Mercedes-Benz Bank AG

Stuttgart

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2020

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Geschäftsjahr 2020 in drei gemeinsamen Sitzungen, im Rahmen der zwei Mal jährlich zur Verfügung gestellten Zwischenberichte inkl. der Beantwortung der hierdurch aufgekommenen Nachfragen sowie der am 20.03.2020 adhoc übersandten Information zur Covid-19-Situation mit der Entwicklung der Mercedes-Benz Bank AG und ihrer Geschäftsbereiche befasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat dabei eingehend über die Geschäfts-, Finanz- und Risikolage, über den Geschäftsverlauf der Gesellschaft und ihrer Beteiligungsgesellschaften sowie über die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens informiert. Hinzu kommt, dass der Aufsichtsrat im Rahmen der gemeinsamen Sitzungen über die Personalsituation und über die Prüfungsergebnisse der Revision unterrichtet wurde. Der Aufsichtsrat hat darüber ausführlich mit dem Vorstand beraten.

Die zustimmungsbedürftigen Geschäfte und Maßnahmen wurden vom Aufsichtsrat geprüft und nach Erörterung mit dem Vorstand genehmigt. Auch außerhalb der Sitzungen standen die Mitglieder des Aufsichtsrates dem Vorstand beratend zur Verfügung. Insbesondere wurden Telefonkonferenzen zur Besprechung von Händlerkreditanträgen abgehalten. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates in Einzelgesprächen laufend vom Vorstand unterrichten lassen.

Der Aufsichtsrat stimmte am 29.01.2020 einstimmig im Umlaufverfahren der Erstellung eines Gutachtens bzgl. einer MaRisk bezogenen Prüfung und Stellungnahme für den Aufsichtsrat der MB Bank durch die Kanzlei Noerr LLP zu.

In der Sitzung vom 11.03.2020 nahm der Vergütungskontrollausschuss die Zielvereinbarungen der Mitglieder des Vorstandes und deren Ausgestaltung für das Jahr 2020 sowie die Berücksichtigung der Anforderungen des § 7 InstitutsVergV bei der Festsetzung des Gesamtbetrags der variablen Vergütung der Mitarbeiter der Ebene 2 und 3 (ohne Vorstandsmitglieder) durch den Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG zur Kenntnis.

Am 17.04.2020 nahm der Risiko- und Prüfungsausschuss im Umlaufverfahren die in 2019 erbrachten KPMG-Honorare sowie die auf Basis des seit dem 1. Januar 2018 gültigen Dienstleistungskatalogs in 2019 genehmigten Nichtprüfungsleistungen für die Mercedes-Benz Bank AG und für deren Mutter- sowie Tochterunternehmen zur Kenntnis und stimmte der Genehmigung des Budgets für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG an die Mercedes-Benz Bank AG und ihre Tochtergesellschaften in Höhe von 3.441 T€ für das Jahr 2020 zu. Weiterhin stimmte er der Genehmigung der Honorarobergrenze in Höhe von 1.600 T€ für Nichtprüfungsleistungen der KPMG für die Mercedes-Benz Bank AG inklusive deren Tochterunternehmen für das Jahr 2020 zu. Zudem stimmte er der rückwirkenden Genehmigung des ab dem 01. Januar 2018 gültigen Daimler Dienstleistungskatalogs auch als Dienstleistungskatalog für die Mercedes-Benz Bank AG und ihre Tochtergesellschaften für das Jahr 2020 zu. Sämtliche Beschlüsse ergingen einstimmig.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 14.05.2020 waren folgende Themen: Bericht zur Lage der Gesellschaft, Bericht zu Compliance, Bericht zur Information Security, Bericht zu den Geschäftsbereichen, Bericht zur Geschäftsstrategie, Bericht zu den strategischen Projekten, Bericht zur § 44 KWG-(IT-)Prüfung, Bericht zu Operations und IT, Bericht zum Risikomanagement und Treasury, Bericht zu den Service Centern, Prozessen und digitalen Services für Händler und Kunden, Bericht zum Jahresabschluss 2019 sowie Bericht zum Ergebnis per März 2020. Darüber hinaus standen die Themen Institutsvergütungsverordnung, Vorstandsvergütung, Fit4Tomorrow, Great Place to Work Platzierungen 2019 und Ausblick, Widerrufs- Musterfeststellungs- und sonstige Klagen sowie die Information zu anstehenden Wechseln von Aufsichtsratsmitgliedern auf der Tagesordnung.

In der Sitzung vom 14.05.2020 hat der Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen und mit einer Enthaltung beschlossen, dass etwaige Aktivitäten seitens der nationalen Kartellbehörden, insbesondere des Bundeskartellamts, in der Angelegenheit "Caligula" im Hinblick auf die Mercedes-Benz Bank AG nicht mehr zu erwarten sind und sieht vor diesem Hintergrund trotz der sich mit Wirkung zum 16.09.2020 erheblich erhöhenden Verjährungsrisiken keinen Anlass, auf der Grundlage der gegenwärtigen Erkenntnisse bei gegenwärtigen oder ehemaligen Vorstandsmitgliedern Verjährungsverzichtserklärungen einzuholen oder verjährungshemmende Maßnahmen einzuleiten. Gleiches gilt für weitere Maßnahmen (einschließlich etwaiger weiterer Aufklärungsmaßnahmen).

In der Sitzung vom 14.05.2020 stimmte der Aufsichtsrat einstimmig der formalen Auflösung des Bank Branch Programs zum 20.06.2020 und einer Fokussierung auf Deutschland als Kernmarkt zu. Weiterhin stimmte der Aufsichtsrat mit einer Enthaltung der Fortführung der einzelnen Projekte DONNA, SCM@MB Bank, CRD@Germany und JRating Sundown aus dem Bank Branch Programm zu.

In der Sitzung vom 14.05.2020 erörterte der Aufsichtsrat im Beisein der Rechtsanwälte Dr. Fett und Dr. Schrey von der Kanzlei Noerr LLP die Ergebnisse des Gutachtens der Kanzlei Noerr LLP betreffend die § 44 KWG-Prüfung der IT-Compliance der Mercedes-Benz Bank AG durch die BaFin. Der Aufsichtsrat hat mit einer Enthaltung beschlossen, sich den Ausführungen der Kanzlei Noerr LLP anzuschließen und von der Veranlassung weiterer Untersuchungen bzw. Verfolgungsmaßnahmen gegen den Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG abzusehen. Der Aufsichtsrat hat zudem das für die Rechtsberatung des Aufsichtsrats durch die Rechtsanwaltskanzlei Noerr LLP im Zusammenhang mit dem Bericht der Bundesbank über die Prüfung der Einhaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement vom 15.07.2019 vorgesehene Budget in Höhe von maximal 75.000,000 € netto um 27.000,00 € auf maximal 102.000,00 € netto zu erhöhen, um den weiteren Prüfungsaufwand abzudecken, welcher insbesondere zur Prüfung der Belegbarkeit eines etwaigen Schadens der Gesellschaft in etwaigen Regressprozessen sowie der Verschriftlichung des Prüfungsergebnisses erforderlich ist zugestimmt.

In der Sitzung vom 14.05.2020 erörterte der Aufsichtsrat im Beisein der Abschlussprüfer den Jahresabschluss 2019 der Mercedes-Benz Bank AG. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung angeschlossen, den Jahresabschluss 2019 gebilligt und damit gemäß § 172 AktG festgestellt. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat dem Bericht des Aufsichtsrates zu und verabschiedete die Vorschläge an die Hauptversammlung, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019 zu erteilen sowie die KPMG AG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 zu wählen.

In der Sitzung vom 14.05.2020 stimmte der Aufsichtsrat einstimmig der Anwendbarkeit des "Rahmenkonzepts zur Festlegung und Genehmigung von Abfindungen" sowie der "Abfindungsgrundsätze für die Mercedes-Benz Bank AG" für die Mitglieder der Geschäftsleitung mit rückwirkender Geltung zum 01.01.2020 zu.

In der Sitzung vom 14.05.2020 stimmte der Aufsichtsrat mit einer Enthaltung den individuellen Zielerreichungsgraden der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2019 entsprechend der in der Unterlage "Vorstandsvergütung Mercedes-Benz Bank AG - Zielerreichung 2019" dargestellten Werte sowie dem Bonus 2019 zu. Weiterhin stimmte er mit einer Enthaltung dem Schalten der Gesamtampel sowohl für die Mercedes-Benz Bank AG als auch für die Mercedes-Benz Bank Gruppe auf grün und somit einer ungekürzten Ausschüttung der variablen Vergütung an den Vorstand, basierend auf den Angaben der Kontrolleinheiten und den einzelnen Ampelschaltungen der Risikokriterien R1-R5 sowie der Vergütung und Vergütungsmethodik 2020 für den Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG entsprechend der dargestellten Werte für fixe und variable Gehaltsbestandteile sowie dem Zuteilungswert 2020 im Rahmen Mercedes-Benz Bank Share Programms zu.

In der Sitzung vom 14.05.2020 fasste der Aufsichtsrat mit zwei Enthaltungen den Beschluss, der Hauptversammlung vorzuschlagen, Herrn Jörg Lamparter zum 01.06.2020 als Nachfolger von Herrn Stephan Unger für dessen restliche Amtszeit in den Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG zu bestellen. Weiterhin fasste der Aufsichtsrat mit zwei Enthaltungen den Beschluss, der Hauptversammlung vorzuschlagen, Frau Eefje Dikker zum 01.06.2020 als Nachfolgerin von Frau Yvonne Rosslenbroich für deren restliche Amtszeit in den Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG zu bestellen. Darüber hinaus fasste der Aufsichtsrat mit zwei Enthaltungen den Beschluss, der Hauptversammlung vorzuschlagen, Herrn Carl-Ludwig Thiele zum 01.06.2020 als Nachfolger von Herrn Dr. Eberhard Rauch in den Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG zu bestellen. Die Wahl soll bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit beschließt erfolgen.

In der Sitzung vom 14.05.2020 wurde dem Risiko- und Prüfungsausschuss zu den Themen Zins- und Liquiditätssituation, Update Credit und Übersicht Zweigstellen Händler, Entwicklung Ausfallrisiken, Kontrahentenrisiko Mercedes-Benz Bank, Interne Revision und zum Bericht des Jahresabschlussprüfers detailliert Bericht erstattet.

Außerdem genehmigte der Risiko- und Prüfungsausschuss im Laufe des Jahres im Umlaufverfahren sowie in den abgehaltenen Sitzungen des Risiko- und Prüfungsausschusses folgende CAF-Nummern: 101528, 105240, 105337, 108896, 111358, 111357, 113747, 112543, 112308, 111786, 116077, 116077, 115694, 115979, 116336, 114679, 114729, 116787.

In der Sitzung vom 14.05.2020 wurde dem Nominierungsausschuss zum Status Gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen sowie zu den anstehenden Wechseln von Aufsichtsratsmitgliedern Bericht erstattet. Der Nominierungsausschuss hat einstimmig beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, Herrn Jörg Lamparter zum 01.06.2020 als Nachfolger von Herrn Stephan Unger für dessen restliche Amtszeit als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG sowie Frau Eefje Dikker zum 01.06.2020 als Nachfolgerin von Frau Yvonne Rosslenbroich für deren restliche Amtszeit als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG zu bestellen. Darüber hinaus hat der Nominierungsausschuss einstimmig beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, Herrn Carl-Ludwig Thiele zum 01.06.2020 als Nachfolger von Herrn Dr. Eberhard Rauch als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG zu bestellen. Die Wahl soll bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit beschließt, erfolgen. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird dabei nicht mitgerechnet.

In der Sitzung vom 14.05.2020 wurde dem Vergütungskontrollausschuss über den Stand der Institutsvergütungsverordnung sowie zur Vorstandsvergütung Bericht erstattet. Der Vergütungskontrollausschuss hat beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, der Anwendbarkeit des "Rahmenkonzept zur Festlegung und Genehmigung von Abfindungen" sowie der "Abfindungsgrundsätze für die Mercedes-Benz Bank AG" für die Mitglieder der Geschäftsleitung mit rückwirkender Geltung zum 01.01.2020 zuzustimmen. Darüber hinaus hat der Vergütungskontrollausschuss beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, den individuellen Zielerreichungsgraden der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2019 entsprechend der in der Unterlage "Vorstandsvergütung Mercedes-Benz Bank AG - Zielerreichung 2019" dargestellten Werte sowie dem Bonus 2019 zuzustimmen. Weiterhin hat der Vergütungskontrollausschuss beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, dem Schalten der Gesamtampel sowohl für die Mercedes-Benz Bank AG als auch für die Mercedes-Benz Bank Gruppe auf grün und somit einer ungekürzten Ausschüttung der variablen Vergütung an den Vorstand, sowie der Vergütung und Vergütungsmethodik 2020 für den Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG entsprechend der dargestellten Werte für fixe und variable Gehaltsbestandteile sowie dem Zuteilungswert 2020 im Rahmen Mercedes-Benz Bank Share Programms zuzustimmen.

Im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde am 19.05.2020 einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass dem Gewinnabführungsvertrag zwischen der Daimler AG mit dem Sitz in Stuttgart als Organträgerin und der Mercedes-Benz Bank AG mit dem Sitz in Stuttgart als Organgesellschaft zugestimmt wird. Darüber hinaus wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass die Bestellung von Frau Yvonne Rosslenbroich als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG zum Ablauf des 31.05.2020 endet und Frau Eefje Dikker als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG mit Wirkung zum 01.06 2020 bestellt wird. Weiterhin wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass die Bestellung von Herrn Stephan Unger als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG zum Ablauf des 31.05.2020 endet und Herr Jörg Lamparter als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG mit Wirkung zum 01.06.2020 bestellt wird. Ferner wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass § 3 der Satzung der Mercedes-Benz Bank AG (Grundkapital) wie folgt geändert wird: "Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 561.257.000,00 Euro (in Worten: fünfhunderteinundsechzig Millionen zweihundertsiebenundfünfzigtausend Euro). Es ist eingeteilt in 561.257.000 Stückaktien mit gleichen Rechten. Das Grundkapital in Höhe von 261.256.000,00 Euro ist durch Umwandlung von Geschäftsanteilen an der DaimlerChrysler Bank Gesellschaft mit beschränkter Haftung aufgrund des Umwandlungsbeschlusses vom 17.04.2002 und dessen Durchführung in voller Höhe erbracht. Der Restbetrag in Höhe von 300.000.000,00 EURO ist durch Barmittel erbracht. Durch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen im Nennbetrag von EUR 1.000,00 aufgrund Einbringungsvertrag vom 24. Mai 2018 (Teil 3 der Urk.-Nr. 170072018 des Notars Hagen Krzywon in Stuttgart), wurde das Grundkapital von EUR 561.256.000,00 um EUR 1.000,00 auf EUR 561.257.000,00 erhöht. "

Der Aufsichtsrat fasste am 15.06.2020 im Umlaufverfahren einstimmig den Beschluss, Frau Eefje Dikker als Mitglied des Vergütungskontrollausschusses der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen. Weiterhin fasste der Aufsichtsrat einstimmig den Beschluss, Frau Eefje Dikker als Mitglied des Nominierungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen. Ferner fasste der Aufsichtsrat mit einer Enthaltung den Beschluss, Herrn Jörg Lamparter als Mitglied in den Risiko- und Prüfungsausschuss der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen.

Der Risiko- und Prüfungsausschusses fasste am 22.06.2020 im Umlaufverfahren einstimmig den Beschluss, das Kontrahentenlimit der Deutschen Bundesbank um 1 Mrd. € von 1,5 Mrd. € auf 2,5 Mrd. €, befristet bis zum 31.07.2020 zu erhöhen.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 16.07.2020 waren folgende Themen: Vertiefung Geschäftsstrategie bzgl. "Zelda", Update GET ONE, Update Bericht zur § 44 KWG-(IT-)Prüfung (PRAG)/Update IT-Strategie, Update Interne Revision, Bericht zur Prüfung gemäß § 44 Abs. 1 KWG hinsichtlich Verfahren zur Verhinderung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und sonstiger strafbarer Handlungen, die zu einer Gefährdung des Vermögens des Instituts führen können. Darüber hinaus standen die Themen Update D&O-Versicherung, Änderung des Geschäftsverteilungsplans, Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der Mercedes-Benz Bank AG, Änderung der Geschäftsordnung des Vergütungskontrollausschusses der Mercedes-Benz Bank AG, Änderung der Geschäftsordnung des Nominierungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG sowie die Wahl eines neuen Mitglieds des Vermittlungsausschusses auf der Tagesordnung.

In der Sitzung vom 16.07.2020 hat der Aufsichtsrat mit einer Enthaltung zugestimmt, den Geschäftsbetrieb bezüglich des Neugeschäfts in der Mercedes-Benz Leasing GmbH einzustellen und ab einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt keine neuen Leasingverträge durch die Mercedes-Benz Leasing GmbH abzuschließen sowie die verbleibenden Leasingverträge der Mercedes-Benz Leasing GmbH bis zum jeweiligen Vertragsende fortzuführen.

In der Sitzung vom 16.07.2020 hat der Aufsichtsrat einstimmig der Änderung des Geschäftsverteilungsplans wie vorgelegt zugestimmt.

In der Sitzung vom 16.07.2020 hat der Aufsichtsrat einstimmig der Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats wie vorgelegt und der Verabschiedung dieser neuen Geschäftsordnung zugestimmt. Darüber hinaus hat er einstimmig der Änderung der Geschäftsordnung des Vergütungskontrollausschusses wie vorgelegt und der Verabschiedung dieser neuen Geschäftsordnung zugestimmt. Weiterhin hat er einstimmig der Änderung der Geschäftsordnung des Nominierungsausschusses wie vorgelegt und der Verabschiedung dieser neuen Geschäftsordnung zugestimmt.

In der Sitzung vom 16.07.2020 hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen, Frau Eefje Dikker als Mitglied des Vermittlungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen.

In der Sitzung vom 16.07.2020 wurde dem Risiko- und Prüfungsausschuss zu dem Thema Update Bericht zur § 44 KWG-(IT-)Prüfung (PRAG) detailliert Bericht erstattet. Darüber hinaus standen die Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden des Risiko- und Prüfungsausschusses sowie die Genehmigung von Kreditanträgen auf der Tagesordnung.

In der Sitzung vom 16.07.2020 fasste der Risiko- und Prüfungsausschuss einstimmig den Beschluss, Herrn Jörg Lamparter zum stellvertretenden Vorsitzenden des Risiko- und Prüfungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen.

Im Rahmen einer ordentlichen Hauptversammlung wurde am 31.07.2020 einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung erteilt wird. Weiterhin wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung erteilt wird. Zudem wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass auf Vorschlag des Aufsichtsrats die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 gewählt wird. Ferner wurde einstimmig und ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung beschlossen, dass auf Vorschlag des Aufsichtsrats Herr Carl-Ludwig Thiele als Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG bestellt wird. Die Wahl soll bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit beschließt, erfolgen. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird dabei nicht mitgerechnet.

Des Weiteren wählte der Vergütungskontrollausschuss am 31.08.2020 im Umlaufverfahren einstimmig Frau Eefje Dikker als Vorsitzende des Vergütungskontrollausschusses der Mercedes-Benz Bank AG.

Zudem wählte der Nominierungsausschuss am 31.08.2020 im Umlaufverfahren einstimmig Frau Eefje Dikker als Vorsitzende des Nominierungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG.

Der Aufsichtsrat fasste am 31.08.2020 im Umlaufverfahren einstimmig den Beschluss, Herrn Carl-Ludwig Thiele als Mitglied des Risiko- und Prüfungsausschusses der Mercedes-Benz Bank AG zu wählen.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 12.11.2020 waren folgende Themen: Bericht zur Lage der Gesellschaft, Bericht zu Compliance, Bericht über die Geschäftsbereiche, Bericht über die Strategie und Transformation, Bericht zu Operations, den Service-Centern und zur digitale Roadmap sowie Bericht zum Ergebnis per 09/2020, zum Forecast und zur Operativen Planung. Zudem wurde dem Aufsichtsrat im Rahmen des Berichts aus dem Risiko- und Prüfungsausschuss zu folgenden Themen Bericht erstattet: Zins- und Liquiditätssituation, Update Credit & Übersicht Zweigstellen Händler, Update Risikocontrolling, Kontrahentenrisiko MB Bank, Update Interne Revision, Prüfungsplanung Abschluss 2020 KPMG, Bericht zum § 44 KWG Umsetzungsprogramm (PRAG). Im Rahmen des Berichts aus dem Nominierungsausschuss wurde dem Aufsichtsrat zu folgenden Themen Bericht erstattet: Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen, Nachfolgeplanung für den Vorstand der MB Bank sowie Effizienzprüfung 2020 sowie weitere Vorgehensweise Effizienzprüfung 2021. Im Rahmen des Berichts aus dem Vergütungskontrollausschuss wurde dem Aufsichtsrat ein Update zur Institutsvergütungsverordnung gegeben.

In der Sitzung vom 12.11.2020 hat der Aufsichtsrat mit sechs Gegenstimmen und unter Verwendung der Zweitstimme des Aufsichtsratsvorsitzenden nach Abschnitt 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats in Verbindung mit § 10 Abs. 6 der Satzung der Mercedes-Benz Bank AG die operative Planung 2021/2022 genehmigt.

In der Sitzung vom 12.11.2020 hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen, der Zielvorgabe in Höhe von 25% für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG zuzustimmen. Zudem hat der Aufsichtsrat mit einer Gegenstimme beschlossen, der Zielvorgabe in Höhe von 20% für den Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG zuzustimmen.

In der Sitzung vom 12.11.2020 hat der Aufsichtsrat die folgenden Punkte betreffend die Ausgestaltung des Vergütungssystems zur Kenntnis genommen:

•	Die Kennzahl für das Ziel "Mitarbeiter" für die Zielvereinbarung 2020 wird im Rahmen des Kulturfragebogens erhoben, nicht im Rahmen der Daimler Employee survey.
•	Die Obergrenze fix zu variabel ist auf das Verhältnis 1:1 festgelegt.
•	Die Angemessenheitsprüfung 2020.
•	Die Modifikation des Vergütungssystems hinsichtlich der Gewichtung der Ziele des Instituts, der Organisationseinheit und der individuellen Ziele aller Mitarbeiter der Ebene 3 (Mitarbeiter die keine eigene Organisationseinheit bilden) hin zu ein Drittel Institutsziele, ein Drittel Organisationseinheitsziele und ein Drittel Individuelle Ziele gültig ab 01.01.2021 zur Kenntnis.
•	Die Information über die De-Identifikation der Risikoträger.

Der Nominierungsausschuss stimmte am 20.11.2020 einstimmig im Umlaufverfahren der Beendigung der Bestellung von Herrn Andreas Berndt zum Ablauf des 31.12.2020 als Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Bank AG zu und billigte den Vorschlag an den Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Bank AG zur Bestellung von Herrn Tom Schneider zum Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Bank AG, für die Dauer von drei Jahren mit Wirkung zum 01.01.2021. Die Beschlussfassung erfolgte unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin zur Ernennung von Herrn Schneider als Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Bank AG.

Der Aufsichtsrat stimmte am 03.12.2020 einstimmig im Umlaufverfahren der Beendigung der Bestellung von Herrn Andreas Berndt zum Ablauf des 31.12.2020 als Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Bank AG zugestimmt. Weiterhin hat er mit jeweils einer Gegenstimme der Änderung des Geschäftsverteilungsplans zum 01.01.2021 wie vorgelegt sowie der weiteren Änderung des Geschäftsverteilungsplans zum 01.04.2021 wie vorgelegt zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat mir drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen die Bestellung von Herrn Tom Schneider als Mitglied des Vorstands abgelehnt.

Gegenstand der Sitzungen des Vermittlungsausschusses vom 07. und 09.12.2020 war die Wahl eines neuen Mitglieds des Vorstands der Mercedes-Benz Bank AG. Der Vermittlungsausschuss hat durch Mehrheitsbeschluss am 09.12.2020 den Vermittlungsversuch für gescheitert erklärt.

Der Aufsichtsrat stimmte am 14.12.2020 mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen im Umlaufverfahren der Bestellung von Herrn Tom Schneider zum Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG für die Dauer von drei Jahren mit Wirkung zum 01.01.2021 zu. Die Ernennung von Herrn Schneider als Vorstandsmitglied erfolgt unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin zur Ernennung von Herrn Schneider als Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Bank AG.

Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahresabschluss 2020 der Mercedes-Benz Bank AG sowie den Lagebericht unter Einbeziehung der Buchführung als Abschlussprüfer geprüft und mit den Büchern und den gesetzlichen Vorschriften als übereinstimmend befunden. Der Aufsichtsrat hat in seinen eigenen Prüfungen keine Anhaltspunkte für Beanstandungen gefunden und das Ergebnis der Abschlussprüfung sowie den Jahresabschluss 2020 in seiner Sitzung am 17.05.2021 mit den Abschlussprüfern erörtert, sodann gebilligt und damit gemäß § 1 72 AktG festgestellt.

Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mercedes-Benz Bank AG und ihrer Konzernunternehmen für den hohen persönlichen Einsatz und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2020.

Stuttgart, 17. Mai 2021

Peter Zieringer, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Mercedes-Benz Bank AG

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

der Mercedes-Benz Bank AG, Stuttgart

Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

1.1.1 Das Unternehmen

1.1.2 Die strukturelle Einbindung der MB Bank AG in den Daimler Konzern

1.1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen

1.1.4 Nichtfinanzielle Erklärung

1.2 Steuerungssystem

2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.3 Belegschaft und Personalentwicklung

3 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

3.1 Ertragslage

3.2 Vermögenslage

3.3 Finanzlage

3.4 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

4 Risiko- und Chancenbericht

4.1 Risikobericht

4.2 Chancenbericht

5 Prognosebericht

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

1.1.1 Das Unternehmen

Die Mercedes-Benz Bank AG (MB Bank AG) bietet seit über 30 Jahren im Verbund mit der Mercedes-Benz Leasing GmbH (MBL) erfolgreich maßgeschneiderte Leasing- und Finanzierungsprodukte zur Absatzunterstützung von Fahrzeugen des Daimler-Konzerns an. Mit einem Leasing- und Finanzierungsportfolio von € 25,9 Mrd finanziert die Mercedes-Benz Bank Gruppe (MB Bank Gruppe) mehr als jedes zweite Neufahrzeug des Daimler-Konzerns in Deutschland.

Darüber hinaus bietet die MB Bank AG Einlagenprodukte und Versicherungslösungen an. Das Einlagengeschäft dient nicht nur der Refinanzierung des Aktivgeschäfts, sondern ermöglicht es, für die Marke Mercedes-Benz (MB) neue Kundengruppen zu erschließen. Das Einlagenvolumen beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2020 € 13,0 Mrd.

Die MB Bank AG betreibt je eine Zweigniederlassung in Spanien und Frankreich, welche vor Ort das Händlerfinanzierungsgeschäft durchführen.

Die MB Bank AG stellt umfassende Finanzierungslösungen für Privatkunden, Firmenkunden und Großkunden bereit. Im Finanzierungsgeschäft liegt der Schwerpunkt im gewerblichen Bereich. In der Absatzfinanzierung umfasst das Angebot den klassischen Teilzahlungskredit, die Schlussratenfinanzierung, die Saisonratenfinanzierung und die Plus-3-Finanzierung. Bei der Plus-3-Finanzierung kann der Kunde zum Ende des Finanzierungsvertrages zwischen einer Schlussratentilgung aus eigenem Budget, einem Fahrzeugverkauf an einen MB Händler zum garantierten Restwert oder einer Verlängerung der Ratenfinanzierung wählen.

Die Palette der finanzierten Fahrzeuge umfasst neue und gebrauchte PKW, LKW, Transporter und Omnibusse der Marken MB, smart und Setra.

Das Versicherungsangebot der MB Bank AG umfasst im Wesentlichen die Vermittlung von Kfz-Versicherungen und Garantieprodukten. Zudem werden Unterdeckungsschutz- (GAP) sowie Kaufpreisschutzversicherungen für neue und gebrauchte Fahrzeuge über die MB Bank AG vermittelt. Im Rahmen der ganzheitlichen Betreuung der Händler wird eine Autohauspolice angeboten, die alle branchenspezifischen Risiken der Autohäuser abdeckt. Durch die Vermittlung von Versicherungen werden Provisionserlöse erzielt. Der Vertrieb der Kfz-Versicherungen und der automobilnahen Versicherungen für die MB Kunden erfolgt über die MB Niederlassungen, Autohäuser und Servicepartner, die als produktakzessorische Untervermittler der MB Bank AG registriert sind, über den Onlinevertrieb sowie zentral über Outbound-Aktivitäten und individuelle Ausschreibungen. Im Direktbankgeschäft bietet die MB Bank AG den Kunden Tagesgeldanlagen und Festzinsprodukte an.

Aktiv-/Passivportfolioentwicklung

Der Vertragsbestand im Finanzierungs- und Leasinggeschäft der MB Bank Gruppe liegt zum 31. Dezember 2020 mit 905.642 Einheiten um -1,5 % und mit € 25,9 Mrd um -0,2 % leicht unter dem Vorjahr.

Das Einlagenvolumen liegt zum abgelaufenen Geschäftsjahr bei € 13,0 Mrd (i. Vj. € 11,9 Mrd) und erhöhte sich deutlich unter Beibehaltung einer ausgewogenen Diversifizierung der Refinanzierungsquellen. Zur Refinanzierung greift die MB Bank AG darüber hinaus auf Konzernmittel, den Interbankenmarkt und ABS-Transaktionen zurück.

Die MB Bank Gruppe betreut zum Jahresende rund eine Million Kunden. Die Kundenanzahl ist im Vorjahresvergleich nahezu unverändert. Rund 409.000 Kunden verzeichnet das Direktbankgeschäft, rund 600.000 Kunden haben Finanzierungs- und Leasingverträge.

1.1.2 Die strukturelle Einbindung der MB Bank AG in den Daimler Konzern

Die Daimler AG, Stuttgart, hält sämtliche Anteile an der Mercedes-Benz Bank AG. Zwischen der Daimler AG und der Mercedes-Benz Bank AG wurde am 08. Juli 2020 ein Gewinnabführungsvertrag mit Wirkung ab dem 01. Januar 2020 geschlossen. Diesem hat die Hauptversammlung der Daimler AG am 08. Juli 2020 sowie die Hauptversammlung der Mercedes-Benz Bank AG am 19. Mai 2020 zugestimmt. Während die MB Bank AG im Schwerpunkt die Absatz- und Händlerfinanzierung sowie das Einlagengeschäft betreibt, ist die MBL im Wesentlichen für das Leasinggeschäft zuständig, die Daimler Fleet Management GmbH (DFM) für das PKW Flotten-Leasinggeschäft und die Mercedes-Benz Mitarbeiter-Fahrzeuge Leasing GmbH (MBMFL) für das Mietgeschäft mit Konzernangehörigen. Den weiteren Tochtergesellschaften kommen Serviceprovider- und Spezialaufgaben zu.

Die MB Bank Institutsgruppe gemäß § 10a KWG umfasst zum 31. Dezember 2020 folgende Unternehmen: MB Bank AG als übergeordnetes Unternehmen, MBL, DFM, Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH (MBBSC). Aufgrund von Geringfügigkeit wird die Mercedes-Benz Banking Service GmbH (MBBS) gemäß Art. 19 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 nicht im aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis berücksichtigt.

1.1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen

Geschäftsleitung

Die MB Bank AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland. Das Unternehmen wird vom Vorstand geleitet und gegenüber Dritten vertreten. Gemäß § 5 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern, die gemäß § 84 AktG vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt werden. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Derzeit besteht der Bankvorstand aus 5 Mitgliedern.

Vergütung

Die Vergütung der Vorstände setzt sich aus fixen und variablen Bestandteilen zusammen. Die fixe Vergütung beinhaltet die Grundvergütung, eine Vorstandszulage und das Mercedes-Benz Bank Share Program (einheitliche und ermessensunabhängige Beträge mit Fixcharakter). Die variable Vergütung (Mercedes-Benz Bank Bonus) bemisst sich sowohl am Erfolg des Instituts, der Organisationseinheit und an der individuellen Zielerreichung.

Bei einer variablen Vergütung größer 50.000 EUR wird die variable Vergütung über 7 Jahre anteilig zurückbehalten und verteilt ausgezahlt (Deferral).

Es findet innerhalb des Zielerreichungsprozesses, sowohl im Rahmen der Feststellung des Zielerreichungsgrades als auch ex-post im Falle eines Deferrals, eine Malus-Prüfung statt.

Darüber hinaus erhalten die Vorstände verschiedene Nebenleistungen, wie Dienstwagen und eine betriebliche Altersversorgung in Form einer Direktzusage (abhängig nach Erteilungsdatum im Modell "Pension Capital" oder "DFS Pensions Plan LFK").

Sämtliche Vergütungen werden im Rahmen der Regelungen zur MB Bank Managementvergütung gewährt.

Weitere Informationen können aus dem jährlich veröffentlichten Vergütungsbericht der MB Bank AG entnommen werden.

Unternehmensgegenstand, Satzungsänderung

Der Umfang der Tätigkeit, die das Unternehmen ausführen kann, ist in § 2 der Satzung definiert. Die Satzung kann gemäß § 179 AktG nur durch einen Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der Hauptversammlung nach § 133 AktG oder in Verbindung mit § 17 der Satzung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Kapitals gefasst. Für eine Änderung des Unternehmensgegenstandes ist gemäß § 179 Abs. 2 Satz 2 AktG eine Mehrheit von 75 % des vertretenen Grundkapitals erforderlich. Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, kann der Aufsichtsrat gemäß § 17 Abs. 3 der Satzung beschließen.

Kapital

Das gezeichnete Kapital der MB Bank AG beträgt zum 31. Dezember 2020 € 561.257.000,00. Es ist in 561.257.000 Stückaktien mit gleichen Rechten eingeteilt.

1.1.4 Nichtfinanzielle Erklärung

Für die nichtfinanzielle Erklärung nach §§ 289b - 289e HGB nutzt die MB Bank AG für das Geschäftsjahr 2020 - wie im Vorjahr - die Befreiungsmöglichkeit nach § 289b Abs. 2 HGB.

Die nichtfinanzielle Erklärung wird im Daimler Geschäftsbericht 2020 in einem separaten Kapitel als nichtfinanzieller Bericht für die Daimler AG und den Daimler-Konzern zusammengefasst. Er enthält die wesentlichen Informationen zu den Aspekten Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Achtung der Menschenrechte. Dieser gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird auf der Internetseite (bzw. auf der Homepage) des Daimler-Konzerns veröffentlicht.

1.2 Steuerungssystem

Ziele und Strategien

Die Geschäftsstrategie der MB Bank Gruppe wird im jährlichen Turnus bzw. anlassbezogen vom Vorstand überprüft und entsprechend aktualisiert. Für die Entwicklung einer einheitlichen und konsistenten Geschäftsstrategie wurden dabei zunächst die grundlegenden Werte und Ziele des Unternehmens auf Aktualität und Relevanz geprüft und bestätigt. Basierend auf einer detaillierten Analyse und Reflektion des Markt- und Wettbewerbsumfeldes sowie einer umfassenden Betrachtung des regulatorischen Rahmens wurde vom Vorstand entschieden, am bestehenden Leitbild der MB Bank Gruppe - "Wir sind eine digitale Bank, die kundenorientierte Mobilitätsdienstleistungen anbietet" - festzuhalten. Basierend darauf hat die MB Bank Gruppe fünf strategische Dimensionen abgeleitet.

Die strategische Dimension Kundenorientierung zielt darauf ab, unseren Kunden bedarfsgerechte Mobilitätsdienstleistungen zu bieten und ein integraler Bestandteil aller Vertriebsaktivitäten unseres Brand Partners zu sein. Ziel ist es, Zufriedenheit bei Kunden und Händlern zu erzeugen, sodass diese die Mercedes-Benz Bank für jedes Kundenbedürfnis als besten Mobilitätsdienstleister wahrnehmen und bewerten. Die MB Bank Gruppe verfolgt beim Vertrieb von Leasing- und Finanzierungsverträgen konsequent die Strategie der Partnerschaft mit dem Hersteller und dem Handel. In enger Abstimmung mit diesen strategischen Partnern steht die Gewinnung und Bindung von Privat- und Firmenkunden klar im Fokus.

Die Sicherung einer nachhaltigen Profitabilität definiert eine weitere strategische Ausrichtung der MB Bank Gruppe. Das entlang der automobilen Wertschöpfungskette ausgerichtete Geschäftsmodell ermöglicht eine intensiv gelebte Partnerschaft mit Kunden, Händlern und Fahrzeugmarken des Konzerns, welches zusätzliche Wertbeiträge für die Daimler AG generiert. Sichtbar wird diese Partnerschaft zum einen in einer segmentbezogenen Marktbearbeitung für Privatkunden, Firmenkunden und Händlern und zum anderen in dem Angebot von kundenspezifischen Lösungspaketen. Es besteht eine enge Verbindung mit der Daimler AG und die damit einhergehende optimale Nutzung des Händlernetzes, die Verzahnung von Prozessen und Systemen und die Integration in die Fahrzeugwerbung.

Die Dimension zur Steigerung des Kundenmehrwerts - "Integrierte Mobilitätsdienstleistungen" - verankert das sich wandelnde Verständnis unserer Kunden für Mobilität strategisch. Durch integrierte Mobilitätsdienstleistungen werden Lösungen angeboten, die über dem reinen Besitz eines Fahrzeuges hinausgehen und die von Kunden nachgefragten, intelligenten Mobilitätsdienstleistungen beinhalten. Hierfür investiert die MB Bank Gruppe in relevante Geschäftsfelder und verzahnt diese miteinander, um den Kunden für jede Lebenssituation adäquate Mobilitätslösungen anbieten zu können.

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche verändert in starkem Maß das Kundenverhalten und das Internet als Vertriebskanal gewinnt weiter an Bedeutung. Es ermöglicht neuen Wettbewerbern und Online-Anbietern über ihre Plattformen die Kundeninteraktion neu zu gestalten und durch einen hohen Grad an Komfort und jederzeitiger Verfügbarkeit dem digitalen "Point-of-Sale" mehr Gewicht zu geben. Die strategische Dimension "Digitalisierung" räumt dem technologischen Wandel und seiner Bedeutung für das MB Bank-Geschäft durch eine Vielzahl an strategischen Maßnahmen einen besonderen Stellenwert ein.

Der Anspruch, die MB Bank und ihre Tochtergesellschaften dauerhaft als der attraktivste Arbeitgeber in Deutschland zu positionieren und die kulturelle Transformation weiterzuführen, ist auch weiterhin der Kern der Dimension "Mitarbeiter".

Somit verfolgt die MB Bank Gruppe zur Erreichung ihres Leitbildes "eine digitale Bank zu sein, die kundenorientierte Mobilitätsdienstleistungen anbietet" die aus der Strategie abgeleiteten strategischen Dimensionen in der Strategy Map (vgl. Abbildung). Diese lauten: Kundenorientierung, Digitalisierung, Integrierte Mobilitätsdienstleistungen, Profitabilität und Mitarbeiter und beinhalten zusammen 12 klar definierte qualitative strategischen Ziele für 2020.

Definition von Steuerungsgrößen

Bestands-RORAC (Return On Risk Adjusted Capital)	EbIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern)/ Ø Risikokapital
Cost-Income-Ratio (CIR)	Gemeinkosten inkl. Global Cost Allocation / Bruttoertrag (Zinsergebnis + Provisionsergebnis + Einzelkosten)
Kundenzufriedenheit (CLI-Customer Loyalty Index)	ZufriedenheitsSENSOR Kunden: Gewichteter Index aus Befragung der L/F-Kundengruppen Gewichteter Index aus Befragung der Privatkunden Banking
Penetrationsrate	Neugeschäftseinheiten Neufahrzeuge/Gesamtabsatz Neufahrzeuge (Konzernsparten/-marken)
Operating Ratio L/F	Vom Leasing- und Finanzierungsgeschäft verursachte Gemeinkosten exklusive DFM / Ø Bilanzsumme exklusive DFM
Great Place To Work	Ergebnis der Mitarbeiter-Zufriedenheitsbefragung
Portfolio L/F	Bilanzieller Wert des aktiven Vertragsbestands Leasing/ Finanzierung
Neugeschäftsvolumen L/F	Volumen der seit Jahresbeginn neu aktivierten L/ F-Verträge

Steuerung

Als strategisches Steuerungsinstrument wird bei der MB Bank Gruppe eine "Balanced Score Card" (BSC) eingesetzt. Mit ihrer Hilfe werden die strategischen Ziele konkretisiert und durch Kennzahlen und Maßnahmen sichtbar und steuerbar gemacht.

Zur zielgruppenspezifischen Ausrichtung enthält die BSC Leading, Supporting und Detailed KPIs (Messgrößen in Form von Key Performance Indicators) für jede Dimension. Als Leading KPIs werden pro Dimension jene KPIs definiert, die aufgrund ihrer Aussagekraft und Relevanz die übergreifende Performance einer Dimension reflektiert. Als Supporting KPIs werden relevante Kennzahlen mit ergänzender Aussagekraft über die Performance der jeweiligen Dimension definiert. Die Detailed KPIs vervollständigen auf der operativen Ebene den Zielerreichungsgrad der jeweiligen Dimension.

Zur strategischen Gesamtbanksteuerung werden für die Dimensionen Messgrößen in Form von Leading und Supporting KPIs definiert, diese langfristig geplant und kontinuierlich überprüft. Anhand derer ist eine Einschätzung der strategischen Zielerreichung möglich.

Zur operativen Gesamtbanksteuerung werden die strategischen Stoßrichtungen in konkrete Ziele überführt. Pro Ziel werden die strategischen KPIs (Leading und Supporting) um Detailed KPIs ergänzt, diese werden kurzfristig/mittelfristig geplant und kontinuierlich überprüft. Anhand derer ist eine Einschätzung der operativen Zielerreichung möglich.

Zur Konkretisierung und Realisierung der strategischen Stoßrichtungen und Ziele werden regelmäßig kleinere Initiativen und Maßnahmen erarbeitet und auch Projekte durchgeführt. Diese werden regelmäßig auf Aktualität und Wirksamkeit überprüft und entsprechend priorisiert.

Für die strategische Weiterentwicklung wird die bereits erfolgreich implementierte Mehrwert-Strategie im Rahmen einer neuen Vertriebsstrategie weiterentwickelt. Im Fokus stehen die Stoßrichtungen "Angebot", "Marktbearbeitung", "Analytics", "Business Transformation" sowie "Personal & Kultur". Damit wird eine strategische Grundausrichtung verfolgt, die weiterhin auf eine enge Partnerschaft mit dem Handel abzielt und den Vertrieb auf die künftigen Veränderungen im Markt vorbereitet.

Die Umsetzung der Strategie erfolgt unter Beachtung ethischer Standards und in Übereinstimmung mit den gültigen Gesetzen und Regularien. Die Einhaltung wird durch regelmäßige Kontrollen unterstützt.

2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Entwicklung

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 2,9 Mio. Personenkraftwagen in Deutschland zugelassen, das sind -19,1 % weniger als 2019. Nachdem in 2019 ein Anstieg zu verzeichnen war, gab es in 2020 coronabedingt damit einen deutlichen Rückgang. Bei allen deutschen Marken zeigte sich das Jahr 2020 rückläufig, was bei Smart mit einem Minus von -67,3 % am deutlichsten ausfiel, gefolgt von Opel (-32,3 %) und Ford (-30,6 %).

Mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfiel auf die Segmente SUVs (21,3 %), Kompaktklasse (20,5 %) und Kleinwagen (15,1 %).

Mit einem Anteil von 46,7 % waren benzinbetriebene PKW (1.361.723/-36,3 %) die am häufigsten gewählte Antriebsart, dieselbetriebene PKW (819.896/-28,9 %) erreichten in der Jahresbilanz einen Anteil von 28,1 %. Die alternativen Antriebsarten schlossen das Jahr fast ausschließlich mit positiven Vorzeichen ab. Fahrzeuge mit Hybridantrieb (527.864/+120,6 %) erreichten einen Anteil von 18,1 %, darunter die Plug-in-Hybride (200.469/+342,1 %) mit einem Anteil von 6,9 %. Elektro-PKW (194.163/+206,8 %) konnten einen Anteil von 6,7 % ausweisen. Die CO ₂ -Emission der PKW ging 2020 um -11,0 % weiter zurück, im Durchschnitt auf 139,8 g/km (Vorjahr: 157,0 g/km). ¹

Bei den batterieelektrisch angetriebenen PKW machten die privaten Neuzulassungen mit 48,8 % bereits beinahe die Hälfte aller Neuzulassungen aus. Der Bestandsanteil der PKW mit alternativen Antrieben stieg im Laufe des zurückliegenden Jahres von 2,4 % auf einen Anteil von 3,6 % (+54,0 %). Bei den PKW mit elektrischem Antrieb fiel diese positive Entwicklung mit +147,1 % noch deutlicher aus - hier stieg der Anteil am Gesamtbestand von 0,5 % auf 1,2 %. ²

Der Marktanteil von MB PKW und smart PKW lag auf Basis der Neuzulassungen bei insgesamt 11,0 %. Dabei stieg der Marktanteil der MB PKW Fahrzeuge von 9,4 % auf 10,4 % an. Bei den smart Fahrzeugen ging der Marktanteil von 1,4 % auf 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. ³

¹ Quelle: Kraftfahrtbundesamt: Pressemitteilung 2/2021 - Fahrzeugzulassungen im Dezember 2020
² Quelle: Kraftfahrtbundesamt: Pressemitteilung 1/2021 - Elektromobilität
³ Quelle: Kraftfahrtbundesamt: Pressemitteilung 2/2021 - Fahrzeugzulassungen im Dezember 2020

Die Covid-19-Pandemie führte in 2020 zu einem deutlichen Rückgang des PKW-Absatz der Marken MB PKW und smart um -18,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei reduzierte sich der Absatz bei smart Fahrzeugen um -61,5 %, bei den MB PKW Neufahrzeugen um -10,5 %.

Auf dem Nutzfahrzeugmarkt lagen ausschließlich die Sonstigen Kraftfahrzeuge (+2,2 %) und die Kraftomnibusse (+0,4 %) über dem Vorjahresniveau. Die Lastkraftwagen (-14,1 %) und die Zugmaschinen insgesamt (-7,4 %), darunter Sattelzugmaschinen (-32,8 %) schlossen das Jahr mit einem Minus ab. ⁴

Dem Trend folgend sank der Absatz der MB Nutzfahrzeuge um -11,9 % auf 126.741 Einheiten gegenüber dem Vorjahr. Der Verkauf von Transportern verringerte sich im Vergleich zu 2019 um -10,4 %. Der Absatz der Trucks ging um -18,4 % zurück. Leicht positiv hat sich der Absatz bei den Daimler Bussen entwickelt, der sich im Vergleich zum Vorjahr um +2,1 % verbessert hat.

Der deutsche Gebrauchtfahrzeugmarkt zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht negativ. Hier betrug der Rückgang im Gegensatz zu den Neufahrzeugen aber nur -1,3 %. Die Jahresbilanz 2020 schloss mit rund 8,1 Mio umgeschriebenen KFZ. Bei den PKW wechselten im Laufe des Jahres 7,0 Mio PKW den Halter. Dies entspricht einem Rückgang von -2,4 %. Dagegen stieg der Absatz von gebrauchten Nutzfahrzeugen bei den Lastkraftwagen um +3,5 % und bei den Zugmaschinen um +4,4 %. ⁵

Insolvenzen & Risiken

Die Risikosituation ist im Allgemeinen von der Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen und der europäischen Konjunktur abhängig.

In der Berichtsperiode 2020 war ein konjunktureller Einbruch in Folge der Covid-19-Pandemie zu verzeichnen. Somit liegen die Risikokosten der MB Bank AG in 2020 über dem Niveau von 2019. Die Nettokreditverluste liegen ebenfalls über dem Vorjahresniveau.

Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sinken in 2020 um geschätzt -13,4 % im Vergleich zum Vorjahr 2019 (2019: -3,0 %; 2018: -3,6 %) und liegen absolut auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung der Insolvenzverordnung (INSO) 1999. Aktuell ist die Entwicklung der Insolvenzahlen jedoch nur eingeschränkt für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung repräsentativ, da die Insolvenzahlen nicht den tatsächlichen Zustand der Unternehmen adäquat abbilden. Dies ist auf die eingeleiteten Maßnahmen für die Wirtschaft aufgrund der Covid-19-Pandemie seitens der Bundesregierung zurückzuführen (Aussetzen der Insolvenzantragspflicht/finanzielle Stützungsmaßnahmen). Somit existieren Unternehmen, welche ohne staatliche Hilfsmaßnahmen nicht wirtschaftsfähig wären, weiterhin auf dem Markt. ⁶

⁵ Quelle: Kraftfahrtbundesamt: Pressemitteilung 2/2021 - Fahrzeugzulassungen im Dezember 2020
⁶ Quelle: https://www. creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/news-details/show/insol- venzen-in-deutschland-jahr-2020 Quelle: https://www. creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/news-details/show/insolvenzen-in-deutschland-jahr-2019

2.2 Geschäftsverlauf

Finanzierung

Die Gesamtpenetrationsrate der MB Bank Gruppe für Leasing- und Finanzierungsgeschäfte liegt mit 61,6 % unter Vorjahr (64,9 %). Die Penetrationsrate von Teilzahlungskrediten liegt bei 14,3 % und damit unter Vorjahr (15,3 %). Diese Reduzierung resultiert im Wesentlichen aus einem Rückgang des Neugeschäfts bei MB PKW.

Die Penetrationsrate MB PKW erreichte mit 12,4 % ein geringeres Niveau im Vergleich zum Vorjahr (14,5 %). Bei den smart-Neufahrzeugen stieg dagegen die Penetrationsrate auf 10,8 % (i. Vj. 6,5 %). Die Nutzfahrzeuge konnten mit 17,4 % das Niveau des Vorjahres (18,5 %) nicht erreichen.

Das Neugeschäft der MB Bank AG ging gegenüber dem Vorjahr nach Einheiten um 4,4 % zurück. In 2020 wurden 133.020 Finanzierungsverträge neu abgeschlossen. Das korrespondierende Neugeschäftsvolumen konnte einen Wert von € 4,1 Mrd erreichen und liegt damit ebenfalls unter Vorjahresniveau. Die Prognose (Plan 2020: € 4,3 Mrd) konnte coronabedingt nicht erreicht werden. Die Planunterschreitung kommt vorwiegend aus dem Neugeschäft mit Truck-Neufahrzeugen (-31,5 % ggü. Plan) und MB PKW - Neufahrzeugen (-18,2 % ggü. Plan).

Das Portfolio der MB Bank AG stieg gegenüber dem Vorjahr um rund € 500 Mio auf € 9,9 Mrd exklusive ausländischer Zweigniederlassungen. Der Prognosewert (exkl. Zweigniederlassungen) von rund € 10,8 Mrd wurde deutlich unterschritten. Hauptgrund war das deutlich geringer ausgefallene Neugeschäft. Auch das Portfolio der ausländischen Zweigniederlassungen liegt deutlich unter dem Vorjahr (- € 215 Mio) und der Prognose (- € 302 Mio).

Einlagengeschäft

Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist das Volumen im Einlagengeschäft im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen auf € 13,0 Mrd (i. Vj. € 11,9 Mrd) und bewegte sich dabei deutlich oberhalb der Prognose von € 11,3 Mrd, aber weiterhin im Rahmen einer ausgewogenen Diversifizierung aller Refinanzierungsquellen. Nachdem die Spreads und hier insbesondere die Daimler Spreads im zweiten Quartal stark angestiegen sind, wurde der Funding Mix angepasst. In Folge wurden die Neuaufnahmen in Inter Company Loans deutlich reduziert und dafür das Volumen der ABS Transaktionen, der Festzinskonten Privatkunden und Termingelder Firmenkunden erhöht. Der Schwerpunkt der Neuaufnahmen bei den Festzinsprodukten lag im langfristigen Anlagebereich, wodurch sich der Anteil der Einlagen mit Laufzeiten von über einem Jahr bis zum Jahresende auf 43 % erhöht hat (i. Vj. 38 %).

Versicherungsgeschäft

Per 31. Dezember 2020 werden 712.998 automobilnahe Versicherungsverträge in Deutschland betreut, was einen Rückgang von 50.790 Einheiten bedeutet. Der Bestand an Kfz-Versicherungsverträgen sank dabei um 14,7 % auf 175.741 Einheiten. Der Bestand an Garantieversicherungen und Ratenabsicherungsverträgen ist ebenfalls zurückgegangen. Die Penetrationsrate bei der Kfz-Versicherung sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 %-Punkte auf 17,7 % (i. Vj. 24,8 %). Ein Zuwachs ist dagegen durch Vertriebsanstrengungen bei der Kaufpreisschutzversicherung zu verzeichnen, sodass der Bestand an Kaufpreisschutzverträgen um 9,1 % auf 32.778 Einheiten (i. Vj. 30.050) gesteigert werden konnte. Im Belegschaftsgeschäft konnte der Bestand ggü. dem Vorjahr nochmals um 2,8 % auf 22.559 Verträge ausgebaut werden.

2.3 Belegschaft und Personalentwicklung

Der Personalstand der MB Bank Gruppe hat sich in 2020 im Vergleich zu 2019 um 12,3 % reduziert. Die MB Bank Gruppe beschäftigt zum 31. Dezember 2020 2.217 Mitarbeiter (i. Vj. 2.529), davon 1.060 in der MB Bank AG (i. Vj. 1.183).

In den verschiedenen Ausbildungsjahrgängen wurden in 2020 insgesamt 39 Kaufleute für Büromanagement ausgebildet (inklusive MBBS und MBBSC).

Im Rahmen eines Dualen Hochschulstudiums wurden im Jahr 2020 in den verschiedenen Jahrgängen insgesamt 16 Studierende an der Dualen Hochschule ausgebildet: im Studiengang BWL Bank 6 Studenten, im Studiengang BWL Versicherung 5 Studenten und 5 Studenten im Studiengang Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Data Science.

Für den Ausbildungsbeginn 2021 werden insgesamt 16 Ausbildungsplätze von der MB Bank AG angeboten: 10 Kaufleute für Büromanagement, 3 Bachelor of Arts im Studiengang BWL Bank und 3 Bachelor of Science im Studiengang Wirtschaftsinformatik Data Science.

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 i. V. m. § 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB

Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand und in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet den Aufsichtsrat der MB Bank AG, für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand Zielgrößen und Fristen zu deren Erreichung zu bestimmen. Der Vorstand der MB Bank AG hat seinerseits solche Zielgrößen und Fristen für die beiden ihm nachgeordneten Führungsebenen festzulegen.

In Erfüllung dieser gesetzlichen Verpflichtung hat der Aufsichtsrat der MB Bank AG im Hinblick auf seine eigene Zusammensetzung für den Frauenanteil eine Zielgröße von 22,2 % und als Frist für deren Erreichung den 31. Dezember 2020 bestimmt. Dieses Ziel wurde mit einem Status Quo von 16,7 % zum 31. Dezember 2020 verfehlt.

Zum Zeitpunkt der Zielsetzung im Jahr 2016 bestand der Aufsichtsrat der MB Bank AG aus neun Personen, davon eine Frau. Dieser Anteil sollte auf zwei weibliche Mitglieder erhöht werden (entspricht der im Jahr 2016 festgelegten Zielsetzung in Höhe von 22,2 %). Zum Jahresendstand 2020 bestand der Aufsichtsrat aus insgesamt 12 Personen, davon zwei Frauen, womit das absolute Ziel erreicht wurde. Durch die Vergrößerung des Gremiums wurde der angestrebte prozentuale Zielwert von 22,2 % nicht erreicht. Eine weitere Erhöhung des Frauenanteils im Aufsichtsrat der MB Bank AG ist angestrebt, daher sollen bis zum Jahresende 2025 drei Frauen (entspricht der im Jahr 2020 festgelegten Zielsetzung in Höhe von 25 %) Mitglied des Gremiums sein.

Ebenfalls unter Fristsetzung bis zum 31. Dezember 2020 haben Aufsichtsrat bzw. Vorstand der MB Bank AG folgende Zielgrößen für den Frauenanteil in Führungspositionen festgelegt:

	Status quo zur Zeit der Beschlussfassung	Ziel 12/2020
Vorstand	0,0 %	20,0 %
Erste Managementebene	20,0 %	20,0 %
Zweite Managementebene	16,2 %	16,7 %

Die Quoten für den Vorstand sowie die erste und zweite Managementebene erfüllen zum 31. Dezember 2020 die Zielvorgaben.

Weiterhin wurden unter Fristsetzung bis zum 31. Dezember 2025 von Aufsichtsrat bzw. Vorstand der MB Bank AG neue Zielgrößen für den Frauenanteil in Führungspositionen festgelegt:

	Status quo zur Zeit der Beschlussfassung	Ziel 12/2025
Vorstand	20,0 %	20,0 %
Erste Managementebene	33,3 %	33,3 %
Zweite Managementebene	28,6 %	30,0 %

3 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

3.1 Ertragslage

Nachfolgend zeigen wir die Gewinn- und Verlustrechnung der MB Bank AG für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 in einer nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliederten Ergebnisdarstellung, die aufgrund der besonderen Geschäftsstruktur der Gesellschaft weitergehende Kompensationen als die Gewinn- und Verlustrechnung in Staffelform enthält, da beispielsweise Personalkosten in erheblichem Umfang an Tochtergesellschaften weiterverrechnet werden.

Ergebniskennzahlen

Die Ergebnisentwicklung der MB Bank AG wurde im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr geprägt durch ein stark gesunkenes Zinsergebnis sowie gestiegene Risikokosten bei deutlich verringerten Erträgen aus Gewinnabführungen der Tochterunternehmen.

Betriebswirtschaftliche Ergebnisdarstellung der MB Bank AG für das Jahr 2020

	lfd. Jahr 2020	Vorjahr 2019	Delta abs.	Delta
	€ Mio	€ Mio	€ Mio	%
Zinsergebnis	330,3	410,5	-80,2	-19,5
Provisionserträge	48,9	41,5	7,4	17,8
Provisionsaufwendungen	-136,5	-135,9	-0,6	0,4
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen saldiert mit Weiterbelastungen	-145	-121,9	-23,1	18,9
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen	-3,4	-2,2	-1,2	54,5
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen	-5,4	11,4	-16,8	<-100
Risikokosten (inkl. Zuschreibung Wertpapiere)	-40,1	-23,4	-16,7	71,4
Ergebnis vor Steuern Stand Alone	48,8	180,0	-131,2	-72,9
Erträge aus Beteiligungen einschl. Ergebnisabführung von Tochtergesellschaften	264,0	331,8	-67,8	-20,4
Steueraufwendungen	-3,6	-6,7	3,1	-42,3
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung	309,2	505,1	-195,9	-38,8

Die Zinserträge im Aktivgeschäft in 2020 reduzieren sich um € 53,6 Mio auf € 469,6 Mio in Folge der gesunkenen Zinsmarge sowie dem Nachlaufeffekt der Off-Balance ABS-Transaktion aus 2019. Gleichzeitig erhöht sich der Zinsaufwand aus dem Einlagengeschäft aufgrund steigendem Einlagevolumen und der sonstigen Refinanzierung um € 26,6 Mio auf € 139,3 Mio. Mit € 330,3 Mio weist die MB Bank ein rückläufiges Zinsergebnis aus. Dieses lag deutlich unter unseren Erwartungen von € 382,0 Mio.

Zinsergebnis nach Regionen

	2020	2019
	€ Mio	€ Mio
Zinsergebnis
Deutschland	313,0	389,2
ausländische Zweigniederlassungen	17,3	21,3
- davon Zweigniederlassung UK -	^* 0,0	2,2
- davon Zweigniederlassung Spanien -	3,5	4,0
- davon Zweigniederlassung Frankreich -	13,8	15,1
Summe	330,3	410,5

^* Zweigniederlassung UK zum 31.12.2019 geschlossen

Die Provisionserträge stiegen um € 7,3 Mio auf € 48,9 Mio an. Ursache ist der Anstieg der ABS Servicing Fee um € 7,3 Mio im Wesentlichen bedingt durch zwei neue On Balance ABS Tranchen in 2020.

Trotz rückläufigem Neugeschäft steigen die Provisionsaufwendungen im Jahresvergleich um € 0,6 Mio auf € 136,5 Mio an; Hintergrund sind höhere Provisionszahlungen aus Gebrauchtfahrzeugfinanzierungen und höhere Bonuszahlungen an die Händler aufgrund guter Marktquoten.

Die allgemeinen Verwaltungskosten saldiert mit den Weiterbelastungen sind im Berichtsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen und lagen bei € 145,0 Mio. Dies ist auf höhere IT-Kosten und das aktuelle Abfindungsprogramm zurückzuführen. Die Reduzierung des Personalaufwands aufgrund gesunkenem Personalstock und Kurzarbeit konnten den Anstieg der Verwaltungskosten inklusive der Weiterbelastungen nicht kompensieren.

Die sonstigen betrieblichen Erträge saldiert mit den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um € 16,8 Mio auf € -5,4 Mio gesunken. Der starke Rückgang basiert im Wesentlichen aus dem rückläufigen Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen (€ 5,9 Mio). Ein weiterer negativer Effekt ergibt sich aus der Saldierung des Ertrages aus dem Planvermögen und des Aufwandes aus der Abzinsung der langfristigen Rückstellungen im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von € 7,4 Mio aufgrund gesunkener Abzinsungssätze. Belastend wirkte zusätzlich die Änderungsvereinbarung mit der BW Bank zur Kooperation der Mercedes Credit Card, hier musste die bereits erfasste garantierte Vermittlungsprovision in Höhe von € 1,8 Mio aufgelöst werden.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie kam es in 2020 zu einer deutlichen Erhöhung des Risikovorsorgeniveaus. Zusätzlich wirkt sich die geänderte und vorzeitig angewandte Ausfalldefinition gemäß Art. 178 CRR in 2020 negativ auf die Risikokosten aus.

Im Berichtsjahr 2020 ist das Ergebnis vor Steuern Stand Alone ohne Berücksichtigung der Gewinnabführungen der MBL, MBBS und MBBSC an die MB Bank AG gesunken. Das Ergebnis des Jahresüberschusses vor Ergebnisabführung an die DAG ist im Berichtsjahr 2020 von € 505,1 Mio im Vorjahr auf € 309,2 Mio zurückgegangen. Ursachen sind im Wesentlichen ein deutlich niedrigeres Zinsergebnis sowie höhere Risikokosten.

3.2 Vermögenslage

Aktiva

Die Entwicklung der Vermögenslage der MB Bank AG wird im Wesentlichen durch die Entwicklung der Teilzahlungs- und Händlerfinanzierungen von MB Nutzfahrzeugen und PKW geprägt.

Die Forderungen an verbundene Unternehmen gehen im abgelaufenen Geschäftsjahr um € 15,2 Mio auf € 13.209 Mio zurück. Der Rückgang der Forderungen resultiert im Wesentlichen aus der gesunkenen Termingeldanlage zugunsten des Anstieges des laufenden Kontos und damit einhergehenden gesunkenen Zinsabgrenzung gegenüber der MBL um € 13,6 Mio. Des Weiteren verzeichnet das laufende Konto der DMO AG einen Rückgang um € 20,8 Mio.

Die Forderungen gegenüber der Zweckgesellschaft Silver Arrow S.A., Compartment 9, 11 und 12, Luxemburg, waren im Wesentlichen geprägt von der Beendigung des Compartments 8 und Neuzugang der Compartments 11 und 12 im laufenden Geschäftsjahr. Die beiden neuen Compartments wurden mit Datum 27. Mai und 26. November mit Darlehensforderungen On Balance durchgeführt. Im Ergebnis stiegen die Forderungen um € 8,5 Mio auf € 20,0 Mio.

Das Forderungsvolumen aus Teilzahlungskrediten stieg um € 632,3 Mio auf € 9.782,2 Mio an.

Die MB Bank AG konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der erschwerten Bedingungen die Forderungen an Kunden insgesamt um € 167,4 Mio auf € 24.537,2 Mio erhöhen. In 2019 führte die Off-Balance ABS Transaktion zu einem Abgang von € 1,25 Mrd aus dem Forderungsbestand.

Das Volumen der Händlerfinanzierungen reduzierte sich im Berichtsjahr 2020 um € 388,2 Mio bzw. 16,7 % auf € 1.932,4 Mio. In Deutschland reduzierte es sich um € 174,5 Mio auf 655,2 Mio, in Spanien um € 95,2 Mio auf € 340,0 Mio und in Frankreich um € 118,5 Mio auf € 937,2 Mio.

Die Forderungen an Kreditinstitute waren im Berichtszeitraum um € 52,8 Mio auf € 33,7 Mio rückläufig. Der Bestand an Schuldverschreibungen und Wertpapieren ist von € 1.047,8 Mio auf € 1.729,1 angestiegen. Die Sonstigen Vermögensgegenstände waren um € 65,2 Mio auf € 274,4 Mio rückläufig. Im Gegenzug erhöhte sich die Barliquidität um € 249,4 Mio auf € 1.064,7 Mio.

Passiva

Im Geschäftsjahr stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um € 366,3 Mio auf € 1.858,0 Mio, was insbesondere auf den Zugang des LZB Wertpapierpensionsgeschäftes (€ +750,0 Mio) zurückzuführen ist. Gegenläufig entwickelten sich die Termingelder (€ -443,8 Mio).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden steigen um € 613,0 Mio auf € 21.397,0 Mio. Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber der Silver Arrow S. A. und dem sich positiv entwickelnden Einlagengeschäft. Im Gegenzug wurden die Refinanzierungsmittel gegenüber der Daimler AG zurückgeführt.

Die Rückstellungen steigen im Vergleich zum Vorjahr um € 0,6 Mio auf € 83,1 Mio. Der Anstieg der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Zuführung in die Rückstellungen für Haftungs- und Prozessrisiken (+€ 5,9 Mio). Die Rückstellungen für die Einzelkosten (€ +1,2 Mio) und die Rückstellungen für Ausscheidungsvereinbarungen (€ +1,1 Mio) verzeichnen ebenfalls einen Anstieg. Gegenläufig entwickelt sich die Steuerrückstellungen (€ -1,3 Mio), die Personal- und Sozialrückstellungen (€ -6,8 Mio) sowie die Rückstellungen aus dem Bonusprogramm (€ -0,7 Mio).

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt € 561.257.000. Es ist eingeteilt in 561.257.000 Stückaktien mit gleichen Rechten.

Zum 31. Dezember 2020 weist die Mercedes Benz Bank AG andere Gewinnrücklagen in Höhe von € 162,5 Mio (i. Vj. € 102,5 Mio) aus. Entsprechend der Empfehlung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie das Haftkapital zu stärken, wurden € 60,0 Mio in die Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Kapitalrücklage von € 2.342,2 Mio (i. Vj. € 2.342,2 Mio) besteht aus dem Agio aus Kapitalerhöhungen und der Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme steigt zum 31. Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahr um € 963,0 Mio auf € 27,5 Mrd.

Aufsichtsrechtliche Grunddaten

Die MB Bank AG bildet mit ihren Tochtergesellschaften MBL, DFM und MBBSC eine Institutsgruppe mit der MB Bank AG an der Spitze.

Die Eigenmittel der MB Bank AG betragen zum 31. Dezember 2020 € 3.481 Mio nach € 3.479 Mio im Vorjahr.

Die Gesamtkapitalquote (Total Capital Ratio) gemäß CRR für die MB Bank AG per 31. Dezember 2020 beträgt 34,34 % nach 34,71 % im Vorjahr. Die Kernkapitalquote (T1 Capital Ratio) als auch die harte Kernkapitalquote (CET 1 Capital Ratio) per 31. Dezember 2020 betragen 29,57 % nach 29,89 % im Vorjahr.

Die Eigenmittel der MB Bank Institutsgruppe betragen zum 31. Dezember 2020 € 3.458 Mio nach € 3.455 Mio im Vorjahr.

Die Gesamtkapitalquote (Total Capital Ratio) der MB Bank Institutsgruppe gemäß CRR beträgt per 31. Dezember 2020 15,96 % nach 15,87 % im Vorjahr. Die Kernkapitalquote (T1 Capital Ratio) als auch die harte Kernkapitalquote (CET 1 Capital Ratio) der MB Bank Institutsgruppe per 31. Dezember 2020 betragen 13,73 % nach 13,65 % im Vorjahr.

Die geforderte Mindestausstattung mit Eigenmitteln wurde auch unterjährig jederzeit eingehalten.

3.3 Finanzlage

Finanzielle Steuerungsgrößen

Die Liquidity Coverage Ratio (gemäß LCR-DurchführungsVO basierend auf Art. 460 CRR) der MB Bank AG liegt per 31. Dezember 2020 bei 385,57 %. Die LCR der MB Bank Institutsgruppe beträgt zum 31. Dezember 2020 194,51 %. Die vorgeschriebene Mindestquote wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr stets eingehalten. Die MB Bank AG und MB Bank Institutsgruppe waren jederzeit in der Lage ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Refinanzierung

Die MB Bank AG nutzt im Wesentlichen, neben der Eigenkapitalausstattung, das Einlagengeschäft, die Refinanzierung über Konzerngesellschaften, den Interbankenmarkt sowie den Kapitalmarkt als Refinanzierungsquellen für das Kreditgeschäft. Trotz der Covid-19-Pandemie bedingten Auswirkungen auf die Finanz- und Kapitalmärkte war die Refinanzierung der MB Bank AG in 2020 zu jedem Zeitpunkt gesichert. Um die zeitweise erhöhten Finanzierungskosten wirtschaftlich ausgleichen zu können, wurden die zur Verfügung stehenden Refinanzierungsquellen unterschiedlich stark genutzt.

Die Verbindlichkeiten aus Einlageprodukten bilden den Hauptanteil des Refinanzierungsvolumens und sind im Jahr 2020 mit € 13,0 Mrd (i. Vj. € 11,9 Mrd) um 9,2 % gestiegen. Das Wachstum resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg bei den privaten Festzinskonten um € 1,1 Mrd auf € 4,7 Mrd. Insgesamt weisen rund € 3,4 Mrd der Einlageprodukte eine längerfristige Restlaufzeit auf. Die konzerninternen Refinanzierungen belaufen sich per Ende 2020 auf € 5,2 Mrd (i. Vj. € 7,3 Mrd), wovon € 3,5 Mrd eine Restlaufzeit von > 12 Monaten aufweisen. Im Jahr 2020 wurden konzerninterne Darlehen in einem Umfang von € 2,4 Mrd vorzeitig abgelöst. Die Bankenrefinanzierung hat einen Umfang von € 1,0 Mrd (i. Vj. € 1,4 Mrd), die Refinanzierung durch Schuldscheindarlehen beträgt zum Bilanzstichtag € 0,6 Mrd (i. Vj. € 0,7 Mrd).

Aufgrund der im Frühjahr 2020 unklaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den ABS-Markt wurde von der MB Bank AG frühzeitig die Entscheidung getroffen, Wertpapiere der Senior Tranche von der Silver Arrow 11 in einem Umfang von € 1,1 Mrd zu erwerben und als Sicherheiten für Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank zu nutzen. Zum Bilanzstichtag belaufen sich die Offenmarktgeschäfte auf €0,8 Mrd.

Die ausstehende Summe der laufenden On Balance ABS-Transaktionen (Silver Arrow 9, Silver Arrow 11, Silver Arrow 12) beträgt zum Bilanzstichtag € 2,4 Mrd.

Der variabel verzinsliche Anteil der Refinanzierungsmittel besteht im Wesentlichen aus Tagesgeldeinlagen sowie aus den Senior Tranchen der ABS-Transaktionen. Alle weiteren Refinanzierungsmittel weisen eine feste Verzinsung auf.

Bei der Refinanzierung achtet die MB Bank AG darauf, dass die Aktivgeschäfte weitgehend fristenkongruent refinanziert sind.

Die Refinanzierungsmittel (ohne Verrechnungskonten) gliederten sich zum Stichtag wie folgt:

	31.12.2020	31.12.2019
	€ Mio	€ Mio
Bankenrefinanzierungen	960	1.403
Einlagevolumen ⁷	13.033	11.892
Konzerninterne Refinanzierung	5.235	7.260
andere institutionelle Anleger (Schuldscheindarlehen, ABS)	3.013	1.450

Hinsichtlich der Ausführungen zu den außerbilanziellen Verpflichtungen sowie deren künftige Auswirkungen wird auf die Erläuterungen zu den Haftungsverhältnissen im Anhang hingewiesen.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft ist geordnet.

