AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und Lagebericht

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Allgemeine Angaben zur Geschäftsgrundlage

Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH betreibt ein Krankenhaus mit insgesamt 388 akutstationären Planbetten. Das Krankenhaus ist mit rechtskräftigem Planbettenbescheid in den Krankenhausplan des Landes Hamburg auf Dauer aufgenommen und ist gemäß Vereinbarung mit den Sozialleistungsträgern der Notfallstufe "Basisnotfallversorgung" der G-BA-Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern gemäß § 136c Abs. 4 SGB V zugeordnet. Das Krankenhaus verfügt über die Fachabteilungen

―	Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie
―	Frauenklinik (Gynäkologie und Geburtshilfe)
―	Klinik für Handchirurgie
―	Klinik für Fußchirurgie
―	Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
―	Klinik für Gefäßmedizin
―	Klinik für Innere Medizin
―	Medizinisch-Geriatrische Klinik
―	Klinik für Plastische Chirurgie
―	Klinik für Diabetologie.

Ergänzend zu den bestehenden Fachabteilungsstrukturen verfügt das Krankenhaus über ein interdisziplinäres Brustzentrum, ein gynäkologisches Tumorzentrum sowie ein Darmzentrum.

Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH ist Alleingesellschafterin der DKH Servicegesellschaft GmbH i.L. und der Medizinisches Versorgungszentrum am DKH gemeinnützige GmbH mit Sitz in Hamburg.

Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH ist Mitglied des Diakonischen Werkes in Hamburg.

B. Wirtschaftsbericht

1. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die Entwicklung der Gesamtwirtschaft in Deutschland war im Wirtschaftsjahr 2020 maßgeblich von der Coronavirus-Pandemie geprägt. Obgleich die Rezession der Wirtschaft aufgrund ihrer Resilienz und umfangreichen Stützungspaketen der Bundesregierung weniger stark war als zu Beginn der Pandemie erwartet, ist das Bruttoinlandsprodukt erstmals seit 10 Jahren um insgesamt 5,0% gesunken. Vor allem der Dienstleistungssektor ist von Folgen des erneuten Lockdowns im November 2020 und der Einschränkung der sozialen Kontakte stark betroffen, während die produzierende Industrie und der Warenhandel sich weiter stabil entwickeln.

Der Arbeitsmarkt erweist sich trotz der pandemischen Bedingungen weiter als recht widerstandsfähig, die Beschäftigung hat in den letzten Monaten tendenziell zugenommen. Die Option auf Unterstützung im Rahmen von Kurzarbeit wird allerdings weiterhin von den Unternehmen verstärkt in Anspruch genommen.

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser war in 2020 weiterhin angespannt und hat sich gegenüber den Vorjahren erheblich verschärft. Auch hier ist die Coronavirus-Pandemie mit ihren sehr weitreichenden Auswirkungen vor allem auf die Belegungssituation zu nennen. Planbare Eingriffe und Behandlungen waren über weite Teile des Jahres gesetzlich oder behördlich untersagt und mit Erlösausfällen verbunden. Die den Krankenhäusern dafür gewährten - zeitlich begrenzten und kontrovers diskutierten - Ausgleichszahlungen sowie Zuschläge für coronabedingte Mehrkosten konnten die Einnahmeverluste über das gesamte Jahr nicht vollständig ausgleichen. Auch der gesetzlich vorgesehene Ausgleich von Mindererlösen im Jahr 2020 gegenüber 2019 gleicht Erlösverluste nur teilweise aus.

Stark sind die Krankenhäuser im Jahr 2020 belastet gewesen durch zahlreiche weitere gesetzliche Regelungen im engeren oder weiteren Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie von Bundes- und Länderebene. In den meisten Fällen waren neue Regelungen mit sehr kurzen Umsetzungsfristen verbunden. Hierzu zählen vor allem das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz, die drei Bevölkerungsschutzgesetze, die COVID-19-Ausgleichszahlungs-Anpassungs-Verordnung, die Test-Verordnung, daraus resultierende Vereinbarungen der Selbstverwaltung (z.B. Ausgleichszahlungsvereinbarung, Ganzjahresausgleichsvereinbarung), Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses mit Ausnahmeregelungen für die Coronavirus-Pandemie sowie zahlreiche landesspezifische Verordnungen und Erlasse zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie.

Der Krankenhaussektor steht außerdem weiterhin im Fokus des Gesetzgebers. Neue gesetzliche Regelungen wurden in den letzten drei Jahren in großer Zahl und mit hohem Tempo geschaffen, viele mit weitreichenden Auswirkungen auf die Leistungserbringung und wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser. Zusätzlich traten in dieser Phase Regelungen in Kraft, die vom Gesetzgeber bereits Jahre zuvor beschlossen wurden.

Dazu zählen vor allem das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) und die mit der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) eingeführten Mindestpersonalvorgaben in der Pflege. Für die Einhaltung der Untergrenzen müssen die Krankenhäuser einen hohen administrativen und bürokratischen Aufwand betreiben und für Unterschreitungen der Mindestbesetzungen auf Station empfindliche Sanktionen in Kauf nehmen. Oftmals waren die Krankenhäuser gezwungen auf teure Arbeitnehmerüberlassungen zurückzugreifen, die allenfalls teilweise von den Krankenkassen finanziert werden.

Mit dem erweiterten Pflegestellenförderprogramm 2019 konnten zusätzliche Stellen aufgrund des deutlich spürbaren Pflegekräftemangels nur eingeschränkt besetzt werden. Das erschwerte die Einhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen auch in 2020 zusätzlich.

Zur Erfüllung der seit 2019 geltenden strengen Anforderungen des Gemeinsamen Bundesausschusses an ein System der gestuften Notfallversorgung, mussten die Krankenhäuser teilweise über das Jahr 2019 hinaus in Personal, Weiterbildung und Ausstattung investieren, da die Aufrechterhaltung der Notfallversorgung für die Krankenhäuser von erheblicher Bedeutung ist.

In 2020 mussten sich die Krankenhäuser intensiv mit den wirtschaftlichen, organisatorischen und strukturellen Auswirkungen der durch das PpSG eingeführten Pflegepersonalkostenausgliederung (Pflegebudget), weiteren Pflegepersonaluntergrenzen ab 2020, dem zu erwartenden Pflegepersonalquotienten, der neuen Ausbildungsfinanzierung nach dem Pflegeberufegesetz und dem in 2020 in Kraft getretenem MDK-Reformgesetz befassen und strukturelle Veränderungen vornehmen. Die unterschiedlichen Rechtsauffassungen in den Pflegebudgetverhandlungen mit den Sozialleistungsträgern und die auf Bundesebene im Dezember 2020 mit Rückwirkung für das Jahr 2020 vereinbarte Schärfung der Pflegepersonalkostenausgliederung aus dem Fallpauschalensystem führen in vielen Krankenhäusern zu Budgetverlusten im Vergleich mit dem Gesamtbudget 2019.

Bei Krankenhäusern, die seit 2013 Leistungssteigerungen vereinbaren konnten, wurden Erlöse aus dem Versorgungszuschlag bzw. Pflegezuschlag durch die dreijährige Geltung des jeweiligen Mehrleistungsabschlags i. H. v. 25,0% und des Fixkostendegressionsabschlags in der Regel negativ überkompensiert. Die ursprüngliche Intention des Gesetzgebers, der Schaffung einer "Aufkommensneutralität" zwischen Zuschlägen und Abschlägen, wurde somit zu Lasten der leistungsfähigen Krankenhäuser verfehlt. Auch dieses wirkte sich im Jahr 2020 noch aus.

Das bereits seit 2016 geltende Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) brachte den Krankenhäusern grundlegende Veränderungen hinsichtlich des ordnungspolitischen Rahmens und der Finanzierung der Betriebskosten. Schwerpunkt der Reform war das Thema Qualität, die zukünftig mit monetären Elementen verknüpft wird. Mit dem Pflegezuschlag, den Zuschlägen für Mehrkosten von G-BA Richtlinien, der Tarifrate und den Förderprogrammen für Pflegestellen und Hygiene sollten die Rahmenbedingungen für die Finanzierung der Betriebskosten verbessert werden.

Auch wenn der seit 2017 geltende dreijährige Fixkostendegressionsabschlag für vereinbarte Mehrleistungen seit 2019 auf 35,0% gesetzlich beschränkt und die Abschlagszahlung für das Jahr 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt worden ist, galten die bisher höher vereinbarten Abschläge aus Vorjahren in 2020 weiter. Für zusätzliche Leistungen mit einer höheren Fixkostendegression oder für Leistungen, bei denen in erhöhtem Maße wirtschaftlich begründete Fallzahlsteigerungen zu erwarten sind, war nämlich eine längere Abschlagsdauer sowie ein höherer Fixkostendegressionsabschlag bis zur gesetzlich normierten Grenze von 50% vorgeschrieben. Die wirtschaftliche Belastung der Krankenhäuser mit steigender Leistungsentwicklung bleibt damit weiterhin erhöht.

Durch das Krankenhausstrukturgesetz kam es darüber hinaus zu wesentlichen Änderungen in Bezug auf die Landesbasisfallwerte. Der Bundesbasisfallwertkorridor verengte sich, indem die untere Grenze von -1,3% auf -1,0% angehoben wurde. Die Kappung für Landesbasisfallwerte oberhalb der oberen Korridorgrenze wurde aufgehoben. Die Landesbasisfallwerte unterhalb des Bundesbasisfallwertkorridors werden auf die Untergrenze angehoben. Die Landesbasisfallwerte oberhalb des Korridors sind in sechs Schritten bis zum Jahr 2021 an die obere Korridorgrenze anzugleichen. Ferner dürfen Leistungsveränderungen, die auf örtlicher Ebene mit einem Fixkostendegressionsabschlag versehen werden, bei den Verhandlungen auf Landesebene nicht mehr absenkend berücksichtigt werden. Das führte letztlich auch dazu, dass Lohnsteigerungen, insbesondere von qualifizierten Fachkräften wie in den Vorjahren weiterhin nur anteilig über die Erhöhung des Landesbasisfallwertes refinanziert werden konnten.

2. Geschäftsverlauf - Prognose-Ist-Vergleich

Im Geschäftsjahr 2020 konnten im Krankenhaus 16.429 Patienten (Vorjahr 19.035 Patienten) mit einem Case-Mix von 15.834 (Vorjahr bereinigt um Anteile Pflege aufgrund Ausgliederung Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser aus den DRG-Fallpauschalen 16.894) behandelt werden. Dies entspricht einem Leistungsrückgang von 6,3%. Der Hauptgrund für den Rückgang der Leistung ist die Coronavirus-Pandemie. Die Freihaltung von Kapazitäten zum Zweck der Stärkung und Sicherung der Versorgung von COVID-19-Erkrankten führte zu Leerständen. Weiterhin waren zeitweise keine elektiven Eingriffe möglich.

Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen durch Ausgleichszahlungen im Rahmen des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes beeinflusst und konnte von T€ 87.643 auf T€ 96.019 gesteigert werden. Das Jahresergebnis erhöhte sich von T€ -927 auf T€ 2.962.

Die Leistungs- und Ergebnisentwicklung der Gesellschaft im Berichtsjahr weicht von der im Lagebericht zum Geschäftsjahr 2019 abgegebenen Prognose deutlich ab.

Auf der Leistungsseite kam es zu einem Rückgang der Fallzahlen um 13,7% zum Plan und der CM-Punkte zum Plan um 6,8% (CM-Punkte 1.151). Die hohe Abweichung der CM-Punkte resultiert aus der Reduzierung des elektiven Leistungsgeschäftes insbesondere im Zeitraum März 2020 bis Mai 2020. Auch in den Folgemonaten konnte das geplante Leistungsniveau pandemiebedingt nicht erreicht werden. Ein weiterer Effekt ergab sich aus der Absenkung der MDK-Prüfquote von 12,5% auf 5%.

Ein positiver Ergebnis-Effekt ergab sich auch aus der vom Gesetzgeber beschlossenen Aussetzung des Fixkostendegressionsabschlages 2020 in Höhe von T€ 400.

Die pandemiebedingte Schließung der geriatrischen Tagesklinik von Mitte März 2020 bis Anfang Oktober 2020 ergab eine negative Abweichung gegenüber dem Plan in Höhe von T€ 245.

Die beschlossenen Stützungsmaßnahmen durch das Gesetz zum Ausgleich COVID-19 haben eine größtenteils ausreichende Kompensation der finanziellen Belastungen auf Ebene der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH gewährleistet. Eine Zahlungsunfähigkeit und eine Bestandsgefährdung sind nicht eingetreten.

Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen konnte die Gefäßmedizin eine deutliche Steigerung des CMI und durchgängig eine hohe Auslastung verzeichnen. Eine deutliche Leistungssteigerung war durch die höhere elektive Zuweisung in der Unfallchirurgie und dem Ausbau des ästhetischen Schwerpunktes der Plastischen Chirurgie zu verzeichnen.

Mit einer Umsatzentwicklung von +9,6% und einem Jahresergebnis von T€ 2.962 ist die Geschäftsentwicklung insgesamt günstig verlaufen.

