Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH

Iserlohn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ist ein Jugendhilfekomplexträger, zu dessen Angeboten stationäre und ambulante Hilfen zur Erziehung, Frühe Hilfen, Jugendhilfe und Schule, Kindertageseinrichtungen sowie Maßnahmen der Jugendsozialarbeit, der Jugendberufshilfe, der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie die Ganztagsschulbetreuung und die Schulsozialarbeit gehören. Die regionale Zuständigkeit erstreckt sich auf die Stadt Hagen, den Ennepe-Ruhr-Kreis sowie den Märkischen Kreis.

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 52.000 EUR. Hauptgesellschafterin der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ist die Diakonie Mark-Ruhr gem. GmbH mit einer Stammeinlage von 46.800 EUR (90%). Weiterer Gesellschafter ist der Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Iserlohn e.V. mit einem Anteil von 5.200 EUR (10%). Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ist unter HRB 2018 im Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Iserlohn.

Zu Geschäftsführern der Gesellschaft sind Reinhard Meng und Volker Holländer bestellt. Die Geschäftsführer sind berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten, gleich, ob ein oder mehrere Geschäftsführer bestellt sind. Zu Prokuristinnen sind Vanessa Broschat und Viola Endruschat berufen (Gesamtprokura).

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ist mit einem Anteil von 6.500 EUR an der Fachpool gGmbH, Herne, (Stammkapital 50.000 EUR) sowie mit einem Anteil von 40.000 EUR an der Explicato gem. Gesellschaft für innovative Projektentwicklung in Bildung und Erziehungshilfe mbH, Herne, (Stammkapital 100.000 EUR) beteiligt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Jugend- und Erziehungshilfe umfassen verschiedene Aspekte, die sowohl die staatliche Finanzierung als auch die gesellschaftlichen Anforderungen betreffen.

Rund 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen unter schwierigen sozialen Bedingungen auf und sind darauf angewiesen, dass staatliche Stellen sie und ihre Familien unterstützen. Weitere 360.000 Kinder und Jugendliche haben eine seelische, geistige oder körperliche Behinderung. Davon sind bisher nur rund 100.000 Kinder mit einer seelischen Behinderung durch das Kinder- und Jugendhilferecht erfasst. Etwa 260.000 Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung werden noch in der "Eingliederungshilfe" geführt (Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/bericht-zur-zukunft-der-kinder-und-jugendhilfe-142418).

Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz zielt darauf ab, die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Eltern zu stärken und unabhängige Ombudsstellen gesetzlich zu verankern. Alle Leistungen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe gebündelt werden. (Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/gemeinsam-zum-ziel-inklusive-kinder-und-jugendhilfe-gestalten-195938).

Der Fachkräftemangel stellt momentan und in den kommenden Jahren die vielleicht größte Herausforderung für die Jugend- und Erziehungshilfe in Deutschland dar. Aktuellen Vorausberechnungen zufolge werden allein in den Kitas in Westdeutschland im Jahr 2025 bis zu 73.000 Fachkräfte fehlen (Quelle: https://www.dji.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/detailansicht/article/1149-bildungsbericht-2022-fachkraeftemangel-draengendstes-problem-der-fruehen-bildung.html).

Die Frage einer Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung rückt die Stärkung präventiver Ansätze in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe sowie das präventive Zusammenwirken mit Regelinstitutionen, wie z.B. mit Schule, in den Blickpunkt. Für Kommunen soll mehr Rechtssicherheit für die Präventionsarbeit geschaffen werden, um Unterstützungsangebote besser an Kinder, Jugendliche und ihre Eltern heranzutragen (Quelle: https://www.sgbviii.de/files/SGB%20VIII/PDF/S102.pdf).

2.2 Geschäftsverlauf

In 2023 hat die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH für die Stadt Gevelsberg das Angebot der Sozialen Gruppenarbeit in den Räumlichkeiten des städtischen Jugendzentrums in Betrieb genommen. Das Angebot, welches zu den Hilfen zur Erziehung nach § 29 SGB VIII gehört, richtet sich an Gevelsberger Grundschüler von der ersten bis zur vierten Klasse, die aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation oder ihrer eigenen Bedarfe eine enge pädagogische Betreuung benötigen.

Im Auftrag und mit der Unterstützung der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe wurde unter Beteiligung der Vif-Beratungsstelle der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH das sog. "Schlüsselkompetenztraining" entwickelt. Angelehnt an die Landesinitiative NRW "Kein Abschluss ohne Anschluss" soll das Schlüsselkompetenztraining Jugendliche in ihrer Entwicklung fördern und in der Übergangszeit von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt unterstützen.

Im Berichtsjahr eröffnete die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH eine Kinder-Inobhutnahme und Diagnosegruppe (KIDi). Das Angebot, welches in enger Kooperation mit der Stadt Hagen entstanden ist, hält fünf Plätze für das örtliche Jugendamt und zwei weitere Plätze für auswärtige Jugendämter vor. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Im Rahmen einer Inobhutnahme werden Kinder in einer akuten Notsituation kurzfristig aufgenommen und bei Bedarf nach einer Diagnosephase einer langfristigen Perspektive zugeführt.

In 2023 feierte das Angebot "Stop and Go" mit einem Fachtag sein 25-jähriges Bestehen. Stop and Go ist ein Angebot zur Vermeidung einer Untersuchungshaft von straffälligen männlichen Jugendlichen. Das Angebot wurde von der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH entwickelt und in Kooperation mit anderen Trägern inzwischen auf zwei weitere Standorte in NRW ausgeweitet.