⁷ inkl. € 1.773 Mio gewerbliche Festzinskonten

3.4 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die finanziellen Leistungsindikatoren der MB Bank AG umfassen zum einen die Kennzahlen zur Entwicklung des Neugeschäfts sowie des finanzierten Vertragsbestandes (Portfolio) zum Nennwert bzw. Auszahlungsbetrag abzüglich Wertberichtigungen. In einem durch Covid-19-Pandemiegeprägten negativen Marktumfeld in Deutschland ging das MB Bank AG Neugeschäft (in Einheiten) im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr auf 133.020 Einheiten zurück (4,4 %). Dementsprechend konnte ein Volumen von € 4.056 Mio erzielt werden. Der etwas höhere Rückgang beim Volumen gegenüber den Einheiten ist auf ein geringeres Finanzierungsvolumen pro Fahrzeug zurückzuführen, da in 2020 der Anteil der Gebrauchtwagen zugenommen hat. Die im Vorjahr getroffene Prognose beim Wachstum in Einheiten um knapp 4 % wurde damit verfehlt. Durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung konnten in 2020 mehr Finanzierungsverträge für Gebrauchtfahrzeuge abgeschlossen werden, bei den Neufahrzeugen gab es dagegen einen deutlichen Rückgang. Betrachtet man die verschiedenen Fahrzeugsparten, so konnte das erwartete Neugeschäft vor allem bei den MB PKW, Transportern und Truck-Neufahrzeugen nicht realisiert werden. Beim Wachstum des Neugeschäftsvolumens konnte die Vorjahresprognose daher ebenfalls nicht erreicht werden. Hier fällt die Planunterschreitung etwas geringer als bei den Einheiten aus, da das durchschnittliche Finanzierungsvolumen pro Fahrzeug über den Erwartungen lag.

Das Portfolio von Teilzahlungskrediten und das Volumen der Händlerfinanzierung belief sich im Jahr 2020 auf insgesamt € 11.150,3 Mio (i. Vj. € 10.985,7 Mio) und lag damit deutlich unter der Vorjahresprognose (€12.339,1 Mio).

Des Weiteren beinhalten die finanziellen Leistungsindikatoren der MB Bank AG das Zinsergebnis und das Ergebnis vor Steuern. Das Zinsergebnis betrug in 2020 € 330,3 Mio (i. Vj. € 410,5 Mio) und lag damit deutlich unter der Prognose. Dies ist im Wesentlichen auf das deutlich unter dem Plan liegende Portfolio zurückzuführen. Das Ergebnis vor Steuern Stand Alone der MB Bank AG hat sich dadurch auf € 48,8 Mio verringert (i. Vj. € 180,0 Mio). Damit liegt das Ergebnis 2020 auch deutlich unter der Prognose aus dem Vorjahr (€ 148,4 Mio).

Der Bestands-RORAC wird zur Sicherstellung einer nachhaltigen Profitabilität auf Ebene der MB Bank Gruppe berechnet und beläuft sich im Berichtsjahr auf 8,90 % (i. Vj. 15,10 %). Der Prognosewert 11,37 % wurde aufgrund deutlich schlechterer Ergebnissituation auf MB Bank Gruppenebene (IFRS) verfehlt. Ursache dafür waren erhöhte Risiko- sowie Personal- und Sachgemeinkosten.

Der ebenfalls auf Ebene der MB Bank Gruppe ermittelte Operating Ratio für das Kerngeschäft Leasing-/Finanzierung verbesserte sich weiter und sank auf 0,78 % (i. Vj. 0,88 %). Damit lag er sogar unter unserer Prognose von 0,83 %.

Nichtfinanzielle Indikatoren

Im Rahmen der Teilnahme an der sogenannten "Great Place to Work"-Befragung wird die Zufriedenheit der Belegschaft ermittelt. Die Mitarbeiterzufriedenheit bei der letzten Befragung in 2019 weißt dabei, bezogen auf die MB Bank Gruppe, gegenüber der Befragung in 2017 beim Trust Index einen konstant hohen Wert von 80 % aus. In 2020 wurde die GPtW Umfrage nicht durchgeführt.

In 2020 wurde erstmals eine Kulturbefragung durchgeführt. Der Fokus der Befragung lag auf den Themen Führung, Transformation, Strategie, Zukunft und Kultur. Im Anschluss an die Befragung wird es als nächsten Schritt sogenannte Kulturwerkstätten für alle Mitarbeiter geben, in denen die Mitarbeiter gemeinsam mit ihren Teams an der Frage "Was machen wir morgen anders?" mitwirken können. Ziel ist dabei, Handlungsfelder zu identifizieren und Themen konkret anzugehen.

Die Kundenzufriedenheit hat sich mit einer Gesamtnote von 1,8 im Bereich Automotive (ZufriedenheitsSENSOR Kunde 2020 - Automotive) im Vergleich zum Vorjahr (Gesamtnote 1,7) leicht verschlechtert.

Weitere nichtfinanzielle Indikatoren sind die MB Marktdurchdringung im Finanzierungssegment in Deutschland. Die Penetrationsrate in 2020 reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr auf 14,3 % (i. Vj. 15,3 %). Damit konnte auch unsere Vorjahresprognose von 16,7 % nicht erreicht werden. Der Rückgang gegenüber 2019 kam dabei hauptsächlich aus der Sparte MB PKW. Die entsprechende Gesamtpenetrationsrate der MB Bank Gruppe für Leasing- und Finanzierungsgeschäfte liegt mit 61,6 % unter Vorjahresniveau (64,9 %). Im Vergleich zum Vorjahr ging die Penetrationsrate sowohl im Leasinggeschäft als auch im Finanzierungsgeschäft zurück. Der Rückgang der Gesamtpenetration resultiert unter anderem auch aus dem rückläufigen Flottengeschäft der DFM, das innerhalb des Konzerns zu einer anderen Gesellschaft verlagert wurde.

4 Risiko- und Chancenbericht

4.1 Risikobericht

Die Risikosteuerung und -überwachung erfolgt sowohl auf Ebene des Einzelinstituts der MB Bank AG als auch für die übergeordnete MB Bank Gruppe um die MB Bank AG. Die MB Bank Gruppe umfasst gemäß § 10a KWG folgende Unternehmen: MB Bank AG als übergeordnetes Unternehmen, MBL, DFM, MBBSC. Aufgrund von Geringfügigkeit wird die MBBS gemäß § 31 KWG nicht im aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis berücksichtigt. Im Hinblick auf die internen Risikosteuerungs- und Controllingprozesse wird hingegen ebenso die MBBS als Anbieter von Nebendienstleistungen in die Gruppensteuerung einbezogen, da diese Gesellschaft operationelle Risiken aufweist.

Im Folgenden wird daher der Begriff MB Bank Gruppe i. S. d. internen Risikosteuerung verwendet.

Vor dem Hintergrund einer ökonomisch adäquaten Bewertung der Beteiligungsrisiken der MB Bank AG sieht die Konzeption der Risikosteuerung auf Einzelinstitutsebene die Anwendung eines Durchschauprinzips auf die Risiken der nachgeordneten Leasinggesellschaften durch einzelvertragliche Risikomessung vor. Diese Ausgestaltung des Regelkreises auf Einzelinstitutsebene MB Bank AG trägt den aus der für die nachgeordneten Leasinggesellschaften abgegebenen harten Patronatserklärung sowie den bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen resultierenden Verpflichtungen der MB Bank AG Rechnung. Für eine vollständige Erfassung sämtlicher Verlustpotenziale ist eine Betrachtung der Risiken der MB Bank AG und der nachgeordneten Unternehmen erforderlich. Die Risikosteuerung und -überwachung ist daher durchgängig als gruppenbezogene Steuerung konzipiert, d. h. das Risikomanagement für die gruppenangehörigen Leasinggesellschaften ist in das Risikomanagement der MB Bank AG eingebunden.

Die Gesamtrisikosteuerung der MB Bank AG sowie der MB Bank Gruppe umfasst grundsätzlich zwei Stoßrichtungen: die adäquate Erfassung von Risiken auf Basis eingetretener Verlustereignisse im Rahmen der Bildung der Risikovorsorge und die zielgerichtete Steuerung und Überwachung erwarteter und unerwarteter Portfoliorisiken.

Die Kalkulation von Wertberichtigungen orientiert sich an der für das Risikomanagement der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften maßgeblichen Segmentierung des Geschäftsvolumens nach den Kundensegmenten "Retail" und "Corporate". Dem Corporate-Segment sind dabei Kredit- und Leasingengagements mit einer Engagementhöhe von mehr als € 750.000 auf Gruppenebene sowie das Händlerfinanzierungsgeschäft zugeordnet. Das Retail-Segment umfasst als Mengengeschäft jene Engagements bis zu € 750.000. Wertkorrekturen im Retail-Segment, welche als unwesentliche Forderungen klassifiziert sind, werden grundsätzlich über ein maschinelles Forderungsbewertungsverfahren erfasst. Die Beurteilung von Wertminderungen für Engagements im Corporate-Segment (wesentliche Forderungen) erfolgt methodisch vergleichbar mit dem Retail-Segment. Es wird jedoch stets eine individuelle Bewertung und Überprüfung durchgeführt, beispielsweise im Hinblick auf die Gesundungswahrscheinlichkeit des Kunden oder die Sicherheitenlage. Daneben werden für Forderungen, welche nicht einzelwertberichtigt sind, zur Abdeckung eingetretener, aber noch nicht bekannter Verlustereignisse sogenannte "Pool-Wertberichtigungen" gebildet.

Die Pool-Wertberichtigung wird auf Einzelvertragsebene unter Zugrundelegung der prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default, PD), der Verlustquote (Loss Given Default, LGD) und der Engagementhöhe zum Zeitpunkt des Ausfalls (Exposure-at-Default, EAD) berechnet. Aus dem Produkt der vorgenannten Größen wird der Erwartungswert des Verlusts (Expected Loss, EL) bestimmt und als Pool-Wertberichtigung einzelvertraglich zugeordnet.

Per 31. Dezember 2020 ergibt sich für die MB Bank AG und die ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften eine Gesamtrisikovorsorge nach HGB in Höhe von € 131,0 Mio (nach € 104,6 Mio im Vorjahr). Davon entfallen € 122,3 Mio auf Adressausfallrisiken und € 8,7 Mio auf Restwertrisiken. Letztere spielen im Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften eine untergeordnete Rolle und entstehen für jenes (Leasing-) Teilportfoliosegment, für welches selbst das Vermarktungsrisiko getragen wird. Auf Einzelinstitutsebene beträgt die Risikovorsorge der MB Bank AG per 31. Dezember 2020 insgesamt € 94,8 Mio (inklusive Zweigniederlassungen), die ausschließlich Adressenausfallrisiken abdeckt (i. Vj. € 76,8 Mio). Der Anstieg der Risikovorsorge ist im Wesentlichen auf eine Anpassung der Erwartungen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung im Zuge der Covid-19-Pandemie sowie auf eine Reduktion der Zeitwerte für Nutzfahrzeuge zurückzuführen. Zusätzlich wurde regulatorisch bedingt durch das Einführen einer neuen Ausfalldefinition und den daraus resultierenden Effekten ebenfalls das Risikovorsorgeniveau erhöht.

Während eingetretene Verlustereignisse - seien diese objektiv erkennbar (z. B. Zahlungsstörungen) oder zwar eingetreten, aber noch nicht dem Einzelengagement objektiv zuordenbar, dennoch aber erwartet - grundsätzlich über die Bildung von Einzel- und Pool-Wertberichtigungen einer Risikoabschirmung unterzogen werden, richtet sich die Risikokapital-Steuerung auf die adäquate Messung, Risikokapitalunterlegung und Überwachung unerwarteter Portfolioverluste. Erwartete Portfolioverluste werden jedoch in dem Umfang in der Risikokapitalsteuerung berücksichtigt, insofern sie nicht bereits über Wertberichtigungen abgedeckt sind. Ausgangspunkt hierfür ist die Risikostrategie, welche aus der Geschäftsstrategie abgeleitet wird. Von der Gruppe werden Risiken bewusst eingegangen, solange ihnen risikoadäquate Erträge gegenüberstehen und die Risikotragfähigkeit der Gruppe nicht gefährdet wird.

Das Risikotragfähigkeitskonzept umfasst alle wesentlichen Risiken des Einzelinstituts der MB Bank AG bzw. der MB Bank Gruppe. Das Risikotragfähigkeitskonzept stützt sich jeweils auf drei Säulen: Neben der Risikoquantifizierung im Rahmen von Value-at-Risk-Modellen stellen Szenariobetrachtungen im Rahmen der Kapitalplanung und von Stresstests das zweite bzw. dritte Fundament des Risikotragfähigkeitskonzeptes der MB Bank AG und der MB Bank Gruppe dar. Die Szenariobetrachtungen liefern zusätzliche, zum Value-at-Risk komplementäre Informationen. Die Stressszenarien umfassen marktweite und institutsindividuelle Faktoren. Mit szenariobasierten Stresstests wird überprüft, ob die MB Bank AG bzw. die MB Bank Gruppe auch unter bestimmten negativen Marktentwicklungen bzw. adversen Ereignissen in der Unternehmenssphäre eine ausreichende Risikodeckungsmasse besitzt und ob die relevanten Solvabilitäts- bzw. Liquiditätskennziffern eingehalten werden können. Die risikoartenübergreifenden Stresstests sind mehrperiodig ausgestaltet und schließen im Sinne einer vollständigen ökonomischen Betrachtung sowohl die Auswirkungen auf die Ergebnissituation als auch die nach Eintritt des Stressfalls bestehende Risikosituation auf Basis konsistenter Stressprämissen über alle Risikoarten ein. Darüber hinaus werden inverse Stresstests und anlassbezogene Adhoc-Stresstests als Ergänzung der risikoartenübergreifenden Stresstests durchgeführt.

Das Risikotragfähigkeitskonzept unterscheidet zudem drei verschiedene Regelkreise. Der erste Regelkreis umfasst die Ökonomische Perspektive, in welcher die langfristige Sicherung der Substanz und somit die Erfüllung der Ansprüche der Fremdkapitalgeber im Mittelpunkt der Betrachtung steht. In der ökonomischen Perspektive wird die Risikotragfähigkeit als Barwert der zukünftigen Zahlungsströme aus dem Kredit- und Leasingportfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften abzüglich der Risiko- und Abwicklungskosten (Substanzwertbetrachtung) ermittelt. Die ökonomische Perspektive des Risikotragfähigkeitskonzeptes bildet die Basis für die Risikokapitalallokation und das daraus resultierende Limitsystem. Von dem maximal zur Risikodeckung verfügbaren Substanzwert wird entsprechend der Risikoneigung des Vorstandes der MB Bank AG ein Teilbetrag als Risikokapital zur Deckung der vorhandenen und erwarteten Risiken bereitgestellt. Das Risikokapital entspricht den Eigenmitteln des Einzelinstituts bzw. der MB Bank Gruppe; die Eigenmittel fungieren als Deckungsmasse und geschäftspolitische Obergrenze für eingegangene Risiken. Dem Risikokapitallimit wird der Risikokapitalbedarf als Summe aller wesentlichen Einzelrisiken gegenübergestellt, wobei zur Berechnung des Risikokapitalbedarfs in der ökonomischen Perspektive ein Konfidenzniveau von 99,9 % verwendet wird. Die ökonomische Perspektive im Risikotragfähigkeitskonzept wird in beiden Steuerungskreisen, der MB Bank AG und der MB Bank Gruppe, ergänzt um die normative Perspektive als zweiten Regelkreis. Die normative Perspektive geht von der Betrachtungsperspektive der Unternehmensfortführung und der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs aus. Die Quantifizierung richtet sich demnach nach dem aufsichtlichen Meldewesen.

Beide Perspektiven sind konsistent miteinander in der Gesamtbanksteuerung verknüpft. Zum einen erfolgt diese Verknüpfung im IST durch den SREP-Kapitalzuschlag, mit dem Risiken der ökonomischen Perspektive, die nicht oder nicht vollständig in der Säule 1 der Bankenaufsicht erfasst sind, abgedeckt werden sollen. Zudem werden ökonomische Risiken, welche im Rahmen der Risikoinventur als wesentlich identifiziert wurden, in der Szenariobetrachtung im Rahmen der Kapitalplanung schlagend, insofern sie Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit in der normativen Perspektive haben.

Der dritte Regelkreis des Risikotragfähigkeitskonzeptes umfasst die strategische Steuerung, die im Rahmen von Szenarioanalysen (Stresstests) eine Betrachtung des periodenbezogenen Unternehmensergebnis-at-Risk als Managementinformation vornimmt.

Vorrangig werden nachstehend beschriebene Risikoarten einer dezidierten Steuerung und Limitierung unterzogen: Kreditrisiken (inkl. Restwertrisiken), Marktpreisrisiken (inkl. Zinsänderungsrisiken), Liquiditätsrisiken, Operationelle Risiken, Geschäftsrisiken und Modellrisiken.

Im Geschäftsmodell der MB Bank AG ergeben sich in geringem Umfang Länderrisiken - definiert als Risiken aus Geschäften mit Geschäftspartnern außerhalb Deutschlands - aus den Zweigniederlassungen in Spanien und Frankreich sowie aus Cross-Border-Geschäften. Die verschiedenen Aspekte des Länderrisikos werden in der MB Bank AG auf unterschiedliche Weise behandelt. Risiken, die sich aus dem direkten wirtschaftlichen Umfeld des Kunden ergeben, werden in den Ratingsystemen berücksichtigt. Das Transferrisiko wird im Risikotragfähigkeitskonzept der MB Bank AG über ein Expertenmodell, welches sich am Länderrating oder den Risikoinformationen zu Staatsanleihen des entsprechenden Sitzlandes orientiert, bewertet und über einen PD-Aufschlag in der Kreditrisikoquantifizierung berücksichtigt. Das Länderrisiko ist in der Risikolandschaft der MB Bank Gruppe bzw. der MB Bank AG somit keine eigenständige Risikoart. Je nach spezifischem Teilaspekt werden Länderrisiken direkt oder indirekt in den Ansätzen zur Risikomessung und -steuerung der übrigen Risikoarten berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Risikoüberwachung werden dem Vorstand der MB Bank AG sowie weiteren leitenden Führungskräften in Form der Regelberichterstattung zur Verfügung gestellt, welche einen detaillierten Überblick über die einzelnen Risikoarten sowie über das Gesamtrisikoprofil des Einzelinstituts der MB Bank AG bzw. der MB Bank Gruppe um die MB Bank AG gibt. Die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten risikoartenübergreifenden Stresstests werden ebenfalls über die Regelberichterstattung kommuniziert. Akute Ereignisse sowie Ergebnisse aus Adhoc-Stresstests werden im Rahmen eines Adhoc-Berichtsprozesses an den Vorstand berichtet.

Kreditrisiken (inkl. Restwertrisiken), Marktpreisrisiken (inkl. Zinsänderungsrisiken), Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken und Geschäftsrisiken unterliegen einer Quantifizierung mittels diverser VaR-Risikomodelle. Als Komponente der weiteren Risiken wird das Modellrisiko für mit Risikokapital unterlegte Risiken quantitativ abgeschätzt. Die Methoden der Quantifizierung für diese Risikoarten werden nachstehend beschrieben.

Kreditrisiko

Unter dem Kreditrisiko werden folgende aus dem Aktivgeschäft der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften resultierende Einzelrisiken zusammengefasst:

―

Adressenausfallrisiko: Das Ausfallrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Kredit-, Leasingnehmer oder sonstiger Kontrahent (z. B. Restwertgarant, Serviceleasingnehmer, Kontrahent der Treasury) seinen tatsächlichen, eventuellen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vereinbarungsgemäß nachkommt.

―

Konzentrationsrisiko: Als Konzentrationsrisiko wird das Risiko bezeichnet, welches aus einer unvollständigen Diversifikation des Portfolios resultieren kann. Im Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften sind dabei Einzelkonzentrationen und Branchenkonzentrationen relevant. Einzelkonzentrationsrisiken treten dann auf, wenn einzelne Kreditnehmer einen großen Anteil am Gesamtkreditportfolio der Bank besitzen. Das Branchenkonzentrationsrisiko ergibt sich durch eine Konzentration der Engagements im Portfolio auf einzelne Branchen.

―	Restwertrisiko: Das Restwertrisiko beschreibt jenes Risiko, welches aus der Unsicherheit der Restwertprognose zum Vertragsende resultiert. Das Restwertrisiko ist nur für jenes Teilportfolio relevant, für welches die Restwerte weder von der Daimler AG noch von Dritten garantiert werden, die Gruppe somit selbst das Vermarktungsrisiko trägt.
―	Migrationsrisiko: Unter dem Migrationsrisiko versteht man die Gefahr, dass sich die Bonität des Kreditnehmers verschlechtert. Realisieren sich Migrationsrisiken, führt dies zu einem ökonomischen Wertverlust der betroffenen Position. Für mögliche Ratingwanderungen werden hier Migrationsannahmen analog zum bestehenden Stresstesting in der MB Bank AG verwendet.

Zur Risikomessung der Adressenausfallrisiken werden in allen Portfoliosegmenten Risikoklassifizierungsverfahren eingesetzt, auf deren Grundlage die Ausfallwahrscheinlichkeit und die Verlustquote bei Ausfall auf Kunden- bzw. Vertragsebene geschätzt werden. Diese Parameter bilden die Grundlage für die Berechnung des Adressenausfallrisikos über das Kreditportfoliomodell nach Basel II. Dabei erfolgt die Quantifizierung über das Basel II-Portfoliomodell auf Basis der einzelvertraglichen Parameter, d. h. jedem Vertrag ist gemäß seiner Risikoklassifizierung eine PD und gemäß seiner zugrunde liegenden Anlageklasse eine LGD zugeordnet. Zusammengefasst über die Kundensegmente Retail und Corporate ergeben sich für das aktive Portfolio (i. S. d. nicht ausgefallenen Portfolios) folgende durchschnittlichen Werte für die Ausfallwahrscheinlichkeit und die Verlustquote auf Sicht von zwölf Monaten:

Kundensegment	Ø - PD ⁸	Ø - LGD ⁸
Gesamt	2,55 %	22,72 %
Retail	2,87 %	23,92 %
Corporate	1,71 %	19,53 %

Als Risikomaß für Adressenausfallrisiken dient der Unerwartete Verlust (Unexpected Loss, UL), welcher sich aus dem Credit VaR des Kreditportfolios bei einem Konfidenzniveau von 99,9 % und einem Prognosezeitraum von zwölf Monaten abzüglich des Erwarteten Verlusts (EL) ergibt. Der so resultierende UL ist jener Betrag, der mit Risikokapital zu unterlegen ist, wohingegen der EL über die Risikokostenkalkulation bzw. Wertberichtigungsbildung grundsätzlich abgedeckt ist. Wird der EL nicht vollständig über die Wertberichtigung abgedeckt, so wird die sich aus der Differenz ergebende EL Lücke ebenfalls mit Risikokapital unterlegt. ⁹

Das Kreditportfoliomodell nach Basel II geht von folgenden zwei wesentlichen Prämissen aus:

―	Das Kreditportfolio ist weitgehend granular, d. h. dass einzelne Kreditnehmer nur einen geringen Anteil am Gesamtportfolio ausmachen.
―	Die Abhängigkeiten zwischen den Kreditausfällen im Portfolio lassen sich durch einen einzigen, gemeinsamen makroökonomischen Risikofaktor beschreiben.

⁸ bezogen auf das nicht ausgefallene Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften
⁹ Die EL Lücke berücksichtigt die erwarteten Portfolioverluste aller relevanten Einzelrisiken des Kreditrisikos, d. h. ebenfalls die in den folgenden Absätzen beschriebenen Restwertrisiken und Migrationsrisiken.

Das Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass sowohl Konzentrationen auf einzelne Kreditnehmer als auch auf einzelne Branchen bestehen. Die zehn volumenstärksten Branchen werden nachstehend aufgeführt:

	Volumen 31.12.2020
Branche	€ Mio	% ¹⁰⁾
Handel mit Kraftfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen	2.096,4	10,24
Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen	2.174,9	10,62
Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe	2.061,7	10,07
Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)	1.545,6	7,55
Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)	1.175,3	5,74
Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr	1.124,7	5,49
Vermietung von beweglichen Sachen	1.110,9	5,43
Grundstücks- und Wohnungswesen	507,3	2,48
Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen	490,0	2,39
Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung	470,6	2,30

Um trotz der oben dargelegten restriktiven Modellprämissen eine angemessene Quantifizierung des (unerwarteten) Kreditverlusts zu erhalten, werden Einzel- und Branchenkonzentrationsrisiken als Aufschläge auf den unerwarteten Verlust nach Basel II in die Risikomessung und Risikokapitallimitierung explizit einbezogen.

