Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV)

Bonn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1 Grundlagen der Geschäftstätigkeit

Geschäftsmodell

Die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH - im Folgenden SWBV genannt - ist als kommunaler Verkehrsdienstleister für die Bundesstadt Bonn tätig. Die wesentliche Aufgabe ist die Erbringung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) als Daseinsvorsorge mit Stadtbahnen, Straßenbahnen und Kraftomnibussen im Stadtgebiet Bonn und auf abgehenden Linien in Köln sowie im Rhein-Sieg-Kreis (RSK).

Die SWBV hat vielfach die Linienverkehrsgenehmigungen der von ihr betriebenen Linien inne. Darüber hinaus gibt es verschiedene gemeinschaftlich konzessionierte Linienverkehrsgenehmigungen mit anderen Verkehrsgesellschaften Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Köln, (KVB), Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises -SSB- GmbH, Bonn, (SSB), Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH, Troisdorf-Sieglar, (RSVG), Regionalverkehr Köln GmbH, Köln, (RVK), wobei die SWBV die Betriebsführerschaft entweder selbst oder der Konzessionspartner inne hat bzw. eine beiderseitige Betriebsführerschaft besteht. Zusammen mit der KVB werden zwei Gemeinschaftslinien betrieben, mit denen die Städte Köln und Bonn im Stadtbahnbetrieb verbunden sind. Für die Gemeinschaftslinien 16 und 18 endet die Betriebsführung der SWBV jeweils an der Bonner Stadtgrenze. Fast ausschließlich alle Linienverkehrsgenehmigungen haben eine Laufzeit bis zum Ende der bestehenden Betrauung am 18. Juni 2023. Eine Verlängerung wird bei der Genehmigungsbehörde rechtzeitig beantragt.

Der Aufgabenträger Bundesstadt Bonn hat die SWBV mit der Erfüllung gemeinwirtschaftlicher Verpflichtungen im Rahmen der Durchführung des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bis Mitte 2023 betraut.

Der Rat der Bundesstadt Bonn hat die Fortführung der Verkehrsleistungen im Wege der Direktvergabe an SWBV und SSB im Gebiet der Bundesstadt Bonn sowie in den mit bedienten Gebietskörperschaften, mit denen über interkommunale Vereinbarungen eine Bedienung geregelt ist, ab dem 19. Juni 2023 für weitere 22,5 Jahre zugestimmt. Hierzu zählen auch ergänzende ÖPNV-Dienstleistungen, wie z. B. die Vorhaltung der hierfür erforderlichen Infrastruktur. Die Betrauung erfolgt, entsprechend dem öffentlichen Dienstleistungsauftrag, auf Grundlage der VO (EG) Nr. 1370/2007, durch rechtsverbindliche Umsetzung mittels gesellschaftsrechtlicher Weisung.

2 Wirtschaftsbericht

Mit dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erlebte Europa eine Zeitenwende, die weitreichende Wirkungen auf die globale wirtschaftliche Entwicklung auslöste. Der Krieg in der Ukraine stellt somit eine tiefgreifende Zäsur der weltweiten (Wirtschafts-) Ordnung einer ganzen Generation dar. Er führte somit auch zu stark gestiegenen Preisen für Energie in Europa sowie zu einem Szenario einer drohenden Gasmangellage. Dies sorgte für deutliche Verwerfungen auf den Energiemärkten und damit unter anderem für stark gestiegene Inflationsraten im zweistelligen Bereich. Die geopolitisch neue Konstellation sorgt überdies für gestörte bzw. unsichere Lieferketten, welche den steigenden Preisen weiteren Aufschub geben.

2.1 Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Nahverkehr haben sich Ende des Jahres 2022 durchschnittlich bei rund 90 % derer des Vor-Corona-Jahres 2019 eingependelt.

Nach einer Auswertung des VDV lagen während der 9-Euro-Ticket-Zeit von Juni bis August 2022 die Fahrgastzahlen durchschnittlich 10 % über den Monatswerten von 2019. Einzelne Verkehrsunternehmen verzeichneten im August 2022 sogar 71 % mehr Fahrgäste als im Vor-Corona-Sommer.

Der positive Effekt des 9-Euro-Tickets zur Bekämpfung des Klimawandels ist nachweisbar. Die Menschen waren bereit, auf Bus und Bahn umzusteigen. Seit Verkaufsstart Ende Mai sind rd. 52 Mio. 9-Euro-Tickets verkauft worden. Hinzu kamen mehr als zehn Mio. Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket jeweils monatlich über den Aktionszeitraum automatisch erhalten haben. 10 % der Fahrten mit dem Ticket haben eine Fahrt ersetzt, die sonst mit dem PKW unternommen worden wäre. Insgesamt liegt der Anteil der aus anderen Verkehrsmitteln verlagerte Fahrten bei 17 %. Die durchschnittliche Einsparung an Klimagasen (CO ₂ -Äquivalenten) je Monat durch das Ticket beträgt rd. 600.000 Tonnen CO ₂. Insgesamt ist so viel CO ₂ eingespart worden wie durch ein Jahr Tempolimit.

Die Einführung des Deutschlandtickets als Nachfolgelösung ist ein Meilenstein zur weiteren Attraktivierung des ÖPNV, denn das digitale Ticket ermöglicht eine deutschlandweite, einfache Nutzung des ÖPNV. Das Ticket für den ÖPNV ist zu einem Einführungspreis von 49 € pro Monat im monatlich kündbaren Abonnement ab 01. Mai 2023 vorgesehen.

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Wesentliche Ereignisse

Die Auswirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie auf die Fahrgastzahlen und Einnahmen waren auch im Geschäftsjahr 2022 weiterhin spürbar bemerkbar. Um die Fahrgäste und das Personal bestmöglich zu schützen und die Ansteckungsgefahr in den Fahrzeugen, Stationen und in dem Unternehmen zu minimieren, sind die Sicherheitskonzepte und die damit einhergehenden erhöhten Reinigungs- und Belüftungsmaßnahmen weitergeführt worden. Des Weiteren wurde auch 2022 die Durchsetzung der Maskenpflicht im ÖPNV für Fahrgäste und die Kontrolle der Einhaltung dieser Pflicht fortgesetzt. Die Maskenpflicht ist in NRW Anfang Februar 2023 aufgehoben worden.

Der von Bund und Ländern beschlossene Rettungsschirm hat auch 2022 die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe aus dem Rückgang der Fahrgeldeinnahmen durch den Ausbruch von COVID-19 und der temporären Einführung des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni bis August 2022 kompensiert und somit vor dauerhaften wirtschaftlichen Schäden bewahrt.

Darüber hinaus gewährte NRW als einziges Bundesland über den bundeseinheitlichen Schadensausgleich hinaus einen pauschalen Ausgleich für die gestiegenen Energiekosten, und zwar in Form eines 3-prozentigen Zuschlags auf die Schadensberechnung maßgeblichen Soll-Fahrgeldeinnahmen. Erstattungsfähig sind darüber hinaus erhöhte Ausgaben für die Anpassung der Vertriebsprozesse zur Ausgabe des temporär eingeführten 9-Euro-Tickets. Für den entsprechenden Antrag auf den Schadensausgleich in Höhe von 34,5 Mio. € sind die Bewilligungsbescheide im Berichtszeitraum eingegangen. Von der bewilligten Summe entfallen auf die SSB 6,4 Mio. €.

Die Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH (VRS), Köln, hat die bisher auf Grundlage der Verkehrserhebung 2009 vorliegende Jahresabrechnung 2018 auf die Ergebnisse der Verkehrserhebung 2018 umgestellt und das Jahr 2018 abgerechnet. Daraus ergibt sich für die SSB für das Jahr 2018 ein um 0,85 %-Punkte sinkender Einnahmeanteil (bisher 18,57 %, neu 17,72 %). Die sich demzufolge ergebende Rückzahlungsverpflichtung wurde im Jahresabschluss 2022 mittels Korrekturbetrag bereits berücksichtigt. Darüber hinaus ist die Fortschreibungssystematik für die Einnahmenaufteilung ab 2019 ff. abgeschlossen. Eine Umsetzung in Jahresrechnungen durch den VRS für die Jahre 2019 und 2020 liegt noch nicht vor, soll aber bis Ende 2023 erfolgen. Eine neue Verkehrserhebung ist zurzeit geplant. Der Beginn ist vor allem auch vor dem Hintergrund des Deutschlandtickets noch nicht abschließend festgelegt. Flankiert werden soll dies zusätzlich mit einer Marktforschung in 2023.

Im Berichtsjahr konnte eines der größten Infrastrukturprojekte von SWBV in Betrieb genommen werden. Nach 40 bis 50 Jahren hatte die alte Stellwerkstechnik ausgedient. Drei neue Stellwerke sind seit August in den Bereichen Bonn Hauptbahnhof, Bundesrechnungshof und Ramersdorf in Betrieb. Auf der Stadtbahnstrecke Bonn, zwischen Hauptbahnhof und Ramersdorf sind seit dem Start des Projektes mehr als 200 km Kabel verlegt und rd. 230 Signale installiert worden. Wo früher Glühlampen im Einsatz gewesen sind, melden jetzt mehr als 700 energiesparende LEDs, ob Streckenabschnitte freigegeben sind. Die in dem zukunftssicheren System integrierte Technik ist weniger störanfällig und bietet den höchsten Sicherheitsstandard, mehr als 99 % Verfügbarkeit und verbessert so den Service für die Fahrgäste. Durch die Installation von zusätzlichen Signalen verkürzt sich in einigen Teilabschnitten, in denen Bahnen aufeinander folgen können, die Fahrzeit.

2.2.2 Geschäftsverlauf

Die für die Gesellschaft bedeutsamsten Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse sowie das Jahresergebnis (vor Ergebnisübernahme).

Die Umsatzerlöse belaufen sich auf 121.584 T€ (Vorjahr 122.330 T€) und liegen insbesondere aufgrund von Fahrgeldausfällen während der Corona-Pandemie mit 11.337 T€ unter der Prognose.

Ab dem 1. Januar 2022 wurde eine Tarifanpassung im VRS von durchschnittlich 1,5 % (Vorjahr 2,5 %) durchgeführt.

Der Verlust des Berichtsjahres beträgt 11.239 T€ nach einem Verlust von 5.877 T€ im Vorjahr, der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages von der Stadtwerke Bonn Beteiligungs-GmbH (SWBB) übernommen wird. Für 2022 hat die Gesellschaft einen Verlust in Höhe von 18.313 T€ im Lagebericht des Vorjahres prognostiziert. Ursächlich für den gegenüber Plan geringeren Verlust in Höhe von 7.074 T€ sind im Wesentlichen die um 20.826 T€ gegenüber Plan höheren sonstigen betrieblichen Erträge. Diese resultieren im Wesentlichen aus Billigkeitsleistungen aus dem Corona Rettungsschirm zum Ausgleich für entstandene Schäden im ÖPNV. Demgegenüber sind die Umsatzerlöse um 11.337 T€ geringer ausgefallen als prognostiziert. Des Weiteren resultieren die Veränderungen gegenüber der Prognose aus um 3.930 T€ höheren Materialaufwendungen sowie um 2.255 T€ niedrigeren Abschreibungen.

Leistungsangebot

Die im Linienverkehr liegt um 17.871 Tsd. (29,8 %) über dem Vorjahreswert.

Beförderte Personen ^*

	2022		2021 ^*		Veränderung
	Anzahl in Tsd.	in %	Anzahl in Tsd.	in %	Anzahl in Tsd.	in %
Bahnen	37.990	48,8	29.006	48,4	8.984	31,0
Kraftomnibus	35.128	45,1	26.822	44,7	8.306	31,0
Schwerbehinderte	2.624	3,4	2.043	3,4	581	28,4
Freifahrten	2.073	2,7	2.073	3,5	0	0,0
Gesamt	77.815	100,0	59.944	100,0	17.871	29,8

^* Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Jahresabrechnung für 2021 nach VE 2009 geändert.

Personenkilometer ^**

Die erbrachten Personenkilometer der einzelnen Betriebsbereiche im Geschäftsjahr 2022 zeigt die folgende Übersicht:

	2022		2021 ^*		Veränderung
	Anzahl in Tsd. Km	in %	Anzahl in Tsd. Km	in %	Anzahl in Tsd. Km	in %
Bahnen	210.317	51,2	160.581	50,7	49.736	31,0
Kraftomnibus	175.640	42,8	134.110	42,4	41.530	31,0
Schwerbehinderte	13.852	3,4	10.785	3,4	3.067	28,4
Freifahrten	10.982	2,7	10.982	3,5	0	0,0
Gesamt	410.791	100,0	316.458	100,0	94.333	29,8

^* Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Jahresabrechnung für 2021 nach VE 2009 geändert.
^** Die Anzahl der beförderten Personen und die Personenkilometer wurden durch Rückrechnung aus den Einnahmen ermittelt.

Wagen- und Platzkilometer

Die Wagen- und Platzkilometer haben sich wie folgt entwickelt:

	2022 in Tsd. Km	2021 in Tsd. Km	Veränderung in %
Bahnen
Wagenkilometer	8.092	8.142	-0,6
Platzkilometer	1.433.032	1.446.833	-1,0
Kraftomnibus
Wagenkilometer	12.904	13.181	-2,1
Platzkilometer	1.099.352	1.146.762	-4,1
Gesamt
Wagenkilometer	20.996	21.323	-1,5
Platzkilometer	2.532.384	2.593.595	-2,4

Gesamtauslastung

Die Gesamtauslastung des Linienverkehrs im Gesamtunternehmen lag im Jahr 2022 mit 16,2 % über dem Vorjahreswert von 12,2 %. Die Gesamtauslastung stellt das Verhältnis zwischen Personenkilometer und Platzkilometer dar.

Im Jahr 2022 wurden 0,3 Mio. Wagenkilometer weniger erbracht als im Vorjahr. Dies resultiert aus der jährlichen Anpassung des Nahverkehrsplans.

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung der Ertragslage der SWBV im Vergleich zum Vorjahr:

	2022 in T€	2021 in T€	Veränderung in T€	Veränderung in %
Umsatzerlöse	121.584	122.330	-746	-0,6
Bestandsveränderung der Vorräte	1.118	9	1.109	>100,0
Andere aktivierte Eigenleistungen	4.003	4.765	-762	-16,0
Sonstige betriebliche Erträge	78.871	67.796	11.075	16,3
Gesamtleistung	205.576	194.899	10.677	5,5
Materialaufwand	120.386	110.203	10.183	9,2
Personalaufwand	59.939	58.063	1.876	3,2
Abschreibungen	9.812	9.797	15	0,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen	19.151	17.429	1.722	9,9
Sonstige Steuern	-85	-144	59	40,8
Gesamtaufwand	209.203	195.348	13.855	7,1
Betriebsergebnis	-3.627	-448	-3.179	>100,0
Finanzergebnis	-7.612	-5.429	-2.183	-40,2
Jahresergebnis (vor Ergebnisübernahme)	-11.239	-5.877	-5.362	-91,2

Kennzahlen

	2022	2021
Materialaufwandsquote in %	95,0	86,7
Personalaufwandsquote in %	29,2	29,8
Anzahl Mitarbeiter im 0 inkl. Auszubildende	907	885
Personalaufwand pro Kopf (FTE) in T€	68	68

Entgegen der handelsrechtlichen Regelung wurden die sonstigen Steuern vor dem Betriebsergebnis gezeigt.