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH erzielte im Jahr 2023 einen Jahresüberschuss von 793.092,87 EUR (2022: 1.134.077,13 EUR). Damit wurde das für 2023 geplante Ergebnis in Höhe von rd. 158.000 EUR deutlich übertroffen.

Der Gesamtumsatz aus Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen für das Jahr 2023 beträgt 37.400.392,10 EUR (2022: 33.143.200,35 EUR).

Die Umsatzerlöse haben sich um rd. 4.407 TEUR erhöht. Die positive Umsatzentwicklung ist zum einen auf eine im Vergleich zum Plan bessere Auslastung in der Heimunterbringung zurückzuführen. Weiterhin konnten durch erfolgreiche Vergütungsverhandlungen mit Kostenträgern die Entgelte erhöht werden. Die erreichten Entgelterhöhungen waren im Wirtschaftsplan nicht antizipiert.

Die Betriebszuschüsse für die Kindertageseinrichtungen der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH stiegen analog den jährlichen Anpassungen im Kinderbildungsgesetz (KiBiZ).

Die Gesamtaufwendungen für das Jahr 2023 belaufen sich auf rd. 36.609 TEUR (2022: 32.009 TEUR). Hiervon entfallen rd. 26.272 TEUR (2022: 23.050 TEUR) oder 71,76% (2022: 72,01%) auf die Personalaufwendungen. Der Anstieg der Personalkosten in Höhe von 3.222 TEUR resultiert zum einen aus einer Erhöhung der eingesetzten Vollkräfte (2023: 380,7 VK, 2022: 354,6 VK).

Die Entgelte für die Beschäftigten der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH im Geltungsbereich der AVR DD wurden zum 01.01.2023 um 5,2% (mindestens 175 EUR) erhöht. Im Tarifbereich BAT-KF erfolgte eine Anpassung für Mitarbeitende im Sozial- und Erziehungsdienst (SD-Entgeltgruppenplan zum BAT-KF) sowie für Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen (SE-Entgeltgruppenplan zum BAT-KF). Demnach erhielten Mitarbeitende in diesen Entgeltgruppenplänen in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Eingruppierung ab dem 01.01.2023 eine Zulage von 130 bzw. 180 EUR monatlich. Der Ende Mai 2023 beschlossene Tarifabschluss im Bereich des BAT-KF sah weiterhin die Zahlung einer steuer- und sozialversicherungsfreien Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3.000 EUR in Form einer Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 1.240 EUR im Juni 2023 sowie von monatlich 220 EUR verteilt auf die Monate Juli 2023 bis Februar 2024 vor.

In den Sonstigen Betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtsjahr Aufwendungen für Instandhaltung in Höhe von 500 TEUR (2022: 523 TEUR) enthalten.

2.3.2 Vermögenslage

Die Bilanz in Aktiva und Passiva der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH stieg von einem Volumen von 13.902 TEUR in 2022 auf 14.576 TEUR in 2023.

Das Anlagevermögen ist von 3.795 TEUR in 2022 auf 3.732 TEUR in 2023 gesunken. Zugänge in Höhe von 253 TEUR stehen Abschreibungen in Höhe von 315 TEUR entgegen. Die Zugänge betreffen u.a. mit 29 TEUR IT-Anschaffungen, mit 45 TEUR E-Ladestationen und mit 76 TEUR neue Fahrzeuge.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Jahresvergleich jeweils zum Stichtag 31.12. von 3.403 TEUR in 2022 auf 6.579 TEUR in 2023. Dieser Anstieg beruht im Wesentlichen auf Verzögerungen bei den Rechnungserstellungen, Änderungen in der Buchungsystematik sowie einem Hackerangriff auf das Rechenzentrum des Märkischen Kreises. Letzteres führte allein zu nicht vorgenommenen Auszahlungen der betroffenen Kreise und Städte von rd. 1,8 Mio. EUR zum Stichtag.

Die Rückstellungen reduzierten sich um 282 TEUR auf 1.793 TEUR.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind aufgrund planmäßiger Tilgungen um 29 TEUR auf 180 TEUR gesunken.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 446 TEUR auf 608 TEUR zum 31. Dezember 2023.

Der in der nachfolgend aufgeführten Kapitalflussrechnung errechnete Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2023 hat sich entsprechend reduziert

	2023 TEUR	2022 TEUR
1. Jahresüberschuss/Bilanzgewinn	793	1.134
2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	315	306
3. Veränderung der Rückstellungen	-282	162
4. Auflösung von Sonderpostern und sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen	-22	-2
5. Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva	-3.053	-482
6. Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	214	457
7. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-2.035	1.575
8. Investitionen in das Anlagevermögen(ohne Finanzanlagen)	-253	-194
9. Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-49
10. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-253	-243
11. Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen	-29	-20
12. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-29	-20
13. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-2.317	1.312
14. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	5.462	4.150
15. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	3.145	5.462

2.3.3 Finanzlage

Die Liquiditätslage stellt sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR	Veränderung TEUR
Liquidität auf mittlere Sicht / Netto-Umlaufvermögen	6.384	5.548	836
Vorräte	-8	0	-8
Zuzüglich Urlaubs- und Überstundenrückstellungen	743	639	104
Liquidität auf kurze Sicht	7.119	6.187	932
Betriebsgewöhnlicher monatlicher Finanzbedarf	3.025	2.642	383
Deckungsfaktor in Monaten (Verhältnis Liquidität auf kurze Sicht zu betriebsgewöhnlichem Finanzbedarf	2,4	2,3	0,1