Einzelkonzentrationsrisiken werden mit Hilfe eines "Einfaktormodells" als Aufschlag auf die Werte der Basel II Formel bestimmt. Makroökonomische Entwicklungen werden analog dem der Basel II zugrundeliegenden Modell über einen systematischen Faktor abgebildet. Der im Modell verwendetet idiosynkratische Faktor bildet die Unterschiede der Kreditnehmer ab. Das zur Bestimmung verwendete Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften umfasst die aktiven Vertragsbestände, das zugesagte Portfolio sowie Garantien. Auf dieser Grundlage wird mit Hilfe einer Monte Carlo Simulation auf Kreditnehmerebene eine Verlustverteilung bestimmt, welche die unterschiedlichen Exposurehöhen im Portfolio adäquat berücksichtigt. Der aus der simulierten Verlustverteilung abgeleitete Credit VaR wird mit einem nach Basel II bestimmten Credit VaR verglichen. Die Differenz zwischen beiden Werten stellt das Einzelkonzentrationsrisiko dar, das als Aufschlag auf die Risikokapitalmessung nach Basel II zusätzlich berücksichtigt wird.

¹⁰ bezogen auf das einem Branchencode zugeordneten Portfolio der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften i. H. v. € 20.472 Mio

Grundlage für die Ermittlung des Risikos aus Branchenkonzentrationen ist ein "Mehrfaktormodell". In diesem Kreditportfoliomodell wird der einzelne makroökonomische Risikofaktor aus Basel II durch mehrere branchenspezifische Risikofaktoren ersetzt. Durch dieses Modell wird sowohl die Korrelation zwischen Kundenausfallrisiko und Branchenausfallrisiko als auch die Korrelation zwischen den Branchen berücksichtigt. Basis der Portfoliosegmentierung und der Korrelationsmessung ist die Branchengliederung gemäß des Global Industry Classification Standard (GICS). Die Verlustmessung basiert auf einer Monte Carlo Simulation, in der die branchenspezifischen Risikofaktoren unter Berücksichtigung der zuvor gemessenen Korrelationsstruktur zufällig erzeugt werden. Dem simulierten Credit VaR des Portfolios der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften wird der Credit VaR eines perfekt diversifizierten Portfolios ohne Branchenkonzentrationen gegenübergestellt. Die Differenz zwischen beiden Werten stellt das Branchenkonzentrationsrisiko dar, das als Aufschlag auf die Risikokapitalmessung nach Basel II zusätzlich berücksichtigt wird.

Das offene Restwertrisiko betrachtet Leasingverträge, bei denen weder konzerninterne noch konzernexterne Restwertgarantien vorliegen. Die Quantifizierung des Risikos erfolgt auf Basis einer Monte Carlo Simulation, die analog dem Branchenkonzentrationsrisiko einen systematischen Faktor, der alle Verträge in gleichem Maße betrifft, und einen idiosynkratischen, vertragsspezifischen Faktor erzeugt. Die auf Basis dieser beiden Faktoren resultierenden Prognosen für die Verkaufspreise werden den vertraglich vereinbarten Restwerten gegenüber gestellt, um eine Verteilung der Vermarktungsergebnisse zu erzeugen. Die Kalibrierung der Simulation wird auf Basis der historischen Gewinne und Verluste des relevanten Portfolios sowie auf Basis der Entwicklung des Gebrauchtwagenpreisindex des Statistischen Bundesamts vorgenommen. Der Risikohorizont beträgt ein Jahr. Die Differenz zwischen dem Mittelwert der Vermarktungsergebnisse und dem Vermarktungsergebnis zum 99,9 % Quantil ergibt den unerwarteten Verlust, der über die Allokation von Risikokapital abgedeckt wird. Der erwartete Verlust aus offenem Restwertrisiko wird grundsätzlich im Rahmen der Restwertrisikovorsorge erfasst.

Bei der Ermittlung des ökonomischen Kapitalbedarfs für Migrationsrisiken wird der unerwartete Verlust ohne die Berücksichtigung möglicher Ratingwanderungen mit dem unerwarteten Verlust nach der Simulation der Ratingwanderungen verglichen. Die Differenz der oben beschriebenen unerwarteten Verluste wird als der ökonomische Kapitalbedarf für Migrationsrisiken definiert. Im Rahmen der Ermittlung der Risikotragfähigkeit als Substanzwert wird der Expected Loss aus Migrationsrisiken über die in Abzug gebrachten Risikokosten berücksichtigt. ¹¹

¹¹ Erwartete Verluste aus offenen Restwerten und Migrationsrisiken fließen, wie oben beschrieben, ebenfalls in die Bestimmung der EL Lücke Kreditrisiken ein.

Das Kreditrisiko und seine Unterkategorien Adressausfall-, Konzentrations-, Restwert- und Migrationsrisiko unterliegen einer differenzierten Steuerung durch die Kreditrisikostrategie. Kern dieser Strategie ist ein Limitsystem, das die eingegangenen Risiken auf die Risikotragfähigkeit des Unternehmens beschränkt. Dabei hat der Vorstand der MB Bank AG das Credit Risk Committee (CRC), bestehend aus dem für Risiko zuständigen Vorstandsmitglied, dem Vorstandsmitglied zuständig für Vertrieb & Marketing, dem Vorstandsmitglied für Finance & Controlling sowie weiteren leitenden Führungskräften aus den Bereichen Markt, Marktfolge, Risk Management und Operations etabliert. Das CRC legt die Bewertungsparameter für die Bewertung von Kreditanforderungen, Kreditsicherheiten und Kreditrisiken in der MB Bank AG und den ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften fest und stellt diese dem Vorstand vor.

Durch eine turnusmäßige Überwachung der Risikoposition, der Limitauslastung und der risikoadjustierten Rendite (RORAC) auf Einzelgeschäfts- und auf Portfolioebene wird sichergestellt, dass die Ertrags- und Volumenziele der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften nachhaltig gesichert sind.

Die turnusmäßige Limitüberwachung der Kreditrisikoposition wird durch Stresstests der Kreditrisikoposition ergänzt. Die Stresstests werden über die Verwendung gestresster Risikoparameter durchgeführt. Neben proportionalen Veränderungen relevanter Risikoparameter wie Loss Given Default (LGD) und Exposure at Default (EAD) berücksichtigen die Stresstests für das Kreditrisiko explizit eine zufällige Migration der betrachteten Risikopositionen zwischen Risikoklassen auf Basis vorgegebener Migrationswahrscheinlichkeiten. Zudem ist die Realisierung von Konzentrationsrisiken zentraler Bestandteil der Stressprämissen für das Kreditrisiko. Mögliche Auswirkungen wirtschaftlicher Krisensituationen auf die Risikoparameter und damit auf den Risikokapitalbedarf können so antizipiert und im Rahmen der Kapitalplanung gezielt berücksichtigt werden. Die Stresstests für das Kreditrisiko sind in die risikoartenübergreifenden Stresstests eingebunden.

Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisiko

Das Marktpreisrisiko entsteht allgemein aus der Volatilität von Marktpreisen. Die MB Bank AG ist hierbei insbesondere von Zinsänderungen und in geringerem Umfang von Bonitätsänderungen bei Wertpapieren (Credit Spread Risiken) betroffen, wobei innerhalb der Marktpreisrisiken insb. Zinsänderungsrisiken im Bankbuch die wesentliche Rolle spielen. Das Aktienkursrisiko besteht für die MB Bank AG in nur sehr geringem Umfang und ausschließlich im Zusammenhang mit einem spezifischen Titel im Anlagebuch. Es wird ein vollständiger sukzessiver Abbau angestrebt. Aufgrund der Geringfügigkeit dieses Bestandes bzw. des beizulegenden Zeitwertes im Vergleich zum Gesamtexposure und -ergebnis der MB Bank AG und der Absicht die Aktien schnellstmöglich, jedoch ohne eine Handelsabsicht, zu veräußern, ist die MB Bank AG keinen wesentlichen Aktienkursrisiken ausgesetzt. Eine separate und spezifische Erfassung und Messung dieser Aktienkursrisiken wird damit nicht vorgenommen.

Das Liquiditätsrisiko beschreibt zum einen die Gefahr, dass die Bank ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann; zum anderen umfasst das Liquiditätsrisiko die potenzielle bonitätsbedingte Verteuerung der Refinanzierungsspreads sowie die hieraus resultierende Auswirkung auf das Zinsergebnis.

Marktpreisrisiken und Liquiditätsrisiken entstehen nahezu ausschließlich in den Portfolien der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften.

Die Marktpreis- und Liquiditätsrisikopositionen werden auf Ebene der MB Bank Gruppe bzw. der MB Bank AG durch den Einsatz von Finanzinstrumenten gezielt gesteuert.

Die Quantifizierung des Zinsänderungsrisikos erfolgt auf Basis verschiedener Ansätze: zum einen werden auf Basis der Zinsbindungsbilanz die Überhänge in Zwölf-Monatsbändern ermittelt und gemäß der gewünschten Positionierung limitiert. Zum anderen werden neben den aufsichtsrechtlichen Zinsszenarien die Risikomaße "Interest Value at Risk" (IVaR) und "Earnings at Risk" (EaR) zur Bestimmung des barwertigen bzw. des periodischen Zinsänderungsrisikos eingesetzt.

Das Zinsänderungsrisiko auf Basis der Zinsbindungsbilanz wird monatlich anhand maximal tolerierter Zinsüberhänge überwacht. Da Tagesgelder in der Praxis nicht täglichen Zinsänderungen unterliegen, kommt bei der Bestimmung der Zinsbindung eine Reagibilitätsmethode zum Einsatz. Die eingesetzte Methode gibt eine im Zeitablauf konstanten Marge und ein entsprechendes Zinsanpassungsverhalten vor und bildet ein hierzu passendes Mischungsverhältnis ab. Per 31. Dezember 2020 können folgende Zinsüberhänge (in % der Bilanzsumme) auf Gruppensicht festgestellt werden:

5 Zinsüberhänge	%
Jahr 1	-1,08
Jahr 2	2,06
Jahr 3	-0,88

Die Zielwerte für die Zinsüberhänge der MB Bank Gruppe werden gemäß Markteinschätzung und Beschlussfassung des Treasury Komitees festgelegt. Dabei dürfen die monatlich berichteten IST-Werte maximal +/- 2,5 Prozentpunkte von den genannten Zielwerten abweichen. Per 31. Dezember 2020 wird diese Vorgabe eingehalten.

Die Risikosensitivität in Bezug auf das Zinsänderungsrisiko des aktuellen Anlagebuchportfolios der MB Bank Gruppe wird aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Weitere Angaben zu Sicherungsgeschäften für Zinsrisiken erfolgen im Anhang der MB Bank AG.

Sensitivität des Firmenwerts (MB Bank Gruppe)

	Veränderung +1 BP	Veränderung +200 BP	Veränderung -200 BP	Zins-VaR Historische Simulation
	€ Mio	€ Mio	€ Mio	€ Mio
Gesamt	-1,2	-233,5	44,5	-133,3

Der Basis Point Value (BPV) ist eine Kennzahl für die Zinssensitivität von Finanzinstrumenten. Die Zinssensitivität gibt an, wie stark der Barwert eines Finanzinstruments auf Änderungen der Marktzinsen reagiert. Ein Basis Point Value (BPV) von -1,2 drückt aus, dass ein Anstieg der Zinsen über alle Laufzeiten um einen Basispunkt den Firmenbarwert der Gruppe um € 1,2 Mio reduziert. Die Ergebnisse der beiden aufsichtsrechtlichen Szenarien (Parallelverschiebung der Zinskurve um +200 BP bzw. -200 BP) sind auch auf Gruppenebene weit von der aufsichtsrechtlich definierten Frühwarnschwelle (15 % des Kernkapitals; max. 20 % der Eigenmittel) entfernt.

Für den Beitrag zum Gesamtrisiko für das Risikotragfähigkeitskonzept wird im Falle des Interest VaR (31. Dezember 2020: € 133,3 Mio) als auch Credit Spread VaR (CS VaR) (31. Dezember 2020: € 8,1 Mio) in der Ökonomische Perspektive auf eine historische Simulation mit 2.500 Tagen Historie zurückgegriffen. Dieser Wert geht auch zusammen mit dem LVaR (s.u.) in die Gesamtrisikodarstellung mit ein. Der IVaR stellt dabei die Differenz der Firmenbarwerte aus der aktuellen Zinskurve und aus der gestressten Zinskurve dar. Die gestresste Zinskurve in der ökonomischen Perspektive wird mittels historisch beobachteter Zinsänderungen zu einem Konfidenzniveau i. H. v. 99,9 % und bei einer Haltedauer von 250 Tagen ermittelt. Zur Prüfung der Modellgüte wird der ermittelte IVaR einem monatlichen Backtesting unterzogen.

Der EaR beschreibt das Zinsänderungsrisiko in der risikoartenspezifischen, periodischen Steuerung. Dabei werden die Zinsüberhänge der Zinsbindungsbilanz mit der 1M-Forwardkurve geschlossen, um einen Erwartungswert hinsichtlich des Strukturbeitrages zu ermitteln. Die marktüblichen Schwankungen werden mittels historisch beobachteter Werte mit dem aktuellen Zinsniveau verrechnet. Wie beim IVaR erfolgt auch beim EaR ein monatliches Backtesting, um die Modellgüte zu messen und um extreme Marktbewegungen verfolgen zu können.

Das Liquiditätsrisiko resultiert zum einen aus dem Zahlungsunfähigkeitsrisiko (dispositives Liquiditätsrisiko) und zum anderen aus dem Liquiditätstransformationsrisiko (strukturelles Liquiditätsrisiko). Dem Zahlungsunfähigkeitsrisiko wird durch Überwachung der Liquidity Coverage Ratio (gemäß LCR-DurchführungsVO basierend auf Art. 460 CRR) sowie durch kontinuierliche Liquiditätsplanungen auf Basis der kurz- und mittelfristigen Entwicklung von Aktiv- und Passivpositionen begegnet. Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsplanung erfolgt zudem auch unter Berücksichtigung von Stressszenarien hinsichtlich unvorhergesehener Mittelabflüsse. Die Liquiditätsplanung ist wesentlicher Bestandteil der regelmäßigen Bilanzplanung und Vorschaurechnung.

Darüber hinaus wird die Kennzahl "Survival Horizon" ermittelt. Diese gibt den Zeitraum an, über den der Geschäftsbetrieb ohne Aufnahme neuer Refinanzierungsmittel aufrechterhalten werden kann. Per 31. Dezember 2020 beträgt der Survival Horizon unter der Annahme eines vergleichsweise konservativen Ablaufs der Tagesgeldeinlagen im Normalszenario mehr als zwei Monate. Das Risiko der Zahlungsunfähigkeit wird außerdem durch die Festlegung eines angemessenen Liquiditätspuffers begrenzt. Dieser wurde so konzipiert, dass die Bank unter Berücksichtigung der stochastischen Mittelabflüsse (abfließende Tagesgelder, Inanspruchnahme zugesagte Kredite, in Anspruch genommene Kredit-/Liquiditätslinien sowie Kontokorrentkredite) ausgehend von einem 99%-Quantil mindestens 30 Tage liquide bleibt. Grundsätzlich darf der Survival Horizon diese 30-Tage-Grenze nicht unterschreiten. Kurzfristige Unterschreitungen sind jedoch vor dem Hintergrund bereits getroffener Maßnahmen möglich. Liegen derartige Maßnahmen jedoch nicht vor, so wird im Rahmen der Liquiditätsnotfallplanung die Frühwarnphase aktiv.

Das Liquiditätstransformationsrisiko wird basierend auf Liquiditätsablaufbilanzen monatlich anhand maximal tolerierter Liquiditätsinkongruenzen überwacht. Dabei werden Tagesgelder nicht als täglich fällig abgebildet, sondern mittels eines Ablaufs, der aus historischen Beobachtungen ermittelt wurde und einer regelmäßigen Validierung unterliegt. Per 31. Dezember 2020 können folgende Liquiditätsüberhänge (in % der Bilanzsumme) auf Gruppensicht festgestellt werden:

Liquiditätsüberhänge
	%
Jahr 1	-6,2
Jahr 2	-4,9
Jahr 3	-11,4

Für die Liquiditätsablaufbilanz wird das Ziel einer geschlossenen Überhangssituation definiert, wobei Passivüberhänge generell und Aktivüberhänge bis zu 2,5 % als unschädlich betrachtet werden. Per 31. Dezember 2020 wird diese Vorgabe eingehalten.

In Bezug auf die Covid-19-Pandemie gab es im Jahresverlauf 2020 keine besonderen Auswirkungen auf die Zins- und Liquiditätsüberhänge der MB Bank Gruppe. Bei den Zinsüberhängen kam es in den Monaten April und Oktober zu leichten Überschreitungen, die durch entsprechende Maßnahmen kurzfristig wieder zurückgeführt werden konnten. Sonst konnten die Vorgaben zu den Überhängen stets eingehalten werden.

Zum 31. Dezember 2020 stellen Kundenfestzinseinlagen und Kundentagesgelder sowie die Konzernrefinanzierung die wesentlichen Fundingquellen dar. Weitere Angaben zu Refinanzierungsquellen ¹² und -struktur des Einzelinstituts MB Bank AG sowie der MB Bank Gruppe können den beiden nachstehenden Abbildungen entnommen werden:

Trotz der Covid-19-Pandemie bedingten Auswirkungen auf die Geld- und Kapitalmärkte war die Liquiditätsausstattung der MB Bank AG im Jahr 2020 zu jedem Zeitpunkt gesichert. Bereits Mitte März 2020 wurde frühzeitig eine Zinserhöhung bei den Festzinseinlagen beschlossen. Um die zeitweise erhöhten Finanzierungskosten wirtschaftlich ausgleichen zu können, wurden die zur Verfügung stehenden Refinanzierungsquellen unterschiedlich stark genutzt.

Auf Basis des geplanten Aktivvolumens und unter Verwendung des Ablaufs der Refinanzierung aus der Liquiditätsablaufbilanz wird die Kennzahl "Liquidity Value at Risk" (LVaR) berechnet. Diese gibt das Risiko der Verteuerung der Refinanzierung aufgrund von Schwankungen der Refinanzierungsspreads an. Der LVaR ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Erwartungswert der Refinanzierungskosten - ermittelt auf dem aktuellen Spreadniveau - und einem gestressten Wert. Für die Ermittlung des gestressten Werts wird auf eine historische Simulation mit 2.500 Tagen Historie zurückgegriffen. Dabei wird für die risikoartenspezifische, periodische Steuerung aus Konsistenzgründen zum EaR ein Konfidenzniveau von 99 %, eine Haltedauer von 20 Tagen und ein Ausblick für die kommenden zwei Planjahre (Planperioden 2021 und 2022) festgelegt. Für die Risikoquantifizierung des Risikotragfähigkeitskonzepts in der ökonomischen Perspektive werden aus Gründen der Konsistenz zum Unexpected Loss des Kreditportfolios ein 99,9 % Konfidenzniveau und ein Prognosehorizont von zwölf Monaten gewählt. Die Haltedauer wird in beiden Ansätzen, wie beim IVaR und CS VaR, auf 250 Tage festgelegt.

¹² Verrechnungskonten sind in der Darstellung nicht enthalten.

Der in das Risikotragfähigkeitskonzept eingehende LVaR beträgt in der Ökonomische Perspektive per Jahresultimo € 39,3 Mio. Per 31. Dezember 2020 wird im Rahmen der periodischen Steuerung für die MB Bank Gruppe folgende Risikosituation ermittelt (Planjahre 2021 und 2022):

Periodische Steuerung

	€ Mio
EaR	5,2
LVaR	78,5
Gesamt	83,7
Limit	115,0

	%
Limitauslastung	72,8

Die in der Tabelle ausgewiesene Limitauslastung für die Risiken der MB Bank Gruppe in der periodischen Steuerung liegt bei 72,8 %. Im Rahmen des jährlichen Validierungsverfahrens wurden Modellparameter für den LVaR überprüft und angepasst.

Im Rahmen des Liquiditätsrisikos wird das Marktliquiditätsrisiko als gering eingestuft. Das Marktliquiditätsrisiko betrifft ausschließlich den Wertpapierbestand. Dieser Bestand wird in der MB Bank AG jedoch nur als Liquiditätspuffer gehalten. Durch die vollumfängliche EZB-Fähigkeit der Papiere muss zur Liquiditätsbeschaffung nicht zwingend ein Verkauf der Papiere erfolgen. Die Liquidität kann jederzeit mit den bekannten Haircuts durch eine Teilnahme am Tender-Verfahren der EZB generiert werden. Aufgrund des unklaren Verlaufs der Covid-19-Pandemie insbesondere an den Refinanzierungsmärkten, wurde auch das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank/Bundesbank in Form von Offenmarktgeschäften/Tender durch die MB Bank AG genutzt.

Um Extrembelastungen und deren Auswirkungen auf die Gesamtrisikoposition simulieren zu können, kommen für Marktpreisrisiken (inkl. Zinsänderungsrisiken des Bankbuchs) und Liquiditätsrisiken definierte Stressszenarien zum Einsatz. Die zugrunde liegenden Stressszenarien beinhalten dabei die risikoartenübergreifenden marktweiten und institutseigenen Stressfaktoren.

Operationelle Risiken

In Anlehnung an Artikel 4 Ziffer 52 CRR definiert die MB Bank AG operationelle Risiken als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von Menschen oder in Folge externer Ereignisse eintreten. Die MB Bank AG setzt für die Berechnung des aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals für operationelle Risiken den Standardansatz gemäß Artikel 317 CRR um. Demgemäß errechnet sich der aufsichtsrechtliche Eigenkapitalbedarf für operationelle Risiken auf Basis der durchschnittlichen Bruttoerträge der vorangegangenen drei Geschäftsjahre. Die Bruttoerträge werden dabei entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den regulatorischen Geschäftsfeldern mit vorgegebenen Beta-Faktoren gewichtet und aggregiert. Analoges gilt für die aufsichtsrechtliche Eigenkapitalunterlegung operationeller Risiken auf der Ebene der Institutsgruppe.

Für Zwecke der internen Steuerung wird gruppenweit hingegen ein internes VaR-Quantifizierungsmodell eingesetzt. Als Basismethoden für die Risikoidentifizierung, -bewertung und -steuerung stehen das OpRisk Loss Tracking als systematische Sammlung von Schadensereignissen einerseits und das OpRisk Assessment als strukturierte Bewertung von Risiken auf Basis von Expertenschätzungen andererseits zur Verfügung. Auf der Grundlage der aus der Verlustsammlung und aus dem OpRisk Assessment gewonnenen Daten erfolgt die Ermittlung der Verlustverteilung für operationelle Risiken durch die Anwendung statistischer Methoden. Das eingesetzte VaR-Quantifizierungsmodell stellt eine Mischung aus Verlustverteilungsansatz und Szenarioansatz dar. Dabei werden für jede einzelne Risikokategorie Verlustverteilungen mittels der Monte-Carlo-Technik simuliert, die zu einer Gesamtverlustverteilung aggregiert werden, was eine VaR-Steuerung sowie den Einbezug operationeller Risiken in das risikoartenübergreifende Stresstesting ermöglicht.

Um die frühzeitige Risikoidentifikation sicherzustellen, ist im zentralen OpRisk Management ein Frühwarnindikatoren-System angesiedelt. Dabei werden für die OpRisk-Kategorien Hard- und Software, IT-Sicherheit, Bearbeitungsfehler, sonstige strafbare Handlungen, Recht und Verträge, Personalpolitik & Betriebsorganisation, Informationssicherheit, Prozessgestaltung, kriminelle Handlungen und Dienstleistungen & Auslagerungen mindestens ein Indikator definiert, der jeweils über eine Ampel-Logik überprüft und gesteuert wird.

Die Daimler AG hat (mit Blick auf die Rechtsauffassung des KBA vorsorglich) für bestimmte Modelle einen vorläufigen Auslieferungs- und Zulassungsstopp angeordnet, auch bezüglich des Gebrauchtwagen-, Leasing- und Finanzierungsgeschäfts, und prüft laufend, ob dieser ganz oder teilweise wieder aufgehoben werden kann. Die MB Bank AG hat beschlossen, das Finanzierungsgeschäft für diese Fahrzeuge entsprechend auszusetzen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei gegebenem Anlass weitere Auslieferungs- und Zulassungsstopps angeordnet oder als Vorsichtsmaßnahme der Daimler AG, auch im Hinblick auf das Gebrauchtwagen-, Leasing- und Finanzierungsgeschäft, beschlossen werden können. In diesem Fall wird die MB Bank AG entsprechende Vorsichtsmaßnahmen prüfen und erforderlichenfalls beschließen. Die Daimler AG hat weitergehende Untersuchungen eingeleitet und kooperiert im Übrigen weiterhin vollumfänglich mit den Behörden und Institutionen.