Die Gesamtleistung ist im Vergleich zum Vorjahr mit 205.576 T€ (Vorjahr 194.899 T€) um 10.677 T€ gestiegen.

Die Umsatzerlöse sind von 122.330 T€ im Vorjahr auf 121.584 T€ um 746 T€ gesunken. Der Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch ausgefallene Fahrgeldeinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie.

Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

	2022 in T€	2021 in T€	Veränderung in %
Bartarif	8.705	7.803	11,6
Zeitkarten Erwachsene	41.981	49.442	-15,1
Zeitkarten Ausbildungsverkehr	18.846	22.168	-15,0
Sonstige	802	363	>100,0
VRS-Einnahmenausgleich	-9.202	-10.658	13,7
Fahrgelderlöse	61.132	69.118	-11,6
Abgeltungszahlungen	6.977	7.200	-3,1
Periodenfremde Verkehrserlöse	822	1.025	-19,8
Übrige Verkehrserlöse	-1.171	-4.774	-75,5
Verkehrserlöse gesamt	67.760	72.569	-6,6
Erträge aus Nebengeschäften	53.824	49.761	8,2
Gesamt	121.584	122.330	-0,6

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 67.796 T€ im Vorjahr um 11.075 T€ auf 78.871 T€ gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus um 13.626 T€ gestiegenen ertragswirksam berücksichtigten Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im ÖPNV und weiteren Zuschüssen gemäß Zuwendungsbescheiden aus dem Jahr 2022. Diese wurden bei der Gesellschaft in Summe (34.502 T€) vereinnahmt und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Davon entfällt ein Teilbetrag in Höhe von 6.407 T€ auf die SSB. Demgegenüber stehen im Wesentlichen geringere MoD-Ausgleichszahlungen (-4.847 T€).

Die auf Basis von Soll-Kosten und Planerlösen ermittelten vorläufigen Ausgleichszahlungen im Rahmen der MoD belaufen sich auf 48.257 T€ (Vorjahr 39.969 T€). Abzuziehen sind 9.000 T€ aus der vorläufig ermittelten Abweichung 2022 (Ist zu Plan) sowie eine Korrekturbuchung von 634 T€, die sich aus dem Ergebnisbericht 2021 zur Marktorientierten Direktvergabe der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft mbH (BPG), Krefeld, ergibt. Die im Jahresabschluss 2021 vorläufig gebuchte Forderung in Höhe von 800 T€ wurde angepasst. Es ergibt sich insgesamt ein Ertrag aus MoD-Ausgleichszahlungen in Höhe von 38.623 T€.

Da erst im Laufe des folgenden Jahres auf Basis des festgestellten Jahresabschlusses eine Ermittlung des tatsächlichen Anspruchs auf die MoD-Ausgleichszahlungen erfolgen kann, können sich höhere Rückzahlungsverpflichtungen bzw. Nachforderungen ergeben.

Der Gesamtaufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 209.203 T€ (Vorjahr 195.348 T€). Das sind 13.855 T€ mehr als im Vorjahr.

Aufwandseitig ist insbesondere der Materialaufwand von 110.203 T€ im Vorjahr um 10.183 T€ auf 120.386 T€ gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen für den Bezug von Diesel (+2.777 T€) und Strom (+1.619 T€) zurückzuführen. Die auf die Gesamtleistung (abzgl. der sonstigen betrieblichen Erträge) bezogene Materialaufwandsquote beläuft sich auf 95,0 % (Vorjahr 86,7 %).

Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.876 T€ auf 59.939 T€ (Vorjahr 58.063 T€). Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der tariflichen Entgelte nach TV-N um 1,8 % zum 1. April 2022 sowie einem Anstieg der Mitarbeiterzahl zurückzuführen. Die auf die Gesamtleistung bezogene Personalaufwandsquote belief sich auf 29,2 % (Vorjahr 29,8 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von 17.429 T€ im Vorjahr um 1.722 T€ auf 19.151 T€ gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Aufwendungen für Geschäftsbesorgung (+408 T€), Versicherungen (+282 T€) sowie Aus- und Fortbildungskosten (+201 T€).

Die Abschreibungen liegen mit 9.812 T€ auf dem Vorjahresniveau.

Das negative Ergebnis vor Berücksichtigung der MoD-Ausgleichszahlungen liegt mit -49.862 T€ um 515 T€ unter dem entsprechenden Vorjahresergebnis (-49.347 T€).

Das negative Finanzergebnis liegt mit -7.612 T€ unter dem Finanzergebnis des Vorjahres (-5.429 T€) im Wesentlichen bedingt durch höhere Aufwendungen aus der Verlustübernahme gegenüber der RVK (+1.766 T€).

Infolge des Ukraine-Krieges haben sich aufwandseitig in nahezu allen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung massive Preissteigerungen ergeben, insbesondere für Energie und Treibstoffe. Um den stark gestiegenen Energiekosten entgegenzuwirken, konnte im Rahmen des Rettungsschirms ein pauschaler Zuschlag in Höhe von 3 % auf die Schadensberechnung abgerufen werden.

Insgesamt stellte sich vor Verlustausgleich durch die Gesellschafterin SWBB ein Jahresfehlbetrag in Höhe von -11.239 T€ (Vorjahr -5.877 T€) ein. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf das niedrigere Finanzergebnis (-2.183 T€) sowie gestiegene Materialaufwendungen (+10.183 T€) zurückzuführen. Demgegenüber stehen höhere sonstige betriebliche Erträge (+11.075 T€), im Wesentlichen bedingt durch höhere Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im ÖPNV und weiteren Zuschüssen (+13.626 T€).

2.3.2 Finanzlage

Die Gesellschaft ist in den konzernweiten Cash-Pool der Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) eingebunden.

Im Berichtsjahr ist der negative Finanzmittelfonds des Vorjahres (-15.150 T€) um 32.865 T€ auf 17.715 T€ gestiegen. Zum 31. Dezember 2022 besteht ein positiver Finanzmittelfonds in Höhe von 17.715 T€.

Zahlungsmittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 33.194 T€ (Vorjahr 25.104 T€), unter Berücksichtigung der Ausgleichszahlungen MoD in Höhe von 38.623 T€ (Vorjahr 43.470 T€) sowie Zahlungsmittelzuflüssen aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 42.404 T€ (Vorjahr 50.664 T€), stehen Zahlungsmittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit von -42.733 T€ (Vorjahr -41.028 T€) gegenüber.

Im Einzelnen ergibt sich folgendes Bild:

	2022 in T€	2021 in T€
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit	33.194	25.104
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	-42.733	-41.028
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit	42.404	50.664
Veränderung des Finanzmittelfonds	32.865	34.740
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-15.150	-49.890
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	17.715	-15.150

Die Cashflow-Marge lag bei 27,3 % (Vorjahr 20,5 %). Diese Kennzahl bildet das Verhältnis des Cashflows der laufenden Geschäftstätigkeit zu den Umsatzerlösen.

2.3.2.1 Kapitalstruktur

Neben der Finanzierung durch Zuschüsse nach dem Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (GVFG) und dem Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen (ÖPNVG NRW) sowie Ausgleichszahlungen im Rahmen der MoD deckt die SWBV ihren Kapitalbedarf im Rahmen der Einbindung in den konzernweiten Cash-Pool der SWB, über Bankdarlehen sowie Darlehen der Bundesstadt Bonn.

Das Anlagevermögen ist zu 76,1 % (Vorjahr 69,4 %) durch langfristiges Kapital gedeckt.

Bei einer Bilanzsumme von 240.741 T€ (Vorjahr 201.475 T€) liegt die Eigenkapitalquote der SWBV bei 4,3 % (Vorjahr 5,1 %). Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags wird durch das strukturell bedingt negative Ergebnis das Eigenkapital nicht beeinflusst. Unter Einbeziehung der langfristigen Fremdmittel, die 50,0 % der Bilanzsumme betragen, haben 54,3 % der zur Verfügung stehenden Mittel langfristigen Charakter.

2.3.2.2 Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 31.723 T€ (Vorjahr 37.724 T€) in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen investiert. Dafür konnten Fördermittel in Höhe von 6.073 T€ (Vorjahr 10.347 T€) eingesetzt werden.

Die Zugänge betreffen folgende Anlageklassen:

Anlageklasse	2022 in T€	2021 in T€
Immaterielle Vermögensgegenstände	517	1.627
Grundstücke und Bauten	137	244
Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	3.206	4.434
Fahrzeuge für Personenverkehr	647	9.017
Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.943	3.675
Geleistetet Anzahlungen	25.273	18.727
Gesamt:	31.723	37.724

Die Zugänge bei den Finanzanlagen betreffen die Gewährung eines Gesellschafterdarlehens durch die SWBV an die SSB zur anteiligen Finanzierung von zehn Stadtbahnwagen (6.754 T€).

2.3.2.3 Liquidität

Die von der SWBV benötigten liquiden Mittel werden von der SWB im Rahmen des Konzern-Cash-Managements zur Verfügung gestellt.

Zum 31. Dezember 2022 hat die Gesellschaft eine Cash-Pool-Forderung in Höhe von 17.526 T€ (Vorjahr Verbindlichkeit 15.320 T€).

Die Zahlungsfähigkeit im Geschäftsjahr 2022 war jederzeit uneingeschränkt gewährleistet.

2.3.3 Vermögenslage

	2022 in T€	2021 in T€	Veränderung in T€	Veränderung in %
Bilanzsumme	240.741	201.475	39.266	19,5
Anlagevermögen	171.709	149.189	22.520	15,1
Umlaufvermögen	69.032	52.286	16.746	32,0
Eigenkapital	10.304	10.304	0	0,0
Eigenkapitalquote in %	4,3	5,1
Rückstellungen	30.546	24.718	5.828	23,6
Verbindlichkeiten	199.891	166.453	33.438	20,1
Fremdkapitalquote in %	95,7	94,9
Anlagendeckungsgrad II in %	76,1	69,4

Die Bilanzsumme der SWBV hat sich von 201.475 T€ im Vorjahr um 39.266 T€ auf 240.741 T€ erhöht.

Das Aktivvermögen setzt sich aus dem mittel- und langfristig gebundenen Vermögen (Anlagevermögen) in Höhe von 171.709 T€ (Vorjahr 149.189 T€) und dem kurzfristig gebundenen Vermögen (Umlaufvermögen) in Höhe von 69.032 T€ (Vorjahr 52.286 T€) zusammen.

Wesentliche Posten des kurzfristig gebundenen Vermögens sind die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 40.120 T€ (Vorjahr 14.829 T€), die Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 16.076 T€ (Vorjahr 15.029 T€) sowie die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 5.618 T€ (Vorjahr 4.316 T€). In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im Wesentlichen die Forderungen aus Verlustübernahme gegen die SWBB in Höhe von 11.239 T€ (Vorjahr 5.877 T€) sowie die Forderung aus dem Konzern-Cash-Pool gegen die SWB in Höhe von 17.526 T€ (Vorjahr Verbindlichkeit 15.320 T€) enthalten.

Die Rückstellungen belaufen sich auf insgesamt 30.547 T€ (Vorjahr 24.718 T€) und beinhalten die Rückstellungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 2.643 T€ (Vorjahr 2.675 T€) sowie die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 27.904 T€ (Vorjahr 22.043 T€). Die größten Posten innerhalb der sonstigen Rückstellungen sind die Rückstellung VRS-Einnahmenausgleich (16.631 T€) sowie die Personalrückstellungen (5.565 T€). Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 5.861 T€ ist im Wesentlichen auf die höhere Rückstellung des VRS Einnahmenausgleichs (+3.044 T€) sowie die erstmalig gebildeten Rückstellungen für RVK Verlustzuweisung (+819 T€) und Vergleichsvereinbarung Schienenkartell (+1.145 T€) zurückzuführen.

Wesentliche Posten innerhalb der Verbindlichkeiten in Höhe von 199.891 T€ (Vorjahr 166.453 T€) sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (24.579 T€), die sich aufgrund planmäßiger Darlehenstilgungen um 8.157 T€ reduziert haben sowie die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (37.915 T€). Die Verbindlichkeiten gegenüber der Bundesstadt Bonn erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund eines in 2022 aufgenommenen Darlehens um 40.313 T€ auf 105.339 T€.

2.4 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Die Geschäftsführung ist mit dem Verlauf und den daraus erzielten Ergebnissen im Berichtsjahr insgesamt zufrieden. Unter Berücksichtigung der eingeworbenen Zuschüsse von Bund und Land sowie der besonderen Umstände, die maßgeblich von dem anhaltenden Ukraine-Krieg und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt waren, hat sich das Geschäftsjahr positiver als geplant entwickelt.

2.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Personal- und Sozialbereich

Der Personalbestand betrug zum Jahresende 888 Mitarbeitende (Vorjahr 884), davon waren 45 Auszubildende (Vorjahr 35). Im Fahrdienst waren 177 Mitarbeitende (Vorjahr 190) eingesetzt.

Zum 31. Dezember 2022 wurden 118 schwerbehinderte Mitarbeitende beschäftigt. Das entspricht einer Quote von 13,3 %. Die SWBV liegt damit über der gesetzlich geforderten Mindestquote von 5 %.

Um auch zukünftig die ÖPNV-Leistungen zuverlässig erbringen zu können, müssen neben Investitionen in neue Fahrzeuge auch verstärkt Mitarbeitende im Fahrdienst eingestellt werden. Durch den demografischen Wandel werden Mitarbeitende vermehrt in den Ruhestand gehen. Zusätzlich werden ÖPNV-Angebote zukünftig im Sinne des Klimaschutzes stärker ausgebaut. Um diesen Herausforderungen mit genügend qualifiziertem Personal gerecht zu werden, hat der SWB-Konzern verstärkt auf Kampagnen gesetzt, die das Ziel der Personalgewinnung verfolgen.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden. Für die sicherheitstechnische Betreuung und gesundheitsfördernde Maßnahmen aller Beschäftigten des SWB-Konzerns ist der Leiter des Zentrums für Arbeit, Gesundheit, Soziales (ZAGS) mit Unterstützung der Sachgebiete Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes und der Gesundheitsförderung. Für das betriebliche Eingliederungsmanagement sind zwei zertifizierte Disability-Manager zuständig.

Das ZAGS im SWB-Konzern ist für die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zuständig. Zu den Handlungsfeldern gehören u. a. Sport und Bewegung, physische und psychische Gesundheit sowie Arbeitsplatzbedingungen. Um diese Handlungsfelder zu vertiefen, ist von 2021 - 2023 eine Kooperation mit der Kaufmännischen Krankenkasse gestartet. Im Jahr 2022 wurden Maßnahmen für den Fahrdienst und für die Werkstätten umgesetzt. Themenschwerpunkte waren Rückengesundheit, Ernährung und Schlaf. Über einen Rahmenvertrag mit regionalen Anbietern haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, in Fitness-Studios zu günstigen Bedingungen zu trainieren. Die sportlichen Aktivitäten der Mitarbeitenden werden daneben in der Betriebssportgemeinschaft in vielen Disziplinen gefördert.

