Friedrich Vorwerk SE & Co. KG

Tostedt

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernabschluss

zum Geschäftsjahr

vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

Friedrich Vorwerk SE & Co. KG

21255 Tostedt

Konzernlagebericht

Allgemeine Informationen

Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG mit Sitz in Tostedt bildet mit seinen Tochterunternehmen den FRIEDRICH VORWERK-Konzern.

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) zu den IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Der Konzernlagebericht des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns (nachfolgend auch "Konzern" oder "FRIEDRICH VORWERK") wurde nach den Vorschriften des HGB sowie unter Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) Nr. 20 aufgestellt.

Alle Angaben in diesem Bericht beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt, auf den 31. Dezember 2023 bzw. auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023. Bei Prozentangaben und Zahlen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen auftreten.

Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher oder Sprachformen sonstiger Geschlechter verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten, sofern nicht anders dargestellt, für alle Geschlechter.

Geschäftsmodell

FRIEDRICH VORWERK ist ein wesentlicher Profiteur der europäischen Energiewende. Nach Unternehmensgründung im Jahre 1962 steht unser Name seit jeher für hohe technische Kompetenz, zuverlässige Arbeit und innovative Lösungen in der Konzipierung, Realisierung und Betriebsführung von Energieinfrastruktur in unseren drei Kernmärkten Erdgas, Strom und Wasserstoff.

Durch unseren integrierten Turnkey Ansatz sowie eine Vielzahl eigener Komponenten und Technologien sind wir in der Lage, unseren Kunden hochwertige und maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand zu bieten. Energieversorgern, Netzbetreibern, Industrieunternehmen und Kommunen ermöglichen wir so den Betrieb komplexer Energienetze und -anlagen.

Als eines der leistungsfähigen deutschen Unternehmen in den Bereichen Planning & Design (Planung & verfahrenstechnische Auslegung), Energy Grids (Pipeline- und erdverlegter Stromkabelbau), Energy Transformation (Anlagenbau) sowie Service & Operations (Service & Betrieb) decken wir alle wesentlichen Schritte der Wertschöpfung ab. Damit helfen wir nicht nur unseren Kunden verlässliche und kosteneffiziente Energieinfrastruktur zu betreiben, sondern tragen maßgeblich zur Versorgungssicherheit der Energieversorgung in Europa bei. Unsere Grundlage hierfür ist die Synthese aus modernster Technik sowie dem Wissen und der Erfahrung von rund 1.700 qualifizierten Mitarbeitern an 15 Standorten in Deutschland und Europa.

Die Energiewende bringt eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Energiemärkte mit sich, von der wir in unseren Kernmärkten Erdgas, Strom und Wasserstoff sowie zunehmend auch Fernwärme maßgeblich profitieren. FRIEDRICH VORWERK setzt daher weiter auf ein dynamisches und zugleich profitables Wachstum - vor allem in den Märkten, in denen ganzheitliche Lösungen gefragt sind.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unser Leistungs- und Produktportfolio kontinuierlich auf die Anforderungen unserer Kernmärkte sowie die Bedürfnisse unserer Kunden auszurichten. Diesen Weg beschreiten wir nicht nur durch Investitionen in unsere Produkte und Technologien sowie in unsere Standorte und Mitarbeiter, sondern auch durch selektive und wertgenerierende Akquisitionen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltkonjunktur zeigte sich im Jahr 2023 vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten sowie einer massiven Straffung der Geldpolitik robuster als zunächst erwartet. So erzielten beispielsweise die Vereinigten Staaten sowie mehrere große Schwellen- und Entwicklungsländer in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 ein über den Erwartungen liegendes Wirtschaftswachstum. Steigende staatliche und private Ausgaben trugen zum Aufschwung bei. Auch auf der Angebotsseite kam es zu einer Expansion, die sich in einem breiten Anstieg der Erwerbsbeteiligung und der Beseitigung von Engpässen in den Lieferketten äußerte. Um die starken Inflationszuwächse einzudämmen, haben die großen Zentralbanken die Leitzinsen 2023 auf ein restriktives Niveau angehoben mit bedeutsamen Folgen für die Schuldenrefinanzierung, die Verfügbarkeit von Krediten und die Unternehmens- und Wohnungsbauinvestitionen.

Angesichts günstiger globaler Angebotsentwicklungen ist die Inflation schneller als erwartet zurückgegangen und Markterwartungen auf künftige Leitzinssenkungen haben zu einem Rückgang der langfristigen Zinssätze und zur Erholung auf den Aktienmärkten beigetragen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht für das Gesamtjahr 2023 von einem Zuwachs des weltweiten Bruttoinlandprodukts (BIP) um 3,1 % aus, wobei die konjunkturelle Entwicklung regional und im Jahresverlauf sehr unterschiedlich ausfällt. Verglichen zum Vorjahr, in dem das BIP weltweit noch um 3,5 % gewachsen war, fällt das Wachstum somit etwas schwächer aus. Die weltweite jährliche Inflationsrate wird für 2023 auf durchschnittlich 6,8 % beziffert und liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 8,7 %.

Die anziehende Dynamik war nicht überall zu spüren. Das Wachstum im Euroraum war besonders gedämpft, was u.a. auf die verhaltene Stimmung der Verbraucher, die andauernden Auswirkungen hoher Energiepreise und zurückhaltende Unternehmensinvestitionen zurückzuführen ist. Auf Ganzjahressicht gibt die EU-Kommission für die Europäische Union eine Steigerung des BIP um 0,5 % an und damit ein deutlich geringeres Wachstum verglichen mit dem Vorjahreswert von 3,6 %. Die gesamtwirtschaftliche Produktion blieb vom vierten Quartal 2022 bis zum vierten Quartal 2023 weitgehend unverändert. Dennoch sind die Arbeitsmärkte auch im Euroraum weiterhin angespannt. Die demografisch bedingte Verknappung des Arbeitskräfteangebots erhöht die Suchkosten und senkt die Rekrutierungschancen der Unternehmen. Dies spiegelt sich auf dem EU-Arbeitsmarkt mit anhaltend hohen Beschäftigungs- und Erwerbsbeteiligungszahlen sowie einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote von 5,9 % zum Jahresende wider. Nach sieben Monaten rückläufiger Inflationsraten erhöhte sich die Inflation in der EU im Dezember 2023 leicht auf 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

In Deutschland ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in 2023 um 0,3 % zurück, nach einem Wachstum von 1,9 % im Vorjahr. Im Verlauf des Jahres 2023 hat sich die Wirtschaftsleistung im Wesentlichen seitwärts bewegt, wobei die geringen Zuwächse aus der ersten Jahreshälfte durch die rückläufige Entwicklung im zweiten Halbjahr wieder aufgezehrt wurden. Bezogen auf das Gesamtjahr war die konjunkturelle Schwäche vor allem dem rückläufigen Konsum und einem schwachen Auslandsgeschäft geschuldet. Auch die Bauaktivität zeigte sich in der Tendenz weiter abwärtsgerichtet. Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, fiel die Inflationsrate für 2023 damit geringer aus als im Jahr zuvor, als sie bei 6,9 % lag. Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde wie im vorangegangenen Jahr von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituationen beeinflusst, im Jahresverlauf zeigte sich jedoch insbesondere bei der Energie eine Entspannung bei der Preisentwicklung in Form geringerer Teuerungsraten sowie einer rückläufigen Preisentwicklung im Oktober und November 2023. Für das Jahr 2024 prognostiziert der IWF ein deutsches Wirtschaftswachstum von 0,5 %.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern nimmt eine aktive Rolle in der Realisierung einer sicheren und zukunftsgerichteten Energieinfrastruktur ein und ist damit wichtiger Treiber der europäischen Energiewende.

Der Markt für Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Energieinfrastruktur stand in 2023 weiterhin im Zeichen der fortschreitenden Energiewende. Nach Plänen der Bundesregierung soll bis 2030 der deutsche Bruttostromverbrauch zu mindestens 80 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen und unabhängig von fossilen Energieimporten zu werden. Im ersten Halbjahr 2023 wurden hierzu Gesetzesänderungen zur Beschleunigung bestimmter Genehmigungsverfahren vorgelegt. Zudem wurde das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze am 17. November 2023 beschlossen, welches zum 1. Januar 2024 in Kraft trat. Mit dem Gesetz werden die Bundesländer und Gemeinden zur Erstellung kommunaler Wärmepläne für eine flächendeckende, treibhausgasneutrale Wärmeversorgung verpflichtet.

Durch den Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 wurde die Dringlichkeit dieser energiepolitischen Maßnahmen weiter erhöht. Infolge des unerwarteten Wegfalls Russlands als verlässlicher und günstiger Energielieferant sah sich die Bundesrepublik Deutschland, wie viele andere europäische Länder auch, mit der Herausforderung konfrontiert, in Rekordtempo alternative Energiequellen zu erschließen und die hierfür notwendige Infrastruktur zu schaffen. Allen voran ist hierbei der Aufbau einer funktionierenden Importinfrastruktur für verflüssigtes Erdgas (LNG) zu nennen, der mithilfe des LNG-Beschleunigungsgesetzes seit 2022 im Eiltempo vorangetrieben wurde und für die die Bundesregierung in den kommenden Jahren bis zu 10 Mrd. € an Investitionen zugesagt hat. Im Dezember 2022 wurde mit dem Terminal in Wilhelmshaven das erste schwimmende LNG-Terminal in Betrieb genommen, im Januar 2023 in Lubmin und Brunsbüttel bereits zwei weitere. Sechs weitere schwimmende bzw. stationäre Terminals befinden sich in der Planungs- oder Bauphase. Neben den Milliardenausgaben für die Importterminals sind erhebliche Zusatzinvestitionen in große Anbindungspipelines, die eine landseitige Einspeisung des importierten Erdgases in das bestehende Netz erlauben, erforderlich.

Gleichzeitig wird massiver Druck auf den raschen Auf- und Ausbau erneuerbarer Energien und der Wasserstoffwirtschaft ausgeübt. Wasserstoff gilt als entscheidend für eine zukünftig klimaneutrale Energieversorgung. In der zweiten Jahreshälfte 2023 wurden wichtige Weichen für den Aufbau eines 9.700 Kilometer langen Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland gestellt. Das Kernnetz dient zuerst dem überregionalen Transport von Wasserstoff und bildet als erste Netzausbauphase ein deutschlandweites Grundgerüst. Zwischen 2025 und 2032 sollen die Wasserstoff-Leitungen dafür sukzessive in Betrieb gehen. Für 60 % des Netzes können dabei bereits bestehende Erdgas-Leitungen umgerüstet werden. In darauffolgenden Entwicklungsschritten sollen dann weitere Regionen und Standorte angeschlossen und das Netz bedarfsgerecht optimiert und ausgebaut werden. Dazu wird alle zwei Jahre ein integrierter Netzentwicklungsplan für Gas und Wasserstoff auf Basis einer szenario- und bedarfsbasierten Planung erstellt. Der erste integrierte Netzentwicklungsplan soll 2026 von der Bundesnetzagentur bestätigt werden. Am 15. November 2023 hat das Bundeskabinett den gesetzlichen Rahmen für einen integrierten Netzentwicklungsplan Wasserstoff und Gas sowie die Kernnetz-Finanzierung beschlossen. Obwohl in Deutschland eine eigene Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut wird, plant Deutschland einen großen Teil des benötigten Wasserstoffs (rund 50 bis 70 % im Jahr 2030) durch Importe aus dem Ausland zu decken. Dafür soll das Wasserstoff-Kernnetz eng in das europäische Wasserstoffnetz eingebettet und weitere Kooperationen mit anderen EU-Mitgliedstaaten geschaffen werden.

Geschäftsverlauf / Wesentliche Ereignisse

Das Geschäftsjahr 2023 war wie auch schon die Vorjahre geprägt von mehreren Großprojekten, die parallel zueinander abgewickelt wurden. Hierzu zählen im Bereich Energy Grids vor allem die beiden Fernwärmeprojekte "Fernwärme Bremen" und "Fernwärme Hamburg" sowie die Anbindungsleitung an das LNG-Terminal in Brunsbüttel. Im Bereich Energy Transformation sind vor allem die Projekte zum Bau der "Verdichterstation Legden" und der "Verdichterstation Elten" zu nennen.

Das im Hinblick auf die Produktionsleistung größte Projekt war im Geschäftsjahr 2023 die Realisierung der Anbindungsleitung ETL 180 zum LNG-Terminal in Brunsbüttel, welches FRIEDRICH VORWERK als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft ausgeführt hat. Herausfordernd waren hier insbesondere die schwierigen Bodenverhältnisse, die zu einem deutlich höheren Auftragsvolumen geführt haben. Ein Großteil der Arbeiten konnte dennoch im Geschäftsjahr ausgeführt werden; die Inbetriebnahme der Leitung erfolgte im ersten Quartal 2024.

Die Projekte "Fernwärme Bremen" und "Fernwärme Hamburg" umfassen den Bau zweier Fernwärme-Verbindungsleitungen in den Hansestädten Bremen und Hamburg. Das Ziel beider Fernwärmeleitungen ist die Weiterleitung und Verteilung industriell erzeugter Wärme in Regionen, in denen die Wärme zum Heizen genutzt werden kann. Nach der Installation beider Leitungen können jährlich mehrere Hunderttausende Tonnen CO ₂ eingespart werden. Beide Projekte leisten einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaziele. Der Großteil der Arbeiten an der Fernwärmeleitung in Bremen wurde im Jahr 2023 erbracht. Das Projekt wird im Jahr 2024 fertiggestellt, während sich der Bau der Fernwärmeleitung in Hamburg voraussichtlich bis in das Jahr 2025 erstrecken wird.

Das Projekt "Wilhelmshavener Anbindungsleitung", welches unter hohem Zeitdruck im Vorjahr mechanisch fertiggestellt wurde, konnte einschließlich der umfangreichen Rekultivierungsarbeiten im Berichtsjahr abgeschlossen werden.

Innerhalb des Bereiches "Energy Grids" wurde im Jahr 2023 der mit Abstand größte Auftragseingang der Unternehmensgruppe verzeichnet. Der Konzern hat über sein Tochterunternehmen Bohlen & Doyen im August 2023 die Phase 2 des Vergabeverfahrens für die Erdkabeltrasse A-Nord erfolgreich abgeschlossen. Mit der endgültigen Einigung mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf die zu erbringende Bauleistung sowie den damit verbundenen Referenzpreis wurde die zweite Phase formal beendet und die ausführenden Unternehmen sind unmittelbar in die Ausführungsphase eingetreten. Der Projektumfang umfasst neben den Tiefbauarbeiten und der Errichtung der für die Erdkabel benötigten Schutzrohranlagen entlang des rund 300 km langen Trassenverlaufs auch die parallele Errichtung der ebenfalls von Amprion zu realisierenden Offshore-Netzanbindungssysteme BorWin4 und DolWin4 über eine Strecke von etwa 100 km. Abgesehen von Bohlen & Doyen besteht die Gemeinschaft der ausführenden Unternehmen aus sechs weiteren Partnerunternehmen. Das vereinbarte Projektvolumen liegt aufgrund des erweiterten Projektumfangs bei rund 1,5 Mrd. €. Bohlen & Doyen wird den Großteil der Arbeiten auf der niedersächsischen Seite des Trassenverlaufs sowie wesentliche Teile der erforderlichen Horizontalbohrungen entlang der gesamten Strecke übernehmen. Dadurch wird der Anteil von Bohlen & Doyen am gesamten Projektvolumen voraussichtlich rund 40 % betragen. Hervorzuheben ist, dass dieser Auftrag als Mehrparteienvertrag (IPA) abgewickelt wird, der auf einer "Cost-Plus-Incentive-Fee"-Vergütungsstruktur mit Bonus-Malus-Regelung basiert. Mit der Ausführung in Form von vorbereitenden Arbeiten wurde bereits im dritten Quartal 2023 begonnen; die Fertigstellung wird aktuell in der zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet.

Der Bereich "Energy Transformation" war insbesondere durch die Großprojekte "Verdichterstation Legden" und Verdichterstation "Elten" geprägt. Die Verdichterstation in Legden mit einem Auftragswert von über 50 Mio. € ist Bestandteil des ZEELINK-Projekts, an dem FRIEDRICH VORWERK über verschiedene Einzelprojekte maßgeblich beteiligt ist. Hauptbestandteile der Großanlage in Legden sind zwei Turboverdichtereinheiten mit Gasturbinenstation mit je ca. 13 MW mechanischer Leistung. Der Bereich "Energy Transformation" hatte einen signifikanten Einfluss auf den Rückgang der EBITDA-Marge im Berichtsjahr. Dies ist insbesondere auf die anhaltend hohen Material- und Personalkosten zurückzuführen, welche vor allem die Profitabilität der in diesem Bereich in den Jahren 2020 und 2021 kalkulierten und akquirierten Projekte belastet haben. Die beiden vorgenannten Großprojekte wurden zu wesentlichen Teilen bis zum Ende des Berichtsjahres abgeschlossen, so dass zukünftig keine weiteren negativen Einflüsse hieraus erwartet werden.

Im Bereich Service & Operation konnten mehrere neue Rahmenverträge mit Netzbetreibern abgeschlossen bzw. verlängert werden. Die Verträge beinhalten u.a. Dienstleistungen im Bereich der Instandhaltung, des kathodischen Korrosionsschutzes, der Betriebsführung und der Durchführung von Planungsleistungen.

Weitere wesentliche Ereignisse

Im dritten Quartal wurde mit zwei Partnern die Gesellschaft 5C-Tech GmbH gegründet, an der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG zu 70 % beteiligt ist. Schwerpunkt der Gesellschaft ist die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von Lösungen im Bereich der automatisierten Schweißtechnik.

Im September 2023 hat die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG die nicht beherrschenden Anteile an den Gesellschaften Gottfried Puhlmann GmbH (25,00 %) und Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung (3,57 %) übernommen und ist nunmehr alleinige Gesellschafterin dieser Gesellschaften.

Forschung und Entwicklung

Innovation, Effizienzsteigerung sowie ständige Weiterentwicklung unserer Kernkompetenzen und Technologien sind zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns. Globale Megatrends in Technologie und Gesellschaft forcieren unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zusätzlich.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind in der Regel projektbasiert und werden in den meisten Fällen gemeinsam mit einem oder mehreren Kunden durchgeführt, um ein bestehendes Produkt zu optimieren oder ein neues Produkt für dessen spezifische Bedürfnisse zu entwickeln. In begrenztem Umfang führen wir auch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durch, die sich auf Technologien, Anlagen und Verfahren konzentrieren, die aufgrund ihrer allgemeinen Anwendbarkeit das Potenzial haben, das Wachstum unserer Geschäftsfelder Natural Gas, Electricity, Clean Hydrogen und Adjacent Opportunities zu unterstützen oder sogar zu steigern. Dazu gehören unter anderem H ₂ -fähige Komponenten und Technologien zur CO ₂ -Reduzierung sowie effizientere und praktikablere Konstruktionsprozesse und -technologien, um die Projektabwicklung zu verbessern und den Kundennutzen zu erhöhen. Unsere Bemühungen im Bereich Forschung und Entwicklung zielen darauf ab, Innovationen mit hoher Marktakzeptanz, schnellem Adoptionspotenzial und weitreichendem Upgrade-Potenzial für bestehende Infrastrukturen zu liefern. Dabei sind wir bestrebt, die reale Markterfahrung unserer Ingenieure mit wissenschaftlicher Unterstützung von nahe gelegenen Universitäten in Form von projektbezogener Zusammenarbeit zu kombinieren.

Um unsere Position als führender Anbieter von Energieinfrastruktur zu festigen, arbeiten wir fortlaufend an einer Reihe neuer Technologien wie wasserstofftauglichen Durchflussmess- und -regelsystemen, automatisierten Schweißverfahren, speziellen oberflächennahen HDD-Bohrverfahren, angepassten Biogasaufbereitungssystemen und wasserstofftauglichen Sicherheits- und Regelarmaturen.

In der im Berichtsjahr neu gegründeten Gesellschaft 5C-Tech GmbH bündelt FRIEDRICH VORWERK die Entwicklung im Bereich der automatisierten Schweißtechnik. Das aktuelle Projekt umfasst die Konzeption und Entwicklung eines Schweißroboters für den sogenannten Vorbau. Mit Hilfe der neuen Technologie können die Schweißarbeiten schneller und dadurch umweltschonender durchgeführt werden. Ebenfalls kann durch das automatisierte Verfahren eine noch höhere Schweißqualität erzielt werden.

Konzernstruktur

Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG ist das Mutterunternehmen des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns. Neben der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG werden zum 31. Dezember 2023 insgesamt 16 Tochterunternehmen (Vorjahr: 15) unmittelbar oder mittelbar in den Konzernabschluss einbezogen.

Die 5C-Tech GmbH, Tostedt, wurde erstmals zum 1. September 2023 in den Konzernabschluss einbezogen.

Einbezogene Unternehmen Name und Sitz der Gesellschaft	Beteiligungsquote in %
Verbundene Unternehmen (Vollkonsolidierung)
5C-Tech GmbH, Tostedt, Deutschland	70,00
Bohlen & Doyen Anlagenbau Holding GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Service und Anlagentechnik GmbH, Wiesmoor, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Bau Holding GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor, Deutschland	100,00
EAS Einhaus Anlagenservice GmbH, Geeste, Deutschland	100,00
European Pipeline Services GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung, Berlin, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann GmbH, Marne, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann Hamburg GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Hempel Aluminiumbau GmbH, Storkow (Mark), Deutschland	100,00
KORUPP GmbH, Twist, Deutschland	100,00
Vorwerk - ASA GmbH, Herne, Deutschland	100,00
Vorwerk-EEE GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Vorwerk Pipeline- und Anlagenservice GmbH, Petersberg, Deutschland	100,00
Vorwerk Verwaltungs GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00

Darüber hinaus halten wir diverse Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen (Arbeitsgemeinschaften), die jeweils temporär im Zuge der Abwicklung von (Groß-)Projekten gegründet werden und im Anhang zum Konzernabschluss aufgeführt sind.