Die fortdauernden Diskussionen und mediale Aufmerksamkeit sowie Aufrufe verschiedener Anwaltskanzleien, dass Verbraucher aufgrund vermeintlich unwirksamer Widerrufsklauseln in Verbraucherkreditverträgen eine kostenfreie Rückabwicklung der Finanzierungsverträge erreichen könnten, haben dazu geführt, dass auch Kunden der MB Bank Gruppe den Widerruf ihrer Finanzierungs- bzw. Leasingverträge erklären. Die MB Bank AG hält ihre Verträge für ordnungsgemäß und ist daher der Auffassung, dass die von Kunden erklärten Widerrufe unzulässig und die betroffenen Verträge nicht rückabzuwickeln sind.

Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Einführung einer zivilprozessualen Musterfeststellungsklage am 1. November 2018 reichte die Schutzgemeinschaft für Bankkunden e.V. eine Musterfeststellungsklage gegen die MB Bank AG ein. Im Wesentlichen klagt die Schutzgemeinschaft auf Feststellung, dass die Widerrufsinformation und bestimmte andere Angaben in den Verbraucherdarlehensverträgen der MB Bank AG für den Zeitraum 2014 bis heute fehlerhaft seien. Übergreifendes Klageziel ist dabei die Feststellung, dass ein Verbraucher keinen Wertersatz oder keine Nutzungsentschädigung für den Gebrauch des Fahrzeugs zu entrichten habe, wenn die Widerrufsinformation oder bestimmte sonstige Angaben im Vertrag falsch seien. Der BGH hat die Musterfeststellungsklage am 17. November 2020 als prozessual unzulässig abgewiesen.

Geschäftsrisiko

Das Geschäftsrisiko wird definiert als die Gefahr ökonomischer Verluste, welche durch unerwartete Änderungen im wirtschaftlichen, sozialen/gesellschaftlichen, regulatorischen, politischen und technologischen Geschäftsfeld induziert werden und nicht durch andere Risikoarten erfasst sind. Hierbei wird das strategische Risiko als impliziter Teil des Geschäftsrisikos betrachtet. Die Quantifizierung des Geschäftsrisikos erfolgt mithilfe eines Modells, dessen Prämisse die Materialisierung des Geschäftsrisikos in den Ergebnispositionen der Gewinn- und Verlustrechnung ist. Daraus abgeleitet wird das Geschäftsrisiko über historisch beobachtete Schwankungen der geschäftsrisikorelevanten Ergebnispositionen ermittelt, d. h. die Realisierung des Geschäftsrisikos zeigt sich in den historischen Daten in Form des Teils der Ergebnisschwankung, der nicht dem Kreditrisiko, Markt- und Liquiditätsrisiko zuzuordnen ist. Der auf das Geschäftsrisiko entfallende Risikobeitrag zum 31. Dezember 2020 beläuft sich auf € 153,4 Mio. Neben einer quantitativen Berücksichtigung werden wesentliche Gesichtspunkte des Geschäftsrisikos mit qualitativen Verfahren bewertet. Darüber hinaus werden Teilaspekte des Geschäftsrisikos wie etwa Marktänderungs- und Wettbewerbsrisiken, Investitionsrisiken aus Projekten sowie Image- und Reputationsrisiken in Szenariobetrachtungen (Stresstests) auf Basis qualifizierter Expertenschätzungen adressiert.

Modellrisiko

Die Modellrisiken werden definiert als Risiken, die durch die Beschränktheit der zugrunde liegenden Daten, der Unzulänglichkeit der quantitativen Methode wie auch der falschen Anwendung für ein Modell entstehen.

Einmal jährlich werden im Rahmen der Modellinventur die für die Berechnung der oben genannten Risikoarten verwendeten Modelle erfasst. Für alle in der Modellinventur enthaltenen Modelle wird regelmäßig (mindestens jährlich) eine Modellvalidierung durchgeführt. Ein Quality-Gate Validierung stellt dabei eine angemessene Unabhängigkeit zwischen Modellentwicklung und Modellvalidierung sicher. Die Validierungsergebnisse sowie aus der Validierung resultierende Handlungsempfehlungen werden in den zuständigen Gremien vorgestellt.

Das Modellrisiko für mit Risikokapital unterlegte Risiken wird einmal jährlich quantifiziert und bei Bedarf (Wesentlichkeit) mit zusätzlichem Risikokapital in der Kapitalplanung unterlegt. Die Quantifizierung des Modellrisikos erfolgt in einem zweistufigen Ansatz wobei für Modelle mit höherer Komplexität und Relevanz eine modellspezifische Abschätzung und für Modelle mit geringer Komplexität und Relevanz eine pauschale Abschätzung vorgenommen wird. Im risikoartenübergreifende Stresstesting basiert die Quantifizierung des Modellrisikos auf denselben Modellen wie die Basisquantifizierung. Dementsprechend leitet sich das Modellrisiko im Stress aus den gestressten Risikowerten, die anhand der im Modellrisiko unterlegten Modelle ermittelt werden, her.

Für die aufgrund der Geschäftstätigkeit der MB Bank AG und der ihr nachgeordneten Leasinggesellschaften maßgeblichen Risikoarten wurden bereichsübergreifende Risikokomitees etabliert, die den Gesamtvorstand der MB Bank AG bei der Wahrnehmung der Risikomanagementaufgaben, insbesondere bei der Definition von Methoden und Verfahrung zur Identifikation, Messung und Bewertung von Risiken sowie bei der Definition und Implementierung geeigneter Steuerungsmaßnahmen, unterstützen. In der MB Bank AG bestehen neben dem Credit Risk Committee (CRC) das Treasury-Committee sowie das OpRisk Committee.

Zusammenfassende Darstellung der Risikolage

Auf Basis der skizzierten Risikosteuerungsmethoden und -parameter stellt sich die ökonomische Risikosituation zum 31. Dezember 2020 für die MB Bank AG sowie die MB Bank Gruppe wie folgt dar:

Gesamtrisiko per 31.12.2020 bezogen auf die MB Bank AG ¹³
Risikoart	Risikokapitalbedarf	Risikokapital	Auslastungsgrad
	€ Mio	€ Mio	%
Kreditrisiken	1.113,8	1.620,0	68,8 %
EL Gap Kreditrisiko	228,6	355,6	64,3 %
Marktpreisrisiken	141,4	180,0	78,5 %
Liquiditätsrisiken	39,3	70,0	56,1 %
Operationelle Risiken	178,5	226,8	78,7 %
EL Gap Operationelles Risiko	98,5	103,3	95,3 %
Geschäftsrisiken	153,4	161,5	95,0 %
Modellrisiken	36,6	47,5	77,1 %
Gesamtrisiken MB Bank Gruppe	1.990,1	2.764,7	72,0 %
freies Risikokapital	-	716,2	-
Gesamt	1.990,1	3.480,9 ¹⁴	57,2 % ¹⁵
Risikotragfähigkeit	3.971,2

¹³ Konfidenzniveau 99,9 %
¹⁴ Eigenmittel MB Bank AG
¹⁵ Auslastungsgrad bezogen auf das verfügbare Risikokapital (Eigenmittel)

Gesamtrisiko per 31.12.2020 bezogen auf die MB Bank Gruppe ¹⁶
Risikoart	Risikokapital bedarf	Risikokapital	Auslastungsgrad
	€ Mio	€ Mio	%
Kreditrisiken	1.113,8	1.620,0	68,8 %
EL Gap Kreditrisiko	228,6	355,6	64,3 %
Marktpreisrisiken	141,4	180,0	78,5 %
Liquiditätsrisiken	39,3	70,0	56,1 %
Operationelle Risiken	178,5	226,8	78,7 %
EL Gap Operationelles Risiko	98,5	103,3	95,3 %
Geschäftsrisiken	153,4	161,5	95,0 %
Modellrisiken	36,6	47,5	77,1 %
Gesamtrisiken MB Bank Gruppe	1.990,1	2.764,7	72,0 %
freies Risikokapital	-	693,7	-
Gesamt	1.990,1	3.458,4 ¹⁷	57,5 % ¹⁸
Risikotragfähigkeit	3.971,2

Die aufsichtsrechtliche Kapitalausstattung zum 31. Dezember 2020 zeigt die folgende Darstellung:

	MB Bank AG	MB Bank Institutsgruppe
	€ Mio	€ Mio
Summe Eigenmittel	3.480,92	3.458,39
Anforderung für Kreditrisiko	769,84	1.625,19
Anforderung für operationelle Risiken	37,81	105,47
Anforderung für Fremdwährungsrisiko	0	0
Anforderung für CVA	3,34	3,34
Summe Eigenmittelanforderungen	810,99	1.734,00
Gesamtkapitalquote	34,34 %	15,96 %
Kernkapitalquote (T1)	29,57 %	13,73 %
Harte Kernkapitalquote (CET 1)	29,57 %	13,73 %

Hinsichtlich der Risiken der Covid-19-Pandemie verweisen wir auf die Ausführungen im Prognosebericht. Wir schätzen das Risiko als hoch ein.

¹⁶ Konfidenzniveau 99,9 %
¹⁷ Eigenmittel MB Bank Gruppe
¹⁸ Auslastungsgrad bezogen auf das verfügbare Risikokapital (Eigenmittel)

Einlagensicherung

Aufgrund unserer Mitgliedschaft in der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH sowie aufgrund der "europäischen Bankenabgabe" können im Fall von Entschädigungs- und Unterstützungsmaßnahmen, die zu einer Unterdotierung dieser Einrichtungen führen, auch von der MB Bank Sonderzahlungen eingefordert werden. Ob und in welcher Höhe es zu derartigen Zahlungen kommen wird ist auch aufgrund des Berechnungsschemas, das insbesondere auf eine relative Entwicklung von institutsspezifischen Parametern im Vergleich zur Branche abstellt, derzeit nicht absehbar. Derartige Zahlungen können jedoch grundsätzlich zu einer Belastung unserer Vermögens-, Finanz-, Ertrags- und Liquiditätslage führen.

4.2 Chancenbericht

Die Identifikation und Bewertung von Chancen erfolgt als integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, da beim Ergreifen von Chancen auch Risiken entstehen können. Bei Chancen kann es sich um interne oder externe Potenziale handeln. Sowohl die Betrachtung von Chancen als auch die Betrachtung von Risiken werden innerhalb der strategischen Stoßrichtungen der MB Bank AG durch die Balanced Scorecard operationalisiert. Über die strategische Stoßrichtung "Profitabilität" wird sichergestellt, dass der unternehmerische Erfolg, auch aus der Nutzung von Marktchancen, in einem ausgewogenen Verhältnis zu den eingegangenen Risiken steht. Sofern es wahrscheinlich ist, dass Chancen eintreten, werden diese im Rahmen der Planungen und Erwartungen berücksichtigt.

Chancen durch strategische Weiterentwicklung

Die MB Bank AG entwickelt ihr Geschäftsmodell ständig strategisch weiter, um im sich wandelnden Marktumfeld weiterhin nachhaltig wachsen zu können. Parallel zu dem in der MB Bank Geschäftsstrategie verankertem Leitbild, eine digitale Bank zu sein, die kundenorientierte Mobilitätsdienstleistungen anbietet, hat der Vorstand weitere Möglichkeiten überprüft, das Geschäftsmodell der MB Bank AG zukunftsfähig zu gestalten. Basierend auf den dabei durchgeführten Analysen hat der Vorstand entschieden, das Finanzierungs- & Leasinggeschäft zukünftig zu trennen, indem das Leasinggeschäft aus der MB Bank Gruppe herausgelöst wird. Dazu wurde die Mercedes-Benz Leasing Deutschland GmbH gegründet, die voraussichtlich im Laufe des Jahres 2022 ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen wird.

Somit wird es zukünftig im deutschen Markt zwei unterschiedliche Gesellschaften geben, welche die Rolle als Absatzfinanzierer- bzw. Absatzunterstützer einnehmen werden. Die dadurch mögliche, stärkere Fokussierung der jeweiligen Gesellschaften implizieren höhere Freiheitsgrade und Flexibilität für die künftige Entwicklung der MB Bank AG. Dabei bleibt die Fahrzeug- und die Händlerfinanzierung auch in Zukunft ein zentraler Baustein der Aktivitäten der MB Bank AG. Durch diese Fokussierung wird die Rolle der MB Bank AG als zentrale Kredit- und Finanzierungsspezialistin im deutschen Markt gestärkt. Wichtige Kernkompetenzen der MB Bank AG - wie beispielsweise im Bereich der Kreditvergabe oder im Risikomanagement - werden durch die Neuausrichtung konsequent ausgebaut und weiterentwickelt. Des Weiteren werden sich die Geschäftsaktivitäten der Bank perspektivisch auf den deutschen Markt konzentrieren mit dem Ziel, die MB Bank AG in eine digitale und kundenorientierte Mobilitätsbank im deutschen Markt zu transformieren.

Das Ziel, den Kunden bedarfsgerechte Mobilitätsdienstleistungen auf Basis eines durchgehenden, digitalen Kundenerlebnisses anzubieten, hebt dabei den Fokus auf die digitale Customer Journey und Wichtigkeit der digitalen Kanäle wie den Online-Vertrieb hervor. Die Digitale Roadmap der MB Bank AG bündelt die Digitalisierungsinitiativen entlang der Cluster Digital Point of Sales, Automated Credit Decisions, E-Contracting sowie Customer Self-Services. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind die Nutzung von Robotics Process Automation sowie die kontinuierliche und funktionale Erweiterung des Kunden- und Händlerportals. Insgesamt werden dadurch Prozesse für externe wie auch interne Kunden schlanker und effizienter. Flankiert wird dies durch die Einführung einer BizDevOps Struktur, um die MB Bank AG noch agiler und effizienter aufzustellen.

Darüber hinaus ist es das Ziel, als integraler Bestandteil aller Vertriebsaktivitäten des Brandpartners Zufriedenheit bei Kunden und Händlern zu erzeugen, sodass diese die MB Bank AG als besten Mobilitätsdienstleister für ihre Bedürfnisse wahrnehmen und bewerten.

Ein weiterer Fokus der MB Bank AG ist die nachhaltige Sicherung profitabler Margen in allen Geschäftsfeldern insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Marktgegebenheiten. Wesentliches Element dabei ist Sicherstellung einer optimalen, wettbewerbsfähigen Kostenstruktur für die MB Bank AG. Ergänzt wird dies durch den Einsatz zielgerichteter und wirkungsvoller Refinanzierungs- und Risikomanagementstrategien, welche die Basis des Risikoappetits bzw. einer ertragsorientierten Risikopolitik der MB Bank AG darstellen.

Der Anspruch, die MB Bank AG und ihre Tochtergesellschaften dauerhaft als der attraktivste Arbeitgeber im Wettbewerbsumfeld zu positionieren und die kulturelle sowie digitale Transformation weiterzuführen, ist auch weiterhin klares Ziel und Anspruch der MB Bank AG.

Operative und finanzwirtschaftliche Chancen

Das gesamtwirtschaftliche Umfeld könnte sich insgesamt besser entwickeln als erwartet. Sollten sich auch die Absatzsituation und das Marktumfeld positiv verändern, könnten sich Chancen für eine über den Erwartungen liegende Entwicklung von Absatzvolumina und Margen ergeben. Darüber hinaus könnte ein sich günstiger als in den Planungsaktivitäten angenommen entwickelndes Gesamtumfeld zu einer für die MB Bank AG vorteilhaften Entwicklung der Risikokosten führen. Weitere Details können dem folgenden Kapitel entnommen werden.

5 Prognosebericht

Die Covid-19-Pandemie und insbesondere die zu ihrer Bekämpfung eingesetzten Maßnahmen haben die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr mit einem realen Rückgang von mehr als 4 Prozent in die tiefste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs gestürzt. Das globale Bruttoinlandsprodukt schrumpfte damit mehr als doppelt so stark wie in der Finanzkrise 2008/09. Auch der Welthandel schrumpfte angesichts der Rezession und der mit der Pandemie einhergehenden Beschränkungen deutlich, was vor allem das Wachstum in den exportabhängigen Volkswirtschaften zusätzlich bremste. Für das Jahr 2021 gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft nach der tiefen Rezession im Vorjahr mit rund 5 Prozent kräftig wachsen wird; dies gilt sowohl für die Industrie- als auch für die Schwellenländer. Dabei dürften jedoch vor allem die ersten Monate des Jahres noch durch die Eindämmung der Covid-19-Pandemie geprägt sein. Auch der Welthandel dürfte nach dem tiefen Einbruch im Vorjahr wieder deutlich zunehmen.

Auch die Eurozone wurde durch die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen in eine tiefe Rezession gestürzt und verzeichnete im Gesamtjahr ein Minus von rund 7,5 %. Der Rückgang fiel jedoch in den einzelnen Mitgliedsstaaten recht unterschiedlich aus und wurde nicht nur von der Intensität des Infektionsgeschehens bestimmt, sondern auch von der Abhängigkeit von solchen Wirtschaftsbereichen wie Tourismus und Gastgewerbe, die in der Krise besonders stark betroffen waren. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt konnten durch Instrumente wie Kurzarbeit und andere Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zumindest abgemildert werden. Die Wirtschaft der Europäischen Währungsunion bleibt voraussichtlich auch im Jahr 2021 stark geprägt durch die Covid-19-Pandemie, sollte jedoch nach einem schwachen Start im weiteren Jahresverlauf zunehmend an Dynamik gewinnen. Hierbei dürfte sowohl die Erholung des Welthandels unterstützend wirken als auch verbesserte Perspektiven für die Inlandsnachfrage, wenn die Beschränkungen des Wirtschaftslebens nach und nach gelockert beziehungsweise aufgehoben werden. Zudem dürfte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank weiterhin sehr expansiv bleiben und die wirtschaftliche Erholung unterstützen. Die Investitionstätigkeit in der Eurozone sollte darüber hinaus von der beginnenden Umsetzung des EU-Wiederaufbaufonds profitieren. Insgesamt wird erwartet, dass die Eurozone in diesem Jahr um rund 4,5 Prozent wachsen sollte; dabei hängt die Entwicklung entscheidend vom weiteren Verlauf der Pandemie und der Dauer der Beschränkungen ab und dürfte innerhalb der Region sehr heterogen bleiben.

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte in Folge des tiefen Einbruchs im Frühjahr 2020 im Gesamtjahr um 5 %, und damit etwas weniger stark als in der Wirtschafts- und Finanzkrise und auch als die Eurozone in Summe. Vor allem zum Jahresende wirkte der widerstandsfähige Industriesektor stabilisierend; dagegen hinterlassen die verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in Sektoren wie Gastgewerbe und Einzelhandel nach wie vor tiefe Spuren. Im Jahr 2021 dürfte sich die deutsche Wirtschaft nach einem ähnlichen Muster entwickeln wie die Eurozone und nach einem neuerlichen Schrumpfen im ersten Quartal vor allem dank einer erwarteten starken zweiten Jahreshälfte deutlich zulegen. Die Consensus-Erwartungen liegen zu Jahresbeginn bei knapp 4 Prozent.

Auch in Frankreich wird sich das Wachstum im aktuellen Jahr nach dem heftigen Einbruch von mehr als 9 Prozent voraussichtlich spürbar erholen und voraussichtlich mehr als 5 Prozent wachsen (Consensus). Jedoch ist auch hier aufgrund der andauernden Pandemie mit einem schwachen Jahresstart zu rechnen, und die Erholung sollte erst im weiteren Jahresverlauf an Dynamik gewinnen.

In Spanien zeigte sich die Konjunktur zum Jahresende 2020 besser als erwartet, aber nach wie vor gezeichnet durch die Folgen der Pandemie. Nach einem Einbruch um mehr als 11 Prozent im vergangenen Jahr gehen die Consensus-Erwartungen derzeit davon aus, dass sich die spanische Wirtschaft in diesem Jahr mit knapp 6 Prozent ebenfalls spürbar erholen wird. Jedoch bleibt die Unsicherheit sehr hoch und vor allem die Erholung des wichtigen Tourismussektors hängt stark von der Geschwindigkeit bei der Verbreitung von Impfstoffen in Europa ab. ¹⁹

Zur Sicherung von Wachstum und Ertrag im deutschen Markt wurden die richtungsweisenden Themen der Vertriebsstrategie 2020 weiter ausgebaut und neu aufgestellt. Ziel der Aktualisierung ist die Transformation hin zu einem kundenzentrierten, integrierten Mobilitätsanbieter mit digitalen und automatisierten Geschäftsprozessen sowie der Kundenansprache über direkte und indirekte Kanäle. Wichtig ist, ein zuverlässiger Mobilitätsanbieter zu werden, um am Ende des Kundenlebenszyklus' eine entsprechend hohe Bindung und Markenloyalität sicherzustellen. Wesentlicher Bestandteil und Fokus des Ansatzes ist die Weiterentwicklung und nachhaltige Ausrichtung der Produkte und Services nach den segmentspezifischen Kundenbedürfnissen, wie beispielsweise den privaten und gewerblichen Individualkunden, Großkunden und dem Handel. Daneben spielt zukünftig zusätzlich der angewandte Vertriebskanal eine wesentlich stärkere Rolle. So bereitet der Vertrieb in Zusammenarbeit mit den Bereichen IT und Operations den weiteren Ausbau des Online Sales vor.

Eine wesentliche Herausforderung für die MB Bank Gruppe in einem weiterhin wettbewerbsintensiven Umfeld liegt in der Erhaltung der Marktanteile und Margen. Die Ausweitung der Geldmenge sowie die Neuausrichtung auf risikoärmere Geschäftsmodelle, lassen vermehrt herstellerunabhängige Banken das Autofinanzierungsgeschäft in den Fokus nehmen. In dessen Folge, als auch bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase, verstärkt sich der Druck auf die am Markt durchzusetzenden Konditionen und damit die Profitabilität.

Für das Wirksamwerden der neu ausgerichteten Strategie wurden zehn zu bearbeitende Kundensegmente definiert. Die daraus resultierenden Handlungsfelder und Maßnahmen orientieren sich somit an aktuellen und mittelfristigen Kundenbedürfnissen, welche im engen Schulterschluss zu den Bereichen IT und Operations ausgearbeitet und umgesetzt werden. Somit unterscheidet sich die neue Vertriebsstrategie zur vorangegangenen Vertriebsstrategie 2020 in einem Perspektivwechsel: Der Kunde rückt in den Mittelpunkt und der themenorientierte Ansatz wird zu einem kundenorientierten Ansatz.

Die MB Bank AG stellt so sicher, dass das aktuelle als auch das zukünftige Kerngeschäft, digital, integriert, kundenorientiert und effizient gestaltet wird.

¹⁹ Die Wachstumsraten und Prognosen in diesem Abschnitt des Prognoseberichts wurden von der volkswirtschaftlichen Abteilung "Economic & Automotive Intelligence" der Daimler AG bereitgestellt.

Für 2021 erwarten wir bei der MB Bank AG eine leichte Steigerung der Penetrationsrate im Finanzierungsgeschäft von 14,3 % auf 14,9 %. Durch weiterhin negative Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gehen wir von einem Rückgang bei den Neugeschäftseinheiten um 5,2 % aus. Durch die wieder gestiegene Mehrwertsteuer zu Beginn des Jahres 2021 erwarten wir vor allem bei den Gebrauchtwagen einen Rückgang im Vergleich zu 2020. Das geplante Neugeschäftsvolumen der MB Bank AG 2021 wird mit Mrd 3,6 € prognostiziert. Da die Planung von einem generellen Rückgang bei den LKW ausgeht, liegt die Reduzierung des Volumens unter dem des Rückgangs in Einheiten. Beim Portfolio der MB Bank AG rechnen wir in 2021 mit einem leichten Wachstum.

Für 2022 rechnen wir mit im Vergleich zu 2021 mit einer weiter ansteigenden Penetrationsrate. Die Neugeschäftseinheiten und das Neugeschäftsvolumen sollen dann wieder leicht nach oben gehen. Es wird dann nochmals eine leichte Steigerung des Portfolios angenommen.

