ITS Clean GmbH

Borken

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen des Konzerns

2. Wirtschaftsbericht

3. Lage des Konzerns einschließlich Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Grundlagen des Konzerns

Organisatorische und rechtliche Struktur

Die netgo group ist ein schnell wachsendes IT-Unternehmen, das Kunden bei der Transformation ihrer digitalen Geschäftsprozesse durch die Bereitstellung und Implementierung sowie den Betrieb modernster Hardware und Software unterstützt. Dabei bieten eine Vielzahl an Standorten und die gebündelten Kompetenzen im Rechenzentrumsbetrieb und für Cloud Services sowohl die regionale Nähe eines Fullservice-IT-Dienstleisters für den breiten deutschen Mittelstand als auch die Professionalität und Leistungsfähigkeit für Großunternehmen und Behörden.

Konzernobergesellschaft ist die ITS Clean GmbH, die sämtliche Anteile an der netgo group GmbH hält. Beide Gesellschaften haben ihren Sitz in Borken. Die netgo group GmbH ist die operative Management-Holding der netgo group und beschäftigt neben dem Group-Management die gruppenweit wirkenden Zentralbereiche (Shared Services) z.B. für Finanzbuchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Marketing, Recht, Portfoliomanagement, Group IT, operativen Einkauf oder die Verwaltung von Fuhrpark und Immobilien. Die netgo group GmbH hält direkt oder indirekt die Anteile an den am Markt tätigen Unternehmen der netgo group und setzt die Unternehmenskäufe im Rahmen einer definierten Buy-and-Build-Strategie um. Ihr kommt somit auch die zentrale Finanzierungsfunktion der netgo group zu. Größte Einzelgesellschaft des Konzerns im Berichtszeitraum ist die netgo GmbH mit Sitz in Borken. Durch die 2021 erfolgte Übernahme der netgo GmbH (vormals: arxes-tolina GmbH) mit Hauptsitz in Berlin hat die netgo group einen weiteren großen Schritt im Rahmen der Wachstumsstrategie gemacht und die Marktdurchdringung mit über 300 weiteren Mitarbeitern an mehreren Standorten, insbesondere in den Branchen öffentliche Auftraggeber und Healthcare, spürbar gesteigert.

Das Group-Management kontrolliert und steuert aktiv die Unternehmen der Gruppe. Teilweise sind die Geschäftsführer der netgo group GmbH auch als Geschäftsführer bei weiteren Unternehmen der netgo group bestellt.

Die zuvor nicht aktiv tätigen ITS Clean GmbH und netgo group GmbH wurden 2019 von den Gründern der netgo GmbH, Borken und einem Fond von Waterland Private Equity erworben, um diese als Akquisitions- und Management-Holding im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie zu etablieren.

Die Buy-and-Build-Strategie wurde durch den Erwerb der netgo GmbH (vormals: arxes-tolina GmbH), Berlin, und der CEMA-Gruppe im Geschäftsjahr 2021 weiter fortgesetzt.

Leistungen und Absatzmärkte

Die netgo group unterscheidet vier Leistungssegmente mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen:

―	Consulting
―	IT-Solutions
―	Managed & Cloud Services
―	Software.

Im Segment Consulting wird Beratung für die Auswahl, Einführung und den gesetzes- und normenkonformen Einsatz von IT-Systemen und -Anwendungen angeboten. Die Abrechnung erfolgt zumeist zeitaufwandsbezogen.

Im Segment IT-Solutions werden alle Leistungen rund um die Spezifizierung von IT-Systemen, deren Beschaffung und Verkauf (Handel), Konfiguration und Betriebssicherung zusammengefasst. Ein großer Anteil des Umsatzes dieses Segments wird durch den Handel von Hard- und Software für Kundenprojekte sowie Arbeitsplatzrechnern (zusammen mit entsprechender Software Bereich Modern Workplace) erzielt. Strategisch bedeutsam sind die kundenindividuelle Konfiguration, die Einbringung vor Ort beim Kunden und die Rahmenverträge für das Monitoring und Problembehebung der installierten Basis. Hierfür werden überregional Service und Help-Desks betrieben, die zusammen mit den Technik-Teams den Kunden beim reibungslosen Betrieb der IT-Systeme unterstützen.

Das Segment Managed & Cloud Services bündelt die Aktivitäten der Bereitstellung von Hardware- und Softwarekapazitäten zur Nutzung durch den Kunden. Dabei kommen sowohl netgo-eigene Systeme zum Einsatz (Managed Services) als auch Systeme von großen Anbietern in der Cloud (Cloud Services) zum Einsatz, deren Management eine hohe Expertise benötigt. In beiden Fällen werden die Kunden, anders als im Segment IT-Solutions, nicht Eigentümer der IT-Systeme, sondern Nutzer. Für die Nutzung werden pauschale und verbrauchsabhängige Entgelte berechnet.

Im Segment Software werden insbesondere die eigenen Softwarelösungen der netgo group zusammengefasst. Die Softwarelösungen werden sowohl als Lizenz mit Wartungsvertrag als auch mit Software as a Service-Modellen verkauft.

Die Segmente Managed & Cloud Services sowie Software haben einen hohen Anteil an wiederkehrenden Erlösen aus Dauerschuldverhältnissen. Die weitere Steigerung des Anteils an wiederkehrenden Erlösen ist ein wichtiger Teil der Strategie der netgo group.

Es gibt keine Beschränkung hinsichtlich der Zielbranchen. Vielmehr wird eine Multifokus-Strategie verfolgt, das Zusammenspiel der Portfolioelemente der vier Leistungssegmente wird auf die jeweiligen Branchenspezifika hin orchestriert und mit dem spezifischen Wissen und Erfahrung der Mitarbeiter angereichert. So gibt es z.B. sehr ausgeprägtes Know-how für die hohen fachlichen Anforderungen auch bzgl. der Dokumentation und Prozesse in den Bereichen Pharma und Kliniken, aber auch in einer Reihe anderer Branchen.

Im Berichtszeitraum ist der bei weitem größte Umsatzanteil mit Kunden aus Deutschland erzielt worden. Die Konzerngesellschaft citech solutions B.V. mit Sitz in Aalten beliefert gezielt Kunden in den Niederlanden, ist mit 4 Mitarbeitern jedoch von nachrangiger Bedeutung für den Konzernabschluss.

Forschung und Entwicklung

Die netgo group erzielt den sehr überwiegenden Anteil der Umsätze mit Hard- und Software von Drittanbietern sowie Dienstleistungen. Eine dedizierte Forschungseinrichtung ist in keinem Unternehmen des Konzerns eingerichtet.

Entwicklungskosten wurden, für selbst erstellte Software aktiviert. Der Schwerpunkt der Softwareentwicklung liegt neben der vollumfänglichen Einführung der neuen Lösungen für öffentliche Bereiche, Banken und spezielle Produkte für Industriekunden in der Entwicklung neuer digitaler Plattformen, die flexibel in allen Industriebereichen eingesetzt werden können. Die F&E Arbeiten konzentrieren sich im Bereich SW-Entwicklung auf die Optimierung und Verbesserung der Applikationen im praktischen Betrieb sowie auch die Entwicklung neuer Anwendungen, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Die netgo group hat im Geschäftsjahr 2021 mehr als 1 MEUR in die Entwicklung neuer Produkte investiert, wobei keine F&E Mittel von Land, Bund und EU auf Grund der wirtschaftlichen Größe beantragt und genutzt wurden.

2. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Gesamtmarkt der ITK-Branche ist 2021 im für die netgo group relevanten Markt Informationstechnik in Deutschland laut Erhebungen des Branchenverbands bitkom um 6,3 % auf 102,5 Mrd. € gewachsen (Vorjahr: leichtes Wachstum um 1,3 %). Der Anstieg ist insbesondere auf die Bereiche IT-Hardware und Software zurückzuführen, die deutliche Zuwächse von 8,3 % auf 31,4 Mrd. € bzw. 8,0 % auf 29,8 Mrd. € aufweisen. Der Anstieg im Bereich IT-Services fällt hingegen nicht so hoch aus, aber der Zuwachs von 3,7 % auf 41,4 Mrd. € liegt über der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Damit konnte die IT-Branche im Berichtszeitraum erneut deutlich besser abschneiden als die Gesamtwirtschaft. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt BIP ist 2021 laut BMWK um 2,91% gewachsen (Vorjahr: um 5,0 % geschrumpft). Die Tochtergesellschaften der netgo group GmbH agierten im Berichtszeitraum somit weiterhin in einem attraktiven Wirtschaftssegment.

