Dr. Schneider Holding GmbH

Kronach

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

KONZERN-BILANZ

AKTIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	20.805.978		0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.865.640		3.684.504
3. geleistete Anzahlungen	12.997.890		9.255.351
		36.669.508		12.939.855
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	74.598.088		71.350.502
2. technische Anlagen und Maschinen	66.461.989		62.920.569
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.105.492		23.683.445
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	767.657		11.087.773
		163.933.226		169.042.289
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	1.941.475		717.589
2. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	266.397		262.990
		2.207.872		980.579
		202.810.606		182.962.723
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	23.126.277		25.385.362
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	49.520.738		68.382.918
3. fertige Erzeugnisse und Waren	9.780.957		11.513.238
4. geleistete Anzahlungen	5.723.437		5.306.300
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-9.330.315		-3.891.451
		78.821.094		106.696.367
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	36.260.056		42.000.113
2. sonstige Vermögensgegenstände	18.498.911		16.491.910
		54.758.967		58.492.023
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		32.648.627		40.712.202
		166.228.688		205.900.592
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		3.289.563		2.573.458
		372.328.857		391.436.773

PASSIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	5.195.300		5.195.300
II. Kapitalrücklage	1.563.623		1.659.815
III. Gewinnrücklage
satzungsmäßige Rücklagen	21.441.450		21.441.450
IV. Konzern-Bilanzgewinn	103.258.149		117.173.278
V. nicht beherrschende Anteile	1.163.232		1.663.232
VI. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-8.451.156		-2.373.411
		124.170.598		144.759.664
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.712.777		4673.219
2. Steuerrückstellungen	3.570.418		2.944.035
3. sonstige Rückstellungen	54.167.381		54.421.218
		62.450.576		62.038.472
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	147.342.234		124.806.143
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	12.577.343		38.608.082
3. sonstige Verbindlichkeiten	25.588.276		21.132.558
		185.507.853		184.546.783
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		199.830		91.854
		372.328.857		391.436.773

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		430.830.340		540.475.796
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		20.107.679		15.933.638
3. andere aktivierte Eigenleistungen		31.157.532		6.670.361
4. sonstige betriebliche Erträge		21.654.189		25.311.474
davon Erträge aus Währungsumrechnungen: EUR 1.014.602 (Vj: EUR 1.186.760)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	199.665.557		250.794.250
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	14.424.760		16.393.038
6. Personalaufwand		214.090.317		267.187.288
a) Löhne und Gehälter	121.869.069		135.721.381
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für	25.425.130		27.755.059
Altersversorgung und für Unterstützung		147.294.199		163.476.440
davon für Altersversorgung: EUR 1.111.146 (Vj. EUR 1.266.087)
7. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		32.648.084		29.107.651
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		77.298.222		90.053.514
davon aus Währungsumrechnungen: EUR 2.839.863 (Vj: EUR 1.763.790)
9. Gewinn (Vj.: Verluste) aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	1.301.671		-2.582.393
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	201.616		58.327
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	4.506.970		3.688.992
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 385.319 (Vj.: EUR 385.319)		-3.003.683		-6.213.058
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		2.753.318		2.004.273
13. Ergebnis nach Steuern		-13.553.441		-1.518.231
14. sonstige Steuern		361.688		-23.109
15. Konzern-Jahresfehlbetrag		-13.915.129		-1.495.122
16. davon entfallen auf
a) Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter		0		500.000
b) Ergebnisanteil der Gesellschafter der Dr. Schneider Holding GmbH		-13.915.129		-1.995.122

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Dr. Schneider Holding GmbH, Kronach (Amtsgericht Coburg, HRB 3333), wurde nach den einschlägigen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbHG aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung sind Vermerke zur Konzernbilanz im Anhang ausgewiesen.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Aufgrund der Darstellung in vollen Euro kann es bei Darstellungen in tabellarischer Form zu unwesentlichen Rundungsdifferenzen kommen.

Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt.

Die auf den vorhergehenden Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden mit Ausnahme der im Abschnitt "Abweichungen von im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" angeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beibehalten.

Der Konzernabschluss der Dr. Schneider Holding GmbH ist zugleich befreiender Konzernabschluss des Mutterunternehmens gemäß § 264 Abs. 3 HGB für folgende Tochtergesellschaften:

	Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH, Kronach - Neuses
	Dr. Franz Schneider Verwaltungs GmbH, Kronach - Neuses
	Dr. Franz Schneider GmbH, Föritztal OT Judenbach
	Dr. Schneider EMS GmbH, Kronach

II. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der Dr. Schneider Holding GmbH als Mutterunternehmen die verbundenen Unternehmen einbezogen, bei denen die Dr. Schneider Holding GmbH direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte zusteht bzw. bei denen in einer anderen Weise ein Beherrschungsverhältnis besteht. Damit sind zum 31. Dezember 2020 sechs inländische und sieben ausländische Tochterunternehmen im Konzernabschluss erfasst.

Darüber hinaus werden zwei Unternehmen, an denen eine Beteiligung gemäß § 271 Abs. 1 HGB besteht, als assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss berücksichtigt.

Name, Sitz und Anteil am Kapital der Beteiligungsunternehmen sind aus den Angaben zum Anteilsbesitz ersichtlich.

Die Dr. Schneider EMS GmbH, Kronach, wurde mit Eintragung zum 24. Februar 2020 rechtlich neugegründet und ab diesem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Weitere Veränderungen des Konsolidierungskreises gegenüber dem Vorjahr liegen nicht vor.

III. Konsolidierungsgrundsätze

Die Konzernbilanz wird durch Zusammenfassung der Einzelbilanzen aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen erstellt. Die Einbeziehung erfolgt nach dem Grundsatz der Vollkonsolidierung, d. h. sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden mit Ausnahme der Posten, die konsolidiert wurden, mit dem vollen Betrag in die Konzernbilanz übernommen. Die Anteile fremder Gesellschafter am Eigenkapital der Tochterunternehmen werden gesondert unter dem Posten "nicht beherrschende Anteile" innerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird durch die Zusammenfassung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnungen der einbezogenen Tochterunternehmen erstellt.

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten, und Rückstellungen, wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind sowohl die Umsatzerlöse als auch die anderen Erträge aus dem Liefer- und Leistungsverkehr oder aus dem Finanzverkehr zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet worden. Zwischengewinne im Sachanlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert, soweit sie von Bedeutung sind.

Die Konsolidierungsgrundsätze sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

IV. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Assoziierte Unternehmen sind diejenigen Beteiligungen, auf die die Dr. Schneider Holding GmbH oder ein von der Dr. Schneider Holding GmbH direkt oder indirekt beherrschtes Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss ausübt; dies ist grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 % und 50 % gegeben. Diese Beteiligungen werden nach der Equity-Methode (Buchwertmethode) bilanziert. Für die Folgebewertung wird der Anteil der Dr. Schneider Holding GmbH an den erwirtschafteten Gewinnen und Verlusten im Beteiligungsergebnis ergebniswirksam erfasst.

V. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Anlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungskosten nach § 255 Abs. 1 HGB aktiviert und werden planmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen im Jahr des Zugangs zeitanteilig.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Herstellungskosten nach § 255 Abs. 2a S. 1 HGB i.V.m. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 HGB aktiviert und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer sowie bei Vorliegen einer voraussichtlich dauernden Wertminderung außerplanmäßig abgeschrieben.

Unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind Herstellungskosten für die Entwicklung von kundenauftragsspezifischen Spritzgusswerkzeugen und Vorrichtungen für die Fertigung bzw. Montage von Produkten im Fahrzeuginnenraum aktiviert, sofern sich die Spritzgusswerkzeuge und Vorrichtungen im wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentum der Unternehmensgruppe befinden und der Konzern die Werkzeuge und Vorrichtungen für die Herstellung von absatzbestimmten Erzeugnissen (Serienfertigung) verwendet. Die Umgliederung aus dem unter den Vorräten ausgewiesenen unfertigen Leistungen in den Posten "Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte" erfolgt im Zeitpunkt des Beginns der Serienfertigung der für den Absatz bestimmten Interieurprodukte. Die planmäßige Abschreibung wird gruppeneinheitlich linear über die Dauer von 7 Jahren vorgenommen. Der Abschreibungsdauer liegt die durchschnittliche historische Laufzeit der Serienfertigung der wichtigsten Absatzverträge zugrunde. Im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen.

Die planmäßigen Abschreibungen der immateriellen Vermögensgegenstände werden linear über gruppeneinheitliche Nutzungsdauern von 2 bis 7 Jahren vorgenommen.

Anlagengruppe	Nutzungsdauern
Software und Lizenzen	2 bis 3 Jahre
Entwicklungsprojekte	7 Jahre

Das Sachanlagevermögen wird im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen und rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich, soweit abnutzbar, nutzungsbedingter planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB. Die Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 und 3 HGB enthalten die Einzelkosten für Material und Fertigung, die Sonderkosten der Fertigung, angemessene Teile der Gemeinkosten und die fertigungsbedingten Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen. Im Jahr des Zugangs erfolgt die Abschreibung zeitanteilig.

Die Nutzungsdauern betragen für

Anlagengruppe	Nutzungsdauern
Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen	8 bis 45 Jahren
Technische Anlagen und Maschinen	2 bis 8 Jahren
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	3 bis 10 Jahren

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis € 800 werden sofort abgeschrieben und ihr Abgang unterstellt. Bis zum 31.12.2017 wurde für geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von mehr als € 150 und bis zu € 1.000 ein jahresbezogener Sammelposten gebildet, der über fünf Jahre linear abgeschrieben wird.

Vorrichtungen wurden bis zum 31. Dezember 2019 einheitlich über die Nutzungsdauer von vier Jahren abgeschrieben. Ab dem 1. Januar 2020 werden diese einheitlich über sieben Jahre abgeschrieben, was der durchschnittlichen historischen Serienlaufzeit und damit der Nutzungsdauer entspricht.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Beträge werden mit den Anschaffungskosten der geförderten Investitionen verrechnet.

Finanzanlagen werden im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentums zu Anschaffungskosten aktiviert und bei Vorliegen von voraussichtlich dauernder Wertminderung zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Das Deckungsvermögen ist mit dem vom Versicherer ermittelten Deckungskapital angesetzt. Die dargestellten beizulegenden Zeitwerte entsprechen dem vom Versicherer nachgewiesenen Deckungskapital der verpfändeten und nicht verpfändeten Rückdeckungsversicherungen und damit den Anschaffungskosten.

Umlaufvermögen

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren sind zu Anschaffungskosten beziehungsweise zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Die Anschaffungskosten werden nach der First in First out (FiFo)-Methode gemäß § 256 HGB ermittelt.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind auf der Basis von Einzelkalkulationen auf Grundlage der Betriebsabrechnung zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch angemessene Teile der Gemeinkosten sowie fertigungsbezogene Abschreibungen des Anlagevermögens berücksichtigt werden. In allen Fällen wurde durch Abschläge für noch anfallende Kosten und angemessenen Gewinn verlustfrei bewertet und - sofern erforderlich - Rückstellungen für drohende Verluste gebildet.

Zudem werden Bestandsrisiken infolge verminderter Verwertbarkeit oder Veralterung durch Gängigkeitsabschläge berücksichtigt.

Der Konzern nimmt das Wahlrecht nach § 255 Abs. 3 S. 2 HGB nicht in Anspruch und aktiviert keine Fremdkapitalzinsen.

Die Leistungen für das der Teilefertigung zeitlich vorgelagerte Projektgeschäft (Entwicklung und Herstellung von Betriebsmitteln wie Werkzeugen und Vorrichtungen) werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten neben externen auch interne Kosten, wie Engineering, Kosten des Werkzeugs- und Vorrichtungsbaus sowie Fertigungs- und Materialgemeinkosten und Sondereinzelkosten der Fertigung. Zusätzliche Kosten, wie z. B. Abstimm- und Optimierungskosten gehen ebenfalls in die Bewertung ein.

Das Konzernunternehmen Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH entwickelt und fertigt die Betriebsmittel, wie Werkzeuge und Vorrichtungen, im Auftrag für Kunden und für andere Konzernunternehmen sowie für die eigene Serienfertigung. Die Aktivierung der Herstellungskosten unter den Posten "unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen" im Umlaufvermögen erfolgt im Zeitpunkt des Beginns des Entwicklungsprojektes. In diesem Zeitpunkt ist für Projekte, die nicht sofort bei Fertigstellung in das Eigentum des Kunden übergehen, regelmäßig keine Zuordnungsentscheidung betreffend dem Konzernunternehmen möglich, das die zukünftige Serienfertigung unter Nutzung der zu schaffenden Betriebsmittel vornehmen wird. Damit wird das gesamte Projektgeschäft bis zur Fertigstellung im Umlaufvermögen erfasst. Die Fertigstellung ist mit Abnahme oder Teilabnahme des Kunden bei Auftragsentwicklung oder dem Beginn der Serienfertigung erfolgt. Betriebsmittel, die für die Serienfertigung genutzt werden, werden im Zeitpunkt des Beginns der Serienfertigung von den Vorräten in die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände umgegliedert und in der Folgebewertung über einen Zeitraum von 7 Jahre linear abgeschrieben. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird die Umgliederung als Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie im Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" erfasst.

Die Ermittlung der Herstellungskosten erfolgt für den Projektbestand (unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen) nach einer proportionalen Methode. Als Projektbestand wird pro Projekt der Anteil der Ist-Kosten (direkt zuordenbare Einzelkosten) angesetzt, der die proportionalen Kosten übersteigt. Die proportionalen Kosten sind die Höhe des Fortschrittgrades an den Plan- Kosten. Hierfür werden unter Verwendung der Plan-Erlöse und der Ist-Erlöse die Fortschrittsgrade pro Projekt ermittelt. Übersteigen die proportionalen Kosten dagegen die Ist-Kosten wird in Höhe des überschießenden Betrages eine Verbindlichkeitenrückstellung passiviert.

