößen im Risikobetrachtungszeitraum (z.B. Entwicklung der Risikoaktiva) werden die zur regulatorischen Eigenmittelunterlegung erforderlichen Mittel quantifiziert. Die Ermittlung erfolgt unter Berücksichtigung festgelegter Leitplanken. Hinsichtlich der für Risikotragfähigkeitsbetrachtungen festgelegten individuellen Mindest-Gesamtkapitalquote und individuellen Mindest-Kernkapitalquote werden die aufsichtlichen Eigenmittelanforderungen berücksichtigt. Der derzeitigen Einschätzung des DSGV und der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH folgend, werden der Kapitalerhaltungspuffer, der antizyklische Kapitalpuffer und der so genannte Stresspuffer bei der Ermittlung des für Säule 2 einsetzbaren Risikodeckungspotenzials nicht in Abzug gebracht.

Im nächsten Schritt wird das somit für die Risikotragfähigkeit (Säule 2) im Risikobetrachtungshorizont (rollierend 12 Monate ab Berichtsstichtag in die Zukunft) unter Einhaltung der strategischen Leitplanken zur Sicherstellung des Going-Concern-Ansatzes zur Verfügung stehende Risikodeckungspotenzial (einsetzbares Risikodeckungspotenzial) ermittelt. Stille Reserven werden nicht als Risikodeckungspotenzial, sondern entlastend i.R. der Risikoquantifizierung und der Ermittlung der Limitauslastungen berücksichtigt. Unter Beachtung dieser Prämissen stellt der Anteil am gesamten Risikodeckungspotenzial, der nicht für Säule 1 benötigt wird, das einsetzbare Risikodeckungspotenzial für Säule 2 dar.

Zu jedem Berichtsstichtag erfolgt eine Neuberechnung des einsetzbaren Risikodeckungspotenzials. Hierdurch kommt es unterjährig zu Veränderungen der Höhe des einsetzbaren Risikodeckungspotenzials. Zur Generierung von Steuerungsimpulsen ist eine Reaktionsgrenze festgelegt, die zu jedem Berichtsstichtag hinsichtlich etwaig bestehendem Handlungsbedarf überprüft wird (Vergleich eingetretener Veränderung des einsetzbaren Risikodeckungspotenzials vs. Reaktionsgrenze; Bezugswert ist das zum Risikoberichtsstichtag 31.12. ermittelte einsetzbare Risikodeckungspotenzial).

Auf Basis des unter Going-Concern-Aspekten insgesamt einsetzbaren Risikodeckungspotenzials wird ein Anteil für die Risikoabschirmung festgelegt. Hierbei ist als risikopolitische Leitplanke eine Mindest-Überlebenshäufigkeit definiert.

Die Teilmenge des einsetzbaren Risikodeckungspotenzials, die zur Risikoabschirmung zur Verfügung gestellt wird, bildet damit eine wesentliche Grundlage für die Limitierung (Höhe des Gesamtbanklimits).

Aus dem zur Risikoabschirmung zur Verfügung gestellten Anteil des Risikodeckungspotenzials ist ein entsprechendes Gesamtbanklimit festgelegt, das unter Berücksichtigung von Risikoszenarien auf die einzelnen Risikoarten bzw. -kategorien aufgeteilt ist.

Für die Risikotragfähigkeit hat die Sparkasse als Ausdruck ihrer Risikotoleranz (Risikoneigung) Schwellenwerte in Form von bestimmten prozentualen Limitauslastungen festgelegt. Hierdurch wird sichergestellt, dass im Rahmen der Risikosteuerung rechtzeitig geeignete Maßnahmen geprüft und umgesetzt werden können (Risikofrüherkennung).

Handlungsimplikationen zur etwaigen Anpassung des eingesetzten Risikodeckungspotenzials, i. W. des Gesamtbanklimits und seiner Aufteilung auf Teillimite, ergeben sich in erster Linie aus der permanenten Neujustierung des Risikodeckungspotenzials zu den Berichtsstichtagen sowie der Entwicklung der Erwartungs- und Risikowerte einschließlich Limitauslastungen in dem mit 12 Monaten konstant bleibenden Risikobetrachtungszeitraum.

In den unterjährigen Risikotragfähigkeitsbetrachtungen werden gegebenenfalls eingetretene negative Planabweichungen mittels Neujustierung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt. Hierbei werden im Rahmen des Prognoseprozesses die ursprünglichen Planungsannahmen den tatsächlich eingetretenen Entwicklungen gegenübergestellt. Darüberhinausgehende weitere Risiken bis zum Ende des Risikobetrachtungshorizontes, die zu unerwarteten negativen Planabweichungen führen können, werden gegen das Gesamtbanklimit bzw. die in diesem Zusammenhang festgelegten Teillimite gestellt.

Auf Basis zentraler Empfehlungen (Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH; zuständiger Regionalverband) ist ein Konfidenzniveau von 95,0 % bei einem grundsätzlichen Risikohorizont von einem Jahr definiert.

Die Aggregation der Einzelrisiken zum Gesamtrisiko erfolgt konservativ ohne die Berücksichtigung von Diversifikationseffekten zwischen einzelnen Risikokategorien bzw. -arten. Eine Ausnahme bildet hier die Messung von Spread- und Zinsrisiken bei Handelsgeschäften, welche gemäß einer Empfehlung der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH integriert gemessen werden (s.a. Kapitel C 1.5.2.1 Marktpreisrisiken im Handelsgeschäft).

Für die als nicht wesentlich eingestuften Risiken hat die Sparkasse Risikomanagementprozesse implementiert.

Die Risikotragfähigkeitsbetrachtung wird vierteljährlich aktualisiert. Darüber hinaus wird die Angemessenheit der eingesetzten Verfahren, Methoden und Instrumente mindestens jährlich überprüft.

Die Ausgestaltung der periodischen Risikotragfähigkeitskonzeption erfolgt entsprechend der Systematik der Gewinn- und Verlustrechnung. Das festgelegte Gesamtbanklimit ist auf die Teillimite "Betriebsergebnis vor Bewertung", "Bewertungsergebnis" und "Neutrales Ergebnis" aufgeteilt. Das Teillimit "Bewertungsergebnis" ist aufgeteilt auf die Sublimite "Bewertungsergebnis Kredit" (Kundenkreditgeschäft), "Bewertungsergebnis Wertpapiere" und "Bewertungsergebnis Sonstiges" (Beteiligungen). Das Teillimit "Neutrales Ergebnis" ist aufgeteilt in die Sublimite "Operationelle Risiken" und "Sonstige Risiken".

Analog gelten die vorstehenden Ausführungen auch für die Ebene der Finanzholding-Gruppe, für die zum 31. Dezember 2021 ein separater Steuerungskreis für die Risikotragfähigkeit implementiert wurde.

Im Geschäftsjahr 2022 war die Risikotragfähigkeit der Sparkasse und der Finanzholding-Gruppe jederzeit vollumfänglich gegeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag die Auslastung sowohl des Gesamtbanklimits als auch der Teillimite zu den vierteljährlichen Betrachtungsstichtagen jeweils unter der in Form eines Ampelsystems festgelegten Warnschwelle zum "roten Bereich" (Gesamtbanklimit 90,0 %, Teillimit 100,0 %).

Über die beschriebene Risikotragfähigkeitskonzeption hinaus hat die Sparkasse einen zukunftsgerichteten Kapitalplanungsprozess implementiert. Hiermit soll ein etwaig entstehender Kapitalbedarf frühzeitig erkannt werden, der auf Basis der mittelfristigen Unternehmensplanung oder im Falle des Eintritts bestimmter adverser Entwicklungen gegenüber den festgelegten Planungsannahmen eintreten könnte.

Des Weiteren führt die Sparkasse regelmäßig Stresstestbetrachtungen durch, mit deren Hilfe die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber außergewöhnlichen, aber plausibel möglichen Ereignissen und Entwicklungen analysiert wird. Die Ergebnisse von Stresstestbetrachtungen unter Berücksichtigung möglicher Risikokonzentrationen i.S. der MaRisk werden dem Risikodeckungspotenzial gegenübergestellt und hinsichtlich eines etwaigen Handlungsbedarfs bewertet. Eventuell das Gesamtrisiko mindernde Diversifikationseffekte werden dabei nicht berücksichtigt. Die Stresstestkonzeption wird mindestens jährlich und darüber hinaus anlassbezogen überprüft und ggf. modifiziert. Analog gelten die vorstehenden Ausführungen auch für Stresstestbetrachtungen auf Ebene der Finanzholding-Gruppe.

Die Sparkasse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keine anlassbezogenen Stresstests durchgeführt.

Der Stresstest mit den aktuell größten Auswirkungen ist der Stresstest "Immobilienkrise".

Die im zurückliegenden Geschäftsjahr durchgeführten Stresstestbetrachtungen führen zu keinem konkreten, kurzfristigen Handlungsbedarf.

Im kommenden Jahr erfolgen weitreichende Umstellungen in der Banksteuerung, insbesondere mit Blick auf die Risikotragfähigkeitskonzeption. Die BaFin hat im Schreiben an die Verbände der Kreditwirtschaft vom 3. Dezember 2021 die Erwartungshaltung an die vollständige Umstellung der internen Risikotragfähigkeitsansätze auf die normative und ökonomische Perspektive gemäß Leitfaden vom 24. Mai 2018 bis spätestens 1. Januar 2023 kommuniziert. Die Übergangsfrist bezüglich der Anwendung des Annex läuft somit zum Jahresende 2022 aus.

Im Folgenden wird die ab 2023 anzuwendende neue Risikotragfähigkeitssteuerung kurz dargestellt. Die normative und ökonomische Perspektive sind dabei gleichwertige Steuerungssichten.

Die normative Perspektive entspricht einer Kapitalplanung mit einem Planungshorizont von mindestens drei Jahren. Es wird die Einhaltung der regulatorischen und aufsichtlichen Anforderungen in einem Plan- und mindestens einem adversen Szenario ermittelt. Bisher wurde in der Kapitalplanung auch berechnet, ob genügend einsetzbares Risikodeckungspotenzial vorgehalten werden kann, um die periodische Risikotragfähigkeit (Going-Concern-Ansatz) sicherstellen zu können. Die Ermittlung des internen Kapitalbedarfs entfällt in der normativen Perspektive.

Die ökonomische Perspektive stellt auf die langfristige Sicherung der Substanz ab. Dem barwertig ermittelten Risikodeckungspotenzial werden die barwertig ermittelten wesentlichen Risiken gegenübergestellt. Hierbei ist auch das Risikodeckungspotenzial aufgrund der Marktwertbetrachtung Schwankungen unterworfen. Die relevanten Ausprägungen der Risikoart Marktpreisrisiko (Zinsänderungsrisiko, Spreadrisiko, Immobilienrisiko, Aktienrisiko und Infrastrukturrisiko), das Operationelle Risiko sowie das Refinanzierungskostenrisiko als Ausprägung des Liquiditätsrisikos werden künftig über einen Varianz-Kovarianz-Ansatz ermittelt. Die methodischen Ansätze zur Quantifizierung der Adressenausfallrisiken einschließlich Beteiligungsrisiken werden bleiben unverändert. Der Risikobetrachtungshorizont beträgt ein Jahr und das Konfidenzniveau 99,9 %.

Zur fristgerechten Umsetzung der neuen Regelungen wurde ein Projekt eingerichtet. Ziel des Projekts ist die Implementierung der Methoden und Verfahren, die von den zentralen Dienstleistern SR und FI entwickelt und in die bestehende IT integriert wurden.

Mit der Umsetzung der neuen Anforderungen ist ein erheblicher Anpassungsbedarf in den Risikosteuerungs- und -controllingprozessen verbunden. Es ist geplant, die ökonomische Perspektive der Risikotragfähigkeit zum Berichtsstichtag 31. März 2023 einsetzen. Die normative Perspektive wird mit der neuen Anwendung "Gesamtbanksimulation" voraussichtlich erstmals im Rahmen der jährlichen Kapitalplanung in 2023 berechnet werden. Bis zum Abschluss des Rollouts werden die Altsysteme zur Ermittlung der Kapitalplanung genutzt.