Um die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten - die wesentliche Voraussetzung für den Unternehmenserfolg sind - zu erhalten, stellt SWB eine konzerneigene Sozialberatung als Ansprechpartnerin und Beraterin für die Beschäftigten arbeitsplatznah zur Verfügung, insbesondere bei Konflikten am Arbeitsplatz, bei psychischen und gesundheitlichen Problemen, bei Problemen im persönlichen Umfeld und zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Klimaschutz

ÖPNV und der Umweltgedanke sind untrennbar miteinander verbunden. Busse und Bahnen bewegen nicht nur Menschen, sondern bringen auch den Klimaschutz voran. Der umweltfreundliche ÖPNV ist ein wichtiger strategischer Partner zur Verwirklichung der Klimaschutzziele.

Die SWBV fühlt sich dem schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen schon seit Jahren verpflichtet. So werden beispielsweise die Elektrobus- und Bahnleistungen mit zertifiziertem Ökostrom CO ₂ -neutral erbracht und die Fahrdienstmitarbeiter im Hinblick auf eine energiesparende Fahrweise regelmäßig geschult.

Die SWBV treibt die Wende von Verbrennungsmotoren hin zur Elektromobilität weiter voran. Um den ÖPNV zu einer attraktiveren Alternative zu machen, wird die Bahnflotte von SWBV/SSB in den kommenden Jahren um 60 neue Bahnen sowohl erweitert als auch ersetzt. Darüber hinaus ist bis 2035 die vollständige Elektrifizierung der Busflotte geplant. Ab 2024 werden daher ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge beschafft, die die älteren Dieselbusse sukzessive ablösen. Ergänzend dazu wird zunehmend auf Mikromobilität in Form von ca. 900 Leihfahrrädern, 1.000 E-Scootern und bald 48 E-Roller gesetzt. Im Rahmen der Verkehrswende wird ebenfalls am Ausbau der Landeinfrastruktur gearbeitet.

Weiterhin hat sich die SWBV in Anlehnung an den konzernweiten Zielbeschluss durch einen entsprechenden Aufsichtsratsbeschluss das Ziel gesetzt, eine CO ₂ -Neutralität bei der eigenen Leistungserbringung bis spätestens 2035 dergestalt zu erreichen, dass nicht mehr CO ₂ erzeugt wird, als an anderer Stelle kompensiert werden kann. In diesem Zusammenhang lieferte die CO ₂ -Ausgangsbilanz 2019 eine erste systematische Darstellung der Treibhausgasemissionen des SWB-Konzerns. Darüber hinaus wurde eine Roadmap erstellt, welche wesentliche Maßnahmen aufzeigt. Die jährliche Bilanzaufstellung ist ein zentrales Instrument auf dem Weg zur CO ₂ -Neutralität und schafft die Voraussetzungen für eine fortlaufende Prüfung der jährlichen Entwicklung der Treibhausgasemissionen sowie Fortschreibung und Anpassung der Maßnahmen zum Erreichen des Zieles. Die dieselbetriebene Busflotte der SWBV ist mit ca. 94 % der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen der SWBV und SSB. Insgesamt reduzierten sich diese Emissionen in 2021 gegenüber dem Basisjahr 2019 um ca. 25 %.

Nach dem Leitbild der Bundesstadt Bonn sind Klimaschutz- und Klimaanpassung wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei orientiert sich die Bundesstadt Bonn u. a. an dem Grundsatz, den Umweltverbund zu stärken, um den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Modal-Split zu reduzieren. Hierzu zählen die Optimierung des Fußgänger- und Radverkehrs sowie die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Sie will weiterhin Voraussetzungen zur Nutzung der Elektromobilität schaffen und neue Mobilitätsformen wie Sharing-Modelle (z. B. Fahrradmietsystem, Elektroroller) fördern, die zur Erreichung ihrer Klimaziele beitragen können.

Mit Inkrafttreten der Clean Vehicle Directive-Richtlinie werden bei der SWBV zukünftig bei sämtlichen Busbeschaffungsvorgängen mindestens 22,5 % der neu zu beschaffenden Fahrzeugen emissionsfrei sein. Aufgrund der Tatsache, dass die Europäische Kommission aktuell ausschließlich Elektrobusse und Wasserstoffbrennstoffzellenbusse als emissionsfreie Fahrzeuge deklariert, werden Brückentechnologien, wie Erdgasbusse, von der SWBV nicht in Betracht gezogen.

Die Betriebshöfe in Friesdorf und Dransdorf erstrahlen in energieeffizientem LED-Licht. In den Werkstätten wurde die Innenbeleuchtungen klimaschutztauglich umgerüstet. Damit sparen beide Betriebshöfe jährlich mehr als 60 % des bisher verbrauchten Stroms ein. Hochgerechnet auf die Lebensdauer der LED-Leuchten fallen knapp 9.000 Tonnen CO ₂ weniger an als mit herkömmlicher Beleuchtung.

Digitale Dienstleistungen

Die digitale Verkehrswende mit der App BONNmobil wurde im III. Quartal 2022 eingeläutet.

Nach der Ticket-App "easy-Go" und dem Pilotprojekt für bargeldloses Bezahlen "BONNsmart" kam "BONNmobil" in einer neuen Version als so genannte Mobility-as-a-Service-App. Egal ob Bus, Bahn, Leihfahrrad oder E-Scooter - in der App können jetzt alle Bonner Mobilitätsangebote zentral gebucht und gezahlt werden.

Als besonderes Highlight zeigt die App den jeweiligen CO ₂-Verbrauch der ausgewählten Verbindung pro Verkehrsmittel an. Ein Service, der direkt in den sozialen Netzwerken geteilt werden kann. Damit signalisieren die Fahrgäste, wie umweltfreundlich sie mit Bussen, Bahnen, Fahrrädern, Scootern und E-Roller in Bonn unterwegs sein können und damit das erklärte Ziel mitverfolgen: Gemeinsam CO ₂ zu reduzieren.

Insbesondere für Berufspendler ist die GoFlux-App gedacht. GoFlux bietet für Berufspendler die Gelegenheit, Fahrgemeinschaften zu bilden. Damit ist GoFlux für regionale Fahrten eine sinnvolle Ergänzung für den Bonner Nahverkehr und ein sehr guter Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Bundesstadt Bonn.

Die Fahrscheinautomaten in den Bonner Bahnen bieten jetzt einen erweiterten Service. Die Fahrgäste können nun unter allen gängigen Bezahlwegen wählen. Im Gegensatz zu den Automaten der Vorgängergeneration ist es möglich, bargeldlos und mit Geldscheinen zu zahlen. Kundinnen und Kunden können alle Tickets an den neuen Automaten erwerben, die im Verkehrsverbund Rhein-Sieg angeboten werden.

Durch die enge Zusammenarbeit des kommunalen Unternehmens mit der Behindertengemeinschaft Bonn sind die neuen Automaten behindertengerecht weiterentwickelt worden, so dass beispielsweise Menschen mit Sehbehinderung einen vereinfachten Zugang zu allen Bezahlwegen haben.

Im kommenden Jahr werden die stationären Fahrscheinautomaten an den Haltestellen modernisiert. Der Ticketverkauf in den Bussen wird ebenfalls an die neuen technischen Anforderungen angepasst.

Busse

Ein Schlüssel für die Akzeptanz und den Nutzen des ÖPNV-Angebots ist nicht zuletzt eine moderne und emissionsarme Fahrzeugflotte mit ausreichendem Platzangebot. Alle 199 Solo- und Gelenkbusse entsprechen dem neuesten Abgasreinigungssystem (V bzw. VI EEV). EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) ist der gegenwärtig anspruchsvollste europäische Abgasstandard für Busse und Lkw.

Von den Bussen, die die Euro-VI-Norm erfüllen, sind 24 Busse Mild-Hybrid-Busse. Diese sparen laut Angaben des Herstellers gegenüber einem vergleichbaren Stadtbus mit herkömmlicher Motorisierung bis zu 26 Tonnen CO ₂ pro Jahr und bis zu 30 % Kraftstoff ein. Dadurch wird die Umwelt weniger belastet.

Im Dezember 2021 sind 30 weitere Mild-Hybrid-Busse bestellt worden, die Anfang 2023 sukzessive ausgeliefert werden. Die ältesten Fahrzeuge der Dieselflotte werden zugunsten der neuen Busse ausgemustert. Ab 2024 beschafft die SWBV ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge.

Elektrobusse

Als zukunftsorientierter ÖPNV-Dienstleister beschreitet die Gesellschaft auch neue Wege bei der Entwicklung und Erprobung von umweltschonender Antriebstechnologien im Fahrzeugsektor. Um weitere wichtige, praktische Erfahrungswerte bezüglich der Transformation des Fuhrparks generieren zu können, entschied sich die SWBV zur Beschaffung von sieben Elektrobussen, die 2021 in Betrieb genommen wurden und als Ergänzung für die zur Erbringung der Linienverkehrsleistung benötigen Dieselbusse zu sehen sind.

Allein durch den Einsatz dieser sieben Elektrobusse können jährlich bis zu 451 Tonnen CO ₂ und rund 1.000 Kilogramm NOx-Emissionen im gesamten Gebiet der Bundesstadt Bonn eingespart werden.

Im Zusammenhang mit der Umstellung auf Elektrobusse ergeben sich geänderte Anforderungen an Fahrzeughaltung und -instandhaltung. Hierzu zählen neben der erforderlichen Stromversorgung und Lademöglichkeiten auch neue Anforderungen an die Arbeitsplatzausstattung, wie beispielsweise Dacharbeitsebenen. Diese Anforderungen sind in den vorhandenen Werkstätten nicht bzw. nicht ohne umfangreiche bauliche Veränderungen zu erfüllen.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde inzwischen ein Betriebshofkonzept für die Übergangszeit von Dieselbussen auf Batteriebusse sowie den Endausbau einer reinen Batterieflotte erarbeitet. Hierbei sind neben dem Abstell- und Werkstattkonzept insbesondere auch Wege zur Realisierbarkeit unter Aufrechterhaltung des Busbetriebs aufgezeigt und integriert.

Stadtbahnwagen

18 Stadtbahnwagen der SWBV und sieben der SSB der Baujahre 1974 bis 1977 (1. - 3. Serie) werden seit 2008 sukzessive in der eigenen Werkstatt zweiterstellt und bekommen unter anderem einen neuen energiesparenden Antrieb.

Bis zum Jahresende 2022 wurden insgesamt 17 Fahrzeuge bei der SWBV und fünf bei der SSB fertiggestellt und im Linienbetrieb eingesetzt. Die restlichen drei Fahrzeuge werden 2023 dem Linienverkehr übergeben.

Alle zweiterstellten Bahnen werden mit einem verbesserten Lüftungs- und Isolierungskonzept ausgestattet. Die Nachrüstung der in Vorjahren bereits fertiggestellten Fahrzeuge 1 bis 20 wurde in 2022 abgeschlossen. Bei den restlichen Bahnen erfolgt dies jeweils im Rahmen der Inbetriebnahme.

Somit läuft das Projekt Zweiterstellung mit der Fertigstellung des 25. Fahrzeugs in 2023 aus.

Ursprünglich war geplant, die Bahnen der 4. Serie auf gleicher Normenlage wie jene der 1. - 3. Serie zu produzieren. Die Technische Aufsichtsbehörde hat zwischenzeitlich mitgeteilt, dass die ursprüngliche Zustimmung zu unserer Änderungsanzeige zur Normenfixierung nicht mehr aufrechterhalten wird. Damit ist bei der Zweiterstellung der 4. Serie das aktuelle Normenwerk anzuwenden. Basierend auf den aktuellen Anforderungen seitens der Aufsichtsbehörde an die Durchführung der Zweiterstellung, der aktuellen Weltmarktlage in Bezug auf Material und die vorliegende Auswahl des Herstellers der zusätzlichen Neufahrzeuge und des damit einhergehenden Optionspreises für zusätzliche Fahrzeuge wurde in einer gemeinsamen Sondersitzung des Aufsichtsrates der SWBV und der Gesellschafterversammlung der SSB im Juni 2022 beschlossen, die Zweiterstellung in der aktuellen Form nicht fortzuführen, sondern zwei vom Umfang her deutlich reduzierte Varianten umzusetzen.

Die reduzierten Maßnahmen der Zweiterstellung werden als ZE ^ultralight und ZE ^light bezeichnet; sie stellen einen deutlich reduzierten Umfang zur heutigen Zweiterstellung dar. Hierbei wird das Paket ZE ^ultralight auf die Fahrzeuge der 4. Bauserie angewendet und ermöglicht einen Weiterbetrieb der Fahrzeuge für etwa fünf Jahre, um diese dann durch die Optionsfahrzeuge zu ersetzen. Das Paket ZE ^light findet Anwendung auf die Fahrzeuge der 5. Bauserie und ermöglicht einen Weiterbetrieb der Fahrzeuge für 10 - 12 Jahre, um diese dann gemeinsam mit den Fahrzeugen K5000 durch Neufahrzeuge ersetzen zu können.

Durch die vom Rat der Bundesstadt Bonn und dem Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises beschlossene Fortschreibung des Nahverkehrsplans und der damit einhergehenden Weiterentwicklung des Stadtbahnangebots haben die SWBV und die SSB die hierfür notwendigen 22 Stadtbahnfahrzeuge (davon 12 Fahrzeuge für die SWBV) im 1. Halbjahr 2022 bestellt.

Darüber hinaus wurde im 2. Halbjahr 2022 die Option für weitere 10 Fahrzeuge als Ersatz für die vierte Serie (davon vier Fahrzeuge für die SWBV), u.a. zur Taktverdichtung der Linie 18 und zur Verlängerung der Linie 63 bis zum Gewerbepark Buschdorf/Nordfriedhof gezogen und ebenfalls bestellt. Der genaue Lieferzeitplan ist abhängig von der derzeit laufenden Fahrzeugdetailkonzeption. Die ersten Stadtbahnen könnten ab 2026 anrollen. Daran schließt sich der Genehmigungsprozess für die Inbetriebnahme an. Im Laufe des Jahres 2026 könnten die Fahrzeuge dann von der Technischen Aufsichtsbehörde abgenommen werden.

Niederflurstraßenbahnen

Die SWBV hat Ende 2019 26 Niederflurstraßenbahnen bestellt. Die Bestellung umfasste auch eine Option für weitere 12 Niederflurbahnen. Die Fertigstellung und Auslieferung der ersten Niederflurstraßenbahn erfolgte Anfang 2023. Es folgen nun entsprechende Testfahrten im Netz, Schulungen für Fahrpersonal und Werkstatt und der Inbetriebnahmeprozess der Technischen Aufsichtsbehörde. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Bestandsfahrzeuge ab Sommer 2024 vollständig ausgemustert und ersetzt sein werden.