Übersteigen die Plan-Kosten die Plan-Erlöse, wird der Projektbestand abgeschrieben und in Höhe des Verpflichtungsüberschusses eine Rückstellung für drohende Verluste gebildet.

Zum 31. Dezember 2019 wurde die Bewertung des Projektbestandes noch separat für Betriebsmittel, die nach Fertigstellung an die Kunden gegen Leistung eines Betrages oder mehreren Teilbeträgen (Blockgeschäft) übergehen und solche die verteilt über die Serienfertigung durch Preisaufschlag bei den Serienteilen abgegolten werden, (Amortisationsgeschäft) vorgenommen. Bei der Bewertung der Bestände für das Blockgeschäft waren die Ist-Kosten bis zur Umsatzlegung erfasst und wurden in diesem Zeitpunkt als Bestandsminderung erfasst. Die Bewertung der Bestände des Amortisationsgeschäftes erfolgte in Abhängigkeit von der Anzahl der gefertigten und abgerechneten Teile und einem korrespondierenden Bestandsabbau.

Von den Vorräten werden erhaltene Anzahlungen offen abgesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennwert oder mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken bei zweifelhaften Forderungen werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Uneinbringliche Forderungen werden auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Dem allgemeinen Kredit-, Zins- und Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % des Forderungsbestandes Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennwert angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden gemäß § 250 Abs. 1 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, abgegrenzt.

Eigenkapital

Der Ausweis und die Darstellung des Eigenkapitals erfolgen nach § 272 HGB. Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem versicherungsmathematischen Teilwertverfahren unter Anwendung der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB mit einem Rechnungszins von 2,30 % im 10-Jahresdurchschnitt (Vj. 2,71 % im 10-Jahresdurchschnitt) und einer Rentendynamik für alle allgemeine Zusagen, Einzelzusagen und laufenden Rentenbezüge von 2,0 % ermittelt. Die Berechnung der allgemeinen Zusagen erfolgt unter Beachtung nach Alter gestaffelter Fluktuationsraten zwischen 0,0 % und 5,0 %. Ein Gehaltstrend wurde dabei nicht berücksichtigt, da die Versorgungsleistungen unabhängig von den Gehältern der Versorgungsberechtigten sind. Für die Abzinsung des Erfüllungsbetrags wird pauschal der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet.

Aus der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre gemäß § 253 Abs. 6 HGB ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 449 (Vj. T€ 431).

Die zum Zwecke der Sicherung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen abgeschlossenen Direktversicherungen mit einem Zeitwert zum Bilanzstichtag von T€ 1.591, der den Anschaffungskosten entspricht, wird nach § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 6.304 verrechnet. Entsprechend werden auch die Zinserträge aus den Direktversicherungen in Höhe von T€ 22 mit den Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 354 verrechnet.

Die sonstigen Rückstellungen werden für alle ungewissen Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Dabei wird vorsichtig bewertet und alle erkennbaren Risiken werden berücksichtigt. Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden soweit erforderlich bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrags (in Höhe der allgemeinen Inflationsrate) berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abgezinst. Als Abzinsungssatz werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen 7 Geschäftsjahre verwendet, wie sie von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekannt gegeben werden. Das Wahlrecht der Abzinsung von Verbindlichkeitenrückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wird nicht angewendet.

Die Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden auf Basis von Vollkosten ermittelt.

Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten sind durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim PensTrust e. V., Frankfurt am Main, im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements treuhänderisch angelegt sind. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Der von der Versicherung mitgeteilte Zeitwert des beim PensTrust e.V. angelegten Vermögens in Höhe von T€ 786, der den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, wird nach § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten in Höhe von T€ 787 verrechnet.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Latente Steuern

Latente Steuern werden gemäß den Vorschriften der §§ 274, 306 HGB für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Verlust- und Zinsvorträge sind berücksichtigungsfähig, wenn eine Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb des gesetzlich festgelegten Zeitraums von 5 Jahren erwartet wird. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis der unternehmensindividuellen Steuersätze im Zeitpunkt der voraussichtlichen Umkehrung. Die angewandten Steuersätze liegen zwischen 19 % und 30 %. Für Sachverhalte im Inland beträgt der kombinierte Ertragsteuersatz des steuerlichen Organkreises der Dr. Schneider Holding GmbH aktuell ca. 27,72 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag.

Aktive und passive latente Steuern aus den Handelsbilanzen der einzubeziehenden Unternehmen werden saldiert. Das Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 S. 3 HGB wird nicht in Anspruch genommen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuern angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird von dem Aktivierungswahlrecht für aktive latente Steuern nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Das Wahlrecht nach § 306 S. 2 HGB wird nicht ausgeübt und die aktiven und passiven latenten Steuern für latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie im Rahmen der Vereinheitlichung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der in den Konzernabschluss einzubeziehenden Jahresabschlüsse werden verrechnet.

Latente Steuern aus den Handelsbilanzen der einzubeziehenden Unternehmen (primäre latente Steuern) werden mit latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie im Rahmen der Vereinheitlichung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der in den Konzernabschluss einzubeziehenden Jahresabschlüsse (sekundäre latente Steuern) in Ausübung des Wahlrechtes nach § 306 S. 6 HGB zusammengefasst.

Bilanzierungsgrundsätze der Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Lieferungen und Leistungen ausgeführt sind und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, werden berücksichtigt. Gewinne werden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.

Die Umsatzrealisierung erfolgt bei den Projekten für die Entwicklung und Fertigung von Betriebsmitteln, wie Werkzeuge und Vorrichtungen, im sogenannten Blockgeschäft entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen vollständig bzw. in Teilbeträgen. Im sogenannten Amortisationsgeschäft erfolgt die Realisierung als definierter Zuschlag zum vereinbarten Preis der Serienteile.

Abweichungen von im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Um die gestiegene Bedeutung des Projektgeschäftes bilanziell zu berücksichtigen und den Einblick in die Vermögenslage des Konzerns zu verbessern, hat die Dr. Schneider Holding GmbH im Geschäftsjahr 2020 in Ausübung des nach § 248 Abs. 2 HGB bestehenden Ansatzwahlrechts erstmals die Projekte für die Entwicklung und Fertigung von selbstgenutzten Betriebsmitteln als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aktiviert. Die Eigenschaft des Vermögensgegenstands konkretisiert der Konzern für die Betriebsmittelprojekte anhand der Erreichung der Fertigstellung der in der Regel Werkzeuge und Vorrichtung bzw. der Beginn der Serienfertigung sowie einem fortlaufenden Projektcontrolling.

Aus der erstmaligen Aktivierung der Betriebsmittelprojekte als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ergaben sich Zugänge (Umgliederung aus dem unter den Vorräten ausgewiesenen unfertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen in den Posten "Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte") in Höhe von T€ 25.884. Zum 31. Dezember 2019 waren diese Betriebsmittelprojekte unter dem Posten "unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen" bei den Vorräten erfasst. Durch die Umgliederung ergab sich keine wesentliche Auswirkung auf die Ertragslage, mit Ausnahme der Erfassung der Umgliederung als Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie im Posten "andere aktivierte Eigenleistungen". Insofern liegen Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung in Höhe von TEUR 25.884 aufgrund der Bilanzierungsänderung vor. Die Änderung von einer Bestandsänderung in Höhe und im Zeitpunkt der Umsatzrealisierung der Serienteilelieferungen zu der Amortisation über eine Abschreibung der Vermögensgegenstände von gruppeneinheitlich 7 Jahre hat, neben der Amortisation in Höhe von T€ 5.078 in 2020 die in den Vorjahren unter dem Posten "Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen" ausgewiesen war, keinen wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns und stellt eine Anpassung an das branchenübliche Vorgehen dar.

Die Betriebsmittelprojekte die bereits in den Vorjahren fertiggestellt und damit amortisiert wurden, werden ebenso über eine Nutzungsdauer von 7 Jahren abgeschrieben. Die Bemessungsgrundlage für die Höhe der Abschreibung bilden die historischen gesamten Projektkosten (Herstellungskosten). Die Zeitdauer der bereits erfolgten Amortisation wird bei der Restnutzungsdauer angerechnet.

Zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurde bei der Bewertung des Projektbestandes bei den Vorräten die Bewertungsmethode zur Ermittlung der Herstellungskosten von einer vertriebskanalspezifischen Separierung bei der Bewertung hinzu einer einheitlichen zu den Erlösen proportionalen Berechnung vorgenommen. Der Projektbestand zum 31. Dezember 2019 ist mit der im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen und es ist keine Anpassung der Vorjahreswerte erfolgt. Die Abweichung von der im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode ist der nachfolgenden Aufstellung zu entnehmen:

	Bewertungsmethode des Vorjahres	Bewertungsmethode des Geschäftsjahres	Delta
	TEUR	TEUR	TEUR
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen zum 01. Januar 2020	68.383	59.239	9.144
Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen betreffend des Projektbestandes zum 1. Januar 2020	4.339	5.452	-1.113
Rückstellung für drohende Verluste zum 01. Januar 2020	1.112	1.400	-288

Grundsätze der Umrechnung von Fremdwährungsposten in Euro

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen erfolgt gemäß § 308a HGB. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Monatsdurchschnittskurs (Devisenkassamittelkurs), Vermögensgegenstände und Schulden zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) umgerechnet. Hiervon ausgenommen ist das Eigenkapital, das zum historischen Umrechnungskurs umgerechnet wird. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird erfolgsneutral in dem separaten Eigenkapitalposten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" erfasst.

Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens, Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, liquide Mittel, Rückstellungen, Finanzverbindlichkeiten und andere Verbindlichkeiten, sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie Haftungsverhältnisse in Fremdwährung mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet und unter Berücksichtigung von § 256a HGB bewertet. Langfristige Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs angesetzt, soweitdie Entstehungskurse nicht niedriger waren (Niederstwertprinzip) oder höher lagen (Höchstwertprinzip). Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Geschäften in Fremdwährung werden erfolgswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst.

VI. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens mit den historischen Anschaffungskosten und den kumulierten Abschreibungen ist in einem Anlagespiegel als Anlage zum Anhang dargestellt.

Zinsen für Fremdkapital werden bei keinem Posten des Anlagevermögens aktiviert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Unternehmensgruppe hat Factoringverträge zur kurzfristigen Verbesserung der Liquiditätslage und der Kapitalstruktur abgeschlossen. Die Unternehmensgruppe haftet nur für die Bonität der Forderung, was im Kaufpreis für die Forderungen berücksichtigt wird. Aufgrund der guten Vermögens- und Finanzlage der Factoringgesellschaften bestehen aus dieser Finanzierung keine wesentlichen Risiken. Am Abschlussstichtag war ein Betrag in Höhe von T€ 30.276 (Vj. T€ 15.788) an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in die Factoringprogramme einbezogen.

Latente Steuern

Zum 31. Dezember 2020 errechnen sich künftige Steuerentlastungen saldiert aus abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz im Wesentlichen bei den Sachanlagen, den Rückstellungen für ausstehenden Urlaub und Überstunden sowie drohenden Verlusten, der Rückstellung für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen und den sonstigen Rückstellungen. Aufgrund des ausgeübten Wahlrechts, auf den Ansatz aktiver primärer latenter Steuern zu verzichten, werden zum 31. Dezember 2020 keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Die latenten Steuern entfallen im Wesentlichen auf temporäre Differenzen zwischen dem Ansatz in der Handels- und Steuerbilanz bei Sachanlagen, Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen sowie Verbindlichkeiten.

Eigenkapital

Die Überleitung des Konzernjahresfehlbetrags zum Bilanzverlust stellt sich für den Berichtszeitraum wie folgt dar:

	31.12.2020	31.12.2019
	€	€
Gewinnvortrag	117.173.278	119.168.400
Konzern-Jahresfehlbetrag	-13.915.129	-1.995.122
Ausschüttungen	0	0
Konzern-Bilanzgewinn	103.258.149	117.173.278

Zum 31. Dezember 2020 unterliegt nach § 268 Abs. 8 HGB ein Gesamtbetrag in Höhe von T€ 14.753 der Ausschüttungssperre. Der Betrag betrifft die Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
Personalbereich	8.163	8.748
Garantien	4.076	4.765
Drohverluste	5.017	7.079
Ausstehende Rechnungen	7.746	6.952
Nachlaufende Kosten Projekte	10.287	5.222
Übrige	18.878	21.655
Summe:	54.167	54.421

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel dargestellt:

	Restlaufzeit				Gesamt
	< 1 Jahr	> 1 Jahr	davon > 5 Jahre	davon besichert
	T€	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.620	131.722	13.673	36.134	147.342
Vorjahr	20.222	104.584	13.012	35.000	124.806
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	12.578	0	0	0	12.578
Vorjahr	38.608	0	0	0	38.608
Sonstige Verbindlichkeiten	22.152	3.436	0	1.354	25.588
Vorjahr	14.627	6.506	0	1.354	21.133
Gesamt	50.350	135.158	13.673	37.488	185.508
Vorjahr	73.457	111.090	13.012	36.354	184.547

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 36.134 durch eingetragene Grundschulden an Immobilien und Hypotheken besichert.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von T€ 944 (Vj. T€ 1.354) durch Hypotheken sowie Sicherungsübereignungen besichert.

