Gärtner Pötschke GmbH

Kaarst

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Lagebericht

I. Grundlagen der Gesellschaft

Der Garten- und Pflanzenversand Gärtner Pötschke GmbH steht für höchste Qualität und Fachkompetenz. Die Gesellschaft ist ein Traditionsunternehmen aus Kaarst in Nordrhein-Westfalen und gehört zu den ältesten Versandhäusern Deutschlands. Wir beliefern hauptsächlich Privatabnehmer in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland. Das Sortiment umfasst neben Sämereien, Blumenzwiebeln, Pflanzen, Stauden und Gehölzen, Gartengeräte und Dekoartikel rund um den Garten.

Gärtner Pötschke versteht sich als sympathischer, persönlicher Gartenfachmann, der den Kunden vor und nach dem Kauf fachmännisch betreut. Angefangen mit der Einkaufsberatung über den Versand zur optimalen Pflanzzeit bis hin zu Informationen rund um das Produkt. Verkörpert wird dies auch durch die Rundum-Begleitung durchs ganze Jahr mit eigenen Kalendern, einer Foto-Gartenschule für Einsteiger und einfach zu lesenden, weiterführenden Gartenbüchern.

Die Geschäftsführung besteht aus der geschäftsführenden Gesellschafterin Frau Cornelia Pötschke-Kirchhartz sowie den Herren Bernd Brodeßer (operative Geschäftsbereiche) und Dr. Dirk Deppe (Finanzen und Restrukturierung). Kurzzeitig wurde Herr Johannes Welsch zum weiteren Geschäftsführer bestellt (Mai bis Dezember 2017).

II. Wirtschaftsbericht

1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branche

Gesamtwirtschaft

Das seit geraumer Zeit vorherrschende gute Konsumklima in Deutschland hielt auch in 2017 an. Laut dem statistischen Bundesamt ist das BIP im Berichtszeitraum um 2,2 % gewachsen. Die Entwicklung wird u.a. von Privathaushalten durch gestiegene "Kauflust" aufgrund florierender Konjunktur, niedrigen Zinsen und gesunkene Arbeitslosigkeit unterstützt.

Branche "Gartenmarkt"

Nach dem aktuell vorliegenden Jahresbericht des IVG (Stand 01/2018) stiegen die Branchenumsätze in 2017 um 1,4 %. Das reale Wachstum betrug 260 Mio. Euro (zu Endverbraucherpreisen). Dieser Wert ist umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, dass die Wettersituation im April 2017 zu hohen Umsatzeinbrüchen geführt hat. Die Branche erreicht damit im vierten Jahr in Folge ein leichtes Umsatzplus.

Eine bereits im Vorjahr erkennbare Umverteilung der Vertriebswege setzte sich auch in 2017 fort. Insbesondere der Distanzhandel gewinnt mit einem Zuwachs von 9,4% zunehmend an Bedeutung.

2. Geschäftsverlauf und Gesamtaussage

Im Geschäftsverlauf ist eine wesentliche Differenzierung zwischen den beiden Geschäftsfeldern "Grünes" als Kerngeschäft und den Hartwaren (Deko/Geräte etc.) vorzunehmen.

Während das Kerngeschäft trotz erheblicher Wetterkapriolen im April 2017 über dem Markttrend und der Planung hinausgehend erfolgreich war, wurde das Hartwarengeschäft vergleichbar zum allgemeinen Marktgeschehen erheblich von Einbrüchen getroffen. Der Markt reagierte auf diese Entwicklung mit Preisaktionen, die im klassischen Distanzhandel nur mit zusätzlichem (hohen) Werbeaufwand kommunizierbar waren und zu einer Verschlechterung der Rohertrags-Quote führten.

Der Warenumsatz im grünen Bereich konnte um 4,0 % gesteigert werden, während der Warenumsatz im Hartwarensegment um 16,9 % einbrach.

Geplant war für das Geschäftsjahr 2017 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis. Aufgrund des hohen Umsatzeinbruches im Hartwarenbereich konnte diese Planung jedoch nicht erreicht werden. Zusätzlich zum rückläufigen Deckungsbeitrag verringerte sich das im Vorjahr deutlich positive neutrale Ergebnis. Das Geschäftsjahr schließt daher mit einem Jahresfehlbetrag von Mio. € 2,1 ab. Auch unter Berücksichtigung des voraussichtlich ebenfalls deutlich negativen Jahresergebnisses im nachfolgenden Geschäftsjahr 2018 (vgl. Prognosebericht) hat sich die Lage der Gesellschaft verschlechtert. Wir verweisen in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Ausführungen zu den bestandsgefährdenden Risiken in Abschnitt IV Nr. 3.

3. Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2017 war stark von den oben angesprochenen Faktoren geprägt. Zwar konnte durch eine Reduzierung der Warenzukäufe teilweise der gesunkene Umsatz kompensiert werden, was jedoch durch notwendige Lagerbereinigungen aufgrund des veränderten Konsumverhaltens relativiert wurde. Dadurch erhöhte sich die Wareneinsatzquote in Bezug auf die Umsatzerlöse leicht von 38,4 % auf 38,9 %. Gegenläufig entlastete ein höherer Umsatzanteil von margenstärkerer Ware aus dem grünen Bereich die Wareneinsatzquote.