Für 2021 erwarten wir ein Zinsergebnis, das leicht über dem Niveau von 2020 liegt. 2022 wird dann ein stagnierendes Zinsergebnis im Vergleich zu 2021 erwartet.

Nach der deutlichen Erhöhung des Risikovorsorgeniveaus in 2020 wird für die Folgejahre 2021 und 2022 mit deutlich geringeren Risikokosten für die MB Bank Gruppe gerechnet. Jedoch ist der weitere konjunkturelle Verlauf und die sich daraus ergebende Risikosituation aufgrund der Covid-19-Pandemie weiterhin mit starken Unsicherheiten verbunden.

Auf Ebene der MB Bank Gruppe wird für den Bestands-RORAC ein deutlicher Rückgang von 8,9 % auf 8,3 % in 2021 prognostiziert. Für 2022 wird mit einer deutlich besseren Ergebnissituation aufgrund der erfolgreichen Umsetzung eines Kostensenkungsprogramms gerechnet und damit mit einer Erhöhung des Bestands-RORAC auf 10,2 %. Zur Steuerung der Gemeinkosten auf MB Bank Gruppenebene wird ab 2021 nicht mehr der Operating Ratio herangezogen, sondern der Cost-Income-Ratio (CIR). Dieser lag in 2020 bei 51,2 % und wird sich laut unserer Prognose aufgrund erhöhter Ausgaben im Zuge der Neuausrichtung der MB Bank Gruppe (u. a. Neugründung der MB Leasing Deutschland und Abfindungspakete) zunächst auf 56,0 % in 2021 erhöhen und in 2022 dann deutlich sinken auf 48,2 %.

Das Einlagenvolumen wird sich in 2021 und 2022 auf gleicher Höhe wie 2020 von € 13 Mrd bewegen.

In den kommenden Jahren wird das Projektportfolio insbesondere durch die Projekte PRAG (Programm zur Umsetzung regulatorischer Anforderungen) und ZELDA (Neuausrichtung Leasinggeschäft) geprägt sein. Hinzu kommen weitere Projekte zur Verbesserung der IT Infrastruktur.

Insgesamt rechnen wir mit einem deutlich höheren Ergebnis für 2021 für die MB Bank AG, aber mit deutlich geringeren Ergebnisausschüttungen der Leasingtochtergesellschaften aufgrund rückläufigen Portfolios. Für 2022 rechnen wir für die MB Bank AG mit einer nochmals deutlich positiven Ergebnisentwicklung sowie einer deutlichen Erhöhung der Ergebnisausschüttung der MBL im Rahmen des bankweiten Einsparprogramms. Aufgrund der zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht bekannten Details zur Ausgestaltung der im Dezember 2020 gegründeten Mercedes-Benz Leasing Deutschland GmbH wurde für die Prognose der Status Quo mit Bestehen der MBL fortgeschrieben.

Mögliche Effekte aus der Abspaltung von Daimler Truck sind in der Prognose nicht enthalten.

Stuttgart, den 18. März 2021

Mercedes-Benz Bank AG

Vorstand

Schell

Ohmstedt

Schneider

Voss-Stadler

Fürstenberger

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	€	€	T€
1. Barreserve
a) Guthaben bei Zentralnotenbanken	1.064.737.846,45		815.297
darunter: bei der Deutschen Bundesbank € 1.064.723.147,97 (i. Vj. T€ 815.283)		1.064.737.846,45
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig	18.114.738,17		82.032
b) andere Forderungen	15.540.911,31	33.655.649,48	4.388
3. Forderungen an Kunden		24.359.010.785,70	24.209.579
darunter:
Kommunalkredite € 899.530,72 (i. Vj. T€ 1.017)
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
aa) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 480.712.603,93 (i. Vj. T€ 607.049)	480.712.603,93		607.049,22
ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 987.865.367,03 (i. Vj. T€ 300.680)	1.248.408.649,15	1.729.121.253,08	440.737,94
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere		2.564.635,59	2.204,46
6. Beteiligungen		29.579,80	30
darunter:
an Kreditinstituten € 29.579,80 (i. Vj. T€ 30)
7. Anteile an verbundenen Unternehmen		29.068.876,18	29.069
darunter:
an Finanzdienstleistungsinstituten € 24.289.304,74 (i. Vj. T€ 24.289)
8. Immaterielle Anlagewerte		4.957.043,43	8.442,92
9. Sachanlagen		0,00	0
10. Sonstige Vermögensgegenstände		274.387.950,93	339.572
11. Rechnungsabgrenzungsposten		3.689.047,21	102
12. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		7.432,83	32
		27.501.230.100,68	26.538.534

Passiva

	31.12.2020			31.12.2019
	€	€	€	T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig		68.656.124,77		3.009
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		1.789.364.003,60	1.858.020.128,37	1.488.755
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
aa) täglich fällig	7.103.795.453,18			7.482.797
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist	14.293.135.828,16	21.396.931.281,34	21.396.931.281,34	13.301.166
3. Sonstige Verbindlichkeiten			493.171.276,68	594.990
4. Rechnungsabgrenzungsposten			199.215.662,21	174.512
5. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		13.376.401,13		13.606
b) Steuerrückstellungen		502.432,23		1.784
c) andere Rückstellungen		69.198.724,01	83.077.557,37	67.121
6. Nachrangige Verbindlichkeiten			404.844.666,70	404.824
7. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital		561.257.000,00		561.257
b) Kapitalrücklage		2.342.195.439,61		2.342.195
c) Gewinnrücklagen
cd) andere Gewinnrücklagen		162.517.088,40		102.517
d) Bilanzgewinn		0,00	3.065.969.528,01	0
			27.501.230.100,68	26.538.534
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen			31.780.819,18	30.968
2. Andere Verpflichtungen
a) Unwiderrufliche Kreditzusagen			749.082.527,58	809.230

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020			2019
	€	€	€	T€
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften	469.569.903,48			524.420
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen	1.071.787,55			654
c) negative Zinsen aus Geldmarktgeschäften	-1.063.165,84	469.578.525,19		-1.907
2. Zinsaufwendungen		139.286.225,67		112.693
			330.292.299,52
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren		57.406,01		54
b) Beteiligungen		0,00		0
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen		0,00	57.406,01
4. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen			263.997.732,77	331.850
5. Provisionserträge		48.903.088,30		41.564
6. Provisionsaufwendungen		136.465.824,62		135.879
			-87.562.736,32
7. Sonstige betriebliche Erträge			115.999.021,62	140.860
--davon Zinsertrag aus Rückstellungen € 24.204,29 (i.Vj. T€ 55)
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter	108.796.610,69			114.284
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	19.683.898,39			22.675
darunter: für Altersversorgung € 4.133.557,33 (i. Vj. T€ 7.029)		128.480.509,08
b) andere Verwaltungsaufwendungen		123.062.189,62	251.542.698,70	109.693
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen			3.485.874,05	2.255
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen			14.860.806,34	4.719
- davon Zinsaufwand aus Rückstellungen € 8.211.020,89 (i.Vj. T€ 797)
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			40.133.284,98	23.415
12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit			312.761.059,53	511.879
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			3.577.846,52	6.798
14. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags abgeführter Gewinn			249.183.213,01	505.082
15. Jahresüberschuss			60.000.000,00	0
16. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in andere Gewinnrücklagen			60.000.000,00	0
17. Bilanzgewinn			0,00	0

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen und Methoden

Der Jahresabschluss der Mercedes-Benz Bank AG wird nach handelsrechtlichen Anforderungen gemäß §§ 340 ff. HGB i. V. m. der RechKredV sowie den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt und unter Gegenüberstellung der Werte zum 31. Dezember 2019 ausgewiesen. Die in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefassten Posten sind im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.

Die Gliederung der Bilanz entspricht dem Formblatt 1 gemäß § 2 Abs. 1 RechKredV.

Die Mercedes-Benz Bank AG wendet für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung das Formblatt 3 in Staffelform nach § 2 Abs. 1 RechKredV an.

Die Daimler AG, Stuttgart, hält sämtliche Anteile an der Mercedes-Benz Bank AG. Zwischen der Daimler AG und der Mercedes-Benz Bank AG wurde am 8. Juli 2020 ein Gewinnabführungsvertrag mit Wirkung ab dem 1. Januar 2020 geschlossen. Diesem hat die Hauptversammlung der Daimler AG am 8. Juli 2020 sowie die Hauptversammlung der Mercedes-Benz Bank AG am 19. Mai 2020 zugestimmt. Darüber hinaus besteht zwischen der Daimler AG und der Mercedes-Benz Bank AG ein Organschaftsverhältnis für Körperschaft- und Gewerbesteuer sowie hinsichtlich der Umsatzsteuer.

Der Jahresabschluss der Mercedes-Benz Bank AG wird über ihre Gesellschafterin Daimler AG, Stuttgart, in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 einbezogen. Der Konzernabschluss wird beim Bundesanzeiger eingereicht. Die Mercedes-Benz Bank AG ist daher gemäß § 291 HGB von der Verpflichtung, einen Konzernabschluss aufzustellen, befreit.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart, Abteilung B, Nr. 22937 eingetragen und hat ihren Firmensitz in der Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden werden zum Nennwert bzw. zum Auszahlungsbetrag abzüglich Wertberichtigungen bilanziert. Akute Risiken im Kreditgeschäft werden durch Einzelwertberichtigungen abgedeckt. Latente Risiken im Kreditgeschäft werden anhand homogener Teilportfolien durch Wertberichtigungen auf Basis von historischen, solvabilitätsrechtskonformen Risikoparametern berücksichtigt. Die Pool-Wertberichtigungen werden für alle Verträge berechnet, für die keine Einzelwertberichtigungen gebildet wurden.

Die HGB Wertberichtigung basiert auf einem Expected Loss Modell entsprechend der IFRS 9 Methodik und bezieht somit auch Erwartungen über die Zukunft mit ein. Bei der HGB Methodik werden die IFRS 9 Point-in-Time Faktoren zur Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) sowie zur Verlustquote (LGD) für die einzelvertragliche EWB Ermittlung sowie für die Ermittlung der Poolwertberichtigung (Finanzierungsportfolio) angewendet. Die EWB-Bildung basiert auf den gleichen Kriterien, die auch zu einem Ausfall nach Art. 178 CRR führen. Im Zuge der Einführung einer neuen Ausfalldefinition per November 2020 ergeben sich angepasste Ausfallkriterien. Dies führt insbesondere im Retail Portfolio zu vermehrten Ausfällen und einer gleichzeitig erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit. Dadurch ergibt sich in Summe eine methodisch getriebene Erhöhung in der HGB Wertberichtigung, welche durch eine leicht reduzierte Verlustquote teilweise abgemildert wird.

Die gemäß dem IDW RS BFA 3 n. F. durchzuführende Bewertung des Bankbuches erfolgt mit der statischen Methode (Barwert). Der Barwert ergibt sich aus den Zahlungsströmen der zinstragenden Geschäfte des Bankbuches. Die Zahlungsströme werden mit den institutsspezifischen Refinanzierungskosten zum Bewertungszeitpunkt diskontiert. Des Weiteren wird der Barwert um die Risiko- und Verwaltungskosten reduziert. Zum 31. Dezember 2020 ergibt sich aus der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs kein Verpflichtungsüberschuss.

Im Geschäftsjahr 2020 hat die Bank keine Bewertungseinheiten i. S. d. § 254 HGB bilanziell abgebildet.

Auf ausländische Währung lautende Vermögensgegenstände und Schulden werden gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag in € umgerechnet.

Die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sind der Liquiditätsreserve zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgelder werden über die Laufzeit der Papiere amortisiert.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden entsprechend ihrer Nutzungsdauer linear über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Die Pensionsrückstellungen werden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren durch einen versicherungsmathematischen Gutachter ermittelt. Die Bewertung erfolgt gemäß § 253 Abs. 2 HGB unter Anwendung des laut RückAbzinsV von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatzes, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Für den 31. Dezember 2020 wurde ein Zinssatz in Höhe von 2,30 % (i. Vj. 2,71 %) prognostiziert und der Bewertung zugrunde gelegt. Die Pensionsanwartschaft wird auf Basis der Heubeck-Richttafeln (2018 G) sowie der geschätzten künftigen Gehaltssteigerungen (für 2020) im Tarifbereich als auch für leitende Angestellte in Höhe von 3,00 % berechnet. Des Weiteren wurden Fluktuationswahrscheinlichkeiten aufgrund effektiver Erfahrungen der Vergangenheit und das frühestmögliche Renteneintrittsalter berücksichtigt.

Zur Deckung der Pensionsansprüche werden Gelder in den Pensionsfonds "Daimler Pension Trust e.V.", Stuttgart, einbezahlt. Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen, werden gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Bewertung der verrechneten Vermögensgegenstände erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Aufwendungen und Erträge aus der Abzinsung werden mit den Aufwendungen und Erträgen der verrechneten Vermögensgegenstände im sonstigen betrieblichen Ergebnis saldiert.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren gemäß § 253 Abs. 6 S. 1 HGB beträgt T€ 19.360.

Die Ermittlung der Jubiläumsrückstellungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung von Fluktuationswahrscheinlichkeiten.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Altersteilzeit erfolgt durch einen versicherungsmathematischen Gutachter. Die Mitarbeiter der Mercedes-Benz Bank AG haben die Möglichkeit, z. B. bei besonderen Projekten, über einen Zeitraum von fünf Jahren ein Langzeitkonto aufzubauen. Die hier gutgeschriebenen Zeitgutschriften werden zu im Tarifvertrag festgelegten Zeitpunkten (31. Dezember 2024, 31. Dezember 2029 etc.) auf das lebensalterdifferenzierte Langzeitkonto übertragen. Die daraus resultierende Rückstellung wird mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von fünf Jahren abgezinst.

Das lebensalterdifferenzierte Langzeitkonto wird für jeden Mitarbeiter ab dem 49. Lebensjahr gemäß den tariflichen Bestimmungen befüllt und beim Ausscheiden ausbezahlt oder vor Eintritt in den Ruhestand oder in die Altersteilzeit Ruhephase abgebaut.

Für ungewisse Verbindlichkeiten werden Rückstellungen in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Der Ausbruch der COVID19-Pandemie führt aktuell zu einer erhöhten Marktunsicherheit sowie zu erheblichen Einschränkungen für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Die Mercedes-Benz Bank AG hat diese Auswirkungen in ihre Bewertungen der Vermögenslage einfließen lassen. Dennoch können sich aufgrund der hohen Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung negative Auswirkungen auf die zukünftige Werthaltigkeit der Vermögensgegenstände ergeben. Um die Folgen der Krise zu mindern, beantragte das Unternehmen zwischen April und Juni 2020 Kurzarbeit. Die Forderungen gegen die Bundesagentur für Arbeit, bestehend aus Kurzarbeitergeld sowie Sozialversicherungsbeiträgen, werden zum Nennwert bilanziert. Die Mercedes-Benz Bank AG erhielt Erstattungen für Kurzarbeitergeld, die zu einer Kürzung des Personalaufwands führten, sowie geleistete Sozialversicherungsbeiträge in pauschalierter Form, diese sind im sonstigen betrieblichen Ertrag gezeigt. Die von der Mercedes-Benz Bank AG geleisteten Aufstockungsbeträge sind im laufenden Personalaufwand ausgewiesen.

3. Entwicklung des Anlagevermögens

Bezüglich der Entwicklung des Anlagevermögens verweisen wir auf die Anlage 1 zum Anhang (Anlagenspiegel).

4. Erläuterungen zur Bilanz

In den Aktivposten sind andere kurzfristige Forderungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 15,5 Mio mit einer Restlaufzeit bis 3 Monate enthalten.

Die Forderungen an verbundene Unternehmen sind enthalten:

	2020	2019
	€ Mio	€ Mio
in den Forderungen an Kunden	13.209,0	13.244,2
in den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren	1.112,4	140,1
in den Sonstigen Vermögensgegenständen	264,0	335,9

In den Forderungen an Kunden sind Forderungen gegenüber der Silver Arrow S.A., Luxemburg, in Höhe von € 20,0 Mio enthalten. Diese setzen sich im Wesentlichen aus den zwei gewährten Nachrangdarlehen in Höhe von € 17,3 Mio zusammen.

Die Forderungen an verbundene Unternehmen in den Sonstigen Vermögensgegenständen betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen.

Die Forderungen an Kunden weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	€ Mio
Bis 3 Monate	4.158,3
> 3 Monate bis 1 Jahr	7.382,5
> 1 Jahr bis 5 Jahre	12.701,2
> 5 Jahre	117,0

In den Aktivposten sind nachrangige Vermögensgegenstände enthalten:

	2020	2019
	€ Mio	€ Mio
In den Forderungen an Kunden	17,3	10,0

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere betreffen börsenfähige, im Wesentlichen börsennotierte, bundesbankfähige Wertpapiere, überwiegend von inländischen Kreditinstituten und öffentlichen Emittenten. Der Bilanzwert dieser Wertpapiere beläuft sich bei einem Nominalbetrag von € 1.721,4 Mio auf € 1.729,1 Mio. Davon weisen € 582,0 Mio (Nominal € 581,3 Mio) eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf. Der Anteil der börsennotierten Wertpapiere beträgt € 616,7 Mio.

Die MB Bank hält aus drei On-Balance ABS-Transaktionen insgesamt festverzinsliche Wertpapiere in Höhe von nominal € 260,1 Mio (Junior Tranchen) und nominal € 852,1 Mio (Senior Tranche). Davon weisen insgesamt € 436,4 Mio (Nominal € 436,3 Mio) eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf. Ein Teil dieser Wertpapiere wird als Sicherheiten für Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank verpfändet. Zum Bilanzstichtag bestehen zwei Offenmarktgeschäfte in Höhe von € 750,0 Mio.

Die Aktien und nicht festverzinsliche Wertpapiere enthalten nicht oder eingeschränkt börsenfähige Wertpapiere in Höhe von € 2,6 Mio (i. Vj. € 2,2 Mio). Am 23. September 2020 erfolgte planmäßig erstmals eine Wandlung von Visa C Shares in Visa A Shares. Die Anschaffungskosten der Visa C Shares aus 2016 umfassten bereits den Anspruch auf Wandlung in VISA A Shares. Die Aufteilung der Anschaffungskosten zwischen VISA A und C Shares erfolgte im Verhältnis der Marktwerte zum Wandlungszeitpunkt.

Die Mercedes-Benz Bank AG hat in 2020 die Auflösung des Programms Bank Branch beschlossen und für den nicht mehr nutzbaren Teil einer BI Software eine außerplanmäßige Abschreibung auf die immateriellen Anlagewerte in Höhe von € 1,2 Mio gebildet.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind folgende wesentliche Positionen enthalten:

	€ Mio
Forderungen an verbundene Unternehmen
Mercedes-Benz Leasing GmbH, Stuttgart	258,4
Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH, Berlin	4,5
Mercedes-Benz Banking Service GmbH, Saarbrücken	1,1
Sonstiges
Barsicherheit Bankenabgabe	2,6
Abgrenzung Swapzahlungen	2,0

Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurde der Aktivwert aus Zeitkontenrückdeckung (Deckungsvermögen) für Langzeit-/5-Jahreskonten und Altersteilzeit von T€ 11.709,2 mit dem Erfüllungsbetrag der entsprechenden Rückstellungen von T€ 11.701,8 saldiert, dabei entspricht der Aktivwert aus Zeitkontenrückdeckung den Anschaffungskosten. Hieraus verbleibt ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von T€ 7,4. Das nicht verpfändete Deckungsvermögen in Höhe von T€ 154,2 wird unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag auf fremde Währung lautender Vermögensgegenstände beträgt € 0,3 Mio in GBP.

In den Passiva sind Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten:

	€ Mio
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden	7.797,5
In den Sonstigen Verbindlichkeiten	377,7

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ist das an Silver Arrow S.A. verkaufte Forderungsvolumen zur Besicherung der Verbindlichkeit für drei On-Balance ABS-Transaktionen von rund € 2.452,4 Mio enthalten.

Der Ausweis in den sonstigen Verbindlichkeiten betrifft im Wesentlichen die Verpflichtung aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag in Höhe von € 249,2 Mio (i. Vj. € 505,1 Mio ggü. der Daimler Mobility AG) mit der Daimler AG, Verbindlichkeiten aus der Umsatzsteuer € 128,5 Mio (i. Vj. € 4,8 Mio), andere Verpflichtungen gegenüber Kunden € 108,1 Mio (i. Vj. € 77,5 Mio) sowie noch nicht abgeführte Steuern in Höhe von € 6,5 Mio (i. Vj.€ 7,5 Mio).

Aufgrund des ab dem 1. Januar 2020 mit der Daimler AG bestehenden Organschaftsverhältnisses wurden Steuerverbindlichkeiten der Mercedes-Benz Bank AG für das Geschäftsfeld in Deutschland als Verbindlichkeit gegenüber der Daimler AG ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	€ Mio
Bis 3 Monate	1,9
> 3 Monate bis 1 Jahr	1.420,4
> 1 Jahr bis 5 Jahre	360,8
> 5 Jahre	6,3

Die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	€ Mio
Bis 3 Monate	797,4
> 3 Monate bis 1 Jahr	4.958,5
- 1 Jahr bis 5 Jahre	8.448,4
> 5 Jahre	88,8

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind folgende wesentliche Positionen enthalten:

	€ Mio
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen	377,7
- davon aus Ergebnisabführung € 249,2 Mio -
- davon aus Umsatzsteuer € 128,5 Mio -
Abzuführende Steuern	6,5

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach Verrechnung mit dem dafür reservierten Deckungsvermögen (Sondervermögen Daimler Pension Trust e.V.) betragen im Berichtsjahr € 13,4 Mio (i. Vj. € 13,6 Mio). Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betragen im Geschäftsjahr € 3,8 Mio, insgesamt € 112,1 Mio.

	2020	2019
	T€	T€
Erfüllungsbetrag für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	152.831	141.948
Zeitwert des Deckungsvermögens	-139.455	-128.342
Nettowert für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Rückstellung)	13.376	13.606

Die anderen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus den folgenden Positionen zusammen:

	€ Mio
Personal- und Sozialrückstellung	25,2
Rückstellung für Haftungs-und Prozessrisiken	15,8
Rückstellung für Altersteilzeit	10,2
Rückstellung für Einzelkosten	7.5
Rückstellung für Bonusprogramme	2,5
Rückstellung für ausstehende Rechnungen	2,0
Rückstellung für aktienorientierte Vergütung	1,6
Rückstellung für Ausscheidungsvereinbarungen	1,1

Die Daimler AG hat mit Wirkung zum 9. März 2016 die Bedingungen für das mit Wirkung zum 25. Februar 2011 der MB Bank AG gewährte nachrangige Darlehen gemäß Art. 63 CRR über € 100 Mio geändert. Demnach wurde der Zinssatz von 4,7 % auf 3,7 % und die Fälligkeit vom 25. Februar 2021 auf den 9. März 2026 angepasst. Mit Wirkung vom 23. September 2019 wurde ein weiteres Nachrangdarlehen über € 300 Mio von der Daimler AG gewährt. Der Zinssatz beträgt 2,27 % und das Darlehen ist am 24. September 2029 fällig. Für beide Darlehen sind im Jahr 2020 Aufwendungen in Höhe von insgesamt € 10,5 Mio angefallen. Die Rückzahlung der Darlehen erfolgt frühestens am Ende der Laufzeit vorbehaltlich der § 30 Abs. 1 GmbHG und § 39 Abs. 1 InsO bzw. erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger. Der Nachrang der Darlehen ist nachträglich nicht beschränkbar.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt € 561.257.000. Es ist eingeteilt in 561.257.000 Stückaktien mit gleichen Rechten.

Die Kapitalrücklage von € 2.342 Mio (i. Vj. € 2.342 Mio) besteht aus Kapitalerhöhungen und der Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Zum 31. Dezember 2020 weist die Mercedes Benz Bank AG andere Gewinnrücklagen in Höhe von € 162,5 Mio (i. Vj. € 102,5 Mio) aus. Als Reaktion auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie wurden, entsprechend den Empfehlungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), € 60,0 Mio in die Gewinnrücklagen eingestellt.

5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Von den Zinserträgen in Höhe von € 469,6 Mio (i. Vj. € 522,4 Mio) entfallen € 13,3 Mio (i. Vj. € 14,3 Mio) auf die Zweigniederlassung Frankreich und € 3,7 Mio (i. Vj. € 4,0 Mio) auf die Zweigniederlassung Spanien. Aus dem über das Mindestreservesoll hinausgehenden Reserveguthaben bei der EZB sowie aus Geldanlagen bei Kreditinstituten sind im Berichtsjahr negative Zinsen in Höhe von T€ 1.063,1 angefallen.