Für die weiteren Verbindlichkeiten bestehen Besicherungen aus branchenüblichen Eigentumsvorbehalten.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 905 (Vorjahr: TEUR 859), aus Steuern in Höhe von TEUR 4.622 (Vorjahr: TEUR 4.492) und im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 1.338 (Vorjahr: TEUR 1.974) ausgewiesen.

VII. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Produktbereichen und geografischen Regionen ist der nachstehenden Übersicht zu entnehmen:

	2020		2019
	T€	%	T€	%
Aufgliederung nach Produktbereichen
Serienteile	369.560	85,8	419.956	77,7
Projekte	62.418	14,5	122.496	22,7
Bruttoerlöse	431.978	100,3	542.452	100,4
Erlösschmälerungen	-1.148	-0,3	-1.976	-0,4
Umsatzerlöse gesamt	430.830	100,0	540.476	100,0
Aufgliederung nach geografischen Regionen
Inland	189.405	44,0	258.474	47,8
Europa	164.599	38,2	199.649	36,9
Drittland	76.826	17,8	82.353	15,2
Umsatzerlöse gesamt	430.830	100,0	540.476	100,0

Sonstige betriebliche Erträge

Im Posten "sonstige betriebliche Erträge" sind Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind (periodenfremde Erträge), wie folgt enthalten:

	2020	2019
	T€	T€
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	12.402	18.560
Buchgewinne aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens	186	63
Auflösungen von gebildeten Einzel- bzw. Pauschalabwertungen auf Forderungen	461	1.262
Übrige periodenfremde Erträge	560	1.179
Summe:	13.609	21.064

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Im Posten "sonstige betriebliche Aufwendungen" sind Aufwendungen, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind (periodenfremde Aufwendungen), wie folgt enthalten:

	2020	2019
	T€	T€
Buchverluste aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens	60	173
Aufwendungen aus der Ausbuchung von Forderungen	4	37
Übrige periodenfremde Aufwendungen	1.534	618
Summe:	1.598	828

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Tatsächliche Ertragsteuern	2.753	2.004
Latente Steuern	0	0
Summe	2.753	2.004

VIII. Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes ist der nachfolgenden Zusammenstellung zu entnehmen:

unmittelbare Beteiligungen	Anteil am Kapital %
Inland
Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH, Kronach	90,00
Dr. Franz Schneider GmbH, Föritztal OT Judenbach	100,00
Dr. Schneider EMS GmbH, Kronach	100,00
Schneider Leasing GmbH, Kronach - Neuses	100,00
Dr. Franz Schneider International GmbH, Kronach - Neuses	100,00
WZB Beteiligungs GmbH, Kronach - Neuses ) ^*	33,99
Kronacher Werkzeugbau Klug GmbH & Co. KG, Föritztal OT Neuhaus-Schierschnitz ) ^*	25,00

mittelbare Beteiligungen

Inland

Dr. Franz Schneider Verwaltungs GmbH, Kronach	90,00
Ausland
Dr. Franz Schneider S.A., Valencia, Spanien	90,00
Centro Especial de Empleo Dr. Schneider, S. L., Valencia, Spanien	90,00
Dr. Schneider Auxiliar Sociedad Limitada, Valencia, Spanien	90,00
Dr. Franz Schneider do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien	100,00
Dr. Schneider Automotive Systems Inc., Russel Springs, USA	100,00
Dr. Schneider Automotive Polska Sp.z o.o., Radomierz, Polen	100,00
Dr. Schneider Automotive Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China	100,00
Dr. Schneider Automotive Parts (Liaoyang) Co., Ltd., China	100,00

^* assoziiertes Unternehmen gemäß § 311 HGB

IX. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Operating-Leasingverträgen belaufen sich auf insgesamt T€ 20.774 (Vj. T€ 18.449); davon werden im Folgejahr 2021 T€ 5.781 fällig.

Das Bestellobligo zum Bilanzstichtag hat betriebsüblichen Umfang.

Prüfungshonorare

Das für das Geschäftsjahr vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar setzt sich aufgeschlüsselt nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

	2020	2019
	T€	T€
Abschlussprüfungsleistungen	136	68
Andere Bestätigungsleistungen	0	0
Steuerberatungsleistungen	33	33
Sonstige Leistungen	7	7
Summe:	176	108

Organe

Während des Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:

Thomas Stadelmann, Burgkunstadt-Theisau,	Vorsitzender der Geschäftsführung
Parag Shah, Dörfles,	Geschäftsführung Vertrieb, Marketing, Programm Management und Einkauf
Wilhelm Wirth, Marktrodach,	Geschäftsführung kaufmännische Bereiche (bis 28.02.2020)
Malte Mornhart, Kronach,	Geschäftsführung kaufmännische Bereiche (ab 28.02.2020)
Stefan Knoll, Auerbach,	Geschäftsführung Technik (ab 01.07.2020)

Antonio Ramos, Valencia, Spanien, Geschäftsführung Werke Global (ab 27.07.2020)

Die Geschäftsführer sind einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Die Angabe zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung unterbleibt mit dem Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB, da die Bezüge der Mitglieder der Geschäftsführung nicht wesentlich von dem durch Rechenvorgang feststellbaren Durchschnittsbetrag abweichen.

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Die nachfolgenden Arbeitnehmer nach Gruppen waren während des Geschäftsjahres im Konzern beschäftigt:

	2020	2019
Angestellte	1.088	1.124
gewerbliche Arbeitnehmer	3.371	3.613
Summe	4.459	4.737

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Konzern-Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ergeben.

Konzernzugehörigkeit

Die Dr. Schneider Holding GmbH wird in keinen weiteren Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschluss ist am Sitz des Mutterunternehmens in Kronach erhältlich und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und unter www.bundesanzeiger.de bzw. www.unternehmensregister.de abrufbar sein.

Vorschlag über die Ergebnisverwendung des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung schlägt vor den Jahresfehlbetrag der Dr. Schneider Holding GmbH in Höhe von EUR 4.941.999,12 zusammen mit dem Verlustvortrag in Höhe von EUR 230.033,24 auf neue Rechnung vorzutragen.

Kronach - Neuses, 24. März 2020

Dr. Schneider Holding GmbH

Thomas Stadelmann, Geschäftsführer, Vorsitzender der Geschäftsführung

Parag Shah, Geschäftsführer

Malte Mornhart, Geschäftsführer

Stefan Knoll, Geschäftsführer

Antonio Ramos, Geschäftsführer

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

	ANSCHAFFUNGS- ODER HERSTELLUNGSKOSTEN
	Stand 1.1.2020	Zugang	Abgang
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	25.884.158	0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	13.567.904	1.010.339	517.995
3. geleistete Anzahlungen	9.255.351	3.742.539	0
	22.823.255	30.637.036	517.995
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	104.027.120	2.325.835	252.286
2. technische Anlagen und Maschinen	210.056.161	17.177.514	10.915.269
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	66.101.518	4.617.269	2.584.113
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.087.773	3.361.761	823.405
	391.272.572	27.482.379	14.575.073
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	844.668	1.223.886	0
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	31.613	0	0
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	262.990	3.407	0
	1.139.271	1.227.293	0
GESAMT	415.235.098	59.346.708	15.093.068

	ANSCHAFFUNGS- ODER HERSTELLUNGSKOSTEN
	Umbuchungen	Währungsumrechnungsdifferenzen	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	25.884.158
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-4.275	-278.282	13.777.691
3. geleistete Anzahlungen	0	0	12.997.890
	-4.275	-278.282	52.659.739
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.927.802	-1.798.127	110.230.344
2. technische Anlagen und Maschinen	6.829.822	-3.523.320	219.624.908
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	359.742	-950.859	67.543.557
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-13.113.091	254.619	767.657
	4.275	-6.017.687	398.166.466
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	0	0	2.068.554
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	31.613
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0	0	266.397
	0	0	2.366.564
GESAMT	0	-6.295.969	453.192.769

	ABSCHREIBUNGEN
	Stand 1.1.2020	Zugang	Abgang	Währungsumrechnungsdifferenzen	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	5.078.180	0	0	5.078.180
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.883.400	1.795.132	514.430	-252.051	10.912.051
3. geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
	9.883.400	6.873.312	514.430	-252.051	15.990.231
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	32.676.618	3.559.326	251.327	-352.361	35.632.256
2. technische Anlagen und Maschinen	147.135.592	16.140.327	7.820.567	-2.292.433	153.162.919
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	42.418.073	6.075.119	2.414.732	-640.395	45.438.065
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	222.230.283	25.774.772	10.486.626	-3.285.189	234.233.240
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	127.079	0	0	0	127.079
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	31.613	0	0	0	31.613
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0	0	0	0	0
	158.692	0	0	0	158.692
GESAMT	232.272.375	32.648.084	11.001.056	-3.537.240	250.382.163

	Buchwert	Buchwert
	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	20.805.978	0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.865.640	3.684.504
3. geleistete Anzahlungen	12.997.890	9.255.351
	36.669.508	12.939.855
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	74.598.088	71.350.502
2. technische Anlagen und Maschinen	66.461.989	62.920.569
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.105.492	23.683.445
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	767.657	11.087.773
	163.933.226	169.042.289
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	1.941.475	717.589
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	266.397	262.990
	2.207.872	980.579
GESAMT	202.810.606	182.962.723

KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
		Rücklagen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage
		nach §272 Abs.2 Nr. 1-3 HGB	nach §272 Abs.2 Nr. 4 HGB	Summe
Stand am 31. Dezember 2018	5.195	0	1.695	1.695
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen				0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen			-35	-35
Ausschüttung				0
Währungsumrechnung				0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel				0
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag				0
Stand am 31. Dezember 2019	5.195	0	1.660	1.660
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen			-96	-96
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen				0
Ausschüttung				0
Währungsumrechnung				0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel				0
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag				0
Stand am 31. Dezember 2020	5.195	0	1.564	1.564

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Gewinnrücklagen
	satzungsmäßige Rücklagen	Summe
Stand am 31. Dezember 2018	21.441	23.136
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen		0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen		-35
Ausschüttung		0
Währungsumrechnung		0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel		0
Änderungen des Konsolidierungskreises		0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		0
Stand am 31. Dezember 2019	21.441	23.101
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen		-96
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen		0
Ausschüttung		0
Währungsumrechnung		0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel		0
Änderungen des Konsolidierungskreises		0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		0
Stand am 31. Dezember 2020	21.441	23.005

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzernbilanzgewinn / -verlust, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist

			Summe
Stand am 31. Dezember 2018	-3.488	119.168	144.011
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen			0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen			-35
Ausschüttung			0
Währungsumrechnung	1.115		1.115
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel			0
Änderungen des Konsolidierungskreises			0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		-1.995	-1.995
Stand am 31. Dezember 2019	-2.373	117.173	143.096
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen			-96
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen			0
Ausschüttung			0
Währungsumrechnung	-6.078		-6.078
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel			0
Änderungen des Konsolidierungskreises			0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag		-13.915	-13.915
Stand am 31. Dezember 2020	-8.451	103.258	123.007

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste

				Summe
Stand am 31. Dezember 2018	801	0	500	1.301
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen				0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen				0
Ausschüttung			-138	-138
Währungsumrechnung		0		0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel				0
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag			500	500
Stand am 31. Dezember 2019	801	0	862	1.663
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen				0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen				0
Ausschüttung			-500	-500
Währungsumrechnung				0
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel				0
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag				0
Stand am 31. Dezember 2020	801	0	362	1.163

	Konzerneigenkapital


	Summe
Stand am 31. Dezember 2018	145.312
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen	0
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen	-35
Ausschüttung	-138
Währungsumrechnung	1.115
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel	0
Änderungen des Konsolidierungskreises	0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	-1.495
Stand am 31. Dezember 2019	144.759
Einforderung / Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen	-96
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen	0
Ausschüttung	-500
Währungsumrechnung	-6.078
Auf- und Abstockung von Anteilen an Tochterunternehmen ohne Statuswechsel	0
Änderungen des Konsolidierungskreises	0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	-13.915
Stand am 31. Dezember 2020	124.170

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Beträge in TEUR	01.01.-31.12. 2020	01.01.-31.12. 2019
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-13.915	-1.495
Abschre bungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	32.648	29.108
Veränderungen der Rückstellungen	-214	-4.358
Sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen	-26.270	-281
Veränderungen der Vorräte, Forderungen, sonstigen Vermögenswerten und übrigen Aktiva	30.892	36.472
Veränderungen der Verbindlichkeiten und übrigen Passiva	-24.567	-4.926
Gewinne und Verluste aus Verkäufen von Gegenständen des Anlagevermögens	-126	110
Zinsergebnis	4.305	3.631
Beteiligungserträge von assoziierten Unternehmen	-1.302	2.582
Ertragsteueraufwand / -ertrag	2.753	2.004
Ertragsteuerzahlungen / -erstattungen	-2.127	-1.907
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.077	60.940
Auszahlungen für Investitionen in Gegenstände des immateriellen Anlagevermögens	-4.753	-6.673
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	4	94
Auszahlungen für Investionen in das Sachanlagevermögen	-27.482	-43.293
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens	4.214	443
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-1.227	-14
Erhaltene Dividenden	1.302	0
Erhaltene Zinsen	202	45
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-27.740	-49.398
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern (Minderheiten)	0	142
Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-96	0
Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter (Minderheiten)	0	-177
Einzahlung aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten	120.009	78.994
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten	-87.371	-11.092
Gezahlte Zinsen	-4.121	-970
Dividenden an andere Gesellschafter (Minderheiten)	-500	-174
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	27.921	66.723
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	2.258	78.265
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	-3.319	359
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	29.436	-49.188
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	28.375	29.436

Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

INHALTSVERZEICHNIS

A) Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

2. Forschung und Entwicklung

B) WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

2. Entwicklung der Automobilindustrie

3. Geschäftsentwicklung

C) ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

1. Ertragslage

2. Finanzlage

3. Vermögenslage

D) PROGNOSEBERICHT

E) RISIKO- UND CHANCENBERICHT

A) Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Die Dr. Schneider Holding GmbH (nachfolgend auch "Dr. Schneider" oder "Konzern") ist die oberste Holdinggesellschaft und Konzernmuttergesellschaft der Dr. Schneider Unternehmensgruppe. Die Dr. Schneider Unternehmensgruppe ist ein langjähriger Partner der Automobilhersteller ("OEMs") und produziert von Standorten in Deutschland, Polen, Spanien, USA und China für alle führenden Autohersteller. Neben den Werken verfügt die Gruppe über die Zentralbereiche Vertrieb/Marketing, Entwicklung, Projektmanagement, Beschaffung und zentrale Dienste für Verwaltungsfunktionen sowie die IT. Diese sind am Hauptsitz der Unternehmensgruppe in Kronach-Neuses angesiedelt.