3. Marktposition und Belegungsdaten

Die Fallzahl von 16.429 Patienten, im stationären und teilstationären Bereich, lag in 2020 mit 2.606 Fällen bzw. 13,7% unter denen des Vorjahres. Bedingt durch die Corona-Pandemie sank die durchschnittliche Auslastung von 87,84% auf 79,71%.

Der Schweregrad der Fälle (Case-Mix-Index) liegt mit 0,970 bzw. 7,9% über dem um Pflegeanteile bereinigten Vorjahreswert von 0,899.

Die durchschnittliche Verweildauer der stationären Behandlung stieg von 6,3 auf 6,7 Tage in 2020.

Im Rahmen der Notfallversorgung, Ermächtigungen und des ambulanten Operierens im Krankenhaus konnten 26.293 Patienten (Vorjahr 29.667) ambulant behandelt werden. Auch hier war das Leistungsgeschehen ab dem zweiten Quartal pandemiebedingt reduziert.

4. Ertragslage - Geschäftsergebnis

Die Umsatzerlöse des Jahres sind mit insgesamt T€ 8.376 um 9,6% gegenüber dem Vorjahr (T€ 87.643) gestiegen.

Die Umsatzerlöse aus Krankenhausleistungen erhöhten sich um 10,0% von T€ 79.184 in 2019 auf T€ 87.137.

Die Umsatzsteigerung im Bereich der Krankenhausleistungen ist im Wesentlichen auf Ausgleichszahlungen im Rahmen des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes (+ T€ 6.431), sowie auf den erhöhten Landesbasisfallwert in 2020 (€ 3.667,25) gegenüber 2019 (€ 3.534,91) zurückzuführen. Sonstige Erlösausfälle und höhere Beschaffungskosten konnten vollständig kompensiert werden.

Die Ausgliederung der Pflegekosten aus dem aG-DRG-System 2020 führt zu einem Rückgang der DRG-Erlöse um T€ 16.201. Dem entgegen stehen Erlöse aus dem Pflegebudget im Rahmen des § 6 a Krankenhausentgeltgesetzes in Höhe von T€ 17.319. Gleichzeitig entfallen die Erlöse aus dem Pflegestellen-Förderprogramm T€ 821 sowie der Pflegezuschlag in Höhe von T€ 453, die durch das Pflegebudget abgelöst werden.

Im MDK-Reformgesetz wurde für das Jahr 2020 eine maximale Prüfquote für Krankenhausrechnungen in Höhe von 12,5% festgelegt. Mit dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz wurde die maximal zulässige Prüfquote für 2020 auf 5% gesenkt. Die Rückstellung für Budgetrisiken weist daraus resultierend einen Rückgang von T€ 397 auf.

Die Umsetzung des Telematikinfrastrukturgesetzes stellt einen weiteren Bestandteil der Umsatzerlössteigerung dar (T€ 93). Die korrespondierenden Kosten finden sich im Verwaltungsbedarf.

Für das Jahr 2020 konnte das Budget mit den Krankenkassen für das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH nicht prospektiv verhandelt werden. Neben den Schwierigkeiten der erstmaligen Verhandlung des Pflegebudgets, waren aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise keine Verhandlungen mit den Sozialleistungsträgern möglich. Trotz der Erhöhung des Pflegeentgeltwertes auf 185 € ist das Krankenhaus somit in der Vorfinanzierung bereits entstandener, höherer Pflegekosten. Dies führt zu einer Verschlechterung der Liquiditätslage, da der Zahlungszufluss sukzessive im Folgejahr erfolgt.

Jedoch konnten im Bereich Ausbildungsbudget 2018-2020 die Verhandlungen zum Abschluss gebracht werden. Die Vereinbarung befindet sich im Genehmigungsverfahren.

Die Erlöse aus der Abrechnung von ambulanten Leistungen des Krankenhauses liegen im Geschäftsjahr 2020 mit T€ 2.391 um 3,6% unter denen des Vorjahres (Vorjahr T€ 2.481). Die Entwicklung korrespondiert hier mit der Entwicklung im stationären Leistungssektor.

Die Erlöse aus Wahlleistungen belaufen sich auf T€ 3.482 (Vorjahr T€ 3.858) und sind ebenfalls, wie die Erlöse aus Krankenhausleistungen, im Zuge der Coronavirus-Pandemie aufgrund der niedrigeren Auslastung um 9,8% zurückgegangen. Somit verzögert sich die Amortisation der in den Vorjahren zur Modernisierung der Wahlleistungsbereiche getätigten Investitionen.

Die Personalaufwandsquote (Bruttogehälter, Sozialabgaben, betriebliche Altersversorgung sowie sonstige Personalkosten im Verhältnis zu den Umsatzerlösen, GuV-Position 1-4a) ist gegenüber dem Vorjahr um 0,4%-Punkte auf 62,2% gestiegen. Dabei sind die Bruttogehälter gegenüber dem Vorjahr um 5,8% pro Vollkraft gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere auf die Aufstockung des Pflegedienstes zur Erreichung unserer Qualitätsziele in der pflegerischen Versorgung zurückzuführen. Zusätzlich führt die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes unter pandemischen Bedingungen aufgrund erhöhter Krankheitsquote zu einem Anstieg der Rückstellung für Urlaub.

Die Quote für den Materialaufwand (Materialaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen abzüglich tagesbezogenen Pandemiepauschalen, GuV-Position 1-4a) lag in 2020 bei 23,6%, im Vorjahr bei 25,8%. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen vermindern sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 1.235. Die darin enthaltenen Kosten für Leihpersonal sind entsprechend hiervon um T€ 974 gesunken. Der geringere Leistungsumfang in 2020 führt zu positiven Effekten im Bereich des medizinischen Bedarfs (T€ 364). Negativ wirken sich Kosten für Corona-Testungen in Höhe von T€ 610 aus.

Das Aussetzen des Fixkostendegressionsabschlags in 2020 führt zu einer Verbesserung des Ergebnisses von T€ 400.

Der Verzicht auf das Darlehen an Medizinisches Versorgungszentrum am DKH gGmbH und die damit einhergehende Abschreibung um T€ 900 trug negativ dem Ergebnis bei. Dagegen wirkte der Rückgang der Zinsaufwendungen um T€ 944 (vor allem aus Aufzinsung der Pensionsrückstellungen) auf das Ergebnis positiv aus.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt in 2020 T€ 4.569 (Vorjahr T€ 894). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA, es werden nur die Abschreibungen auf Eigenmittel berücksichtigt) beträgt T€ 6.738 im Vergleich zu T€ 3.017 in 2019. Gegenüber dem Jahresfehlbetrag T€ 927 in 2019 hat sich ein Jahresüberschuss von T€ 2.962 in 2020 ergeben.

5. Vermögenslage

Das in der Gesellschaft gebundene Vermögen beträgt T€ 81.293 (Vorjahr T€ 77.264). Davon entfallen auf das Sachanlagevermögen 67,2% (Vorjahr 76,2%), auf Vorräte 1,2% (Vorjahr 1,3%), auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 29,8% (Vorjahr 19,6%) sowie auf liquide Mittel 0,1% (Vorjahr 0,1%).

Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft beträgt 4,7% gegenüber 1,1% im Vorjahr. Unter Einbeziehung der Sonderposten (Eigenkapitalcharakter) ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 48,6% (Vorjahr 50,5%).

Eigenkapital, Sonderposten sowie mittel- und langfristig verfügbares Fremdkapital decken das langfristig gebundene Anlagevermögen zu 115,8% (Vorjahr 108,3%).

Das Vermögen ist fristenkongruent finanziert.

Der Bilanzverlust verminderte sich von T€ 11.324 in 2019 auf T€ 8.362 in 2020.

6. Finanzlage - Liquidität

Die Liquidität der Gesellschaft war zu jeder Zeit gesichert. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich im Berichtsjahr um T€ 7.174 auf T€ 8.266 aufgrund von pandemiebedingten Ausgleichszahlungen sowie aufgrund des verkürzten Zahlungsziels der Krankenkassen verändert. Die DSO (Days Sales Outstanding bzw. Debitorenlaufzeit) lag im Berichtsjahr bei 23,2 Tagen (Vorjahr 23,2 Tage). Unter Einbeziehung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit von T€ -1.229 (Vorjahr T€ -2.481) und des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit von T€ -1.476 (Vorjahr T€ -1.362) hat sich der Finanzmittelbestand (einschließlich der Forderungen aus dem konzerninternen Cashpool) um T€ 5.562 auf T€ 7.471 erhöht. Die Gesellschaft finanziert sich mit € 11.350 Mio. über Darlehen von Banken, T€ 2.750 von Gesellschafter und mit T€ 800 über sonstige Darlehen.

Durch die Teilnahme der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH am Cash Pooling der AGAPLESION gemeinnützige AG ist die Liquidität gesichert.

7. Investitionen und deren Finanzierung

Zur Sicherstellung der Patientenversorgung auf höchstem Niveau hat die Gesellschaft im Jahr 2020 erhebliche Investitionen in die medizintechnische Ausstattung des Krankenhauses vorgenommen. Gleichzeitig verharrte die Investitionsfinanzierung durch die öffentliche Hand auch im Berichtsjahr auf einem niedrigen Niveau.

Insgesamt investierte die Gesellschaft T€ 730 in medizintechnische Ausstattung. Neben Ersatzbeschaffungen im Bereich der Medizin Technik wurde in eine Röntgenanlage investiert (T€ 175).

Die Finanzierung der Investitionen im Geschäftsjahr in Höhe von T€ 1.485 erfolgte mit T€ 493 zu 33,2% aus Eigenmitteln, der Rest durch Fördermittel nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) und Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie sonstigen Zuschüssen. Des Weiteren wurden Zuschüsse zur Anschaffung von zusätzlichen Intensivbetten und Beatmungsgeräten eingesetzt, die im Rahmen der Coronavirus-Pandemie gewährt wurden.

8. Personal- und Sozialbereich

Die Zahl der Mitarbeitenden (Köpfe im Jahresdurchschnitt) hat sich im Jahr 2020 von 981 auf 1.069 um 88 erhöht. Dies entspricht einer Vollkräfteanzahl von 777,8 (Vorjahr 745,6). Es wurden 155,02 Mitarbeitende im ärztl. Dienst, 448,7 Mitarbeitende im Pflege- und Funktionsdienst und 174,1 Vollkräfte sonstiges Personal beschäftigt. Der für die Gesellschaft geltende Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31.12.2020. Die Fluktuation der Mitarbeitenden des ärztlichen / nichtärztlichen Dienstes befindet sich mit 24,2% auf einem erfreulich niedrigen Niveau.

Unsere Mitarbeitenden wurden durch gezielte konzerninterne und externe Schulungen fort- und weitergebildet, um unseren hohen Qualitätsanspruch in der Patientenbetreuung erfüllen zu können.

9. Wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr

Im Geschäftsjahr 2020 gab es Geschäftsvorfälle, die über den Rahmen des normalen Geschäftsbetriebes hinausgehen. Insbesondere hinsichtlich Gesellschafterstruktur, Leistungsspektrum, und Beteiligungen war das Geschäftsjahr 2020 von einer hohen Kontinuität geprägt.

Zur Aufrechterhaltung der Kontinuität in der Leitung der Plastisch Chirurgischen Klinik wurde Prof. Dr. med. Jörn Lohmeyer zum weiteren Chefarzt neben Herrn Dr. med. Klaus Wittig ernannt. Beide führen die Klinik gemeinschaftlich bis zum altersbedingten Ausscheiden von Dr. med. Klaus Wittig im Jahr 2022.

Zum 01.06.2020 wurde die Döpfer Schulen Hamburg gGmbH gegründet, an der sich das DKH mit 10,2% beteiligt. Die Schule verfügt über 330 Ausbildungsplätze in den Bereichen Physio-, Ergo- und Logotherapie, von den 66 Ausbildungsplätze dem DKH über den Feststellungsbescheid vom 23. April 2020 zugeordnet wurden.

Am 01. Oktober 2020 nahm Frau Ursula Störrle-Weiß ihre Tätigkeit als stellvertretende Geschäftsführerin auf, nachdem ihre Vorgängerin Frau Maria Theis als Geschäftsführerin in das AGAPLESION BETHESDA KLINIKUM Bergedorf gGmbH wechselte.

Zur Sanierungsbegleitung des Medizinischen Versorgungszentrum am DKH gGmbH wurde ein Forderungsverzicht mit Besserungsschein über das gewährte Darlehen T€ 900 vereinbart sowie ein uneingeschränkter Teilforderungsverzicht über T€ 150 aus dem Lieferung- und Leistungsverkehr.