¹ BMWK, Wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2022 vom 16. März 2022

Die Corona-Pandemie hatte auch im Jahr 2021 einen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft und somit auch auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland. Bis zum Frühjahr war die wirtschaftliche Entwicklung von Eindämmungsmaßnahmen der Regierung geprägt. In den Sommermonaten konnten die Eindämmungsmaßnahmen gelockert werden und eine Erholung in nahe allen Wirtschaftszweigen war erkennbar. Die Erholung wurde allerdings durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern und Rohstoffen gedämpft. Im Herbst 2021 kam es erneut zu einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen, die zu Eindämmungsmaßnahmen durch die Regierung geführt haben und somit die Erholung der wirtschaftlichen Lage im letzten Quartal ebenfalls eingedämpft haben, sodass im Schlussquartal 2021 das Bruttoinlandsprodukt leicht um 0,3 % zurückgegangen ist. Insgesamt ist das Bruttoinlandsprodukt im Geschäftsjahr 2021 um 2,9 % gestiegen.

In der Jahresprojektion 2022 geht die Bundesregierung von einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 3,6 % aus. Bei der Prognose ging die Bundesregierung von einer Abflachung des Infektionsgesehen verbunden mit Rücknahmen von Eindämmungsmaßnahmen aus, die zu einer spürbaren Erholung der wirtschaftlichen Lage führen sollten. Allerdings steht die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022 ganz im Zeichen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Der Krieg in der Ukraine birgt substanzielle Risiken für die deutsche Wirtschaft, die aktuell vom BMWK nicht verlässlich beziffert werden können.

In der Informationstechnik erwartet Bitkom für 2022 ein Umsatz von 108,6 Mrd. € - das ist im Vergleich zu 2021 ein Wachstum um 5,9 Prozent. Die Software wird in diesem Segment mit voraussichtlich 9,0 Prozent auf 32,4 Mrd. € das größte Wachstum verzeichnen. Die IT-Services sollen mit einem Volumen von 43,0 Mrd. € auch in 2022 (+3,9 Prozent) noch vor der IT-Hardware den größten Anteil des IT-Markts abbilden. Die Ausgaben für IT-Hardware sollen im laufenden Jahr um 5,7 Prozent auf 33,2 Mrd. € steigen. Allerdings hat sich das Geschäftsklima in der ITK-Branche seit dem Ukraine-Krieg messbar eingetrübt. Die Auswirkungen auf das Wachstum der Branche lassen sich aktuell ebenfalls noch nicht seriös beziffern.

Insgesamt ist für 2021 eine Erholung der Gesamtkonjunktur und in der IT-Branche zu verzeichnen. Für 2022 ist ein weiteres Wachstum des BIP in Deutschland und der IT-Branche auszugehen, wobei die Entwicklung von dem Krieg in der Ukraine stark abhängig sein wird.

Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis des Konzerns

Die Gesamtleistung des Konzerns stieg 2021 auf über MEUR 250. Der Geschäftsverlauf war geprägt von dem Aufbau der Zentralbereiche (Shared Services) und der Integration der netgo GmbH, Berlin, und der CEMA-Gruppe in die netgo group. Mit MEUR 94 konnte der für das Geschäftsjahr 2021 prognostizierte Rohertrag sowie die Rohertragsmarge übertroffen bzw. erfüllt werden. Allerdings konnten die ursprünglichen Erwartungen hinsichtlich des operativen EBITDA sowie der EBITDA-Marge nicht erfüllt werden. Das operative EBITDA im Geschäftsjahr 2021 beträgt MEUR 7,2 und die EBITDA-Marge liegt bei rd. 3 %. Nach Bereinigung von Sondereffekten und Kosten im Zusammenhang mit der Buy-and-Build-Strategie liegt das adjustierte EBITDA leicht über MEUR 11 und daraus abgeleitete die adjustierte EBITDA-Marge bei rd. 4% und somit auch unter den ursprünglichen Erwartungen.

Das operative EBITDA liegt unter den ursprünglichen Erwartungen, da der Aufbau der Zentralbereiche und die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Buy-and-Build-Strategie umfangreicher ausgefallen sind als geplant. So liegt der Personalaufwand rd. MEUR 10 über dem geplanten Wert.

Aus Sicht des Managements ist das Ergebnis des Konzerns dennoch zufriedenstellend, da mit dem Aufbau der Zentralfunktionen Synergien und Kosteneinsparungspotenziale in der netgo group geschaffen wurden.

Zu Einzelheiten der Geschäftsentwicklung im Detail wird auf Punkt III. dieses Konzernlageberichts verwiesen.

3. Lage des Konzerns einschließlich Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

In der folgenden Bilanzübersicht sind die Posten zum 31. Dezember 2021 nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammengefasst:

	31.12.2021	31.12.2020
Aktiva	TEUR	TEUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	88.448	54.934
Sachanlagen	9.782	2.780
Finanzanlagen	824	711
	99.055	58.425
Umlaufvermögen
Vorräte	10.673	3.496
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	31.364	7.198
Sonstige Vermögensgegenstände	4.662	2.219
Flüssige Mittel	25.948	15.059
	72.647	27.972
Rechnungsabgrenzungsposten	2.953	914
	174.655	87.311
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	25	25
Kapitalrücklage	64.683	32.283
Konzernbilanzgewinn	-21.008	-7.023
	43.700	25.285
Fremdkapital
Rückstellungen	12.328	3.343
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	70.014	39.753
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.858	396
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.530	13.396
Sonstige Verbindlichkeiten	9.322	3.474
	128.052	60.362
Rechnungsabgrenzungsposten	1.205	983
Passive latente Steuern	1.697	681
	174.655	87.311

Die Bilanzsumme hat sich um TEUR 87.344 auf TEUR 174.655 erhöht. Dabei ist ein Anstieg des Anlagevermögens um TEUR 40.630 auf TEUR 99.055 zu verzeichnen. Das Anlagevermögen beträgt somit rd. 56,7 % der Bilanzsumme; im Vorjahr betrug die Anlagenintensität rd. 66,9 %. Ursächlich für den Anstieg des Anlagevermögens ist die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände, die zum Stichtag um TEUR 33.514 gestiegen sind. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Geschäfts- oder Firmenwert zurückführen, der aufgrund der Erstkonsolidierung des Teilkonzerns netgo Berlin und der ehemaligen CEMA-Gruppe um TEUR 34.687 angewachsen ist. Unter Berücksichtigung der (zeitanteiligen) planmäßigen Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2021 beträgt der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte TEUR 83.208.

Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich um TEUR 44.675 gestiegen. Bei den Vorräten ist ein Anstieg um TEUR 7.177 auf TEUR 10.673 zu verzeichnen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die neu einbezogenen Tochterunternehmen zurückzuführen, die den Bestand im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.726 erhöht haben. Die Änderung des Konsolidierungskreises ist auch ursächlich für den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der liquiden Mittel. Bei einer Pro-Forma-Betrachtung ist bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur ein leichter Anstieg um TEUR 863 und ein moderater Anstieg der liquiden Mittel um TEUR 1.217 zu verzeichnen.

Das Eigenkapital ist trotz des Konzernfehlbetrags um TEUR 18.415 gestiegen. Ursächlich für den Anstieg sind die Einzahlungen in die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 32.400 durch den Gesellschafter im Rahmen der Finanzierung der getätigten Unternehmenserwerbe zu nennen. Insgesamt hat sich die Eigenkapitalquote in Höhe von rd. 25,0 % (Vorjahr: 29,0 %) etwas verschlechtert. Folglich hat sich auch der Anteil des Fremdkapitals am Gesamtvermögen erhöht, was im Wesentlichen auf die Finanzierung der Unternehmenskäufe zurückzuführen ist.

Das Fremdkapital ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 67.690 auf TEUR 128.052 gestiegen. Davon entfallen TEUR 8.985 auf den Anstieg der Rückstellungen und TEUR 58.705 auf den Anstieg der Verbindlichkeiten. Bei einer Pro-Forma-Betrachtung der Rückstellungen beträgt der Anstieg TEUR 4.334 und ist im Wesentlichen auf höhere Steuerrückstellungen (+TEUR 2.404) sowie höhere Rückstellungen für Personalkosten zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten sind bei einer Pro-Forma-Betrachtung nur um TEUR 14.168 gestiegen.

