Vivantes - Forum für Senioren GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

Überwachung der Geschäftsführung

Die Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin (Forum) erbringt Leistungen der pflegerischen und sozialtherapeutischen Versorgung und Betreuung von Menschen mit physischen und psychischen Einschränkungen speziell im höheren Lebensalter. Sie leistet damit als Tochterunternehmen der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH einen wesentlichen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung in Berlin.

Der Aufsichtsrat hat dabei die Aufgabe, die Geschäftsführung beratend zu begleiten und zu überwachen. Diese ihm obliegenden Aufgaben hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 sorgfältig wahrgenommen.

Das Geschäftsjahr 2022 war besonders geprägt durch:

•	die Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen
•	den Sachstand der Neubauten
•	dem Bußgeldbescheid vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
•	die Eröffnung einer neuen Kurzzeitpflege im Wenckebach Klinikum
•	diverse Vorfälle in den Pflegeeinrichtungen

Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzungen

Im Berichtsjahr fanden vier ordentliche Sitzungen und eine außerordentliche Sitzunge des Aufsichtsrates statt.

In der Sitzung am 17. Mai 2022 wurden der Prüfungsbericht zum Jahresabschluss der Vivantes - Forum für Senioren GmbH und der Bericht über die Lage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 zur Kenntnis genommen. Weiterhin wurde über die Einigungslage mit den Pflegekassen sowie über die eingereichten Schiedsanträge für sieben Einrichtungen berichtet.

In der Sitzung am 21. Juli 2022 wurde im Wesentlichen der 1. Quartalsabschluss 2022 vorgestellt. Weiterhin wurde über die Pflegesatzverhandlungen mit der AOK Nordost, dem Sachstand der Neubauten sowie dem Bußgeldbescheid vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle aufgrund eines für die Forum nicht anerkannten Konzernenergieaudits berichtet.

In der außerordentlichen Sitzung am 25. August 2022 wurde über den Sachverhalt Energieaudit, den Brand im Haus Weidenweg, den Wasserschaden im Haus Kaulsdorf, die Pflegesatzverhandlungen und die Notwendigkeit von Bürgschaften zur Finanzierung und Kreditsicherung von Neubauten für Pflegeheime berichtet.

In der Sitzung am 07. Oktober 2022 wurde im Wesentlichen der 2. Quartalsabschluss 2022 vorgestellt sowie über die Entscheidung des Aufsichtsrates zum Sachverhalt Energieaudit berichtet. Weiterhin wurde über den Stand des Schiedsverfahrens zu den Pflegesatzverhandlungen, den Wasserschaden im Haus Kaulsdorf sowie über einen potenziellen neuen Standort der Kurzzeitpflege im Wenckebach Klinikum berichtet.

In der Sitzung am 13. Dezember 2022 wurde im Wesentlichen der 3. Quartalsabschluss 2022 erörtert und der Beschlussfassung zur Eröffnung einer neuen Kurzzeitpflege im Wenckebach Klinikum zugestimmt. Weitere Themen der Aufsichtsratssitzung waren der aktuelle Sachstand zu den Pflegesatzverhandlungen, der Brand im Haus St. Richard, die Versammlung der Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie der aktuelle Sachstand zu den möglichen Bürgschaften im Zusammenhang mit den Neubauten.

Prüfung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Vivantes - Forum für Senioren GmbH sowie der Bericht über die Lage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wurden durch den von der Gesellschafterversammlung bestellten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen

•

Durch die gesetzlichen Vertreter werden die Abhängigkeit vom Konzernverbund in Bezug auf die konzernintern bezogenen Dienstleistungen sowie die finanzielle Abhängigkeit aus den bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag und der Cashpooling-vereinbarung sowie der ausschließlich konzerninternen Finanzierung als bestandsgefährdende Risiken gesehen.

•

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Vivantes hatte das Land Berlin als alleiniger Gesellschafter am 30. März 2022 gegenüber Vivantes eine Patronatserklärung abgegeben. Darin erklärt das Land Berlin unwiderruflich Vivantes befristet bis zum 31. Dezember 2023 mit Eigenkapitalzuführungen oder Fremdfinanzierungsmitteln in Bezug auf die von der Betrauung der Vivantes umfassten Tätigkeiten finanziell so auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten fristgerecht zu erfüllen. Zudem wurde in der Sitzung am 23. Juni 2022 durch das Berliner Abgeordnetenhaus der Doppelhaushalt 2022/2023 verabschiedet. Im Geschäftsjahr 2022 hat das Land Berlin bei Vivantes eine Eigenkapitalzuführung in Höhe von 128,3 Millionen Euro vorgenommen. Für das Jahr 2023 sieht der Doppelhaushalt eine Zuführung in das Eigenkapital in Höhe von 131,7 Millionen Euro sowie einen Zuschuss zum Ausgleich von Jahresfehlbeträgen in Höhe von 93,2 Millionen Euro vor. Außerdem wurde mit Beschluss des Senats vom 13. September 2022 in der Finanzplanung von Berlin für den Zeitraum 2022 bis 2026 vom 5. August 2022 für Vivantes eine Investitionspauschale für die Jahre 2023 bis 2026 in Summe von rund 200 Millionen Euro sowie geplante Eigenkapitalzuführungen für die Jahre 2024 bis 2026 von rund 264,0 Millionen Euro berücksichtigt. Damit soll der Finanzbedarf für das Folgejahr 2023 gedeckt werden.

Der vorgenannte Abschluss mit dem Bericht über die Lage der Gesellschaft sowie der Ergebnisverwendungsvorschlag der Geschäftsführung lagen den Aufsichtsratsmitgliedern ebenso zur Prüfung vor wie der Prüfungsbericht der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin. An der Sitzung des Aufsichtsrates, in den diese Vorlagen eingehend beraten wurden, nahm der Abschlussprüfer teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Prüfungsbericht wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat prüfte den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss der Vivantes - Forum für Senioren GmbH, den Bericht über die Lage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie den Vorschlag der Geschäftsführung über die Verwendung des Jahresüberschusses umfassend. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung waren dagegen keine Einwendungen zu erheben. Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss wurde gebilligt. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft sowie der Ergebnisverwendungsvorschlag wurden zustimmend zur Kenntnis genommen.

Berlin, den 31. Mai 2023

Dagmar Pohle, Aufsichtsratsvorsitzende

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin, (Forum GmbH) hat im Geschäftsjahr - unverändert zum Vorjahr - Leistungen der pflegerischen und sozialtherapeutischen Versorgung und Betreuung von Menschen mit physischen und psychischen Einschränkungen speziell im höheren Lebensalter sowie damit im Zusammenhang stehende Leistungen erbracht Alleinige Gesellschafterin ist die Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin (Vivantes).

Die Forum GmbH agiert mit ihrem Angebot auf dem Markt stationärer Pflegeleistungen im Sektor des Gesundheits- und Sozialwesens. Das Marktvolumen des ambulanten und stationären Pflegemarktes rangiert in diesem Sektor an dritter Stelle hinter Krankenhäusern und Arztpraxen. ¹ Als Tochterunternehmen der Vivantes leistet die Gesellschaft damit einen Beitrag zur flächendeckenden gesundheitlichen Versorgung aller Berliner*innen.

Das Berichtsjahr 2022 war erneut durch die Corona-Pandemie geprägt, die aber keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens hatte. Vielmehr war die sich durch den Ukraine-Krieg ergebene Energiekrise und die Inflation für das Berichtsjahr von Bedeutung. Auf die Auslastung der Pflegeeinrichtungen und damit auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft hatte die Pandemie aufgrund der erhaltenen Aufwandserstattungen keinen wesentlichen negativen Einfluss.

Der Bundesrat hat am 11. März 2022 der Verlängerung des Pflegerettungsschirms bis zum 30. Juni 2022 zugestimmt. Zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Pflegeeinrichtungen wurden nach § 150 SGB XI infolge der Corona-Pandemie entstandene Mehraufwendungen sowie Mindererlöse im Rahmen der Leistungserbringung durch die Pflegekassen erstattet. Einige wichtige Regelungen zum Pflegerettungsschirm für Pflegeeinrichtungen sind zum 30. Juni 2022 ausgelaufen. Die Unterstützungsleistungen bei wesentlichen coronabedingten Beeinträchtigungen zur Sicherstellung der pflegerischen Vorsorge, wie nicht kompensierbare Krankheits- oder quarantänebedingte Ausfälle des Personals, höhere Aufwand in der Versorgung des an Corona-Virus erkrankten Pflegebedürftigen, der mit dem Stammpersonal nicht leistbar ist sowie erhöhte Anforderungen durch behördlich angeordnete Isolation bzw. Quarantäne sind zum 31. Dezember 2022 ausgelaufen. Die Erstattung von Beschaffungskosten für selbst beschaffte PoC-Antigen-Tests und Antigen-Tests besteht weiterhin.