Aufgrund von Paketoptimierungen konnte der Bereich der Warenabgabekosten (Verpackung und Ausgangsfrachten) im Verhältnis zum Warenumsatz leicht von 26,5 % auf 26,1 % (Mio. € 4,8) gesenkt werden.

Der sich danach ergebende Deckungsbeitrag verringerte sich um Mio. € 1,5 auf Mio. € 18,3.

Die übrigen Betriebsaufwendungen konnten in Teilen reduziert werden. Die Personalaufwendungen lagen trotz rückläufiger Mitarbeiteranzahl (-6,4 %) aufgrund von Entgeltanpassungen, einer veränderten Mitarbeiterstruktur und Belastungen aus Pensionsrückstellungszuführungen (bedingt durch einen verringerten Rechnungszins) auf Vorjahresniveau. Die Aufwendungen für Fremdpersonal konnten ebenfalls nochmals um 8,9 % durch einen verringerten Einsatz gesenkt werden. Auch konnten weiterhin Urlaub und Überstunden abgebaut werden. Unter Berücksichtigung der Kosten für das Fremdpersonal lag der erweiterte Personalaufwand leicht unter dem Vorjahr.

Durch zusätzliche Werbemaßnahmen und zur breiteren Streuung unserer Print-Kataloge wurden die Aufwendungen für Werbekosten einschließlich IT-Infrastrukturkosten um rd. 100 T€ auf Mio. € 7,9 angehoben.

Die Abschreibungen blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert, bei den Leasingaufwendungen ergab sich ein leichter Anstieg durch den Zugang eines Dokumentenmanagementsystems.

Nachteiligen Einfluss hatte auch unsere kaufmännisch-konservative Abwertung beim Forderungsbestand. Wir denken, dass damit die dort bestehenden (branchenmäßigen) Risiken nun ausreichend abgedeckt sind.

Der Aufwand für Reparatur- und Wartungskosten erhöhte sich zum Vorjahr vor allem auch aufgrund der Wartungsarbeiten in der neuen Logistik.

Die Verwaltungskosten erhöhten sich um rd. T€ 113, unter anderem aufgrund gestiegener Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit den Restrukturierungsaktivitäten.

Alle erzielten Einsparungen in den Kostenblocks konnten aber den Umsatzverlust und geringeren Deckungsbeitrag nicht kompensieren, so dass sich das Betriebsergebnis unter Einbeziehung der rückläufigen sonstigen betrieblichen Erträge - die im Vorjahr insbesondere hohe Erträge aus Rückstellungsauflösungen beinhalteten - um 2,1 Mio. € auf minus 1,9 Mio. € verschlechterte.

Innerhalb des Finanzergebnisses konnten die Zinsaufwendungen relativ stabil gehalten werden, während die Zinserträge nominal sanken.

Insgesamt ergibt sich ein deutlich negatives Jahresergebnis von Mio. € -2,1. Damit haben wir unsere ursprünglichen Planungen deutlich verfehlt.

4. Finanzlage

Trotz des Umsatzeinbruches im Geschäftsjahr 2017 ist es uns gelungen, durch gezieltes Finanzmanagement die Verbindlichkeiten innerhalb der vereinbarten Zahlungsziele zu begleichen und Forderungen zu vereinnahmen.

Unsere Kapitalstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund des Jahresfehlbetrages bei gleichbleibender Bilanzsumme verschlechtert. Die Eigenkapitalquote liegt nunmehr noch bei 5,8 % (Vorjahr: 24,9 %).

Der erhöhte Finanzierungsbedarf vor dem Beginn der Hauptsaison im Frühjahr durch Vorfinanzierung von Waren und Werbemaßnahmen wurde, wie auch in den Vorjahren, durch den Kontokorrentkredit der Banken und durch Zielvereinbarungen mit Lieferanten sichergestellt.

Die Gesellschaft verfügte im Geschäftsjahr 2017 über eine Bankkreditlinie über Mio. € 3,0, die seit August 2018 auf 2,5 Mio. € angepasst wurde und weiterhin unbefristet ist. Die Aufrechterhaltung dieser Kreditlinie durch die kreditgebende Bank ist unter anderem von der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft abhängig. Die Gesellschaft geht trotz der negativen wirtschaftlichen Entwicklung davon aus, dass die Bankkreditlinie aufgrund bestehender Sicherheiten aufrechterhalten wird sowie die Finanzierung insgesamt und damit auch die jederzeitige Zahlungsfähigkeit in Zukunft sichergestellt sind. Eine weitere Liquiditätsbereitstellung durch potentielle Investoren hängt von den derzeit laufenden Verhandlungen ab. Bereits im Jahr 2018 wurden konkrete Verhandlungen begonnen, die nach derzeitigem Stand noch im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Wir verweisen in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Ausführungen in Abschnitt IV Nr. 3.

Andere Finanzierungsmaßnahmen wurden bereits im Herbst 2017 mit Fremdkapitalgebern vertraglich vereinbart. Hierbei wurde ein verzinsliches Darlehen über Mio. € 2,0 aufgenommen. Der Liquiditätszufluss führte auch zu einer Erhöhung der liquiden Mittel, ferner konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringert werden. Im Übrigen finanziert sich die Gesellschaft langfristig über Pensionsrückstellungen.