C. Risiko-, Chancen- und Prognoseberichterstattung

1. Risikomanagement und Risiken

a) Risikomanagement- und Risikofrüherkennungssystem

Im Verbund der AGAPLESION gemeinnützige AG besteht ein konzernweites Risikomanagement, welches sowohl auf Konzern- als auch auf Einrichtungsebene vor allem die Risikoerkennung und -vermeidung zum Ziel hat. Um diese Ziele zu erreichen, ist ein konzernweites Risikomanagement- und Risikofrüherkennungssystem etabliert. Die Durchführungsverantwortung liegt auf Konzernebene beim Vorstand der AGAPLESION gemeinnützige AG und auf Einrichtungsebene bei der Geschäftsführung.

Das Risikomanagementsystem ist eng mit dem Qualitätsmanagement verzahnt. Die Bewertung der Risiken findet zeitgleich mit der Bewertung des Managementsystems in der Management- und Risikobewertung statt. Die Ergebnisse der Management- und Risikobewertung sind eine wichtige Grundlage für die jährlich erfolgende Strategie- und Zielplanung sowohl auf Konzern- als auch auf Einrichtungsebene.

Bei der Bewertung müssen alle Einrichtungen ihre Risiken auf der Grundlage von definierten Checkpunkten bewerten. Diese sind den Teilprozessen der AGAPLESION Prozesslandkarte zugeordnet und bilden die für das Managementsystem wichtigen Prozesse ab. Risiken und Chancen werden von den Prozessverantwortlichen mit der Geschäftsführung reflektiert. Die identifizierten Risiken werden anschließend von der Geschäftsführung konkretisiert und bezüglich des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit mit einer Risikoprioritätszahl bewertet. Alle Risiken werden im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems regelmäßig betrachtet. Für Risiken mit einer Risikoprioritätszahl >9 werden sofort Präventionsmaßnahmen eingeleitet. Die Ergebnisse der Risikoanalyse und -bewertung bilden die Grundlage für die Risikobewältigung und -steuerung.

Die eingereichten Management- und Risikobewertungen der Einrichtungen werden zentral ausgewertet, um mögliche sowie relevante Konzernrisiken identifizieren zu können. Die Geschäftsführung hat nach Identifizierung und Priorisierung der Risiken geeignete Bewältigungs- und Steuerungsmaßnahmen, unter der Benennung von Maßnahmen, Verantwortlichkeiten sowie Termin- und Fristsetzungen, festzulegen.

Eine regelmäßige Überwachung und Prüfung der Management- und Risikobewertung und der entsprechenden Maßnahmen wird regelhaft unterjährig durchgeführt. Dabei wird vor allem darauf geachtet, ob die Identifikation aller Risiken im Vorfeld korrekt war, neue Risiken hinzugekommen sind, Risiken in ihrem potentiellen Schadensausmaß realistisch oder zu gering bzw. zu hoch eingeschätzt wurden, Maßnahmen zur Risikovermeidung umgesetzt wurden und ob diese zum gewünschten Erfolg geführt haben. Weiterhin wird überprüft, ob die Bewältigungs- und Steuerungsmaßnahmen korrekt gewählt wurden und welche Chancen sich aus den veränderten Risiken und eingeleiteten Maßnahmen ergeben. Im Rahmen der regelmäßigen Neubewertung durch die Geschäftsführung erfolgt eine Evaluation der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen und damit auch gleichzeitig die Einschätzung, ob die Risikotragfähigkeit des Unternehmens durch die vorhandenen Risiken nicht überschritten wird. Ergänzend wurde ein standardisierter Prozess zur Ursachenanalyse und Schadenbearbeitung etabliert. Perspektivisch sollen alle Aktivitäten bezüglich des Risikozyklus innerhalb einer Risikomanagement-Plattform behandelt werden.

Bei der Überwachung und Kontrolle interner Prozesse und Organisationsstrukturen wird die Unternehmensführung durch den Zentralen Dienst Interne Revision der AGAPLESION gemeinnützige AG unterstützt, welcher seine Prüfungsschwerpunkte in Abstimmung mit dem AGAPLESION Vorstand festlegt und prozessunabhängige Prüfungen in den Konzerngesellschaften durchführt.

Ein weiterer Baustein im Risikomanagement- und Risikofrüherkennungssystem ist die Weiterentwicklung unserer Compliancestruktur durch einen eigens dafür zuständigen Zentralen Dienst Compliance. Insgesamt soll Compliance einen Mehrwert für AGAPLESION generieren. Der Begriff Compliance steht dabei in erster Linie für die Einhaltung von Gesetzen, regulatorischen Standards und internen Richtlinien. Darüber hinaus bedeutet Compliance für AGAPLESION, dass das Handeln der Mitarbeitenden im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten und geschäftlichen Entscheidungen in Einklang mit den Wertevorstellungen von AGAPLESION steht. Durch die Sicherstellung der Compliance sollen Rechtsverstöße vermieden, Korruptionsfällen vorgebeugt und so das Vertrauen in AGAPLESION geschützt bzw. gestärkt werden.

Darüber hinaus wird neben den in den Krankenhäusern und den Wohn- und Pflegeeinrichtungen bereits bestehenden CIRS-Systemen auch in den MVZ ein CIRS-System eingeführt, welches kritische Ereignisse erfasst, die fast zu einem Schaden geführt haben. Die AGAPLESION-weit erfassten CIRS-Meldungen werden zentral ausgewertet. So ist es möglich, voneinander zu lernen und vermeidbare Fehler zu minimieren.

b) Finanzierung

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in 2020 auf die Belegungssituation der Krankenhäuser und die damit verbundenen Erlösrückgänge werden auch in 2021 noch über einen längeren Zeitraum deutlich spürbar sein. Ein erhebliches Verlustrisiko in 2021 besteht in nicht ausgeglichenen Erlösverlusten gegenüber dem Vorjahr bzw. dem "Basisjahr" 2019. Aufgrund einer Verordnungsermächtigung für das Bundesministerium für Gesundheit kann dieses die geltende Ausgleichsregelung nach § 21 KHG zwar verändern und verlängern. Es ist aber davon auszugehen, dass es keinen vollständigen Ausgleich für das 2021 geben wird. Ebenso kann die Liquidität der Krankenhäuser spürbar beeinträchtigt werden, indem in der Coronavirus-Pandemie eingeführte liquiditätssichernde Regelungen nach den bisher geltenden Rechtsvorschriften auslaufen (z.B. Auslauf der Regelung zum Fünftage-Zahlungsziel der Krankenkassen zum 30. Juni 2021).

Die für die meisten Krankenhäuser seit 2019 geltenden Pflegepersonaluntergrenzen, z.B. für Intensivmedizin, Kardiologie, Unfallchirurgie und Geriatrie, sind mit erheblichen Risiken verbunden. Können die Untergrenzen im monatlichen Durchschnitt nicht erfüllt werden, greifen empfindliche Vergütungsabschläge oder Fallzahlabsenkungen. Hinzu kommt eine weitere für 2021 erwartete Untergrenzenregelung für die Pflege, bei der für das gesamte Krankenhaus ein einheitlicher Pflegequotient vorgegeben wird. Bei Nichteinhaltung drohen hier ebenso Sanktionen. Es ist zu erwarten, dass sich der Mangel an Pflegekräften deshalb stark auf die finanzielle Lage der Krankenhäuser auswirken wird.

Einen wesentlichen Eingriff in die Krankenhausfinanzierung stellt die ab 2020 geltende Pflegepersonalkostenausgliederung dar. Die Pflegepersonalkosten in der unmittelbaren Patientenversorgung auf den Stationen werden aus dem Fallpauschalensystem ausgegliedert und nur mit den tatsächlich entstehenden Kosten refinanziert. Unter anderem aufgrund des Unterschiedes zwischen bisherigen Erlösen und Kosten im Pflegedienst bedeutet die Ausgliederung ein erhebliches Risiko für die Krankenhäuser. Hinzu kommen die rückwirkend umzusetzende Pflegepersonalkostenausgliederungsschärfung der Selbstverwaltung, erste bundesweit beachtete Schiedsstellenentscheidungen zur Pflegepersonalkostenausgliederung sowie Wechselwirkungen mit anderen neuen gesetzlichen Regelungen, die in ihrer Auswirkung noch nicht absehbar sind, sowie die Einführung in 2020 ohne jede Konvergenzphase.

Mit dem MDK-Reformgesetz wird die Krankenhausabrechnungsprüfung seit 2020 neu geordnet. Das Gesetz reagiert damit auf verbreitete Kritik an dem durch die Krankenhausabrechnungsprüfung verursachten Aufwand und über die Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten. Erhebliche wirtschaftliche Risiken bestehen für die Krankenhäuser in unangemessen hohen Prüfquoten und Strafzahlungen bei jeglicher Form von Abrechnungsfehlern.

Ein weiteres Risiko stellt die Neuregelung bei der Notfallversorgung dar. Ein gestuftes System von Notfallstrukturen schreibt seit 2019 vor, welche Voraussetzungen für die Teilnahme an der Notfallversorgung und welche Anzahl und Qualifikation des Fachpersonals erfüllt sein müssen. Werden die hohen Anforderungen nicht erfüllt, sind Vergütungsabschläge fällig. Außerdem werden in 2021 weitere gesetzliche Regelungen zur Notfallversorgung der Krankenhäuser und zur sektorenübergreifenden Versorgung erwartet. Aus den bisher bekannten Eckpunktepapieren und den Referentenentwürfen von Notfallreformgesetz und Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz sind gerade für kleine und mittelgroße Krankenhäuser aufgrund von Leistungseinschränkungen gewichtige wirtschaftliche Risiken zu erwarten.

Weiterhin ungelöst bleibt die trotz gesetzlicher Vorschrift seit vielen Jahren bestehende unzureichende und stark vernachlässigte Investitionsfinanzierung durch die Bundesländer. Diesbezüglich gab es mit den jüngsten gesetzgeberischen Initiativen keine Erleichterungen mit Ausnahme des Krankenhauszukunftsgesetzes und seinen Fördermöglichkeiten im Bereich Digitalisierung der Krankenhäuser - jedoch ohne Rechtsanspruch. Damit bleibt es erforderlich, in erheblichem Umfang Eigenmittel für Investitionen aufzuwenden, um entsprechend investieren zu können.

Aufgrund der besonderen Auswirkungen auf die Belegungssituation der Krankenhäuser in 2020 durch die Coronavirus-Pandemie wurde der für vereinbarte Leistungssteigerungen gegenüber dem Vorjahresbudget gesetzlich vorgegebene dreijährige Fixkostendegressionsabschlag in Höhe von 35,0% für 2020 ausgesetzt. Ab dem Jahr 2021 werden aber Zahlungsverpflichtungen aus 2018 und 2019 und für die Zukunft weitergeführt. Damit werden auch weiterhin die durch den demographischen Wandel und den medizinischen Fortschritt verursachten Kosten auf die Leistungserbringer verlagert. Der Abschlag verstärkt die wirtschaftliche Belastung für Krankenhäuser mit steigender Leistungsentwicklung nochmals. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass sich die ohnehin erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Krankenhäuser mit steigender Leistungsentwicklung aufgrund des Fixkostendegressionsabschlages weiter verschlechtern werden.

Gemäß den Vorjahren wurde bei der Vereinbarung der Landesbasisfallwerte mit einem geringeren Lohnsteigerungsfaktor gerechnet als der Tarifabschluss ergeben hat. Des Weiteren deckelt der Orientierungswert in Verbindung mit der Veränderungsrate größere Steigerungen der Landesbasisfallwerte. Für 2020 kam ein Veränderungswert von 3,66% zum Tragen, der im Rahmen der Landesbasisfallwertverhandlungen regelhaft nicht vollständig erhöhend vereinbart werden konnte. Diese Sachverhalte führen letztlich dazu, dass die Lohnsteigerungen, insbesondere von qualifizierten Mitarbeitenden, nicht mehr ausschließlich über die Erhöhung des Landesbasisfallwertes refinanziert werden können.

Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als auch das Ausmaß bei Eintritt werden unverändert zum Vorjahr als mittel beurteilt. Die Risikoposition hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr insgesamt erhöht.

c) Kostenentwicklung

Bei Kostensteigerungen von 2,0-3,0% p.a. beim Personal und 1,0-2,5% p.a. bei den Sachkosten, sowie einer gleichzeitigen Erhöhung der Erlöse durch den Landesbasisfallwert von ca. 2,0-3,0%, muss neben notwendigen Kostenreduzierungen ein jährliches Wachstum erzielt werden. Die kurzfristige Verknappung medizinisch notwendiger Verbrauchmaterialien in Zeiträumen mit einer hohen Corona Inzidenz, könnte darüber hinaus zu weiteren Preissteigerungen in 2021 führen.

Eine direkte Auswirkung des Fachkräftemangels, der inzwischen nicht nur den ärztlichen Dienst und die Pflege betrifft, ist der zunehmende Einsatz von Leihpersonal. Die Kosten, welche in Ballungsgebieten wie der Rhein-Main-Region teilweise ein Vielfaches der Kosten des angestellten Personals betragen, sind nicht refinanziert, jedoch zur Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes zwingend notwendig. Die vollständige Refinanzierung des Pflegepersonals im PpSG hat den Wettbewerb weiter verschärft.