Mitarbeiter

Der Erfolg des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns ergibt sich insbesondere aus der fachlichen Kompetenz und dem Engagement der Mitarbeiter. Aus diesem Grund stehen die Mitarbeiter im Zentrum des Unternehmens. Wir verfolgen das Ziel, Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, damit wir für die künftigen Anforderungen an den Ausbau der erneuerbaren Energien optimal vorbereitet sind.

Bereits im vergangenen Jahr hat sich FRIEDRICH VORWERK intensiv mit der Überarbeitung der Mitarbeiter-Benefits sowie der Schaffung einer Arbeitgebermarke beschäftigt. Diese Themen wurden auch in dem Berichtsjahr 2023 weiter intensiv verfolgt. Im Jahr 2023 sind zusätzliche Benefits und Vergünstigungen aufgenommen worden. Ein besonderes Highlight ist die Einführung des sogenannten "Doppel-Wumms". FRIEDRICH VORWERK verdoppelt freiwillig die Auslöse für alle auswärts tätigen Mitarbeiter und übernimmt die dafür anfallende Lohnsteuer, sodass den Mitarbeitern die komplette Auslöse ausgezahlt werden kann. Des Weiteren wurde die Ausarbeitung der Arbeitgebermarke finalisiert. Mit Hilfe der Arbeitgebermarke kann der FRIEDRICH VORWERK-Konzern sowohl intern als auch extern einheitlich auftreten und einen Wiedererkennungswert schaffen.

Neben den beschriebenen Maßnahmen zur Gewinnung von neuen Kompetenzen durch die Einstellung qualifizierter Fachkräfte ist der FRIEDRICH VORWERK-Konzern ebenfalls daran interessiert, eigene Mitarbeiter weiterzubilden und zu fördern. Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern sieht im Fördern, Fordern und Weiterbilden der Mitarbeiter einen bedeutenden Erfolgsfaktor. Das Management und leitende Mitarbeiter, die einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg der Geschäftstätigkeit haben, erhalten variable Gehaltsbestandteile, die ebenfalls von den erzielten Ergebnissen und dem Wertzuwachs des Konzerns abhängig sind.

Die Zahl der Mitarbeiter lag zum 31. Dezember 2023 ohne Auszubildende bei 1.695 und damit leicht über dem Vorjahresniveau (1.657). Zusätzlich beschäftigte der FRIEDRICH VORWERK-Konzern zum Jahresende 119 Auszubildende und duale Studenten (Vorjahr: 121). Der Zuwachs der Belegschaft resultiert aus dem organischen Wachstum der Unternehmensgruppe und ist allein aufgrund der angespannten Arbeitsmarktlage nicht höher ausgefallen. Die Mitarbeitergewinnung, -qualifizierung und -bindung ist zum zentralen Erfolgsfaktor für unser Unternehmen geworden. Entsprechend wurde der Einsatz für und die Investitionen in eine nachhaltige und überlegene Personalpolitik deutlich gestärkt, um das Wachstum des Unternehmens auch zukünftig abzusichern.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Die Ergebniskennzahlen enthalten IFRS-bedingte Bewertungseffekte sowie Einmalaufwendungen, die nicht zur Unternehmenssteuerung herangezogen werden. Das Management steuert die Unternehmensgruppe daher auf Basis von bereinigten Ergebniszahlen, die die operative Ertragskraft und die Entwicklung der Unternehmensgruppe transparenter und nachhaltiger widerspiegeln.

Der Auftragseingang liegt zum Ende des Geschäftsjahres bei kumuliert 1.059,1 Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahreswert (370,5 Mio. €). Der Auftragsbestand zum Bilanzstichtag liegt mit 1.000,8 Mio. € ebenfalls deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr:315,1 Mio. €). Der signifikante Anstieg des Auftragseingangs resultiert im Wesentlichen aus den im Geschäftsjahr gewonnen Großprojekten im Bereich des erdverlegten Kabelbaus, insbesondere aus dem Großprojekt A-Nord mit einem Auftragsvolumen von rund 600 Mio. €. Auf Basis des hohen Auftragsbestands ist die Grundauslastung des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns für die kommenden Jahre gesichert.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 373,4 Mio. € (Vorjahr: 368,2 Mio. €). Dies entspricht einem Anstieg von 1%. Der Anstieg des Umsatzes ist insbesondere auf das starke erste Halbjahr zurückzuführen. Im ersten Quartal führte ein hoher Leistungsanteil der Großprojekte im Anlagenbau (Energy Transformation) und im innerstädtischen Bau zu einem Umsatzanstieg, da diese Projekte vergleichsweise geringeren Witterungseinflüssen unterliegen. Das zweite Quartal konnte an diese Dynamik umsatzseitig anknüpfen. In der zweiten Jahreshälfte konnten die hohen Vergleichswerte nicht erreicht werden, da im dritten und vierten Quartal des Vorjahres unter außerordentlich hohem Zeitdruck und Nachunternehmereinsatz mehrere kritische Projekte im Kontext der Energieversorgungssicherheit fertiggestellt werden mussten.

Sonstige Erträge hat der FRIEDRICH VORWERK-Konzern in Höhe von 22,0 Mio. € (Vorjahr: 23,7 Mio. €) erzielt. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus im Jahresvergleich niedrigeren Erträgen aus Equity-Beteiligungen an Arbeitsgemeinschaften (14,7 Mio. €; Vorjahr: 16,1 Mio. €) und niedrigeren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (0,7 Mio. €; Vorjahr: 2,3 Mio. €). Darüber hinaus sind Erträge aus der Verrechnung von Sachbezügen (1,4 Mio. €; Vorjahr: 1,2 Mio. €), Erträge aus der aktivierten Eigenleistung (1,2 Mio. €; Vorjahr: 1,4 Mio. €), Erträge aus Vermietung und Verpachtung (1,0 Mio. €; Vorjahr: 1,0 Mio. €), Erträge aus Versicherungsentschädigungen (0,4 Mio. €; Vorjahr: 0,2 Mio. €), Erträge aus Anlagenabgängen (0,2 Mio. €; Vorjahr: 0,2 Mio. €) sowie sonstige Erträge (2,4 Mio. €; Vorjahr: 1,3 Mio. €) im Saldo enthalten.

Der Materialaufwand hat sich von 189,2 Mio. € im Vorjahr auf 197,5 Mio. € im Berichtsjahr erhöht. Hierin enthalten sind Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 150,6 Mio. € (Vorjahr: 155,3 Mio. €) und Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 46,9 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €). Die Materialaufwandsquote hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 52,9 % (Vorjahr: 51,4 %) erhöht. Dies ist zum einen durch höhere Einkaufspreise und zum anderen durch einen absolut höheren Rohstoffbedarf in Folge einer veränderten Zusammensetzung des Auftragsbestands zu begründen. Gegenläufig waren die Aufwendungen für bezogene Leistungen leicht rückläufig (150,6 Mio. €; Vorjahr: 155,3 Mio. €).

Der Personalaufwand des Vorjahres ist von 119,2 Mio. € im Vorjahr auf 128,0 Mio. € im Berichtsjahr angestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der im Vorjahresvergleich gestiegenen durchschnittlichen Mitarbeiterzahl (+ 2 %) sowie aus Lohn- und Gehaltserhöhungen. Die Personalaufwandsquote hat sich in Folge des verringerten Nachunternehmereinsatzes von 32,4 % im Vorjahr auf 34,3 % im Berichtsjahr erhöht. Zum Bilanzstichtag beschäftigte der FRIEDRICH VORWERK-Konzern 1.695 (Vorjahr: 1.657) Mitarbeiter.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 37,6 Mio. € (Vorjahr: 33,1 Mio. €). Hierin sind im Wesentlichen Miet- und Leasingaufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (9,9 Mio. €; Vorjahr: 9,4 Mio. €), Instandhaltungsaufwendungen (8,4 Mio. €; Vorjahr: 8,5 Mio. €), Reise- und Kraftfahrzeugkosten (4,1 Mio. €; Vorjahr: 3,1 Mio. €), Versicherungsprämien (1,8 Mio. €; Vorjahr: 1,3 Mio. €) sowie Rechts- und Beratungskosten (0,9 Mio. €; Vorjahr: 0,9 Mio. €) enthalten.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern erzielte damit im Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 32,2 Mio. € (Vorjahr: 50,3 Mio. €). Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 35,9 %. Die bereinigte EBITDA-Marge ist um 5,0 Prozentpunkte auf

8,6 % (Vorjahr: 13,6 %) gesunken. Der Rückgang des EBITDA bzw. der EBITDA-Marge ist den Kostensteigerungen in den Bereichen Material, Energie und Personal geschuldet, welche vor allem die in den Jahren 2020 und 2021 kalkulierten und akquirierten Projekte und Rahmenverträge belasten. Besonders stark betroffen ist ein einzelnes Anlagenbau-Großprojekt aus dem Segment Natural Gas, bei dem der geschlossene Pauschalvertrag eine Weiterreichung der teils erheblichen Kostensteigerungen bislang nicht vorsieht. In diesem Zusammenhang wurde im dritten Quartal eine Rückstellung über 7,4 Mio. € für noch zu erwartende Belastungen gebildet; der Wert zum Bilanzstichtag beträgt 2,1 Mio. €. Daneben konnten die laufenden Nachtragsverhandlungen im Zusammenhang mit Projektverzögerungen und -änderungen bei der LNG-Anschlussleitung Brunsbüttel trotz deutlicher Fortschritte noch nicht zum Abschluss gebracht werden.

Bei den bereinigten Abschreibungen in Höhe von 17,9 Mio. € (Vorjahr: 16,3 Mio. €) handelt es sich um planmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus den signifikanten Investitionen im Rahmen der Wachstumsstrategie in das Sachanlagevermögen. Durch die Anwendung des IFRS 16 fielen im Berichtsjahr Abschreibungen in Höhe von 2,5 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €) an. Bereinigt wurden Abschreibungen auf Vermögenswerte in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €), die im Rahmen von Kaufpreisallokationen aktiviert wurden.

Hieraus resultiert ein bereinigtes EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in Höhe von 14,3 Mio. € (Vorjahr: 34,0 Mio. €). Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 3,8 % (Vorjahr: 9,2 %). Das EBIT vor Bereinigungen beläuft sich auf 14,1 Mio. € (Vorjahr: 33,6 Mio. €).

Das Finanzergebnis beträgt -7,4 Mio. € gegenüber -4,1 Mio. € im Vorjahr.

Das hieraus resultierende bereinigte Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt 6,9 Mio. € (Vorjahr: 29,8 Mio. €). Das EBT vor Bereinigungen beläuft sich im Berichtsjahr auf 6,7 Mio. € (Vorjahr: 29,5 Mio. €).

Der ausgewiesene bereinigte Steueraufwand beläuft sich im Geschäftsjahr auf 2,8 Mio. € (Vorjahr: 9,5 Mio. €) und entfällt im Wesentlichen auf Ertragsteuern und latente Steuern. Im Steueraufwand des Berichtsjahres sind verschiedene Effekte (nicht abzugsfähige Intercompany-Zinsen gegenüber Friedrich Vorwerk Group SE und höhere Steuersätze der Gesellschaften mit höherem Ergebnis) enthalten, die temporär zu einer niedrigeren Steuerquote geführt haben. Im Saldo sind sonstige Steuern in Höhe von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) enthalten.

Insgesamt ergibt sich ein bereinigtes Konzernergebnis in Höhe von 3,9 Mio. € (Vorjahr: 20,5 Mio. €). Das Konzernergebnis vor Bereinigungen beläuft sich auf 3,8 Mio. € (Vorjahr: 20,3 Mio. €).

Herleitung der bereinigten Ergebniskennzahlen

Wie im Kapitel Steuerungssystem beschrieben, bieten die bereinigten Ergebniskennzahlen einen transparenten Blick auf die tatsächliche Unternehmensentwicklung. Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der IFRS-Ergebniskennzahlen auf die bereinigten Ergebniskennzahlen:

	Anhang	01.01. - 31.12.2023 T€	01.01. - 31.12.2022 T€
Umsatzerlöse	III.1.	373.358	368.164
Erhöhung (+) / Verminderung (-) des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen		-77	-2
Betriebsleistung		373.281	368.163
Erträge aus Equity-Beteiligungen	III.2.	14.740	16.057
Sonstige betriebliche Erträge und Erträge aus Erstkonsolidierung	III.3.	7.288	7.632
Gesamtleistung		395.309	391.851
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		-46.864	-33.872
Aufwendungen für bezogene Leistungen		-150.638	-155.339
Materialaufwand	III.4.	-197.503	-189.211
Löhne und Gehälter		-97.976	-89.914
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		-30.021	-29.321
Personalaufwand	III.5.	-127.997	-119.235
Sonstige betriebliche Aufwendungen	III.6.	-37.594	-33.116
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen		32.216	50.290
(EBITDA)
Abschreibungen		-18.079	-16.663
Bereinigt um folgende Effekte:
Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Vermögenswerte		154	329
Bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)		14.291	33.956
Finanzerträge	III.7.	293	34
Finanzierungsaufwendungen	III.8.	-7.725	-4.156
Finanzergebnis		-7.432	-4.123
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (EBT)		6.859	29.833
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	III.9.	-2.348	-9.130
Sonstige Steuern	III.9.	-417	-389
Bereinigt um folgende Effekte:
Latente Steuern auf bereinigte Geschäftsvorfälle		-46	-73
Bereinigtes Periodenergebnis		4.048	20.241
Nicht beherrschende Anteile		-129	295
Bereinigter Konzernjahresüberschuss		3.919	20.536

Vermögenslage

Das Eigenkapital des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns beträgt zum 31. Dezember 2023 65,8 Mio. € (31. Dezember 2022: 68,1 Mio. €). Bezogen auf die Konzernbilanzsumme in Höhe von 303,7 Mio. € (Vorjahr: 297,8 Mio. €) beträgt die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 21,7 % (Vorjahr: 22,9 %). Der Rückgang resultiert aus der Gewinnzuweisung an die Gesellschafter der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG.

Der Anstieg der Sachanlagen auf 110,3 Mio. € zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2022: 97,2 Mio. €) resultiert zum Großteil aus Investitionen in den Maschinen- und Gerätepark sowie in die Niederlassungen und Standorte des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns. In den Sachanlagen sind neben den Grundstücken und Bauten in Höhe von 36,8 Mio. € weiterhin Technische Anlagen und Maschinen (36,2 Mio. €), Betriebs- und Geschäftsausstattung (23,3 Mio. €) sowie Anlagen im Bau (14,1 Mio. €) enthalten.

Die Finanzanlagen haben sich von 17,7 Mio. € im Vorjahr auf 10,6 Mio. € im Berichtsjahr verringert. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, die at-equity bilanziert werden. Die Abnahme resultiert insbesondere aus einer Verringerung der Buchwerte der Equity-Beteiligungen um 6,5 Mio. €. Hierin enthalten sind Ausschüttungen in Höhe von 15,8 Mio. € sowie gegenläufig positive Ergebniseffekte in Höhe von 9,3 Mio. €.

Die Vorräte betragen zum Bilanzstichtag 7,2 Mio. € (31. Dezember 2022: 10,3 Mio. €) und beinhalten zum größten Teil Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte von 117,8 Mio. € zum 31. Dezember 2022 auf 107,9 Mio. € zum Bilanzstichtag resultiert überwiegend aus einem Abbau der Vertragsvermögenswerte auf 66,2 Mio. € (Vorjahr: 95,4 Mio. €). Das Working Capital ist im Vergleich zum Vorjahr trotz eines leichten Umsatzwachstums deutlich gesunken, was teilweise auf Nachholeffekte aus dem Vorjahr zurückzuführen ist, in dem die Fakturierung als Resultat der Cyber-Attacke im vierten Quartal nicht vollumfänglich funktionsfähig war.

Der Bestand an liquiden Mitteln zum Bilanzstichtag in Höhe von 56,0 Mio. € ist gegenüber dem Vorjahr (44,3 Mio. €) um mehr als 20 % gestiegen. Dies resultiert hauptsächlich aus dem Abbau des Working Capitals zum Jahresende. Weitere detaillierte Ausführungen zu dem Bestand an liquiden Mittel sind in dem Abschnitt zu der Finanzlage zu finden.

Die Bank-, Leasing- und sonstige Finanzverbindlichkeiten sowie Gesellschafterdarlehen im Konzern belaufen sich zum 31. Dezember 2023 auf 97,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 98,9 Mio. €). Der Rückgang der Finanzverbindlichkeiten resultiert insbesondere aus der planmäßigen Tilgung der Finanzverbindlichkeiten (Bestand zum 31. Dezember 2023:12,7 Mio. €; Vorjahr: 15,3 Mio. €) sowie einem Abbau der Leasingverbindlichkeiten (Bestand zum 31. Dezember 2023: 3,6 Mio. €; Vorjahr: 5,9 Mio. €), gegenläufig wirkten sich die Zinsstundungen auf Gesellschafterdarlehen (Bestand zum 31. Dezember 2023: 80,9 Mio. €; Vorjahr: 77,7 Mio. €).

Der Saldo aus den vorgenannten Verbindlichkeiten und den liquiden Mitteln beträgt zum Bilanzstichtag somit -41,4 Mio. € (31. Dezember 2022: -54,6 Mio. €). Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag außerbilanzielle Haftungsverhältnisse in Höhe von 180,3 Mio. € (31. Dezember 2022: 161,7 Mio. €), die sich im Wesentlichen aus Anzahlungs-, Vertragserfüllungs- und Gewährleistungsbürgschaften zusammensetzen.

Das Genussrechtskapital zum Bilanzstichtag beträgt 10,2 Mio. € (31. Dezember 2022: 10,2 Mio. €) und wurde seitens der gemeinnützigen Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung, der Gründer der Unternehmensgruppe, bereitgestellt. Die Genussrechte erhalten eine Garantieverzinsung in Höhe von 2,5 % über dem jeweiligen 3-Monats Euribor. Darüber hinaus partizipiert die Genussrechtsinhaberin in Form einer variablen Verzinsung am bereinigten Konzernergebnis des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns. Die Gesamtverzinsung im Berichtsjahr beträgt 6,0 % (Vorjahr: 3,5 %). Die Genussrechte sind erstmalig mit Wirkung zum 31. Dezember 2039 kündbar.

Die Pensionsrückstellungen belaufen sich zum Bilanzstichtag unverändert auf 2,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 2,0 Mio. €).

Die passiven latenten Steuern haben sich von 12,8 Mio. € im Vorjahr auf 10,2 Mio. € reduziert. Dies ist im Wesentlichen auf niedrigere temporäre Differenzen im Bereich des Anlage- und Umlaufvermögens zurückzuführen.

Die Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter, die im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen beinhalten, haben sich zum Bilanzstichtag leicht auf 25,0 Mio. € erhöht (31. Dezember 2022: 24,6 Mio. €).

Der Bestand an Vertragsverbindlichkeiten, die im Wesentlichen aus erhaltenen Anzahlungen bestehen, ist zum Bilanzstichtag um 18,2 Mio. € auf 25,5 Mio. € gestiegen. Dies ist insbesondere auf einen höheren Anteil an Projekten aus dem Bereich Energy Transition zurückzuführen. Des Weiteren sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 7,1 Mio. € auf 3,7 Mio. € zum Bilanzstichtag gesunken.

In den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern sind entnahmefähige Gewinnanteile in Höhe von 32,4 Mio. € (31 Dezember 2022: 26,2 Mio. €) enthalten.

Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr resultiert vorwiegend aus niedrigeren Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften.

Finanzlage

Die Veränderung des Finanzmittelfonds beträgt im Berichtsjahr 11,7 Mio. € (Vorjahr: -62,5 Mio. €) und setzt sich wie folgt zusammen:

Der Zahlungsstrom aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist im Jahresvergleich von -9,2 Mio. € im Vorjahr auf 53,5 Mio. € im Berichtsjahr deutlich gestiegen. Er setzt sich im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG und der Tochterunternehmen und den hieraus erfolgten Einzahlungen zusammen. Ferner sind hier die Veränderungen der Aktiva und Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind, enthalten. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist vorrangig auf die Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva zurückzuführen (vgl. Ausführungen zur Vermögenslage). Der Effekt für den Nettomittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr beträgt 12,4 Mio. € (Vorjahr: -68,8 Mio. €). Des Weiteren haben die Einzahlungen aus den Equity-Beteiligungen einen positiven Effekt auf den Zahlungsstrom aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die Einzahlungen liegen im Geschäftsjahr bei 15,8 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Gegenläufig wirkt sich das nicht-zahlungswirksame Ergebnis aus Equity-Beteiligungen (-14,7 Mio. €; Vorjahr: -16,1 Mio. €) aus.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -30,4 Mio. € (Vorjahr: -32,3 Mio. €) und resultiert zum überwiegenden Teil aus den Auszahlungen für Sachanlagen. Hierzu zählen insbesondere Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Anlagen im Bau.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -11,4 Mio. € (Vorjahr: -21,0 Mio. €). Hierin enthalten sind Nettoauszahlungen für die Aufnahme und Tilgung von Bank- und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 5,4 Mio. € (Vorjahr: Nettoauszahlung in Höhe von 10,3 Mio. €), Auszahlungen für die Tilgung von Gesellschafterdarlehen von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €), Auszahlungen von Gewinnanteilen an die Gesellschafter von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €) sowie Zinszahlungen von 4,5 Mio. € (Vorjahr: 4,1 Mio. €).