Zum Teil werden Bankguthaben innerhalb der Firmengruppe im Rahmen eines Cash Pooling auf ein Konto einer nahe stehenden Gesellschaft transferiert. Daraus resultierende Forderungen werden innerhalb der Bilanz auf einem Verrechnungskonto verbucht und unter den Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen ausgewiesen.

5. Investitionen

Aufgrund der angespannten Umsatzlage wurde im Geschäftsjahr 2017 mit 150,6 T€ moderat in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Da immer größere Datenvolumen über das Netzwerk sowie Internetleitungen übertragen werden müssen, war die Investition in IT Infrastruktur erforderlich. Auch wurde in die Anschaffung eines modernen Zeiterfassungssystems investiert. Weitere Investitionen wurden für die Optimierung und Erweiterung der in 2014 angeschafften Software getätigt. Die Leasing-Aufwendungen lagen leicht über dem Vorjahr.

6. Vermögenslage

Aufgrund einer näher am Versandtermin liegenden Belieferung durch unsere Lieferanten konnte der Warenbestand im grünen Bereich um 183 T€ gesenkt werden. Ebenso wurde insbesondere der Bestand an Hartwaren für den Gartenbereich aufgrund verstärkter Abverkäufe / Lagerbereinigung sowie auch durch zeitnahe Warenzukäufe erheblich verringert (rd. - 675 T€).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände umfassen insbesondere Forderungen gegen Unternehmen der Pötschke Firmengruppe. Es handelt sich um ein Verrechnungskonto, auf welchem sowohl Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr als auch Cash Pooling Transaktionen verrechnet werden. Die Kundenforderungen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 449,4 T€. Hierin sind Einzelwertberichtigungen auf Forderungen über 427,0 T€ enthalten. Aus Vorsichtsgründen wurde die bisherige Abwertungsstaffel im Geschäftsjahr 2017 angepasst, woraus sich eine Erhöhung der Einzelwertberichtigungen um 262,0 T€ ergab.

Die Rückstellungen für Pensionen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 393,7 T€ erhöht, vornehmlich aufgrund von Zuführungen für aktive Anwärter. Auch die Verringerung des Rechnungszinssatzes sowie Aufzinsungen führten zu einer Erhöhung der Pensionsverpflichtung.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten unter anderem durch Liquiditätszuflüsse aufgrund der dargestellten Darlehensgewährung von Dritter Seite zurückgeführt werden. Aufgrund dieser Darlehensaufnahme erhöhten sich die sonstigen Verbindlichkeiten.

7. Personal- und Sozialbereich

Im Jahr 2017 konnten die operativen Personalaufwendungen unter Berücksichtigung des Fremdpersonals gesenkt werden.

Aufgrund unseres saisonalen Geschäftes beschäftigen wir neben Festangestellten auch Saisonkräfte und Zeitarbeitskräfte. Im Geschäftsjahr wurden verstärkt Verpackungs- und Verpostungsarbeiten durch Mitarbeiter der GWN Gemeinnützige Werkstätten Neuss GmbH vorgenommen. Ein weiterer Mitarbeiter der GWN GmbH wird in den Saisonzeiten weiterhin in der Logistik beschäftigt. Nicht alleine aus diesem Grund wird die gesetzlich vorgeschriebene Schwerbehindertenquote von 5 % weit überschritten.

In den Bereichen Gesundheits- und Arbeitsschutz werden die geltenden Vorschriften und Empfehlungen der Sicherheitsbeauftragten zügig umgesetzt, so dass es zu keinen nennenswerten Betriebsunfällen oder ähnlichen Vorkommnissen kam.

Wir stellen in den Bereichen Lagerlogistik, Bürokommunikation und Marketing Ausbildungsplätze bereit. Unsere Auszubildenden werden durch interne Schulungen und die Übernahme von Fortbildungskosten unterstützt.

III. Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren

Aus den monatlich erstellten betriebswirtschaftlichen und standardisierten Auswertungen werden die für uns wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren abgeleitet. Fortlaufend werden Soll-Ist-Abgleiche durchgeführt, um die Geschäftsentwicklungen zeitnah zu beurteilen.

Bei den bedeutenden finanziellen Leistungsindikatoren liegt der Fokus für unser Unternehmen auf dem Umsatz sowie dem Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT). Beide Indikatoren lagen im Geschäftsjahr 2017 unter den Planungen. Die Abweichungen resultieren insbesondere aus dem ungeplanten Umsatzeinbruch im Hartwarenbereich.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognose

Die initial für das Geschäftsjahr 2018 erwartete positive Entwicklung der Ergebnissituation konnte nicht erreicht werden. Trotz der erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen zur Flexibilisierung von Katalogaussendungen und zur Stärkung eines hochflexiblen Onlinegeschäftes, konnten die Einbrüche im Bereich der Hartwaren- und Ambiente-Warengruppen nicht aufgefangen werden. Die Investitionen und Maßnahmen in Marketing und Kunden aus 2017 wirken positiv verstärkend auf die Folgejahre und werden ihre volle Wirkung nur in Teilen bereits in 2018 entfalten können. Aktuell wird - auch aufgrund der lang anhaltenden (für uns nachteiligen) Trockenperiode im Sommer 2018 - für das Geschäftsjahr 2018 daher von einem im Vergleich zum Berichtszeitraum vergleichbaren Umsatz sowie einem nur leicht verbesserten, aber weiterhin deutlich negativen EBIT und einem erneuten Jahresverlust von rund 2 Mio EUR ausgegangen.