Für die Finanzierung der Unternehmenskäufe wurden langfristige, endfällige Darlehen bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 28.750 EUR aufgenommen. Gleichzeitig wurden im Zuge der Unternehmenskäufe Darlehen abgelöst. Die Veränderung der anderen Verbindlichkeiten ist stichtagsbedingt.

Ertragslage

Zur Beurteilung der Ertragslage des Konzerns wurde aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021 eine Darstellung der Erfolgsrechnung des Konzerns zum 31. Dezember 2021 abgeleitet, um eine zukunftsgerichtete Beurteilung der finanziellen Lage des Konzerns zu ermöglichen:

	Konzern GJ 2021	Konzern GJ 2020	Pro-Forma GJ 2020
	TEUR	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	248.382	96.861	217.560
Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen	-670	-318	-1.753
Andere aktivierte Eigenleistungen	1.365	27	27
Betriebsleistung	249.077	96.570	215.834
Materialaufwand	-158.274	-61.081	-143.893
Sonstige betriebliche Erträge	3.147	1.554	2.937
Rohergebnis	93.950	37.043	74.878
Personalaufwand	-63.698	-25.236	-48.486
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-22.903	-9.744	-16.898
Betriebliche Steuern (ohne Ertragsteuern)	-87	-62	-120
Aufwendungen für die Betriebsleistung	-86.688	-35.042	-65.504
EBITDA	7.262	2.001	9.374
Abschreibungen	-10.534	-6.388	-9.026
EBIT	-3.272	-4.388	348
Erträge aus Beteiligungen	49	10	10
Zinsertrag	8	5	37
Zinsaufwand	-5.103	-2.894	-3.924
Finanzergebnis	-5.046	-2.879	-3.877
EBT	-8.318	-6.267	-3.529
Ertragsteuern	-5.666	-106	-743
Konzernergebnis	-13.984	-7.373	-4.272

Die Betriebsleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderung und aktivierte Eigenleistungen) beträgt TEUR 249.077 und liegt somit TEUR 152.507 über dem Vorjahr. Der Anstieg ist auf organisches und anorganisches Wachstum zurückführen. Bei einer Pro-Forma-Betrachtung beträgt die Betriebsleistung im Vorjahr TEUR 215.834. Das organische Wachstum der netgo group beträgt somit TEUR 33.243 bzw. rd. 15 %. Dabei ist in allen Segmenten eine Steigerung der Umsätze festzustellen.

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr von 61.081 TEUR auf 158.274 TEUR gestiegen. Die Materialaufwandsquote (bezogen auf die Betriebsleistung) beträgt 63,5 % und liegt somit auf Vorjahresniveau. Bei einer Pro-Forma-Betrachtung ist der Materialaufwand um TEUR 14.381 gestiegen und die Materialquote beträgt 66,7 %.

Das Rohergebnis beträgt TEUR 93.950 (Vorjahr: TEUR 37.043). Zieht man die Pro-Forma-Betrachtung heran, beträgt das Rohergebnis des Vorjahres 74.878. Das Rohergebnis konnte somit im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 56.907 bzw. im Vergleich zur Pro-Forma-Sicht um TEUR 19.072 gesteigert werden. Daraus ableitet beträgt das organische Wachstum des Rohergebnisses rd. 25 %.

Das Rohergebnis konnte zwar deutlich gesteigert werden, aber die Rohmarge (Rohergebnis abzüglich sonstiger betrieblicher Erträge/Betriebsleistung) mit 36,5% liegt auf dem Niveau des Vorjahres (36,7%). Bei der Betrachtung der Pro-Forma-Zahlen des Vorjahres, ermittelt sich eine Rohmarge von 33,3%, d. h. die Marge konnte tatsächlich im Vergleich zum Vorjahr um rd. 3%-Punkte gesteigert werden. Dies ist insbesondere auf den höheren Anteil der Umsätze im Segment Managed & Cloud Services und IT-Consulting zurückzuführen.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 38.462 auf TEUR 63.698 gestiegen. Im Berichtsjahr arbeiteten durchschnittlich 1.036 Mitarbeiter; im Vorjahr waren es noch 527 Mitarbeiter. Durch die Unternehmenszukäufe im Jahr 2021 sind über 450 Mitarbeiter in die netgo group hinzugekommen. Die Personalaufwandsquote liegt im Berichtsjahr mit 25,6% auf dem Niveau des Vorjahres (26,1%). Bei der Pro-Forma-Betrachtung lag die Personalaufwandsquote im Vorjahr bei 22,5%, d. h. die Quote hat sich im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich um rd. 3%-Punkte gesteigert. Ursache für den Anstieg ist im Wesentlichen der Aufbau von Mitarbeitern in den Shared-Service Abteilungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen TEUR 22.903 und sind um TEUR 13.159 gestiegen. Bei der Pro-Forma-Betrachtung beträgt der Anstieg TEUR 6.004. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Buy-and-Build-Strategie zurückzuführen. Die größten Einzelpositionen sind Raumkosten (TEUR 4.528) und Fahrzeugkosten (TEUR 4.596).

Das EBITDA liegt mit TEUR 7.262 deutlich über dem Vorjahr, aber unter dem Pro-Forma-EBITDA des Vorjahres.

Insgesamt fällt der Anstieg der Personalaufwendungen und sonstigen Aufwendungen bedingt durch den Ausbau der Zentralfunktionen und der Buy & Build-Strategie höher aus als die Verbesserung des Rohergebnisses (IST vs. Pro-Forma-Sicht). Der Anstieg dieser Kosten konnte somit nicht durch das operative Geschäft kompensiert werden. Diese Entwicklung wird auch bei der Betrachtung der EBITDA-Marge bestätigt. Die EBITDA-Marge beträgt zwar 2,9% im Berichtsjahr und liegt somit über der Marge des Vorjahres (2,1%). Aber beim Vergleich mit der Pro-Forma-Marge des Vorjahres (4,3%) ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Das Finanzergebnis in Höhe von TEUR -5.046 ist insbesondere durch Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Unternehmensübernahmen geprägt.

In den Ertragssteuern des Berichtsjahres sind zahlungsunwirksame latente Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 1.970 enthalten, die im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung zurückzuführen sind.

Der Konzern-Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres beträgt TEUR 13.985.

Finanzlage

	GJ 2021
	TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	7.393
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-40.022
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	40.116
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	15.053
Zahlungswirksame Änderungen des Geschäftsjahres	7.487
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	3.397
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	25.937
Zusammensetzung Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	25.948
./. jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-11
	25.937

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR 7.393 stellt sich positiv dar, wird jedoch durch den Konzernfehlbetrag negativ beeinflusst. Wie in der Ertragslage bereits dargestellt, ist der Jahresfehlbetrag auf den Aufbau der Zentralbereiche und die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Buy-and-Build-Strategie begründet. Die netgo group konnte im Geschäftsjahr 2021 ihren Zahlungsverpflichtungen vollständig nachkommen.

Die Auszahlungen aus dem Erwerb von Unternehmen in Höhe von TEUR 34.820 betreffen den an die Verkäufer entrichteten Kaufpreis zzgl. Nebenkosten der Transaktion und abzgl. erworbener liquider Mittel. Der Erwerb der Gesellschaften durch die netgo group wurde dabei durch Einzahlungen der Gesellschafter in Höhe von TEUR 32.400 sowie der Aufnahme von langfristigen Darlehen über nominal TEUR 28.750 finanziert.

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Entlang der strategischen Leitlinien verfolgen wir laufend folgende finanzielle Leistungsindikatoren: die Entwicklung zu Vorperioden und Plan vom Umsatz der vier Leistungssegmente, Rohertrag je Mitarbeiter, Rohmarge, operatives EBITDA, operatives EBITDA je Mitarbeiter und operative EBITDA-Marge. Wichtiger nicht-finanzielle Leistungsindikator ist die Mitarbeiterfluktuation.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

Risikomanagementsystem

Die finanziellen Leistungsindikatoren unterliegen einer monatlichen Analyse auf Basis vollständiger Monatsabschlüsse aller Gesellschaften und des Konzerns. Hierbei kommen auch Gegenüberstellungen zu Vorperioden und Planwerte zum Einsatz.

Eine Reihe zusätzlicher Indikatoren wie Umsatz und Rohertrag pro Mitarbeiter und Margenentwicklungen im Zeitverlauf werden zusammen mit der Erfolgsrechnung und der Bilanz in einem zentralen Managementsystem des Herstellers LucaNet für jede Konzerngesellschaft sowie den Konzern gehalten.