Gesamtaussage

Der Vorstand beurteilt die Entwicklung des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns im Geschäftsjahr 2023 grundsätzlich positiv, wenngleich die Profitabilität im Berichtsjahr nicht an die hohen Vorjahresergebnisse anknüpfen konnte. Im Berichtsjahr wurde erneut ein Rekordumsatz in Höhe von 373,4 Mio. € erwirtschaftet. Basis für dieses Wachstum war die Realisierung vieler Energieinfrastrukturprojekte, die essenziell für die Sicherstellung der Versorgungssicherheit und das Gelingen der Energiewende sind. Insbesondere im Hinblick auf den Auftragseingang war das Berichtsjahr ein absolutes Rekordjahr. Durch den Eintritt in die Phase 3 des Großprojekts A-Nord konnte der Auftragsbestand auf über 1 Mrd. € zum Bilanzstichtag gesteigert werden und bietet so optimale Voraussetzungen für ein nachhaltiges und profitables Wachstums des Konzerns. Der temporäre Rückgang der Profitabilität im Berichtsjahr resultiert insbesondere aus den anhaltend hohen Material- und Personalkosten, welche insbesondere die in den Jahren 2020 und 2021 kalkulierten und akquirierten Projekte und Rahmenverträge belastet haben. Hierzu zählen vor allem zwei Anlagenbauprojekte aus dem Bereich Energy Transformation.

Daneben wurden auch im Berichtsjahr zahlreiche wichtige Investitionen getätigt, die zusammen mit einer weiterhin positiven Marktentwicklung auf ein anhaltendes und profitables Unternehmenswachstum schließen lassen, welches durch eine sehr gute Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung ermöglicht wird.

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die Grundzüge der Finanzpolitik des Konzerns legt der Vorstand der Friedrich Vorwerk Management SE fest. Oberste Ziele unseres Finanzmanagements sind die Sicherung der Liquidität und die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Darüber hinaus ist es unser Ziel, aus der freien Liquidität des Konzerns eine Rendite zu erzielen. Insofern werden diese Mittel zu einem sehr geringen Teil stark diversifiziert in Wertpapieren und Festgeldern angelegt, sofern und solange sie nicht für die Finanzierung des Wachstums, z.B. durch weitere Akquisitionen, benötigt werden.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern betreibt grundsätzlich keine aktive Kurssicherung gegenüber anderen Währungen auf Konzernebene, da Transaktionen üblicherweise auf Euro-Basis durchgeführt werden. Die Steuerung von Bonitätsrisiken unserer Vertragspartner obliegt den einzelnen Tochterunternehmen. Ein Monitoring auf Konzernebene sichert jedoch bei Bedarf rechtzeitige Interventionsmöglichkeiten.

Wesentliche Quelle zur Unternehmensfinanzierung ist unsere operative Geschäftstätigkeit mit den daraus generierten Mittelzuflüssen. Darüber hinaus stehen dem FRIEDRICH VORWERK-Konzern bei Bedarf liquide Mittel aus verschiedenen Kreditlinien zur Verfügung.

Steuerungssystem

Die konsequente Ausrichtung des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns auf die Steigerung des Unternehmenswertes spiegelt sich auch in unserem internen Steuerungssystem wider. Alle relevanten Entwicklungen im FRIEDRICH VORWERK-Konzern werden in regelmäßigen Vorstandssitzungen besprochen. Darüber hinaus werden in diesem Kreis potenzielle Investitionsmöglichkeiten sowie die freien, zu Investitionszwecken zur Verfügung stehenden liquiden Mittel diskutiert. Dabei wird die Entwicklung verschiedener Kennzahlen, insbesondere Auftragseingänge, Umsätze, EBITDA und EBIT der einzelnen Konzernunternehmen aber auch die Deckungsbeiträge und Ergebnisse der einzelnen Projekte analysiert. Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG definiert dabei den Konzernumsatz und das bereinigte EBITDA als wesentliche, prognoserelevante finanzielle Leistungsindikatoren. Im nichtfinanziellen Bereich wurde im Berichtsjahr die Kennzahl Netto-CO ₂ -Emissionen als zentrale nichtfinanzielle Steuerungsgröße verwendet.

In der Regel wird spätestens mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts auch die Prognose für das folgende Geschäftsjahr veröffentlicht. Diese basiert auf detaillierten Bottom-up-Planungen der einzelnen Aufträge. Die veröffentlichte Prognose wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf vom Vorstand angepasst. Die Ergebniskennzahlen enthalten teilweise IFRS-bedingte Bewertungseffekte. Dazu zählen beispielsweise Erträge aus Unternehmenszusammenschlüssen sowie Abschreibungen auf stille Reserven, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aufgedeckt werden. Diese Effekte sind nicht prognostizierbar, da sie im Zusammenhang mit künftigen, nicht vorhersehbaren Investitionen stehen. Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern prognostiziert daher ein um diese und sonstige nicht operative Erträge und Aufwendungen bereinigtes Ergebnis, das die operative Ertragskraft und Entwicklung des Unternehmens wesentlich transparenter und nachhaltiger widerspiegelt. Die im Prognosebericht enthaltene Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2024 basiert ebenfalls auf den bereinigten Ergebniskennzahlen.

Zur Steuerung der Finanz- und Vermögenslage wird als Kennzahl der Saldo aus liquiden Mittel (inkl. aller Zahlungsmitteläquivalente) und der Finanzverbindlichkeiten (net cash bzw. net debt) und zum anderen der Cashflow herangezogen. Der operative Cashflow wird in Übereinstimmung mit IAS 7 nach der indirekten Methode erstellt. Eine weitere wichtige Steuerungsgröße ist das Trade Working Capital, das sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten, den erhaltenen Anzahlungen und den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammensetzt.

Bericht über Chancen und Risiken

Risikomanagement

Das Risikomanagement zählt im FRIEDRICH VORWERK-Konzern zu den wichtigsten Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Bei der Abwicklung von Projekten in den Bereichen Energy Grids und Energy Transformation und bei Turn-Key-Projekten ist FRIEDRICH VORWERK einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die unmittelbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und diese bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des unternehmerischen Ertragspotenzials zu minimieren. Das Risikomanagement des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns zielt darauf ab, organisatorische Prozesse und Kontrollen, mit deren Hilfe Risiken frühzeitig erkannt werden können, sowie Maßnahmen zur Gegensteuerung kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Das Management der Risiken und Chancen obliegt dem Vorstand in Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten. Für die Umsetzung der Risikopolitik hat der FRIEDRICH VORWERK-Konzern ein abgestimmtes Risikomanagement implementiert. Das Risikomanagement legt Wert auf die Identifikation der Chancen und Risiken sowie die Bewertung, Steuerung und Kontrolle der Risiken. FRIEDRICH VORWERK definiert Chancen und Risiken als zukünftige Ereignisse mit einer negativen, bzw. positiven Abweichung zu der eigentlichen Geschäftstätigkeit.

Im Rahmen der Bewertung der Risiken führt der FRIEDRICH VORWERK-Konzern eine Risikomatrix. Die identifizierten Risiken werden hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der potenziellen Auswirkungen auf die Prognose eingeordnet. Für die Eintrittswahrscheinlichkeiten hat der Vorstand eine Einteilung in gering, mittel und hoch vorgenommen. Ein geringes Risiko tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 25 % auf. Ein mittleres Risiko umfasst eine Wahrscheinlichkeit von 25 % bis weniger als 50 %. Bei einer hohen Bewertung geht der Vorstand von einer Eintrittswahrscheinlichkeit ab 50 % aus. Bei der Bewertung der Auswirkungen aus den Risiken wird ebenfalls eine Einteilung in gering, mittel und hoch vorgenommen. Bei einer geringen Bewertung wird von unerheblichen negativen Auswirkungen auf die Prognose ausgegangen. Bei einer mittleren Bewertung wird von moderaten negativen Auswirkungen und bei einer hohen Bewertung von erheblichen negativen Auswirkungen auf die Prognose ausgegangen.

Die identifizierten Risiken lassen sich in die folgende Risikomatrix einordnen:

Eintrittswahrscheinlichkeit	Hoch		Personalrisiko
	Mittel		Umwelt- und Klimarisiko
	Gering	Finanzrisiko	Marktrisiko	Projektrisiko
			Risiken aus Pandemien	Material- und Fremdleistungsrisiko
			Geopolitische Risiken
				IT-Risiko
		Gering	Mittel	Hoch
		Auswirkungen aus den Risiken

Im Folgenden werden die Risiken aus der Risikomatrix beschrieben und die entsprechenden Gegensteuerungsmaßnahmen erläutert.

Personalrisiko

Das erfolgreiche Management von Risiken im Personalbereich stellt ein zentrales Element der Unternehmensentwicklung dar. Personalrisiken begründen sich aus Mitarbeiterfluktuation und dem damit verbundenen Know-how-Verlust und Nachwuchsmangel. Dem Risiko der Personalfluktuation begegnet der FRIEDRICH VORWERK-Konzern mit individuellen leistungsbezogenen Prämienregelungen sowie einem breiten Angebot an Entwicklungsmöglichkeiten in der Unternehmensgruppe. Leistungsträger werden hierdurch langfristig an das Unternehmen gebunden. Die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung sichert den Nachwuchs an Fach- und Führungskräften. Dem immer härter werdenden Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte tritt der FRIEDRICH VORWERK-Konzern durch optimierte Recruitingmaßnahmen sowie Kooperationen mit Hochschulen entgegen. Im Rahmen der optimierten Recruitingmaßnahmen festigt der FRIEDRICH VORWERK-Konzern zunehmend die eigene Arbeitgebermarke für die Stärkung der eigenen Mitarbeiterbindung und die Steigerung der Attraktivität für neue und bestehende Mitarbeiter. Ebenfalls wird für die Gewinnung neuer Mitarbeiter das Angebot der Mitarbeiter-Benefits stetig überarbeitet und ausgeweitet. Ein besonderes Highlight ist die Einführung des sogenannten "Doppel-Wumms". FRIEDRICH VORWERK verdoppelt freiwillig die Auslöse für alle auswärts tätigen Mitarbeiter und übernimmt die dafür anfallende Lohnsteuer, sodass den Mitarbeitern die komplette Auslöse ausgezahlt werden kann. Ein weiterer Ansatz für die Personalgewinnung ist anorganisches Wachstum durch Unternehmenszukäufe. FRIEDRICH VORWERK stärkt durch Unternehmenszukäufe nicht nur die Marktposition, sondern sichert sich dadurch ebenfalls neue Mitarbeiter.

Umwelt- und Klimarisiko

Das Umweltrisiko weist unterschiedlichste Aspekte auf. Es bezieht sich zum einen auf den Energiebereich und die damit in Zusammenhang stehenden Treibhausgas-Emissionen und andererseits auf das Ressourcen- und Abfallmanagement. Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern strebt an, den Energieverbrauch, der vor allem der Verwendung fossiler Energieträger im Betrieb unserer technischen Anlagen und Maschinen und dem Transport dieser Geräte geschuldet ist, zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, bemühen wir uns vermehrt um die Realisierung zukunftsfähiger und klimaneutraler Projekte, den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien, die Modernisierung unseres Geräte- und Immobilienbestands sowie um eine optimierte Logistikplanung. Beim Schwerpunkt Ressourcenmanagement setzt FRIEDRICH VORWERK auf eine verbesserte Materialverwertung und Ressourceneffizienz - auch im Hinblick auf den gruppenweiten Wasserverbrauch. In Korrelation zu dem Umweltrisiko steht das Klimarisiko. Durch den anhaltenden Klimawandel und der damit verbundenen Erderwärmung haben besonders die letzten Jahre gezeigt, dass Unwetter häufiger und stärker auftreten. Insbesondere die Projekte im Bereich Energy Grids sind stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Bei anhaltendem Niederschlag können unter Umständen Projekte nicht fortgeführt werden. Besonders die Wintermonate sind durch Schlechtwetter geprägt. Damit ein Verzug der Fertigstellung ausbleibt, werden in regelmäßigen Abständen Wetterprognosen geprüft und mit in die Einsatzplanung einbezogen.

Projektrisiko

Die Überwachung des Projektrisikos erstreckt sich über alle operativen Einheiten der Unternehmensgruppe und gliedert sich in die Teilbereiche Kalkulations- und Ausführungsrisiko. Alle Projekte werden im Zuge der Angebotsbearbeitung bis hin zum Vertragsabschluss auf spezifische technische, kaufmännische und rechtliche Risiken geprüft. Nicht abschätzbare Restrisiken der einzelnen Projekte werden durch Risikozuschläge in der Angebotskalkulation berücksichtigt. Die im Rahmen der Angebotserstellung entstehenden Kalkulationsrisiken werden durch gruppenweit verbindliche Kalkulationsstandards eingegrenzt. Während der Projektabwicklung unterliegen alle wesentlichen Projekte einem laufenden Soll-Ist-Abgleich. Sobald sich ein Projekt außerhalb der Soll-Parameter bewegt, werden entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet, von den Projektleitern oder dem Vorstand überwacht und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Material- und Fremdleistungsrisiken

Risiken können durch die nicht termin- bzw. marktgerechte Verfügbarkeit der benötigten Materialien oder Dienstleistungen entstehen. Durch eine langjährige Bindung zu unseren Lieferanten und Dienstleistern stellen wir eine vorrangige Bedienung unserer Interessen sicher. Für die kurzfristige Versorgung unserer Projekte mit Standardmaterial werden die Lagerbestände kontinuierlich überwacht. Um starken Preisschwankungen auf der Beschaffungsseite vorzubeugen, berücksichtigen wir grundsätzlich entsprechende Preisgleitklauseln in der Angebotsbearbeitung. Im Bereich der Nachunternehmer und Fremdleistungen können signifikante finanzielle Risiken sowohl durch die mangelnde Verfügbarkeit als auch durch ein höheres Preisniveau entstehen.

IT-Risiken

Die Häufigkeit von Cyberkriminalität nimmt stetig zu. Cyberattacken werden durch sich weiterentwickelnde Technologien und Angriffsmethoden immer komplexer. Solche Attacken können unter anderem zu Betriebsunterbrechungen, Veruntreuung oder unbefugtem Zugang zu vertraulichen Informationen sowie zu Reputationsschäden führen. Den IT-Risiken wird mit umfangreichen Sicherheitskonzepten begegnet. Die Sicherheitskonzepte werden stetig erweitert und an den Stand der Technik angeglichen.

Marktrisiko

Die Marktrisiken resultieren aus den Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen in den wesentlichen Märkten. Dazu zählen wir in den Bereichen Energy Grids und Service & Operations vor allem unseren Heimatmarkt Deutschland sowie das angrenzende europäische Ausland. Im Bereich Energy Transformation ist Deutschland zwar ebenfalls unser Heimatmarkt, das Geschäft in diesem Bereich ist jedoch wesentlich internationaler aufgestellt. Der Wettbewerb in unseren Geschäftsfeldern könnte sich zukünftig intensivieren, was zu einer Verschlechterung der Ertragssituation führen könnte. Diesem Risiko begegnen wir durch eine kontinuierliche Erweiterung unseres Wertschöpfungsspektrums insbesondere im Bereich von Spezialtechnologien wie beispielsweise dem umweltschonenden Horizontalbohrverfahren.

Risiken aus Pandemien

Die rasche Ausbreitung der COVID-19 Pandemie hat zu zahlreichen Maßnahmen in Deutschland und anderen für den FRIEDRICH VORWERK-Konzern relevanten Ländern geführt. Dies hat gezeigt, dass Pandemien als solches als signifikant betrachtet werden können. Ebenfalls kann auch zukünftig eine wesentliche Reduktion bzw. Stilllegung des Großteils der wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Ausbreitung einer Pandemie entstehen. Dadurch entstehen gesamtwirtschaftliche Risiken, die das Wirtschaftswachstum und somit auch die Entwicklung der Energiewirtschaft beeinträchtigen können.

Geopolitische Risiken

Der aktuelle Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine führt zu negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Der Lieferstopp russischer Gaslieferungen führte in Deutschland zu steigenden Energiepreisen. Diese Auswirkungen sind unmittelbar in den Projekten spürbar. Sowohl die eigenen Herstellkosten als auch die Kosten für Fremdleistungen und Materialien sind durch erhöhte Energiepreise gestiegen. Dieser konkrete geopolitische Zwischenfall ist auch auf weitere internationale Spannungen zu übertragen. Sobald bestehende Lieferketten durch solche Einschränkungen belastet werden, müssen Unternehmen neue Lieferketten erschließen. Dies belastet in der Regel den Projektablauf und kann unter Umständen auch zu finanziellen Verlusten durch gestiegene Preise führen. Zur Absicherung gegen steigende Rohstoffpreise wurde für ausgewählte Materialien der Lagerbestand projektspezifisch erhöht. Des Weiteren werden Rahmenverträge und Festpreise bei der Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen vereinbart.

Finanzrisiken

Das Management der Finanzrisiken erfolgt gruppenweit durch das Mutterunternehmen der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG, die Friedrich Vorwerk Group SE. Um diese Risiken so weit wie möglich zu minimieren, werden in seltenen Fällen ausgewählte derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden nur operative Risiken abgesichert und keine spekulativen Geschäfte abgeschlossen. Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass Verbindlichkeiten bei Fälligkeit nicht beglichen werden können. Das Management dieses Risikos basiert auf einem regelmäßig aktualisierten Finanzplan. Die liquiden Mittel werden zentral über einen Cashpool gesteuert. Das Zinsrisiko ergibt sich durch variabel verzinsliche Finanzschulden, die zum überwiegenden Teil durch Zinsswaps abgesichert sind. Etwaige künftig notwendige Absicherungstransaktionen werden zentral durch den Vorstand geprüft.

Die Ausstellung von verschiedenen Garantien und Bürgschaften ist branchenüblich. Diese Garantien werden üblicherweise von Banken bzw. Kreditversicherungsunternehmen ausgestellt und umfassen im Wesentlichen Vertragserfüllungs-, Anzahlungs- und Gewährleistungsgarantien. Im Fall der Garantieziehung bestehen Regressansprüche der Banken gegen den Konzern. Der Konzern wurde weder im Geschäftsjahr noch in der Vergangenheit hieraus in Anspruch genommen. Die Verfügbarkeit und Konditionen dieser Garantielinien sind Voraussetzung für ein weiteres Wachstum. Die Steuerung und Ausnutzung dieser Garantielinien obliegen dem Vorstand.

Die sorgfältige Analyse der Auftraggeber und ggf. die Inanspruchnahme von Absicherungsinstrumenten machen Forderungsausfallrisiken beherrschbar. Die Zahlungsziele für Forderungen und Verbindlichkeiten werden in der Regel branchenüblich vereinbart und regelmäßig überwacht. Des Weiteren ist dieses Risiko positiv durch die Struktur der Auftraggeber beeinflusst, die sich vornehmlich aus renommierten Unternehmen der Energiewirtschaft zusammensetzt. Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Chancen

Die europäische Energiewende hin zu einem CO ₂ -neutralen Kontinent bis 2050 bringt eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Energiemärkte mit sich, die über die kommenden Jahrzehnte enorme Investitionen in bestehende und neue Energieinfrastruktur notwendig macht.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern ist dank seiner herausragenden technologischen Kompetenz, seiner exzellenten Reputation und Kundenbeziehungen sowie seines vollintegrierten Geschäftsmodells ideal positioniert, um von den signifikanten Investitionen in ihren Kernmärkten des erdverlegten Erdgas-, Wasserstoff- und Stromleitungsbaus sowie der dazugehörigen Anlagenbauprojekte (z.B. GDRM-Anlagen, Verdichterstationen, Kavernenspeicher, LNG-Terminals und Umspannwerke) nachhaltig zu profitieren.

Die Grundlage hierfür bildet vor allem die Fähigkeit des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns, sowohl selbstentwickelte und -produzierte Komponenten und Lösungen als auch proprietäre Technologien mit seiner Stärke als vollintegrierter Turnkey-Anbieter zu vereinen.

Zur Kompensation des beschlossenen Atom- und Kohleausstiegs in Deutschland sind erhebliche Investitionen in die Erdgasinfrastruktur notwendig, um die Versorgungssicherheit der deutschen Industrie und Bevölkerung durch dezentralere Strukturen und flexible Gaskraftwerke nachhaltig gewährleisten zu können. In den kommenden Jahren, bis 2030, sollen so allein in Deutschland bis zu 9 Mrd. € in das Ferngasübertragungsnetz investiert werden. Die Diversifizierung der Lieferung von Erdgas über LNG-Terminals hat bereits seit dem Geschäftsjahr 2022 gezeigt, dass der FRIEDRICH VORWERK-Konzern durch die Realisierung neuer Anbindungsleitungen für LNG-Terminals profitieren kann.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Energiewende ist der großflächige Ausbau von Stromerzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien, primär von Wind- und Solarenergie. Für die Verteilung der erneuerbaren Energien insbesondere aus dem windreichen Norden in die Abnehmerregionen im Süden Deutschlands ist ein signifikanter Ausbau der Übertragungsnetze unabdingbar, der größtenteils erdverlegt realisiert werden soll. Im aktuellen Netzentwicklungsplans 2037/2045 wird mit einem Investitionsvolumen von über 150 Mrd. € in das deutsche Onshore-Netz geplant. Mit der Erfahrung von Bohlen & Doyen in der Realisierung von Erdkabelprojekten ist FRIEDRICH VORWERK ideal für diese Großprojekte positioniert. Im Geschäftsjahr 2023 erhielt der FRIEDRICH VORWERK-Konzern den Großauftrag für den Bau der Erdkabeltrasse A-Nord von dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Die Arbeiten an diesem Großprojekt sind bereits im vierten Quartal des Jahres 2023 gestartet.

