Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals: InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH)

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

SCHRIFTLICHER GESELLSCHAFTER BESCHLUSS

Die Gesellschaft Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH,
Frankfurt am Main, als alleinige Gesellschafterin der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH

Beschliesst hiermit in einer schriftlichen Abstimmung folgendes

1.	Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 wird festgestellt.
2.	Den Geschäftsführern Herrn Mario Maxeiner, Herrn Aernout de Jong, sowie Herrn Thomas Hoffelner wird für das Geschäftsjahr 2021 Entlastung erteilt.
3.	PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprufungsgesellschaft wird als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 bestellt.

GESELLSCHAFTER:

Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Datum:

Mario Maxeiner, Geschäftsführer

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A. Prüfungsauftrag

I. Prüfungsauftrag

II. Bestätigung der Unabhängigkeit

B. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung der gesetzlichen Vertreter

II. Entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen

III. Sonstige Gesetzesverstöße

IV. Wesentliche Geschäftsvorfälle

V. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

C. Gegenstand, Art und Umfang der Prüfung

D. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

1. Buchführung und weitere geprüfte Unterlagen

2. Jahresabschluss

3. Lagebericht

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

E. Schlussbemerkung

Anlagen (siehe gesondertes Verzeichnis)

Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit (€, % usw.) auftreten.

Abkürzungsverzeichnis

Abs.	Absatz
GmbH	Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GmbHG	Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung
GuV	Gewinn- und Verlustrechnung
HGB	Handelsgesetzbuch
HR A bzw. B	Handelsregister Abteilung A bzw. B
IDW	Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., Düsseldorf
InterContinental Hotels Group PLC	InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien
Intercontinental Hotels Managementgesellschaft bmH	Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH, Frankfurt am Main
ISA	International Standards on Auditing
i.S.d.	im Sinne des
n.F.	neue Fassung
ppa.	per procura
PS	Prüfungsstandard des IDW

A. Prüfungsauftrag

I. Prüfungsauftrag

1. Aufgrund unserer Wahl zum Abschlussprüfer durch Gesellschafterbeschluss vom 21. Dezember 2021 erteilte uns die Geschäftsführung der

Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH), Frankfurt am Main, (im Folgenden kurz "Kimpton Hotel " oder "Gesellschaft" genannt)

den Auftrag, den Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht für dieses Geschäftsjahr gemäß §§ 316 ff. HGB zu prüfen.

2. Für die Durchführung des Auftrags und unsere Verantwortlichkeit sind, auch im Verhältnis zu Dritten, die diesem Bericht beigefügten Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017 vereinbart.

3. Über Art und Umfang sowie über das Ergebnis unserer Prüfung erstatten wir diesen Bericht nach den Grundsätzen des IDW PS 450 n.F. (10.2021), dem der von uns geprüfte Jahresabschluss sowie der geprüfte Lagebericht als Anlagen beigefügt sind. Dieser Bericht ist an das geprüfte Unternehmen gerichtet.

II. Bestätigung der Unabhängigkeit

4. Wir bestätigen gemäß § 321 Abs. 4a HGB, dass wir bei unserer Abschlussprüfung die anwendbaren Vorschriften zur Unabhängigkeit beachtet haben.

B. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung der gesetzlichen Vertreter

5. Nachfolgend stellen wir zusammengefasst die Beurteilung der Lage der Kimpton Hotel durch die gesetzlichen Vertreter (siehe Anlage I) dar:

6. Der Lagebericht enthält unseres Erachtens folgende Kernaussagen zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft:

•	Zum Geschäftsverlauf der Kimpton Frankfurt wird dargestellt, dass die Folgen der Corona-Krise weiterhin deutlich spürbar sind, so konnte nur eine durchschnittliche Zimmerbelegung von 21,2 % (-2,0 % zum Vorjahr, +4,2 % zur Prognose) sowie ein durchschnittlicher Zimmerertrag von € 46,60 (-13,5 % zum VJ, + 29,4 % zur Prognose) erreicht werden.
•	Zur Ertragslage führen die gesetzlichen Vertreter aus, dass der Umsatz der Gesellschaft im Geschäftsjahr bei € 7,2 Mio. und somit 14,6 % unter dem Vorjahr (€ 8,4 Mio.) lag. Der Umsatz liegt dabei über dem erwarteten Umsatz von € 5,4 Mio. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf € 5,8 Mio. (Vorjahr € 0,0 Mio.) ist bedingt durch die Erfassung der staatlichen Corona-Hilfen (€ 5,5 Mio.).
•	Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter von 140 auf 100 Mitarbeiter. Außerdem wurde Kurzarbeitergeld in Höhe von € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.) in Anspruch genommen, was dazu beigetragen hat, dass der Personalaufwand um € 0,4 Mio. auf € 2,9 Mio. gesunken ist.
•	Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um € 5,4 Mio. auf € 12,2 Mio. Grund dafür sind die Aufwendungen für die vorzeitige Auflösung des Pachtvertrags (€ 5,8 Mio.) und Aufwendungen für die rechtliche Beratung im Rahmen der vorzeitigen Beendigung des Pachtvertrags (€ 0,6 Mio.).
•	Das Geschäftsjahr 2021 schloss die Gesellschaft insgesamt mit einem negativen Jahresergebnis in Höhe von € 3,9 Mio. (Vorjahr € 3,5 Mio.), was unter dem Erwartungswert von € 0,8 Mio. liegt, was insbesondere durch die angefallenen Kosten im Rahmen der vorzeitigen Beendigung des Pachtvertrags und des Betriebsübergangs begründet wird.
•	Zur Vermögenslage berichtet die Gesellschaft, dass sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um € 4,5 Mio. erhöhte und zum Bilanzstichtag € 8,5 Mio. beträgt (Vorjahr € 4,0 Mio.).
•	Dieser signifikante Anstieg begründet sich auf der Aktivseite im Wesentlichen durch den Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit, resultierend aus den staatlichen Corona Hilfen in Höhe von € 3,8 Mio. sowie der Forderung aus Umsatzsteuer gegen den Organträger von € 0,2 Mio.
•	Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um € 4,3 Mio. auf € 7,0 Mio. (Vorjahr € 2,7 Mio.), begründet hauptsächlich durch die vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages sowie aus Restpachtverbindlichkeiten für das Jahr 2021.