Wöchentlich wird für alle Unternehmen des Konzerns einheitlich u.a. über Auftragseingang, Forderungen, Liquidität, Warenbestände, Krankenstand bedingt durch Corona sowie Einschätzungen zu Großkundensituationen, Vertrieb und Kundenservice berichtet und zentral zusammengeführt, um möglichst kurzfristig sich abzeichnende Risiken zu erkennen.

Operative Chancen und Risiken / Corona-Krise

Die zunehmende Bedeutung der IT in allen Geschäftsprozessen eines Unternehmens wird zu einem Anstieg der IT-Budgets in den Unternehmen führen. Die Covid-19-Pandemie zeigt durch die für viele Bereiche der Wirtschaft und der öffentlichen Hand noch deutlicher gewordene Notwendigkeit der Digitalisierung der Prozesse die grundsätzlichen, mittelfristigen Chancen für den Konzern auf.

Im Segment IT-Solutions ist die netgo group angewiesen auf die Lieferfähigkeit der Hardware-Hersteller. Die fortschreitende weltweite Digitalisierung - zusätzlich verstärkt durch die Corona Pandemie - führt zu einer hohen Nachfrage nach Chips, die von den Herstellern aufgrund von fehlenden Kapazitäten nicht bedient werden können. Dadurch wird die Produktion von Elektrogeräten, darunter auch EDV-Hardware, gehindert und es kommt zu Lieferverzögerungen und -engpässen. Für die operativ tätigen Gesellschaften der netgo group GmbH besteht in Folge der Lieferengpässe das Risiko, dass Kundenaufträge nicht zeitnah oder gar nicht abgeschlossen werden können. Die Lieferengpässe sind auch mit gestiegenen Preisen für EDV-Hardware verbunden, die unter Umständen den Kunden nicht weiterbelastet werden können. Der wirtschaftliche Erfolg der Tochterunterunternehmen ist somit von der Verfügbarkeit von EDV-Hardware abhängig. Wir gehen davon aus, dass uns die Lieferengpässe noch das ganze Geschäftsjahr 2022 begleiten werden.

Die wirtschaftliche Entwicklung kann sich auch durch den Krieg in der Ukraine verschlechtern. Zusätzlich zu einer weiteren Anspannung bei der Liefersituation könnte hierdurch auch die Nachfrage zurückgehen und das allgemeine Investitionsverhalten von Kunden negativ beeinflusst werden. Die steigende Inflation kann dazu führen, dass sich die Einkaufspreise für Hardware- und Software Komponenten erhöhen, welche u.U. nicht immer direkt an den Kunden weitergegeben werden können. Außerdem könnten durch die hohe Inflation die Gehälter unserer Mitarbeitenden in 2022 stärker steigen als geplant.

Die Umsetzung der Buy-and-Build-Strategie birgt vielerlei operative Chancen. Die zunehmenden Einkaufsvolumina führen zu besseren Rabatten und Kickback-Zahlungen der Hersteller, was die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Durch Zusammenlegung von Rechenzentren, Service-Desks und Verwaltung können Effizienzsteigerungen erzielt werden und zugleich der Reifegrad erhöht werden. Dies ist kleineren Anbietern am Markt nicht möglich.

Unverändert besteht weiterhin das Risiko, nicht genügend geeignete Mitarbeiter zu finden, um die Wachstumsziele umsetzen zu können. Die netgo group hat bereits einen guten Employer Brand aufgebaut und unterstützt mit vielen Einzelmaßnahmen die Mitarbeiterloyalität. Dem anhaltenden Mangel an erfahrenem Fachpersonal wird durch ein ausgeprägtes Ausbildungs- und Weiterqualifizierungsprogramm begegnet. Über eine hohe Fluktuation ist nicht zu berichten.

Finanzierungsrisiken

Im Neukundengeschäft kommt überwiegend eine standardisierte Bonitätsbeurteilung zum Einsatz zur Reduzierung des Risikos von Forderungsausfällen und Bonitätsrisiken. Der überwiegende Teil der Kundenforderungen ist durch eine Warenkreditversicherung abgesichert.

In den umsatzseitig größten Konzerngesellschaften wurde in 2021 teilweise Factoring eingesetzt. Folglich haben wir das Risiko von Forderungsausfällen reduziert und unserer Möglichkeiten bei der Working-Capital-Steuerung verbessert.

Zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen wurde ein umfassender Kreditvertrag geschlossen. Dieser sieht eine mehrjährige Laufzeit der in Anspruch genommenen Mittel mit endfälliger Tilgung vor. Es sind Covenants vereinbart worden für das Verhältnis von operativem Ergebnis und Nettoverschuldung.

Im Falle einer Nicht-Einhaltung der Covenants besteht das Risiko, dass der Kredit gekündigt werden kann und vorzeitig zurückgezahlt werden muss. Das Risiko schätzen wir als gering ein.

Sonstige Risiken

Da wir unsere Geschäfte ausschließlich im Euroraum tätigen, unterliegen wir derzeit keinen besonderen Währungsrisiken durch Auslandsgeschäfte.

Steuerliche Risiken werden laufend überwacht und steuerliche Sachverhalte aufgrund ihrer Komplexität zumeist unter Rückgriff auf die Expertise externer Steuerberater aufgearbeitet. Aufgrund von Betriebsprüfungen sowie der sich laufend ändernden Steuergesetzgebung ist es nicht ausgeschlossen, dass daraus negative Folgen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entstehen können.

Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2022 wird im Hinblick auf die Prognosen des BMWK und des Branchenverbands bitkom eine positive Entwicklung des Konzerns erwartet. Für das kommende Geschäftsjahr ist der weitere Aufbau der Zentralbereiche verbunden mit einer Erhöhung der Effizienz dieser Bereiche geplant. Daneben soll die Buy-and-Build-Strategie weiter verfolgt werden, um das anorganische Wachstum der netgo group zu beschleunigen.

Durch organisches Wachstum rechnen wir für 2022 mit einem Umsatz von leicht über MEUR 300, einer Rohertragsmarge leicht oberhalb von 35 % und einem adjustierten operativen EBITDA von deutlich über MEUR 17.

Wie bereits im Abschnitt "Wirtschaftsbericht" dargestellt, birgt der Krieg in der Ukraine substanzielle Risiken für die deutsche Wirtschaft. Seit Beginn des Krieges sind extreme Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen festzustellen, die sich negativ auf die Prognose der netgo group für das Geschäftsjahr 2022 auswirken können. Auch die Lieferkettenbeziehungen sind stark beeinträchtigt. Dies betrifft insbesondere die operativ tätigen Unternehmen der netgo group. Die genauen Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags-, und Finanzlage lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht genau beziffern. Die Auswirkungen hängen von der Dauer und Intensität des Konflikts in der Ukraine ab.

Mittelfristig wird der Trend der Digitalisierung, der Industrie 4.0 und des Internet of Things (IoT), also des Anschlusses sehr großer Mengen an physikalischen Geräten aller möglichen Geräteklassen an das Internet, zu einer weiteren hohen Nachfrage in der IT-Branche führen. Die Anforderungen der Kunden werden dabei zunehmend komplexer. Der hohe Ausbildungsstand und die Erfahrung unserer Mitarbeiter auch in hochkomplexen IT-Projekten stellen uns schon heute für die Anforderungen der Zukunft hervorragend auf. Unser Konzept des Full-Service-Dienstleisters wird sich weiter positiv auf unseren Serviceumsatz auswirken. Durch das Forcieren von langfristigen Verträgen für Managed Services und Rahmenverträgen sowie Softwarelösungen wird der Anteil wiederkehrender Erlöse im Vergleich zu den Vorjahren steigen.

Ein wichtiger Schlüssel für eine weiterhin positive Umsatzentwicklung ist die Gewinnung neuer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Mit vielfältigen Angeboten präsentieren wir uns als sehr attraktiver Arbeitgeber. Für 2022 wird mit einem erneuten Mitarbeiterwachstum gerechnet.

Borken, den 20. Mai 2022

Dr. Oliver Mauss

Dr. Alexander Blum

Michael Gericks

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	Stand am 31.12.2021	Stand am 31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	1.432.039,74	79.886,74
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen	2.608.019,89	789.128,61
3. Auftragsbestand	1.098.273,00	2.238.978,08
4. Geschäfts- oder Firmenwert	83.207.813,18	51.825.733,44
5. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenesgegenstände	102.191,18	0,00
	88.448.336,99	54.933.726,87
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	5.913.761,13	474.393,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.659,00	1,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.740.836,74	2.305.852,56
4. Geleistete Anzahlungen	107.700,47	0,00
	9.781.957,34	2.780.246,56
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	156.558,50	54.540,45
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	622.675,56	613.692,88
3. Beteiligungen	45.178,23	43.098,23
	824.412,29	711.331,56
	99.054.706,62	58.425.304,99
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen	1.000.261,48	316.178,43
2. Waren	13.280.109,42	3.368.526,83
3. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	193.225,48	0,00
./. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-3.800.721,20	-189.114,04
	10.672.875,18	3.495.591,22
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	31.364.403,13	7.198.356,85
2. Sonstige Vermögensgegenstände	4.643.125,09	2.218.953,15
	36.007.528,22	9.417.310,00
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere	18.819,71	0,00
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	25.947.746,46	15.059.151,55
	72.646.969,57	27.972.052,77
C. Rechnungsabgrenzungsposten	2.952.890,03	913.835,65
	174.654.566,22	87.311.193,41

Passiva

	Stand am 31.12.2021	Stand am 31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	64.682.560,46	32.282.560,46
III. Verlustvortrag (Vorjahr: Gewinnvortrag)	-7.023.125,93	349.836,52
IV. Konzernjahresfehlbetrag	-13.984.517,46	-7.372.962,45
	43.699.917,07	25.284.434,53
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	5.503.076,32	1.248.107,62
2. Sonstige Rückstellungen	6.824.965,67	2.094.976,13
	12.328.041,99	3.343.083,75
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	70.013.804,31	39.753.113,99
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.857.984,06	396.246,46
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.530.281,86	13.395.611,25
4. Sonstige Verbindlichkeiten	9.321.919,95	3.474.063,18
davon aus Steuern: 4.963.029,76 EUR (Vorjahr: EUR 1.930.159,20)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 166.645,43 EUR (Vorjahr: EUR 26.351,09)
	115.723.990,18	57.019.034,88
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.205.585,56	983.418,57
E. Passive latente Steuern	1.697.031,42	681.221,68
	174.654.566,22	87.311.193,41

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

	2021	2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	248.382.360,27	96.860.925,74
2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen	-670.631,77	-317.560,53
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	1.365.375,00	27.000,00
4. Sonstige betriebliche Erträge	3.147.334,63	1.554.445,61
davon aus Währungsumrechnung: EUR 5.278,56 (Vorjahr: EUR 704,49)
5. Gesamtleistung	252.224.438,13	98.124.810,82
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren	143.459.264,44	55.970.355,69
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	14.814.538,41	5.110.831,42
	158.273.802,85	61.081.187,11
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	53.329.577,09	21.259.149,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	10.368.339,58	3.977.006,03
davon für Altersversorgung: EUR 6.360,62 (Vorjahr: EUR 16.344,44)
	63.697.916,67	25.236.155,41
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	10.534.204,71	6.388.280,51
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen	22.903.021,69	9.744.562,80
davon aus Währungsumrechnung: EUR 15.227,96 (Vorjahr: EUR 2.226,72)
10. Erträge aus Beteiligungen	48.320,48	10.382,65
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und	39,14	0,00
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	8.206,53	4.701,24
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 917,51 (Vorjahr: EUR 0,00)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	5.102.708,20	2.894.275,55
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 3.953,31 (Vorjahr: EUR 77,00)
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	5.666.370,26	106.520,35
davon latente Steueraufwendungen: EUR 1.969.751,59 (Vorjahr: latente Steuererträge EUR 648.303,66)
15. Ergebnis nach Steuern	-13.897.020,10	-7.311.087,02
16. Sonstige Steuern	87.497,36	61.875,43
17. Konzernjahresfehlbetrag	-13.984.517,46	-7.372.962,45

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeine Angaben

2. Konsolidierungskreis

3. Grundlagen des Konzernabschlusses und Konsolidierungsmethoden

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

5. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

7. Organe der Gesellschaft

8. Sonstige Angaben

9. Konzernabschluss

10. Nachtragsbericht

1. Allgemeine Angaben

Die Konzernmuttergesellschaft ITS Clean GmbH (nachfolgend "ITS GmbH" oder "Gesellschaft") ist im Handelsregister beim Amtsgericht Coesfeld unter der Nummer HRB 18785 mit Sitz in 46325 Borken, Weseler Straße 9 eingetragen.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde auf der Grundlage des Handelsgesetzbuches nach den Vorschriften der §§ 290ff. HGB und auf Basis der ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt.

Die Konzernbilanz und die Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurden gem. § 298 Abs. 1 HGB i.V.m. § 266 bzw. § 275 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) und der Konzernanhang nach den Vorschriften der §§ 313 f. HGB aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt in Euro.

Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen sämtliche Angaben in Tausend Euro (kurz: TEUR).

Angaben die Wahlweise in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, sind grundsätzlich in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt.

2. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der ITS Clean GmbH grundsätzlich alle Unternehmen einbezogen, für die die Gesellschaft am Bilanzstichtag mittelbar oder unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte hält. Der Konzern besteht aus den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften:

Einbezogene Gesellschaften	Sitz	un-/mittelbare Beteiligung in %	Erstkonsolidierungszeitpunkt
netgo group GmbH	Borken	100	18.11.2019
NETGO GmbH ²⁾	Borken	100	18.11.2019
sila consulting GmbH ²⁾	Borken	100	18.11.2019
Citech Solutions B.V. ²⁾	Aalten/NL	100	18.11.2019
Mehrwerk GmbH ²⁾	Karlsruhe	100	01.12.2019
netgo Aachen GmbH (vormals ComNet GmbH) ²⁾	Würselen	100	01.12.2019
CONTENiT GmbH ¹⁾²⁾	Bocholt	50	18.11.2019
netgo Gießen GmbH (vormals Compu-Tech GmbH) ²⁾	Gießen	100	18.11.2019
workbees GmbH ²⁾	Berlin	100	16.07.2020
Commehr GmbH ²⁾	Berlin	100	16.07.2020
CSM MeinSystemhaus GmbH2)	Warendorf	100	30.09.2020
netgo GmbH (vormals arxes-tolina GmbH) ²⁾	Berlin	100	12.02.2021
Adrigo GmbH ²⁾	Berlin	100	12.02.2021
netgo Software GmbH (vormals tolina GmbH) ²⁾	Berlin	100	12.02.2021
netgo Ost GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Berlin	100	21.05.2021
netgo Stuttgart GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Stuttgart	100	21.05.2021
netgo Frankfurt GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Frankfurt	100	21.05.2021
netgo Dortmund GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Dortmund	100	21.05.2021
netgo production GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für IT Services) ²⁾	Mannheim	100	21.05.2021
netgo Mannheim GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Mannheim	100	21.05.2021
netgo Nord GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Hamburg	100	21.05.2021
netgo eservices GmbH (vormals CEMA Invest GmbH) ²⁾	Mannheim	100	21.05.2021
netgo Nürnberg GmbH (vormals CEMA GmbH Spezialisten für Informationstechnologie) ²⁾	Nürnberg	100	21.05.2021

¹⁾ Diese Unternehmen werden at-equity in den Konzernabschluss einbezogen.
²⁾ Indirekte Beteiligungen

Im Berichtsjahr fanden folgende Änderungen des Konsolidierungskreises statt:

―

Die netgo group GmbH hat eine 100%ige Beteiligung an der netgo GmbH, Berlin (vormals: arxes- tolina GmbH) und deren 100%ige Tochterunternehmen netgo Software GmbH (vormals: tolina GmbH) und Adrigo GmbH erworben. Der Erwerb fand zum 12. Februar 2021 statt. Die Erträge und Aufwendungen der Gesellschaften fanden für zehn Monate im Konzernabschluss Berücksichtigung.

―

Die netgo group GmbH hat eine 100%ige Beteiligung an der CEMA IT Systemhaus GmbH (vormals: Blitz D21-541 GmbH) erworben. Die CEMA IT Systemhaus GmbH hat mit Wirkung zum 21. Mai 2021 sämtliche Anteile an der CEMA AG Spezialisten für Informationstechnologie, Mannheim, und deren zehn 100%ige Tochterunternehmen erworben. Die CEMA AG Spezialisten für Informationstechnologie, Mannheim, wurde rückwirkend auf den 1. Januar 2021 auf die CEMA IT Systemhaus GmbH verschmolzen. Die CEMA IT Systemhaus GmbH wurde wiederum rückwirkend auf den 1. Januar 2021 auf die netgo group GmbH verschmolzen. Der Erstkonsolidierungszeitpunkt wurde auf den Vollzugstag am 21. Mai 2021 festgelegt. Die Erträge und Aufwendungen der Gesellschaft sind für sieben Monate im Konzernabschluss enthalten.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises haben wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie die Vergleichbarkeit mit dem Konzernabschluss des Vorjahres.

Die folgende Übersicht zeigt zusammengefasst die Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aus den gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingetretenen Veränderungen des Konsolidierungskreises:

	2021	2020	Pro-forma 2020
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	248.382.360,27	96.860.925,74	217.560.175,24
2. Bestandsveränderung	-670.631,77	-317.560,53	-1.752.974,95
3. andere aktivierte Eigenleistungen	1.365.375,00	27.000,00	27.000,00
4. Sonstige betriebliche Erträge	3.147.334,63	1.554.445,61	2.936.857,12
5. Materialaufwand	-158.273.802,85	-61.081.187,11	-143.893.414,60
6. Personalaufwand	-63.697.916,67	-25.236.155,41	-48.486.072,08
7. Abschreibungen	-10.534.204,71	-6.388.280,51	-9.026.109,95
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-22.903.021,69	-9.744.562,80	-16.898.385,11
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	48.320,48	10.382,65	10.390,65
10. Erträge aus Wertpapieren	39,14	0,00	13,40
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	8.206,53	4.701,24	37.491,48
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.102.708,20	-2.894.275,55	-3.924.194,34
13. Steuern von Einkommen und Ertrag	-5.666.370,26	-106.520,35	-743.260,35
14. Sonstige Steuern	-87.497,36	-61.875,43	-120.022,33
15. Konzernjahresfehlbetrag	-13.984.517,46	-7.372.962,45	-4.272.505,82

Die folgende Übersicht zeigt zusammengefasst die Auswirkungen auf die Konzernbilanz aus den gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingetretenen Veränderungen des Konsolidierungskreises. Die Veränderung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Konzernanlagenspiegel.

	2021	2020	Pro-forma 2020
	EUR	EUR	EUR
1. Unfertige Leistungen	1.000.261,48	316.178,43	9.259.561,96
2. Waren	13.280.109,42	3.368.526,83	10.113.822,30
3. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	193.225,48	0,00	750.000,00
./. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-3.800.721,20	-189.114,04	-585.360,50
I. Vorräte	10.672.875,18	3.495.591,22	19.538.023,76
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	31.364.403,13	7.198.356,85	30.502.115,95
2. Sonstige Vermögensgegenstände	4.643.125,09	2.218.953,15	5.854.006,75
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	36.007.528,22	9.417.310,00	36.356.122,70
III. Wertpapiere	18.819,71	0,00	18.874,71
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	25.947.746,46	15.059.151,55	24.731.192,69
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.952.890,03	913.835,65	1.221.689,37
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	0,00	0,00	390.903,80
2. Steuerrückstellungen	5.503.076,32	1.248.107,62	3.098.560,21
3. Sonstige Rückstellungen	6.824.965,67	2.094.976,13	4.504.565,67
RÜCKSTELLUNGEN	12.328.041,99	3.343.083,75	7.994.029,68
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	70.013.804,31	39.753.113,99	57.464.325.07
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.857.984,06	396.246,46	7.193.726,08
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.530.281,86	13.395.611.,25	29.518.782,52
4. Sonstige Verbindlichkeiten	9.321.919,95	3.474.063,18	7.379.526,70
VERBINDLICHKEITEN	115.723.990,18	57.019.034,88	101.556.360,37
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.205.585,56	983.418,57	985.322,58
PASSIVE LATENTE STEURN	1.697.031,42	681.221,68	962.728,73

Folgende Tochterunternehmen wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht in den Konzernabschluss einbezogen, weil ihre Umsatzerlöse weniger als 1 % des Konzernumsatzes ausmachten:

―	Gründerzentrum Borken GmbH, Borken
―	Kiwiko e.G., Borken
―	Zeus GmbH, Dillingen
―	netgo West Beteiligungs GmbH, Borken
―	netgo Verwaltungs GmbH, Borken

3. Grundlagen des Konzernabschlusses und Konsolidierungsmethoden

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bilanzieren zum Stichtag 31. Dezember 2021. Die Bewertung im Konzern erfolgte nach einheitlichen Grundsätzen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 HGB). Danach werden die konsolidierungspflichtigen Anteile mit dem auf sie entfallenden Eigenkapital der Tochterunternehmen verrechnet, das dem beizulegenden Wert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile oder zum späteren Zeitpunkt der Erstkonsolidierung entspricht. Übersteigt der Beteiligungsansatz das entsprechende anteilige Eigenkapital der Tochterunternehmen, so werden sich ergebende aktivische Unterschiedsbeträge als Geschäfts- oder Firmenwert unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen und über die Nutzungsdauer abgeschrieben.

Stille Reserven wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelt und betreffen den Auftragsbestand, welcher im immateriellen Anlagevermögen ausgewiesen wird. Der Auftragsbestand wird nach angefallener Leistung abgeschrieben. Darüber hinaus wurden stille Reserven auf Grundstücke und Gebäude ermittelt. Auf Gebäude allokierte stille Reserven werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung wurden Ausleihungen, Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen gemäß § 303 HGB zwischen einbezogenen Unternehmen eliminiert.

Umsätze und Erträge wurden gemäß § 305 HGB zwischen einbezogenen Unternehmen mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.

Soweit die DRS über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende zusätzliche Angaben fordern, wurden diese grundsätzlich nicht beachtet.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bewertung im Konzern erfolgte nach einheitlichen Grundsätzen auf Basis der für das Mutterunternehmen geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages. Darüber hinaus wurden die für das Mutterunternehmen geltenden ergänzenden Vorschriften zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Kapitalgesellschaften beachtet.

Im Einzelnen waren dies folgende Grundsätze und Methoden:

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten aktiviert und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände von 2 Jahren bis 10 Jahren linear vorgenommen.

Die Buchwerte langfristig genutzter Vermögensgegenstände wie z.B. Geschäfts- oder Firmenwerte und anderer immateriellen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich auf Werthaltigkeit hin überprüft.

Die aus der Kapitalkonsolidierung entstandenen Firmenwerte werden planmäßig über eine unternehmensindividuelle Nutzungsdauer von 10 und 15 Jahren abgeschrieben. Aus Einzelabschlüssen resultierende Geschäfts- oder Firmenwerte werden über eine Nutzungsdauer von 5 bis 15 Jahren abgeschrieben.

Selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden in Höhe der Entwicklungskosten i.S.d. § 255 Abs. 2a HGB i.V.m. § 255 Abs. 2 HGB angesetzt. Es wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten einbezogen. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. aktivierungspflichtigen Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 1.000,00 sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt.

Die planmäßigen Abschreibungen werden über die folgenden Nutzungsdauern vorgenommen:

Anlagengruppe	Nutzungsdauern
Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen	8 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	10 bis 19 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	2 bis 33 Jahre

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. at-equity angesetzt und bewertet. Soweit erforderlich, ist der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere beizulegende Wert angesetzt.

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgte nach § 255 Abs. 2 HGB zu Herstellungskosten. Es wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten einbezogen.

Die Waren sind zu Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen wurden zum Nennwert ermittelt und angesetzt. Der Posten wird nach § 268 Abs. 5 Satz 2 HGB offen von den Vorräten abgesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos besteht größtenteils eine Warenkreditversicherung. Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden wegen des allgemeinen Zins- und Kreditrisikos Pauschalwertberichtigungen zwischen 0,5 und 1,0% auf den nicht einzelwertberichtigten Forderungsbestand vorgenommen. Bei der Bemessung der Wertberichtigungen wurde berücksichtigt, dass die Forderungen teilweise durch eine Warenkreditversicherung gesichert sind.

Zahlungsmittel wurden zum Nennwert angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten wurden in der Bilanz für Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, soweit sie Aufwendungen bzw. Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Das Bilanzierungswahlrecht für Disagio wird in Anspruch genommen.

Das Stammkapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Steuerrückstellungen wurden für die noch nicht veranlagten Steuern des Berichtsjahres gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um alle am Bilanzstichtag drohenden Verluste und ungewissen Verbindlichkeiten abzudecken.

Die Rückstellung für Altersteilzeit wird unter Anwendung eines Zinsfußes von 0,58 % p.a. (von der Deutschen Bundesbank veröffentlichter Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren bei einer Restlaufzeit von ungefähr fünf Jahren ergibt) nachversicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet. Bei der Bewertung der Altersteilzeitrückstellung wird ein Gehaltstrend von 0 % p.a. angenommen.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen werden pauschal mit 0,5 % der Umsatzerlöse der vergangenen beiden Geschäftsjahre berechnet.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet worden.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge (Vorjahr) werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts gem. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB.

Daneben werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts. Die latenten Steuern nach § 306 HGB werden mit den Posten nach § 274 HGB zusammengefasst.

Bewertungseinheit

Im Konzernabschluss werden u.a. Forderungen gegen einen ehemaligen Verkäufer ausgewiesen. Diese resultieren in Höhe von TEUR 180 aus einem vertraglich vereinbarten Erstattungsanspruch für von dem Konzern entrichtete Steuern (i.W. Gewerbesteuer), die auf einen Zeitraum vor der Anteilsübertragung entfallen. Die Forderungen gegenüber dem ehemaligen Verkäufer sind als voll werthaltig zu betrachten.

Der Konzern erwartet nach einer abgeschlossenen Betriebsprüfung für den Zeitraum bis zur Anteilsübertragung weitere Steuernachzahlungsverpflichtungen in Höhe von ca. TEUR 85. Insoweit liegen noch keine Steuerbescheide vor. Für diese Steuernachzahlungsverpflichtungen besteht ebenfalls der vertraglich vereinbarte Rückgriffsanspruch gegenüber dem ehemaligen Verkäufer. Die erwarteten Steuernachzahlungsverpflichtungen und die diesen in gleicher Höhe gegenüberstehenden Ansprüche gegen den ehemaligen Verkäufer wurden im Konzernabschluss als Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB zusammengefasst und insgesamt nicht bilanziert.

5. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten auf TEUR 1.368. Davon entfielen auf aktivierte selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.368.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind zum 31. Dezember 2021 Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 82.643 enthalten. Diese werden gemäß § 309 Abs. 1 HGB i.V.m. § 253 Abs. 3 S. 3, 4 HGB über eine Nutzungsdauer von 10 bzw. 15 Jahren abgeschrieben. Der mögliche Wert eines Kundenstammes ist im Goodwill enthalten. Die Abschreibungen betrugen im Berichtsjahr TEUR 6.018. Ferner bestehen zum Stichtag Geschäfts- oder Firmenwerte aus Einzelabschlüssen in Höhe von TEUR 565.

Aus der Erstkonsolidierung des Teilkonzerns netgo Berlin GmbH und der ehemaligen CEMA-Gruppe sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von TEUR 34.687 entstanden, die bereits im gleichnamigen Bilanzposten in Höhe von TEUR 82.643 enthalten sind.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der assoziierten Unternehmen beträgt TEUR 311 und resultiert vollständig aus dem darin enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwert. Der enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert wurde in Höhe von TEUR 39 erfolgswirksam abgeschrieben.

Der Equity-Ansatz der CONTENiT GmbH wurde aufgrund des anteiligen Jahresüberschusses des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von TEUR 48 und aufgrund der Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von TEUR 39 insgesamt um TEUR 9 erhöht.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben in Höhe von TEUR 3.675 (Vorjahr: TEUR 1.181) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von TEUR 177 (Vorjahr: TEUR 125) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind erwartete Lieferanten-Gutschriften in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr: TEUR 160) erfasst. Sie werden nach den gegenwärtigen Verhältnissen und Erfahrungen der vergangenen Jahre voraussichtlich zeitnah im neuen Geschäftsjahr gewährt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält in erster Linie Disagiobeträge in Höhe von TEUR 585. Bei den übrigen Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich insbesondere um abgegrenzte Aufwendungen für Versicherungen, Beiträgen, Wartungsarbeiten und Kfz-Steuern. Bei den passiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich um vorzeitig vereinnahmte Erträge.

Das gezeichnete Kapital von TEUR 25 und die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB von TEUR 64.683 entsprechen den bei der Muttergesellschaft ausgewiesenen Bilanzposten. Die Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB betrifft ausschließlich die auf Ebene der Einzelgesellschaften aktivierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände von TEUR 814.

Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 6.825 setzen sich im Wesentlichen aus TEUR 4.546 (Vorjahr: TEUR 1.353) für Personalrückstellungen und TEUR 488 (Vorjahr: TEUR 476) für Gewährleistungsansprüche zusammen.

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 in Höhe von TEUR 115.724 (Vj: TEUR 57.019) gliedern sich wie folgt:

	Restlaufzeiten
	< 1 Jahr	> 1 Jahr	Summe	davon > 5 Jahre
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	771	69.243	70.014	0
	(Vj: 137)	(Vj: 39.616)	(Vj: 39.753)	(Vj: 39.500)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.858	0	3.858	0
	(Vj: 396)	(Vj. 0)	(Vj: 396)	(Vj: 0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.530	0	32.530	0
	(Vj: 13.396)	(Vj. 0)	(Vj: 13.396)	(Vj: 0)
Sonstige Verbindlichkeiten	6.876	2.446	9.322	0
	(Vj: 1.907)	(Vj: 1.567)	(Vj: 3.474)	(Vj: 0)
Summe	44.035	71.689	115.724	0
	(Vj: 15.836)	(Vj: 41.183)	(Vj: 57.019)	(Vj: 39.500)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden durch Globalzessionen, Verpfändung von Geschäftsrechten, Sicherungsübereignung von Anlagevermögen und Umlaufvermögen sowie Kontoverpfändung besichert.

Die passiven latenten Steuern haben sie wie folgt entwickelt:

Stand 31.12.2020	681 TEUR
Konsolidierungsmaßnahmen	+612 TEUR
Einzelabschlüsse	+404 TEUR
Stand 31.12.2021	1.697 TEUR

Die Bewertung der temporären Differenz erfolgte mit Steuersätzen zwischen 31,35 % und 30,46 %. Im Konzerngeschäftsjahr wurden passive latente Steuern in Höhe von TEUR 483 erfolgswirksam aufgelöst. Gegenläufig wurde das Konzernergebnis durch latente Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 2.453 aus der Auflösung aktiver latenter Steuern beeinflusst, die im Rahmen der Erstkonsolidierung (Neubewertung) der netgo Berlin temporär entstanden sind.

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse werden überwiegend im Inland generiert und setzen sich aufgegliedert nach folgenden Tätigkeitsbereichen zusammen:

	Geschäftsjahr 2021
	Mio. EUR
IT-Solutions	190,8
Managed & Cloud Services	35,5
Consulting	16,3
Software	5,8

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind im Saldo latente Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 1.970 enthalten.

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

	Geschäftsjahr 2021
	TEUR
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus Anlagenverkäufen	51
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	74
Kostenerstattungen für Vorjahre	41
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Verlust aus Anlagenverkäufen	17
Nachzahlung Mietnebenkosten	80
Steueraufwendungen Vorjahre	485

7. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Geschäftsführungsorgan des Mutterunternehmens sind:

•	Herr Christoph Junge, CFO (bis 31. Mai 2021)
•	Herr Benedikt Kisner, CEO (bis 31. Oktober 2021)
•	Herr Bernd Krakau, COO (bis 30. April 2022)
•	Herr Dr. Alexander Blum, CFO (ab 1. Oktober 2021)
•	Herr Dr. Oliver Mauss, CEO (ab 1. Oktober 2021)
•	Herr Michael Gericks, CSO (ab 1. November 2021)

Die Gesellschaft wird durch zwei Geschäftsführer gemeinsam vertreten. Die Geschäftsführung ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Geschäftsführung hat im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von TEUR 799 bezogen.

8. Sonstige Angaben

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB betrug 1.036 im Geschäftsjahr 2021.

Die nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäfte und sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB entfallen im Wesentlichen auf Mietverträge für Bürogebäude und Leasingverpflichtungen. Zum Ende des Geschäftsjahres bestehen in Höhe von TEUR 35.428 sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Zur Verbesserung der Kapitalbindung wurden durch die netgo GmbH Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 246 im Rahmen eines Sale-and-lease-back Geschäftes verkauft und anschließend angemietet.

Der Konzern hat im Zuge eines aktiven Working Capital Managements sowie unter Gesichtspunkten des allgemeinen Risikomanagements das Factoringprogramm fortgeführt, das die mit den veräußerten Forderungen verbundenen Risiken ohne Rückgriffsrecht des Erwerbers auf diesen überträgt ("echtes Factoring"). Das per 31. Dezember 2021 übertragene und somit nicht mehr zu bilanzierende Forderungsvolumen beläuft sich auf TEUR 5.190. Dem gegenüber stehen TEUR 1.606 bilanzierte Forderungen gegenüber dem Factor. Die Risiken aus dem Factoring bestehen im Bonitätsrisiko des Factors und liegen unterhalb des Bonitätsrisikos der ursprünglichen Forderungsschuldner. Die Vorteile des Factorings liegen in einer verbesserten Risikoposition der Gesellschaft im Hinblick auf Forderungsausfälle sowie erweiterten Möglichkeiten der Working Capital Steuerung.

Das für das Geschäftsjahr 2021 berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB beträgt TEUR 116 und betrifft TEUR 113 Abschlussprüfungsleistungen und TEUR 3 sonstige Leistungen.

Angaben über den Anteilsbesitz an anderen Unternehmen gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB:

Name der Gesellschaft	Sitz der Gesellschaft	Anteile am Kapital 31.12.2021	Eigenkapital 31.12.2021	Ergebnis 2021
		%	TEUR	TEUR
netgo West Beteiligungs GmbH	Borken	100%	25	-1
netgo West Verwaltungs GmbH	Borken	100%	25	-1

9. Konzernabschluss

Der Konzernabschluss der ITS Clean GmbH umfasst den größten Konsolidierungskreis und wird im Bundesanzeiger offengelegt.

10. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 25 HGB haben sich nach dem Bilanzstichtag in Bezug auf den Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine (kurz "Ukraine-Krieg") ereignet.

Der Kriegsausbruch nach dem Geschäftsjahr stellt ein wertbegründendes Ereignis dar. Die finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ITS Clean GmbH lassen sich somit zum Aufstellungszeitpunkt nicht quantifizieren. Wir verweisen hierzu auf die entsprechenden Ausführungen im Lagebericht im Abschnitt "Prognose-, Chancen- und Risikobericht".

Borken, den 20. Mai 2022

Dr. Oliver Mauss

Dr. Alexander Blum

Michael Gericks

Entwicklung des Konzernanlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2021	Zugänge
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	79.192,31	1.368.225,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen	1.624.483,97	721.857,39
3. Auftragsbestand	4.647.184,35	0,00
4. Geschäfts- oder Firmenwert	55.421.509,35	3.647.301,33
5. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	102.191,18
	61.772.369,98	5.839.574,90
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	894.018,91	527.988,75
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.736,55	4.429,80
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.624.605,21	1.948.790,19
4 Geleistete Anzahlungen	0,00	107.256,07
	7.520.360,67	2.588.464,81
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	54.540,45	156.558,50
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	656.345,30	48.320,48
3. Beteiligungen	43.098,23	0,00
	753.983,98	204.878,98
	70.046.714,63	8.632.918,69

	Anschaffungs-/Herstellungskosten				Kumulierte Abschreibungen
	Abgänge	Umbuchung	Änderung Kons. kreis	Stand am 31.12.2021	Stand am 1.1.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	0,00	0,00	0,00	1.447.417,31	-694,43
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen	209.709,77	9.230,00	10.197.486,54	12.343.348,13	835.355,36
3. Auftragsbestand	0,00	0,00	429.159,00	5.076.343,35	2.408.206,27
4. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	34.436.573,82	93.505.384,50	3.595.775,91
5. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	-9.230,00	9.230,00	102.191,18	0,00
	209.709,77	0,00	45.072.449,36	112.474.684,47	6.838.643,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	2.444,40	0,00	6.601.138,40	8.020.701,66	419.625,91
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	0,00	41.435,01	47.601,36	1.735,55
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	888.506,69	-444,40	4.465.089,52	12.149.533,83	4.318.752,65
4 Geleistete Anzahlungen	0,00	444,40	0,00	107.700,47	0,00
	890.951,09	0,00	11.107.662,93	20.325.537,32	4.740.114,11
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	-54.540,45	156.558,50	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	704.665,78	42.652,42
3. Beteiligungen	0,00	0,00	2.080,00	45.178,23	0,00
	0,00	0,00	-52.460,45	906.402,51	42.652,42
	1.100.660,86	0,00	56.127.651,84	133.706.624,30	11.621.409,64

	Kumulierte Abschreibungen
	Zugänge	Abgänge	Änderung Kons. kreis	Stand am 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	16.072,00	0,00	0,00	15.377,57
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen	1.088.392,75	201.206,79	8.012.786,92	9.735.328,24
3. Auftragsbestand	1.569.864,08	0,00	0,00	3.978.070,35
4. Geschäfts- oder Firmenwert	6.123.691,87	0,00	578.103,54	10.297.571,32
5. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0,00	0,00	0,00
	8.798.020,70	201.206,79	8.590.890,46	24.026.347,48
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	229.409,21	0,00	1.457.905,41	2.106.940,53
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.517,80	0,00	22.689,01	27.942,36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.463.919,20	809.481,44	3.435.506,68	8.408.697,09
4 Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.696.846,21	809.481,44	4.916.101,10	10.543.579,98
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	39.337,80	0,00	0,00	81.990,22
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	39.337,80	0,00	0,00	81.990,22
	10.534.204,71	1.010.688,23	13.506.991,56	34.651.917,68

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2021	Stand am 31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	1.432.039,74	79.886,74
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen	2.608.019,89	789.128,61
3. Auftragsbestand	1.098.273,00	2.238.978,08
4. Geschäfts- oder Firmenwert	83.207.813,18	51.825.733,44
5. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände	102.191,18	0,00
	88.448.336,99	54.933.726,87
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	5.913.761,13	474.393,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.659,00	1,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.740.836,74	2.305.852,56
4 Geleistete Anzahlungen	107.700,47	0,00
	9.781.957,34	2.780.246,56
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	156.558,50	54.540,45
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	622.675,56	613.692,88
3. Beteiligungen	45.178,23	43.098,23
	824.412,29	711.331,56
	99.054.706,62	58.425.304,99

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Geschäftsjahr 2021
	EUR
Konzernjahresfehlbetrag	-13.984.517
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	10.534.205
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.964.226
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-1.756.150
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.837.998
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	5.091.834
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	4.355
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	5.094.502
- Beteiligungserträge	-48.320
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	5.666.370
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-2.335.743
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	7.392.763
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.547.166
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	81.634
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.588.465
+ Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-156.559
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis des Geschäftsjahres	-34.819.711
+ Erhaltene Zinsen	8.207
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-40.022.059
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern	32.400.000
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	30.194.574
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und von (Finanz-) Krediten	-17.805.643
- Gezahlte Zinsen	-4.673.219
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	40.115.712
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	7.486.415
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	3.397.234
+/- Sonstige Änderungen	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	15.053.341
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	25.936.990
Finanzmittelfonds
Flüssige Mittel	25.947.746
abzgl. jederzeit fällige Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	-10.757
	25.936.990

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Eigenkapital des Mutterunternehmens				Konzerneigenkapital
	Kapitalanteile	Rücklagen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Gewinnvortrag/ Verlustvortrag	Konzernergebnis, das dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 01.01.2020	25.000,00	22.732.560,46	13,00	349.823,52	23.107.396,98
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0,00	9.550.000,00	349.823,52	-349.823,52	9.550.000,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	-7.372.962,45	-7.372.962,45
Stand am 31.12.2020	25.000,00	32.282.560,46	349.836,52	-7.372.962,45	25.284.434,53
Stand am 01.01.2021	25.000,00	32.282.560,46	349.836,52	-7.372.962,45	25.284.434,53
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0,00	32.400.000,00	-7.372.962,45	7.372.962,45	32.400.000,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	-13.984.517,46	-13.984.517,46
Stand am 31.12.2021	25.000,00	64.682.560,46	-7.023.125,93	-13.984.517,46	43.699.917,07

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ITS Clean GmbH, Borken

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ITS Clean GmbH, Borken, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ITS Clean GmbH, Borken, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, 20. Mai 2022

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Joerg Schoberth, Wirtschaftsprüfer

Daniel Feiter, Wirtschaftsprüfer