Die SWBV wurde im Juli 2022 von der Bundesstadt Bonn beauftragt, zwei zusätzliche Fahrzeuge zu beschaffen, weil zukünftig der Takt der Linie 61 zwischen Auerberg und Bonn Hauptbahnhof auf einen 5-Minuten-Takt verdichtet werden soll. Die Bestellung erfolgte im Juli 2022.

Ehemalige Lead City-Leistungen

Das Bundesförderungsprojekt "Lead City" beinhaltete mehrere Maßnahmen, mit denen der Bund als Fördermittelgeber überprüfen wollte, ob mit speziellen Ticketangeboten oder Angebotsverbesserungen Menschen statt des privaten PKWs den ÖPNV benutzen. Das Förderprogramm ist 2021 ausgelaufen.

Der Aufgabenträger Bundesstadt Bonn hat beschlossen, die Angebotsverbesserungen zunächst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 unverändert fortzuführen. Im Rhein-Sieg-Kreis sind die Beschlüsse zur Fortführung der Angebote ohne zeitliche Befristung gefasst worden. Seit dem 2. Halbjahr 2021 sind die ehemaligen Angebotsverbesserungen im Regelangebot von SWBV und SSB enthalten. Die Mehrkosten werden über entsprechende Haushaltsansätze der Aufgabenträger abgedeckt.

CO ₂ -Steuer

Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 führte der Gesetzgeber durch Anpassung des Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ab 2021 eine CO ₂ -Steuer ein. Durch die zusätzlichen Bepreisungen sollen Anreize geschaffen werden, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren und sich alternativen Antrieben zuzuwenden. Eine Befreiung des ÖPNV ist nicht vorgesehen. Im September 2022 hat die Bundesregierung beschlossen, dass der CO ₂ -Preis im Jahr 2023 ausnahmsweise nicht wie vorgesehen um 5 € pro Tonne ansteigen soll. Stattdessen soll die nächste Erhöhung erst wieder zum 01. Januar 2024 erfolgen.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

Branchenentwicklung

Der Tarif im VRS-Verbundgebiet wird in 2023 in zwei Stufen angepasst.

Zum 1. Januar 2023 wurden die Preise im Durchschnitt um 3,5 % erhöht. Am 01.07. 2023 folgt dann eine unterjährige Preismaßnahme in Höhe von durchschnittlich +3,87 %. Dies ergibt insgesamt eine durchschnittliche Preisanpassung von +5,44 % für das Tarifjahr 2023. Begründet ist die Tarifanpassung mit den dramatischen Kostenentwicklungen für Energie, Material und Personal (für 2023 werden zwischen 13 % und 17 % Mehrkosten prognostiziert) sowie den immer noch zu erwartenden coronabedingten Einnahmeausfällen. Damit sollen Angebotskürzungen vermieden und die kommunalen Haushalte nicht weiter belastet werden.

Erkenntnisse aus der Nachbefragung zum 9-EUR-Ticket haben ergeben, das viele Nutzer auch danach als Fahrgäste geblieben sind. 12 % der Bundesbürger gaben an, dass sie die 9-EUR-Ticket-Aktion veranlasst hat, den ÖPNV danach häufiger zu nutzen. Fast 30 % der durch das 9-EUR-Ticket gewonnen Neukunden, die den ÖPNV zuvor nicht genutzt haben, sind zwischen September und November 2022 weiterhin mit dem ÖPNV gefahren. Dies entspricht etwa 1,8 Millionen Fahrgästen. Nochmal etwa 1,6 Millionen Fahrgäste gaben an, dass sie nach der Aktion häufiger den ÖPNV nutzen als vorher (vorher "seltener als zweimal im Jahr", jetzt "mindestens einen Tag im Monat").

Eine Fortführung und Weiterentwicklung ist als Nachfolgelösung das angekündigte Deutschlandticket. Ein Start wird für den 01. Mai 2023 angestrebt. Der VDV erwartet davon deutliche Fahrgastzuwächse. Laut "allerersten" groben Prognosen rechnet der Verband mit rund 5,6 Mio. Neu-Abonnenten des D-Tickets, etwa 11,3 Mio. Bestands-Abokunden dürften demnach ins D-Ticket wechseln - ein überwältigender Großteil der nicht genau bezifferbaren, aber vom VDV geschätzten 14 Mio. ÖPNV-Abokunden in Deutschland. Dennoch erhofft sich die Branche einen nachhaltigen Nachfrageschub und sieht dies als entscheidenden Schritt in der Verkehrswende.

Die wesentliche Grundvoraussetzung für die Einführung des Tickets ist allerdings, dass die damit verbundenen Einnahmeverluste und Zusatzkosten vollständig und dauerhaft von Bund und Ländern ausgeglichen werden. Die auszugleichenden Einnahmeverluste werden durch Bund und Länder nach der Rettungsschirmsystematik abgerechnet. Im Einführungsjahr werden alle mit dem Ticket verbundenen Kosten übernommen, auch wenn diese über die prognostizierten drei Mrd. € an Fahrgeldverlusten hinausgehen sollten.

Die Branche selbst hat noch eine ganze Reihe umfangreicher vorbereitender Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört beispielsweise die Ausarbeitung einheitlicher Tarifbestimmungen, die einen Paradigmenwechsel gegenüber der bisher regionalen Struktur darstellt. Im Vertrieb müssen ferner die Bestellprozesse bundesweit digitalisiert werden. Bei der Kontrollierbarkeit von Abo-Tickets gilt es die sehr unterschiedlichen technischen Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen. Eine weitere Herausforderung ergibt sich schließlich aus der fairen Verteilung der Einnahmen aus den Ticketverkäufen auf Länderebene und Ebene der Tarifregionen bzw. Verkehrsverbünde.

In personalstrategischer Hinsicht hat die Corona-Pandemie eine Dynamik in Gang gesetzt, die bestehende Trends verstärkt und beschleunigt. Dazu gehören beispielsweise die Tendenz zur Flexibilisierung beim Prinzip des mobilen Arbeitens, Digitalisierungsschübe von Lernprozessen in der beruflichen Weiterbildung sowie die Digitalisierung der betrieblichen und überbetrieblichen Kommunikation. Der Zeitgeist, die Motive, Werte und Belange der Beschäftigten insgesamt, aber auch der Anspruch der jüngeren Beschäftigtengenerationen, das Verhältnis von Arbeit und Familie flexibler auszutarieren, sowie die grundlegenden Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten zählen ebenfalls zu den Treibern der Veränderungen.

Von Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung sind aktuell nahezu alle Branchen betroffen. Die Schieflage von Angebot und Nachfrage erschwert auch die Gewinnung von Personal für den Fahrbetrieb und andere Berufsgruppen in der Mobilitätsbranche. Nicht planbare Personal-Fluktuationen und Fehlzeiten, Resultat von sich überlagernden Infektionslagen mit gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen auf die Beschäftigten, verstärken die angespannte Personalsituation. Ausfälle von Bussen und Bahnen sowie Reduzierungen des Fahrplanangebots sind gleichermaßen Folgen von Personalnot und Gesundheitseinschränkungen. Soll das altersbedingte Ausscheiden von Bus- und Bahnfahrpersonal kompensiert werden, muss die Branche laut VDV jährlich bis zu 6.000 Fahrerinnen und Fahrer im Öffentlichen Personennahverkehr gewinnen.

Hinzu kommt: Für die Realisierung der Verkehrswende sind rund 110.000 zusätzliche Personale erforderlich, davon viele Tausend für den Fahrbetrieb. Es sei keine Option, die Personalqualität abzusenken. Die Folge wäre, dass die Kommunikation mit den Fahrgästen sowie der Leitstelle oder die Fahrgast- und Verkehrssicherheit leiden. Das wiederum würde zu Lasten der Angebotsqualität für die Fahrgäste gehen.

Um den Demografieeffekt abzufedern, werden Fahrpersonalen im Ruhestand attraktive Beschäftigungsangebote und Teilzeitangebote unterbreitet sowie die Arbeitsbedingungen in Bezug auf Beruf und Familie harmonisiert.

Unternehmensentwicklung

Für 2023 bleibt es vor dem Hintergrund der Fortführung der Betrauung Ziel der SWBV, die in der Betrauung festgelegten Soll-Kosten zur Erlangung und Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit im ÖPNV zu erreichen.

Die Ergebnisprognose im Wirtschaftsplan 2023 und der darauffolgenden Jahre ist in Abhängigkeit vom Eintritt der unterstellten Planungsprämissen sowie der in der Planung berücksichtigten Aufwandsentwicklung zu sehen.

Im Rahmen der Kostenplanung schlagen sich die massiven Preissteigerungen infolge des Ukraine-Krieges in nahezu allen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung nieder. Dieser Krieg hat die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft und die Energiekosten und die damit verbundenen Kostenstrukturen in der Branche nachhaltig verändert. Dies betrifft auch Transportkosten für alle bezogenen Lieferungen und Leistungen sowie die gesamten Lieferketten.

Im ersten Quartal 2023 finden die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst statt. Die Forderungen der Gewerkschaften liegen bei 10,5% Lohnerhöhung (jedoch mindestens 500 € monatlich) für 12 Monate, sodass mit einem deutlichen Anstieg der Personalkosten gerechnet werden muss.

Bei Planerstellung wurde in Deutschland eine Inflationsrate von über 10 % registriert, wodurch sich nicht zuletzt auch die diesjährige Kostenplanung deutlich von der letztjährigen Mittelfristplanung unterscheidet.

Dies hat auch unmittelbare Folgen für die SWB-Konzern-Ergebnisse, wodurch der Verlustausgleich bzw. die Zuwendungen zum ÖPNV seitens des Aufgabenträgers in den nächsten Jahren deutlich ansteigen werden.

Der Wirtschaftsplan 2023 ist zudem in seiner mittelfristigen Planung nach wie vor durch die Umsetzung der Beschlüsse des Aufgabenträgers zur Steigerung der Fahrleistungen geprägt. Diese ergeben sich nicht nur aus einer Fortsetzung der Taktverdichtungen auf "Lead City-Niveau", sondern auch aus einer deutlich höheren Taktung im Stadtbahnbereich. Ab Mitte 2023 ist der sukzessive Zugang der 28 neuen Niederflurbahnen in Höhe von 81,8 Mio. € enthalten.

Im Wirtschaftsplan 2023 wird demnach mit Erlösen aus Linienverkehr (Fahrgeldeinnahmen und Ertragszuschüsse) in Höhe von 96,1 Mio. € gerechnet, die gesamten Umsatzerlöse wurden auf 153,4 Mio. € geschätzt. Bei den Fahrgeldeinnahmen geht die SWBV ab 2023 davon aus, dass es keine speziellen Corona-Effekte mehr gibt. In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist die Soll-Ausgleichsleistung im Rahmen der MoD in Höhe von 56,4 Mio. € eingeplant worden. Das negative Ergebnis vor Berücksichtigung der MoD-Ausgleichszahlungen beträgt 70,8 Mio. €. Die Erträge aus Verlustübernahme durch die Gesellschafterin SWBB betragen 14,4 Mio. €.

Mögliche Beeinflussungen des Zahlenwerks, insbesondere die vertragliche Weitergabe von Fahrgeldeinnahmen der SWBV an die SSB, sind bei der Planaufstellung berücksichtigt worden. Auf der Aufwandseite sind nur geringe Einsparungen möglich, auch um eine langfristige Akzeptanz des ÖPNV im Rahmen der Verkehrswende sicherzustellen. Die Landesregierung will den ÖPNV in NRW finanziell weiter unterstützen, um die Folgen der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelösten Energiekrise abzufedern. Dafür hat das Kabinett ein erstes Maßnahmenpaket für die Krisenbewältigung auf dem Weg gebracht, das rd. 200 Mio. € als Kompensation für die Energiekostensteigerungen vorsieht und vom Landtag im Dezember 2022 beschlossen wurde. Das entsprechende Gesetz trat am 01. Januar 2023 in Kraft.

Der Lagebericht enthält Aussagen und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der SWBV beziehen. Diese stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Berichterstellung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder die im Risikobericht genannten Risiken eintreten, können die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse von den derzeitigen Erwartungen abweichen.

Investitionen

Die Investitionsplanung umfasst zwischen 2023 und 2027 ein Volumen von 546 Mio. €, davon entfallen 138,5 Mio. € auf das Jahr 2023.

Ein wesentlicher Teil davon entfällt auf die Beschaffung neuer Fahrzeuge im Schienen- und Busbereich, die Erweiterung der Betriebshöfe, den Umbau des ZOB, auf Erneuerung von Gleis- und Signalanlagen sowie auf Streckenausrüstung.

Die Finanzierung der Investitionen erfolgt zu einem Drittel über Zuschüsse sowie aus Eigen- und Fremdmitteln (im Wesentlichen Gesellschafterdarlehen).

Aufgrund der Finanzsituation beim go.Rheinland (vormals: Nahverkehr Rheinland) kann es auch in 2023 grundsätzlich wieder zu Verschiebungen von Maßnahmen in die Folgejahre kommen.

3.2 Risikobericht

3.2.1 Risikomanagementsystem

Im SWB-Konzern bzw. den konsolidierten Gesellschaften ist ein umfassendes Risikomanagementsystem zur Umsetzung der Anforderung nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) aufgebaut. Ziel ist das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen, die das Potenzial haben, den Fortbestand einzelner Gesellschaften zu gefährden sowie die Erarbeitung von notwendigen Steuerungsmaßnahmen.

Es wurden mehrere Risikobeauftragte benannt, die mit Unterstützung des zentralen Risikomanagers des Konzerns kontinuierlich mögliche Risiken erfassen, bewerten und Steuerungsmaßnahmen dokumentieren. Identifizierte Risiken werden in den Dimensionen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert.

Die zur Steuerung ergriffenen Maßnahmen werden in Risikoerfassungsbögen dokumentiert. Über Risiken mit einer Schadenshöhe, die größer als eine definierte Relevanzgrenze sind, wird quartalsweise Bericht erstattet. Adressaten sind Geschäftsführung, Aufsichtsrat und die Gesellschafter.

In regelmäßigen Abständen werden bereits identifizierte Risiken auf Veränderungen hin überprüft sowie Bewertungen und Steuerungsmaßnahmen bei Bedarf angepasst. Mit allen vorhandenen internen und externen Informationsquellen wird geprüft, ob neue Risiken hinzugekommen sind.

Die Ablauf- und Aufbauorganisation ist im konzernübergreifenden Risikomanagementhandbuch dargestellt. Dieses dient als Leitfaden für alle wesentlichen Aufgaben sowie zur Sicherstellung der dauerhaften und personenunabhängigen Funktionsfähigkeit des Risikomanagementprozesses. Der Prozess wird mit einer Datenbank unterstützt. Die Prüfung des Risikomanagementprozesses obliegt der Konzernrevision.