7. Zu den Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung macht die Geschäftsführung im Wesentlichen die folgenden Ausführungen:

•	Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten die gesetzlichen Vertreter einen Jahresfehlbetrag von € 1,1 Mio. Aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Pachtvertrags für das Hotel in Düsseldorf und des Betriebsübergangs zum 31. Januar 2022 wird die Gesellschaft bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Kimpton Hotels Frankfurt im Jahr 2025 keine Umsätze generieren. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ist somit von der zukünftigen finanziellen Unterstützung des Mutterkonzerns abhängig. Diese ist durch die von der InterContinental Hotels Group PLC am 07. August 2023 abgegebene Patronatserklärung bis 31. Dezember 2024 gesichert. Die Geschäftsführung hat sich anhand des IHG-Konzernabschlusses zum 31.12.2022 von der Werthaltigkeit der Patronatserklärung überzeugt. Darüber hinaus besteht ein ungekündigter Ergebnisabführungsvertrag mit der Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH. Die Geschäftsführung rechnet nicht mit einer Kündigung des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags im Prognosezeitraum.
•	Die Geschäftsführung hat als wesentliche Risikofaktoren die zusätzlich anfallenden Kosten aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Hotelpachtvertrags und des Betriebsübergangs identifiziert. Grundsätzlich wird diesen durch den bestehenden Ergebnisabführungsvertrag und der bis zum 30. September 2023 befristeten laufenden Kreditlinie in Höhe von € 9,0 Mio. mit der Muttergesellschaft begegnet.
•	Mit Wirkung zum 30. Dezember 2022 ist die Gesellschaft in einen Mietvertrag für das Kimpton Hotel Frankfurt eingetreten. Aufgrund der guten Hotellage, der modernen und luxuriösen Hotelausstattung und der Schließung verschiedener Mitbewerber im Luxushotel-Segment wird in Zukunft mit der geplanten Neueröffnung 2025 eine hohe Belegung sowie eine hohe durchschnittliche Zimmerrate erwartet. Dies wird als wesentliche Chance identifiziert.
•	Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten die gesetzlichen Vertreter ein Jahresfehlbetrag vor Verlustausgleich von € 1,1 Mio., die aus dem Personalaufwand und Betriebsaufwand für den Monat Januar sowie den Personalaufwendungen für die Mitarbeiter, die dem Übergang widersprochen haben und weiteren Kosten, die im Rahmen der Abwicklung des Hotelbetriebs in Düsseldorf angefallen sind. Für das Jahr 2023 wird ein Jahresfehlbetrag vor Verlustausgleich in Höhe von € 0,2 Mio. erwartet.

8. Die Beurteilung der Lage der Gesellschaft, insbesondere die Beurteilung des Fortbestandes und der wesentlichen Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung des Unternehmens, ist plausibel und folgerichtig abgeleitet. Nach dem Ergebnis unserer Prüfung und den dabei gewonnenen Erkenntnissen ist die Lagebeurteilung der gesetzlichen Vertreter dem Umfang nach angemessen und inhaltlich zutreffend.

II. Entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen

6. Die Gesellschaft hat in den beiden vergangenen Geschäftsjahren 2020 und 2021 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von € 3,5 Mio. und € 3,9 Mio. erwirtschaftet. Da auch für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 ebenfalls mit einem Jahresfehlbetrag (2022: € 1,1 Mio., 2023: € 0,2 Mio. €) gerecht wird, ist die Gesellschaft aufgrund dieser anhaltenden Wirtschaftslage auf die finanzielle Unterstützung der Muttergesellschaft angewiesen.

Zur Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit der Regent Berlin GmbH hat die InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien am 07. August 2023 eine Patronatserklärung abgegeben, wonach die InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien verpflichtet ist, die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH finanziell so auszustatten, dass diese jederzeit in der Lage ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Aus diesem Grund besteht keine Insolvenzantragspflicht. Es wurde zutreffend unter der Annahme der Unternehmensfortführung bilanziert.

III. Sonstige Gesetzesverstöße

7. Wir weisen daraufhin, dass die Gesellschaft ihrer Verpflichtung zur Offenlegung des Abschlusses 2021 gemäß § 325 HGB nicht fristgerecht nachgekommen ist.

8. Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von drei Monaten (§ 264 Abs. 1 HGB) aufgestellt.

9. Die Feststellung des Abschlusses 2021 ist nicht innerhalb der nach § 42a GmbHG vorgesehenen Frist von 8 Monaten erfolgt.

IV. Wesentliche Geschäftsvorfälle

Pachtvertrag

10. Die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH) hat den Hotelpachtvertrag über das Hotel InterContinental Düsseldorf mit Wirkung zum 31. Januar 2022 einvernehmlich aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Hotelbetrieb an den neuen Betreiber des Hotels in Düsseldorf veräußert und sämtliche Mitarbeiter wurden mit allen Verpflichtungen im Rahmen des Betriebsübergangs übernommen. Hierbei gab es zusätzlich eine rechtliche Einigung zwischen der Gesellschaft und dem neuen Pächter, wodurch etwaige Mietverpflichtungen der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH erlassen wurden. Aufgrund dieser rechtlichen Einigung sowie der Tatsache, dass der Hotelbetrieb zum 31.01.2022 eingestellt wird, werden keine Rückstellungen ausgewiesen. Die rechtliche Einigung verpflichtet die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH zu einer Einmalzahlung in Höhe von € 5,8 Mio., um von dem Pachtvertrag und allen damit verbundenen Verpflichtungen befreit zu sein. Dieser Abgeltungsbetrag wurde zusammen mit den Aufwendungen für die rechtliche Beratung im Rahmen der vorzeitigen Beendigung des Pachtverhältnisses und des Betriebsübergang in Höhe von € 0,6 Mio. als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. Mit Wirkung zum 30. Dezember 2022 ist die Gesellschaft in einen Mietvertrag für das Kimpton Hotel Frankfurt eingetreten. Der Mietvertrag wurde für die Dauer von 30 Jahres geschlossen. Die Eröffnung des Kimpton Hotel Frankfurt ist für das Jahr 2025 geplant.

Corona-Hilfen

11. Der Mandant hat aufgrund der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Tourismusbranche staatliche Hilfsmittel in Höhe von € 5,5 Mio. gewinnwirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt. Davon beziehen sich € 1,7 Mio. auf die Monate November und Dezember des Geschäftsjahres 2020 und € 3,8 Mio. auf das Geschäftsjahr 2021. Die Antragsstellung für die Inanspruchnahme der Corona-Überbrückungshilfen wurde durch die Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH durchgeführt. Die Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH erhält somit die Zahlungen aus den Corona-Überbrückungshilfen und leitet diese an die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH weiter. Zum Bilanzstichtag sind noch Forderungen aus der Corona-Überbrückungshilfe III Plus in Höhe von € 2,5 Mio. in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen erfasst.

Kurzarbeitergeld

12. Im Personalaufwand ausgewiesen sind Erträge aus Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Sozialversicherungsbeiträge, die im Rahmen des Bezuges von Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen worden sind, in Höhe von € 0,3 Mio. (Vorjahr € 0,4 Mio.). Die Kurzarbeitszeitmaßnahmen haben den Großteil der Belegschaft im Geschäftsjahr 2021 für die Monate Januar bis August betroffen. Insgesamt hat die Gesellschaft Zahlungen in Höhe von € 0,7 Mio. (Vorjahr € 0,7 Mio.) für die Kurzarbeit erhalten, wovon ein Teil an die betroffenen Mitarbeiter erfolgsunwirksam durchgereicht wurden.

V. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

13. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir mit Datum vom 29 August 2023 den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH), Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

"Wir haben den Jahresabschluss der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH), Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

C. Gegenstand, Art und Umfang der Prüfung

14. Gegenstand unserer Prüfung waren der nach den für alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften (§§ 242 bis 256a HGB), den ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften sowie bestimmte Personenhandelsgesellschaften (§§ 264 bis 288 HGB) sowie den weiteren rechtsformspezifischen Vorschriften (§ 42 GmbHG) aufgestellte Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021, bestehend aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Anhang und der Lagebericht für dieses Geschäftsjahr. Die Verantwortung für die Ordnungsmäßigkeit von Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht tragen die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe war es, diese Unterlagen einer Prüfung dahin gehend zu unterziehen, ob die gesetzlichen Vorschriften zur Rechnungslegung beachtet worden sind. Den Lagebericht haben wir daraufhin geprüft, ob er mit dem Jahresabschluss und den bei unserer Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht und insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt. Dabei haben wir auch geprüft, ob die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dargestellt sind. Die Prüfung des Lageberichts hat sich auch darauf erstreckt, ob die gesetzlichen Vorschriften zur Aufstellung des Lageberichts beachtet worden sind.

15. Die Beurteilung der Angemessenheit des Versicherungsschutzes der Gesellschaft, insbesondere ob alle Wagnisse bedacht und ausreichend versichert sind, war nicht Gegenstand des uns erteilten Auftrags zur Jahresabschlussprüfung.

16. Ausgangspunkt unserer Prüfung war der von Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020.

17. Bei Durchführung der Prüfung haben wir die Vorschriften der §§ 316 ff. HGB und die in den Prüfungsstandards des IDW niedergelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung beachtet. Danach haben wir unsere Prüfung so angelegt, dass wir Unrichtigkeiten und Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften, die sich auf die Darstellung des den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, erkennen konnten. Gegenstand unseres Auftrags waren nicht die Aufdeckung und Aufklärung strafrechtlicher Tatbestände, wie z.B. Unterschlagungen oder sonstige Untreuehandlungen, und außerhalb der Rechnungslegung begangener Ordnungswidrigkeiten, und nicht die Beurteilung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung. Prüfungsplanung und Prüfungsdurchführung haben wir jedoch so angelegt, dass diejenigen Unregelmäßigkeiten, die für die Rechnungslegung wesentlich sind, mit hinreichender Sicherheit aufgedeckt werden. Die gesetzlichen Vertreter des Unternehmens sind für die Einrichtung und Durchsetzung geeigneter Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten verantwortlich.

18. Im Rahmen unseres risikoorientierten Prüfungsansatzes haben wir uns zunächst einen aktuellen Überblick über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft verschafft. Darauf aufbauend haben wir uns, ausgehend von der Organisation der Gesellschaft, mit den Unternehmenszielen und -strategien beschäftigt, um die Geschäftsrisiken zu bestimmen, die zu wesentlichen Fehlern in der Rechnungslegung führen können. Durch Gespräche mit der Unternehmensleitung und durch Einsichtnahme in Organisationsunterlagen der Gesellschaft haben wir anschließend untersucht, welche Maßnahmen die Gesellschaft ergriffen hat, um diese Geschäftsrisiken zu bewältigen. In diesem Zusammenhang haben wir eine Prüfung der Angemessenheit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems der Gesellschaft durchgeführt (Aufbauprüfung). Die Prüfung des internen Kontrollsystems erstreckte sich vor allem auf folgende Bereiche, die einen engen Bezug zur Rechnungslegung haben:

•	Kontrollumfeld der Gesellschaft
•	Regelungen, die auf die Feststellung und Analyse von für die Rechnungslegung relevanten Risiken gerichtet sind
•	Einrichtung von Kontrollaktivitäten durch die Unternehmensleitung als Reaktion auf die festgestellten Risiken
•	Buchführungssystem und Management-Informationssystem sowie unternehmensinterne Kommunikationsprozesse
•	Überwachung des internen Kontrollsystems durch die Unternehmensleitung

Im Zusammenhang mit den vorstehend beschriebenen Prüfungshandlungen haben wir die Risiken festgestellt, die zu wesentlichen Fehlern in der Rechnungslegung führen können. Diese Kenntnisse haben wir bei der Bestimmung unseres weiteren Prüfungsvorgehens berücksichtigt. In den Bereichen, in denen die Unternehmensleitung angemessene interne Kontrollen zur Begrenzung dieser Risiken eingerichtet hat, haben wir Funktionsprüfungen durchgeführt, um uns von der kontinuierlichen Wirksamkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen. Die Durchführung von Funktionsprüfungen erfolgte schwerpunktmäßig in folgenden Prozessen:

•	Beschaffung
•	Personal
•	Verkauf
•	IT-Prozesse

Der Grad der Wirksamkeit dieser internen Kontrollen bestimmte anschließend Art und Umfang unserer Prüfung einzelner Geschäftsvorfälle und Bestände sowie der von uns durchgeführten analytischen Prüfungshandlungen (aussagebezogene Prüfungshandlungen). Insbesondere bei Geschäftsvorfällen, die nach ihrer Art in größerer Zahl nach identischen Verfahren erfasst und - nach unseren bisherigen Feststellungen im Rahmen eines wirksamen internen Kontrollsystems - abgewickelt wurden, trat die Prüfung der stetigen Anwendung der maßgeblichen internen Kontrollen der Gesellschaft in den Vordergrund.

Soweit wir aufgrund der Wirksamkeit der bei der Gesellschaft eingerichteten internen Kontrollen von der Richtigkeit des zu überprüfenden Zahlenmaterials ausgehen konnten, haben wir anschließend analytische Prüfungshandlungen, Einzelfallprüfungen oder eine Kombination von beidem vorgenommen. Einzelfallprüfungen wurden bei wirksamen Kontrollen auf ein nach prüferischem Ermessen notwendiges Maß reduziert.

Der überwiegende Teil der Abschlussposten wurde mit einer Kombination aus Funktionsprüfungen und aussagebezogenen Prüfungshandlungen geprüft.

Soweit wir keine Funktionsprüfungen vorgesehen haben oder nicht von wirksamen Kontrollen ausgehen konnten, haben wir im Wesentlichen aussagebezogene Prüfungshandlungen durchgeführt.

19. Im Rahmen der Einzelfallprüfungen von Abschlussposten der Gesellschaft haben wir u.a. Handelsregisterauszüge, Liefer- und Leistungsverträge, Darlehensverträge, Jahresabschlüsse von verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen sowie sonstige Geschäftsunterlagen eingesehen. Im Hinblick auf die Erfassung möglicher Risiken aus bestehenden Rechtsstreitigkeiten und steuerlichen Sachverhalten haben wir Rechtsanwalts- und Steuerberaterbestätigungen und zur Prüfung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Saldenbestätigungen zum 31. Dezember 2021 eingeholt. Zur Prüfung der geschäftlichen Beziehungen mit Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten haben wir uns zum 31. Dezember 2021 Bankbestätigungen zukommen lassen.