In den letzten beiden Jahren hat eine klare strategische Ausrichtung im Lebend-Ware-Bereich (Pflanzen) bereits zu Umsatzzuwächsen geführt. Neben stabil wachsenden Frühjahrsumsätzen (trotz der wetterbedingt schlechten Umsätze im Monat April 2017) wiesen wir vor allem auch im Herbstgeschäft gegen alle Trends Umsatzzuwächse auf. Außerdem spielen die steigenden Online-Umsätze eine wesentliche Rolle. Der Umsatz wird in 2018 in diesem Warenbereich ein moderates Wachstum erreichen. Die im Hartwarenbereich erwartete Umsatzerholung ist, entgegen der Planungen, nicht eingetreten, sodass die Umsatzsteigerungen im Lebend-Ware-Bereich durch Umsatzrückgänge im Hartwarenbereich kompensiert werden. Die durchgeführten Stützungsmaßnahmen wie die Erhöhung der Offline-Werbemittel sowie eine verstärkte Neukundenakquise und Onlinewerbung sollten in Teilen erst in Folgejahren wirken.

2. Chancen

Losgelöst von der Tatsache, dass die erreichbare Marktgröße des Distanzhandels "Garten" von maßgeblichen Prognoseinstituten jenseits von 2 Mrd. € eingeschätzt wird und damit gerade einmal ¼ des Marktvolumens besetzt ist, finden derzeit große Marktbewegungen statt, auf die sich Gärtner Pötschke vorausschauend eingestellt hat und weiter einstellen wird. Die auch weiterhin "alternde" Gesellschaft und gleichzeitig wachsender Internetaffinität unserer relevanten Kundengruppe (> 45 Jahre) begünstigt die Entwicklung. Durch geeignete Maßnahmen werden weitere Kundengruppen in den Relevanz-Fokus aufgenommen, so dass zeitgleich erfolgreich am Kundenbestand als auch am Kundenfortbestand Potenziale gehoben werden können. Dabei spielt die Qualität und Kompetenz der gesamten Dienstleistungskette eine immer wichtigere Rolle für Kunden.

Hier bieten wir erhebliche Vorteile gegenüber anderen Marktteilnehmern. Denn in der jüngeren Vergangenheit haben wir hohe Investitionen für diese Marktfähigkeit getätigt.

Chancen durch operative Leistungsfähigkeit

Dabei steht die immer größer werdende Bedeutung der operativen Leistungsfaktoren im Vordergrund. Kundenansprüche in Bezug auf Sortimentsbreite und -tiefe, Lieferschnelligkeit und Qualität sind geprägt von Leistungserfahrungen mit Amazon. Deshalb wäre ohne diese hohe logistische Leistungsfähigkeit eine erfolgreiche Positionierung von Gärtner Pötschke als kompetentester Anbieter im "Grünen Markt" nicht umsetzbar. Die von uns in 2017 erreichten durchschnittlichen Lieferzeiten und Lieferquoten dürfen in der Branche als Benchmarks angesehen werden.

Es wurde so eine notwendige zukunftssichernde Basis gelegt. Diese Basis hat es ermöglicht, auf logistischer Seite uns glaubwürdig den Kunden zu vermitteln. Beispielhaft sind dafür Testergebnisse und der Trusted Shops Bewertungsindex, der von 4,2 auf 4,6 von 5 (Stand Ende 2018) stieg.

Chancen durch Fokussierung im Marketing

Eine weitere zukünftige Chance sehen wir darin, auf Basis unserer Leistungsfähigkeit ganzheitliche Kompetenz und Qualität zu vermitteln. Dazu ist eine zukunftsweisende Neuausrichtung des Marketings in Angriff zu nehmen. Damit wurde 2017 begonnen. Es wurden in den letzten Jahren (Leasing-) Investitionen in die Usability des Webshops und Content-Erweiterungen vorgenommen. Dem derzeitig erkennbaren Trend, dass sich Online-Umsätze von Desktop-Lösungen auf mobile Anwendungen verlagern, tragen wir durch eine 2018 zum Einsatz kommende Shop-Lösung für Smartphones Rechnung. Verstärkt werden die kompetenz- und absatzfördernden Social-Media-Kanäle befüllt und genutzt.

Prozessoptimierungen durch eine Neubesetzung der Führung im Online-Marketing tragen bereits Früchte in Form von Kostenoptimierungen und mehr Flexibilität.

Dem veränderten Nachfrageverhalten wird auch in Zukunft Rechnung getragen. Gärtner Pötschke soll eine kompetente Alternative zu Marketplaces, Gartencentern und Baumarktketten sein. Gärtner Pötschke bietet der wachsenden Kundenzahl, die ihre hohen Kaufansprüche auf einfachster Art gerecht werden wollen, durch schnelle Direktbelieferung und hohe Auswahlunterstützung (Content) größtmöglichen Kundennutzen. Zur Stärkung auch der personellen Kompetenzen wurde die Nachbesetzung der Marketingleitung durch eine/einen ausgewiesenen Branchenfachmann erfolgreich in den Fokus für 2018 genommen.