Die Deckungsverhältnisse setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR	Veränderung TEUR
Langfristiges Kapital	10.645	9.899	746
Langfristiges Vermögen	-4.261	-4.351	90
Überdeckung des langfristigen Vermögens durch langfristiges Kapital	6.384	5.548	836

2.3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ist nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Vielmehr verwirklicht sie ihren ideellen Zweck durch den Betrieb und die Unterhaltung von Einrichtungen für die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie von Einrichtungen der Jugendberufshilfe und Jugendsozialarbeit. Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, Hilfen für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien mit stationären und teilstationären Wohn- und Betreuungsangeboten sowie Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten und ergänzenden ambulanten Hilfen anzubieten. Deshalb ist die Tätigkeit der Gesellschaft in wirtschaftlicher Hinsicht auf eine langfristige Vermögens- und Substanzmehrung angelegt, die ihr auf Dauer die Verfolgung der gemeinnützigen Zwecke erlaubt.

Für die interne Unternehmenssteuerung werden insbesondere die Kennzahlen Auslastung, Investitionen und Personaleinsatz bewertet. Das Personal ist die größte und wichtigste Ressource der Gesellschaft, die Personalaufwendungen stellen daher den größten Kostenblock dar. Über alle Angebote hinweg wird der passende Personaleinsatz kontinuierlich überprüft. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung und Handhabung sind auch die im Rahmen der Ertrags-, Vermögens- undFinanzlage dargestellten Leistungsindikatoren einzuordnen und zu interpretieren.

Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Eigenkapitalrentabilität 7,76 % (2022: 12,03%). Die Umsatzrentabilität erreichte in 2023 einen Wert von 2,19 % (2022: 3,57%). Die Personalaufwandsquote betrug in 2023 71,8 % (2022: 72,6%).

2.3.5 Gesamtaussage Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH schließt das Geschäftsjahr 2023 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 793.092,87 EUR ab. Damit konnte die Gesellschaft die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fortsetzen. Verschiedene Steuerungsmaßnahmen haben zu einer deutlich verbesserten Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft geführt.

Der Kassenbestand und das Guthaben bei Kreditinstituten haben sich aufgrund des hohen Forderungsbestands von 5.505 TEUR auf 3.187 TEUR reduziert. Die Liquiditätslage insgesamt ist als positiv zu bewerten.

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH verfügt über Grundvermögen an verschiedenen Standorten des Einzugsgebiets. Die Vermögenslage muss vor dem Hintergrund beurteilt werden, dass ein Teil des für die Gesellschaft genutzten Grundvermögens bei den früheren Trägern der Jugendhilfeeinrichtungen, dem Ev. Gemeindeverband Iserlohn sowie dem Ev. Kirchenkreis Hagen, als sog. Sondervermögen geführt wird. Das Grundvermögen wurde der Gesellschaft durch die Bestellung von Erbbaurechten oder durch Miet- und Pachtverträge zur Verfügung gestellt.

3. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

3.1 Prognosebericht

Im Rahmen ihrer Wirtschaftsplanung geht die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH für das Geschäftsjahr 2024 von einem positiven Jahresergebnis von rd. 127 TEUR aus. Die bekannten, teilweise inflationsbedingten Sachkostensteigerungen sowie die erhöhten Energie- und Lebensmittelkosten wurden im Wirtschaftsplan 2024 berücksichtigt. Notwendige Instandhaltungsmaßnahmen nimmt die Gesellschaft in ihre Planung auf.

Die ersten Monate des Jahres 2024 bestätigen die Planung bzw. zeigen in einigen Angeboten eine im Vergleich zum Wirtschaftsplan etwas positivere Entwicklung. In der Erlösplanung für den Wirtschaftsplan 2024 wurde für die stationären Angebote eine Durchschnittsbelegung von rd. 93% zugrunde gelegt. Einige stationäre Einrichtungen weisen im Jahresverlauf eine bessere Auslastung auf.

Der Wirtschaftsplan 2024 sieht im Vergleich zum Vorjahr insgesamt rd. 4% höhere Erträge und Aufwendungen vor. In den für 2024 geplanten Personalaufwendungen wurde eine durchschnittliche Steigerung von 5,8% antizipiert. Der Tarifabschluss für den Tarifbereich BAT-KF sieht eine Erhöhung der Tabellenentgelte zum 01.03.2024 um pauschal 200 EUR je Vollzeitkraft vor. Die um 200 EUR angehobenen Entgelte werden dann um weitere 5,5% erhöht. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis 31.12.2024. Der Tarifabschluss für den Tarifbereich AVR DD sieht eine lineare Steigerung der Entgelte um 5,2% ab 01.07.2024 sowie eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs um einen Tag auf 31 Tage pro Jahr vor. Weiterhin erfolgt die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 EUR pro Vollzeitkraft. Die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie erfolgt in zwölf monatlichen Teilbeträgen von 200 EUR sowie einer Einmalzahlung von 600 EUR im April 2024.

Der im Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte Jahresüberschuss von 158 TEUR wurde mit 793 TEUR (+635 TEUR bzw. +402 %) deutlich übertroffen. Ursächlich dafür waren bessere Auslastungen als geplant und Entgelterhöhungen, welche nicht in der Planung berücksichtigt waren.