1.5. Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten

1.5.1. Adressenausfallrisiken

Das Eingehen von Adressenausfallrisiken im Kunden- und Eigenanlagengeschäft ist zentraler Bestandteil der Geschäftstätigkeit der Sparkasse.

Unter dem Adressenrisiko wird eine negative Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position verstanden, die durch eine Bonitätsverschlechterung einschließlich Ausfall eines Schuldners bedingt ist. Dabei wird das Adressenrisiko in das Ausfall- sowie das Migrationsrisiko eines Schuldners unterteilt. Schuldner im Kundengeschäft im Sinne dieser Definition sind Kreditnehmer, also klassische Privat-, Gewerbe- und Firmenkunden, Kreditinstitute (Interbanken), Länder und die öffentliche Hand. Schuldner im Eigengeschäft sind jegliche Kontrahenten oder Emittenten. Mit Blick auf Beteiligungen setzt sich das Risiko im Sinne einer negativen Abweichung vom Erwartungswert aus den Wertänderungen einer Beteiligung an sich sowie dem Risiko eines Nachschusses entweder aus einer vertraglichen Vereinbarung oder aus der Erwartung in Bezug auf eine Entscheidung im Krisenfall zusammen. Darüber hinaus umfasst das Beteiligungsrisiko auch das Equity-Risiko aus Wertpapiereigenanlagen in Infrastrukturfonds.

Den Risiken wird durch eine grundsätzliche Beschränkung auf Adressen mit guter Bonität (Ratingnoten 1-10) sowie durch eine breite Streuung des Portfolios und ein angemessenes Limitsystem begegnet.

Von den im Kapitel C 1.3.2 genannten Risikokategorien, die in der Risikoart Adressenausfallrisiken zusammengefasst sind, werden das Kundenkreditgeschäft in Kapitel C 1.5.1.1, die Beteiligungen in Kapitel C 1.5.1.2 sowie das Eigengeschäft in Kapitel C 1.5.1.3 abgebildet. Für Ländertransferrisiken wird kein separater Risikowert ermittelt, da diese im Rahmen der Quantifizierung des Adressenrisikos im Kunden- und Eigengeschäft bereits vollumfänglich berücksichtigt sind. Entsprechend erfolgt keine gesonderte Limitierung des Ländertransferrisikos.

In der folgenden Übersicht des Gesamtportfolios der Sparkasse ist auf das mit Adressenausfallrisiko behaftete Volumen abgestellt. Eine detaillierte Darstellung der Eigenanlagen ist im Kapitel C 1.5.1.3.

	Volumen in Mio. EUR	Volumen in Mio. EUR
	31.12. Geschäftsjahr	31.12. Vorjahr
Gesamtportfolio	3.866,0	3.833,7
davon klassisches Kreditgeschäft	3.051,4	2.985,6
davon Eigenanlagen	438,4	522,5
davon Interbankengeschäfte	334,0	283,7
davon Beteiligungen	41,5	41,9
davon Sonstiges	0,3	0,0

1.5.1.1. Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft

Die Risikomessung und -steuerung des Kreditgeschäfts erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der Risikoklassenstruktur, der Branchenverteilung des Kreditportfolios sowie durch Regelungen zur Kreditvergabe auf Kreditnehmerebene. Entsprechende strategische Zielgrößen sind in der Kreditrisikostrategie als Teil der Adressenrisikostrategie definiert. Des Weiteren sind Leitlinien zur Verwendung von Sicherheiten in einer gesonderten Sicherheitenstrategie festgelegt.

Der Schwerpunkt nach Branchen liegt im Immobiliengewerbe (32,9 % Anteil am Kundenkreditgeschäft). Das Teilportfolio ist durch die finanzierten Immobilien zu 57,6 % besichert. Die sich aus dem Anteil der Branche ergebenden Konzentrationen werden sowohl in der Risikomessung als auch im Stresstestkonzept angemessen berücksichtigt. Alle anderen Branchen haben jeweils einen Anteil von unter 10,0 %.

Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung des Kreditgeschäfts. 95,1% des Kreditvolumens im Kundenkreditgeschäft entfallen auf Kreditengagements unterhalb der Großkreditgrenze im Sinne Artikel 392 CRR. 44,4 % des gesamten Kreditvolumens besteht aus Kreditengagements unter einer jeweiligen Höhe von 1,0 Mio. EUR.

Zur erstmaligen und turnusmäßigen Bonitätsbeurteilung setzt die Sparkasse die von der "Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH" entwickelten Risikoklassifizierungsverfahren ein. Durch diese Verfahren erfolgt die Ermittlung einer individuellen Ausfallwahrscheinlichkeit des einzelnen Kreditnehmers sowie der dazugehörigen Ratingklasse (Note 1-18).

Zum 31. Dezember 2022 sind 99,7 % des Risikovolumens im Kundenkreditgeschäft durch diese Risikoklassifizierungsverfahren bewertet. 96,6 % des Risikovolumens entfallen auf die guten Bonitäten im Ratingbereich 1-10. Der Anteil der Kredite mit erhöhten Risiken (Note 11-15) beträgt 2,2 %. Weitere 0,9 % entfallen auf Kredite mit deutlich erhöhten Ausfallrisiken bzw. notleidende Kredite (Rating 16-18).

	Klassisches Kreditgeschäft		Klassisches Kreditgeschäft (blanko)
	31.12. Geschäftsjahr	31.12. Vorjahr	31.12. Geschäftsjahr	31.12. Vorjahr
Durchschnittsrating	6,1	6,5	6,4	6,8
Ø-PD in %	0,63	0,73	0,70	0,82

Die Hereinnahme von Sicherheiten erfolgt auf Basis der grundlegenden Vorgaben der Sicherheitenstrategie und den konkretisierenden Ausführungen in den Arbeitsanweisungen. Der Sicherheitenbestand der Sparkasse berücksichtigt die nach den Grundsätzen für Sparkassengeschäfte ansetzbaren Sicherheitenwerte bezogen auf die aktuellen Kreditinanspruchnahmen und die zugesagten Linien.

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	in Mio. EUR	Anteil am Kundenkreditvolumen	in Mio. EUR	Anteil am Kundenkreditvolumen
Kundenkreditvolumen	3.051,4	100,0 %	2.985,6	100,0 %
Gesamtbestand Sicherheiten	1.757,5	57,6 %	1.706,6	57,2 %
Kommunalkreditvolumen	2,9	0,1 %	3,7	0,1 %
ungedecktes Kreditvolumen	1.291,0	42,3 %	1.275,3	42,8 %

Der Übertrag von Sicherheiten in das bestandsführende System (VVS) erfolgt erst, sobald die Voraussetzungen für eine juristische Durchsetzbarkeit erfüllt und ein Beleihungswert ermittelt wurden. Die Immobiliensicherheiten haben mit 91,8 % den größten Anteil am Gesamtbestand der Sicherheiten.

Die Sparkasse beachtet bei der Bewertung von Immobilien die Vorgaben der Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV). Der Wertansatz erfolgt grundsätzlich auf der Grundlage eines internen oder externen Gutachtens.

Als lokales Kreditinstitut konzentriert die Sparkasse ihre Aktivitäten auf das in der Satzung festgelegte Geschäftsgebiet (Region Lübeck). Eine Risikokonzentration im Sinne der MaRisk ist damit nach unserem Verständnis nicht verbunden, da der Informationsvorteil auf Grund der lokalen Marktkenntnis überwiegt.

Um möglichen Risikokonzentrationen angemessen zu begegnen, werden die unterschiedlichen Strukturen im Kundenkreditgeschäft regelmäßig untersucht.

Aus der aktuellen Portfoliostruktur ergibt sich in der Branche Immobiliengewerbe / Grundstücks- und Wohnungswesen eine Risikokonzentration gem. MaRisk. Diese Branche wird im Rahmen der Risikomessung und des Stresstestkonzepts entsprechend berücksichtigt, um die sich daraus ergebenden Risiken angemessen steuern zu können. Um die ausgewogene Portfoliostruktur weiterhin sicherzustellen und überproportionalen Kreditausfällen zu begegnen, sind in der Kreditrisikostrategie als Teil der Risikostrategie umfangreiche Regelungen und Vorgaben sowohl für die Einzelgeschäftsebene (Neu- und Bestandsgeschäft) als auch für die Portfolioebene definiert.

In der Kreditrisikostrategie als Bestandteil der Risikostrategie sind außerdem Vorgaben für die Portfolioebene verankert, die eine ausgewogene Portfoliostruktur nach Branchen, Bonitäten, Größenklassen und Blankoquoten gewährleisten sollen.

Diese Vorgaben der Kreditrisikostrategie wurden im Geschäftsjahr 2022 mit Ausnahme der Blankoquote auf Portfolioebene durchgängig eingehalten. Zu den Quartalsstichtagen lag die Blankoquote mit bis zu 43,6 % (juristisch) zeitweise 3,6 %-Punkte über dem Zielwert.

Ein Anstieg der Risikolage ist dadurch nicht zu erkennen. Prozessuale Maßnahmen zu einer nachhaltigen Verbesserung wurden bereits unterjährig eingeleitet.

Die mit erhöhten Risiken behafteten Engagements werden, bei Vorliegen bestimmter qualitativer und quantitativer Kriterien, einem Verfahren zur Risikofrüherkennung unterzogen, um Kreditausfälle durch frühzeitige Gegensteuerung zu vermeiden.

Einzelne Kreditengagements, die erhöhte Risiken aufweisen, werden einer gesonderten Beobachtung (Intensivbetreuung) unterzogen. Risikovorsorgemaßnahmen sind maßgeblich für alle Engagements vorgesehen, die nach umfassender Prüfung nicht in der Lage sind, die vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungsleistungen dauerhaft vollständig zu erbringen. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte ggfs. unter Berücksichtigung von Verwertungskosten sowie noch zu erwartender Tilgungsleistungen auf Basis institutsindividueller Erfahrungswerte berücksichtigt.

Vom Gesamtbestand an Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen entfällt der überwiegende Anteil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbständige Personen.

Entwicklung der Risikovorsorge

Art der Risikovorsorge	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in Mio. EUR
	Anfangsbestand per 01.01. Geschäftsjahr	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Endbestand per 31.12. Geschäftsjahr
Einzelwertberichtigung	2,6	0,3	0,2	1,5	3,6
Rückstellungen	0,3	0,0	0,3	0,0	0,0
PWB	2,4	0,0	0,0	1,2	3,6
Gesamt	5,3	0,3	0,5	2,7	7,2

Die Festlegung des Bewertungsergebnisses Kreditgeschäft im Erwartungsfall, die Ermittlung des erforderlichen Risikotragfähigkeitslimits sowie die Risikoquantifizierung erfolgen unter Nutzung eines Kreditportfoliomodells. Alle erforderlichen wesentlichen Parameter (Bildung von Risikoverbünden, Großkundenschwellenwert, Ausfallraten und Korrelationsmatrix für Risikosegmente, Migrations- und Shiftmatrix für Rating- und Scoringsysteme, Verwertungsquoten für Sicherheitenarten, Einbringungsquoten, EWB-Faktor sowie weiterer Simulationsparameter) werden institutsindividuell abgeleitet und festgelegt. Dies erfolgt insbesondere auf Basis von Analysen eigener historischer Zeitreihen, der Verwendung der bundesweiten Pooldaten der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH bzw. in fachlicher Würdigung entsprechender Parameterempfehlungen der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH.

Die Ableitung des erwarteten Bewertungsergebnisses erfolgt grundsätzlich auf Basis der ermittelten erwarteten Verluste, die einen Mittelwert über einen mehrjährigen Zeitraum für die Bildung bzw. Auflösung von Risikovorsorge darstellen. Hierbei werden bestehende Inanspruchnahmen einschließlich Überziehungen sowie offene Kreditlinien und bestehende, verbindliche Zusagen berücksichtigt. Mit Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurde im Rahmen der 5-Jahresplanung (MUP) in konservativer Verfahrensweise ein Anstieg der Kreditausfälle für die Planungsjahre 2023 und 2024 unterstellt.