3.2.2 Risiken

Die Betrauung der SWBV endet am 18.06.2023. Die Bundesstadt Bonn hat die SWBV mit der Durchführung des ÖPNV ab dem 19.06.2023 erneut betraut und die Regelung zum wirtschaftlichen Anreiz und zu den Qualitätskriterien konkretisiert. Die neue Betrauung hat eine Laufzeit bis Ende 2045. Die Kostenstruktur der SWBV wird während der Laufzeit der Betrauung fortlaufend durch einen externen Gutachter überprüft. Vor dem Hintergrund vorliegender Gutachten im Zusammenhang mit der Betrauung hält die Geschäftsführung eventuelle Restrisiken für überschaubar.

Betriebliche Risiken mit vergleichbar sehr hohen Schadenswerten, jedoch meist mit kleinen Eintrittswahrscheinlichkeiten, sind u. a. mögliche Zerstörungen von Betriebshöfen durch Brände, Ausfälle von technischen Einrichtungen der Betriebsführung sowie mögliche Serienfehler von Schienenfahrzeugen, die sich aufgrund der Komplexität der eingesetzten Technik bisher noch nicht bemerkbar gemacht haben könnten. Die möglichen Schadenshöhen setzen sich aus dem Verlust von Anlagegütern sowie den Zusatzkosten zusammen, die für die Aufrechthaltung von Ersatzverkehren anfallen. Als größtes betriebliches Risiko wird ein möglicher Terroranschlag im U-Bahn-Haltepunkt gesehen. Wie der missglückte Anschlag am oberirdischen Hauptbahnhof Bonn im Jahr 2012 zeigte, besteht eine potenzielle Bedrohung.

Die VRS hat die bisher auf Grundlage der Verkehrserhebung 2009 vorliegende Jahresabrechnung 2018 auf die Ergebnisse der Verkehrserhebung 2018 umgestellt und das Jahr 2018 abgerechnet. Darüber hinaus ist die Fortschreibungssystematik für die Einnahmenaufteilung ab 2019 ff. abgeschlossen. Eine Umsetzung in Jahresrechnungen durch den VRS für die 2019 und 2020 soll bis Ende 2023 erfolgen. Welche Auswirkungen die Verkehrszählung auf die künftige Erlössituation hat, ist noch nicht abschließend bekannt.

Aus dem politischen Raum kommt das Bestreben, notwendige Fahrpreiserhöhungen nur noch in einem sehr geringen Maß an den Fahrgast weiterzugeben. Bei fehlender externer Kompensation ist mit einer weiteren Verschlechterung des Unternehmensergebnisses zu rechnen.

Die Corona-Pandemie hat sich vor allem im Rückgang der Fahrgeldeinnahmen bemerkbar gemacht. Diese wurden durch den ÖPNV-Rettungsschirm des Bundes und der Länder kompensiert. Das mit Beginn der Corona-Pandemie hinzugekommene Risiko, dass einzelne Werkstattbetriebe in der Gesellschaft sowie der Bus-/Bahnbetrieb nicht vollständig aufrechterhalten werden können, ist so nicht eingetroffen. Der Betrieb konnte weitestgehend aufrechterhalten werden.

Der Ukraine-Krieg hatte erhebliche Auswirkungen auf die SWB-Konzerngesellschaften. Neben deutlich gestiegenen Energiekosten und deutlich gestiegenen Inflationsraten zeigten sich zusätzlich Lieferkettenprobleme.

Weitere Betriebsrisiken liegen zwar vor, diese liegen jedoch durch entsprechende Steuerungsmaßnahmen unterhalb der Relevanzgrenze.

Das Risiko mit der größten Schadenshöhe ergibt sich aus der gesamtschuldnerischen Haftung im Rahmen des Konzern-Cash-Managements. Die maximale Schadenshöhe ist analog zur aktuellen Kreditlinie. Der Risikoeintritt wird aufgrund der Liquiditätssituation im SWB-Konzern sowie der ergriffenen Steuerungsmaßnahme als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt.

Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden, wurden nicht identifiziert.

3.3 Chancenbericht

Mit der anhaltenden positiven Bevölkerungsentwicklung im Verkehrsgebiet von SWBV/SSB und der Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete sowie deren Anbindung an den ÖPNV bieten sich mittelfristig Chancen, insbesondere aus den Themen Netzausbau, veränderte Mobilitätskultur und neue flexible Mobilitätsangebote, wie z. B. Fahrradvermietsystem, E-Lasten-Bikes, E-Scooter und E-Roller, Mobilstationen, Sharing-, On-Demand- oder Ride-Pooling-Systeme. Der Bau des Verknüpfungsbahnsteiges der S 13 in Bonn-Vilich sowie die geplante Umsetzung des Seilbahnprojekts zum Uniklinikum schaffen auch künftig die Voraussetzung, um durch geeignete attraktivitätssteigernde Maßnahmen in den Bereichen Marketing und Kommunikation, Fahrplanangebot und Service weitere Fahrgäste zu gewinnen, bestehende zu binden und die Einnahmesituation nachhaltig zu verbessern.

Veränderte Mobilitäts- und Wertvorstellungen der jüngeren Generation, unterstützt durch das allgemein wachsende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung, bieten für in Zukunft neue Chancen und Perspektiven für einen grünen, wirtschaftlichen Aufschwung und eine nachhaltigere und saubere Mobilität im Sinne des "Green Deals" der EU (Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor um 90 % bis 2050 gegenüber 1990). Innovationen, wie intelligente Verkehrssteuerung, datenbasierte Prozessoptimierung und digitaler Kundenservice, machen den ÖPNV noch umweltverträglicher und attraktiver.

Für das Gelingen der Verkehrswende sind SWBV und SSB in der Bundesstadt Bonn und in den mitbedienten Gebietskörperschaften ein wesentlicher Faktor. Beide Verkehrsunternehmen werden in den Folgejahren das Angebot durch den Ausbau und die Modernisierung der Nahverkehrsinfrastruktur sowie durch Vernetzung von digital übergreifenden ÖPNV-/Mobilitätsinformationen verbessern, um die verkehrlichen und ökologischen Vorteile des ÖPNV im Wettbewerb zum Individualverkehr für die SWBV und SSB zu nutzen. Das beinhaltet auch einen Ausbau von Werkstätten und Betriebshöfen für die Instandhaltung eines wachsenden Fahrzeugparks. Barrierefreie Mobilität zu gestalten und zu verbessern, bietet ebenfalls die Chance für steigende Fahrgastzahlen im ÖPNV.

Neben den Fahrgeldeinnahmen werden die öffentlichen Mittel von Bund, Ländern und/oder der Kommunen zur Finanzierung des ÖPNV und seiner Infrastruktur langfristig unverzichtbar sein. Ein kundenorientierter, zukunftsfähiger und klimafreundlicher ÖPNV braucht eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung. Bund und Länder haben die Mittel für den Nahverkehr bereits deutlich erhöht. Ab dem Jahr 2021 wurden die bisher zur Verfügung stehenden GVFG-Mittel auf eine Mrd. € pro Jahr erhöht. Ab dem Jahr 2025 ist eine Verdopplung auf zwei Mrd. € einschließlich Dynamisierung um 1,8 % in den Folgejahren vorgesehen. Die Regionalisierungsmittel werden jährlich ebenfalls ab 2022 um 3 % erhöht. Aus Sicht des Bundes sollten die Länder ihre jährlichen Beiträge in entsprechender Höhe steigern. Für weitere Angebots- und Infrastrukturverbesserungen, die vor allem mit Blick auf die Mobilitätswende nötig sind, müssen neue Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die eine Verkehrsverlagerung zu Gunsten des ÖPNV unterstützen können.

Zur Erreichung einer signifikanten Verlagerung soll das politisch gewollte ÖPNV-Angebot der Zukunft in NRW um 60 % bis 2030 ausgebaut werden. Auch neue Finanzierungsansätze werden nach der NRW-Koalitionsvereinbarung angestrebt. Dazu gehören die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in den Städten, (z. B. höhere Parkgebühren, Kurzzeitparken, weniger freie Parkplätze), die Einführung einer City-Maut oder eine Finanzierung durch Abgaben. Beispiele wären ein von allen solidarisch finanziertes Bürgerticket oder die sogenannte Nutzerfinanzierung durch Handel, Arbeitgeber oder Immobilienbesitzer, die von der vorhandenen Infrastruktur profitieren. Solche Instrumente erfordern allerdings einen entsprechenden rechtlichen Rahmen und den politischen Willen, diesen zu gestalten.

Wie sich letztlich der ÖPNV-Anteil im Bedienungsgebiet weiterentwickelt, hängt neben den beschriebenen demografischen Veränderungen wesentlich von den finanziellen Rahmenbedingungen ab, aber u. a. auch davon, ob die steigenden Anforderungen der Fahrgäste an Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Informationstechnik mit wachsender Vernetzung erfüllt werden können.

Zielstellung der SWBV/SSB ist es, der Mobilitätsdienstleister in Bonn mit einem qualitativ hohen Angebot in der Region in den nächsten Jahren zu sein und den ÖPNV in Bonn und in der Region weiter voran zu bringen. Die Entwicklung und der Einsatz neuer Technologien eröffnen dem öffentlichen Nahverkehr die große Chance auf eine effiziente, klimafreundliche und kundenorientierte Weiterentwicklung der vorhandenen Angebote sowie die Einführung eines breit gefächerten Mobilitätsportfolios und neuer flexibler Angebotsformen. Für die Fahrgäste will SWBV/SSB ein zuverlässiger Partner für die Verkehrswende hin zu einem modernen, leistungsstarken und nachhaltigen ÖPNV sein.

Erstmalig in Deutschland könnte in Bonn eine Seilbahn in den ÖPNV integriert werden. Seilbahnen bieten den Fahrgästen viel Komfort und sind im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln zuverlässiger, lärm- und emissionsärmer, zudem verbrauchen sie weniger Energie und sind verhältnismäßig preiswert im Bau.

Die Seilbahn soll nach derzeitigem Stand rechtsrheinisch über den Rhein bis zum linksrheinischen, auf dem Venusberg gelegenen Universitätsklinikum, verlaufen. Davon würde neben dem Venusberg der gesamt strukturstarke Raum südlich des Zentrums mit tausenden Arbeitsplätzen profitieren. Die Seilbahn würde eine wichtige Querverbindung herstellen, links- und rechtsrheinisch verknüpft mit dem städtischen Bus- und Schienennetz sowie die Anbindungen an das DB-Netz.

Auf Basis des positiven Ergebnisses der Standartisierten Bewertung wurde die Förderung der Maßnahme für den ÖPNV-Bedarfsplan NRW angemeldet. Der Verkehrsausschuss des Landtages NRW hat am 09. März 2022 die Aufnahme des Projektes in den ÖPNV-Bedarfsplan NRW sowie den ÖPNV-Infrastruktur-finanzierungsplan NRW beschlossen. Damit sind alle formalen Voraussetzungen für eine Fördermittelbeantragung gemäß § 13 ÖPNVG NRW erfüllt.

Um das bedeutende Nahverkehrsprojekt zügig voranzutreiben, sind folgende Schritte notwendig:

―	Überarbeitung der bestehenden technischen Planung
―	Vorabstimmung u.a. mit Behörden und maßgeblichen Trägern öffentlicher Belange
―	Erstellung von Vorgutachten für die Ausschreibung
―	Durchführung von Ausschreibung und Planfeststellungsverfahren.

Neben der Bundesstadt Bonn empfiehlt auch die Geschäftsführung von SWB Bus und Bahn, dass der Betrieb der Seilbahn als Bestandteil des Bonner ÖPNV-Netzes durch SWB Bus und Bahn übernommen wird.

4 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB

In Anwendung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen (FüPoG II) wird für den Zeitraum vom 1. Dezember 2021 bis 30. November 2026 die Zielgröße des Frauenanteils bei der SWBV für die Ebenen Geschäftsführung auf 50 % (1 von 2), für die Ebene Bereichsleitung auf 50 % (4 von 8) und für die Ebene Fachbereichsleitung auf 42 % (14 von 33) festgelegt.

Darüber hinaus wird bezogen auf das Landesgleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen i. d. F. von Dezember 2016 dem entsendenden Rat der Bundesstadt Bonn und den Arbeitnehmervertretern im SWB-Konzern empfohlen - jeweils getrennt für die jeweiligen Wahlverfahren - bei Wiederbesetzung der Aufsichtsräte im SWB-Konzern die Vorgaben des § 12 Abs. 3 Landesgleichstellungsgesetz mit einem Frauenanteil von mindestens 40 % zu beachten.

5 Entsprechenserklärung gemäß Public Corporate Governance Kodex (PCGK) der Bundesstadt Bonn

Die Entsprechenserklärung wurde von der Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzenden am 05. Januar 2023 mit folgendem Wortlaut unterschrieben: "Geschäftsführung und Aufsichtsrat der SWBV erklären hiermit gemeinsam, dass dem Public Corporate Governance Kodex der Bundesstadt Bonn vom 28. März 2019 im Geschäftsjahr 2022 mit den folgend aufgeführten Abweichungen entsprochen wurde und wird."

1. Abweichend von Punkt 3.1.3 ^* wurden Handlungsvollmachten gemäß§ 54 HBG ohne zeitliche Befristung erteilt. Neue Handlungsvollmachten werden ab dem 04. November 2022 nur noch mit einer zeitlichen Befristung von zwei Jahren vergeben. Die Handlungsbevollmächtigten unterstützen die Geschäftsführung bei der Sicherstellung eines reibungslosen Betriebes. Die Handlungsvollmachten werden durch Zeichnungsbefugnisse eingeschränkt.

2. Eine konzernweite Compliancemanagement-Richtlinie gemäß Punkt 3.2.12 ^* befindet sich derzeit im Aufbau. Verbindliche Regelungen zur Vermeidung von Korruption (z. B. Beschaffung, Vier-Augen-Prinzip) wurden konzernweit festgelegt.

3. Eine konzernweite Compliancemanagement-Richtlinie gemäß Punkt 3.4.2 ^* befindet sich derzeit im Aufbau. Verbindliche Regelungen im Umgang mit Zuwendungen und Vorteilen bestehen bereits in dem Leitfaden "Geschäftsethik und Compliance".

4. In der D&O Versicherung für die Geschäftsführung wurde abweichend von Punkt 3.5.1 ^* gemäß Entscheidung des Aufsichtsrates der SWB GmbH kein der Vergütung angemessener Selbstbehalt vereinbart. Bei neuen Vertragsabschlüssen für haupt- und nebenamtliche Geschäftsführungen wird ab sofort ein Selbstbehalt festgelegt. Die Änderung soll - vorbehaltlich einer anderweitigen Entscheidung der maßgeblichen Gremien - auch bei neuen Verträgen nach Wiederbestellungen gelten.

5. Da sich die wesentlichen spartenbezogenen Informationen bereits aus Jahresabschluss und Lagebericht ergeben, wird auf die Erstellung einer Spartenrechnung gemäß Punkt 5.2.3 ^* verzichtet. Vor diesem Hintergrund ist ebenfalls vorgesehen, auch künftig von der Erstellung von Spartenrechnungen abzusehen.