¹ Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, https://www.bmwi.de/Redak- tion/DE/Artikel/Branchenfokus/Wirtschaft/branchenfokus-pflegewirtschaft.html (abgerufen am 23.01.2023), Pflegewirtschaft.

Der Bundestag hat am 19. Mai 2022 dem Entwurf eines Gesetzes zur Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen (Pflegebonusgesetz - Drucksache 20/1331) beschlossen. Der Bundesrat hat diesem Gesetz am 10. Juni 2022 zugestimmt. Je 500 Millionen Euro werden für den Pflegebonus im Bereich der Krankenhäuser sowie der Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt. Das Gesetz regelt neben dem Bonus nach § 26e KHG für die Krankenhäuser auch den Corona-Pflegebonus nach § 150a SGB XI für Pflegeeinrichtungen. Das für die Forum GmbH ermittelte Prämienvolumen für die Pflegeeinrichtungen beläuft sich auf 0,7 Millionen Euro. Die Auszahlung erfolgte im Jahr 2022.

Am 10. November 2022 hat der Bundestag das Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz ("EWSG") beschlossen, welches bereits am 19. November 2022 in Kraft getreten ist. Ziel dieser Soforthilfe ist es, Gas- und Fernwärmekundinnen und -kunden spürbar zu entlasten, um so den Zeitraum bis zum Eintritt der Gaspreisbremse zu überbrücken. Nach § 2 Abs. 1 EWSG sind die Erdgaslieferanten dazu verpflichtet, den Letztverbrauchern für jede Entnahmestelle die Kosten für den Dezember-Abschlag für Gas und Wärme gutzuschreiben. ²

Die Gesellschaft bietet im Berichtsjahr an 18 Standorten mit insgesamt 21 Einrichtungen Allgemein-, Spezial- und Kurzzeitpflege an. Zum Bilanzstichtag stehen insgesamt 2.337 Pflegeplätze (im Vorjahr 2.337 Pflegeplätze) zur Verfügung.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss in Höhe von 2.818 tausend Euro (im Vorjahr 2.976 tausend Euro) erzielt, der aufgrund des bestehenden Ergeb- nisabführungs- und Beherrschungsvertrages an Vivantes abgeführt wird. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 158 tausend Euro resultiert im Wesentlichen aus höheren Miet- und Instandhaltungsaufwendungen sowie aus höheren Abschreibungen, welche die gestiegenen Erträge aus der operativen Tätigkeit überkompensieren.

Das geplante Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von 1.241 tausend Euro wurde damit übertroffen. Dies resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Umsatzerlösen (3.896 tausend Euro) und geringeren Personalaufwendungen (390 tausend Euro), denen gestiegene Materialaufwendungen (4.103 tausend Euro), höhere Miet- und Instandhaltungsaufwendungen (1.990 tausend Euro) sowie höhere Abschreibungen (201 tausend Euro) entgegenstehen.

² Vgl. Die Bundesregierung, https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/entlastung-fuer-deutschland/soforthilfe-dezember-2139268 (abgerufen am 17.01.2023); Soforthilfe für Haushalte und Unternehmen.

Die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft wird insgesamt als positiv beurteilt.

II. Ertragslage

Die Erträge setzen sich im Wesentlichen aus den Erträgen aus allgemeinen Pflegeleistungen, den Erträgen aus Unterkunft und Verpflegung, den Erträgen aus Zusatzleistungen und Transportleistungen, den Erträgen aus der gesonderten Berechnung von Investitionskosten sowie den übrigen Umsatzerlösen nach § 277 Abs. 1 HGB zusammen.

Im Berichtsjahr konnten die Erträge aus der operativen Tätigkeit (GuV-Posten Nr. 1. - 4a.) insgesamt um 910 tausend Euro auf 115.541 tausend Euro (im Vorjahr 114.631 tausend Euro) gesteigert werden. Die Erhöhung der Erträge resultiert in Höhe von 989 tausend Euro aus dem Anstieg der Erträge aus der gesonderten Berechnung von Investitionskosten gegenüber Pflegebedürftigen, in Höhe von 830 tausend Euro aus Erträgen aus Unterkunft und Verpflegung sowie in Höhe von 556 tausend Euro aus Erträgen aus Transportleistungen. Dem stehen um 1.758 tausend Euro auf 65.885 tausend Euro (im Vorjahr 67.643 tausend Euro) gesunkene Erlöse aus vollstationärer Pflege sowie aus Kurzzeitpflege entgegen, deren Rückgang sich im Wesentlichen aus dem Wegfall der Erlöse aus dem Betrieb der temporären Notpflegeeinrichtung Blücherstraße (im Vorjahr 3.034 tausend Euro) ergibt. Zudem haben sich die periodenfremden Erträge aus Pflegeleistungen um 101 tausend Euro auf 397 tausend Euro (im Vorjahr 296 tausend Euro) erhöht. Die übrigen Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB enthalten Erstattungen aus den Corona-Mehraufwendungen in Höhe von 5.448 tausend Euro (im Vorjahr 9.605 tausend Euro) nach § 150 Abs. 2 SGB XI sowie Ausgleichszahlungen in Höhe von 4.449 tausend Euro (im Vorjahr 1.669 tausend Euro) nach dem Pflegeberufegesetz. Die Erlösverluste für nicht belegte Plätze sind bis zum 30. Juni 2022 durch Ausgleichszahlungen des Pflegerettungsschirmes kompensiert worden. Des Weiteren sind in den periodenfremden Erträgen Erstattungen aus Corona-Mehraufwendungen in Höhe von 5.847 tausend Euro (im Vorjahr 4.190 tausend Euro) nach § 150 Abs. 2 SGB XI enthalten, die das Vorjahr betreffen.

Den Erträgen liegen 761.041 Pflegetage (im Vorjahr 732.192 Pflegetage) zugrunde. Die Auslastung auf Basis der jahresdurchschnittlichen Pflegeplätze betrug im Geschäftsjahr 86,5 Prozent (im Vorjahr 85,8 Prozent).

Die Umsatzrentabilität als Verhältnis des Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung zu den Erträgen aus der operativen Tätigkeit beträgt 2,4 Prozent (im Vorjahr 2,6 Prozent). Die Umsatzrentabilität bereinigt um Erstattungen aus Corona-Mehraufwendungen in Höhe von 11.292 tausend Euro (im Vorjahr 13.795 tausend Euro), vor Korrektur von Corona-Sachaufwendungen, beträgt 8,1 Prozent (im Vorjahr -10,7 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2.637 tausend Euro (im Vorjahr 2.673 tausend Euro) liegen auf Vorjahresniveau und beinhalten im Wesentlichen Personalkostenerstattungen in Höhe von 982 tausend Euro (im Vorjahr 856 tausend Euro) sowie periodenfremde Erträge. Die periodenfremden Erträge in Höhe von 1.359 tausend Euro (im Vorjahr 1.362 tausend Euro) betreffen mit 616 tausend Euro (im Vorjahr 800 tausend Euro) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, mit 276 tausend Euro (im Vorjahr 190 tausend Euro) Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen und mit 467 tausend Euro (im Vorjahr 372 tausend Euro) sonstige periodenfremde Erträge.

Der Personalaufwand beträgt 67.863 tausend Euro (im Vorjahr 67.625 tausend Euro) und betrifft überwiegend Mitarbeiter*innen des Pflegedienstes. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Vollkräfte hat sich gegenüber dem Vorjahr um 33,93 Vollkräfte auf 1.164,48 Vollkräfte (im Vorjahr 1.198,41 Vollkräfte) verringert. Die Verringerung der durchschnittlich beschäftigten Vollkräfte ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr, welches deutlich von der Corona Pandemie betroffen war, mehr Pflegepersonal befristet eingestellt worden ist. Im Rahmen der neuen Gesetzgebung zur Corona-Pandemie war es im Geschäftsjahr 2021 möglich mehr Pflegepersonal einzustellen und refinanzieren zu lassen als nach der Landesgesetzgebung erforderlich ist.

Der Anstieg des Personalaufwands gegenüber dem Vorjahr trotz einer geringeren VK Anzahl resultiert im Wesentlichen aus der an die Mitarbeiterinnen der Forum GmbH ausgezahlten Energiepreispauschale von insgesamt 475 tausend Euro. Die Refinanzierung der ausgezahlten Beträge erfolgte über die Lohnsteueranmeldung im August 2022 und wird unter den Zuweisungen und Zuschüssen ausgewiesen.