3.2 Risikobericht

Die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen der Jugend- und Erziehungshilfe erfordert von den Trägern eine kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung ihrer Angebote. Eingeschränkte finanzielle Handlungsmöglichkeiten der öffentlichen Kostenträger treffen auf einen steigenden Erziehungshilfebedarf in der Gesellschaft. Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH reagiert auf diese Herausforderungen veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und verstärkten Wettbewerbsdrucks mit innovativen Handlungsansätzen und neuen konzeptionellen Strategien.

Die flexible und schnelle Reaktionsfähigkeit auf neue Bedarfslagen der Jugendämter erweist sich derzeit für die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH als ein Wettbewerbsvorteil. Im gleichen Maße steht auch weiterhin die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit im Fokus der Betriebsführung, um neben innovativen Angeboten auch wirtschaftlich tragfähige Dienstleistungen sowie wettbewerbsfähige Entgelte auf dem Markt realisieren zu können.

Die zeitnahe Gewinnung und die langfristige Bindung qualifizierter Fachkräfte stellen auch für die Träger der Jugend- und Erziehungshilfe die größte Herausforderung in der Zukunft dar.

Mit dem Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) hat die Bundesregierung 2021 den Anspruch auf eine ganztägige Betreuung in Grundschulen rechtlich verankert. Ab August 2026 haben zunächst alle Kinder in der ersten Klasse einen Anspruch auf eine, ganztägige Förderung. Der Anspruch soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, damit ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung hat. Der Ausbau der Ganztagsförderung wird den Wettbewerb um Betreuungs- und Erziehungskräfte weiter verschärfen.

Aus diesem Grund hat die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH zum einen ein Programm mit verschiedenen Attraktivitätsfaktoren für Mitarbeitende aufgelegt. Eine transparente tarifliche Bezahlung, ein attraktives internes Fortbildungsprogramm, Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens, auf den jeweiligen Mitarbeitenden zugeschnittene flexible Arbeitszeiten sowie verschiedene Incentives sollen Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen binden.

Das Gesetz zur Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) soll mit dem neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) reformiert werden, um mehr Inklusion für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zu ermöglichen. Das bedeutet, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Behinderung die gleichen Rechte und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe erhalten sollen. Im ersten Schritt wurden die Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestärkt, der Kinder- und Jugendschutz verbessert und die Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien erhöht. Ab 2024 ist die Einführung von Verfahrenslotsen bei den Jugendämtern geplant. Verfahrenslotsen sollen Familien mit Kindern mit Behinderung beraten und unterstützen. Ab 2028 gilt das SGB VIII auch für alle Kinder und Jugendlichen mit Behinderung (seelisch, körperlich, geistig), so dass zukünftig alle Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe aus einer Hand angeboten werden können.

Mit dem KJSG erhält das Merkmal einer guten wirtschaftlichen Lage zur Beurteilung der Zuverlässigkeit eines Jugendhilfeträgers eine größere Bedeutung. Eine gute wirtschaftliche Situation ist erforderlich, um eine Betriebserlaubnis zu erlangen, wenn ein neues Angebot auf dem Markt platziert werden soll. In Zeiten steigender Sach-, Energie- und Personalkosten ist daher eine solide wirtschaftliche Basis für Jugendhilfeträger zunehmend wichtig, um inklusive und innovative Angebote zu konzeptionieren und etablieren.

Das Energieeffizienzgesetz fordert Maßnahmen zur Energieoptimierung. Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH fällt aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Verbund Diakonie Mark-Ruhr sowie aufgrund der Menge ihres Energieerbrauchs unter dieses Gesetz und muss entsprechende Maßnahmen umsetzen. Alle Einrichtungen der Gesellschaft werden auditiert und entsprechende Maßnahmen werden abgeleitet.

Weitere außergewöhnliche, finanzintensive oder risikoreiche Geschäftsvorfälle werden für die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH nicht gesehen. Insgesamt wird die Risikolage für das Jahr 2024 der Gesellschaft als beherrschbar beurteilt. Bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft, sind auf Basis der heutigen Erkenntnisse für die folgenden zwölf Monate nicht zu erwarten.

3.3 Chancenbericht

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH feiert im Jahr 2026 ihr 250-jähriges Bestehen. Das Jubiläum soll mit einem Gottesdienst, mehreren Veranstaltungen und Fachtagen öffentlichkeitswirksam begangen werden.

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH gehört zu den größten Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in der Region und hält ein überaus breites und attraktives Angebot von Dienstleistungen im Bereich Jugend-, Erziehungs- und Jugendberufshilfen vor. Das Leistungsspektrum der Gesellschaft macht sie nicht nur als qualifizierter Dienstleister für die Jugendämter der im Einzugsgebiet liegenden Städte und Kommunen attraktiv, sondern auch für zukünftige qualifizierte Bewerber, die einen attraktiven, zukunftssicheren Arbeitgeber suchen.

Die unterschiedlichen von der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH vorgehaltenen Angebote werden auch in Zukunft flexibel an den Bedarfen der Zielgruppen orientiert weiterentwickelt, so dass sie sich auch weiterhin durch eine hohe Attraktivität für die nachfragenden Institutionen auszeichnen werden. Die flexible und schnelle Reaktionsfähigkeit auf neue Bedarfslagen und Herausforderungen erweist sich als ein Wettbewerbsvorteil.