Des Weiteren werden auch steigende Energiepreise erwartet, welche durch einen sparsamen Ressourcenverbrauch kompensiert werden. Darüber hinaus besteht ein professioneller Energieeinkauf, der mittelfristig die Preise absichert.

Die digitale Transformation des Gesundheitssystems verändert die Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten. Die hiermit verbundenen Kosten werden aufgrund der fehlenden Refinanzierung das wirtschaftliche Ergebnis zunehmend belasten. Einsparpotentiale durch die digitale Automatisierung von Arbeitsabläufen und Umstellung auf papierlose Datenverwaltung lassen sich nur sukzessive realisieren.

Der Anteil der Krankenhausfinanzierung der Länder an den Investitionskosten ist seit 1992 von 10,0% auf 3,5% gesunken. Aufgrund der nicht ausreichenden Investitionsfinanzierung der Bundesländer im Rahmen der dualen Finanzierung, sind die Krankenhäuser in zunehmendem Maße auf die Erzielung von Überschüssen aus der Betriebskostenfinanzierung durch das Fallpauschalen-System angewiesen.

Die vielfältigen gesetzlichen Änderungen, darunter das MDK-Reformgesetz und das PpSG, verstärken in einem volatilen System die Planungsunsicherheit bei angespannter wirtschaftlicher Lage. Die Auswirkungen werden sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes sowie die weiteren Gesetze und Verordnungen im Zuge der Corona Pandemie verstärken die Planungsunsicherheit. Die auf kurze Sicht, und wenig zielgerichteten, Entlastungsmaßnahmen in Kombination mit einer reduzierten und unstetigen Belegung führen in einem fallpauschalbasierten Finanzierungssystem zu einer korrespondierend größeren Schieflage der Liquidität.

Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als auch das Ausmaß bei Eintritt werden unverändert zum Vorjahr als mittel bis hoch beurteilt. Die Risikoposition hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr insgesamt erhöht, was insbesondere an der seit der Ausgliederung der Pflegekosten nun fehlenden Möglichkeit zur teilweisen Refinanzierung der Neubau-Investition liegt.

d) Fachkräftemangel

Im Jahr 2020 haben neben den Änderungen wichtiger gesetzlicher Rahmenbedingungen, wie beispielsweise das PpSG und die damit einhergehende Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus den DRG, die PpUVG und die Änderung der Pflegeausbildung, auch der zusätzliche Bedarf medizinischen Personals durch die weltweite pandemische Lage maßgeblich Einfluss auf die Gewinnung und Bindung von Fachkräften genommen. Überregionale Personalgewinnung war aufgrund weltweiter Reisebeschränkungen und eigener Bedarfe in den Ländern nur eingeschränkt möglich. Der regionale und überregionale Wettbewerb um Pflegekräfte hat dadurch das Jahr 2020 mehr als sonst dominiert. Mit Gesetzesänderungen haben nach wie vor auch nicht unternehmerisch steuerbare Faktoren Bedeutung für die Personalstruktur der Krankenhäuser erlangen können. Dieser Herausforderung begegnet AGAPLESION durch zahlreiche Personalbindungsmaßnahmen, Kampagnen und Recruitings aus dem In- und Ausland. Dabei gilt es, neben einer angemessenen Vergütung u. a. eine gute und von erlebbaren Werten abgeleitete Unternehmenskultur sowie eine flexible mitarbeiterorientierte Arbeitsatmosphäre zu bieten und gemeinsam zu schaffen. Die konzernweite Vernetzung ermöglicht es, schnell und effektiv erfolgreiche Maßnahmen der Personalgewinnung weiterzugeben.

Dass uns dies mit eigener Kompetenz gelingt, spiegeln uns die Mitarbeitenden in den unternehmensweiten Umfragen, den Mitarbeiterjahresgesprächen und dem Akquiseerfolg wider.

AGAPLESION ist neben der christlich-diakonischen Identität durch seine integrative Managementstruktur geprägt. Hierdurch wachsen wir durch einen guten Austausch und interner Kritik miteinander an den anstehenden Herausforderungen und finden auch in Zeiten des harten Wettbewerbs Wege, die unseren Werten entsprechen.

Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als auch das Ausmaß bei Eintritt werden zum Vorjahr als mittel beurteilt. Die Risikoposition hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr insgesamt erhöht.

e) Informationstechnologie

Im Rahmen des zunehmenden Einsatzes von digitalen Medien sowie Massenspeicherungen im Zuge der globalen Vernetzung ist AGAPLESION auch den damit verbundenen Risiken ausgesetzt. Unsere maßgeblichen IT Systeme werden in einem nach DIN ISO 9001 27001 zertifizierten Rechenzentrum gehostet. Dort besteht ein Zutrittsschutz durch Vereinzelungsanlagen und Zutrittskontrollen. Die Stromversorgungen und Klimaanlagen sind mehrfach redundant ausgelegt. Dem Risiko vor Datenverlust im Krankenhaus-Informationssystem wird durch mehrmals tägliche protokollierte Backups Vorsorge getragen. Die Datenbank ist in verschiedenen Brandabschnitten auf mehrere Systeme redundant verteilt und wird mehrfach jährlich in verschiedene Test- sowie Schulungssysteme repliziert. Damit ist der Wiederherstellungsprozess der Datensicherungen stets gesichert. Dem Risiko einer Nichtverfügbarkeit der Daten wird durch Backupleitungen sowie durch stündliche Kopien der behandlungsrelevanten Patientendaten in die Krankenhäuser und lokale Verteilung bei Ausfall der WAN-Strecken Rechnung getragen. Weiteren Risiken in der Informationstechnologie wird mit Maßnahmen zur Datensicherung über Backup-Systeme und Datenspiegelungen, unterbrechungsfreien Stromversorgungen für kritische Systeme, Maßnahmen bei IT-Systemausfällen, Zutrittskontrollsystemen und Systemen zum Schutz gegen unberechtigte Zugriffe wie z. B. Firewallsysteme und Virenscanner begegnet.

Durch interne IT-Sicherheitsaudits werden die aufgeführten Maßnahmen an den Standorten durch unseren CISO (Certified Information Security Officer) überprüft und als prüfbare Protokolle nachgehalten. Abweichungen werden in Maßnahmenlisten nachgehalten und überwacht.

Die Risiken werden im Rahmen der Überwachungs- und Rezertifizierungsaudits des Zentralen Dienstes Informationstechnologie der AGAPLESION gemeinnützige AG nach DIN ISO 27001:2013 in einer Risikomatrix geführt. Diese Matrix wird zweimal jährlich aktualisiert und bewertet, das daraus resultierende Ergebnis wird jährlich gemeinsam mit der Geschäftsführung vorgestellt und entsprechende Maßnahmen erarbeitet. Aus der Managementbewertung ergeben sich Restrisiken sowie evtl. anstehende Maßnahmen, um diese Risiken zu minimieren.

Die Wahrscheinlichkeit, einem Cyberangriff zum Opfer zu fallen, steigt kontinuierlich an. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern für seine Einrichtungen eine Cyber-Risiko-Versicherung abgeschlossen. Als technische Maßnahmen sind externe Internetzugänge mit Firewalls vor Attacken, die Endgeräte vor Viren und Schadsoftwarebefall geschützt, aktuelle Sicherheitspatche werden auf Erfordernis geprüft und bedarfsorientiert ausgerollt. Logins der Clients werden protokolliert und gleichzeitig auf aktuellen Virenschutz überwacht bzw. unverzüglich analysiert.

Alle Mitarbeiter werden über die AGA-Lernwelt in Bezug auf Informationssicherheit als Pflichtfortbildung sensibilisiert, denn trotz aller technischen Maßnahmen bleibt der Anwender als große Schwachstelle bestehen, da die Angriffe immer perfider und undurchschaubarer werden.

Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als auch das Ausmaß bei Eintritt werden unverändert zum Vorjahr als niedrig beurteilt. Die Risikoposition hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

f) Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie birgt für Einrichtungen im Gesundheitswesen ein erhebliches Risiko von Ergebnis- und Liquiditätsreduktionen. Vor allem in Abhängigkeit von Länge und Stärke der Pandemie kann es unter erschwerten Rahmenbedingungen, die sich u. a. in der Beschaffung medizinischen Bedarfs sowie in Bezug auf den Einsatz von Fachpersonal ergeben, zu einem länger anhaltenden Leistungsrückgang kommen. Außerdem suchen seit Eintritt der Pandemie aufgrund von Verunsicherung und aus Ansteckungsfurcht deutlich weniger Patienten ambulante und stationäre Einrichtungen für geplante Untersuchungen und Behandlungen auf.

Am 28. März 2020 ist das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz vom Deutschen Bundestag/Bundesrat in Kraft getreten. In weiteren Gesetzen und Verordnungen, wie den Gesetzen zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite und den Ausgleichszahlungs-Änderungsverordnungen, wurden weitere Regelungen geschaffen bzw. bestehende verändert oder verlängert. Die wesentlichen Eckpunkte dieses Gesetzes für die Krankenhäuser sind folgende:

1.	Als Ausgleich für Erlösverluste wegen der Verschiebung oder Aussetzung planbarer Aufnahmen, Eingriffe oder Operationen erhielten Krankenhäuser vom 16. März 2020 bis zum 30. September 2020 einen Pauschalbetrag von zunächst € 560 je Tag für im Vergleich zur durchschnittlichen Belegung in 2019. Aufgrund einer wöchentlichen Meldung der Zahlen an die zuständige Landesbehörde erfolgte eine zeitnahe Auszahlung an die Krankenhäuser. Der Pauschalbetrag wurde seit dem 13. Juli 2020 per Rechtsverordnung krankenhausindividuell differenziert in Pauschalbeträge zwischen 360 € und 760 € je Tag; für psychiatrische Krankenhäuser galten seither 280 € bzw. 190 € (teilstationäre Behandlung) je Tag.
2.	Nach Außerkrafttreten der unter Nr. 1 genannten Ausgleichszahlungen wurde mit dem Dritten Bevölkerungsschutzgesetz mit Wirkung zum 18. November 2020, zunächst befristet bis zum 31. Januar 2021, eine neue Ausgleichsregelung geschaffen. Nur unter bestimmten Voraussetzungen (in Stadt bzw. Landkreis muss der 7-Tage-Inzidenzwert mindestens 70 betragen, weniger als 25% freie betreibbare intensivmedizinische Kapazitäten dürfen zur Verfügung stehen und das Krankenhaus muss Zuschläge wegen Teilnahme an der Notfallversorgung erhalten) haben Krankenhäuser für die entsprechenden Zeiträume Anspruch auf Ausgleichszahlungen für wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Leistungen. Dafür werden die bisher geltenden Pauschalbeträge je Tag herangezogen, mit Ausnahme der psychiatrischen Krankenhäuser und Fachabteilungen, jedoch auf 90% reduziert. Mit Rechtsverordnungen vom 22. Dezember 2020 und 27. Januar 2021 wurden ergänzende Regelungen geschaffen, die die Einbeziehung von weiteren Krankenhäusern ermöglicht und Sonderregelungen für 7-Tage-Inzidenzwerte von über 200 bzw. über 150 einführt.
3.	Für zusätzlich geschaffene intensivmedizinische Behandlungskapazitäten mit maschineller Beatmungsmöglichkeit erhalten Krankenhäuser einen bundeseinheitlichen Betrag in Höhe von € 50.000 für jedes bis zum 30. September 2020 aufgestellte oder vorgehaltene Bett. Eine zeitnahe Auszahlung über die Landesbehörde wurde sichergestellt.
4.	Zur pauschalen Abgeltung von Preis- und Mengensteigerungen infolge des Coronavirus, insbesondere bei persönlichen Schutzausrüstungen, konnten zugelassene Krankenhäuser vom 1. April bis zum 30. September 2020 je voll- und teilstationärem Patient einen Zuschlag in Höhe von € 50 abrechnen. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz vom 23. Oktober 2020 wurde eine Anschlussregelung geschaffen, nach der ein krankenhausindividueller Zuschlag für solche Mehrkosten zu vereinbaren ist.
5.	Der übergangsweise Pflegeentgeltwert wurde ab dem 1. April 2020 auf € 185,00 angehoben. Bis zum 31. März 2020 blieb es beim Übergangsbetrag von € 146,55. Wenn die Erhebung des Zuschlags zu einer Unterdeckung der tatsächlichen Pflegepersonalkosten führt, erfolgt ein vollständiger Ausgleich. Bei einer Überdeckung der Pflegepersonalkosten erfolgt keine Rückzahlung durch das Krankenhaus. Seit dem 1. Januar 2021 gilt für den Pflegeentgeltwert ein Übergangsbetrag von € 163,09.
6.	Seit dem 28. März 2020 bis zum 31. Dezember 2020 galt eine Zahlungsfrist für erbrachte und abgerechnete Krankenhausleistungen von fünf Tagen nach Rechnungseingang. Mit dem Dritten Bevölkerungsschutzgesetz wurde die Regelung bis zum 30. Juni 2021 verlängert.
7.	Die mit dem MDK-Reformgesetz für das Jahr 2020 festgelegte maximale Krankenhausrechnungs-Prüfquote in Höhe von 12,5% wurde in das Jahr 2021 verschoben; für 2020 wurde eine Absenkung auf 5,0% vorgenommen. Die für 2020 vorgesehene Strafzahlung in Höhe von 10,0% des Differenzbetrags bzw. mindestens € 300 wurde gestrichen und die für das Jahr 2021 vorgesehenen Strafzahlungen wurden um ein Jahr nach 2022 verschoben.
8.	Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz vom 23. Oktober 2020 wurde der Ganzjahresausgleich eingeführt. Auf Verlangen des Krankenhauses wird im Fall eines Erlösrückgangs in 2020 gegenüber 2019 ein Ausgleich von den Krankenkassen gezahlt. Es gelten bestimmte Voraussetzungen, die in einer Vereinbarung auf Bundesebene zu konkretisieren waren. Der Ausgleich kann unabhängig von der Budgetvereinbarung für das einzelne Krankenhaus vereinbart und umgesetzt werden. In diesem Zuge wurden die ansonsten geltenden Erlösausgleiche der Krankenhäuser für das Jahr 2020 ausgesetzt.
9.	Die Pflegepersonaluntergrenzen nach § 137i SGB V wurden im Zeitraum vom 1. März 2020 bis zum 31. Juli 2020 ausgesetzt. Damit entfiel zeitweise die Sanktionsbewehrung. Seit August 2020 gelten diese wieder für die Bereiche Intensivmedizin und Geriatrie. Für die weiteren bisherigen pflegesensitiven Fachabteilungen sowie für neu festgelegte Bereiche gelten die Untergrenzen seit dem 1. Februar 2021.