Die Personalaufwandsquote als Verhältnis des Personalaufwands zu den Erträgen aus operativer Tätigkeit beträgt 58,7 Prozent (im Vorjahr 59,0 Prozent). Unter Berücksichtigung des Aufwandes für das Fremdpersonal inklusive periodenfremder Aufwendungen in Höhe von 2.027 tausend Euro (im Vorjahr 1.599 tausend Euro) und abzüglich der Energiepreispauschale in Höhe von 475 tausend Euro (im Vorjahr 0 tausend Euro) und der Bereinigung der Umsatzerlöse um Erstattungen aus Corona-Mehraufwendungen und Ausgleichszahlungen ergibt sich eine Personalaufwandsquote von 69,6 Prozent (im Vorjahr 69,8 Prozent).

Der Materialaufwand beträgt insgesamt 24.859 tausend Euro (im Vorjahr 24.937 tausend Euro) und liegt damit auf Vorjahresniveau. Die Aufwendungen für Lebensmittel sind gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund von inflationsbedingten Preissteigerungen um 759 tausend Euro auf 7.594 tausend Euro (im Vorjahr 6.835 tausend Euro) gestiegen. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen Wasser, Energie und Brennstoffe und sind ebenfalls gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Preissteigerungen um 207 tausend Euro auf 1.484 tausend Euro (im Vorjahr 1.278 tausend Euro) gestiegen. Dem stehen um 1.044 tausend Euro auf 15.781 tausend Euro (im Vorjahr 16.825 tausend Euro) gesunkene Aufwendungen des Wirtschafts- und Verwaltungsbedarfs gegenüber. Der Rückgang resultiert insbesondere aus gesunkenen Aufwendungen des medizinischen Bedarfs für Corona Mehraufwendungen in Höhe von 822 tausend Euro, gesunkene Personalbeschaffungskosten für Rekrutierungsmaßnahmen von Mitarbeiter*innen in Höhe von 614 tausend Euro sowie gesunkenen Aufwendungen für Laborleistungen und Testungen in Höhe von 247 tausend Euro. Dem stehen höhere Aufwendungen in Höhe von 268 tausend Euro für Unterhalts- und Wäschereinigung, in Höhe von 197 tausend Euro für allgemeinen Wirtschaftsbedarf, in Höhe von 69 tausend Euro für EDV-Aufwand sowie in Höhe von 36 tausend Euro für Prüfungs- und Beratungskosten entgegen. Periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von 328 tausend Euro (im Vorjahr 600 tausend Euro) enthalten.

Die Materialaufwandsquote als Verhältnis des Materialaufwands zu den Erträgen beträgt 21,5 Prozent (im Vorjahr 21,8 Prozent). Unter Abzug des Aufwandes für das Fremdpersonal inklusive periodenfremder Aufwendungen in Höhe von 2.027 tausend Euro (im Vorjahr 1.599 tausend Euro) und der Bereinigung der Umsatzerlöse um Erstattungen aus Corona-Mehraufwendungen und Ausgleichszahlungen ergibt sich eine Materialaufwandsquote von 22,9 Prozent (im Vorjahr 23,5 Prozent).

Die Aufwendungen für Mieten, Pacht und Leasing haben sich gegenüber dem Vorjahr um 772 tausend Euro auf 11.695 tausend Euro (im Vorjahr 10.923 tausend Euro) erhöht. Der Anstieg steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Anmietung und den Mietpreissteigerungen der Wohnungen für die Auszubildenden der Pflegeeinrichtungen.

Die Instandhaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 407 tausend Euro auf 3.808 tausend Euro (im Vorjahr 3.400 tausend Euro) gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 254 tausend Euro auf 3.901 tausend Euro (Vorjahr 4.155 tausend Euro) gesunken. Der Rückgang betrifft im Wesentlichen um 493 tausend Euro auf 1.555 tausend Euro (im Vorjahr 2.048 tausend Euro) gesunkene Aufwendungen für Fort- und Weiterbildungskosten. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus geringen Aufwendungen für das Rekrutierungsprojekt Vietnam in Höhe von 831 tausend Euro und kompensierend aus um 431 tausend Euro höheren Aufwendungen für das Rekrutierungsprojekt Mexiko. Dem stehen um 182 tausend Euro auf 572 tausend Euro (im Vorjahr 390 tausend Euro) gestiegene Aufwendungen aus Wartungskosten sowie um 91 tausend auf 340 tausend Euro (im Vorjahr 249 tausend Euro) gestiegenen periodenfremde Aufwendungen im Wesentlichen für Betriebskosten der Pflegeeinrichtungen gegenüber.

Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis vor Ergebnisabführung von 2.818 tausend Euro (im Vorjahr 2.976 tausend Euro) ab, das aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages an Vivantes abgeführt wird.

III. Finanzlage

Die Liquidität der Gesellschaft war im Berichtsjahr gesichert. Die benötigten Mittel konnten aus eigener Kraft erwirtschaftet werden.

Zwischen der Gesellschaft und Vivantes besteht ein konzerninterner Cash-Pooling-Vertrag. Der Vertrag regelt die sich von den Vertragsparteien gegenseitig eingeräumte Kreditlinie in Höhe von 20.000 tausend Euro. Dabei wird jedoch sichergestellt, dass bei jeder der Vertragsparteien stets die notwendigen finanziellen Mittel zur Fortführung des jeweiligen Geschäftsbetriebes vorhanden sind und die gesetzlichen Regelungen zur Kapitalerhaltung (§§ 30, 31 GmbHG) eingehalten werden. Die Bestände werden auf einem zentralen Konto zusammengeführt und zu optimalen Zinskonditionen angelegt. Zum 31. Dezember 2022 weist die Gesellschaft eine Forderung gegen den Gesellschafter im Zusammenhang mit dem Cash-Pooling in Höhe von 9.539 tausend Euro (im Vorjahr 12.352 tausend Euro) aus.

Die liquiden Mittel betragen zum Bilanzstichtag 198 tausend Euro (im Vorjahr 227 tausend Euro) und sind in Höhe von 19 tausend Euro (im Vorjahr 13 tausend Euro) zweckgebunden.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 3.230 tausend Euro, der Cashflow aus der Investitionstätigkeit -283 tausend Euro und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -2.976 tausend Euro.

IV. Vermögenslage

Das Anlagevermögen hat sich infolge der Zugänge abzüglich planmäßiger Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um 1.529 tausend Euro auf 11.678 tausend Euro (im Vorjahr 10.149 tausend Euro) erhöht und hat einen Anteil am Gesamtvermögen von 40,7 Prozent (im Vorjahr 35,2 Prozent).

Die Zugänge zum Anlagevermögen in Höhe von 3.340 tausend Euro (im Vorjahr 5.810 tausend Euro) betreffen in Höhe von 2.201 tausend Euro (im Vorjahr 2.676 tausend Euro) Einrichtungen und Ausstattungen, in Höhe von 609 tausend Euro (im Vorjahr 1.578 tausend Euro) technische Anlagen, in Höhe von 288 tausend Euro (im Vorjahr 727 tausend Euro) geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau, in Höhe von 228 tausend Euro (im Vorjahr 228 tausend Euro) erworbene Rechte und Lizenzen sowie in Höhe von 14 tausend Euro (im Vorjahr 45 tausend Euro) Grundstücke einschließlich Betriebsbauten. Die wesentlichen Anlagenzugänge betreffen Investitionen in die Telekommunikations- und Lichtrufanlagen der Pflegeheime.

Dem gegenüber stehen Abgänge aus dem Anlagevermögen zum Restbuchwert in Höhe von 19 tausend Euro (im Vorjahr 5 tausend Euro) für Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um 1.810 tausend Euro auf 16.238 tausend Euro (im Vorjahr 18.048 tausend Euro) verringert. Dies ist insbesondere auf die Verringerung der Forderungen aus dem Cash-Pooling-Vertrag gegen die Gesellschafterin in Höhe von 2.813 tausend Euro zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 730 tausend Euro resultiert im Wesentlichen aus der Reduzierung der Forderungen aus der Erstattung der Corona-Mehraufwendungen nach § 150 Abs. 2 SGB XI, da der Rettungsschirm am 30. Juni 2022 ausgelaufen ist. Dem stehen um 1.130 tausend Euro gestiegene Forderungen aus Leistungen gegen Selbstzahler*innen gegenüber.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 15,4 Prozent (im Vorjahr 15,3 Prozent).