Insgesamt war die Sparkasse in der Lage, durch geeignete Prozesse zur Liquiditätsversorgung, Risikofrüherkennung und Risikovermeidung den Herausforderungen der Covid19-Pandemie sowie der aktuellen Energie-/Ukraine-Krise zu begegnen. Die dafür erfolgten Anpassungen wurden soweit ausgestaltet, dass sie auch nachhaltig eine Veränderung der Risikosituation erkennen lassen.

Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtungen wird für das Risikoszenario sowohl der Eintritt der erwarteten Verluste in Höhe des Mittelwertes als auch der unerwarteten Verluste unterstellt. Das Risikotragfähigkeitslimit für Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft als Bestandteil des Gesamtbanklimits wurde zu allen Berichtsstichtagen im Risikoszenario eingehalten und betrug zum 31. Dezember 2022 10,5 Mio. EUR. Das Bewertungsergebnis Kredit im Geschäftsjahr 2022 beträgt -1,2 Mio. EUR gegenüber einem Planwert von -4,9 Mio. EUR.

1.5.1.2. Adressausfallrisiken der Beteiligungen

Das Beteiligungsrisiko umfasst die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer Beteiligung. Diese negative Abweichung setzt sich zusammen aus den Wertänderungen einer Beteiligung an sich, sowie dem Risiko eines Nachschusses entweder aus einer vertraglichen Vereinbarung oder als der Erwartung in Bezug auf eine Entscheidung im Krisenfall. Dabei bezieht sich das Beteiligungsrisiko nur auf die Eigenkapitalbestandteile und nicht auf Kredite an Beteiligungsgesellschaften, da diese als Teil des Adressenrisikos im Kundengeschäft Berücksichtigung finden. Eine etwaig negative Abweichung zum erwarteten Ertrag (Ausschüttung) ist nicht Bestandteil der Risikodefinition, da erwartete Ausschüttungen nicht im RDP berücksichtigt werden (kein Ansatz von Plangewinnen).

Die Sparkasse unterhält derzeit nur "Strategische Beteiligungen", die sich in die Unterkategorien "Verbundbeteiligungen" und "Geschäftsfeldunterstützende Beteiligungen" aufgliedern.

Investmentorientierte Beteiligungen bestehen derzeit nicht.

Der Buchwert des Beteiligungsportfolios inklusive Verbundunternehmen und Treuhandbeteiligungen beträgt zum 31. Dezember 2022 41,5 Mio. EUR. Die drei wesentlichen Positionen der Sparkasse resultieren aus den Anteilen am SGVSH mit 32,5 Mio. EUR, aus der Tochtergesellschaft GfL Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von 5,0 Mio. EUR und aus der Beteiligung am Freie Sparkassen Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von 3,0 Mio. EUR. Alle übrigen Beteiligungen sind von untergeordneter Bedeutung. Der Wert der Beteiligung am SGVSH hat sich im Geschäftsjahr 2022 stabil entwickelt.

Die Sparkasse ist nach § 35 Abs. 1 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH). Der SGVSH ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die gemeinsamen Angelegenheiten seiner Mitgliedssparkassen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wahrzunehmen und zu fördern. Zu diesem Zweck werden auch Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u.a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing sowie früher HSH) gehalten.

Für die Verbindlichkeiten des SGVSH (u.a. sonstigen Verpflichtungen z.B. aus der Gewährträgerhaftung für Beteiligungsunternehmen) haftet den Gläubigern gegenüber allein der SGVSH. Der Verband kann einen nach Heranziehung der Sicherheitsrücklage verbleibenden Fehlbetrag von den Mitgliedssparkassen nach dem Verhältnis ihrer Einzelanteile einfordern. Für uneinbringliche Beträge haften die übrigen Mitglieder in gleicher Weise. Der Verband erhebt nach § 37 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein eine Umlage von den Mitgliedsparkassen, soweit seine sonstigen Einnahmen die Geschäftskosten nicht tragen.

Für die einzelnen Beteiligungen bestehen jeweils Beteiligungsstrategien sowie ein Beteiligungscontrolling, dessen Umfang sich in erster Linie an der materiellen Bedeutung der Beteiligung orientiert. Bei Verbundbeteiligungen erfolgt die Festlegung der Beteiligungsstrategie, das originäre Beteiligungscontrolling und -management i.S. des BTO 1 Tz. 1 (Erläuterung) der MaRisk, die Überwachung durch Beobachtung sowie durch Einflussnahme im Rahmen der Mandatsausübung durch den DSGV, den SGVSH bzw. eine andere Einrichtung der Sparkassen-Finanzgruppe.

Im Rahmen der laufenden Überwachungstätigkeiten wird die Sparkasse über die aktuellen Entwicklungen und Einschätzungen hinsichtlich der Verbandsbeteiligungen unterrichtet.

Basierend auf dem Beteiligungscontrolling werden mit Hilfe von Expertenschätzungen sowohl erwartete Verluste im Risikobetrachtungszeitraum quantifiziert und im Rahmen der Planungsrechnungen berücksichtigt als auch Risikoszenarien zum Zwecke von Risikotragfähigkeitsbetrachtungen abgeleitet. Für die Verbundbeteiligung am Stammkapital des SGVSH wird für die Risikowerte das von der SR zur Verfügung gestellte und von dem SGVSH empfohlene Standardverfahren zu Grunde gelegt. Die Risikoquantifizierung wird hierbei aus einem Vergleichsindex für europäische Nachranganleihen aus dem Finanzsektor abgeleitet.

Im Geschäftsjahr 2022 hat sich ein Abschreibungsbedarf aus Beteiligungen in Höhe von rd. 0,4 Mio. EUR ergeben. Für 2023 geht die Sparkasse in der Planungsrechnung von keinem Abschreibungsbedarf aus. Diese Erwartung basiert mit Blick auf die Verbundbeteiligungen insbesondere auf Einschätzungen Dritter (SGVSH).

Aus dem Anteil der Sparkasse am Stammkapital des SGVSH resultieren Risiken hinsichtlich der weiteren Entwicklungen der Beteiligungsunternehmen sowie Anpassungen der Annahmen bzw. Parameter zur Anteilsbewertung des Anteils am Stammkapital des SGVSH. Ohne die Inanspruchnahme der Bestimmungen des § 8 Abs. 6 der Satzung des SGVSH ergäbe sich ein um 4,5 Mio. EUR verminderter Wertansatz. Der Kapitalisierungszinssatz für die Ableitung der Ertragswerte im Rahmen des CAPM wird maßgeblich durch den aktuellen niedrigen Basiszinssatz bestimmt.

Im Zusammenhang mit mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen des Finanzsektors können sich aufgrund des aktuellen Bankenumfeldes (u.a. strengere regulatorische Anforderungen) sowie des sich substantiell verschlechternden makroökonomischen Umfelds zukünftig Abschreibungsrisiken ergeben. Diese Risiken können in der Zukunft zu entsprechenden Belastungen führen und sind im Rahmen des Risikotragfähigkeitslimits berücksichtigt.

Das Risikotragfähigkeitslimit für Bewertungsaufwendungen aus Beteiligungen in Folge von Beteiligungsrisiken als Bestandteil des Gesamtbanklimits war im Berichtsjahr zu jeder Zeit eingehalten.

Darüber hinaus umfasst das Beteiligungsrisiko auch das Equity-Risiko aus Wertpapiereigenanlagen in Infrastrukturfonds. Das Equity-Risiko materialisiert sich im Bewertungsergebnis Wertpapiere. Die Messung des Equity-Risikos erfolgt über Reports, welche von der Fondsgesellschaft bereitgestellt werden. Die Berücksichtigung der Beteiligungsrisiken aus Infrastrukturfonds erfolgt in der periodischen Risikotragfähigkeit im Risikolimit für das Bewertungsergebnis Wertpapiere als Teil des Gesamtbanklimits. Aussagen zur Limitauslastung sind in Kap. C 1.5.2.1 Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften getroffen.

1.5.1.3. Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft

Von den im Kapitel C 1.3.2 genannten Risikokategorien, die in der Risikoart Adressenausfallrisiken zusammengefasst sind, wird in diesem Kapitel die Risikokategorie "Adressenrisiko Eigengeschäfte" abgebildet.

Das Adressenrisiko im Eigengeschäft umfasst die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert, die aus einem drohenden bzw. vorliegenden Zahlungsausfall eines Emittenten oder eines Kontrahenten (Ausfallrisiko) resultieren kann.

Dabei unterteilt sich das Kontrahentenrisiko in ein Wiedereindeckungsrisiko, ein Erfüllungsrisiko und ein Vorleistungsrisiko. Unter dem Wiedereindeckungsrisiko wird das Risiko verstanden, dass ein Geschäftspartner ausfällt und ein ursprünglich abgeschlossenes Geschäft zu neuen ungünstigeren Konditionen erneut abgeschlossen werden muss. Das Erfüllungsrisiko beschreibt die Gefahr, dass eine getätigte Transaktion nicht oder nicht rechtzeitig abgewickelt wird, d.h. das Risiko, dass der Käufer nicht bezahlt oder der Verkäufer das Transaktionsobjekt nicht liefert. Das Vorleistungsrisiko beschreibt das Risiko, dass eine Seite bei einem Wertpapiergeschäft leistet (Geld wird überwiesen bzw. ein Wertpapier wird übertragen), die andere Seite jedoch nicht leistet. Ebenso besteht die Gefahr, dass sich im Zeitablauf die Bonitätseinstufung (Ratingklasse) des Schuldners ändert und damit ein möglicherweise höherer Spread berücksichtigt werden muss (Migrationsrisiko). Ferner beinhalten Aktien eine Adressenrisikokomponente. Diese besteht in der Gefahr einer negativen Wertveränderung aufgrund von Bonitätsverschlechterung oder Ausfall des Aktienemittenten.

Für diese Handelsgeschäfte sind in die Geschäftsstrategie eine Treasury-Strategie und eine Handelsstrategie integriert. Hierdurch hat die Sparkasse Rahmenbedingungen hinsichtlich ihrer Handelsgeschäfte mit Blick auf Geschäftsarten, Märkte und Geschäftspartnerfestgelegt. Weitere Ausführungen zur Treasury-Strategie und zur Handelsstrategie sind im Kapitel C 1.5.2 Marktpreisrisiken dargestellt.

Die Struktur der Handelsgeschäfte nach einzelnen Segmenten stellt sich wie folgt dar:

Bestände	Risikovolumen		Erläuterung zum Risikovolumen
	in Mio. EUR	in Mio. EUR
	Geschäftsjahr	Vorjahr
verzinsliche Wertpapieranleihen	77,6	196,2	Buchwerte
Credit-Default-Swap	119,0	103,0	Nominalwerte
Investmentfonds	140,3	141,0	Buchwerte
Schuldscheindarlehen	8,0	8,0	Buchwerte
Zinsswaps	33,3	6,8	Kreditäquivalenzbetrag
Swaption	0,0	3,0	Kreditäquivalenzbetrag
Bausparvertrag	0,0	10,9	Buchwerte
Immobilienfonds	49,3	50,0	Buchwerte
offene Zusagen i.V.m. Immobilienfondskäufen	0,0	1,7	Höhe der Zusagen
offene Zusagen i.V.m. Spezialfondskäufen	10,0	0,0	Höhe der Zusagen
Kontrahentenrisiken aus CDS	0,9	1,9	Marktwert (Dirty Value)
Gesamt	438,4	522,5

Die gesamte Bilanzposition Aktiva 5 in Höhe von 79,0 Mio. EUR setzt sich neben dem in vorstehender Tabelle dargestellten Volumen an verzinslichen Wertpapieren in Höhe von 77,6 Mio. EUR des Weiteren vorrangig aus Schuldverschreibungen im Zusammenhang mit bestehenden Kreditbaskets in Höhe von 0,9 Mio. EUR zusammen.