Mit dem Ziel Führungskräfte selbst auszubilden, hat die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH zu Beginn des Jahres 2024 ein internes Trainee-Programm zur "Qualifizierung zum Bereichsleiter" aufgelegt. Insgesamt drei Mitarbeitende werden über einen Zeitraum von 18 Monaten auf die Aufgaben eines Bereichsleiters vorbereitet. Die drei Kandidaten werden gecoacht, erhalten begleitende Schulungen und werden dazu mit einem Umfang von 0,25 VK für die Ausbildung freigestellt. Das Trainee-Programm soll in 2025 ausgebaut werden.

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH hat die bestehende Kooperation mit dem Friederike-Fliedner-Berufskolleg, einer Fachschule im Sozial- und Gesundheitswesen im Konzern Diakonie Mark-Ruhr, weiter ausgebaut. Das Friederike-Fliedner-Berufskolleg bildet Erzieherinnen und Erzieher in unterschiedlichen Ausbildungsgängen aus. Im Rahmen der sog. Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) beschäftigt die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH Auszubildende, die ihre theoretischen Kenntnisse im Friederike-Fliedner-Berufskolleg erhalten. Auch in 2023 hat die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH einen Fachtag für die Studierenden des Friederike-Fliedner-Berufskollegs ausgerichtet, um Absolventen für den Arbeitsbereich der Jugend- und Erziehungshilfe zu gewinnen. Ab dem Ausbildungsjahr 2024 werden insgesamt 14 Auszubildende in unterschiedlichen Arbeitsbereichen ihre Ausbildung bei der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH beginnen. Sechs Auszubildende, die ihre Ausbildung in 2023 beendet haben, konnten in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden.

Im Auftrag der Stadt Gevelsberg wird die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH ab 2024 die bisher als städtisches Angebot geführte "Mobile Jugendarbeit" übernehmen. In Witten hat die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gem. GmbH auf dem Gelände des Vereins Waisenheimat das sog. "Verselbständigungszentrum" eröffnet. Dieses Angebot ist insbesondere als Nachfolgeangebot für die Inobhutnahme mit der Zielgruppe unbegleiteter junger Ausländer (UMA) vorgesehen. Das Verselbständigungszentrum verfügt über sechs Plätze. Beide Angebote unterstützen die Strategie der weiteren Marktpräsenz im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Iserlohn/Hagen, 10. Juni 2024

Volker Holländer, Geschäftsführer

Reinhard Meng, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	3.732.144,43	3.795
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0
II. Sachanlagen	3.633.745,96	3.696
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.151.904,83	3.259
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.233,00	10
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	452.886,00	427
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.722,13	0
III. Finanzanlagen	98.398,47	99
1. Beteiligungen	46.500,00	47
2. Genossenschaftsanteile	51.898,47	52
B. UMLAUFVERMÖGEN	10.126.798,14	9.374
I. Vorräte	7.800,00	0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	6.931.518,30	3.869
- davon gegen Gesellschafter: EUR 48.818,97 (Vorjahr: TEUR 76)
- davon gegen verbundene Unternehmen: EUR 74.532,04 (Vorjahr: TEUR 345)
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	3.187.479,84	5.505
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	717.060,61	733
	14.576.003,18	13.902
PASSIVA
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 TEUR
A. EIGENKAPITAL	10.216.464,07	9.423
I. Gezeichnetes Kapital	52.000,00	52
II. Kapitalrücklage	1.623.956,87	1.624
III. Gewinnrücklagen	7.747.414,33	6.613
IV. Jahresüberschuss	793.092,87	1.134
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN	75.130,00	97
C. RÜCKSTELLUNGEN	1.793.200,00	2.075
D. VERBINDLICHKEITEN	2.143.940,73	2.296
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.982.884,96 (Vorjahr: TEUR 2.124)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 161.055,77 (Vorjahr: TEUR 172)
- davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 23.493,25 (Vorjahr: TEUR 284)
- davon gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 133.802,29 (Vorjahr: TEUR 408)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	347.268,38	11
	14.576.003,18	13.902

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

	2023 EUR	2022 TEUR
1. Rohergebnis	31.929.328,42	28.667
2. Personalaufwand	26.271.680,22	23.050
a) Löhne und Gehälter	20.979.912,20	18.368
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	5.291.768,02	4.682
- davon für Altersversorgung: EUR 1.105.742,03 (Vorjahr: TEUR 1.000)
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	314.645,32	306
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.528.902,83	4.155
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.778,93	0
- davon aus Abzinsung: EUR 1.777,70 (Vorjahr: TEUR 0)
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	7.322,20	5
- davon aus Aufzinsung: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1)
7. Ergebnis nach Steuern	808.556,78	1.151
8. Sonstige Steuern	15.463,91	17
9. Jahresüberschuss	793.092,87	1.134

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH hat ihren Sitz in Iserlohn und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Iserlohn, Reg.Nr. B 2018.

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften wurden die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Der Jahresabschluss wurde entsprechend den Gliederungsvorschriften der §§ 266 ff. HGB aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist i.S.d. § 265 HGB um weitere Posten ergänzt worden.

Die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH, Iserlohn, ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 und 4 HGB, die nach den Vorschriften der Abgabenordnung (AO) steuerbegünstigt ist. Von den Aufstellungserleichterungen gemäß § 288 Abs. 2 HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften wurde zulässigerweise durch den Verzicht auf bestimmte Angaben im Anhang Gebrauch gemacht.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung und Bewertung der angesetzten Vermögensgegenstände, Rechnungsabgrenzungsposten, Schulden, Erträge und Aufwendungen basiert auf einer positiven Unternehmensfortführungsprognose.

Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet worden.

Die Wertansätze der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahres stimmen mit denen der Schlussbilanz des vorangegangenen Geschäftsjahres überein. Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet.

Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.

Gewinne sind nur berücksichtigt worden, wenn sie bis zum Abschlussstichtag realisiert wurden. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.

Der Jahresabschluss wurde unter Zugrundelegung der Fortführung der Tätigkeit der Gesellschaft aufgestellt.

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewandt.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach der linearen Methode bewertet. Die abnutzbaren beweglichen Anlagegüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von 250,00 EUR bis zu 800,00 EUR (jeweils ohne Umsatzsteuer) wurden im Jahr des Zugangs abgeschrieben und im Anlagennachweis in die Abgänge einbezogen. Für entsprechende Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu 250,00 EUR (ohne Umsatzsteuer) werden die Anschaffungskosten als Aufwand erfasst.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte betreffend Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten angesetzt. Erforderliche Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden gebildet.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zu ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung der abgegrenzten Beträge erfolgt entsprechend dem Zeitablauf.

In die Sonderposten wurden die für aktivierungsfähige Maßnahmen verwendeten Investitionszuschüsse eingestellt, die nach Maßgabe der Nutzungsdauern der bezuschussten Vermögensgegenstände ertragswirksam aufgelöst werden.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung der abgegrenzten Beträge erfolgt entsprechend dem Zeitablauf.

3. Angaben zu den Posten der Bilanz

Dem Anhang ist ein Anlagenspiegel zur näheren Erläuterung des Anlagevermögens beigefügt.

Ergänzende Angaben zu den Verbindlichkeiten:

	Betrag EUR	Davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR	Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr EUR
Verbindlichkeiten	2.143.940,73	1.982.884,96	161.055,77
-davon gegenüber Kreditinstituten	179.603,08	23.750,00	155.853,08
-davon gegenüber verbundenen Unternehmen	133.802,29	133.802,29	0,00
-davon gegenüber Gesellschaftern	23.493,25	23.493,25	0,00

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren beläuft sich auf 82.052,07 EUR.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 179.603,08 EUR aus Darlehnsverbindlichkeiten durch Grundschulden und durch Verpfändung von Tagesgeld besichert.

4. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die im Rohergebnis enthaltenen Umsatzerlöse betreffen mit 26.035 TEUR (72 %, Vorjahr 22.677 TEUR, 71 %) Erlöse aus Heimentgelten, mit 9.153 TEUR (25 %, Vorjahr 8.471 TEUR, 27 %) Erlöse aus Zuweisungen und Zuschüsse zu den Betriebskosten und mit 979 TEUR (3 %, Vorjahr 611 TEUR, 2 %) sonstige Umsatzerlöse.

Die Aufwendungen und Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzuordnen betreffen im Einzelnen 288 TEUR periodenfremde Erträge und 282 TEUR periodenfremde Aufwendungen. Die Erträge resultieren im Wesentlichen aus Versicherungserstattungen bedingt durch konzerninternen Verrechnungen, Betriebskostenabrechnungen sowie Ausbuchungen und Korrekturen aus Vorjahren. Die Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Ausbuchung von Alt-Forderungen, Betriebsnebenkostenabrechnungen und Nachzahlungen sowie Rückzahlungen.

5. Sonstige Angaben

Altersversorgungsverpflichtung

Den Arbeitnehmern der Gesellschaft wird eine Zusatzversorgung gewährt, die über die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland Westfalen Anstalt des öffentlichen Rechts (KZVK), Dortmund, abgewickelt wird. Die Zusatzversorgung umfasst eine Alters-, Erwerbsminderungs- sowie eine Hinterbliebenenversorgung, für die eine Wartezeit von 60 Monaten erfüllt sein muss. Die Beiträge zur KZVK werden für alle ständig Beschäftigten der Gesellschaft entrichtet. Sie belaufen sich für das Jahr 2023 auf 6,0 % (Vorjahr ebenfalls 6,0 %) der zusatzversicherungspflichtigen Entgelte. Seit dem 1. Januar 2018 beteiligt die Gesellschaft ihre Arbeitnehmer, entsprechend dem Beschluss der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschlands vom 3. April 2017, an der Beitragserhebung. Die Hälfte des 4,5 % des zusatzversicherungspflichtigen Entgelts überschreitenden Anteils des Betrags wird dabei vom Bruttoarbeitsentgelt des Arbeitnehmers einbehalten. Die Summe der der Beitragserhebung zugrunde liegenden umlagepflichtigen Entgelte beträgt 19.184.044,98 EUR (Vorjahr 16.923 TEUR). Das Vermögen der KZVK reicht für eine vollständige Deckung der am 1. Januar 2002 (Umstellungsstichtag auf kapitalgedeckte Zusagen) bestehenden Rentenansprüche und Rentenanwartschaften nicht aus. Für diese nicht ausfinanzierten Zusagen der Vergangenheit besteht eine Subsidiärhaftung des Arbeitgebers. Auf eine Bilanzierung dieser Eintrittspflicht hat die Gesellschaft gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB verzichtet.

Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestanden potenzielle Nachschussverpflichtungen aus der erweiterten Haftung als Inhaber von Genossenschaftsanteilen der KD-Bank Bank für Kirche und Diakonie eG, Dortmund.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus Mietverträgen für Geschäftsräume bis zum Ende der Vertragslaufzeit in Höhe von 854 TEUR; darin sind Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen von 47 TEUR enthalten.

Anzahl der Mitarbeiter

Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich Beschäftigten Arbeitnehmer ergibt sich wie folgt:

	Anzahl
Leitung	19
Pädagogischer Dienst	171
Erziehungsdienst	283
Verwaltungsdienst	15
Wirtschaftsdienst	42
Technischer Dienst	13
Sonstiges Personal	68
	611

Anteilsbesitz

Die Gesellschaft besitzt Geschäftsanteile an der EXPLICATO gemeinnützige Gesellschaft für innovative Projektentwicklung in Bildung und Erziehungshilfe mbH, Castrop-Rauxel, in Höhe von 40 % und an der Fachpool gemeinnützige GmbH, Herne, in Höhe von 13 %. Der Anteilsbesitz dient der Herstellung einer dauernden Verbindung. Das Eigenkapital der EXPLICATO gGmbH beträgt am 31. Dezember 2022 1.624 TEUR, das Jahresergebnis 2022 243 TEUR. Das Eigenkapital der Fachpool gGmbH betrug am 31. Dezember 2022 1.200 TEUR, das Jahresergebnis 2022 betrug 281 TEUR.

Angaben zur Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft sind Reinhard Meng und Volker Holländer, Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr gGmbH.

Hinsichtlich der Geschäftsführerbezüge wurde von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH, Iserlohn, wird in den Konzernabschluss der Diakonie Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH, Hagen, einbezogen. Konzernabschluss und Konzernlagebericht werden beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Ergebnisverwendung

Vorbehaltlich des Gesellschafterbeschlusses wird auf Vorschlag der Geschäftsführung das Jahresergebnis 2023 in voller Höhe in die Gewinnrücklagen eingestellt.

Anlagenspiegel

	ENTWICKLUNG DER ANSCHAFFUNGSWERTE
	Anfangsstand EUR	Zugang EUR	Umbuchungen EUR	Abgang EUR	Endstand EUR
Bilanzposten: 1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	30.239,69	0,00	0,00	0,00	30.239,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.071.812,50	5.888,12	0,00	0,00	4.077.700,62
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.400,00	0,00	0,00	0,00	11.400,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.412.101,84	226.224,20	0,00	65.748,08	2.572.577,96
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	20.722,13	0,00	0,00	20.722,13
	6.495.314,34	252.834,45	0,00	65.748,08	6.682.400,71
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	46.500,00	0,00	0,00	0,00	46.500,00
2. Genossenschaftsanteile	51.898,47	0,00	0,00	0,00	51.898,47
	98.398,47	0,00	0,00	0,00	98.398,47
	6.623.952,50	252.834,45	0,00	65.748,08	6.811.038,87

	ENTWICKLUNG DER ABSCHREIBUNGEN
	Anfangsstand EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Entnahme für Abgänge EUR	Endstand EUR
Bilanzposten: 1	7	8	9	10
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	30.239,69	0,00	0,00	30.239,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	813.213,67	112.582,12	0,00	925.795,79
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.900,00	1.267,00	0,00	3.167,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.984.643,84	200.796,20	65.748,08	2.119.691,96
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.799.757,51	314.645,32	65.748,08	3.048.654,75
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.829.997,20	314.645,32	65.748,08	3.078.894,44

	Restbuchwerte 31.12.2023 EUR	Restbuchwerte 31.12.2022 EUR
Bilanzposten: 1	11	12
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.151.904,83	3.258.598,83
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.233,00	9.500,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	452.886,00	427.458,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.722,13	0,00
	3.633.745,96	3.695.556,83
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	46.500,00	46.500,00
2. Genossenschaftsanteile	51.898,47	51.898,47
	98.398,47	98.398,47
	3.732.144,43	3.793.955,30

Iserlohn, 10. Juni 2024

Volker Holländer, Geschäftsführer

Reinhard Meng, Geschäftsführer

Vorstehender zur Offenlegung bestimmter und nach § 327 HGB verkürzter Jahresabschluss nebst Lagebericht entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Dem vollständigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH,Iserlohn, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH, Iserlohn

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH, Iserlohn, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gemeinnützige GmbH, Iserlohn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Münster/Westf., 15. Juli 2024

Beratungs- und Prüfungsgesellschaft BPG mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Groteschulte, Wirtschaftsprüfer

Matthias Kock, Wirtschaftsprüfer

In der Gesellschafterversammlung vom 3. September 2024 wurde folgendes beschlossen:

1.	Feststellung des Jahresabschlusses 2023.
2.	Der Jahresüberschuss von EUR 793.092,87 wird den Gewinnrücklagen zugeführt.

BERICHT ZUR GLEICHSTELLUNG UND ENTGELTGLEICHHEIT FÜR DEN3-JAHRESZEITRAUM 2020 BIS 2022

I. STATISTISCHE ANGABEN

Der Gesamtzahl von männlichen und weiblichen Angestellten stellt sich im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 wie folgt dar:

	2022			2019
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	85,4	378,1	463,5	90,7	316,4	407,1
Männer	47,5	55,7	103,2	44,9	53,7	98,6
Gesamt	132,9	433,8	566,7	135,6	370,1	505,7

	Veränderung
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	-5,3	61,7	56,4
Männer	2,6	2	4,6
Gesamt	-2,7	63,7	61

II. MAßNAHMEN ZUR FÖRDERUNG DER GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN UND MÄNNERN

Sofern dienstliche Belange dem nicht entgegenstehen, wird im Rahmen der gesetzlichen und tariflichen Regelungen allen Beschäftigten eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit ermöglicht.