Grüner Wasserstoff ist als molekularer Energieträger ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende in Europa. Wasserstoff ist bereits heute für viele Prozesse der energieintensiven Industrie zwingend notwendig und wird zukünftig insbesondere in den schwer zu dekarbonisierenden Sektoren der Industrie und der Mobilität eine entscheidende Rolle spielen. Neben dem europaweiten massiven Aufbau von Elektrolyseuren zur Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird somit auch der Aus- und Aufbau von wasserstoffkompatiblen Pipelines und Anlagen notwendig. Die Europäische Union geht dabei davon aus, dass bis 2050 bereits bis zu 470 Mrd. € in die europäische Wasserstoffwirtschaft investiert werden. Als Teil der europäischen Wasserstoffstrategie wurde zu Beginn des Jahres 2024 24 deutsche Wasserstoff-Projekte in Deutschland genehmigt. Diese 24 Projekte werden im Rahmen der IPCEI-Projekte (Important Project of Common European Interest) gefördert. Mit dem "IPCEI Wasserstoff" soll der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur gefördert und beschleunigt werden. Das Investitionsvolumen der 24 deutschen Wasserstoff-Projekte umfasst rund 8 Mrd. €.

Weitere Wachstumschancen bietet der Fernwärme-Markt. Fernwärme gilt als wesentlicher Baustein zur nachhaltigen Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Bis 2030 soll die Technologie mindestens 30 % der Wärmeerzeugung im Gebäudesektor in Deutschland ausmachen. Für den Aus- und Umbau der deutschen Fernwärmenetze wird vor diesem Hintergrund mit einem substantiellen Investitionsbedarf in Höhe von 33 Mrd. € und zahlreichen weiteren Großprojekten bis 2030 gerechnet. Aufgrund des breiten Leistungs- und Technologieportfolios sowie jahrzehntelanger Erfahrung in der Planung und Realisierung von Fernwärmeprojekten sieht sich FRIEDRICH VORWERK ideal in diesem Markt positioniert.

Vor diesem Hintergrund ist FRIEDRICH VORWERK zuversichtlich, dass sich in den genannten Kernmärkten, insbesondere in den Bereichen Wasserstoff, Strom und Fernwärme, zukünftig erhebliche Wachstumschancen bieten.

Grundzüge des Risikomanagementsystems

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern trägt den genannten Risiken durch ein vom Vorstand implementiertes Risikomanagementsystem Rechnung. Das Risikomanagementsystem schafft den Rahmen für die Definition und Gestaltung der Risikokultur sowie für die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kommunikation von Risiken. Das Risikomanagementsystem wird kontinuierlich verbessert und optimiert.

Es werden frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um Nachteile von den Tochterunternehmen und dem Konzern abzuwenden. Hierzu zählen unter anderem:

―	Ein integriertes Projektcontrolling, welches die operativen Projekte in den einzelnen Konzernunternehmen begleitet
―	Regelmäßige Leitungsrunden mit den Geschäftsführern und sonstigen Führungskräften der Tochterunternehmen
―	Eine regelmäßig stattfindende externe oder interne Revision, welche im Vorfeld festgelegte Schwerpunkte prüft
―	Strukturierte Merger & Akquisition Werkzeuge
―	Ein zentrales Konzern-Monitoring wesentlicher Vertragsrisiken oder Rechtsstreitigkeiten durch den Vorstand und bei Bedarf Einbindung qualifizierter Rechtsanwaltskanzleien

Prognosebericht

Die Weltwirtschaft steht, trotz einer Erholung in 2023, weiterhin vor einer Reihe von Herausforderungen. So bestehen aktuell ausgeprägte geopolitische Spannungen und ein Inflationsdruck, der von einer vorsichtigen Geldpolitik gesteuert werden muss. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird auch in 2024 in verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich ausfallen. Die OECD geht von einem moderaten Wachstum in 2024 von 2,9 % und einer leichten Verbesserung für 2025 von 3,0 % aus. Das Wachstum des BIP in Europa wird jedoch geringer ausfallen. Die Europäische Kommission geht von einem Wirtschaftswachstum von 0,9 % für 2024 und 1,7 % für 2025 aus. Das Wachstum für 2024 wird in Deutschland, verglichen mit Europa, niedriger ausfallen. Das Wachstum des deutschen BIP in 2024 wird auf 0,2 % geschätzt. Diese Prognose basiert auf den aktuellen Unsicherheiten in Deutschland, insbesondere denen, die den deutschen Bundeshaushalt betreffen. In der Folge wird eine Zurückhaltung bei privaten und unternehmerischen Investitionen erwartet. Für 2025 wird ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,5 % prognostiziert.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2023 liegt mit 1.000,8 Mio. € deutlich über dem hohen Niveau des Vorjahres und bietet damit eine sehr starke Basis für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum. Aufgrund des soliden Auftragsbuchs und einer ungebrochenen Marktnachfrage strebt der Vorstand für das Jahr 2024 ein leicht höheres Umsatzniveau an. Der Vorstand erwartet einen Konzernumsatz von mehr als 380 Mio. € für das Geschäftsjahr 2024. Nachdem die hohen Preissteigerungen nunmehr auch in der Kalkulation der neuen Projekte berücksichtigt werden konnten, erwartet der Vorstand eine Erholung der EBITDA-Marge auf 11-13 %. Die bereinigte EBIT-Marge wird, trotz der höheren Abschreibungen infolge der Investitionstätigkeit, in vergleichbarem Maße steigen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Hinsichtlich der Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf die entsprechenden Angaben im Konzernanhang verwiesen.

Tostedt, den 31. Mai 2024

Chief Operating Officer
Chief Financial Officer

Der Vorstand der Friedrich Vorwerk Management SE

Torben Kleinfeldt

Chief Executive Officer

Kevin Loots

Tim Hameister

IFRS-Konzernjahresabschluss 2023

IFRS-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

IFRS-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung	Anhang	01.01. - 31.12.2023 T€	01.01. - 31.12.2022 T€
Umsatzerlöse	III.1.	373.358	368.164
Erhöhung (+), Verminderung (-) des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen		-77	-2
Betriebsleistung		373.281	368.163
Erträge aus Equity-Beteiligungen	III.2.	14.740	16.057
Sonstige betriebliche Erträge	III.3.	7.288	7.632
Gesamtleistung		395.309	391.851
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		-46.864	-33.872
Aufwendungen für bezogene Leistungen		-150.638	-155.339
Materialaufwand	III.4.	-197.503	-189.211
Löhne und Gehälter		-97.976	-89.914
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		-30.021	-29.321
Personalaufwand	III.5.	-127.997	-119.235
Sonstige betriebliche Aufwendungen	III.6.	-37.594	-33.116
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)		32.216	50.290
Abschreibungen	II.1.	-18.079	-16.663
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)		14.137	33.627
Finanzerträge	III.7.	293	34
Finanzierungsaufwendungen	III.8.	-7.725	-4.156
Finanzergebnis		-7.432	-4.123
Ergebnis vor Steuern (EBT)		6.705	29.505
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	III.9.	-2.348	-9.130
Sonstige Steuern	III.9.	-417	-389
Ergebnis nach Steuern		3.941	19.985
Nicht beherrschende Anteile		-124	325
Gesellschafter des Mutterunternehmens		3.817	20.311

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung	Anhang	01.01. - 31.12.2023 T€	01.01. - 31.12.2022 T€
Ergebnis nach Steuern		3.941	19.985
Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Währungsumrechnung	II.10.3	31	-7
Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Rücklage Pensionen	II.10.3	-38	659
darauf entfallende latente Steuern		13	-181
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern		6	472
Konzerngesamtergebnis		3.946	20.457
Davon entfallen auf
- Gesellschafter des Mutterunternehmens		3.822	20.679
- Nicht beherrschende Anteile		124	-221

IFRS-Konzernbilanz

Aktiva

Bilanz (IFRS)	Anhang	31.12.2023 geprüft T€	31.12.2022 geprüft T€
Langfristiges Vermögen
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	II.3.	1.147	273
Geschäfts- oder Firmenwert	II.2.	4.276	4.276
Immaterielle Vermögenswerte		5.423	4.549
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	II.4.	36.758	33.916
Technische Anlagen und Maschinen	II.4.	36.154	34.722
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	II.4.	23.310	20.732
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	II.4.	14.118	7.862
Sachanlagen		110.340	97.233
Equity-Beteiligungen	II.5.	10.591	17.072
Sonstige Ausleihungen	II.5.	0	627
Finanzanlagen		10.591	17.699
Aktive latente Steuern	II.16.	6.171	5.998
		132.525	125.479
Kurzfristiges Vermögen
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	II.6.	7.241	10.165
Unfertige Erzeugnisse	II.6.	7	100
Vorräte		7.249	10.266
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	II.7.	37.431	17.683
Vertragsvermögenswerte	II.8.	66.174	95.428
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	II.9.	4.255	4.688
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte		107.861	117.799
Kasse	V.	28	31
Bankguthaben	V.	55.988	44.252
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		56.016	44.283
		171.126	172.349
Summe Aktiva		303.651	297.828
Passiva
Bilanz (IFRS)	Anhang	31.12.2023 geprüft T€	31.12.2022 geprüft T€
Eigenkapital
Kapitalanteile der Kommanditisten	II.10.1	2.000	2.000
Kapitalrücklage	II.10.2	11.556	11.556
Gewinn- und sonstige Rücklagen	II.10.3	52.217	54.170
Nicht beherrschende Anteile	II.10.4	5	363
		65.777	68.089
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	II.12.	10.333	12.912
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	II.12.	80.903	77.726
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	II.12.	10.213	10.213
Leasingverbindlichkeiten	II.15.	1.364	2.646
Rückstellungen für Pensionen	II.11.	1.990	1.991
Passive latente Steuern	II.16.	10.247	12.772
		115.050	118.261
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	II.12.	2.370	2.388
Vertragsverbindlichkeiten	II.12.	25.541	7.296
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	II.12.	3.695	10.784
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	II.12.	33.261	26.811
Sonstige Verbindlichkeiten	II.13.	18.787	22.559
Leasingverbindlichkeiten	II.15.	2.267	3.247
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter	II.14.1	25.002	24.559
Steuerrückstellungen	II.14.2	5.001	9.304
Sonstige Rückstellungen	II.14.1	6.900	4.530
		122.824	111.478
Summe Passiva		303.651	297.828

IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung	01.01. - 31.12.2023 T€	01.01. - 31.12.2022 T€
1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT)	14.137	33.627
Berichtigungen um zahlungsunwirksame Vorgänge:
Abschreibungen	18.079	16.663
Zunahme (+), Abnahme (-) der Rückstellungen	2.331	-3.731
Verluste (+), Gewinne (-) aus Anlageabgängen	-203	-224
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen	-14.740	-16.057
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	88	-302
	5.555	-3.652
Veränderung des Working Capital:
Zunahme (-), Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	12.373	-68.789
Abnahme (-), Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Passiva	15.544	26.342
	27.918	-42.447
Gezahlte Ertragsteuern	-10.214	-6.080
Erhaltene Zinsen	293	17
Einzahlungen aus Dividenden von Equity-Beteiligungen	15.834	9.309
	5.914	3.246
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit	53.523	-9.225
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Investitionen (-), Desinvestitionen (+) immaterielles Anlagevermögen	-708	-95
Investitionen (-), Desinvestitionen (+) Sachanlagevermögen	-30.362	-32.014
Investitionen (-), Desinvestitionen (+) Finanzanlagen und Wertpapiere	627	0
Unternehmenserwerbe (abzgl. erhaltener finanzieller Mittel)	0	-181
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-30.443	-32.291
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen von Gewinnanteilen an Gesellschafter	-1.445	-3.584
Auszahlungen für Zugänge (-), Einzahlungen (+) aus dem Abgang von Gesellschaftsanteilen ohne Änderung der Kontrolle	0	-780
Zahlungseingänge aus der Aufnahme von Finanzkrediten	15.371	4.992
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten	-17.771	-11.493
Auszahlungen für die Tilgung von Gesellschafterdarlehen	0	-2.228
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	-2.986	-3.777
Zinsauszahlungen	-4.528	-4.137
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-11.360	-21.008

Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	11.721	-62.524
Auswirkungen von Wechselkursänderungen (nicht zahlungswirksam)	12	0
Finanzmittelfonds zu Beginn der Periode	44.283	106.808
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	56.016	44.283
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kasse	28	31
Guthaben bei Kreditinstituten	55.988	44.252
Überleitung zum Liquiditätsbestand am 31.12.	2023	2022
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	56.016	44.283
Liquiditätsbestand am 31.12.	56.016	44.283

IFRS-Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

			Gewinnrücklagen
	Kapitalanteile der Kommanditisten T€	Kapitalrücklage T€	Währungsumrechnung T€	Rücklage Pensionen T€	Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital T€	Anteil der Aktionäre T€
01.01.2022	2.000	11.556	-3	-56	47.960	61.457
Gutschriften auf Gesellschafterkonten	0	0	0	0	-13.297	-13.297
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge	0	0	-7	375	0	368
Ergebnis nach Steuern	0	0	0	0	20.311	20.311
Konzerngesamtergebnis	0	0	-7	375	20.311	20.678
Änderung des Konsolidierungskreises	0	0	0	0	0	0
Anteilsänderung nicht beherrschender Gesellschafter	0	0	0	0	-1.113	-1.113
31.12.2022	2.000	11.556	-10	319	53.861	67.726

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung
	Nicht beherrschende Anteile T€	Konzern-Eigenkapital T€
01.01.2022	1.063	62.520
Gutschriften auf Gesellschafterkonten	0	-13.297
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge	104	472
Ergebnis nach Steuern	-325	19.985
Konzerngesamtergebnis	-221	20.456
Änderung des Konsolidierungskreises	-811	-811
Anteilsänderung nicht beherrschender Gesellschafter	333	-780
31.12.2022	364	68.089

Gutschriften auf Gesellschafterkonten	0	0	0	0	-6.265	-6.265
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge	0	0	31	-25	0	6
Ergebnis nach Steuern	0	0	0	0	3.817	3.817
Konzerngesamtergebnis	0	0	31	-25	3.817	3.822
Änderung des Konsolidierungskreises	0	0	0	0	0	0
Anteilsänderung nicht beherrschender Gesellschafter	0	0	0	104	386	490
31.12.2023	2.000	11.556	21	398	51.798	65.773

Gutschriften auf Gesellschafterkonten	0	-6.265
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge	0	6
Ergebnis nach Steuern	124	3.941
Konzerngesamtergebnis	124	3.946
Änderung des Konsolidierungskreises	8	8
Anteilsänderung nicht beherrschender Gesellschafter	-490	0
31.12.2023	5	65.777

Anhang des Konzernjahresabschlusses 2023

I. Methoden und Grundsätze

1. Grundlegende Informationen zur Bilanzierung

1.1 Informationen zum Unternehmen

Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG hat ihren Sitz in der Harburger Straße 19, 21255 Tostedt, Deutschland. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Tostedt unter der Nummer HRA 1225 eingetragen. Sie ist Muttergesellschaft des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns.

Persönlich haftende Gesellschafterin ist die Friedrich Vorwerk Management SE, Tostedt.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern ist ein mittelständischer Konzern, dessen Geschäftsmodell im Kern die Konzeption, Realisierung und der Betrieb von Energieinfrastruktur ist.

Alle Angaben im Konzernanhang beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt, auf den 31. Dezember 2023 bzw. auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023. Bei Prozentangaben und Zahlen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen auftreten.

1.2 Rechnungslegungsgrundsätze

Der Konzernabschluss des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns zum 31. Dezember 2023 ist nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Die Bezeichnung IFRS umfasst die noch gültigen International Accounting Standards (IAS), die International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Der Konzernabschluss wurde um einen Konzernlagebericht gemäß § 315 HGB sowie um zusätzliche Erläuterungen gemäß § 315e HGB ergänzt.

Anwendung von neuen und geänderten Standards

Im Geschäftsjahr 2023 gab es keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften, die sich auf diesen Konzernabschluss auswirken.

Folgende geänderte Standards waren im Geschäftsjahr 2023 erstmalig anzuwenden.

Regelung	Bezeichnung	Auswirkungen
IAS 1	Änderung - Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden	keine
IAS 8	Änderung - Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen	keine
IAS 12	Änderung - Latente Steuern auf Vermögenswerte und Schulden, die aus einer	keine
	einzigen Transaktion resultieren
IAS 12	Änderung - Internationale Steuerreform - Pillar Two Modellregeln	keine
IFRS 17	Versicherungsverträge	keine
IFRS 17	Änderung - Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 -	keine
	Vergleichsinformationen

Die folgenden neu herausgegebenen Standards bzw. Standards, die von der EU-Kommission zur Anwendung freigegeben wurden, oder Änderungen von Standards oder Interpretationen, die nicht verpflichtend anzuwenden waren, wurden im vorliegenden Konzernabschluss nicht vorzeitig angewendet. Sofern die Änderungen den FRIEDRICH VORWERK-Konzern betreffen, werden die künftigen Auswirkungen auf den Konzernabschluss noch geprüft oder sind nicht wesentlich.

Regelung	Bezeichnung	Anwendung	Auswirkungen
IAS 1	Änderung - Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants	01.01.2024	keine wesentlichen
IFRS 16	Änderung - Leasingverbindlichkeit aus Sale- und Leaseback-	01.01.2024	keine wesentlichen
	Transaktionen

Etwaige Standards, die in der Übersicht nicht aufgeführt sind, sind für den FRIEDRICH VORWERK-Konzern von untergeordneter Bedeutung.

1.3 Unternehmenszusammenschlüsse

Im Geschäftsjahr wurden keine Unternehmenszusammenschlüsse durchgeführt.

1.4 Gesellschaftsrechtliche und strukturelle Änderungen in 2023

Im dritten Quartal wurde mit zwei Partnern die Gesellschaft 5C-Tech GmbH gegründet, an der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG zu 70% beteiligt ist. Schwerpunkt der Gesellschaft ist die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von Lösungen im Bereich der automatisierten Schweißtechnik.

Am 21. September 2023 hat die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG die nicht beherrschende Anteile an den Gesellschaften Gottfried Puhlmann GmbH (25,00 %) und Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung (3,57 %) übernommen und ist nunmehr alleinige Gesellschafterin dieser Gesellschaften.

2. Konsolidierungskreis

Neben der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG als Mutterunternehmen sind die unten aufgeführten Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Beteiligungsquoten werden durch Multiplikation der jeweiligen Gesellschaftsanteile ermittelt. Die in Fettdruck aufgeführten Unternehmen halten direkt oder indirekt Beteiligungen an den jeweils darunter genannten Gesellschaften.

Einbezogene Unternehmen Name und Sitz der Gesellschaft	Beteiligungsquote in %
Verbundene Unternehmen (Vollkonsolidierung)
5C-Tech GmbH, Tostedt, Deutschland	70,00
Bohlen & Doyen Anlagenbau Holding GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Service und Anlagentechnik GmbH, Wiesmoor, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Bau Holding GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor, Deutschland	100,00
EAS Einhaus Anlagenservice GmbH, Geeste, Deutschland	100,00
European Pipeline Services GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung, Berlin, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann GmbH, Marne, Deutschland	100,00
Gottfried Puhlmann Hamburg GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Hempel Aluminiumbau GmbH, Storkow (Mark), Deutschland	100,00
KORUPP GmbH, Twist, Deutschland	100,00
Vorwerk - ASA GmbH, Herne, Deutschland	100,00
Vorwerk-EEE GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00
Vorwerk Pipeline- und Anlagenservice GmbH, Petersberg, Deutschland	100,00
Vorwerk Verwaltungs GmbH, Tostedt, Deutschland	100,00

Die folgende Tabelle zeigt die in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Name der Gesellschaft	Beteiligungsquote in %
Gemeinschaftsunternehmen (Arbeitsgemeinschaften)
ARGE Bavaria Loop Süd	33,33%
ARGE DOW Ohrensen K28	50,00%
ARGE EGL 442	58,00%
ARGE EmCo KÜA	50,00%
ARGE ETL 178 Walle - Wolfsburg	50,00%
ARGE EUGAL Los 7+8	37,50%
ARGE Flugplatz WTM IT-Ltg	50,00%
ARGE Get H2 Lingen	10,00%
ARGE Kabeltrasse A310	50,00%
ARGE Kabeltrasse GSH	40,00%
ARGE Kabeltrasse Mehringen	45,00%
ARGE Kabeltrasse WMC	40,00%
ARGE Konverter A-Nord	33,33%
ARGE KÜA A310	50,00%
ARGE KÜA Beverbruch	50,00%
ARGE LNG Brunsbüttel	50,00%
ARGE NWKG - 3. BA	50,00%
ARGE NWKG K301/K603	50,00%
ARGE NWKG K302/K308	50,00%
ARGE RamBO SuedLink	50,00%
ARGE SEL 01	50,00%
ARGE STORAG ETZEL VT 8 / VT 16	50,00%
ARGE VS Würselen - MCC-I	45,00%
ARGE VS Würselen - Vorabmaßnahmen	50,00%
ARGE Werne-Schlüchtern	50,00%
ARGE Zeelink 3+5 (Beistellung)	50,00%
Dach-ARGE A310 Tunnel Henstedt	33,73%
Dach-ARGE Ausbau Mantelrohre 2023/2024	50,00%
Dach-ARGE Baltrum Büsum	33,33%
Dach-ARGE BORWIN 5	50,00%
Dach-ARGE Elbchaussee 1. BA	36,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung	50,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung 2021 - Stationssanierung AS Asbeck	50,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung 2021 - Stationssanierung AS Frömern, AS Bötersen	50,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung 2021 - Stationssanierung Campus Rehden	50,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung 2021 - Umbau K 460 BASF	50,00%
Dach-ARGE Fehlstellensanierung 2021 - Umhüllungen	50,00%
Dach-ARGE GDRM Anlagen Zeelink	50,00%
Dach-ARGE HD-Leitung Iserlohn	52,34%
Dach-ARGE HD-Leitung Kaisersesch	50,00%
Dach-ARGE Kabeltrasse A250 Mehringen	50,00%
Dach-ARGE Kabeltrasse Ganderkesee - St. Hülfe	50,00%
Dach-ARGE Kabeltrasse WMC	50,00%
Dach-ARGE Ostwind 3 Los 1 Anlandung	33,33%
Dach-ARGE RamBo WMC Kabelzug	38,68%
Dach-ARGE RV Ruhrtalleitung BA 2+3	45,00%
Dach-ARGE Stadtbeleuchtung II	50,00%
Dach-ARGE TAV	50,00%
Dach-ARGE Technische Dienstleistung Gasunie Deutschland	33,30%
Dach-ARGE Thyssengas STEAG Leitung	63,70%
Dach-ARGE ZEELINK Los 3 - (bis) 5	25,00%
Dach-ARGE Zollvereinring	66,67%
JV Baltic Pipe	33,33%

3. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens.

Abschlussstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ist der 31. Dezember des jeweils geltenden Geschäftsjahres.

3.1 Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind die Unternehmen, über die die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG Beherrschung ausübt. Beherrschung liegt vor, wenn ein Unternehmen Verfügungsgewalt über ein anderes Unternehmen hat. Dies ist der Fall, wenn Rechte bestehen, die die gegenwärtige Fähigkeit zur Lenkung der maßgeblichen Tätigkeiten verleihen. Maßgebliche Tätigkeiten sind die Tätigkeiten, die die Rendite eines Unternehmens wesentlich beeinflussen. Die Vollkonsolidierung der Tochterunternehmen beginnt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht und sie endet, wenn die Beherrschungsmöglichkeit nicht mehr gegeben ist.

Die Kapitalkonsolidierung wird gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den Zeitwert des auf den Konzern entfallenden Reinvermögens wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Ist der Zeitwert des auf den Konzern entfallenden Reinvermögens höher als die Anschaffungskosten der Anteile, ergibt sich ein passivischer Unterschiedsbetrag, der, nach erneuter Überprüfung der Kaufpreisverteilung bzw. Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden sofort erfolgswirksam zu erfassen ist. Falls nicht alle Anteile eines Tochterunternehmens erworben wurden, werden nicht beherrschende Anteile zum Erwerbszeitpunkt zunächst mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

3.2 Assoziierte Unternehmen

Unternehmen mit einer Beteiligungsquote zwischen 20,0 % und 50,0 % am Stammkapital werden in der Regel als assoziierte Unternehmen klassifiziert, wenn der FRIEDRICH VORWERK-Konzern einen maßgeblichen, aber keinen beherrschenden Einfluss ausübt. In den Fällen eines beherrschenden Einflusses erfolgt die Vollkonsolidierung der jeweiligen Unternehmen (siehe in Kapitel 3.1).

Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Assoziierte Unternehmen, die aufgrund von Unwesentlichkeit nicht at-equity angesetzt werden, werden mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

3.3 Gemeinsame Vereinbarungen

Gemeinschaftsunternehmen sind solche, bei denen der Konzern gemeinsam mit einem dritten Unternehmen eine gemeinschaftliche Führung gemäß IFRS 11 ausübt. Gemeinschaftsunternehmen werden im FRIEDRICH VORWERK-Konzern nach der Equity-Methode bilanziert und unter dem Posten Finanzanlagen ausgewiesen. Gemeinschaftsunternehmen, die aufgrund von Unwesentlichkeit nicht at-equity angesetzt werden, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und ebenfalls unter dem Posten Finanzanlagen ausgewiesen.

Arbeitsgemeinschaften sind insbesondere in Deutschland üblich. Gemäß einer Stellungnahme des deutschen IDW (Institut der Wirtschaftsprüfer) erfüllt die typische deutsche Arbeitsgemeinschaft die Voraussetzungen für eine Klassifizierung als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Ergebnisse aus Arbeitsgemeinschaften werden anteilig unter dem Posten Erträge aus Equity-Beteiligungen ausgewiesen. Die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften enthalten insbesondere Ein- und Auszahlungen sowie Leistungsverrechnungen und werden unter den Posten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

4. Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

4.1 Allgemeines

Der Konzernabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung und mit Ausnahme der Neubewertung von bestimmten Finanzinstrumenten auf Grundlage der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

Die Bilanz wurde nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden strukturiert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird zur Ermittlung des Konzernjahresergebnisses nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

4.2 Berichtswährung

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt, da den überwiegenden Konzerntransaktionen diese Währung zu Grunde liegt. Sofern nichts anders angegeben wird, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend (T€) auf- oder abgerundet. Die Betragsangaben erfolgen in Euro (€), Tausend Euro (T€) und Millionen Euro (Mio. €).

4.3 Fremdwährungsumrechnung

Die Währungsumrechnung erfolgt nach den Vorschriften des IAS 21.

Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung der funktionalen Währung des Konzernunternehmens bewertet.

Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet.

Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst.

Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.

Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist.

Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst.

4.4 Immaterielle Vermögenswerte

Ansatz und Erstbewertung immaterieller Vermögenswerte erfolgen gemäß den Kriterien des IAS 38 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und im Falle von Unternehmenszusammenschlüssen gemäß IFRS 3 zum beizulegenden Zeitwert.

Kosten für Forschungsaktivitäten werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst, wohingegen Entwicklungskosten bei kumulativem Vorliegen der Aktivierungskriterien des IAS 38 zu aktivieren sind.

Bei Nichterfüllung der Kriterien erfolgt eine Erfassung der Entwicklungskosten als Aufwand in der Periode ihrer Entstehung.

Die Folgebewertung immaterieller Vermögenswerte erfolgt nach dem Anschaffungskostenmodell gemäß IAS 38. Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.

Der Konzern verfügt mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

Die Anschaffungskosten neuer Software werden aktiviert und als ein immaterieller Vermögenswert behandelt, sofern diese Kosten kein integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren linear abgeschrieben.

Kosten, die entstanden sind, um den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen, den die Gesellschaft ursprünglich erwartet hatte, wiederherzustellen oder zu bewahren, werden als Aufwand erfasst.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert abgeht, erfolgswirksam erfasst.

4.5 Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen ergeben sich als Residualgröße aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ("ZGE") zugeordnet, deren Buchwert mindestens einmal jährlich entsprechend den Regelungen des IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit mittels eines Impairment-Tests überprüft wird.

Wird ein Tochterunternehmen veräußert, wird der auf das Tochterunternehmen entfallende Betrag des Geschäfts- oder Firmenwerts im Rahmen der Ermittlung des Abgangserfolges berücksichtigt.

4.6 Sachanlagen

Ansatz und Erstbewertung von Ausgaben für Sachanlagen erfolgen gemäß den Kriterien des IAS 16 zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten und im Falle von Unternehmenszusammenschlüssen gemäß IFRS 3 zum beizulegenden Zeitwert.

Abschreibungen werden linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer unter Annahme eines Restwertes von 0,00 € berechnet. Für die einzelnen Anlagegruppen werden folgende geschätzte Nutzungsdauern herangezogen:

•	Gebäude- und Außenanlagen: 5 bis 50 Jahre
•	Technische Anlagen und Maschinen: 1 bis 21 Jahre
•	Computerhardware: 3 Jahre
•	Sonstige Büroausstattung: 2 bis 23 Jahre

Grundstücke werden nicht abgeschrieben.

Geleistete Anzahlungen und im Bau befindliche Sachanlagen werden bis zur Fertigstellung nicht planmäßig abgeschrieben.

Werden Gegenstände des Sachanlagevermögens veräußert oder verschrottet, werden die entsprechenden Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht; ein realisierter Gewinn oder Verlust aus dem Abgang wird erfolgswirksam erfasst.

4.7 Leasing

Die Identifizierung von Leasingverhältnissen erfolgt nach den in IFRS 16 genannten Bestimmungen. Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgt durch Aktivierung eines Nutzungsrechts und Passivierung des Barwerts der Leasingzahlungen (Leasingverbindlichkeit).

Der Konzern nutzt als Leasingnehmer insbesondere Immobilien, Kraftfahrzeuge und sonstige technische Anlagen und Maschinen.

Die Leasingzahlungen werden mit dem Zinssatz abgezinst, der dem Leasingverhältnis implizit zugrunde liegt, sofern dieser bestimmbar ist. Ansonsten erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern wendet grundsätzlich den Grenzfremdkapitalzinssatz an. Dieser Grenzfremdkapitalzinssatz als risikoadjustierter Zinssatz wird laufzeit- und währungsspezifisch abgeleitet und berücksichtigt darüber hinaus die Bonität der einzelnen Konzernunternehmen.

Zum Bereitstellungsdatum wird das Nutzungsrecht zunächst zu den Anschaffungskosten gemäß IFRS 16.24 bewertet. Die Folgebewertung erfolgt nach dem Anschaffungskostenmodell unter linearer Abschreibung des Nutzungsrechts und unter etwaiger Neubewertungen durch Wertminderungsaufwendungen bzw. Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit aus Vertragsmodifikationen.

Bei Verträgen, die neben Leasingkomponenten auch Nicht-Leasingkomponenten enthalten, wird grundsätzlich eine Trennung dieser Komponenten vorgenommen.

Einige Leasingverträge, insbesondere von Immobilien, enthalten Verlängerungsoptionen. Bei der Bestimmung der Leasingvertragslaufzeit werden solche Optionen nur berücksichtigt, wenn sie hinreichend sicher sind. Die Beurteilung, ob die Optionen mit hinreichender Sicherheit ausgeübt werden, hat Auswirkungen auf die Laufzeit des Leasingvertrags und kann daher die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten bzw. der Nutzungsrechte erheblich beeinflussen.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern macht von der IFRS 16-Regelung im Hinblick auf die Nichtbilanzierung von Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten im Rahmen von Leasingverträgen mit geringem Wert (d.h., der Wert des zugrundeliegenden Vermögenswerts beträgt bei Neuanschaffung 5.000 € oder weniger) und kurzfristigen Leasingverträgen (Restlaufzeit nicht länger als zwölf Monate) Gebrauch. Die mit diesen Leasingverträgen verbundenen Leasingraten werden linear über die Laufzeit des Leasingvertrags als Aufwand erfasst.

In seltenen Fällen fungiert der FRIEDRICH VORWERK-Konzern als Leasinggeber. Diese Verträge sind für den Konzernabschluss der Gesellschaft unwesentlich.

4.8 Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, es sei denn, die Fremdkapitalkosten fallen für den Erwerb, den Bau oder die Herstellung qualifizierter Vermögenswerte an. In dem Fall werden die Fremdkapitalkosten den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Zinsaufwendungen werden für qualifizierte Vermögenswerte aktiviert.

4.9 Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten

Nicht-finanzielle Vermögenswerte werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte. Für die Werthaltigkeitsprüfung ist der gemäß IAS 36.6 definierte erzielbare Betrag ("recoverable amount") des Vermögenswertes bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ("ZGE") zu ermitteln. Unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert erfolgt in Höhe der Differenz unmittelbar eine erfolgswirksame Abschreibung.

Nicht-finanzielle Vermögenswerte außer Firmenwerte werden unter den in IAS 36.110 genannten Voraussetzungen und den in IAS 36.117 bzw. IAS 36.122 genannten Wertansätzen und -grenzen ergebniswirksam zugeschrieben.

4.10 Finanzinstrumente - erstmalige Erfassung und Folgebewertung

Die Klassifizierung, Bewertung und Wertminderung von Finanzinstrumenten sowie die Abbildung von Ausbuchungen erfolgt nach den Regelungen des IFRS 9. Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

I) Finanzielle Vermögenswerte

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bewertet der Konzern finanzielle Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz zu ihrem beizulegenden Zeitwert.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten, werden mit dem gemäß IFRS 15 ermittelten Transaktionspreis bewertet.

Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf finanzieller Vermögenswerte wird zum Handelstag, d.h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist, bewertet.

Beim erstmaligen Ansatz sind finanzielle Vermögenswerte für Zwecke der Folgebewertung gemäß den Kriterien des IFRS 9.4.1 zu klassifizieren. Weitere Informationen zu den Klassifikationskriterien und zur Folgebewertung werden nachfolgend dargestellt.

Folgebewertung

Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in vier Kategorien klassifiziert:

•	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)
•	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Vermögenswerte mit Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste (Schuldinstrumente)
•	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Vermögenswerte ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung (Eigenkapitalinstrumente)
•	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

•	der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten, und
•	die vertraglichen Zahlungsströme aus den finanziellen Vermögenswerten stellen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag dar.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns enthalten im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente)

Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.

Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn - und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.

Der Konzern hat sich dafür entschieden, sämtliche seiner börsennotierten Eigenkapitalinstrumente in diese Kategorie einzuordnen.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält gemäß IFRS 9.4.1.4

•	die nach der Definition des IFRS 9 "zu Handelszwecken gehaltenen" finanziellen Vermögenswerte einschließlich der nicht als Sicherungsinstrumente designierten Derivate,
•	finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder
•	finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Diese Kategorie umfasst derivative Finanzinstrumente und zu Handelszwecken gehaltene börsennotierte Eigenkapitalinstrumente.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert wird hauptsächlich dann ausgebucht, wenn gemäß IFRS 9.3.2 die vertragliche Rechte zum Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert entweder erloschen sind oder diese übertragen wurden. Im Falle einer Übertragung führt die hiermit verbundene Übertragung wesentlicher Risiken und Chancen oder die Übertragung der Verfügungsmacht zu einer Ausbuchung des Vermögenswerts.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern erfasst bei allen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste gemäß IFRS 9.5.5.1 (ECL).

Der Bemessungszeitraum des erwarteten Kreditverlustes ist grundsätzlich von einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos seit erstmaligen Ansatz des Finanzinstruments abhängig. Er beruht auf dem erwarteten 12-Monats-Kreditverlust bei keiner signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos und auf der Restlaufzeit (Gesamtlaufzeit-ECL) bei Vorliegen einer signifikanten Erhöhung.

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern das Bilanzierungswahlrecht zur generell anhand der Gesamtlaufzeit-ECL erfolgenden Risikovorsorge ohne Prüfung von Risikoveränderungen an. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren angepasst wird, sofern mit vertretbarem Aufwand für den Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifische zukunftsbezogene Faktoren ermittelt werden können.

Der Konzern geht bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall aus, wenn vertragliche Zahlungen 90 Tage überfällig sind und eine hierauf folgende Detailüberprüfung des Schuldners nicht zu anderen Erkenntnissen führt. Außerdem kann er in bestimmten Fällen bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall ausgehen, wenn interne oder externe Informationen darauf hindeuten, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern die ausstehenden vertraglichen Beträge vollständig erhält, bevor alle von ihm gehaltenen Kreditbesicherungen berücksichtigt werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine begründete Erwartung besteht, dass die vertraglichen Cashflows realisiert werden.

II) Finanzielle Verbindlichkeiten

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Darlehen, als Verbindlichkeiten oder als Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, klassifiziert.

Sämtliche finanziellen Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten und Darlehen einschließlich Kontokorrentkrediten.

Folgebewertung

Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt folgendermaßen von deren Klassifizierung ab:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen gemäß IFRS 9.4.2.1 und IFRS 9.4.2.2 die nach der Definition des IFRS 9 "zu Handelszwecken gehaltenen" finanziellen Verbindlichkeiten sowie die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten.

Diese Kategorie umfasst auch vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente, die nicht als Sicherungsinstrumente in Sicherungsbeziehungen gemäß IFRS 9 designiert und als solche effektiv sind.

Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.

Im Konzern bestehen keine finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert wurden.

Darlehen und Verbindlichkeiten

Nach der erstmaligen Erfassung werden diese finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. In die Ermittlung des Effektivzinssatzes fließen zwischen den Vertragspartnern gezahlte Gebühren sowie Transaktionskosten, Agios und Disagios ein. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Verbindlichkeiten ausgebucht werden sowie im Rahmen der mittels der Effektivzinsmethode erfolgenden Amortisation als Finazierungsaufwendungen.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird gemäß IFRS 9.3.3 ausgebucht, wenn die ihr zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.

III) Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

4.11 Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern verwendet in geringem Umfang derivative Finanzinstrumente wie beispielsweise Rohwarenswaps oder Zinsswaps zur Sicherung gegen Rohstoffpreis- und Zinsänderungsrisiken aus bestehenden und zukünftigen Grundgeschäften und bilanziert sie nach IFRS 9. Diese derivativen Finanzinstrumente werden grundsätzlich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt bzw. neu bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als finanzielle Verbindlichkeiten, wenn er negativ ist. Diese derivativen Finanzinstrumente werden nicht als Sicherungsbeziehung designiert, sondern als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert.

4.12 Vorräte

Vorräte werden nach IAS 2 bilanziert und mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert (abzüglich notwendiger Vertriebskosten) unter Berücksichtigung der geplanten Verwendung angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittspreismethode oder zu niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag bewertet. In die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind neben den Kosten für Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten unter der Annahme einer Normalauslastung eingerechnet. Für Bestandsrisiken aus der Lagerdauer und einer verminderten Verwertbarkeit wurden angemessene Wertabschläge vorgenommen.

4.13 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Die Bilanzierung von Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten erfolgt nach IFRS 15. Werden aufgrund der Erfüllung einer vertraglichen Leistungsverpflichtung Umsatzerlöse erfasst, bevor die Voraussetzungen für eine Rechnungstellung vorliegen oder der Kunde eine Zahlung geleistet hat, wird der entsprechende Anspruch als Vertragsvermögenswert angesetzt.

Erfolgen Zahlungen durch Kunden beziehungsweise werden Forderungen an einen Kunden vertraglich bereits fällig, bevor eine vertragliche Leistungsverpflichtung erfüllt und somit Umsätze realisiert wurden, so sind die zukünftigen Umsatzerlöse nach IFRS 15 zu bemessen und als Vertragsverbindlichkeiten abzugrenzen. Die Vertragsverbindlichkeiten werden dann entsprechend der Erfüllung der vertraglichen Leistungsverpflichtungen den Umsatzerlösen zugeführt.

Wenn der Vertragsvermögenswert eines Kundenauftrags die hierauf erhaltenen Anzahlungen übersteigt, erfolgt der Ausweis aktivisch unter den Vertragsvermögenswerten. Im umgekehrten Fall erfolgt ein gesonderter passivischer Ausweis unter den Vertragsverbindlichkeiten.

Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Herstellungskosten von Fertigungsaufträgen die erzielbaren Erlöse übersteigen, werden die erwarteten Verluste unmittelbar als Aufwand erfasst. In solchen Fällen wird bis zur Höhe des jeweiligen Vertragsvermögenswerts eine Wertminderung vorgenommen bzw. - bei Überschreiten des Vertragsvermögenswerts - auf der Passivseite unter den kurzfristigen Rückstellungen eine Drohverlustrückstellung nach IAS 37 gebildet. Diese wird auf Basis einer Einzelfallbetrachtung mit dem zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung aus dem Kundenauftrag erforderlichen Betrag angesetzt.

Erlöse im Bereich Energy Grids

Bei Erlösen aus dem Bereich Energy Grids wird gemäß den Vorschriften des IFRS 15 grundsätzlich eine zeitraumbezogene Erlösrealisierung vorgenommen, da die Projekte auf Grundstücken der Kunden errichtet werden und diese somit stets die Kontrolle über die geschaffenen bzw. verbesserten Vermögenswerte haben. Die Realisierung erfolgt auf Basis von Einzelverträgen. Die Allokation des Transaktionspreises auf separate Leistungsverpflichtungen erfolgt auf Basis der Arbeitskalkulation. Für die Bestimmung des Transaktionspreises von Projekten im FRIEDRICH VORWERK-Konzern wird die mit dem Auftraggeber vereinbarte Auftragssumme herangezogen.

Die zeitraumbezogene Erlösrealisierung bei diesen Projekten erfolgt nach der Output-orientierten Methode auf Basis der bereits erbrachten Leistung. Die Ermittlung der erbrachten Leistung und der damit korrespondierenden Umsatzerlöse erfolgt auf Ebene der Einzelpositionen gemäß Arbeitskalkulation. Die direkte Ableitung des Leistungsfortschritts aus den tatsächlich geleisteten Arbeiten stellt aufgrund von unvorhergesehenen Abweichungen der Plankosten den besten Indikator dar. Die direkte Leistungsermittlung ist vom Projektteam monatlich zwingend durchzuführen.

Noch nicht verbrauchte, aber bereits auf den Projekten vorhandene Vorräte werden separat unter den Vorräten ausgewiesen. Bereits in Rechnung gestellte Teilleistungen werden als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bilanziert.