20. An der Inventur der körperlichen Vorräte haben wir im Hinblick auf die Geringfügigkeit der Bestände nicht teilgenommen.

21. Die Eröffnungsbilanzwerte haben wir daraufhin geprüft, ob sie ordnungsgemäß aus dem Vorjahresabschluss übernommen wurden. Wir haben zusätzliche Prüfungshandlungen durchgeführt, um eine hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, dass die nicht von uns geprüften Eröffnungsbilanzwerte keine wesentlichen Fehler enthalten.

22. Nachfolgend geben wir einen Überblick zu den von uns bei der Jahresabschlussprüfung gesetzten Prüfungsschwerpunkten:

•	Richtigkeit und Vollständigkeit der Umsatz- und Ertragsrealisierung
•	Ansatz, Bewertung und Vollständigkeit der Rückstellungen, insbesondere im Personalbereich und den Rückstellungen für die Beendigung des Pachtvertrags
•	Würdigung der Annahme der Unternehmensfortführung

23. Von den gesetzlichen Vertretern und den von ihnen beauftragten Mitarbeitern sind uns alle verlangten Aufklärungen und Nachweise erbracht worden.

Die gesetzlichen Vertreter haben uns die berufsübliche schriftliche Vollständigkeitserklärung zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erteilt.

D. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

1. Buchführung und weitere geprüfte Unterlagen

24. Die Buchführung und das Belegwesen sind nach unseren Feststellungen in allen wesentlichen Belangen ordnungsgemäß und entsprechen den gesetzlichen Vorschriften. Die aus den weiteren geprüften Unterlagen zu entnehmenden Informationen führen zu einer ordnungsgemäßen Abbildung in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht.

2. Jahresabschluss

25. Im Jahresabschluss bestehend aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 der Kimpton Hotel wurden die gesetzlichen Vorschriften einschließlich der rechtsformspezifischen Vorschriften sowie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung in allen wesentlichen Belangen beachtet. Ergänzende Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages waren nicht zu beachten.

26. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wurden ordnungsgemäß aus der Buchführung und den weiteren geprüften Unterlagen abgeleitet. Dabei wurden die handelsrechtlichen Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften in allen wesentlichen Belangen eingehalten.

27. Der Anhang entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Die Angaben im Anhang sind in allen wesentlichen Belangen vollständig und zutreffend.

3. Lagebericht

28. Der Lagebericht entspricht in allen wesentlichen Belangen den deutschen gesetzlichen Vorschriften.

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

29. Der Jahresabschluss entspricht in allen wesentlichen Belangen den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

30. Zum besseren Verständnis der Gesamtaussage des Jahresabschlusses gehen wir nachfolgend pflichtgemäß auf die wesentlichen Bewertungsgrundlagen und den Einfluss, den Änderungen in den Bewertungsgrundlagen insgesamt auf die Gesamtaussage des Jahresabschlusses haben, ein (§ 321 Abs. 2 Satz 4 HGB).

Wesentliche Bewertungsgrundlagen

31. Zur Angabe der Bewertungsmethoden der Abschlussposten verweisen wir auf den von der Gesellschaft erstellten Anhang.

E. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH), Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 und des Lageberichts für dieses Geschäftsjahr erstatten wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten (IDW PS 450 n.F. (10.2021)).

Der von uns erteilte Bestätigungsvermerk ist in Abschnitt B unter "Wiedergabe des Bestätigungsvermerks" enthalten.

Frankfurt am Main, den 29. August 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Hartwig, Wirtschaftsprüfer

ppa. David Schubert, Wirtschaftsprüfer

I Lagebericht

II Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

1. Bilanz zum 31. Dezember 2021

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

3. Anhang für das Geschäftsjahr 31. Dezember 2021

Anlagenspiegel

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

A. Grundlagen des Unternehmens

Die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals: InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH), Frankfurt am Main, hat vom 1. Juni 2011 bis zum 31. Januar 2022 das Hotel InterContinental Düsseldorf, ein nicht klassifiziertes Luxus-Hotel, welches an der Königsallee 59 in Düsseldorf liegt, betrieben.

Das Hotel verfügt über 287 Zimmer, ein Restaurant, eine Bar und verschiedene Tagungsräume.

Das Hotel und die Hotelausstattung waren seit dem 1. Juni 2011 in einem langfristigen Pachtvertrag von der DKÖ Königsallee 59 GmbH & Co. KG, Köln, gepachtet.

Die Gesellschaft hat den Hotelpachtvertrag mit Wirkung zum 31. Januar 2022 einvernehmlich aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Hotelbetrieb an den neuen Betreiber des Hotels in Düsseldorf veräußert und die Mitarbeiter mit allen Verpflichtungen im Rahmen dieses Betriebsübergangs übernommen. Das Hotel war seit dem 31. Dezember 2021 für die Öffentlichkeit geschlossen und wurde im Januar 2022 für die Übergabe vorbereitet.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 12. Oktober 2022 wurde die Firmierung in Kimpton Hotel Frankfurt GmbH geändert.

Mit Wirkung zum 30. Dezember 2022 ist die Gesellschaft in einen Mietvertrag für das Kimpton Hotel Frankfurt eingetreten. Das Hotel eröffnet voraussichtlich im Jahr 2025.

Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, und der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH.

B. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2021 war ein turbulentes Jahr für die deutsche Wirtschaft. Während die erste Jahreshälfte vor allem durch die Pandemie und entsprechende Eindämmungsmaßnahmen gekennzeichnet war, ermöglichte die voranschreitende Impfkampagne und die Saisonalität des Infektionsgeschehens zum Sommer hin eine Erholung nahezu aller Sektoren der Wirtschaft. Zeitgleich war die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend von Lieferengpässen und Materialknappheiten mitbestimmt. ¹

Im Herbst des Jahres 2021 kam es erneut zu einer deutlichen Zunahme des Infektionsgeschehens. Die Industrie wurde weiterhin durch Engpässe bei Vorprodukten gebremst und auch die Umsätze im Gastgewerbe gingen im Verlauf der letzten Monate des vergangenen Jahres deutlich zurück. Die wirtschaftliche Erholung musste somit im Schlussquartal einen spürbaren Dämpfer hinnehmen. Im Ergebnis stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der deutschen Wirtschaft im Jahr 2021 mit einer Rate von 2,9 %. ²

Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in die größte Krise der Nachkriegszeit gestürzt und zu nie dagewesenen Umsatzeinbrüchen geführt. Laut Statistischem Bundesamt setzte das Gastgewerbe im Jahr 2021 real (preisbereinigt) 40,3 % und nominal 36,4 % weniger um als 2019. Im Beherbergungsgewerbe ging der Umsatz 2021 im Vergleich zu 2019 real um 44,9 % zurück. ³

¹ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 6
² Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 6
³ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 7