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin sind um 366 tausend Euro auf 3.683 tausend Euro (im Vorjahr 4.050 tausend Euro) gesunken. Der Rückgang resultiert aus den um 208 tausend Euro gesunkenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 702 tausend Euro (im Vorjahr 910 tausend Euro) sowie aus um 158 tausend Euro gesunkenen Verbindlichkeiten aus der Gewinnabführung in Höhe von 2.818 tausend Euro (im Vorjahr 2.976 tausend Euro). Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich um 171 tausend Euro auf 1.622 tausend Euro (im Vorjahr 1.793 tausend Euro), darunter insbesondere für Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuern in Höhe von 449 tausend Euro, verringert.

V. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Der Vivantes-Konzern investiert in die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten und hält ein umfangreiches Fortbildungsangebot im eigenen Institut für Fort- und Weiterbildung (IFW) vor. Die Tochtergesellschaften der Vivantes können die jeweiligen Angebote des IFW nutzen. Das Institut bietet Schulungen zu berufsgruppenspezifischen Angeboten, zu aktuellen Schwerpunktthemen des Unternehmens, zu sozial-kommunikativen Themen und zu Gesundheitsangeboten an. Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt 243 Seminare mit 3.158 Teilnehmenden statt.

VI. Erklärung zur Unternehmensführung

Gemäß dem Gesetz für gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungsposition in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst wurden in 2022 vom Gesellschafter und Aufsichtsrat neue Zielquoten für den Frauenanteil festgelegt.

Mit Fristsetzung bis zum 30. Juni 2022 wurden die Zielgrößen für die Frauenquote im Aufsichtsrat, der Geschäftsführung und der 1. und 2. Ebene unter der Geschäftsführung in der Forum GmbH jeweils von 30,0 Prozent auf 50,0 Prozent erhöht.

Mit Datum vom 2. Mai 2022 beschließt der Gesellschafter für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und der Geschäftsführung ab dem 1. Juli 2022 eine Zielgröße in Höhe von 50 Prozent. Die Zielgrößen sollen bis zum 30. Juni 2027 erreicht beziehungsweise erhalten werden.

Zum 31. Dezember 2022 liegt der Frauenanteil im Aufsichtsrat bei 60 Prozent (fünf Mitglieder) und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (33 Prozent) erhöht. In der Geschäftsführung ist auch nach einem personellen Wechsel weiterhin keine Frau vertreten. In der ersten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung liegt der Anteil von Frauen mit 83 Prozent (Vorjahr 87 Prozent) weit oberhalb der Zielquote, ebenso in der zweiten Führungsebene mit 81 Prozent (Vorjahr 86 Prozent).

VII. Zukünftige Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

VII.1 Chancen und Risiken

In Berlin besteht eine hohe Nachfrage nach Pflegeleistungen. Dies bietet für die Forum GmbH die Chance einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Geschäftsbetriebs bei gleichbleibend hoher Auslastung. Weitere Wachstumsimpulse kommen aus der bereits vollzogenen Integration neuer Standorte. Neben der derzeitigen Optimierung des "Netzwerkgedankens" innerhalb des Vivantes-Konzerns ist die weitere Standardisierung der Pflegeprozesse unter Qualitätsgesichtspunkten ein wichtiges Anliegen der Geschäftsführung zur Zukunftssicherung der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang ist auch geplant, den Ausbau der fachspezifischen Ausbildung der Mitarbeiter*innen des Forums für Senioren in Zusammenarbeit mit den Vivantes Akutkliniken (z. B. chronische Wunden, Palliativversorgung, Schmerztherapie) und im Hinblick auf eine bessere qualitative Überleitung und Versorgung der Patient*innen weiter voranzutreiben.

Durch die starke Einbindung der Gesellschaft innerhalb des Konzerns, die enge Vernetzung mit den medizinischen Fachbereichen und die gute Stellung auf dem Berliner Pflegemarkt ist auch weiterhin von einer positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit auszugehen.

Die Gesellschaft ist in das Risikomanagementsystem der Gesellschafterin einbezogen. Im Berichtsjahr fand eine umfassende Risikoinventur statt. Die Ergebnisse der Inventur wurden im September 2022 den Aufsichtsgremien des Mutterunternehmens - im Rahmen der Berichterstattung - vorgestellt. Der Risikobericht gibt ein aussagefähiges Gesamtbild über die Risikosituation des Konzerns und der Gesellschaft und den erforderlichen Handlungsbedarf zur Risikobewältigung wieder. Es erfolgt eine kontinuierliche Überwachung aller wesentlichen Risiken. Die im Rahmen der Risikoberichterstattung vorgeschlagenen Maßnahmen werden überwacht und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit überprüft bzw. im Rahmen der laufenden operativen Tätigkeit sowie im Rahmen von Projekten umgesetzt.

Die Forum GmbH als Anbieter stationärer Pflegeeinrichtungen bezieht im Rahmen ihrer Tätigkeit umfangreiche Dienstleistungen von Gesellschaften des Vivantes Konzerns. Es besteht eine enge leistungsmäßige Verknüpfung im Konzernverbund und eine finanzielle Abhängigkeit von der Muttergesellschaft, Vivantes, auch vor dem Hintergrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages sowie der ausschließlichen konzerninternen Finanzierung der Gesellschaft. Aufgrund der bestehenden Cashpooling-vereinbarung (Cashpoolforderung zum 31. Dezember 2022 9.539 tausend Euro) einschließlich der eingeräumten gegenseitigen unbefristeten Kreditlinie in Höhe von 20.000 tausend Euro besteht eine direkte Verknüpfung mit den finanziellen Möglichkeiten der Gesellschafterin, Vivantes.

Gegenwärtig ist die Liquidität der Gesellschafterin stark beeinflusst durch schwankende Leistungsmengen in den Kliniken und durch Preis- und Mengensteigerungen bei der Materialbeschaffung bedingt durch die Folgen des Ukraine Krieges und der damit einhergehenden Lieferschwierigkeiten von Rohstoffen, Inflationsauswirkungen und Energiepreissteigerungen. Aus der aktuellen Wirtschaftsplanung für den Konzern für das Geschäftsjahr 2023 ergibt sich ein gestiegener Liquiditätsbedarf, insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie tariflich vereinbarter Steigerung der Personalkosten. Die Konzern-Geschäftsführung erwartet, dass der Finanzbedarf 2023 durch die in 2022 durch das Land Berlin geleistete Eigenkapitalzuführung an die Muttergesellschaft sowie die für die Folgejahre geplanten Maßnahmen gedeckt werden kann.

Im Berichtsjahr wurden weiterhin die gestiegenen Personalkosten in den Pflegeeinrichtungen und der zunehmende Sanierungsbedarf der Hauptstadtpflege Häuser durch die Gesellschaft als wesentliche Risiken identifiziert, welche sich negativ auf die erreichbare Umsatzrendite auswirken kann. Allgemein werden gesetzliche Änderungen in Bezug auf Personalrichtwerte verbunden mit dem Fachkräftemangel und die Liquidität als Risiken gesehen.

Bei einer Personalkostenquote (unter Berücksichtigung der Kosten für Fremdpersonal) von 59 bis 70 Prozent stellen die Personalkosten und die unzureichende Verfügbarkeit entsprechend qualifizierter Mitarbeiter*innen (Fachkräftemangel) ein wesentliches Risiko dar. Insbesondere nicht refinanzierbare Tarifabschlüsse haben eine direkte negative Auswirkung auf die Ertragslage der Gesellschaft. Aus dem Fachkräftemangel ergibt sich eine beträchtliche Abhängigkeit von Fremdpersonal und den daraus resultierenden Kostenfaktoren. Im Konzernverbund wird der Gewinnung und der Verlängerung der Betriebszugehörigkeit von qualifiziertem Personal im erforderlichen Umfang immer mehr an Bedeutung beigemessen. Durch den Auf- und Ausbau umfassender Rekrutierungs- und Qualifizierungskonzepte insbesondere in der Pflege werden gute Möglichkeiten gesehen, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Im Rahmen des Fachkräftegewinnungsprojektes der Gesellschaft hat 2022 die Ausbildung für 62 vietnamesische und 62 hiesige Auszubildende zur Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann begonnen, mit dem Ziel, sie anschließend für einen Einsatz als zusätzliche Pflegefachkräfte im Forum zu gewinnen. Des Weiteren wurden Projekte zur Gewinnung von Fachkräften aus den Ländern Türkei, Mexiko und Philippinen im Rahmen von Anerkennungsverfahren gestartet. Insgesamt haben 17 Teilnehmer (Mexiko: vier Teilnehmer; Philippinen: 13 Teilnehmer) die Berufsanerkennung 2022 in Deutschland begonnen.