Wünschen nach Reduzierung oder Erhöhung der Arbeitszeit werden im Rahmen der Dienstplangestaltung entsprochen. Teilzeitarbeit, z.B. zur Vereinbarung von Familie und Beruf, wird allen Beschäftigten ermöglicht.

Beschäftigten wird aus familiären Gründen eine zeitlich befristete Beurlaubung gewährt.

Anforderungs- und Qualifikationsprofile bei Stellenausschreibungen sind so gestaltet, dass kein Geschlecht benachteiligt wird. Bei Stellenausschreibungen wird grundsätzlich die weibliche und die männliche Form verwendet (seit 2019 auch "divers"). Die Personalauswahl erfolgt grundsätzlich nach Qualifikation und Eignung, nicht aber nach dem Geschlecht.

III. MAßNAHMEN ZUR HERSTELLUNG VON ENTGELTGLEICHHEIT ZWISCHEN FRAUEN UND MÄNNERN

Die Arbeitsvertragsrichtlinien für Einrichtungen, die der Diakonie Deutschland angeschlossen sind (AVR.DD) und der Bundesangestellten-Tarifvertrag in kirchlicher Fassung (BAT-KF), regeln objektive Entgeltsysteme, die auf die ausgeübte Tätigkeit und die Qualifikation ausgerichtet sind. Das Entgelt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmt sich nach ihrer Eingruppierung. Die Eingruppierung richtet sich nach den Merkmalen der von der Mitarbeiterin / vom Mitarbeiter ausgeübten Tätigkeit (s. Anlage 1 der AVR.DD) bzw. nach §10 BAT-KF. Durch einen Fusionsprozess sind beide Arbeitsrechtsregelungen im Einsatz, wobei der Anteil der Mitarbeitenden mit einem Arbeitsvertrag auf der Basis der AVR.DD wesentlich geringer ist.

Die einzelnen Vergütungsgruppen werden ausführlich in eigenen Anlagen der AVR.DD geregelt (Anlage 1 und Anlage 2) sowie nach dem SD-Entgeltgruppenplan zum BAT-KF (Anlage 9), dem SE-Entgeltgruppenplan zum BAT-KF (Anlage 8) und den Anlagen 4d und 4e zum BAT-KF (Mitarbeiter/-innen in Kindertageseinrichtungen und Mitarbeiter/-innen im Sozial- und Erziehungsdienst).

Das Kriterium der Zeit diskriminiert die teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht bei ihrer Eingruppierung, denn Zeiten einer Teilzeitbeschäftigung werden auf

1.	die Beschäftigungszeiten nach § 11a AVR.DD und § 33 Abs. 6 BAT-KF
2.	die im Tätigkeitsmerkmal geforderten Zeiten Anlage 1 AVR.DD und AEGP; SEEGP und SDEGP zum BAT-KF und
3.	die Stufenlaufzeiten nach § 15 AVR.DD in Verbindung mit der Anlage 2 der AVR.DD und §13 Teil A, Teil C und D in Verbindung mit der Anlage 1; der Anlage 8 und der Anlage 9 zum BAT-KF

voll angerechnet.

Das Gesetz zur Brückenteilzeit eröffnet allen Teilzeitbeschäftigten die Rückkehr in die Vollzeitarbeit. Schon vor Inkrafttreten des Gesetzes haben wir im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die befristete Reduzierung des Stellenanteils und auch die Arbeit innerhalb der Elternzeit ermöglicht.

Die Ausgleiche für Sonderformen der Arbeit werden sowohl für Vollzeit- und Teilzeitkräfte gleichermaßen vergütet. Auch Überstundenzuschläge werden bei Teilzeitkräften bereits bei Überschreitung der individuellen Wochenarbeitszeit fällig und nicht erst bei Überschreiten der Vollzeit-Wochenarbeitszeit. Auch hinsichtlich des Geschlechts werden bei keinen Zahlungen Unterschiede gemacht. Der Kinderzuschlag nach §19a AVR.DD sowie nach §15 BAT-KF erhalten beispielsweise die Mitarbeitenden, die das Kindergeld tatsächlich beziehen, und zwar ebenfalls unabhängig vom Geschlecht.

Die Eingruppierung, die Höhergruppierung sowie die Rückgruppierung der Mitarbeiterin bzw. des Mitarbeiters bedürfen der Zustimmung der Mitarbeitervertretung gem. §42 MVG, dadurch ist eine Prüfung der ordnungsgemäßen, entsprechend der ausgeübten Tätigkeit, erfolgten Eingruppierung sichergestellt. Hierbei prüft die Mitarbeitervertretung nicht nur die eigentliche Eingruppierung, sondern auch die Tarifstufe innerhalb der Entgeltgruppe. So wird sichergestellt, dass bei Frauen und Männern, sowie bei Vollzeit- und Teilzeitkräften die nachgewiesene Berufserfahrung anerkannt wird und sich in der Tarifstufe wiederfindet.

Darüber hinaus werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine von den AVR oder vom BAT-KF abweichenden Zulagen gewährt.

Über eine/einen Gleichstellungsbeauftragten verfügt die Gesellschaft nicht.