^* Die Punkte beziehen sich auf die Nummerierung aus dem Public Corporate Governance Kodex der Bundesstadt Bonn.

Der Bericht über die Anwendung des Public Corporate Governance Kodex mit Entsprechenserklärung wurde von der Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzenden am 05. Januar 2023 unterschrieben.

Die Gesellschafterversammlung hat mit Umlaufbeschluss vom 15. März 2022 beschlossen, die Regelungen des Public Corporate Governance Kodex (PCGK) der Bundesstadt Bonn freiwillig anzuwenden.

6 Öffentliche Zwecksetzung und -erreichung gem. § 108 Abs. 3 Nr. 2 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen

6.1 Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung

Die SWBV mit Sitz in Bonn ist eine 100 %ige Tochter der SWBB. Die SWBB gehört zu 58,47 % der SWB und zu 41,53 % der Beteiligungsgesellschaft Bonn/Rhein-Sieg GmbH (BRS). An der SWB wiederum hält die Bundesstadt Bonn 100 % der Anteile. Zwischen der SWBB und der SWBV besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages ist Gegenstand des Unternehmens der Öffentliche Personennahverkehr sowie alle dazugehörigen verkehrsbezogenen Aufgaben und Dienstleistungen.

Der Gesellschaft obliegt im Wesentlichen die Personenbeförderung nach den Bestimmungen des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) in der Bundesstadt Bonn und Umgebung mit Omnibussen und Stadtbahn-Systemen.

Die SWBV übernimmt zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft, der Fahrbetrieb Bonn GmbH, (FBG), Bonn, sowie anderen Verkehrsunternehmen, die sich im Kooperationsraum der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH (VRS) zusammengeschlossen haben, den flächendeckenden ÖPNV als Daseinsvorsorge für die Bevölkerung des Bonner Stadtgebietes sowie des näheren Umlandes.

6.2 Einhaltung der öffentlichen Zweckerreichung

Die SWBV trägt mit ihren Mitarbeitern dazu bei, dass das Leistungsangebot des ÖPNVs im VRS erbracht werden kann. Die angebotene Verkehrsleistung basiert auf dem gültigen Nahverkehrsplan der Bundesstadt Bonn und dem der angrenzenden Kommunen sowie auf dem vom VRS aufgestellten Rahmenfahrplan unter Berücksichtigung des landesweiten "Integralen Taktfahrplanes" (ITF).

Die SWBV sorgt durch stetige Anpassung und Optimierung ihres Leistungsangebotes im Liniennetz sowie permanent durchgeführte "attraktivitätssteigernde" Maßnahmen auch beim Service und im technischen Umfeld, zusammen mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, für eine Verbesserung des ÖPNVs in Bonn und im Umland.

Der öffentliche Zweck wurde damit in 2022 erfüllt.

Bonn, den 21. April 2023

Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH

Dipl.-Kfm. Hansjörg Spielhoff, Geschäftsführer

Anja Wenmakers, Geschäftsführerin

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG

Die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH wendet als tarifgebundenes Unternehmen des Kommunalen Arbeitgeberverbandes den Tarifvertrag Nahverkehrsbetriebe Nordrhein-Westfalen (TV-N NW) an.

Zur Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern haben Aufsichtsrat bzw. Geschäftsführung für den Zeitraum vom 1. Dezember 2021 bis 30. November 2026 je eine Quote von mindestens 40 % Frauenanteil an Führungspositionen festgelegt. Auf Geschäftsführerebene ist aktuell eine Quote von 50 %, auf Bereichsleiterebene von rd. 50 % und auf Fachbereichsebene von 42 % erreicht.

Die Führungskräfte werden regelmäßig über die Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) u.a. zu benachteiligungsfreier Personalauswahl geschult.

Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter ermöglicht das Unternehmen, da wo betrieblich möglich, eine flexible Arbeitszeit sowie Telearbeit.

Die durchschnittlichen Beschäftigtenzahlen incl. Auszubildende im Berichtszeitraum stellen sich wie folgt dar:

	2017		2018		2019
	Anzahl	Prozent	Anzahl	Prozent	Anzahl	Prozent
Mitarbeiter Gesamt	562		520		884
davon weiblich	73	13,0%	70	13,5%	90	10,2%
davon männlich	489	87,0%	450	86,5%	794	89,8%
Mitarbeiter Vollzeit gesamt	490		453		803
davon weiblich	46	9,4%	44	9,7%	60	7,5%
davon männlich	444	90,6%	409	90,3%	743	92,5%
Mitarbeiter Teilzeit gesamt	72		67		81
davon weiblich	27	37,5%	26	38,8%	30	37,0%
davon männlich	45	62,5%	41	61,2%	51	63,0%

	2020		2021
	Anzahl	Prozent	Anzahl	Prozent
Mitarbeiter Gesamt	860		884
davon weiblich	89	10,3%	97	11,0%
davon männlich	771	89,7%	787	89,0%
Mitarbeiter Vollzeit gesamt	780		797
davon weiblich	58	7,4%	66	8,3%
davon männlich	722	92,6%	731	91,7%
Mitarbeiter Teilzeit gesamt	80		87
davon weiblich	31	38,8%	31	35,6%
davon männlich	49	61,3%	56	64,4%

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.408.352,00		1.585.914,00
2. Geleistete Anzahlungen	1.075.736,80	2.484.088,80	1.224.730,51	2.810.644,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten	3.178.021,00		3.459.961,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges	50.642,00		66.991,00
3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	126.131,75		127.083,75
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	32.602.535,00		31.427.159,00
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	29.023.215,00		33.893.407,00
6. Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.864.829,00		6.694.819,00
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	78.703.311,82	149.548.685,57	57.784.907,91	133.454.328,66
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.245.769,41		10.245.769,41
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	6.754.000,00		0,00
3. Beteiligungen	2.675.861,96		2.675.861,96
4. Sonstige Ausleihungen	961,26	19.676.592,63	2.555,41	12.924.186,78
		171.709.367,00		149.189.159,95
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe	14.706.829,36		14.686.953,90
2. Unfertige Leistungen	1.368.929,12		251.134,09
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	16.075.758,48	91.059,44	15.029.147,43
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.478.666,22		4.132.059,34
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	40.120.199,77		14.829.150,17
- davon gegen Gesellschafter EUR 11.239.671,17 (i. Vj. EUR 6.677.508,72) -
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	893,70		791,50
4. Forderungen gegen die Bundesstadt Bonn	4.548.470,52		13.809.190,25
5. Sonstige Vermögensgegenstände	5.618.383,59	52.766.613,80	4.316.424,72	37.087.615,98
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		189.386,53		169.382,22
		69.031.758,81		52.286.145,63
		240.741.125,81		201.475.305,58
Passiva
			31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			5.000.000,00	5.000.000,00
II. Kapitalrücklage			5.304.173,82	5.304.173,82
			10.304.173,82	10.304.173,82
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen			2.642.541,00	2.674.751,00
2. Sonstige Rückstelllungen			27.903.786,53	22.043.244,38
			30.546.327,53	24.717.995,38
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten			24.578.689,90	32.735.565,19
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen			291.425,80	32.990,72
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			8.843.860,10	12.370.010,83
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			37.915.481,26	33.758.700,72
- davon gegenüber Gesellschafter EUR 9.000.000,00 (i. Vj. EUR 2.966.569,00) -
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht			555.499,11	723.784,44
6. Verbindlichkeiten gegenüber der Bundesstadt Bonn			105.338.726,02	65.026.182,39
7. Sonstige Verbindlichkeiten			22.366.942,27	21.805.902,09
- davon aus Steuern EUR 573.701,55 (i. Vj. EUR 595.843,32) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 30.741,83 (i. Vj. EUR 36.464,08) -
			199.890.624,46	166.453.136,38
			240.741.125,81	201.475.305,58

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	121.584.174,36		122.329.957,56
2. Veränderungen des Bestandes an unfertigen Leistungen	1.117.795,03		8.812,99
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	4.002.877,84		4.765.004,40
4. Sonstige betriebliche Erträge	78.871.211,85	205.576.059,08	67.795.715,90	194.899.490,85
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe	24.185.388,14		18.513.150,91
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	96.200.756,17	120.386.144,31	91.689.463,40	110.202.614,31
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	46.506.836,23		44.866.414,92
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	13.432.143,78	59.938.980,01	13.196.202,84	58.062.617,76
- davon für Altersversorgung EUR 3.628.309,41 (i. Vj. EUR 3.622.762,70) -
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		9.811.853,65		9.797.207,57
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		19.151.447,04		17.429.024,96
Betriebsergebnis		-3.712.365,93		-591.973,75
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen	42.260,59		167.560,81
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	113.130,12		169,39
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 113.045,08 (i. Vj. EUR 0,00) -
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	48.901,68		41.366,53
- davon aus der Abzinsung von Rückstellungen EUR 48.447,78 (i. Vj. EUR 40.925,00) -
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme	6.791.760,70		4.672.397,07
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.024.674,63		965.346,16
- davon an verbundene Unternehmen EUR 90.194,50 (i. Vj. EUR 408.556,49) -
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen EUR 68.804,00 (i. Vj. EUR 76.783,86) -
Finanzergebnis		-7.612.142,94		-5.428.646,50
14. Ergebnis nach Steuern		-11.324.508,87		-6.020.620,25
15. Sonstige Steuern (Erstattungen)		-85.285,07		-143.522,66
16. Erträge aus Verlustübernahme		11.239.223,80		5.877.097,59
17. Jahresüberschuss		0,00		0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Allgemeines

Der Jahresabschluss der Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV), Bonn, (SWBV), Amtsgericht Bonn, HRB 8420 wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften für große Kapitalgesellschaften sowie nach den Vorschriften des GmbH-Gesetzes und des Gesellschaftsvertrages aufgestellt.

Bei der Aufstellung der Bilanz wurden die Gliederungsvorschriften gemäß § 266 HGB sowie der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27. Februar 1968 (BGBL. I Seite 193), zuletzt geändert am 17. Juli 2015 (BGBL. I Seite 1245), beachtet. Entsprechend § 265 Abs. 5 HGB wurde die Postenbezeichnung des gesetzlichen Gliederungsschemas geändert, soweit das zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses erforderlich ist. Neue Posten und neue Zwischensummen wurden hinzugefügt, wenn ihr Inhalt von einem vorgeschriebenen Posten nicht gedeckt ist.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB beibehalten.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten und Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, ggfs. gekürzt um Investitionszuschüsse und vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer berechnet. Dabei erfolgt eine Orientierung an den amtlichen AfA-Tabellen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu 800,00 € werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben. Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten ab 800,01 € werden entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die aktivierten Eigenleistungen sind zu Herstellungskosten erfasst. Sie umfassen neben Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung verursacht ist.

Die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen und der Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungskosten.

Die Ausleihungen des Finanzanlagevermögens werden, soweit es sich um niedrig verzinsliche Darlehen handelt, zum Barwert, im Übrigen zum Nennwert bewertet.

Die Vorräte sind unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet.

Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt mit dem Nominalbetrag. Zweifelhafte Forderungen werden mit ihrem wahrscheinlichen Wert angesetzt, uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Berücksichtigung des allgemeinen Ausfallrisikos wurde eine Pauschalwertberichtigung von 1 % auf das Netto-Volumen der nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vorgenommen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bewertet.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Kostensteigerungen wurden angemessen berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz laufzeitadäquat abgezinst.

Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen erfolgte entsprechend § 253 Abs. 1 und 2 HGB unter Anwendung der Projected Unit Credit Method nach den Richttafeln 2018G von Heubeck pauschal mit einem durchschnittlichen Rechnungszinssatz der letzten 10 Jahre von 1,78 % sowie einem Rententrend von 1,0 %.

Der Berechnung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen liegt ein Gehaltstrend von 2,0 % zugrunde. Es wurde der laufzeitadäquate Marktzins nach Maßgabe des Einzelbewertungsgrundsatzes für jede einzelne Rückstellung ermittelt.

Die zur Insolvenzsicherung der Altersteilzeitguthaben bestehende Rückdeckungsversicherungen, das Guthaben aus Langzeitarbeitszeitkonten sowie das Guthaben aus Sabbatjahr werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und mit ihren korrespondierenden Verpflichtungen saldiert. Die Saldierung erfolgte mit dem Deckungskapital, welches den fortgeführten Anschaffungskosten und dem Zeitwert des Planvermögens entspricht.

Soweit Unterdeckungen der Versorgungsansprüche bei der Rheinische Zusatzversorgungskassen, Köln, (RZVK) vorliegen, kann die subsidiäre Einstandspflicht der Gesellschaft als Arbeitgeber bestehen. Für diese mittelbare Pensionsverpflichtung braucht eine Rückstellung in keinem Fall gebildet zu werden (Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB). Hiervon hat die Gesellschaft Gebrauch gemacht.

Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Ausgleichszahlungen im Rahmen der Marktorientierten Direktvergabe (MoD) erfolgten auf Basis der im Voraus ermittelten Soll-Ausgleichszahlung sowie auf Basis einer Prognoseberechnung bezogen auf das Geschäftsjahr 2022. Erst im Laufe des folgenden Jahres kann auf Basis des festgestellten Jahresabschlusses eine Ermittlung des tatsächlichen Anspruchs aus der MoD-Ausgleichszahlungen erfolgen. Um mögliche Rückzahlungsverpflichtungen bzw. Nachforderungen periodengerecht zu berücksichtigen, wurde im Jahresabschluss eine Verbindlichkeit in Höhe von 9.000 T€ gegenüber der Stadtwerke Bonn Beteiligungs-GmbH (SWBB), Bonn, (SWBB) für das Jahr 2022 erfasst.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

C. Erläuterungen und Begründungen zu den einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

C.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus der beigefügten Anlage.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Die SWBV ist zum Abschlussstichtag an folgenden Unternehmen direkt beteiligt:

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteil in %	Eigenkapital in T€	Jahresergebnis in T€
Anteile an verbundenen Unternehmen
- Fahrbetrieb Bonn GmbH (FBG), Bonn, (FBG) ^*	100,0	50	0
- Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises-SSB-GmbH, Bonn, (SSB) ^**	50,1	12.719	0
Beteiligungen
- Regionalverkehr Köln GmbH, Köln, (RVK) ^***	12,5	10.309	-1.477

^* Ergebnisabführungsvertrag mit SWBV.
^** Jahresergebnis nach Verlustausgleich durch die Gesellschafter SWBV und Rhein-Sieg-Kreis, Siegburg, (RSK).
^*** Es handelt sich um Werte für 2021, der Abschluss 2022 lag zum Erstellungszeitpunkt noch nicht vor.

Des Weiteren hält die Gesellschaft eine Beteiligung in Höhe von 0,6 % an der Beka GmbH, Köln.

Die Gesellschafter der SSB haben sich verpflichtet, den Jahresfehlbetrag auszugleichen. Die Verlustübernahme erfolgt zwischen den Gesellschaftern SWBV und RSK nicht entsprechend der Beteiligungsquote, sondern nach Platzkilometern geschlüsselt. Dies hat für das Geschäftsjahr 2022 zu einem Verlustausgleich der SWBV von 4.164 T€ (Vorjahr 3.810 T€) geführt.