Der Produktionsbereich in unseren Werken gliedert sich technologisch in die Bereiche Spritzguss und Montage. An den Standorten in Valencia / Spanien, Russel Springs / USA, Tschirn, Judenbach und Kronach-Neuses verfügen wir darüber hinaus noch über eigenbetriebene Lackieranlagen. Der Serienproduktion vorgelagert ist neben der Produkt- und Prozessentwicklung, die Konstruktion sowie die Herstellung und der Vertrieb kundenspezifischer Werkzeuge und Vorrichtungen. Einen Teil der Spritzgusswerkzeuge und Vorrichtungen stellt der Konzern im eigenen Werkzeug- und Vorrichtungsbau am Standort in Kronach-Neuses her. Der Standort in Polen unterstützt in der Funktion der "verlängerten Werkbank" den Vorrichtungsbau in Kronach-Neuses.

Zum 31. Dezember 2020 umfasste die Gruppe auf konsolidierter Basis 14 deutsche und ausländische Tochtergesellschaften, auf die die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt.

Dr. Schneider beliefert die führenden europäischen OEMs und deren Systemlieferanten überwiegend mit selbst entwickelten, kinematischen Bauteilen (wie bspw. Belüftungsdüsen, Cupholder und Handschuhfächer) sowie einer breiten Palette von hochwertigen Verkleidungsteilen im Pkw-Innenraum (für Instrumententafeln, Türverkleidungen, Sitze, A-, B-, C-, D-Säulen, Lautsprechergrills und Fensterrahmen).

Sowohl bei Belüftungssystemen als auch bei Zier- und Funktionsbauteilen für Instrumententafeln und Türen hat sich Dr. Schneider durch die Ausrichtung auf anspruchsvolle Technologie und hochwertige Oberflächen (Lackierung, Stoff, Folie, etc.), eine Position am Markt, insbesondere bei den deutschen OEMs erarbeitet.

Der Konzern ist von der Beschaffung von Spritzgusswerkzeugen und Zukaufteilen, vor allem abhängig von der Entwicklung der Rohstoffsituation. Wenige, global agierende Chemieunternehmen sind in der Lage, die größtenteils von der Automobilindustrie spezifizierten Kunststofftypen in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen.

Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl bewegte sich im Geschäftsjahr 2020 bei 4.459 Mitarbeitern (Vj. 4.737 Mitarbeiter).

Dr. Schneider gehört keinem Arbeitgeberverband an. Vereinbarungen werden mit dem Betriebsrat formlos besprochen und umgesetzt. Ein firmenindividueller Tarifvertrag besteht nicht.

Die bereits in den Vorjahren eingeleiteten Personalmarketing-Maßnahmen, z. B. mit den Hochschulen Würzburg, Hof und Coburg, Bayreuth sowie Schmalkalden und Illmenau, aber auch im regionalen Bereich, z. B. an den lokalen Schulen, werden kontinuierlich fortgeführt und weiterentwickelt. Dies trifft auch für die in 2018 geschaffene DS-ACADEMY zu, die systematisch über die gesamte Unternehmensgruppe hinweg Führungs- und Fachkräftebedarf identifiziert und im Rahmen von Schulungsmaßnahmen fördert.

Es ergaben sich gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen bei den Grundlagen des Konzerns.

2. Forschung und Entwicklung

Der Konzern befasst sich ausschließlich mit Entwicklungsaufgaben für die Eigenfertigung, einschließlich dem Prototypen- und Musterbau und in Verbindung mit dem Validierungsprozess für die spätere Serienproduktion. Dazu gehört auch eine umfangreiche, kundenunabhängige Vor- und Konzeptentwicklung.

In diesem Bereich beschäftigten wir im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 192 Mitarbeiter).

Der Konzern aktiviert unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens ausschließlich Herstellungskosten für die Entwicklung von kundenauftragsspezifischen Spritzgusswerkzeugen und Vorrichtungen für die Fertigung bzw. Montage von Produkten im Fahrzeuginnenraum, sofern sich die Spritzgusswerkzeuge und Vorrichtungen im wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentum der Dr. Schneider Unternehmensgruppe befinden und der Konzern die Werkzeuge und Vorrichtungen für die Herstellung von absatzbestimmten Erzeugnissen (Serienfertigung) verwendet. Die Umgliederung von den Vorräten und damit ein Ausweis unter dem Posten "Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte" erfolgt im Zeitpunkt des Beginns der Serienfertigung der für den Absatz bestimmten Interieurprodukten, da eine Zuordnungsentscheidung zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund der kurzfristigen Fertigungsdisposition nicht möglich ist. Den immateriellen Vermögensgegenständen geht somit das abgeschlossene bzw. fertiggestellte Betriebsmittelprojekt zu, womit im Betrag der Umgliederung in der Regel die Forschungs- und Entwicklungskosten mehrerer Perioden enthalten sind.

Die Betriebsmittelprojekte umfassen ausschließlich die Forschung und die Entwicklung im Auftrag der Kunden und damit Dritter und nicht für eigene Produkte oder Verfahren, auch wenn die entwickelten Produkte und Verfahren im Falle der unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Herstellungskosten für die Serienproduktion der Dr. Schneider Kunststoffwerke GmbH verwendet werden. Eine Angabe des im abgelaufenen Geschäftsjahr belaufenden Gesamtbetrages der Forschungs- und Entwicklungskosten erfolgt damit nicht.

B) WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

"Die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV-2) stellt die Welt vor große und bislang nicht gekannte Herausforderungen", urteilt der Sachverständigen Rat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im März 2020 (Quelle: Die Gesamtwirtschaftliche Lage angesichts der Corona-Pandemie, Sachverständigen Rat März 2020). Der wirtschaftliche Abschwung in Europa (BIP Prognose für die EU: -7,2%; Quelle: World Economic Outlook WEO, IMF, 26.01.2021) war der schwerwiegendste seit der Finanzkrise 2008/2009 und damit eine der größten Rezessionen nach dem zweiten Weltkrieg (Quelle: Corona lässt die Wirtschaftsleistung 2020 um fünf Prozent schrumpfen, Handelsblatt vom 14.01.2021). Für Deutschland wird ein Rückgang des BIP von 5,4% erwartet (Quelle: WEO, IMF, 26.01.2021), der damit geringer ausfällt als in der EU gesamt. Allerdings liegen für das 4. Quartal, das erneut durch umfassende Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in ganz Europa gezeichnet war, noch keine abschließenden Zahlen vor. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied zu der Lage im Frühjahr 2020 und im Herbst / Winter 2020, nämlich die gute Nachfrage der Kunden. Im April 2020 wollte schlagartig niemand mehr teure Produkte, wie z.B. Autos kaufen, zudem waren die weltweiten Lieferketten gestört. Dagegen hielten im zweiten Halbjahr die Lieferketten und die Produktion war gleichfalls nicht mehr gestört (Quelle: Corona lässt die Wirtschaftsleistung 2020 um fünf Prozent schrumpfen, Handelsblatt vom 14.01.2021). Teilweise erkauft wurde dieser im Verhältnis zu den Befürchtungen des März noch vergleichsweise moderate Rückgang der Konsumentennachfrage und die positive Tendenz bei der wirtschaftlichen Entwicklung seit dem Sommer insbesondere in der Industrie mit staatlichen Rettungspaketen bisher ungekannten Ausmaßes. Alleine die Bundesrepublik Deutschland hat bis Ende Mai 2020 mit 353,3 Mrd. Euro und zusätzlichen Garantien im Umfang von 819,7 Mrd. Euro das größte Hilfspaket für Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auf den Weg gebracht. Darüber hinaus wurden zusätzliche Mittel in Milliardenhöhe über die EU-Institutionen (ESM, EIB und Kommission) zu Verfügung gestellt (Quelle: Kampf gegen Corona: Größtes Hilfspaket in der Geschichte Deutschlands, Bundesfinanzministerium, Mai 2020). Das Haushaltsdefizit des Deutschen Staates in 2020 wird nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf 158,2 Mrd. Euro geschätzt oder 4,8% der Wirtschaftsleistung ansteigen. Das ist das zweithöchste Defizit in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Quelle: Deutsche Wirtschaft mit stärkstem Konjunktureinbruch seit der Finanzkrise, Manager Magazin Online vom 14.01.2021).

Die Einigung im Brexit-Streit spät im Dezember 2020 hatte hingegen keinen Einfluss mehr auf das Berichtsjahr.

Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA war nicht ganz so verheerend wie in Europa. Die Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft geht von einem BIP-Rückgang von 3,4% für das Jahr 2020 aus (Quelle: WEO, IMF, 26.01.2021). Allerdings ist aufgrund fehlender bzw. vergleichsweise schwach ausgebildeter sozialer Sicherungssysteme die Arbeitslosenquote auf 8,6% in 2020 gestiegen, nach unter 4 % in 2019 (Quelle: Kieler Konjunkturberichte Q4/2020, 16.12.2020).

China, das Land in dem die Pandemie zuerst grassierte, hat nach scharfen Maßnahmen in der ersten Jahreshälfte als einziges Land ein positives Wirtschaftswachstum erzielt. Das Wachstum fiel im Vergleich zu den Vorjahren mit 2,3% zwar deutlich geringer aus (Quelle: WEO, IMF, 26.01.2021). Jedoch erholte sich der Exportweltmeister durch steigende Nachfrage aus dem Ausland, insbesondere auch durch die durch Cov-19-bedingte erhöhte Nachfrage nach Home Office und medizinischen Artikeln sowie eine sich rasch erholende Binnenkonjunktur in der zweiten Jahreshälfte (Quelle: Chinas Wirtschaft wächst im Corona-Jahr 2020 um 2,3 Prozent, FAZ Online vom 18.01.2021).

Die rezessive gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat damit den wirtschaftlichen Rahmen für die Branchenentwicklung und auch die Entwicklung des Konzerns geschaffen.

2. Entwicklung der Automobilindustrie

Neben den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Konjunktur vor allem im europäischen Wirtschaftsraum wirken sich auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe insbesondere die branchenbezogenen Rahmenbedingungen der Automobilindustrie, insbesondere der Automobilzulieferindustrie aus.

Das Automobiljahr 2020 hat nach einem relativ soliden Start bedingt durch die Cov-19-Pandemie einen nie dagewesenen Zick-Zack-Kurs genommen. Standen zunächst die Bänder nahezu aller Automobilhersteller in China im Februar, folgten ab Mitte März Europa und die USA in rascher Folge. Die Nachfrage erholte sich beginnend in China im zweiten Halbjahr deutlich. So lag global der Absatzrückgang gegenüber dem Vorjahr in den ersten beiden Quartalen bei 24% bzw. 30%, im 3. Quartal nur noch bei 3% und im Schluss Quartal bei 6% (Quelle: Auto Sector outlook for 2021, UniCredit vom 4. Januar 2021).

Kumuliert ist der weltweite Automobilabsatz im Jahr 2020 um ca. 15% von 79,5 Mio. Fahrzeuge auf 67,8 Mio. Fahrzeuge gemäß den Schätzungen das Branchenverband Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) gesunken (Quelle: 2021 entscheidet über die Zukunft der Industrie in Deutschland und Europa, VDA vom 26.01.2021). Hierbei fällt der Rückgang in China mit ca. 6% von 21,1 Mio. auf 19,8 Mio. Fahrzeuge am geringsten aus. In Nordamerika sinkt der Absatz von 17,0 Mio. auf 14,5 Mio. Fahrzeuge und damit um ca. 15%. Am stärksten ist der Absatzeinbruch in Europa mit fast 22% von 15,3 Mio. auf 12,0 Mio. Fahrzeuge. In Deutschland gab der Absatz von 3,6 Mio. Fahrzeugen in 2019 auf 2,9 Mio. Fahrzeugen oder um 24% nach.

Dies hinterlässt auch im Bereich der Automobilzulieferer tiefe Spuren. Diese waren bereits durch den Technologieumbruch (Elektrifizierung und Autonomes Fahren als Megatrends) sowie die nachlassende Automobilkonjunktur und die dadurch entstandenen Überkapazitäten unter Druck geraten. Die erwarteten durchschnittlichen Margen globaler Schlüssellieferanten der OEM gemessen am EBIT spiegeln dies deutlich wider (Quelle: Global Automotive Supplier Study, Roland Berger & Lazard November 2020). Erreichten die wichtigsten Lieferanten im Jahr 2017 noch eine durchschnittliche EBIT-Marge von 7,7% so sank dieses bis 2019 auf durchschnittlich 5,1% oder um gut 33%. Für das Coronajahr 2020 werden nun EBIT-Margen für die Lieferanten von im Durchschnitt 2,3 bis 2,8% erwartet, was nochmals eine Halbierung gegenüber 2019 darstellt. Dabei war durchaus von Relevanz in welcher Region der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit lag, da die Margen in China am höchsten waren gefolgt von den USA. Nach Segmenten unterschieden zeigt die Studie, dass der Interieurbereich der wettbewerbsintensivste Bereich in 2019 und 2020 war und die geringsten Margen zuließ.