Im Provisionsergebnis von € -87,6 Mio (i. Vj. € -94,3 Mio), bestehend aus Provisionserträgen und Provisionsaufwendungen, sind € 23,3 Mio (i. Vj. € 22,8 Mio) Erträge aus der Versicherungsvermittlung enthalten. Den Hauptanteil der Provisionsaufwendungen machen die Vermittlungsprovisionen € 87,5 Mio und Umsatzbonifikationen € 45,0 Mio aus.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind folgende Positionen enthalten:

	€ Mio
Gehaltsumlage an verbundene Unternehmen	94,3
Gemeinkostenumlage	9,5
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	5,2
Erträge aus der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge aus dem Kurzarbeitergeld	0,8
Erträge aus Vermittlungsprovisionen und Lizenzgebühren	0,7

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Rückstellungen und dem Planvermögen in Höhe von T€ 8,2 enthalten. Darüber hinaus sind Aufwendungen aus der Verwertung von Fahrzeugen in Höhe von € 2,3 Mio in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Aufgrund der Änderung des Co-Branding-Vertrags mit der Baden-Württembergischen Bank, Stuttgart, über die Mercedes Credit Card wurde die Forderung aus einer garantierten Vermittlungsprovision in Höhe von € 1,8 Mio ausgebucht.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft sind im aktuellen Geschäftsjahr um € 16,7 Mio angestiegen. In Summe ergab sich ein Aufwand in Höhe von insgesamt € 40,1 Mio. Weiterhin sind realisierte Kursgewinne aus dem Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von € 1,0 Mio (i. Vj. € 0,5 Mio) enthalten.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Für die Zweigniederlassung Spanien entstand ein Körperschaftsteueraufwand von € 0,6 Mio (i. Vj. € 1,3 Mio) und für die Zweigniederlassung Frankreich ein Körperschaftsteueraufwand von € 2,8 Mio (i. Vj. € 3,3 Mio).

6. Sonstige Angaben

Personalaufwand/Beschäftigte

	2020	2019
	€ Mio	€ Mio
Löhne und Gehälter	108,8	114,3
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	19,7	22,7
	128,5	137,0

Die Umlage des anteiligen Personalaufwandes an Tochterunternehmen beträgt € 94,3 Mio (i. Vj. € 109,5 Mio). Dieser Betrag ist in dem Posten sonstige betriebliche Erträge enthalten und betrifft insbesondere die Gestellung von Personal für die Mercedes-Benz Leasing GmbH, Stuttgart.

Die Nutzung von Kurzarbeit in Deutschland in Folge der COVID-19-Pandemie führte zu Erstattungen von Kurzarbeitergeld von der Bundesagentur für Arbeit, die im Personalaufwand kostenreduzierend in Höhe von € 0,9 Mio enthalten sind. Neben den gültigen Tarifabschlüssen haben die Mercedes-Benz Bank und Arbeitnehmervertreter eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die prozentual in den jeweiligen Tarifgebieten festgelegte Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld regelt. Im Personalaufwand sind Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld in Höhe von € 0,4 Mio enthalten.

Die Anzahl der Mitarbeiter ergibt sich wie folgt:

	2020	2019
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)	1.042	1.117
davon
Leitende Mitarbeiter	41	46
Nicht leitende Mitarbeiter	1.001	1.071

Derivative Finanzinstrumente

Zum 31. Dezember 2020 bestanden folgende derivative Finanzinstrumente:

Anzahl	Art	Volumen	Marktwert
		€ Mio	€ Mio
6	Payer Zinsswaps	1.600,0	0,2
3	Back-to-Back Zinsswap	2.185,2	1,0

Die Bewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt nach der Barwert-Methode unter Zugrundelegung der aktuellen Marktzinskurve (EURIBOR, Swapzinsen).

Die Geschäfte mit dem Payer Zinsswap dienen ausschließlich zur Minderung des Zinsänderungsrisikos. Unter Zinsänderungsrisiken ist die Unsicherheit über die Höhe des zukünftigen Strukturbeitrages infolge von Marktzinsveränderungen zu verstehen.

Das Geschäft mit dem Back-to-Back Swap dient der Absicherung der Zinsrisiken in der Silver Arrow S.A.

Organkredit

Zum 31. Dezember 2020 bestand gem. § 15 KWG i. V. m. § 34 Abs. 2 Nr. 2 RechKredV ein Organkredit mit einem Mitglied des Aufsichtsrats in Höhe von € 21.840,70.

Handelsbuch

Zum Bilanzstichtag befinden sich keine Werte im Handelsbuch.

Haftungsverhältnisse

Die Eventualverbindlichkeiten bestehen aus Verbindlichkeiten aus Bankbürgschaften und Gewährleistungsgarantien in Höhe von € 31,8 Mio (i. Vj. € 31,0 Mio). Ein Risiko für die Inanspruchnahme wird derzeit nicht gesehen.

Die anderen Verpflichtungen in Höhe von € 749,1 Mio (i. Vj. € 809,2 Mio) resultieren ausschließlich aus unwiderruflichen Kreditzusagen. Das Risiko ist als gering anzusehen, da den Zusagen die noch nicht ausgelieferten, produzierten Fahrzeuge entgegenstehen.

Die Bank trägt, abgesehen von politischen Risiken, dafür Sorge, dass ihre Tochterunternehmen Daimler Fleet Management GmbH und Mercedes-Benz Leasing GmbH, ihre bestehenden und künftigen Verpflichtungen erfüllen. Die von der MB Bank zugunsten ihrer Tochterunternehmen abgegebene harte Patronatserklärung unterliegt dem Recht der Bundesrepublik Deutschland. Ein Risiko für die Inanspruchnahme wird derzeit nicht gesehen.

Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen sonstige Verpflichtungen insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen von insgesamt € 20,7 Mio (i. Vj. € 13,8 Mio). Davon bestehen € 0,9 Mio (i. Vj. € 1,2 Mio) gegenüber der Daimler AG und € 0,5 Mio (i. Vj. € 0,0 Mio) gegenüber der Daimler Mobility AG, Stuttgart; gegenüber Dritten bestehen Verpflichtungen in Höhe von € 19,3 Mio (i. Vj. € 12,6 Mio).

Honorare des Abschlussprüfers

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahresabschluss der MB Bank geprüft und verschiedene Jahresabschlussprüfungen bei Tochterunternehmen, die Prüfung im Zusammenhang mit der Konzernabschlussprüfung der Daimler AG und prüferische Durchsichten von Zwischenabschlüssen sowie alle vom Abschlussprüfer zu erbringenden Leistungen und alle für die Abschlussprüfung erforderlichen Leistungen einschließlich rechnungslegungsbezogener IT- und Prozessprüfungen und die projektbegleitende Prüfung von gesetzlich vorgeschriebenen aufsichtsrechtlichen Vorgaben durchgeführt. Ferner wurden andere Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit ABS-Transaktionen vorgenommen sowie Steuerberatungsleistungen erbracht. Die Angaben zu den Abschlussprüfungshonoraren sind im Konzernabschluss der Daimler AG enthalten. Auf die Veröffentlichung an dieser Stelle wird aufgrund der befreienden Konzernklausel des § 285 Nr. 17 HGB verzichtet.

Vergütung des Vorstandes und des Aufsichtsrates

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betragen im Geschäftsjahr T€ 2.853 (i. Vj. T€ 2.820). Die Bezüge ehemaliger Vorstände und ihrer Hinterbliebenen betragen T€ 162 (i. Vj. T€ 156).

Die Pensionsrückstellung für ehemalige Vorstände und deren Hinterbliebenen beträgt T€ 7.422 (i. Vj. T€ 6.803).

Als fixe Vergütung erhalten die Mitglieder des aktiven Vorstands neben einem Grundgehalt eine Vorstandszulage in festgesetzter Höhe. Die Zulage ist an das Amt als Vorstandsmitglied der MB Bank AG gebunden. Ein weiterer Bestandteil der Fixvergütung ist der Bezug eines Dienstwagens und das Mercedes-Benz Bank Share Program, in dessen Rahmen die Mitarbeiter berechtigt sind, von einem festgesetzten, ebenenabhängigen Betrag Aktien zu erwerben.

Die variable Vergütung der Vorstände ermittelt sich additiv aus Gesamterfolg der MB Bank Gruppe, Erfolgsbeitrag der Organisationseinheit und individuellem Erfolgsbeitrag. Der Bemessungszeitraum der Ziele beträgt 1 Jahr, entsprechend wurde der Deferralzeitraum auf 7 Jahre verlängert.

Die Aufsichtsratsvergütung beträgt T€ 152 (i. Vj. T€ 160).

Angaben über Beteiligungsunternehmungen und Unternehmensverbindungen

Der Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB stellt sich wie folgt dar:

Name/Sitz	Kapitalanteil	Eigenkapital 2020	Ergebnis 2020
	%	T€	T€
Mercedes-Benz Leasing GmbH, Stuttgart	100,0	36.466	258.428
Mercedes-Benz Banking Service GmbH, Saarbrücken	100,0	52	1.115
Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH, Berlin	100,0	2.045	4.454
Mercedes-Benz Mitarbeiter-Fahrzeuge Leasing GmbH, Stuttgart1	99,0	28	54.059
Mercedes-Benz Leasing Treuhand GmbH, Stuttgart ¹	100,0	102	77
Daimler Fleet Management GmbH, Stuttgart ¹	100,0	1.165	28.968

Die Bank hat mit den Tochtergesellschaften Mercedes-Benz Leasing GmbH, Mercedes-Benz Banking Service GmbH und Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH Ergebnisabführungsverträge geschlossen.

Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres 2020

Der Vorstand der Daimler AG hat am 3. Februar 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Abspaltung von Daimler Trucks & Buses einschließlich wesentlicher Umfänge des dazugehörigen Finanzdienstleistungsgeschäfts zu prüfen und mit den Vorbereitungen für einen Börsengang von Daimler Trucks & Buses vor dem Ende des Jahres 2021 zu beginnen. Die Daimler AG beabsichtigt, im Rahmen der geplanten Transaktion die Mehrheit an Daimler Trucks & Buses an seine Aktionäre abzugeben. Die Zustimmung der Aktionäre könnte im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung der Daimler AG Ende des dritten Quartals 2021 erfolgen. Die Daimler AG beabsichtigt, eine Minderheitsbeteiligung an Daimler Trucks & Buses beizubehalten.

Die Umsetzung der Ausgliederung der Trucksparte aus dem Daimler-Konzern ist aktuell in der Mercedes-Benz Bank AG in Prüfung und wird aller Voraussicht nach keine wesentlichen Auswirkungen auf das Jahr 2021 haben.

¹ mittelbare Beteiligung über die Mercedes-Benz Leasing GmbH, Stuttgart

Zusammensetzung und Mandate der Organe

Vorstand

Mitglieder des Vorstands	Ort	Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien	Position
Benedikt Schell	Sankt Augustin	AR-Mitglied AutoGravity Corporation (bis 05.10.2020)	Vorstandsvorsitzender
Andree Ohmstedt	Urbach		Vorstand Finance & Controlling
Andreas Berndt (bis 31.12.2020)	Aichwald		Vorstand Operations
Tom Schneider (seit 1.1.2021)	Weinstadt		Vorstand Operations
Marc Voss-Stadler	Karlsruhe	AR-Mitglied MB Bank Polska S.A. Stellv. AR-Vorsitzender Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH, Berlin Chairman Supervisory Board Mercedes-Benz Financial Services France S.A.	Vorstand Risk
Ilka Fürstenberger	Esslingen	AR-Vorsitzende Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH, Berlin (bis zum 31. Dezember 2020) Mitglied des Board of Directors der Mercedes-Benz Financial Services Espana, E.F.C., S.A.	Vorständin Vertrieb und Marketing

Aufsichtsrat

Arbeitgebervertretung

Mitglieder des Aufsichtsrates	Ort	Ausgeübte berufliche Tätigkeit	Position
Peter Zieringer	Stuttgart	Vorstandsmitglied der Daimler Mobility AG	Aufsichtsratsvorsitzender
Stephan Unger (bis 31.5.2020)	Stuttgart	Vorstandsmitglied der Daimler Mobility AG
Jörg Lamparter (seit 1.6.2020)	Grafenberg	Vorstandsmitglied der Daimler Mobility AG
Yvonne Rosslenbroich (bis 31.5.2020)	Remseck	Vorstandsmitglied der Daimler Mobility AG
Eefje Dikker (seit 1.6.2020)	Nimwegen, NL	Vorstandsmitglied der Daimler Mobility AG
Dr. Eberhard Rauch (bis 31.7.2020)	Grünwald	Selbstständiger Unternehmensberater
Dr. Carsten Oder	Reutlingen	Vorsitzender der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland & Leiter Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland
Carl-Ludwig Thiele (seit 1.8.2020)	Osnabrück	Selbstständiger Rechtsanwalt
Kurt Ernst Schäfer	Stuttgart	Leiter Treasury der Daimler AG

Arbeitnehmervertretung

Mitglieder der Arbeitnehmervertretung	Ort	Ausgeübte berufliche Tätigkeit
Gerd Schmidt Stellv. AR-Vorsitzender	Oberndorf am Neckar	Vorsitzender des Divisionsbetriebsrats der Daimler Mobility AG, Mitglied im Konzernbetriebsrat der Daimler AG
Holger Brenk	Saarbrücken	Mitarbeiter in der telefonischen Händlerbetreuung der Mercedes-Benz Bank AG
Susanne Hensel	Berlin	Leiterin Early Collections der Mercedes-Benz Bank AG
Martin Landenberger	Steinenbronn	Leiter Data Engineering BI der Mercedes-Benz Bank AG
Uwe Meinhardt	Berlin	Geschäftsführer bei der IG Metall Stuttgart
Walter Vogt	Eltville/Rhein	Ressort Betriebsverfassung und Mitbestimmungspolitik beim Vorstand der IG Metall

Stuttgart, den 18. März 2021

Mercedes-Benz Bank AG

Vorstand

Schell

Ohmstedt

Schneider

Voss-Stadler

Fürstenberger

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
	€	€	€	€	€
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	29.068.876,18	0,00	0,00	0,00	29.068.876,18
Beteiligungen	29.579,80	0,00	0,00	0,00	29.579,80
	29.098.455,98	0,00	0,00	0,00	29.098.455,98
Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.197.914,91	0,00	0,00	0,00	36.197.914,91
	36.197.914,91	0,00	0,00	0,00	36.197.914,91

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
	€	€	€	€	€
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	27.754.997,43	3.485.874,05	0,00	0,00	31.240.871,48
	27.754.997,43	3.485.874,05	0,00	0,00	31.240.871,48

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	29.068.876,18	29.068.876,18
Beteiligungen	29.579,80	29.579,80
	29.098.455,98	29.098.455,98
Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.957.043,43	8.442.917,48
	4.957.043,43	8.442.917,48

Offenlegung gemäß § 26a Absatz 1 Satz 2 und Satz 4 KWG

1. Offenlegung in der Mercedes-Benz Bank Gruppe

Die Mercedes-Benz Bank Gruppe legt in dieser Anlage die geforderten Angaben nach § 26a Abs. 1 KWG zum 31. Dezember 2020 offen. Die Angaben beziehen sich auf die in den aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften der Mercedes-Benz Bank Institutsgruppe. Die geographische Zuordnung erfolgt auf Basis des juristischen Sitzes der entsprechenden Gesellschaften bzw. Zweigstellen. Grundlage sind die HGB-Zahlen der einzelnen Gesellschaften. Um einen sachgerechten Überblick über die länderbezogenen Geschäftstätigkeiten der Niederlassungen zu geben, wurden innerhalb der Länder konzerninterne Verrechnungen vorgenommen.

2. Länderspezifische Berichterstattung nach § 26a Absatz 1 Satz 2 KWG

Grundlagen

Die Anforderung zur länderspezifischen Berichterstattung aus Art. 89 der EU-Richtlinie 2013/36/EU vom 26. Juni 2013 (Capital Requirement Directive, CRD IV), sind in § 26a Abs. 1 KWG in deutsches Recht umgesetzt worden.

Demnach haben CRR-Institute auf konsolidierter Basis, aufgeschlüsselt nach Mitgliedstaaten der Europäischen Union und Drittstaaten, in denen die Institute über Niederlassungen verfügen, folgende Angaben in einer Anlage zum Jahresabschluss aufzunehmen und offenzulegen:

1. die Firmenbezeichnungen, die Art der Tätigkeiten und die geografische Lage der Niederlassungen,

2. den Umsatz,

3. die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten,

4. Gewinn oder Verlust vor Steuern,

5. Steuern auf Gewinn oder Verlust,

6. erhaltene öffentliche Beihilfen.

Die geforderte Umsatzgröße definiert die Mercedes-Benz Bank Gruppe in dieser Anlage als das operative Ergebnis ohne Wertminderungen und Verwaltungsaufwendungen, einschließlich Zinsüberschuss, Ergebnis aus dem Leasinggeschäft, Provisionsüberschuss und sonstigen betrieblichen Erträgen.

Die Bestimmung der Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten erfolgt entsprechend der handelsrechtlichen Regelung nach § 267 Absatz 5 HGB.

Hinsichtlich der Ermittlung des Steueraufwands besteht für die deutschen Betriebsstätten der Mercedes-Benz Bank AG über die Daimler AG ein ertragsteuerliches Organschaftsverhältnis. Vom Organträger wird keine Ertragsteuerumlage auf die Organgesellschaft vorgenommen. Die im jeweiligen Staat zu versteuernden Ergebnisse der ausländischen Betriebsstätten werden mittels Führung separater Bücher aus dem Gesamtgewinn der Mercedes-Benz Bank AG ermittelt (sogenannte direkte Gewinnaufteilungsmethode).

Als erhaltene öffentliche Beihilfen sind ausschließlich im Rahmen des EU-Beihilfeverfahrens erhaltene Beihilfen gemeint.

Berichterstattung

a) Länderspezifische Angaben

	Deutschland	Frankreich	Spanien
Umsatz in € Mio	826,1	13,6	3,3
Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten ¹	1.767	1	0
Gewinn/Verlust vor Steuern in € Mio	302,5	9,6	0,7
Steuern auf Gewinn/Verlust in € Mio	0,0	-2,9	-0,6
Erhaltene öffentliche Beihilfen in € Mio	0,0	0,0	0,0

¹ Nach § 267 Absatz 5 HGB durchschnittliche Zahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten, die einen Arbeitsvertrag mit einer Mercedes-Benz Bank Gruppe haben.

b) Art der Tätigkeit und geografische Lage der konsolidierten Gesellschaften bzw. Zweigstellen

Firma Gesellschaft	Art der Tätigkeit	Sitz/Ort	Land
Mercedes-Benz Bank AG	Kreditinstitut	Siemensstraße 7 70469 Stuttgart	Deutschland
Mercedes-Benz Leasing GmbH	Finanzdienstleistungsinstitut	Siemensstraße 7 70469 Stuttgart	Deutschland
Daimler Fleet Management GmbH	Finanzdienstleistungsinstitut	Siemensstraße 7 70469 Stuttgart	Deutschland
Mercedes-Benz Bank Service Center GmbH	Dienstleistungsunternehmen	Otto-Braun-Str. 7 10249 Berlin	Deutschland
Mercedes-Benz Bank AG	Kreditinstitut	7 Avenue Nicephore Niepce 78180 Montigny le Bretonneux	Frankreich
Mercedes-Benz Bank AG Sucursal en Espana	Kreditinstitut	Avenida de Bruselas, 30, Poligono Industrial Arroyo de la Vega/28108 Alcobendas, Madrid	Spanien

3. Kapitalrendite nach § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG

Die offenzulegende Kapitalrendite für die Mercedes-Benz Bank Gruppe zum 31. Dezember 2020 beträgt 1,1 %.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Mercedes-Benz Bank AG, Stuttgart

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Mercedes-Benz Bank AG, Stuttgart - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Mercedes-Benz Bank AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst, f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wertberichtigungen auf Forderungen an Kunden

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den Anhang in Abschnitt 2 "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie im Lagebericht in Abschnitt 3.1 "Ertragslage" und Abschnitt 4.1 "Risikobericht".

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die aus den Finanzierungsaktivitäten der Mercedes-Benz Bank AG entstehenden Forderungen an Kunden (€ 24.359 Mio) setzen sich aus Forderungen aus der Absatzfinanzierung mit Endkunden, Forderungen aus der Absatzfinanzierung mit Händlern sowie Forderungen an verbundene Unternehmen zusammen. Zum Bilanzstichtag beträgt der Bestand an Wertberichtigungen auf diese Forderungen € 95 Mio.

Die Ermittlung von Wertberichtigungen basiert auf erwarteten Kreditverlusten und bezieht somit auch Erwartungen über die Zukunft mit ein. Der Ansatz der erwarteten Kreditverluste erfolgt durch ein dreistufiges Verfahren zur Bestimmung von Wertberichtigungen. Hierbei werden verschiedene wertbestimmende Faktoren berücksichtigt wie z. B. die Bestimmung statistischer Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten, der mögliche Forderungsbetrag bei Ausfall, die Stufentransferkriterien, die sich auf eine signifikante Veränderung des Ausfallrisikos von Kreditnehmern beziehen, sowie die Ermittlung zukünftiger Zahlungsströme. Weiterhin fließen makroökonomische Szenarien (Basisszenario, optimistisches und pessimistisches Szenario), die auch die Covid-19-Effekte beinhalten, in die Berechnung ein, deren Ermittlung in hohem Maße Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten beinhaltet.

Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass die Bonität der Kunden und zukünftige Zahlungsströme nicht richtig eingeschätzt werden, die Ermittlung der Risikovorsorgeparameter fehlerhaft erfolgt und damit Wertberichtigungen nicht oder nicht in ausreichender Höhe erfasst werden.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Wir haben durch Einsichtnahme in Auswertungen und Risikoberichte, Befragungen und Durchsicht von Richtlinien und Arbeitsanweisungen, Überprüfung der definierten Methoden und deren Umsetzung, sowie den Nachvollzug der Validierungskonzeption und der stichprobenartigen Überprüfung der Validierungsreports ein umfassendes Verständnis der Entwicklung der Portfolien, der damit verbundenen adressenausfallbezogenen Risiken und der Prozesse zur Identifizierung, Steuerung, Überwachung und Bewertung der Kreditrisiken erlangt.

Wir haben die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems in Bezug auf die Risikoklassifizierungsverfahren und Risikomodelle sowie die Ermittlung der wertbestimmenden Faktoren und der Wertberichtigungen auch durch Nachrechnung geprüft. Dazu haben wir auch die relevanten IT-Systeme und internen Abläufe beurteilt. Die Prüfung umfasste neben der Ordnungsmäßigkeit der betroffenen IT-Systeme und zugehörigen Schnittstellen zur Sicherstellung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten durch unsere IT-Spezialisten auch die Prüfung von automatisierten Kontrollen zur Dateneingabe und Datenverarbeitung.

Schwerpunkt unserer Prüfung war die Beurteilung des methodischen Vorgehens bei der Bestimmung der Risikoklassen und der Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie Verlustquoten, die aus historischen Daten abgeleitet werden. Die Auswirkungen von Covid-19 haben wir im Rahmen der Prüfung der makroökonomischen Szenarien berücksichtigt. Wir haben uns unter Zugrundelegung der Ergebnisse einer von der Mercedes-Benz Bank AG durchgeführten Validierung von der Angemessenheit wesentlicher Risikovorsorgeparameter überzeugt und die vorgenommenen Parameteranpassungen an aktuelle Marktgegebenheiten beurteilt. In diesem Zusammenhang haben wir die den Validierungen zugrunde liegenden Daten im Rahmen einer bewussten Auswahl geprüft.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Das methodische Vorgehen, die Verfahren und Prozesse zur Ermittlung der Wertberichtigungen sowie die in die Bewertung einfließenden Annahmen und Risikoparameter sind angemessen, um Kreditrisiken frühzeitig zu erkennen und Wertberichtigungen in ausreichender Höhe zu bestimmen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 31. Juli 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. August 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Abschlussprüfer der Mercedes-Benz Bank AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Carsten Eisele.

Stuttgart, den 18. März 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Eisele, Wirtschaftsprüfer

Ostfalk, Wirtschaftsprüfer

Mercedes-Benz Bank AG

Eigentümerstruktur