Sonstige Ausleihungen

Bei den sonstigen Ausleihungen in Höhe von 1 T€ (Vorjahr 3 T€) handelt es sich im Wesentlichen um Baudarlehen an Arbeitnehmer, die auf der Grundlage der Wohnungsfürsorgerichtlinien der Bundesstadt Bonn vergeben wurden.

C.2 Umlaufvermögen

Vorräte

Die Vorräte in Höhe von 14.707 T€ (Vorjahr 14.687 T€) beinhalten ausschließlich Hilfs- und Betriebsstoffe. Die Hilfs- und Betriebsstoffe setzen sich im Wesentlichen aus Ersatzteilen für Straßenbahnen in Höhe von 11.621 T€ (Vorjahr 12.179 T€) sowie Materialien für Elektro- und Maschinentechnik in Höhe von 2.162 T€ (Vorjahr 1.652 T€) zusammen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 52.767 T€ (Vorjahr 37.088 T€) haben mit Ausnahme von Entgeltvorschüssen in Höhe von 2 T€ (Vorjahr 1 T€) Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.479 T€ (Vorjahr 4.132 T€) beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Fahrscheinverkäufen, Betriebsführung sowie Vermietung und Verpachtung.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 40.120 T€ (Vorjahr 14.829 T€) betreffen hauptsächlich Forderungen gegen die Gesellschafterin SWBB in Höhe von 11.240 T€ (Vorjahr 6.678 T€) und Forderungen gegen die Stadtwerke Bonn GmbH (SWB), Bonn, (SWB) aus dem Konzern Cash-Pool in Höhe von 17.526 T€ (Vorjahr Verbindlichkeit 15.320 T€). In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.869 T€ (Vorjahr 3.022 T€) und sonstige Forderungen in Höhe von 6.486 T€ (Vorjahr 5.931 T€) enthalten.

C.3 Eigenkapital

Gemäß Gesellschaftsvertrag vom 1. Juni 1999 in der Fassung vom 20. Dezember 2011 beträgt das Stammkapital 5.000 T€. Das Stammkapital wurde in voller Höhe erbracht.

Die Gesellschaft weist eine Kapitalrücklage von unverändert 5.304 T€ aus.

C.4 Rückstellungen

Die Rückstellungen belaufen sich auf insgesamt 30.546 T€ (Vorjahr 24.718 T€) und beinhalten die Rückstellungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 2.643 T€ (Vorjahr 2.675 T€) sowie die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 27.904 T€ (Vorjahr 22.043 T€), die sich wie folgt zusammensetzen:

	2022 in T€	2021 in T€
VRS (Einnahmenausgleich)	16.631	13.587
Personalrückstellungen	5.565	5.237
Altersteilzeitverpflichtungen (saldiert mit Deckungsvermögen)	1.591	1.066
Schienenkartell (mögliche Rückzahlungsverpflichtungen von Ertragszuschüssen)	1.145	0
Verlustzuweisung RVK	819	0
Betriebsführung (aussstehende Abrechnung)	835	835
Haftpflichtbeiträge	682	605
Ausstehende Korrektur bereits ergangener Bescheide nach SGB IX	336	336
Ausstehende Lieferantenrechnungen	0	30
Übrige	300	347
Gesamt	27.904	22.043

Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Rückstellung Verlustzuweisung RVK erstmalig gebildet. Die RVK prognostiziert für das Jahr 2022 und 2023 eine Verlustzuweisung an die SWBV in Höhe von -1.755 T€. Es wurden bereits Abschlagszahlungen in Höhe von 936 T€ durch die SWBV geleistet. Der Restbetrag der voraussichtlichen Verlustzuweisung in Höhe von 819 T€ wurde zurückgestellt.

Die SWBV hat im Geschäftsjahr 2022 eine Zahlung in Höhe von 1.145 T€ aus einer Vergleichsvereinbarung im Zusammenhang dem Prozess "Schienenkartell" erhalten. Darin enthalten sind auch empfangene Ertragszuschüsse aus dem ursprünglichen Geschäftsvorfall. Die Abrechnungen mit den Zuschussgebern lagen zum Stichtag noch nicht vor, so dass eine Aufteilung der Vergleichssumme noch nicht möglich ist. Daher wurde die gesamte Vergleichszahlung zurückgestellt.

Die Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen sind durch Rückdeckungsversicherungen bei der Allianz Lebensversicherungs-AG gesichert. Die Rückdeckungsversicherungen dienen ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen und sind dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen. Sie wurden nach den Vorschriften des BilMoG mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet.

Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen beläuft sich auf 2.423 T€. Die Verrechnung erfolgte mit dem Deckungsvermögen in Höhe von 832 T€, welches dem Zeitwert und den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht. Die verrechneten Aufwendungen beinhalten Aufzinsungsbeträge von Rückstellungen (36 T€) sowie Erträge aus dem Deckungsvermögen (4 T€).

Der Rechnungszins für die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen beruht auf dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre. Gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB würde sich bei der Anwendung des 7-Jahreszeitraumes ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 123 T€ (Vorjahr 198 T€) ergeben.

C.5 Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 in Höhe von 199.891 T€ (Vorjahr 166.453 T€) ergeben sich im Einzelnen aus dem nachstehenden Verbindlichkeitenspiegel:

		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2022 in €	bis 1 Jahr in €	mehr als 1 Jahr in €	davon mehr als 5 Jahre in €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituen	24.578.689,90	10.082.239,90	14.496.450,00	3.352.650,00
Vorjahr	32.735.565,19	9.546.915,19	23.188.650,00	4.544.850,00
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	291.425,80	291.425,80	0,00	0,00
Vorjahr	32.990,72	32.990,72	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.843.860,10	8.843.860,10	0,00	0,00
Vorjahr	12.370.010,83	12.370.010,83	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	37.915.481,26	37.745.994,66	169.486,60	0,00
Vorjahr	33.758.700,72	33.368.793,84	389.906,88	0,00
-davon gegenüber Gesellschafter	9.000.000,00	9.000.000,00	0,00	0,00
Vorjahr	2.966.569,00	2.966.569,00	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	555.499,11	555.499,11	0,00	0,00
Vorjahr	723.784,44	723.784,44	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber der Bundesstadt Bonn	105.338.726,02	4.091.226,02	101.247.500,00	83.284.500,00
Vorjahr	65.026.182,39	2.338.682,39	62.687.500,00	50.327.500,00
Sonstige Verbindlichkeiten	22.366.942,27	22.366.942,27	0,00	0,00
Vorjahr	21.805.902,09	21.805.902,09	0,00	0,00
Gesamt	199.890.624,46	83.977.187,86	115.913.436,60	86.637.150,00
Vorjahr	166.453.136,38	80.187.079,50	86.266.056,88	54.872.350,00

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 37.915 T€ (Vorjahr 33.759 T€) sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 11.761 T€ (Vorjahr 8.962 T€) enthalten. Des Weiteren sind in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin SWBB aus der vorläufigen Spitzabrechnung 2022 der MoD in Höhe von 9.000 T€ (Vorjahr 2.967 €) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 17.155 T€ (Vorjahr 4.063 T€) enthalten.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind wie im Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Bundesstadt Bonn beinhalten im Wesentlichen Darlehen zur Finanzierung von Niederflurstraßenbahnen und Stadtbahnwagen in Höhe von 105.339 T€.

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte.

C.6 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse belaufen sich auf 121.584 T€ (Vorjahr 122.330 T€) und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 in T€	2021 in T€
Linienverkehr
Fahrgeldeinnahmen
Einzelfahrscheine, Mehrfahrtenkarten und Kooperation	8.705	7.803
Zeitkarten Erwachsene	41.981	49.442
Zeitkarten Ausbildungsverkehr	18.846	22.168
Sonstige Tarifangebote	802	363
Netto-Einnahmen Verkehrsverbund	70.334	79.776
Einnahmenausgleich (EAV) Verkehrsverbund und Tarifpartner	-9.202	-10.658
Zugeschiedene Einnahmen der Verkehrsverbünde	61.132	69.118
Erlösminderung aus Verkehrszählung	-6.126	-7.808
Sonstige VRS-Einnahmen	2.328	960
Dienstausweise, Familien- und Kinderkarten	1.357	1.355
Erlöse DB - Linie 66	695	415
Erstattung Mindererlöse	23	25
Zwischensumme	59.409	64.065
Abgeltungszahlungen
Ausbildungsverkehr gemäß § 45 a PBefG/§ 11 a ÖPNVG NRW	4.897	4.923
Beförderung Schwerbehinderter gemäß § 231 SGB IX	2.080	2.277
Zwischensumme	6.977	7.200
Gesamt	66.386	71.265
periodenfremde Posten
Einnahmenausgleich (EAV) Verkehrsverbund und Tarifpartner	-91	14
Sonstige VRS-Einnahmen	344	957
Erstattung Mindererlöse	4	8
Ausbildungsverkehr gemäß § 45 a PBefG/§ 11 a ÖPNVG NRW	294	32
Beförderung Schwerbehinderter gemäß § 231 SGB IX	271	15
Zwischensumme	822	1.026
Gesamt	67.208	72.291
Freigestellter Schülerverkehr	552	278
Erträge aus Nebengeschäften	53.824	49.761
Gesamt	121.584	122.330

In den Umsätzen sind die Einnahmen betriebsgeführter Unternehmen enthalten.

Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden periodenfremde Einnahmen aus dem Linienverkehr in Höhe von 822 T€ (Vorjahr 1.026 T€) erzielt.

C.7 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 78.871 T€ (Vorjahr 67.796 T€) beinhalten im Wesentlichen die auf Basis von Soll-Kosten und Planerlösen ermittelten vorläufigen Ausgleichszahlungen im Rahmen der MoD für 2022 (48.257 T€). Abzuziehen sind 9.000 T€ aus der vorläufig ermittelten Abweichung 2022 (Ist zu Plan) sowie eine Korrekturbuchung von 634 T€, die sich aus dem Ergebnisbericht 2021 zur Marktorientierten Direktvergabe der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft mbH (BPG), Krefeld, ergibt. Die im Jahresabschluss 2021 vorläufig gebuchte Forderung in Höhe von 800 T€ wurde angepasst. Es ergibt sich insgesamt ein Ertrag aus MoD-Ausgleichszahlungen in Höhe von 38.623 T€.

Da erst im Laufe des folgenden Jahres auf Basis des festgestellten Jahresabschlusses eine Ermittlung des tatsächlichen Anspruchs auf MoD-Ausgleichszahlungen erfolgen kann, können sich Rückzahlungsverpflichtungen bzw. Nachforderungen ergeben.

Des Weiteren beinhalten die sonstige betriebliche Erträge 34.502 T€ (Vorjahr 20.876 T€) Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im ÖPNV im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und weitere Zuschüsse gemäß Zuwendungsbescheiden aus dem Jahr 2022. Davon entfällt ein Teilbetrag in Höhe von 6.407 T€ auf die SSB. Für den entsprechenden Antrag auf Ausgleich von Schäden im ÖPNV im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Höhe von 34.502 T€ ist der Bewilligungsbescheid zwischenzeitlich eingegangen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden periodenfremde Erträge in Höhe von 1.180 T€ (Vorjahr 4.311 T€) erzielt. Im Wesentlichen handelt es sich um die MoD-Spitzabrechnung für das Jahr Vorjahr (Mindererlöse -634 T€), Erträge aus Zuschüssen (1.721 T€), Erträge aus Abgängen des Anlagevermögen (53 T€), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (26 T€) sowie Erträge aus der Herabsetzung von Pauschalwertberichtigungen (14 T€).

C.8 Materialaufwendungen

Die Materialaufwendungen belaufen sich auf 120.386 T€ (Vorjahr 110.203 T€) und beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 96.201 T€ (Vorjahr 91.689 T€). Größte Posten sind hier die Aufwendungen für Fahrer- und Fahrzeuggestellung (45.182 T€) sowie die Aufwendungen aus der Weiterleitung von Fahrgeldeinnahmen und gesetzlichen Ausgleichsleistungen mit der SSB (18.287 T€).

C.9 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 19.151 T€ (Vorjahr 17.429 T€) beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Geschäftsbesorgung (einschließlich Konzernumlage) durch die SWB (9.340 T€), Weiterberechnungen im Konzern (2.501 T€), Versicherungsbeiträge (1.420 T€) sowie Prüfungs-, Rechts- und Beratungskosten (739 T€).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 103 T€ (Vorjahr 94 T€) enthalten. Diese beinhalten im Wesentlichen Verluste aus Anlagenabgängen.

C.10 Erträge aus Verlustübernahme

Zwischen der Gesellschaft und der SWBB besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Danach verpflichtet sich die Gesellschaft, ihren gesamten Gewinn an die SWBB abzuführen. Im Gegenzug ist diese verpflichtet, jeden während der Vertragsdauer entstehenden Verlust der Gesellschaft auszugleichen.

Dementsprechend wurde der Jahresfehlbetrag in Höhe 11.239 T€ (Vorjahr 5.877 T€) von der SWBB übernommen.

D. Ergänzende Angaben

D.1 Latente Steuern

Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages versteuert die Gesellschaft kein eigenes Einkommen. Hinsichtlich der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer besteht eine Organschaft mit der SWBB. Einer Steuerabgrenzung bedarf es daher nicht.

D.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Sinne von § 285 Nr. 3a HGB

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, ergeben sich aus rechtsverbindlich erteilten Bestellungen.

Das Gesamtbestellobligo beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 198.175 T€, davon entfallen 19.125 T€ auf verbundene Unternehmen. In dem Gesamtbestellobligo sind anfallende Zahlungen aus dem Kauf der Niederflurstraßenbahnen in Höhe von 56.697 T€ sowie 44.152 T€ aus dem Kauf der Stadtbahnwagen enthalten.

Den von der Gesellschaft weiterzuleitenden Fahrgeldeinnahmen und gesetzlichen Ausgleichsleistungen an die SSB liegen längerfristige Verträge zugrunde. Auf Basis eines Kooperationsvertrags mit Laufzeit analog zum ÖDA entfiel in 2022 ein Aufwand in Höhe von 18.287 T€. Für 2023 werden Aufwendungen in Höhe von 18.994 T€ aus diesem Vertrag erwartet.

Des Weiteren besteht ein Vertrag über Dienstleistungen im Kraftomnibuslinienverkehr mit der FBG, dessen Aufwand sich in 2022 auf 37.253 T€ beläuft. Für 2023 werden Aufwendungen in Höhe von 39.838 T€ aus diesem Vertrag erwartet. Der Vertrag verlängert sich um ein Jahr, wenn er nicht vorher gekündigt wird. Die unkündbare Restlaufzeit beträgt demnach ein Jahr.

Ferner besteht ein Geschäftsbesorgungsvertrag über die kaufmännische Geschäftsbesorgung durch die SWB. Der Aufwand (einschließlich Konzernumlage) belief sich in 2022 auf 9.340 T€. Bis 2023 wird auf vertraglicher Grundlage ein Entgelt in Höhe von 10.491 T€ erwartet.