Neben den coronabedingten Auswirkungen hat die Elektrifizierung - verstärkt durch zahlreiche Kaufanreize in den jeweiligen Ländern - das Jahr 2020 bestimmt. Insgesamt stieg der Anteil an zugelassenen elektrifizierten Fahrzeugen insbesondere in Europa stark an, dies aber insbesondere bedingt durch Hybrid-Fahrzeuge mit relativ geringer elektrischer Reichweite (Quelle: Europa überholt China bei den Elektroautos: Das ist die Kehrseite des Erfolgs, EFahrer.com vom 3.12.2020). Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten von 2020 in Europa gut 0,8 Mio. Fahrzeuge mit elektrischem oder teilelektrischem Antrieb verkauft und damit ca. 0,1 Mio. Fahrzeuge mehr als im bisher größten Markt China. Die USA spielen mit ca. 0,3 Mio. Fahrzeuge nur eine untergeordnete Rolle, mit Tesla als dominanten Player in diesem Markt mit ca. 0,2 Mio. verkauften Fahrzeugen. Insgesamt kommen die elektrifizierten Fahrzeuge in der EU auf einen Marktanteil von knapp 9% am Gesamtmarkt der Neuwagen.

3. Geschäftsentwicklung

Dr. Schneider hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu spüren bekommen. Die teilweise Schließung der Kundenwerke im Frühjahr 2020 führten zu einem hohen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz in 2020 belief sich auf TEUR 430.830 (Vj. TEUR 540.476). Im Geschäftsjahr 2020 wurden aber auch wieder zahlreiche neue Programme industrialisiert, teilweise allerdings mit Verzögerungen bzw. mit deutlich flacheren Anlaufkurven, bedingt durch die Corona-Pandemie. Die größten Projekte waren hier neben der S-Klasse von Mercedes-Benz, der 8. Generation des Golf, der Audi A3, der Lamborghini Huracan, der Volvo Polestar, der VW Aerton PA und der VW ID4.

Die breite Arbeit aus dem Home-Office bei unseren Kunden gestaltete sich für die Erhaltung und Stärkung der Kundenbeziehungen im Berichtsjahr als große Herausforderung. Dabei gelang es insbesondere auch durch proaktive Kommunikation gerade in der ersten Phase der Pandemie, die gezeichnet war von großer Unsicherheit, die guten Kundenbeziehungen stabil zu halten und das Vertrauen der Kunden zu sichern. Das Vertrauen der Kunden schlug sich in einem akquirierten Lifetime-Umsatz von über EUR 445 Mio. (Vj. EUR 476 Mio.) nieder, der in diesem von Verzögerungen und Unsicherheit geprägten Jahr gewonnen werden konnten.

Im Projektbereich konnten TEUR 62.418 (Vj. TEUR 122.496) umgesetzt werden. Insgesamt arbeitet das Unternehmen an einer Vielzahl neuer Programme, mit einem breiten Teileportfolio, das in den Jahren 2021 bis 2024 in Serie gehen wird. Die wichtigsten Projekte kurz vor dem Beginn der Serienfertigung (SOP) sind: Mercedes C-Klasse, Mercedes EQ, Jaguar BEV und Large Crossover, Land Rover Range Rover, Audi E5, eQ5 und eQ6.

Der Projektbereich war einmal mehr geprägt durch eine Vielzahl von Terminverschiebungen, aber auch höheren und damit ungeplanten Kosten bei der Industrialisierung von Neuprojekten, insbesondere bei der S-Klasse.

Aufgrund der pandemiebedingten Umsatzrückgänge haben wir im Bereich der Gemeinkosten sehr konsequent gegengesteuert. Hierdurch gelang eine deutliche Schadensbegrenzung. Neben Beiträgen der Mitarbeiter in Form eines Verzichts auf Urlaubs- / Weihnachtsgeld wurden offenen Stellen nicht besetzt und die Sachkosten konsequent reduziert. Die durch die staatlichen Stellen zur Verfügung gestellten Sofortmaßnahmen zur Minderung der Pandemiefolgen wurden insbesondere in Form von Kurzarbeit an den deutschen Standorten im Bereich der Produktion und Verwaltung genutzt. In den USA erfolgte staatliche Hilfe durch ein PPP-Loan (Paycheck Protection Program Loan).

All diese Maßnahmen konnten jedoch nicht den umsatzbedingten Verlust an Rohertrag ausgleichen, sodass das Ergebnis nach Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr sich deutlich verschlechterte.

Die Zielstellungen für Savings und sonstige Einzelmaßnahmen im Beschaffungsbereich konnten im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der hohen Unsicherheit und der deutlich geringeren Volumina insbesondere im Bereich der Zukaufteile nicht erreicht werden. Es gelang allerdings bei der Vergabe von Werkzeugaufträgen dieses Minus zu kompensieren.

Die bestimmenden Einflussgrößen für die Ergebnisentwicklung in 2020 liegen vor allem im Nachfragerückgang im Warengeschäft insbesondere im ersten Halbjahr durch die Cov-19-Pandemie. Positiv wirkten gesunkene Rohstoffpreise und eine vollumfängliche Gemeinkostendisziplin.

Der Auftragseingang an Neuprojekten in 2020, in Verbindung mit dem Bestandsgeschäft sowie der Nominierung der Dr. Schneider Unternehmensgruppe als entwicklungstechnischer Konzeptpartner bedeutender OEMs, zeigt deutlich auf, dass das Unternehmen durch die Kunden als leistungsfähig und stabil eingestuft wird.

Deutschland

Kronach-Neuses / Tschirn

Verursacht durch den staatlich verordneten Lockdown war die durchschnittliche Auslastung unserer Produktionsanlagen im Frühjahr 2020 sehr gering bzw. im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr deutlich zurückgegangen. Bedingt durch die Serienanläufe in der zweiten Jahreshälfte und das sehr hohe Abrufverhalten unserer Kunden waren die Produktionsanlagen in den Bereichen Spritzguss und Montage wieder stärker ausgelastet. In Kronach-Neuses mit Tschirn standen hierfür insgesamt 98 Spritzgießmaschinen von 6,3 t Zuhaltung bis 2.300 t Zuhaltung zur Verfügung.

Auf die Roboterlackieranlage in Tschirn, die im Geschäftsjahr 2019 von Grund auf saniert wurde, wurden zusätzliche Volumina, die zuvor an Fremdfirmen vergeben waren, verlagert. Dennoch war die Anlage im Geschäftsjahr 2020 nicht vollständig ausgelastet.

Die neue Flächenlackieranlagen in Kronach-Neuses haben wir im Frühjahr 2020 in den Serienbetrieb übernommen. Diese war im 2. Halbjahr 2020 voll ausgelastet und musste teilweise im letzten Quartal anlaufbedingt auch am Wochenende betrieben werden. Wie bei solch komplexen Anlagen üblich, dauert die Hochlaufphase bis zu 12 Monate und ist geprägt von zahlreichen Lerneffekten. Diese Lernkurve haben wir im Jahr 2020 durchlebt und hier insbesondere mit dem Anlauf der innovativen, aber auch sehr anspruchsvollen Bauteile für die S-Klasse Zusatzaufwände in einem erheblichen Ausmaß hinnehmen müssen. Hier entstand ein nicht unerheblicher Personalaufwand, der teilweise mit Leasingpersonal und Mehrarbeit der Mitarbeiter abgefangen wurde. Gleichzeitig hatten wir hohe Ausschussquoten. Zum Ende des Berichtsjahres konnten aber bereits deutliche Fortschritte erzielt werden, sodass wir für das Geschäftsjahr 2021 sehr positiv im Hinblick auf die weitere Entwicklung der neuen Lackieranlage gestimmt sind.

Judenbach

Die Dr. Franz Schneider GmbH ist eingebettet in den Dr. Schneider-Produktionsverbund Deutschland / Polen. Im Laufe des Jahres 2020 sind innerhalb des Produktionsverbundes Kapazitäten angepasst und Projekte verlagert worden. Dies hat bei der Gesellschaft insbesondere Projekte mit Hochglanzlackierungen betroffen, die in der bestehenden Lackieranlage nicht wettbewerbsfähig produziert werden konnten. Hinzugekommen sind insbesondere Projekte die im 3K/4K Spritzguss umgesetzt werden.

Aufgrund der pandemiebedingten Umsatzrückgänge haben wir im Bereich der Gemeinkosten sehr konsequent gegengesteuert. Hierdurch gelang eine deutliche Schadensbegrenzung. Neben Beiträgen der Mitarbeiter in Form eines Verzichts auf Urlaubs- / Weihnachtsgeld wurden offenen Stellen nicht besetzt und die Sachkosten konsequent reduziert. Die durch die staatlichen Stellen zur Verfügung gestellten Sofortmaßnahmen zur Minderung der Pandemiefolgen wurden insbesondere in Form von Kurzarbeit im Bereich der Produktion und Verwaltung genutzt.

Kronacher Werkzeugbau Klug GmbH & Co. KG (KWB), Neuhaus-Schierschnitz

Die KWB ist Bestandteil der Unternehmensgruppe Dr. Schneider und wird at-equity konsolidiert. Aufgrund des rückläufigen Geschäftes der letzten Geschäftsjahre wurde Ende 2019 die Entscheidung getroffen, das Werk zu schließen.

Der Werkzeugbau und die Kunststoffteilefertigung wurden zum 3. Quartal 2020 wie geplant geschlossen. Die Gesellschaft hat darauf hin im Geschäftsjahr 2020 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt und wesentliche Betriebsgrundlagen veräußert. Hieraus resultierte ein Gewinn aus dem Anlagenabgang in Höhe von TEUR 2.164, der im Posten sonstige betrieblich Erträge erfasst ist. Daneben umfassen die sonstigen betrieblichen Erträge die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.695. Dennoch konnte das Unternehmen bis zur Geschäftsjahreshälfte den Auftragsbestand abarbeiten und Umsätze realisieren. Vereinzelte Projektumsätze konnten auch noch nachlaufend im August und Dezember gelegt werden. Über das Geschäftsjahr hinweg konnte die Gesellschaft damit Umsätze in Höhe von TEUR 8.433 realisieren.

Die Gesellschafterversammlung hat gegenwärtig noch keinen Beschluss gefasst, den Betrieb der Gesellschaft zu beenden.

Spanien

Auch unser Werk bzw. Gesellschaften in Spanien hatten im ersten Halbjahr durch die Corona-Pandemie eine insgesamt deutlich geringere Auslastung im Vergleich zur Planung und zum vorangegangenen Geschäftsjahr. Neben dem Spritzguss und der Montage betreiben wir in Spanien auch eine Lackieranlage. In Valencia verfügen wir über eine Kapazität von 76 Spritzgießmaschinen von 20 t Zuhaltung bis 1.500 t Zuhaltung.

Das Geschäftsjahr 2020 war für die Konzernunternehmen in Spanien ein Geschäftsjahr mit wenigen An- und Ausläufen, nach der umfassenden Veränderung des Produktportfolios im Vorjahr. Neben der Lackierung wurde das in 2019 etablierte Folienhinterspritzen weiterentwickelt und es konnten im zweiten Halbjahr bei wieder anziehender Nachfrage der Kunden eine positive Entwicklung beim Materialverbrauch erzielt werden.

USA

In unserem Werk in Russell Springs unserer amerikanischen Tochtergesellschaft befinden sich zum Bilanzstichtag insgesamt 39 Spritzgussmaschinen von 50 t bis 1.000 t Zuhaltung. Auch in Russell Springs betreiben wir eine Flächenlackieranlage, die im Geschäftsjahr 2020 zufriedenstellend ausgelastet war. Auch unser Werk in den USA hatte aufgrund der Corona-Pandemie im zweiten Quartal eine deutlich geringere Auslastung als geplant.

Der Standort ist durch den angespannten Arbeitsmarkt gekennzeichnet, der sich in einer hohen Fluktuation insbesondere in der Montage niederschlägt. Durch die Corona-Pandemie und die komplette Stilllegung des Werkes mussten wir große Teile der Belegschaft kündigen, da es in den USA kein der Kurzarbeit vergleichbares Instrument gibt. Der Wiederanlauf des Werkes gelang auch vor diesem Hintergrund gut. Die Kundenabrufe waren zeitweise sehr hoch, sodass im dritten und vierten Quartal der Standort fast durchgängig an 7 Tagen die Woche produziert hat.

Polen

Der polnische Produktionsstandort hat sich zur größten Produktionseinheit der Dr. Schneider Unternehmensgruppe entwickelt, insbesondere in der Montage. In Radomierz betrieben wir im Geschäftsjahr 2020 52 Spritzgießmaschinen von 75 t Zuhaltung bis 1.500 t Zuhaltung.

Insgesamt hat das Werk eine wichtige, strategische Bedeutung, zum einen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Dr. Schneider Unternehmensgruppe zum anderen aber auch als "Brückenkopf" für die weitere Erschließung des osteuropäischen Marktes. Auch in unserem polnischen Werk hat die Corona-Pandemie zu einem kompletten Stillstand des Werkes geführt. Die zweite Jahreshälfte zeichnete sich dann durch sehr hohe Kundenabrufe aus, die zu einer guten Auslastung des Werkes, im Vergleich zur Planung und zum vorangegangenen Geschäftsjahr, ab August führten.

Brasilien

Die von Dr. Schneider belieferten Programme für den Standort Brasilien befinden sich schwerpunktmäßig 2021, spätestens 2022, im Auslauf. Neuaufträge bzw. zukünftiges Geschäft gehen wir proaktiv nicht an, weil wir an diesem Standort über keine Produktionsressourcen verfügen und eine künftige Abhängigkeit von Produktionspartnern vermeiden wollen.

China

Dr. Schneider Automotive Trading (Shanghai) Co. Ltd./China

Das Unternehmen beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Global Sourcing Aktivitäten, die den traditionellen Produktionsstandorten der Dr. Schneider Unternehmensgruppe zugutekommen. Neben Beschaffungsaktivitäten im Kaufteilebereich, steht die Betreuung für den Herstellungsprozess für Spritzgusswerkzeuge im Vordergrund. Die Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2020 verlief planmäßig und zeigte keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Dr. Schneider Automotive Parts (Liaoyang) Co. Ltd./China

Unser Werk am Produktionsstandort Liaoyang produziert für verschiedene Mercedes-, BMW-, JLR-Modelle, sowie den Opel Astra, Verkleidungsteile bzw. kinematische Baugruppen. Verglichen mit den anderen Standorten kam es in Liaoyang nur zu einer vergleichsweise kurzen Produktionsunterbrechung durch die Corona-Pandemie. Der Standort hat sich in 2020 positiv entwickelt, getrieben durch den spürbar gestiegenen Absatz insbesondere der deutschen Premium-Hersteller Mercedes und BMW. Am Standort betrieben wir im Geschäftsjahr 2020 25 Spritzgießmaschinen von 20 t Zuhaltung bis 1.150 t Zuhaltung.

Gesamtaussage der Geschäftsführung und Zielerreichung

Das Geschäftsjahr 2020 weist einen Verlust vor Steuern (EBT) in Höhe von TEUR 11.162 aus und liegt somit mit TEUR 4.711 unter dem geplanten EBT für 2020. Die Umsatzerlöse wurden mit TEUR 482.569 geplant und betragen im Ist TEUR 430.830. Durch vorfällig getätigte Lieferantenzahlungen im Geschäftsjahr 2020 beträgt der Free-Cashflow TEUR -22.548, welcher mit TEUR -18.926 geplant wurde.

Die Geschäftsführung der Dr. Schneider Holding GmbH zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf des Konzerns in 2020 nicht zufrieden. Vor dem Hintergrund der bereits oben geschilderten Corona-Pandemie und deren Auswirkung auf den Konzern, wurden keines der gesetzten Ziele erreicht, was sich an der Gegenüberstellung der Plan- und Ist Zahlen zeigt.

Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren des Konzerns sind Umsatz, EBT und Free-Cashflow. Auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden regelmäßig ermittelt. Sie unterstützen Dr. Schneider bei der Führung und der langfristigen strategischen Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Hier ist die Anzahl der Mitarbeiter (FTE) und die Gesundheitsquote als bedeutsame nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zu nennen. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen nicht vorrangig zur Steuerung des Unternehmens. Vielmehr ermöglichen sie erweiterte Erkenntnisse über die Situation in der Unternehmensgruppe.

C) ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

1. Ertragslage

Der Umsatz in 2020 sank Pandemie bedingt deutlich auf TEUR 430.830 im Vergleich zum Vorjahr (Vj. TEUR 540.476) und lag somit TEUR 51.739 unter Plan und um TEUR 109.646 unter dem Vorjahr.

Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zuzüglich des Saldos von Bestandsveränderungen und anderer aktivierter Eigenleistungen) belief sich auf TEUR 441.880 (Vj. TEUR 531.212) und lag damit ebenfalls coronabedingt deutlich unter dem Vorjahreswert.

	2020		2019
	T€	%	T€	%
Aufgliederung nach Produktbereichen
Serienteile	369.560	85,8	419.956	77,7
Projekte	62.418	14,5	122.496	22,7
Bruttoerlöse	431.978	100,3	542.452	100,4
Erlösschmälerungen	-1.148	-0,3	-1.976	-0,4
Umsatzerlöse gesamt	430.830	100,0	540.476	100,0
Aufgliederung nach geografischen Regionen
Inland	189.405	44,0	258.474	47,8
Europa	164.599	38,2	199.649	36,9
Drittland	76.826	17,8	82.353	15,2
Umsatzerlöse gesamt	430.830	100,0	540.476	100,0

Der Materialaufwand liegt mit TEUR 214.090 (Vj. TEUR 267.187) bedingt durch den Rückgang des Geschäftsvolumens um TEUR 53.097 unter dem Vorjahr. Die Materialeinsatzquote lag in 2020 bei 48 % (Vj. 50 %) leicht unter dem Vorjahr.

Der Personalaufwand lag in 2020 mit TEUR 147.294 (Vj. TEUR 163.476) um ca. 10% unter Vorjahr bedingt durch Kurzarbeit, Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie der Nichtbesetzung offener Stellen. Die Personalaufwandsquote stieg trotz dieser Maßnahmen dennoch aufgrund des deutlichen Rückgangs bei der Gesamtleistung auf 33 % (Vj. 31 %).

Die Abschreibungen stiegen insbesondere durch die geänderte Bilanzierung der Entwicklung der Betriebsmittel für spezielle Kundenaufträge auf TEUR 32.648 (Vj. TEUR 29.108). Die Amortisation der Betriebsmittelprojekte erfolgte im Geschäftsjahr 2020 erstmals über eine planmäßige Abschreibung über die Dauer von sieben Jahren.

Der sonstige betriebliche Aufwand lag bei TEUR 77.298 (Vj. TEUR 90.054) und damit ca. 14% unter dem Vorjahreswert. Die Kostenstruktur hat sich hier gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Der Rückgang liegt in Sondereffekten im Vorjahr und der Reduzierung der Gemeinkosten begründet.

Mit einem EBIT in Höhe von TEUR -8.158 musste ein Rückgang um TEUR 14.880 vermerkt werden. Die EBIT-Marge lag mit -1,9 % unter dem Vorjahresniveau.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist von TEUR 509 um TEUR 11.671 auf TEUR -11.162 gesunken.

Das Ergebnis nach Steuern lag bei TEUR -13.553 (Vj. TEUR -1.518) und der Jahresfehlbetrag bei einer Höhe von TEUR -13.915 (Vj. TEUR -1.495) und damit um TEUR 12.420 unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Wechselkurseinflüssen hatten keine wesentliche Auswirkung auf die Ertragslage von Dr. Schneider.

2. Finanzlage

Das konzernübergreifende Liquiditätsmanagement der Dr. Schneider Gruppe stellt sicher, dass die Konzernunternehmen jederzeit ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen können. Hierzu werden alle Zahlungsströme erfasst und in einem rollierenden Liquiditätsstatus abgebildet. Im Rahmen eines zentralisierten Liquiditätsmanagements werden Cash-Pool-Strukturen betrieben, soweit gesetzlich zulässig und wirtschaftlich vertretbar, um eine optimale Verteilung der flüssigen Finanzmittel innerhalb des Konzerns sicherzustellen und den externen Finanzierungsbedarf zu reduzieren. Die auf Ebene des Konzerns zusammengeführte Liquidität wird von der Konzern-Finance-Abteilung zentral veranlagt.

Die Cov-19 Pandemie und der im Frühjahr nahezu komplette Stillstand in der Automobilindustrie hat dazu geführt, dass der mit unseren Konsortialbanken vereinbarte Covenant (Leverage) nicht eingehalten werden konnte. Im September wurde daher der Änderungsvertrag zum Konsortialkreditvertrag unterschrieben, der zwei neue Covenants definiert (Eigenkapitalquote und ein Mindest-EBITDA ab 2021) und eine zusätzliche Finanzierung durch die KfW in Höhe von EUR 30 Mio. beinhaltet. Der Kredit von der KfW war zum Bilanzstichtag vollständig ausgereicht. An der Fälligkeit des Konsortialkreditvertrages hat sich gegenüber dem Vorjahr keine Änderung ergeben. Die vereinbarte Verzinsung wurde von durchschnittlich 2,35% auf 4,0% verändert.

Durch stringentes Cashmanagement und klaren Fokus auf unsere neue Schlüsselkennzahl Free-Cashflow, definiert als Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelzufluss/-abfluss aus Investitionstätigkeit, jeweils aus fortgeführten Aktivitäten, bereinigt um Zahlungsströme aus dem Kauf und Verkauf von Finanzinvestments, verfügte die Dr. Schneider Unternehmensgruppe zum Geschäftsjahresende über eine freie Liquidität von EUR 115 Mio.

Zur Liquiditätssteuerung werden geeignete Instrumente, wie z. B. die rollierende 3-Monats-Liquiditätsvorschau eingesetzt, um den entstehenden Finanzierungsbedarf zu überwachen und zu decken.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2020 beträgt TEUR 2.077 (Vj. TEUR 60.940). Stark beeinflusst wird der operative Cashflow vom deutlichen Cov-19-bedingten Umsatzrückgang. Ferner ist das Working Capital stark zurückgegangen. Während die Veränderung bei den Vorräten, Forderungen, sonstigen Vermögenswerten und übriger Aktiva sowie Rückstellungen, Verbindlichkeiten und übriger Passiva im Geschäftsjahr 2019 in Summe eine Höhe von EUR 27.188 betrug, sank sie im Geschäftsjahr 2020 um EUR 46.961 auf EUR -19.773.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist geprägt aus Erhaltungsinvestitionen sowie Betriebsmittel für bevorstehende Serienanläufe und Ausgaben für die Vorbereitung des Softwareupdates auf SAP S/4 HANA. Durch moderate und gezielte Investitionstätigkeit sank der Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -49.398 auf EUR -27.740 im Geschäftsjahr 2020.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist gleichfalls gesunken und erreichte eine Höhe von EUR 27.921 in 2020 gegenüber einer Höhe von EUR 66.723 in 2019. Die Zuflüsse beim Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind im Wesentlichen auf die zusätzliche Finanzierung durch die KfW in Höhe von EUR 30 Mio. zurückzuführen. Weitere in Anspruch genommene Finanzmittel von rund. EUR 90 Mio. wurden bereits wieder zurückgezahlt.

Der Finanzmittelfonds beinhaltet den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten, jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der liquiden Mittel gehören, welche den Finanzmittelfonds entsprechend vermindern. Der Finanzmittelfonds hat im Vergleich zur Vorperiode um TEUR 1.061 von TEUR 29.436 auf TEUR 28.375 abgenommen und setzt sich zum Geschäftsjahresende aus dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe TEUR 32.649 (Vj. TEUR 40.712) und jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen TEUR 4.274 (Vj. TEUR 11.276) zusammen.

Dr. Schneider investierte in 2020 in einer Größenordnung von TEUR 59.347 (Vj. TEUR 49.980) in das Anlagevermögen. Die Investitionen lagen grundsätzlich auf Plan und im Fokus der Investitionstätigkeit standen die Betriebsmittel für bevorstehende Serienanläufe, aber auch Ersatzinvestitionen im Maschinenpark sowie die Vorbereitung von des Softwareupdates auf SAP S/4 HANA. Von immer größerer Bedeutung ist die Aktivierung von Betriebsmitteln für neue Projekte, was sich auch in der Zukunft fortsetzen wird. Diese Betriebsmittel werden vor SOP bezahlt und müssen über den künftig realisierbaren Teilepreis amortisiert werden. In 2020 haben wir hier die bis dato im Umlaufvermögen gehaltenen Entwicklungen im speziellen Kundenauftrag aktiviert und schreiben diese künftig über 7 Jahre ab. Der Einmaleffekt aus der Umgliederung belief sich auf TEUR 21.885 und ist im operativen Cashflow enthalten.

Weiterhin ist die Investition in neue Projekte von ausschlaggebender Bedeutung, was sich im Projektbestand in Höhe von TEUR 44.452 (Vj. TEUR 62.801) zum Bilanzstichtag niederschlägt. Wir erwarten für die Geschäftsjahre 2021 ff. eine Fortführung des Projektbestandes auf hohem Niveau. Der Umfang der Projektaktivitäten stellt zum einen eine Herausforderung hinsichtlich der Vorfinanzierung dar, zum anderen kennzeichnet ein hohes Niveau eine künftige, gute Auslastung der Werke.

Ende 2017 konnten wir mit den drei Kernbanken die Inanspruchnahme von langfristigen KfW- und LfA-Mitteln vertraglich vereinbaren. Diese Finanzierungsmaßnahme dient vor allem für bauliche Maßnahmen und langfristige Investitionen in Produktionsanlagen. Durch die zehnjährige Zinsfestschreibung konnten wir damit das aktuelle, niedrige Zinsniveau absichern. Der Finanzierungsrahmen ist zum Bilanzstichtag ausgeschöpft und die Regeltilgung hat begonnen.

Vor allem die Vorfinanzierung neuer Projekte zieht einen latent hohen Vorfinanzierungsbedarf nach sich, der schon heute absehbar ist, aufgrund der Lebenszyklen der verschiedenen Modelle. Durch zusätzliche Derivate, z. B. E- oder Hybridvarianten, wird sich dies noch erhöhen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, konnten wir mit einem neuen Instrument, der Forfaitierung von künftigen Projektforderungen, eine weitere Finanzierungsquelle identifizieren. Das Projektgeschäft ist ein wesentlicher Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Konzerns, in Bezug auf die Auslastung der Produktionsressourcen sowie der Ergebnisstabilität und der positiven Entwicklung des Eigenkapitals. Im Berichtsjahr wurden zukünftige Forderungen eines Kunden an die finanzierende Bank forfaitiert. Aufgrund der Cov-19-Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheit auch für die Automobilbranche konnten im Berichtsjahr keine weiteren Kunden dieser innovativen Form der Finanzierung hinzugefügt werden.

Weitere Finanzierungsinstrumente, wie z. B. Kundenanzahlungen, Lieferantenfinanzierung, Factoring oder andere innovative Finanzierungsinstrumente, sind auch künftig von großer Bedeutung.

Bei den außerbilanziellen Verpflichtungen ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen mit Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns.

Die Konzernunternehmen sind jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Eingetretene oder absehbare Liquiditätsengpässe liegen nicht vor.

3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme TEUR 372.329 (Vj. TEUR 391.437) verringerte sich leicht gegenüber dem Vorjahr.

Anlagevermögen

Mit TEUR 202.811 (Vj. TEUR 182.963) hat sich das Anlagevermögen im Vergleich zur Vorperiode um TEUR 19.848 erhöht. Der Schwerpunkt lag hier in der Erhöhung des Immateriellen Anlagevermögens durch den Fortschritt im SAP-Projekt (Einführung SAP S4/HANA) und die Umgliederung der Entwicklungsleistungen für spezielle Kundenprojekte

Um die gestiegene Bedeutung des Projektgeschäftes bilanziell zu berücksichtigen und den Einblick in die Vermögenslage der Konzern zu verbessern, hat Dr. Schneider im Geschäftsjahr 2020 erstmals die Projekte für die Entwicklung und Fertigung von selbstgenutzten Betriebsmitteln als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aktiviert. Aus der erstmaligen Aktivierung der Betriebsmittelprojekte als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ergaben sich Vermögenszugänge in Höhe von TEUR 25.884. Zum 31. Dezember 2019 waren diese Betriebsmittelprojekte unter dem Projektbestand bei den Vorräten erfasst.

Im Verhältnis Anlagevermögen/Gesamtvermögen bedeutet dies eine Quote von 54 % (Vj. 47 %).

Umlaufvermögen

Die Vorräte betragen zum 31. Dezember 2020 eine Höhe von TEUR 78.821 (Vj. TEUR 106.696). Der Rückgang von TEUR 27.875 resultiert in erster Linie aus der Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Entwicklungsleistungen aus dem Projektbestand. Zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurde bei der Bewertung des Projektbestandes die Bewertungsmethode zur Ermittlung der Herstellungskosten von einer vertriebskanalspezifischen Separierung bei der Bewertung hinzu einer einheitlichen zu den Erlösen proportionalen Berechnung vorgenommen. Der Projektbestand vor SOP beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 44.452 (Vj. TEUR 62.801).

Von den Vorräten werden erhaltene Kundenanzahlungen in Höhe von TEUR 9.330 (Vj. TEUR 3.891) abgesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen mit TEUR 36.260 (Vj. TEUR 42.000) leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

An Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden insgesamt TEUR 2.576 berücksichtigt.

An flüssigen Mitteln weist das Berichtsunternehmen zum Bilanzstichtag TEUR 32.649 (Vj. TEUR 40.712) aus, ein Niveau unter dem Vorjahr.

Eigenkapital

Die zum Eigenkapital zählenden Positionen addieren sich auf TEUR 124.171 (Vj. TEUR 144.760). Dies bedeutet eine Eigenkapitalquote von 33 % (Vj. 37 %).

Langfristiges Fremdkapital

Die Pensionsrückstellungen wurden auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens ermittelt und belaufen sich auf TEUR 4.713 (Vj. TEUR 4.673).

Die Bankverbindlichkeiten betrugen zum Stichtag TEUR 147.342 (Vj. TEUR 124.806) inkl. des zusätzlichen KfW Unternehmerkredits in Höhe von EUR 30 Mio., der bis Dezember komplett ausgereicht wurde.

Kurzfristiges Fremdkapital

Die Rückstellungen enthalten sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 54.167 (Vj. TEUR 54.421) und liegen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden mit TEUR 12.577 (Vj. TEUR 38.608) ermittelt. Der deutliche Rückgang resultierte aus dem vorzeitigen Leisten von Zahlungen vor Fälligkeit, aufgrund der geplanten SAP 4/Hana Einführung. Ferner waren in den Lieferantenverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 Verbindlichkeiten nach Zahlungsziel enthalten, die aus Gründen den Cash-Management im Januar 2020 getilgt wurden.

Die sonstigen Verbindlichkeiten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 25.588 (Vj. TEUR 21.133) und sind aufgrund gesunkener Lohn- und Kirchensteuerverbindlichkeiten zurück gegangen.

Inflations- und Wechselkurseinflüsse haben auf die Vermögenslage keinen nennenswerten Einfluss.

D) PROGNOSEBERICHT

Der IMF hat in seiner Januar Prognose für das Jahr 2021 auf die außergewöhnliche Unsicherheit der Wachstumsprognose für das Jahr 2021 hingewiesen. Dies auch vor dem Spannungsfeld neuer Mutationen und Pandemiewellen des Cov-19-Virus. Auf der anderen Seite steht die Hoffnung in die seit Jahresende 2020 zur Verfügung stehenden Impfstoffe und eine hohe Impfbereitschaft der Bevölkerung, sodass eine zügige Verbesserungen erreicht werden könnte (Quelle: WEO, IMF, 26.01.2021). Für die Weltwirtschaft prognostiziert der IMF vor diesem Hintergrund für das Jahr 2021 ein Wachstum des globalen Outputs von 5,5 Prozent, nach einem Rückgang von -3,5% in 2020. Die Wachstumsgeschwindigkeit wird auch 2021 wieder von den Entwicklungs- und Schwellenländern mit 6,3% dominiert. China als die "Konjunktur-Lokomotive" der Weltwirtschaft wird einen prognostizierten Zuwachs von 8,3 Prozent erreichen. Nur für Indien wird mit 11,5% ein prozentual höheres Wachstum erwartet. In Brasilien wird sich der volkswirtschaftliche Output gemäß den Prognosen um 3,6 Prozent erhöhen. Das BIP-Wachstum in Mexiko dürfte laut IMF leicht höher ausfallen als in Brasilien, mit 4,3 Prozent. Fiskalische und geldpolitische Maßnahmen werden in nahezu allen genannten Ökonomien dazu beitragen müssen, die Folgen der Krise zu überwinden. Wie auch in den Industriestaaten wird für die vorgenannten Staaten die breite Verfügbarkeit eines Impfstoffes wesentliche Voraussetzung für eine rasche Erholung sein.

Auch die entwickelten Länder werden gegenüber 2020 deutlich, nämlich um 4,3% im BIP zulegen. Durch die Wahl Joe Bidens zum Präsidenten und seiner Amtseinführung am 20. Januar dieses Jahrs hat die noch immer größte Volkswirtschaft der Welt an Stabilität an oberster Stelle gewonnen. Das angekündigte Maßnahmenpaket mit einem Volumen von unglaublichen USD 1,9 Billionen wird einen Beitrag zur Wirtschaftserholung in den USA leisten. Der IMF rechnet mit einem Zuwachs bei BIP von 5,1 Prozent für die USA. Für die EU wird ein Wachstum von 4,2% prognostiziert, wobei das Wachstum in den einzelnen Staaten unterschiedlich ausfällt. Für Italien werden 3,0%, für Deutschland 3,5% und für Frankreich und Spanien 5,5% bzw. 5,9% BIP-Wachstum erwartet. Für Japan erwartet der IMF ein Wachstum von 3,1%. Die Prognose für Großbritannien liegt mit 4,5% etwas über dem EU-Durchschnitt, allerdings führen hier zusätzliche Risiken aus dem Brexit zu einer erhöhten Unsicherheit.

Nach den Prognosen des Verbandes der Automobilindustrie kommt der globale Pkw-Markt 2021 wieder zurück wird allerdings mit 73,9 Mio. Fahrzeuge deutlich unter den 2019 Absätzen (79,5 Mio. Fahrzeuge) verweilen (Quelle: VDA). Gegenüber 2020 ist dies ein Wachstum von 9%. Allein für China sieht die VDA Prognose ein Erreichen der 2019 Bauzahlen mit 21,4 Mio. Fahrzeugen. Dies ist ein Zuwachs von 8% gegenüber 2020. In den USA erwartet der VDA, dass der Markt um 9% auf 15,8 Mio. Fahrzeuge wächst. Für die EU liegt die Wachstumsprognose des Verbandes bei 12% auf 13,4 Mio. Fahrzeuge.

Auf Basis der aktuellen Geschäftsentwicklung und der internen Planung von Dr. Schneider ergeben sich die folgenden Prognosen.

Insgesamt rechnen wir für das Geschäftsjahr 2021 mit Umsatzerlösen die rund EUR 50 Mio. über dem Wert des Vorjahres liegen. Bei unserer Warenumsatzplanung haben wir wie in den Vorjahren auf die Informationen unserer Kunden und auf die IHS Marktdaten zurückgegriffen. Das Preisgerüst basiert auf vereinbarten Rahmenkontrakten mit unseren Kunden. Die Projektumsätze wurden auf Basis des erwarteten Fakturatermins ermittelt.

Unter dem Eindruck der Verwerfungen am Markt im Jahr 2020 ist die Absatz- und Kapazitätsplanung nach wie vor mit hoher Unsicherheit aufgrund der sich rasch verändernden Cov-19-Lage und der durch die Politik daraus abgeleiteten Maßnahmen verbunden. Hier kann es sowohl zu kurzfristigen Produktionskürzungen bei unseren Kunden als auch zu einer erhöhten Produktion aufgrund erhöhter Nachfrage kommen. Gegenwärtig beschäftigt die Knappheit an IC Chips die Branche und sorgt für Schließtage, insbesondere bei der VW Gruppe und bei Mercedes-Benz. Darüber hinaus führt der nun zum Ende des Jahres 2020 beschlossen geregelte Brexit für Prognoseunsicherheiten. Wir erwarten durch die direkten und indirekten Auswirkungen des Austritts von England aus der EU zum aktuellen Stand eine negative, aber unwesentliche Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung von Dr. Schneider in 2021.

Für das Geschäftsjahr 2021 von großer Bedeutung ist der planmäßige Anlauf der Neuprojekte. Hier ist vor allem für den Standort Neuses die C-Klasse zu nennen, die bereits in der ersten Jahreshälfte starten wird. Für den Rohstoffbereich, und hier insbesondere den Bezug von Kunststoffgranulat, rechnen wir für 2021 mit einer leichten Preissteigerung nach den historischen Tiefständen in 2020. Aber auch in diesem Bereich wird es weiterhin nach unseren Erwartungen eine erhöhte Volatilität geben, der wir mit permanenter Marktbeobachtung und einer möglichst geringen Lagerhaltung begegnen werden.

Darüber hinaus haben wir für das Geschäftsjahr 2021 langfristig angelegte strategische Projekte definiert, die wir bereits in 2021 teilweise in Umsetzung bringen möchten. Ziel ist es, die nachhaltige Profitabilität der gesamten Dr. Schneider Unternehmensgruppe sicherzustellen und den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, auch auf einem für 2021 geplanten niedrigeren Umsatzniveau.

Für das Jahr 2021 planen wir mit einer deutlichen Verbesserung des EBT auf TEUR 1.000 und des EBIT auf TEUR 7.000. Die Gewinne sollen mit einem Umsatzvolumen in Höhe von rund EUR 50 Mio. über dem des Vorjahres liegenden Umsatzniveaus erreicht werden. Für den Free-Cashflow gehen wir aufgrund der weiterhin anhaltenden Disziplin bei den Investitionen (sowohl in Anlagevermögen wie auch in Umlaufvermögen) davon aus, dass sich dieser deutlich gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 verbessern wird.

E) RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Zur aktiven Überwachung und Steuerung der Risiken und Chancen erstellt Dr. Schneider eine detaillierte Planung für das folgende Geschäftsjahr sowie eine Mehrjahresplanung auf aggregiertem Niveau. Die Planung berücksichtigt die prognostizierte Absatzentwicklung der von uns belieferten Baureihen über direkte Kundenprognosen oder die IHS Marktprognose. Auf Monatsbasis werden Plan-Ist-Vergleiche erstellt und bei Abweichungen entsprechende Maßnahmen abgeleitet.

Risiken, deren Schadenspotenzial hoch ist, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten an unseren Standorten jedoch als eher gering eingeschätzt wird (z. B. verheerende Brände) werden neben geeigneten internen Sicherungsvorkehrungen, insbesondere durch Versicherungsverträge, weitgehend abgedeckt.

Unter Berücksichtigung sämtlicher bekannter Tatsachen liegen derzeit keine Risiken vor, die den Fortbestand des Konzerns gefährden.

Nachfolgend stellen wir die wesentlichen Chancen und Risiken in der Reihenfolge ihrer Bedeutung dar:

Risiken der Coronavirus-Pandemie

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die rasche Verbreitung der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Krankheit zu einer wesentlichen Verschlechterung der Bedingungen für die Weltwirtschaft geführt. Auch bei Dr. Schneider hat sich diese Entwicklung nachteilig auf das Geschäft und die Ertragslage im Geschäftsjahr 2020 ausgewirkt. So birgt die Coronavirus-Pandemie erhebliche Risiken für die Lieferketten, die Produktion und den Verkauf der Produkte von Dr. Schneider. Diese Auswirkungen könnten beispielsweise durch Einschränkungen der Geschäftstätigkeit der Lieferanten, der Kunden und von Dr. Schneider selbst, durch Einschränkungen von Behörden aufgrund regionaler, nationaler oder internationaler Auflagen und durch die Nichtverfügbarkeit kritischer Arbeitskräfte verursacht werden. Dies hätte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Komponenten sowie auf das Verkaufsvolumen des Unternehmens. Diese Effekte könnten sich noch verstärken, je länger die Coronavirus-Pandemie anhält. Die Coronavirus-Pandemie sowie jede andere Pandemie, Epidemie oder der Ausbruch von Infektionskrankheiten könnten sich erheblich nachteilig auf die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage sowie den Cashflow von Dr. Schneider auswirken.