Bei den angemieteten Räumlichkeiten zeigt sich trotz einer Reihe von Instandhaltungsmaßnahmen in den letzten Jahren ein zunehmender Sanierungsbedarf der Hauptstadtpflege Häuser. Unter anderem ist eine Erneuerung der Brandschutzmeldeanlagen in verschiedenen Häusern notwendig. Können Maßnahmen, die bereits mit Brandschutzprüfern oder den Behörden abgestimmt sind, nicht im vorgegebenen Zeitraum umgesetzt werden, müssen ggf. Teile einzelner Seniorenpflegeheime oder ganze Heime außer Betrieb genommen werden. Unterjährig erkannte Mängel werden zeitnah mit hohem Kostenaufwand behoben. Neben den unmittelbaren Aufwendungen für die Mängelbeseitigung sind regelmäßig Beeinträchtigungen des Betriebes zu erwarten, die sich in einer geringeren Belegungsmöglichkeit (Einschränkung der Kapazitäten), aber auch in einer geringeren Belegung durch Senkung der Attraktivität der Einrichtung während der Bauphase (Baulärm, etc.) niederschlagen, die wiederum zusätzlich zu den Kosten auch zu Erlösreduzierungen führen können.

Liquiditäts- und Forderungsmanagement werden durch die Gesellschafterin im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages durchgeführt. Das konzerneinheitliche Liquiditätsmanagement wird auf der Basis eines konzerninternen Cash-Poolings durchgeführt. Mahnungen werden zeitnah erstellt und fällige Forderungen ständig überwacht. Nicht werthaltige bzw. zweifelhafte Forderungen werden ausgebucht oder einer angemessenen Wertberichtigung unterzogen. Die Gesellschaft hat keine Finanzinstrumente, Termingeschäfte, Optionen oder andere Derivate eingesetzt.

Risiken aus Liquidität bzw. Forderungsausfällen sind derzeit nicht erkennbar.

VII.2 Prognosebericht

Wesentliche Steuerungsgrößen sind die Erträge aus der operativen Tätigkeit und Pflegetage, der Personalaufwand sowie das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung.

Die Geschäftsführung geht auch weiterhin von einer positiven Unternehmensentwicklung aus. Die Unternehmensplanung sieht für 2023 ein positives Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von 1.095 tausend Euro vor. Es sind 818.548 Pflegetage geplant. Erträge aus der operativen Tätigkeit (GuV-Posten Nr. 1. - 4a.) sind in Höhe von 117.904 tausend Euro geplant. Dem stehen im Wesentlichen Personalaufwendungen von 72.071 tausend Euro, Materialaufwendungen von 21.432 tausend Euro, Aufwendungen für Miete, Pacht und Leasing von 12.050 tausend Euro sowie Aufwendungen für Instandhaltung und Instandsetzung von 2.299 tausend Euro gegenüber. Abschreibungen auf das Anlagevermögen werden in Höhe von 2.020 tausend Euro geplant. Den Personalaufwendungen liegen 1.261 Vollkräfte sowie 5 Vollkräfte aus Personalbeistellung zugrunde.

Die Forum GmbH steht aufgrund der engen leistungsmäßigen Verknüpfung und der bestehenden Cashpoolvereinbarung in enger wirtschaftlicher und in finanzieller Abhängigkeit von der Entwicklung der Gesellschafterin. Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Vivantes hatte das Land Berlin als alleiniger Gesellschafter am 30. März 2022 gegenüber Vivantes eine Patronatserklärung abgegeben. Darin erklärt das Land Berlin unwiderruflich die Vivantes befristet bis zum 31. Dezember 2023 mit Eigenkapitalzuführungen oder Fremdfinanzierungsmitteln in Bezug auf die von der Betrauung der Vivantes umfassten Tätigkeiten finanziell so auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten fristgerecht zu erfüllen. Zudem wurde in der Sitzung am 23. Juni 2022 durch das Berliner Abgeordnetenhaus der Doppelhaushalt 2022/2023 verabschiedet. Im Geschäftsjahr 2022 hat das Land Berlin bei Vivantes eine Eigenkapitalzuführung in Höhe von 128,3 Millionen Euro vorgenommen. Für das Jahr 2023 sieht der Doppelhaushalt eine Zuführung in das Eigenkapital in Höhe von 131,7 Millionen Euro sowie einen Zuschuss zum Ausgleich von Jahresfehlbeträgen in 2023 in Höhe von 93,2 Millionen Euro vor. ³ Außerdem wurde mit Beschluss des Senats vom 13. September 2022 in der Finanzplanung von Berlin für den Zeitraum 2022 bis 2026 vom 5. August 2022 für die Vivantes eine Investitionspauschale für die Jahre 2023 bis 2026 in Summe von rund 200 Millionen Euro sowie geplante Eigenkapitalzuführungen für die Jahre 2024 bis 2026 von rund 264,0 Millionen Euro für Investitionen berücksichtigt. ⁴ Damit soll der Finanzbedarf für das Folgejahr gedeckt werden.

Die tatsächlichen Ergebnisse können durch unterjährig geänderte Rahmenbedingungen wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Im Hinblick auf die erwartete Geschäftsentwicklung können die Risiken aus dem Ukraine-Krieg nach jetzigem Ermessen insgesamt nicht sicher eingeschätzt werden. Bei sich weiterhin erhöhten Energiepreisen können negative Einflüsse der Krise auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für 2023 nicht ausgeschlossen werden. Die Geschäftsführung geht zum Zeitpunkt der Berichterstellung ungeachtet dessen von einer geordneten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Jahr 2023 und die Folgejahre aus.

Berlin, den 31. März 2023

Vivantes - Forum für Senioren GmbH

Dr. Johannes Danckert, Geschäftsführer

Dr. René Herrmann, Geschäftsführer

³ Vgl. Senatsverwaltung für Finanzen, https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/haushalts- plan-2022-23/artikel.1232802.php (abgerufen am 13.12.2022).
⁴ Vgl. Senatsverwaltung für Finanzen, https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/artikel.6257.php (abgerufen am 15.11.2022).

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktivseite

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	363.722,00	6.151,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.369.639,00	1.579.560,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	227.670,55
	1.733.361,00	1.813.381,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken
	62.759,00	58.087,00
2. Technische Anlagen	2.468.659,00	1.766.019,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	7.125.108,00	5.771.793,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	288.263,34	739.920,64
	9.944.789,34	8.335.819,64
	11.678.150,34	10.149.201,19
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.309.134,59	3.604.050,56
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 75.753,84 (i. Vj. € 6.245,00)
2. Forderungen an Gesellschafter oder Träger der Einrichtung	9.604.666,27	12.374.486,70
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	10.100,47	24.929,82
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.314.284,79	2.044.222,90
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 11.700,25 (i. Vj. € 14.302,39)
	16.238.186,12	18.047.689,98
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	197.618,53	227.278,29
	16.435.804,65	18.274.968,27
C. Rechnungsabgrenzungsposten	577.519,42	390.249,64
	28.691.474,41	28.814.419,10
Patientenverwahrgelder	1.334.598,88	1.135.687,95

Passivseite

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklagen	4.377.000,00	4.377.000,00
III. Gewinnrücklagen	9.800,00	9.800,00
IV. Jahresüberschuss	0,00	0,00
	4.411.800,00	4.411.800,00
B. Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus öffentlichen Fördermitteln für Investitionen	41.023,00	42.189,00
2. Sonderposten aus nicht-öffentlicher Förderung für Investitionen	297.879,00	149.172,00
	338.902,00	191.361,00
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	13.645.337,67	13.173.366,76
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.728.196,79	2.337.677,96
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.728.196,79 (i. Vj. € 2.319.861,56)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern oder dem Träger der Einrichtung	3.683.316,87	4.049.617,01
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 3.683.316,87 (i. Vj. € 4.049.617,01)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.030.795,34	1.666.071,78
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 2.030.795,34 (i. Vj. € 1.666.071,78)
4. Verbindlichkeiten aus öffentlichen Fördermitteln für Investitionen	369.711,87	364.072,55
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 369.711,87 (i. Vj. € 364.072,55)
5. Verbindlichkeiten aus nicht-öffentlicher Förderung für Investitionen	0,00	826,14
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 0,00 (i.Vj.€ 826,14)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	1.621.694,07	1.793.008,55
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.621.694,07 (i.Vj.€ 1.793.008,55)
davon aus Steuern € 576.984,83 (i. Vj. € 1.026.722,61)
	9.433.714,94	10.211.273,99
E. Rechnungsabgrenzungsposten	861.719,80	826.617,35
	28.691.474,41	28.814.419,10
Patientenverwahrgelder	1.334.598,88	1.135.687,95