Zur Begrenzung der Risiken aus Eigengeschäften hat die Sparkasse eine detaillierte Bestandslimitstruktur unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit festgelegt. Bei der Limitierung von Beständen werden Einzeladressen bzw. Risikoverbünde bonitätsorientiert betrachtet. Darüber hinaus sind Portfoliostrukturlimite und Assetklassenlimite festgelegt. Das festgelegte Bestandslimitsystem wird regelmäßig jährlich - und darüber hinaus anlassbezogen - überprüft. Auf dieser generellen Grundlage wird für jede einzelne Adresse im 2-Voten-Verfahren ein individuelles Adressenlimit festgelegt.

Zur Vermeidung ungewollter Risikokonzentrationen wird auf eine ausreichende Diversifikation Wert gelegt. Über das eingerichtete Bestandslimitsystem wird das Entstehen ungewollter Risikokonzentration bereits im Investmentprozess vermieden. Das bewusste Eingehen von Risikokonzentrationen basiert auf fundierten Analysen und Bewertungen unter Berücksichtigung in den Steuerungs- und Reportingsystemen (bspw. Stresstests und Risikobericht). Zusätzlich wird das Thema Risikokonzentrationen im Rahmen der jährlichen Risikoinventur bei Betrachtung der einzelnen Risikoarten untersucht und bewertet. Auf Basis des beschriebenen generellen Bestandslimitsystems hat die Sparkasse die Handelsgeschäfte in Gänze dem risikorelevanten Geschäft zugeordnet.

Zum 31. Dezember 2022 waren alle Bestandslimite eingehalten. Im Berichtszeitraum ergaben sich keine Überschreitungen von Bestandslimiten, die relevante Auswirkungen auf die Beurteilung der Risikolage gehabt hätten. Die Risiken aus Handelsgeschäften sind umfänglich in die Risikotragfähigkeitskonzeption der Sparkasse integriert. In der periodischen Sichtweise erfolgt eine Limitierung des Bewertungsergebnisses Wertpapiere.

Die Berücksichtigung der Adressenausfallrisiken in der periodischen Risikotragfähigkeit im Risikolimit für das Bewertungsergebnis Wertpapiere als Teil des Gesamtbanklimits ist im Folgenden dargestellt. Aussagen zur Limitauslastung sind in Kapitel C 1.5.2.1 Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften getroffen.

Als Risikomessverfahren für Adressrisiken aus Eigengeschäften nutzt die Sparkasse analog zu den Verfahren im Kundenkreditgeschäft Credit-PortfolioView (CPV). CPV simuliert in der periodischen Sichtweise erwartete und unerwartete Belastungen des Bewertungsergebnisses Wertpapiere aufgrund von Migrations- und Ausfallrisiken mittels Monte-Carlo-Simulation.

Für alle vorgenannten Assetklassen werden außerdem mögliche unerwartete Verluste in Folge von Migrationsrisiken (bonitätsinduzierte Spreadrisiken) in der Risikomessung (Risikoszenario) berücksichtigt. Hierzu wird der mögliche Wertverlust aller Assets in Folge von Ratingmigration des Referenzschuldners simuliert. In der Limitauslastung wird der sich bei Eintritt des Risikoszenarios ergebende GuV-wirksame Bewertungsaufwand berücksichtigt.

Mit Blick auf das CDS-Portfolio (Sparkasse als Sicherungsgeber), dessen Gesamtbestand zum Zwecke der Risikobegrenzung auf 150,0 Mio. EUR limitiert ist, ist für Zwecke von Risikotragfähigkeitsbetrachtungen hinsichtlich der Creditspreads auf Einzeladressebene ein Schwellenwert in Höhe von 800 Basispunkten festgelegt. Erreicht oder übersteigt der Spread einer Adresse den Schwellenwert, erfolgt eine Fundamentalanalyse inkl. Festlegung der Berücksichtigung im Erwartungs- / Risikofall durch das Controlling.

Im Geschäftsjahr 2022 sind keine Adressenausfälle aus Handelsgeschäften einschließlich außerbilanziellen Derivaten eingetreten. Auch für das Geschäftsjahr 2023 rechnet die Sparkasse in der Planungsrechnung mit keinen Belastungen des Bewertungsergebnisses aus diesbezüglichen Adressenausfallrisiken.

Im Rahmen von Stresstestbetrachtungen analysiert die Sparkasse relevante Risikofaktoren i.S. ungewöhnlicher, aber plausibel möglicher Ereignisse und Entwicklungen, die für das Adressenausfallrisiko wesentlich sein können und quantifiziert deren Auswirkungen. Hierzu zählen u.a. Bonitätsveränderungen bzw. Spreadausweitungen, die über die Annahmen des Risikoszenarios deutlich hinausgehen. Aus der kritischen Reflektion der Stresstestauswirkungen auf das einsetzbare Risikodeckungspotenzial ergab sich kein konkreter Handlungsbedarf.

1.5.2. Marktpreisrisiken

Das Marktpreisrisiko wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung von Risikofaktoren ergibt. Als Risikofaktoren und entsprechende Risikokategorien gelten:

―	Zinsen (Zinsänderungsrisiko)
―	Spreads (Spreadrisiko)
―	Rohstoffe (Rohstoffrisiko)
―	Währungen (Währungsrisiko)
―	Aktien (Aktienkursrisiko)
―	Immobilien (Immobilienrisiko)

Das Eingehen von Marktpreisrisiken wird im Rahmen der Geschäftsstrategie - im Speziellen der Treasury-Strategie und der Handelsstrategie - und im Rahmen der Risikostrategie - im Speziellen der Marktpreisrisikostrategie - durch die Risikotragfähigkeit der Sparkasse limitiert. Die Treasury-Strategie konkretisiert die Geschäfts- und Risikostrategie der Sparkasse und definiert den anzustrebenden Zielzustand sowohl hinsichtlich der Ausgestaltung und Steuerung des Portfolios der Eigenanlagen. Die Handels- und Marktpreisrisikostrategie umfasst die Ertrags- und Risikosituation der Sparkasse im Bereich der Handelsgeschäfte sowie der weiteren Marktpreisrisiken des Anlagebuches.

Im Vordergrund der strategischen Handelsaktivitäten der Sparkasse stehen die liquiditäts- und ertragsorientierte Anlage der Sparkassenmittel sowie die Steuerung vorhandener Risiken im Rahmen der Diversifikation von Adressenausfallrisiken und des Bilanzstrukturmanagements einschließlich Fristentransformation. Hierbei unterscheidet die Sparkasse zwischen Geschäften zur Steuerung des Liquiditätsportfolios, des Fristentransformationsportfolios sowie des strategischen Portfolios. Deren Ziele und jeweilige Ausrichtung werden durch die Treasury-Strategie bestimmt.

Von den im Kapitel C 1.3.2 Prozesse genannten Risikokategorien, die in der Risikoart Marktpreisrisiken zusammengefasst sind, werden "Spreadrisiko", "Aktienkursrisiko", "Zinsänderungsrisiko" mit Wirkung auf das Bewertungsergebnis Wertpapiere und "Immobilienrisiko" im Kapitel C 1.5.2.1 Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften und die Risikoart "Zinsänderungsrisiko" mit Wirkung auf das Betriebsergebnis vor Bewertung und das Neutrale Ergebnis im Kapitel C 1.5.2.2 Zinsänderungsrisiko abgebildet.

1.5.2.1. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften

Der Bestand der Handelsgeschäfte ist im Kapitel C 1.5.1.3 Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft dargestellt.

Zur Risikobegrenzung und Vermeidung von Risikokonzentrationen hat die Sparkasse ein umfangreiches Bestandslimitsystem implementiert (vgl. Kapitel C 1.5.1.3 Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft).

Im Bereich Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften werden die als wesentlich identifizierten Risikoarten "Spreadrisiko", "Zinsänderungsrisiko", "Immobilienrisiko" und "Aktienkursrisiko" quantifiziert.

Die Quantifizierung der Marktpreisrisiken erfolgt in enger Anlehnung an zentrale Empfehlungen der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH. Hierbei bedient sich die Sparkasse zentral validierter und für die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe zur Verfügung gestellter Risikofaktoren. Sind die zentral validierten Risikofaktoren nicht repräsentativ, folgt die Sparkasse der Empfehlung der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH und verwendet einen individuellen Ansatz zur Risikoquantifizierung. Es wird ein Konfidenzniveau in Höhe von 95,0 % und eine Haltedauer von einem Jahr unterstellt.

Im Rahmen der Risikomessung von marktinduzierten Creditspreadrisiken werden die betroffenen Instrumente in Spreadklassen eingeteilt, für die ein ähnliches (Markt-) Spreadverhalten erwartet werden kann. Die Unterteilung erfolgt dabei in Segmente wie Banken, Covered Bonds, Staaten und Unternehmen, die zusätzlich in ratingabhängige Risikoklassen separiert sind.

Die Risikopotenzialermittlung hinsichtlich des Zinsänderungsrisikos erfolgt mit einem einheitlichen Zinsszenario mit den negativsten Auswirkungen auf Gesamtbankebene (vgl. Kapitel C 1.5.2.2 Zinsänderungsrisiko).

Bei Beständen in Offenen Immobilienspezialfonds erfolgt die Risikoquantifizierung mit Hilfe des Benchmarkportfolioansatzes auf Basis von MSCI-Zeitreihen. Hierbei werden die Risikowerte mittels aktueller Zeitreihen je Segment (Land und Nutzungsart) analog der Fondsallokation zusammensetzt.

Die Spezialfonds werden ebenfalls in Anlehnung der zentralen Empfehlung der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH durchgeschaut und analog dem Direktbestand bewertet. Bei Aktienanlagen in Fonds erfolgt die Zuordnung eines adäquaten Benchmarkindex. Ist die Zuordnung eines adäquaten Benchmarkindex nicht möglich, erfolgt die Risikoquantifizierung gemäß der Empfehlung der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH folgend anhand eines individuellen Berechnungsansatzes in Anlehnung an die Berechnungsmethodik der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH.

Zur Bestimmung der Auslastung der Risikolimite wird im Anschluss das handelsrechtlich notwendige Abschreibungspotenzial ermittelt und als Abweichung vom erwarteten Bewertungsergebnis abgebildet.

Im Zusammenhang mit der Teilausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen besteht ein Spezialfonds, dessen Wertentwicklung von für Eigenanlagen spezifischen Risiken, im Wesentlichen Marktpreisrisiken, beeinflusst wird. Da alle Erfolge aus diesem Investment (Zinsen, Bewertungsgewinne und -verluste) mit den Zinsaufwendungen aus den Pensionslasten zu verrechnen sind, belasten etwaig erforderliche Abschreibungen das neutrale Ergebnis. Im Rahmen der GuV-orientierten Systematik der RTF-Limitierung ist von dem Teillimit für das Neutrale Ergebnis (5,5 Mio. EUR) ein Sublimit "Sonstige Risiken Neutrales Ergebnis" in Höhe von 3,5 Mio. EUR festgelegt.

Im Rahmen des festgelegten Planungs- und Strategieprozesses sowie in Verbindung mit der Risikoinventur erfolgt die Ableitung des erwarteten Bewertungsergebnisses Wertpapiere. Hierbei werden neben strategischen Überlegungen etwaig geplanter Portfolioveränderungen (Planung von Bestands- und / oder Strukturveränderungen) auch Einschätzungen hinsichtlich der Entwicklung relevanter externer Einflussfaktoren im Planungszeitraum getroffen (z.B. erwartete Marktentwicklungen des Zins- und des Credit-Spread- Niveaus).

Auf Basis der festgelegten Planungsannahmen simuliert das Controlling die Auswirkungen mit Blick auf das Bewertungsergebnis Wertpapiere und integriert die Ergebnisse in die Jahresplanung auf Gesamtbankebene und die mittelfristige Unternehmensplanung der Sparkasse. Das erwartete Bewertungsergebnis Wertpapiere wird hierbei unter Berücksichtigung etwaig geplanter Steuerungsmaßnahmen festgelegt.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartete die Sparkasse ausgehend von einer Fortsetzung des Niedrigzinsumfeldes ein Bewertungsergebnis Wertpapiere in Höhe von -500 TEUR. Im Ergebnis ergab sich für das Geschäftsjahr 2022 ein negatives Bewertungsergebnis aus dem Wertpapierbestand in Höhe von -4,8 Mio. EUR.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die Sparkasse ein steigendes Zinsniveau in den kurzen bzw. nahezu konstantes Niveau in den langen Laufzeitbändern. In Verbindung mit einem sukzessiven Rückgang "klassischer" festverzinslicher Wertpapiere im Direktbestand sowie der Erwartung eines konstanten Marktniveaus hinsichtlich der Creditspreads geht die Sparkasse in ihrer Planungsrechnung für das Geschäftsjahr 2023 von einem Bewertungsergebnis Wertpapiere in Höhe von -500 TEUR aus.