Unter Nachträgen im Zusammenhang mit diesen Aufträgen versteht man Leistungen, die aufgrund der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen nicht verrechnet werden können, sondern über deren Verrechenbarkeit bzw. Anerkenntnis noch Einvernehmen mit dem Auftraggeber hergestellt werden muss. Während die Kosten sofort bei Anfallen ergebniswirksam erfasst werden, erfolgt die Erlösrealisierung von Nachträgen grundsätzlich erst nach Vorliegen des schriftlichen Anerkenntnisses des Auftraggebers bzw. mit Bezahlung der Nachträge, falls der Zahlungseingang vor der schriftlichen Anerkenntnis erfolgt.

Erlöse im Bereich Energy Transformation

Die Gegenleistung für Erlöse im Bereich Energy Transformation, die auf Basis der zum Stichtag bereits erbrachten Leistungen zeitraumbezogen realisiert werden, wird im Posten Vertragsvermögenswerte erfasst. Der Vertragsvermögenswert stellt den Anspruch des Konzerns dar.

Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung ist dann vorzunehmen, wenn durch eine vertragliche Vereinbarung keine alternative Nutzungsmöglichkeit vorhanden ist und ein Vergütungsanspruch samt Gewinnmarge auf die erbrachte Leistung gegeben ist. Die Ausführungen zu den Erlösen im Bereich Energy Grids gelten sinngemäß.

4.14 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

In der Bilanz abgebildete Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Der Finanzmittelfonds in der Konzern-Kapitalflussrechnung wird entsprechend der obigen Definition abgegrenzt.

4.15 Rückstellungen

Rückstellungen werden nach IAS 37 für gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis, die künftig wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss mit wirtschaftlichem Nutzen führen werden in Höhe der zuverlässig schätzbaren Ausgabe gebildet.

Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Kostensteigerungen. Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist.

Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter werden für solche Verpflichtungen gebildet, bei denen ein Leistungsaustausch stattgefunden hat und die Höhe der Gegenleistung mit hinreichender Sicherheit feststeht. Der Ausweis der Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter erfolgt innerhalb der Verbindlichkeiten.

4.16 Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Die Pensionsverpflichtungen werden in Übereinstimmung mit IAS 19 erfasst. Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden als Aufwand erfasst. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen wird die Verpflichtung als Pensionsrückstellung in der Bilanz erfasst. Die Pensionszusagen werden hierbei als "defined benefit plan" angesehen und daher mittels der "projected unit credit method" versicherungsmathematisch bewertet.

Die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Der aus der Aufzinsung der Pensionen resultierende Zinsaufwand wird im Finanzergebnis berücksichtigt.

4.17 Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse werden mit dem Betrag erfasst, der bei Übertragung der zugesagten Güter oder Dienstleistungen an den Kunden, der Gegenleistung entspricht, die das Unternehmen im Tausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter oder Dienstleistungen erhält.

Im Fall von Projekten mit variabler Vergütung wird in Abhängigkeit der konkreten vertraglichen Gestaltung entweder der Erwartungswert oder der wahrscheinlichste Wert angesetzt. In einem einzigen Vertrag können grundsätzlich beide Schätzverfahren zur Anwendung gelangen. Darüber hinaus wird der so ermittelte Betrag um einen risikoadjustierten Abschlag reduziert, um eine signifikante Umkehr der kumulativ bereits erfassten Erlöse bei Auflösung der Unsicherheit zu vermeiden.

Verkauf von Waren und Erzeugnissen, Erbringung von Dienstleistungen

Die Verfügungsmacht erhält der Kunde in der Regel mit Lieferung der Waren und Erzeugnisse bzw. mit der Endabnahme beim Kunden. Umsätze aus Dienstleistungsgeschäften werden nur dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließen wird. Dies erfolgt in der Bilanzierungsperiode, in der die jeweiligen Dienstleistungen erbracht werden, wodurch der Kunde die Verfügungsmacht über die Dienstleistung erhält.

Umsatzerlöse aus Aufträgen von Kunden (Energy Grids)

Umsatzerlöse aus Aufträgen von Kunden werden gemäß den Vorschriften des IFRS 15 grundsätzlich zeitraumbezogen realisiert. Die zeitraumbezogene Erlösrealisierung erfolgt nach der Output-orientierten Methode auf Basis der zum Stichtag bereits erbrachten Leistung.

Für weitere Details wird auf die Ausführungen zu den Vertragsvermögenswerten verwiesen.

Die Ergebnisrealisierung bei Aufträgen, die in Arbeitsgemeinschaften ausgeführt werden, erfolgt zeitraumbezogen entsprechend der zum Bilanzstichtag tatsächlich erbrachten Leistung. Drohende Verluste aus dem weiteren Projektverlauf werden durch entsprechende Abwertungen berücksichtigt.

Umsatzerlöse aus Projekten im Bereich Energy Transformation

Umsatzerlöse im Bereich Energy Transformation werden zeitraumbezogen auf Basis der zum Stichtag bereits erbrachten Leistung realisiert, wenn durch eine vertragliche Vereinbarung für den FRIEDRICH VORWERK-Konzern keine alternative Nutzungsmöglichkeit gegeben ist und die vertragliche Vereinbarung einen Vergütungsanspruch inklusive Gewinnmarge auf die bereits erbrachte Leistung vorsieht.

Zinserträge

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung des Effektivzinssatzes, das heißt des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswertes abgezinst werden).

Dividenden

Erträge werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

4.18 Steuern

a) Tatsächliche Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung werden die Steuersätze und Steuergesetze zu Grunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

b) Latente Steuern

Latente Steuerschulden werden nach IAS 12 für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der latenten Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- und Firmenwertes.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können.

Investitionsabhängige Steuergutschriften werden in analoger Anwendung der Vorschriften des IAS 12 bilanziert. Eine Verrechnung mit der entsprechenden Investition erfolgt nicht.

Bei einzelnen Gesellschaften werden die aktiven und passiven latenten Steuern saldiert, soweit sie künftigen Belastungen oder Minderungen desselben Steuerpflichtigen gegenüber derselben Steuerbehörde zuzuordnen sind.

Die Bemessung latenter Steuern erfolgt anhand der Steuersätze, welche die Anforderungen des IAS 12.47ff. erfüllen. Latente Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und, sofern sie sich auf erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

4.19 Eventualschulden und Eventualforderungen

Eventualschulden werden im Anhang separat angegeben, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ist unwahrscheinlich.

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen werden Eventualschulden nach IFRS 3.23 passiviert, wenn der beizulegende Zeitwert verlässlich ermittelt werden kann.

Eventualforderungen werden im Abschluss nicht angesetzt. Sie werden jedoch im Anhang angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

4.20 Klassifizierung von Aufwendungen

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen werden nach dem Gesamtkostenverfahren nach Art der Aufwendungen gegliedert.

Sonstige Steuern umfassen Steuern außerhalb von Ertragsteuern und werden separat im Posten "Sonstige Steuern" dargestellt.

5. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Für die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS müssen vereinzelt Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die ermittelten Beträge von Vermögenswerten, Schulden und finanziellen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie auf den Ausweis von Aufwendungen und Erträgen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

a) Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Nicht-finanzielle Vermögenswerte werden auf Werthaltigkeit untersucht, wenn Hinweise vorliegen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Zur Schätzung des Nutzungswerts bewertet das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit und wählt einen angemessenen Abzinsungssatz, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln.

b) Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

c) Rückstellungen

Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und der zum Bilanzstichtag bekannten Umstände. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen.

d) Aktive latente Steuern

Für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und auf temporäre Differenzen werden aktive latente Steuern in dem Maße gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Ermessensausübung der Geschäftsführung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich.

e) Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Die Gesellschaften des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns tätigen einen großen Teil ihrer Geschäfte als zeitraumbezogene Fertigungsaufträge, bei denen die Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad und dem Leistungsfortschritt auszuweisen sind. Diese Methode erfordert eine Schätzung des Ausmaßes des Auftragsfortschritts. In Abhängigkeit von der Methode zur Bestimmung des Fertigstellungsgrads umfassen die wesentlichen Schätzungen die bereits erbrachten Leistungen, die gesamten Auftragskosten, die bis zur Fertigstellung noch anfallenden Kosten, die gesamten Auftragserlöse, die Auftragsrisiken und andere Beurteilungen. Die Schätzungen werden kontinuierlich vom Management der Gesellschaft überprüft und gegebenenfalls angepasst. Gerade bei technisch komplexen und anspruchsvollen Projekten besteht das Risiko, dass die Einschätzung der Gesamtkosten von den tatsächlichen anfallenden Kosten oder die Einschätzung des Fertigstellungsgrads erheblich abweicht.

II. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Langfristige Vermögenswerte

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und des Sachanlagevermögens ist aus dem nachfolgenden Anlagenspiegel ersichtlich.

1.1 Anlagenspiegel des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns zum 31. Dezember 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten am 01.01.	Zugänge des Geschäftsjahres	Umbuchung
31.12.2023	T€	T€	T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.604	708	413
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.276	0	0
	5.880	708	413
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	37.958	2.402	1.973
2. Technische Anlagen und Maschinen	53.475	11.057	1.052
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.293	8.871	30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.862	10.226	-3.469
	130.587	32.556	-413
Gesamt	136.467	33.264	0

	Abgänge des Geschäftsjahres	Währungskursdifferenzen 2
31.12.2023	T€	T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	0	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	630	20
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.772	36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.957	11
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	508	7
	5.867	74
Gesamt	5.867	74

	Anschaffungs- und Herstellungskosten am 31.12. T€	Kumulierte Abschreibungen am 01.01. T€	Abschreibungen des Geschäftsjahres T€	Abgänge Abschreibungen T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.725	1.331	248	0
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.276	0	0	0
	7.002	1.331	248	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	41.722	4.041	1.398	477
2. Technische Anlagen und Maschinen	63.848	18.752	10.504	1.569
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.248	10.561	5.929	2.554
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	14.118	0	0	0
	156.936	33.354	17.831	4.601
Gesamt	163.938	34.685	18.079	4.601

	Währungskursdifferenzen T€	Kumulierte Abschreibungen am 31.12. 2 T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	1.579
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	0	1.579
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2	4.964
2. Technische Anlagen und Maschinen	8	27.695
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3	13.938
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0
	12	46.597
Gesamt	12	48.175

	Buchwert am 01.01. T€	Buchwert am 31.12. T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	273	1.147
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.276	4.276
	4.549	5.423
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.916	36.758
2. Technische Anlagen und Maschinen	34.722	36.154
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.732	23.310
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.862	14.118
	97.233	110.340
Gesamt	101.782	115.763

1.2 Anlagenspiegel des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns zum 31. Dezember 2022

31.12.2022	Anschaffungs- und Herstellungskosten am 01.01. T€	Zugänge des Geschäftsjahres T€	Zugänge aus Erstkonsolidierung T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.835	95	-356
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.692	0	2.585
	3.526	95	2.229
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	35.139	2.954	0
2. Technische Anlagen und Maschinen	46.583	12.136	18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.331	11.566	64
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	544	7.824	0
	104.597	34.480	82
Gesamt	108.123	34.575	2.311

31.12.2022	Umbuchung T€	Abgänge des Geschäftsjahres 2 T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	41	11
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
	41	11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-134	1
2. Technische Anlagen und Maschinen	21	5.284
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-21	2.647
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	93	599
	-41	8.531
Gesamt	0	8.542

	Anschaffungs- und Herstellungskosten am 31.12. T€	Kumulierte Abschreibungen am 01.01. T€	Abschreibungen des Geschäftsjahres T€	Abgänge Abschreibungen T€	Kumulierte Abschreibungen am 31.12. T€	Buchwert am 01.01. T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.604	1.062	279	11	1.331	772
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.276	0	0	0	0	1.692
	5.880	1.062	279	11	1.331	2.464
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	37.958	2.914	1.127	0	4.041	32.225
2. Technische Anlagen und Maschinen	53.475	13.805	9.442	4.495	18.752	32.778
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.293	7.264	5.729	2.433	10.561	15.067
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.862	0	0	0	0	544
	130.587	23.983	16.299	6.928	33.354	80.614
Gesamt	136.467	25.045	16.579	6.939	34.685	83.078

	Buchwert am 31.12. T€
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	273
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.276
	4.549
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.916
2. Technische Anlagen und Maschinen	34.722
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.732
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.862
	97.233
Gesamt	101.782

2. Geschäfts- oder Firmenwert

Der Buchwert der Geschäfts- und Firmenwerte beträgt 4.276 T€ (Vorjahr: 4.276 T€).

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Dabei werden die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet. Die Zuordnung sowie verwendete Parameter für die Werthaltigkeitsprüfung zeigt die nachstehende Tabelle unten.

Die Werthaltigkeitsprüfung bestätigte die Werthaltigkeit der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte.

Schätzungsunsicherheiten bei der Werthaltigkeitsprüfung

Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt, die auf einer vom Management der jeweiligen ZGE für einen Zeitraum von fünf Jahren genehmigten Mittelfristplanung basieren. Im Anschluss an die Mittelfristplanung wird die Berechnung unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Wachstumsrate von unverändert 1,0 % in die ewige Rente überführt. Bei der Ermittlung der Planzahlen werden gegenwärtige und zukünftige Wahrscheinlichkeiten, die erwartete wirtschaftliche Entwicklung sowie sonstige Umstände berücksichtigt. Die Abzinsung der prognostizierten Cashflows erfolgt mit einem Diskontierungszinssatz vor Steuern (WACC), dessen Werte und zugrundeliegenden Parameter die folgende Tabelle anzeigt.

31.12.2023 ZGE	Geschäfts- oder Firmenwert T€	Marktrisikoprämie in %	Risikoloser Zinssatz in %	WACC vor Steuern in %	Umsatzwachstumsrate ^* in %
Gottfried Puhlmann	3.812	7,5	2,7	11,1	4,4
(31.12.2022)	3.812	7,5	2,0	9,6	7,7
Korupp	314	7,5	2,7	11,7	1,0
(31.12.2022)	314	7,5	2,0	10,3	3,1
Hempel	151	7,5	2,7	11,7	9,7
(31.12.2022)	151	7,5	2,0	10,2	3,0

^* Geplantes Wachstum der Umsätze einschließlich Bestandsveränderungen (operating performance), Durchschnitt der kommenden fünf Jahre

Schätzungsunsicherheiten bei der Werthaltigkeitsprüfung

Bei der Berechnung des Nutzungswerts der ZGE zugrunde gelegten Annahmen, bestehen die größten Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich:

• EBITDA-Margen

• Abzinsungssätze

• Umsatzentwicklungen

EBITDA-Margen: Die EBITDA-Margen basieren auf der Mittelfristplanung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Ein Rückgang der EBITDA-Marge um 0,5 Prozentpunkte würde für keine ZGE bzw. ZGE-Gruppe zu einer Wertminderung führen.

Abzinsungssätze: Die Abzinsungssätze stellen die Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken dar; hierbei werden der Zinseffekt und die spezifischen Risiken der Vermögenswerte, für die die geschätzten künftigen Cashflows nicht angepasst wurden, berücksichtigt. Die Berechnung des Abzinsungssatzes berücksichtigt die spezifischen Umstände des Konzerns. Zur Ermittlung eines Abzinsungssatzes vor Steuern wird der Abzinsungssatz um den entsprechenden Betrag und Zeitpunkt steuerlicher Zahlungsströme bereinigt. Ein Anstieg des Abzinsungssatzes vor Steuern um 0,5 Prozentpunkte würde für keine ZGE bzw. ZGE-Gruppe zu einer Wertminderung führen.

Umsatzentwicklungen: Die prognostizierten Umsatzentwicklungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf Wachstumsannahmen der Zielmärkte der jeweiligen ZGE. Der Konzern erkennt an, dass mögliche neue Wettbewerber oder ein verändertes Marktumfeld die Annahmen der Umsatzentwicklung wesentlich beeinflussen könnten. Solch eine Entwicklung könnte zu einer anderen nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Entwicklung für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten führen. Eine Abweichung von den prognostizierten Umsatzentwicklungen um einen Prozentpunkt würde für keine ZGE bzw. ZGE-Gruppe zu einer Wertminderung führen.

3. Immaterielle Vermögenswerte

Bezüglich der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf die Darstellung im Anlagenspiegel.

Die im Geschäftsjahr aktivierten Entwicklungsaufwendungen des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns belaufen sich auf 372 T€ (Vorjahr: 413 T€).

4. Sachanlagen

Bezüglich der Entwicklung des Sachanlagevermögens verweisen wir auf die Darstellung im Anlagenspiegel. Weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr wurden Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte aktiviert.

Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die aktivierten Nutzungsrechte pro Anlagenklasse zum 31. Dezember 2023:

Nutzungsrechte	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Grundstücke und Gebäude	407	199
Technische Anlagen und Maschinen	2.469	4.385
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	103	388
Summe	2.980	4.971

Die hier separat dargestellten Nutzungsrechte sind ebenfalls im Anlagenspiegel in Absatz II.1 enthalten. Die Zugänge zu den Nutzungsrechten im Geschäftsjahr 2023 betrugen 486 T€ (Vorjahr: 710 T€), wovon 0 T€ (Vorjahr: 14 T€) auf Unternehmenszusammenschlüsse entfallen.

5. Finanzanlagen

Finanzanlagen	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Equity-Beteiligungen	10.591	17.072
Sonstige Ausleihungen	0	627
Buchwert zum 31.12.	10.591	17.699

Die Entwicklung der Finanzanlagen ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Wertpapiere	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Buchwert am 1.1.	0	0
Zugänge der Periode	0	0
Abgänge der Periode	0	0
Neubewertung	0	0
Buchwert am 31.12.	0	0
At-equity bilanzierte Finanzanlagen	31.12.2023	31.12.2022
	T€	T€
Buchwert am 1.1.	17.072	8.469
Anteilige Jahresergebnisse	9.353	17.977
Auflösung von stillen Reserven	0	-84
Ausschüttungen	-15.834	-9.290
	0	0
Buchwert am 31.12.	10.591	17.072

Angaben zu Arbeitsgemeinschaften

Im Konzern werden Arbeitsgemeinschaften als Gemeinschaftsunternehmen klassifiziert und deren Ergebnisse im Ergebnis aus Equity-Beteiligungen ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2023 enthält die nachstehende Tabelle die in Bezug auf die Umsatzerlöse im Jahr 2023 zehn größten Arbeitsgemeinschaften.

Arbeitsgemeinschaften	Beteiligungsquote in %
(BRU) ARGE LNG Brunsbüttel	50,00%
(442) ARGE EGL 442	58,00%
(KAN) ARGE Konverter A-Nord	33,33%
(ELB) ARGE Elbchaussee 1. BA	36,00%
(KTM) ARGE Kabeltrasse Mehringen	45,00%
(GSH) ARGE Kabeltrasse GSH	40,00%
(3BA) ARGE NWKG 3. BA	50,00%
(KT3) ARGE Kabeltrasse A310	50,00%
(ZEE) Dach-ARGE ZEELINK Los 3 - (bis) 5	25,00%
(DOW) ARGE DOW Ohrensen K28	50,00%

Die Finanzinformationen zu diesen Arbeitsgemeinschaften für das Geschäftsjahr 2023 sind jeweils zu 100 % dargestellt.

ARGE	Umsatzerlöse T€	Langfristige Vermögenswerte T€	Kurzfristige Vermögenswerte T€	davon liquide Mittel T€	Langfristige Schulden T€	Kurzfristige Schulden T€
(BRU)	211.391	0	271.758	9.422	0	257.653
(442)	12.899	38	153.422	3.202	0	133.965
(KAN)	11.501	0	6.799	3.732	0	6.345
(ELB)	6.894	0	1.270	150	0	1.274
(KTM)	6.405	0	8.422	1.054	0	7.399
(GSH)	5.259	1.263	72.162	1.318	0	64.769
(3BA)	4.612	6	3.451	1.203	0	3.313
(KT3)	4.436	21	5.422	38	0	5.744
(ZEE)	3.537	0	257	0	0	411
(DOW)	2.607	0	4.414	820	0	3.992

6. Vorräte

Vorräte	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	7.241	10.165
Unfertige Erzeugnisse	7	100
Buchwert zum 31.12.	7.249	10.266

Bei den Vorräten wurden während der Berichtsperiode Wertminderungen in Höhe von 4 T€ (Vorjahr: 16 T€) vorgenommen. Wertaufholungen auf Vorräte wurden in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 13 T€) vorgenommen.

7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.757	20.476
Forderungen gegen Arbeitsgemeinschaften	18.838	1.301
abzüglich Einzelwertberichtigungen	-2.105	-4.081
abzüglich Expected credit loss	-59	-13
Buchwert zum 31.12.	37.431	17.683

Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist innerhalb eines Jahres fällig. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden je nach Bedarf einzelwertberichtigt. Indikatoren für Wertberichtigungen sind ausbleibende Zahlungseingänge und Informationen über Änderungen der Bonität von Kunden. Eine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos besteht aufgrund der Breite des Kundenstammes nicht. Die Einzelwertberichtigungen beinhalten im Wesentlichen stichtagsbezogene Abwertungseffekte aus der Bewertung der Arbeitsgemeinschaften.

8. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsvermögenswerte umfassen die Vergütungsansprüche aus Aufträgen von Kunden und Anlagenbauprojekten für die am Stichtag bereits erbrachten Leistungen. Übersteigen die hierauf erhaltenen Anzahlungen den Vergütungsanspruch, erfolgt der Ausweis unter den Vertragsverbindlichkeiten.