3. Bestandsgefährdende Risiken

Risiken einer substantiellen Bestandsgefährdung des Unternehmens ergeben sich durch die gegebene und nach Stichtag anhaltende Verlustsituation. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag bereits deutlich angegriffen und unter Berücksichtigung der weiterhin negativen Ergebnissituation im Geschäftsjahr 2018 ist eine bilanzielle Überschuldung eingetreten. Diese negative Entwicklung beeinträchtigt insbesondere die Liquiditätslage der Gesellschaft. Es wurden im Jahr 2018 konkrete Verhandlungen mit potentiellen Investoren begonnen mit dem Ziel, die Mehrheit der Gesellschaftsanteile zu übertragen. Die potentiellen Investoren sehen sich dann in der Lage, bei einer unerwartet anhaltenden Verlustsituation oder einer unerwarteten Kündigung der Bankkreditlinien Zahlungen zu leisten, um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Die potentiellen Investoren haben ihre Absichten und Vorstellungen bereits schriftlich gegenüber den Gesellschaftern konkretisiert, wenngleich eine finale Entscheidung noch nicht erfolgt ist und insoweit wesentliche Unsicherheiten bestehen. Die Verhandlungen mit den potentiellen Investoren sind weiterhin im Gange und die Geschäftsführung ist auf Basis des bisherigen Verlaufs zuversichtlich, dass die Verhandlungen zu einem für die Gesellschaft positiven Ergebnis kommen werden, so dass die Geschäftsführung weiterhin von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (Going-Concern) ausgeht.

Die Ertrags- und Finanzplanung für das Geschäftsjahr 2019 berücksichtigt eingeleitete bzw. geplante Maßnahmen der Geschäftsführung, um die Ertragskraft zu verbessern und eine Profitabilität wiederherzustellen. Zum einen sind bei erfolgreicher Umsetzung Umsatzsteigerungen zu erwarten und zum anderen Kosteneinsparungen. Diese Planung berücksichtigt unter anderem Maßnahmen zur Vertriebsoptimierung auf Basis von Datenanalysen. Dadurch können Printmedien eingespart bzw. durch kundenspezifische Onlinekommunikation ersetzt und Vertriebskosten eingespart werden. Ferner können Umsatzsteigerungen generiert werden. Auf dieser Basis wird erwartet, dass kein Verlust mehr im nunmehr anstehenden Geschäftsjahr 2019 eintreten sollte bzw. ein wieder positives Jahresergebnis erreicht werden könnte. Wesentliche Unsicherheiten hinsichtlich der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen zur kurzfristigen Wiederherstellung der Profitabilität bleiben bis zur Erreichung der geplanten Ziele bestehen.

Da unser Geschäft aber auch zu einem gewissen Grad wetterabhängig ist (insbesondere im Frühjahr und Herbst) benötigen wir für die geplante Geschäftsentwicklung zudem eine für uns nicht nachteilige Großwetterlage. Unabhängig davon erfordert das saisonale Geschäft Vorfinanzierungen zu Beginn und Mitte eines Kalender-/Geschäftsjahres. Wir gehen auf Grundlage unserer Planung davon aus, dass durchgehend eine Liquiditätsüberdeckung erreicht wird; insbesondere auch in den saisonal kritischen Monaten Januar/Februar 2019. Den Bestand der Liquidität überwachen wir vorausschauend, so dass uns unterjährig, unter Berücksichtigung des Saisonverlaufs, ausreichend Mittel zur Verfügung stehen und standen. Zudem arbeiten wir weiter gezielt an einem Lagerabbau durch verbesserte Lagerdisposition und Produktbereinigungen. Diese Arbeiten haben in 2018 bereits erste Erfolge gezeigt.

4. Sonstige Risiken

Risiken im Vorratsbestand aus nicht gängigen Artikeln beispielsweise verursacht durch Veränderungen in der Kundennachfrage oder Wettbewerb werden durch ein Monitoring der Umschlagshäufigkeiten auf Artikelebene überwacht und bei Bedarf Maßnahmen ergriffen. Zudem wird im Rahmen des aktiven Bestandsmanagements angestrebt, die Bestände unter Sicherstellung einer angemessenen Lieferbereitschaft möglichst gering zu halten.

Ein weitreichendes Debitoren-Management trägt zur Minimierung eines Ausfallrisikos von Kundenforderungen bei. Vor der Belieferung von Neukunden informieren wir uns über die Bonität unserer Kunden. Wir unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Inkassounternehmen, die mit dem Einzug von Zahlungsansprüchen gegen säumige Zahler beauftragt sind. Die Kundenforderungen werden in Bezug auf Werthaltigkeitsrisiken äußerst konservativ bewertet, so dass hierin eher positive als negative Entwicklungen zu erwarten sind.

Die Gesellschaft ist durch den internationalen Einkauf der Waren Transport und Währungsrisiken ausgesetzt. Diese werden durch Versicherungen, eine vorausschauende Währungssicherung, Planung und Bestellorder abgedeckt.

Das Kontroll- und Risikomanagement des Unternehmens wurde zuletzt überarbeitet. Die Besetzung der Geschäftsführung ist ausgerichtet an die verschiedenen derzeit zu bewältigenden Aufgaben und Risiken. Unsere Produkt-, Kunden- und Spartenerfolgsrechnung wurde weiter ausgestaltet und auch die Liquiditätssteuerung und Kursabsicherung ausgebaut. Die dadurch geschaffenen Steuerungs- und Überwachungsmechanismen werden fortwährend weiterentwickelt. Durch die Etablierung einer internen Revision erwarten wir einen weiteren inhaltlichen Ausbau unseres internen Kontrollsystems.