Aufgrund der beschlossenen Stützungsmaßnahmen gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass eine vollständige Kompensation auf Ebene der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gGmbH zu erwarten ist.

Diese abschließende Annahme ergibt sich auch vor dem Hintergrund, dass Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Bewältigung der Pandemie systemrelevant sind und das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen und weiteren Gesetzen und Verordnungen, zuletzt mit der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Anpassung der Voraussetzungen für die Anspruchsberechtigung der Krankenhäuser nach § 21 Absatz 1a KHG vom 27. Januar 2021 ermächtigt wurde, die mit dem Gesetz eingerichteten Ausgleichszahlungen, Zuschläge, Pauschalen, Fristen und Geltungszeiträume abweichend zu regeln. Um die Folgen der neu eingeführten Unterstützungsregelungen besser abschätzen und kurzfristig über gegebenenfalls bestehenden Nachsteuerungsbedarf entscheiden zu können, überprüft das Bundesministerium für Gesundheit gemäß dem neuen § 24 KHG die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Einrichtungen im Gesundheitswesen. Dafür wurde ein Beirat von Vertretern aus Fachkreisen mit insoweit besonderer Erfahrung eingesetzt.

2. Chancen

a) Komplettanbieter an Dienstleistungen rund um Bewohner und Patienten

Durch die Etablierung von regionalen Behandlungszentren und die Erweiterung von Versorgungsnetzwerken soll in Zukunft verstärkt ein umfassendes durchgängiges Systemangebot, d. h. alle Leistungen aus einer Hand, weiter vorangebracht werden.

b) Modernisierung der Einrichtungen

Die Umbaumaßnahmen im Zentral OP werden voraussichtlich im Sommer 2021 erfolgen. Weiterhin wurden Einbauten und Umbauten auf der Komfortstation vorgenommen. Aufgrund der baulichen Maßnahmen wird sich die Attraktivität unseres Leistungsangebotes am Krankenhausstandort weiter verbessern und sich so gegenüber den Mitbewerbern positiv abgrenzen.

c) Personalgewinnungs- und -entwicklungsmaßnahmen

Mitarbeiterbindung und Rekrutierung erreichen wir durch den zielgerichteten Einsatz unserer Unternehmenskultur, die z. B. durch besondere Transparenz und die integrative Managementkultur gekennzeichnet ist. Neben unserer marktgerechten Vergütung ermöglichen wir unseren Mitarbeitenden umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in allen wesentlichen Berufsfeldern des Gesundheitswesens. Durch die Teilnahme an mehrtägigen Führungskräftetrainings sind unsere Führungskräfte aller Ebenen in der Lage, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass sich hohe Versorgungsqualität der Patienten mit dem Mitarbeiterinteresse nach einem effizienten, motivierenden und planbaren Einsatz der Personalressource verbindet. Wir setzen innovative Arbeitszeitmodelle um, informieren unsere Mitarbeitenden umfassend, binden sie ein und gestalten die Arbeitsplätze leistungsgerecht und gesundheitsfördernd. Mit Werbekampagnen gelingt es uns, unsere Arbeitsplätze attraktiv und sympathisch einer internen und externen Öffentlichkeit darzustellen.

d) Qualitätsmanagement und Patientensicherheit

Mit einem wirksamen Qualitäts- und Risikomanagement ist AGAPLESION für die umfassenden Gesetzgebungsverfahren zur Steigerung der Qualität und der Patienten-/Bewohnersicherheit gut gewappnet. Mit der Erweiterung des Zentralen Dienstes Qualitätsmanagement um das Thema Prozessmanagement wird dem Fokus auf Kundennutzen, Patienten- und Bewohnersicherheit sowie der Wirtschaftlichkeit Rechnung getragen. In einer immer komplexeren Arbeitsumgebung, durch neue technische Herausforderungen und neue Gesetzgebungen gilt es, die Organisation und die Mitarbeitenden in diesem Veränderungsprozess zu unterstützen.

Erste Projekte, wie die Begleitung der Einrichtungen bei der Umsetzung der Anforderungen, die sich aus dem am 19. Mai 2020 in Kraft getretenen G-BA-Beschluss über die Erstfassung der Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern gem. § 136c Abs. 4 SGB V ergeben, sind im Jahr 2020 erfolgreich umgesetzt worden. Im Zentrum dieser Aktivitäten steht die Sicherstellung der Struktur- und Prozessqualität zur Gewährleistung der Notfallversorgung entsprechend der jeweiligen Notfallstufe und der damit verbundenen Vergütung.

Mit den etablierten Instrumenten des Qualitätsmanagements werden Prozesse auf ihre Wirksamkeit und Effizienz bewertet. Insbesondere nach der Einführung der Module für die elektronische Patientenakte wurde es erforderlich, die veränderten Abläufe kundenorientiert zu optimieren und an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Dabei werden mit Instrumenten des Qualitäts- und Risikomanagements Prozessprobleme und -risiken laufend erfasst und bearbeitet. Projekte zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und der Kundenzufriedenheit, wie zum Beispiel die Optimierung der Prozesse in den Bereichen OP und Entlassmanagement, werden durchgeführt.

Hygiene hat bei AGAPLESION höchste Priorität. Mit einem eigenen Institut für Hygiene und Umweltmedizin verfügt AGAPLESION über eine Fachkompetenz in Fragen der Hygiene auf höchstem Niveau.

e) Digitalisierung

Neben den zunehmenden Risiken aus der globalen Digitalisierung, lassen sich auch zahlreiche Chancen identifizieren, sich als moderner und patientenorientierter Konzern im Gesundheitswesen zu positionieren. Das Patientenwohl und der nachhaltige Behandlungserfolg stehen klar im Fokus von AGAPLESION. Durch die Digitalisierung kann es langfristig zu einer Qualitätsverbesserung in der Versorgung und einer Optimierung von internen Prozessabläufen kommen, da Sektorengrenzen überwunden und wichtige behandlungsrelevante Informationen zeitnah und ohne Informationsverluste ausgetauscht werden. Auf Management- und Verwaltungsebene hat AGAPLESION bereits viele Prozesse digitalisiert. In 2016 wurde so zum Beispiel die digitale Eingangsrechnungsbearbeitung eingeführt und in 2019 die Abläufe im Konzern weiter optimiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde zudem mit der Einführung einer konzernweiten "Mobilen Digitalen Patientenakte" eine weitere Voraussetzung für eine Qualitätsverbesserung in der Versorgung und eine Optimierung von internen Prozessabläufen, geschaffen. AGAPLESION ist bereits jetzt im Zeitalter der Digitalisierung angekommen und wird auch zukünftig weiter in den Ausbau der digitalen Strukturen des Konzerns investieren. Neben den konzernweiten Projekten wird aber auch an einzelnen Standorten mit Start-Up Unternehmen an Pilotprojekten gearbeitet.

Die Langzeitspeicherung der KIS-Daten erfolgt seit 2019 in einem revisionssicheren, separaten Archiv, welches ebenfalls im externen Rechenzentrum bereitgestellt wird. Diese Systeme werden von einem ebenfalls nach DIN ISO 27001 zertifizierten Dienstleister betrieben, womit die gesamte IT-Dienstleistungskette nach 27001 zertifiziert.

Gemeinsam mit dem Dienstleister finden zweimal jährlich Servicemeetings statt, um auch hier eine ständige Anpassung und Optimierung der Prozesse zu gewährleisten.

3. Prognose

Für das Jahr 2021 streben wir trotz der dargestellten Risiken eine moderate Leistungssteigerung der Case-Mix Punkte an. Im Bereich der Umsatzerlöse erwarten wir eine leichte Steigerung durch die zuvor genannte Leistungsausweitung sowie durch die Erhöhung des Landesbasisfallwerts um 2,0%. Durch eine stringente Verweildauersteuerung und zielgenauen Einsatz des Therapeutenteams in der medizinisch geriatrischen Klinik wird eine Kosteneinsparung erzielt. Zusätzlich werden 8 Betten der medizinisch geriatrischen Klinik im Rahmen des alterstraumatologischen Zentrums gemeinsam mit der Unfallchirurgie betrieben. Weiterhin werden vor allem personelle und organisatorische Maßnahmen aus dem konzernweiten Benchmarking zielgerichtet umgesetzt. Im Rahmen eines von einer Unternehmensberatung begleiteten Prozess werden eine verbesserte Dokumentation und Abrechnung des ambulanten Bereiches umgesetzt. Nebeneffekt ist eine effizientere Ablauforganisation im Bereich der Aufnahme/Ambulanz. Zahlreiche im Rahmen des KHZG beantragte Projekte (wie z.B. die Spracherkennung, Anbindung von diagnostischen Bereichen im Rahmen der Umsetzung der digitalen Patientenakte und eine Online Terminvergabe) bringen Effizienz- und Einsparungsvorteile von denen wir eine teilweise Realisierung in 2021 anstreben.

Aufgrund der erwarteten Kostensteigerungen gehen wir beim Jahresüberschuss für 2021 von einem zwar deutlich reduzierten aber immer noch positiven Ergebnis aus.

Je länger die Coronavirus-Pandemie anhält, desto stärker sind die Auswirkungen auf die Liquidität und das Ergebnis. Aktuell ergibt sich für die Gesellschaft durchschnittlich eine um 14,0% geringere Belegung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aufgrund des am 28. März 2020 in Kraft getretenen Gesetzes zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen und weiterer Gesetze und Verordnungen sowie der Festlegung des GKV Spitzenverbandes nach § 150 Absatz 3 SGB XI vom 27. März 2020 gehen wir zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass bei bestehender Abweichung zum Vorjahr die Verluste bzw. entgangenen Umsatzerlöse vollständig durch die zuvor genannten gesetzlichen Regelungen kompensiert werden und infolge dessen keine wesentliche Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Zahlungsfähigkeit vorliegt und eine Bestandsgefährdung somit nicht besteht. Wie sich die Situation weiterhin entwickelt, ist gegenwärtig nur schwer abschätzbar. Die Folgen werden sich nach Länge und Stärke der Pandemie unterschiedlich gestalten, jedoch ist der Gesellschaftszweck unabhängig von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch nach Bewältigung der Corona-Pandemie tragfähig. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Prognosen sehr unsicher.