Das Risikolimit für das Bewertungsergebnis Wertpapiere betrug zum Stichtag 31. Dezember 2022 33,5 Mio. EUR und wurde im Risikoszenario an allen Betrachtungsstichtagen eingehalten.

1.5.2.2. Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko wird definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert einer bilanziellen oder außerbilanziellen Position, welche sich aus der Veränderung der risikolosen Zinskurve ergibt. Im Sinne dieser Definition werden alle zinstragenden Positionen des Anlage- sowie Handelsbuches betrachtet. Bei GuV-orientierter Betrachtung handelt es sich bei dieser Zielgröße um den Zinsüberschuss und das Bewertungsergebnis Wertpapiere, bei wertorientierter Betrachtung um den Zinsbuch-Bar- wert. Der Zinsbuch-Barwert ist der Saldo der auf den Betrachtungsstichtag abgezinsten positiven und negativen Kapital- und Zins-Cashflows aller zinstragenden Geschäfte. Ferner wird die Gefahr einer unerwarteten Rückstellungsbildung bzw. -erhöhung im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs gemäß IDW RS BFA 3 berücksichtigt.

Als Instrumentarium zur Zinsbuchsteuerung nutzt die Sparkasse vorrangig ein wertorientiertes System, das die Auswirkungen, Chancen und Risiken von Marktpreisveränderungen auf das Zinsbuch der Sparkasse abbildet.

Bei dieser wertorientierten Zinsbuchsteuerung werden sämtliche Zahlungsströme des variabel- und festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen Barwert ermittelt. Auf Basis von Risikokennzahlen (Value-at-Risk) wird das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt.

Als Planungshorizont (Zeitraum), über den die Performance und das Risiko des Zinsbuches gesteuert werden sollen, hat die Sparkasse 63 Handelstage (drei Monate) definiert. Für die operative Steuerung wurde ein Konfidenzniveau von 95,0 % festgelegt. Als Zinsstrukturkurven wird bei den Analysen grundsätzlich eine risikolose Kurve zu Grunde gelegt. Das Zinsänderungsrisiko wird in monatlichen Intervallen analysiert.

Als weitere risikosensitive Steuerungsgröße hat die Sparkasse hinsichtlich des aufsichtlichen Zinsrisikokoeffizienten (Barwertverlust in Folge einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung im Verhältnis zur Höhe der Eigenmittel) als Ausdruck der Risikotoleranz festgelegt, dass der Koeffizient nachhaltig 20,0 % nicht übersteigen soll. Im Falle eines kurzfristigen Überschreitens dieser Warnschwelle werden entsprechende Steuerungsmaßnahmen ergriffen.

Auf Basis des Rundschreibens 06/2019 der BaFin hinsichtlich des aufsichtlichen Zinsrisikokoeffizienten hat die Sparkasse zum jüngsten Stichtag 31. Dezember 2022 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. - 200 Basispunkte quantifiziert. Die Verminderung des Barwertes gemessen an den regulatorischen Eigenmitteln betrug 9,82 % und lag damit innerhalb der institutsindividuellen Risikotoleranz und innerhalb der von der BaFin definierten Schwelle von 20,0 %.

	Zinsänderungsrisiken Zinsschock (+200 / -200 BP)
	Vermögensrückgang	Vermögenszuwachs
in TEUR	31.384	37.601

Zur Beurteilung der periodischen Risikotragfähigkeit und zur Beurteilung der Auswirkungen von Marktpreisveränderungen auf die Zinsspanne ist ein GuV-orientiertes System implementiert.

Die Ermittlung des Zinsänderungsrisikos in der periodischen Sicht mit Wirkung auf das Betriebsergebnis vor Bewertung erfolgt über Szenariobetrachtungen, in denen die geplanten Bestände mit Veränderungen der Zinsstrukturkurve kombiniert werden. In den Risikoszenariobetrachtungen erfolgen Simulationen auf Basis eines einheitlichen Zinsanstiegszenarios in Anlehnung an aufsichtliche Vorgaben des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht. Dieses Szenario entfaltet aus Gesamtbanksicht die höchste Risikowirkung.

In dem periodischen Steuerungskreis der Risikotragfähigkeit ist ein festgelegter Anteil des Gesamtbanklimits für das Betriebsergebnis vor Bewertung vergeben. Dieses Teillimit ist als Abweichungslimit vom erwarteten Betriebsergebnis vor Bewertung definiert und deckt das dargestellte Zinsspannenrisiko ab.

Die Risikoquantifizierung in der periodischen Sicht erfolgt mindestens vierteljährlich. Die Auslastung des festgelegten Risikotragfähigkeitslimits in Höhe von 0,5 Mio. EUR lag an allen Stichtagen unterhalb des zur Risikofrüherkennung festgelegten Schwellenwertes von 90,0 %.

Die Höhe der Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und dem daraus resultierenden Zinsaufwand werden im Planszenario auf Basis eines entsprechenden externen Gutachtens (BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) unter der Annahme weiterhin konstanter Zinsen abgeleitet.

Zur Beurteilung möglicher extremer Marktsituationen führt die Sparkasse Simulationen auf Basis von Stressszenarien durch. Im Rahmen der periodischen Betrachtung von Zinsänderungsrisiken handelt es sich hier um ein Zinsanstiegsszenario auf Basis historischer Extremwerte.

Der Sparkasse stehen Handelspartner zur Verfügung, um auf ungünstige Zinsentwicklungen reagieren zu können, z.B. in Form von langfristigen Refinanzierungen oder derivativen Zinsgeschäften.

Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um angemessen zeitnah auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos eingrenzen zu können. Insbesondere auch durch die dargestellten Limitierungen in Verbindung mit dem bestehenden Reportingsystem wird ein etwaiger Bedarf von Risikoabsicherungen frühzeitig erkannt und im Rahmen der definierten Steuerungsprozesse realisiert.

Im Rahmen des Jahresabschlusses 2022 bestehen keine Bewertungseinheiten. Zur Berücksichtigung von Zinsänderungsrisiken im Rahmen der periodischen Risikotragfähigkeit mit Wirkung auf das Bewertungsergebnis Wertpapiere sowie das Neutrale Ergebnis wird auf die entsprechenden Ausführungen im Kapitel C 1.5.2.1 "Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften" verwiesen.

1.5.2.3. Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko setzt sich allgemein aus dem Zahlungsunfähigkeits- und dem Refinanzierungskostenrisiko zusammen. Das Liquiditätsrisiko umfasst in beiden nachfolgend definierten Bestandteilen auch das Marktliquiditätsrisiko. Dieses ist das Risiko, dass auf Grund von Marktstörungen oder unzulänglicher Markttiefe Finanztitel an den Finanzmärkten nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt und / oder nicht zu fairen Preisen gehandelt werden können.

Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko stellt die Gefahr dar, Zahlungsverpflichtungen nicht in voller Höhe oder nicht fristgerecht nachzukommen. Das Refinanzierungskostenrisiko ist definiert als die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert der Refinanzierungskosten. Dabei sind sowohl negative Effekte aus veränderten Marktliquiditätsspreads als auch aus einer adversen Entwicklung des eigenen Credit-Spreads maßgeblich.

In der Treasury-Strategie als Teilstrategie der Geschäftsstrategie ist die Steuerung des Liquiditätsportfolios festgelegt. Ziel des Liquiditätsportfolios ist es, stets eine angemessene Liquidität zur Erfüllung des Geschäftszwecks vorrätig zu haben. Die Angemessenheit wird anhand der aufsichtsrechtlichen Kennziffern Liquidity Coverage Ratio (LCR) und Net Stable Funding Ratio (NSFR) beurteilt. Die definierten Zielwerte leiten sich aus dem aufsichtsrechtlichen Wert zuzüglich eines festgelegten Puffers ab. Bei der Höhe des Puffers werden sowohl monatliche Volatilitäten als auch Verknüpfungen zu anderen aufsichtsrechtlichen Anforderungen wie bspw. Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) beachtet. Darüber hinaus erfolgen Betrachtungen der strategischen Liquidität mit den Instrumenten Survival Period und Liquiditätsablaufbilanz.

Die Liquiditätsrisikostrategie ist darüber hinaus in der Risikostrategie verankert und umfasst alle Maßnahmen, Verfahren und Prozesse, welche die jederzeitige Liquidität sicherstellen bzw. das Liquiditätsrisiko begrenzen.

Grundsätzliche Regelungen, Begriffe und Verfahren hat die Sparkasse zusammenfassend in einem ILAAP-Konzept definiert.

Im Rahmen der Liquiditätssteuerung werden Eigenanlagen der Sparkasse bei Bedarf der Liquiditätsreserve zugeordnet und ins Sicherheitendepot bei der Deutschen Bundesbank eingeliefert. Die dadurch sichergestellte jederzeitige Beleihbarkeit stellt neben der Vorhaltung von Bundesbankguthaben oder hochliquider Aktiva gemäß LCR-Definition einen Aspekt der Liquiditätssteuerung dar und dient der Begrenzung von Liquiditätsrisiken. Zur Steuerung der hochliquiden Aktiva nutzt die Sparkasse bei Bedarf auch die Instrumente der Wertpapierleihe. In 2022 wurden keine Wertpapierleihegeschäfte getätigt.

Es wird zusätzlich auf die Ausführungen zur Erfüllung der bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Liquiditätsausstattung im Kapitel C 2.2.2 verwiesen.

Für den Fall eines drohenden Liquiditätsengpasses liegen aufsichtskonform entsprechende Notfallpläne vor. Hierin ist geregelt, welche Maßnahmen bei Eintritt eines Liquiditätsengpasses ergriffen werden sollen. Wesentliches Instrument ist dabei ein Liquiditätskatalog, der bestehende bzw. noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien aufführt und kurzfristig liquidierbare Aktiva-Positionen ausweist. Der Liquiditätskatalog dient darüber hinaus auch der Steuerung zur Vermeidung etwaiger Risikokonzentrationen.

Die verfügbare Liquidität von insgesamt 1.166,5 Mio. EUR wurde zum Berichtsstichtag von der Sparkasse in Höhe von 65,0 Mio. EUR in Anspruch genommen.

Die auf den laufenden Konten zur Verfügung gestellten Kreditlinien werden vierteljährlich und ggf. anlassbezogen mit den betreffenden Instituten hinsichtlich ihrer Höhe abgestimmt. Da diese Kreditlinien z.B. bei einem angespannten Marktumfeld im Zweifel nicht bei allen Instituten bzw. nicht in voller Höhe zur Verfügung stehen, sind sie als Liquiditätsquellen zweiten Ranges einzustufen. Auf dieses Segment entfallen 601,0 Mio. EUR der insgesamt 1.166,5 Mio. EUR zum Berichtsstichtag verfügbaren Liquiditätsquellen.

Für die aufsichtlichen Kennziffern Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio; LCR) und Stabile Refinanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio; NSFR) sind institutsindividuelle Mindestgrößen in Verbindung mit Schwellenwerten (Ampelsystem) festgelegt, die Ausdruck der Risikotoleranz sind und als Frühwarnverfahren dienen:

Liquiditätsdeckungsquote	Merkmal	Stabile Refinanzierungsquote
> 20,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote	grün	> 10,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote
zwischen 10,0 % und 20,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote	gelb (drohender Liquiditätsengpass)	zwischen 5,0 % und 10,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote
<10,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote	rot (Eintritt des Liquiditätsengpasses)	< 5,0 % oberhalb aufsichtlicher Mindestquote

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Anforderungen der LCR und NSFR jederzeit erfüllt.

Neben den Risikobetrachtungen werden für die wesentlichen Liquiditätsrisiken in regelmäßigen Abständen Stressszenarien simuliert.