Die Hotellerie in Deutschland konnte sich im Jahr 2021 nicht von den Umsatzeinbrüchen im ersten Corona-Krisenjahr 2020 erholen. Im Jahr 2021 brachen die Umsätze der klassischen Hotellerie im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 nominal um 45,4 % ein. Inflationsbereinigt (real) lag das Umsatzminus bei 46,9 %. Damit waren die Umsatzverluste ähnlich hoch wie im Jahr 2020. In absoluten Zahlen erzielte die Hotellerie nach Hochrechnungen des Hotelverbandes Deutschland (IHA) im Jahr 2021 einen nominalen Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Höhe von EUR 16,7 Mrd. (im Jahr 2019 lag der Nettoumsatz bei EUR 29,3 Mrd.). Die Unternehmen des gesamten Gastgewerbes erreichten 2021 einen nominalen Nettoumsatz von ca. EUR 64,3 Mrd. (EUR 94,7 Mrd. in 2019). ⁴

Die Anzahl der Übernachtungen im gesamten Beherbergungsgewerbe lag im Jahr 2021 bei 310,2 Mio. Übernachtungen. Das waren 37,4 % weniger als im Jahr 2019 und 2,6 % mehr als im Jahr 2020. Die Zahl der Übernachtungen in der klassischen Hotellerie verzeichnete gegenüber 2019 ein Minus von 45,2 % (+2,3 % gegenüber 2020) und erreichte einen Wert von 168,2 Mio. Übernachtungen (2019: 306,8 Mio.). ⁵

Diese Zahlen zeigen deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen, wie auch Reiseverbote aus inländischen Risikogebieten oder Einschränkungen des weltweiten Reiseverkehrs.

Bei den hotelspezifischen Kennzahlen wie Zimmerauslastung, Zimmerpreis und Zimmerertrag zeigt sich in Deutschland im Überblick der A-Destinationen ein starker Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019. Dies ist maßgeblich getrieben durch den Einbruch der Belegung (-56,3%), sowie dem geringeren durchschnittlichen Zimmerpreis (-15,1 %) und resultiert in einem Rückgang des Zimmerertrags (RevPar) von 62,8 %. ⁶

Insgesamt konnte in Düsseldorf lediglich eine durchschnittliche Belegung von 29,4 % (Vorjahr: 28,5 %) mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von EUR 96,40 (Vorjahr: EUR 107,40) und einem Zimmerertrag (RevPar) von EUR 28,30 (Vorjahr: EUR 30,60) erreicht werden. Damit landet Düsseldorf in Bezug auf Wachstumsraten auf einem der hinteren Rankingplätze der A-Destinationen. ⁷

Es bleibt festzustellen, dass die Corona-Pandemie den Reisemarkt auch 2021 weiter fest im Klammergriff hielt. ⁸ Insgesamt sinkt der durchschnittliche Zimmerpreis der Kimpton Frankfurt Hotel GmbH um 5,1 % zum Vorjahr, während die Belegung um 2,0%-Punkte auf ein Tief von 21,2% für das Jahr 2021 fällt. Daraus resultiert ein durchschnittlicher Zimmerertrag (RevPar) von EUR 46,60 (-13,5 % zum Vorjahr). ⁹

Das Hotel steht im direkten Wettbewerb zu folgenden Mitbewerbern: Radisson Blue Scandinavia Hotel Düsseldorf, Hilton Düsseldorf, Steigenberger Parkhotel, Hyatt Regency Düsseldorf.

⁴ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 7
⁵ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 7
⁶ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 7
⁷ Quelle: STR Deutschland - Dezember 2021
⁸ Quelle: IHA Hotelmarkt Deutschland 2022, Seite 14
⁹ Quelle: STR Monthly Report EUR DEC 2021_HS-DUSHA

C. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren sind die Gesamtumsätze des Hotels, die Zimmererlöse, der durchschnittliche Zimmerertrag (RevPar) und das Ergebnis vor Ergebnisübernahme. Nicht finanzieller Leistungsindikator ist die durchschnittliche Zimmerbelegung (Auslastung) des Hotels.

Ertragslage

Durch die weiterhin anhaltende Corona-Krise und den damit verbundenen starken Einschränkungen für die Hotellerie und Gastronomie hat die Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr nochmals einen starken Rückgang in den Umsatzerlösen von -14,6 % verzeichnen müssen. Die Umsatzerlöse für das Jahr 2021 liegen bei nur EUR 7,2 Mio. (EUR -1,2 Mio. zum Vorjahr, EUR +1,8 Mio. zur Prognose). Die Planung für das Jahr 2021 erfolgte aufgrund der Corona-Krise gerade im Bereich der Zimmererlöse sehr vorsichtig, was die positive Abweichung bei den Umsatzerlösen erklärt.

Dabei sind die Zimmererlöse um EUR 0,8 Mio. auf EUR 4,9 Mio. (EUR +1,1 Mio. zur Prognose) zurückgegangen. Der durchschnittliche Zimmerertrag sank auf EUR 46,60 (Vorjahr: EUR 53,87, Rückgang: -13,5 %, Prognose: EUR 36,00) und die Zimmerbelegung auf 21,2 % (Vorjahr: 23,2 %, Rückgang: -2,0%-Punkte, Prognose: 17,0 %).

Gemäß des Hotel Benchmark Berichtes von STR Global Limited ¹⁰ beträgt der durchschnittliche Zimmerertrag der direkten Wettbewerber EUR 36,81 (Vorjahr: EUR 44,80, Rückgang: -17,8 % zum Vorjahr) und die Zimmerbelegung 24,1 % (Vorjahr: 27,6 %, Rückgang: 3,5%-Punkte).

Die Erlöse aus Restauration fielen zum Vorjahr um EUR 0,2 Mio. auf EUR 1,5 Mio. und die sonstigen Hotelerlöse sanken um EUR 0,3 Mio. auf 0,8 Mio., was vor allem aus den geringeren Schadenersatzerlösen für abgesagte Veranstaltungen resultiert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge von EUR 5,8 Mio. bestehen im Wesentlichen aus staatlichen Corona-Hilfen (EUR 5,5 Mio.). Davon entfallen EUR 1,7 Mio. auf die November- und Dezember-Hilfe für das Jahr 2020.

¹⁰ Quelle: STARMonthlyReportEUR_Dec2021_(HS_DUSHA)

Der Materialaufwand ist mit EUR 1,9 Mio. (Vorjahr: EUR 1,8 Mio.) nahezu unverändert, die Materialaufwandsquote stieg von 21,3 % auf 25,6 %. Dies resultiert hauptsächlich aus dem gesunkenen durchschnittlichen Zimmerertrag.

Der Personalaufwand sank um EUR 0,4 Mio. auf EUR 2,9 Mio., was vor allem auf den Rückgang des Personals (durchschnittlich 100 Mitarbeiter; Vorjahr: durchschnittlich 140 Mitarbeiter) zurückzuführen ist. Im Personalaufwand sind Erträge aus Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Sozialversicherungsbeiträge im Rahmen des Bezugs von Kurzarbeitergeld in Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR 0,4 Mio.) saldiert ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf EUR 12,2 Mio. (zum Vorjahr EUR +5,4 Mio.; +79,4 %).

Ursächlich für den Anstieg sind im Wesentlichen EUR 5,8 Mio. Aufwendungen für die vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages und EUR 0,6 Mio. für rechtliche Beratung im Rahmen der vorzeitigen Beendigung des Pachtverhältnisses und des Betriebsübergangs. Gegenläufig sanken die Aufwendungen für Reparatur, Wartung und Instandhaltung um EUR 0,9 Mio., was vor allem auf die im Jahr 2020 abgeschlossene Renovierung zurückzuführen ist.

Das Ergebnis vor Verlustübernahme ist mit EUR 3,9 Mio. um EUR 0,4 Mio. höher im Vergleich zum Vorjahr und wurde im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrags von der Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH ausgeglichen. Zum prognostizierten Ergebnis vor Verlustübernahme von EUR 0,8 Mio. beträgt die Abweichung EUR 3,1 Mio. Wesentliche Effekte dieser Abweichung sind EUR +1,8 Mio. zusätzliche Umsatzerlöse, EUR +3,8 Mio. zusätzliche staatliche Corona-Hilfen, EUR -6,4 Mio. Aufwendungen im Rahmen der vorzeitigen Beendigung des Pachtverhältnisses und des Betriebsübergangs und EUR -1,7 Mio. zusätzlicher Pachtaufwand.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme hat sich um EUR 4,5 Mio. gegenüber dem Vorjahr auf EUR 8,5 Mio. erhöht.

Die Aktiva bestehen im Wesentlichen aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen (EUR 8,1 Mio.; EUR +4,1 Mio. zum Vorjahr).

Ursächlich für den Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind die Forderungen aus staatlichen Corona-Hilfen (EUR +3,8 Mio.), die Forderung aus dem Verlustausgleich für Jahr 2021 (EUR +3,9 Mio.) und die Forderung aus Umsatzsteuer gegen den Organträger (EUR +0,2 Mio.). Die zum 31. Dezember 2020 bestehende Forderung aus dem Verlustausgleich wurde im Geschäftsjahr durch Aufrechnung (EUR -3,5 Mio.) ausgeglichen. Die Forderung aus staatlichen Corona-Hilfen besteht gegenüber der Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH, die als Muttergesellschaft die Anträge auf staatliche Corona-Hilfen gestellt und die Unterstützungszahlungen zunächst erhalten hat.

Die Passiva setzten sich hauptsächlich aus den sonstigen Rückstellungen (EUR 1,0 Mio.; Vorjahr: EUR 1,2 Mio.) den erhaltenen Anzahlungen (EUR 0,5 Mio.; Vorjahr: EUR 0,6 Mio.), den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (EUR 7,0 Mio.; Vorjahr: EUR 0,4 Mio.) und den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 25; Vorjahr: EUR 1,7 Mio.) zusammen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 6,6 Mio. resultiert größtenteils aus dem EUR 5,8 Mio. für die vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages sowie aus EUR 0,5 Mio. Restpachtverbindlichkeit für 2021.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen um EUR 1,7 Mio. resultiert aus der Aufrechnung mit der Forderung aus dem Verlustausgleich des Jahres 2020 (EUR 3,8 Mio.) mit dem vom Gesellschafter bereitgestellten Darlehen. Aus der weiteren unterjährigen Inanspruchnahme ergibt sich zum Bilanzstichtag eine Darlehnsverbindlichkeit von EUR 0,00.

Die Eigenkapitalquote beträgt im Geschäftsjahr 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr 0,6 %.

Im Geschäftsjahr wurde ein negativer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von EUR 2,2 Mio. erwirtschaftet, maßgeblich beeinflusst durch die Geschäftssituation aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie. Dieser Finanzmittelabfluss wurde kompensiert durch den positiven Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR 2,2 Mio.

Aufgrund der laufenden Kreditlinie mit der Muttergesellschaft in Höhe von aktuell EUR 9,0 Mio. konnte die Gesellschaft auf ausreichende Mittel zur Finanzierung des laufenden Geschäfts im Geschäftsjahr 2021 zurückgreifen.

Insgesamt ist die Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts hinsichtlich der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage in folgender Situation: Kurzfristig wird aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Pachtvertrages und des Betriebsübergangs für das Hotel InterContinental in Düsseldorf weder mit einer positiven Ertrags- noch Finanzlage gerechnet. Die Vermögenslage und die Eigenkapitalquote werden durch die erforderliche Konzernfinanzierung beeinflusst. Durch den bestehenden und ungekündigten Ergebnisabführungsvertrag mit der Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH und durch die von der InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien, abgegebene Patronatserklärung wird dem damit verbundenen Risiko für die Unternehmensfortführung begegnet. Hierzu wird auf den Abschnitt "Risikobericht" verwiesen.

D. Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2021 beschäftigte die Gesellschaft durchschnittlich 87 Mitarbeiter (Vorjahr: durchschnittlich 122). Die Zahl der Auszubildenden wurde von 18 im Vorjahr auf 13 reduziert. Aufgrund vieler Veränderungen in den Abteilungen, der Kurzarbeit im Rahmen der Corona-Pandemie und der sich daraus ergebenden Unsicherheit im Gastgewerbe haben viele Mitarbeiter, die lange in der Gesellschaft angestellt waren, gekündigt.

Im Zuge der vorzeitigen Auflösung des Pachtvertrages des Betriebsübergangs wurde im Januar 2022 allen Mitarbeitern die Übernahme durch die neue Betreibergesellschaft zum 1. Februar 2023 angeboten. Nur sieben Mitarbeiter haben die Übernahme abgelehnt. Aufgrund der fehlenden Beschäftigungsgrundlage musste diesen im Rahmen der gesetzlichen Fristen gekündigt werden bzw. es wurden Aufhebungsverträge vereinbart.

E. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht

Mit Wirkung zum 30. Dezember 2022 ist die Gesellschaft in einen Mietvertrag für das Kimpton Hotel Frankfurt eingetreten. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Das nicht klassifizierte Luxus-Hotel wird 155 Zimmer umfassen und eröffnet voraussichtlich im Jahr 2025.

Durch die Hotellage, die moderne, luxuriöse Hotelausstattung und wegen der Schließung verschiedener Mitbewerberhotels im Luxus-Segment des Frankfurter Hotelmarkts wird für das Kimpton Hotel Frankfurt sowohl eine hohe Belegung als auch eine hohe durchschnittliche Zimmerrate erwartet.

Risikobericht

Die Gesellschaft ist durch das monatliche Berichtswesen und das Konzernreporting in das Risikomanagement und die Liquiditätsplanung des IHG-Konzerns eingebunden.

Aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Hotelpachtvertrags und des Betriebsübergangs zum 31. Januar 2022 fielen im Jahr 2022 noch Kosten im Zusammenhang mit der Abwicklung an. Im Jahr 2023 konnten die laufenden Kosten auf ein Minimum reduziert werden.

Den daraus resultierenden Risiken wird durch den bestehenden Ergebnisabführungsvertrag und der bis zum 30. September 2023 befristeten laufenden Kreditlinie von EUR 9,0 Mio. mit der Muttergesellschaft begegnet. Die Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH kann wiederum auf die Finanzierungsmöglichkeiten innerhalb des IHG-Konzerns zurückgreifen.

Zusätzlich hat die InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien, als oberste Muttergesellschaft des IHG-Konzerns am 7. August 2020 eine Patronatserklärung zugunsten der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH ausgesprochen, um die Zahlungsfähigkeit (§17 InsO) der Gesellschaft aufrechtzuerhalten und eine Überschuldung (§19 InsO) zu vermeiden oder zu beseitigen. Danach wird die InterContinental Hotels Group PLC alle angeforderten finanziellen Beiträge durch Gewährung von verzinslichen Darlehen erbringen, deren Rückzahlung dem Nachrang unterworfen ist. Die Rangrücktrittsvereinbarung unterliegt keiner Befristung. Die Patronatserklärung ist befristet bis zum 30. September 2021 und ist unlimitiert. Am 6. August 2021, am 22. Februar 2022, am 10. August 2022 am 20. Februar 2023 sowie am 07. August 2023 wurde die Patronatserklärung zu den gleichen Konditionen erneuert. Sie ist nun befristet auf den 31. Dezember 2024.

Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft ist somit von der zukünftigen finanziellen Unterstützung des IHG-Konzerns abhängig.

Prognosebericht

Aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Pachtvertrages für das Hotel in Düsseldorf und des Betriebsübergangs an einen neuen Hotelbetreiber zum 31. Januar 2022 wird die Kimpton Hotel Frankfurt GmbH bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Kimpton Hotels Frankfurt im Jahr 2025 keine Umsätze generieren.

Für das Jahr 2022 ist mit einem Jahresergebnis vor Verlustausgleich von EUR 1,1 Mio. zu rechnen. Dieser resultiert aus dem Personalaufwand und Betriebsaufwand für den Monat Januar, in dem das Hotel für die Öffentlichkeit geschlossen war und auf die Übergabe vorbereitet wurde. Ab Februar sind im Wesentlichen nur noch geringe Personalaufwendungen für die Mitarbeiter angefallen, die dem Übergang widersprochen haben, und weitere Kosten aus der Abwicklung des Hotelbetriebs in Düsseldorf.

Für das Jahr 2023 wird mit einem Jahresfehlbetrag vor Verlustausgleich von EUR 0,2 Mio. gerechnet.

Als Folge der geleisteten Zahlungen wurden bis Mai 2023 EUR 4,9 Mio. der laufenden Kreditlinie von EUR 9,0 Mio. abgerufen.

Die Gesellschaft kann weiterhin auf die betragsmäßig unlimitierte Patronatserklärung der InterContinental Hotels Group PLC zurückgreifen. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde weder die laufende Kreditline gegenüber der Intercontinental Hotels Management GmbH vollständig in Anspruch genommen noch wurden Mittel im Wege der Patronatserklärung angefordert.

Die o.g. Patronatserklärung der InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien, ist befristet bis zum 31. Dezember 2024 und betragsmäßig unlimitiert. Sollte zusätzlicher Finanzierungsbedarf nach dem Dezember 2024 aufgrund negativem laufendem Cashflow eintreten, geht die Geschäftsführung davon aus, dass die InterContinental Hotel Group PLC die Patronatserklärung wie bisher verlängert.

Die Geschäftsführung hat sich anhand des IHG-Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 von der Werthaltigkeit der Patronatserklärung überzeugt. Die Kapitalausstattung und die liquiden Mittel des IHG-Konzerns sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses und Lageberichts ausreichend, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH im Prognosezeitraum zu unterstützen und die Unternehmensfortführung zu ermöglichen. Zum Risiko der Unternehmensfortführung, welches die Abhängigkeit von der finanziellen Unterstützung durch den InterContinental Hotels Group PLC Konzern darstellt, wird auf den Abschnitt "Risikobericht" verwiesen.

Die Geschäftsführung rechnet nicht mit einer Kündigung des bestehenden Ergebnisabführungsvertrag mit der Muttergesellschaft im Prognosezeitraum.

Frankfurt am Main, 29 August 2023

Mario Maxeiner

Aernout de Jong

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	0,00	14.726,83
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	47.073,16
	0,00	61.799,99
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren	24.105,17	38.393,45
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	118.171,79	42.946,57
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	8.120.847,75	3.466.339,60
davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 34.552,65 (Vj. EUR 0,00)
davon gegen Gesellschafter EUR 7.898.189,24 (Vj. EUR 3.466.399,60)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	51.433,85	166.568,86
	8.290.453,39	3.675.855,03
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	224.997,66	164.638,00
	8.539.556,22	3.878.886,48
C. Rechnungsabgrenzungsposten	8.639,87	60.954,54
	8.548.196,09	4.001.641,01

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	1.016.299,33	1.236.411,53
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	482.987,11	639.940,84
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 482.987,11 (Vj. EUR 639.940,84)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.955.214,06	368.360,32
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 6.955.214,06 (Vj. EUR 368.360,32)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehme	24.902,25	1.712.598,34
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 24.902,25 (Vj. EUR 1.712.598,34)
davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 24.902,25 (Vj. EUR 265.632,85)
davon gegen Gesellschafter EUR 10.525,34 (Vj. EUR 1.601.780,29)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	43.793,34	19.329,98
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 43.793,34 (Vj. EUR 19.329,98)
	7.506.896,76	2.740.229,48
	8.548.196,09	4.001.641,01

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

		2021	2020
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		7.241.785,69	8.482.599,49
2. Sonstige betriebliche Erträge		5.821.728,55	22.527,62
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-578.872,72		-572.298,09
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.274.152,48		-1.236.055,40
		-1.853.025,20	-1.808.353,49
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-2.358.350,02		-2.674.616,46
b) Soziale Abgaben	-501.020,03		-623.535,12
		-2.859.370,05	-3.298.151,58
5. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-61.799,99	-11.587,52
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-12.163.942,90	-6.782.067,87
		-3.874.623,90	-3.395.033,35
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		15,18	0,00
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 15,18 (Vj. EUR 0,00)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-44.594,99	-71.306,25
davon Aufwendungen aus der Abzinsung EUR 1.378,00 (Vj. EUR 1.610,00)
davon an verbundene Unternehmen EUR 43.216,99 (Vj. EUR 32.563,37)
9. Ergebnis nach Steuern		-3.919.203,71	-3.466.339,60
10. Erträge aus Verlustübernahme		3.919.203,71	3.466.339,60
11. Jahresüberschuss		0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft nimmt die Aufstellungserleichterungen nach § 288 Abs. 1 HGB teilweise in Anspruch.

Registerinformationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma Kimpton Hotel Frankfurt GmbH (vormals: InterContinental Hotel Düsseldorf GmbH) mit Sitz in Frankfurt am Main im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 90953 eingetragen.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 12. Oktober 2022 wurde die Firmierung in Kimpton Hotel Frankfurt GmbH geändert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Nach dem Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit wird der Abschluss unter der Annahme aufgestellt, dass das Unternehmen für die absehbare Zukunft die Geschäftstätigkeit fortführt.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen.

Die Vorräte an Speisen und Getränken werden zu Anschaffungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft Ausgaben vor dem Stichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen; die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d.h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Gemäß § 253 Abs. 2 HGB werden Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden nicht abgezinst. Zinseffekte aus der Änderung des Abzinsungssatzes zwischen zwei Abschlussstichtagen sowie aus geänderten Restlaufzeiten werden im jeweiligen Aufwandsposten ausgewiesen. Bei der Bewertung der Rückstellungen für Instandhaltung und Ersatzbeschaffung wird hinsichtlich der Inanspruchnahme der Teilrückstellungen bis zum Ablauf der Restlaufzeit die Annahme getroffen, dass dieser Verbrauch zu Beginn der jeweiligen Periode in voller Höhe erfolgt.

Die Rückstellungen für Jubiläumsleistungen wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Für die Abzinsung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren von 1,35 % zum Dezember 2020 (Vorjahr: 1,60 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Gehaltssteigerungen wurden mit 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) berücksichtigt. Die Fluktuation wurde mit einer Rate von gerundet 27 % (Vorjahr: 27 %) berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem geltenden Devisenkurs umgerechnet. Zum Abschlussstichtag findet eine Folgebewertung mit dem Devisenkassamittelkurs statt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel als Anlage zum Anhang dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Es bestehen wie im Vorjahr keine Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Es bestehen keine auf fremde Währung lautende Forderungen und Vermögensgegenstände zum Stichtag.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzten sich hauptsächlich aus EUR 3,9 Mio. Forderung aus dem Verlustausgleich für das Jahr 2021 und aus EUR 3,8 Mio. Forderung aus staatlichen Corona-Hilfen und aus EUR 0,2 Mio. zusammen. Sie bestehen gegenüber der Gesellschafterin Intercontinental Hotels Managementgesellschaft mbH.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt unverändert EUR 25.000,00.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für ausstehende Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 869; Vorjahr: TEUR 447) und für den Personalbereich (TEUR 117; Vorjahr: TEUR 98) gebildet.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind EUR 5,8 Mio. aus der Auflösung des Pachtvertrags enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

	2021		2020
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse
- Zimmer	4.881	67	5.659	67
- Restauration	1.527	21	1.708	20
- Sonstige	834	12	1.116	13
	7.242	100	8.483	100

Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten außergewöhnliche Erträge aus staatlichen Corona-Hilfen in Höhe von EUR 5,5 Mio. Davon entfallen EUR 1,7 Mio. auf die November- und Dezember-Hilfe für das Jahr 2020. Zudem sind EUR 0,3 Mio. periodenfremde Erträge aus dem Erlass von Forderungen und der Auflösung, aus Erstattungen und der Auflösung von Rückstellungen enthalten.

Personalaufwand

In den Sozialen Abgaben sind außergewöhnliche Erträge aus Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Sozialversicherungsbeiträge im Rahmen des Bezugs von Kurzarbeitergeld in Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vj. EUR 0,4 Mio.) saldiert ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von EUR 5,8 Mio. aus der vorzeitigen Auflösung des Pachtverhältnisses.

Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Geschäftsführer waren im Geschäftsjahr:

	Aernout de Jong, Kaufmann, Regional General Manager Northern Europe,
	Thomas Hoffelner, Director Finance Operations Northern Europe, bis 22. Oktober 2022,
	Mario Maxeiner, Managing Director Northern Europe.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden im Konsolidierungskreises getätigt und sind damit von der Angabepflicht befreit.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

	2021	2020
Zimmer	29	41
Restauration	37	50
Sonstige	21	31
	87	122
Auszubildende	13	18
	100	140

Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien, einbezogen, die für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen den Konzernabschluss aufstellt. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich. Durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union mit Gültigkeitsdatum zum 1. Januar 2021 findet seit dem Geschäftsjahr 2021 für die Befreiung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses § 292 HGB Anwendung. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 aus dem Vereinigten Königreich ist gleichwertig zu einem IFRS-Abschluss der Europäischen Union.

Nachtragsbericht

Nach Beendigung des Geschäftsjahres sind die folgenden Vorgänge von besonderer Bedeutung bekannt geworden, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

Die Gesellschaft hat den Hotelpachtvertrag mit Wirkung zum 31. Januar 2022 aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Hotelbetrieb an den neuen Betreiber des Hotels in Düsseldorf veräußert und die Mitarbeiter mit allen Verpflichtungen im Rahmen dieses Betriebsübergangs übernommen.

Die InterContinental Hotels Group PLC, Denham, Großbritannien, hat als oberste Muttergesellschaft des IHG-Konzerns am 7. August 2020 eine Patronatserklärung zugunsten der Kimpton Hotel Frankfurt GmbH ausgesprochen, um die Zahlungsfähigkeit (§17 InsO) der Gesellschaft aufrechtzuerhalten und eine Überschuldung (§19 InsO) zu vermeiden oder zu beseitigen. Danach wird die InterContinental Hotels Group PLC alle angeforderten finanziellen Beiträge durch Gewährung von verzinslichen Darlehen erbringen, deren Rückzahlung dem Nachrang unterworfen ist. Die Rangrücktrittsvereinbarung unterliegt keiner Befristung. Die Patronatserklärung war befristet bis zum 30. September 2021 und ist unlimitiert. Am 22. Februar 2021, am 22. Februar 2022, am 10. August 2022 am 20. Februar 2023 und am 07. August 2023 wurde die Patronatserklärung zu den gleichen Konditionen erneuert. Sie ist nun befristet auf den 31. Dezember 2024. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft ist somit von der zukünftigen finanziellen Unterstützung des IHG-Konzerns abhängig.

Mit Wirkung zum 30. Dezember 2022 ist die Gesellschaft in einen Mietvertrag für das Kimpton Hotel Frankfurt eingetreten. Das Hotel eröffnet voraussichtlich im Jahr 2025.

Frankfurt am Main, 29. August 2023

Aernout de Jong

Mario Maxeiner

Anlagenspiegel

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	19.329,00	0,00	0,00	0,00	19.329,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	61.783,53	0,00	0,00	0,00	61.783,53
	81.112,53	0,00	0,00	0,00	81.112,53

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	4.602,17	14.726,83	0,00	0,00	19.329,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.710,37	47.073,16	0,00	0,00	61.783,53
	19.312,54	61.799,99	0,00	0,00	81.112,53

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	0,00	14.726,83
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	47.073,16
	0,00	61.799,99