Kaarst, den 11. Januar 2019

Die Geschäftsführung

Bilanz

AKTIVA

	Gesamtjahr/Stand		Vorjahr
	Euro	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen		1.536.335,63		978.135,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	487.950,50		658.043,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten auf fremden Grundstücken	334,00		734,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	81.055,50		103.878,50
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	186.567,50		215.479,50
III. Finanzanlagen
1. sonstige Ausleihungen	780.428,13			690.039,16
B. Umlaufvermögen		9.231.016,25		9.331.828,98
I. Vorratsvermögen	2.739.019,00		3.850.278,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.753.626,15		5.437.740,25
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.738.371,10		43.810,73
C. Rechnungsabgrenzungsposten		80.223,94		94.300,82
Summe Aktiva		10.847.575,82		11.094.303,96
PASSIVA
	Gesamtjahr/Stand		Vorjahr
	Euro	Euro	Euro	Euro
A. Eigenkapital		623.754,05		2.758.820,06
I. gezeichnetes Kapital	800.000,00		800.000,00
II. Kapitalrücklage	3.013.091,81		3.013.091,81
III. Gewinnrücklagen	236.115,34		236.115,34
IV. Verlustvortrag	-1.290.387,09		-1.272.474,38
V. Jahresfehlbetrag	-2.135.065,20		-17.912,71
B. Rückstellungen		3.722.822,73		3.312.290,25
C. Verbindlichkeiten		6.500.998,23		5.023.193,65
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.224.452,70		2.733.823,71
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.995.518,31		1.964.489,20
3. sonstige Verbindlichkeiten	2.281.027,22		324.880,74
- davon aus Steuern: EUR 257.175,67 (Vorjahr: EUR 280.082,90)
Summe Passiva		10.847.575,82		11.094.303,96

Gewinn- und Verlustrechnung

		2017 EUR	Vorjahr 2016 EUR
1. Rohergebnis		23.659.857,80	26.075.198,60
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-6.270.907,79		-6.448.319,76
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für für Altersversorgung und für Unterstützung	-1.589.202,94		-1.366.925,04
- davon für Altersversorgung: EUR 302.249,70 (Vorjahr: EUR 60.050,05)		-7.860.110,73
3. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-370.879,33	-373.597,85
4. sonstige betriebliche Aufwendungen		-17.317.967,39	-17.678.557,83
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 45.283,10 (Vorjahr: EUR 94.845,45)
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		113.900,72	170.142,98
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-356.617,71	-353.051,22
- davon aus Abzinsung: EUR 148.056,00 (Vorjahr: EUR 158.611,00)
7. Steuern vom Ertrag		2,94	-39.199,42
8. Ergebnis nach Steuern		-2.131.813,70	-14.309,54
9. sonstige Steuern		-3.251,50	-3.603,17
10. Jahresfehlbetrag		-2.135.065,20	-17.912,71

Anhang

A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Gesellschaft ist unter der Firma Gärtner Pötschke GmbH mit Sitz in Kaarst im Handelsregister des Amtsgerichts Neuss unter der Nummer HRB 5138 eingetragen.

Bei der Aufstellung des Jahresanschlusses und des Lageberichtes wurden die Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und GmbH-Gesetztes angewandt. Die Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte unter der Beachtung der Vorschriften der §§ 264 bis 278 HGB sowie § 42 GmbHG.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Gesellschaft ist weiterhin eine mittelgroße GmbH nach § 267 HGB.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des auf den 31.12.2016 festgestellten Jahresabschlusses wurden grundsätzlich unverändert für den Jahresabschluss 2017 vorgetragen.

Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen werden nunmehr unter einem eigenständigen Bilanzposten ausgewiesen. Der Vorjahresvergleichswert betreffend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde in Höhe der darin enthaltenen Beträge angepasst zwecks Verbesserung der Vergleichbarkeit.

B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibung vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibung vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens wurden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Grundlage für die Abschreibung bildeten die steuerlichen AfA-Tabellen. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 150 € sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt. Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens ab einem Wert von 150 € bis 1.000 € wurden in einen Sammelposten eingestellt, der über 5 Jahre linear abgeschrieben wurde.

Die Abschreibung auf Zugänge des Sachanlagevermögens wurde zeitanteilig vorgenommen.

Bei den Finanzanlagen wurden die Ausleihungen zum Nennbetrag angesetzt.

Handelswaren sind zu Anschaffungskosten (gleitender Durchschnittspreis) oder den niedrigeren Marktpreisen bilanziert. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsmögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert, soweit erforderlich abzüglich Wertberichtigungen, angesetzt.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Pensionsverpflichtungen dienen, wurden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und mit der entsprechenden Verpflichtung saldiert ausgewiesen.

Flüssige Mittel wurden zum Nominalbetrag angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen bereits abgerechnete Leistungen und wurden in Höhe der noch nicht erbrachten bzw. erhaltenen Leistung angesetzt.