Es bestehen bei diversen Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Kreditlinien (v.a. bei Landesbanken). Insbesondere mit Blick auf das bestehende institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassenorganisation werden derzeit in dieser Konzentration keine besonderen Risiken gesehen. Das Verbundmodell ist existenzieller Teil des Selbstverständnisses und fundamentale Grundlage der Existenz der Sparkasse.

Aufgrund der unterschiedlichen Aufstellung der über ihre Landesbanken angeschlossenen Institute ergibt sich eine weitreichende Diversifizierung, die selbst bei angespanntem Marktumfeld einen Liquiditätshandel innerhalb des Sparkassenverbunds gewährleistet. Der dauerhafte Zugang zu Kundeneinlagen wird aufgrund der historischen Erfahrungen (insbesondere auch während der Finanz- und der Covid19-Krise) als gegeben angenommen. Darüber hinaus kann sich die Sparkasse als Pfandbriefinstitut auch bei einem ungünstigeren Marktumfeld vergleichsweise günstige Refinanzierungen erschließen.

Im Rahmen der Risikobetrachtungen, insbesondere im Zusammenhang mit der jährlichen Risikoinventur, werden mögliche Risikokonzentrationen identifiziert, bewertet und sofern erforderlich in das Risikomanagementsystem, insbesondere in die Risikotragfähigkeitskonzeption integriert. Im Ergebnis der Risikoinventur 2022 bestehen für die Sparkasse keine relevanten Risikokonzentrationen.

1.5.3. Operationelle Risiken

Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, von Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten.

Gemäß Betriebsstrategie als Bestandteil der Risikostrategie, die sich im Wesentlichen auf die operationellen Risiken der Sparkasse bezieht, verfolgt die Sparkasse den Ansatz, operationelle Risiken möglichst zu vermeiden bzw. das Schadenpotenzial auf ein unter Abwägung von Aufwand- / Risiko-Verhältnis vertretbares Maß zu begrenzen. Versicherbare Gefahrenpotenziale werden durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt. Für laufende Rechtstreitigkeiten wurden im Rahmen des Jahresabschlusses entsprechende Rückstellungen gebildet.

Den operationellen Risiken wird mit zahlreichen Maßnahmen entgegengewirkt. So hat die Sparkasse im Bereich der internen Verfahren ein Internes Kontrollsystem installiert. Zur Vermeidung von Risiken im IT-Bereich sind eine separate IT-Strategie und eine dazugehörige IT-Sicherheitsleitlinie festgelegt und in Arbeitsanweisungen dokumentiert. Die eingerichteten Sicherheitsmaßnahmen haben die Vertraulichkeit, die Integrität, die Verbindlichkeit und die Verfügbarkeit von Daten und Funktionen beim Einsatz unserer IT-Systeme und -Komponenten zu gewährleisten. Dies gilt sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für die Notfallvorsorge.

Darüber hinaus existiert ein umfangreiches Notfallhandbuch, das im Anweisungswesen veröffentlicht ist. Hierin sind Regelungen für Notfälle und den Notbetrieb (zeit)kritischer wesentlicher Prozesse getroffen, Notfallpläne festgelegt und Vorgaben zu Notfallübungen definiert.

Zur Beurteilung von Risiken aus Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und betrügerischen Handlungen führt die Sparkasse jährlich eine Gefährdungsanalyse durch.

Um das Risiko zu reduzieren, das sich aus der Nichteinhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben kann (Compliance-Risiken) ist eine Compliance-Funktion im Sinne der MaRisk implementiert. Des Weiteren werden zur Begrenzung rechtlicher Risiken grundsätzlich Standardformulare des Deutschen Sparkassenverlages eingesetzt. Individuelle Vertragsgestaltungen werden durch die Sparkasse vor Verwendung juristisch geprüft.

Die Sparkasse hat ein Auslagerungsmanagement eingerichtet, das den Vorgaben der MaRisk entspricht. Die Verknüpfung zum operationellen Risiko ist im Rahmen der Risikoinventur sichergestellt.

Zur Messung und Steuerung der Risiken setzt die Sparkasse mehrere Instrumente ein. Zur Schadensfallsammlung (ex-post Betrachtung) wird eine Schadenfalldatenbank eingesetzt. In dieser Datenbank werden alle Schadensfälle, die aus operationellen Risiken resultieren, mit einem kontowirksamen Aufwand, einem hinreichend konkret schätzbaren Aufwand oder einem Beinahe-Schaden ab 1 TEUR systematisch erfasst.

Für bedeutende Schadensfälle im Sinne der MaRisk (BTR 4, Tz. 3) ist ein Schwellenwert (250 TEUR) festgelegt. Als wesentliche operationelle Risiken im Sinne der MaRisk (BTR 4, Tz. 2) werden Risiken definiert, deren geschätztes jährliches Verlustpotenzial (Nettoschadenshöhe) mindestens 250 TEUR beträgt.

Als weiteres Instrument führt die Sparkasse regelmäßig jährlich (und darüber hinaus anlassbezogen) ex-ante Betrachtungen zur Identifikation und Bewertung operationeller Risiken mittels der Methode "Risikoinventur" durch.

Die jüngste Risikoinventur nach Risikoursachen bzw. Prozessen im Bereich der operationellen Risiken ergab, dass in keiner Hinsicht der Sachverhalt einer Risikokonzentration im Sinne der MaRisk gegeben ist.

Im GuV-orientierten periodischen Steuerungskreis der Risikotragfähigkeit werden operationelle Risiken im Teillimit für das Neutrale Ergebnis als Bestandteil des Gesamtbanklimits berücksichtigt. Hierzu ist für operationelle Risiken innerhalb des Teillimits für das Neutrale Ergebnis ein entsprechendes Sublimit festgelegt.

Die Risikomessung erfolgt unter Anwendung eines mathematisch-statischen Schätzverfahrens, dass eine Relation zwischen Verwaltungsaufwand und operationellen Risiken und Berücksichtigung von Vergleichswerten der Sparkassen-Finanzgruppe herstellt. Dieser Wert wird bei Bedarf durch Expertenschätzungen um einen Risikoaufschlag ergänzt. Dies kann z.B. der Fall sein, sollten auf Basis der Risikoinventur Schadenspotenziale identifiziert werden, die durch das Schätzverfahren nicht vollumfänglich abgebildet werden.

Die Auslastung des Teillimits für das Neutrale Ergebnis lag an allen vierteljährlichen Betrachtungsstichtagen unterhalb der definierten Warnschwelle von 90,0 %.

1.5.4. Sonstige Risiken

Im Ergebnis der jüngsten Risikoinventur sind in der Risikoart "Sonstige Risiken" die Risikokategorien Provisionsrisiko und Kostenrisiko identifiziert worden. Aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Bedeutung wurden die Sonstigen Risiken als unwesentlich klassifiziert, sodass aus Gründen der Wesentlichkeit auf detaillierte Angaben verzichtet wird. Trotz der untergeordneten Risikobedeutung hat die Sparkasse Risikocontrolling- und Risikosteuerungsprozesse einschließlich eines entsprechenden Berichtswesens eingerichtet.

1.6. Berichtswesen

Das Risikoreporting verfolgt als Zielsetzung die Aufbereitung, Verdichtung und Kanalisierung der Daten aus der Risikobeurteilung in Form eines systematischen internen Berichtswesens.

Die Risiken werden entsprechend der Festlegungen im Risikohandbuch regelmäßig dargestellt. Unter Risikogesichtspunkten wesentliche Informationen werden unverzüglich an den Vorstand, die zuständigen Entscheidungsträger bzw. die Interne Revision weitergeleitet. Für alle wesentlichen Risiken sind risikoartenspezifische Szenarien definiert, die einen Ad-hoc-Bericht auslösen (z.B. erheblicher Risikovorsorgebedarf bei einem Kundenkreditengagement, Bestands- oder Risikolimitüberschreitungen, drohende Liquiditätsengpässe und bedeutende Schadensfälle). Somit können geeignete Maßnahmen bzw. Prüfungshandlungen frühzeitig eingeleitet werden.

Ein vierteljährlicher Risikobericht, der dem Gesamtvorstand zugeleitet und darüber hinaus im Risikoausschuss erörtert und dem Aufsichtsrat vorgelegt wird, stellt das Kernstück des Berichtswesens dar.

Die Ergebnisse der Risikoinventur werden in einem Gesamtbericht zusammengefasst, der insbesondere das Gesamtrisikoprofil der Sparkasse, das Risikodeckungspotenzial, die vorgenommenen Stresstestbetrachtungen auf Ebene der einzelnen Risikoarten bzw. -kategorien und auf Institutsebene inklusive der wesentlichen Annahmen und einer kritischen Reflexion auf die Risikotragfähigkeit unter Berücksichtigung und Darstellung von Interrisikokonzentrationen, den identifizierten Handlungsbedarf inklusive -vorschläge sowie ein Stresstestprogramm für den Zeitraum bis zur nächsten turnusmäßigen Risikoinventur enthält.

Der Gesamtbericht wird dem Vorstand zur Beschlussfassung vorgelegt. Das vom Vorstand verabschiedete Stresstestprogramm ist Grundlage für die unterjährige Risikoberichterstattung gem. MaRisk (vierteljährlicher Risikobericht), in dem auf die Ergebnisse der Stresstests, deren potenzielle Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit sowie auf Risikokonzentrationen eingegangen wird. Unterjährig wird ein etwaiger Handlungsbedarf zur Durchführung anlassbezogener Stresstests bzw. zur Anpassung des Stresstestkonzeptes laufend überwacht. Erforderlichenfalls werden anlassbezogen Stresstests durchgeführt bzw. Anpassungen im Stresstestkonzept vorgenommen.

1.7. Wertung

Bei der Steuerung der Gesamtrisiken wird dem Umfang, der Komplexität und dem Risikogehalt der Geschäfte Rechnung getragen. Das dargestellte Risikomanagementsystem ermöglicht es, etwaig auftretende wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Die Interne Revision der Sparkasse hat als ein Teil des Risikomanagementsystems risikoorientierte Prüfungen vorgenommen und die Angemessenheit der Risikomanagementsysteme festgestellt.

Die Risikotragfähigkeit im Berichtsjahr war jederzeit gewährleistet. Das Risikodeckungspotenzial ist ausreichend bemessen, um die derzeit erkennbaren Risiken - auch unter Berücksichtigung von ungünstigen, aber plausibel möglichen Simulationsszenarien - abzuschirmen.

Die Sparkasse verfügt zum 31. Dezember 2022 ohne Berücksichtigung der Kapitalstärkung aus dem Jahresabschluss 2022 über Eigenmittel in Höhe von 319,6 Mio. EUR. Mit einer Gesamtkapitalquote von 15,6 % und einer Kernkapitalquote von 14,4 % werden die gesetzlichen Anforderungen deutlich übertroffen. Unter Berücksichtigung des Jahresabschlusses 2022 beträgt die Gesamtkapitalquote per 31. Dezember 2022 16,1 %, die Kernkapitalquote 14,9 %.

Die Sparkasse geht von keiner wesentlichen Verschlechterung der Risikolage und keiner wesentlichen Beeinflussung der Geschäftsentwicklung vor dem Hintergrund der Covid19-Pandemie, des Krieges in der Ukraine und der derzeit hohen Inflation aus.

Zur abschließenden Wertung der vorgenannten Aussagen verweisen wir auf Gliederungspunkt C. 2 Prognose- und Chancenbericht, in dem auch die bestehenden erhöhten Prognose-Unsicherheiten dargestellt sind.

2. Prognose- und Chancenbericht

Die folgenden Prognosen zur voraussichtlichen Entwicklung der Sparkasse im nächsten Jahr stellen Einschätzungen dar, welche die Sparkasse auf Basis der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen getroffen hat. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Die Sparkasse weist darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung, insbesondere den weiteren Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs, der Energiekrise in Europa und den Zins- und Renditeanstiegen am Geld- und Kapitalmarkt, abweichen können.