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Vertragsvermögenswerte brutto	411.440	313.588
hierauf erhaltene Anzahlungen	-345.266	-218.159
Vertragsvermögenswerte	66.174	95.428
Vertragsverbindlichkeiten (inkl. Anzahlungen)	25.541	7.296

Im Geschäftsjahr wurden keine (Vorjahr: keine) Kosten der Vertragsanbahnung bzw. Vertragserfüllung als gesonderte Vermögenswerte aktiviert.

Die Umsatzerlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 6.513 T€.

9. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen Vermögenswerte, deren Fristigkeit überwiegend innerhalb eines Jahres liegt, gliedern sich wie folgt auf:

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
		0
Forderungen aus Steuern	1.666	1.191
Forderungen gegen Personal	1.319	1.254
Transitorische Rechnungsabgrenzungsposten	300	261
Übrige sonstige Vermögenswerte	970	1.982
		0
Buchwert zum 31.12.	4.255	4.688

Die Forderungen aus Steuern beinhalten Körperschaft- und Gewerbesteuerrückerstattungen von 1.586 T€ (31.12.2022: 1.126 T€) und Vorsteuererstattungsansprüche von 80 T€ (31.12.2022: 66 T€). Die Forderungen gegen Personal beinhalten im Wesentlichen Arbeitnehmerdarlehen.

10. Eigenkapital

Bezüglich der Entwicklung des Eigenkapitals verweisen wir auf die gesonderte Anlage "Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung" zu diesem Anhang.

10.1 Kapitalanteile der Kommanditisten (Festkapital)

Zum 31. Dezember 2023 betragen die Kommandit- und Hafteinlagen 2.000 T€ (Vorjahr: 2.000 T€), welche jeweils voll eingezahlt sind. Das Komplementärkapital beträgt 0 T€ (Vorjahr: 0 T€).

Die Kapitalanteile der Kommanditisten sind maßgeblich für deren Stimmrechte auf Gesellschafterversammlungen sowie für die Ergebnisverteilung.

10.2 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage zum Bilanzstichtag beträgt unverändert 11.556 T€ (31.12.2022: 11.556 T€).

10.3 Gewinn- und sonstige Rücklagen

Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung

Die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ist Folge der Umrechnung nach der modifizierten Stichtagsmethode.

Die Differenz ergibt sich aus der Umrechnung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der Tochtergesellschaften, die in Fremdwährung bilanziert haben, zum Durchschnittskurs sowie der Bilanzposten zum Stichtagskurs einerseits und des Eigenkapitals der jeweiligen Tochtergesellschaften zum historischen Kurs andererseits. Zum Bilanzstichtag ist eine Niederlassung im Konsolidierungskreis enthalten, die in polnischen Zloty bilanziert.

Rücklage für Pensionen

Nach IAS 19 werden versicherungsmathematische Gewinne/Verluste (nach Berücksichtigung der damit verbundenen latenten Steuereffekte) in der Rücklage für Pensionen und in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst.

Rücklage für erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

Diese Position enthält die vom FRIEDRICH VORWERK-Konzern erwirtschafteten Gewinne.

10.4 Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

Im Berichtsjahr wurden die Beteiligungen an der Gottfried Puhlmann GmbH und der Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung auf 100 % aufgestockt, so dass zum Bilanzstichtag lediglich nicht beherrschende Anteile an der im Berichtsjahr neu gegründeten 5C-Tech GmbH bestehen.

11. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionsplänen betrifft die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG sowie die Gottfried Puhlmann GmbH. Sie umfassen Ansprüche auf eine lebenslängliche Altersrente verbunden mit einer Hinterbliebenenversorgung in Höhe des handelsbilanziellen Rückstellungsbetrages zum Monatsende des Sterbemonates. Zum 31. Dezember 2023 werden durch die Pensionspläne 113 (31.12.2022: 115) Pensionäre begünstigt. Die Pensionsvereinbarung ist geschlossen, d. h. bei Neueinstellungen werden keine betrieblichen Pensionszusagen mehr vereinbart.

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Pensionsrückstellungen zum Beginn des Geschäftsjahres	1.991	2.727
Inanspruchnahme	-114	-121
Zuführung zu Rückstellungen (service cost)	14	21
Zuführung zu Rückstellungen (interest cost)	61	28
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)	38	-659
Sonstige Veränderungen	0	-6
Pensionsrückstellungen am Ende des Geschäftsjahres	1.990	1.991
- Planvermögen	0	0
Bilanzansatz	1.990	1.991

Folgende versicherungsmathematischen Annahmen wurden zu Grunde gelegt:

	2023	2022
Rechnungszins	3,64% - 3,69%	3,12% - 3,17%
Gehaltstrend	0,00%	0,00%
Rententrend	0,00% - 2,00%	0,00% - 2,00%

Die Leistungspläne sind nicht kapitalgedeckt. Die Verbindlichkeit entspricht der Verpflichtung (DBO).

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen und Erträge stellen sich wie folgt dar:

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Zuführung zu Rückstellungen (service cost)	-14	-21
Zuführung zu Rückstellungen (interest cost)	-61	-28
Total	-75	-49

Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen für 2024 betragen 123 T€.

Die Sensitivität der Gesamtpensionsverpflichtung auf Änderungen in den gewichteten Hauptannahmen kann sich (maximal) wie folgt gestalten:

		Auswirkung auf die Verpflichtung
	Veränderung der Annahme	Erhöhung der Annahme	Verminderung der Annahme
Abzinsungssatz	0,25 %	-2,9 %	+3,0 %
Künftige Rentensteigerung	0,25 %	0,3 %	-0,3 %
Lebenserwartung	1 Jahr	4,0 %	-4,1 %

Bei der Berechnung der Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung zu versicherungsmathematischen Annahmen wurde dieselbe Methode verwendet, mit der der Wert der Pensionsrückstellung in der Bilanz ermittelt wird. Die Sensitivitätsanalyse basiert auf der Änderung einer Annahme, während alle anderen Annahmen konstant gehalten werden. Es ist unwahrscheinlich, dass sich dieses in der Realität ereignet. Veränderungen in einigen Annahmen können korrelieren.

12. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten weisen folgende Fristigkeiten auf:

31.12.2023	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 und bis zu 5 Jahren T€	über 5 Jahre T€	Gesamt T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.370	7.755	2.577	12.702
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	33.261	6.203	74.700	114.164
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.695	0	0	3.695
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter	25.002	0	0	25.002
Sonstige Verbindlichkeiten	18.787	0	0	18.787
Vertragsverbindlichkeiten	25.541	0	0	25.541
Leasingverbindlichkeiten	2.267	1.322	42	3.631
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	0	0	10.213	10.213
Stand 31.12.2023	110.923	15.280	87.532	213.736

31.12.2022	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 und bis zu 5 Jahren T€	über 5 Jahre T€	Gesamt T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.388	9.186	3.726	15.300
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	26.811	11.735	65.991	104.537
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.784	0	0	10.784
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter	24.559	0	0	24.559
Sonstige Verbindlichkeiten	22.559	0	0	22.559
Vertragsverbindlichkeiten	7.296	0	0	7.296
Leasingverbindlichkeiten	3.247	2.637	9	5.893
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	0	0	10.213	10.213
Stand 31.12.2022	97.644	23.558	79.939	201.141

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden sowohl zu festen als auch zu variablen Zinssätzen zwischen 0,65% und 4,51% (Vorjahr: 0,65% und 3,29 %) verzinst. Der gewichtete Durchschnittszinssatz für 2023 beträgt 1,28% (Vorjahr: 1,02%).

Als Sicherheiten für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden Grundschulden mit einem Wert von 22.696 T€ zum Abschlussstichtag (31.12.2022: 16.180 T€) bestellt.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten Gewinnanteile der Kommanditisten (die entnahmenfähigen Ansprüche werden kurzfristig ausgewiesen) in Höhe von 32.413 T€ (Vorjahr: 26.213 T€), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 721 T€ (Vorjahr 477 T€) und sonstige Verbindichkeiten (Cash-Pooling) in Höhe von 127 T€ (Vorjahr: 121 T€).

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen sowohl im Geschäftsjahr als auch im Vorjahr gänzlich Darlehen von der Friedrich Vorwerk Group SE, die im Geschäftsjahr mit dem Zinssatz von 6,4 % (Vorjahr: 3,5 %) verzinst wurden.

Zum Bilanzstichtag wird ein Genussrechtskapital in Höhe von insgesamt 10.213 T€ (31.12.2022: 10.213 T€) ausgewiesen, das die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG ausgegeben hat. Die Genussrechte gewähren eine Garantieverzinsung in Höhe von 2,5 % über dem jeweils gültigen 3-Monats-EURIBOR. Darüber hinaus partizipiert die Genussrechtsinhaberin in Form einer variablen Verzinsung an der Profitabilität des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns. Die Gesamtverzinsung der Genussrechte im Berichtsjahr beträgt 6,0 % (Vorjahr: 3,5 %). Die Genussrechte sind erstmalig mit Wirkung zum 31. Dezember 2039 kündbar.

13. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Kurzfristig
Umsatzsteuer	6.655	3.713
Arbeitsgemeinschaften	8.946	14.725
Sonstige Darlehen	200	0
Lohnsteuer	1.413	1.198
Sozialversicherung	539	1.162
Löhne und Gehälter	120	552
Kreditorische Debitoren	302	829
Sonstige	611	380
Summe	18.787	22.559

14. Rückstellungen

14.1 Sonstige Rückstellungen

Die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen sowie Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter stellen sich wie folgt dar:

	31.12.2022 T€	Verbrauch T€	Auflösung T€	Zuführung T€	31.12.2023 T€
Kurzfristige Rückstellungen
Ausstehende Rechnungen	18.169	-18.164	0	18.036	18.041
Urlaub	4.593	-4.449	-22	4.882	5.004
Personalkosten	523	-48	0	76	551
Gewährleistungen	1.860	0	-122	624	2.361
Variables Gehalt und Provisionen	688	-448	-240	343	343
Jahresabschluss- und Prüfungskosten	235	-235	0	370	370
Drohverlustrückstellung	315	-315	0	2.093	2.093
Berufsgenossenschaft	572	-394	-178	586	586
Gleitzeit	467	-214	0	197	450
Übrige	1.667	-1.172	-128	1.736	2.103
	29.089	-25.440	-691	28.944	31.902

	31.12.2021 T€	Erstkonsolidierung T€	Umgliederung T€	Verbrauch T€	Auflösung T€	Zuführung T€
Kurzfristige Rückstellungen
Ausstehende Rechnungen	7.304	0	180	-7.477	0	18.163
Urlaub	3.931	154	0	-2.943	-227	3.678
Personalkosten	253	0	0	-165	0	434
Gewährleistungen	2.052	0	0	-136	-604	547
Variables Gehalt und Provisionen	971	46	0	-584	-295	550
Jahresabschluss- und Prüfungskosten	434	0	0	-391	-37	229
Drohverlustrückstellung	0	3.014	0	-2.699	0	0
Berufsgenossenschaft	249	0	0	-159	-91	572
Gleitzeit	407	18	0	-169	0	211
Übrige	2.097	4	-180	-301	-1.025	1.072
	0		0	0	0	0
	17.699	3.236	0	-15.024	-2.279	25.457

	31.12.2022 T€
Kurzfristige Rückstellungen
Ausstehende Rechnungen	18.169
Urlaub	4.593
Personalkosten	523
Gewährleistungen	1.860
Variables Gehalt und Provisionen	688
Jahresabschluss- und Prüfungskosten	235
Drohverlustrückstellung	315
Berufsgenossenschaft	572
Gleitzeit	467
Übrige	1.667
	0
	29.089

Der Ressourcenabfluss für die kurzfristigen Rückstellungen wird im folgenden Geschäftsjahr erwartet.

14.2 Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen ergeben sich wie folgt:

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Körperschaftsteuer	1.980	3.555
Gewerbesteuer	3.020	5.750
Buchwert zum 31.12.	5.001	9.304

15. Leasingverhältnisse

Leasingverbindlichkeiten nach Nutzungsrecht	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Grundstücke und Gebäude	410	199
Technische Anlagen und Maschinen	2.494	4.411
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	104	390
Summe	3.008	5.000

Unter Berücksichtigung der als Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing bilanzierten Verträge ergeben sich zum Bilanzstichtag insgesamt folgende Leasingverbindlichkeiten:

Leasingverbindlichkeiten nach Fristigkeit	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Langfristig	1.364	2.646
Kurzfristig	2.267	3.247
Summe	3.631	5.893

In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 wurden folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst:

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge	2023 T€	2022 T€
Abschreibungen	2.462	3.112
davon für Gebäude und Grundstücke	254	211
davon für Technische Anlagen und Maschinen	1.916	2.334
davon für Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	292	566
Zinsaufwand	41	43
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	9.874	9.408
Summe	12.377	12.562

Die Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse (inklusive Zahlungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse) belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf insgesamt 12.860 T€ (Vorjahr: 13.184 T€).

16. Latente Steuern

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern aus temporären Differenzen zum 31. Dezember 2023 und zum 31. Dezember 2022 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.

	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Aktive latente Steuern	6.171	5.998
Passive latente Steuern	10.247	12.772
Summe	-4.076	-6.773
	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Temporäre Differenzen aus:
Pensionsrückstellungen	111	130
Immateriellen Vermögenswerten	4.217	4.608
Verbindlichkeiten	1.899	1.577
Sachanlagen	543	505
Rückstellungen	309	106
Forderungen	392	412
Sonstiges	23	18
Saldierung	-1.323	-1.358
Aktive latente Steuern	6.171	5.998
	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Temporäre Differenzen aus:
Forderungen	6.941	7.845
Wertpapiere	23	42
Immateriellen Vermögenswerten	8	14
Sachanlagen	1.985	2.566
Finanzanlagen	2.210	2.761
Verbindlichkeiten	0	123
Vorräte	403	779
Saldierung	-1.323	-1.358
Passive latente Steuern	10.247	12.772

III. Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

1. Umsatzerlöse

Im Geschäftsjahr 2023 betragen die Umsatzerlöse 373.358 T€ (Vorjahr: 368.164 T€).

Eine Aufteilung der Umsatzerlöse nach Regionen zeigt die folgende Tabelle:

Region	2023 T€	2022 T€
		0
Deutschland	361.799	349.930
Europa ohne Deutschland	8.645	16.033
Übrige	2.913	2.201
		0
Summe	373.358	368.164

Von den Umsatzerlösen entfallen 15,2 % (Vorjahr: 16,9 %) auf den Bereich Service & Operations.

Zur Entwicklung der Umsatzerlöse wird auf den zusammengefassten Lage- und Konzernlagebericht verwiesen.

2. Erträge aus Equity-Beteiligungen

	2023 T€	2022 T€
Im Finanzanlagevermögen erfasstes Ergebnis aus Equity-Beteiligungen	9.353	17.977
In Forderungen und Verbindlichkeiten erfasstes Ergebnis aus Equity-Beteiligungen	5.387	-1.920
Summe	14.740	16.057

Anteile des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns an kumulierten Gewinnen von als Gemeinschaftsunternehmen eingestuften Arbeitsgemeinschaften werden im Finanzanlagevermögen unter den Equity-Beteiligungen ausgewiesen. Erlöse des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns aus Lieferungen und Leistungen an bzw. Leistungen für Arbeitsgemeinschaften werden unter den Umsatzerlösen erfasst. Das in eine Arbeitsgemeinschaft einbezahlte Kapital wird zusammen mit allfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Arbeitsgemeinschaften nach Abzug von Kapitalentnahmen und kumulierten Verlusten unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw., wenn sich per Saldo ein Passivposten ergibt, unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

3. Sonstige betriebliche Erträge

	2023 T€	2022 T€
Verrechnung von Sachbezügen	1.379	1.180
Aktivierte Eigenleistungen	1.234	1.429
Vermietung und Verpachtung	1.014	1.004
Auflösung von Rückstellungen	691	2.279
Versicherungsentschädigungen und Ersatzleistungen	394	242
Erstattungen	342	283
Anlagenabgänge	203	224
Wertpapiere	0	286
Periodenfremd	5	5
Sonstige	2.026	700
Summe	7.288	7.632

Zu den Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen verweisen wir auf den Rückstellungsspiegel.

4. Materialaufwand

	2023 T€	2022 T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-46.864	-33.872
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-150.638	-155.339
Summe	-197.503	-189.211

5. Personalaufwand

	2023 T€	2022 T€
Löhne und Gehälter	-97.976	-89.914
Sozialabgaben	-28.816	-28.617
Sonstige Personalaufwendungen	-1.205	-704
Summe	-127.997	-119.235

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2023 T€	2022 T€
Miete, Pachten, Leasing	-9.874	-9.408
Instandhaltungsaufwendungen	-8.432	-8.476
Reise- und KFZ-Kosten	-4.110	-3.132
Versicherungen	-1.822	-1.325
Sonstige personalbezogene Aufwendungen	-1.776	-1.449
Forderungsverluste und Wertberichtigungen auf Forderungen	-1.435	-148
Aus- und Weiterbildung	-989	-715
Recht und Beratung	-908	-863
Gebühren und Beiträge	-903	-1.265
Telefon, Porto, Datenfernübertragung	-487	-590
Werbekosten	-343	-359
Bürobedarf	-264	-269
Aufwand aus derivativen Finanzinstrumenten	-149	0
Nebenkosten Geldverkehr	-83	-87
Währungskursverluste	-19	-21
Periodenfremde Aufwendungen	0	-2
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.999	-5.009
Summe	-37.594	-33.116

7. Finanzerträge

	2023 T€	2022 T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	293	34
Summe	293	34

8. Finanzierungsaufwendungen

	2023 T€	2022 T€
Bankzinsen	-284	-362
Zinsaufwand aus Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	-6.628	-3.199
Zinsaufwand aus Pensionen	-61	-28
Zinsaufwand aus Leasing	-41	-43
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-712	-524
Summe	-7.725	-4.156

9. Steuern

Einzelangaben zu den gebildeten aktiven bzw. passiven latenten Steuern sind dem Gliederungspunkt I.4.18 b) "Latente Steuern" zu entnehmen. Der Ertragsteuersatz der Muttergesellschaft beträgt 13,2 % (Vorjahr: 13,2 %) und liegt deutlich unter dem gewichteten Durchschnittssteuersatz des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns von 29,2 % (Vorjahr: 14,4 %). Bei der Bildung der latenten Steuern wird der zukünftige lokale Ertragsteuersatz zu Grunde gelegt.

Zum 31. Dezember 2023 bestehen folgende steuerliche Verlustvorträge, für die im Geschäftsjahr analog zu den Vorjahren keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden:

	2023 T€	2022 T€
Gewerbesteuer	10.593	9.818
Körperschaftssteuer	8.942	9.075

Die Überleitungsrechnung zwischen dem Ertragsteueraufwand und dem Produkt aus bilanziellem Periodenergebnis und dem anzuwendenden Steuersatz des Konzerns für die Geschäftsjahre 2023 und 2022 stellt sich wie folgt dar:

	2023 T€	2022 T€
Körperschaftsteuer	-2.265	-1.127
Gewerbesteuer	-2.768	-5.459
Latente Steuern	2.685	-2.545
Summe	-2.348	-9.130

	2023 T€	2022 T€
Konzernergebnis vor Ertragsteuern	6.288	29.116
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-2.348	-9.130
Tatsächliche Steuerquote	37,3%	31,4%
	2023	2022
	T€	T€
Ergebnis vor Steuern (EBT)	6.705	29.505
Sonstige Steuern	-417	-389
Anzuwendender (gesetzlicher) Steuersatz	13,2%	13,2%
Erwarteter Steueraufwand	831	3.852
Effekte aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträgen	870	264
Periodenfremde Steuern	35	2.118
Effekte aufgrund der Nutzung und Zuführung von Verlustvorträgen	-327	1.685
Steuereffekt aufgrund von Abweichungen zum erwarteten Ertragsteuersatz	565	383
Sonstige Steuereffekte	373	828
	0	0
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand	2.348	9.130

IV. Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist in einer gesonderten Rechnung dargestellt. Sie zeigt die Veränderungen des Finanzmittelfonds im FRIEDRICH VORWERK-Konzern. Die ausgewiesenen liquiden Mittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen durch Dritte. Der Konzern hat keine Zahlungen für außerordentliche Geschäftsvorfälle geleistet. Zahlungen für Ertragsteuern und Zinsen sind gesondert ausgewiesen. Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der liquiden Mittel nach Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die Darstellung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.