Hamburg, den 31. März 2021

Jörn Wessel, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		235.743,00		137.152,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	46.061.917,17		48.087.229,48
2. Technische Anlagen	5.263.743,00		6.441.839,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	3.071.326,00		4.285.881,76
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	212.138,30	54.609.124,47	59.327,69	58.874.277,93
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	710.000,00		710.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00		900.000,00
3. Beteiligungen	127.811,33	837.811,33	150.261,33	1.760.261,33
		55.682.678,80		60.771.691,81
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe	270.306,25		0,00
2. Unfertige Leistungen	684.406,64	954.712,89	981.730,28	981.730,28
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.896.422,31		9.698.220,61
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	8.760.643,11		3.463.270,80
- davon nach der BPflV / KHEntG EUR 6.937.078,75 (i. Vj. EUR 3.341.423,87) -
3. Forderungen gegen Gesellschafter	7.382.622,21		1.805.789,50
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	140.150,03		119.600,12
5. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	25.000,00		0,00
6. Sonstige Vermögensgegenstände	60.750,23	24.265.587,89	67.219,94	15.154.100,97
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		88.077,53		103.979,87
		25.308.378,31		16.239.811,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten		301.878,62		252.242,82
		81.292.935,73		77.263.745,75
Passiva
	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		1.000.000,00		1.000.000,00
II. Kapitalrücklage		10.120.152,67		10.120.152,67
III. Gewinnrücklagen
1. Betriebsmittelrücklage nach § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO	295.145,57		295.145,57
2. Gebäudeunterhaltungsrücklage nach § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO	524.791,00		524.791,00
3. Vermögensverwaltungsrücklage nach § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO	235.000,00	1.054.936,57	235.000,00	1.054.936,57
IV. Verlustvortrag		-11.324.161,83		-10.397.115,51
V. Jahresüberschuss/-fehlbetrag		2.962.115,43		-927.046,32
		3.813.042,84		850.927,41
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG		35.671.282,47		38.167.528,23
2. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter		41.872,00		33.854,00
		35.713.154,47		38.201.382,23
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	11.525.682,00		10.912.271,00
2. Steuerrückstellungen	63.500,00		75.400,00
3. Sonstige Rückstellungen	10.157.235,24		6.913.384,14
		21.746.417,24		17.901.055,14
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.349.620,30		12.536.724,13
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.219.275,79		918.952,09
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.926.434,03		1.240.601,89
- davon nach der BPflV / KHEntG EUR 0,00 (i. Vj. EUR 1.204.390,48) -
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.913.461,10		3.215.265,03
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	209.344,01		260.689,60
6. Sonstige Verbindlichkeiten	2.214.965,07		2.085.253,39
- davon aus Steuern EUR 811.988,76 (i. Vj. EUR 792.456,96) -
		19.833.100,30		20.257.486,13
E. Rechnungsabgrenzungsposten		187.220,88		52.894,84
		81.292.935,73		77.263.745,75

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen		87.136.975,76		79.184.023,34
2. Erlöse aus Wahlleistungen		3.481.983,39		3.858.231,96
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses		2.391.451,88		2.481.480,34
4. Nutzungsentgelte der Ärzte		185.926,51		195.018,51
Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, soweit nicht in Nr. 1 bis 4 enthalten		2.823.044,87		1.924.733,64
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre EUR 73.320,92 (i. Vj. EUR 81.169,11) -
5. Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen		-297.323,64		-420.788,37
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 10 enthalten		709.166,50		741.363,35
7. Sonstige betriebliche Erträge		1.194.789,78		1.089.367,51
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	49.768.819,44		44.882.265,57
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	9.970.931,83	59.739.751,27	9.266.760,16	54.149.025,73
- davon für Altersversorgung EUR 1.609.355,88 (i. Vj. EUR 1.547.465,59) -
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	10.618.743,38		10.310.225,29
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	10.544.887,96	21.163.631,34	11.780.316,60	22.090.541,89
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen		3.392.909,61		1.302.498,06
- davon Fördermittel nach dem KHG EUR 3.174.495,96 (i. Vj. EUR 1.255.904,22) -
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens		3.574.442,85		3.579.137,70
12. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger
Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens		2.976.437,71		1.135.758,01
13. Aufwendungen für nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen		319.678,95		261.422,27
14. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		5.638.722,45		5.629.714,57
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen		10.186.233,59		9.774.620,10
16. Erträge aus Beteiligungen		39.934,03		19.816,89
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 39.934,03 (i. Vj. EUR 0,00) -
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		209.058,20		143.060,93
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 78.130,53 (i. Vj. EUR 73.929,13) -
- davon aus der Abzinsung EUR 121.241,77 (i. Vj. EUR 63.667,00) -
18. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		908.908,11		1.852.421,82
- davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (i. Vj. EUR 0,00) -
- davon aus der Aufzinsung EUR 349.679,37 (i. Vj. EUR 1.230.586,24) -
19. Abschreibungen auf Finanzanlagen		900.000,00		0,00
20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		46.332,65		130.750,55
21. Ergebnis nach Steuern		2.962.663,67		-926.311,08
22. Sonstige Steuern		548,24		735,24
23. Jahresüberschuss/-fehlbetrag		2.962.115,43		-927.046,32

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Allgemeine Angaben

Der Sitz der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH ist in Hamburg. Die Gesellschaft ist im Handelsregister B mit der Nummer 20182 geführt und das zuständige Amtsgericht ist das Amtsgericht Hamburg. Das von der Gesellschaft betriebene Krankenhaus ist auf Dauer in den Krankenhausplan des Landes Hamburg aufgenommen (letzter Feststellungsbescheid vom 21. Dezember 2020) und ist gemäß Vereinbarung mit den Sozialleistungsträgern der Notfallstufe "Basisnotfallversorgung" der G-BA-Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern gemäß § 136c Abs. 4 SGB V zugeordnet.

Der Jahresabschluss der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH wurde unter Berücksichtigung der Konzernbilanzierungsrichtlinie der AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main, die den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften entspricht, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses kommen die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften und des GmbH-Gesetzes sowie die ergänzenden Regelungen der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) zur Anwendung. Die Gliederung der Bilanz und der nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellten Gewinn- und Verlustrechnung sowie des Anlagennachweises als Bestandteil des Anhangs erfolgte gemäß §§ 266, 268, 275 und 284 HGB sowie aufgrund der Gliederungsschemata der Anlagen 1 bis 3 der KHBV.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear und im Zugangsjahr pro rata temporis. Das bewegliche Anlagevermögen wird entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten bis zu € 800,00 (ohne Umsatzsteuer) werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Abweichend davon werden PCs über 4 Jahre abgeschrieben, auch wenn die Anschaffungskosten für diese unter € 800,00 (ohne Umsatzsteuer) liegen. Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Netto-Einzelwert von € 250,00 sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt.

Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände oder des Sachanlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Eine außerplanmäßige Abschreibung wurde im Bereich der Finanzanlagen in Höhe von T€ 900 vorgenommen. Es wurde ein Forderungsverzicht auf das gewährte Darlehen des Medizinischen Versorgungszentrums am DKH gGmbH vereinbart.

Die Nutzungsdauer beträgt durchschnittlich:

―	für immaterielle Vermögensgegenstände 3 bis 5 Jahre
―	für Betriebsgebäude 33 Jahre
―	für Einbauten auf fremden Grundstücken 10 bis 15 Jahre
―	für technische Anlagen und Maschinen 10 Jahre
―	für Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 12 Jahre

Die Finanzanlagen betreffen die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen. Diese werden zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Darüber hinaus sind in den Finanzanlagen die Ausleihungen an verbundene Unternehmen zum Nominalwert angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittsmethode und unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt mit an den Herstellungskosten orientierten Wertansätzen, maximal mit den voraussichtlichen Umsatzerlösen unter Berücksichtigung eines Abschlags von 25%.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Alle erkennbaren Einzelrisiken sind durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung ausreichend Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Berücksichtigung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank für den Dezember 2020 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 2,30%. Bei der Ermittlung wurden jährliche Gehaltssteigerungen von 1,71% und Rentensteigerungen von jährlich 1,00% zugrunde gelegt. Eine Anwartschaftsdynamik bzw. Fluktuation wurde nicht angesetzt. Der Unterschied zwischen dem Wert der Pensionsrückstellung mit zehnjährigem Durchschnittszinssatz und der mit siebenjährigem Durchschnittszinssatz beträgt T€ 1.528 (Vorjahr T€ 1.529). Der sich ergebende Auflösungsbetrag ist ausschüttungsgesperrt, da nicht ausreichend freie Rücklagen nach § 268 Abs. 8 Satz 1 HGB zur Verfügung stehen. Der Erfüllungswert der Pensionsrückstellungen von T€ 13.898 wurden gemäß § 246 Abs. 2 S.2 HGB mit dem Zeitwert des Deckungsvermögens von T€ 2.168, das ausschließlich der Erfüllung dieser Schulden dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, verrechnet. Die Aufzinsung in Höhe von T€ 295 wurde berücksichtigt. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Bereits in Vorjahren wurde vom Passivierungswahlrecht nach Art. 28 Abs. 1 EGHGB für mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 13.898 Gebrauch gemacht und im Berichtsjahr fortgeführt. Das Passivierungswahlrecht beschränkt sich auf den Verpflichtungsüberhang, der durch die Mittel des externen Versorgungsträgers Unterstützungskasse des AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg e.V. nicht gedeckt ist. Die Unterdeckung ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Wert der Pensionsverpflichtung und dem zum Verkehrswert bewerteten Vermögen (T€ 2.168) der Unterstützungskasse des AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg e.V.. Die daraus resultierende Rückstellung für Pensionen wird auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Heubeck bewertet.

Der aus den geänderten Bewertungsvorschriften für laufende Pensionen nach BilMoG resultierende Umstellungsbetrag beträgt gemäß finanzmathematischem Gutachten T€ 765. Im aktuellen Geschäftsjahr wurde nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB der Umstellungsbetrag zu 1/15 (T€ 51) zugeführt. Die Unterdeckung beträgt zum Bilanzstichtag T€ 204.

Die Bewertung von Altersteilzeitrückstellungen wurde nach dem versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Verwendung konzerneinheitlicher Zinssätze ermittelt (Handelsbilanz: Rechnungszinssatz 1,60% und Gehaltstrend 1,50%). Für die biometrischen Einflussfaktoren wurde die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Altersteilzeitrückstellungen betragen T€ 189. Die Aufzinsung in Höhe von T€ 2 wurde berücksichtigt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen gebildet und in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Es wird eine Rückstellung für voraussichtliche Schadenersatzleistungen im stationären Bereich bilanziert. Dabei werden neben den Einzelrisiken aus angemeldeten Schadensfällen auch pauschale Bestandsrisiken aus bis zum Ende des Berichtsjahres noch nicht angemeldeten Schadensereignissen berücksichtigt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Kostensteigerungen werden bis zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Erfüllung berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die nach dem Abschlussstichtag Ertrag darstellen.

Abweichend zum Vorjahr kamen die nachfolgend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung.

Erlöse aus Ausgleichszahlungen, die aus dem Anspruch gemäß COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes resultieren, werden ergebniswirksam in den Erlösen aus Krankenhausleistungen ausgewiesen.

Einhergehend mit der Ausgliederung der Pflegekosten aus dem aG-DRG-System 2020 werden die Erlöse aus dem Pflegebudget gemäß § 6a Krankenhausentgeltgesetz in den Erlösen aus Krankenhausleistungen ausgewiesen. Entsprechend ergeben sich innerhalb eben dieser Position ein Rückgang der DRG-Erlöse und der Wegfall der Erlöse aus dem Pflegestellenförderprogramm.

Der Aufwand für Beiträge zur Berufsgenossenschaft wird seit dem aktuellen Geschäftsjahr in den Aufwendungen für soziale Abgaben und für Altersversorgung ausgewiesen, bis im Vorjahr im Aufwand für Löhne und Gehälter.

Der Ausweis des aus der Bewertung von Pensionsrückstellungen resultierenden Zinsänderungsanteils (T€ 786, Vorjahr T€ 894) erfolgt im Gegensatz zum Vorjahr in den Personalaufwendungen (zuvor Zinsen und ähnliche Aufwendungen).

Bei der Bewertung des wirtschaftlichen Risikos aus der Prüfung von Schlussrechnungen für stationäre Krankenhausbehandlung durch den Medizinischen Dienst und der entsprechenden Rückstellungsbildung wird die zunächst durch das MDK-Reformgesetz bundeseinheitlich festgelegte Prüfquote von 12,5%, die am 28. März 2020 durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz auf 5% reduziert wurde, berücksichtigt.

Ergänzende Angaben und Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagenvermögens (Anlagenspiegel) ist diesem Anhang als Anlage beigefügt. Die Aufgliederung der Beteiligungen/ Anteile an verbundenen Unternehmen ist im Folgenden dargestellt:

	Buchwert Stand 31.12.2020 €	Anteil am EK %	Eigenkapital Vorjahr €	Ergebnis Vorjahr €
SGKH Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Hamburg gGmbH, Hamburg	10.000,00	0,02	400.725,32	107.426,44
DKH Service GmbH	25.000,00	100,00	44.985,14	-852,65
Medizinisches Versorgungszentrum am DKH gGmbH	685.000,00	100,00	224.740,10	-274.746,92
DAS PALLIATIVTEAM GmbH	115.261,33	32,97	349.630,07	88.742,31
Döpfer Schulen Hamburg gGmbH	2.550,00	10,20	0,00	0,00
Gesamt	837.811,33

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen in voller Höhe (T€ 7.896, Vorjahr T€ 9.698) die bis zum Bilanzstichtag noch nicht eingegangenen Leistungsentgelte für erbrachte Krankenhausleistungen der Gesellschaft mit Restlaufzeiten bis zu einem Jahr.

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht in Höhe von T€ 8.761 (Vorjahr T€ 3.463) beinhalten Forderungen aus Einzelfördermitteln nach § 21 HmbKHG gegen das Land Hamburg in Höhe von T€ 1.607 Forderungen aus dem Krankenhausentgeltgesetz nach § 4 Krankenhausentgeltgesetz T€ 6.937 (Vorjahr T€ 3.341) und Forderungen nach § 17a KHG aufgrund der Finanzierung von Ausbildungskosten in Höhe von T€ 217 (Vorjahr T€ 122) und der Forderung nach der Hamburgischen Verordnung über die Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierung vom 11. Juni 2019 in Höhe von T€ 94.

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter handelt es sich um ein liquiditätswirksames Cashpoolingverfahren mit der AGAPLESION gAG in Höhe von T€ 7.383 (Vorjahr T€ 1.806).

Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen T€ 140 (Vorjahr T€ 120) Lieferungen und Leistungen. Diese haben in Höhe von T€ 140 Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.

Bei den Forderungen gegen eigene Einrichtungen und verbundene Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis handelt es sich in Höhe von T€ 25 (Vorjahr T€ 0) um die Gewährung eines mittelfristigen Darlehens für die Döpfer Schulen Hamburg gGmbH. Dieses hat in Höhe von T€ 25 eine Restlaufzeit von einem bis 5 Jahre. Zur Sanierungsbegleitung des Medizinischen Versorgungszentrums am DKH gGmbH wurde ein uneingeschränkter Teilforderungsverzicht über T€ 150 vereinbart.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von T€ 61 (Vorjahr T€ 67) Restlaufzeiten bis zu einem Jahr und im Übrigen wie im Vorjahr Kautionen für Wohnraum (T€ 42) von über einem Jahr.

Das gezeichnete Kapital beträgt T€ 1.000 und ist vollständig eingezahlt.

Die zur Finanzierung des Anlagevermögens bewilligten Fördermittel und sonstige Investitionszuschüsse wurden entsprechend § 5 Abs. 2 und 3 KHBV in Sonderposten eingestellt, die entsprechend den anteiligen Abschreibungen sowie in Höhe der Buchwertabgänge des finanzierten Anlagevermögens aufgelöst werden.

Langfristige sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit einem entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen aus dem Personalbereich (T€ 3.095, Vorjahr T€ 2.950), Rückstellungen für Instandhaltungsaufwendungen (T€ 1.001, Vorjahr T€ 0), Rückstellungen für Budgetrisiken und strittige Abrechnungen (T€ 3.403, Vorjahr T€ 2.113), Haftungsrisiken (T€ 1.067, Vorjahr T€ 485) sowie Schadensersatzleistungen (T€ 6, Vorjahr T€ 9).

Die Aufteilung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus folgendem Verbindlichkeitenspiegel:

		Restlaufzeit
	Gesamtbetrag T€	< 1 Jahr T€	> 1 Jahr T€	davon > 5 Jahre T€	davon besichert T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.350	1.453	9.897	5.132	11.350
Vorjahr	12.537	1.452	11.085	6.325	12.537
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.219	1.219	0	0	0
Vorjahr	919	919	0	0	0
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.926	0	0	0	0
Vorjahr	1.241	37	1.204	0	0
davon nach der BPflV/KHEntgG	0	0	0	0	0
Vorjahr	1.204	0	1.204	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.913	163	2.750	2.750	0
Vorjahr	3.215	465	2.750	2.750	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	209	209	0	0	0
Vorjahr	260	260	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	2.215	1.415	800	800	0
Vorjahr	2.085	1.285	800	800	0
davon aus Steuern	812	812	0	0	0
Vorjahr	792	792	0	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	0	0	0	0	0
Vorjahr	0	0	0	0	0
Gesamt	19.833	6.386	13.447	7.882	11.350
Vorjahr	20.257	4.418	15.839	9.875	12.537

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 11.350 durch Pfandrechte gesichert.

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Finanzierungstätigkeit insbesondere Risiken aus Zinssatzänderungen ausgesetzt, die durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente begrenzt bzw. eliminiert werden. Das Management dieser Risiken wird durch interne Richtlinien geregelt. Unter anderem ist es nicht gestattet, derivative Finanzinstrumente zu spekulativen Zwecken einzusetzen.

Die Gesellschaft ist zusammen mit der AGAPLESION gemeinnützigen AG Vertragsnehmer eines in 2017 aufgenommenen Darlehens. Der ursprüngliche Darlehensbetrag beträgt € 13,0 Mio. Zum 31. Dezember 2020 bilanziert die Gesellschaft eine Restschuld in Höhe von T€ 1.555 und die AGAPLESION gemeinnützige AG bilanziert eine Restschuld in Höhe von T€ 8.555. Der Ausweis erfolgt in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Für das Darlehen besteht eine gesamtschuldnerische Haftung der beiden Gesellschaften. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe über im Grundbuch eingetragene Grundschulden besichert. Das diesbezüglich bestehende Risiko der Inanspruchnahme aus der gesamtschuldnerischen Haftung wird als gering eingeschätzt, da die zugrundeliegenden Verpflichtungen durch die AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main, voraussichtlich erfüllt werden können.

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die Gesellschaft Zinssicherungsgeschäfte wie Zinsswaps und Zinscaps ein. Diese dienen dazu, die Finanzschulden der Gesellschaft gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern und das Zinsergebnis im Rahmen des Zinsrisikomanagements zu optimieren. Die Vertragspartner des Unternehmens bei derivativen Finanzinstrumenten sind ausschließlich Banken. Die Bonität der Vertragspartner unterliegt einer ständigen Überwachung.

Hierfür wurden nach § 254 HGB Bewertungseinheiten gebildet. Die Wirksamkeit wird prospektiv als auch retrospektiv mit der sogenannten Critical-Terms-Match-Methode festgestellt. Es wird die Einfrierungsmethode angewendet. Der nicht bilanzierte negative Marktwert des Derivats ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

	Zeitwert	Laufzeit		Referenz-Zinssatz	Festzinssatz	Nominalvolumen
	2020-1 T€	Von	Bis	31.12.2020 %	%	31.12.2020 T€
Zinscap	1	31.12.2009	31.12.2029	-0,538 %	5,000 %	5.000
Zinsswap	-1.098	31.12.2009	31.12.2029	-0,538 %	3,940 %	5.000

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen in Höhe von T€ 2.913 (Vorjahr T€ 3.215) aus Darlehen T€ 2.750 (Vorjahr T€ 2.750) und im Übrigen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr T€ 163 (Vorjahr T€ 465).

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht in Höhe von T€ 1.926 (Vorjahr T€ 1.241) beinhalten Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten Fördermitteln (T€ 1.926, Vorjahr T€ 36).

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen T€ 209 (Vorjahr T€ 261) Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 2.215 (Vorjahr T€ 2.085) bestehen mit T€ 800 (Vorjahr T€ 800) im Wesentlichen aus einem Darlehen der Unterstützungskasse des Diakonie-Klinikum Hamburg e.V. und mit T€ 812 aus der Lohn-/ Kirchensteuer.

In dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Erlöse aus dem Abruf der COVID-19-Ausgleichszahlungen der 53. KW 2020 abgebildet. Davon betrafen 3 Tage das Jahr 2021 in Höhe von T€ 187.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden, betragen T€ 6.070. Sie betreffen im Wesentlichen:

Sonstige finanzielle Verpflichtungen	T€ 2020		T€ Vorjahr
		davon fällig in 2021
Bauverträge	0	0	0
Dienstleistungsverträge	914	197	1.079
Miet- und Leasingverträge	3.471	495	3.862
Nutzungsverträge	0	0	9
Wartungsverträge	1.442	782	1.750
Sonstiges	243	243	193
Gesamt	6.070	1.717	6.893
davon an verbundene Unternehmen	0	0	0
davon an assoziierte Unternehmen	0	0	0

Im Zusammenhang mit einem Cashpoolverfahren zwischen verbundenen Unternehmen besteht eine gesamtschuldnerische Mithaftung. Das diesbezüglich bestehende Risiko der Inanspruchnahme aus der gesamtschuldnerischen Haftung wird als gering eingeschätzt, da die zugrundeliegenden Verpflichtungen durch die AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main, voraussichtlich erfüllt werden können. Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH nimmt an einem liquiditätswirksamen Cashpoolverfahren teil.

Für Haftpflichtschadensfälle besteht ein von der AGAPLESION gemeinnützige AG gruppenweit vereinbarter Versicherungsschutz mit Selbstbehalt. Vor diesem Hintergrund hat die Gesellschaft für Schadensersatzrisiken aus stationären Fällen einen Vertrag (Vertrag zum Schadensausgleich vom 30. Dezember 2019) mit den anderen Klinikgesellschaften des Konzerns geschlossen, um den Aufwand aus Selbstbehalten für Schadensfälle zu begrenzen. Schadensfälle, die das Doppelte des anteiligen Selbstbehaltes überschreiten, werden solidarisch durch alle Klinikgesellschaften bis zu einem Jahreshöchstbetrag von € 7,5 Mio. getragen.

In den Umsatzerlösen sind periodenfremde Erträge mit T€ 476 berücksichtigt und resultieren im Wesentlichen aus Patientenabrechnung (T€ 122). Ebensolche finden sich in den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von T€ 479, die vor allem aus MDK Anfragen (T€ 202) und aus der Auflösung von Wertberichtigungen (T€ 234) resultieren. Periodenfremde Aufwendungen sind im Geschäftsjahr mit T€ 379 berücksichtigt. Diese resultieren aus Nachberechnung aus dem Bereich der Lieferung und Leistung.

Im Zinsergebnis werden Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von T€ 121 (Vorjahr T€ 64) ausgewiesen, die aus der Rückstellung für die Selbstbehalte für die Haftpflicht-Schadensversicherung resultieren. Desweitern sind hierin Aufwendungen aus der Rückstellungszuführung in Höhe von T€ 350 (Vorjahr T€ 1.231) enthalten, die aus der Bewertung von Rückstellungen für mittelbare Pensionsverpflichtungen des externen Versorgungsträgers Unterstützungskasse des AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg e.V. stammen.

Der Jahresüberschuss beträgt T€ 2.962. Unter Verwendung des Bilanzverlustes des Vorjahres von T€ 11.324 verbleibt ein Bilanzverlust von T€ 8.362. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

Sonstige Angaben

Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Durchschnitt 1.069 Mitarbeitende beschäftigt. Die Anzahl der Mitarbeitenden teilt sich nach Personalgruppen wie folgt auf:

	Anzahl Mitarbeitende (Köpfe)
	2020	Vorjahr
Ärztlicher Dienst	171	164
Pflegedienst	398	325
Medizinisch-technischer Dienst	110	112
Funktionsdienst	175	177
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	5	15
Technischer Dienst	15	11
Verwaltungsdienst	61	64
Sonderdienst	3	4
Praktikanten	0	1
Aushilfen	0	19
ZDL & Buftis	20	17
Schüler/innen (Umrechnung)	96	61
Personal sonstige	1	1
OTA	15	11
Summe	1.070	981

Organe der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH:

―	Geschäftsführung
―	Gesellschafterversammlung

Geschäftsführung

―	Herr Assessor jur. Jörn Wessel, Hamburg, Klinikgeschäftsführer

Der Geschäftsführer erhielt keine Bezüge von der Gesellschaft.

Den Mitgliedern der Geschäftsführung wurden im Berichtsjahr keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Ebenso wurden keine Haftungsverhältnisse zugunsten der Geschäftsführungsmitglieder eingegangen.

Auf die Angaben des Abschlussprüferhonorars gem. § 285 Nr. 17 HGB wird mit Verweis auf die Einbindung in den Konzernabschluss der AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main, verzichtet.

Geschäfte im Sinne des § 285 Nr. 3 HGB lagen nicht vor.

Konzernzugehörigkeit

Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH gehört zum Verbund der AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main. Die AGAPLESION gemeinnützige AG erstellt einen Konzernabschluss, in den alle wesentlichen verbundenen Unternehmen einbezogen werden (kleinster und größter Konsolidierungskreis). Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB bzw. § 315 HGB erstellt, im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht und im Handelsregister Frankfurt am Main, HRB 55321, hinterlegt.

Die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH gehört zum Verbund der AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main und ist gemäß § 291 HGB von der Pflicht zur Erstellung eines eigenen Konzernabschlusses und Konzernlageberichts befreit, da sie und ihre Tochterunternehmen Medizinisches Versorgungszentrum am DKH gemeinnützige GmbH, Hamburg, in den Konzernabschluss der obersten Konzernmutter, AGAPLESION gemeinnützige AG, Frankfurt am Main, einbezogen werden.

Nachtragsbericht

Auf Grund der Coronavirus-Pandemie kann sich eine erhebliche Ergebnis- und Liquiditätsbelastung ergeben. Lieferengpässe und deutliche Preissteigerungen im Bereich der Desinfektionsmittel und Hygieneartikel sind seit dem vergangenen Jahr zu verzeichnen. Darüber hinaus werden seit Beginn der Pandemie deutlich geringere Zahlen an Patientinnen und Patienten behandelt. Bei einer weiteren Verbreitung des Coronavirus ist auch damit zu rechnen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sein werden, was zu einer zusätzlichen Leistungseinschränkung führen kann. Auf Konzernebene sowie wie in unseren Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und medizinischen Versorgungszentren sind Krisenstäbe etabliert.