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022	2021
	€	€
1. Erträge aus ambulanter, teilstationärer und vollstationärer Pflege sowie aus Kurzzeitpflege	66.281.963,48	67.938.669,67
2. Erträge aus Unterkunft und Verpflegung	16.462.902,01	15.632.691,05
3. Erträge aus Zusatzleistungen und Transportleistungen	4.847.898,35	4.292.364,61
4. Erträge aus gesonderter Berechnung von Investitionskosten gegenüber Pflegebedürftigen	10.255.506,93	9.266.542,18
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, soweit nicht in den Nummern 1 - 4 enthalten	17.692.782,14	17.501.129,52
5. Zuweisungen und Zuschüsse zu Betriebskosten	514.448,20	92.729,52
6. Sonstige betriebliche Erträge	2.636.583,07	2.673.192,96
	118.692.084,18	117.397.319,51
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	54.292.310,02	54.177.213,96
b) Sozialabgaben, Altersversorgung und sonstige Aufwendungen	13.570.302,63	13.447.439,50
davon für Altersversorgung € 2.513.357,86 (i. Vj. € 2.275.812,24)
	67.862.612,65	67.624.653,46
8. Materialaufwand
a) Lebensmittel	7.593.977,83	6.835.203,39
b) Wasser, Energie, Brennstoffe	1.484.311,93	1.277.520,45
c) Wirtschaftsbedarf/Verwaltungsbedarf	15.780.738,05	16.824.568,35
	24.859.027,81	24.937.292,19
9. Steuern, Abgaben, Versicherungen	1.008.416,08	1.033.684,44
10. Mieten, Pacht, Leasing	11.694.941,75	10.922.895,89
	105.424.998,29	104.518.525,98
Zwischenergebnis	13.267.085,89	12.878.793,53
11. Erträge aus öffentlicher und nicht-öffentlicher Förderung von Investitionen	267.330,00	15.330,00
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten	91.650,31	92.635,06
13. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten	267.330,00	15.330,00
14. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	1.792.714,51	1.423.848,58
b) Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.091.035,76	1.015.124,57
	2.883.750,27	2.438.973,15
15. Aufwendungen für Instandhaltung und Instandsetzung	3.807.830,55	3.400.453,49
16. Sonstige betriebliche Aufwendungen	3.901.497,76	4.155.003,99
Zwischenergebnis	2.765.657,62	2.976.997,96
17. Zinsen und ähnliche Erträge	52.620,26	2.234,27
18. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	498,53	3.263,76
davon an verbundenden Unternehmen € 0,00 (i. Vj. € 2.265,28)
19. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn	2.817.779,35	2.975.968,47
20. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Grundsätze

Die Vivantes - Forum für Senioren GmbH (Forum GmbH) hat ihren Sitz in Berlin und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg (HRB 100157 B).

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß den Vorschriften der Pflege-Buchführungsverordnung - PBV in Verbindung mit §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 i. V. m. Abs. 4 HGB.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses gemäß § 8 der PBV erfolgt die Gliederung der Bilanz nach Anlage 1, der Gewinn- und Verlustrechnung nach Anlage 2 und der Anlagennachweis nach Anlage 3a der Pflege-Buchführungsverordnung.

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr wurden nicht vorgenommen.

Der Jahresabschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt.

Die Forum GmbH als Anbieter stationärer Pflegeeinrichtungen bezieht im Rahmen des konzerninternen Leistungsaustausches Dienstleistungen von Gesellschaften des Vivantes Konzerns. Es besteht eine enge leistungsmäßige Verknüpfung. Zudem ist die Gesellschaft in die zentrale Konzernfinanzierung eingebunden. Weitere Kreditlinien bestehen nicht. Es besteht eine Cashpoolingvereinbarung sowie ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der Muttergesellschaft. Daher liegt eine direkte Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschafterin, Vivantes, aufgrund der engen leistungsmäßigen Verknüpfung im Konzernverbund sowie der finanziellen Möglichkeiten der Gesellschafterin, aufgrund der bestehenden Cashpoolingvereinbarungen, vor.

II.1 Anlagevermögen

Das Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet. Planmäßige Abschreibungen erfolgen linear nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer, in Anlehnung an die steuerrechtlichen Abschreibungstabellen für das Gesundheitswesen.

Die Nutzungsdauern der wesentlichen Gruppen des Anlagevermögens sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

	Jahre
Software	3-5
Geschäfts- oder Firmenwert	10
Gebäude	33-40
Technische Anlagen	14-25
Medizinische Geräte	8-10
Einrichtung und Ausstattung	3-15
Software, Lizenzen und ähnliche Rechte	3-10
IT-Ausstattung	3-8

Entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB als zeitlich begrenzt nutzbare Vermögensgegenstände bilanziert. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert. Die planmäßige Abschreibung erfolgt über 10 Jahre. Die betriebliche Nutzungsdauer basiert auf einer Einschätzung der zeitlichen Ertragsrückflüsse auf Basis der identifizierten Komponenten der Geschäfts- und Firmenwerte. Diese repräsentieren insbesondere Kundenstämme sowie das 'know-how' (Mitarbeiter*innen, Prozesse), die im Rahmen des Erwerbs der Geschäftsbetriebe übernommenen wurden. Die Ertragspotentiale dieser Komponenten werden voraussichtlich über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgeschöpft und orientieren sich an der Einschätzung der voraussichtlichen Entwicklung.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten von bis zu 250,00 Euro werden als Aufwand erfasst. Für geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten von mehr als 250,00 Euro bis 1.000,00 Euro wird ein jahrgangsbezogener Sammelposten gebildet, der einer fünfjährigen linearen Abschreibung unterliegt. Die Abschreibungen auf Zugänge des Anlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen.

II.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen werden einzelwertberichtigt. Auf Forderungen gegen Selbstzahler werden Einzelwertberichtigungen im ersten Jahr in Höhe von 10 Prozent und im Folgejahr in Höhe von weiteren 90 Prozent gebildet.

II.3 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die flüssigen Mittel werden zum Nominalbetrag angesetzt.

II.4 Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

II.5 Eigenkapital

Das vollständig erbrachte gezeichnete Kapital wird gemäß § 272 HGB zum Nennwert bilanziert.

II.6 Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens

Die Sonderposten sind in Höhe der Restbuchwerte der mit Fördermitteln, Zuwendungen und Zuschüssen finanzierten Anlagegüter passiviert.

II.7 Rückstellungen

Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) bewertet.

Nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB werden die sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem durchschnittlichen fristenkongruenten Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung abgezinst.

Die zum Stichtag bilanzierte Jubiläumsrückstellung wurde nach der Projected-Unit-Credit-Methode unter Zugrundelegung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einer erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerung von 3,2 Prozent (im Vorjahr 4,0 Prozent) sowie einer Fluktuationsrate von 17,02 Prozent (im Vorjahr 17,65 Prozent) bewertet. Gemäß § 253 Abs. 2 S. 2 HGB wurde ein durchschnittlicher Marktzins von 1,44 Prozent bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren angesetzt. Der sich ergebende Abzinsungsbetrag von 0,5 tausend Euro (im Vorjahr 1 tausend Euro) wurde unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen.

II.8 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

II.9 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Für Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, wird ein passiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

II.10 Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern können sich aus temporären Differenzen oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den im handelsrechtlichen Abschluss angesetzten Werten für Aktiva und Passiva und den steuerlichen Wertansätzen sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen ergeben. Aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaft mit der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH (Organträger; Vivantes) werden die Steuerlatenzen beim Organträger ausgewiesen.

III. Erläuterungen zur Bilanz

III.1 Anlagevermögen

Wir verweisen auf den Anlagenspiegel als Anlage zu diesem Anhang.

III.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen die Gesellschafterin, die gleichzeitig Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind, resultieren im Wesentlichen in Höhe von 9.539 tausend Euro (im Vorjahr 12.352 tausend Euro) aus dem Cash-Pooling-Vertrag. Darüber hinaus bestehen in Höhe von 41 tausend Euro (im Vorjahr 15 tausend Euro) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die übrigen Forderungen in Höhe von 25 tausend Euro (im Vorjahr 8 tausend Euro) betreffen wie im Vorjahr sonstige Vermögensgegenstände.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren in Höhe von 10 tausend Euro (im Vorjahr 14 tausend Euro) aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind bis auf 87 tausend Euro (im Vorjahr 21 tausend Euro) innerhalb eines Jahres fällig.

III.3 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe von 19 tausend Euro (im Vorjahr 13 tausend Euro) zweckgebunden. In Höhe von 125 tausend Euro - unverändert zum Vorjahr - erfolgte eine Verpfändung von Einlagen als Mietkaution, über die die Gesellschaft erst nach Rückgabe der Räumlichkeiten frei verfügen kann.

III.4 Eigenkapital

Die Gesellschaft verfügt über ein Stammkapital von 25 tausend Euro (im Vorjahr 25 tausend Euro), das zum Bilanzstichtag zu 100 Prozent von der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin (Vivantes), gehalten wird.

Die Kapitalrücklagen betragen unverändert zum Vorjahr 4.377 tausend Euro. Bei der Kapitalrücklage handelt es sich um eine sonstige Zuzahlung des Gesellschafters nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB, im Zusammenhang mit dem Erwerb der Pflegeeinrichtung Ida-Wolff.

Die Gewinnrücklagen betreffen ausschließlich andere Gewinnrücklagen.

III.5 Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens

Der Sonderposten enthält die Zuwendungen aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung von Ausstattungsgegenständen abzüglich der bisher erfolgten Auflösungen über die Nutzungsdauer bzw. für Abgänge.

Der Sonderposten aus nicht-öffentlicher Förderung für Investitionen enthält im Wesentlichen die durch einen Investitionskostenzuschuss finanzierten Ausstattungsgegenstände für das Hauptstadtpflege Haus "John F. Kennedy" und das Hauptstadtpflege Haus "Ernst Hoppe".

III.6 Rückstellungen

Zum Bilanzstichtag wurden sonstige Rückstellungen in Höhe von 13.645 tausend Euro (im Vorjahr 13.173 tausend Euro) gebildet.

Im Einzelnen stellen sich die sonstigen Rückstellungen wie folgt dar:

	2022	2021
	tausend Euro	tausend Euro
Personalrückstellungen	4.176	7.220
Instandhaltung - ausstehende Rechnungen	622	406
Rechts-, Prüfungs- u. Beratungsleistungen	107	125
Übrige sonstige Rückstellungen	8.740	5.422
	13.645	13.173

Innerhalb der übrigen sonstigen Rückstellungen werden Rückstellungen im Zusammenhang mit erhaltenen Zuschüssen für Corona Mehraufwendungen in Höhe von 7.394 tausend Euro (im Vorjahr 4.600 tausend Euro) ausgewiesen.

Rückstellungen mit einer Laufzeit größer ein Jahr bestehen in Höhe von 53 tausend Euro (im Vorjahr 47 tausend Euro).

III.7 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafterin, die gleichzeitig Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind, resultieren in Höhe von 2.818 tausend Euro (im Vorjahr 2.976 tausend Euro) aus der Ergebnisabführung, in Höhe von 702 tausend Euro (im Vorjahr 910 tausend Euro) aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 164 tausend Euro (im Vorjahr 164 tausend Euro) aus sonstigen Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von 2.031 tausend Euro (im Vorjahr 1.666 tausend Euro) Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten haben insgesamt in Höhe von 9.434 tausend Euro (im Vorjahr 10.193 tausend Euro) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

IV.1 Erträge

Im Berichtsjahr wurden Erträge in Höhe von 115.541 tausend Euro (im Vorjahr 114.631 tausend Euro) erzielt, die sich im Einzelnen wie folgt darstellen:

	2022	2021
	tausend Euro	tausend Euro
Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen	66.282	67.939
Erträge aus Unterkunft und Verpflegung	16.463	15.633
Erträge aus Zusatzleistungen und Transportleistungen	4.848	4.292
Erträge aus gesonderter Berechnung von Investitionskosten	10.256	9.267
Erträge aus Rückvergütungen	734	779
Erträge aus Vermietung und Verpachtung	167	163
Übrige Erträge	16.791	16.558
	115.541	114.631

In den Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 6.914 tausend Euro (im Vorjahr 4.531 tausend Euro) enthalten.

Die übrigen Erträge enthalten in Höhe von 11.296 tausend Euro (im Vorjahr 13.795 tausend Euro) im Erstattungen aus Corona-Mehraufwendungen nach § 150 Abs. 2 SGB XI, wovon 5.847 tausend Euro das Vorjahr betreffen.

IV.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2.637 tausend Euro (im Vorjahr 2.673 tausend Euro) beinhalten im Wesentlichen Personalkostenerstattungen in Höhe von 982 tausend Euro (im Vorjahr 856 tausend Euro) sowie periodenfremde Erträge. Die periodenfremden Erträge in Höhe von 1.359 tausend Euro (im Vorjahr 1.362 tausend Euro) betreffen mit 616 tausend Euro (im Vorjahr 800 tausend Euro) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, mit 276 tausend Euro (im Vorjahr 190 tausend Euro) Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen und mit 467 tausend Euro (im Vorjahr 372 tausend Euro) sonstige periodenfremde Erträge.

IV.3 Materialaufwand

Periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von 328 tausend Euro (im Vorjahr 600 tausend Euro) enthalten.

IV.4 Instandhaltung

Die Instandhaltungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von 6 tausend Euro (im Vorjahr 52 tausend Euro) enthalten.

IV.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 341 tausend Euro (im Vorjahr 251 tausend Euro).

IV.6 Finanzergebnis

Zinsen und ähnliche Erträge resultieren mit 51 tausend Euro aus Zinsen aus dem Cash-Pooling (im Vorjahr 0 tausend Euro). Zinsaufwendungen resultieren in Höhe von 0,5 tausend Euro (im Vorjahr 1 tausend Euro) aus der Abzinsung von Rückstellungen.

IV.7 Jahresergebnis

Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von 2.818 tausend Euro (im Vorjahr 2.976 tausend Euro) ab, das aufgrund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages an die Vivantes abgeführt wird.

V. Sonstige Angaben

V.1 Mitarbeiter*innen im Jahresdurchschnitt

In der Gesellschaft waren im Jahresdurchschnitt 1.164,48 Vollkräfte (im Vorjahr 1.198,41 Vollkräfte) beschäftigt.

	Vollkräfte		Mitarbeiter*innen
	2022	2021	2022	2021
Zentrale Leitung	31,79	29,75	36	36
Pflegedienst ^*	946,18	978,49	1.435	1.459
Hauswirtschaftlicher Dienst	116,88	119,99	158	158
Verwaltungsdienst	33,37	34,02	41	39
Technischer Dienst	19,42	19,84	24	23
Sonstiger Dienst	16,83	16,31	25	24
	1.164,48	1.198,41	1.719	1.739
^* davon Auszubildende			282	274

V.2 Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens, der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin, einbezogen. Das Mutterunternehmen stellt den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis auf. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Vivantes für das Geschäftsjahr 2022 werden im Unternehmensregister veröffentlicht und hinterlegt.

V.3 Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Herr Dr. Johannes Danckert gehört der Geschäftsführung der Gesellschafterin an und wurde von dieser vergütet.

Herr Dr. René Herrmann ist bei der Gesellschaft angestellt und wird von dieser vergütet.

Herr Dr. Eibo Krahmer gehörte bis zum 31. Oktober 2022 der Geschäftsführung der Gesellschafterin an und wurde von dieser vergütet.

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

V.4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Vivantes - Forum für Senioren GmbH hat zum Betreiben ihrer Pflegeinrichtungen diverse Mietverträge und Nutzungsvereinbarungen über Immobilien abgeschlossen. Weiterhin bestehen Verpflichtungen aus der Anmietung von technischen Anlagen und aus PKW-Leasingverträgen.

Die finanziellen Verpflichtungen aus diesen Miet- und Leasingverträgen (84.325 tausend Euro) stellen sich wie folgt dar (in tausend Euro):

	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre
Miet- und Leasingverpflichtungen	9.988	74.337	53.545
davon mit verbundenen Unternehmen	3.374	21.924	16.654

Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus diversen Liefer- und Leistungsverträgen sowie aus einem Dienstleistungsvertrag über diverse Verwaltungsleistungen und sonstige Leistungen. Insgesamt ergeben sich nach derzeitiger Einschätzung folgende mögliche Verpflichtungen (21.647 tausend Euro) bis zum Ende der Laufzeit (in tausend Euro):

	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre
Verpflichtungen aus Dienstleistungsverträgen	14.753	6.894	1.133
davon mit verbundenen Unternehmen	11.318	4.534	0

Finanzielle Verpflichtungen der Gesellschaft aus offenen Bestellungen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 1.622 tausend Euro (im Vorjahr 2.782 tausend Euro), davon 436 tausend Euro (im Vorjahr 1.169 tausend Euro) aus Investitionsvorhaben.

In der Aufsichtsratssitzung der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH am 14. Dezember 2022 stimmte der Aufsichtsrat zu und ermächtigte die Geschäftsführung, in der Gesellschafterversammlung der Vivantes - Forum für Senioren GmbH den Beschluss zu fassen, der Verfügung über das Inventar des Pflegeheims "Hauptstadtpflege Haus Kaulsdorf" durch Abschluss eines Kaufvertrages zwischen der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH (Verkäuferin) und der Vivantes - Forum für Senioren GmbH (Käuferin), auf dessen Grundlage die Vivantes-Forum für Senioren GmbH dieses Inventar zum Stichtag 1. Januar 2023 für einen Kaufpreis in Höhe von 697.224,00 € unter Ausschluss jeglicher Sachmängelhaftung erwirbt, zuzustimmen.

Für die von Vivantes übernommenen Mitarbeiter*innen besteht eine Zusage auf Alters- und Hinterbliebenenversorgung im Rahmen einer Zusatzversorgungskasse, der VBL. Die VBL als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts gewährt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der beteiligten Arbeitgeber im Wege privatrechtlicher Versicherung eine zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung gegen Zahlung einer Umlage. Darüber hinaus zahlt die Gesellschaft ein Sanierungsgeld, um den zusätzlichen Mittelbedarf der VBL zur Finanzierung der vor dem 1. Januar 2002 begründeten Ansprüche abzudecken. Die Sanierungsgelder sind Bestandteil der Umlagenfinanzierung und werden deshalb im Geschäftsjahr als Aufwendungen erfasst, für das sie erhoben werden. Aufgrund der Einschaltung einer Zusatzversorgungskasse als externer Träger besteht eine mittelbare Pensionsverpflichtung, für die das Passivierungswahlrecht gemäß Art. 28 Abs. 1 EGHGB gilt. Die Höhe einer möglichen Subsidiärhaftung der Gesellschaft ist gegenwärtig nicht verlässlich ermittelbar. Für die Jahre 2013 bis 2015 erfolgte eine Rückzahlung des VBL-Sanierungsgeldes an die Gesellschaft in voller Höhe. Für 2022 wurde wie im Vorjahr kein Umlagesatz für Sanierungsgelder festgelegt. Finanzielle Verpflichtungen aus Altersversorgung bestehen zum Bilanzstichtag nicht. Die versorgungspflichtigen Entgelte haben im Geschäftsjahr 2022 43.560 tausend Euro (davon 34.916 tausend Euro Abrechnungsverband West und 8.663 tausend Euro Abrechnungsverband Ost) betragen. Der Umlagesatz für den Abrechnungsverband Ost liegt bei 7,31 Prozent und wird in Höhe von 3,06 Prozent vom Arbeitgeber und in Höhe von 4,25 Prozent vom Arbeitnehmer getragen. Der Umlagesatz für den Abrechnungsverband West liegt bei 8,26 Prozent und wird in Höhe von 6,45 Prozent vom Arbeitgeber und in Höhe von 1,81 Prozent vom Arbeitnehmer getragen.

VI. Abschlussprüferhonorar

Gemäß § 285 Nr. 17 HGB besteht die Pflicht zur Angabe des Abschlussprüferhonorars.

Aufgrund der Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht und eine Angabe nur im Konzernabschluss vorgenommen.

VII. Nachtragsbericht

Vorgänge, von besonderer Bedeutung, sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten.

VIII. Organe der Gesellschaft

VIII.1 Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2022 und danach gehörten und gehören dem Aufsichtsrat an:

Dagmar Pohle, ehemalige Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Berlin	- Vorsitzende -
Dorothea Schmidt, Geschäftsführerin Personalmanagement	- stellvertretende Vorsitzende -
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin
Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung / Geschäftsführer Klinikmanagement
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin	bis 31. Oktober 2022
Jan Kubald, Dipl.-Ingenieur, Geschäftsführer
Vivantes Service GmbH, Berlin	bis 31. März 2022
Klaus Gruhn, Arbeitnehmervertreter - Mitglied des Betriebsrates
Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin
Hans-Jürgen Duske, Arbeitnehmervertreter
Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin
Martina Henke, Arbeitgeberseite	seit 1. April 2022
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten keine Vergütung.

VIII.2 Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr 2022 und danach hatte und hat die Gesellschaft folgende Mitglieder der Geschäftsführung:

Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung / Geschäftsführer Klinikmanagement
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin	ab 1. November 2022
Dr. René Herrmann, Geschäftsführer
Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin
Dr. Eibo Krahmer, Geschäftsführer Finanzmanagement, Infrastruktur und Digitalisierung
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin	bis 31. Oktober 2022

Berlin, den 31. März 2023

Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin

Dr. Johannes Danckert, Geschäftsführer

Dr. René Herrmann, Geschäftsführer

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2022

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Anfangsbestand 1.1.2022	Zugang	Umbuchung	Abgänge	Endstand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	40.393,31	227.670,56	227.670,55	0,00	495.734,42
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.352.436,37	0,00	0,00	0,00	2.352.436,37
3. Geleistete Anzahlungen	227.670,55	0,00	-227.670,55	0,00	0,00
	2.620.500,23	227.670,56	0,00	0,00	2.848.170,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	69.418,79	14.026,06	0,00	0,00	83.444,85
2. Technische Anlagen	2.084.440,28	609.212,09	468.833,36	0,00	3.162.485,73
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	10.188.607,43	2.201.077,61	271.087,28	78.452,65	12.582.319,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	739.920,64	288.263,34	-739.920,64	0,00	288.263,34
	13.082.387,14	3.112.579,10	0,00	78.452,65	16.116.513,59
	15.702.887,37	3.340.249,66	0,00	78.452,65	18.964.684,38

	Entwicklung der Abschreibungen
	Anfangsbestand 1.1.2022	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand 31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	34.242,31	97.770,11	0,00	132.012,42
2. Geschäfts- oder Firmenwert	772.876,37	209.921,00	0,00	982.797,37
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	807.118,68	307.691,11	0,00	1.114.809,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	11.331,79	9.354,06	0,00	20.685,85
2. Technische Anlagen	318.421,28	375.405,45	0,00	693.826,73
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	4.416.814,43	1.100.263,89	59.866,65	5.457.211,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.746.567,50	1.485.023,40	59.866,65	6.171.724,25
	5.553.686,18	1.792.714,51	59.866,65	7.286.534,04

	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	363.722,00	6.151,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.369.639,00	1.579.560,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	227.670,55
	1.733.361,00	1.813.381,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	62.759,00	58.087,00
2. Technische Anlagen	2.468.659,00	1.766.019,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	7.125.108,00	5.771.793,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	288.263,34	739.920,64
	9.944.789,34	8.335.819,64
	11.678.150,34	10.149.201,19

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2022

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Anfangsbestand 1.1.2022	Zugang	Umbuchung	Abgänge	Endstand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	40.393,31	227.670,56	227.670,55	0,00	495.734,42
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.352.436,37	0,00	0,00	0,00	2.352.436,37
3. Geleistete Anzahlungen	227.670,55	0,00	-227.670,55	0,00	0,00
	2.620.500,23	227.670,56	0,00	0,00	2.848.170,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	69.418,79	14.026,06	0,00	0,00	83.444,85
2. Technische Anlagen	2.084.440,28	609.212,09	468.833,36	0,00	3.162.485,73
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	10.188.607,43	2.201.077,61	271.087,28	78.452,65	12.582.319,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	739.920,64	288.263,34	-739.920,64	0,00	288.263,34
	13.082.387,14	3.112.579,10	0,00	78.452,65	16.116.513,59
	15.702.887,37	3.340.249,66	0,00	78.452,65	18.964.684,38

	Entwicklung der Abschreibungen
	Anfangsbestand 1.1.2022	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand 31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	34.242,31	97.770,11	0,00	132.012,42
2. Geschäfts- oder Firmenwert	772.876,37	209.921,00	0,00	982.797,37
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	807.118,68	307.691,11	0,00	1.114.809,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	11.331,79	9.354,06	0,00	20.685,85
2. Technische Anlagen	318.421,28	375.405,45	0,00	693.826,73
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	4.416.814,43	1.100.263,89	59.866,65	5.457.211,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.746.567,50	1.485.023,40	59.866,65	6.171.724,25
	5.553.686,18	1.792.714,51	59.866,65	7.286.534,04

	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	363.722,00	6.151,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.369.639,00	1.579.560,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	227.670,55
	1.733.361,00	1.813.381,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	62.759,00	58.087,00
2. Technische Anlagen	2.468.659,00	1.766.019,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen ohne Fahrzeuge	7.125.108,00	5.771.793,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	288.263,34	739.920,64
	9.944.789,34	8.335.819,64
	11.678.150,34	10.149.201,19

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Vivantes - Forum für Senioren GmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Vivantes - Forum für Senioren GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 8. Mai 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Michael Ey, Wirtschaftsprüfer

ppa. Ilke Brandl, Wirtschaftsprüferin