Die folgende Tabelle stellt die Änderungen der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit dar:

	Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten T€	Gesellschafterdarlehen T€	Leasingverbindlichkeiten T€	Sonstige Darlehen T€	Summe T€
Bilanz zum 01.01.2022	18.984	79.954	9.003	0
Aufnahmen	4.992	0	0	0	4.992
Tilgungen	-8.681	-2.228	-3.777	0	-14.686
Zahlungswirksame Veränderungen	-3.689	-2.228	-3.777	0	-9.694
Zinsstundungen	5	0	0	0	5
Änderungen Konsolidierungskreis	0	0	25	0	25
Neue Leasingverhältnisse	0	0	642	0	642
Nicht zahlungswirksame
Veränderungen	5	0	667	0	672
Bilanz zum 31.12.2022	15.300	77.726	5.893	0
Aufnahmen	13.971	0	0	1.400	15.371
Tilgungen	-16.572	0	-2.986	-1.200	-20.758
Zahlungswirksame Veränderungen	-2.601	0	-2.986	200	-5.387
Zinsstundungen	3	3.177	0	0	3.180
Neue Leasingverhältnisse	0	0	740	0	740
Abgang von Leasingverhältnissen	0	0	-16	0	-16
Nicht zahlungswirksame
Veränderungen	3	3.177	724	0	3.904
Bilanz zum 31.12.2023	12.702	80.903	3.631	200

V. Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten

Die Finanzinstrumente setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

31.12.2023	Bewertungskategorie nach IFRS 9 ¹	Buchwert	Beizulegender Zeitwert
T€			Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Summe
						0
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	37.431
(31.12.2022)		17.683
Sonstige Vermögenswerte ²	AC	2.117
(31.12.2022)		2.914
Derivate ohne Hedge-Beziehung	FVTPL	172		172		172
(31.12.2022)		321		321		321
Liquide Mittel	AC	56.016
(31.12.2022)		44.283
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	FLaC	12.702		12.084		12.084
(31.12.2022)		15.300		14.271		14.271
Gesellschafterdarlehen	FLaC	80.903		105.884		105.884
(31.12.2022)		77.726		73.947		73.947
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	FLaC	33.261
(31.12.2022)		26.811
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	FLaC	10.213		13.845		13.845
(31.12.2022)		10.213		13.607		13.607
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FLaC	3.695
(31.12.2022)		10.784
Sonstige Darlehen	FLaC	200
(31.12.2022)		0
Sonstige Verbindlichkeiten ²	FLaC	8.946
(31.12.2022)		14.725
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter	FLaC	25.002
(31.12.2022)		24.559
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Vermögenswerte	AC	95.565
Finanzielle Vermögenswerte	FVTPL	172
Finanzielle Verbindlichkeiten	FLaC	174.924

¹ AC: Amortised Cost (Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten); FLaC: Financial Liabilities at amortised

cost (Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten); FVTPL: Fair Value through P&L (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet); FVTOCI: Fair Value through OCI (erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet)

² Andere sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die keine finanziellen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten darstellen, sind nicht enthalten.

Bei Finanzinstrumenten, bei denen die Buchwerte einen angemessenen Näherungswert für die beizulegenden Zeitwerte darstellen, erfolgt keine gesonderte Angabe des Fair Value.

Für die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Derivate werden die beizulegenden Zeitwerte mittels der zukünftig erwarteten Cashflows bestimmt, die unter Anwendung allgemein beobachtbarer Marktdaten der entsprechenden Zinsstrukturkurven abgezinst werden.

Die liquiden Mittel sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Darlehen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Laufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Genussrechten werden als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden auf die entsprechenden Fristigkeiten und Bonitäten bezogene marktübliche Zinssätze verwendet.

Ein Wechsel zwischen den Stufen hat weder im aktuellen noch im abgelaufenen Geschäftsjahr stattgefunden.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet wurde.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Finanzinstrument	Bewertungstechnik	Wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren	Zusammenhang zwischen wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Zinsswaps	Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows.	Nicht anwendbar	Nicht anwendbar

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Finanzinstrument	Bewertungstechnik
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	Abgezinste Zahlungsströme: Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Zahlungen, diskontiert mit einem risikoadjustierten Abzinsungssatz.
Gesellschafterdarlehen
Verbindlichkeiten aus Genussrechten

VI. Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements

1. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die im Konzern hauptsächlich bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten sind lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, Verbindlichkeiten aus Genussrechten, kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten. Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns bestehen im Wesentlichen aus liquiden Mitteln und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Buchwert der im Konzernabschluss erfassten finanziellen Vermögenswerte abzüglich Wertminderungen stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Er beträgt insgesamt 93.447 T€ (31.12.2022: 61.966 T€). Geschäftsverbindungen werden lediglich mit kreditwürdigen Vertragspartnern eingegangen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber einer diversifizierten Kundenstruktur der Energiewirtschaft. Hinsichtlich des finanziellen Bestands der Forderungen werden ständige Kreditbeurteilungen durchgeführt. Üblicherweise wird ein Zahlungsziel von 30 Tagen ohne Abzug gewährt. Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche zum Bilanzstichtag überfällig waren, wurden keine Wertberichtigungen gebildet, wenn keine wesentlichen Veränderungen in der Kreditwürdigkeit der Kunden festgestellt wurden und mit einer Zahlung der ausstehenden Beträge gerechnet wird.

Zu den Fristigkeiten der finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Gliederungspunkt II.12. "Verbindlichkeiten" bzw. II.13. "Sonstige Verbindlichkeiten".

2. Kapitalrisikomanagement

Der Konzern steuert sein Kapital (Eigenkapital plus Schulden abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) mit dem Ziel, durch finanzielle Flexibilität seine Wachstumsziele bei gleichzeitiger Optimierung der Finanzierungskosten zu erreichen. Die diesbezügliche Gesamtstrategie ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Das Management überprüft die Kapitalstruktur mindestens halbjährlich. Dabei werden die Kapitalkosten, die gegebenen Sicherheiten sowie die offenen Kreditlinien und Kreditmöglichkeiten überprüft.

Die Kapitalstruktur stellt sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

	31.12.2023	31.12.2022
Eigenkapital in T€	65.777	68.089
- in % vom Gesamtkapital	21,7%	22,9%
Schulden in T€	237.873	229.739
- in % vom Gesamtkapital	78,3%	77,1%
Kurzfristige Schulden in T€	122.824	111.478
- in % vom Gesamtkapital	40,4%	37,4%
Langfristige Schulden in T€	115.050	118.261
- in % vom Gesamtkapital	37,9%	39,7%
Nettoverschuldungsgrad ^*	0,6	0,8

^* Berechnet als Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel im Verhältnis zum Eigenkapital.

3. Finanzrisikomanagement

Die Überwachung des Finanzrisikos wird zentral durch das Management gesteuert. Die einzelnen Finanzrisiken werden mindestens vierteljährlich überprüft.

Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Liquiditäts- und Kreditrisiken. Geschäftsverbindungen werden grundsätzlich nur mit kreditwürdigen Vertragsparteien abgeschlossen.

Zur Bewertung der Kreditwürdigkeit insbesondere von Großkunden werden Bewertungen von unabhängigen Ratingagenturen, andere verfügbare Finanzinformationen sowie eigene Handelsaufzeichnungen herangezogen. Darüber hinaus werden die Forderungsbeträge laufend überwacht, so dass der FRIEDRICH VORWERK-Konzern keinem wesentlichen Kreditrisiko ausgesetzt ist. Das maximale Ausfallrisiko ist auf den jeweiligen in der Bilanz ausgewiesenen Buchwert der Vermögenswerte begrenzt.

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Vertragsvermögenswerte werden unter Anwendung des vereinfachten Ansatzes bestimmt.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Rücklagen, Überwachung und Pflege der Kreditvereinbarungen sowie Planung und Abstimmung der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse.

4. Marktrisiken

Marktrisiken können sich aus Änderungen von Wechselkursen (Wechselkursrisiko) oder Zinssätzen (Zinsrisiko) ergeben. Wechselkursrisiken werden dadurch weitgehend vermieden, dass der Konzern im Wesentlichen in Euro bzw. lokaler Währung fakturiert.

Der Konzern ist durch die Aufnahme von Finanzmitteln zu variablen Zinssätzen Zinsrisiken ausgesetzt. Das Risiko wird im FRIEDRICH VORWERK-Konzern durch ein angemessenes Verhältnis zwischen festen und variablen Zinsvereinbarungen gesteuert. Die Absicherung durch Derivate (z. B. Zinsswaps oder Zinstermingeschäfte) erfolgt in Ausnahmefällen. Zum Abschlussstichtag bestanden variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 963 T€ (Vorjahr: 1.313 T€). Absicherungsgeschäfte bestanden in Form von drei Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von 3.531 T€ und zwei Zinsfloors mit einem Nominalvolumen von 3.000 T€. Falls die Zinsen ceteris paribus bei Unterstellung einer entsprechenden durchschnittlichen Verschuldung zwei Prozentpunkte höher (niedriger) gewesen wären, wäre das Vorsteuerergebnis um 23 T€ niedriger (höher) ausgefallen.

5. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit zu erfüllen. Liquiditätsrisiken aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund des hohen Bestands an Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten nicht. Der Konzern und die Tochterunternehmen steuern Liquiditätsrisiken sowohl durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme als auch durch Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.

IFRS 7 verlangt weiterhin eine Fälligkeitsanalyse für finanzielle Verbindlichkeiten. Die nachfolgende Fälligkeitsanalyse zeigt, wie die undiskontierten Cashflows im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2023 die zukünftige Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen.

31.12.2023	Buchwert 31.12.2023	Undiskontierte Zahlungsströme
Art der Verbindlichkeit	T€	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 und bis zu 5 Jahren T€	über 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.702	2.606	8.046	2.624
Gesellschafterdarlehen	80.903	0	31.200	107.144
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	33.261	33.261	0	0
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	10.213	637	2.481	17.736
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.695	3.695	0	0
Sonstige Darlehen	200	200	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	8.946	8.946	0	0
Leasingverbindlichkeiten	3.631	2.298	1.346	52
Summe	153.553	51.645	43.072	127.556

31.12.2022	Buchwert 31.12.2022	Undiskontierte Zahlungsströme
Art der Verbindlichkeit	T€	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 und bis zu 5 Jahren T€	über 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.300	2.712	9.754	3.812
Gesellschafterdarlehen	77.726	0	21.600	79.127
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	26.811	26.811	0	0
Verbindlichkeiten aus Genussrechten	10.213	775	2.863	19.069
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.784	10.784	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	14.725	14.725	0	0
Leasingverbindlichkeiten	5.893	3.316	2.634	9
Summe	161.453	59.124	36.851	102.017

Falls der Vertragspartner eine Zahlung zu verschiedenen Zeitpunkten abrufen kann, wird die Verbindlichkeit auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen. Die Zinsauszahlungen von Finanzinstrumenten mit variabler Verzinsung werden auf Basis von Terminzinssätzen ermittelt. Bei einer erfolgsabhängigen Verzinsung wird grundsätzlich von der Verzinsung des Berichtsjahres ausgegangen, es sei denn, es liegen bessere Erkenntnisse vor. Die Cashflows der Finanz- und Leasingverbindlichkeiten setzen sich aus deren undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen zusammen.

VII. Sonstige Pflichtangaben

1. Gesellschaftsorgane

Die Friedrich Vorwerk Management SE, Tostedt, ist die persönlich haftende Gesellschafterin der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG, Tostedt und das geschäftsführende Organ der Gesellschaft.

Vorstand der Friedrich Vorwerk Management SE

•	Torben Kleinfeldt, Dipl.-Ingenieur, Dipl.-Kaufmann, Chief Executive Officer (CEO)
•	Kevin Loots, Dipl.-Ingenieur (FH), Vorstand Energienetze und Anlagen
•	Tim Hameister, Betriebswirt (M.Sc.), Chief Financial Officer (CFO)

Torben Kleinfeldt, Chief Executive Officer, verantwortet die Bereiche Strategische Entwicklung & Internationalisierung, Strategischer Vertrieb, Einkauf, Engineering und Recht & Compliance. Kevin Loots verantwortet den Geschäftsbereich Energienetze und Anlagen. Tim Hameister verantwortet als Chief Financial Officer die Bereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Personal.

Aufsichtsrat der Friedrich Vorwerk Management SE

•	Dr. Christof Nesemeier, Diplom-Kaufmann, Vorsitzender
•	Dr. Julian Deutz, Diplom-Kaufmann, stellvertretender Vorsitzender
•	Heike von der Heyden, Diplom-Kauffrau

Angaben zu weiteren Mandanten in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien

Dr. Christof Nesemeier ist zudem Verwaltungsratsvorsitzender der MBB SE, Berlin.

Dr. Julian Deutz ist zudem Präsident des Verwaltungsrats der Axel Springer Beteiligungen AG, Schweiz (bis Juni 2023), Mitglied des Verwaltungsrats der Axel Springer Schweiz AG, Schweiz, Mitglieder des Aufsichtsrats der Digital Classifieds France SAS, Frankreich (bis August 2023), und Mitglied des Aufsichtsrats der N26 AG, Berlin.

2. Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder

Die gewährten Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr betrugen 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €), die der Aufsichtsratsmitglieder 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

3. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen werden Unternehmen und Personen betrachtet, die über die Möglichkeit verfügen, den FRIEDRICH VORWERK-Konzern zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben.

3.1 Nahestehende Personen

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern berichtet gemäß IAS 24 auch über Geschäftsvorfälle mit ihr nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen im Sinne von IAS 24 wurden die Mitglieder des Vorstands der Friedrich Vorwerk Management SE und deren Familienangehörige definiert. Geschäftsvorfälle mit Familienangehörigen lagen weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr vor.

Die nach IAS 24 anzugebende Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen umfasst die Vergütung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Diese wurden wie folgt vergütet:

	2023 T€	2022 T€
Gehälter und sonstige kurzfristige Leistungen	1.071	1.539
Summe	1.071	1.539

Die Vergütung des Vorstands erfolgte im Berichtsjahr über die Friedrich Vorwerk Management SE.

Vorstand

Zum Bilanzstichtag besteht ein Mietvertrag zu marktüblichen Konditionen mit der KLEH Immobilien GmbH & Co. KG über Wohnflächen für die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG. Die Summe der Transaktionen im Geschäftsjahr 2023 aus diesem Mietvertrag beträgt 22 T€ (Vorjahr: 26 T€). Der Saldo zum Bilanzstichtag aus Transaktionen mit der KLEH Immobilien GmbH & Co. KG beträgt 0 T€ (Vorjahr: 0 T€). Die KLEH Immobilien GmbH & Co. KG wird dem Vorstandsvorsitzenden der Friedrich Vorwerk Management SE zugerechnet.

Es wird darüber hinaus auf die Ausführungen zu den Bezügen der Organe und den separaten Vergütungsbericht verwiesen.

3.2 Nahestehende Unternehmen

Die in den Konzernabschluss einbezogenen und nicht-einbezogenen verbundenen Unternehmen sind als nahestehende Unternehmen zu betrachten. Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und seinen Tochterunternehmen wurden im Wege der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert bzw. sind von untergeordneter Bedeutung und branchenüblich. Als nahestehende Unternehmen sind weiterhin Unternehmen zu betrachten, die als verbundene Unternehmen der bereits erwähnten nahestehenden Personen zu bezeichnen sind.

Darüber hinaus sind als nahestehende Unternehmen die Friedrich Vorwerk Group SE, als Mutterunternehmen der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG, die Friedrich Vorwerk Management SE als persönlich haftende Gesellschafterin, die MBB SE, als Mutterunternehmen der Friedrich Vorwerk Group SE, und die zum Konsolidierungskreis der MBB SE gehörenden Unternehmen zu betrachten. Geschäftsvorfälle mit diesen Unternehmen wurden zu marktüblichen Bedingungen durchgeführt.

Zum Bilanzstichtag besteht ein Beratungsvertrag zu marktüblichen Konditionen zwischen der MBB SE als Auftragnehmerin und der Friedrich Vorwerk Group SE. Es erfolgt danach die Weiterverrechnung an die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG und ihre Tochtergesellschaften (FRIEDRICH VORWERK-Konzern). Die Summe der Transaktionen im Geschäftsjahr 2023 beträgt 560 T€ (Vorjahr: 560 T€). Darüber hinaus wurden Kosten für die D&O-Versicherung, EDV-Systeme und sonstige Dienstleistungen in Höhe von 63 T€ (Vorjahr: 63 T€) von der MBB SE an den FRIEDRICH VORWERK-Konzern über die Friedrich Vorwerk Group SE weiterbelastet. Der Saldo zum Bilanzstichtag mit der MBB SE beträgt 0 T€ (Vorjahr: 63 T€).

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern hat die DTS Systeme GmbH, ein mittelbares Tochterunternehmen der MBB SE, mit diversen IT-spezifischen Dienstleistungen zu marktüblichen Konditionen beauftragt. Die Summe der Transaktionen im Geschäftsjahr 2023 beträgt 156 T€ (Vorjahr: 115 T€). Zum Bilanzstichtag ist insgesamt ein Saldo in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 115 T€) ausstehend.

Der FRIEDRICH VORWERK-Konzern hat die Aumann AG, ein Tochterunternehmen der MBB SE, mit Recruiting-Dienstleistungen zu marktüblichen Konditionen beauftragt. Die Summe der Transaktionen im Geschäftsjahr 2023 beträgt 40 T€ (Vorjahr: 0 T€). Zum Bilanzstichtag ist insgesamt ein Saldo in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) ausstehend.

Hinsichtlich der Arbeitsgemeinschaften wird auf Absatz II.4 (Angaben zu Arbeitsgemeinschaften) verwiesen.

4. Arbeitnehmer

Der Konzern hat im Geschäftsjahr die folgenden Mitarbeiter beschäftigt:

Durchschnittliche Mitarbeiter	2023 Köpfe	2022 Köpfe
Gewerbliche Arbeitnehmer und Angestellte	1.681	1.644
Summe	1.681	1.644
Zum Stichtag	31.12.2023 Köpfe	31.12.2022 Köpfe
Gewerbliche Arbeitnehmer und Angestellte	1.695	1.657
Summe	1.695	1.657

Zum 31. Dezember 2023 sind 119 Personen (Vorjahr: 121) im FRIEDRICH VORWERK-Konzern in Ausbildung oder dualem Studium, welche in den oben genannten Mitarbeiterzahlen nicht enthalten sind.

5. Kosten Abschlussprüfer

Das für den Abschlussprüfer in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 erfasste Honorar gliedert sich wie folgt:

	2023 T€	2022 T€
Abschlussprüfungsleistungen	152,0	142,5
Steuerberatungsleistungen	0,0	0,0
Andere Bestätigungsleistungen	0,0	0,0
Sonstige Leistungen	0,0	0,0
Summe	152,0	142,5

6. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG hat am 29. Februar 2024 100 % der Anteile an der Seyde und Coburg Kathodischer Korrosionsschutz GmbH mit Sitz in Ludwigsfelde übernommen. Seyde und Coburg erwirtschaftet jährlich profitable Umsatzerlöse in Höhe von rund 1,0 Mio. €.

7. Eventualverbindlichkeiten und außerbilanzielle Geschäfte

Die Ausstellung von verschiedenen Garantien und Bürgschaften zur Absicherung der vertraglichen Verpflichtungen ist branchenüblich und notwendig. Diese Garantien werden üblicherweise von Banken bzw. Kreditversicherungsunternehmen ausgestellt und umfassen im Wesentlichen Vertragserfüllungs-, Anzahlungs- und Gewährleistungsgarantien. Im Fall der Garantieziehung bestehen Regressansprüche der Banken gegenüber dem Konzern. Ein Risiko einer Garantieinanspruchnahme besteht nur dann, wenn den zugrundeliegenden vertraglichen Verpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachgekommen wird. Der Konzern wurde weder im Geschäftsjahr noch in der Vergangenheit hieraus in Anspruch genommen.

Verpflichtungen bzw. wahrscheinliche Risiken aus solchen Garantien werden in der Bilanz als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigt.

Darüber hinaus besteht branchenüblich bei Arbeitsgemeinschaften (ARGE), an denen Gesellschaften des FRIEDRICH VORWERK-Konzerns beteiligt sind, eine gesamtschuldnerische Haftung mit den anderen ARGE-Partnern.

8. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für einen Großteil der Operating-Leasingverhältnisse wurden in der Bilanz Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten erfasst. Ausgenommen hiervon sind kurzfristige Leasingverhältnisse, Leasingverhältnisse mit geringwertigen zugrundeliegenden Vermögenswerten sowie variable Leasingzahlungen.

Darüber hinaus hat der FRIEDRICH VORWERK-Konzern in 2023 Verträge über den Kauf von Sachanlagen geschlossen, die zum 31.12.2023 nicht geliefert und noch nicht in Rechnung gestellt wurden.

Die außerbilanziellen Verpflichtungen stellen sich zum 31. Dezember 2023 sowie in der Vorjahresperiode wie folgt dar:

Sonstige finanzielle Verpflichtungen	31.12.2023 T€	31.12.2022 T€
Innerhalb eines Jahres	4.317	3.444
Zwischen einem und fünf Jahren	41	58
Über fünf Jahre	0	0
Summe	4.358	3.502

9. Konzernzugehörigkeit

Die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG, Tostedt, stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser wird im elektronischen Unternehmensregister veröffentlicht. Die MBB SE mit Sitz in Berlin stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Der Konzernabschluss wird auf der Internetseite www.mbb.com veröffentlicht.

10. Befreiung von Offenlegungspflichten

Folgende in den Konzernabschluss der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG einbezogenen Unternehmen sind gemäß § 264 Abs. 3 von der Verpflichtung, ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 offenzulegen, befreit:

•	Bohlen & Doyen Anlagenbau Holding GmbH; Tostedt
•	Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor
•	Bohlen & Doyen Bau Holding GmbH, Tostedt
•	Bohlen & Doyen Service und Anlagentechnik GmbH, Wiesmoor
•	EAS Einhaus Anlagenservice GmbH, Geeste
•	European Pipeline Services GmbH, Tostedt
•	Gottfried Puhlmann GmbH, Marne
•	KORUPP GmbH, Twist
•	Vorwerk - ASA GmbH, Herne
•	Vorwerk-EEE GmbH, Tostedt
•	Vorwerk Pipeline- und Anlagenservice GmbH, Petersberg

Tostedt, den 31. Mai 2024

Torben Kleinfeldt

Vorstandsvorsitzender

Kevin Loots

Vorstand

Tim Hameister

Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Friedrich Vorwerk SE & Co. KG:

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

•	die nicht geprüften Teile des Konzernlageberichts

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 9. September 2024

Nexia GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Grote, Wirtschaftsprüfer

Elpel, Wirtschaftsprüfer

Vorwerk - ASA GmbH