Rechts- und regulatorische Risiken

Dr. Schneider sieht sich angesichts seiner weltweiten Präsenz einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechtssystemen ausgesetzt. Aus den aktuell geltenden und möglichen zukünftigen Anpassungen dieser Rechtssysteme resultieren unter anderem steuer-, Wettbewerbs-, patent-, umwelt-, arbeits- und vertragsrechtliche Risiken. Um Rechtsstreitigkeiten und daraus resultierende mögliche finanzielle Belastungen, strategische Risiken oder Imageschäden abzuwenden oder zu minimieren, setzen wir neben der juristischen Prüfung und Beurteilung durch die Rechtsabteilung auch auf unser Compliance Management sowie die Steuerabteilung. Für komplexe Sachverhalte wird auf die Unterstützung externer Rechtsberater zurückgegriffen. Innerhalb des Compliance Managements stellt der konzernweit gültige Code of Conduct verbindliche Verhaltensregeln für sämtliche Mitarbeiter auf. Darüber hinaus können sich mögliche Risiken, die sich aus der Änderung von gesetzlichen Regularien, wie z. B. Verstoß gegen die EU-Datenschutz-Grundverordnung oder auch Änderungen hinsichtlich Arbeitnehmerrechte oder Arbeitnehmerüberlassungen, ergeben. Die Auswirkungen des Brexit werden zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses als nicht wesentlich angesehen. Mögliche indirekte Effekte, wie beispielsweise eine Marktabkühlung in UK als auch in der Europäischen Union, können nicht verlässlich ermittelt werden und wurden daher bislang nicht berücksichtigt.

Markt

Der Markt der Automobilzuliefererindustrie ist von intensivem Wettbewerb gekennzeichnet. Dies gilt auch für den für die Dr. Schneider Unternehmensgruppe relevanten Interiormarkt. Dieser ist zwar nicht durch den technischen Wandel der Antriebstechnik beeinträchtigt, aber geprägt von einer überdurchschnittlichen Wettbewerbsintensität. Dies wird noch verstärkt durch den Trend, dass die OEMs Fahrzeugplattformen global vergeben und aufgrund des eigenen Kostendrucks vermehrt auf Systemlieferanten setzen. Somit steht der Konzern verstärkt nicht nur mit regionalen, sondern vermehrt auch mit globalen Zulieferern im Wettbewerb. Risiken ergeben sich insbesondere aus der teils aggressiven Preispolitik asiatischer Konkurrenten. Zudem hat der Rückgang von Absatz und Produktion zu einer Unterauslastung bestehender Kapazitäten geführt, die ebenfalls zu einem erhöhten Marktdruck führen. Auch setzt sich die Konzentration in der Zulieferbranche getrieben durch die Bevorzugung von Systemlieferanten durch die OEMs fort. Der Konzern konnte sich jedoch durch optimierte Kostenstrukturen, innovative Produkte, gute Kontakte zu den Einkaufs- und vor allem Entwicklungsabteilungen der Kunden und einen internationalen Footprint der Gruppe am Markt behaupten. Das Risiko, bestehende Aufträge an Wettbewerber zu verlieren, erachten wir als gering. Die Chance zusätzliche Aufträge zu gewinnen ist trotz der beschriebenen Marktsituation durch innovative Produkte und frühzeitige Einbindung in Vorentwicklungsprojekte der Kunden gut. Generell bleibt es bei der Forderung unserer Kunden nach permanenten Preisreduzierungen über die Laufzeit der Produkte.

Unsere Standorte in Deutschland stehen im Wettbewerb mit den verfügbaren Produktionskapazitäten in Osteuropa. Deshalb ist die Produktion an diesen Standorten auf Produkte angewiesen, die hochanspruchsvoll und innovativ sind, sowie ein hohes Maß an Automatisierungspotenzial bieten. Um die Standorte langfristig stabil zu halten, müssen weitere bereits identifizierte Automatisierungspotenziale gehoben werden und erfolgreich in Serie gebracht werden. Gleichzeitig bieten die in der Rezession 2020 optimierten Kostenstrukturen bei anziehender Konjunktur zusätzliche Ertragschancen. Der zum Jahresbeginn 2021 vollzogene Brexit wurde seitens der involvierten Abteilungen gut vorbereitet, sodass wir hieraus kein gestiegenes operatives Risiko erkennen können. Welche Folgen der Brexit langfristig auf die Kundenbeziehung insbesondere zu unserem britischen Hauptkunden Jaguar Land Rover hat, können wir aktuell nicht abschätzen.

Wir beurteilen, dass die Risiken, besonders in Bezug auf die konjunkturelle Situation und den Brexit moderat gegenüber den Chancen ausgewogen sind.

Haftung

Trotz eines leistungsfähigen Qualitätsmanagementsystems können potenzielle Risiken aus der Produkthaftung nicht ausgeschlossen werden. Hieraus können potenziell Aufwendungen für die Konzern erwachsen. Diese sind zum Teil über Versicherungen abgedeckt. Auf Basis einer rollierenden Berechnung, die auf Erfahrungen der Vergangenheit beruht und eine Gegenüberstellung von Chancen und Risiken beinhaltet, werden Rückstellungen für Gewährleistungen gebildet, die das verbleibende Risiko abdecken.

Abläufe und Prozesse werden regelmäßigen Audits unterzogen und deren Stabilität und Sicherheit spiegelt sich u.a. in der Zertifizierung nach IATF 16949:2016 wider. Genauso sind die Haftungsrisiken aus Umweltschäden als gering einzustufen. Die turnusmäßige Überprüfung der technischen Anlagen und das stringente Umwelt- und Energiemanagement ermöglichten die Zertifizierung nach ISO 14001 und DIN EN ISO 50001.

Erstmalig im Konzern hat der Standort Kronach-Neuses 2018 die Zertifizierung für ein Managementsystem zur Informationssicherheit gemäß TISAX (Trusted Information Security Assessment Exchange), abgeleitet von der ISO/IEC 27001, erfolgreich absolviert. Ein internes Überwachungsaudit wurde in 2020 planmäßig durchgeführt.

Darüber hinaus wurde in 2020 die Erstzertifizierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzsystems gemäß ISO 45001 in allen drei deutschen Werken erfolgreich abgeschlossen.

Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der beschriebenen Haftungsrisiken sehen wir als insgesamt gering an.

Beschaffung

An den Beschaffungsmärkten resultieren die wesentlichen Risiken und Chancen aus Schwankungen bei den Rohstoffpreisen und deren Verfügbarkeit. Die Rohstoffpreise der für die Konzern wichtigen Rohmaterialien Kunststoffgranulate und Lacke hängen im Wesentlichen von der Preisentwicklung des Rohöls ab. Preisveränderungen beim Rohöl spiegeln sich somit mit einem zeitlichen Versatz in den Bezugspreisen der Unternehmensgruppe wider. Hierbei entstehende Preisveränderungen können/müssen nur in begrenztem Rahmen an die Kunden weitergegeben werden. Aus diesem Grunde ist der Einkauf dazu angehalten, die Preisentwicklungen der relevanten Börsen und Indizes wie beispielsweise den C3-Index permanent zu überwachen und etwaige Trends und Entwicklungen sowohl mit den Kernlieferanten als auch im Managementkreis zu diskutieren. Zur Identifizierung, Beurteilung und Steuerung der Risiken und Chancen bei Lieferanten greift der Konzern auf ein internes System zurück. Neben dem Ausfallrisiko der Lieferanten werden alle Risiken, die zu einer Störung der Supply Chain führen könnten, systematisch überwacht und bewertet. Währungsrisiken werden (unterjährig) durch Termingeschäfte kontrolliert und minimiert.

Gleichzeitig arbeiten wir daran unsere Anzahl an verschiedenen Rohstofftypen zu reduzieren, um hierüber die Komplexität und die Lagerhaltungskosten zu verringern und gleichzeitig Kostenvorteile zu erschließen. Zur weiteren Kostenoptimierung über alle Bereiche hinweg wurden konkrete Maßnahmen und Zielstellungen im Planungsprozess mit den Bereichsverantwortlichen festgelegt und in die Unternehmensplanung für 2021 eingearbeitet. Ein kontinuierlicher Soll/Ist-Vergleich stellt sicher, das Abweichungen schnell identifiziert und entsprechend gegengesteuert werden kann.

Zur Bewertung der finanziellen Stabilität der Lieferanten nutzt der Konzern neben internen Analysen auch systematisch externe Ratings um eine möglichst hohe Prognosegüte zu erzielen.

Produktion

Innerhalb der Produktion kann es insbesondere sowohl infolge nicht ausreichender Personalverfügbarkeit oder zu geringer maschineller Fertigungskapazitäten, auch ausfallbedingt, zu Engpässen kommen. Wir wirken dem durch eine abgestimmte Produktionsplanung entgegen. Ferner setzen wir auf moderne Fertigungsanlagen, regelmäßige Wartung sowie die Durchführung notwendiger Ersatzinvestitionen, um eine Überalterung des Maschinenparks zu vermeiden.

Personal

Die Personalfluktuation liegt in vielen Ländern verglichen mit Deutschland auf einem deutlich höheren Niveau. Über attraktive Vergütungssysteme, Arbeitsplatzbedingungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung steuern wir dem Fluktuationsrisiko entgegen. Dem Fachkräftemangel begegnen wir mit einem umfangreichen Angebot an Ausbildungsberufen sowie einem eigenen Managemententwicklungsprogramm, um junge, talentierte und leistungsfähige Mitarbeiter zu rekrutieren und langfristig an das Unternehmen zu binden. Dennoch können Austritte von hoch qualifizierten Mitarbeitern zu Know-how-Verlusten und Ressourcenengpässen führen. Wir setzen neben der betrieblichen Ausbildung auch auf ein gezieltes Hochschulmarketing.

IT-Sicherheit

Mangelnde Stabilität der IT-Infrastruktur sowie unzureichende Datenverfügbarkeit stellen grundsätzliche IT-Risiken dar. Insbesondere in Zeiten vermehrter Cyber-Angriffe schützen wir uns durch aktuelle Sicherheitssysteme, wie Anti-Viren-Software und Firewalls. Darüber hinaus sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter regelmäßig. Insgesamt schätzen wir die Risiken im Bereich IT im Falle eines Angriffs zwar als hoch ein, unter Berücksichtigung üblicher Wahrscheinlichkeiten jedoch als mittelhoch und üblich für Konzerne vergleichbarer Struktur und Größe.

Finanzierungrisiken

Im Konsortialkreditvertrag als Hauptfinanzierungselement der Unternehmensgruppe sind Finanzkennzahlen fixiert, dessen Einhaltung von der Erreichung bestimmter Ertrags- bzw. Cashflowziele und Bilanzrelationsgrößen abhängig ist Für den Fall der Nichteinhaltung sieht der Kreditvertrag ein außerordentliches Kündigungsrechte vor. Im Rahmen der Unternehmensplanung gehen wir davon aus, dass die fixierten Finanzkennzahlen für 2021 eingehalten werden und somit keine bestandsgefährdende Liquiditätsrisiken bestehen.

Fremdwährungsrisiken

Die aus Fremdwährungsumsätzen resultierenden Kursrisiken werden mittels Kurssicherungsgeschäfte in Form von Devisengeschäften abgesichert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden Devisenabsicherungen, insbesondere für den polnischen Zloty abgeschlossen. Wir tätigen diese Sicherungsgeschäfte monatlich rollierend. Sofern USD-Sicherungsgeschäfte zum Tragen kommen, werden diese fristenkongruent, mit den geplanten Kundenanzahlungen, eingeplant.

Insgesamt schätzen wir die Risiken und Chancen der Konzern als ausgewogen ein.

Gesamtbewertung der Risikosituation

Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Risikosituation ergibt, dass für die Dr. Schneider Holding GmbH keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen. Die Chancen und Risiken sehen wir insgesamt als ausgewogen an.

Kronach, den 24. März 2021

Dr. Schneider Holding GmbH

Thomas Stadelmann, Geschäftsführer, Vorsitzender der Geschäftsführung

Parag Shah, Geschäftsführer

Malte Mornhart, Geschäftsführer

Stefan Knoll, Geschäftsführer

Antonio Ramos, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Dr. Schneider Holding GmbH, Kronach

EINGESCHRÄNKTES PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNABSCHLUSS UND PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNLAGEBERICHT

Wir haben den Konzernabschluss der Dr. Schneider Holding GmbH, Kronach, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Dr. Schneider Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "GRUNDLAGE FÜR DAS EINGESCHRÄNKTE PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNLAGEBERICHT" beschriebenen Sachverhalts in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit einem den deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkung des Prüfungsurteils zum Konzernabschluss zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DAS EINGESCHRÄNKTE PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL ZUM KONZERNLAGEBERICHT

Entgegen § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB wurden im Konzernanhang die Gesamtbezüge der Geschäftsführer des Mutterunternehmens nicht angegeben.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser eingeschränktes Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 16. April 2021

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. U. Braunschläger, Wirtschaftsprüfer

gez. J. Männlein, Wirtschaftsprüfer