Für die Überlassung von Grundstücken, Gebäuden, Maschinen und maschinellen Anlagen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung besteht zwischen der SWB und der Gesellschaft ein Pachtvertrag. Das Pachtverhältnis wurde auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten jährlich gekündigt werden. Die jährliche Pacht beträgt im Berichtsjahr 1.426 T€. Für 2023 wird ein Pachtentgelt in Höhe von 1.301 T€ erwartet.

Die SWBV ist Mitglied im umlagefinanzierten Abrechnungsverband I der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) mit Sitz in Köln. Die RZVK hat die Aufgabe, den Beschäftigten ihrer Mitglieder eine zusätzliche Alters-, Erwerbminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren.

Die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung richten sich nach dem Tarifvertrag über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K). Seit dem 1. Januar 2002 ist die Höhe der Betriebsrente insbesondere abhängig von dem jeweiligen Jahresentgelt und dem Alter des Beschäftigten (sog. Punktemodell). Anwartschaften aus dem bis zum 31. Dezember 2001 durchgeführten Gesamtversorgungssystem werden zusätzlich in Form einer sog. Startgutschrift berücksichtigt.

Die Versorgungsverpflichtungen werden im Umlageverfahren in Form eines gleitenden Deckungsabschnittsverfahrens finanziert. Die Höhe der Umlage wird auf der Basis gleitender Deckungsabschnitte, die jeweils einen Zeitraum von 100 Jahren umfassen, regelmäßig alle 5 Jahre überprüft und festgesetzt. Infolge der Schließung des Gesamtversorgungssystems und des Wechsels zum Punktemodell erhebt die Kasse zur Finanzierung der Ansprüche und Anwartschaften, die vor dem 1. Januar 2002 begründet worden sind, neben den Umlagen ein pauschales Sanierungsgeld zur Deckung eines zusätzlichen Finanzbedarfs.

Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2010 hat die RZVK eine Verstetigung der Hebesätze vorgenommen, indem sie sich am sog. ewigen Umlagesatz von ca. 7,75 % orientiert. Unter Berücksichtigung der derzeit bekannten Annahmen geht die RZVK davon aus, dass die Aufwendungen für die Pflichtversicherung im umlagefinanzierten Abrechnungsverband zumindest mittelfristig nicht über den gegenwärtigen Gesamtfinanzierungssatz von 7,75 % steigen werden.

Im Jahr 2022 betrug der Umlagesatz 4,25 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes. Der Prozentsatz für das Sanierungsgeld betrug 3,5 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes.

Die Summe der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte für die Beschäftigten der SWBV belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 44.130 T€ für 870 anspruchsberechtigte Arbeitnehmer.

Aus der Beteiligung an der Regionalverkehr Köln GmbH, Köln, (RVK) ergibt sich eine gesellschaftsvertraglich festgelegte Verlustausgleichsverpflichtung, die - auch mittels Rückstellungsbildung - im Jahresabschluss 2022 berücksichtigt wurde. Mit Änderungsvertrag vom 19. Dezember 2022 wurde die Deckelung der Verlustausgleichsverpflichtung auf maximal 1.000 T€ aufgehoben. Für das Jahr 2022 ergibt sich eine voraussichtliche Verlustzuweisung an die SWBV in Höhe von 1.755 T€.

D.3 Erträge von außergewöhnlicher Bedeutung

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im ÖPNV im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und weitere Zuschüsse gemäß Zuwendungsbescheiden aus dem Jahr 2022 in Höhe von 34.502 T€ (Vorjahr 20.876 T€). Davon entfällt ein Teilbetrag in Höhe von 6.407 T€ (Vorjahr 3.874 T€) auf die SSB.

D.4 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Der überwiegende Teil des Lieferungs- und Leistungsvolumen zwischen der SWBV und nahestehenden Unternehmen entfällt auf verbundene Unternehmen sowie die Bundesstadt Bonn und ihr nahestehende Unternehmen und ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Art des Geschäfts	Verbundene Unternehmen in T€	Assoziiertes Unternehmen in T€	Bundesstadt Bonn sowie ihr nahestehende Unternehmen in T€
Ausgleichszahlung MoD (Erträge)	38.623
Erbrachte Lieferungen und Leistungen und sonstige Erträge	43.274		51.822 ^*
Aufwendungen für die Geschäftsbesorgung	9.340
Übrige Empfangene Lieferungen und Leistungen und sonstige Aufwendungen	69.715	5.046	1.607
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	90
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	113
Zuschüsse			4.835

^* Inklusive Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im ÖPNV im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und weitere Zuschüsse gemäß Zuwendungsbescheiden aus dem Jahr 2022 in Höhe von 34.502 T€. Davon entfällt ein Teilbetrag in Höhe von 6.407 T€ auf die SSB.

Verbundene Unternehmen sind: SWB Energie- und Wasserversorgung Bonn/Rhein-Sieg GmbH (EnW Bonn/Rhein-Sieg), Bonn, (EnW), SWB Regional Ver- und Entsorgung GmbH, Altenahr, (SWB Regional), Bonn-Netz GmbH, Bonn, (Bonn-Netz), Fahrbetrieb Bonn GmbH, Bonn, (FBG), Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises-SSB-GmbH, Bonn, (SSB), MVA Müllverwertungsanlage Bonn GmbH, Bonn, (MVA), Bonner City Parkraum GmbH, Bonn, (BCP), EGM Gesellschaft für Energie- und Gebäudemanagement Bonn mbH, Bonn, (EGM) und Stadtwerke Bonn Beteiligungs-GmbH (SWBB), Bonn.

Assoziiertes Unternehmen ist: RVK.

Der Bundesstadt Bonn nahestehende Unternehmen sind: Städtisches Gebäudemanagement (SGB) und bonnorange AöR.

Die Gesellschaft ist zusammen mit der SWB und den anderen verbundenen Unternehmen in ein zentrales Konzern-Cash-Management eingebunden. Gemäß Vereinbarung berechnet die SWB für Aufnahmen und Anlagen einen Zins, der sich an den monatlich gewichteten Tagesgeldzinssätzen orientiert.

D.5 Haftungsverhältnisse aus Gewährleistungsverträgen

Die SWBV ist am Konzern-Cash-Pool beteiligt. Die am Cash-Pool beteiligten Gesellschaften haften entsprechend der Cash-Pool Vereinbarung gesamtschuldnerisch. Die Cash-Pool Inanspruchnahme wird im Rahmen des Cash-Managements zentral überwacht und gesteuert. Der insbesondere durch die gestiegenen Energiebezugskosten temporär erhöhte Liquiditätsbedarf wird durch eine Kreditlinie (100 Mio. €) der Bundesstadt Bonn an die Cash-Pool Führerin gedeckt, sodass das Risiko einer Inanspruchnahme als gering einzustufen ist.

D.6 Belegschaft

Der durchschnittliche Personalbestand - getrennt nach Mitarbeitergruppen - wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

	2022	2021
Vollzeitbeschäftigte	779	778
Teilzeitbeschäftigte	83	79
Aushilfen	7	2
Zwischensumme	869	859
Auszubildende	38	26
Gesamt	907	885

D.7 Konzernabschluss

Das Unternehmen SWBV wird in den Konzernabschluss der SWB mit Sitz in Bonn, welcher den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis darstellt, einbezogen und ist daher von der Verpflichtung einen Konzernabschluss aufzustellen nach § 291 HGB befreit. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister veröffentlicht.

D.8 Honorar Abschlussprüfer

Die Angaben über das Gesamthonorar des Abschlussprüfers unterbleiben, da diese in dem das Unternehmen einbeziehenden Konzernabschluss der SWB zum 31. Dezember 2022 gemacht werden sollen.

D.9 Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Vorsitzende	Katja Dörner Oberbürgermeisterin Bundesstadt Bonn, Bonn
Stellvertretende Vorsitzende	Marion Böhm KOM-Fahrerin, Wachtberg
Vertreter der Gesellschafterin	Rolf Beu Sozialberater, Stadtverordneter, Bonn
	Gabi Mayer Lt. Verwaltungsbeamtin, Projektmanagerin, Bonn
	Rainer Haid, Rechtsanwalt, Bonn
Arbeitnehmervertreter	Karl Manns Stadtbahnfahrer, Alfter

An die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden folgende Sitzungsgelder gezahlt:

	in €
Beu, Rolf	1.290,00
Böhm, Marion	1.110,00
Dörner, Katja	1.950,00
Haid, Rainer	1.290,00
Manns, Karl	1.290,00
Mayer, Gabi	1.110,00
Gesamt	8.040,00

Geschäftsführung

Anja Wenmakers, Geschäftsführerin der SWBV, Bonn

Hansjörg Spielhoff, Dipl.-Kfm., Geschäftsführer der SWBV, Bonn

Frau Anja Wenmakers hat in 2022 erfolgsunabhängige Bezüge in Höhe von 231.819,69 € und erfolgsabhängige Vergütungen in Höhe von 10.500,00 € erhalten. Im Übrigen wurden Rückstellungen für erfolgsabhängige Vergütungen in Höhe von 115.533,28 € gebildet.

Herr Hansjörg Spielhoff hat von der Gesellschaft keine Bezüge erhalten.

Zugunsten eines ehemaligen Mitglieds der Geschäftsführung besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von 2.643 T€.

D.10 Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.

Bonn, den 21. April 2023

Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV)

Anja Wenmakers, Geschäftsführerin

Dipl.-Kfm. Hansjörg Spielhoff, Geschäftsführer

Gesamtanlagennachweis Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV), Bonn

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2022 €	Zugänge 2022 €	Abgänge 2022 €	Umbuchungen 2022 €	Zuschüsse 2022 €	Stand am 31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.053.923,65	193.164,86	4.200,00	473.246,74	290.064,09	6.426.071,16
2. Geleistete Anzahlungen	1.224.730,51	324.253,03	0,00	-473.246,74	0,00	1.075.736,80
	7.278.654,16	517.417,89	4.200,00	0,00	290.064,09	7.501.807,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts-,Betriebs- und anderen Bauten	6.256.611,59	137.525,61	0,00	67.191,29	190.549,71	6.270.778,78
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges	360.428,18	0,00	0,00	0,00	0,00	360.428,18
3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	138.120,20	0,00	0,00	0,00	0,00	138.120,20
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	58.572.390,45	3.205.606,66	0,00	2.257.438,18	1.962.895,72	62.072.539,57
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	75.998.362,50	647.302,27	1.896.305,60	858.166,79	1.535.709,62	74.071.816,34
6. Betriebs- u. Geschäftsausstattung	26.559.901,74	1.942.710,22	283.708,01	1.046.710,07	2.034.370,90	27.231.243,12
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	57.784.907,91	25.272.867,40	65.797,48	-4.229.506,33	59.159,68	78.703.311,82
	225.670.722,57	31.206.012,16	2.245.811,09	0,00	5.782.685,63	248.848.238,01
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.245.769,41	0,00	0,00	0,00	0,00	10.245.769,41
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	0,00	6.754.000,00	0,00	0,00	0,00	6.754.000,00
3. Beteiligungen	2.675.861,96	0,00	0,00	0,00	0,00	2.675.861,96
4. Sonstige Ausleihungen	2.555,41	0,00	1.594,15	0,00	0,00	961,26
	12.924.186,78	6.754.000,00	1.594,15	0,00	0,00	19.676.592,63
Anlagevermögen gesamt	245.873.563,51	38.477.430,05	2.251.605,24	0,00	6.072.749,72	276.026.638,60

	Abschreibungen				Buchwerte
	Stand am 01.01.2022 €	Zugänge 2022 €	Abgänge 2022 €	Stand am 31.12.2022 €	Stand am 31.12.2022 €	Stand am 31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.468.009,65	553.909,51	4.200,00	5.017.719,16	1.408.352,00	1.585.914,00
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	1.075.736,80	1.224.730,51
	4.468.009,65	553.909,51	4.200,00	5.017.719,16	2.484.088,80	2.810.644,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts-,Betriebs- und anderen Bauten	2.796.650,59	296.107,19	0,00	3.092.757,78	3.178.021,00	3.459.961,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges	293.437,18	16.349,00	0,00	309.786,18	50.642,00	66.991,00
3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten	11.036,45	952,00	0,00	11.988,45	126.131,75	127.083,75
4. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	27.145.231,45	2.324.773,12	0,00	29.470.004,57	32.602.535,00	31.427.159,00
5. Fahrzeuge für Personenverkehr	42.104.955,50	4.838.561,44	1.894.915,60	45.048.601,34	29.023.215,00	33.893.407,00
6. Betriebs- u. Geschäftsausstattung	19.865.082,74	1.781.201,39	279.870,01	21.366.414,12	5.864.829,00	6.694.819,00
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	78.703.311,82	57.784.907,91
	92.216.393,91	9.257.944,14	2.174.785,61	99.299.552,44	149.548.685,57	133.454.328,66
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	10.245.769,41	10.245.769,41
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	6.754.000,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	2.675.861,96	2.675.861,96
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	961,26	2.555,41
	0,00	0,00	0,00	0,00	19.676.592,63	12.924.186,78
Anlagevermögen gesamt	96.684.403,56	9.811.853,65	2.178.985,61	104.317.271,60	171.709.367,00	149.189.159,95

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV), Bonn

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV), Bonn - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten weiteren Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

―	die in Abschnitt 4 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB;
―	die in Abschnitt 5 des Lageberichts enthaltene Entsprechenserklärung gemäß Public Corporate Governance Kodex (PCGK) der Bundesstadt Bonn.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bonn, 21. April 2023

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Veldboer, Wirtschaftsprüfer

gez. Offergeld, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss wurde am 10. Mai 2023 von der Gesellschafterversammlung festgestellt.

Der Aufsichtsrat hat folgenden Bericht in der Aufsichtsratssitzung am 10. Mai 2023 erstattet:

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat wurde während des Geschäftsjahres 2021 in regelmäßigen Sitzungen über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft unterrichtet. Anhand der übergebenen Unterlagen und der erteilten Auskünfte hat er die Tätigkeit der Gesellschaft überwacht und die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Entscheidungen getroffen.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG, Bonn geprüft. Der Abschlussprüfer hat für den Jahresabschluss und den Lagebericht den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Lagebericht geprüft und keine Einwände erhoben.

Der Aufsichtsrat beschließt den Jahresabschluss zum 31.12.2022 sowie den Lagebericht und empfiehlt in Übereinstimmung mit der Geschäftsführung die Feststellung des Jahresabschlusses durch die Gesellschafterversammlung.

Die Verlustübernahme erfolgt entsprechend dem Ergebnisabführungsvertrag durch die Stadtwerke Bonn Beteiligungs-GmbH.

Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung, dem Betriebsrat sowie den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern seinen Dank und seine Anerkennung für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit aus.

Bonn, im Mai 2023

Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH

Die Vorsitzende des Aufsichtsrates

Katja Dörner, Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn