Volksbank Jerichower Land eG

Burg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Jerichower Land eG, Burg

Gliederung des Lageberichts

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

b) Finanzlage

c) Vermögenslage

5. Gesamtaussage zur Wirtschaftlichen Lage

C. Risiko- und Chancenbericht

D. Prognosebericht

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

Als Genossenschaftsbank besteht unsere Kernaufgabe darin, die wirtschaftliche Entwicklung unserer Mitglieder und Kunden zu fördern.

Darin gründet auch die enge regionale Bindung an das Geschäftsgebiet. Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich auf den gesamten Landkreis Jerichower Land, die angrenzenden Landkreise sowie die kreisfreien Städte Magdeburg, Brandenburg an der Havel und Dessau-Roßlau.

Unser Geschäftsmodell fokussiert sich auf Kundengeschäfte.

Wir unterstützen und ergänzen unser Kundengeschäft durch das zielgerichtete Betreiben von Handelsgeschäften. Unsere Eigenanlagen bestehen aus nicht im Kundengeschäft investierten Mitteln. Das Treasury wird aufgrund seiner gestiegenen Bedeutung als wesentliche Geschäftsaktivität definiert. Das Handelsgeschäft wird zur besseren Diversifikation der in der Bank vorhandenen Risiken eingesetzt, indem durch die gezielte Anlage in weiteren Risikoklassen eine breitere Streuung des Bankportfolios erreicht wird.

Die Geschäftsphilosophie ist risiko- und ertragsorientiert.

Die Bank hat unter Beachtung der jeweiligen Marktattraktivität und unserer Wettbewerbsstärke folgende strategischen Geschäftsfelder definiert:

- das Firmenkundengeschäft und

- die Betreuungskunden.

Als weitere Geschäftsfelder wurden die Individual- und Beratungskunden, die Baufinanzierung sowie die Gewerbe- und Kleinstgewerbekunden festgelegt. Als Ergänzung zum Kundengeschäft und zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung dient das Eigengeschäft. Das Institut nutzt darüber hinaus das Leistungsangebot innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Zur Erfüllung von §1 EinSiG i.V.m.§ 1 Abs. 3d Satz 1 KWG gehört die Bank der BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Sicherungsssystem) an. Das BVR-ISG Sicherungssystem ist eine Einrichtung der BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BV-ISG), die als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem gilt.

Daneben ist unsere Genossenschaft der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz parallel zum BVR-ISG Sicherungssystem tätig.

Zweigniederlassungen

Die Genossenschaft unterhält keine Zweigniederlassungen.

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands wurde 2022 spürbar durch die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine belastet. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber 2021 um 1,8 % (Vorjahr +2,6 %). Die Wirtschaftsleistung expandierte im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer trotz der noch andauernden Erholung vom Coronakrisenjahr 2020. Ursächlich waren die Begleiterscheinungen des Ukrainekrieges, wie nochmals steigende Energie- und Rohstoffpreise, länger anhaltenden Lieferkettenstörungen und enorme Unsicherheiten, nicht zuletzt über die Gasversorgung, die Ende August seitens Russland nach Deutschland vollständig eingestellt wurde.

Die Konsumausgaben privater Haushalte sind in 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen (+4,3 %), wurden aber durch den enormen Anstieg der Preise gebremst. Insbesondere im Gastgewebe sowie für Freizeit, Unterhaltung und Kultur wurde nach Rücknahme der Infektionsschutzmaßnahmen wieder mehr ausgegeben.

Die Konsumausgaben des Staates sind erneut gestiegen (+1,2 %), befördert durch Mehrbelastungen für das Nachholen medizinischer Behandlungen sowie Mehrausgaben für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen.

Die Investitionen stagnierten insgesamt in 2022. Für Maschinen, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen wurde im Sinne der fortschreitenden Digitalisierung sowie der Bestrebungen zur Erhöhung der Energieeffizienz zwar mehr investiert, dafür waren insbesondere die Bauinvestitionen rückläufig, die im Vorjahr wesentliche Wachstumsstütze waren.

Der Außenhandel stieg in 2022 weiterhin an, allerdings verminderte der negative Außenbeitrag in Folge stärker expandierender Importe angesichts höherer inländischer Nachfrage nach Konsumgütern gegenüber den Exporten den Anstieg des Bruttoinlandspoduktes rechnerisch merklich um 1,2 %.

Der Arbeitsmarkt war in 2022 stabil. Die Arbeitslosenquote sank nochmals von 5,7 % auf 5,3 %. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg mit rund 45,6 Mio. Menschen auf einen neuen Höchststand.

Die Inflationsrate war mit 6,9 % so hoch wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Die Gesamtteuerung wäre noch höher ausgefallen, wenn der Staat nicht durch Entlastungsmaßnahmen gegengesteuert hätte (z.B.: 9-Euro-Ticket, Tankrabatt oder Übernahme von Gas-/Stromrechnungen im Dezember 2022).

Im Branchenvergeich waren unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen.

Im verarbeitenden Gewerbe veränderte sich die Produktionsmenge in Abhängigkeit zu den Energieintensitäten. So verminderten im verarbeitenden Gewerbe die von den anziehenden Energiepreisen betroffenen Wirtschaftszweige, wie Hersteller chemischer Erzeugnisse (-11,7 %), Papier, Pappe und Waren (-5,6 %) sowie Metallerzeugung und -bearbeitung (-4,6 %), ihre Produktion, während andere Zweige, wie Maschinenbau (+0,3 %), Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,3 %) Zuwächse verzeichneten. Im Baugewerbe führten die anhaltenden Kostensteigerungen sowie die verschlechterten Finanzierungsbedingungen aufgrund der eingeleiteten Zinswende der EZB dazu, dass der langjährige Bauboom ausläuft. Im Handwerk schwächte sich die Konjunktur ab.

Im Einzelhandel konnte aufgrund weiterer Lieferprobleme sowie des Anstiegs der Verbraucherpreise noch nicht ans Wachstum der Vorjahre angeknüpft werden. Dagegen blieb der Großhandel auf seinem Wachstumskurs. Der Dienstleistungssektor war Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums. Im Agrarsektor, insbesondere der Landwirtschaft (Ackerbau- und Milchviehbetriebe) hat sich die Ertragslage in 2022 zwar verbessert aber über alle Bereiche betrachtet, also inklusive Forstwirtschaft und Fischerei, ist die wirtschaftliche Lage auf Jahressicht merklich verschlechtert.

Finanzmärkte

Das Jahr 2022 wurde auch an den Finanzmärkten vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geprägt. Die Folge war die höchste Inflationsrate seit mehreren Jahrzehnten.

Weltweit reagierten die Notenbanken auf die hohe Inflation mit Zinserhöhungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) begann im Juli 2022 mit Leitzinserhöhungen. Zum 31.12.2022 lag der Leitzins der EZB bei 2,5 %. Parallel zu den Zinserhöhungen änderte die Notenbank nachträglich die Bedingungen der zuvor an Banken ausgereichten gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO). Die Änderungen erhöhten den auf diese Geschäfte von den Kreditinstituten zu zahlenden Zins. Zusätzlich bot die EZB die vorzeitige Rückzahlung an. Bis Jahresende wurden so 35,2 % der Bestände abgebaut.

Die Zinsschritte der EZB führten zum deutlichen Kursverfall, die Anleiherenditen stiegen im Jahresverlauf an.

Der Euro fiel zeitweise unter die Parität zum US-Dollar, konnte sich aber wieder stabilisieren.

Der DAX schließt Ende 2022 mit moderaten Verlusten.

Geschäftsentwicklung der Volks- und Raiffeisenbanken

In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld konnten die 737 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken ihr Kredit- und Einlagengeschäft mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2022 erneut ausweiten.

Die Kreditvergabe im Privat- und Firmenkundengeschäft wurde trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesteigert (+6,5 %). Nachgefragt wurden insbesondere langfristige Immobilienfinanzierungen von Privatkunden bzw. Kreditlinien von den Firmenkunden, die sich damit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten Liquidität sicherten.

Auch die Kundeneinlagen wurden um 3,4 % erhöht, wobei die Sparquote auf Vor-Pandemie-Niveau sank.

Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2022 um 30 Milliarden Euro (2,7 %) auf 1.175 Milliarden Euro.

Das Eigenkapital aller Genossenschaftsbanken wurde um 5,2 % verstärkt.

Die regionale Entwicklung im Land Sachsen-Anhalt spiegelt im Wesentlichen den allgemeinen Trend der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wider. Das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt stellt in einem Bericht "Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt (III. Quartal 2022)" dazu unter anderem folgende Regionalzahlen und Fakten zur Verfügung: Die Umsatzanstiege in 2022 sind neben dem spürbaren pandemiebedingten Nachholbedarf vor allem auf Preissteigerungen zurückzuführen. Der Gesamtumsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe verzeichnet in den ersten drei Quartalen 2022 einen Zuwachs von 40,3 %. Die Branche Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln konnte eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum von 18,7 % erzielen. Produktionsrückgänge in der chemischen Industrie wurden durch Umsatzsteigerungen aufgrund der überproportionalen Preisentwicklung überdeckt (+53,9 % im Vgl. zum Vorjahreszeitraum). Das Baugewerbe konnte in 2022 ebenfalls positive Umsatzsteigerungen verzeichnen.

Den höchsten positiven Saldo von Gewerbean- und -abmeldungen konnte das Jerichower Land verzeichnen (+116).

Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen und die unsichere Energieversorgung belasteten den Arbeitsmarkt. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt lag bei 7,1 % (Vorjahr 7,3 %). Laut Bundesagentur für Arbeit lag die Arbeitslosenquote im Jerichower Land per Dezember 2022 bei 7,0 % (Vorjahr 6,6 %).

Herausforderungen sind weiterhin im demographischen Wandel zu sehen. Der Wettbewerbsdruck im Geschäftsgebiet ist wie in den Vorjahren unverändert hoch einzustufen, da unser regionaler Mitbewerber die Sparkasse MagdeBurg ist. Darüber hinaus besteht ein stetig wachsender Innovations- und Wettbewerbsdruck im Zuge der Digitalisierung.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und darauf eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder in allen Finanzierungs- und Vermögensanlagenfragen sicherstellt.

Das Bankgeschäft ist, was auch die Markt- und Wirtschaftslage aktuell zeigt, wie alle unternehmerischen Tätigkeiten, nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z.B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerb) bestehen spezifische Bankrisiken. Die Kontrolle und das Management dieser Risiken sind eine zentrale Aufgabe der Bank und an dem Grundsatz ausgerichtet, die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken zu identifizieren, zu bewerten, zu begrenzen und zu überwachen.

Über unsere strategische Eckwert- und Kapitalplanung mit einem Planungszeitraum von 5 Jahren planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts auf Grundlage von Kennzahlen und Limiten. Dabei verwenden wir die folgenden bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren, die sich auch aus unserer Geschäfts- und Risikostrategie ableiten lassen und die wir mithilfe unseres internen Berichtswesens regelmäßig überwachen:

Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Rentabilität der Bank wird die Relation des Betriebsergebnisses vor Bewertung zur durchschnittlichen Bilanzsumme (nachfolgend: "BE vor Bewertung/dBS") festgelegt. Die Kennzahl BE vor Bewertung/dBS misst die Ertragskraft der Bank in Relation zum Geschäftswachstum. Als strategischen Zielwert haben wir 0,80 % festgelegt.

Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Wirtschaftlichkeit/Effizienz oder Produktivität unseres Instituts wurde die Cost Income Ratio (nachfolgend: "CIR") bestimmt. Sie stellt das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Rohüberschuss dar. Strategisch streben wir einen Zielwert der CIR i.e.S. von 75,0 % an.

Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank durch nachhaltiges Wachstum werden im Kontext steigender Kapitalanforderungen angemessene Eigenmittel benötigt. Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Kapitalausstattung dient die aufsichtsrechtlich festgelegte Gesamtkapitalquote. Sie beschreibt die Relation der Eigenmittel (bestehend aus Kernkapital und Ergänzungskapital) zu den Gesamtrisikopositionen einer Bank. Für die Gesamtkapitalquote wurde ein Zielwert von 16,1 % festgelegt.

Die Darstellung, Analyse und Beurteilung der einzelnen finanziellen Leistungsindikatoren erfolgt in den nächsten Abschnitten.

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Unsere Geschäftsentwicklung steht unter dem Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Situation, der regionalen Gegebenheiten in unserem Geschäftsgebiet sowie der diversen regulatorischen Rahmenbedingungen. Die Förderung unserer Mitglieder ist unser Anliegen.

Die Entwicklung der von uns definierten bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar:

Unser Betriebsergebnis vor Bewertung verbesserte sich von TEUR 4.433 auf TEUR 5.668. Die Rentabilitätskennzahl BE vor Bewertung/dBS erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 1,09 % auf 1,25 %. Die CIR lag im Geschäftsjahr 2022 bei 60,1 % (Vorjahr 63,8 %).

Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 17,7 %; ein Zuwachs von 1,1 % -Punkten gegenüber dem Vorjahr.

Die Entwicklung aller bedeutsamsten Leistungsindikatoren liegt im Rahmen unserer Erwartungen bzw. hat unsere Prognose überschritten. Ursächlich ist der deutlich über den Planungen liegende höhere Zinsüberschuss im Geschäftsjahr. Im Wesentlichen ist dies bedingt durch einen höheren Zinsertrag im Kreditgeschäft. Neugeschäfte werden zu höheren Konditionen abgeschlossen. Die sonstigen Erträge (Disagio/Kreditbereitstellungsprovision usw.) lagen um rund TEUR 427 über dem Planwert. Mit Erhöhung des Leitzinses durch die EZB - beginnend im Juli 2022 - entfielen die Negativzinsen und zusätzliche Erträge konnten aufgrund der Leitzinserhöhung generiert werden.

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Bilanzsumme	450.855	427.122	23.733	5,6
Außerbilanzielle Geschäfte ^*)	57.041	36.263	20.778	57,3

^*) Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte.

Ursächlich für den Anstieg der Bilanzsumme um 5,6 % (Vorjahr 9,9 %) waren die Ausweitung von Kundenkrediten sowie Kundeneinlagen.

Die außerbilanziellen Geschäfte liegen über Vorjahresniveau, da ein Zwei-Phasen-Swap in Höhe von 15,0 Mio. EUR getätigt wurde, sowie die Kreditzusagen sich um ca. 5,0 Mio. EUR erhöhten.

Aktivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Kundenforderungen	278.906	231.873	47.033	20,3
Wertpapieranlagen	61.289	73.220	-11.931	-16,3
Forderungen an Kreditinstitute	75.961	89.001	-13.040	-14,7

Im Geschäftsjahr konnte das Kundenkreditgeschäft erneut um TEUR 47.033 (Vorjahr TEUR + 54.038), somit um 20,3 % ausgebaut werden. Der Schwerpunkt unseres Kreditgeschäftes liegt im Bereich der Firmenkunden, die 68,3 % ausmachen.

Die Kreditvergabe an Firmenkunden betraf schwerpunktmäßig Unternehmensfinanzierungen des regionalen Mittelstands.

Mit dem Wachstum im bilanziellen Kreditgeschäft sind wir im Vergleich zur Planung sehr zufrieden, da die Planzahlen aufgrund der gestiegenen Nachfrage deutlich überschritten wurden. Wir konnten Kreditwünsche der Kunden im Rahmen unserer Kreditvergabe-Richtlinien erfüllen.

Neben dem bilanziellen Wachstum im Kreditgeschäft wurden weitere 3,0 Mio. EUR Kundenkredite an unsere Verbundpartner, insbesondere die Münchener Hypothekenbank eG, vermittelt. Das von uns innerhalb des genossenschaftlichen Verbundes vermittelte Kreditvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr im geringeren Umfang um 1,3 % (Vorjahr 6,8 %). Begründet ist dies durch Rückzahlungen in Höhe von 5,0 Mio. EUR im Jahr 2022 sowie der weiteren Übernahme von Finanzierungen in die Bankbilanz.

Wir weisen in unserem regional ausgerichteten Kreditgeschäft eine branchen- und größenmäßige Streuung aus. Die Branchen- und Größenstruktur weist keine besonderen Klumpenrisiken aus. Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur unserer geschäftspolitischen Ausrichtung entfallen wesentliche Teile unseres Kreditvolumens auf den Dienstleistungssektor, der aber hinsichtlich einzelner Unterbranchen und Kreditgrößen breit gestreut ist, sowie auf die Landwirtschaft und die Immobilienwirtschaft.

In unserer Bank bestehen angemessene interne Kontrollmechanismen zur Ermittlung, Verwaltung, Überwachung, Erfassung und Meldung der Großkredite. Die Art. 387 bis 404 der CRR zu Großkrediten wurden eingehalten. Im Berichtszeitraum ist es zu keinen Verstößen gegen Beschlussfassungspflichten i. S. v. § 13 Abs. 2 KWG gekommen. Die Kreditgrenze nach § 49 GenG wurde im Berichtszeitraum eingehalten. Die bankspezifischen Verfahren zur Einhaltung der Offenlegungsvorschriften nach § 18 KWG sind angemessen.

Die Forderungen an Kunden haben wir zum Jahresende 2022 nach kaufmännischen Grundsätzen mit der gebotenen Vorsicht bewertet. Für die erkennbaren Risiken ist durch die gebildeten Einzelwertberichtigungen in Höhe der Blankoanteile Vorsorge getroffen worden. Den bestehenden latenten Risiken stehen Pauschalwertberichtigungen gegenüber. Die für Kreditrisiken gebildeten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt.

Im Vergleich zu anderen Banken ähnlicher Größe sehen wir in den eher schwachen regionalen Wirtschaftsstrukturen den Hauptgrund, die gegebenen latenten Risiken über das bisher Erreichte hinaus nicht noch nachhaltiger reduzieren zu können. Dennoch sind wir insgesamt mit der bisherigen Entwicklung unserer Strukturen zufrieden, da alle Struktur- und Branchenlimite eingehalten und Risikokonzentrationen nicht erkennbar sind.

Vor dem Hintergrund des zunächst weiterhin niedrigen Zinsniveaus sind in 2022 die Wertpapieranlagen mit -16,3 % stark auf TEUR 61.289 (Vorjahr -36,6 %) gesunken. Die liquiden Mittel sind gegenüber dem Vorjahr geringfügig angestiegen (+ 4,8 %). Die Forderungen an Banken sanken gegenüber dem Vorjahr um -14,7 % auf TEUR 75.961. Die Reduzierung ist unter anderem auf die vorzeitige Rückzahlung des Tenders in Höhe von 15,0 Mio. EUR zurückzuführen.

Passivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	35.066	48.242	-13.175	-27,3
Spareinlagen	83.686	84.381	-695	-0,8
andere Einlagen	283.304	250.825	32.479	12,9
Nachrangige Verbindlichkeiten	3.000	505	2.495	494,1

Die Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultiert im Wesentlichen aus der vorzeitigen Rückzahlung des Tenders mit der EZB aus dem GLRG-III-Programm. Weiterhin sind Refinanzierungskredite als Gegenposition für Kundenkredite aus Sonderprogrammen darin enthalten.

In der Struktur des Passivgeschäfts waren aufgrund der zunächst anhaltenden Niedrigzinsphase am Geld- und Kapitalmarkt im abgelaufenen Geschäftsjahr keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen.

Die bilanziellen Einlagen von Kunden stiegen gegenüber dem Vorjahr (TEUR 335.205) um 9,5 % auf TEUR 366.989 an. Insbesondere zeigte sich dies im Anstieg der täglich fälligen Einlagen um TEUR 32.274 (+13,3 %) gegenüber dem Vorjahr. Ursache sind die weiterhin niedrigen Renditen sowie der Kundenwunsch nach kurzfristig verfügbaren Geldanlagen. Damit setzte sich die Entwicklung des Vorjahres fort.

Eine weitere Nachrang-Einlage mit einem Volumen von 2,5 Mio. EUR wurde im Geschäftsjahr an die Kunden herausgegeben.

Wir wollen die Stärken unseres genossenschaftlichen Geschäftsmodells durch die Nähe zu unseren Kunden auch in der Zukunft fortsetzen. Die Weiterführung der Digitalisierung zählt zu den strategischen Zielen der Bank.

Dienstleistungsgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften	69	62	7	10,6
Vermittlungserträge	2.259	2.602	-343	-13,2
Erträge aus Zahlungsverkehr	2.468	2.254	213	9,5

Die Erträge aus dem Wertpapier- und Dienstleistungsgeschäft unterliegen unterschiedlich großen Schwankungen in Abhängigkeit von der Attraktivität des Marktes. Gegenüber 2021 stiegen die Erträge moderat.

Im Jahr 2022, wie auch in den Vorjahren, standen die Vermittlung von Kundengeldern sowie von Darlehen in den genossenschaftlichen FinanzVerbund im Fokus der Vertriebstätigkeit. Aufgrund der ab Mitte des Jahres steigenden Zinsen konnte nicht das geplante Volumen vollumfänglich vermittelt werden. Die daraus generierten Vermittlungs- und Bestandsprovisionen liegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (-13,2 %).

Die Zahlungsverkehrserträge sind um 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die Steigerung begründet sich unter anderem durch die kontinuierliche Zunahme der Nutzung von Dienstleistungen im Rahmen der Kontoführung.

Personal- und Sozialbereich

Der Personalbestand und die Personalstruktur stehen im Einklang mit unseren Geschäftsaktivitäten und dem Geschäftsumfang.

Zum Bilanzstichtag waren unverändert 85 Mitarbeiter in der Bank beschäftigt.

Unser Vorstandsmitglied Herr Martin Trahe ist am 15.12.2021 unerwartet verstorben. Am 1. Juni 2022 nahm Herr Dirk Leide als Vorstand seine Tätigkeit in unserem Hause auf.

Die Sicherung des Qualifizierungsniveaus und die Qualifizierung neuer Mitarbeiter erfolgen durch eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung.

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt:

Erfolgskomponenten	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Zinsüberschuss 1)	9.387	7.898	1.489	18,9
Provisionsüberschuss 2)	4.190	4.494	-304	-6,8
Verwaltungsaufwendungen	7.742	7.513	229	3,0
a) Personalaufwendungen	4.818	4.642	175	3,8
b) andere Verwaltungsaufwendungen	2.924	2.870	54	1,9
Betriebsergebnis vor Bewertung 3)	5.668	4.433	1.235	27,9
Bewertungsergebnis 4)	-2.848	468	-3.316	-708,4
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	2.820	4.901	-2.081	-42,5
Steueraufwand	1.206	1.248	-42	-3,4
Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken	1.450	3.500	-2.050	-58,6
Jahresüberschuss	165	153	11	7,3

1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3

2) GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6

3) Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 12 \sowie abzüglich GuV-Posten \17 \und \18

4) Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16

Die Steigerung des Zinsüberschusses um 18,9 % gegenüber dem Vorjahreswert resultiert aus der Ausweitung des Kundenkreditgeschäftes im abgelaufenen Geschäftsjahr bzw. in Vorjahren. Prozentual macht der Zinsüberschuss 2,07 % (Vorjahr 1,94 %) der um TEUR 47.145 gestiegenen durchschnittlichen Bilanzsumme von TEUR 453.666 (Vorjahr TEUR 406.521) aus.

Der Provisionsüberschuss sank gegenüber 2021 um TEUR 304 (-6,8 %), was einem Wert von 0,92 % zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr 1,11 %) entspricht. Die Erträge aus den Kreditvermittlungen entwickelten sich stark rückläufig. Gründe waren einerseits die Entscheidung der Bank, mehr Kredite selbst zu vergeben sowie anderseits die im Jahresverlauf steigenden Zinsen und Baupreise mit der Folge der sinkenden Nachfrage.

Die Verwaltungsaufwendungen insgesamt sind um 3 % gestiegen, dennoch liegt der Verwaltungsaufwand in absoluten Zahlen um ca. TEUR 132 unter der Planung.

Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,8 %. Begründet ist dies im Wesentlichen in einer steuerfreien Sonderzahlung ("Inflationsprämie") für jeden Mitarbeiter.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen blieben im Vergleich zu 2021 in absoluten Zahlen in etwa auf gleichem Niveau (+ 1,9 %), im Verhältnis zur durchschnittlichen Bilanzsumme ist mit 0,64 % (Vorjahr 0,71 %) ein leichtes Absinken zu verzeichnen.

Insgesamt beträgt der Verwaltungsaufwand 1,71 % (Vorjahr 1,85 %) zur durchschnittlichen Bilanzsumme.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung als einer der von der Bank definierten bedeutsamsten Leistungsindikatoren ist gegenüber dem Vorjahr deutlich um TEUR 1.235 gestiegen und liegt mit 1,25 % (Vorjahr 1,09 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme deutlich über den Planwerten. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die durchschnittliche Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um TEUR 47.145 gestiegen ist.

Die Cost Income Ratio (CIR) als ein weiterer von der Bank definierter bedeutsamster Leistungsindikator lag im Geschäftsjahr 2022 bei 60,1 % (Vorjahr 63,8 %).

Das Bewertungsergebnis in Höhe von - 0,63 % (Vorjahr +0,12 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme wurde beeinflusst von einem negativen Ergebnis der Wertpapieranlagen der Bank in Höhe von TEUR -1.906 sowie dem Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft von TEUR - 942 (inklusive TEUR 283 Neubildung von Pauschalwertberichtigungen (PWB) gemäß IDW RS BFA 7). Aufgrund der Umwidmung einiger Wertpapiere ins Anlagevermögen sowie der Bewertung nach dem gemilderten Niederstwertprinzip wurden Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.008 vermieden.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit liegt bei 0,62 % (Vorjahr 1,21 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme.

Insgesamt wurden aus dem Ergebnis TEUR 1.450 dem Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB zugeführt.

Aktive latente Steuern wurden nicht aktiviert.

Unsere Prognosen im Rahmen der Planung 2022 sind im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der noch andauernden Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges, der hohen Inflation und des mit den Zinsschritten der EZB einhergehenden Kursverfalls an den Märkten sowie den wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen und Kunden in unserer Region eingetreten bzw. teilweise übertroffen worden. Das Wachstum im Kreditgeschäft fiel höher als geplant aus. Unser Ertrag im Geschäftsjahr 2022 übertrifft die Planwerte insbesondere im Zinsüberschuss. Das Eigenkapital konnte aus dem Ergebnis entsprechend gestärkt werden.

Nach unserer Ergebnisvorschaurechnung für 2023 wird die Ertragslage durch die Steigerung des Zinsüberschusses durch die weitere planmäßige Ausweitung des bilanziellen Kreditvolumens (zum Teil zu Lasten des Vermittlungsvolumens) positiv beeinflusst werden und ein Ergebnis auf einem höheren Niveau als in 2022 erwartet. Eine Ergebnisbelastung durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges, der Inflation sowie der weiteren Zinsschritte der EZB ist zu erwarten.

Die Auswirkungen auf die Ertragslage und das Bewertungsergebnis der Bank sind derzeit noch nicht bezifferbar, da die genaue Entwicklung der Unternehmen in der Region in Abhängigkeit von Verlauf und Dauer des Russland-Ukraine-Krieges sowie die wirtschaftlichen Folgen der hohen Inflation zum derzeitigen Zeitpunkt ungewiss sind.

b) Finanzlage

Kapitalstruktur

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten haben sich in den letzten Jahren wie folgt entwickelt:

Die Gesamtkapitalquote als eine der drei bedeutsamsten Leistungsindikatoren der Bank belief sich auf 17,7 % (Vorjahr 16,6 %). Die Harte Kernkapitalquote lag am 31.12.2022 bei 15,4 % (Vorjahr 14,9 %).

Die Eigenmittel (Art. 72 CRR) betragen TEUR 45.573 (Vorjahr TEUR 38.807).

Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik.

Die von uns getroffenen Vorkehrungen zur ordnungsgemäßen Ermittlung des Kern- sowie Ergänzungskapitals im Rahmen der bankaufsichtsrechtlichen Meldungen entsprechen den gesetzlichen/aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Nach den vertraglichen und satzungsmäßigen Regelungen erfüllen die angesetzten Kapitalinstrumente die Anforderungen der CRR zur Anrechnung als aufsichtsrechtlich anerkanntes Kern- und Ergänzungskapital.

Unser Kernkapital wird nach Feststellung des Jahresabschlusses 2022 ca. 41,1 Mio. EUR betragen (Vorjahr rd. 38,4 Mio. EUR).

Da die Eigenmittel von hoher Bedeutung für die weitere Geschäftsentwicklung der Bank, auch im Hinblick auf das geplante Kreditwachstum sind, wurden in 2021 Analysen durchgeführt mit dem Ziel, Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalquoten festzulegen. Entsprechend festgelegte Maßnahmen wurden in 2022 fortgeführt.

Mit Beschluss der Generalversammlung im September 2021 wurde festgelegt, dass alle Anteile von Mitgliedern voll einzuzahlen sind, bis dahin war eine Mindesteinzahlung von EUR 10 möglich. Gleichzeitig wurde zum 01.01.2022 auf die Nachschusspflicht (Haftsumme) verzichtet. Die Vollaufzahlung der Mitglieder erfolgte überwiegend in 2021. In 2022 wurden die Maßnahmen zur Erhöhung der Geschäftsguthaben fortgesetzt, indem den Mitgliedern und Kunden angeboten wurde, Geschäftsanteile bis zu TEUR 2,5 zu zeichnen. Die Geschäftsguthaben sind in 2022 um TEUR 1.402,5 gestiegen.

Unsere Eigenkapitalquote ist im Vergleich zum Vorjahr etwas verbessert und wird sich gemäß Planung durch die Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB sowie die o.g. Maßnahmen stabilisieren.

Darüber hinaus bestehen Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB.

Nach unserer Unternehmensplanung ist auch zukünftig die Einhaltung der Kapitalquoten entsprechend des geplanten Geschäftsvolumenzuwachses durch Gewinnzuweisung aus dem Ertrag der Geschäftsjahre und ggf. zusätzlicher Erhöhung von Geschäftsguthaben durch Mitgliederwerbung gegeben.

Unsere Kapitalstruktur besteht neben unserem Eigenkapital hauptsächlich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten. Zur Finanzierung haben wir neben den Kundeneinlagen die Refinanzierung über die DZ BANK AG (weitergeleitete Fördermittelkredite an Kunden) genutzt.

Unsere Kundeneinlagen bilden mit 81,4 % (Vorjahr 78,5 %) den wesentlichen Teil der Bilanzsumme. Sie gliedern sich in Spareinlagen und in andere Einlagen auf. Den größten Anteil der anderen Einlagen machten die täglich fälligen Sichteinlagen aus.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie das Eigenkapital sind langfristig in der Bank gebunden. Die Kapitalstruktur beläuft sich ausschließlich in der Währung EUR.

Unser außerbilanzielles Geschäft besteht neben der Übernahme von Bürgschaften im Kundenkreditgeschäft, die von untergeordneter Bedeutung sind, aus bisher nicht genutzten unwiderruflichen Kreditzusagen.

Investitionen

Investitionen werden jährlich durchgeführt, um den technischen und baulichen Stand zu aktualisieren. Im Berichtsjahr wurden Investitionen in Höhe von ca. TEUR 413 vorgenommen. Diese betrafen Neuinvestitionen im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Grundstücks in Burg für einen geplanten Parkplatz, dem Umbau der SB-Zone in Gommern sowie der Fortsetzung der Umgestaltung der Genthiner Filiale. Weiterhin waren Ersatzinvestitionen in der Videoüberwachung sowie von Hardware notwendig.

Daneben erfolgten laufende Instandhaltungsmaßnahmen an Einrichtungen und Gebäuden.

Liquidität

Die Liquiditätslage stellt sich wie folgt dar:

Die Geschäfts- und Refinanzierungsstruktur der Bank ist maßgeblich geprägt durch das Kundengeschäft als Basis der Liquiditätsausstattung.

Die Zahlungsfähigkeit unseres Instituts war im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Art, Höhe und Fristigkeit gegeben. Die monatlichen Meldungen der Liquidity Coverage Ratio (LCR) wiesen im Berichtszeitraum 2022 einen Wert von mindestens 100 % aus. Zum Bilanzstichtag lag die Stresskennzahl bei 177,6 %.

Bei Liquiditätsschwankungen kann die Bank auf ausreichende Liquiditätsreserven auch in Form von Bankguthaben zurückgreifen. Aufgrund unserer Liquiditätsplanung und -steuerung, der Einbindung in den genossenschaftlichen Liquiditätsverbund, der unterhaltenen Bankguthaben und der Refinanzierungsfazilitäten der EZB gehen wir davon aus, dass auch in den kommenden Jahren nicht mit einer Beeinträchtigung der Zahlungsfähigkeit zu rechnen ist.

Vor diesem Hintergrund ist die Fähigkeit der Kreditgenossenschaft zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit gesichert.

Liquiditätsbelastungen aus außerbilanziellen Verpflichtungen haben sich nicht ergeben.

Beeinträchtigungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Kapital bestehen nicht.

c) Vermögenslage

Die Eigenkapitalstruktur der Bank ist geprägt von Geschäftsguthaben der Mitglieder, dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB und erwirtschafteten Rücklagen. Im Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital durch Zuführung zu den Rücklagen sowie zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gestärkt.

Das Eigenkapital laut Bilanz hat sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 39.076 auf TEUR 44.571 erhöht.

Die in unserem Institut getroffenen Vorkehrungen zur ordnungsgemäßen Ermittlung des Kern- und des Ergänzungskapitals im Rahmen der bankaufsichtlichen Meldungen sind angemessen. Nach den vertraglichen sowie satzungsmäßigen Regelungen erfüllen die angesetzten Kapitalinstrumente die Anforderungen der CRR zur Anrechnung als aufsichtsrechtlich anerkanntes Kern- und Ergänzungskapital.

Die relevanten Vorgaben des KWG sowie der CRR wurden im Geschäftsjahr 2022 eingehalten.

Die Bank verfügt über eine angemessene Eigenkapitalausstattung, die Vermögens- und die Finanzlage sind geordnet.

Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG beläuft sich auf 0,04 %.

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Eigenkapital laut Bilanz 1)	44.571	39.076	5.496	14,1
Eigenmittel (Art. 72 CRR)	45.573	38.807	6.765	17,4
Harte Kernkapitalquote	15,4 %	14,9 %
Kernkapitalquote	15,4 %	14,9 %
Gesamtkapitalquote	17,7 %	16,6 %

1) Hierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).

Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft entwickelten sich wie folgt:

Wertpapieranlagen	Berichtsjahr	2021	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Anlagevermögen	27.309	9.568	17.741	185,4
Liquiditätsreserve	33.980	63.652	-29.672	-46,6

Die Wertpapieranlagen der Bank machen 13,6 % (Vorjahr 17,1 %) der Bilanzsumme aus. Im Jahr 2022 erfolgten Umwidmungen von Wertpapieren der Liquiditätsreserve (A5) in das Anlagevermögen mit einem Nominalvolumen von 18,1 Mio. EUR, da diese dauerhaft im Bestand der Bank verbleiben sollen.

Überwiegend erfolgte die Bewertung der Wertpapiere im Aktivposten 5 und 6 nach dem strengen Niederstwertprinzip. Die umgewidmeten Wertpapiere sowie zwei bereits im Anlagevermögen befindliche Schuldverschreibungen wurden erstmals mit dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Dadurch wurden Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.008 vermieden.

Überschüssige Liquidität sowie durch Fälligkeiten oder Verkäufe frei gewordene Mittel im Wertpapierportfolio wurden überwiegend zur Finanzierung der Kundenforderungen eingesetzt.

In Anbetracht des steigenden Zinsniveaus wurde bei den Anlagen auf eine Ausgewogenheit zwischen Bonität, Rentabilität und Liquidität geachtet.

Die Struktur-, Länder- und Branchenlimite wurden per 31.12.2022 eingehalten.

Derivatgeschäfte setzen wir zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken vornehmlich im Rahmen der Aktiv-Passiv-Steuerung auf Gesamtbankebene ein. Das Gesamtvolumen der Geschäfte im Rahmen der Aktiv-Passiv-Steuerung beläuft sich zum 31.12.2022 auf nominal 25,0 Mio. EUR; diese wurden als Sicherungsgeschäfte mit der DZ BANK AG als der Zentralbank des genossenschaftlichen Finanzverbunds abgeschlossen.

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Vermögenslage der Bank zeichnet sich unverändert durch eine angemessene Eigenkapitalausstattung aus, da die aufsichtsrechtlichen Anforderungen im Geschäftsjahr eingehalten wurden.

Insgesamt beurteilen wir die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage unseres Hauses im Vergleich zum Vorjahr weiterhin als gut, da sich unsere Ertragslage mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung in 2022 mit 1,25 % (Vorjahr 1,09 %) zur durchschnittlichen Bilanzsumme trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Folgen des Ukrainekrieges verbessert darstellt - bei wiederum deutlicher Ausweitung des durchschnittlichen Geschäftsvolumens. Die Planwerte wurden eingehalten bzw. übertroffen.

Das Wachstum des für die Bank wichtigsten Geschäftsbereichs, dem Geschäft mit Kunden überwiegend aus der Region, setzte sich fort. Sowohl beim Kreditgeschäft als auch im Einlagengeschäft wurden die Erwartungen aus der Eckwertplanung übertroffen.

Die gebildeten Wertberichtigungen für die erkennbaren akuten und latenten Risiken in den Kundenforderungen sind angemessen. Für erhöht latente Risiken im Kreditgeschäft besteht ein ausreichendes Deckungspotenzial in Form von versteuerten Wertberichtigungen.

Dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch Abzug von Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen worden. Durch Zuweisung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB und zu den Rücklagen haben wir unsere Risikotragfähigkeit verbessert.

Finanzlage und Liquiditätsausstattung entsprechen den aufsichtsrechtlichen und betrieblichen Erfordernissen und ermöglichen uns, den Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachzukommen.

Aufgrund unserer soliden und risikobewussten Geschäftspolitik, der installierten Instrumentarien zur Risikosteuerung und -überwachung auf Basis der Daten per 31.12.2022 sowie der zugrunde gelegten Annahmen über die Zinsentwicklung und den durchgeführten Szenariorechnungen halten wir die derzeit erkennbaren Risiken der künftigen Entwicklung unserer Bank grundsätzlich für überschaubar und tragbar. Die zu erwartenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges inklusive möglicher weiterer Preissteigerungen sowie der weiteren Zinsschritte der EZB auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie unsere Region und somit für unser Institut im Jahr 2023 sind derzeit allerdings noch nicht anhand von validen Analysen beurteilbar und somit äußerst schwer abzuschätzen.

C. Risiko- und Chancenbericht

Risikomanagementsystem und -prozess

Unsere Geschäfts- und Risikostrategie basiert auf einem Strategieprozess und ist ausgerichtet auf das Kundengeschäft mit Mitgliedern und Kunden aus unserer Region. Wesentliche Bestandteile der Geschäftsstrategie sind die aus der Risikotragfähigkeit der Bank abgeleiteten Teilstrategien für die wesentlichen Geschäftsaktivitäten Vertrieb und Handelsgeschäfte.

Konsistent zu unserer Geschäfts- und Risikostrategie wurde eine Unternehmensplanung entwickelt, die eine langfristige und umfassende Begleitung unserer Mitglieder und Kunden im Hinblick auf Finanzierungswünsche, Vermögensanlagen und Dienstleistungen rund um den Zahlungsverkehr sicherstellt.

Mit Hilfe einer strategischen Eckwert- und Kapitalplanung für einen Zeitraum von 5 Jahren steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Die Annahmen für die Markt- und Volumenentwicklungen erfolgen hierbei durch Experten auf Basis von Marktprognosen. Die abgeleiteten Ertrags- und Vermögenswirkungen werden anhand von Simulationsrechnungen mit Unterstützung der Steuerungssoftware VR-Control ermittelt.

Die Geschäfts- und Risikostrategie sowie die Teilstrategien werden im Rahmen des von uns festgelegten Strategieprozesses regelmäßig überprüft. Das von der Bank verwendete Strategiemodell zeigt den organisatorischen Rahmen für die Strategie(über)prüfung und für die Vernetzung der strategischen und operativen Gesamtbanksteuerung auf.

Ziel unserer Risikostrategie ist die Wahrung eines angemessenen Chancen-Risiko-Profils unserer Risikopräferenz entsprechend. Ziel ist die langfristige Existenzsicherung der Bank.

Wir haben ein System zur Früherkennung von Risiken implementiert. Vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft sehen wir dies als eine zentrale Aufgabe an. Die zuständigen Organisationseinheiten berichten unmittelbar an den Vorstand. In diesem Rahmen ist ein Risikocontrolling- und Managementsystem mit entsprechenden Instrumenten eingerichtet, um bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können.

Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen und die Tätigkeit unserer funktionsfähigen Internen Revision haben wir die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen aus der ordnungsgemäßen Geschäftsabwicklung sichergestellt.

Unsere Entscheidungsträger werden durch das interne Berichtssystem über die Geschäfts- und Risikoentwicklung frühzeitig informiert, um Maßnahmen zur Gegensteuerung ergreifen zu können.

Ziel des Risikomanagements unserer Bank ist es, Risiken, die den Erfolg wesentlich beeinflussen oder gar den Fortbestand gefährden können, frühzeitig zu erkennen sowie umfassend zu messen, zu überwachen und zu steuern. Integraler Bestandteil ist dabei die fortlaufende Sicherstellung der Risikotragfähigkeit.

Unser Risikotragfähigkeitskonzept basiert auf einer GuV-/bilanzorientierten Ableitung des Risikodeckungspotenzials aus der Geschäftsstrategie und dem Kapitalplanungsprozess. Das Risikodeckungspotenzial wird auf Basis der Planungen unter Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen ermittelt. Ergänzend zur GuV-orientierten Steuerung werden letztmalig zum 31.12.2022 auch barwertnahe Steuerungsansätze simuliert.

Eine Umstellung auf die barwertnahe Steuerung erfolgt zum 01.01.2023. Ab dem 01.01.2023 werden wir die Risikotragfähigkeit und alle wesentlichen Risiken barwertnah ermitteln. Grundlage hierfür bildet der Leitfaden "Aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte und deren prozessualer Einbindung in die Gesamtbanksteuerung (ICAAP)" vom 24.05.2018.

Die Risikomessung erfolgt mithilfe geeigneter Value-at-Risk (VaR)-Modelle.

Die Offenlegung der Risikomanagementziele und -politik entsprechen den Anforderungen des Artikels 435 CRR. Die Geschäfts- und Risikostrategie wird dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gegeben und mit diesem erörtert.

Die eingerichteten Systeme und Verfahren des Risikomanagements sind dem Profil und der Geschäfts- und Risikostrategie der Bank sowie ihrer Größe angemessen und entsprechen den Anforderungen der MaRisk.

Risiken

Im Management der Risiken unterscheiden wir zwischen Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationellen Risiken, wobei die Adressenausfallrisiken (Kreditrisiko) einen Schwerpunkt bilden.

Für unsere Risikobeurteilung zum Abschlussstichtag legen wir konsistent zum Prognosezeitraum einen Zeitraum von 1 Jahr zu Grunde, in dem auch das Vorliegen von bestandsgefährdenden Risiken beurteilt wird.

Bestandsgefährdende Risiken (wesentliche Risiken mit hohen Auswirkungen) liegen für den hier zugrunde gelegten Beurteilungszeitraum von einem Jahr nicht vor.

Adressenausfallrisiko

Das Adressenausfallrisiko stellt das Risiko des teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Forderungen oder anderen schuldrechtlichen Instrumenten dar. Es beinhaltet das Kreditrisiko, das Emittentenrisiko und das Kontrahentenrisiko (jeweils einschließlich des Länderrisikos).

Das Kreditrisiko reflektiert die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund des Ausfalls von Geschäftspartnern das erwartete Maß übersteigen. Dabei wird ausschließlich auf die potenzielle Erfolgswirkung abgestellt.

Das Adressenausfallrisiko Kundengeschäft stufen wir als aufsichtsrechtlich wesentlich und betriebswirtschaftlich hoch ein. Auf Grundlage der Risikoinventur unseres Instituts kann das Risiko mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten und hat ein hohes Schadenspotenzial mit entsprechend wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Wir messen und analysieren die Risiken aus dem Kundenkredit- sowie dem Eigengeschäft und steuern die Risiken durch Kennzahlen- und Limitsysteme. Das Kreditrisikomanagement, d.h. die Steuerung und Kontrolle der Adressenausfallrisiken nach den Grundsätzen und Leitlinien für die Kreditpolitik des Vorstandes, ist im Controlling angesiedelt. Daneben nimmt eine spezielle Kundenbetreuungsgruppe die intensive Betreuung problembehafteter Engagements sowie die Sicherheitenverwertung und Engagementabwicklung von gekündigten bzw. insolventen Krediten vor.

Zur Steuerung des Adressenausfallrisikos setzen wir im Kundengeschäft Ratingsysteme zur Beurteilung der Bonität einzelner Engagements ein (im wesentlichen VR-Rating). Mit Hilfe der Steuerungssoftware VR-Control können wir ungünstige Entwicklungen im Kreditportfolio rechtzeitig identifizieren und frühzeitige Maßnahmen einleiten.

Die Bank ermittelt vierteljährlich mit Hilfe des Moduls Kreditportfoliomodell für Kundengeschäfte (KPM-KG) unter VR-Control einen erwarteten und einen unerwarteten Verlust (Credit-Value-at-Risk) aus dem Kundenkreditgeschäft. Die Berechnung erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren, dem sowohl die aggregierten Blankoanteile in den Risikoklassen bzw. -gruppen des Forderungsbestandes als auch Ausfallwahrscheinlichkeiten und Branchenparameterzugrunde liegen.

Im Rahmen der GuV-orientierten Betrachtung werden zur Ermittlung des unerwarteten Verlustes (CVaR) eine Haltedauer von 12 Monaten (rollierend) und ein Konfidenzniveau von 99 % berücksichtigt. Neben dem unerwarteten Verlust werden auch die durch den Kreditportfoliorechner ermittelten erwarteten Verluste berechnet.

Der erwartete Verlust wird bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt. Der berechnete erwartete Verlust wird regelmäßig mit dem aufgelaufenen Bewertungsergebnis des Kundenkreditgeschäftes verglichen. Sofern höhere Belastungen als erwartet auftreten, wird der Überschreitungsbetrag von dem Risikodeckungspotenzial abgesetzt.

Der Vorsorgebedarf für Kreditrisiken entwickelte sich von 2,0 Mio. EUR in 2021 auf netto 2,7 Mio. EUR in 2022. Die Adressenausfallrisiken im Kundengeschäft lasten das entsprechende Risikolimit per 31.12.2022 zu 83,7 % (Vorjahr 53,2 %) aus.

Das Adressenausfallrisiko bei Eigenanlagen ermitteln wir im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption vierteljährlich mit Hilfe des Kreditportfoliomodells für Eigengeschäfte (KPM-EG) in VR-Control. Die Berechnungen basieren auf verschiedenen Marktpartnersegmenten, die differenzierte Spread- und Ratingmigrationen, Spreadverteilungen sowie Migrationsmatrizen aufweisen.

Der berechnete erwartete Verlust wird bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt und regelmäßig mit dem aufgelaufenen Bewertungsergebnis verglichen. Sofern höhere Belastungen als erwartet auftreten, wird der Überschreitungsbetrag von dem Risikodeckungspotenzial abgesetzt.

Das Kreditrisiko (Adressenausfallrisiko) bei Eigenanlagen lastet das entsprechende Teillimit per 31.12.2022 zu 79,1 % (Vorjahr 67,6 %) im Risikoszenario aus.

Bei den Eigenanlagen nutzen wir für Wertpapiere die Ratinginformationen der DZ Bank AG auf Basis externer Ratingagenturen und bei den Fonds die Risikoinformationen der Fondsgesellschaft Union Investment. Auch hier werden die Risikoentwicklungen im Rahmen von VR-Control über ein Portfoliomodell überwacht. Turbulenzen an den Finanzmärkten begegnen wir durch eine breite Streuung der Eigenanlagen, Diversifikation in viele Anlageklassen und Beschränkung auf gute Bonitäten.

Marktpreisrisiken

Das Marktpreisrisiko umfasst das Risiko aus nachteiligen Veränderungen von Marktpreisen oder Marktparametern (Zinsstrukturkurve, Aktienkurse, Devisenkurse), in deren Folge sich Abweichungen vom geplanten Ergebnis ergeben. Dabei wird ausschließlich auf die Erfolgswirkung abgestellt.

Im Rahmen des Risikomanagements wird das Marktpreisrisiko unterschieden in Zinsänderungsrisiko und Kurswertrisiko.

Das Zinsänderungsrisiko stuft die Bank anhand der Risikoinventur als aufsichtsrechtlich wesentlich und betriebswirtschaftlich hoch ein, mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einem hohen potenziellen Schaden, der sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich auswirken kann.

Für die Steuerung der Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-, Währungs- und Aktienkursrisiken) ist der Bereich Controlling verantwortlich. Mit Hilfe eines Limitsystems werden die Marktpreisrisiken der Gesamtbank gesteuert.

Unsere Genossenschaft ist als Kreditinstitut, insbesondere aufgrund von bestehenden Inkongruenzen zwischen ihren aktiven und passiven Festzinspositionen, dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.

Im Rahmen der GuV-orientierten Steuerung des Zinsspannenrisikos werden vierteljährlich die Veränderung des Zinsergebnisses rollierend für 12 Monate unter Berücksichtigung verschiedener Zinsszenarien simuliert. Grundlage der Berechnung sind überwiegend eigene statistisch ermittelte Zinselastizitäten sowie die erwartete Geschäftsstruktur. Die Ermittlung erfolgt mit Hilfe des Moduls ZINSMANAGEMENT unter VR-Control.

Für die Risiko- und Stressmessung nutzt die Bank die in der genossenschaftlichen Finanzgruppe zur Verfügung gestellten standardisierten Zinsszenarien. Diese beschreiben Veränderungen aus steigenden und fallenden Zinsen sowie Drehungen der Zinsstrukturkurve.

Die Auswirkungen der verschiedenen Zinsszenarien auf die Zinsspanne werden darüber hinaus für die folgenden 5 Geschäftsjahre ermittelt. In die Berechnung fließen die Festzinsabläufe sowie das geplante Neugeschäft ein.

Auf Basis der vorgenannten Zinsszenarien werden zur Quantifizierung des Zinsspannenrisikos Simulationsrechnungen vorgenommen. Dabei werden im Risikoszenario und bei den Stressszenarien das jeweils schlechteste Ergebnis bezogen auf die Summe der Marktpreisrisiken dargestellt.

Ausgehend von einem Planszenario bei Annahme einer konstanten Zinsstruktur werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen auf das Jahresergebnis ermittelt und analysiert. Nach abgestuften Entwicklungsszenarien haben wir für mögliche Ergebnisbeeinträchtigungen Limite vorgegeben, an deren Auslastung sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten.

Dies wird bilanziell im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Zinsbuches berücksichtigt. Für den Rückstellungstest im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Zinsbuchs (IDW RS BFA 3) ergaben sich zum Bilanzstichtag ausreichend positive Nettoreserven.

Zur Simulation von Kursänderungsrisiken bei verzinslichen Wertpapieren nutzt die Bank die vorgenannten Veränderungen der Zinsstrukturkurve. Dabei werden aus den Zinsentwicklungsszenarien entsprechende Verschiebungen der Zinsstruktur abgeleitet. Die Ermittlung erfolgt mit Hilfe des Moduls ZINSMANAGEMENT unter VR-Control.

Die Risiken aus Turbulenzen an den Finanzmärkten versuchen wir durch Diversifikation und Limitsysteme (z.B. Emittenten-/Kontrahentenlimite) zu begrenzen.

Das für das Marktpreisrisiko zur Verfügung stehende Limit wurde per 31.12.2022 zu 65,6 % im Risikoszenario ausgelastet und wurde somit eingehalten. Die Auslastung resultiert überwiegend aus dem Kursänderungsrisiko der festverzinslichen Wertpapiere im Szenario steigender Zinsen.

Insgesamt wird per 31.12.2022 das Risikolimit für die Teillimite Marktpreis- und Adressenausfallrisiko im Risikoszenario mit einer Auslastung von 76,7 % und im Stressszenario mit einer Auslastung von 94,6 % eingehalten.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können grundsätzlich in der Form des Zahlungsunfähigkeitsrisikos, des Refinanzierungsrisikos und des Marktliquiditätsrisikos auftreten.

Zahlungsunfähigkeitsrisiken treten ein, wenn Zahlungsverpflichtungen nicht fristgerecht oder nicht in ausreichender Höhe erfüllt werden können. Refinanzierungsrisiken entstehen, wenn die Liquidität nicht zu den erwarteten Konditionen beschafft werden kann oder die Refinanzierungsmittel nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen. Marktliquiditätsrisiken treten ein, wenn Anlagen nicht zum gewünschten Zeitpunkt oder in der geplanten Höhe liquidiert werden können.

Die Finanzplanung unseres Hauses ist darauf gerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen unserer Aktiva und Passiva. Bei unseren Geldanlagen bei der genossenschaftlichen Zentralbank bzw. in Wertpapieren tragen wir entsprechend neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Durch die Einbindung in den genossenschaftlichen FinanzVerbund bestehen ausreichende Refinanzierungsmöglichkeiten, um unerwartete Zahlungsstromschwankungen auffangen zu können. Das Refinanzierungsrisiko stellt in Bezug auf die Vermögenslage aktuell aus quantitativer Sicht kein wesentliches Risiko dar. Wir beobachten derzeit aufgrund der steigenden Zinsen eine spürbare Volatilität der Risikowerte. Daher stufen wir das Refinanzierungsrisiko qualitativ als wesentlich ein. Aufgrund der Mittelzuflüsse bei den Kundenanlagen ist eine hohe Liquidität gegeben.

Unsere Geschäfts- und Refinanzierungsstruktur wird maßgeblich durch das Kundengeschäft bestimmt. Sie stellt die Basis der Liquiditätssteuerung dar.

Liquiditätsablaufbilanzen dienen als Frühwarnindikator für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit und stellen dabei insbesondere den Überlebenshorizont dar. Stresstests für einen Zeitraum von 6 Monaten führen wir anhand institutseigener Szenarien für Liquiditätsrisiken durch. Durch die Anrechnung auf die Liquiditätspuffer wird auf dieser Grundlage der Überlebenshorizont ermittelt. Dabei werden auch adverse Entwicklungen außerhalb unseres Erwartungshorizontes reflektiert.

Das Liquiditätsrisiko wird anhand der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahl Liquidity Coverage Ratio (kurz: LCR) überwacht. Unsere Risikotoleranz haben wir über die Festlegung einer Mindest-LCR-Quote von 20 % über den gesetzlichen Anforderungen definiert. Die Warngrenze der LCR liegt bei 140 %. Per 31.12.2022 betrug die LCR 177,6 %.

Die Bank erachtet das Liquiditätsrisiko insgesamt als wesentlich im Sinne des Aufsichtsrechts.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken betreffen die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen oder Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten.

Die Bank hat eine einheitliche Festlegung und Abgrenzung der operationellen Risiken zu den anderen betrachteten Risikokategorien vorgenommen und diese in den Organisationsrichtlinien fixiert und kommuniziert.

Mit dem plötzlichen Ableben des Vorstandsmitgliedes Herrn Martin Trahe im Dezember 2021 ist unerwartet ein operationelles Risiko eingetreten. Aufgrund der bestehenden Vertretungsregelung konnte der Geschäftsbetrieb trotz der traurigen Umstände nahtlos weitergeführt werden. Die Bank ist durch einen Vorstand und zwei Prokuristen handlungsfähig gewesen. Die Neubesetzung der vakanten Vorstandsstelle erfolgte am 01.06.2022.

Die operationellen Risiken im Bereich der Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken gehen i.d.R. in diesen Risikoarten auf und werden dort gesteuert. Die Anrechnung der verbleibenden operationellen Risiken erfolgt durch plausible Risikobeträge, die auf bankeigenen Schätzungen beruhen und auf das Teillimit für operationelle Risiken angerechnet werden. Durch den langjährigen Einsatz unserer intern geführten Schadensfalldatenbank können wir regelmäßig Risikobestandsaufnahmen und Risikobewertungen für operationelle Risiken durchführen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Risikobegrenzung einleiten. Über unsere Schadensfalldatenbank und auf Grundlage eines SeIf-Assessments können wir Risikomessgrößen quantifizieren und im Rahmen der Risikotragfähigkeit Iimitieren.

Das IT-Risiko stellt ein spezielles operationelles Risiko dar. Hier betrachten wir insbesondere die Teilbereiche "Zentrales Rechenzentrum" und "IT-Risiken Bank". Über die IT-Risiken, die das Rechenzentrum betreffen, erhalten wir regelmäßige Berichte vom lT-Dienstleister einschließlich Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen bei Problemen. Über die Beseitigung der im Rahmen von Sonderprüfungen durch die Finanzaufsicht ermittelten Mängel beim IT-Dienstleister wurde zeitnah an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Die vereinbarte Meilensteinplanung wurde eingehalten.

Für alle wesentlichen Schadensereignisse in Bezug auf bankinterne IT-Risiken besteht ein umfassender Versicherungsschutz. Betriebliche Notfallplanungen wurden insbesondere auf die Anforderungen aus dem lT-Bereich abgestimmt.

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch die Verwendung der im Verbund entwickelten Formulare und die Inanspruchnahme juristischer Beratung im Fall von Rechtsstreitigkeiten. Versicherbare Gefahrenpotenziale, z.B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Anhand der Risikoinventur stufen wir die operationellen Risiken als aufsichtsrechtlich wesentlich und betriebswirtschaftlich als gering ein. Das Risiko hat eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein geringes Schadenspotenzial.

Sonstige Risiken

Unter dieser Kategorie analysieren wir alle nicht bankspezifischen Risiken. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir dabei potenziellen Beteiligungsrisiken, dem Reputationsrisiko, Immobilienrisiken, Vertriebsrisiken, Sachwertrisiken und Produktivitätsrisiken. Die Wesentlichkeit dieser Risiken überprüfen wir regelmäßig. Aktuell stufen wir alle sonstigen Risiken als unwesentlich ein.

Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Gesamtbild der Risikolage

Zusammenfassend ist einzuschätzen, dass die Risikotragfähigkeit der Bank auf der Grundlage der angemessenen Verfahren des Risikomanagements zur Ermittlung der Risiken sowie des Risikodeckungspotenzials in den von uns simulierten Standard- und Stressszenarien gegeben ist.

Die Risiken sind durch die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen und die vorhandenen Eigenmittel gedeckt. Die Risikotragfähigkeit in den Standard- und Stressszenarien ist gegeben.

Das Risikohandbuch wird regelmäßig überprüft und ggf. an veränderte Anforderungen und Verhältnisse angepasst.

Bestandsgefährdende Risiken sind aufgrund der Zugehörigkeit zur kreditgenossenschaftlichen Sicherungseinrichtung nicht erkennbar. Insgesamt ist die Risikolage im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die wirtschaftliche Lage war geprägt von Unsicherheiten aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges, der am 24. Februar 2022 begann, verbunden mit Lieferungsengpässen sowie Preissteigerungen und den weiteren Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie.

Die aktuelle Situation ist nach wie vor geprägt von geopolitischen Spannungen, die global in die Volkswirtschaften ausstrahlen. So sind zum Beispiel die durch die Europäische Union sowie die USA beschlossenen umfangreichen Sanktionspakete gegen Russland weiterhin gültig. Es ist nicht auszuschließen, dass auf Ebene der Wirtschaftspolitik weitere Maßnahmen beschlossen werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit und somit auch auf die Wirtschaftlichkeit des Handelns der Marktteilnehmer in den betroffenen Wirtschaftsräumen haben können. Ein Ende, dieser durch Ungewissheit geprägten Situation, ist nicht absehbar.

Auf die Ausweitung der Unwägbarkeiten reagierten wir durch anlassbezogene Risikoinventuren, die im März 2022, per 30. Juni 2022 sowie per 31. Dezember 2022 vorgenommen wurden.

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass bei den Eigenanlagen in Wertpapieren im Depot-A Auswirkungen in Form von z.B. Spreadausweitungen ersichtlich sind, während im Kundenkreditgeschäft mögliche Ausfälle und Bonitätsverschlechterungen drohen, bisher aber nicht eingetreten sind. Die Entwicklung bleibt abzuwarten. Die Überwachung erfolgt im Rahmen von täglichen Kontrollen (Depot-A) und durch Nutzung diverser Frühwarnindikatoren im Kundenkreditbereich. Durch diese Maßnahmen ist sichergestellt, dass erhöhte Risiken zeitnah erkannt werden.

Die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges sowie die Auswirkungen der weiteren Zinsentwicklung in Europa auf die Risikobeurteilung der Bank im weiteren Verlauf in 2023 sind derzeit noch nicht vollumfänglich abschätzbar. Im Kundenkreditgeschäft sind aktuell keine direkten Auswirkungen zu erkennen. Die weitere Entwicklung ist aktuell noch ungewiss und muss intensiv beobachtet werden.

Nach dem derzeitigen Planungsstand ist die Risikotragfähigkeit angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens-/Substanzsituation des Instituts auch in 2023 gegeben. Die dargestellten Risiken werden die künftige Entwicklung unserer Bank nicht wesentlich beeinträchtigen.

D. Prognosebericht

Die Volksbank Jerichower Land eG erwartet auf Basis der Prognosen des BVR auch im nächsten Jahr einen unverändert anhaltenden harten Wettbewerb im Kundengeschäft, für den sie mit ihrem Geschäftsmodell und ihrer Kunden- und Produktphilosophie gut aufgestellt ist.

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch 2023 stark vom weiteren Verlauf der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges, der Zinspolitik der EZB sowie der Preissteigerungen geprägt sein. Die Entwicklungen sind daher mit einer Unsicherheit verbunden.

Unsere Planwerte für 2023 basieren auf folgenden wesentlichen Annahmen:

Der Zinsüberschuss soll unter der Prämisse eines konstanten Zinsniveaus und eines um 1,98 % steigenden Geschäftsvolumens bei ansonsten unveränderter Geschäftsstruktur im absoluten Betrag um ca. TEUR 2.300 auf ca. TEUR 11.456 ausgebaut werden.

Für das Jahr 2023 wird dabei ein prozentuales Wachstum im Kundenkreditgeschäft von 6,95 % angenommen. Ein Teil des Wachstums wird aus der veränderten Verteilung, zu Lasten des Vermittlungsvolumens hin zum bilanziellen Volumen, generiert. Bei den Kundeneinlagen planen wir ein Wachstum von 2,21 %.

Daneben sehen wir einen in absoluten Beträgen leicht sinkenden Provisionsüberschuss in Höhe von ca. TEUR 3.808 vor. Den Provisionsüberschuss planen wir in den wesentlichen Vermittlungspositionen potenzialorientiert. Insbesondere der Ertrag aus der Hypothekenvermittlung reduziert sich gegenüber den Vorjahren, aufgrund der deutlich geringeren Nachfrage sowie der im Jahr 2022 begonnenen Darstellung von Baufinanzierungen verstärkt aus eigenen Mitteln im bilanziellen Bereich.

Beim Personalaufwand haben wir für 2023 die veränderten Mitarbeiterkapazitäten, eine Sonderzahlung sowie einen Anstieg von 1,0 % berücksichtigt. Daher wird gemäß Planung der Aufwand in absoluten Zahlen auf ca. TEUR 5.135 steigen.

Die Höhe der Sachaufwendungen inklusive Abschreibungen soll im Jahr 2023 auf Basis detaillierter Budgets mit ca. TEUR 3.682 um ca. TEUR 385 leicht ansteigen. Die Erhöhung des Sachaufwands resultiert aus den allgemeinen Kostensteigerungen wie z.B. Energiepreiserhöhungen sowie Preissteigerungen des Rechenzentrums.

Für das Betriebsergebnis vor Bewertung als einem der bedeutsamsten Leistungsindikatoren erwarten wir in 2023 einen moderaten Anstieg auf einen Wert von 1,42 % der durchschnittlichen Bilanzsumme. Dabei wird von einem geringen weiteren Anstieg der durchschnittlichen Bilanzsumme ausgegangen.

Für den bedeutsamsten Leistungsindikator Cost Income Ratio (CIR) prognostizieren wir für das Jahr 2023 einen gegenüber 2022 etwas verbesserten Wert von 57,6 %. Die Gesamtkapitalquote verschlechtert sich gemäß Planung leicht auf 17,43 %.

Wir rechnen in der Planung unter Berücksichtigung unserer Anlagestruktur in 2023 nicht mit einem wesentlich steigenden Abschreibungsbedarf aus den Wertpapieranlagen. Für das Kreditbewertungsergebnis wurde in der Planung der erwartete Verlust herangezogen.

Der Steuerung und Überwachung der Kreditausfallrisiken mit dem Ziel der Reduzierung von erhöht latenten Risiken und der Stärkung des Eigenkapitals und somit des Risikodeckungspotenzials kommt unverändert eine besondere Bedeutung zu. Unser Ziel ist die weitere Verbesserung unserer Relationen. Somit wird die Stärkung des Eigenkapitals aus dem Ergebnis, in Relation zum angestrebten Kreditwachstum, in der Planung berücksichtigt.

Bei einem Eigenkapitalwachstum durch Dotierung von Rücklagen und Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken rechnen wir mit einer weiteren Stärkung unseres Eigenkapitals. Negative Auswirkungen aus Kredit- und Marktpreisrisiken auf unsere Vermögenslage erwarten wir ggf. in Folge des Russland-Ukraine-Krieges. Insbesondere im Kundenkreditgeschäft sind mögliche Kreditausfälle in 2023 schwer abschätzbar.

Derzeit ist die Risikotragfähigkeit im Berichtszeitraum 2023 angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens-/Substanzsituation der Bank gegeben.

Der Russland-Ukraine-Krieg hält weiter an. Das kann weiterhin Auswirkungen auf die Finanzmärkte sowie wirtschaftliche Auswirkungen für Unternehmen mit sich bringen. Dies kann dazu führen, dass sich die Annahmen, die unserer Prognoseberechnung zu Grunde liegen, nicht als zutreffend erweisen.

Wir analysieren laufend mögliche Auswirkungen auf die Bank und werden unsere Prognosen anpassen, soweit dies erforderlich ist.

Aufgrund einer Finanzplanung, die darauf ausgerichtet ist, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können, sowie der Einbindung unserer Bank in den genossenschaftlichen FinanzVerbund ist mit einer Beeinträchtigung der Finanzlage auch in 2023 nicht zu rechnen. Die Anforderungen an die Mindestreserve und die Mindestanforderungen bei der LCR werden eingehalten.

Nach aktueller Planung und Ergebnisvorschaurechnung erwarten wir auch für 2023 eine geordnete Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

In welchem Umfang sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2023 weiterhin niederschlagen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt äußerst schwer abschätzbar. Die weitere Entwicklung ist mit Unsicherheiten behaftet.

Chancen sehen wir insbesondere in einem weiteren Wachstum unseres bilanziellen Kreditgeschäfts und einem relativ stabilen Vermittlungsergebnis. Risiken resultieren aus dem steigenden Zinsniveau (vermehrte Kundenausfälle drohen), der weiterhin anhaltenden hohen Inflation sowie dem Russland-Ukraine-Krieg und dem demographischen Wandel.

Die Risiken der künftigen Entwicklung bewegen sich nach unserer Einschätzung - wie dargestellt - in einem überschaubaren und für unser Haus tragbaren Rahmen.

Aus der Kapitalplanung für 2023 ergeben sich für das geplante Wachstum im Kreditgeschäft unter der Prämisse von Rücklagenzuführungen, Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und ggf. der Einwerbung von Geschäftsguthaben derzeit keine Erkenntnisse für einen zusätzlichen Kapitalbedarf. Dabei haben wir die Erhöhung des inländischen antizyklischen Kapitalpuffers von 0,0 % auf 0,75 % sowie die Anordnung eines Kapitalpuffers für systemische Risiken in Höhe von 2,0 % auf im Inland belegene Risikopositionen, die durch Grundpfandrechte auf Wohnimmobilien besichert sind, ab 01.02.2023 berücksichtigt.

Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass, soweit wir vorstehend Prognosen oder Erwartungen geäußert haben oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen hiervon abweichen können.

Im April 2023 wurden im Ergebnis von Sondierungsgesprächen die beabsichtigte Fusion der Volksbank Jerichower Land eG mit der Volksbank Börde-Bernburg eG bekannt gegeben. Eine juristische Fusion beider Banken auf den 01.01.2024 ist vorgesehen, die technische Fusion im August 2024. Auf die vorab geschilderten Prognosen und Erwartungen wird dies nach unserer Einschätzung für 2023 voraussichtlich moderaten Einfluss haben.

Über Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, wird gemäß § 285 Nr. 33 HGB unter Angabe ihrer Art und ihrer finanziellen Auswirkungen im Anhang berichtet.

Burg, 8. Juni 2023

Volksbank Jerichower Land eG

Der Vorstand:

Stefan Hildebrand

Dirk Leide

1. Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022

Volksbank Jerichower Land eG, Burg

Genossenschaftsregisternummer 48 beim Amtsgericht Stendal

Aktivseite

			Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand			4.187.589,95		8.629
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken			21.180.187,93		15.569
darunter: bei der Deutschen Bundesbank	21.180.187,93				(15.569)
c) Guthaben bei Postgiroämtern			0,00	25.367.777,88	0
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen			0,00		0
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar	0,00				(0)
b) Wechsel			0,00	0,00	0
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig			45.317.795,52		65.531
b) andere Forderungen			30.643.056,91	75.960.852,43	23.470
4. Forderungen an Kunden				278.905.813,14	231.873
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert	24.337.235,47				(0)
Kommunalkredite	15.919.614,57				(13.283)
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten		0,00			0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
ab) von anderen Emittenten		0,00	0,00		0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten		7.051.588,57			8.225
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	7.051.588,57				(8.225)
bb) von anderen Emittenten		47.859.439,16	54.911.027,73		59.365
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	24.751.042,08				(26.696)
c) eigene Schuldverschreibungen			0,00	54.911.027,73	0
Nennbetrag	0,00				(0)
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere				6.377.788,25	5.630
6a. Handelsbestand				0,00	0
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a) Beteiligungen			1.938.997,25		1.935
darunter:
an Kreditinstituten	57.458,02				(57)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			376.830,00	2.315.827,25	377
darunter:
bei Kreditgenossenschaften	315.000,00				(315)
bei Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
bei Wertpapierinstituten	0,00				(0)
8. Anteile an verbundenen Unternehmen				0,00	0
darunter:
an Kreditinstituten	0,00				(0)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
9. Treuhandvermögen				2.313.688,35	2.444
darunter: Treuhandkredite	2.313.688,35				(2.444)
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch				0,00	0
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte			0,00		0
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			3.110,00		3
c) Geschäfts- oder Firmenwert			0,00		0
d) geleistete Anzahlungen			0,00	3.110,00	0
12. Sachanlagen				3.690.242,09	3.649
13. Sonstige Vermögensgegenstände				912.208,25	384
14. Rechnungsabgrenzungsposten				96.758,82	38
Summe der Aktiva				450.855.094,19	427.122
Passivseite
			Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig			41.056,56		53
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist			35.025.392,32	35.066.448,88	48.188
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten		83.684.544,94			84.379
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten		1.102,16	83.685.647,10		1
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig		275.731.809,95			243.458
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		7.571.947,98	283.303.757,93	366.989.405,03	7.367
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen			0,00		0
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten			0,00	0,00	0
darunter:
Geldmarktpapiere	0,00				(0)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf	0,00				(0)
3a. Handelsbestand				0,00	0
4. Treuhandverbindlichkeiten				2.313.688,35	2.444
darunter: Treuhandkredite	2.313.688,35				(2.444)
5. Sonstige Verbindlichkeiten				519.726,24	449
6. Rechnungsabgrenzungsposten				35.246,76	51
6a. Passive latente Steuern				0,00	0
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen			54.224,00		158
b) Steuerrückstellungen			28.341,00		209
c) andere Rückstellungen			1.276.560,00	1.359.125,00	1.288
8. [gestrichen]				0,00	0
9. Nachrangige Verbindlichkeiten				3.000.000,00	505
10. Genussrechtskapital				0,00	0
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig	0,00				(0)
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken				30.450.000,00	29.000
darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB	0,00				(0)
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital			3.615.071,79		2.164
b) Kapitalrücklage			0,00		0
c) Ergebnisrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage		5.249.700,00			5.205
cb) andere Ergebnisrücklagen		2.091.700,00	7.341.400,00		2.047
d) Bilanzgewinn			164.982,14	11.121.453,93	154
Summe der Passiva				450.855.094,19	427.122

			Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln		0,00			0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen		2.965.389,00			1.906
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten		0,00	2.965.389,00		0
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften		0,00			0
b) Platzierungs- u. Übernahmeverpflichtungen		0,00			0
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen		29.075.736,51	29.075.736,51		24.357
darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften	0,00				(0)

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

			Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften		8.670.882,38			7.022
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen		777.586,61	9.448.468,99		935
darunter: in a) und b) angefallene negative Zinsen	121.042,48				(47)
2. Zinsaufwendungen			283.497,82	9.164.971,17	289
darunter: erhaltene negative Zinsen	167.823,75				(194)
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren			126.222,46		116
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			95.920,83		114
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen			0,00	222.143,29	0
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen				0,00	0
5. Provisionserträge			4.968.994,66		5.059
6. Provisionsaufwendungen			778.904,96	4.190.089,70	565
7. Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands				0,00	0
8. Sonstige betriebliche Erträge				252.085,81	211
9. [gestrichen]				0,00	0
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter		4.022.371,15			3.837
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		795.303,98	4.817.675,13		805
darunter: für Altersversorgung	74.391,79				(83)
b) andere Verwaltungsaufwendungen			2.924.228,61	7.741.903,74	2.870
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen				372.807,52	380
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen				46.201,88	279
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			2.504.166,91		0
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft			0,00	-2.504.166,91	332
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere			343.984,86		0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren			0,00	-343.984,86	137
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme				0,00	0
18. [gestrichen]				0,00	0
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit				2.820.225,06	4.901
20. Außerordentliche Erträge			0,00		0
21. Außerordentliche Aufwendungen			0,00		0
22. Außerordentliches Ergebnis				0,00	(0)
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			1.191.987,21		1.238
darunter: latente Steuern	0,00				(0)
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen			13.720,69	1.205.707,90	10
24a. Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken				1.450.000,00	3.500
25. Jahresüberschuss				164.517,16	153
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr				464,98	1
				164.982,14	154
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage			0,00		0
b) aus anderen Ergebnisrücklagen			0,00	0,00	0
				164.982,14	154
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage			0,00		0
b) in andere Ergebnisrücklagen			0,00	0,00	0
29. Bilanzgewinn				164.982,14	154

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Jerichower Land eG, Burg

A. Allgemeine Angaben

Die Volksbank Jerichower Land eG mit Sitz in Burg ist beim Amtsgericht Stendal unter der Genossenschaftsregisternummer 48 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Volksbank Jerichower Land eG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossenschaftsgesetzes (GenG) und der Satzung der Bank.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden angewandt:

Barreserve

Die auf EUR lautende Barreserve wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden wurden mit dem Nennwert angesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem höheren Nennwert und dem Auszahlungsbetrag - sofern Zinscharakter vorliegt - wurde in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt. Dieser Unterschiedsbetrag wird grundsätzlich planmäßig, und zwar zeitanteilig, aufgelöst.

Strukturierte Forderungen sind per 31.12.2022 in Form von Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 15.000 (Nominalwert) und Termineinlagen in Höhe von TEUR 14.000 (Nominalwert) vom Emittenten DZ Bank AG im Bestand.

Anteilige Zinsen, deren Fälligkeit nach dem Bilanzstichtag liegt, die aber am Bilanzstichtag bereits den Charakter von bankgeschäftlichen Forderungen oder Verbindlichkeiten haben, sind dem zugehörigen Aktiv- oder Passivposten der Bilanz zugeordnet.

Die bei den Forderungen an Kunden erkennbaren Bonitätsrisiken sind durch Bildung von Einzelwertberichtigungen abgedeckt.

Für die latenten Kreditrisiken bei Forderungen an Kunden wurde eine Pauschalwertberichtigung gemäß IDW RS BFA 7 gebildet. Die Berechnung des erwarteten Verlusts erfolgt unter Berücksichtigung der Ausfallwahrscheinlichkeit, der Verlustquote bei Ausfall sowie der erwarteten Kredithöhe zum Ausfallzeitpunkt für alle unter den Bilanzpositionen Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden ausgewiesenen Geschäfte sowie für unter der Bilanz auszuweisende andere Verpflichtungen (einschließlich unwiderruflicher Kreditzusagen). Im Hinblick auf unwiderrufliche Kreditzusagen erfolgt die bilanzielle Erfassung erstmals in Form einer Rückstellung.

Zusätzlich bestehen zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und ein Sonderposten für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB.

Wertpapiere

Der überwiegende Teil der festverzinslichen Wertpapiere (A5) des Anlagevermögens wurde nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Nur bei einer voraussichtlichen dauernden bonitätsinduzierten Wertminderung werden diese auf ihren niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Anschaffungskosten über pari wurden linear über die Restlaufzeit bis zum niedrigeren Einlösungskurs, jedoch nicht unter den Marktwert am Bilanzstichtag abgeschrieben.

Einzelne festverzinsliche Wertpapiere (A5), Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A6), die dem Anlagevermögen zugeordnet wurden, sowie Wertpapiere der Liquiditätsreserve wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

Dabei wurden die von den "Wertpapiermitteilungen" (WM Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse herangezogen. Soweit eine verlässliche Bewertung zum Stichtag aufgrund fehlender Marktpreise nicht möglich war, erfolgte die Bewertung mittels interner Bewertungsmodelle und -methoden mit aktuellen Marktparametern.

Von den wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren wurden erstmals Wertpapiere mit einem Volumen in Höhe von Mio. EUR 20,2 (Buchwert) nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente im Nichthandelsbestand wurden - sofern sie nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Bewertungseinheiten oder als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Aktiv/Passiv-Steuerung dienen - nach den Grundsätzen des Imparitäts- und Realisationsprinzips einzeln mit ihrem Marktpreis bewertet. Soweit eine verlässliche Bewertung zum Stichtag aufgrund fehlender Marktpreise nicht möglich war, erfolgte die Bewertung mittels interner Bewertungsmodelle und -methoden mit aktuellen Marktparametern.

Strukturierte Finanzinstrumente, die nach dem strengen Niederstwertprinzip auf der Basis einer Notierung auf einem Markt bewertet werden, wurden als einheitlicher Vermögensgegenstand bilanziert, auch wenn sie durch das eingebettete Derivat wesentlich erhöhte oder zusätzliche (andersartige) Risiken oder Chancen aufweisen, weil die besonderen Risiken des strukturierten Finanzinstrumentes durch eine objektive Bewertung zutreffend dargestellt werden.

Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs

Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs einschließlich der zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 (n. F.) verlustfrei bewertet. Hierzu werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuchs resultierenden Gebühren- und Provisionserträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang wird eine Drohverlustrückstellung gebildet, die unter den anderen Rückstellungen ausgewiesen wird. Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31. Dezember 2022 war keine Rückstellung zu bilden.

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften

Die Beteiligungen und die Geschäftsguthaben bei Genossenschaften wurden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Treuhandvermögen

Die Bewertung des Treuhandvermögens erfolgte zu den Anschaffungskosten bzw. zum Nennwert.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Die Bewertung der entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu den Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen wurden bei Gebäuden und bei den beweglichen Sachanlagen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer vorgenommen.

Bei Mietereinbauten wurde als Nutzungsdauer die Vertragslaufzeit angesetzt, soweit diese kürzer als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ist.

Die angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter mit einem Netto-Einzelwert bis zu EUR 250 wurden in voller Höhe als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Die angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter wurden in voller Höhe abgeschrieben, sofern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut über EUR 250, aber nicht über EUR 800 lagen.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden, soweit es sich um Forderungen handelt, mit dem Nominalwert angesetzt.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

In der Position wird die Prämie eines in den Vorjahren abgeschlossenen CAP bilanziert. Diese wird planmäßig über die Laufzeit des Derivats verteilt.

Aktive latente Steuern

Über die Höhe der passiven Steuerlatenzen hinausgehende aktive Steuerlatenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt.

Verbindlichkeiten

Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgte zu dem jeweiligen Erfüllungsbetrag.

Treuhandverbindlichkeiten

Die Bewertung der Treuhandverbindlichkeiten erfolgte zum Erfüllungsbetrag, der mit dem Nennwert der Verpflichtung übereinstimmt.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesentlichen Disagiobeträge enthalten, die bei Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden. Die Unterschiedsbeträge werden planmäßig auf die Laufzeit der Forderungen verteilt.

Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungszins der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) abgezinst.

Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Berechnungen auf Basis der "Heubeck-Richttafeln 2018 G" zugrunde. Laufende Rentenverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern bzw. deren Hinterbliebenen wurden mit dem Barwert bilanziert.

Für die Pensionsrückstellungen wurden keine erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerungen zu Grunde gelegt, da die zu versorgende Person bereits ausgeschieden ist. Die Rentendynamik wurde wie im Vorjahr in Höhe von 1,75 % zugrunde gelegt.

Der bei der Abzinsung der Pensionsrückstellungen angewendete Zinssatz von 0,87 % wurde abhängig von der durchschnittlichen Restlaufzeit des Personalbestandes ermittelt. Dieser beruht auf einem Rechnungszinsfuß gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt TEUR 5.

Altersteilzeitrückstellungen bestehen zum Bilanzstichtag 31.12.2022 nicht mehr.

Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und aus Zuschlägen sowie sonstigen über den Basiszins hinausgehenden Vorteilen für Einlagen wurde durch Rückstellungsbildung in angemessenem Umfang Rechnung getragen.

Für die Berechnung der Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen wurde ein Rechnungszinssatz in Höhe von 1,46 % nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren zugrunde gelegt. Berücksichtigt wurde ein zu erwartender Lohn- und Gehaltstrend von 1,50 % p.a.. Der Fluktuation wird dadurch Rechnung getragen, dass Rückstellungen erst nach einer Dienstzeit von mindestens fünf Jahren gebildet werden.

Im Übrigen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet.

Die erstmalige Einbuchung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr erfolgte mit dem abgezinsten Betrag (Nettomethode).

Angaben zur Behandlung von negativen Zinsen

Negative Zinsen auf finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung bei den betreffenden Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen in Abzug gebracht.

Im Falle von Zinsswaps werden die Zahlungsströme je Swapvertrag verrechnet und der verbleibende Saldo vorzeichengerecht als Zinsertrag bzw. -aufwand ausgewiesen.

Der Umfang negativer Zinsen bei den Zinserträgen und Zinsaufwendungen wird in Form von Darunter-Vermerken in der Gewinn- und Verlustrechnung angegeben.

Verwendung des Jahresergebnisses

Der Jahresabschluss wurde vor Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt.

Abweichungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

Gegenüber dem Vorjahr wurden im Geschäftsjahr folgende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden abweichend ausgeübt:

Im Geschäftsjahr 2022 wurden erstmalig zwei Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere des Anlagevermögens (Aktiva 5) nach Ausübung des Wahlrechts gem. § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Die Dauerbesitzabsicht dieser langfristigen Anlagen soll sich auch in der Bewertung der Wertpapiere zeigen, so dass kurzfristige, zinsinduzierte Marktwertschwankungen unberücksichtigt bleiben. Mit der Bewertungsänderung wurden EUR 169.257 an Abschreibungen vermieden.

C. Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Anschaffungs-/Herstellungskosten zu Beginn des	Zugänge (a) Zuschreibungen (b)	Umbuchungen (a) Abgänge (b)	Anschaffungs-/Herstellungskosten am Ende des
	Geschäftsjahres	im Geschäftsjahr		Geschäftsjahres
	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene	0	0 (a)	0 (a)	0
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte		0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erwor-	86.059	2.570 (a)	0 (a)	69.753
bene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		0 (b)	18.877 (b)
c) Geschäfts- oder	0	0 (a)	0 (a)	0
Firmenwert		0 (b)	0 (b)
d) geleistete	0	0 (a)	0 (a)	0
Anzahlungen		0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	8.694.518	266.131 (a)	0 (a)	8.960.649
		0 (b)	0 (b)
b) Betriebs- und	3.507.191	144.731 (a)	0 (a)	3.518.624
Geschäftsausstattung		0 (b)	133.297 (b)
Summe a	12.287.768	413.432 (a)	0 (a)	12.549.026
		0 (b)	152.174 (b)

			Änderungen der gesamten Abschreibungen im Zusammenhang mit
	Abschreibungen zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt) EUR	Abschreibungen Geschäftsjahr (a) Zuschreibungen Geschäftsjahr (b) EUR	Zugängen (a) Zuschreibungen (b) EUR	Umbuchungen (a) Abgängen (b) EUR	Abschreibungen am Ende des Geschäftsjahres (gesamt) EUR	Buchwerte Bilanzstichtag EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte		0 (b)	0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erwor-	82.736	2.783 (a)	0 (a)	0 (a)	66.643	3.110
bene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		0 (b)	0 (b)	18.877 (b)
c) Geschäfts- oder	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
Firmenwert		0 (b)	0 (b)	0 (b)
d) geleistete	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
Anzahlungen		0 (b)	0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	5.746.007	171.065 (a)	0 (a)	0 (a)	5.917.072	3.043.577
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
b) Betriebs- und	2.806.298	198.959 (a)	0 (a)	0 (a)	2.871.959	646.665
Geschäftsausstattung		0 (b)	0 (b)	133.297 (b)
Summe a	8.635.041	372.807 (a)	0 (a)	0 (a)	8.855.674	3.693.352
		0 (b)	0 (b)	152.174 (b)

	Buchwert zu Beginn des Geschäftsjahres EUR	Veränderungen (saldiert) EUR	Buchwerte am Bilanzstichtag EUR
Wertpapiere des Anlagevermögens	9.497.564	17.684.591	27.182.155
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	2.311.678	4.149	2.315.827
Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0
Summe b	11.809.242	17.688.740	29.497.982
Summe a und b	24.097.010		33.191.334

D. Erläuterungen zur Bilanz

Forderungen an Kreditinstitute

•	In den Forderungen an Kreditinstitute (A 3) sind EUR 74.343.072 Forderungen an die genossenschaftliche Zentralbank enthalten.

Forderungen an Kunden

•	In den Forderungen an Kunden (A 4) sind EUR 9.811.808 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

•	Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im auf den Bilanzstichtag folgenden Geschäftsjahr EUR 13.623.280 fällig.

•	In folgenden Posten sind enthalten:

	börsenfähig	davon:
	EUR	börsennotiert EUR	nicht börsennotiert EUR	nicht mit dem Niederstwert bewertete börsenfähige Wertpapiere EUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5)	54.911.028	49.000.206	5.910.821	20.182.937
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A 6)	3.698.933	0	3.698.933	0

In den Wertpapieren sind bail-in-fähige Schuldinstrumente in Höhe von Mio. EUR 8,0 enthalten.

•	Im Wertpapierjournal sind die nicht nach dem strengen Niederstwertprinzip bewerteten Wertpapiere des Anlagevermögens besonders gekennzeichnet.

•

Außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB sind für marktpreisbezogene Wertveränderungen unterblieben, da bei den Finanzanlagen in Aktiva 5, die über dem Zeitwert bilanziert werden, ausschließlich zinsinduzierte Wertminderungen bestehen. Störungen der Zins- und Tilgungsleistungen sind bei den betreffenden Wertpapieren nach unserer derzeitigen Einschätzung nicht zu erwarten. Anzeichen für eine Bonitätsbeeinträchtigung des jeweiligen Emittenten oder andere dauernde Wertminderungen sind nicht erkennbar. Wir beabsichtigen, die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit zu halten, die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert.

Es handelt sich um festverzinsliche Wertpapiere mit einem Buchwert von EUR 20.113.971 und einem Marktwert am Bilanzstichtag von EUR 19.106.135.

Forderungen an verbundene Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

•	In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:

	Forderungen an
	verbundene Unternehmen		Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Forderungen an Kreditinstitute (A 3)	0	0	1.500.057	1.458.225

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

•	Beteiligungen von nicht untergeordneter Bedeutung bestehen zum 31. Dezember 2022 wie folgt:

	Anteil am Gesellschafts-	Eigenkapital der Gesellschaft		Ergebnis des letzten vorliegenden Jahresabschlusses
Name und Sitz	kapital %	Jahr	TEUR	Jahr	TEUR
a) NGB AG & Co.KG, Hannover	0,15	2022	1.750.555	2022	37.790
b) Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall	0,00	2021	1.812.302	2021	0
c) Union Asset Management Holding AG, Frankfurt am Main	0,00	2021	1.722.827	2021	730.949
d) R+V Versicherung AG, Wiesbaden	0,00	2021	2.149.774	2021	0

Darüber hinaus bestehen weitere Beteiligungen im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB, auf deren Angabe jedoch aufgrund der insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verzichtet wurde.

Treuhandvermögen

•	Im Bilanzposten "Treuhandvermögen" (A 9) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Bei diesen Treuhandforderungen handelt es sich um Forderungen an Kunden.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

•	Im Bilanzposten "Sachanlagen" (A 12) sind Grundstücke und Bauten, die wir im Rahmen eigener Tätigkeit nutzen, in Höhe von EUR 2.706.103 und Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von EUR 646.665 enthalten.

Sonstige Vermögensgegenstände

•	In dem Bilanzposten "Sonstige Vermögensgegenstände" (A 13) sind folgende wesentliche Einzelbeträge enthalten:

	31.12.2022 EUR
Forderung Verrechnungskonto	614.989
Forderung Union Investment	278.000

Nachrangige Vermögensgegenstände

•	In den folgenden Posten sind Vermögensgegenstände, für die eine Nachrangklausel besteht, enthalten:

Posten/Unterposten	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
4 Forderung an Kunden	154.577	213.245
5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	300.000	300.000

Die Forderungen an Kunden mit Nachrangabrede betreffen Programmkredite, die durch die KFW in vollem Umfang von der Haftung freigestellt sind.

Restlaufzeitenspiegel für Forderungen

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Andere Forderungen an Kreditinstitute (A 3b) (ohne Bausparguthaben)	0	0	22.000.000	7.000.000
Forderungen an Kunden (A 4)	9.631.485	17.434.999	70.437.203	171.579.055

Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten gegliedert.

Restlaufzeitenspiegel für Verbindlichkeiten

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b)	813.205	2.687.779	13.653.542	17.758.967
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten (P 2a ab)	1.102	0	0	0
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb)	5.926.154	0	859.000	785.000

Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten gegliedert.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

•	In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) sind EUR 31.991.409 Verbindlichkeiten gegenüber der genossenschaftlichen Zentralbank enthalten.

Treuhandverbindlichkeiten

•	Im Bilanzposten "Treuhandverbindlichkeiten" (P 4) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden.

•	Bei diesen Treuhandverbindlichkeiten handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Sonstige Verbindlichkeiten

•	Im Bilanzposten "Sonstige Verbindlichkeiten" (P 5) sind folgende wesentliche Einzelbeträge enthalten:

	31.12.2022 EUR
Verbindlichkeiten unbekannter Gläubiger	245.926
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung	183.900
Steuerverbindlichkeiten	75.454

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

•	Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag von EUR 35.247 (Vorjahr EUR 51.000) enthalten.

Passive latente Steuern

•	Latente Steuern sind nicht bilanziert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang von latenten Steuern, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde.

•	Passive Steuerlatenzen bestehen nicht. Dem stehen aktive Steuerlatenzen aus verschiedenen Vermögenspositionen und Rückstellungen gegenüber. Für die Berechnung latenter Steuern wurde ein Steuersatz von 29,1 % zugrunde gelegt.

Nachrangige Verbindlichkeiten

•	Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten (P 9) in Höhe von EUR 36.906 an.

•	Es bestehen keine Mittelaufnahmen, die 10 % des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen.

•

Die mit den Gläubigern der nachrangigen Verbindlichkeiten getroffenen Nachrangabreden erfüllen die Voraussetzungen für die Anerkennung als Eigenmittel gemäß Art. 63 CRR. Die Restlaufzeit der nachrangigen Verbindlichkeiten liegt zwischen 8 und 9 Jahren. Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind mit Zinssätzen von 1,50 % bis 1,75 % ausgestattet.

Eigenkapital

•	Die unter dem Passivposten "Gezeichnetes Kapital" (P 12a) ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:

	EUR
Geschäftsguthaben
a) der verbleibenden Mitglieder	3.518.488
b) der ausscheidenden Mitglieder	96.584

•	Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	Gesetzliche Rücklage EUR	andere Ergebnisrücklagen EUR
Stand 01.01.2022	5.205.200	2.047.200
Einstellungen
aus Bilanzgewinn des Vorjahres	44.500	44.500
Stand 31.12.2022	5.249.700	2.091.700

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

•	Die in den Posten 1b) und 2c) unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Verpflichtungen unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risikoidentifizierungs- und -steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung der Risiken gewährleisten.

Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind nicht erkennbar. Für latente Risiken wurde analog der Kundenforderungen für unwiderrufliche Kreditzusagen eine Pauschalwertberichtigung gebildet. Die in den Posten ausgewiesenen Verpflichtungen betreffen breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für Kunden bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden.

Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Die ausgewiesenen Beträge unter Posten 1b) unter dem Bilanzstrich zeigen nicht die zukünftig aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die überwiegende Anzahl der Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme auslaufen wird.

Durch Übertragung von Vermögensgegenständen gesicherte Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten

•	Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind durch Übertragung von Vermögensgegenständen gesichert:

Passivposten	Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögenswerte in EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1)	34.913.493

Termingeschäfte und derivative Finanzinstrumente

•	Zum Bilanzstichtag bestanden noch nicht abgewickelte Termingeschäfte in Form eines Caps und eines Zweiphasenswaps des Nichthandelsbestands. Diese dienen zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken.

(Angaben in TEUR):

	Nominalbeträge	beizulegender Zeitwert negativ (-)
Zinsbezogene Geschäfte	25.000	716

•	Der unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (A 14) erfasste Buchwert der Zinsbegrenzungsvereinbarungen des Nichthandelsbestands beläuft sich auf EUR 96.750.

•

Das Cap-Geschäft dient der Absicherung von Zinsänderungsrisiken. Das auf Nominalvaluta bezogene, gemäß CRR nach der Marktbewertungsmethode ermittelte, und für das Adressausfallrisiko maßgebliche Kreditäquivalent belief sich auf EUR 101.424. Anhand der aktuellen Zinsstrukturkurve am Bilanzstichtag nach der Barwertmethode wurde ein beizulegender Zeitwert (ohne Zinsabgrenzung) von EUR 457.120 ermittelt. Für die Bewertung wurde das Optionspreismodell (Black-Scholes) verwendet. Buchwerte in Höhe von EUR 96.750 sind unter Aktiva 14 für die Prämie ausgewiesen.

•

Zum Bilanzstichtag bestanden noch nicht abgewickelte Zinsswaps (Zweiphasenswap) des Nichthandelsbestands. Die Zinsderivate wurden ausschließlich als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossen. Bei dem Zweiphasenswap handelt es sich um einen Festzahlerswap in Höhe von TEUR 7.500 (Zeitwert TEUR 896) und einen Empfängerswap in Höhe von TEUR 7.500 (Zeitwert TEUR -637). Diese Derivatgeschäfte wurden nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.

E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinserträge und Zinsaufwendungen

•	Negative Zinsen aus Aktivgeschäften sind in den Zinserträgen (GuV 1) in Höhe von EUR 121.042 als Reduktion des Zinsertrags bzw. in den Zinsaufwendungen (GuV 2) aus Passivgeschäften in Höhe von EUR 167.824 als Reduktion des Zinsaufwands enthalten.

Provisionserträge

•

Die Provisionserträge aus für Dritte erbrachten Dienstleistungen für die Verwaltung und Vermittlung, insbesondere für die Immobilienvermittlung, Vermittlung von Bausparverträgen, Vermittlung von Versicherungen, Krediten und Geldanlagen nehmen in der Ertragsrechnung einen festen Bestandteil ein. Sie sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 304 gesunken und machen 0,6 % der durchschnittlichen Bilanzsumme aus.

Sonstige betriebliche Erträge

•	In den sonstigen betrieblichen Erträgen (GuV 8) sind folgende nicht unwesentliche Einzelbeträge enthalten:

Art	EUR
GuV 8 Auflösung von Rückstellungen	152.181

•	Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen mit EUR 19.227 (Vorjahr EUR 0) Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

•	Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen mit EUR 1.872 (Vorjahr EUR 4.501) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Periodenfremde Erträge bzw. Aufwendungen

•	In den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 342.192 und periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR 41.006 enthalten.

Hiervon entfallen auf:

lfd. Posten der GuV - Art	Betrag Aufwand EUR	Betrag Ertrag EUR
GuV 8) Auflösungen von Rückstellungen	0	158.619
GuV 5) Provisionserträge Vorjahre	0	91.599

Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken

•	Eine Zuführung zum Sonderposten für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB erfolgte in Höhe von TEUR 1.450.

F. Sonstige Angaben

Vorstand und Aufsichtsrat

•	An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden Gesamtbezüge gewährt in Höhe von EUR 15.466.

•	Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen EUR 38.985.

•	Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

•	Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen zum 31. Dezember 2022 Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 54.224.

•	Die Forderungen an und Verpflichtungen aus eingegangenen Haftungsverhältnissen betrugen für Mitglieder des Vorstands EUR 2.977 und für Mitglieder des Aufsichtsrats EUR 1.026.185.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

•	Der aus der Bewertung von Altersversorgungsverpflichtungen nach § 253 Abs. 6 HGB ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag beträgt EUR 416.

•

Die ausschüttungsgesperrten Beträge aus der Neubewertung von Altersversorgungsverpflichtungen (§ 253 Abs. 6 HGB) und nach § 268 Abs. 8 HGB werden gemeinsam betrachtet. Danach ergibt sich, dass allen ausschüttungsgesperrten Beträgen frei verfügbare Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrages in Höhe von EUR 2.122.316 gegenüberstehen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

•

Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Form von Garantieverpflichtungen gegenüber der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (Garantieverbund) in Höhe von EUR 832.944.

Ferner besteht eine Beitragsgarantie gegenüber dem institutsbezogenen Sicherungssystem der BVR Institutssicherung GmbH. Diese betrifft Jahresbeiträge zum Erreichen der Zielausstattung bzw. Zahlungsverpflichtungen, Sonderbeiträge und Sonderzahlungen, falls die verfügbaren Finanzmittel nicht ausreichen, um die Einleger eines dem institutsbezogenen Sicherungssystem angehörigen CRR-Kreditinstituts im Entschädigungsfall zu entschädigen, sowie Auffüllungspflichten nach Deckungsmaßnahmen.

Personalstatistik

•	Die Zahl der 2022 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

	Vollzeitbeschäftigte	Teilzeitbeschäftigte
Prokuristen	1	0
Sonstige kaufmännische Mitarbeiter	48	29
Gewerbliche Mitarbeiter	0	1
	49	30

Außerdem wurden durchschnittlich 4 Auszubildende beschäftigt.

Mitgliederbewegung im Geschäftsjahr

		Anzahl der Mitglieder	Anzahl der Geschäftsanteile	Haftsummen EUR
Anfang	2022	5.461	21.431	4.286.200
Veränderung aus geänderter Haftsumme	2022			-4.286.200
Zugang	2022	531	15.040	0
Abgang	2022	412	1.257	0
Ende	2022	5.580	35.214	0

Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Haftsumme EUR 0 (Vorjahr EUR 4.286.200). Dies ist auf die Abschaffung der satzungsmäßigen Haftsumme gemäß Beschluss zur Satzungsänderung der Generalversammlung 2021 zurückzuführen.

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um	EUR	1.402.516
Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert um	EUR	4.286.200
Höhe des Geschäftsanteils	EUR	100

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

•	Das vom Prüfungsverband für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar schlüsselt sich in folgende Honorare auf:

- Abschlussprüfungsleistungen	EUR	107.635
- Andere Bestätigungsleistungen	EUR	21.450
- Steuerberatungsleistungen	EUR	9.514
- Sonstige Leistungen	EUR	718

Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes

•	Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes lauten:

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Karl-Wiechert-Allee 76 a

30625 Hannover

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

•	Mitglieder des Vorstands, ausgeübter Beruf

Hildebrand, Stefan, Bankleiter MaRisk-Handel

Leide, Dirk, Bankleiter MaRisk-Nichthandel, (seit 1.6.2022)

•	Mitglieder des Aufsichtsrats, ausgeübter Beruf

Opitz, Michael, - Vorsitzender - , Geschäftsführender Gesellschafter der Opitz-Gruppe

Nielebock, Rotraud, - stellvertretende Vorsitzende - , Selbständige Apothekerin

Drobek, Dennis, Selbständiger Maurermeister

Jelitte, Peter, Diplom-Ingenieur und Immobiliensachverständiger

Kühn, Katharina, Selbständige Gastronomin

Schopp, Eberhard, Diplom-Agrar-Ingenieur

Nachtragsbericht

•

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres ist folgender Vorgang von besonderer Bedeutung eingetreten: Im April 2023 wurden im Ergebnis von Sondierungsgesprächen die beabsichtigte Fusion der Volksbank Jerichower Land eG mit der Volksbank Börde-Bernburg eG bekannt gegeben. Eine juristische Fusion beider Banken auf den 01.01.2024 ist vorgesehen, die technische Fusion im August 2024. Auf die im Lagebericht geschilderten Prognosen und Erwartungen wird dies nach unserer Einschätzung für 2023 voraussichtlich moderaten Einfluss haben.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

•	Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR 164.517,16 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von EUR 464,98 (Bilanzgewinn von EUR 164.982,14) - wie folgt zu verwenden:

	EUR
Ausschüttung einer Dividende von 3,25 %	103.865,97
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen
a) Gesetzliche Rücklage	30.500,00
b) Andere Ergebnisrücklagen	30.500,00
Vortrag auf neue Rechnung	116,17
	164.982,14

Burg, 8. Juni 2023

Volksbank Jerichower Land eG

Der Vorstand

Stefan Hildebrand

Dirk Leide

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Volksbank Jerichower Land eG, Burg

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Volksbank Jerichower Land eG, Burg (im Folgenden "Genossenschaft") - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Genossenschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Genossenschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO i. V. m. §§ 55 Abs. 2, 38 Abs. 1a GenG, dass alle bei uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung Kundenforderungen:

2. Verändertes Marktumfeld und Auswirkungen auf den Jahresabschluss:

Unsere Darstellung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

a) Sachverhalt und Problemstellung

b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

c) Verweis auf weitergehende Informationen

zu 1.a)

Die Forderungen an Kunden, saldiert mit den gebildeten Risikovorsorgen, belaufen sich auf 278,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anteil von 61,9 % der Bilanzsumme. Zudem bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 3,0 Mio. EUR und unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von 29,1 Mio. EUR.

Die Identifizierung von Wertminderungen und die Ermittlung von Einzelwertberichtigungen sowie die Bemessung von Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und unwiderrufliche Kreditzusagen unterliegen wesentlichen Schätzungsunsicherheiten und Ermessensspielräumen. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass Wertberichtigungsbedarf nicht rechtzeitig identifiziert wird bzw. die Höhe der Wertberichtigung von der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der jeweiligen Kreditnehmer sowie von der Bewertung der Kreditsicherheiten beeinflusst wird. Daher ist die zutreffende Bewertung der Kundenforderungen für den Jahresabschluss und insbesondere die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und stellt nach unserer Einschätzung einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar.

zu 1.b)

Wir haben zunächst beurteilt, ob die für die Bewertung der Kundenforderungen relevanten Prozesse der Genossenschaft derart ausgestaltet sind, dass akute Risiken mit hinreichender Sicherheit rechtzeitig erkannt werden und gegebenenfalls eine Risikovorsorge in ausreichendem Umfang gebildet wird.

In Folge haben wir uns von der Funktionsfähigkeit der Regelungen bzw. Prozesse durch Prüfung in ausgewählten Einzelfällen überzeugt. Hierbei stellen wir auf die eingerichteten relevanten Kontrollen der Genossenschaft ab.

Des Weiteren haben wir analytische Prüfungshandlungen durchgeführt. Dabei wurde der Datenbestand der Genossenschaft in Hinblick auf vordefinierte Prüfkriterien ausgewertet. In diesem Zuge wurde neben den Ratingeinstufungen insbesondere die Höhe der ungesicherten Kreditteile berücksichtigt.

Aufbauend auf den vorstehend genannten verschiedenen Prüfungshandlungen haben wir bewusst ausgewählte Kreditengagements hinsichtlich der Notwendigkeit und - soweit erforderlich - der Angemessenheit einer Risikovorsorge einer Einzelfallprüfung unterzogen.

zu 1.c)

Weitere Angaben der Genossenschaft zur Bilanzierung und Bewertung von Forderungen im Kreditgeschäft sind im Anhang im Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden enthalten. Im Lagebericht sind darüber hinaus Ausführungen zu Kreditstrukturen und Verfahren der Risikofrüherkennung enthalten.

zu 2.a)

Die im Geschäftsjahr gestiegenen Marktzinsen haben insbesondere Auswirkungen auf die künftige Zinsmarge der Genossenschaft sowie auf die Marktpreise der Wertpapiere.

Mit den Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden, den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren auf der Aktivseite (insgesamt 416,2 Mio. EUR bzw. 92,3 % der Bilanzsumme) und den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie den nachrangigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite (insgesamt 405,1 Mio. EUR bzw. 89,8 % der Bilanzsumme) gehören wesentliche Teile der Bilanz sowie die zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate mit einem Nominalwert von 15,0 Mio. EUR zu den Finanzinstrumenten des Zinsbuchs der Bank.

Die Finanzinstrumente des Zinsbuchs sind im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen des Bankbuchs nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 n. F. von der Genossenschaft verlustfrei zu bewerten. Hierbei werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuchs resultierenden Gebühren- und Provisionserträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden, die unter den anderen Rückstellungen auszuweisen wäre.

Die Wertpapierbestände (Aktivposten 5 und 6) belaufen sich auf insgesamt 61,3 Mio. EUR. Dies entspricht 13,6 % der Bilanzsumme. Davon werden 20,2 Mio. EUR (4,5 % der Bilanzsumme) im Jahresabschluss 2022 wie Anlagevermögen bewertet. Durch die Bewertung wie Anlagevermögen wurden außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich nicht dauernden Wertminderungen in Höhe von 1,0 Mio. EUR vermieden.

Sowohl dem Ansatz und der Folgebewertung von Rückstellungen als auch der Beurteilung einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung bei Wertpapieren des Anlagevermögens einschließlich der hierbei zugrundeliegenden Annahmen und Parameter liegen in einem hohem Ausmaß Einschätzungen und Annahmen und Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter zugrunde. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass wesentliche Annahmen und Parameter nicht sachgerecht berücksichtigt werden bzw. Ermessenspielräume nicht sachgerecht genutzt werden. Daher waren diese Sachverhalte für den Jahresabschluss und insbesondere für die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und waren aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

zu 2.b)

Im Rahmen unserer Prüfung der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir uns unter anderem mit den bei der Bewertung zugrunde gelegten Annahmen und Parametern sowie der Abgrenzung des Bankbuchs auseinandergesetzt. Schwerpunkt war die Würdigung der Annahmen zur Schätzung der direkt aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs resultierenden Provisionserträgen, der zugrundeliegenden Kostenannahmen, insbesondere im Bereich der Verwaltungskosten, der Standard-Risikokosten im Eigen- und Kundengeschäft sowie der zugrundeliegenden Annahmen für Geschäfte mit unbestimmter Zins- bzw. Kapitalbindung. Des Weiteren haben wir die zutreffende Ableitung der laufzeitadäquaten Zinssätze aus Marktdaten nachvollzogen und haben uns von der Kongruenz der verwendeten Methoden, Steuerungsinstrumente und Parameter zur internen Risikosteuerung überzeugt.

Das Berechnungsschema der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir anhand der einfließenden wesentlichen Annahmen und Parameter einschließlich der Diskontierung nachvollzogen und plausibilisiert. Dabei haben wir bestimmte von den gesetzlichen Vertretern angewandte Annahmen und Parameter einer Einzelfallprüfung unterzogen.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir weiter die Bestände an Wertpapieren analysiert, deren Bewertungen mit erhöhter Ermessensentscheidung behaftet sind. Wir haben uns ein Verständnis darüber verschafft, wie die gesetzlichen Vertreter die für Schätzwerte relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Annahmen und Datenquellen, identifiziert haben. Anhand ausgewählter Einzelfälle haben wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Ermessensentscheidungen und genutzten Bewertungswahlrechte risikoorientiert im Hinblick auf erhöhte Bewertungsunsicherheiten nachvollzogen. Die Zulässigkeit von Umwidmungen in das Finanzanlagevermögen haben wir unter Einbeziehung des IDW RH 1.014 beurteilt. Bei Verzicht auf Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bei Wertpapieren des Anlagevermögens haben wir beurteilt, ob die Wertminderung lediglich von vorübergehender Natur ist.

zu 2.c)

Weitere Angaben der Genossenschaft zur Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, Forderungen und Wertpapieren sind im Anhang im Abschnitt "B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden" sowie "D. Erläuterungen zur Bilanz" enthalten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossenschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Genossenschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Genossenschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind als zuständiger Prüfungsverband gesetzlicher Abschlussprüfer der Genossenschaft.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit unserer Berichterstattung an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO i. V. m. § 58 Abs. 3 GenG (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Holger Rosenhagen.

Hannover, 8. Juni 2023

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Jan Ole Vinken, Wirtschaftsprüfer

Holger Rosenhagen, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses und Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung

Die Generalversammlung vom 25.08.2023 hat den Jahresabschluss zum 31.12.2022 festgestellt und die Verwendung des Jahresüberschusses in Höhe von EUR 164.517,16 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages in Höhe von EUR 464,98 - wie vom Vorstand vorgeschlagen beschlossen.

Bericht des Aufsichtsrates

Volksbank Jerichower Land eG, Burg

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und traf die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse, dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte unverändert vier Ausschüsse eingerichtet, den Strategieausschuss, den Personalausschuss, den Kreditausschuss jeweils unter dem Vorsitz von Herrn Michael Opitz und den Prüfungsausschuss unter dem Vorsitz von Herrn Eberhard Schopp.

Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt dreizehn Sitzungen statt. Darüber hinaus trat der Kreditausschuss in weiteren zwei Sitzungen zusammen. Der Strategieausschuss und der Prüfungsausschuss tagte jeweils einmal und der Personalausschuss viermal. Wesentliche Themen bildeten die strategische Unternehmensplanung, die Eigenanlagen sowie einzelne Kreditengagements, Berichte der Innenrevision, Beauftragtenwesen, Prozessmanagment und die Neubesetzung der vakanten Vorstandsposition MaRisk Nichthandel. Aus den Sitzungen der Ausschüsse ist dem Gesamtaufsichtsrat berichtet worden.

Der vorliegende Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht wird vom Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis wird in der Generalversammlung berichtet.

Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden. Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses - unter Einbeziehung des Gewinnvortrages - entspricht den Vorschriften der Satzung.

Der Aufsichtsrat empfiehlt der Generalversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31.12.2022 festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Durch Ablauf der Wahlzeit scheiden in diesem Jahr Frau Rotraud Nielebock und Herr Eberhard Schopp aus dem Aufsichtsrat aus. Herr Eberhard Schopp ist wegen Erreichens der Altersgrenze nicht wieder wählbar. Die Wiederwahl von Frau Rotraud Nielebock ist zulässig.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.

Burg, 8. Juni 2023

Der Aufsichtsrat

Vorsitzender

Michael Opitz

Volksbank Jerichower Land eG, Burg

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2022 ("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Volksbank Jerichower Land eG hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Kreditgenossenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Volksbank Jerichower Land eG besteht darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Volksbank Jerichower Land eG definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2022 TEUR 13.829.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt 64,0.

Der Gewinn vor Steuern beträgt TEUR 2.820.

Die Steuern auf Gewinn betragen TEUR 1.192 und betreffen laufende Steuern.

Die Volksbank Jerichower Land eG hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.