Die Pensionsrückstellung wurde nach dem versicherungsmathematischen Teilwertverfahren berechnet. Berechnungsgrundlage waren die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck. Für die Abzinsung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einem Betrachtungszeitraum von 10 Jahren gemäß des von der Deutschen Bandesbank veröffentlichten Rechnungszinssatzes für Versorgungsverpflichtungen verwendet (3,68 %; VJ 4,01 %). Der angenommene Gehaltstrend liegt zwischen 0,0 % und 1,0 % und der angenommene Rententrend liegt zwischen 0,0 % und 1,5 %. Eine Fluktuation wurde nicht unterstellt. Der Unterschiedsbetrag bei Bewertung der Pensionsrückstellung auf Basis eines 7-Jahres Durchschnittszinssatzes beträgt 503 T€ und unterliegt einer Ausschüttungssperre. Effekte aus Zinssatzänderungen werden im Personalaufwand ausgewiesen.

Unter Inanspruchnahme des Wahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird der sich aus der Änderung der Rückstellungsbilanzierung durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) ergebende Zuführungsbetrag für leitende Angestellte über den Höchstzeitraum gleichmäßig verteilt. Aus der ersten Anwendung des BilMoG hat sich bei den Pensionsrückstellungen zum 1.1.2010 ein Unterschiedsbetrag von 766,7 T€ ergeben, der über 15 Jahre aufgelöst wird (jährlich 51,1 T€). Daraus ergab sich zum Bilanzstichtag eine verbleibende Unterdeckung in Höhe von 357,8 T€.

Rückstellungen wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen abzudecken.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB wurden nicht gebildet.

Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden zum aktuellen am Bilanzstichtag gültigen Kurs (Devisenkassakurs) umgerechnet.

Auf die Bilanzierung eines Aktivüberhangs latenter Steuern wurde in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB verzichtet.

C. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der Abschreibungen im Berichtsjahr zeigt der beigefügte Anlagenspiegel.

Die Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen betreffen ein Verrechnungskonto, das unter anderem aus dem Cash Pooling von Bankguthaben sowie aus verrechneten Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultiert.

Gegen geschäftsführende Gesellschafter bestanden Ausleihungen in Höhe von 684,4 T€ (Vorjahr: 578,0 T€). Im Berichtsjahr wurden effektiv Tilgungen in Höhe von 615,3 T€ vorgenommen, die weitere Kreditaufnahme betrug 721,7 T€. Diese Forderungen wurden mit 0,50 % p.a. verzinst. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten darüber hinaus übrige Forderungen gegen Gesellschafter über 70,0 T€ (Vorjahr: 110,2 T€).

Die im Eigenkapital ausgewiesenen Gewinnrücklagen betreffen andere Gewinnrücklagen.

Entsprechend der Verrechnungspflicht des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden Vermögensgegenstände und Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen verrechnet. Den Anschaffungskosten des Planvermögens in Höhe von 586,0 T€ stand zum Bilanzstichtag ein beizulegender Wert von 527,7 T€ gegenüber. Die Pensionsrückstellungen wurden mit 3.827,0 T€ bewertet, sodass sich nach Verrechnung mit dem Planvermögen im Berichtsjahr eine Rückstellung für Pensionsverpflichtungen in Höhe von 3.299,4 T€ ergibt. Es ergaben sich im Geschäftsjahr keine Verrechnung von Aufwendungen und Erträgen.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Kosten für Gewährleistungsansprüche (148,8 T€), nicht abgegoltene Urlaubsansprüche und Überstunden (71,8 T€) und Kosten für die Berufsgenossenschaft (73,0 T€).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Diese sind gesichert durch Sicherheiten Dritter sowie Globalzession der Forderungen und Raumsicherungsübertragung von Waren der Gesellschaft.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen unterliegen in der Regel dem Eigentumsvorbehalt der Lieferanten und haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben in Höhe von 281,0 T€ (Vorjahr: 324,9 T€) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Der nicht kurzfristige Teil der sonstigen Verbindlichkeiten entfällt auf ein verzinsliches Darlehen über 2.000 T€ mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr.

D. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse werden fast ausschließlich im Inland erzielt.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen über 43 T€ sowie weitere periodenfremde Erträge über 228 T€ aus einem Nachteilsausgleich sowie 117 T€ aus Kostenerstattungen für Vorjahre enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 60,0 T€ enthalten.

Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen von nicht untergeordneter Bedeutung ergaben sich im Berichtsjahr nicht.

E. Sonstige Angaben

1. Derivative Finanzinstrumente / Hedging

Zum Stichtag bestehen Devisentermingeschäfte zum Erwerb von Devisen (USD) auf Termin. Das Volumen beträgt 1.972 TUSD, umgerechnet zu Sicherungskursen entspricht dies 1.663 T€. Die Restlaufzeit der Geschäfte beträgt zwischen 1 und 5 Monaten. Der beizulegende Zeitwert beträgt - 27 T€ und wurde auf Basis der Mark-to-Market Bewertungsmethode ermittelt. Aufgrund gebildeter Bewertungseinheiten mit Grundgeschäften in entsprechender Höhe (abgeschlossene Warenbeschaffungsgeschäfte) erfolgt gemäß der Einfrierungsmethode keine Passivierung einer Drohverlustrückstellung wegen negativer Marktwerte. Aufgrund übereinstimmender Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäften wird von der Effektivität ausgegangen.

2. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse i.S. d. § 251 HGB sind nicht zu vermerken.

3. Sonstige finanziellen Verpflichtungen

Aus bestehenden Verträge mit Dritten betragen die nach dem Bilanzstichtag zu leistenden Gesamtverpflichtungen bis zum Ablauf der jeweiligen Verträge insgesamt 3.023 T€. Der in der Firmengruppe bestehende Mietvertrag verlängert sich regelmäßig.

4. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

· Frau Cornelia Pötschke-Kirchhartz, Kaarst, Gesellschafterin

· Herr Bernd Brodeßer, Kaarst, Geschäftsleiter

· Herr Dr. Dirk Deppe, Köln, Leiter Finanzen

· Herr Johannes Welsch, Geschäftsführer (Eintragung 31.05.2017 - Abberufung 17.11.2017)

Die Gesamtbezüge gemäß § 285 Nr. 9a HGB betrugen im Geschäftsjahr 747 T€; Die Geschäftsführerleistungen von Herrn Dr. Deppe werden als Beratungskosten in Rechnung gestellt.

Die Höhe der Rückstellungen gemäß § 285 Nr. 9b HGB betrugen 3.431 T€ (vor Saldierung).

5. Mitarbeiter

Von den durchschnittlich 189 beschäftigten Personen waren 128 in Vollzeit und 61 in Teilzeit beschäftigt.

F. Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung empfiehlt, den Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2017 auf neue Rechnung vorzutragen.

G. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind die im Lagebericht (Abschnitt IV "Prognose-, Chancen- und Risikobericht") dargestellten Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine wesentliche finanzielle Auswirkung für die Gesellschaft haben.

Kaarst, den 11. Januar 2019

Pötschke-Kirchhartz

Brodeßer

Dr. Deppe

Entwicklung des Anlagevermögens

	ANSCHAFFUNGS- / HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2017 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2017 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.297.545,94	88.382,80	8.110,12	1.377.818,62
II. SACHANLAGEN
1. Bauten auf fremden Grundstücken	28.001,49	0,00	0,00	28.001,49
2. technische Anlagen und Maschinen	444.687,54	6.765,40	6.056,40	445.396,54
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.099.918,28	55.484,63	32.447,74	1.122.955,17
	1.572.607,31	62.250,03	38.504,14	1.596.353,20
III. FINANZANLAGEN
1. sonstige Ausleihungen	690.039,16	721.650,98	631.262,01	780.428,13
	3.560.192,41	872.283,81	677.876,27	3.754.599,95

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2017 EUR	Zuführung EUR	Auflösung EUR	31.12.2017 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	639.502,94	258.474,80	8.109,62	889.868,12
II. SACHANLAGEN
1. Bauten auf fremden Grundstücken	27.267,49	400,00	0,00	27.667,49
2. technische Anlagen und Maschinen	340.809,04	27.610,40	4.078,40	364.341,04
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	884.438,78	84.394,13	32.445,24	936.387,67
	1.252.515,31	112.404,53	36.523,64	1.328.396,20
III. FINANZANLAGEN
1. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.892.018,25	370.879,33	44.633,26	2.218.264,32

	NETTOBUCHWERTE
	31.12.2017 EUR	31.12.2016 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	487.950,50	658.043,00
II. SACHANLAGEN
1. Bauten auf fremden Grundstücken	334,00	734,00
2. technische Anlagen und Maschinen	81.055,50	103.878,50
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	186.567,50	215.479,50
	267.957,00	320.092,00
III. FINANZANLAGEN
1. sonstige Ausleihungen	780.428,13	690.039,16
	780.428,13	690.039,16
	1.536.335,63	1.668.174,16

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts der Gärtner Pötschke GmbH, Kaarst, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir pflichtgemäß auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter in Bezug auf bestandsgefährdende Risiken im Lagebericht hin. Dort wird im Abschnitt IV Nr. 3 ausgeführt, dass Risiken einer substantiellen Bestandsgefährdung des Unternehmens durch die gegebene und nach dem Bilanzstichtag anhaltende Verlustsituation bestehen. Diese negative Entwicklung beeinträchtigt insbesondere die Liquiditätslage der Gesellschaft. Es wurden im Jahr 2018 konkrete Verhandlungen mit potentiellen Investoren begonnen mit dem Ziel, die Mehrheit der Gesellschaftsanteile zu übertragen. Die potentiellen Investoren sehen sich dann in der Lage, bei einer unerwartet anhaltenden Verlustsituation oder einer unerwarteten Kündigung der Bankkreditlinien Zahlungen zu leisten, um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Eine Entscheidung der potentiellen Investoren zur Übernahme von Gesellschaftsanteilen ist indes noch nicht erfolgt, so dass hinsichtlich des Fortbestands der Gärtner Pötschke GmbH eine wesentliche Unsicherheit besteht. Unabhängig davon bestehen wesentliche Unsicherheiten hinsichtlich der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen zur kurzfristigen Wiederherstellung der Profitabilität.

Neuss, 11. Januar 2019

SHWP GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Goossens, Wirtschaftsprüfer

ppa. Marx, Wirtschaftsprüfer

Sonstiger Berichtsteil

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 16. Januar 2019 festgestellt.

Gärtner Pötschke Abwicklungsgesellschaft mbH