Der Gesetzgeber hat mit einigen Gesetzen und Rechtsverordnungen seit Beginn der Coronavirus-Pandemie für finanzielle Ausgleiche von Einnahmeverlusten und pandemiebedingten Mehrkosten zugunsten der Krankenhäuser gesorgt. Dazu zählen vor allem das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz, die drei Gesetze zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite sowie Ausgleichszahlungs-Änderungsverordnungen.

Folgende Umstände können sich auf die Ergebnis- und Liquiditätslage der Krankenhäuser auswirken:

1.	Nach dem Außerkrafttreten des ersten Rettungsschirms durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz wurde mit dem Dritten Bevölkerungsschutzgesetz mit Wirkung zum 18. November 2020, zunächst befristet bis zum 31. Januar 2021 eine neue Ausgleichsregelung geschaffen. Es müssen bestimmte Voraussetzungen (in Stadt bzw. Landkreis muss der 7-Tage-Inzidenzwert mindestens 70 betragen, weniger als 25% freie betreibbare intensivmedizinische Kapazitäten dürfen zur Verfügung stehen und das Krankenhaus muss Zuschläge wegen Teilnahme an der Notfallversorgung erhalten) vorliegen, damit Krankenhäuser für die entsprechenden Zeiträume Anspruch auf Ausgleichszahlungen haben. Mit Rechtsverordnungen vom 22. Dezember 2020 und 27. Januar 2021 wurden ergänzende Regelungen geschaffen, die die Einbeziehung von weiteren Krankenhäusern ermöglicht und Sonderregelungen für 7-Tage-Inzidenzwerte von über 200 bzw. über 150 einführt. Die Regelung wurde bis zum 28. Februar 2021 verlängert. Mit dem Referentenentwurf einer zweiten Anpassungsvereinbarung vom 12. Februar 2021 ist eine Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum 11. April 2021 vorgesehen. Hier ist kritisch zu sehen, dass bei gleichbleibenden Voraussetzungen voraussichtlich nur noch einzelne Krankenhäuser diese Regelung in Anspruch nehmen können und damit faktisch keine Ausgleichsmöglichkeit mehr für die übrigen Krankenhäuser für Einnahmeverluste gegenüber dem Niveau 2019 bestehen. In der Sitzung des COVID-Beirats nach § 24 KHG beim Bundesministerium für Gesundheit am 24. Februar 2021 wurde die Empfehlung ausgesprochen, die Ausgleichsregelung über den 11. April 2021 hinaus zu verlängern und die Voraussetzungen (Inzidenzwert und freie Intensivkapazitäten) anzupassen, so dass mehr Krankenhäuser unter die Ausgleichsregelung fallen. Außerdem empfiehlt der COVID-Beirat den Ländern Möglichkeiten für eigene Unterstützungsregelungen zu prüfen, die spezielle Versorgungsstrukturen berücksichtigt.
2.	Zur pauschalen Abgeltung von Preis- und Mengensteigerungen infolge der Coronavirus-Pandemie, insbesondere bei persönlichen Schutzausrüstungen, konnten zugelassene Krankenhäuser vom 1. April bis zum 30. September 2020 je voll- und teilstationärem Patient einen Zuschlag in Höhe von € 50 abrechnen. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz vom 23. Oktober 2020 wurde eine Anschlussregelung geschaffen, nach der ein krankenhausindividueller Zuschlag für solche Mehrkosten zu vereinbaren ist. Im COVID-Beirat beim Bundesministerium für Gesundheit wurde Anfang Februar 2021 erwogen, dass es wieder eine bundeseinheitliche Regelung geben soll. Es bleibt abzuwarten ob und wann diese Regelung in Kraft tritt und ob diese Regelung dann die den Krankenhäusern entstehende Mehrkosten decken kann.
3.	Der übergangsweise Pflegeentgeltwert wurde ab dem 1. April 2020 von € 146,55 auf € 185,00 angehoben. Seit dem 1. Januar 2021 gilt für den Pflegeentgeltwert ein Übergangsbetrag von € 163,09. Je nach Zeitpunkt der Vereinbarung des individuellen Pflegebudgets kann es zu deutlichen Liquiditätsauswirkungen kommen, wenn der krankenhausindividuelle Pflegeentgeltwert über diesen Übergangswert liegt. Die Pflegebudgetverhandlungen für das Jahr 2020 gestalten sich schwierig und streitbefangen. Es ist zunehmend mit Schiedsstellenfestsetzungen zu rechnen, was zu weiteren Verzögerungen der Vereinbarungen führen kann.
4.	Seit dem 28. März 2020 bis zum 31. Dezember 2020 galt eine Zahlungsfrist für erbrachte und abgerechnete Krankenhausleistungen von fünf Tagen nach Rechnungseingang. Mit dem Dritten Bevölkerungsschutzgesetz wurde die Regelung bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Wenn hier keine weitere Verlängerung gesetzlich geregelt wird, ist durch die Verlängerung des Zahlungsziels auf bis zu 30 Tagen ab Jahresmitte mit erheblichen Liquiditätseinbußen zu rechnen. Der COVID-Beirat nach § 24 KHG hat am 24. Februar 2021 empfohlen, dass Fünftageszahlungsziel bis zum 31. Dezember 2021 zu verlängern.
5.	Die mit dem MDK-Reformgesetz für das Jahr 2020 festgelegte maximale Krankenhausrechnungs-Prüfquote in Höhe von 12,5% wurde in das Jahr 2021 verschoben; für 2020 galt eine Prüfquote von 5,0%. Die nun gültige Prüfquote kann zu einem deutlichen Anstieg an Rechnungsprüfungen, entsprechenden Rückforderungen der Krankenkassen und letztendlich dadurch ebenfalls zu weiteren Beeinträchtigungen der Liquiditätslage der Krankenhäuser führen.
6.	Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz vom 23. Oktober 2020 wurde der Ganzjahresausgleich eingeführt. Auf Verlangen des Krankenhauses wird im Fall eines Erlösrückgangs in 2020 gegenüber 2019 ein Ausgleich von den Krankenkassen gezahlt. Diese Regelung gilt jedoch ausschließlich für 2020. Für 2021 gibt es trotz vehementer Forderung der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft e.V. bisher keine gesetzliche Regelung. Es ist zu erwarten, dass es aufgrund des nach wie vor problematischen Belegungsrückgangs auch 2021 gegenüber dem Niveau 2019 und wegen der wegfallenden Ausgleichszahlungen zu massiven Erlös- und Liquiditätsverlusten kommen wird. In seiner Sitzung vom 24. Februar 2021 hat der COVID-Beirat nach § 24 KHG die Empfehlung ausgesprochen, einen coronabedingten Ganzjahresmindererlösausgleich auch für das Jahr 2021 einzuführen, der Erlösrückgänge gegenüber dem Niveau des Jahres 2019 ausgleicht. Der Ausgleich soll jedoch nur anteilig erfolgen und ein Abschlag vom Erlösniveau 2019 soll vorgenommen werden. Außerdem wird umgekehrt ein Ausgleich von Erlösanstiegen aufgrund von Ausgleichszahlungen des Bundes und der Länder an die Krankenhäuser empfohlen. Diese Empfehlung hat die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder am 3. März 2021 aufgegriffen und beschlossen, dass im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen vom Bundesministerium für Gesundheit in einer Rechtsverordnung die Grundlage für einen Ausgleich von Erlösrückgängen in 2021 gegenüber 2019 geschaffen wird. Fragen der Liquiditätssicherung der Krankenhäuser sollen darüber hinaus aufgegriffen werden.
7.	Die Pflegepersonaluntergrenzen nach § 137i SGB V wurden im Zeitraum vom 1. März 2020 bis zum 31. Juli 2020 ausgesetzt. Damit entfiel zeitweise die Sanktionsbewehrung. Seit August 2020 gelten diese wieder für die Bereiche Intensivmedizin und Geriatrie. Für die weiteren bisherigen pflegesensitiven Fachabteilungen sowie für neu festgelegte Bereiche gelten die Untergrenzen seit dem 1. Februar 2021. Wenn es keine weitere Aussetzung der Untergrenzenregelung geben wird, kann das zu Schließungen von pflegesensitiven Bereichen und dieses zu weiteren spürbaren Einnahmeverlusten führen.

Die Krankenhäuser der AGAPLESION gemeinnützige AG haben bereits zu Beginn und während der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie alle erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus getroffen. Hierzu gehören u. a. die Isolierung von Patienten, die Absage von nicht dringend behandlungsbedürftigen Patienten sowie die Ausweitung von Intensivkapazitäten.

Aufgrund der beschlossenen Stützungsmaßnahmen gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass eine größtenteils ausreichende Kompensation durch das Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen auf Ebene der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH zu erwarten ist.

Diese abschließende Annahme ergibt sich auch vor dem Hintergrund, dass Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Bewältigung der Pandemie systemrelevant sind und das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen und weiteren Gesetzen und Verordnungen, zuletzt mit der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Anpassung der Voraussetzungen für die Anspruchsberechtigung der Krankenhäuser nach § 21 Absatz 1a KHG vom 27. Januar 2021 ermächtigt wurde, die mit dem Gesetz eingerichteten Ausgleichszahlungen, Zuschläge, Pauschalen, Fristen und Geltungszeiträume abweichend zu regeln. Um die Folgen der neu eingeführten Unterstützungsregelungen besser abschätzen und kurzfristig über gegebenenfalls bestehenden Nachsteuerungsbedarf entscheiden zu können, überprüft das Bundesministerium für Gesundheit gemäß dem neuen § 24 KHG die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Einrichtungen im Gesundheitswesen. Dafür wurde ein Beirat von Vertretern aus Fachkreisen mit insoweit besonderer Erfahrung eingesetzt.

Nach Abschluss des Geschäftsjahres ereignete sich am 11. Februar 2021 ein erheblicher Wasserschaden durch Riss eines Panzerschlauches im Bereich der Beckenspüle auf einer Station im 4. Obergeschoss. Der Wassereinfall hat sich auf die unterliegenden Geschosse ausgeweitet, so dass der Stationsbetrieb bis heute beeinträchtigt ist. Für die Sanierung eingesetzte Sachverständige beurteilt die Schadenshöhe im unteren 6-stelligen Bereich. Der Schaden ist versichert.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Abschluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, liegen nicht vor.

Hamburg, den 31. März 2021

AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH

Assessor jur. Jörn Wessel, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.345.678,28	190.232,03	618,80	0,00	1.535.291,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	64.583.266,83	4.323,71	0,00	-7.569,49	64.580.021,05
2. Technische Anlagen	16.729.468,52	0,00	0,00	0,00	16.729.468,52
3. Einrichtungen und Ausstattungen	29.969.137,75	984.898,10	666.019,80	157.536,73	30.445.552,78
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	59.327,69	328.258,38	17.837,75	-157.610,02	212.138,30
	111.341.200,79	1.317.480,19	683.857,55	-7.642,78	111.967.180,65
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	710.000,00	0,00	0,00	0,00	710.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	900.000,00	0,00	0,00	0,00	900.000,00
3. Beteiligungen	150.261,33	2.550,00	25.000,00	0,00	127.811,33
	1.760.261,33	2.550,00	25.000,00	0,00	1.737.811,33
	114.447.140,40	1.510.262,22	709.476,35	-7.642,78	115.240.283,49

	Kumulierte Abschreibungen				Buchwerte
	1.1.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.208.525,73	91.641,58	618,80	1.299.548,51	235.743,00	137.152,55
II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
mit Betriebsbauten	16.496.037,35	2.022.066,53	0,00	18.518.103,88	46.061.917,17	48.087.229,48
2. Technische Anlagen	10.287.629,52	1.178.096,00	0,00	11.465.725,52	5.263.743,00	6.441.839,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	25.683.255,99	2.346.918,34	655.947,55	27.374.226,78	3.071.326,00	4.285.881,76
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	212.138,30	59.327,69
	52.466.922,86	5.547.080,87	655.947,55	57.358.056,18	54.609.124,47	58.874.277,93
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	710.000,00	710.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	900.000,00	0,00	900.000,00	0,00	900.000,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	127.811,33	150.261,33
	0,00	900.000,00	0,00	900.000,00	837.811,33	1.760.261,33
	53.675.448,59	6.538.722,45	656.566,35	59.557.604,69	55.682.678,80	60.771.691,81

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH, Hamburg, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG, Hamburg, ist - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2020 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB i. V. m. § 29 Abs. 3 Satz 1 HmbKHG erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB i. V. m. § 29 Abs. 2 Satz 1 HmbKHG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB i. V. m. § 29 Abs. 2 Satz 1 HmbKHG, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 30. April 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brennecke, Wirtschaftsprüfer

Lütjen, Wirtschaftsprüferin

Feststellung des Jahresabschlusses

Der den Gesellschaftern vorliegende Jahresabschluss 2020 der AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG gemeinnützige GmbH wird mit einer Bilanzsumme von € 81.292.935,73 und einem Jahresüberschuss von € 2.962.115,43 einstimmig festgestellt.

Der Jahresabschluss wurde am 26. Mai 2021 festgestellt.