2.1. Geschäftsentwicklung

Mit erneuten Höchstständen bei den Infektionen im Zuge der Omikron-Variante aber gleichzeitig auch der Hoffnung, die Pandemie zu überwinden und mit einem kräftigen Aufschwung mit hohen Wachstumsraten aus der Corona-Pandemie zu kommen, startete das Jahr 2022. Seit Ende Februar überschattete dann der Beginn des Krieges in der Ukraine neben dem menschlichen Leid auch das weltwirtschaftliche Geschehen. Neuerliche Anspannungen bei den Lieferketten, volatile Kapitalmärkte und eine stark steigende Inflation und die damit verbundenen Folgewirkungen auf die Weltwirtschaft waren im Jahr 2022 deutlich sichtbar. Im Jahr 2023 erwartet die Deka gemäß ihrer volkswirtschaftlichen Prognose (Februar 2023) eine anhaltend raue See in Bezug auf die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte. Eine weiterhin als straff kommunizierte Geldpolitik durch die Zentralbanken zur weiteren Bekämpfung der Inflation stehen große Hoffnungen am Markt auf eine merkliche Entspannung der Inflationssorgen und eine baldige, erste Leitzinssenkung gegenüber. Insgesamt wird weiter von einem Anstieg der Konjunktur - Weltweit und in der EU (Anstieg Bruttoinlandsproduktes um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr) ausgegangen. In Deutschland geht die Deka für das Jahr 2023 von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (-0,3 %) im Gegensatz zum Jahr 2022 (1,8 %) aus. Für die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland ist gemäß Deka mit +6,4 % mit einem geringeren Anstieg als im Jahr 2022 (+8,7 %) zu rechnen. In der EU erwartet die Deka einen Anstieg um 6,3 % im Jahr 2023 gegenüber 9,4 % im Vorjahr. Für das Jahr 2023 geht die Deka davon aus, dass in einem für Unternehmen herausfordernden Umfeld es trotz möglicherweise zwischenzeitlich erhöhten Volatilitäten am Aktienmarkt im Jahresverlauf zu einem leichten Anstieg im DAX kommen wird.

Scheinen die Risiken für eine anhaltende Covid19-Pandemie zwar aktuell geringer als noch im Vorjahr, ergeben sich aus den neuen geopolitischen Risiken z.B. aus weiteren Eskalationen im Ukraine Krieg oder Zuspitzungen im Verhältnis mit China die alle gesamtwirtschaftlichen Prognosen für das Jahr 2023 zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Prognoseberichts erhöhte Unsicherheiten. Daher können auch die möglichen Auswirkungen auf die unternehmensindividuellen Prognosen für das Geschäftsjahr 2023 aktuell noch nicht umfassend beurteilt werden. Negative Abweichungen von unseren Planungen können bei den wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren jedoch nicht ausgeschlossen werden. Im besonderen Maße dürfte dies für die Bewertung unserer Wertpapieranlagen sowie die notwendige Kreditrisikovorsorge gelten. Diesem Umstand wurde im Rahmen der Unternehmensplanung Rechnung getragen.

Neben diesen Wirtschaftserwartungen wird auch das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute weiter durch verstärkten Wettbewerb zwischen den Instituten, die anhaltenden politischen Unsicherheiten einschließlich protektionistischer Tendenzen sowie den sich daraus ergebenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten bestimmt.

Die unverändert rasch fortschreitende technologische Entwicklung und Veränderungen im Kundenverhalten lassen den Druck auf Margen, aber auch auf die Preise im Dienstleistungsgeschäft weiter steigen. Die Region Lübeck entwickelt sich u.a. durch den Bedarf an Wohnraum und einer hohen touristischen Attraktivität wirtschaftlich weiter positiv. Mit einer unveränderten geschäftsstrategischen Ausrichtung mit Blick auf Kundenausrichtung und Vertrieb, sind Vertriebswege, die sich an den Kundenerwartungen ausrichten, eine hohe Dienstleistungsorientierung, eine Kundenansprache entsprechend der jeweiligen Potenziale sowie eine ganzheitliche Beratung die wesentlichen Faktoren zur Stärkung der Marktdurchdringung und zur Ausschöpfung vorhandener Marktpotenziale. Hierzu sind strategische Ziele, Messgrößen und strategische Maßnahmen festgelegt, u.a. zur Kundenzufriedenheit, zur Kundenbindung und zu Marktanteilen.

Bei den Kundeneinlagen wird von einem gleichbleibenden Bestand ausgegangen. Erwartet wird hier, dass der erhöhte Liquiditätsbedarf der Kunden auf Basis der hohen Inflation und der wieder eintretende Wettbewerb um Passivmittel die Anstiege bei den Passivmittel der Vorjahre kompensieren. Bei der Entwicklung des Kreditgeschäfts erwartet die Sparkasse ein Kreditwachstum von 2,4 % im Kundengeschäft.

Bei den eigenen Wertpapieren plant die Sparkasse im Geschäftsjahr 2023 keine Prolongationen und Zukäufe im Direktbestand. Es sind weitere Investitionen in einen bestehenden Spezialfonds geplant.

Insgesamt wird mit einer Reduzierung der DBS in Höhe von 2,4 % im Geschäftsjahr 2023 gerechnet.

Im Dienstleistungsgeschäft erwartet die Sparkasse für das Geschäftsjahr 2023 ein weiteres Wachstum. Die größten Steigerungen werden dabei neben dem Zahlungsverkehr und dem Versicherungsgeschäft aus dem Wertpapiergeschäft erwartet. Die Sparkasse geht hier davon aus, dass sich auch bei den anspruchsvollen Rahmenbedingungen die Wertpapierkultur bei den Kunden weiter positiv entwickelt. Bei den Vermittlungserträgen erwartet die Sparkasse vorrangig aus der Vermittlung von Konsumentenkrediten einen Anstieg der Erträge. Ausgehend von einem schwierigeren Marktumfeld, unterstellt die Sparkasse mit Blick auf die Erträge aus Immobiliencourtage ein etwas rückläufiges Niveau.

Die Sparkasse gehört dem Sparkassenstützungsfonds des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein an. Der Sparkassenstützungsfonds ist Bestandteil des als Einlagensicherungssystem anerkannten institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Sicherungssystem stellt im Entschädigungsfall sicher, dass den Kunden der angehörenden Institute der gesetzliche Anspruch auf Auszahlung ihrer Einlagen nach dem EinSiG erfüllt werden kann ("Einlagensicherung"). Primäre Zielsetzung des Sicherungssystems ist es, einen Entschädigungsfall zu vermeiden und die angehörenden Institute selbst zu schützen, insbesondere deren Liquidität und Solvenz zu gewährleisten ("Institutssicherung").

Die Mittel für das Sicherungssystem werden durch Beiträge von den angehörenden Instituten erbracht. Der Gesetzgeber sieht vor, dass das Sicherungssystem seine finanziellen Mittel bis zum 3. Juli 2024 aufbaut. Die gesetzliche Zielausstattung beträgt dabei 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen der Mitglieder des Sicherungssystems. Die Höhe der Beiträge der Mitgliedsinstitute bemisst sich nach definierten Risikogrößen.

Die Beiträge eines Mitgliedsinstituts steigen mit seinen Risikogrößen an. Damit werden Anreize zu risikobewusstem Verhalten und somit zur Sicherung der Solidität der Mitgliedsinstitute gesetzt. Die künftigen Einzahlungsverpflichtungen in das nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. § 43 EinSiG als Einlagensicherungssystem anerkannte institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe belaufen sich am Bilanzstichtag auf ca. 0,8 Mio. EUR. Bis zum Erreichen des individuellen Zielvolumens im Jahr 2024 sind jährliche Beträge zu entrichten.

Die Verbandsversammlung des SGVSH hat am 15. September 2021 u.a. eine geänderte Rahmensatzung für das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe beschlossen. Die zuvor auch bereits von der DSGV-Mitgliederversammlung beschlossenen, zusätzlich von allen DSGV-Mitgliedern unterzeichneten Eckpunkte beinhalten die Verpflichtung aller DSGV-Mitglieder, sich ab 2025 am Aufbau eines Zusatzfonds zum Sicherungssystem zu beteiligen. Es steht zwar noch nicht fest, dass die EZB die beschlossene Regelung akzeptiert, es ist aber davon auszugehen, dass die EZB keine Regelung akzeptieren wird, die hinter dem Beschlossenen zurückbleibt. Die mit den Eckpunkten beschlossene Zahlungsverpflichtung ist daher als Minimum anzusehen. Somit können sich die Sparkassen den künftigen Beitragszahlungen nicht entziehen. Der auf die Sparkasse entfallende Beitrag am Zusatzfonds beläuft sich auf Basis der angenommenen Werte zum Ende der Dotierungsphase auf 10,2 Mio. EUR. Bis zum Erreichen des Zielvolumens in 2032 sind jährliche Beträge zu entrichten.

Als Chancen im Sinne des Prognoseberichtes werden künftige Entwicklungen und Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- und Zielabweichung führen können. Die jeweils gegenteiligen Entwicklungen bergen entsprechende Risiken zur negativen Prognose- und Zielabweichung.

Neben einer besser als angenommenen wirtschaftlichen Entwicklung könnte die insbesondere im 2. Halbjahr 2022 eingetretene Zinswende weitere Impulse für die Geschäftsentwicklung bei den zinstragenden Beständen setzen. Im Dienstleistungsgeschäft (u.a. im Wertpapierkommissionsgeschäft) könnte diese Entwicklung Potenzial für verstärkte Aktivitäten auf Basis eines ganzheitlichen Beratungsansatzes entstehen lassen. Ein unerwartetes Sinken des Zinsniveaus könnte dagegen zu einer Verfehlung der Planung führen. Auch eine schlechter als erwartete wirtschaftliche Entwicklung (z.B. in Folge des Krieges in der Ukraine) könnte Planverfehlungen zur Folge haben. Durch ein weiterhin stringentes Kostenmanagement in Verbindung mit weiteren Optimierungsmaßnahmen in der Aufbau- und Ablauforganisation sollen systematisch Effizienzvorteile realisiert werden, um nachhaltig die Wettbewerbsposition zu sichern.

Mit den Mehrwertkontomodellen und der Weiterentwicklung der Mehrwertwelt "Mein Lübecker" zur kontinuierlichen Verbesserung des Kundennutzens trägt die Sparkasse der strategischen Bedeutung des Girokontos als Ankerprodukt für die Geschäftsbeziehung Rechnung.

Neben bekannten Herausforderungen für ein erfolgreiches Privatkundengeschäft wie zum Beispiel der technischen Weiterentwicklung beeinflussten insbesondere der Krieg in der Ukraine sowie - auch im direkten Zusammenhang - die wachsende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit und Energieversorgung als externe die erfolgreiche Weiterentwicklung des Privatkundengeschäft.

Das Thema Nachhaltigkeit hat auch im Geschäftsjahr 2022 weiter an Bedeutung gewonnen und findet Einzug in das gesamte Ökosystem rund um das Girokonto und die Anlageberatung und wird künftig auch im Kredit- und Passivgeschäft vermehrt Berücksichtigung finden. Daneben hat auch die dynamische Zinsentwicklung das verzinsliche Anlagegeschäft als auch den Finanzierungsbereich im Privatkundenmarkt spürbar beeinflusst. Das Projekt der Sparkasse zu Lübeck AG "Wachstum Privatkunden" führte zu einer klaren Kundenausrichtung, der Weiterentwicklung digitaler Angebote und der Etablierung einer neuen Beratungsphilosophie und wird auch in 2023 weiter vorangetrieben.

Die Bestände im Firmenkundengeschäft der Sparkasse haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich positiv entwickelt. Durch die stetige Weiterentwicklung unseres Marktauftrittes wird die Grundlage für die weitere Verstetigung und Verbesserung von Marktposition und Potenzialausschöpfung gelegt, bei der die Schwerpunkte in die Stärkung bzw. Intensivierung des klassischen, regionalen Firmenkundengeschäftes gesetzt werden. Neben einem nachhaltigen Wachstum im Aktivgeschäft liegt der Fokus hierbei zunehmend auch in der Ausschöpfung der Anlageseite des Unternehmers im Provisionsgeschäft sowie dem Ausbau neuer und digitaler Angebote für die Kunden.

Die konsequente Nutzung von standardisierten Prozessen der Sparkassen-Finanzgruppe zur weiteren Sicherstellung einer stringenten Ablauforganisation wird auch im Geschäftsjahr 2023 weiter fortgesetzt.

2.2. Finanzlage

Für das Geschäftsjahr 2023 sind keine Neu- und Ersatzinvestitionen geplant, die die Finanzlage wesentlich beeinflussen.

Sowohl für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) als auch für die Net Stable Funding Ratio (NSFR), mit einem Mindestwert von jeweils 100,0 % wurde ein interner Mindestwert festgelegt, der 20,0 % bzw. 10,0 % oberhalb der geltenden Mindestanforderung liegt. Die Einhaltung dieser internen Mindestwerte wurden bei den Planungen für das Geschäftsjahr 2023 berücksichtigt.

2.3. Ertragslage

Zur Prognose und Analyse der Ertragslage wird in Anlehnung an den Betriebsvergleich der Sparkassen-Finanzgruppe eine detaillierte Aufspaltung in Relation zur DBS vorgenommen.

Auf der Basis der Bilanzplanung für das Geschäftsjahr 2023, die zu einer 2,4 % niedrigeren DBS führt, und vor dem Hintergrund des prognostizierten Zinsniveaus, geht die Sparkasse gegenüber dem Vorjahr von einer steigenden Zinsspanne (Zinsüberschuss im Verhältnis zur DBS 4,5 Mio. EUR bzw. 0,18 %-Punkte) aus.

Das Provisionsergebnis wird mit 26,5 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR höher erwartet. Ertragssteigerungen werden im Wertpapierkommissionsgeschäft (+0,7 Mio. EUR) erwartet, wobei die Entwicklung des Marktumfeldes in diesem Produktbereich Risiken aber auch weitere Chancen bietet. Zudem wird mit steigenden Erträgen aus Zahlungsverkehr (+0,3 Mio. EUR), Versicherungen (+0,3 Mio. EUR) und Darlehensgeschäft (+0,1 Mio. EUR) gerechnet.

Bei den Erträgen aus Immobilien-Courtage (-0,6 Mio. EUR), Auslandsgeschäft (-0,2 Mio. EUR), sonstige Provisionserträge (-0,2 Mio. EUR) und Avalprovisionen (-0,1 Mio. EUR) wird mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

Risiken bestehen weiter aus den Auswirkungen und dem nicht absehbaren weiteren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung im Zuge der Ukraine-Krise in Verbindung mit der Energiekrise und der hohen Inflation auch auf das Kundenverhalten.

Bei dem Verwaltungsaufwand wird im Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr von einer Zunahme von insgesamt 6,4 % ausgegangen. Die Personalkosten werden sich unter Berücksichtigung der geplanten Entwicklung des Personalkörpers und erwarteter Tarifsteigerungen um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Die Sachaufwendungen werden nach dem niedrigen Auslauf im Vorjahr planmäßig um 15,3 % steigen. Neben verschobenen Maßnahmen aus dem Vorjahr sind inflationsbedingte Kostensteigerungen und im Vorjahr unterausgelastete Budgets, die in ihrer Auslastung wieder auf einem Normalniveau erwartet werden, hauptsächlich für den Kostenanstieg verantwortlich. Hinzu kommen steigende Belastungen bei den Pflichtbeiträgen in der Vorschau gegenüber 2022.

Die Sparkasse erwartet insgesamt ein Bewertungsergebnis in Höhe von -6,5 Mio. EUR (Vorjahr: -6,4 Mio. EUR). Beim Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft ist vor dem Hintergrund des Zinsszenarios mit einer Belastung von 0,5 Mio. EUR zu rechnen. Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft rechnet die Sparkasse mit Belastungen in Höhe von 6,0 Mio. EUR. Dem Risiko eines Anstieges von Insolvenzen im Zuge einer möglichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere als Folge Ukraine-Krise wurde hierbei Rechnung getragen. Für die übrigen Geschäftsbereiche sind nach derzeitigem Erkenntnisstand keine weiteren Bewertungserfordernisse zu erwarten. Zu den übrigen Geschäftsbereichen zählen auch die Beteiligungen, insbesondere die Anteile am Stammkapital des SGVSH. Auf die Ausführungen im Risikobericht (Kapitel C 1.5.1.2) zu bestehenden Adressausfallrisiken der Beteiligungen und die damit verbundenen Planerfüllungsrisiken wird verwiesen.

Das neutrale Ergebnis wird mit -4,2 Mio. EUR (Vorjahr: 2,3 Mio. EUR) um 6,5 Mio. EUR schlechter als im Vorjahr erwartet.

Insgesamt wird für das kommende Geschäftsjahr mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 29,2 Mio. EUR (Vorjahr: 27,6 Mio. EUR) gerechnet. Nach Verrechnung mit dem Bewertungsergebnis zzgl. dem neutralen Ergebnis und unter Berücksichtigung der Steuerzahlung ist ein Jahresüberschuss in Höhe von 11,0 Mio. EUR geplant (Vorjahr: 5,0 Mio. EUR).

Abgeleitet aus dem Betriebsergebnis vor Bewertung und dem Ergebnis vor Steuern ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 eine CIR von 63,7 % (Vorjahr: 63,6 %) bzw. eine Eigenkapitalrentabilität (Ergebnis vor Steuern bezogen auf das gezeichnete Kapital und Kapital- und Gewinnrücklagen) von 8,7 % (Vorjahr: 11,4 %).

Aus Abweichungen von den erwarteten Entwicklungen an den Zins- und Kapitalmärkten und bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können sich in der Folge sowohl Chancen als auch Risiken für die Sparkasse ergeben.

Bei der prognostizierten Entwicklung der Ertragslage ist eine angemessene Eigenkapitalzuführung gesichert. Für die zukünftige Geschäftsausweitung kann mit einer weiterhin ausreichenden Eigenkapitalausstattung gerechnet werden. Auf Basis unserer Planungen gehen wir im Geschäftsjahr 2023 von einer Kernkapitalquote von rund 14,7 % aus. Hierbei wurden die zu Grunde gelegten Wachstumsannahmen, insbesondere im Kundenkreditgeschäft, und die Eigenkapitalzuführung aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 berücksichtigt.

Mit Blick auf die Liquiditätslage erwarten wir vor dem Hintergrund unseres stabilen und diversifizierten Kundengeschäfts, unserer Refinanzierungspotenziale und unserer bestehenden Liquiditätssteuerungssysteme keine besonderen Herausforderungen.

Insgesamt kommen wir zu dem Ergebnis, dass die Sparkasse nachhaltig stabil und erfolgreich aufgestellt ist. Mit den erfolgreichen Kernaktivitäten und einer angemessenen Kapitalausstattung sind die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung gegeben.

Zur abschließenden Wertung der vorgenannten Aussagen verweisen wir auf Kapitel C 2.1 Geschäftsentwicklung. Dort werden erhöhte Prognoseunsicherheiten dargestellt, negative Abweichungen von den dargestellten Prognosewerten können nicht ausgeschlossen werden.

Lübeck,

Der Vorstand

Frank Schumacher

Oke Heuer

Lübeck, 11. April 2023

Der Vorstand

Frank Schumacher

Oke Heuer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Sparkasse zu Lübeck AG, Lübeck

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sparkasse zu Lübeck AG, Lübeck, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sparkasse zu Lübeck AG, Lübeck, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Sparkasse zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Sparkasse unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU-APrVO i. V. m. § 340k Abs. 3 HGB, dass alle von uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1.	Bewertung der Forderungen an Kunden
2.	Verlustfreie Bewertung des Bankbuchs nach IDW RS BFA 3 n.F.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt aufgebaut:

a)	Sachverhalt und Problemstellung
b)	Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
c)	Verweis auf weitergehende Informationen

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

a) Sachverhalt und Problemstellung

Das Kundenkreditgeschäft ist ein maßgebliches Geschäftsfeld der Sparkasse, im Jahresabschluss werden Forderungen an Kunden in Höhe von 2.413,0 Mio. EUR (77,5 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Bei der Bewertung einzelner Kundenforderungen sind das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers, d. h. insbesondere die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Leistungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, sowie die Bewertung gestellter Sicherheiten maßgeblich. Die Bewertung dieser Forderungen beruht somit in einem hohen Maße auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Sparkasse. Da bei geschätzten Werten ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht und der Posten betragsmäßig wesentlich ist, war die Bewertung der Forderungen an Kunden für uns im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit des Verfahrens zur Bewertung von Forderungen an Kunden einschließlich der Bildung von Risikovorsorge im Rahmen einer Aufbauprüfung beurteilt und mit Kontrolltests die Wirksamkeit der Kontrollen nachvollzogen. Bei einer risikoorientiert vorgenommenen bewussten Auswahl von Kreditengagements haben wir Einzelfallprüfungen vorgenommen und auf der Grundlage von Kreditunterlagen die von der Sparkasse vorgenommene Beurteilung des kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisikos sowie die Bewertung der Kreditsicherheiten bei ausfallgefährdeten Forderungen nachvollzogen. Die vom Vorstand bei der Bewertung der Forderungen an Kunden und der Bildung von Risikovorsorge getroffenen Einschätzungen und Annahmen sind insgesamt nachvollziehbar.

c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Informationen zur Bewertung der Forderungen an Kunden sind im Anhang zum Jahresabschluss in den Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden enthalten.

2. Verlustfreie Bewertung des Bankbuchs nach IDW RS BFA 3 n.F.

a) Sachverhalt und Problemstellung

Der weit überwiegende Teil der Bilanzsumme der Sparkasse entfällt auf zinsbezogene Finanzinstrumente. Darüber hinaus hat die Sparkasse im Rahmen der Steuerung des Zinsänderungsrisikos derivative Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Nach unserer Einschätzung ist die Gesamtbetrachtung aller bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente nach Maßgabe des Rechnungslegungsstandards IDW RS BFA 3 n.F. des Instituts der Wirtschaftsprüfer von besonderer Bedeutung, da das im Geschäftsjahr 2022 deutlich gestiegene Marktzinsniveau erhebliche Auswirkungen auf die Bewertung zinsbezogener Finanzinstrumente für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 hat und der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs Einschätzungen und Annahmen zugrunde liegen, die mit Ermessensspielräumen des Vorstands verbunden sind.

b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit dem Prozess der Sparkasse zur verlustfreien Bewertung des Bankbuchs und mit der für die Berechnung eingesetzten IT-Anwendung befasst. Dabei haben wir auch untersucht, ob diese in Übereinstimmung mit IDW RS BFA 3 n.F. ausgestaltet ist.

Darüber hinaus haben wir uns im Rahmen von analytischen Prüfungshandlungen und von Einzelfallprüfungen u. a. mit den vom Vorstand zugrunde gelegten Annahmen und Parametern sowie der Abgrenzung des Bewertungsobjekts auseinandergesetzt. Einbezogen haben wir die Annahmen zur Bemessung der voraussichtlich noch anfallenden Bestandsverwaltungs- und der individuellen Refinanzierungsaufwendungen. Des Weiteren haben wir uns davon überzeugt, dass die wesentlichen Annahmen und Parameter im Einklang mit dem internen Risikomanagement stehen.

Die im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs vom Vorstand vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen sind hinreichend begründet und dokumentiert.

c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Informationen zur verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach IDW RS BFA 3 n.F. sind im Anhang zum Jahresabschluss in den Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden enthalten.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Sparkasse zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Sparkasse abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Sparkasse ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Sparkasse.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 28. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. Mai 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt.

Wir sind nach §§ 26 Abs. 1 und 33 des Sparkassengesetzes Schleswig-Holstein i. V. m. § 340k Abs. 3 Satz 1 HGB gesetzlicher Abschlussprüfer der Sparkasse.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Klaus Hammelstein.

Kiel, 13. April 2023

Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein
- Prüfungsstelle -

L. S. gez. Hammelstein, Wirtschaftsprüfer

Sparkasse zu Lübeck Aktiengesellschaft

Eigentümerstruktur